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II SAMUEL
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Chapter 1
II S GerZurch 1:1  NACH dem Tode Sauls, als David von dem Siege über die Amalekiter zurückgekehrt war und seit zwei Tagen wieder in Ziklag weilte, (a) 1Sa 30:26
II S GerZurch 1:2  da, am dritten Tage, kam aus dem Lager von Saul her ein Mann mit zerrissenen Kleidern und mit Erde auf dem Haupte. Als der zu David kam, warf er sich ehrfurchtsvoll zur Erde nieder.
II S GerZurch 1:3  David sprach zu ihm: Wo kommst du her? Er antwortete: Aus dem Lager Israels bin ich entronnen.
II S GerZurch 1:4  David sprach zu ihm: Wie ist es gegangen? Erzähle mir! Er sprach: Das Volk ist aus der Schlacht geflohen; auch ist viel Volks gefallen und umgekommen; auch Saul und sein Sohn Jonathan sind tot.
II S GerZurch 1:5  David sprach zu dem Burschen, der ihm die Kunde brachte: Woher weisst du, dass Saul und sein Sohn Jonathan tot sind?
II S GerZurch 1:6  Der Bursche, der ihm die Kunde brachte, sprach: Ich kam von ungefähr auf den Berg Gilboa, siehe, da stand Saul auf seinen Speer gelehnt, und Wagen und Reiter jagten auf ihn zu. (a) 1Sa 31:1-3
II S GerZurch 1:7  Da wandte er sich um, und als er mich sah, rief er mich an. Ich antwortete: Hier bin ich.
II S GerZurch 1:8  Und er fragte mich: Wer bist du? Ich antwortete ihm: Ich bin ein Amalekiter.
II S GerZurch 1:9  Da sprach er zu mir: Tritt her zu mir und gib mir den Todesstoss; denn der Krampf hat mich ergriffen, und noch immer ist das Leben in mir.
II S GerZurch 1:10  Da trat ich auf ihn zu und gab ihm den Todesstoss; denn ich wusste, dass er seinen Fall nicht überleben werde. Dann nahm ich das Diadem auf seinem Haupte und die Spange an seinem Arm und bringe sie hierher zu meinem Herrn.
II S GerZurch 1:11  Da fasste David seine Kleider und zerriss sie, und ebenso alle Männer, die bei ihm waren,
II S GerZurch 1:12  und sie hielten die Totenklage und weinten und fasteten bis zum Abend um Saul, um seinen Sohn Jonathan und um das Volk des Herrn und um das Haus Israel, weil sie durchs Schwert gefallen waren.
II S GerZurch 1:13  Und David sprach zu dem Burschen, der ihm die Kunde brachte: Wo bist du her? Er sprach: Ich bin der Sohn eines Beisassen aus Amalek.
II S GerZurch 1:14  David sprach zu ihm: Wie? du hast dich nicht gescheut, Hand anzulegen, um den Gesalbten des Herrn zu verderben?
II S GerZurch 1:15  Dann rief David einen von seinen Leuten und sprach: Komm her, stosse ihn nieder! Und der schlug ihn tot. (a) 1Sa 4:10
II S GerZurch 1:16  David aber sprach zu ihm: Dein Blut über dein Haupt! Denn dein eigener Mund hat wider dich gezeugt, da du sprachst: Ich habe den Gesalbten des Herrn getötet.
II S GerZurch 1:17  UND David sang dieses Trauerlied auf Saul und seinen Sohn Jonathan -
II S GerZurch 1:18  man soll es die Söhne Judas lehren; es steht ja aufgezeichnet im Buche des Wackern -: (a) Jos 10:13
II S GerZurch 1:19  Wehe, du Zierde Israels, auf deinen Höhen erschlagen! / Wie sind die Helden gefallen! /
II S GerZurch 1:20  Saget es nicht zu Gath, / verkündet es nicht in den Gassen zu Askalon, / dass sich nicht freuen die Töchter der Philister, / die Töchter der Unbeschnittenen nicht frohlocken! /
II S GerZurch 1:21  Ihr Berge Gilboas, nicht Tau, nicht Regen falle auf euch, / ihr treulosen Gefilde, / denn dort ward entweiht der Schild der Helden, / der Schild Sauls, die Waffen des Gesalbten! /
II S GerZurch 1:22  Vom Blut der Erschlagenen, vom Fett der Helden / wich Jonathans Bogen nicht zurück, / kam Sauls Schwert nicht leer wieder. /
II S GerZurch 1:23  Saul und Jonathan, die Geliebten und Holden, / im Leben und im Tode ungetrennt: / sie waren schneller als die Adler, waren stärker als die Löwen! /
II S GerZurch 1:24  Ihr Töchter Israels, weinet um Saul, / der euch mit Purpur lieblich gekleidet, / der Goldschmuck geheftet auf euer Gewand! /
II S GerZurch 1:25  Wie sind die Helden gefallen mitten im Streit! / Jonathan auf deinen Höhen erschlagen! /
II S GerZurch 1:26  Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan, / du warst mir so hold! / Deine Liebe war mir köstlicher als Frauenliebe! /
II S GerZurch 1:27  Wie sind die Helden gefallen, / dahin die Rüstzeuge des Krieges!
