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ECCLESIASTES
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Chapter 1
Eccl GerZurch 1:1  DIE Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem.
Eccl GerZurch 1:2  Wie ist alles so nichtig! spricht der Prediger. / Wie ist alles so nichtig! es ist alles umsonst! (a) Ps 62:10
Eccl GerZurch 1:3  Was hat der Mensch für Gewinn von all seiner Mühe, / womit er sich abmüht unter der Sonne? (a) Pre 2:22
Eccl GerZurch 1:4  Ein Geschlecht geht dahin, und ein anderes kommt; / aber die Erde bleibt ewig stehen. / (a) Ps 90:3
Eccl GerZurch 1:5  Die Sonne geht auf, die Sonne geht unter / und strebt zurück an ihren Ort, / wo sie wiederum aufgeht. /
Eccl GerZurch 1:6  Der Wind weht gen Süden, er kreist gen Norden, / immerfort kreisend weht der Wind, / und in seinem Kreislauf kehrt er zurück. /
Eccl GerZurch 1:7  Alle Flüsse gehen zum Meere, / und doch wird das Meer nicht voll; / an den Ort, wohin die Flüsse gehen, / dahin gehen sie immer wieder. /
Eccl GerZurch 1:8  Alles Ding müht sich ab, / kein Mensch vermag es zu sagen. / Das Auge wird nicht satt zu sehen, / das Ohr wird nicht voll vom Hören. / (a) Spr 27:20
Eccl GerZurch 1:9  Was gewesen ist, wird wieder sein, / und was geschehen ist, wieder geschehen: / es gibt nichts Neues unter der Sonne. / (a) Pre 3:15
Eccl GerZurch 1:10  Oder ist etwas, von dem man sagen möchte: / Siehe, dies hier ist ein Neues -? / Längst schon ist es dagewesen, / in den Zeiten, die vor uns gewesen sind. /
Eccl GerZurch 1:11  Der Frühern gedenkt man nicht mehr / und auch der Spätern, die kommen werden, / auch ihrer wird nicht mehr gedacht werden / bei denen, die nach ihnen kommen.
Eccl GerZurch 1:12  ICH, der Prediger, bin König über Israel gewesen zu Jerusalem. /
Eccl GerZurch 1:13  Ich gedachte alles, was unter der Sonne geschah, / durch Weisheit zu erforschen und zu ergründen: / eine leidige Mühe, die Gott verhängt hat, / dass die Menschenkinder damit sich abmühen. /
Eccl GerZurch 1:14  Ich betrachtete alles Geschehen, / alles, was unter der Sonne geschieht: / siehe, alles ist nichtig und ein Haschen nach Wind. /
Eccl GerZurch 1:15  Was krumm ist, kann man nicht gerade machen, / und was unzureichend ist, nicht voll. /
Eccl GerZurch 1:16  Ich hatte bei mir selber gedacht: / Siehe, ich habe grosse und immer grössere Weisheit erworben, / mehr als alle, die vor mir über Jerusalem herrschten, / und mein Herz hat Weisheit und Wissen die Fülle erschaut. / (a) Pre 2:9; 1Kön 3:12
Eccl GerZurch 1:17  Ich war darauf bedacht, zu erkennen, was Weisheit, / zu erkennen, was Tollheit und Torheit sei. / Doch ich erkannte: Auch dies ist nur ein Haschen nach Wind. / (a) Pre 7:26
Eccl GerZurch 1:18  Denn wo viel Weisheit, da ist viel Verdruss, / und je mehr Wissen, desto mehr Schmerz. /
Chapter 2
Eccl GerZurch 2:1  Ich sprach zu mir selbst: Wohlan, / versuch's einmal mit der Freude und geniesse! / Doch siehe, auch das war nichtig. /
Eccl GerZurch 2:2  Vom Lachen musste ich sagen: Es ist sinnlos, / und von der Freude: Was schafft die? /
Eccl GerZurch 2:3  Ich sann mir aus, meinen Leib mit Wein zu laben, / doch so, dass mein Verstand in Weisheit die Leitung hätte, / und nach der Torheit zu greifen, bis dass ich sähe, / was für die Menschenkinder gut sei zu tun / unter dem Himmel die kurze Zeit ihres Lebens. /
Eccl GerZurch 2:4  Ich unternahm grosse Werke: / ich baute mir Häuser, ich pflanzte mir Weinberge. /
Eccl GerZurch 2:5  Ich legte mir Gärten und Lusthaine an; / darein pflanzte ich allerlei Fruchtbäume. /
Eccl GerZurch 2:6  Ich machte mir Wasserteiche, / den sprossenden Baumwald daraus zu tränken. /
Eccl GerZurch 2:7  Ich kaufte Knechte und Mägde / zu den im Hause geborenen Sklaven. / Auch Herden von Rindern und Schafen besass ich, / mehr als alle, die vor mir in Jerusalem gewesen. /
Eccl GerZurch 2:8  Ich sammelte mir auch Silber und Gold / und die Schätze von Königen und Ländern. / Ich verschaffte mir Sänger und Sängerinnen / und, was die Wonne der Menschensöhne ist, / Frauen in Menge. / (a) 1Kön 10:21; 11:3
Eccl GerZurch 2:9  So ward ich gross, grösser als alle, die vor mir in Jerusalem gewesen; / überdies verblieb mir meine Weisheit. /
Eccl GerZurch 2:10  Was irgend meine Augen begehrten, / das entzog ich ihnen nicht, / und keine Freude versagte ich meinem Herzen; / denn mein Herz hatte Freude von all meiner Mühe, / und das wurde mein Lohn für all meine Mühe. /
Eccl GerZurch 2:11  Doch als ich all meine Werke ansah, / die meine Hände gewirkt hatten, / und die Mühe, die ich damit gehabt, / siehe, da war alles nichtig und ein Haschen nach Wind. / Es gibt keinen Gewinn unter der Sonne. /
