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ECCLESIASTES
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Chapter 1
Eccl GerElb18 1:1  Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem.
Eccl GerElb18 1:2  Eitelkeit der Eitelkeiten! spricht der Prediger; Eitelkeit der Eitelkeiten! Alles ist Eitelkeit.
Eccl GerElb18 1:3  Welchen Gewinn hat der Mensch bei all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne?
Eccl GerElb18 1:4  Ein Geschlecht geht, und ein Geschlecht kommt; aber die Erde besteht ewiglich.
Eccl GerElb18 1:5  Und die Sonne geht auf und die Sonne geht unter; und sie eilt ihrem Orte zu, wo sie aufgeht.
Eccl GerElb18 1:6  Der Wind geht nach Süden, und wendet sich nach Norden; sich wendend und wendend geht er, und zu seinen Wendungen kehrt der Wind zurück.
Eccl GerElb18 1:7  Alle Flüsse gehen in das Meer, und das Meer wird nicht voll; an den Ort, wohin die Flüsse gehen, dorthin gehen sie immer wieder.
Eccl GerElb18 1:8  Alle Dinge mühen sich ab: niemand vermag es auszusprechen; das Auge wird des Sehens nicht satt, und das Ohr nicht voll vom Hören.
Eccl GerElb18 1:9  Das, was gewesen, ist das, was sein wird; und das, was geschehen, ist das, was geschehen wird. Und es ist gar nichts Neues unter der Sonne.
Eccl GerElb18 1:10  Gibt es ein Ding, von dem man sagt: Siehe, das ist neu, längst ist es gewesen in den Zeitaltern, die vor uns gewesen sind.
Eccl GerElb18 1:11  Da ist kein Andenken an die Früheren; und für die Nachfolgenden, die sein werden, für sie wird es auch kein Andenken bei denen geben, welche später sein werden.
Eccl GerElb18 1:12  Ich, Prediger, war König über Israel, in Jerusalem.
Eccl GerElb18 1:13  Und ich richtete mein Herz darauf, alles mit Weisheit zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel geschieht: ein übles Geschäft, das Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich damit abzuplagen.
Eccl GerElb18 1:14  Ich habe alle die Taten gesehen, welche unter der Sonne geschehen; und siehe, alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind.
Eccl GerElb18 1:15  Das Krumme kann nicht gerade werden, und das Fehlende kann nicht gezählt werden.
Eccl GerElb18 1:16  Ich sprach in meinem Herzen und sagte: Siehe, ich habe Weisheit vergrößert und vermehrt über alle hinaus, die vor mir über Jerusalem waren, und mein Herz hat Fülle von Weisheit und Erkenntnis gesehen;
Eccl GerElb18 1:17  und ich habe mein Herz darauf gerichtet, Weisheit zu erkennen, und Unsinn und Torheit zu erkennen: ich habe erkannt, daß auch das ein Haschen nach Wind ist.
Eccl GerElb18 1:18  Denn bei viel Weisheit ist viel Verdruß: und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer.
Chapter 2
Eccl GerElb18 2:1  Ich sprach in meinem Herzen: Wohlan denn, ich will dich prüfen durch Freude und genieße das Gute! Aber siehe, auch das ist Eitelkeit.
Eccl GerElb18 2:2  Zum Lachen sprach ich, es sei unsinnig; und zur Freude, was sie denn schaffe!
Eccl GerElb18 2:3  Ich beschloß in meinem Herzen, meinen Leib durch Wein zu pflegen, während mein Herz sich mit Weisheit benähme, und es mit der Torheit zu halten, bis ich sähe, was den Menschenkindern gut wäre, unter dem Himmel zu tun die Zahl ihrer Lebenstage.
Eccl GerElb18 2:4  Ich unternahm große Werke: Ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge;
Eccl GerElb18 2:5  ich machte mir Gärten und Parkanlagen, und pflanzte darin Bäume von allerlei Frucht;
Eccl GerElb18 2:6  ich machte mir Wasserteiche, um daraus den mit Bäumen sprossenden Wald zu bewässern.
Eccl GerElb18 2:7  Ich kaufte Knechte und Mägde und hatte Hausgeborene; auch hatte ich ein großes Besitztum an Rind- und Kleinvieh, mehr als alle, die vor mir in Jerusalem waren.
Eccl GerElb18 2:8  Ich sammelte mir auch Silber und Gold und Reichtum der Könige und Landschaften; ich schaffte mir Sänger und Sängerinnen, und die Wonnen der Menschenkinder: Frau und Frauen.
Eccl GerElb18 2:9  Und ich wurde groß und größer, mehr als alle, die vor mir in Jerusalem waren. Auch meine Weisheit verblieb mir.
Eccl GerElb18 2:10  Und was irgend meine Augen begehrten, entzog ich ihnen nicht; ich versagte meinem Herzen keine Freude, denn mein Herz hatte Freude von all meiner Mühe, und das war mein Teil von all meiner Mühe.
Eccl GerElb18 2:11  Und ich wandte mich hin zu allen meinen Werken, die meine Hände gemacht, und zu der Mühe, womit ich wirkend mich abgemüht hatte: und siehe, das alles war Eitelkeit und ein Haschen nach Wind; und es gibt keinen Gewinn unter der Sonne.
Eccl GerElb18 2:12  Und ich wandte mich, um Weisheit und Unsinn und Torheit zu betrachten. Denn was wird der Mensch tun, der nach dem Könige kommen wird? Was man schon längst getan hat.
