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LAMENTATIONS
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Chapter 1
Lame GerNeUe 1:1  Wie einsam sitzt sie da / die stark bevölkerte Stadt. / Einer Witwe gleicht nun / die Große unter den Völkern. / Die Fürstin der Provinzen / muss Zwangsarbeit tun.
Lame GerNeUe 1:2  Sie weint und weint in der Nacht, / Tränen sind auf ihren Wangen. / Keiner ist da, der sie tröstet, / keiner von ihren Geliebten. / Untreu sind all ihre Freunde, / ja zu Feinden wurden sie.
Lame GerNeUe 1:3  Gefangen wurde Juda weggeführt / aus Elend und schwerer Sklaverei. / Nun wohnt es unter den Völkern / und findet keine Ruhe mehr. / Alle Verfolger holten es ein, / mitten in seiner Bedrängnis.
Lame GerNeUe 1:4  Die Wege nach Zion trauern, / denn niemand kommt zum Fest. / Menschenleer sind ihre Tore. / Die Priester seufzen. / Traurig sind die jungen Frauen. / Zion selbst leidet bitteren Schmerz.
Lame GerNeUe 1:5  Ihre Gegner sind an der Macht, / ihren Feinden geht es wohl. / Jahwe hat ihr das Leid geschickt / wegen der Menge ihrer Verbrechen. / Ihre Kinder hat der Feind geraubt, / er trieb die Gefangenen vor sich her.
Lame GerNeUe 1:6  So schwand der Tochter Zion / alle ihre Pracht. / Ihre Oberen wurden wie Hirsche, / die keine Weide mehr finden. / Kraftlos zogen sie dahin, / die Jäger hinter ihnen her.
Lame GerNeUe 1:7  In den Tagen ihres Elends / und ihrer Heimatlosigkeit / denkt Jerusalem an ihre Schätze, / die sie einst besessen hat. / Als ihr Volk in Feindeshand fiel, / gab es keinen, der ihr half. / Ihre Feinde schauten zu / und lachten, als sie unterging.
Lame GerNeUe 1:8  Schwer gesündigt hat Jerusalem, / deshalb wurde die Stadt zum Gespött. / Ihre Verehrer verachten sie, / denn sie sahen sie nackt. / Sie selbst aber seufzt / und wendet sich ab.
Lame GerNeUe 1:9  Ihr Unflat klebt an ihrem Saum, / ihr Ende hat sie nicht bedacht. / Entsetzlich tief ist sie gefallen / und hat keinen, der sie tröstet. / "Jahwe, sieh mein Elend an, / sieh, wie der Feind triumphiert!"
Lame GerNeUe 1:10  Der Feind hat seine Hand / nach ihren Schätzen ausgestreckt. / Hilflos musste sie ansehen, / wie Fremde in ihr Heiligtum drangen. / Fremde, denen du verboten hast, / in ihre Versammlung zu kommen.
Lame GerNeUe 1:11  Alle Einwohner seufzen / auf der Suche nach Brot. / Sie geben ihre Kostbarkeiten für Nahrung, / nur um am Leben zu bleiben. / "Sieh doch, Jahwe, / und schau, wie verachtet ich bin!
Lame GerNeUe 1:12  Nichts dergleichen möge euch treffen, / die ihr hier vorübergeht! / Schaut her, wo gibt es solche Qualen, / wie ich sie jetzt erleiden muss? / Jahwe hat sie mir auferlegt / am Tag seines lodernden Zorns.
Lame GerNeUe 1:13  Von oben schickte er Feuer auf mich; / es wütet in meinen Gebeinen. / Er spannte ein Netz für meine Füße, / rücklings riss er mich nieder. / Er hat mich einsam gemacht, / krank für alle Zeit.
Lame GerNeUe 1:14  Schwer ist das Joch meiner Sünden, / das er mir zusammengeflochten hat. / Er packte es mir auf den Hals, / da bin ich zusammengebrochen. / Der Herr lieferte mich Menschen aus, / denen ich nicht standhalten kann.
