Chapter 1
Eccl | GerBoLut | 1:5 | Die Sonne gehet auf und gehet unter und lauft an ihren Ort, daß sie wieder daselbst aufgehe. | |
Eccl | GerBoLut | 1:6 | Der Wind gehet gen Mittag und kommt herum zur Mitternacht und wieder herum an den Ort, da er anting. | |
Eccl | GerBoLut | 1:7 | Alle Wasser laufen ins Meer, noch wird das Meer nicht voller; an den Ort, da sie herfließen, flielien sie wider hin. | |
Eccl | GerBoLut | 1:8 | Es ist alles Tun so voll Mühe, daß niemand ausreden kann. Das Auge siehet sich nimmer satt und das Ohr horet sich nimmer satt. | |
Eccl | GerBoLut | 1:9 | Was ist's, das geschehen ist? Eben das hernach geschehen wird. Was ist's, das man getan hat? Eben das man hernach wieder tun wird; und geschieht nichts Neues unter der Sonne. | |
Eccl | GerBoLut | 1:10 | Geschieht auch etwas, davon man sagen mochte: Siehe, das ist neu? Denn es ist zuvor auch geschehen in vorigen Zeiten, die vor uns gewesen sind. | |
Eccl | GerBoLut | 1:11 | Man gedenkt nicht, wie es zuvor geraten ist; also auch des, das hernach kommt, wird man nicht gedenken bei denen, die hernach sein werden. | |
Eccl | GerBoLut | 1:13 | und begab mein Herz, zu suchen und zu forschen weislich alles, was man unter dem Himmel tut. Solche unselige Mühe hat Gott den Menschenkindern gegeben, daß sie sich drinnen müssen qualen. | |
Eccl | GerBoLut | 1:14 | Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht; und siehe, es war alles eitel und Jammer. | |
Eccl | GerBoLut | 1:16 | Ich sprach in meinem Herzen: Siehe, ich bin herrlich worden und habe mehr Weisheit denn alle, die vor mir gewesen sind zu Jerusalem; und mein Herz hat viel gelernt und erfahren. | |
Eccl | GerBoLut | 1:17 | Und gab auch mein Herzdrauf, daß ich lernete Weisheit und Torheit und Klugheit. Ich ward aber gewahr, daß solches auch Mühe ist. | |
Chapter 2
Eccl | GerBoLut | 2:1 | Ich sprach in meinem Herzen: Wohlan, ich will wohlleben und gute Tage haben. Aber siehe, das war auch eitel. | |
Eccl | GerBoLut | 2:3 | Da dachte ich in meinem Herzen, meinen Leib vom Wein zu ziehen und mein Herz zur Weisheit zu ziehen, daß ich ergriffe, was Torheit ist, bis ich lernete, was den Menschen gut ware, das sie tun sollten, solange sie unter dem Himmel leben. | |
Eccl | GerBoLut | 2:5 | ich machte mir Garten und Lustgarten und pflanzte allerlei fruchtbare Baume drein; | |
Eccl | GerBoLut | 2:7 | Ich hatte Knechte und Magde und Gesinde; ich hatte eine groliere Habe an Rindern und Schafen denn alle, die vor mir zu Jerusalem gewesen waren. | |
Eccl | GerBoLut | 2:8 | Ich sammelte mir auch Silber und Gold und von den Konigen und Landern einen Schatz. Ich schaffte mir Sanger und Sangerinnen und Wollust der Menschen, allerlei Saitenspiel, | |
Eccl | GerBoLut | 2:9 | und nahm zu über alle, die vor mir zu Jerusalem gewesen waren; auch blieb Weisheit bei mir. | |
Eccl | GerBoLut | 2:10 | Und alles, was meine Augen wünschten, das ließ ich ihnen, und wehrete meinem Herzen keine Freude, daß es frohlich war von aller meiner Arbeit; und das hielt ich fur mein Teil von aller meiner Arbeit. | |
Eccl | GerBoLut | 2:11 | Da ich aber ansah alle meine Werke, die meine Hand getan hatte, und Mühe, die ich gehabt hatte, siehe, da war es alles eitel und Jammer und nichts mehr unter der Sonne. | |
