GerLeoRP18 - Romans - 9

9:1  Ich sage die Wahrheit in Christus – ich lüge nicht, das bestätigt mir mein Gewissen durch den heiligen Geist –,

9:2  dass ich großen Kummer und unendlichen Schmerz in meinem Herzen empfinde.

9:3  Denn ich wünschte, ich selbst würde von Christus verflucht sein für meine Geschwister, meine Verwandten dem Fleisch nach,

9:4  welche Israeliten sind, denen die Kindschaft und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen [gelten];

9:5  zu ihnen [gehören] die Vorfahren und von ihnen [stammt] (‹menschlich gesehen›) der Gesalbte, der Gott über allem ist, ‹für immer› gepriesen! Amen.

9:6  [Es ist] aber nicht so, dass das Wort Gottes hinfällig geworden ist. Denn nicht alle, die von Israel [abstammen], die [sind] Israel!

9:7  Auch nicht, dass sie als Abrahams Nachkommenschaft alle Kinder sind, sondern: „Durch Isaak wird dir eine Nachkommenschaft benannt werden.“

9:8  Das heißt: Nicht die Kinder des Fleisches [sind] diese Kinder Gottes, sondern [nur] die Kinder der Verheißung werden zur Nachkommenschaft gerechnet.

9:9  Folgendes [ist] nämlich die Aussage der Verheißung: „Zu dieser Zeit werde ich kommen, und Sara wird einen Sohn haben.“

9:10  Aber nicht nur [sie], sondern auch Rebekka, als sie von einem ‹schwanger war›, unserem Vater Isaak;

9:11  denn obwohl [sie] noch nicht geboren waren und weder etwas Gutes noch Böses getan hatten – damit das der Erwählung entsprechende Vorhaben Gottes bleibt,

9:12  nicht aus Werken, sondern aus dem, der beruft –, wurde zu ihr gesagt: „Der Ältere wird dem Jüngeren dienen“,

9:13  wie geschrieben steht: „Jakob habe ich geliebt, Esau aber habe ich gehasst.“

9:14  Was sollen wir also sagen? [Besteht] etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Keineswegs!

9:15  Denn zu Mose sagt er: „Ich werde verschonen, wen auch immer ich verschone, und ich werde barmherzig sein, wem auch immer ich barmherzig bin.“

9:16  Folglich [hängt es] also nicht an dem, der will, noch an dem, der läuft, sondern an Gott, der verschont.

9:17  Denn die Schrift sagt zu Pharao: „Zu eben diesem [Zweck] habe ich dich erweckt, damit ich meine Kraft an dir erweise und damit mein Name auf der ganzen Erde verkündet wird.“

9:18  Folglich verschont er also, wen er will, und verhärtet er, wen er will.

9:19  Du wirst mir nun sagen: „Warum tadelt er noch? Wer hat denn seinem Willen widerstanden?“

9:20  Im Gegenteil, oh Mensch: Wer bist du, der du Gott widersprichst? Wird etwa das Gebilde zu dem Bildenden sagen: „Warum hast du mich so gemacht?“

9:21  Oder hat nicht der Töpfer Vollmacht über den Ton, um aus demselben Klumpen das eine Gefäß zur Ehre, das andere zur Unehre zu machen?

9:22  Aber wenn Gott, obwohl er [seinen] Zorn erweisen und seine Kraft bekannt machen will, mit großer Geduld die Gefäße des Zorns ertragen hat, die zum Verderben vorbereitet sind,

9:23  und zwar um den Reichtum seiner Herrlichkeit über Gefäße des Erbarmens bekannt zu machen, die er zuvor zur Herrlichkeit vorbereitet hat …

9:24  uns, die er auch gerufen hat, nicht nur von den Judäern, sondern auch von den Heiden,

9:25  wie es auch in Hosea heißt: „Ich werde den, der nicht mein Volk [ist], ‚Mein Volk‘ nennen, und diejenige, die nicht geliebt ist, ‚Geliebte‘.“

9:26  „Und es wird sein an dem Ort, wo zu ihnen gesagt wurde: ‚Ihr [seid] nicht mein Volk‘, dort werden sie ‚Söhne des lebendigen Gottes‘ genannt werden.“

9:27  Und Jesaja ruft hinsichtlich Israel: „Wenn die Zahl der Söhne Israels wie der Sand des Meeres wäre, wird [doch nur] der Rest gerettet werden;

9:28  denn indem er [seine] Abrechnung vollendet und abkürzt mit Gerechtigkeit weil abgekürzt Abrechnung wird der Herr sie auf der Erde durchführen.“

9:29  Und wie Jesaja zuvor gesagt hat: „Wenn der Herr Zebaot uns keine Nachkommenschaft übriggelassen hätte, dann wären wir wie Sodom geworden und wären Gomorra gleich geworden.“

9:30  Was sollen wir also sagen? Dass die Heiden, die nicht nach Gerechtigkeit streben, Gerechtigkeit erlangt haben, eine Gerechtigkeit aber, die aus Glauben [ist].

9:31  Israel hingegen, das nach dem Gesetz der Gerechtigkeit strebt, ist nicht zum Gesetz der Gerechtigkeit gelangt.

9:32  Weshalb? Weil [es] nicht aus Glauben [geschah], sondern wie aus Werken des Gesetzes! Sie haben sich nämlich an dem Stein des Anstoßes gestoßen,

9:33  wie geschrieben steht: „Siehe!, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses, und jeder, der auf ihn vertraut, wird nicht enttäuscht werden.“