Eccl GerElb18 2:13  Und ich sah, daß die Weisheit den Vorzug hat vor der Torheit, gleich dem Vorzuge des Lichtes vor der Finsternis:
Eccl GerElb18 2:14  der Weise hat seine Augen in seinem Kopfe, der Tor aber wandelt in der Finsternis. Und ich erkannte zugleich daß einerlei Geschick ihnen allen widerfährt;
Eccl GerElb18 2:15  und ich sprach in meinem Herzen: Gleich dem Geschick des Toren wird auch mir widerfahren, und wozu bin ich dann überaus weise gewesen? Und ich sprach in meinem Herzen, daß auch das Eitelkeit sei.
Eccl GerElb18 2:16  Denn dem Weisen, gleichwie dem Toren, wird kein ewiges Andenken zuteil, weil in den kommenden Tagen alles längst vergessen sein wird. Und wie stirbt der Weise gleich dem Toren hin!
Eccl GerElb18 2:17  Da haßte ich das Leben; denn das Tun, welches unter der Sonne geschieht, mißfiel mir; denn alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind. -
Eccl GerElb18 2:18  Und ich haßte alle meine Mühe, womit ich mich abmühte unter der Sonne, weil ich sie dem Menschen hinterlassen muß, der nach mir sein wird.
Eccl GerElb18 2:19  Und wer weiß, ob er weise oder töricht sein wird? Und doch wird er schalten über alle meine Mühe, womit ich mich abgemüht habe, und worin ich weise gewesen bin unter der Sonne. Auch das ist Eitelkeit.
Eccl GerElb18 2:20  Da wandte ich mich zu verzweifeln ob all der Mühe, womit ich mich abgemüht hatte unter der Sonne.
Eccl GerElb18 2:21  Denn da ist ein Mensch, dessen Mühe mit Weisheit und mit Kenntnis und mit Tüchtigkeit geschieht: und doch muß er sie einem Menschen als sein Teil abgeben, der sich nicht darum gemüht hat. Auch das ist Eitelkeit und ein großes Übel. -
Eccl GerElb18 2:22  Denn was wird dem Menschen bei all seiner Mühe und beim Trachten seines Herzens, womit er sich abmüht unter der Sonne?
Eccl GerElb18 2:23  Denn alle seine Tage sind Kummer und seine Geschäftigkeit ist Verdruß; selbst des Nachts ruht sein Herz nicht. Auch das ist Eitelkeit.
Eccl GerElb18 2:24  Es gibt nichts Besseres unter den Menschen, als daß man esse und trinke und seine Seele Gutes sehen lasse bei seiner Mühe. Ich habe gesehen, daß auch das von der Hand Gottes abhängt.
Eccl GerElb18 2:25  Denn wer kann essen und wer kann genießen ohne ihn
Eccl GerElb18 2:26  Denn dem Menschen, der ihm wohlgefällig ist, gibt er Weisheit und Kenntnis und Freude; dem Sünder aber gibt er das Geschäft, einzusammeln und aufzuhäufen, um es dem abzugeben, der Gott wohlgefällig ist. Auch das ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind.
Chapter 3
Eccl GerElb18 3:1  Alles hat eine bestimmte Zeit, und jedes Vornehmen unter dem Himmel hat seine Zeit.
Eccl GerElb18 3:2  Geborenwerden hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit; Pflanzen hat seine Zeit, und das Gepflanzte Ausreißen hat seine Zeit;
Eccl GerElb18 3:3  Töten hat seine Zeit, und Heilen hat seine Zeit; Abbrechen hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit;
Eccl GerElb18 3:4  Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit; Klagen hat seine Zeit und Tanzen hat seine Zeit;
Eccl GerElb18 3:5  Steinewerfen hat seine Zeit, und Steinesammeln hat seine Zeit; Umarmen hat seine Zeit, und vom Umarmen fernhalten hat seine Zeit;
Eccl GerElb18 3:6  Suchen hat seine Zeit, und Verlieren hat seine Zeit; Aufbewahren hat seine Zeit, und Fortwerfen hat seine Zeit;
Eccl GerElb18 3:7  Zerreißen hat seine Zeit, und Nähen hat seine Zeit; Schweigen hat seine Zeit, und Reden hat seine Zeit;
Eccl GerElb18 3:8  Lieben hat seine Zeit, und Hassen hat seine Zeit; Krieg hat seine Zeit, und Frieden hat seine Zeit.
Eccl GerElb18 3:9  Was für einen Gewinn hat der Schaffende bei dem, womit er sich abmüht?
Eccl GerElb18 3:10  Ich habe das Geschäft gesehen, welches Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich damit abzuplagen.
Eccl GerElb18 3:11  Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit; auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, ohne daß der Mensch das Werk, welches Gott gewirkt hat, von Anfang bis zu Ende zu erfassen vermag.
Eccl GerElb18 3:12  Ich habe erkannt, daß es nichts Besseres unter ihnen gibt, als sich zu freuen und sich in seinem Leben gütlich zu tun;
Eccl GerElb18 3:13  und auch, daß er esse und trinke und Gutes sehe bei all seiner Mühe, ist für jeden Menschen eine Gabe Gottes.
Eccl GerElb18 3:14  Ich habe erkannt, daß alles, was Gott tut, für ewig sein wird: es ist ihm nichts hinzuzufügen, und nichts davon wegzunehmen; und Gott hat es also gemacht, damit man sich vor ihm fürchte.
