GerElb1871 - Job - 36

36:1  Und Elihu fuhr fort und sprach:

36:2  Harre mir ein wenig, und ich will dir berichten; denn noch sind Worte da für Gott.

36:3  Ich will mein Wissen von weither holen, und meinem Schöpfer Gerechtigkeit geben.

36:4  Denn wahrlich, meine Worte sind keine Lüge; ein an Wissen Vollkommener ist bei dir.

36:5  Siehe, Gott ist mächtig, und doch verachtet er niemand, -mächtig an Kraft des Verstandes.

36:6  Er erhält den Gesetzlosen nicht am Leben, und das Recht der Elenden gewährt er.

36:7  Er zieht seine Augen nicht ab von dem Gerechten, und mit Königen auf den Thron, dahin setzt er sie auf immerdar, und sie sind erhöht.

36:8  Und wenn sie mit Fesseln gebunden sind, in Stricken des Elends gefangen werden,

36:9  dann macht er ihnen kund ihr Tun und ihre Übertretungen, daß sie sich trotzig gebärdeten;

36:10  und er öffnet ihr Ohr der Zucht und spricht, daß sie umkehren sollen vom Frevel.

36:11  Wenn sie hören und sich unterwerfen, so werden sie ihre Tage in Wohlfahrt verbringen und ihre Jahre in Annehmlichkeiten.

36:12  Wenn sie aber nicht hören, so rennen sie ins Geschoß und verscheiden ohne Erkenntnis.

36:13  Aber die ruchlosen Herzens sind, hegen Zorn: sie rufen nicht um Hülfe, wenn er sie gefesselt hat.

36:14  Ihre Seele stirbt dahin in der Jugend, und ihr Leben unter den Schandbuben.

36:15  Den Elenden errettet er in seinem Elend, und in der Drangsal öffnet er ihnen das Ohr.

36:16  So hätte er auch dich aus dem Rachen der Bedrängnis in einen weiten Raum geführt, wo keine Beengung gewesen, und die Besetzung deines Tisches würde voll Fett sein.

36:17  Aber du bist mit dem Urteil des Gesetzlosen erfüllt: Urteil und Gericht werden dich ergreifen.

36:18  Denn der Grimm, möge er dich ja nicht verlocken zur Verhöhnung, und die Größe des Lösegeldes verleite dich nicht!

36:19  Soll dich dein Schreien außer Bedrängnis stellen und alle Anstrengungen der Kraft?

36:20  Sehne dich nicht nach der Nacht, welche Völker plötzlich hinwegheben wird.

36:21  Hüte dich, wende dich nicht zum Frevel, denn das hast du dem Elend vorgezogen.

36:22  Siehe, Gott handelt erhaben in seiner Macht; wer ist ein Lehrer wie er?

36:23  Wer hat ihm seinen Weg vorgeschrieben, und wer dürfte sagen: Du hast Unrecht getan?

36:24  Gedenke daran, daß du sein Tun erhebest, welches Menschen besingen.

36:25  Alle Menschen schauen es an, der Sterbliche erblickt es aus der Ferne.

36:26  Siehe, Gott ist zu erhaben für unsere Erkenntnis; die Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich.

36:27  Denn er zieht Wassertropfen herauf; von dem Dunst, den er bildet, träufeln sie als Regen,

36:28  den die Wolken rieseln und tropfen lassen auf viele Menschen.

36:29  Versteht man gar das Ausbreiten des Gewölks, das Krachen seines Zeltes?

36:30  Siehe, er breitet sein Licht um sich aus, und die Gründe des Meeres bedeckt er.

36:31  Denn durch dieses richtet er Völker, gibt Speise im Überfluß.

36:32  Seine Hände umhüllt er mit dem Blitz, und er entbietet ihn gegen denjenigen, den er treffen soll.

36:33  Sein Rollen kündigt ihn an, sogar das Vieh sein Heranziehen.