Eccl | GerBoLut | 2:12 | Da wandte ich mich, zu sehen die Weisheit und Klugheit und Torheit. Denn wer weiß, was der fur ein Mensch werden wird nach dem Konige, den sie schon bereit gemacht haben? | |
Eccl | GerBoLut | 2:14 | daß dem Weisen seine Augen im Haupt stehen; aber die Narren in Finsternis gehen, und merkte doch, daß es einem gehet wie dem andern. | |
Eccl | GerBoLut | 2:15 | Da dachte ich in meinem Herzen: Weil es denn dem Narren gehet wie mir, warum habe ich denn nach Weisheit gestanden? Da dachte ich in meinem Herzen, daß solches auch eitel sei. | |
Eccl | GerBoLut | 2:16 | Denn man gedenkt des Weisen nicht immerdar, ebensowenig als des Narren; und die kunftigen Tage vergessen alles; und wie der Weise stirbt, also auch der Narr. | |
Eccl | GerBoLut | 2:17 | Darum verdroli mich zu leben; denn es gefiel mir ubel, was unter der Sonne geschieht, daß es so gar eitel und Mühe ist. | |
Eccl | GerBoLut | 2:18 | Und mich verdroli alle meine Arbeit, die ich unter der Sonne hatte, daß ich dieselbe einem Menschen lassen mülite, der nach mir sein sollte. | |
Eccl | GerBoLut | 2:19 | Denn werweili, ob er weise Oder toll sein wird? Und soil doch herrschen in aller meiner Arbeit, die ich weislich getan habe unter der Sonne. Das ist auch eitel. | |
Eccl | GerBoLut | 2:20 | Darum wandte ich mich, daß mein Herz ablielie von aller Arbeit; die ich tat unter der Sonne. | |
Eccl | GerBoLut | 2:21 | Denn es muli ein Mensch, der seine Arbeit mit Weisheit, Vernunft und Geschicklichkeit getan hat, einem andern zum Erbteil lassen, der nicht dran gearbeitet hat. Das ist auch eitel und ein groli Ungluck. | |
Eccl | GerBoLut | 2:22 | Denn was kriegt der Mensch von aller seiner Arbeit und Muhe seines Herzens, die er hat unter der Sonne, | |
Eccl | GerBoLut | 2:23 | denn alle seine Lebtage Schmerzen, mit Gramen und Leid, daß auch sein Herz des Nachts nicht ruhet? Das ist auch eitel. | |
Eccl | GerBoLut | 2:24 | Ist's nun nicht besser dem Menschen, essen und trinken und seine Seele guter Dinge sein in seiner Arbeit? Aber solches sah ich auch, daß von Gottes Hand kommt. | |
Chapter 3
Eccl | GerBoLut | 3:1 | Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde. | |
Eccl | GerBoLut | 3:10 | Dahersah ich die Muhe, die Gott den Menschen gegeben hat, daß sie drinnen geplagt werden. | |
Eccl | GerBoLut | 3:11 | Er aber tut alles fein zu seiner Zeit und lalit ihr Herz sich angsten, wie es gehen solle in der Welt; denn der Mensch kann doch nicht treffen das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. | |
Eccl | GerBoLut | 3:12 | Darum merkte ich, daß nichts Besseres drinnen ist, denn frdhlich sein und ihm gutlich tun in seinem Leben. | |
Eccl | GerBoLut | 3:13 | Denn eine jeglicher Mensch, der da isset und trinkt und hat guten Mut in all seiner Arbeit, das ist eine Gabe Gottes. | |
Eccl | GerBoLut | 3:14 | Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das bestehet immer; man kann nichts dazutun noch abtun; und solches tut Gott, daß man sich vor ihm furchten soil. | |
Eccl | GerBoLut | 3:15 | Was Gott tut, das stehet da; und was er tun will, das muli werden; denn er trachtet und jagt ihm nach. | |
Eccl | GerBoLut | 3:16 | Weitersah ich unter der Sonne Stattedes Gerichts, da war ein gottlos Wesen, und Statte der Gerechtigkeit, da waren Gottlose. | |