Eccl GerElb18 3:15  Was da ist, war längst, und was sein wird, ist längst gewesen; und Gott sucht das Vergangene wieder hervor.
Eccl GerElb18 3:16  Und ferner habe ich unter der Sonne gesehen: an der Stätte des Rechts, da war die Gesetzlosigkeit, und an der Stätte der Gerechtigkeit, da war die Gesetzlosigkeit.
Eccl GerElb18 3:17  Ich sprach in meinem Herzen: Gott wird den Gerechten und den Gesetzlosen richten; denn er hat eine Zeit gesetzt für jedes Vornehmen und für jedes Werk.
Eccl GerElb18 3:18  Ich sprach in meinem Herzen: Wegen der Menschenkinder geschieht es, damit Gott sie prüfe, und damit sie sehen, daß sie an und für sich Tiere sind.
Eccl GerElb18 3:19  Denn was das Geschick der Menschenkinder und das Geschick der Tiere betrifft, so haben sie einerlei Geschick :wie diese sterben, so sterben jene, und einen Odem haben sie alle; und da ist kein Vorzug des Menschen vor dem Tiere, denn alles ist Eitelkeit.
Eccl GerElb18 3:20  Alles geht an einen Ort; alles ist aus dem Staube geworden, und alles kehrt zum Staube zurück.
Eccl GerElb18 3:21  Wer weiß von dem Odem der Menschenkinder, ob er aufwärts fährt, und von dem Odem der Tiere, ob er niederwärts zur Erde hinabfährt?
Eccl GerElb18 3:22  Und so habe ich gesehen, daß nichts besser ist, als daß der Mensch sich freue an seinen Werken; denn das ist sein Teil. Denn wer wird ihn dahin bringen, daß er Einsicht gewinne in das, was nach ihm werden wird?
Chapter 4
Eccl GerElb18 4:1  Und ich wandte mich und sah alle die Bedrückungen, welche unter der Sonne geschehen: und siehe, da waren Tränen der Bedrückten, und sie hatten keinen Tröster; und von der Hand ihrer Bedrücker ging Gewalttat aus, und sie hatten keinen Tröster.
Eccl GerElb18 4:2  Und ich pries die Toten, die längst gestorben, mehr als die Lebenden, welche jetzt noch leben;
Eccl GerElb18 4:3  und glücklicher als beide pries ich den, der noch nicht gewesen ist, der das böse Tun nicht gesehen hat, welches unter der Sonne geschieht.
Eccl GerElb18 4:4  Und ich sah all die Mühe und all die Geschicklichkeit in der Arbeit, daß es Eifersucht des einen gegen den anderen ist. Auch das ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind. -
Eccl GerElb18 4:5  Der Tor faltet seine Hände und verzehrt sein eigenes Fleisch. -
Eccl GerElb18 4:6  Besser eine Hand voll Ruhe, als beide Fäuste voll Mühe und Haschen nach Wind.
Eccl GerElb18 4:7  Und ich wandte mich und sah Eitelkeit unter der Sonne:
Eccl GerElb18 4:8  Da ist ein einzelner und kein zweiter, auch hat er weder Sohn noch Bruder, und all seiner Mühe ist kein Ende; gleichwohl werden seine Augen des Reichtums nicht satt: "Für wen mühe ich mich doch, und lasse meine Seele Mangel leiden am Guten?" Auch das ist Eitelkeit und ein übles Geschäft
Eccl GerElb18 4:9  Zwei sind besser daran als einer, weil sie eine gute Belohnung für ihre Mühe haben;
Eccl GerElb18 4:10  denn wenn sie fallen, so richtet der eine seinen Genossen auf. Wehe aber dem einzelnen, welcher fällt, ohne daß ein zweiter da ist, um ihn aufzurichten!
Eccl GerElb18 4:11  Auch wenn zwei beieinander liegen, so werden sie warm; der einzelne aber, wie will er warm werden?
Eccl GerElb18 4:12  Und wenn jemand den einzelnen gewalttätig angreift, so werden ihm die zwei widerstehen; und eine dreifache Schnur zerreißt nicht so bald.
Eccl GerElb18 4:13  Besser ein armer und weiser Jüngling als ein alter und törichter König, der nicht mehr weiß, sich warnen zu lassen.
Eccl GerElb18 4:14  Denn aus dem Hause der Gefangenen ging er hervor, um König zu sein, obwohl er im Königreiche jenes arm geboren war.
Eccl GerElb18 4:15  Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne wandeln, mit dem Jünglinge, dem zweiten, welcher an jenes Stelle treten sollte:
Eccl GerElb18 4:16  kein Ende all des Volkes, aller derer, welchen er vorstand; dennoch werden die Nachkommen sich seiner nicht freuen. Denn auch das ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind.
Chapter 5
Eccl GerElb18 5:1  Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes gehst; und nahen, um zu hören, ist besser, als wenn die Toren Schlachtopfer geben: denn sie haben keine Erkenntnis, so daß sie Böses tun. -
Eccl GerElb18 5:2  Sei nicht vorschnell mit deinem Munde, und dein Herz eile nicht, ein Wort vor Gott hervorzubringen; denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde: darum seien deiner Worte wenige.
