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Chapter 1
Baru | GerMenge | 1:1 | Dies sind die Worte des Schriftstücks, welches Baruch, der Sohn Nerijas, des Sohnes Maasejas, des Sohnes Zedekias, des Sohnes Asadjas, des Sohnes Hilkias, in Babylon abgefaßt hat | |
Baru | GerMenge | 1:2 | im fünften Jahre, am siebenten Tage des Monats, zur Zeit, da die Chaldäer Jerusalem eingenommen und mit Feuer verbrannt hatten. | |
Baru | GerMenge | 1:3 | Baruch las die Worte dieses Schriftstücks vor in Gegenwart Jechonjas, des Sohnes Jojakims, des Königs von Juda, und in Gegenwart des ganzen Volks, das zum Anhören des Schriftstücks gekommen war, | |
Baru | GerMenge | 1:4 | und in Gegenwart der Vornehmen und der königlichen Prinzen und der Ältesten und des ganzen Volks, der Kleinen und der Großen, aller derer, die in Babylon wohnten am Flusse Sud. | |
Baru | GerMenge | 1:7 | und schickten es nach Jerusalem an Jojakim, den Sohn Hilkias, des Sohnes Saloms, den Hohenpriester, und an die anderen Priester und an das ganze Volk, so viele sich bei ihm noch in Jerusalem befanden, | |
Baru | GerMenge | 1:8 | als er (Baruch) die Gefäße des Hauses Gottes, die aus dem Tempel weggenommen waren, in Empfang nahm, um sie ins Land Juda zurückzubringen, am zehnten Tage des Siwan, nämlich die silbernen Gefäße, die Zedekia, Josias Sohn, der König von Juda, hatte anfertigen lassen, | |
Baru | GerMenge | 1:9 | nachdem Nebukadnezar, der König von Babylon, den Jechonja und die Obersten und die Gefangenen und die Vornehmen und die Bevölkerung des Landes von Jerusalem weggeführt und ihn nach Babylon gebracht hatte. | |
Baru | GerMenge | 1:10 | Und sie ließen ihnen dabei sagen: »Seht, wir senden euch Geld; kauft also für das Geld Brandopfer, Sündopfer und Weihrauch, und richtet Speisopfer zu und bringt alles dies auf den Altar des Herrn, unseres Gottes, | |
Baru | GerMenge | 1:11 | und betet für das Leben Nebukadnezars, des Königs von Babylon, und für das Leben seines Sohnes Belsazar, daß ihre Tage auf Erden seien wie des Himmels Tage. | |
Baru | GerMenge | 1:12 | So wird der Herr uns Kraft verleihen und unsere Augen leuchten lassen, und wir werden leben unter dem Schatten Nebukadnezars, des Königs von Babylon, und unter dem Schatten seines Sohnes Belsazar und werden ihnen viele Tage dienen und Gnade vor ihnen finden. | |
Baru | GerMenge | 1:13 | Betet auch für uns zum Herrn, unserm Gott; denn wir haben gesündigt wider den Herrn, unsern Gott, und des Herrn Grimm und Zorn hat sich bis auf diesen Tag nicht von uns abgewandt. | |
Baru | GerMenge | 1:14 | Lest auch dies Schreiben, das wir euch senden, um es kundzutun im Hause des Herrn an einem Festtage und an Feiertagen vor | |
Baru | GerMenge | 1:15 | und sprecht also:« Bei dem Herrn, unserm Gott, ist Gerechtigkeit; uns aber bedeckt heute die Schamröte das Angesicht, uns, den Männern von Juda und den Bewohnern Jerusalems, | |
Baru | GerMenge | 1:16 | unsern Königen und unsern Obersten, unsern Priestern, unsern Propheten und unsern Vätern, | |
Baru | GerMenge | 1:18 | und nicht gehört haben auf die Stimme des Herrn, unsers Gottes, zu wandeln nach seinen Geboten, die er uns zur Pflicht gemacht hat. | |
Baru | GerMenge | 1:19 | Von dem Tage an, da der Herr unsere Väter aus Ägypten weggeführt hat, bis auf diesen Tag sind wir ungehorsam gewesen gegen den Herrn, unsern Gott, und säumig, auf seine Stimme zu hören. | |
Baru | GerMenge | 1:20 | So hat sich denn an uns das Unheil geheftet und der Fluch, den der Herr seinem Knechte Mose aufgetragen hat an dem Tage, da er unsere Väter aus Ägyptenland wegführte, um uns ein Land zu geben, wo Milch und Honig fließt, wie es noch heute der Fall ist. | |
Chapter 2