Eccl | GerBoLut | 3:17 | Da dachte ich in meinem Herzen: Gott muli richten den Gerechten und Gottlosen; denn es hat ailes Vornehmen seine Zeit und alle Werke. | |
Eccl | GerBoLut | 3:18 | Ich sprach in meinem Herzen von dem Wesen der Menschen, darin Gott anzeigt und lalit es ansehen, als waren sie unter sich selbst wie das Vieh. | |
Eccl | GerBoLut | 3:19 | Denn es gehet dem Menschen wie dem Vieh: wie dies stirbt, so stirbt er auch, und haben alle einerlei Odem; und der Mensch hat nichts mehr denn das Vieh; denn es ist alles eitel. | |
Eccl | GerBoLut | 3:20 | Es fahret alles an einen Ort; es ist alles von Staub gemacht und wird wieder zu Staub. | |
Eccl | GerBoLut | 3:21 | Wer weili, ob der Odem der Menschen aufwarts fahre und der Odem des Viehes unterwarts unter die Erde fahre? | |
Chapter 4
Eccl | GerBoLut | 4:1 | Ich wandte mich und sah alle, die Unrecht leiden unter der Sonne; und siehe, da waren Tranen derer, so Unrecht litten und hatten keinen Troster; und die ihnen Unrecht taten, waren zu machtig, daß sie keinen Troster haben konnten. | |
Eccl | GerBoLut | 4:2 | Da lobte ich die Toten, die schon gestorben waren, mehr denn die Lebendigen, die noch das Leben hatten. | |
Eccl | GerBoLut | 4:3 | Und der noch nicht ist, ist besser denn alle beide, und des Bosen nicht inne wird, das unter der Sonne geschieht. | |
Eccl | GerBoLut | 4:4 | Ich sah an Arbeit und Geschicklichkeit in alien Sachen; da neidet einer den andern. Das ist je auch eitel und Muhe. | |
Eccl | GerBoLut | 4:8 | Es ist ein einzelner und nicht selbander und hat weder Kind noch Bruder; noch ist seines Arbeitens kein Ende, und seine Augen werden Reichtums nicht satt. Wem arbeite ich doch und breche meiner Seele ab? Das istje auch eitel und eine bose Muhe. | |
Eccl | GerBoLut | 4:10 | Fallt ihrer einer, so hilftihm sein Gesell auf. Wehe dem, der allein ist! Wenn er fallt, so ist kein anderer da, der ihm aufhelfe. | |
Eccl | GerBoLut | 4:11 | Auch wenn zwei beieinander liegen, warmen sie sich; wie kann ein einzelner warm werden? | |
Eccl | GerBoLut | 4:12 | Einer mag uberwaltiget werden, aberzween mogen widerstehen; denn eine dreifaltige Schnur reißt nicht leicht entzwei. | |
Eccl | GerBoLut | 4:13 | Ein arm Kind, das weise ist, ist besser denn ein alter Konig, der ein Narr ist und weiß sich nicht zu huten. | |
Eccl | GerBoLut | 4:14 | Es kommt einer aus dem Gefangnis zum Konigreich; und einer, der in seinem Konigreich geboren ist, verarmet. | |
Eccl | GerBoLut | 4:15 | Und ich sah, daß alle Lebendigen unterder Sonne wandeln bei einem andern Kinde, das an jenes Statt soil aufkommen. | |
Eccl | GerBoLut | 4:16 | Und des Volks, das vor ihm ging, war kein Ende, und des, das ihm nachging; und wurden sein doch nicht froh. Das ist je auch eitel und ein Jammer. | |
Chapter 5
Eccl | GerBoLut | 5:1 | Sei nicht schnell mit deinem Munde und lafi dein Herz nicht eilen, etwas zu reden vor Gott; denn Gott ist im Himmel und du auf Erden; darum laß deiner Worte wenig sein. | |
Eccl | GerBoLut | 5:2 | Denn wo viel Sorgen ist, da kommen Traume; und wo viele Worte sind, da horet man den Narren. | |
Eccl | GerBoLut | 5:3 | Wenn du Gott ein Gelubde tust, so verzeuch's nicht zu halten; denn er hat kein Gefallen an den Narren. Was du gelobest, das halte! | |