Eccl GerElb18 5:3  Denn Träume kommen durch viel Geschäftigkeit, und der Tor wird laut durch viele Worte -
Eccl GerElb18 5:4  Wenn du Gott ein Gelübde tust, so säume nicht, es zu bezahlen; denn er hat kein Gefallen an den Toren. Was du gelobst, bezahle.
Eccl GerElb18 5:5  Besser, daß du nicht gelobst, als daß du gelobst und nicht bezahlst.
Eccl GerElb18 5:6  Gestatte deinem Munde nicht, daß er dein Fleisch sündigen mache; und sprich nicht vor dem Boten Gottes, es sei ein Versehen gewesen: warum sollte Gott über deine Stimme zürnen und das Werk deiner Hände verderben?
Eccl GerElb18 5:7  Denn bei vielen Träumen und Worten sind auch viele Eitelkeiten. Vielmehr fürchte Gott.
Eccl GerElb18 5:8  Wenn du die Bedrückung des Armen und den Raub des Rechts und der Gerechtigkeit in der Landschaft siehst, so verwundere dich nicht über die Sache; denn ein Hoher lauert über dem Hohen, und Hohe über ihnen.
Eccl GerElb18 5:9  Aber ein König, der sich dem Ackerbau widmet, ist durchaus ein Vorteil für ein Land.
Eccl GerElb18 5:10  Wer das Geld liebt wird des Geldes nicht satt; und wer den Reichtum liebt, nicht des Ertrages Auch das ist Eitelkeit. -
Eccl GerElb18 5:11  Wenn das Gut sich mehrt, so mehren sich, die davon zehren; und welchen Nutzen hat dessen Besitzer, als das Anschauen seiner Augen? -
Eccl GerElb18 5:12  Der Schlaf des Arbeiters ist süß, mag er wenig oder viel essen; aber der Überfluß des Reichen läßt ihn nicht schlafen. -
Eccl GerElb18 5:13  Es gibt ein schlimmes Übel, das ich unter der Sonne gesehen habe: Reichtum, welcher von dessen Besitzer zu seinem Unglück aufbewahrt wird.
Eccl GerElb18 5:14  Solcher Reichtum geht nämlich durch irgend ein Mißgeschick verloren; und hat er einen Sohn gezeugt, so ist gar nichts in dessen Hand.
Eccl GerElb18 5:15  Gleichwie er aus dem Leibe seiner Mutter hervorgekommen ist, wird er nackt wieder hingehen, wie er gekommen ist; und für seine Mühe wird er nicht das Geringste davontragen, das er in seiner Hand mitnehmen könnte.
Eccl GerElb18 5:16  Und auch dies ist ein schlimmes Übel: ganz so wie er gekommen ist, also wird er hingehen; und was für einen Gewinn hat er davon, daß er in den Wind sich müht?
Eccl GerElb18 5:17  Auch isset er alle seine Tage in Finsternis, und hat viel Verdruß und Leid und Zorn.
Eccl GerElb18 5:18  Siehe, was ich als gut, was ich als schön ersehen habe: daß einer esse und trinke und Gutes sehe bei all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne, die Zahl seiner Lebenstage, die Gott ihm gegeben hat; denn das ist sein Teil.
Eccl GerElb18 5:19  Auch ist für jeden Menschen, welchem Gott Reichtum und Güter gegeben, und den er ermächtigt hat, davon zu genießen und sein Teil zu nehmen und sich bei seiner Mühe zu freuen, eben dieses eine Gabe Gottes.
Eccl GerElb18 5:20  Denn er wird nicht viel an die Tage seines Lebens denken, weil Gott ihm die Freude seines Herzens gewährt
Chapter 6
Eccl GerElb18 6:1  Es gibt ein Übel, welches ich unter der Sonne gesehen habe, und schwer lastet es auf dem Menschen:
Eccl GerElb18 6:2  Einer, dem Gott Reichtum und Güter und Ehre gibt, und welcher nichts für seine Seele entbehrt von allem, was er wünschen mag; aber Gott ermächtigt ihn nicht, davon zu genießen, sondern ein Fremder genießt es. Das ist Eitelkeit und ein schlimmes Übel -
Eccl GerElb18 6:3  Wenn einer hundert Söhne zeugte und viele Jahre lebte, und der Tage seiner Jahre wären viele, und seine Seele sättigte sich nicht an Gutem, und auch würde ihm kein Begräbnis zuteil, so sage ich: Eine Fehlgeburt ist besser daran als er.
Eccl GerElb18 6:4  Denn in Nichtigkeit kommt sie, und in Finsternis geht sie dahin, und mit Finsternis wird ihr Name bedeckt;
Eccl GerElb18 6:5  auch hat sie die Sonne nicht gesehen noch gekannt. Diese hat mehr Ruhe als jener.
Eccl GerElb18 6:6  Und wenn er auch zweimal tausend Jahre gelebt, und Gutes nicht gesehen hätte: geht nicht alles an einen Ort?
Eccl GerElb18 6:7  Alle Mühe des Menschen ist für seinen Mund, und dennoch wird seine Begierde nicht gestillt
Eccl GerElb18 6:8  Denn was hat der Weise vor dem Toren voraus, was der Arme, der vor den Lebenden zu wandeln versteht?
Eccl GerElb18 6:9  Besser das Anschauen der Augen als das Umherschweifen der Begierde. Auch das ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind.
Eccl GerElb18 6:10  Was entsteht, schon längst war sein Name genannt; und es ist bekannt, was ein Mensch sein wird, und er vermag nicht mit dem zu rechten, der stärker ist als er.