Lame GerNeUe 1:15  Der Herr verwarf alle Helden, / die in meiner Mitte waren. / Er rief Feinde gegen mich zusammen, / um meine Mannschaft zu zerschlagen. / Der Herr hat Juda zertreten, / wie man Trauben in der Kelter zertritt.
Lame GerNeUe 1:16  Darüber weine ich mich aus, / mein Auge zerfließt vor Tränen. / Ich habe keinen, der mich tröstet, / keinen, der mir Erleichterung bringt. / Meine Söhne sind ganz verstört, / denn der Feind hat sie in der Hand."
Lame GerNeUe 1:17  Die Zionsstadt ringt ihre Hände, / doch niemand ist da, der sie tröstet. / Die Nachbarn rief Jahwe als Feinde herbei. / Jerusalem ist für sie zum Abscheu geworden.
Lame GerNeUe 1:18  "Er, Jahwe, ist im Recht, / denn ich habe mich ihm widersetzt. / Hört es, alle Völker, / und seht auf meinen Schmerz! / Meine Mädchen, meine jungen Männer / zogen alle als Gefangene fort."
Lame GerNeUe 1:19  Ich rief nach meinen Freunden, / doch sie ließen mich im Stich. / Meine Ältesten und meine Priester / verhungerten in der Stadt, / als sie Nahrung suchten, / um leben zu können.
Lame GerNeUe 1:20  Jahwe sieh, ich habe Angst! / Es brennt in meinem Inneren! / Das Herz dreht sich mir im Leib herum, / weil ich so schrecklich widerspenstig war. / Draußen raubte das Schwert meine Kinder / und drinnen tat es der Tod.
Lame GerNeUe 1:21  Man hört mich seufzen, / doch keiner tröstet mich. / Alle meine Feinde hörten von meinem Unglück / und freuten sich, dass du das getan hast. / Bring den Tag herbei, den du angekündigt hast, / dann ergeht es ihnen wie mir.
Lame GerNeUe 1:22  All ihre Bosheit komme vor dich! / Dann vergelte ihnen alles, / was du mir vergaltst / wegen meiner Verbrechen. / Ich seufze ohne Ende, / der Kummer macht mich krank.
Chapter 2
Lame GerNeUe 2:1  Weh, wie hat mit seinem Zorn / der Herr die Tochter Zion umwölkt! / Er hat die Zierde Israels / vom Himmel zur Erde geworfen. / Keine Rücksicht nahm seine Wut / auf die Fußbank an seinem Thron.
Lame GerNeUe 2:2  Der Herr hat schonungslos vernichtet / alle Weideplätze Israels. / In seinem Grimm zerstörte er / Judas befestigte Städte. / Dem Königreich und seinen Oberen / hat er ein schändliches Ende bereitet.
Lame GerNeUe 2:3  In seinem Zorn zerschlug er alles, / wodurch Israel mächtig war. / Und als die Feinde kamen, / zog er seine Hand zurück. / Er brannte in Jakob wie ein loderndes Feuer, / das ringsum alles verzehrt.
Lame GerNeUe 2:4  Wie ein Feind hielt er den Bogen gespannt, / die rechte Hand zum Schuss bereit. / Wie ein Feind hat er alles getötet, / was uns lieb und teuer war. / Wie einen Feuerstrom goss er seinen Grimm / der Tochter Zion ins Zelt.
Lame GerNeUe 2:5  Der Herr ist wie ein Feind geworden / und hat Israel vernichtet. / Er zertrümmerte all seine Paläste, / hat die befestigten Städte zerstört. / So hat er viel Leid und Weh / auf Judas Tochter gehäuft.
Lame GerNeUe 2:6  Wie eine Hütte im Garten zertrat er, was er beschirmte, / zerstörte den Ort seiner Festversammlungen. / In Zion ließ Jahwe Festtag und Sabbat vergessen. / Im Zorneswüten verwarf er Priester und König.
Lame GerNeUe 2:7  Seinen Altar hat der Herr verschmäht, / sein Heiligtum entweiht. / Die Mauern von Zions Palästen / übergab er den Feinden. / Lärm kommt aus Jahwes Haus / wie sonst nur an einem Feiertag.
