GerAlbrecht - Psalms - 107

107:1  "Danket Jahwe, denn er ist gütig; / Ewig währt ja seine Huld!"

107:2  So sollen sprechen Jahwes Erlöste, / Die er erlöst hat aus Feindeshand,

107:3  Und die er gesammelt aus vielen Landen: / Von Ost und West, von Nord und Süd.

107:4  Sie irrten vom Weg in der Wüste und Öde, / Eine Stadt als Wohnsitz fanden sie nicht.

107:5  Sie litten Hunger und Durst: / Ihre Seele verzagte in ihnen.

107:6  Da schrien sie zu Jahwe in ihrer Not: / Der riß sie heraus aus ihren Ängsten.

107:7  Er führte sie auf ebnem Weg, / Daß sie kamen in eine wohnliche Stadt.

107:8  Nun sollen sie Jahwe danken für seine Huld / Und für seine Wunder zum Segen der Menschen.

107:9  Er hat ja die lechzende Seele gesättigt / Und die hungrige Seele mit Gutem gefüllt.

107:10  Sie wohnten in Dunkel und Todesschatten, / Gefangen in Elend und Eisenbanden.

107:11  Denn sie hatten Jahwes Worten getrotzt / Und den Rat des Höchsten verachtet.

107:12  Drum beugte er auch durch Mühsal ihr Herz: / Nun sanken sie hin ohne Helfer.

107:13  Da schrien sie zu Jahwe in ihrer Not: / Der machte sie frei aus ihren Ängsten.

107:14  Er ließ sie aus Dunkel und Todesschatten, / Und ihre Fesseln zersprengte er.

107:15  Nun sollen sie Jahwe danken für seine Huld / Und für seine Wunder zum Segen der Menschen.

107:16  Denn er hat zerbrochen Türen von Erz / Und eiserne Riegel zerschlagen.

107:17  Gottlose mußten ob sündigen Wandels / Und ob Übertretungen leiden:

107:18  Jegliche Speise verabscheuten sie, / Und sie waren schon nahe den Pforten des Todes.

107:19  Da schrien sie zu Jahwe in ihrer Not / Der machte sie frei aus ihren Ängsten.

107:20  Er sandte sein Wort und heilte sie / Und ließ sie entrinnen aus ihren Gruben.

107:21  Nun sollen sie Jahwe danken für seine Huld / Und für seine Wunder zum Segen der Menschen.

107:22  Sie sollen bringen Opfer des Danks, / Seine Taten erzählen mit Jubel.

107:23  Die mit Schiffen das Meer befuhren, / Ihren Handel trieben in großen Gewässern,

107:24  Sie haben Jahwes Werk geschaut / Und seine Wunder im Meeresstrudel.

107:25  Auf sein Wort brauste ein Sturmwind daher, / Der türmte empor die Wogen des Meers.

107:26  Sie stiegen himmelan, bald fuhren sie in die Tiefe: / Ihre Seel verging in Weh.

107:27  Sie schwankten und wankten wie Trunkne, / Und all ihre Weisheit war dahin.

107:28  Da schrien sie zu Jahwe in ihrer Not, / Der führte sie aus ihren Ängsten.

107:29  Er dämpfte den Sturm zum Säuseln, / Und stille schwiegen des Meeres Wogen.

107:30  Da wurden sie froh, daß es ruhig geworden; / Er führte sie dann zum ersehnten Hafen.

107:31  Nun sollen sie Jahwe danken für seine Huld / Und für seine Wunder zum Segen der Menschen.

107:32  Ja sie sollen ihn preisen in der Gemeinde / Und im Ältestenrate ihn loben.

107:33  Er machte auch Ströme zur Wüste / Und Wasserquellen zu dürrem Land,

107:34  Fruchtbares Feld zur salzigen Steppe / Wegen der Bosheit seiner Bewohner.

107:35  Er wandelte Wüsten in Wasserteiche / Und dürres Land in Wasserquellen.

107:36  Dort machte er Hungrige seßhaft: / Sie bauten sich eine Wohnstadt.

107:37  Sie besäten Äcker, pflanzten Weingärten / Und gewannen Ertrag an Frucht.

107:38  Gott segnete sie: sie mehrten sich sehr, / Auch ihr Vieh ließ sich nicht vermindern.

107:39  Doch manchmal nahmen sie ab und sanken dahin / Durch den Druck von Unglück und Kummer.

107:40  Aber er, "der auf Fürsten Verachtung gießt / Und in wegloser Öde sie irren läßt" —

107:41  Er hob die Armen aus Elend hervor / Und mehrte ihre Sippen wie Herden.

107:42  Redliche sollen das sehn mit Freuden, / Doch alle Frevler müssen verstummen.

107:43  Wer weise ist, der beachte dies / Und verstehe die Gnaden Jahwes!