Eccl | GerBoLut | 5:5 | Verhange deinem Mund nicht, daß er dein Fleisch verfuhre, und sprich vor dem Engel nicht: Ich bin unschuldig. Gott mochte erzurnen über deine Stimme und verdammen alle Werke deiner Hande. | |
Eccl | GerBoLut | 5:7 | Siehest du dem Armen Unrecht tun und Recht und Gerechtigkeit im Lande wegreilien, wundere dich des Vornehmens nicht; denn es ist noch ein hoher Huter über den Hohen, und sind noch Hohere über die beiden. | |
Eccl | GerBoLut | 5:9 | Wer Geld liebt, wird Gelds nimmersatt; wer Reichtum liebt, wird keinen Nutz davon haben. Das ist auch eitel. | |
Eccl | GerBoLut | 5:10 | Denn wo viel Guts ist, da sind viele, die es essen; und was geneußt sein, der es hat, ohne daß er's mit Augen ansiehet? | |
Eccl | GerBoLut | 5:11 | Werarbeitet, dem ist der Schlaf süß, er habe wenig Oder viel gegessen; aber die Fülle des Reichen laßt ihn nicht schlafen. | |
Eccl | GerBoLut | 5:12 | Es ist eine bose Plage, die ich sah unter der Sonne, Reichtum behalten zum Schaden dem, der ihn hat. | |
Eccl | GerBoLut | 5:13 | Denn der Reiche kommt urn mit großem Jammer; und so er einen Sohn gezeuget hat, dem bleibt nichts in der Hand. | |
Eccl | GerBoLut | 5:14 | Wie er nackend ist von seiner Mutter Leibe kommen, so fahrt er wieder hin, wie er kommen ist, und nimmt nichts mit sich von seiner Arbeit in seiner Hand, wenn er hinfahret. | |
Eccl | GerBoLut | 5:15 | Das ist eine bose Plage, da er hinfahret, wie er kommen ist. Was hilft's ihm denn, daß er in den Wind gearbeitet hat? | |
Eccl | GerBoLut | 5:16 | Sein Leben, lang hat er im Finstern gegessen und in großem Gramen und Krankheit und Traurigkeit. | |
Eccl | GerBoLut | 5:17 | So sehe ich nun das fur gut an, daß esfein sei, wenn man isset und trinket und gutes Muts ist in aller Arbeit, die einer tut unter der Sonne sein Leben lang, das ihm Gott gibt; denn das ist sein Teil. | |
Eccl | GerBoLut | 5:18 | Denn welchem Menschen Gott Reichtum und Güter und Gewalt gibt, daß er davon isset und trinket fur sein Teil und frohlich ist in seiner Arbeit, das ist eine Gottesgabe. | |
Chapter 6
Eccl | GerBoLut | 6:2 | Einer, dem Gott Reichtum, Güter und Ehre gegeben hat, und mangelt ihm keines, das sein Herz begehrt, und Gott doch ihm nicht Macht gibt, desselben zu genießen, sondern ein anderer verzehret es; das ist eitel und eine bose Plage. | |
Eccl | GerBoLut | 6:3 | Wenn ergleich hundert Kinder zeugete und hatte so langes Leben, daß erviel Jahre überlebete, und seine Seele sattigte sich des Guts nicht und bliebe ohne Grab, von dem spreche ich, daß eine unzeitige Geburt besser sei denn er. | |
Eccl | GerBoLut | 6:4 | Denn in Eitelkeit kommt er und in Finsternis fahret er dahin, und sein Name bleibt in Finsternis bedeckt, | |
Eccl | GerBoLut | 6:6 | Ob er auch zweitausend Jahre lebete, so hat er nimmer keinen guten Mut. Kommt's nicht alles an einen Ort? | |
Eccl | GerBoLut | 6:7 | Einem jeglichen Menschen ist Arbeit aufgelegt nach seinem Maße; aber das Herz kann nicht dran bleiben. | |
Eccl | GerBoLut | 6:8 | Denn was richtet ein Weiser mehr aus weder ein Narr? Was unterstehet sich der Arme, daß er unter den Lebendigen will sein? | |
Eccl | GerBoLut | 6:9 | Es ist besser, das gegenwartige Gut gebrauchen, denn nach anderm gedenken. Das ist auch Eitelkeit und Jammer. | |
Eccl | GerBoLut | 6:10 | Was ist's, wenn einer gleich hoch beruhmt ist, so weiß man doch, daß erein Mensch ist, und kann nicht hadern mit dem, das ihm zu machtig ist. | |