Baru | GerMenge | 2:1 | Nun aber hat der Herr sein Wort wahr gemacht, das er wieder uns und unsere Richter, die Israel gerichtet haben, und wider unsere Könige und Obersten und wider die Leute von Israel und Juda ausgesprochen hatte, | |
Baru | GerMenge | 2:2 | daß er über uns großes Unheil kommen lassen wolle, wie solches noch nie unter dem ganzen Himmel geschehen sei, aber zu Jerusalem geschehen ist, wie es ja auch im Gesetz Mose’s geschrieben steht, | |
Baru | GerMenge | 2:3 | daß wir essen sollten ein jeglicher seines Sohnes Fleisch und ein jeglicher seiner Tochter Fleisch. | |
Baru | GerMenge | 2:4 | Und er gab sie in die Gewalt aller dieser Königreiche rings um uns her, zu einem Gegenstand der Schmach und des Abscheus unter allen Völkern im Umkreis, wohin der Herr sie zerstreute. | |
Baru | GerMenge | 2:5 | So ging es denn mit ihnen abwärts und nicht aufwärts, weil wir gesündigt hatten wider den Herrn, unsern Gott, indem wir auf seine Stimme nicht hörten. | |
Baru | GerMenge | 2:6 | Beim Herrn, unserm Gott, ist Gerechtigkeit; uns aber und unsern Vätern bedeckt heute die Schamröte das Angesicht. | |
Baru | GerMenge | 2:8 | und dennoch haben wir uns nicht an den Herrn mit der Bitte gewandt, er möge einen jeden von den Anschlägen seines bösen Herzens bekehren. | |
Baru | GerMenge | 2:9 | Und so war denn der Herr auf das Unheil bedacht und hat es über uns kommen lassen; denn gerecht ist der Herr in all seinem Tun, das er uns anbefohlen hat. | |
Baru | GerMenge | 2:10 | Doch wir haben nicht auf seine Stimme gehört, daß wir wandelten nach des Herrn Geboten, die er uns vorgelegt hat. | |
Baru | GerMenge | 2:11 | Und nun, Herr, Gott Israels, der du dein Volk aus Ägyptenland herausgeführt hast mit starker Hand und unter Zeichen und Wundern und mit großer Kraft und erhobenem Arm und dir dadurch einen Namen bis auf den heutigen Tag gemacht hast: | |
Baru | GerMenge | 2:12 | wir haben gesündigt, sind gottlos gewesen und haben Unrecht getan, Herr, unser Gott, in bezug auf alle deine gerechten Forderungen. | |
Baru | GerMenge | 2:13 | Es wende doch dein Zorn sich von uns ab! denn nur wenige sind von uns übriggeblieben unter den Völkern, wohin du uns zerstreut hast. | |
Baru | GerMenge | 2:14 | Erhöre, Herr, unser Gebet und unser Flehen, errette uns um deinetwillen und laß uns Gnaden finden bei denen, die uns weggeführt haben, | |
Baru | GerMenge | 2:15 | auf daß die ganze Erde erkenne, daß du der Herr, unser Gott, bist und daß Israel und sein Geschlecht nach deinem Namen benannt worden ist. | |
Baru | GerMenge | 2:16 | Herr, blicke herab aus deiner heiligen Wohnung und richte auf uns dein Augenmerk! neige, Herr, dein Ohr und höre! | |
Baru | GerMenge | 2:17 | Tue auf, o Herr, deine Augen und sieh! denn nicht die Gestorbenen in der Unterwelt, deren Geist aus ihrem Leibe entschwunden ist, werden dem Herrn die gebührende Ehre darbringen, | |
Baru | GerMenge | 2:18 | sondern die tiefbetrübte Seele und was da gebückt und in Schwachheit einhergeht, und die verschmachtenden Augen und die hungernde Seele: – die werden dir die gebührende Ehre darbringen, o Herr. | |
Baru | GerMenge | 2:19 | Denn nicht wegen des Rechttuns unserer Väter und unserer Könige schütten wir unser Flehen hin vor dein Angesicht, Herr, unser Gott; | |
Baru | GerMenge | 2:20 | denn du hast deinen Grimm und Zorn wider uns losgelassen, wie du es angedroht hattest durch deine Knechte, die Propheten, mit den Worten: | |
Baru | GerMenge | 2:21 | »So spricht der Herr: Beugt euren Rücken, dem Könige von Babylon zu gehorchen, so werdet ihr wohnen bleiben in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe! | |
Baru | GerMenge | 2:22 | Wenn ihr aber nicht hören wollt auf die Stimme des Herrn, daß ihr dienet dem Könige von Babylon, | |