Chapter 2
II S GerZurch 2:1  DARNACH befragte David den Herrn und sprach: soll ich in eine der Städte Judas hinaufziehen? Der Herr antwortete ihm: Zieh hinauf. David sprach: Wohin soll ich ziehen? Er antwortete: Nach Hebron. (a) 1Sa 30:7 8
II S GerZurch 2:2  So zog denn David dort hinauf mit seinen beiden Frauen, Ahinoam aus Jesreel und Abigail, dem Weibe Nabals aus Karmel.
II S GerZurch 2:3  Auch die Männer, die bei ihm waren, führte David hinauf, einen jeden mit seiner Familie, und sie liessen sich in den Ortschaften um Hebron nieder.
II S GerZurch 2:4  Da kamen die Männer von Juda und salbten David dort zum König über das Haus Juda. Als nun David gemeldet wurde, die Männer von Jabes in Gilead hätten Saul begraben, (a) 1Sa 31:11-13
II S GerZurch 2:5  sandte David Boten an die Männer von Jabes in Gilead und liess ihnen sagen: Gesegnet seid ihr vom Herrn, dass ihr Saul, eurem Herrn, diesen Liebesdienst erwiesen und ihn begraben habt.
II S GerZurch 2:6  So erweise euch nun der Herr Liebe und Treue, und auch ich will euch Gutes tun dafür, dass ihr das getan habt.
II S GerZurch 2:7  So fasset nun Mut und zeigt euch als wackere Männer; denn Saul, euer Herr, ist tot. Auch hat mich das Haus Juda zum König über sich gesalbt.
II S GerZurch 2:8  ABNER aber, der Sohn Ners, Sauls Feldhauptmann, nahm Isbaal, den Sohn Sauls, und brachte ihn nach Mahanaim. (1) dies die eig. Namensform (1Ch 8:33) Aus Abscheu gegen den Namen Baal wurde in den Samuelbüchern Isboseth geschrieben (a) 1Sa 14:50
II S GerZurch 2:9  Dort machte er ihn zum König über Gilead, über Asser, Jesreel, Ephraim, Benjamin, kurz über ganz Israel.
II S GerZurch 2:10  Isbaal, der Sohn Sauls, war vierzig Jahre alt, als er König über Israel wurde, und regierte zwei Jahre lang. Nur das Haus Juda hielt es mit David.
II S GerZurch 2:11  Die Zeit aber, da David in Hebron über das Haus Juda regierte, betrug sieben Jahre und sechs Monate.
II S GerZurch 2:12  Einst rückte Abner, der Sohn Ners, mit den Knechten Isbaals, des Sohnes Sauls, von Mahanaim aus nach Gibeon.
II S GerZurch 2:13  Joab aber, der Sohn der Zeruja, rückte mit den Knechten Davids aus von Hebron, und sie stiessen am Teich von Gibeon auf sie; die einen lagerten sich diesseits, die andern jenseits des Teichs.
II S GerZurch 2:14  Da sprach Abner zu Joab: Die jungen Burschen mögen auftreten und ein Kampfspiel vor uns aufführen! Joab sprach: es sei!
II S GerZurch 2:15  Da traten sie auf und wurden abgezählt; zwölf aus Benjamin, von Isbaal, dem Sohne Sauls, und zwölf von den Knechten Davids.
II S GerZurch 2:16  Und ein jeder (der Benjaminiten) packte den Gegner mit der Hand beim Schopf und stiess ihm das Schwert in die Seite, und sie fielen miteinander. Daher nannte man den Ort "das Messerfeld", das bei Gibeon liegt.
II S GerZurch 2:17  Da entspann sich an jenem Tage ein sehr heftiger Kampf, und Abner und die Männer Israels wurden von den Knechten Davids geschlagen.
II S GerZurch 2:18  Nun waren dabei die drei Söhne der Zeruja: Joab, Abisai und Asahel. Asahel aber war leichtfüssig wie eine Gazelle auf dem Felde.
II S GerZurch 2:19  Und Asahel jagte Abner nach und wich nicht von ihm, weder zur Rechten noch zur Linken.
II S GerZurch 2:20  Da wandte sich Abner um und sprach: Bist du es Asahel? Er sprach: Ich bin's.
II S GerZurch 2:21  Abner sprach zu ihm: Wende dich rechts oder links und mach dich an einen von der Mannschaft und nimm dir seine Rüstung. Aber Asahel wollte nicht von ihm ablassen.
II S GerZurch 2:22  Da sprach Abner noch einmal zu Asahel: Geh von mir weg! Warum soll ich dich zu Boden schlagen? Wie dürfte ich dann deinem Bruder Joab noch unter die Augen treten?
II S GerZurch 2:23  Aber er weigerte sich, zu weichen. Da stach ihn Abner rückwärts in den Bauch, sodass der Speer hinten herausdrang; und er stürzte dort nieder und starb auf der Stelle. Jeder aber, der an den Ort kam, wo Asahel gefallen und gestorben war, stand stille.
II S GerZurch 2:24  Nun jagten Joab und Abisai dem Abner nach, und die Sonne war eben untergegangen, als sie nach Gibeath-Amma kamen, das am Wege in der Steppe von Gibeon liegt.