Chapter 7
Eccl | GerBoLut | 7:1 | Ein gut Gerucht ist besser denn gute Salbe und der Tag des Todes weder der Tag der Geburt. | |
Eccl | GerBoLut | 7:2 | Es ist besser, in das Klaghaus gehen denn in das Trinkhaus; in jenem ist das Ende aller Menschen, und der Lebendige nimmt's zu Herzen. | |
Eccl | GerBoLut | 7:4 | Das Herz der Weisen ist im Klaghause und das Herz der Narren im Hause der Freuden. | |
Eccl | GerBoLut | 7:6 | Denn das Lachen des Narren ist wie das Krachen der Dornen unter den Topfen; und das ist auch eitel. | |
Eccl | GerBoLut | 7:8 | Das Ende eines Dinges ist besser denn sein Anfang. Ein geduldiger Geist ist besser denn ein hoher Geist. | |
Eccl | GerBoLut | 7:10 | Sprich nicht: Was ist's, daß die vorigen Tage besser waren denn diese? Denn du fragest solches nicht weislich. | |
Eccl | GerBoLut | 7:11 | Weisheit ist gut mit einem Erbgut und hilft, daß sich einer der Sonne freuen kann. | |
Eccl | GerBoLut | 7:12 | Denn die Weisheit beschirmet, so beschirmet Geld auch; aber die Weisheit gibt das Leben dem, der sie hat. | |
Eccl | GerBoLut | 7:14 | Am guten Tage sei guter Dinge und den bosen Tag nimm auch fur gut; denn diesen schaffet Gott neben jenem, daß der Mensch nicht wissen soli, was kunftig ist. | |
Eccl | GerBoLut | 7:15 | Allerlei habe ich gesehen die Zeit uber meiner Eitelkeit. Da ist ein Gerechter und gehet unter in seiner Gerechtigkeit, und ist ein Gottloser, der lange lebt in seiner Bosheit. | |
Eccl | GerBoLut | 7:18 | Es ist gut, daß du dies fassest und jenes auch nicht aus deiner Hand lassest; denn wer Gott furchtet, der entgehet dem allem. | |
Eccl | GerBoLut | 7:21 | Nimm auch nicht zu Herzen alles, was man sagt, daß du nicht horen mussest deinen Knecht dir fluchen. | |
Eccl | GerBoLut | 7:23 | Solches alles habe ich versucht weislich. Ich gedachte, ich will weise sein; sie kam aber ferner von mir. | |
Eccl | GerBoLut | 7:25 | Ich kehrete mein Herz, zu erfahren und zu erforschen und zu suchen Weisheit und Kunst, zu erfahren der Gottlosen Torheit und Irrtum der Tollen, | |
Eccl | GerBoLut | 7:26 | und fand, daß ein solches Weib, welches Herz Netz und Strick ist und ihre Hande Bande sind, bitterer sei denn der Tod. Wer Gott gefallt, der wird ihr entrinnen; aber der Sunder wird durch sie gefangen. | |
Eccl | GerBoLut | 7:27 | Schaue, das habe ich funden, spricht der Prediger, eins nach dem andern, daß ich Kunst erfande. | |
Eccl | GerBoLut | 7:28 | Und meine Seele sucht noch und hat es nicht funden. Unter tausend habe ich einen Menschen funden, aber kein Weib habe ich unter den alien funden. | |
Chapter 8
Eccl | GerBoLut | 8:1 | Wer ist so weise? und wer kann das auslegen? Die Weisheit des Menschen erleuchtet sein Angesicht; wer aber frech ist, der ist feindselig, | |
Eccl | GerBoLut | 8:3 | Eile nicht, zu gehen von seinem Angesicht, und bleibe nicht in boser Sache; denn er tut, was ihn gelustet. | |
Eccl | GerBoLut | 8:5 | Wer das Gebot halt, der wird nichts Boses erfahren; aber eines Weisen Herz weili Zeit und Weise. | |
Eccl | GerBoLut | 8:6 | Denn ein jeglich Vornehmen hat seine Zeit und Weise; denn des Unglucks des Menschen ist viel bei ihm. | |
Eccl | GerBoLut | 8:8 | Ein Mensch hat nicht Macht uber den Geist, dem Geist zu wehren; und hat nicht Macht zur Zeit des Sterbens und wird nicht losgelassen im Streit; und das gottlose Wesen errettet den Gottlosen nicht. | |
