GerElb1871 - Job - 3

3:1  Danach tat Hiob seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag.

3:2  Und Hiob hob an und sprach:

3:3  Es verschwinde der Tag, an dem ich geboren wurde, und die Nacht, welche sprach: Ein Knäblein ist empfangen!

3:4  Jener Tag sei Finsternis! nicht frage Gott nach ihm droben, und nicht erglänze über ihm das Licht!

3:5  Finsternis und Todesschatten mögen ihn einlösen, Gewölk lagere sich über ihm, es schrecken ihn Tagesverfinsterungen!

3:6  Jene Nacht, Dunkel ergreife sie; sie freue sich nicht unter den Tagen des Jahres, in die Zahl der Monde komme sie nicht!

3:7  Siehe, jene Nacht sei unfruchtbar, es trete kein Jubel in sie ein!

3:8  Verwünschen mögen sie die Verflucher des Tages, die fähig sind, den Leviathan aufzureizen!

3:9  Verfinstert seien die Sterne ihrer Dämmerung; sie harre auf Licht, und da sei keines; und nicht schaue sie die Wimpern der Morgenröte!

3:10  Denn sie hat die Pforte meines Mutterschoßes nicht verschlossen und Mühsal nicht verborgen vor meinen Augen. -

3:11  Warum starb ich nicht von Mutterleibe an, kam aus dem Schoße hervor und verschied?

3:12  Weshalb kamen Knie mir entgegen, und wozu Brüste, daß ich sog?

3:13  Denn jetzt würde ich liegen und rasten, ich würde schlafen: dann hätte ich Ruhe, -

3:14  mit Königen und Räten der Erde, welche sich verödete Plätze erbauten,

3:15  oder mit Fürsten, die Gold hatten, die ihre Häuser mit Silber füllten;

3:16  oder, gleich einer verborgenen Fehlgeburt, wäre ich nicht da, gleich Kindern, die das Licht nicht erblickt haben.

3:17  Dort lassen die Bösen ab vom Toben, und dort ruhen die an Kraft Erschöpften,

3:18  rasten die Gefangenen allesamt, hören nicht die Stimme des Treibers.

3:19  Der Kleine und der Große, dort sind sie gleich, und der Knecht ist frei von seinem Herrn.

3:20  Warum gibt er dem Mühseligen Licht, und Leben denen, die bitterer Seele sind;

3:21  die auf den Tod harren, und er ist nicht da, und die nach ihm graben, mehr als nach verborgenen Schätzen;

3:22  die sich freuen bis zum Jubel, Wonne haben, wenn sie das Grab finden; -

3:23  dem Manne, dessen Weg ihm verborgen ist, und den Gott eingeschlossen hat ringsum?

3:24  Denn gleich meinem Brote kommt mein Seufzen, und wie Wasser ergießt sich mein Gestöhn.

3:25  Denn ich fürchtete einen Schrecken, und er traf mich, und vor dem mir bangte, das kam über mich.

3:26  Ich war nicht ruhig, und ich rastete nicht und ruhte nicht, da kam das Toben.