II S GerZurch 2:25  Da sammelten sich die Benjaminiten hinter Abner zu einem geschlossenen Haufen und stellten sich auf der Höhe von Gibeath-Amma auf.
II S GerZurch 2:26  Dann rief Abner dem Joab zu und sprach: Soll denn das Schwert ohne Ende fressen? Weisst du nicht, dass das bittere Ende nachkommt? Wann willst du endlich den Leuten befehlen, von ihren Brüdern abzulassen?
II S GerZurch 2:27  Joab sprach: So wahr Gott lebt! hättest du nicht geredet, dann hätten sich die Leute erst am Morgen von der Verfolgung ihrer Brüder zurückgezogen.
II S GerZurch 2:28  Und Joab liess in die Posaune stossen, und alles Volk hielt inne und jagte Israel nicht mehr nach und stand ab vom Kampfe.
II S GerZurch 2:29  Abner und seine Leute zogen jene ganze Nacht durch die Jordansteppe, überschritten den Jordan, marschierten durch die ganze Bithronschlucht und kamen nach Mahanaim.
II S GerZurch 2:30  Als Joab von der Verfolgung Abners abstand und alle seine Leute sammelte, da wurden von den Knechten Davids neunzehn Mann und Asahel vermisst.
II S GerZurch 2:31  Die Knechte Davids aber hatten von den Benjaminiten, unter den Leuten Abners, 360 Mann erschlagen.
II S GerZurch 2:32  Und sie hoben Asahel auf und begruben ihn in seines Vaters Grab zu Bethlehem. Dann marschierten Joab und seine Leute die ganze Nacht, und sie kamen nach Hebron, als der Tag anbrach.
Chapter 3
II S GerZurch 3:1  Und der Krieg zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids zog sich lange hin; David wurde immer stärker, das Haus Sauls aber wurde immer schwächer.
II S GerZurch 3:2  In Herbron wurden Davids Söhne geboren; sein Erstgeborner war Amnon, von Ahinoam aus Jesreel; (a) 1Ch 3:1-4
II S GerZurch 3:3  sein zweiter Kileab, von Abigail, dem Weibe Nabals aus Karmel; der dritte Absalom, der Sohn der Maacha, der Tochter Thalmais, des Königs von Gesur;
II S GerZurch 3:4  der vierte Adonia, der Sohn der Haggith; der fünfte Sephatja, der Sohn der Abital,
II S GerZurch 3:5  der sechste Jithream, von Egla, dem Weibe Davids. Diese wurden David in Hebron geboren.
II S GerZurch 3:6  SOLANGE der Krieg zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids währte, hielt Abner treu zum Hause Sauls.
II S GerZurch 3:7  Nun hatte Saul ein Kebsweib gehabt, mit Namen Rizpa, die Tochter Ajas. Isbaal aber, der Sohn Sauls, sprach zu Abner: Warum bist du zum Kebsweib meines Vaters gegangen? (1) s. Anm. zu 2Sa 2:8.
II S GerZurch 3:8  Da wurde Abner sehr zornig über die Worte Isbaals und sprach: Bin ich denn jetzt ein judäischer Hundskopf, nachdem ich dem Hause deines Vaters Saul, seinen Brüdern und Freunden, Liebe erwiesen und dich nicht in die Hände Davids habe geraten lassen? Und du machst mir heute Vorwürfe wegen eines Weibes?
II S GerZurch 3:9  Gott tue dem Abner dies und das - was der Herr dem David geschworen, das will ich für ihn tun:
II S GerZurch 3:10  ich werde das Königtum dem Hause Sauls nehmen und den Thron Davids aufrichten über Israel und Juda von Dan bis Beerseba.
II S GerZurch 3:11  Da vermochte er dem Abner kein Wort mehr zu erwidern, so fürchtete er sich vor ihm.
II S GerZurch 3:12  Und Abner sandte Boten an David... und liess ihm sagen: Schliesse einen Vertrag mit mir, so werde ich dir helfen, ganz Israel auf deine Seite zu bringen. (1) die paar folgenden Worte sind unübersetzbar.
II S GerZurch 3:13  Der antwortete: Gut! ich schliesse einen Vertrag mit dir; nur fordere ich eines von dir: Du darfst nicht vor mir erscheinen, du bringest denn Michal, die Tochter Sauls, zu mir, wenn du kommst, vor mir zu erscheinen.
II S GerZurch 3:14  David sandte nun Boten an Isbaal, den Sohn Sauls, und liess ihm sagen: Gib mir mein Weib Michal heraus, das ich mir um die Vorhäute von hundert Philistern gefreit habe. (a) 1Sa 18:27
II S GerZurch 3:15  Isbaal schickte hin und liess sie ihrem Manne, Paltiel, dem Sohn des Lais, wegnehmen. (a) 1Sa 25:44
II S GerZurch 3:16  Ihr Mann aber ging mit ihr und folgte ihr weinend bis Bahurim. Da sprach Abner zu ihm: Geh wieder heim. Und er ging heim.
II S GerZurch 3:17  Abner aber hatte mit den Ältesten Israels verhandelt und gesagt: Schon längst habt ihr euch ja David zum König gewünscht;
II S GerZurch 3:18  so führt es nun aus! Denn der Herr hat zu David gesagt: Durch meinen Knecht David will ich mein Volk Israel aus der Hand der Philister und aller seiner Feinde erretten.
