GerLeoRP18 - John - 5

5:1  Danach war das Fest der Judäer, und Jesus stieg hinauf nach Jerusalem.

5:2  Nun gibt es in Jerusalem bei dem Schaftor einen Teich, der auf Hebräisch Betesda genannt wird [und] fünf Säulenhallen hat.

5:3  In diesen lag für gewöhnlich eine große Menge von Kranken – Blinde, Lahme, Ausgezehrte, die die Bewegung des Wassers erwarteten.

5:4  Ein Engel stieg nämlich von Zeit zu Zeit in den Teich hinab, und er wühlte das Wasser auf. Wer dann als Erster nach dem Aufwühlen des Wassers hineinstieg, wurde gesund, [ganz gleich], mit welchem Gebrechen er jemals befallen war.

5:5  Dort war nun ein Mann, der achtunddreißig Jahre mit [seiner] Krankheit zugebracht hatte.

5:6  Als Jesus ihn daliegen sah und erfuhr, dass er schon eine lange Zeit so zugebracht hatte, sagt er zu ihm: „Willst du gesund werden?“

5:7  Der Kranke antwortete ihm: „Herr, ich habe keinen Menschen, um mich in den Teich zu tun, sobald das Wasser aufgewühlt wird. Und während ich gehe, steigt ein anderer vor mir hinunter.“

5:8  Jesus sagt zu ihm: „Steh auf, nimm deine Matte und geh umher!“

5:9  Und sofort wurde der Mann gesund, und er nahm seine Matte und ging umher. Es war aber Sabbat an jenem Tag.

5:10  Also sagten die Judäer zu dem Geheilten: „Es ist Sabbat! Es ist dir nicht erlaubt, die Matte zu tragen.“

5:11  Er antwortete ihnen: „Der mich gesund gemacht hat, der hat zu mir gesagt: ‚Nimm deine Matte und geh umher!‘“

5:12  Darauf fragten sie ihn: „Wer ist der Mann, der zu dir gesagt hat: ‚Nimm deine Matte und geh umher‘?“

5:13  Der Geheilte aber wusste nicht, wer es war; denn Jesus hatte sich zurückgezogen, weil eine Menschenmenge an dem Ort war.

5:14  Danach trifft Jesus ihn im Tempel, und er sagte zu ihm: „Siehe!, du bist gesund geworden; sündige nicht mehr, damit dir nicht etwas Schlimmeres zustößt!“

5:15  Der Mann ging fort, und er berichtete den Judäern, dass Jesus es war, der ihn gesund gemacht hatte.

5:16  Und deshalb verfolgten die Judäer Jesus, und sie versuchten, ihn zu töten, weil er dies an einem Sabbat tat.

5:17  Jesus aber antwortete ihnen: „Mein Vater wirkt bis jetzt, [und] auch ich wirke.“

5:18  Deshalb versuchten die Judäer nun umso mehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern Gott auch seinen Vater nannte und dabei sich selbst Gott gleich machte.

5:19  Also antwortete Jesus, und er sagte zu ihnen: „Amen, amen, ich sage euch: Von sich selbst aus kann der Sohn gar nichts tun, außer, was er den Vater tun sieht. Denn was auch immer jener tut, das tut genauso auch der Sohn.

5:20  Denn der Vater liebt den Sohn, und er zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm größere Werke als diese zeigen, sodass ihr staunen werdet.

5:21  Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will.

5:22  Denn auch nicht einen richtet der Vater, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben,

5:23  damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn geschickt hat.

5:24  Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich geschickt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod ins Leben übergegangen.

5:25  Amen, amen, ich sage euch: Es kommt eine Stunde (und sie ist jetzt da), in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben.

5:26  Denn wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er es auch dem Sohn ermöglicht, Leben in sich selbst zu haben.

5:27  Und er hat ihm Macht gegeben, auch Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist.

5:28  Wundert euch nicht darüber, dass eine Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern [sind], seine Stimme hören werden,

5:29  und es werden herauskommen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, und die Schlechtes getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.“

5:30  „Ich kann gar nichts von mir selbst aus tun; wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht, weil ich nicht meinen Willen suche, sondern den Willen des Vaters, der mich geschickt hat.

5:31  Wenn ich Zeugnis ablege über mich selbst, dann ist mein Zeugnis nicht zuverlässig;

5:32  ein anderer ist es, der Zeugnis ablegt über mich, und ich weiß, dass das Zeugnis zuverlässig ist, das er ablegt über mich.

5:33  Ihr habt [Leute] zu Johannes gesandt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt;

5:34  ich aber nehme das Zeugnis von einem Menschen nicht an, sondern dies sage ich, damit ihr gerettet werdet.

5:35  Jener war die Lampe, die brennt und scheint, ihr hingegen wolltet für einen Moment fröhlich sein in ihrem Licht.

5:36  Ich aber habe das Zeugnis, das größer [ist] als das von Johannes; denn die Werke, die der Vater mir gegeben hat, damit ich sie vollende … die Werke selbst, die ich tue, legen Zeugnis ab über mich, dass der Vater mich gesandt hat.

5:37  Und der Vater, der mich geschickt hat, er hat Zeugnis abgelegt über mich. Weder habt ihr seine Stimme jemals gehört, noch habt ihr seine Gestalt gesehen.

5:38  Und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch, weil ihr dem nicht glaubt, den jener gesandt hat.

5:39  Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben; und sie sind es, die Zeugnis ablegen über mich;

5:40  und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um Leben zu haben.

5:41  Ehre von Menschen nehme ich keine,

5:42  doch ich habe euch erkannt, dass ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt.

5:43  Ich bin gekommen im Namen meines Vaters, und ihr nehmt mich nicht an; wenn ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, werdet ihr jenen annehmen.

5:44  Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander annehmt, aber die Ehre, die von dem alleinigen Gott [stammt], sucht ihr nicht?!

5:45  Meint nicht, dass ich euch anklagen werde beim Vater; der euch anklagt, ist Mose, auf den ihr gehofft habt.

5:46  Denn wenn ihr Mose glauben würdet, dann würdet ihr mir glauben; denn über mich hat jener geschrieben.

5:47  Aber wenn ihr seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?“