GerLeoNA28 - John - 10

10:1  „Amen, amen, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Stall der Schafe hineingeht, sondern woanders hinaufsteigt, der ist ein Dieb und Räuber;

10:2  aber wer durch die Tür hineingeht, ist der Hirte der Schafe.

10:3  Dem öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme, und seine Schafe ruft er beim Namen, und er führt sie hinaus.

10:4  Sobald er die Seinen alle hinausgebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen.

10:5  Einem Fremden hingegen werden sie gewiss nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.“

10:6  Diesen Vergleich sagte ihnen Jesus, jene aber verstanden nicht, was es war, das er zu ihnen redete.

10:7  Also sagte Jesus außerdem: „Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen!

10:8  Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber, doch die Schafe haben nicht auf sie gehört.

10:9  Ich bin die Tür! Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden, und er wird ein- und ausgehen und Weide finden.

10:10  Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zunichtezumachen. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben, und ‹das reichlich›.

10:11  Ich bin der gute Hirte! Der gute Hirte legt sein Leben hin für die Schafe.

10:12  Wer ein Lohnarbeiter und nicht Hirte ist, dem [also] die Schafe nicht als Eigentum gehören, der sieht den Wolf kommen, und er lässt die Schafe zurück und flieht – und der Wolf erbeutet sie und zerstreut sie –,

10:13  weil er ein Lohnarbeiter ist und ihm nichts an den Schafen liegt.

10:14  Ich bin der gute Hirte, und ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich,

10:15  so wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne, und mein Leben lege ich hin für die Schafe.

10:16  Und ich habe weitere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören, und es wird eine Herde [und] einen Hirten geben.

10:17  Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hinlege, um es wieder zu nehmen.

10:18  Keiner nimmt es von mir, sondern ich lege es von mir selbst aus hin. Ich habe Macht, es hinzulegen, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen; diesen Auftrag habe ich von meinem Vater erhalten.“

10:19  Erneut entstand eine Auseinandersetzung unter den Judäern wegen dieser Worte.

10:20  Es sagten aber viele von ihnen: „Er hat einen Dämon und ist wahnsinnig! Warum hört ihr auf ihn?“

10:21  Andere sagten: „Das sind nicht die Worte eines Besessenen! Kann etwa ein Dämon die Augen der Blinden öffnen?“

10:22  Damals fand das Fest der Tempelweihe in Jerusalem statt, es war Winter,

10:23  und Jesus ging im Tempel umher, in der Säulenhalle Salomos.

10:24  Da umringten ihn die Judäer, und sie sagten zu ihm: „Bis wann hältst du uns hin? Wenn du der Gesalbte bist, dann sag es uns frei heraus!“

10:25  Jesus antwortete ihnen: „Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt es nicht! Die Werke, die ich tue im Namen meines Vaters, sie legen Zeugnis ab über mich;

10:26  doch ihr glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört.

10:27  Meine Schafe hören auf meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir,

10:28  und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen ‹unter keinen Umständen› verloren, und es wird sie niemand aus meiner Hand rauben.

10:29  Was mein Vater mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus der Hand des Vaters rauben.

10:30  Ich und der Vater sind eins.“

10:31  Die Judäer hoben erneut Steine auf, um ihn zu steinigen.

10:32  Jesus antwortete ihnen: „Viele gute Werke habe ich euch vom Vater gezeigt; wegen welchem ‹dieser Werke› steinigt ihr mich?“

10:33  Die Judäer antworteten ihm: „Für ein gutes Werk steinigen wir dich nicht, sondern für eine Lästerung, und zwar weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst!“

10:34  Jesus antwortete ihnen: „Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: ‚Ich habe gesagt: Götter seid ihr‘?

10:35  Wenn er jene ‚Götter‘ nennt, an die das Wort Gottes ergangen ist, und die Schrift nicht aufgelöst werden kann,

10:36  [mit welcher Berechtigung] sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: ‚Du lästerst [Gott]‘, [nur] weil ich gesagt habe: ‚Ich bin Gottes Sohn‘?

10:37  Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, dann glaubt mir nicht!

10:38  Aber wenn ich sie tue und ihr mir nicht glaubt, dann glaubt [wenigstens] den Werken, damit ihr erkennt und versteht, dass in mir der Vater [ist] und ich im Vater [bin].“

10:39  Darauf versuchten sie erneut, ihn zu verhaften, aber er entkam ihrem Zugriff.

10:40  Und er ging wieder auf die gegenüberliegende [Seite] des Jordans, an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte, und er blieb dort.

10:41  Und viele kamen zu ihm, und sie sagten: „Johannes hat zwar kein einziges Zeichen getan, aber alles, was Johannes über diesen [Mann] gesagt hat, ist wahr.“

10:42  Und viele kamen dort zum Glauben an ihn.