GerLeoRP18 - Luke - 1

1:1  Nachdem viele versucht haben, einen Bericht über die Dinge zu verfassen, die sich unter uns zugetragen haben,

1:2  wie sie uns diejenigen überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind,

1:3  schien es auch mir [sinnvoll], der ich seit geraumer Zeit allem ganz genau nachgegangen bin, es dir der Reihe nach aufzuschreiben, ehrenwerter Theophilus,

1:4  damit du die Zuverlässigkeit der Worte erkennst, über die du unterrichtet worden bist.

1:5  Es gab in den Tagen von Herodes, dem König von Judäa, einen Priester namens Zacharias, aus der Abteilung von Abia; und seine Frau [stammte] von den Töchtern Aarons, und ihr Name [war] Elisabet.

1:6  Und beide waren gerecht vor Gott und lebten ohne Tadel in allen Geboten und Satzungen des Herrn.

1:7  Und sie hatten kein Kind, weil Elisabet unfruchtbar war, und beide waren ‹im fortgeschrittenen Alter›.

1:8  Es geschah nun, während er in der Ordnung seiner Abteilung den priesterlichen Dienst vor Gott verrichtete,

1:9  da zog er nach dem Brauch des Priestertums das Los, in den Tempel des Herrn hineinzugehen, um ein Rauchopfer zu bringen.

1:10  Und die ganze Menge des Volkes war draußen am Beten in der Stunde des Rauchopfers.

1:11  Da erschien ihm ein Engel des Herrn, der rechts vom Altar für das Rauchopfer stand.

1:12  Und Zacharias erschrak, als er ihn sah, und Furcht befiel ihn.

1:13  Da sagte der Engel zu ihm: „Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Flehen wurde erhört, und deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihn ‚Johannes‘ nennen.

1:14  Und du wirst Freude und Jubel haben, und viele [Menschen] werden sich über seine Geburt freuen.

1:15  Denn er wird groß sein vor dem Herrn, und Wein und Bier wird er gewiss nicht trinken, und er wird vom heiligen Geist erfüllt werden, noch im Bauch seiner Mutter.

1:16  Und viele der Israeliten wird er bekehren zum Herrn, ihrem Gott.

1:17  Und er wird vor ihm hergehen in dem Geist und der Kraft von Elija, um die Herzen der Eltern zu den Kindern zu bekehren und Ungehorsame zur Besinnung der Gerechten – um dem Herrn ein ausgerüstetes Volk vorzubereiten.“

1:18  Und Zacharias sagte zu dem Engel: „Woran werde ich dies erkennen? Denn ich bin alt und meine Frau ist ‹im fortgeschrittenen Alter›.“

1:19  Und der Engel antwortete und sagte zu ihm: „Ich bin Gabriel, der vor Gott bereitsteht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese [Dinge] zu verkünden;

1:20  und siehe!, du wirst stumm sein und nicht reden können, bis zu dem Tag, an dem diese [Dinge] geschehen sollen, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, welche zu ihrer Zeit werden erfüllt werden.“

1:21  Und das Volk erwartete Zacharias, und sie wunderten sich, wie lange er im Tempel verweilte.

1:22  Als er nun herauskam, konnte er nicht zu ihnen reden, und sie erkannten, dass er im Tempel eine Erscheinung gesehen hatte; und er selbst winkte ihnen und blieb stumm.

1:23  Und es geschah, als die Tage seines Dienstes erfüllt waren, da ging er zu seinem Haus.

1:24  Nach diesen Tagen aber empfing seine Frau Elisabet, und sie verbarg sich fünf Monate lang und sagte:

1:25  „Auf diese Weise hat der Herr an mir gehandelt in den Tagen, in denen er mich angesehen hat, um meine Schmach unter den Leuten fortzunehmen.“

1:26  Im sechsten Monat nun wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die den Namen „Nazaret“ [hatte],

1:27  zu einer Jungfrau, die einem Mann versprochen war, der den Namen Josef [hatte], aus dem Haus Davids, und der Name der Jungfrau [war] Maria.

1:28  Und als der Engel zu ihr hineinging, sagte er: „Sei gegrüßt, Begnadete! Der Herr [ist] mit dir; gesegnet [bist] du unter den Frauen.“

1:29  Sie aber sah und wurde bestürzt über sein Wort und sie überlegte, welcher Art dieser Gruß sei.

1:30  Und der Engel sagte zu ihr: „Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade gefunden bei Gott. /

1:31  Und siehe!, du wirst ‹schwanger werden› und einen Sohn zur Welt bringen, / und du sollst ihn Jesus nennen. /

1:32  Dieser wird groß sein und ‚Sohn des Höchsten‘ genannt werden, / und der Herr, Gott, wird ihm den Thron seines Vaters David geben, /

1:33  und er wird ‹für immer› über das Haus Jakobs regieren, / und sein Reich wird kein Ende haben.“

1:34  Da sagte Maria zu dem Engel: „Wie kann das sein, da ich keinen Mann kenne?“

1:35  Und der Engel antwortete und sagte zu ihr: „Der heilige Geist wird auf dich kommen, / und die Kraft des Höchsten wird dich beschatten; / darum wird auch das Heilige, das geboren wird, ‚Sohn Gottes‘ genannt werden.

1:36  Und siehe!, Elisabet, deine Verwandte, auch sie hat einen Sohn empfangen in ihrem Alter, und dies ist der sechste Monat für sie, die unfruchtbar genannt wird!