Eccl GerZurch 2:12  Denn was wird der Mensch tun, / der nach dem Könige kommt? - / Was man vorlängst getan hat! Da ging ich daran, die Weisheit / mit der Torheit und Narrheit zu vergleichen. /
Eccl GerZurch 2:13  Und ich sah, dass die Weisheit / die Torheit so weit übertreffe, / als das Licht die Finsternis übertrifft. /
Eccl GerZurch 2:14  Der Weise hat seine Augen im Kopfe, / der Tor aber geht im Finstern. / Doch ich erkannte auch, / dass ein Geschick ihnen allen begegnet. /
Eccl GerZurch 2:15  Da dachte ich bei mir selbst: / Was dem Toren begegnet, wird auch mir begegnen; / wozu bin ich dann so viel weiser gewesen? / Und ich sagte mir: Also auch dies ist nichtig. /
Eccl GerZurch 2:16  Denn das Andenken des Weisen / bleibt ebensowenig wie das des Toren, / weil in den künftigen Tagen längst alle vergessen sind. / Ach, der Weise stirbt wie der Tor! /
Eccl GerZurch 2:17  Da ward mir das Leben verhasst; / denn übel erschien mir alles, / was unter der Sonne geschah. / Alles ist ja nichtig und ein Haschen nach Wind. /
Eccl GerZurch 2:18  Verhasst wurde mir all mein Mühen, / womit ich mich abmühe unter der Sonne. / Muss ich es doch einem andern, / der nach mir kommt, überlassen. /
Eccl GerZurch 2:19  Und wer weiss, ob es ein Weiser oder ein Tor sein wird? / Und doch wird er schalten und walten mit allem, / wofür ich Mühe und Weisheit aufwandte unter der Sonne. / Auch das ist nichtig. /
Eccl GerZurch 2:20  Und so kam ich dazu, an allem zu verzweifeln, / worum ich mich abgemüht hatte unter der Sonne. /
Eccl GerZurch 2:21  Denn da müht sich nun einer ab / in Weisheit und Einsicht, und es gelingt ihm, / und dann muss er es einem andern / als Eigentum überlassen, / der sich nicht daran abgemüht hat. / Auch das ist nichtig und ein grosses Übel. /
Eccl GerZurch 2:22  Denn was hat der Mensch von all dem Mühen und Streben, / womit er sich abmüht unter der Sonne? / (a) Pre 1:3; Hio 7:1-4
Eccl GerZurch 2:23  Sein Leben lang hat er nur Schmerzen und Verdruss, / auch bei Nacht hat sein Herz keine Ruhe. / Auch das ist nichtig. /
Eccl GerZurch 2:24  Es gibt nichts Besseres für den Menschen, / als dass er esse und trinke und sich gütlich tue bei seiner Mühsal. / Doch auch das, sah ich, kommt aus der Hand Gottes. / (a) Pre 3:12 13
Eccl GerZurch 2:25  Denn wer kann essen und wer geniessen ohne ihn? /
Eccl GerZurch 2:26  Denn dem, der ihm wohlgefällt, / gibt Gott Weisheit und Einsicht und Freude; / den Sünder aber lässt er sammeln und anhäufen, / um es hernach dem zu geben, der ihm gefällt. / Auch das ist nichtig und ein Haschen nach Wind. (a) Hio 27:16 17; Spr 13:22; 28:8
Chapter 3
Eccl GerZurch 3:1  ALLES hat seine bestimmte Stunde, / jedes Ding unter dem Himmel hat seine Zeit. /
Eccl GerZurch 3:2  Geboren werden hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit. / Pflanzen hat seine Zeit, und Ausreissen hat seine Zeit. /
Eccl GerZurch 3:3  Töten hat seine Zeit, und Heilen hat seine Zeit. / Einreissen hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit. /
Eccl GerZurch 3:4  Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit. / Klagen hat seine Zeit, und Tanzen hat seine Zeit. /
Eccl GerZurch 3:5  Steine wegwerfen hat seine Zeit, und Steine sammeln hat seine Zeit. / Umarmen hat seine Zeit, und Sichmeiden hat seine Zeit. /
Eccl GerZurch 3:6  Suchen hat seine Zeit, und Verlieren hat seine Zeit. / Behalten hat seine Zeit, und Wegwerfen hat seine Zeit. /
Eccl GerZurch 3:7  Zerreissen hat seine Zeit, und Nähen hat seine Zeit. / Schweigen hat seine Zeit, und Reden hat seine Zeit. /
Eccl GerZurch 3:8  Lieben hat seine Zeit, und Hassen hat seine Zeit. / Der Krieg hat seine Zeit, und der Friede hat seine Zeit.
Eccl GerZurch 3:9  WELCHEN Gewinn hat, wer etwas tut, / von dem, worum er sich abmüht? /
Eccl GerZurch 3:10  Ich sah die Plage, die Gott verhängt hat, / dass die Menschenkinder sich damit plagen. /
Eccl GerZurch 3:11  Alles hat er gar schön gemacht zu seiner Zeit; / auch die Ewigkeit hat er ihnen ins Herz gelegt, / nur dass der Mensch das Werk, das Gott gemacht, / von Anfang bis zu Ende nicht fassen kann. / (a) Pre 8:16 17
Eccl GerZurch 3:12  Da merkte ich, dass es unter ihnen nichts Besseres gibt, / als fröhlich zu sein und es gut zu haben im Leben. /
Eccl GerZurch 3:13  Dass aber ein Mensch essen und trinken kann / und sich gütlich tun bei all seiner Mühsal, / auch das ist eine Gabe Gottes. /
Eccl GerZurch 3:14  Ich erkannte, dass alles, was Gott tut, ewig gilt, / man kann nichts dazutun und nichts davontun; / und Gott hat es so gemacht, / dass man sich vor ihm fürchte. /
Eccl GerZurch 3:15  Was da ist, das war schon vorzeiten, / und was sein wird, auch das ist vorzeiten gewesen; / Gott sucht das Entschwundene wieder hervor.