II S GerZurch 3:19  Ebenso redete Abner zu den Benjaminiten. Darnach ging Abner auch hin, um David in Hebron alles zu berichten, was Israel und das ganze Haus Benjamin beschlossen hatten.
II S GerZurch 3:20  Als nun Abner mit zwanzig Mann zu David nach Hebron kam, veranstaltete David zu Ehren Abners und seiner Begleiter ein Mahl.
II S GerZurch 3:21  Und Abner sprach zu David: Ich will mich aufmachen und hingehen und ganz Israel um meinen Herrn, den König, sammeln, dass sie einen Vertrag mit dir machen und du König werdest, so weit dein Herz begehrt. Dann liess David den Abner in Frieden wieder ziehen.
II S GerZurch 3:22  Da kamen gerade die Knechte Davids mit Joab von einem Streifzug heim und brachten reiche Beute mit. Abner aber war nicht mehr bei David in Hebron, sondern er hatte ihn in Frieden wieder ziehen lassen.
II S GerZurch 3:23  Als nun Joab und die ganze Heerschar mit ihm heimgekommen war, da berichtete man Joab: Abner, der Sohn Ners, ist zum König gekommen, und der hat ihn in Frieden wieder ziehen lassen.
II S GerZurch 3:24  Da ging Joab zum König hinein und sprach: Was hast du getan? Abner ist also zu dir gekommen; warum hast du ihn in Frieden wieder ziehen lassen?
II S GerZurch 3:25  Hast du nicht gemerkt, dass Abner, der Sohn Ners, gekommen ist, um dich zu hintergehen, um dein Tun und Lassen zu erkunden und alles zu erfahren, was du vorhast?
II S GerZurch 3:26  Und als Joab von David herauskam, sandte er Abner Boten nach; die holten ihn von der Zisterne Sira zurück, ohne dass David etwas davon wusste.
II S GerZurch 3:27  Als Abner nach Hebron zurückkam, führte ihn Joab abseits in den Winkel des Tores, um heimlich mit ihm zu reden; dort stach er ihn in den Bauch, dass er starb - um das Blut seines Bruders Asahel zu rächen. (a) 2Sa 2:18-23
II S GerZurch 3:28  Als David das hernach erfuhr, sprach er: Ich und mein Königtum sind für ewig unschuldig vor dem Herrn an dem Blute Abners, des Sohnes Ners.
II S GerZurch 3:29  Es falle zurück auf das Haupt Joabs und auf sein ganzes Geschlecht! Möge es im Hause Joabs nie an solchen fehlen, die an Fluss und Aussatz leiden, die an Krücken gehen, die durch das Schwert fallen und die nichts zu essen haben!
II S GerZurch 3:30  Joab und sein Bruder Abisai hatten Abner ermordet, weil er ihren Bruder Asahel bei Gibeon im Kampf getötet hatte.
II S GerZurch 3:31  David nun sprach zu Joab und zu allem Volk, das bei ihm war: Zerreisset eure Kleider, gürtet das Trauergewand um und erhebt die Totenklage vor Abner her! Der König David aber folgte der Bahre.
II S GerZurch 3:32  Und als sie Abner in Hebron begruben, weinte der König laut am Grabe Abners; und alles Volk weinte mit.
II S GerZurch 3:33  Dann sang der König das Klagelied auf Abner und sprach: Musste Abner sterben, wie ein Gottloser stirbt? /
II S GerZurch 3:34  Deine Hände waren nicht gebunden, / noch deine Füsse in Ketten geschlagen. / Wie ein Ruchloser fällt, bist du gefallen. Da beweinte ihn alles Volk noch mehr.
II S GerZurch 3:35  Als es noch Tag war, kam alles Volk, um David zum Essen zu nötigen. Aber David schwur: Gott tue mir dies und das, wenn ich Brot oder sonst etwas geniesse, bevor die Sonne untergeht!
II S GerZurch 3:36  Als alles Volk das erfuhr, gefiel es ihnen wohl; alles, was der König tat, gefiel dem ganzen Volke wohl.
II S GerZurch 3:37  Und alles Volk und ganz Israel erkannten an jenem Tage, dass die Ermordung Abners, des Sohnes Ners, nicht vom König ausgegangen war.
II S GerZurch 3:38  Und der König sprach zu seinen Knechten: Wisst ihr nicht, dass heute ein Fürst und Grosser in Israel gefallen ist?
II S GerZurch 3:39  Ich bin heute zu schwach und zu gering für die Königsherrschaft, und diese Männer, die Söhne der Zeruja, sind mir durch Gewalttat überlegen. Der Herr vergelte dem, der die Untat verübt hat, nach seiner Untat! (a) 1Kön 2:28-34
Chapter 4
II S GerZurch 4:1  ALS aber Isbaal, der Sohn Sauls, hörte, dass Abner in Hebron umgekommen war, entsank ihm der Mut, und ganz Israel erschrak. (1) s. Anm. zu 2Sa 2:8.