1:37  Denn keine Sache wird bei Gott unmöglich sein.“

1:38  Da sagte Maria: „Siehe!, [ich bin] die Magd des Herrn. Es möge mir nach deinem Wort geschehen!“ Dann ging der Engel von ihr weg.

1:39  Da machte sich Maria in diesen Tagen auf und ging eilig in das Bergland, in eine Stadt in Juda;

1:40  und sie betrat das Haus von Zacharias und begrüßte Elisabet.

1:41  Und es geschah, als Elisabet den Gruß der Maria hörte, da hüpfte das Baby in ihrem Bauch, und Elisabet wurde vom heiligen Geist erfüllt,

1:42  und sie rief mit lauter Stimme, und sie sagte: „Gesegnet [bist] du unter den Frauen, / und gesegnet [ist] die Frucht deines Bauches!

1:43  Und ‹womit habe ich es verdient›, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?!

1:44  Denn siehe!, als die Stimme deines Grußes an meine Ohren kam, da hüpfte das Baby ‹vor Freude› in meinem Bauch.

1:45  Und beglückwünschenswert [ist], die geglaubt hat, dass ‹in Erfüllung gehen wird›, was ihr vom Herrn gesagt ist.“

1:46  Und Maria sagte: „Meine Seele preist den Herrn, /

1:47  und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter, /

1:48  weil er auf die Niedrigkeit seiner Magd gesehen hat. / Denn siehe!, von jetzt an werden mich alle Generationen beglückwünschen, /

1:49  weil der Mächtige Großes an mir getan hat. / Und heilig [ist] sein Name, /

1:50  und sein Erbarmen [gilt] von Generation zu Generation / denen, die ihn fürchten. /

1:51  Er hat Macht ausgeübt mit seinem Arm; / er hat zerstreut, die hochmütig [sind] im Verstand ihres Herzens. /

1:52  Er hat Mächtige von [ihren] Thronen gestoßen / und er hat Niedrige erhöht, /

1:53  Hungrige hat er mit guten [Dingen] erfüllt, / und Reiche hat er ‹mit leeren Händen› fortgejagt. /

1:54  Er hat Israel, seinem Knecht, geholfen, / um an [sein] Erbarmen zu erinnern, /

1:55  wie er zu unseren Vätern geredet hat, / zu Abraham und seiner Nachkommenschaft ‹für immer›.“

1:56  Maria blieb nun etwa drei Monate bei ihr, dann kehrte sie in ihr Haus zurück.

1:57  Für Elisabet wiederum erfüllte sich die Zeit, [das Kind] zur Welt zu bringen, und sie gebar einen Sohn.

1:58  Da hörten ihre Nachbarn und Verwandten, dass der Herr sein Erbarmen mit ihr ausgeweitet hatte, und sie freuten sich mit ihr.

1:59  Und es geschah am achten Tag, da kamen sie, um das Kind zu beschneiden, und sie nannten ihn Zacharias, nach dem Namen seines Vaters.

1:60  Und seine Mutter antwortete und sagte: „Nein, sondern er soll Johannes genannt werden.“

1:61  Und sie sagten zu ihr: „Es gibt niemanden in deiner Verwandtschaft, der bei diesem Namen genannt wird.“

1:62  Sie winkten aber seinem Vater, wie er ihn genannt haben wolle.

1:63  Und nachdem er ein Täfelchen erbeten hatte, schrieb er und sagte: „Johannes ist sein Name“, und alle wunderten sich.

1:64  Da wurde sein Mund augenblicklich geöffnet und seine Zunge [gelöst], und er fing an, zu reden und Gott zu preisen.

1:65  Und es kam Furcht über alle, die um sie herum wohnten, und im gesamten Bergland Judäas wurde von allen diesen Dingen geredet.

1:66  Und alle, die es hörten, bewegten es in ihrem Herzen und sagten: „Was wird dieses Kind wohl werden?“ Und die Hand des Herrn war mit ihm.

1:67  Und sein Vater Zacharias wurde vom heiligen Geist erfüllt, und er weissagte und sprach:

1:68  „Gepriesen [sei] der Herr, der Gott Israels, / weil er nach dem Rechten gesehen und seinem Volk Erlösung geschaffen hat, /

1:69  und er hat uns ein Horn der Rettung erweckt / im Haus Davids, seines Knechtes, /

1:70  so wie er durch den Mund seiner heiligen Propheten von Ewigkeit her geredet hat: /

1:71  Rettung vor unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen; /

1:72  um Barmherzigkeit an unseren Vorfahren zu üben / und seinen heiligen Bund zu erinnern, /

1:73  den Eid, den er gegenüber Abraham, unserem Vater, geschworen hat, / um es uns zu ermöglichen, /

1:74  furchtlos (weil aus der Hand unserer Feinde errettet) / ihm zu dienen /

1:75  in Heiligkeit und Gerechtigkeit / vor ihm allen Tagen unseres Lebens. /

1:76  Auch du, [mein] Kind, wirst ein Prophet des Höchsten genannt werden; / denn er wird vor dem Angesicht des Herrn hergehen, um seinen Weg vorzubereiten, /

1:77  um seinem Volk Kenntnis vom Heil zu geben / durch die Vergebung ihrer Sünden, /

1:78  wegen des herzlichen Erbarmens unseres Gottes, / mit dem uns der Aufgang aus der Höhe aufgesucht hat, /

1:79  um denen zu erscheinen, die in Finsternis und Todesschatten sitzen, / um unsere Füße auf dem Weg des Friedens zu lenken.“

1:80  Das Kind aber wuchs heran, und es wurde stark im Geist, und es lebte in den Wüsten bis zu dem Tag seines öffentlichen Auftretens vor Israel.