Lame GerNeUe 2:8  Jahwe hatte es sich vorgenommen, / die Mauern Zions zu schleifen. / Er spannte die Messschnur und plante, / sie bis auf den Grund zu vernichten. / Wall und Mauern lässt er trauern, / denn beide wurden zu Schutt.
Lame GerNeUe 2:9  In den Boden sanken ihre Tore, / ihre Riegel hat er zerbrochen, zerstört. / Ihr König und die Oberen sind in der Fremde. / Das Gesetz ist dahin. / Auch ihren Propheten gibt Jahwe keine Offenbarung mehr.
Lame GerNeUe 2:10  Die Ältesten von Zion / sitzen schweigend auf der Erde. / Sie haben sich Staub auf den Kopf gestreut, / zogen den Trauersack an. / Und die Mädchen von Jerusalem / lassen den Kopf traurig hängen.
Lame GerNeUe 2:11  Meine Augen sind blind vor Tränen, / es brennt in meinem Inneren. / Es bricht mir das Herz, wenn ich sehe, / wie mein Volk zugrunde geht. / Kinder und Säuglinge verschmachten / draußen auf den Plätzen der Stadt.
Lame GerNeUe 2:12  Gequält von Hunger und Durst / schrien sie nach ihren Müttern, / als sie wie tödlich Verwundete / starben auf den Plätzen der Stadt. / In den Armen ihrer Mütter / taten sie den letzten Atemzug.
Lame GerNeUe 2:13  Was soll ich dir nur als Beispiel nennen, / Jerusalem, geliebte Stadt? / Mit welchem Schicksal kann ich deins vergleichen, / wie dich trösten, Mädchen, Tochter Zion? / Dein Zusammenbruch ist groß wie das Meer. / Wer kann dich noch heilen?
Lame GerNeUe 2:14  Nur Lug und Trug / erschauten dir deine Propheten! / Sie deckten deine Schuld nicht auf, / um dein Geschick zu wenden. / Mit ihren leeren Prophetensprüchen / betrogen und verführten sie dich.
Lame GerNeUe 2:15  Alle, die vorüberziehen, / klatschen schadenfreudig in die Hände. / Sie spotten und schütteln den Kopf / über die Tochter Jerusalem: / „Ist das die Stadt, die man als Krone der Schönheit rühmte / und als Freude der ganzen Welt?"
Lame GerNeUe 2:16  Alle deine Feinde / reißen ihr Maul über dich auf. / Sie zischen und fletschen die Zähne. / "Wir haben sie erledigt!", sagen sie. / "Endlich ist der ersehnte Tag gekommen! / Jetzt haben wir es geschafft und es gesehen!"
Lame GerNeUe 2:17  Jahwe hat getan, was er plante, / hat seine Worte wahr gemacht, / die er schon längst verkündigen ließ. / Nun riss er dich ohne Mitleid nieder. / Er schenkte deinen Feinden Triumph, / erhöhte die Macht deiner Gegner.
Lame GerNeUe 2:18  Ihr Herz schreit auf zum Herrn, / du Mauer von Zion. / Lass deine Tränen fließen wie einen Bach, / unaufhörlich Tag und Nacht. / Gönn dir selbst keine Rast / und deinen Augen keine Ruh!
Lame GerNeUe 2:19  Steh auf und jammere in der Nacht, / immer wenn eine Nachtwache beginnt. / Schütte dein ganzes Herz aus / in der Gegenwart des Herrn. / Erhebe deine Hände zu ihm, / flehe um das Leben deiner Kinder, / die draußen an den Straßenecken / vor Hunger verschmachten.
Lame GerNeUe 2:20  Jahwe, sieh doch und schau, / an wem du so gehandelt hast! / Dürfen Frauen ihre Leibesfrucht essen, / ihre vielgeliebten Kinder? / Darf man denn im Heiligtum des Herrn / Priester und Propheten erschlagen?