II S GerZurch 4:2  Nun hatte Isbaal, der Sohn Sauls, zwei Männer als Anführer von Streifscharen: der eine hiess Baana, der andere Rechab, die Söhne Rimmons aus Beeroth in Benjamin; Beeroth wird nämlich auch zu Benjamin gerechnet.
II S GerZurch 4:3  Die Beerothiter jedoch waren nach Gittaim geflohen und dort Beisassen geworden bis auf den heutigen Tag.
II S GerZurch 4:4  Jonathan aber, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn, der an den Füssen lahm war. Er war fünf Jahre alt gewesen, als die Kunde von Saul und Jonathan aus Jesreel kam. Da hob ihn seine Wärterin auf und floh; in der Eile ihrer Flucht aber entfiel er ihr, und so wurde er lahm. Meribaal (1) dies die eig. Namensform (1Ch 8:34) war sein Name. (2Sa 9:3) für das überlieferte Mephiboseth; vgl auch Anm zu 2Sa 2:8
II S GerZurch 4:5  Da machten sich nun die Söhne Rimmons aus Beeroth, Rechab und Baana, auf den Weg und kamen um die heisseste Tageszeit zum Hause Isbaals, als er gerade den Mittagsschlaf hielt.
II S GerZurch 4:6  Und siehe, die Pförtnerin des Hauses war beim Weizenreinigen eingenickt und schlief; so stahlen sich Rechab und sein Bruder Baana durch,
II S GerZurch 4:7  drangen in das Haus, während er in seinem Schlafgemach auf dem Bette lag, und schlugen ihn tot. Dann hieben sie ihm den Kopf ab und nahmen ihn mit; und nun gingen sie die ganze Nacht durch die Jordansteppe,
II S GerZurch 4:8  brachten den Kopf Isbaals zu David nach Hebron und sprachen zum König: Da hast du den Kopf Isbaals, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der dir nach dem Leben stellte. Der Herr hat heute meinem Gebieter, dem König, Rache gewährt an Saul und seinem Geschlecht.
II S GerZurch 4:9  Aber David antwortete Rechab und seinem Bruder Baana, den Söhnen Rimmons aus Beeroth, und sprach zu ihnen: So wahr der Herr lebt, der mich aus aller Not erlöst hat:
II S GerZurch 4:10  den, der mir die Kunde brachte: "Saul ist tot!" und der meinte, er sei ein Freudenbote, den griff ich und tötete ihn in Ziklag und gab ihm so den Botenlohn. (a) 2Sa 1:15
II S GerZurch 4:11  Wieviel mehr, wenn ruchlose Menschen einen rechtschaffenen Mann im eigenen Hause auf seinem Lager ermordet haben - sollte ich da nicht sein Blut von euch fordern und euch von der Erde vertilgen?
II S GerZurch 4:12  Und David gab den Knechten Befehl, die machten sie nieder, hieben ihnen Hände und Füsse ab und hängten sie am Teiche zu Hebron auf. Den Kopf Isbaals aber nahmen sie und begruben ihn in Abners Grab zu Hebron. (a) 2Sa 3:32
Chapter 5
II S GerZurch 5:1  NUN kamen alle Stämme Israels zu David nach Hebron und sprachen: Wir sind ja dein Gebein und Fleisch. (a) 1Ch 11:1-9
II S GerZurch 5:2  Schon längst, als Saul noch über uns König war, bist du es gewesen, der Israel ins Feld und wieder heim führte, und der Herr hat dir verheissen: Du sollst mein Volk Israel weiden, du sollst Fürst sein über Israel. (a) 1Sa 18:13
II S GerZurch 5:3  Da kamen alle Ältesten Israels zum König nach Hebron, und der König David schloss mit ihnen in Hebron einen Vertrag vor dem Herrn; dann salbten sie David zum König über Israel. (a) 2Sa 2:4
II S GerZurch 5:4  David war dreissig Jahre alt, als er König wurde, und vierzig Jahre regierte er.
II S GerZurch 5:5  In Hebron regierte er über Juda sieben Jahre und sechs Monate, und in Jerusalem regierte er über ganz Israel und Juda 33 Jahre. (a) 2Sa 2:11; 1Ch 3:4
II S GerZurch 5:6  ALS der König mit seinen Leuten nach Jerusalem wider die Jebusiter zog, die im Lande wohnten, sprach man zu David: Da kommst du nicht hinein, sondern die Blinden und Lahmen werden dich vertreiben, das sollte heissen: Da kommt David nicht hinein. (a) Jos 15:63; Ri 1:21
II S GerZurch 5:7  Aber David nahm die Burg Zion ein; das ist die Davidsstadt.
II S GerZurch 5:8  An jenem Tage sprach David: Wer einen Jebusiter erschlägt... und die Lahmen und Blinden, die David in der Seele verhasst waren. Daher sagt man: Es soll kein Blinder noch Lahmer in das Haus kommen. (1) die ausgelassenen Worte sind unverständlich.
II S GerZurch 5:9  Darnach liess sich David auf der Burg nieder und nannte sie Stadt Davids; und er baute die Stadt ringsum, vom Millo an einwärts. (a) Ri 9:6; 1Kön 9:15
II S GerZurch 5:10  Und David wurde immer mächtiger, und der Herr, der Gott der Heerscharen, war mit ihm.