Eccl GerZurch 3:16  Und noch anderes sah ich unter der Sonne: / an der Stätte des Rechtes, da war das Unrecht, / und an der Stätte der Gerechtigkeit, da war der Frevel. /
Eccl GerZurch 3:17  Da dachte ich bei mir selbst: / Gott wird den Gerechten und den Frevler richten. / Denn jedes Ding und jedes Tun hat seine Zeit. /
Eccl GerZurch 3:18  Ich dachte bei mir selbst: / Der Menschenkinder wegen, sie zu prüfen, / hat Gott es so gefügt, damit sie sehen, / dass sie nicht mehr sind als das Tier. /
Eccl GerZurch 3:19  Denn das Geschick der Menschenkinder / ist gleich dem Geschick des Tiers; / ein Geschick haben sie beide. / Wie dieses stirbt, so sterben auch jene, / und einen Odem haben sie alle. / Der Mensch hat vor dem Tier keinen Vorzug. / (a) Ps 49:13 21
Eccl GerZurch 3:20  Denn alle gehen an einen Ort; / alle sind sie aus Staub geworden, / und alle werden sie wieder zu Staub. / (a) 1Mo 3:19; Ps 146:4
Eccl GerZurch 3:21  Wer weiss, ob der Odem der Menschenkinder emporsteigt, / der Odem des Tieres aber hinabfährt zur Erde? /
Eccl GerZurch 3:22  Und so sah ich: es gibt nichts Besseres, / als dass der Mensch fröhlich sei bei seinem Tun; / das ist sein Teil. / Denn wer will ihn dahin bringen, sich zu freuen / an dem, was nach ihm sein wird?
Chapter 4
Eccl GerZurch 4:1  UND wiederum sah ich all die Bedrückungen, / die unter der Sonne geschehen, / sah die Tränen der Unterdrückten fliessen, / und niemand tröstete sie; / von der Hand ihrer Bedrücker erlitten sie Gewalt, / und niemand tröstete sie. /
Eccl GerZurch 4:2  Da pries ich die Toten, die längst Gestorbenen: / glücklicher sind sie als die Lebenden, die jetzt noch leben, / (a) Hio 3:11
Eccl GerZurch 4:3  und glücklicher als beide der Ungeborne, / der noch nicht geschaut hat das böse Tun, / das unter der Sonne geschieht. /
Eccl GerZurch 4:4  Und ich sah, dass alles Mühen / und alles Gelingen nur Eifersucht / des einen gegen den andern ist. / Auch das ist nichtig und ein Haschen nach Wind. /
Eccl GerZurch 4:5  Der Tor legt seine Hände ineinander / und verzehrt sein eignes Fleisch. / (a) Spr 6:10; 24:33
Eccl GerZurch 4:6  Besser eine Hand voll Ruhe, / als beide Hände voll Mühe und Haschen nach Wind.
Eccl GerZurch 4:7  Und wiederum sah ich vergebliches Mühen unter der Sonne: /
Eccl GerZurch 4:8  Da ist einer einsam, steht ganz allein, / hat weder Sohn noch Bruder, / und macht sich doch Mühe ohne Ende / und kann des Geldes nicht genug sehen. - / "Aber für wen mühe ich mich denn ab / und versage mir jeden Genuss?" / Auch das ist nichtig und eine leidige Plage. / (a) Ps 39:7
Eccl GerZurch 4:9  Zweie sind besser daran als nur einer; / sie haben doch einen guten Lohn für ihre Mühe. /
Eccl GerZurch 4:10  Denn fallen sie, so hilft der eine dem andern auf. / Doch wehe dem Einzelnen, wenn er fällt / und kein andrer da ist, ihm aufzuhelfen! /
Eccl GerZurch 4:11  Und liegen zwei beieinander, so haben sie warm; / wie aber könnte einer allein erwarmen? /
Eccl GerZurch 4:12  Und mag einer auch den Einzelnen überwältigen, / so halten ihm doch die Zweie stand; / und gar die dreifache Schnur ist nicht so bald zu zerreissen. /
Eccl GerZurch 4:13  Besser ein Jüngling, der arm und weise, / als ein König, der alt und ein Tor ist, / einer, der sich nicht mehr warnen lässt. /
Eccl GerZurch 4:14  Denn aus dem Gefängnis ging jener hervor, um König zu werden, / ob er gleich arm geboren wurde, als dieser König war. /
Eccl GerZurch 4:15  Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne wandeln, / auf der Seite des jungen Mannes, der an seine Stelle trat. /
Eccl GerZurch 4:16  Da war kein Ende all des Volkes, / all derer, an deren Spitze er stand; / doch die Späteren werden sich nicht an ihm freuen. / Denn auch das ist nichtig und ein Haschen nach Wind. SEI behutsam, wenn du zum Hause Gottes gehst: / Hintreten, um zu hören, ist besser, / als wenn die Toren Opfer bringen; / denn sie wissen nichts als Böses zu tun. / (a) 1Sa 15:22; Spr 15:8
Chapter 5
Eccl GerZurch 5:1  Sei nicht vorschnell mit deinem Munde, / und dein Herz übereile sich nicht, / etwas vor Gott zu reden; / denn Gott ist im Himmel, und du bist auf Erden, / darum mache nicht viele Worte. / (a) Spr 10:19; Mt 6:7
Eccl GerZurch 5:2  Denn wie Träume kommen bei viel Geschäften, / so törichtes Gerede bei viel Worten. /
Eccl GerZurch 5:3  Wenn du Gott ein Gelübde tust, / so erfülle es ohne Verzug; / denn er hat kein Gefallen an den Toren. / Was du gelobst, das halte! / (a) 4Mo 30:3; 5Mo 23:21
Eccl GerZurch 5:4  Besser, du gelobst gar nichts, / als dass du gelobst und nicht hältst. /
Eccl GerZurch 5:5  Mach nicht, dass dein Mund dich in Schuld bringt, / und sage nicht vor dem Boten (Gottes): "Es war Übereilung." / Warum soll Gott ob deines Wortes zürnen / und das Tun deiner Hände missraten lassen? / (1) vermutlich der Priester, vgl. Mal 2:7
Eccl GerZurch 5:6  Denn wo viele Träume sind und viele Worte, / ist auch viel Nichtiges. Gott sollst du fürchten!