Eccl GerElb18 6:11  Denn es gibt viele Worte welche die Eitelkeit mehren; welchen Nutzen hat der Mensch davon? Denn wer weiß, was dem Menschen gut ist im Leben, die Zahl der Tage seines eitlen Lebens, welche er wie ein Schatten verbringt? Denn wer kann dem Menschen kundtun, was nach ihm sein wird unter der Sonne?
Chapter 7
Eccl GerElb18 7:1  Besser ein guter Name als gutes Salböl, und der Tag des Todes als der Tag, da einer geboren wird.
Eccl GerElb18 7:2  Besser, in das Haus der Trauer zu gehen, als in das Haus des Gelages zu gehen, indem jenes das Ende aller Menschen ist; und der Lebende nimmt es zu Herzen. -
Eccl GerElb18 7:3  Besser Bekümmernis als Lachen; denn bei traurigem Angesicht ist es dem Herzen wohl. -
Eccl GerElb18 7:4  Das Herz der Weisen ist im Hause der Trauer, und das Herz der Toren im Hause der Freude.
Eccl GerElb18 7:5  Besser, das Schelten der Weisen zu hören, als daß einer den Gesang der Toren hört.
Eccl GerElb18 7:6  Denn wie das Geknister der Dornen unter dem Topfe, so das Lachen des Toren. Auch das ist Eitelkeit.
Eccl GerElb18 7:7  Denn die Erpressung macht den Weisen toll, und das Bestechungsgeschenk richtet das Herz zu Grunde.
Eccl GerElb18 7:8  Besser das Ende einer Sache als ihr Anfang; besser der Langmütige als der Hochmütige.
Eccl GerElb18 7:9  Sei nicht vorschnell in deinem Geiste zum Unwillen, denn der Unwille ruht im Busen der Toren.
Eccl GerElb18 7:10  Sprich nicht: Wie ist es, daß die früheren Tage besser waren als diese? Denn nicht aus Weisheit fragst du danach.
Eccl GerElb18 7:11  Weisheit ist gut wie ein Erbbesitz, und ein Vorteil für die, welche die Sonne sehen.
Eccl GerElb18 7:12  Denn im Schatten ist, wer Weisheit hat, im Schatten, wer Geld hat aber der Vorzug der Erkenntnis ist dieser, daß die Weisheit ihren Besitzern Leben gibt
Eccl GerElb18 7:13  Schaue das Werk Gottes an; denn wer kann gerade machen, was er gekrümmt hat?
Eccl GerElb18 7:14  Am Tage der Wohlfahrt sei guter Dinge; aber am Tage des Unglücks bedenke :auch diesen wie jenen hat Gott gemacht, damit der Mensch nicht irgend etwas nach sich finde
Eccl GerElb18 7:15  Allerlei habe ich gesehen in den Tagen meiner Eitelkeit: da ist ein Gerechter, der bei seiner Gerechtigkeit umkommt, und da ist ein Gesetzloser, der bei seiner Bosheit seine Tage verlängert.
Eccl GerElb18 7:16  Sei nicht allzu gerecht, und erzeige dich nicht übermäßig weise: warum willst du dich verderben?
Eccl GerElb18 7:17  Sei nicht allzu gesetzlos, und sei nicht töricht: warum willst du sterben, ehe deine Zeit da ist?
Eccl GerElb18 7:18  Es ist gut, daß du an diesem festhältst, und auch von jenem deine Hand nicht abziehst; denn der Gottesfürchtige entgeht dem allen
Eccl GerElb18 7:19  Die Weisheit macht den Weisen stärker als zehn Machthaber, die in der Stadt sind.
Eccl GerElb18 7:20  Denn unter den Menschen ist kein Gerechter auf Erden, der Gutes tue und nicht sündige.
Eccl GerElb18 7:21  Auch richte dein Herz nicht auf alle Worte, die man redet, damit du nicht deinen Knecht dir fluchen hörst;
Eccl GerElb18 7:22  denn auch viele Male, dein Herz weiß es, hast auch du anderen geflucht.
Eccl GerElb18 7:23  Das alles habe ich mit Weisheit geprüft. Ich sprach: Ich will weise werden; aber sie blieb fern von mir.
Eccl GerElb18 7:24  Fern ist das, was ist, und tief, tief: wer kann es erreichen? -
Eccl GerElb18 7:25  Ich wandte mich, und mein Herz ging darauf aus Weisheit und ein richtiges Urteil zu erkennen und zu erkunden und zu suchen, und zu erkennen, daß die Gesetzlosigkeit Torheit ist, und die Narrheit Tollheit.
Eccl GerElb18 7:26  Und ich fand, was bitterer ist als der Tod: das Weib, welches Netzen gleicht, und dessen Herz Fanggarne, dessen Hände Fesseln sind. Wer Gott wohlgefällig ist, wird ihr entrinnen; aber der Sünder wird durch sie gefangen werden.
Eccl GerElb18 7:27  Siehe, dieses habe ich gefunden, spricht der Prediger, indem ich eines zum anderen fügte, um ein richtiges Urteil zu finden:
Eccl GerElb18 7:28  Was meine Seele fort und fort gesucht und ich nicht gefunden habe, ist dies: einen Mann aus Tausenden habe ich gefunden, aber ein Weib unter diesen allen habe ich nicht gefunden.