Lame GerNeUe 2:21  Auf dem Boden in den Gassen / liegen Kinder und Alte. / Meine jungen Männer und Frauen / fielen durch das Schwert. / Erschlagen am Tag deines Zorns, / abgeschlachtet ohne Erbarmen.
Lame GerNeUe 2:22  Wie zum Festtag riefst du die zusammen, / vor denen mir graute. / Am Zornestag Jahwes / blieb niemand verschont und entkam. / Und die, die ich liebevoll umsorgte, / sind meinem Feind zum Opfer gefallen.
Chapter 3
Lame GerNeUe 3:1  Ich bin der Mann, der gelitten hat / durch die Rute seines Zorns.
Lame GerNeUe 3:2  Mich trieb er weg und ließ mich gehen / im Dunkeln, ohne Licht.
Lame GerNeUe 3:3  Nur mich trifft seine Hand, / immer wieder, jeden Tag.
Lame GerNeUe 3:4  Er ließ meine Haut verfallen / und mein Fleisch; / er zerbrach mir die Knochen.
Lame GerNeUe 3:5  Mit Bitterkeit und Qual / umbaute und umschloss er mich.
Lame GerNeUe 3:6  In Finsternis ließ er mich wohnen / wie die Toten aus uralter Zeit.
Lame GerNeUe 3:7  Er hat mich ummauert, ich komme nicht weg, / er hat mich in schwere Ketten gelegt.
Lame GerNeUe 3:8  Auch wenn ich schrie und flehte, / er verschloss sich vor meinem Gebet.
Lame GerNeUe 3:9  Mit Quadersteinen versperrt er meinen Weg. / Ich komme nicht mehr weiter.
Lame GerNeUe 3:10  Wie ein Bär hat er mir aufgelauert, / wie ein Löwe im Versteck.
Lame GerNeUe 3:11  Er hat mich vom Weg heruntergezerrt, / mich zerrissen und zerfleischt.
Lame GerNeUe 3:12  Er spannte den Bogen und stellte mich hin, / benutzte mich als Ziel für den Pfeil.
Lame GerNeUe 3:13  Die Geschosse aus seinem Köcher / trafen meine Nieren schwer.
Lame GerNeUe 3:14  Die Leute meines Volkes lachten mich aus, / ihre Spottlieder hörte ich jeden Tag.
Lame GerNeUe 3:15  Er machte mich mit Bitternissen satt / und ließ mich bitteren Wermut trinken.
Lame GerNeUe 3:16  Er ließ meine Zähne auf Kiesel beißen / und trat mich in den Staub.
Lame GerNeUe 3:17  Du hast mich aus dem Frieden verstoßen. / Ich habe vergessen, was Glück bedeutet.
Lame GerNeUe 3:18  Ich sagte: "Meine Zukunft ist verloren, / auch meine Hoffnung auf Jahwe."
Lame GerNeUe 3:19  Denke ich an mein rastloses Elend, / ist das wie Wermut und Gift.
Lame GerNeUe 3:20  Doch immer wieder muss ich es tun / und bin schwermütig geworden.
Lame GerNeUe 3:21  Doch das will ich mir zu Herzen nehmen, / darauf darf ich hoffen:
Lame GerNeUe 3:22  Die Güte Jahwes ist nicht zu Ende, / sein Erbarmen hört nicht auf.
Lame GerNeUe 3:23  An jedem Morgen ist es neu. / Deine Treue ist groß!
Lame GerNeUe 3:24  Ich sage: "Alles, was ich habe, ist Jahwe!" / Darum hoffe ich nur auf ihn.
Lame GerNeUe 3:25  Gut ist Jahwe zu denen, die auf ihn hoffen, / und zu dem, der seine Nähe sucht.
Lame GerNeUe 3:26  Gut ist es, schweigend zu hoffen / auf die Hilfe Jahwes.
Lame GerNeUe 3:27  Gut ist es, wenn einer / das Joch schon in der Jugend trägt.
Lame GerNeUe 3:28  Er sitze einsam und still, / wenn man es ihm auferlegt.