Eccl GerZurch 5:7  Wenn du siehst, wie im Lande der Arme bedrückt, / wie Recht und Gerechtigkeit vorenthalten wird, / so wundre dich nicht über die Sache; / denn über den Hohen wacht ein Höherer, / und ein Höchster über sie alle. /
Eccl GerZurch 5:8  Und ein Gewinn für ein Land ist jedenfalls das: / ein König für das bebaute Land.
Eccl GerZurch 5:9  WER das Geld liebhat, wird des Geldes nicht satt, / und wer den Reichtum liebhat, nicht des Ertrages. / Auch das ist nichtig. / (a) Spr 28:22; Lu 12:16-21
Eccl GerZurch 5:10  Wenn das Gut sich mehrt, so mehren sich, die davon zehren, / und was hat der Besitzer davon, als dass er es ansehen kann? /
Eccl GerZurch 5:11  Der Arbeiter hat einen süssen Schlaf, / ob er viel oder wenig zu essen hat; / den Reichen aber lässt sein Überfluss nicht ruhig schlafen. /
Eccl GerZurch 5:12  Ein schlimmes Übel sah ich unter der Sonne: / Reichtum, der von seinem Besitzer / zum eignen Unheil gehütet wird. /
Eccl GerZurch 5:13  Geht dieser Reichtum durch ein Unglück verloren, / und er hat einen Sohn gezeugt, / so hinterlässt er ihm nichts. /
Eccl GerZurch 5:14  Wie er aus Mutterschoss hervorging, / nackt geht er wieder dahin, wie er kam, / und nichts trägt er davon für seine Mühe, / das er mitnehmen könnte. / (a) Hio 1:21; Ps 49:18; 1Ti 6:7
Eccl GerZurch 5:15  Auch das ist ein schlimmes Übel: / Gerade wie einer gekommen ist, / so geht er auch wieder dahin. / Was für einen Gewinn hat er dann davon, / dass er um nichts sich abgemüht hat? /
Eccl GerZurch 5:16  Dazu ein ganzes Leben in Dunkel und Trauer, / in viel Verdruss und Krankheit und Unmut.
Eccl GerZurch 5:17  Was ich als gut befunden habe / und was als schön, ist das: / Essen und Trinken und Geniessen bei all der Mühe, / womit einer sich abmüht unter der Sonne / die kurze Zeit seines Lebens, / die Gott ihm vergönnt hat; / denn das ist sein Teil. / (a) Pre 2:24; 3:12 13
Eccl GerZurch 5:18  Auch wenn Gott einem Reichtum und Schätze gibt / und ihm gestattet, davon zu geniessen, / sein Teil hinzunehmen und sich zu freuen / bei seiner Mühsal - das ist eine Gabe Gottes. /
Eccl GerZurch 5:19  Denn ein solcher denkt nicht viel / an die Kürze seines Lebens, / weil Gott ihm die Freude des Herzens gewährt.
Chapter 6
Eccl GerZurch 6:1  Es gibt ein Übel, das ich gesehen unter der Sonne, / und schwer lastet es auf den Menschen: /
Eccl GerZurch 6:2  Wenn Gott einem Menschen Reichtum und Schätze und Ehre gibt, / sodass ihm nichts mangelt, was sein Herz begehrt, / aber Gott gestattet ihm nicht, es zu geniessen, / sondern ein Fremder geniesst es - / das ist nichtig und eine böse Plage. /
Eccl GerZurch 6:3  Wenn einer hundert Kinder zeugte / und viele Jahre lebte, bis ins hohe Alter, / aber er könnte sein Glück nicht geniessen - / ich müsste sagen: Glücklicher als er ist die Fehlgeburt. /
Eccl GerZurch 6:4  Denn sie kommt in Nichtigkeit, / und in Finsternis geht sie dahin, / mit Dunkel bleibt ihr Name bedeckt. /
Eccl GerZurch 6:5  Sie schaut keine Sonne, sie weiss von nichts, / auch ein Begräbnis wird ihr nicht zuteil; / doch sie hat Ruhe und jener nicht. /
Eccl GerZurch 6:6  Ja, lebte er zweitausend Jahre, / genösse aber nichts Gutes - / geht nicht alles an einen Ort? /
Eccl GerZurch 6:7  Alles Mühen des Menschen geschieht für den Mund, / und doch wird die Begier nicht gestillt. /
Eccl GerZurch 6:8  Denn was hat der Weise vor dem Toren voraus? / was der Dulder vor dem, der vor der Welt zu wandeln versteht? /
Eccl GerZurch 6:9  Besser mit Augen schauen / als schweifen mit der Begier; / auch das ist nichtig und ein Haschen nach Wind. /
Eccl GerZurch 6:10  Was immer geschieht, das ist längst bestimmt, / feststeht, was aus einem Menschen wird, / und er kann nicht rechten / mit dem, der mächtiger ist als er. / (a) Hio 9:2 3
Eccl GerZurch 6:11  Denn je mehr Worte, desto mehr Nichtiges. / Was hat denn der Mensch davon? /
Chapter 7
Eccl GerZurch 7:1  Wer kann wissen, was dem Menschen im Leben / gut ist für die wenigen Tage des nichtigen Daseins, / die er verbringt wie ein Schatten? / Denn wer sagt dem Menschen, / was nach ihm sein wird unter der Sonne? (1) die Lutherbibel hat für 7,1-30 die Zählung 6,12; 7,1-29. (a) Hio 14:1 2; Ps 144:4; Pre 8:7