Eccl GerElb18 7:29  Allein, siehe, dieses habe ich gefunden, daß Gott den Menschen aufrichtig geschaffen hat; sie aber haben viele Ränke gesucht.
Chapter 8
Eccl GerElb18 8:1  Wer ist wie der Weise, und wer versteht die Deutung der Dinge? Die Weisheit des Menschen erleuchtet sein Angesicht, und der Trotz seines Angesichts wird verwandelt.
Eccl GerElb18 8:2  Ich sage: Habe acht auf den Befehl des Königs, und zwar wegen des Eides Gottes.
Eccl GerElb18 8:3  Übereile dich nicht, von ihm wegzugehen, laß dich nicht ein in eine böse Sache, denn er tut alles, was er will;
Eccl GerElb18 8:4  weil des Königs Wort eine Macht ist, und wer will zu ihm sagen: Was tust du?
Eccl GerElb18 8:5  Wer das Gebot hält, wird nichts Böses erfahren, und eines Weisen Herz kennt Zeit und richterliche Entscheidung.
Eccl GerElb18 8:6  Denn für jede Sache gibt es eine Zeit und eine richterliche Entscheidung; denn das Unglück des Menschen lastet schwer auf ihm;
Eccl GerElb18 8:7  denn er weiß nicht, was werden wird; denn wer sollte ihm kundtun, wie es werden wird?
Eccl GerElb18 8:8  Kein Mensch hat Macht über den Wind den Wind zurückzuhalten; und niemand hat Macht über den Tag des Todes; und keine Entlassung gibt es im Kriege; und die Gesetzlosigkeit wird den nicht retten, der sie übt
Eccl GerElb18 8:9  Das alles habe ich gesehen, und habe mein Herz auf alles Tun gerichtet, welches unter der Sonne geschieht, zur Zeit, wo der Mensch über die Menschen herrscht zu ihrem Unglück.
Eccl GerElb18 8:10  Und alsdann habe ich Gesetzlose gesehen, die begraben wurden und zur Ruhe eingingen; diejenigen aber, welche recht gehandelt hatten, mußten von der heiligen Stätte wegziehen und wurden in der Stadt vergessen. Auch das ist Eitelkeit.
Eccl GerElb18 8:11  Weil das Urteil über böse Taten nicht schnell vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder in ihnen voll, Böses zu tun;
Eccl GerElb18 8:12  weil ein Sünder hundertmal Böses tut und doch seine Tage verlängert obgleich ich weiß, daß es denen, die Gott fürchten, wohlgehen wird, weil sie sich vor ihm fürchten;
Eccl GerElb18 8:13  aber dem Gesetzlosen wird es nicht wohlgehen, und er wird, dem Schatten gleich, seine Tage nicht verlängern, weil er sich vor Gott nicht fürchtet.
Eccl GerElb18 8:14  Es ist eine Eitelkeit, die auf Erden geschieht: daß es Gerechte gibt, welchen nach dem Tun der Gesetzlosen widerfährt, und daß es Gesetzlose gibt, welchen nach dem Tun der Gerechten widerfährt. Ich sagte, daß auch das Eitelkeit sei.
Eccl GerElb18 8:15  Und ich pries die Freude, weil es für den Menschen nichts Besseres unter der Sonne gibt, als zu essen und zu trinken und sich zu freuen; und dies wird ihn begleiten bei seiner Mühe, die Tage seines Lebens hindurch, welche Gott ihm unter der Sonne gegeben hat.
Eccl GerElb18 8:16  Als ich mein Herz darauf richtete, Weisheit zu erkennen, und das Treiben zu besehen, welches auf Erden geschieht,
Eccl GerElb18 8:17  da habe ich bezüglich des ganzen Werkes Gottes gesehen, daß der Mensch das Werk nicht zu erfassen vermag, welches unter der Sonne geschieht, indem der Mensch sich abmüht es zu suchen, aber es nicht erfaßt. Und selbst wenn der Weise es zu erkennen meint vermag er es doch nicht zu erfassen.
Chapter 9
Eccl GerElb18 9:1  Denn dies alles habe ich mir zu Herzen genommen und zwar um dies alles zu prüfen :daß die Gerechten und die Weisen und ihre Werke in der Hand Gottes sind; weder Liebe noch Haß kennt der Mensch im voraus: alles ist vor ihnen
Eccl GerElb18 9:2  Alles ist gleicherweise für alle :einerlei Geschick für den Gerechten und den Gesetzlosen, für den Guten und den Reinen und den Unreinen, und für den, der opfert, und den, der nicht opfert: wie der Gute, so der Sünder, der, welcher schwört, wie der, welcher den Eid fürchtet.
Eccl GerElb18 9:3  Das ist ein Übel in allem, was unter der Sonne geschieht, daß einerlei Geschick allen zuteil wird; und auch ist das Herz der Menschenkinder voll Bosheit, und Narrheit ist in ihrem Herzen während ihres Lebens; und danach gehts zu den Toten.
Eccl GerElb18 9:4  Denn für einen jeden, der all den Lebenden zugesellt wird, gibt es Hoffnung; denn selbst ein lebendiger Hund ist besser daran als ein toter Löwe.
Eccl GerElb18 9:5  Denn die Lebenden wissen, daß sie sterben werden; die Toten aber wissen gar nichts, und sie haben keinen Lohn mehr, denn ihr Gedächtnis ist vergessen.
Eccl GerElb18 9:6  Sowohl ihre Liebe als auch ihr Haß und ihr Eifern sind längst verschwunden; und sie haben ewiglich kein Teil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht.