II S GerZurch 5:11  Und Hiram, der König von Tyrus, sandte Boten an David mit Zedernstämmen, auch Zimmerleute und Steinmetzen, und sie bauten David einen Palast. (a) 1Ch 14:1 2
II S GerZurch 5:12  Und David erkannte, dass der Herr ihn als König über Israel bestätigt und sein Königtum emporgebracht habe um seines Volkes Israel willen.
II S GerZurch 5:13  In Jerusalem nahm sich David noch mehr Kebsweiber und Frauen, nachdem er von Hebron (dorthin) gekommen war, und es wurden David noch mehr Söhne und Töchter geboren. (a) 1Ch 3:5-8
II S GerZurch 5:14  Dies sind die Namen derer, die ihm in Jerusalem geboren wurden: Sammua, Sobab, Nathan, Salomo,
II S GerZurch 5:17  ALS aber die Philister hörten, dass man David zum König über ganz Israel gesalbt habe, zogen sie alle herauf, um David zu suchen. Sowie David das erfuhr, ging er nach der Bergfeste hinab.
II S GerZurch 5:18  Als nun die Philister eingedrungen waren und sich in der Ebene Rephaim ausgebreitet hatten,
II S GerZurch 5:19  da befragte David den Herrn und sprach: Soll ich wider die Philister hinaufziehen? Wirst du sie in meine Hand geben? Der Herr antwortete David: Ziehe hinauf, denn ich werde die Philister sicherlich in deine Hand geben. (a) 2Sa 2:1; 1Sa 30:7 8
II S GerZurch 5:20  Da zog David nach Baal-Perazim und schlug sie dort; und er sprach: "Der Herr hat meine Feinde vor mir her durchbrochen, wie das Wasser den Damm durchbricht." Daher nannte man jenen Ort Baal-Perazim. (1) d.h. Herr der Durchbrüche.
II S GerZurch 5:21  Und sie liessen ihre Götzen dort zurück; David aber und seine Leute nahmen diese mit fort.
II S GerZurch 5:22  Die Philister jedoch zogen noch einmal herauf und breiteten sich in der Ebene Rephaim aus.
II S GerZurch 5:23  Als nun David den Herrn befragte, antwortete er: Ziehe ihnen nicht entgegen, sondern falle ihnen in den Rücken und komme von den Bakabäumen her über sie.
II S GerZurch 5:24  Wenn du es in den Wipfeln der Bakabäume einherschreiten hörst, dann brich los; denn alsdann ist der Herr vor dir her ausgezogen, das Heer der Philister zu schlagen.
II S GerZurch 5:25  Und David tat so, wie ihm der Herr geboten hatte, und er schlug die Philister von Gibeon an bis Geser.
Chapter 6
II S GerZurch 6:1  UND David versammelte wiederum alle Auserlesenen in Israel, 30 000 Mann. (a) 1Ch 13:5-14
II S GerZurch 6:2  Dann machte sich David auf und zog mit allem Volk, das bei ihm war, nach Baala in Juda, um von dort die Lade Gottes heraufzuholen, die nach dem Herrn der Heerscharen benannt ist, der auf den Cheruben thront. (a) 2Mo 25:22; Jos 15:9
II S GerZurch 6:3  Und sie setzten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen und führten sie so hinweg aus dem Hause Abinadabs, das auf dem Hügel stand. Ussa und Ahjo, die Söhne Abinadabs, leiteten den Wagen: (a) 1Sa 7:1
II S GerZurch 6:4  Ussa schritt neben der Lade Gottes her, während Ahjo vor der Lade her ging.
II S GerZurch 6:5  David aber und das ganze Haus Israel tanzten mit aller Macht vor dem Herrn her, unter Gesängen und mit Lauten, Harfen und Handpauken, mit Schellen und mit Zimbeln.
II S GerZurch 6:6  Als sie zur Tenne Nachons kamen, griff Ussa mit der Hand nach der Lade Gottes und hielt sie fest, weil die Rinder umwerfen wollten.
II S GerZurch 6:7  Da entbrannte der Zorn des Herrn wider Ussa, und Gott schlug ihn dort, weil er mit der Hand nach der Lade gegriffen hatte, sodass er dort neben der Lade Gottes starb. (a) 4Mo 4:15
II S GerZurch 6:8  Da wurde David unmutig, dass der Herr an Ussa einen Riss gerissen, und man nannte jenen Ort Perez-Ussa bis auf diesen Tag. (1) d.h. Riss Ussas.
II S GerZurch 6:9  Und David fürchtete sich vor dem Herrn an jenem Tage und sprach: Wie soll da die Lade des Herrn zu mir kommen?
II S GerZurch 6:10  Und David wollte die Lade des Herrn nicht zu sich in die Stadt Davids bringen lassen, sondern hiess sie beiseite führen in das Haus Obed-Edoms aus Gath.
II S GerZurch 6:11  So verblieb die Lade des Herrn drei Monate im Hause Obed-Edoms aus Gath, und der Herr segnete den Obed-Edom und sein ganzes Haus.