Eccl | GerBoLut | 8:9 | Das habe ich alles gesehen und gab mein Herz auf alle Werke, die unter der Sonne geschehen. Ein Mensch herrschet zuzeiten über den andern zu seinem Ungluck. | |
Eccl | GerBoLut | 8:10 | Und da sah ich Gottlose, die begraben waren, die gegangen waren und gewandelt in heiliger Statte, und waren vergessen in der Stadt, daß sie so getan hatten. Das ist auch eitel. | |
Eccl | GerBoLut | 8:11 | Weil nicht bald geschieht ein Urteil fiber die bosen Werke, dadurch wird das Herz der Menschen voll, Boses zutun. | |
Eccl | GerBoLut | 8:12 | Ob ein Sunder hundertmal Boses tut und doch lange lebt, so weiß ich doch, daß es wohlgehen wird denen, die Gott furchten, die sein Angesicht scheuen. | |
Eccl | GerBoLut | 8:13 | Denn es wird dem Gottlosen nicht wohlgehen und wie ein Schatten nicht lange leben, die sich vor Gott nicht furchten. | |
Eccl | GerBoLut | 8:14 | Es ist eine Eitelkeit, die auf Erden geschieht. Es sind Gerechte, denen gehet es, als hatten sie Werke der Gottlosen, und sind Gottlose, denen gehet es, als hatten sie Werke der Gerechten. Ich sprach: Das ist auch eitel. | |
Eccl | GerBoLut | 8:15 | Darum lobte ich die Freude, daß der Mensch nichts Besseres hat unter der Sonne denn essen und trinken und frohlich sein; und solches werde ihm von der Arbeit sein Leben lang, das ihm Gott gibt unter der Sonne. | |
Eccl | GerBoLut | 8:16 | Ich gab mein Herz, zu wissen die Weisheit und zu schauen die Mühe, die auf Erden geschieht, dafi auch einer weder Tag noch Nacht den Schlaf siehet mit seinen Augen. | |
Chapter 9
Eccl | GerBoLut | 9:1 | Denn ich habe solches alles zu Herzen genommen, zu forschen das alles, dad Gerechte und Weise sind und ihre Untertanen in Gottes Hand. Doch kennet kein Mensch weder die Liebe noch den Half, irgendeines, den er vor sich hat. | |
Eccl | GerBoLut | 9:2 | Es begegnet einem wie dem andern, dem Gerechten wie dem Gottlosen, dem Guten und Reinen wie dem Unreinen, dem der opfert, wie dem, der nicht opfert. Wie es dem Guten gehet, so gehet es auch dem Sunder. Wie es dem Meineidigen gehet, so gehet es auch dem, der den Eid furchtet. | |
Eccl | GerBoLut | 9:3 | Das ist ein boses Ding unter ailem, das unter der Sonne geschieht, daß es einem gehet wie dem andern; daher auch das Herz der Menschen voll Arges wird, und Torheit ist in ihrem Herzen, dieweil sie leben; danach müssen sie sterben. | |
Eccl | GerBoLut | 9:4 | Denn bei alien Lebendigen ist, das man wunschet, namlich Hoffnung; denn ein lebendiger Hund ist besser weder ein toter Lowe. | |
Eccl | GerBoLut | 9:5 | Denn die Lebendigen wissen, daß sie sterben werden; die Toten aber wissen nichts, sie verdienen auch nichts mehr, denn ihr Gedachtnis ist vergessen, | |
Eccl | GerBoLut | 9:6 | da(S man sie nicht mehr liebet, noch hasset, noch neidet, und haben kein Teil mehr auf der Welt in ailem, das unter der Sonne geschieht. | |
Eccl | GerBoLut | 9:7 | So gehe hin und ill dein Brot mit Freuden, trink deinen Wein mit gutem Mut; denn dein Werk gefallt Gott. | |
Eccl | GerBoLut | 9:9 | Brauche des Lebens mit deinem Weibe, das du lieb hast, solange du das eitle Leben hast, das dir Gott unter der Sonne gegeben hat, solange dein eitel Leben wahret; denn das ist dein Teil im Leben und in deiner Arbeit, die du tust unter der Sonne. | |