Eccl GerElb18 9:7  Geh, iß dein Brot mit Freude und trinke deinen Wein mit frohem Herzen; denn längst hat Gott Wohlgefallen an deinem Tun.
Eccl GerElb18 9:8  Deine Kleider seien weiß zu aller Zeit, und das Öl mangle nicht auf deinem Haupte!
Eccl GerElb18 9:9  Genieße das Leben mit dem Weibe, das du liebst, alle Tage deines eitlen Lebens, welches er dir unter der Sonne gegeben hat, alle deine eitlen Tage hindurch; denn das ist dein Teil am Leben und an deiner Mühe, womit du dich abmühst unter der Sonne.
Eccl GerElb18 9:10  Alles, was du zu tun vermagst mit deiner Kraft, das tue denn es gibt weder Tun noch Überlegung noch Kenntnis noch Weisheit im Scheol, wohin du gehst.
Eccl GerElb18 9:11  Ich wandte mich und sah unter der Sonne, daß nicht den Schnellen der Lauf gehört, und nicht den Helden der Krieg, und auch nicht den Weisen das Brot, und auch nicht den Verständigen der Reichtum, und auch nicht den Kenntnisreichen die Gunst; denn Zeit und Schicksal trifft sie alle.
Eccl GerElb18 9:12  Denn der Mensch weiß auch seine Zeit nicht; gleich den Fischen, welche gefangen werden im verderblichen Netze, und gleich den Vögeln, welche in der Schlinge gefangen werden: gleich diesen werden die Menschenkinder verstrickt zur Zeit des Unglücks, wenn dieses sie plötzlich überfällt.
Eccl GerElb18 9:13  Auch dieses habe ich als Weisheit unter der Sonne gesehen, und sie kam mir groß vor:
Eccl GerElb18 9:14  Es war eine kleine Stadt, und wenig Männer waren darin; und wider sie kam ein großer König, und er umzingelte sie und baute große Belagerungswerke wider sie.
Eccl GerElb18 9:15  Und es fand sich darin ein armer weiser Mann, der die Stadt durch seine Weisheit rettete; aber kein Mensch gedachte dieses armen Mannes.
Eccl GerElb18 9:16  Da sprach ich: Weisheit ist besser als Kraft; aber die Weisheit des Armen wird verachtet, und seine Worte werden nicht gehört. -
Eccl GerElb18 9:17  Worte der Weisen, in Ruhe gehört, sind mehr wert als das Geschrei des Herrschers unter den Toren. -
Eccl GerElb18 9:18  Weisheit ist besser als Kriegsgeräte; aber ein Sünder vernichtet viel Gutes. -
Chapter 10
Eccl GerElb18 10:1  Tote Fliegen machen das Öl des Salbenmischers stinkend und gärend: ein wenig Torheit hat mehr Gewicht als Weisheit und Ehre. -
Eccl GerElb18 10:2  Des Weisen Herz ist nach seiner Rechten, und des Toren Herz nach seiner Linken gerichtet.
Eccl GerElb18 10:3  Und auch wenn der Tor auf dem Wege wandelt, fehlt ihm der Verstand, und er sagt allen, er sei ein Tor
Eccl GerElb18 10:4  Wenn der Zorn des Herrschers wider dich aufsteigt, so verlaß deine Stelle nicht; denn Gelassenheit verhindert große Sünden. -
Eccl GerElb18 10:5  Es gibt ein Übel, das ich unter der Sonne gesehen habe, gleich einem Irrtum, welcher von dem Machthaber ausgeht:
Eccl GerElb18 10:6  Die Torheit wird in große Würden eingesetzt und Reiche sitzen in Niedrigkeit.
Eccl GerElb18 10:7  Ich habe Knechte auf Rossen gesehen, und Fürsten, die wie Knechte zu Fuß gingen.
Eccl GerElb18 10:8  Wer eine Grube gräbt, kann hineinfallen; und wer eine Mauer einreißt, den kann eine Schlange beißen.
Eccl GerElb18 10:9  Wer Steine bricht, kann sich daran verletzen; wer Holz spaltet, kann sich dadurch gefährden. -
Eccl GerElb18 10:10  Wenn das Eisen stumpf geworden ist, und er hat die Schneide nicht geschliffen, so muß er seine Kräfte mehr anstrengen; aber die Weisheit ist vorteilhaft, um etwas in Stand zu setzen -
Eccl GerElb18 10:11  Wenn die Schlange beißt, ehe die Beschwörung da ist, so hat der Beschwörer keinen Nutzen.
Eccl GerElb18 10:12  Die Worte des Mundes eines Weisen sind Anmut, aber die Lippen eines Toren verschlingen ihn.
Eccl GerElb18 10:13  Der Anfang der Worte seines Mundes ist Torheit, und das Ende seiner Rede ist schlimmer Unsinn
Eccl GerElb18 10:14  Und der Tor macht viele Worte: doch weiß der Mensch nicht, was sein wird; und was nach ihm sein wird, wer wird es ihm kundtun?
Eccl GerElb18 10:15  Die Mühe des Toren macht ihn müde, ihn, der nicht einmal nach der Stadt zu gehen weiß.
