GerElb1905 - Lamentations - 5

5:1  Gedenke, Jehova, dessen, was uns geschehen! Schaue her und sieh unsere Schmach!

5:2  Unser Erbteil ist Fremden zugefallen, unsere Häuser Ausländern.

5:3  Wir sind Waisen, ohne Vater; unsere Mütter sind wie Witwen.

5:4  Unser Wasser trinken wir um Geld, unser Holz bekommen wir gegen Zahlung.

5:5  Unsere Verfolger sind uns auf dem Nacken; wir ermatten, man läßt uns keine Ruhe.

5:6  Ägypten reichen wir die Hand, und Assyrien, um mit Brot gesättigt zu werden.

5:7  Unsere Väter haben gesündigt, sie sind nicht mehr; wir, wir tragen ihre Missetaten.

5:8  Knechte herrschen über uns; da ist niemand, der uns aus ihrer Hand reiße.

5:9  Wir holen unser Brot mit Gefahr unseres Lebens, wegen des Schwertes der Wüste.

5:10  Vor den Gluten des Hungers brennt unsere Haut wie ein Ofen.

5:11  Sie haben Weiber geschwächt in Zion, Jungfrauen in den Städten Judas.

5:12  Fürsten sind durch ihre Hand aufgehängt, das Angesicht der Alten wird nicht geehrt.

5:13  Jünglinge tragen die Handmühle, und Knaben straucheln unter dem Holze.

5:14  Die Alten bleiben fern vom Tore, die Jünglinge von ihrem Saitenspiel.

5:15  Die Freude unseres Herzens hat aufgehört, in Trauer ist unser Reigen verwandelt.

5:16  Gefallen ist die Krone unseres Hauptes. Wehe uns! Denn wir haben gesündigt.

5:17  Darum ist unser Herz siech geworden, um dieser Dinge willen sind unsere Augen verdunkelt:

5:18  Wegen des Berges Zion, der verwüstet ist; Füchse streifen auf ihm umher.

5:19  Du, Jehova, thronst in Ewigkeit; dein Thron ist von Geschlecht zu Geschlecht.

5:20  Warum willst du uns für immer vergessen, uns verlassen auf immerdar?

5:21  Jehova, bringe uns zu dir zurück, daß wir umkehren; erneuere unsere Tage wie vor alters!

5:22  Oder solltest du uns gänzlich verworfen haben, gar zu sehr auf uns zürnen?