GerElb1871 - Job - 27

27:1  Und Hiob fuhr fort, seinen Spruch anzuheben, und sprach:

27:2  So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzogen, und der Allmächtige, der meine Seele bitter gemacht hat, -

27:3  so lange mein Odem in mir ist, und der Hauch Gottes in meiner Nase: -

27:4  wenn meine Lippen Unrecht reden werden, und wenn meine Zunge Trug aussprechen wird!

27:5  Fern sei es von mir, daß ich euch recht geben sollte; bis ich verscheide, werde ich meine Unsträflichkeit nicht von mir weichen lassen.

27:6  An meiner Gerechtigkeit halte ich fest und werde sie nicht fahren lassen: mein Herz schmäht nicht einen von meinen Tagen.

27:7  Mein Feind sei wie der Gesetzlose, und der wider mich auftritt wie der Ungerechte.

27:8  Denn was ist des Ruchlosen Hoffnung, wenn Gott abschneidet, wenn er seine Seele herauszieht?

27:9  Wird Gott sein Geschrei hören, wenn Bedrängnis über ihn kommt?

27:10  Oder wird er sich an dem Allmächtigen ergötzen, Gott anrufen zu aller Zeit?

27:11  Ich will euch belehren über die Hand Gottes; was bei dem Allmächtigen ist, will ich nicht verhehlen.

27:12  Siehe, ihr selbst habt es alle erschaut, und warum denn schwatzet ihr so eitel?

27:13  Dies ist das Teil des gesetzlosen Menschen bei Gott, und das Erbe der Gewalttätigen, welches sie von dem Allmächtigen empfangen:

27:14  Wenn seine Kinder sich mehren, so ist es für das Schwert, und seine Sprößlinge, -sie haben nicht satt Brot.

27:15  Seine Übriggebliebenen werden begraben durch den Tod, und seine Witwen weinen nicht.

27:16  Wenn er Silber aufhäuft wie Staub, und Kleider bereitet wie Lehm:

27:17  er bereitet sie, aber der Gerechte bekleidet sich damit; und Schuldlose teilen sich in das Silber.

27:18  Er hat sein Haus gebaut wie die Motte, und der Hütte gleich, die ein Wächter sich macht.

27:19  Reich legt er sich ihn, und er tut es nicht wieder; er schlägt die Augen auf, und ist nicht mehr.

27:20  Schrecken ereilen ihn wie Wasser, des Nachts entführt ihn ein Sturmwind.

27:21  Der Ostwind hebt ihn empor, daß er dahinfährt, und stürmt ihn fort von seiner Stätte.

27:22  Und Gott schleudert auf ihn ohne Schonung; seiner Hand möchte er flüchtend entfliehen.

27:23  Man klatscht über ihn in die Hände, und zischt ihm nach von seiner Stätte aus.