Baru | GerMenge | 2:23 | so werde ich aufhören machen in den Städten Juda’s und in Jerusalem die Stimme der Freude und der Lust, die Stimme des Bräutigams und der Braut, und das ganze Land soll zur Wüstenei werden ohne Bewohner!« | |
Baru | GerMenge | 2:24 | Aber wir haben deiner Weisung, dem Könige von Babylon zu dienen, nicht gehorcht; darum hast du deine Drohung wahr gemacht, die du durch deine Knechte, die Propheten, ausgesprochen hattest, daß unserer Könige und unserer Väter Gebeine herausgeholt werden sollten aus ihrer Grabstätte. | |
Baru | GerMenge | 2:25 | Und fürwahr, sie sind hingeworfen und preisgegeben worden der Hitze des Tages und dem Frost der Nacht; und (jene) sind in schweren Mühsalen umgekommen durch Hunger und Schwert und Verbannung. | |
Baru | GerMenge | 2:26 | Und das Haus, wo dein Name angerufen wurde, hast du zu dem gemacht, was es heute ist, wegen der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses Juda. | |
Baru | GerMenge | 2:27 | An uns aber, Herr, unser Gott, hast du gehandelt nach deiner ganzen Milde und nach all deiner großen Barmherzigkeit, | |
Baru | GerMenge | 2:28 | wie du es verheißen hast durch deinen Knecht Mose an dem Tag, da du ihm vor den Kindern Israel gebotest, dein Gesetz aufzuschreiben, indem du sprachst: | |
Baru | GerMenge | 2:29 | »Wenn ihr nicht auf meine Stimme hört, so wird fürwahr diese große, zahlreiche Volksmenge zu einem kleinen Häuflein werden unter den Heiden, wohin ich sie zerstreuen werde. | |
Baru | GerMenge | 2:30 | Denn ich weiß, daß sie auf mich nicht hören werden; denn es ist ein halsstarriges Volk. Doch im Lande ihrer Verbannung werden sie sich bekehren in ihrem Herzen | |
Baru | GerMenge | 2:31 | und werden erkennen, daß ich der Herr, ihr Gott, bin, und dann werde ich ihnen ein Herz geben und Ohren, willig zu hören, | |
Baru | GerMenge | 2:33 | und sich bekehren von ihrer Halsstarrigkeit und von ihren bösen Taten; denn sie werden daran gedenken, wie es ihren Vätern ergangen ist, die vor dem Herrn sündigten. | |
Chapter 3
Baru | GerMenge | 3:1 | Allmächtiger Herr, Gott Israels! Eine bedrängte Seele und ein bekümmerter Geist schreit zu dir! | |
Baru | GerMenge | 3:4 | Allmächtiger Herr, Gott Israels! Erhöre doch das Gebet der Erstorbenen Israels und der Söhne derer, die gegen dich gesündigt, die nicht auf deine, ihres Gottes, Stimme gehört haben und die darum das Unheil dauernd verfolgt hat. | |
Baru | GerMenge | 3:5 | Gedenke nicht der Missetat unserer Väter, gedenke vielmehr deines starken Armes und deines Namens zu dieser Zeit! | |
Baru | GerMenge | 3:7 | Denn darum hast du deine Furcht in unsre Herzen gegeben und uns dazu getrieben, deinen Namen anzurufen. Und wir wollen dich preisen in unserer Verbannung, weil wir aus unseren Herzen entfernt haben alles Unrecht unserer Väter, die wider dich gesündigt haben. | |
Baru | GerMenge | 3:8 | Siehe, wir sind heute noch im Lande unserer Verbannung, wohin du uns zerstreut hast zur Schmach und zum Fluch und zur Büßung für alle Missetaten unserer Väter, die vom Herrn, unserm Gott, abgefallen sind. | |
Baru | GerMenge | 3:10 | Wie ist’s, Israel? wie kommt’s, daß du im Lande der Feinde bist? Alt bist du geworden im fremden Lande, hast dich verunreinigt zusamt den Toten, | |
Baru | GerMenge | 3:13 | Wärst du auf Gottes Wegen gewandelt, so würdest du daheim in Frieden wohnen für ewige Zeit. | |
Baru | GerMenge | 3:14 | Lerne, wo Weisheit, wo Stärke, wo Einsicht ist, um zugleich zu erkennen, wo langes Dasein und Leben ist, wo Erleuchtung der Augen und Frieden! | |
Baru | GerMenge | 3:17 | die da spielten mit den Vögeln des Himmels und das Silber und das Gold aufhäuften, worauf die Menschen ihr Vertrauen setzen und wonach sie ohne Ende trachten? | |
Baru | GerMenge | 3:18 | Denn die da Gold aufschichten und darauf ihre Sorge richten und deren Werke unausforschlich sind: – | |
Baru | GerMenge | 3:19 | verschwunden sind sie und in die Unterwelt hinabgefahren, und andere sind an ihre Stelle getreten. | |
Baru | GerMenge | 3:20 | Jüngere sahen das Licht und bewohnten die Erde, aber den Weg zur Einsicht erkannten sie nicht, | |
Baru | GerMenge | 3:21 | noch verstanden sie ihre Pfade; auch ihre Söhne erfaßten sie nicht, sondern blieben fern von dem Wege zu ihr. | |
Baru | GerMenge | 3:23 | Auch die Söhne Hagars, die weltliche Einsicht suchen, die Kaufleute von Meran und Theman, und die Erdichter von Fabeln und die nach Einsicht Strebenden: – den Weg zur Weisheit haben sie nicht gekannt und von ihren Pfaden keine Kunde gehabt. | |
Baru | GerMenge | 3:26 | Dort wurden geboren die Riesen, die berühmten, die uralten, die hochgewachsenen, kriegskundigen. | |
Baru | GerMenge | 3:28 | nein, sie kamen um, weil sie keine Erkenntnis besaßen, sie kamen um durch ihre Torheit. | |
Baru | GerMenge | 3:29 | Wer ist zum Himmel hinaufgestiegen und hat sie geholt und sie herniedergebracht aus den Wolken? | |
Baru | GerMenge | 3:30 | Wer ist über das Meer gefahren und hat sie gefunden, daß er sie herbeibringe für kostbares Gold? | |
Baru | GerMenge | 3:32 | Nur der Allwissende kennt sie, durch seine Einsicht hat er sie gefunden, er, der die Erde geschaffen für ewige Zeit und sie bevölkert hat mit vierfüßigen Tieren; | |
Baru | GerMenge | 3:33 | der den Blitz entsendet, und er bricht hervor, der ihm ruft, und er gehorcht mit Zittern. | |
Baru | GerMenge | 3:34 | Die Sterne leuchteten auf ihren Wachtposten und waren fröhlich; er rief sie, und sie sagten: »Hier sind wir!«; mit Freuden leuchteten sie ihrem Schöpfer. | |
Chapter 4
Baru | GerMenge | 4:1 | Sie ist das Buch von Gottes Geboten und das Gesetz, das in Ewigkeit gilt: alle, die an ihr festhalten, kommen zum Leben, aber sterben werden die, welche sie verlassen. | |
Baru | GerMenge | 4:2 | Bekehre dich, Jakob, und ergreife sie! wandle zu dem Glanze, der vor ihrem Licht ist! | |
Baru | GerMenge | 4:6 | Verkauft seid ihr an die Heiden, aber nicht zum Untergang; nein, weil ihr Gott erzürnt habt, seid ihr euren Widersachern preisgegeben worden; | |
Baru | GerMenge | 4:7 | weil ihr den erbittert habt, der euch geschafft hat, weil ihr Dämonen geopfert habt und nicht Gott. | |
Baru | GerMenge | 4:8 | Vergessen hattet ihr den ewigen Gott, der euch ernährte; aber auch Jerusalem habt ihr betrübt, das euch großgezogen hatte; | |
Baru | GerMenge | 4:9 | denn es sah den von Gott auf euch herabkommenden Zorn und sprach klagend: »Hört ihr, die ihr um Zion wohnt! denn Gott hat großes Leid über mich gebracht; | |
Baru | GerMenge | 4:10 | denn ich habe die Wegführung meiner Söhne und Töchter gesehen, die der Ewige über sie verhängt hat. | |
Baru | GerMenge | 4:11 | Ach mit Freuden hatte ich sie großgezogen, aber mit Klage und Trauer habe ich sie wegziehen lassen! | |
Baru | GerMenge | 4:12 | Niemand möge sich freuen über mich, die ich Witwe geworden und von so vielen verlassen bin! Ich bin einsam geworden wegen der Sünden meiner Kinder, weil sie abgewichen waren von Gottes Gesetz, | |
Baru | GerMenge | 4:13 | und seiner Satzungen nicht achteten und auf den Wegen der Gebote Gottes nicht wandelten und die Pfade der Zucht nicht in seiner Gerechtigkeit betraten. | |
Baru | GerMenge | 4:14 | Kommt, die ihr um Zion her wohnt, und gedenkt der Gefangenschaft meiner Söhne und Töchter, die der Ewige über sie verhängt hat. | |
Baru | GerMenge | 4:15 | Denn er hat gegen sie ein Volk von fern hergeführt, ein freches Volk mit fremder Sprache, das weder Scheu vor Greisen noch Mitleid mit Kindern hatte; | |
Baru | GerMenge | 4:16 | die haben die Lieblinge der Witwe weggeschleppt und die Vereinsamte ihrer Töchter beraubt! | |
Baru | GerMenge | 4:18 | Denn nur er, der das Unheil herbeigeführt hat, wird euch aus der Hand eurer Feinde befreien. | |
Baru | GerMenge | 4:19 | Zieht von dannen, ihr Kinder, zieht fort, denn ich muß vereinsamt hier zurückbleiben. | |
Baru | GerMenge | 4:20 | Ausgezogen habe ich das Gewand des Friedens und angezogen das Trauerkleid meines Flehens. Schreien will ich zum Ewigen alle Tage! | |
Baru | GerMenge | 4:21 | Habt Mut, Kinder! schreiet zu Gott, daß er euch errette aus der Gewaltherrschaft, aus der Hand der Feinde! | |
Baru | GerMenge | 4:22 | Denn ich, ich erhoffe vom Ewigen euer Heil, und Freude ist mir vom Heiligen zuteil geworden ob der Erbarmung, die euch in Bälde widerfahren wird von eurem ewigen Erretter. | |
Baru | GerMenge | 4:23 | Denn mit Weinen und Wehklagen habe ich euch ziehen lassen, aber Gott wird euch mir zurückgeben mit Wonne und Freude in Ewigkeit. | |
Baru | GerMenge | 4:24 | Denn gleichwie jetzt die Nachbarstädte Zions eure Wegführung gesehen haben, so werden sie in Bälde eure Errettung durch Gott schauen, die euch zuteil werden wird mit großer Pracht und Herrlichkeit des Ewigen. | |
Baru | GerMenge | 4:25 | Kinder, ertragt mit Geduld den von Gott über euch gekommenen Zorn; verfolgt hat dich der Feind, aber du wirst seine Vernichtung in Kürze schauen und ihnen den Fuß auf den Nacken setzen. | |
Baru | GerMenge | 4:26 | Meine zarten Kindlein haben rauhe Wege wandeln müssen, sind weggeführt worden, gleich einer von Feinden geraubten Herde. | |
Baru | GerMenge | 4:27 | Seid mutig, meine Kinder, und schreiet zu Gott! denn er, der dies über euch verhängt hat, wird euer gedenken. | |
Baru | GerMenge | 4:28 | Jedoch wie euer Sinn darauf gerichtet gewesen ist, von Gott abzufallen, so seid jetzt zehnfach eifriger, ihn zu suchen. | |
Baru | GerMenge | 4:29 | Denn der das Unheil über euch verhängt hat, wird auch mit eurer Rettung ewige Freude über euch bringen«. | |
Baru | GerMenge | 4:32 | Wehe den Städten, denen deine Kinder als Sklaven haben dienen müssen! Wehe der Stadt, die deine Söhne aufgenommen hat! | |
Baru | GerMenge | 4:33 | Denn wie sie ob deiner Niederlage sich gefreut und ob deines Falles frohlockt hat, also soll sie trauern müssen bei ihrer eigenen Verödung. | |
Baru | GerMenge | 4:34 | Und wegnehmen will ich ihre Freude an ihrem zahlreichen Volke und will ihren Stolz in Trauer verwandeln. | |
Baru | GerMenge | 4:35 | Denn Feuer wird über sie kommen vom Ewigen auf lange Tage hin, und sie soll von bösen Geistern bewohnt werden für lange Zeit. | |
Chapter 5
Baru | GerMenge | 5:1 | Lege ab, Jerusalem, das Gewand deiner Trauer und deines Elends, und ziehe den Schmuck der Herrlichkeit an, die Gott dir verleiht für ewige Zeiten! | |
Baru | GerMenge | 5:2 | Hülle dich in den Mantel der Gerechtigkeit, die Gott verleiht, setze auf dein Haupt den Kopfbund der Herrlichkeit des Ewigen! | |
Baru | GerMenge | 5:4 | denn dein Name wird auf ewig von Gott genannt werden »Friede der Gerechtigkeit« und »Herrlichkeit der Gottesfurcht«. | |
Baru | GerMenge | 5:5 | Erhebe dich, Jerusalem, und tritt auf die Höhe, und schaue umher nach Osten und sieh deine Kinder versammelt von Sonnenuntergang bis zum Aufgang auf das Geheiß des Heiligen, sich freuend, daß Gott ihrer gedacht hat! | |
Baru | GerMenge | 5:6 | Denn zu Fuß sind sie von dir weggezogen, von Feinden getrieben; aber Gott führt sie zu dir zurück, wie einen Königsthron getragen mit Ehren! | |
Baru | GerMenge | 5:7 | Denn Gott hat geboten, daß erniedrigt werde jeder hohe Berg und die ewigen Hügel, und daß die Schluchten ausgefüllt werden zu ebenem Lande, auf daß Israel sicher wandere in der Herrlichkeit Gottes. | |
Chapter 6
Baru | GerMenge | 6:1 | Abschrift des Briefes, welchen Jeremia an die Gefangenen, die vom König der Babylonier nach Babylon geführt werden sollten, gesandt hat, ihnen zu verkünden, wie es ihm von Gott aufgetragen war. | |
Baru | GerMenge | 6:2 | Um der Sünden willen, die ihr gegen Gott begangen habt, werdet ihr gefangen nach Babylon geführt werden von Nebukadnezar, dem König der Babylonier. | |
Baru | GerMenge | 6:3 | Wenn ihr nun in Babylon angekommen seid, werdet ihr dort viele Jahre zubringen und eine lange Zeit, bis auf sieben Geschlechter. Darnach werde ich euch von dort wieder wegführen in Frieden. | |
Baru | GerMenge | 6:4 | Nun werdet ihr aber in Babylon Götzen von Silber, Gold und Holz sehen, die man auf den Schultern trägt und die den Heiden Furcht einflößen. | |
Baru | GerMenge | 6:5 | Hütet euch also, daß nicht auch ihr den Fremden gleich werdet und auch euch Furcht vor jenen erfasse, wenn ihr das Volk sie von vorn und von hinten anbeten seht; | |
Baru | GerMenge | 6:7 | Denn mein Engel ist bei euch und sucht euer Leben zu bewahren. ###Darlegung der Torheiten des Götzendienstes (V.8-73) | |
Baru | GerMenge | 6:8 | Denn ihre Zunge ist vom Künstler geschnitzt; sie selbst aber, vergoldet und versilbert, sind Lügengebilde und können nicht reden. | |
Baru | GerMenge | 6:9 | Wie für eine putzsüchtige Jungfrau nehmen sie Gold und fertigen daraus Kränze für das Haupt ihren Götzen. | |
Baru | GerMenge | 6:10 | Es kommt aber auch vor, daß die Priester ihren Götzen das Gold und Silber wegnehmen und es für sich selbst verwenden; | |
Baru | GerMenge | 6:11 | ja, sie geben davon auch den Huren im Hurenhause. Sie schmücken sie gleich Menschen mit Kleidern, die silbernen Götter und die goldenen und hölzernen Götter; | |
Baru | GerMenge | 6:12 | die lassen sich aber nicht vor Rost und Zerfressung bewahren; auch wenn sie mit Purpurgewändern umhüllt sind, | |
Baru | GerMenge | 6:13 | muß man ihnen doch das Gesicht abwischen wegen des Staubes im Hause, der dick auf ihnen liegt. | |
Baru | GerMenge | 6:14 | Mancher führt auch ein Zepter, als wäre er Regent im Lande, aber wenn jemand sich gegen ihn verfehlt, kann er ihm nichts anhaben. | |
Baru | GerMenge | 6:15 | Auch ein Schlachtschwert hält er in der Rechten oder ein Beil, und doch kann er sich weder des Krieges noch der Räuber erwehren. | |
Baru | GerMenge | 6:16 | Daher ist es offenbar, daß sie keine Götter sind: fürchtet euch also nicht vor ihnen! | |
Baru | GerMenge | 6:17 | Gerade wie das Gesäß eines Menschen, wenn es zerbrochen ist, unbrauchbar wird, so verhält es sich auch mit ihren Göttern. Sind sie in den Tempeln aufgestellt, so werden ihre Augen voll Staubs von den Füßen der Eintretenden. | |
Baru | GerMenge | 6:18 | Und wie für einen, der sich an einem Könige vergangen hat, die Höfe verschlossen sind, wie für einen zum Tode Abgeführten, so verwahren die Priester ihre Behausungen mit Toren, Schlössern und Riegeln, damit sie von den Räubern nicht geplündert werden. | |
Baru | GerMenge | 6:19 | Lichter zünden sie vor ihnen an, ja mehr als für sich selbst, von denen jene doch kein einziges zu sehen vermögen. | |
Baru | GerMenge | 6:20 | Er ist wie einer der Balken am Hause; ihr Inneres, sagt man, wird zerfressen; vom Gewürm der Erde, das sie und ihre Kleider verzehrt, spüren sie nichts. | |
Baru | GerMenge | 6:22 | auf ihren Körper und Kopf fliegen Nachteulen, Schwalben und andere Vögel hinauf, desgleichen setzen sich auch Katzen darauf. | |
Baru | GerMenge | 6:23 | Daraus werdet ihr erkennen, daß sie keine Götter sind: fürchtet euch also nicht vor ihnen! | |
Baru | GerMenge | 6:24 | Ja, wenn man von dem Golde, mit dem sie zum Schmuck überzogen sind, den Rost nicht abwischt, so glänzen sie nicht; denn sie spürten es ja auch nicht, als sie gegossen wurden. | |
Baru | GerMenge | 6:26 | Der Füße nicht mächtig, müssen sie auf den Schultern von Männern getragen werden, denen sie so ihre Nichtigkeit zeigen. | |
Baru | GerMenge | 6:27 | Es schämen sich aber auch die, welche sie bedienen; denn wenn einmal einer von ihnen zu Boden fällt, kann er von selbst nicht wieder aufstehen; und stellt man ihn aufrecht, so bewegt er sich nimmer von selbst; gerät er in eine schiefe Lage, so kann er sich nicht wieder aufrichten; ja wie Toten legt man ihnen ihre Gaben vor. | |
Baru | GerMenge | 6:28 | Was geopfert wird, verbrauchen ihre Priester, indem sie es verkaufen; desgleichen salzen auch ihre Weiber davon ein, ohne Armen oder Kranken etwas abzugeben; | |
Baru | GerMenge | 6:29 | selbst unreine Frauen und Wöchnerinnen rühren ihre Opfer an. Habt ihr nun aus allem diesem erkannt, daß sie keine Götter sind, so fürchtet euch nicht vor ihnen! | |
Baru | GerMenge | 6:30 | Wie könnten sie denn auch Götter genannt werden? Es sind ja sogar Weiber, die den silbernen, goldenen und hölzernen Göttern die Speisen vorsetzen; | |
Baru | GerMenge | 6:31 | und in ihren Tempeln sitzen auf Stühlen die Priester mit zerrissenen Kleidern und geschorenen Köpfen und Bärten, und ihre Häupter sind dabei unbedeckt; | |
Baru | GerMenge | 6:32 | sie schreien und heulen vor ihren Göttern, wie man beim Leichenmahl zu tun pflegt. | |
Baru | GerMenge | 6:33 | Von ihren Gewändern nehmen sich die Priester und bekleiden damit ihre Weiber und Kinder. | |
Baru | GerMenge | 6:34 | Mögen sie Böses von jemandem erfahren oder Gutes: sie werden es nicht vergelten können; sie können einen König weder einsetzen noch absetzen; | |
Baru | GerMenge | 6:35 | desgleichen können sie weder Reichtum verleihen noch bares Geld schenken. Gelobt einer ihnen ein Gelübde und hält es nicht: sie werden es nimmer einfordern. | |
Baru | GerMenge | 6:36 | Vom Tode können sie keinen Menschen erretten, noch einen Schwächeren dem Stärkeren entreißen; | |
Baru | GerMenge | 6:37 | einem Blinden können sie das Gesicht nicht wiedergeben, auch einen in Not Befindlichen nicht erretten. | |
Baru | GerMenge | 6:39 | Den roh aus dem Berge gebrochenen Steinen gleichen sie, die hölzernen, vergoldeten und versilberten Götzen, und ihre Diener müssen zu Schanden werden. | |
Baru | GerMenge | 6:40 | Wie kann man also glauben oder behaupten, daß sie wirklich Götter seien, da obendrein auch die Chaldäer selbst sie verunehren? | |
Baru | GerMenge | 6:41 | Wenn diese einen Stummen sehen, der nicht reden kann, so bringe sie ihren Bel herbei und verlangen, daß jener rede, als ob er imstande wäre, sie zu vernehmen. | |
Baru | GerMenge | 6:42 | Und obgleich sie dies selbst einsehen, sind sie doch nicht imstande, die Götzen fahren zu lassen, denn sie haben kein Verständnis. | |
Baru | GerMenge | 6:43 | Die Weiber, mit Binden umwunden, sitzen an den Wegen und räuchern mit Kleie; wird dann eine von ihnen von einem Vorbeigehenden mitgenommen und beschlafen, so verspottet sie ihre Nachbarin, weil diese noch nicht gleich ihr wert erfunden worden und ihre Binde unzerrissen geblieben ist. | |
Baru | GerMenge | 6:44 | Alles, was bei ihnen geschieht, ist Lügenwerk: wie kann man also glauben oder behaupten, daß dies Götter seien? | |
Baru | GerMenge | 6:45 | Von Künstlern und Goldschmieden sind sie gearbeitet und können gar nichts anderes werden, als wozu die Werkleute sie bestimmt haben. | |
Baru | GerMenge | 6:46 | Nun sind die, welche sie verfertigt haben, selbst nicht von langer Lebensdauer: wie sollte es mit ihren Gebilden anders sein? | |
Baru | GerMenge | 6:48 | Denn wenn Krieg oder sonst ein Unheil über sie kommt, beratschlagen die Priester untereinander, wo sie sich mit ihnen verstecken sollen. | |
Baru | GerMenge | 6:49 | Wie kann man da nicht einsehen, daß sie keine Götter sind, sie, die nicht einmal sich selbst aus Krieg und Unheil erretten können? | |
Baru | GerMenge | 6:50 | Denn da sie hölzern und vergoldet und versilbert sind, wird man schließlich erkennen, daß sie Lügengebilde sind. | |
Baru | GerMenge | 6:51 | Allen Heiden und Königen wird es klar werden, daß sie keine Götter sind, sondern nur Machwerke von Menschenhand, und daß nichts von Gotteswerk bei ihnen zu finden ist. | |
Baru | GerMenge | 6:53 | Denn weder vermögen sie einen König über ein Land einzusetzen, noch den Menschen Regen zu geben; | |
Baru | GerMenge | 6:54 | weder Recht zu sprechen vermögen sie in eigener Sache, noch jemand gegen eine Freveltat zu schützen in ihrer Ohnmacht; denn wie Krähen sind sie, die mitten zwischen Himmel und Erde fliegen. | |
Baru | GerMenge | 6:55 | Ja, wenn einmal Feuer im Tempel der hölzernen, vergoldeten und versilberten Götter ausbricht, so ergreifen ihre Priester die Flucht und bringen sich in Sicherheit; sie selbst aber müssen wie Balken ganz und gar verbrennen. | |
Baru | GerMenge | 6:56 | Einem Könige aber und Feinden leisten sie niemals Widerstand. Wie soll man da annehmen und glauben, daß sie Götter seien? | |
Baru | GerMenge | 6:57 | Weder vor Dieben, noch vor Räubern vermögen diese hölzernen, versilberten und vergoldeten Götter sich zu schützen. | |
Baru | GerMenge | 6:58 | Wenn diese sie in ihre Gewalt bekommen, nehmen sie ihnen das Silber und Gold und die Gewandung weg, womit sie bekleidet sind, und gehen damit auf und davon; sie selbst aber können sich nicht helfen. | |
Baru | GerMenge | 6:59 | Darum ist ein König besser daran, der seine Tapferkeit beweist, oder ein dem Hausbesitzer nutzbringendes Hausgerät, als die Lügengötter; mehr wert ist auch die Tür am Hause, die das darin Befindliche verwahrt, als die Lügengötter; mehr auch eine hölzerne Säule im Königspalast als die Lügengötter. | |
Baru | GerMenge | 6:60 | Ja, Sonne, Mond und Sterne, die hell leuchten und dazu bestimmt sind, sich nützlich zu erweisen, leisten Gehorsam; | |
Baru | GerMenge | 6:61 | desgleichen ist auch der Blitz, wenn er aufleuchtet, schön anzusehen; und derselbe Wind weht in jedem Lande; | |
Baru | GerMenge | 6:62 | und die Wolken, wenn ihnen von Gott befohlen wird, über die ganze Erde hinzuziehen, vollbringen das ihnen Befohlene; | |
Baru | GerMenge | 6:63 | auch das Feuer, wenn es von oben entsandt wird, Berge und Wälder zu verzehren, vollführt das ihm Befohlene. Diese aber sind ihnen weder an Aussehen noch an Kräften vergleichbar. | |
Baru | GerMenge | 6:64 | Daher kann man weder glauben noch behaupten, daß sie Götter seien, weil sie weder Gericht zu halten noch den Menschen wohlzutun imstande sind. | |
Baru | GerMenge | 6:65 | Wenn ihr nun erkannt habt, daß sie keine Götter sind, so fürchtet euch nicht vor ihnen. | |
Baru | GerMenge | 6:67 | auch Zeichen am Himmel können sie unter den Heiden nicht sehen lassen; sie scheinen nicht wie die Sonne, noch leuchten sie wie der Mond. | |
Baru | GerMenge | 6:68 | Sogar die Tiere sind besser daran als sie, da sie an einen schützenden Ort fliehen und so sich sichern können. | |
Baru | GerMenge | 6:69 | In keinerlei Weise ist uns also offenbar, daß sie Götter sind: deshalb fürchtet euch nicht vor ihnen. | |
Baru | GerMenge | 6:70 | Ja, wie eine Vogelscheuche im Gurkengarten, die keinen Schutz gewährt, ebenso sind ihre hölzernen, vergoldeten und versilberten Götter. | |
Baru | GerMenge | 6:71 | Ebenso gleichen sie auch dem Dornstrauch im Garten, auf den alle Vögel sich setzen; desgleichen auch einem ins Dunkle geworfenen Leichnam sind ähnlich ihre hölzernen, vergoldeten und versilberten Götter. | |