Lame GerNeUe 3:29  Er presse den Mund auf den Boden, / weil es vielleicht noch Hoffnung gibt.
Lame GerNeUe 3:30  Er halte dem die Wange hin, der ihn schlägt, / und ertrage alle Demütigung.
Lame GerNeUe 3:32  Denn wenn er betrübt, erbarmt er sich wieder. / Seine Güte ist unfassbar groß.
Lame GerNeUe 3:33  Denn nicht aus Herzensfreude demütigt er, / fügt Menschenkindern Schmerz und Kummer zu.
Lame GerNeUe 3:34  Dass man mit Füßen tritt / die Gefangenen im Land,
Lame GerNeUe 3:35  dass man das Recht des Menschen / vor den Augen des Höchsten beugt,
Lame GerNeUe 3:36  dass man irreführt vor Gericht, / sollte der Herr das nicht sehen?
Lame GerNeUe 3:37  Wer sonst spricht ein Wort, dass es geschieht? / War das nicht ein Befehl des Herrn?
Lame GerNeUe 3:38  Kommt nicht aus dem Mund des Höchsten / das böse und das gute Geschick?
Lame GerNeUe 3:39  Was beklagt sich der, der noch am Leben ist? / Seine Sünde sollte er beklagen!
Lame GerNeUe 3:40  Wir wollen unseren Wandel erforschen! / Und kehren wir um zu Jahwe!
Lame GerNeUe 3:41  Lasst uns Herz und Hände / zu Gott im Himmel erheben!
Lame GerNeUe 3:42  Wir haben gesündigt und dir getrotzt, / und du, du hast nicht vergeben.
Lame GerNeUe 3:43  In Zorn gehüllt hast du uns verfolgt, / uns ohne Mitleid getötet.
Lame GerNeUe 3:44  Du hast dich mit einer Wolke umhüllt, / kein Gebet kam mehr hindurch.
Lame GerNeUe 3:45  Du hast uns zu Abfall gemacht / und zum Ekel für die Völker.
Lame GerNeUe 3:47  Uns wurden Grauen und Grube zuteil, / Zusammenbruch und Untergang.
Lame GerNeUe 3:48  Meine Tränen strömen wie Bäche, / weil mein Volk zugrunde ging.
Lame GerNeUe 3:49  Mein Auge zerfließt in Tränen, / kommt nicht zur Ruhe, hört nicht auf,
Lame GerNeUe 3:50  bis Jahwe vom Himmel herunterschaut und es sieht.
Lame GerNeUe 3:51  Was ich sehen muss, tut meiner Seele weh, / das, was den Töchtern meiner Stadt geschieht.
Lame GerNeUe 3:52  Die grundlos meine Feinde sind, / jagten mich wie einen Vogel.
Lame GerNeUe 3:53  In der Grube wollten sie mich töten / und warfen Steine auf mich.
Lame GerNeUe 3:54  Das Wasser ging mir über den Kopf. / Ich sagte: "Jetzt bin ich verloren!"
Lame GerNeUe 3:55  Da rief ich deinen Namen, Jahwe, / aus der Grube schrie ich zu dir.
Lame GerNeUe 3:56  Du hörtest meinen Ruf: / "Verschließ dein Ohr nicht meinem Seufzen, / und meinem Geschrei!"
Lame GerNeUe 3:57  Als ich rief, kamst du in meine Nähe / und sagtest: "Fürchte dich nicht!"
Lame GerNeUe 3:58  Du kämpftest im Rechtsstreit für mich, Herr, / du hast mein Leben erlöst.
Lame GerNeUe 3:59  Du sahst meine Entrechtung, Jahwe. / Verhilf mir doch zu meinem Recht!
Lame GerNeUe 3:60  Du hast ihre Rachgier gesehen, / alle ihre Pläne gegen mich.
Lame GerNeUe 3:61  Du hast ihr Schmähen gehört, Jahwe, / alle ihre Pläne gegen mich,
Lame GerNeUe 3:62  ihr Gerede gegen mich / und Tag für Tag all ihren Spott.