Eccl GerZurch 7:2  BESSER ein guter Ruf als Wohlgeruch, / und besser der Tag des Todes als der Tag der Geburt. / (a) Spr 22:1
Eccl GerZurch 7:3  Besser, man gehe ins Haus der Trauer / als in das Haus des Gelages; / denn dort sieht man das Ende aller Menschen, / und der Lebende nehme es sich zu Herzen. /
Eccl GerZurch 7:4  Besser unmutig sein als lachen; / denn bei finsterer Miene ist das Herz in richtiger Stimmung. / (a) 2Kor 7:10
Eccl GerZurch 7:5  Das Herz der Weisen ist im Hause der Trauer, / das Herz der Toren im Hause der Freude. /
Eccl GerZurch 7:6  Besser auf das Schelten der Weisen hören / als auf den Gesang der Toren; /
Eccl GerZurch 7:7  denn wie das Knistern der Dornen unter dem Topfe, / so ist das Lachen der Toren. Auch das ist nichtig. /
Eccl GerZurch 7:8  Erpressung macht den Weisen zum Toren, / und Bestechung verderbt das Herz. / (a) 2Mo 23:8
Eccl GerZurch 7:9  Besser der Ausgang einer Sache als der Anfang. / Besser ein ausdauernder als ein hochfahrender Sinn. /
Eccl GerZurch 7:10  Lass deinen Geist nicht zu schnell in Ärger geraten; / denn der Ärger ruht im Busen der Toren. / (a) Jak 1:19 20
Eccl GerZurch 7:11  Frage nicht: Wie kommt es, / dass die früheren Zeiten / besser waren als die jetzigen? / Denn das wäre nicht eine weise Frage. /
Eccl GerZurch 7:12  Weisheit ist so gut wie Besitz, / und Einsicht ein Vorzug für die, / welche die Sonne schauen; /
Eccl GerZurch 7:13  denn Schutz gewährt die Weisheit so gut wie das Geld, / doch die Weisheit gibt ihrem Besitzer Leben. /
Eccl GerZurch 7:14  Betrachte das Walten Gottes! / Wer kann gerade machen, was er gekrümmt hat? /
Eccl GerZurch 7:15  Am guten Tage sei guter Dinge, / und am bösen Tage bedenke: / Auch diesen hat Gott gemacht wie jenen. / Denn es wird dem Menschen nichts mehr zuteil nach seinem Tode.
Eccl GerZurch 7:16  BEIDES habe ich gesehen in meinem flüchtigen Dasein: / Mancher Fromme kommt um bei all seiner Frömmigkeit, / und mancher Gottlose wird alt bei all seiner Schlechtigkeit. / (a) Pre 8:14; Ps 73:12 13
Eccl GerZurch 7:17  Sei nicht überfromm und gebärde dich nicht gar zu weise; / warum willst du dich zugrunde richten? /
Eccl GerZurch 7:18  Sei auch nicht zu gottlos und sei kein Tor; / warum willst du vor der Zeit sterben? /
Eccl GerZurch 7:19  Gut ist es, wenn du an dem einen festhältst / und auch von dem andern nicht lässest; / denn wer Gott fürchtet, entgeht dem allem. /
Eccl GerZurch 7:20  Die Weisheit gibt dem Weisen / mehr Stärke als zehn Gewalthaber, die in der Stadt sind. /
Eccl GerZurch 7:21  Denn es gibt keinen Frommen auf Erden, / der nur Gutes täte und niemals fehlte. / (a) Ps 14:3
Eccl GerZurch 7:22  Achte auch nicht auf alles, was geredet wird, / damit du nicht hörst, wie dein Knecht dir flucht. /
Eccl GerZurch 7:23  Denn du bist dir wohl bewusst, / dass du selbst auch oftmals andern geflucht hast.
Eccl GerZurch 7:24  Dies alles habe ich mit der Weisheit versucht. Ich dachte: / "Ich will zu Weisheit kommen!" / doch sie blieb ferne von mir. /
Eccl GerZurch 7:25  Fern ist der Grund der Dinge und tief, / gar tief, wer will ihn finden? /
Eccl GerZurch 7:26  Ich nahm mir vor, zu erkennen und zu erforschen, / Weisheit zu suchen und ein Ergebnis, / zu erkennen, dass Frevel Torheit sei / und Torheit Wahnsinn. / (a) Pre 1:17
Eccl GerZurch 7:27  Da fand ich: Bittrer als der Tod ist das Weib; / sie ist ein Fangnetz, ihr Herz ist ein Garn, / und ihre Hände sind Fesseln. / Wer Gott gefällt, der entrinnt ihr; / wer aber sündigt, wird von ihr gefangen. / (a) Spr 2:16-19
Eccl GerZurch 7:28  Sieh, dies habe ich gefunden, spricht der Prediger, / (prüfend) eins um das andre, / um zu einem Ergebnis zu kommen. /
Eccl GerZurch 7:29  Was meine Seele immerfort suchte / und was ich nicht fand, ist dies: / unter tausend habe ich wohl einen Mann gefunden, / aber ein Weib unter diesen allen fand ich nicht. / Nur habe ich, siehe, das gefunden, / dass Gott die Menschen recht geschaffen hat; / sie aber suchen viele Künste.
Chapter 8
Eccl GerZurch 8:1  WER ist wie der Weise, / und wer versteht die Deutung der Dinge? / Die Weisheit erleuchtet des Menschen Antlitz, / und die Härte seines Angesichts wandelt sich. /
Eccl GerZurch 8:2  Ich sage: Dem Befehle des Königs gehorche; / doch wo es einen Eidschwur bei Gott gilt, /
Eccl GerZurch 8:3  übereile dich nicht! / Gehe weg aus seinem Angesicht / und bleibe nicht bei bösem Handel; / denn alles, was er will, das setzt er durch, /
Eccl GerZurch 8:4  dieweil des Königs Wort die Macht hat. / Wer will zu ihm sagen: Was tust du? /
Eccl GerZurch 8:5  Wer das Gebot beachtet, erfährt nichts Schlimmes; / das Herz des Weisen aber wird die Zeit des Gerichts (über die Bösen) erfahren. /
Eccl GerZurch 8:6  Denn jedes Ding hat seine Gerichtszeit; / was der Mensch Böses tut, lastet schwer auf ihm. /
Eccl GerZurch 8:7  Er weiss ja nicht, was die Zukunft bringt; / wer wollte ihm sagen, wie es kommen wird? / (a) Pre 7:1
Eccl GerZurch 8:8  Kein Mensch hat Gewalt über den Wind, / sodass er ihn aufhalten könnte; / und keiner hat Gewalt über den Tag des Todes, / und es gibt keine Entlassung im Kriege, / und der Frevel lässt den Täter nicht entkommen. (a) Hio 14:5; Ps 39:6
Eccl GerZurch 8:9  DIES alles habe ich gesehen, indem ich achthatte / auf jegliches Tun, das unter der Sonne geschieht: / Jetzt ist eine Zeit, da einer den andern beherrscht, / ihm Schaden zu tun. /
Eccl GerZurch 8:10  Sodann habe ich gesehen, / wie Gottlose begraben wurden und (zur Ruhe) eingingen, / während andre, die recht getan, / vom heiligen Orte fort mussten / und vergessen wurden in der Stadt. / Auch das ist nichtig. /
Eccl GerZurch 8:11  Weil das Urteil über die böse Tat / nicht alsbald vollstreckt wird, / darum wächst den Menschenkindern / der Mut, Böses zu tun, /
Eccl GerZurch 8:12  darum, weil der Sünder von jeher Böses tut / und doch lange lebt - wenngleich ich weiss, / dass es denen, die Gott fürchten, wohlgehen wird, / denen, die sich fürchten vor seinem Angesicht, / (a) Ps 37:17 18
Eccl GerZurch 8:13  während es dem Gottlosen nicht gut ergehen / und er seine Tage nicht dehnen wird gleich dem Schatten, / weil er sich nicht fürchtet vor Gottes Angesicht. / (a) Ps 73:18 19
Eccl GerZurch 8:14  Es ist etwas Nichtiges, das auf Erden geschieht, / dass es Fromme gibt, denen es geht, / als täten sie Werke der Gottlosen, / und dass es Gottlose gibt, denen es geht, / als täten sie Werke der Frommen. / Da sprach ich: Auch das ist nichtig. / (a) Pre 7:16; Ps 73:12 13
Eccl GerZurch 8:15  Darum pries ich die Freude; / denn es gibt für den Menschen / nichts Gutes unter der Sonne / als essen und trinken und fröhlich sein. / Das begleite ihn bei seiner Mühsal / die ganze Zeit seines Lebens, / das Gott ihm gegeben unter der Sonne. / (a) Pre 2:24; 3:12; 5:18
Eccl GerZurch 8:16  (a) Als ich meinen Sinn darauf richtete, Weisheit zu lernen / und die Dinge zu beobachten, die auf Erden geschehen, / (b) ob auch bei Tag und bei Nacht / in seine Augen kein Schlaf kommt. / (1) V. 16-17: Versreihenfolge in Originalüs: 16a: 17a: 16b: 17b
Eccl GerZurch 8:17  (a) da erkannte ich, dass es dem Menschen unmöglich ist, / das ganze Tun Gottes zu ergründen, / alles, was unter der Sonne geschieht, / (b) Denn wie immer der Mensch sich abmüht, zu suchen, er ergründet es nicht; / und selbst wenn der Weise es zu verstehen meint, / er kann es doch nicht ergründen.
Chapter 9
Eccl GerZurch 9:1  JA, all das habe ich mir zu Herzen genommen, / und all das hat mein Herz gesehen: / dass die Frommen und Weisen und ihre Werke / in der Hand Gottes sind. / Weder Liebe noch Hass erkennen die Menschen; / alles, was vor ihnen liegt, ist nichtig. /
Eccl GerZurch 9:2  Denn alle trifft dasselbe Geschick, / den Frommen und den Gottlosen, / den Guten und den Bösen, / den Reinen und den Unreinen, / den, der opfert, und den, der nicht opfert, / den Guten und den Sünder, / den, der schwört, und den, der sich vor dem Eide fürchtet. / (a) Pre 2:14; Hio 9:22
Eccl GerZurch 9:3  Das ist das Schlimme bei allem, was unter der Sonne geschieht, / dass alle dasselbe Geschick trifft. / Auch ist das Herz der Menschenkinder voll Bosheit, / und Torheit wohnt in ihrem Herzen, solange sie leben - / und darnach geht's zu den Toten. /
Eccl GerZurch 9:4  Wer noch zu der Schar der Lebenden gehört, / der hat noch etwas zu hoffen; / denn ein lebender Hund ist besser als ein toter Löwe. /
Eccl GerZurch 9:5  Die Lebenden wissen doch, dass sie sterben müssen, / die Toten aber wissen gar nichts, / sie haben auch keinen Lohn mehr; / denn ihr Andenken ist vergessen. /
Eccl GerZurch 9:6  Auch ihr Lieben und Hassen / und Neiden ist längst dahin, / und sie haben an nichts mehr teil / von allem, was unter der Sonne geschieht. /
Eccl GerZurch 9:7  Geh, iss mit Freuden dein Brot / und trink deinen Wein mit fröhlichem Herzen; / denn längst hat Gott dein Tun gebilligt. /
Eccl GerZurch 9:8  Trage allezeit weisse Kleider / und lass deinem Haupte das Öl nicht mangeln. /
Eccl GerZurch 9:9  Geniesse des Lebens mit dem geliebten Weibe / alle die Tage des flüchtigen Daseins, / das dir verliehen ist unter der Sonne; / denn das ist dein Teil am Leben und für die Mühe, / womit du dich abmühst unter der Sonne. / (a) Spr 5:19
Eccl GerZurch 9:10  Alles, was du tun kannst, / das tue nach deinem Vermögen; / denn in der Unterwelt, wohin du gehst, / gibt's nicht Schaffen noch Planen, / nicht Erkenntnis noch Weisheit mehr.
Eccl GerZurch 9:11  Wiederum sah ich unter der Sonne, / dass nicht den Schnellen der Preis zufällt, / und nicht den Helden der Sieg, / nicht den Weisen das Brot, / noch den Verständigen Reichtum, / noch den Einsichtigen Gunst; / sondern alle trifft Zeit und Zufall. /
Eccl GerZurch 9:12  Kennt doch der Mensch nicht einmal seine Stunde: / Wie die Fische, die im bösen Netze sich fangen, / wie die Vögel, die in der Schlinge stecken, / so werden die Menschen verstrickt zur Zeit des Unheils, / wenn es plötzlich sie überfällt. (a) Jer 10:23
Eccl GerZurch 9:13  Auch dieses Beispiel von Weisheit / habe ich unter der Sonne gesehen, / und es bedünkte mich gross: /
Eccl GerZurch 9:14  Da war eine kleine Stadt, / und der Leute darin waren wenig; / und ein grosser König zog gegen sie heran, / belagerte sie und baute wider sie grosse Bollwerke. /
Eccl GerZurch 9:15  Nun fand sich darin ein armer, weiser Mann; / der rettete durch seine Weisheit die Stadt. / Aber niemand gedenkt jenes Armen. /
Eccl GerZurch 9:16  Da sagte ich mir: Weisheit ist besser als Stärke; / doch die Weisheit des Armen ist verachtet, / und auf seine Worte hört man nicht.
Eccl GerZurch 9:17  Worte von Weisen, die sich in Ruhe vernehmen lassen, / sind besser als das Geschrei eines Herrschers unter den Toren. /
Eccl GerZurch 9:18  Weisheit ist besser als Kriegswaffen; / ein einziger, der fehlgeht, verderbt viel Gutes. /
Chapter 10
Eccl GerZurch 10:1  Eine giftige Fliege macht schlecht das Öl des Salbenbereiters, / so verderbt ein wenig Torheit den Wert der Weisheit. /
Eccl GerZurch 10:2  Der Weise hat den Verstand zu seiner Rechten, / der Tor hat den Verstand zu seiner Linken. /
Eccl GerZurch 10:3  Auch auf der Straße, wenn er unterwegs ist, / fehlt es dem Toren an Verstand, / und es sagt ein jeder: Er ist ein Tor. /
Eccl GerZurch 10:4  Wenn der Unmut des Herrschers sich gegen dich erhebt, / so verlass deinen Posten nicht; / denn Gelassenheit macht grosse Verfehlungen wett. /
Eccl GerZurch 10:5  Es gibt ein Übel, das ich gesehen habe unter der Sonne, / wie wenn ein Gewalthaber einen Missgriff tut: /
Eccl GerZurch 10:6  Der Tor ist gestellt auf grosse Höhen, / aber Vornehme müssen in Niedrigkeit sitzen. /
Eccl GerZurch 10:7  Ich habe Sklaven gesehen hoch zu Ross / und Fürsten gleich Sklaven zu Fuss gehen. /
Eccl GerZurch 10:8  Wer eine Grube gräbt, der kann hineinfallen, / und wer eine Mauer einreisst, den kann eine Schlange beissen; / (a) Ps 7:16; 9:16; 35:8; Spr 26:27
Eccl GerZurch 10:9  wer Steine ausbricht, der kann sich daran wehe tun, / und wer Holz spaltet, der kann dabei in Gefahr kommen. /
Eccl GerZurch 10:10  Wird das Eisen stumpf und man schärft seine Schneide nicht, / so muss man desto mehr Kraft aufwenden; / ein Vorteil ist es, die Sache mit Weisheit recht zu machen. /
Eccl GerZurch 10:11  Wenn die Schlange vor der Beschwörung beisst, / so hat der Beschwörer (von seiner Kunst) keinen Vorteil. / (a) Ps 58:5 6
Eccl GerZurch 10:12  Dem Weisen bringen die Worte seines Mundes Gunst, / den Toren verderben seine eignen Lippen. /
Eccl GerZurch 10:13  Mit Torheit fängt er zu reden an, / mit schlimmer Tollheit hört er zu reden auf. /
Eccl GerZurch 10:14  Der Tor macht viele Worte, / wo doch der Mensch nicht weiss, was sein wird. / Was nach ihm sein wird, wer kann es ihm sagen? /
Eccl GerZurch 10:15  Das eigne Mühen ermüdet den Toren, / der nicht einmal den Weg in die Stadt weiss. (1) vlt. sprichwörtlicher Ausdruck für: "der das Einfachste nicht weiss".