Eccl GerElb18 10:16  Wehe dir, Land, dessen König ein Knabe ist, und dessen Fürsten am Morgen schmausen
Eccl GerElb18 10:17  Glücklich, du Land, dessen König ein Sohn der Edlen ist, und dessen Fürsten zu rechter Zeit speisen, als Männer und nicht als Schwelger -
Eccl GerElb18 10:18  Durch Faulenzen senkt sich das Gebälk, und durch Lässigkeit der Hände tropft das Haus. -
Eccl GerElb18 10:19  Um sich zu belustigen, hält man Mahlzeiten, und Wein erheitert das Leben, und das Geld gewährt alles. -
Eccl GerElb18 10:20  Auch in deinen Gedanken fluche dem Könige nicht, und in deinen Schlafgemächern fluche nicht dem Reichen; denn das Gevögel des Himmels möchte die Stimme entführen, und das Geflügelte das Wort anzeigen.
Chapter 11
Eccl GerElb18 11:1  Wirf dein Brot hin auf die Fläche der Wasser, denn nach vielen Tagen wirst du es finden.
Eccl GerElb18 11:2  Gib einen Teil an sieben, ja, sogar an acht denn du weißt nicht, was für Unglück sich auf der Erde ereignen wird. -
Eccl GerElb18 11:3  Wenn die Wolken voll Regen sind, so entleeren sie sich auf die Erde; und wenn ein Baum nach Süden oder nach Norden fällt: an dem Orte, wo der Baum fällt, da bleibt er liegen. -
Eccl GerElb18 11:4  Wer auf den Wind achtet, wird nicht säen, und wer auf die Wolken sieht, wird nicht ernten. -
Eccl GerElb18 11:5  Gleichwie du nicht weißt, welches der Weg des Windes ist, wie die Gebeine in dem Leibe der Schwangeren sich bilden, ebenso weißt du das Werk Gottes nicht, der alles wirkt. -
Eccl GerElb18 11:6  Am Morgen säe deinen Samen, und des Abends ziehe deine Hand nicht ab; denn du weißt nicht, welches gedeihen wird: ob dieses oder jenes, oder ob beides zugleich gut werden wird. -
Eccl GerElb18 11:7  Und süß ist das Licht, und wohltuend den Augen, die Sonne zu sehen.
Eccl GerElb18 11:8  Denn wenn der Mensch auch viele Jahre lebt, möge er in ihnen allen sich freuen und der Tage der Finsternis gedenken, daß ihrer viele sein werden: alles, was kommt, ist Eitelkeit.
Eccl GerElb18 11:9  Freue dich, Jüngling, in deiner Jugend, und dein Herz mache dich fröhlich in den Tagen deiner Jugendzeit, und wandle in den Wegen deines Herzens und im Anschauen deiner Augen; doch wisse, daß um dies alles Gott dich ins Gericht bringen wird.
Eccl GerElb18 11:10  Und entferne den Unmut aus deinem Herzen, und tue das Übel von deinem Leibe weg; denn die Jugend und das Mannesalter sind Eitelkeit.
Chapter 12
Eccl GerElb18 12:1  Und gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit, ehe die Tage des Übels kommen, und die Jahre herannahen, von welchen du sagen wirst: Ich habe kein Gefallen an ihnen; -
Eccl GerElb18 12:2  ehe sich verfinstern die Sonne und das Licht, und der Mond und die Sterne, und die Wolken nach dem Regen wiederkehren;
Eccl GerElb18 12:3  an dem Tage, da die Hüter des Hauses zittern, und sich krümmen die starken Männer, und die Müllerinnen feiern, weil ihrer wenig geworden, und sich verfinstern die durch die Fenster Sehenden,
Eccl GerElb18 12:4  und die Türen nach der Straße geschlossen werden; indem das Geräusch der Mühle dumpf wird, und er aufsteht bei der Stimme des Vogels, und gedämpft werden alle Töchter des Gesanges.
Eccl GerElb18 12:5  Auch fürchten sie sich vor der Höhe, und Schrecknisse sind auf dem Wege; und der Mandelbaum steht in Blüte, und die Heuschrecke schleppt sich hin, und die Kaper ist wirkungslos. Denn der Mensch geht hin zu seinem ewigen Hause, und die Klagenden ziehen umher auf der Straße;
Eccl GerElb18 12:6  ehe zerrissen wird die silberne Schnur, und zerschlagen die goldene Schale, und zerbrochen der Eimer am Quell, und zerschlagen die Schöpfwelle an der Cisterne
Eccl GerElb18 12:7  und der Staub zur Erde zurückkehrt, so wie er gewesen, und der Geist zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat.
Eccl GerElb18 12:8  Eitelkeit der Eitelkeiten! spricht der Prediger; alles ist Eitelkeit!
Eccl GerElb18 12:9  Und überdem, daß der Prediger weise war, lehrte er noch das Volk Erkenntnis und erwog und forschte, verfaßte viele Sprüche.
Eccl GerElb18 12:10  Der Prediger suchte angenehme Worte zu finden; und das Geschriebene ist richtig Worte der Wahrheit.
Eccl GerElb18 12:11  Die Worte der Weisen sind wie Treibstacheln, und wie eingeschlagene Nägel die gesammelten Sprüche; sie sind gegeben von einem Hirten.
Eccl GerElb18 12:12  Und überdies, mein Sohn, laß dich warnen: Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und viel Studieren ist Ermüdung des Leibes.
Eccl GerElb18 12:13  Das Endergebnis des Ganzen laßt uns hören :Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das ist der ganze Mensch
Eccl GerElb18 12:14  Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen.