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Chapter 1
Hebr | GerGruen | 1:1 | Gar oft und verschiedenartig hat Gott vor alters durch die Propheten zu den Vätern geredet; | |
Hebr | GerGruen | 1:2 | jetzt, am Ende der Tage, sprach er zu uns durch seinen Sohn. Ihn setzte er zum Erben des Weltalls ein, durch den er die Welten geschaffen hat. | |
Hebr | GerGruen | 1:3 | Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit, das Abbild seines Wesens, und er trägt das All durch sein gewaltiges Wort. Er brachte Erlösung von den Sünden und setzte sich zur Rechten der Majestät im Himmel. | |
Hebr | GerGruen | 1:4 | Er ward um ebensoviel über alle Engel hoch erhoben, als der Name, den er ererbt hat, den ihren überragt. | |
Hebr | GerGruen | 1:5 | Zu welchem Engel hat denn jemals Gott gesprochen: "Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt"? Oder zu welchem sagte er: "Ich werde ihm Vater und er wird mir Sohn sein"? | |
Hebr | GerGruen | 1:6 | Und wenn er den Erstgeborenen wiederum in die Welt einführt, sagt er: "Ihm sollen huldigen alle Engel Gottes." | |
Hebr | GerGruen | 1:7 | Doch von den Engeln heißt es nur: "Er macht seine Engel zu Winden, zu Feuerflammen seine Diener." | |
Hebr | GerGruen | 1:8 | Vom Sohn aber: "Dein Thron, o Gott, steht für die Ewigkeit der Ewigkeiten!" und "Das Zepter der Gerechtigkeit, das ist dein Herrscherstab. | |
Hebr | GerGruen | 1:9 | Du liebst das Recht; den Frevel hassest du; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl, wie keinen deiner Genossen." | |
Hebr | GerGruen | 1:10 | Und weiter heißt es: "Du, o Herr, hast im Anfang die Erde gegründet; die Himmel sind das Werk deiner Hände; | |
Hebr | GerGruen | 1:12 | wie einen Mantel wirst Du sie zusammenrollen - wie ein Kleid werden sie vertauscht; Du aber bleibst derselbe, und Deine Jahre gehen nicht zu Ende." | |
Hebr | GerGruen | 1:13 | Zu welchem von den Engeln hat er je gesprochen: "Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel dir zu Füßen lege"? | |
Chapter 2
Hebr | GerGruen | 2:1 | So müssen wir nun um so eifriger beachten, was wir vernommen haben; sonst könnten schließlich wir noch darum kommen. | |
Hebr | GerGruen | 2:2 | Wenn schon das Wort, das durch die Engel verkündet wurde, so streng verpflichtend war und jede Übertretung, jeder Ungehorsam die gerechte Strafe nach sich zog, | |
Hebr | GerGruen | 2:3 | wie sollten dann wir der Strafe entrinnen, wenn wir ein solches Heil unbeachtet ließen, das zuerst vom Herrn verkündet und von den Ohrenzeugen uns getreu überliefert ward? | |
Hebr | GerGruen | 2:4 | Dazu ward es von Gott bekräftigt nach seinem heiligen Willen durch Zeichen und Wunder, durch manche Machterweise und Mitteilungen des Heiligen Geistes. | |
Hebr | GerGruen | 2:6 | vielmehr heißt es zum Beweise irgendwo: "Was ist der Mensch, daß Du seiner gedenkst? Und was ein Menschenkind, daß Du es beachtest? | |
Hebr | GerGruen | 2:7 | Nur wenig ließest Du ihn den Engeln nachstehen, Du kröntest ihn mit Ehre und mit Herrlichkeit und hast ihn über die Werke Deiner Hände gesetzt | |
Hebr | GerGruen | 2:8 | und legtest ihm alles zu Füßen." Wenn er ihm alles unterworfen hat, so ließ er nichts mehr übrig, was ihm nicht unterworfen wäre. Jetzt freilich sehen wir noch nicht, daß ihm alles unterworfen wäre. | |
Hebr | GerGruen | 2:9 | In dem, der nur wenig den Engeln nachstand, erblicken wir Jesus, der seines Todesleidens wegen mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt ward, damit er nach Gottes gnädigem Willen den Tod für alle koste. | |
Hebr | GerGruen | 2:10 | Es ziemte sich für das Ziel und den Urgrund aller Dinge, der viele Söhne zur Herrlichkeit führte, durch Leiden den Begründer ihres Heiles zu vollenden. | |
Hebr | GerGruen | 2:11 | Denn der, der heilig macht, und die, die geheiligt werden, sind ja alle eines Ursprungs; so schämt er sich auch nicht, sie Brüder zu nennen, | |
Hebr | GerGruen | 2:12 | Wenn er sagt: "Deinen Namen will ich meinen Brüdern künden, inmitten der Gemeinde will ich Dich lobpreisen." | |
Hebr | GerGruen | 2:13 | Und weiter: "Ich werde mein Vertrauen auf ihn setzen"; und ferner: "Sieh, hier bin ich samt den Kindern, die mir Gott gegeben hat." | |
Hebr | GerGruen | 2:14 | Weil nun Kinder Fleisch und Blut gemeinsam haben, so nahm auch er in gleicher Weise solches an, um durch den Tod den zu vernichten, der über den Tod die Macht, besaß, den Teufel, | |
Hebr | GerGruen | 2:15 | und alle zu erlösen, die im Bann der Todesfurcht ihr ganzes Leben lang ein Sklavenjoch getragen haben. | |
Hebr | GerGruen | 2:16 | Nicht etwa Engeln gilt ja seine Sorge; sondern um die Kinder Abrahams nimmt er sich an. | |
Hebr | GerGruen | 2:17 | Deswegen mußte er in allem seinen Brüdern gleich werden, damit er ein barmherziger und treuer Hoherpriester würde für ihre Anliegen bei Gott, um die Sünden des Volkes zu sühnen. | |
Chapter 3
Hebr | GerGruen | 3:1 | Nun denn, heilige Brüder, Gefährten himmlischer Berufung, betrachtet unverwandt den Gesandten und Hohenpriester Jesus, zu dem wir uns bekennen, | |
Hebr | GerGruen | 3:3 | Ist er doch größerer Herrlichkeit gewürdigt worden als Moses, wie der Baumeister größeren Ruhm hat als das Haus. | |
Hebr | GerGruen | 3:5 | Auch Moses, der in seinem ganzen Leben treu gedient hat, tat dies als Diener, zum Zeugnis für die Offenbarung, die erst noch kommen sollte. | |
Hebr | GerGruen | 3:6 | Doch Christus steht als Sohn über seinem Hause. Dieses Haus sind wir, wenn wir die gläubige Zuversicht und das ruhmvolle Hoffen bis ans Ende treu bewahren. | |
Hebr | GerGruen | 3:7 | Darum gilt, was der Heilige Geist gesprochen hat: "Heute, wenn ihr seine Stimme höret, | |
Hebr | GerGruen | 3:8 | verhärtet eure Herzen nicht wie bei der Erbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste, | |
Hebr | GerGruen | 3:9 | wo eure Väter mich mit Zweifel auf die Probe stellten, obwohl sie meine Taten vierzig Jahre lang sahen. | |
Hebr | GerGruen | 3:10 | So überkam mich ein heiliger Zorn über dieses Geschlecht; ich sprach: 'Beständig mögen sie in ihrem Herzen irren.' Doch sie verstanden meine Wege nicht. | |
Hebr | GerGruen | 3:12 | Seht zu, o meine Brüder, daß nicht in irgendeinem unter euch ein böses und ungläubiges Herz sich finde, daß es zum Abfall käme vom lebendigen Gott. | |
Hebr | GerGruen | 3:13 | Sprecht vielmehr Tag für Tag einander zu, solange das "Heute" noch gilt, daß keiner unter euch verhärtet werde durch den Trug der Sünde. | |
Hebr | GerGruen | 3:14 | Wir sind Gefährten Christi, wenn wir nur den ersten Glauben bis zum Ende treu bewahren. | |
Hebr | GerGruen | 3:15 | Wenn es heißt: "Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht wie bei der Erbitterung", | |
Hebr | GerGruen | 3:17 | Wem zürnte er denn vierzig Jahre lang? Waren es nicht jene, die gesündigt hatten und deren Leichen in der Wüste liegen blieben? | |
Hebr | GerGruen | 3:18 | Wem hat er denn geschworen, daß sie nicht in seine Ruhe eingehen sollten? Wenn nicht denen, die ungehorsam waren? | |
Chapter 4
Hebr | GerGruen | 4:1 | So lasset uns denn ernstlich sorgen, daß keiner unter euch für säumig befunden werde; denn die Verheißung, in seine Ruhe einzugehen, steht noch aus. | |
Hebr | GerGruen | 4:2 | Denn auch an uns, wie an jene, erging die frohe Botschaft. Doch jenen hat das Wort der Predigt nichts genützt, weil es nicht durch den Glauben mit den Hörern zusammenwuchs. | |
Hebr | GerGruen | 4:3 | Wir werden aber eingehen in seine Ruhe, weil wir gläubig wurden, wie er denn auch gesagt hat: "Wie ich schwur in meinem Zorne: 'Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen.'" Und doch sind die Werke seit der Welterschaffung abgeschlossen. | |
Hebr | GerGruen | 4:4 | Es heißt ja irgendwo vom siebten Tag also: "Gott ruhte am siebten Tage von allen seinen Werken." | |
Hebr | GerGruen | 4:6 | Es bleibt also dabei, daß manche in sie eingehen, doch auch, daß die, die zuerst die frohe Botschaft empfangen haben, wegen ihres Ungehorsams nicht hineingekommen sind. | |
Hebr | GerGruen | 4:7 | So bestimmt er wieder einen Tag, ein "Heute", wenn er nach so langer Zeit durch David sagen läßt, wie eben angeführt: "Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht." | |
Hebr | GerGruen | 4:8 | Denn hätte sie Josue zur Ruhe geführt, dann hätte er nicht nachher noch von einem anderen Tage geredet. | |
Hebr | GerGruen | 4:10 | denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, ruht von seinen Werken wie Gott von den seinen. | |
Hebr | GerGruen | 4:11 | So soll denn unser eifrigstes Bestreben sein, in diese Ruhe einzugehen, daß keiner durch Ungehorsam zu Falle komme, wie es eben an diesem Beispiel dargetan ward. | |
Hebr | GerGruen | 4:12 | Lebendig ist ja das Wort Gottes und wirksam und noch schärfer als jedes zweischneidige Messer. Es dringt hindurch, bis es Geist und Seele, Gelenk und Mark geschieden hat; es ist ein Richter über die Gedanken und Gesinnungen des Herzens. | |
Hebr | GerGruen | 4:13 | Und kein Geschöpf bleibt vor ihm verborgen; es liegt alles bloß und offen da vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft geben müssen. | |
Hebr | GerGruen | 4:14 | Da wir nun einen so großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschnitten hat, Jesus, den Gottessohn, so laßt uns am Bekenntnisse festhalten. | |
Hebr | GerGruen | 4:15 | Wir haben ja nicht einen solchen Hohenpriester, der nicht mit unseren Schwächen mitfühlen könnte, sondern einen, der in allem versucht ward ebenso wie wir, nur daß es nicht zur Sünde kam. | |
Chapter 5
Hebr | GerGruen | 5:1 | Denn jeder Hohepriester, aus den Menschen genommen, wird für die Menschen aufgestellt, in ihren Anliegen bei Gott, damit er für ihre Sünden Gaben und Opfer darbringe. | |
Hebr | GerGruen | 5:2 | So muß er Verständnis haben können mit den Unwissenden und Irrenden, weil er auch selbst mit Schwachheit behaftet ist. | |
Hebr | GerGruen | 5:3 | Um ihretwillen muß er, wie für das Volk, so auch für sich selbst der Sünden wegen Opfer bringen. | |
Hebr | GerGruen | 5:4 | Auch darf sich keiner diese Würde anmaßen, vielmehr muß er von Gott berufen sein wie Aaron. | |
Hebr | GerGruen | 5:5 | So hat auch Christus nicht sich selbst mit der hohenpriesterlichen Würde bekleidet, vielmehr der, der zu ihm sprach: "Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt." | |
Hebr | GerGruen | 5:6 | Wie er denn auch an einer anderen Stelle spricht: "Du bist Priester ewiglich nach der Ordnung des Melchisedech." | |
Hebr | GerGruen | 5:7 | In den Tagen seines Erdenlebens betete und flehte er mit lautem Rufen unter Tränen innig zu dem, der ihn vom Tode retten konnte, und wurde wegen seiner Gottesfurcht erhört. | |
Hebr | GerGruen | 5:9 | und wurde so, als er zur Vollendung gelangt war, für alle, die ihm gehorchen, Urheber des ewigen Heiles, | |
Hebr | GerGruen | 5:10 | nachdem er von Gott als Hoherpriester nach der Ordnung des Melchisedech anerkannt worden war. | |
Hebr | GerGruen | 5:11 | Darüber hätten wir nun viel zu sagen; doch ist es schwer, es darzulegen, weil ihr harthörig geworden seid. | |
Hebr | GerGruen | 5:12 | Der Zeit nach solltet ihr schon Lehrer sein; statt dessen ist es nötig, daß man euch in den Anfangsgründen der Worte Gottes wieder unterrichte; ihr könnt ja nur Milch brauchen anstatt fester Speise. | |
Hebr | GerGruen | 5:13 | Wer noch Milch braucht, ist unfähig, richtiges Reden zu verstehen; er ist ja noch nicht mündig. | |
Chapter 6
Hebr | GerGruen | 6:1 | Wir wollen deshalb die Anfangsgründe der Lehre Christi übergehen und uns den höheren Dingen zuwenden und nicht den Grund noch einmal legen: Abkehr von toten Werken, Glauben an Gott, | |
Hebr | GerGruen | 6:2 | die Lehre von den Taufen, der Handauflegung, von der Auferstehung von den Toten und der ewigen Vergeltung. | |
Hebr | GerGruen | 6:4 | Es ist ja unmöglich, daß solche, die einmal erleuchtet waren, die von der Himmelsgabe gekostet hatten, die des Heiligen Geistes teilhaftig geworden waren, | |
Hebr | GerGruen | 6:5 | die das herrliche Gotteswort verkostet und die Kräfte jener künftigen Welt in sich erfahren hatten | |
Hebr | GerGruen | 6:6 | und dann abgefallen sind, zur Bekehrung wiederum erneuert wurden; sie haben ja, soweit es auf sie ankommt, den Sohn Gottes aufs neue gekreuzigt und ihn zum Gespött gemacht. | |
Hebr | GerGruen | 6:7 | Wenn ein Grundstück Regen, der reichlich darauf niederströmte, aufgesogen hat und denen, durch die es bestellt wird, erwünschte Früchte bringt, so nimmt es teil am Segen Gottes. | |
Hebr | GerGruen | 6:8 | Bringt es aber nur Dornen und Disteln, so ist es wertlos und dem Fluche nahe, der schließlich ins Feuer führt. | |
Hebr | GerGruen | 6:9 | Wir sind bei euch, Geliebte, des günstigeren Falles und des zum Heil Gehörenden gewiß, wenn schon wir so reden mußten. | |
Hebr | GerGruen | 6:10 | Gott ist nicht ungerecht, daß er eure guten Werke und eure Liebe vergessen würde, die ihr um seines Namens willen gezeigt habt, indem ihr den Heiligen gedient habt und noch immer dienet. | |
Hebr | GerGruen | 6:11 | Wir wünschen nur, daß jeder aus euch den gleichen Eifer zeige, damit ihr auch die Hoffnung voll entfaltet, ja, selber zur Vollendung bringt, | |
Hebr | GerGruen | 6:12 | auf daß ihr nicht ermattet, sondern die nachahmt, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen erben. | |
Hebr | GerGruen | 6:13 | Denn als Gott dem Abraham die Verheißung gab, da schwur er, weil er bei keinem Höheren schwören konnte, bei sich selbst und sprach: | |
Hebr | GerGruen | 6:16 | Menschen schwören stets bei einem Höheren; der Eid läßt jede Widerrede verstummen und gibt Sicherheit. | |
Hebr | GerGruen | 6:17 | Weil Gott den Erben der Verheißung noch deutlicher zeigen wollte, wie unabänderlich sein Ratschluß sei, deshalb verbürgte er sich durch einen Eid. | |
Hebr | GerGruen | 6:18 | So sollten wir an zwei unabänderlichen Tatsachen, bei denen Gott unmöglich täuschen konnte, einen sicheren Trost besitzen, wir, die wir an die dargebotene Hoffnung uns geklammert haben. | |
Hebr | GerGruen | 6:19 | An ihr besitzen wir für unsere Seele einen Anker, fest und zuverlässig, der in das Innere des Vorhangs hineinreicht. | |
Chapter 7
Hebr | GerGruen | 7:1 | Eben der Melchisedech war König von Salem und Priester des allerhöchsten Gottes. Er ging dem Abraham entgegen, als dieser von der Niederwerfung der Könige zurückkam, und gab ihm den Segen. | |
Hebr | GerGruen | 7:2 | Dafür gab Abraham ihm den Zehnten von allem. Sein Name wird zunächst erklärt als "König der Gerechtigkeit", dann aber auch als "Salems König", das heißt "Friedenskönig". | |
Hebr | GerGruen | 7:3 | Er steht da ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum, ohne Anfang seiner Tage, ohne Lebensende; ein treues Urbild des Gottessohnes, bleibt er Priester bis in Ewigkeit. | |
Hebr | GerGruen | 7:4 | Bedenket nun, wie hoch der stehen muß, dem sogar Abraham, der Patriarch, den Zehnten von den besten Beutestücken gab. | |
Hebr | GerGruen | 7:5 | Die, die aus dem Stamme Levi das Priesteramt erhalten haben, besitzen zwar nach dem Gesetze das Recht, vom Volke, also von ihren Brüdern, einen Zehnten zu erheben, obwohl auch sie von Abraham abstammen. | |
Hebr | GerGruen | 7:6 | Doch dieser, der nicht aus ihnen stammt, hat doch dem Abraham den Zehnten abgenommen und dann den Träger der Verheißungen gesegnet. | |
Hebr | GerGruen | 7:8 | Ferner nehmen hier sterbliche Menschen den Zehnten entgegen, dort aber einer, von dem bezeugt ist, daß er lebt. | |
Hebr | GerGruen | 7:9 | Und weiter ward in Abraham auch sozusagen Levi, der selber doch den Zehnten fordert, mit dem Zehnten belegt; | |
Hebr | GerGruen | 7:11 | Wenn nun das levitische Priestertum, auf das das Volk gesetzlich festgelegt war, schon die Vollendung gebracht hätte, wäre es dann notwendig gewesen, noch einen andern nach der Ordnung des Melchisedech als Priester aufzustellen und davon zu reden, daß er es nicht nach der Ordnung Aarons sei? | |
Hebr | GerGruen | 7:12 | Und weiter: wenn das Priestertum wechselt, dann wechselt notwendig auch die Priesterordnung. | |
Hebr | GerGruen | 7:13 | Denn der, auf den sich diese Aussage bezieht, gehört ja einem anderen Stamme an, aus dem noch keiner dem Altare gedient hat. | |
Hebr | GerGruen | 7:14 | Denn es ist allgemein bekannt, daß unser Herr aus Juda hervorgegangen ist, aus einem Stamme, von dem Moses nichts gesagt hatte, was sich auf Priester beziehen könnte. | |
Hebr | GerGruen | 7:15 | Und vollends klar wird noch die Sache, wenn nach dem Ebenbild des Melchisedech ein anderer Priester eingesetzt wird, | |
Hebr | GerGruen | 7:16 | der es nicht nach dem Gesetz eines fleischlichen Gebotes ward, vielmehr in der Kraft eines unvergänglichen Lebens. | |
Hebr | GerGruen | 7:18 | Ein bisher geltendes Gesetz wird aufgehoben dann, wenn es kraft- und nutzlos wird. | |
Hebr | GerGruen | 7:19 | Das Gesetz hatte die Vollendung nicht gebracht; es war nur die Einleitung zu einer besseren Hoffnung, durch die wir uns Gott nahen. | |
Hebr | GerGruen | 7:20 | Und in demselben Maße, wie er nicht ohne Eidschwur Priester ward - indessen jene ohne Eidschwur Priester wurden, | |
Hebr | GerGruen | 7:21 | ward er es durch einen Eidschwur dessen, der zu ihm sprach: "Geschworen hat der Herr; es wird ihn nicht gereuen, du bist Priester ewiglich" -, | |
Hebr | GerGruen | 7:23 | Diese wurden in größerer Anzahl Priester, weil sie durch den Tod verhindert wurden, im Amte zu bleiben; | |
Hebr | GerGruen | 7:25 | So kann er auch für alle Zeiten jene retten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immer lebt, um für sie einzutreten. | |
Hebr | GerGruen | 7:26 | So mußte unser Hoherpriester ja auch sein: heilig, rein, unbefleckt, von den Sündern losgelöst und über alle Himmel hoch erhoben, | |
Hebr | GerGruen | 7:27 | der nicht wie die Hohenpriester täglich nötig hat, zuerst für seine eigenen Sünden Opfer darzubringen und alsdann für die des Volkes; denn dies hat er ein für allemal getan, indem er sich selber zum Opfer dargebracht hat. 21 Also bestellt das Gesetz zu Hohenpriestern Menschen mit Schwachheit angetan, das Wort des Eidschwurs dagegen in der Zeit nach dem Gesetze den Sohn, der für alle Zeit vollendet ward. | |
Chapter 8
Hebr | GerGruen | 8:1 | Die Hauptsache bei diesen Ausführungen ist aber dies: Wir haben einen Hohenpriester, der sich zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel gesetzt hat | |
Hebr | GerGruen | 8:2 | als Priester im Heiligtum und an der wahren Stiftshütte, die der Herr und nicht ein Mensch errichtet hat. | |
Hebr | GerGruen | 8:3 | Jeder Hohepriester ist nämlich dazu aufgestellt, daß er Gaben und Opfer darbringe; er muß deshalb auch etwas haben, was er opfern kann. | |
Hebr | GerGruen | 8:4 | Würde er auf Erden leben, So wäre er ja gar nicht Priester; denn hier sind schon solche, die nach dem Gesetze Gaben darbringen. | |
Hebr | GerGruen | 8:5 | Sie dienen nur einem Vorbild und einem Schattenriß des Himmlischen; wie denn auch Moses, als er einst das Zelt errichten wollte, so angewiesen ward: "Sieh zu", hieß es, "daß du alles nach dem Vorbild machen lässest, das dir auf dem Berge gezeigt ward!" | |
Hebr | GerGruen | 8:6 | Der Dienst jedoch, den Jesus erhielt, ist um so ausgezeichneter, als auch der Bund, den er vermittelt, besser ist; beruht doch dieser auf einer höheren Verheißung. | |
Hebr | GerGruen | 8:7 | Denn wäre jener erste tadellos gewesen, so hätte man nicht Platz für einen zweiten gesucht. | |
Hebr | GerGruen | 8:8 | Er sagt ja, jene tadelnd: "Siehe, es kommen Tage", spricht der Herr, "wo ich einen neuen Bund schließen will mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda; | |
Hebr | GerGruen | 8:9 | nicht so wie jenen Bund, den ich mit ihren Vätern an dem Tage schloß, da ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Lande Ägypten zu führen. Weil sie meinem Bund nicht treu geblieben waren, habe auch ich mich nicht um sie gekümmert", spricht der Herr. | |
Hebr | GerGruen | 8:10 | "Doch dieses soll der Bund nun sein, den ich nach diesen Tagen", spricht der Herr, "mit dem Hause Israel abschließen werde: Mein Gesetz will ich in ihr Inneres legen und ihnen in das Herz es schreiben; ich will ihr Gott sein, und sie sollen mir zum Volke werden. | |
Hebr | GerGruen | 8:11 | Keiner braucht dann seinen Nächsten und keiner seinen Bruder mehr zu lehren und zu sagen: 'Erkenne doch den Herrn!' Sie alle, klein und groß, werden mich alsdann erkennen. | |
Chapter 9
Hebr | GerGruen | 9:1 | Der frühere Bund hatte zwar auch Vorschriften für den Gottesdienst und für das irdische Heiligtum. | |
Hebr | GerGruen | 9:2 | Es wurde ja ein Zelt errichtet, in dessen vorderem Teile der Leuchter sich befand sowie der Tisch mit den Schaubroten; der Teil heißt "Heiligtum". | |
Hebr | GerGruen | 9:4 | Darin standen der goldene Rauchopferaltar und die mit Gold überzogene Bundeslade. In dieser befanden sich ein goldenes Gefäß mit Manna und Aarons Stab, der grün geworden war, und die Gesetzestafeln. | |
Hebr | GerGruen | 9:5 | Und über ihr beschatteten die Cherubim der Glorie den Sühnedeckel. Jedoch hierüber ist jetzt nicht im einzelnen zu reden. | |
Hebr | GerGruen | 9:6 | Entsprechend dieser Einrichtung betreten die Priester stets nur den vorderen Raum des Zeltes, um ihrem heiligen Dienst obzuliegen. | |
Hebr | GerGruen | 9:7 | Doch in den hinteren Raum tritt nur der Hohepriester ein, und zwar nur ein einzigesmal im Jahr und dann nicht ohne Blut, das er für sich und die unwissentlichen Verfehlungen des Volkes darbringt. | |
Hebr | GerGruen | 9:8 | Es offenbart dadurch der Heilige Geist, der Zugang zu dem Heiligtum sei noch nicht offen, solange das erste Zelt noch Bestand hat. | |
Hebr | GerGruen | 9:9 | Das ist aber nur ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, wonach Gaben und Opfer dargebracht werden, die nicht die Kraft besitzen, den Opfernden im Gewissen zu vollenden. | |
Hebr | GerGruen | 9:10 | Sie stehen vielmehr in gleicher Linie mit den Vorschriften für Speise und Trank und für verschiedene Waschungen: nur äußerliche Heiligungsmittel bis zur Zeit der Neugestaltung. | |
Hebr | GerGruen | 9:11 | Christus dagegen kam als Hoherpriester für die zukünftigen Heilsgüter; er trat durchs größere und durchs vollkommenere Zelt, das nicht mir Händen gemacht ist, das heißt, das nicht dieser Erde angehört, | |
Hebr | GerGruen | 9:12 | auch nicht durch Blut von Böcken und Rindern, vielmehr durch sein eigenes Blut ein für allemal hinein ins Heiligtum, wodurch er ewige Erlösung bewirkt hat. | |
Hebr | GerGruen | 9:13 | Wenn schon das Blut von Böcken und Stieren sowie die Asche einer Kuh durch Besprengung Unreine heiligen kann, so daß sie äußerlich gereinigt werden, | |
Hebr | GerGruen | 9:14 | um wieviel mehr wird das Blut Christi, der durch den ewigen Geist sich selbst untadelig Gott dargebracht hat, eure Gewissen von toten Werken reinigen, damit ihr dem lebendigen Gott dient! | |
Hebr | GerGruen | 9:15 | Deshalb ist er auch Bürge eines Neuen Bundes, damit die Berufenen das verheißene ewige Erbe zum Besitz erhalten. Er ging zuvor ja in den Tod, um so die Sünden wegzunehmen, die unter dem früheren Bunde begangen worden waren. | |
Hebr | GerGruen | 9:16 | Denn wo ein Testament in Kraft treten soll, da muß der Tod des Erblassers nachgewiesen werden. | |
Hebr | GerGruen | 9:17 | Ein Testament erlangt ja mit dem Tod erst Rechtskraft, weil es nichts gilt, solange der Erblasser noch lebt. | |
Hebr | GerGruen | 9:19 | Als nämlich Moses dem gesamten Volk alle Vorschriften genau nach dem Gesetze vorgetragen hatte, nahm er das Blut der Rinder und Böcke samt Wasser, roter Wolle und Hysop. Er besprengte dann das Buch und das gesamte Volk, wobei er sprach: | |
Hebr | GerGruen | 9:21 | Auch das Zelt und alle gottesdienstlichen Geräte besprengte er in gleicher Weise mit dem Blute. | |
Hebr | GerGruen | 9:22 | Auch sonst wird dem Gesetz entsprechend fast alles mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießung gibt es keine Vergebung. | |
Hebr | GerGruen | 9:23 | Die Abbilder des himmlischen Heiligtums müssen also mit solchen Mitteln gereinigt werden; das himmlische Heiligtum selber erfordert aber noch höhere Opfer als jene. | |
Hebr | GerGruen | 9:24 | Nicht in ein Heiligtum, das Menschenwerk und nur ein Vorbild vom wahren wäre, ist Christus eingegangen, sondern in den eigentlichen Himmel, um von jetzt an für uns vor Gottes Angesicht einzutreten. | |
Hebr | GerGruen | 9:25 | Auch braucht er sich nicht immer wieder selbst zum Opfer darzubringen, wie der Hohepriester Jahr für Jahr ins Allerheiligste mit fremdem Blute tritt; | |
Hebr | GerGruen | 9:26 | sonst hätte er ja seit der Erschaffung der Welt oftmals leiden müssen. So aber ward er nur ein einzigesmal, zur Zeit der Weltvollendung, offenbar, um durch das Opfer seiner selbst die Sünde auszutilgen. | |
Hebr | GerGruen | 9:27 | Und wie es dem Menschen bestimmt ist, ein einzigesmal zu sterben, worauf dann das Gericht kommt, | |
Chapter 10
Hebr | GerGruen | 10:1 | Das Gesetz ist nur ein Schattenbild der künftigen Heilsgüter, nicht aber das wahre Bild der Wirklichkeit. Trotz der gleichen Opfer, die man Jahr für Jahr unaufhörlich darbringt, ist es nicht imstande, die Opfernden zu vollenden. | |
Hebr | GerGruen | 10:2 | Oder hätte man nicht aufgehört, sie darzubringen, wenn die Opfernden sich frei von Sünden wüßten und wenn sie ein für allemal gereinigt wären? | |
Hebr | GerGruen | 10:3 | Im Gegenteil, durch die Opfer werden wir Jahr für Jahr nur an die Sünden recht erinnert. | |
Hebr | GerGruen | 10:5 | Deshalb sagt er auch bei seinem Eintritt in die Welt: "Du willst keine Opfer und keine Gaben; einen Leib aber hast Du mir geschaffen. | |
Hebr | GerGruen | 10:7 | Da sprach ich: Siehe, ich bin da; es steht in der Buchrolle von mir geschrieben, daß ich, o Gott, Deinen Willen vollbringen soll." | |
Hebr | GerGruen | 10:8 | Zuerst sagt er: Du willst keine Opfer und Gaben, nicht Brand- noch Sündopfer, und hast daran kein Wohlgefallen. Es sind dies Opfer, wie man sie nach dem Gesetze darbringt. | |
Hebr | GerGruen | 10:9 | Dann aber fährt er fort: "Siehe, ich bin da, um Deinen Willen zu erfüllen." Damit hebt er das erste auf, um das zweite als maßgebend zu kennzeichnen. | |
Hebr | GerGruen | 10:10 | Kraft dieses Willens sind wir ein für allemal geheiligt durch die Hingabe des Leibes Jesu Christi. | |
Hebr | GerGruen | 10:11 | Jeder Priester steht im heiligen Dienste Tag für Tag und bringt immer wieder nur die gleichen Opfer dar, die doch nie die Sünden tilgen können. | |
Hebr | GerGruen | 10:12 | Dieser aber hat das eine Opfer für die Sünden dargebracht und sich alsdann für immer zur Rechten Gottes gesetzt, | |
Hebr | GerGruen | 10:14 | Ja, durch ein einziges Opfer hat er für alle Zeit die vollendet, die heilig werden wollen. | |
Hebr | GerGruen | 10:16 | "Dieses ist mein Bund, den ich nach jenen Tagen mit ihnen schließen will", spricht der Herr: "Ich lege meine Gesetze in ihre Herzen und schreibe sie in ihr Inneres, | |
Hebr | GerGruen | 10:19 | Liebe Brüder, wir besitzen also voll Zuversicht die Hoffnung, das Heiligtum im Blute Jesu zu betreten, | |
Hebr | GerGruen | 10:20 | wohin er uns einen neuen und lebendigen Weg aufgetan hat, durch den Vorhang hindurch, das heißt durch seinen Leib. | |
Hebr | GerGruen | 10:21 | Und da wir auch einen hocherhabenen Priester haben, der über dem Hause Gottes waltet, | |
Hebr | GerGruen | 10:22 | laßt uns aufrichtigen Herzens hintreten, in vollem Glauben, die Herzen rein vom sündigen Gewissen, den Leib mit reinem Wasser abgewaschen. | |
Hebr | GerGruen | 10:23 | Wir wollen unerschütterlich am Bekenntnis unserer Hoffnung festhalten. Getreu ist der, der die Verheißungen gegeben hat. | |
Hebr | GerGruen | 10:24 | Sorgfältig wollen wir einander im Auge behalten, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzuspornen. | |
Hebr | GerGruen | 10:25 | Bleiben wir doch unserer Versammlung nicht fern, wie einige die Gewohnheit haben; vielmehr ermuntern wir uns gegenseitig, und dies um so mehr, je näher ihr den "Tag" erscheinen seht. | |
Hebr | GerGruen | 10:26 | Denn wenn wir freiwillig sündigen, nachdem wir schon die Wahrheit voll erfaßt haben, dann gibt es kein Opfer für die Sünden mehr; | |
Hebr | GerGruen | 10:27 | wohl aber wartet unser dann ein furchtbares Gericht sowie die Glut des Feuers, das künftig die Widersacher verzehren wird. | |
Hebr | GerGruen | 10:28 | Wenn jemand das Gesetz des Moses übertritt, so muß er ohne Erbarmen sterben auf Aussage von zwei oder drei Zeugen hin. | |
Hebr | GerGruen | 10:29 | Welch größere Strafe wird dann der erleiden müssen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt ward, für gemein erachtet und so den Geist der Liebe höhnt. | |
Hebr | GerGruen | 10:30 | Wir kennen doch den, der da sprach: "Mein ist die Rache; ich will vergelten"; und weiter noch: "Der Herr wird sein Volk richten." | |
Hebr | GerGruen | 10:32 | Gedenket der vergangenen Tage, da ihr nach eurer Erleuchtung so viele Leidenskämpfe bestanden habt. | |
Hebr | GerGruen | 10:33 | Bald wurdet ihr an den Pranger gestellt mit Schmähungen und Bedrängnissen, bald nahmt ihr teil am Schicksal solcher, denen es so erging. | |
Hebr | GerGruen | 10:34 | Ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den Raub eurer Habe mit Freuden hingenommen, wohl wissend, daß ihr Besseres und Bleibendes besitzt. | |
Hebr | GerGruen | 10:36 | Standhaftigkeit braucht ihr, daß ihr den Willen Gottes tut und das erlangt, was er verheißen hat: | |
Hebr | GerGruen | 10:37 | "Nur noch eine ganz kleine Weile, und dann kommt der, der kommen soll; er zögert nicht. | |
Hebr | GerGruen | 10:38 | Und mein Gerechter, der es aus dem Glauben ist, wird leben. Zieht er sich aber feig zurück, alsdann hat meine Seele an ihm kein Wohlgefallen." | |
Chapter 11
Hebr | GerGruen | 11:1 | Der Glaube ist eine Zuversicht auf das, was man erhofft, ein Beweis von Dingen, die man nicht sieht. | |
Hebr | GerGruen | 11:3 | Im Glauben erkennen wir, daß durch das göttliche Wort das Weltall geordnet ward, also das Sichtbare nicht aus der Erscheinungswelt geworden ist. | |
Hebr | GerGruen | 11:4 | Im Glauben brachte Abel Gott ein Opfer dar, wertvoller als das des Kain; dafür erhielt er auch das Zeugnis, daß er gerecht sei: ein Zeugnis, das Gott ihm seiner Gaben wegen ausstellte; in ihm redet er noch nach seinem Tode. | |
Hebr | GerGruen | 11:5 | Im Glauben wurde Henoch entrückt, daß er den Tod nicht sah; er war nicht mehr zu finden, weil ihn Gott entrückt hatte. Denn vor der Entrückung hat er schon das Zeugnis erhalten, daß er Gott wohlgefalle. | |
Hebr | GerGruen | 11:6 | Doch ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer Gott naht, muß glauben, daß er ist, und daß er denen, die ihn suchen, ein Vergelter ist. | |
Hebr | GerGruen | 11:7 | Im Glauben erhielt Noe Kunde von dem, was er noch nicht sah, nahm sich in acht und baute eine Arche zur Rettung seines Hauses; in ihm hat er die Welt verurteilt und ward ein Erbe der Rechtfertigung aus dem Glauben. | |
Hebr | GerGruen | 11:8 | Im Glauben gehorchte Abraham dem Ruf, in ein Land zu ziehen, das er als Erbe erhalten sollte, und so zog er aus und wußte nicht, wohin er käme. | |
Hebr | GerGruen | 11:9 | Im Glauben siedelte er sich im Lande der Verheißung an wie in einem fremden und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. | |
Hebr | GerGruen | 11:10 | Er wartete ja auf die Stadt mit festen Grundmauern, deren Baumeister und Gründer Gott ist. | |
Hebr | GerGruen | 11:11 | Im Glauben erhielt Sara noch die Kraft zum Mutterwerden trotz ihres holten Alters, weil sie den für treu hielt, der die Verheißung gegeben hatte. | |
Hebr | GerGruen | 11:12 | Darum wurden sie auch von dem einen und dazu Erstorbenen erzeugt so zahlreich wie die Sterne des Himmels, unzählbar wie der Sand am Meeresstrand. | |
Hebr | GerGruen | 11:13 | Im Glauben starben diese alle, ohne daß sie die verheißenen Güter schon erlangt hätten. Sie hatten sie aus weiter Ferne nur gesehen und begrüßt und so bekannt, daß sie nur Pilgrime und Fremdlinge auf Erden seien. | |
Hebr | GerGruen | 11:15 | Hätten sie dabei an das Land gedacht, aus dem sie ausgezogen waren, so hätten sie die Möglichkeit gehabt, dorthin zurückzukehren. | |
Hebr | GerGruen | 11:16 | So aber trachten sie nach einem besseren, das heißt nach dem himmlischen. Darum scheut sich Gott auch nicht, sich ihren Gott nennen zu lassen; er hat ja ihnen eine Stadt bereitet. | |
Hebr | GerGruen | 11:17 | Im Glauben brachte Abraham, als er erprobt werden sollte, den Isaak als Opfer dar; er wollte seinen einzigen Sohn darbringen; er, der doch die Verheißung empfangen hatte, | |
Hebr | GerGruen | 11:19 | Er dachte eben: "Gott kann sogar Tote wieder auferwecken", und so erhielt er ihn zugleich als Sinnbild wiederum zurück. | |
Hebr | GerGruen | 11:21 | Im Glauben segnete der sterbende Jakob die beiden Söhne Josephs und betete, gestützt auf die Spitze seines Stabes. | |
Hebr | GerGruen | 11:22 | Im Glauben dachte Joseph noch beim Sterben an den Auszug der Kinder Israels und gab Anweisung über seine Gebeine. | |
Hebr | GerGruen | 11:23 | Im Glauben ward nach der Geburt Moses von seinen Eltern noch drei Monate lang verborgen gehalten; sie sahen nämlich, daß das Kind lieblich war, und fürchteten den Befehl des Königs nicht. | |
Hebr | GerGruen | 11:24 | Im Glauben lehnte Moses, als er schon erwachsen war, es ab, sich Sohn der Tochter Pharaos nennen zu lassen. | |
Hebr | GerGruen | 11:25 | Er wollte lieber mit dem Volke Gottes Leid ertragen, als nur vorübergehenden Genuß von Sünde haben. | |
Hebr | GerGruen | 11:26 | So hielt er die Schmach Christi für einen größeren Reichtum als Ägyptens Schätze. Er blickte ja auf die Vergeltung hin. | |
Hebr | GerGruen | 11:27 | Im Glauben verließ er das Ägypterland und fürchtete den Zorn des Königs nicht. Und standhaft hielt er aus, als hätte er den Unsichtbaren sichtbar vor Augen. | |
Hebr | GerGruen | 11:28 | Im Glauben hielt er das Pascha und ordnete das Blutbestreichen an, damit der Würgengel nicht ihre Erstgeburt vernichte. | |
Hebr | GerGruen | 11:29 | Im Glauben durchschritten sie das Rote Meer wie trockenes Land, während die Ägypter beim gleichen Versuche verschlungen wurden. | |
Hebr | GerGruen | 11:30 | Im Glauben stürzten auch die Mauern Jerichos zusammen, nachdem man an sieben Tagen um sie herumgezogen war. | |
Hebr | GerGruen | 11:31 | Im Glauben kam die Dirne Rahab nicht mit jenen Unfolgsamen um, weil sie die Kundschafter friedlich aufgenommen hatte. | |
Hebr | GerGruen | 11:32 | Doch wozu soll ich noch weiter reden? Es fehlt mir die Zeit, um alles durchzugehen von Gedeon und Barak, Samson und Jephte, von David, Samuel und den Propheten. | |
Hebr | GerGruen | 11:33 | Im Glauben rangen diese Königreiche nieder, schufen Recht, erlangten Verheißungen; sie schlossen Löwenrachen, | |
Hebr | GerGruen | 11:34 | löschten Feuersgluten aus, entgingen der Schärfe des Schwertes. Aus Schwachheit kamen sie zu Kraft und wurden Helden im Kampf und brachten fremde Heere zum Weichen. | |
Hebr | GerGruen | 11:35 | Frauen erhielten ihre Toten durch die Wiederaufweckung zurück. Andere wurden gemartert und wollten nichts von der Freilassung wissen, um eine wundervollere Auferstehung zu erlangen. | |
Hebr | GerGruen | 11:36 | Und wieder andere mußten Spott und Geißelung verkosten, andere Ketten und Gefängnis. | |
Hebr | GerGruen | 11:37 | Sie wurden gesteinigt und gefoltert und zersägt, durchs Schwert getötet; in Schaf- und Ziegenfellen zogen sie umher, in Not, bedrängt, mißhandelt. | |
Hebr | GerGruen | 11:38 | Die Welt war ihrer nicht wert. In Einöden und im Gebirge irrten sie umher, in Höhlen und in Erdklüften. | |
Hebr | GerGruen | 11:39 | Und doch, sie alle, obwohl so große Glaubenszeugen, erlangten die verheißenen Güter nicht. | |
Chapter 12
Hebr | GerGruen | 12:1 | So wollen denn auch wir, da wir von einer solchen Wolke von Glaubenszeugen uns umgeben sehen, jede Last ablegen, zumal die Sünde, die uns so leicht bestrickt. Dann wollen wir mit Ausdauer im Wettkampf laufen, der uns obliegt, | |
Hebr | GerGruen | 12:2 | dabei auf Jesus blickend, den Begründer und Vollender unseres Glaubens. Freude lag für ihn bereit; aber er erduldete anstatt ihrer das Kreuz, der Schmach nicht achtend. Jetzt sitzt er zur Rechten des Thrones Gottes. | |
Hebr | GerGruen | 12:3 | O, lebt euch in den hinein, der solchen Widerspruch der Sünder gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermattet und an eurer Seele schlaff werdet. | |
Hebr | GerGruen | 12:5 | Dagegen habt ihr die Mahnung vergessen, die euch wie Söhnen zuredet: "Mein Sohn, achte die Züchtigung des Herrn nicht gering, verzage nicht, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst. | |
Hebr | GerGruen | 12:6 | Denn wen der Herr liebhat, den züchtigt er; er schlägt jeden Sohn, zu dem er als Vater sich bekennt." | |
Hebr | GerGruen | 12:7 | Ihr duldet der Erziehung wegen; wie mit Söhnen verkehrt Gott mit euch. Wo wäre je ein Sohn, den der Vater nicht züchtigte? | |
Hebr | GerGruen | 12:8 | Und wenn ihr ohne Züchtigung, unter der alle stehen, bliebet, so wäret ihr Bastarde und nicht echte Söhne. | |
Hebr | GerGruen | 12:9 | Wenn wir unter der strengen Zucht unserer leiblichen Väter gestanden haben und Ehrfurcht vor ihnen hatten, sollten wir uns nicht noch mehr dem Vater der Geister unterwerfen, um zu leben? | |
Hebr | GerGruen | 12:10 | Jene hielten uns nur kurze Zeit nach ihrem Gutdünken in Zucht; er aber tut's zu unserem Besten, auf daß wir an seiner Heiligkeit teilnehmen. | |
Hebr | GerGruen | 12:11 | Jede Züchtigung scheint für den Augenblick nicht Freude, vielmehr Betrübnis einzutragen, doch nachher trägt sie denen, die in ihr geschult sind, als heilsame Frucht Gerechtigkeit. | |
Hebr | GerGruen | 12:13 | und wandelt zielsichere Wege, damit, was lahm ist, sich nicht ganz ausrenke, vielmehr geheilt werde. | |
Hebr | GerGruen | 12:14 | Trachtet nach Frieden mit allen und nach Heiligung; denn ohne sie wird niemand je den Herrn schauen. | |
Hebr | GerGruen | 12:15 | Sorgt, daß keiner der Gnade Gottes sich entziehe, daß nicht ein giftiges Gewächs emporwachse und um sich greife und viele dadurch befleckt werden, | |
Hebr | GerGruen | 12:16 | daß keiner ein Ehebrecher sei oder ein so gemeiner Mensch wie Esau, der sein Erstgeburtsrecht wegen einer einzigen Speise preisgab. | |
Hebr | GerGruen | 12:17 | Ihr wisset ja, daß er den Segen nachher noch empfangen wollte und daß er abgewiesen wurde; er fand keine Möglichkeit für eine Sinnesänderung, obwohl er unter Tränen sie herbeizuführen suchte. | |
Hebr | GerGruen | 12:18 | Ihr seid nicht zu einem Berge, den man berühren kann, hinzugetreten, zu einer Feuerflamme, zu Dunkel, Finsternis, Gewittersturm | |
Hebr | GerGruen | 12:19 | und zu Posaunenschall und laut erdröhnenden Worten; bei ihnen baten ja die Zuhörer, es möchte nicht mehr weiterhin so zu ihnen gesprochen werden. | |
Hebr | GerGruen | 12:20 | Denn sie vermochten nicht, die Verordnung zu ertragen: "Wenn nur ein Tier den Berg berührt, so soll es gesteinigt werden." | |
Hebr | GerGruen | 12:21 | Und die Erscheinung war so furchtbar, daß Moses selber sprach: "Ich bin voll Furcht und Zittern." | |
Hebr | GerGruen | 12:22 | Nein, ihr seid zum Berge Sion, zu der Stadt des lebendigen Gottes hinzugetreten, zum himmlischen Jerusalem und zu den Myriaden Engeln, zu der festlichen Gemeinde | |
Hebr | GerGruen | 12:23 | der Erstgeborenen, die in den Himmeln aufgeschrieben sind, zu Gott, dem Richter aller, und zu den Seelen der vollendeten Gerechten | |
Hebr | GerGruen | 12:24 | und zu dem Bürgen des Neuen Bundes, Jesus, und zum Besprengtwerden mit seinem Blute, das eindringlicher redet als das Blut Abels. | |
Hebr | GerGruen | 12:25 | So seht denn zu, daß ihr den, der redet, nicht ablehnt. Denn wenn jene schon der Strafe nicht entgingen, die ihn, als er sich auf Erden offenbarte, abgewiesen haben, um wieviel weniger dann wir, wenn wir den abweisen, der aus dem Himmel zu uns redet. | |
Hebr | GerGruen | 12:26 | Damals erschütterte seine Stimme die Erde, jetzt aber gab er die Verheißung: "Noch einmal will ich nicht bloß die Erde erschüttern, sondern auch den Himmel." | |
Hebr | GerGruen | 12:27 | Das "Noch einmal" weist darauf hin, daß das, was erschüttert wird, als ein Geschaffenes eine Umwandlung erfahren wird, damit das bleibe, was sich nicht erschüttern läßt. | |
Hebr | GerGruen | 12:28 | So laßt uns denn, weil wir ein unerschütterliches Reich in Aussicht haben, jetzt unsere Dankbarkeit dadurch bezeugen, daß wir in Scheu und Ehrfurcht Gott wohlgefällig dienen; | |
Chapter 13
Hebr | GerGruen | 13:2 | Vergesset nicht die Gastfreundschaft. Ohne es zu wissen, haben einige dadurch Engel beherbergt. | |
Hebr | GerGruen | 13:3 | Gedenket der Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen, und der Mißhandelten als solche, die noch im Leibe leben. | |
Hebr | GerGruen | 13:4 | Die Ehe sei bei allen ehrbar und unbefleckt das Ehebett. Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten. | |
Hebr | GerGruen | 13:5 | Euer Lebenswandel sei frei von Geldgier. Seid mit dem zufrieden, was ihr habt. Er selbst hat ja gesagt: "Ich werde niemals dich verlassen und nie dich preisgeben." | |
Hebr | GerGruen | 13:6 | So können wir getrost erklären: "Mein Helfer ist der Herr; ich brauche mich nicht zu fürchten; was könnte auch ein Mensch mir antun." | |
Hebr | GerGruen | 13:7 | Erinnert euch an eure Vorsteher, die euch das Wort Gottes verkündet haben. Betrachtet genau das Ende ihres Wandels und ahmt ihren Glauben nach. | |
Hebr | GerGruen | 13:9 | Laßt euch durch allerlei fremdartige Lehren nicht irremachen. Es ist doch besser, das Herz durch Gnaden stark zu machen als durch Opferspeisen, von denen jene keinen Nutzen hatten, die davon lebten. | |
Hebr | GerGruen | 13:11 | Denn die Leiber jener Tiere, von deren Blut vom Hohenpriester zur Sühne für die Sünden etwas in das Allerheiligste getragen wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt. | |
Hebr | GerGruen | 13:12 | Darum hat auch Jesus, um durch sein Blut sein Volk zu heiligen, außerhalb des Stadttores gelitten. | |
Hebr | GerGruen | 13:14 | Wir haben hienieden keine bleibende Stätte: wir trachten vielmehr nach der kommenden. | |
Hebr | GerGruen | 13:15 | Wir wollen Gott durch ihn beständig Lobopfer bringen; die Frucht von Lippen meine ich, die seinen Namen preisen. | |
Hebr | GerGruen | 13:16 | Vergeßt nicht, wohltätig zu sein und mitzuteilen; an solchen Opfern hat Gott Wohlgefallen. | |
Hebr | GerGruen | 13:17 | Gehorchet euern Vorstehern und folget ihnen. Sie wachen nämlich über eure Seelen, weil sie darüber Rechenschaft ablegen müssen. O, möchten sie doch dies mit Freude tun und nicht mit Seufzen. Das brächte euch ja keinen Nutzen. | |
Hebr | GerGruen | 13:18 | Betet für uns! Wir sind überzeugt, daß wir ein gutes Gewissen haben, weil wir in allem rechtschaffen zu wandeln suchen. | |
Hebr | GerGruen | 13:19 | Um so inniger ermahne ich euch, dies zu tun, damit ich um so rascher euch wiedergegeben werde. | |
Hebr | GerGruen | 13:20 | Der Gott des Friedens, der den erhabenen Hirten der Schafe, unseren Herrn Jesus, durch das Blut des ewigen Bundes von den Toten auferweckt hat, | |
Hebr | GerGruen | 13:21 | befähige euch zu allem Guten, damit ihr seinen Willen tut. Durch Jesus Christus wirkte er in uns, was vor ihm wohlgefällig ist. Ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeiten! Amen. | |
Hebr | GerGruen | 13:22 | Ich bitte euch, meine Brüder, nehmt dieses Mahnwort willig auf; ich habe euch ja nur kurz geschrieben. | |
Hebr | GerGruen | 13:23 | Wißt, daß Timotheus, unser Bruder, wieder frei ist; ich werde euch mit ihm besuchen, sobald er kommt. | |
Hebr | GerGruen | 13:24 | Grüßt alle eure Vorsteher und alle Heiligen! Es grüßen euch die Brüder in Italien! | |