Eccl | GerBoLut | 9:10 | Alles, was dir vorhanden kommt zu tun, das tue frisch; denn in der Holle, da du hinfahrest, ist weder Werk, Kunst, Vernunft noch Weisheit. | |
Eccl | GerBoLut | 9:11 | Ich wandte mich und sah, wie es unter der Sonne zugehet, daß zu laufen nicht hilft schnell sein, zum Streit hilft nicht stark sein, zur Nahrung hüft nicht geschickt sein, zum Reichtum hilft nicht klug sein; daß einer angenehm sei, hüft nicht, daß er ein Ding wohl konne, sondern alles liegt es an der Zeit und Gluck. | |
Eccl | GerBoLut | 9:12 | Auch weiß der Mensch seine Zeit nicht, sondern wie die Fische gefangen werden mit einem schadlichen Hamen, und wie die Vogel mit einem Strick gefangen werden, so werden auch die Menschen beruckt zur bosen Zeit, wenn sie plotzlich fiber sie fallt. | |
Eccl | GerBoLut | 9:14 | daß eine, kleine Stadtwar und wenig Leute drinnen, und kam ein großer Konig und belegte sie und bauete große Bollwerke drum, | |
Eccl | GerBoLut | 9:15 | und ward drinnen funden ein armerweiser Mann, der dieselbe Stadt durch seine Weisheit konnte erretten; und kein Mensch gedachte desselben armen Mannes. | |
Eccl | GerBoLut | 9:16 | Da sprach ich: Weisheit ist ja besser denn Starke. Noch ward des Armen Weisheit verachtet und seinen Worten nicht gehorcht. | |
Eccl | GerBoLut | 9:17 | Das macht der Weisen Worte gelten mehr bei den Stillen denn der Herren Schreien bei den Narren. | |
Chapter 10
Eccl | GerBoLut | 10:1 | Also verderben die schadlichen Fliegen gute Salben. Darum ist zuweilen besser Torheit denn Weisheit und Ehre. | |
Eccl | GerBoLut | 10:2 | Denn des Weisen Herz ist zu seiner Rechten; aber des Narren Herz ist zu seiner Linken. | |
Eccl | GerBoLut | 10:3 | Auch ob der Narr selbst narrisch ist in seinem Tun, noch halt er jedermann fur Narren. | |
Eccl | GerBoLut | 10:4 | Darum wenn eines Gewaltigen Trotz wider deinen Willen fortgehet, laß dich nicht entrusten; denn Nachlassen stillet groß Ungluck. | |
Eccl | GerBoLut | 10:5 | Es ist ein Ungluck, das ich sah unter der Sonne, namlich Unverstand, der unter den Gewaltigen gemein ist, | |
Eccl | GerBoLut | 10:8 | Aber wer eine Grube macht, der wird selbst dreinfallen; und wer den Zaun zerreißet, den wird eine Schlange stechen. | |
Eccl | GerBoLut | 10:9 | Wer Steine wegwalzet, der wird Muhe damit haben; und wer Holz spaltet, der wird davon verletzt werden. | |
Eccl | GerBoLut | 10:10 | Wenn ein Eisen stumpf wird und an der Schneide ungeschliffen bleibet, muli man's mit Macht wieder scharfen; also folgt auch Weisheit dem Fleüi. | |
Eccl | GerBoLut | 10:12 | Die Worte aus dem Munde eines Weisen sind holdselig; aberdes Narren Lippen verschlingen denselben. | |
Eccl | GerBoLut | 10:14 | Ein Narr macht viel Worte; denn der Mensch weiß nicht, was gewesen ist; und wer will ihm sagen, was nach ihm werden wird? | |
Eccl | GerBoLut | 10:15 | Die Arbeit der Narren wird ihnen sauer, weil man nicht weiß, in die Stadt zu gehen. | |
Eccl | GerBoLut | 10:17 | Wohl dir, Land, des Konig edel ist und des Fursten zu rechter Zeit essen, zur Starke und nicht zur Lust. | |
Eccl | GerBoLut | 10:18 | (Denn durch Faulheit sinken die Balken, und durch hinlassige Hande wird das Flaus triefend.) | |