Lame GerNeUe 3:63  Schau doch ihr Tun und Lassen an! / Ich bin ein Spottlied für sie.
Lame GerNeUe 3:64  Vergelte es ihnen Jahwe, / sie haben es nicht anders verdient!
Lame GerNeUe 3:65  Verblende sie, verwirre ihren Sinn! / Dein Fluch soll über sie kommen!
Lame GerNeUe 3:66  Verfolge sie in deinem Zorn, Jahwe, / und rotte sie unter deinem Himmel aus.
Chapter 4
Lame GerNeUe 4:1  Ach, wie dunkel ist das Gold geworden, / das edle Metall verlor seinen Glanz. / An Straßenecken hingeschüttet / liegen die Steine des Heiligtums.
Lame GerNeUe 4:2  Zions hochgeschätzte Söhne, / aufgewogen mit reinem Gold – man behandelt sie wie Tongeschirr, / wie billiges Zeug vom Töpfer gemacht.
Lame GerNeUe 4:3  Selbst Schakale reichen die Brust, / säugen ihre Jungen. / Meines Volkes Frauen sind grausam geworden; / wie Strauße in der Wüste verhalten sie sich.
Lame GerNeUe 4:4  Dem Säugling klebt die Zunge / am Gaumen vor Durst. / Die Kinder verlangen nach Brot, / doch niemand gibt ihnen ein Stück.
Lame GerNeUe 4:5  Die sonst nur Leckerbissen aßen, / verschmachten jetzt auf den Straßen. / Die auf Purpurlagern ruhten, / liegen jetzt auf dem Mist.
Lame GerNeUe 4:6  Die Schuld meines Volkes war größer / als die der Bewohner von Sodom, / deren Stadt ganz plötzlich unterging, / ohne dass eine Hand daran rührte.
Lame GerNeUe 4:7  Reiner als Schnee waren ihre Geweihten / und weißer als Milch; / rosig wie Korallen war ihr Leib / und wie Saphir ihre Gestalt.
Lame GerNeUe 4:8  Schwärzer als Ruß sind sie jetzt, / man erkennt sie nicht auf der Straße; / faltig hängt ihre Haut auf den Knochen, / trocken wie ein Stück Holz.
Lame GerNeUe 4:9  Die durch Schwerter Gefallenen waren besser dran / als die durch Hunger Gefällten, / die langsam verendeten, / vom Mangel an Feldfrucht gequält.
Lame GerNeUe 4:10  Die Hände zärtlicher Frauen / haben die eigenen Kinder gekocht. / Als mein Volk zusammenbrach, / haben sie ihnen als Speise gedient.
Lame GerNeUe 4:11  Ausgebrannt hat Jahwe seinen Grimm, / ausgegossen die Glut seines Zorns. / In Zion hat er ein Feuer entzündet, / das selbst die Grundmauern fraß.
Lame GerNeUe 4:12  Kein König hätte es geglaubt, / kein Mensch auf dieser Welt, / dass je ein Bedränger und Feind / in die Tore Jerusalems dringt.
Lame GerNeUe 4:13  Wegen der Schuld ihrer Propheten, / wegen der Sünden ihrer Priester, / die in ihrer Mitte das Blut von Gerechten vergossen,
Lame GerNeUe 4:14  wankten sie blind durch die Gassen, / besudelt mit Blut, / sodass man ihre Kleidung nicht anrühren durfte.
Lame GerNeUe 4:15  "Fort, ihr seid unrein!", rief man ihnen zu. / "Fort mit euch, rührt uns nicht an!" / Da flohen sie und wussten nicht, wohin. / Bei den Völkern sagte man: "Für sie ist kein Platz unter uns."
Lame GerNeUe 4:16  Jahwe hat sie im Zorn zerstreut, / er blickt sie nicht mehr an. / Den Priestern zollt man keine Ehrfurcht, / nicht einmal Greise werden verschont.