Eccl GerZurch 10:16  Wehe dir, Land, dessen König ein Kind ist / und dessen Fürsten am Morgen schon schwelgen! / (a) Jes 3:4; 5:11
Eccl GerZurch 10:17  Wohl dir, Land, dessen König ein Edler ist / und dessen Fürsten zur rechten Zeit essen, / als Männer und nicht als Zecher! /
Eccl GerZurch 10:18  Wo Trägheit wohnt, senkt sich das Gebälk; / wo die Hände lässig sind, tropft es ins Haus. /
Eccl GerZurch 10:19  Um sich zu ergötzen, bereitet man eine Mahlzeit, / und Wein erfreut das Leben; / für Geld ist alles zu haben. / (a) Ri 9:13; Ps 104:15
Eccl GerZurch 10:20  Auch auf deinem Lager fluche nicht dem König, / auch in deiner Schlafkammer fluche nicht dem Reichen! / denn die Vögel des Himmels könnten den Laut forttragen, / und was Flügel hat, könnte die Rede verraten. (a) 2 Mo 22:28
Chapter 11
Eccl GerZurch 11:1  SCHICKE dein Brot übers Wasser, / so kannst du es wieder finden, sei's auch nach vielen Tagen. / (a) 5Mo 15:10; Spr 19:17
Eccl GerZurch 11:2  Zerlege das Teil in sieben oder in acht; / denn du weisst nicht, was für Unheil auf Erden kommen mag. /
Eccl GerZurch 11:3  Wenn die Wolken mit Regen gefüllt sind, / so giessen sie ihn aus auf die Erde; / und fällt ein Baum, sei's nach Süden oder nach Norden - / wo der Baum fällt, da bleibt er liegen. /
Eccl GerZurch 11:4  Wer auf den Wind achtet, kommt nicht zum Säen, / und wer nach den Wolken schaut, kommt nicht zum Ernten. /
Eccl GerZurch 11:5  Gleichwie du nicht weisst, wohin der Wind weht / und wie die Gebeine im Leibe der Schwangern entstehen, / so kennst du auch das Tun Gottes nicht, / durch das er alle Dinge wirkt. / (a) Ps 139:15; Joh 3:8
Eccl GerZurch 11:6  Früh am Morgen säe deinen Samen, / und bis zum Abend lass deine Hand nicht ruhen! / denn du weisst nicht, was glückt, ob dies oder jenes, / oder ob beides zugleich gelingt.
Eccl GerZurch 11:7  Süss ist dem Auge das Licht, / und köstlich ist es, die Sonne zu schauen. /
Eccl GerZurch 11:8  Ja, wenn der Mensch viele Jahre lebt, / so freue er sich an ihnen allen, / und er gedenke der Tage des Dunkels! / Auch ihrer sind viele!
Eccl GerZurch 11:9  FREUE dich, Jüngling, in deiner Jugend, / sei guter Dinge in der Blüte des Lebens! / Wandle, wie es dein Herz gelüstet, / und geniesse, was deine Augen erschauen! / Doch wisse, dass um all diese Dinge / Gott dich vor Gericht ziehen wird! / (a) Pre 12:14; 2Kor 5:10
Eccl GerZurch 11:10  Banne den Unmut von deinem Herzen / und halte das Übel deinem Leibe fern! / Denn Jugend und schwarze Haare sind nichtig, / nichtig ist alles, was nachkommt. /
Chapter 12
Eccl GerZurch 12:1  Sei deines Schöpfers eingedenk in der Blüte des Lebens, / ehe die bösen Tage kommen und die Jahre sich einstellen, / von denen du sagen wirst: "Sie gefallen mir nicht", /
Eccl GerZurch 12:2  ehe die Sonne sich verfinstert / und das Licht und der Mond und die Sterne, / und nach dem Regen immer wieder die Wolken kommen - /
Eccl GerZurch 12:3  wenn die Wächter des Hauses zittern / und die starken Männer sich krümmen; / wenn die Müllerinnen feiern, / weil ihrer wenig geworden sind; / wenn dunkel werden, die durch die Fenster sehen; / (1) die Arme. (2) die Beine. (3) die Zähne. (4) die Augen.
Eccl GerZurch 12:4  wenn die Tore auf die Gasse geschlossen werden, / wenn der Ton der Mühle leise wird, / wenn das Zwitschern des Vögleins erstirbt / und alle Töchter des Gesanges verstummen; / (1) die Ohren. (2) der Mund. (3) die Stimme. (4) die Lieder.
Eccl GerZurch 12:5  (a) wenn man sich auch vor der Anhöhe fürchtet / und Schrecknisse auf dem Wege sind; / wenn der Mandelbaum blüht / und die Heuschrecke sich mühsam hebt / und wenn die Kaper versagt - / (b) Denn der Mensch geht in sein ewiges Haus, / und die um ihn klagen, ziehen auf der Gasse umher, / (1) das weisse Haar. (2) V. 5-6: Versreihenfolge in Originalüs: 5a: 6: 5b
Eccl GerZurch 12:6  ehe denn die silberne Schnur zerreisst / und die goldene Ampel zerspringt, / ehe das Rad bricht und in den Brunnen stürzt / und der Eimer an der Quelle zerschellt. / (1) Bilder des Sterbens.
Eccl GerZurch 12:7  und der Staub wird wieder zu Erde, wie er gewesen, / der Odem aber kehrt wieder zu Gott, der ihn gegeben. / (a) Pre 3:20; 1Mo 3:19; Ps 90:3
Eccl GerZurch 12:8  Wie ist alles so nichtig! spricht der Prediger. / Es ist alles umsonst!
Eccl GerZurch 12:9  Ausserdem, dass der Prediger ein Weiser war, lehrte er auch das Volk Einsicht; er wog ab und forschte und formte viele Sprüche.
Eccl GerZurch 12:10  Der Prediger bemühte sich, liebliche Worte zu finden und Worte der Wahrheit richtig niederzuschreiben.
Eccl GerZurch 12:11  Die Worte der Weisen sind gleich Ochsenstacheln, und gleich eingeschlagenen Nägeln sind die gesammelten Sprüche; sie sind von einem Hirten gegeben.
Eccl GerZurch 12:12  Und ferner noch: Mein Sohn, lass dich warnen! Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und das viele Studieren ermüdet den Leib.
Eccl GerZurch 12:13  Die Summe des Ganzen höre: Fürchte Gott und halte seine Gebote! denn das ist jedes Menschen Sache. (a) 5Mo 6:2; 10:12
Eccl GerZurch 12:14  Denn Gott wird jegliches Tun vor sein Gericht bringen, das über alles Verborgene ergeht, es sei gut oder böse. (a) Pre 11:9; Rö 2:16; 2Kor 5:10