Eccl | GerBoLut | 10:19 | Das macht, sie machen Brotzum Lachen, und der Wein mult, die Lebendigen erfreuen, und das Geld muß ihnen alles zuwege bringen. | |
Chapter 11
Eccl | GerBoLut | 11:2 | Teile aus unter sieben und unter acht; denn du weißest nicht, was fur Ungluck auf Erden kommen wird. | |
Eccl | GerBoLut | 11:3 | Wenn die Wolken voll sind, so geben sie Regen auf die Erde; und wenn der Baum fallt, er falle gegen Mittag Oder Mitternacht, auf welchen Ort er fallt, da wird er liegen. | |
Eccl | GerBoLut | 11:4 | Wer auf den Wind achtet, der saet nicht, und wer auf die Wolken siehet, der erntet nicht. | |
Eccl | GerBoLut | 11:5 | Gleichwie du nicht weüit den Weg des Windes, und wie die Gebeine in Mutterleibe bereitet werden, also kannst du auch Gottes Werk nicht wissen, das er tut uberall. | |
Eccl | GerBoLut | 11:6 | Fruhe sahe deinen Samen und laß deine Hand des Abends nicht ab; denn du weißt nicht, ob dies Oder das geraten wird; und ob es beides geriete, so ware es desto besser. | |
Eccl | GerBoLut | 11:8 | Wenn ein Mensch lange Zeit lebet und ist frohlich in alien Dingen, so gedenkt er doch nur der bosen Tage, daß ihrer so viel ist; denn alles, was ihm begegnet ist, ist eitel. | |
Eccl | GerBoLut | 11:9 | Sofreue dich, Jüngling, in deiner Jugend und lali dein Herz guter Dinge sein in deiner Jugend. Tue, was dein Herz lustet und deinen Augen gefallt; und wisse, daß dich Gott urn des alles wird vor Gericht fuhren. | |
Chapter 12
Eccl | GerBoLut | 12:1 | Gedenk an deinen Schopfer in deiner Jugend, ehe denn die bosen Tage kommen und die Jahre herzutreten, da du wirst sagen: Sie gefallen mir nicht, | |
Eccl | GerBoLut | 12:2 | ehe denn die Sonne und das Licht, Mond und Sterne finster werden und Wolken wiederkommen nach dem Regen, | |
Eccl | GerBoLut | 12:3 | zur Zeit, wenn die Hitter im Hause zittern, und sich krummen die Starken, und mulüg stehen die Muller, daß ihrer so wenig worden ist, und finster werden die Gesichter durch die Fenster, | |
Eccl | GerBoLut | 12:4 | und die Turen auf der Gasse geschlossen werden, daß die Stimme der Mullerin leise wird und erwacht, wenn der Vogel singet, und sich bucken alle Tochterdes Gesangs, | |
Eccl | GerBoLut | 12:5 | daß sich auch die Hohen furchten und scheuen auf dem Wege; wenn der Mandelbaum blühet, und die Heuschrecke beladen wird, und alle Lust vergehet (denn der Mensch fahrt hin, da er ewig bleibt, und die Klager gehen umher auf der Gasse, | |
Eccl | GerBoLut | 12:6 | ehe denn dersilberne Strick wegkomme, und die guldene Quelle verlaufe, und der Eimer zerbreche am Born und das Rad zerbreche am Born. | |
Eccl | GerBoLut | 12:7 | Denn der Staub muli wieder zu der Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat. | |
Eccl | GerBoLut | 12:9 | Derselbe Prediger war nicht allein weise, sondern lehrete auch das Volk gute Lehre und merkte und forschete und stellete viel Spruche. | |
Eccl | GerBoLut | 12:11 | Diese Worte der Weisen sind Spielie und Nagel, geschrieben durch die Meister der Versammlungen und von einem Hirten gegeben. | |
Eccl | GerBoLut | 12:12 | Hute dich, mein Sohn, vorandern mehr; denn viel Buchermachens ist kein Ende und viel Predigen macht den Leib müde. | |
Eccl | GerBoLut | 12:13 | Lalit uns die Hauptsumma aller Lehre horen: Furchte Gott und halte seine Gebote; denn das Das Hohelied Salomos gehoret alien Menschen zu. | |