Lame GerNeUe 4:17  Wir schauten uns die Augen aus / auf der Suche nach Hilfe – umsonst. / Wir spähten auf dem Wachtturm / nach einem Volk, das gar nicht helfen kann.
Lame GerNeUe 4:18  Sie hinderten uns, / die Plätze unserer Stadt zu betreten. / Das Ende nahte, unsre Zeit war um. / Da kam unser Ende.
Lame GerNeUe 4:19  Schneller als Adler / waren unsere Verfolger. / Auf den Bergen hetzten sie uns, / in der Wüste lauerten sie uns auf.
Lame GerNeUe 4:20  Unser Lebensatem, der Gesalbte Jahwes, / wurde in ihren Gruben gefangen, / unser König, von dem wir dachten: / In seinem Schutz leben wir unter den Völkern.
Lame GerNeUe 4:21  Juble nur, sei schadenfroh, du Tochter von Edom, / die da wohnt im Lande Uz. / Der Becher geht auch an dir nicht vorüber, / du wirst betrunken sein und dich entblößen.
Lame GerNeUe 4:22  Tochter Zion, deine Schuld ist zu Ende, / nie mehr führt er dich gefangen fort. / Doch du, Tochter Edom, mit deiner Schuld rechnet er ab, / deine Sünden deckt er auf.
Chapter 5
Lame GerNeUe 5:1  Jahwe, denk daran, was uns geschah! / Schau her und sieh unsere Schmach!
Lame GerNeUe 5:2  Unser Erbbesitz fiel Fremden zu, / Ausländer wohnen in unseren Häusern.
Lame GerNeUe 5:3  Wir wurden Waisen, ohne Vater; / und unsere Mütter sind Witwen.
Lame GerNeUe 5:4  Unser Trinkwasser kostet Geld, / nur gegen Zahlung erhalten wir Holz.
Lame GerNeUe 5:5  Wir haben die Verfolger im Nacken, / wir sind erschöpft, doch Ruhe bekommen wir nicht.
Lame GerNeUe 5:6  Ägypten reichten wir die Hand, / Assyrien, um uns satt zu essen.
Lame GerNeUe 5:7  Unsere Väter haben gesündigt und sind nicht mehr; / wir aber tragen ihre Schuld.
Lame GerNeUe 5:8  Sklaven herrschen über uns, / und niemand befreit uns aus ihrer Gewalt.
Lame GerNeUe 5:9  Unter Lebensgefahr holen wir uns Brot, / bedroht vom Schwert in der Wüste.
Lame GerNeUe 5:10  Unsere Haut erglüht wie vom Ofen / von den Fieberqualen des Hungers.
Lame GerNeUe 5:11  Frauen haben sie in Zion vergewaltigt / und Mädchen in den Städten Judas.
Lame GerNeUe 5:12  Obere haben sie aufgehängt / und Älteste entehrt.
Lame GerNeUe 5:13  Junge Männer müssen die Handmühle drehen, / Knaben brechen unter der Holzlast zusammen.
Lame GerNeUe 5:14  Die Ältesten beraten nicht mehr im Tor, / die Jungen lassen das Saitenspiel.
Lame GerNeUe 5:15  Die Fröhlichkeit unseres Herzens ging dahin, / unser Reigentanz hat sich in Trauer verwandelt.
Lame GerNeUe 5:16  Unsere Krone haben wir verloren. / Weh uns wegen unserer Sünde!
Lame GerNeUe 5:17  Darum ist unser Herz krank, / darum sind unsere Augen trüb:
Lame GerNeUe 5:18  weil Zions Berg verödet ist, / nur Füchse streifen noch herum.
Lame GerNeUe 5:19  Du, Jahwe, bleibst in Ewigkeit, / dein Thron hat für immer Bestand!
Lame GerNeUe 5:20  Warum willst du uns für immer vergessen, / uns verlassen lebenslang?
Lame GerNeUe 5:21  Führ uns zu dir zurück, Jahwe, so kehren wir um! / Gib uns neues Leben wie früher!
Lame GerNeUe 5:22  Oder hast du uns ganz verworfen, / bist allzu zornig über uns?