II S GerZurch 6:12  Als man nun dem König David meldete: "Der Herr hat das Haus Obed-Edoms und alles, was ihm gehört, um der Lade Gottes willen gesegnet", da ging David hin und holte die Lade Gottes mit Freuden aus dem Hause Obed-Edoms in die Stadt Davids herauf. (a) 1Ch 15:25-29
II S GerZurch 6:13  Und als die Träger der Lade des Herrn sechs Schritte gegangen waren, opferte er ein Rind und ein gemästetes Kalb.
II S GerZurch 6:14  David aber tanzte mit aller Macht vor dem Herrn her, mit einem linnenen Ephod umgürtet.
II S GerZurch 6:15  So führten David und das ganze Haus Israel die Lade des Herrn unter Jubel und Posaunenschall hinauf.
II S GerZurch 6:16  Michal aber, die Tochter Sauls, hatte zum Fenster hinausgeschaut, während die Lade des Herrn in die Stadt Davids einzog; und als sie den König David vor dem Herrn hüpfen und tanzen sah, da verachtete sie ihn in ihrem Herzen.
II S GerZurch 6:17  Nachdem man aber die Lade des Herrn hereingebracht, stellte man sie an ihren Platz, in das Zelt, das David für sie aufgeschlagen hatte. Darnach brachte David vor dem Herrn Brandopfer dar und Heilsopfer. (a) 1Ch 16:1-3:43
II S GerZurch 6:18  Und als David mit den Brandopfern und Heilsopfern fertig war, segnete er das Volk im Namen des Herrn der Heerscharen
II S GerZurch 6:19  und gab allem Volk, der ganzen Menge Israels, Männern und Frauen, einem jeden einen Brotkuchen, ein Stück Fleisch und einen Rosinenkuchen. Dann ging alles Volk nach Hause.
II S GerZurch 6:20  Als aber David heimkam, die Seinen zu begrüssen, ging ihm Michal, die Tochter Sauls, entgegen und sprach: Wie würdig hat sich heute der König Israels benommen, da er sich heute vor den Mägden seiner Knechte entblösst hat, wie nur gemeine Leute sich entblössen!
II S GerZurch 6:21  David aber sprach zu Michal: Vor dem Herrn will ich tanzen! Gesegnet sei der Herr, der mich vor deinem Vater und seinem ganzen Hause erwählt hat, um mich zum Fürsten über das Volk des Herrn, über Israel, zu bestellen! Vor dem Herrn will ich tanzen
II S GerZurch 6:22  und mich noch mehr erniedrigen als diesmal und vor dir mich noch verächtlicher machen; aber bei den Mägden, von denen du redest, bei ihnen will ich mich zu Ehren bringen!
II S GerZurch 6:23  Michal aber, die Tochter Sauls, blieb kinderlos bis an den Tag ihres Todes.
Chapter 7
II S GerZurch 7:1  ALS einst der König in seinem Palaste sass - der Herr aber hatte ihm Ruhe verschafft vor all seinen Feinden ringsumher -,
II S GerZurch 7:2  da sprach er zu dem Propheten Nathan: Sieh doch, ich wohne in einem Zedernhause, die Lade Gottes aber steht unter dem Zeltdach.
II S GerZurch 7:3  Nathan antwortete dem König: Wohlan, alles, was du im Sinne hast, das tue; denn der Herr ist mit dir.
II S GerZurch 7:4  Aber noch in derselbe Nacht erging das Wort des Herrn an Nathan:
II S GerZurch 7:5  Gehe hin und sage zu meinem Knechte David: So spricht der Herr: Solltest du mir ein Haus bauen, dass ich darin wohne?
II S GerZurch 7:6  Habe ich doch in keinem Hause gewohnt von dem Tage an, da ich Israel aus Ägypten heraufführte, bis auf diesen Tag, sondern in einer Zeltwohnung bin ich umhergezogen. (a) 1Kön 8:16
II S GerZurch 7:7  Habe ich etwa, solange ich in ganz Israel umherzog, zu einem der Richter Israels, die ich als Hirten meines Volkes Israel bestellt habe, jemals gesagt: Warum habt ihr mir kein Zedernhaus gebaut?
II S GerZurch 7:8  Darum sollst du nun zu meinem Knechte David also sprechen: So spricht der Herr der Heerscharen: Ich habe dich von der Weide hinter den Schafen weggeholt, damit du Fürst werdest über mein Volk Israel. (a) 1Sa 16:11
II S GerZurch 7:9  Ich bin überall mit dir gewesen, wohin du auch gezogen bist, und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet. Ich will dir einen Namen machen gleich dem Namen der Grössten auf Erden,
II S GerZurch 7:10  und ich will meinem Volke Israel eine Stätte bereiten und es daselbst einpflanzen, dass es ruhig wohnen bleibe und sich nicht mehr ängstige und dass Ruchlose es nicht mehr bedrücken wie vordem,
II S GerZurch 7:11  seit der Zeit, da ich Richter über mein Volk Israel bestellt habe, und ich will ihm Ruhe schaffen vor all seinen Feinden. Dich aber will der Herr gross machen; denn der Herr wird dir ein Haus bauen.
II S GerZurch 7:12  Wenn einst deine Zeit um ist und du dich zu deinen Vätern legst, dann will ich deinen Nachwuchs aufrichten, der von deinem Leibe kommen wird, und will sein Königtum befestigen. (a) 1Kön 8:20
II S GerZurch 7:13  Der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will seinen Königsthron auf ewig befestigen. (a) 1Ch 22:10
II S GerZurch 7:14  Ich will ihm Vater sein, und er soll mir Sohn sein. Wenn er sich vergeht, will ich ihn mit menschlicher Rute und mit menschlichen Schlägen züchtigen;
II S GerZurch 7:15  aber meine Gnade will ich ihm nicht entziehen, wie ich sie Saul entzogen habe, der vor dir gewesen ist, (a) 1Sa 15:23
II S GerZurch 7:16  sondern dein Haus und dein Königtum sollen immerdar vor mir Bestand haben; dein Thron soll in Ewigkeit feststehen.
II S GerZurch 7:17  Ganz nach diesen Worten und nach diesem Gesicht redete Nathan mit David.
II S GerZurch 7:18  Da ging der König David hinein, liess sich vor dem Herrn nieder und sprach: Wer bin ich, Gott mein Herr, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast?
II S GerZurch 7:19  Und auch das war dir noch nicht genug, o Gott mein Herr; du hast sogar dem Hause deines Knechtes auf ferne Zukunft hin Verheissungen gegeben und hast mich viele Geschlechter von Menschen schauen lassen, o Gott mein Herr!
II S GerZurch 7:20  Was soll David weiter zu dir sagen? Du kennst ja deinen Knecht, o Gott mein Herr!
II S GerZurch 7:21  Um deines Knechtes willen und nach deinem Herzen hast du gehandelt, indem du all dies Grosse deinem Knechte kund tatest.
II S GerZurch 7:22  Darum bist du gross, o Gott mein Herr; denn keiner ist dir gleich, und kein Gott ist ausser dir, nach allem, was wir mit unsern Ohren gehört haben. (a) 5Mo 4:35; 32:39
II S GerZurch 7:23  Und wo ist eine andre Nation auf Erden wie dein Volk Israel, um derentwillen ein Gott hingegangen wäre, sie sich zum Volke zu erkaufen und ihr einen Namen zu machen und für sie so grosse und furchtbare Dinge zu tun, vor ihr ein (andres) Volk und seine Götter zu vertreiben? (a) 5Mo 4:7
II S GerZurch 7:24  Du aber hast dir dein Volk Israel auf ewig zum Volke bestimmt, und du, Herr, bist sein Gott geworden.
II S GerZurch 7:25  So erfülle nun, o Gott mein Herr, für alle Zeiten die Verheissung, die du deinem Knecht und seinem Hause gegeben, und tue wie du geredet hast!
II S GerZurch 7:26  Dann wird dein Name gross sein für alle Zeiten, dass man sagen wird: "Der Herr der Heerscharen ist Gott über Israel", und das Haus deines Knechtes David wird vor dir Bestand haben.
II S GerZurch 7:27  Denn du, Herr der Heerscharen, Gott Israels, hast deinem Knecht geoffenbart: "Ich will dir ein Haus bauen." Darum hat sich dein Knecht ein Herz gefasst, so zu dir zu beten.
II S GerZurch 7:28  Und nun, o Gott mein Herr, du bist Gott, und deine Worte sind Wahrheit; du hast deinem Knechte solches Glück verheissen -
II S GerZurch 7:29  so wollest du denn das Haus deines Knechtes segnen, dass es ewig vor dir bestehe; denn du, o Gott mein Herr, hast geredet, und durch deinen Segen wird das Haus deines Knechtes immerdar gesegnet sein.
Chapter 8
II S GerZurch 8:1  DARNACH begab es sich, dass David die Philister schlug und sie unterwarf. Und David nahm den Philistern die Zügel der Hauptstadt aus der Hand.
II S GerZurch 8:2  Er schlug auch die Moabiter und mass sie mit der Meßschnur ab: er liess sie auf den Boden legen und mass zwei Schnurlängen ab, um sie zu töten, und eine Schnurlänge, um sie am Leben zu lassen. So wurden die Moabiter Davids Untertanen, die ihm Tribut entrichten mussten.
II S GerZurch 8:3  Dann schlug David den König von Zoba, Hadad-Eser, den Sohn Rehobs, als er hinzog, um seine Macht am Euphrat wieder aufzurichten.
II S GerZurch 8:4  Und David nahm von ihm 1 700 Reiter und 20 000 Mann Fussvolk gefangen; und er lähmte alle Pferde, nur hundert von den Pferden liess er übrig. (a) Jos 11:9
II S GerZurch 8:5  Da kamen die Syrer von Damaskus Hadad-Eser, dem König von Zoba, zu Hilfe; aber David erschlug von den Syrern 22 000 Mann,
II S GerZurch 8:6  und er setzte Vögte über die Syrer von Damaskus. So wurden die Syrer Davids Untertanen, die ihm Tribut entrichten mussten; denn der Herr half David überall, wo er hinzog.
II S GerZurch 8:7  David nahm auch die goldenen Schilde, welche die Leute Hadad-Esers getragen hatten, und brachte sie nach Jerusalem;
II S GerZurch 8:8  und aus Tebah und Berothai, den Städten Hadad-Esers, führte der König David Erz in Menge weg.
II S GerZurch 8:9  Als aber Thou, der König von Hamath, hörte, dass David das ganze Heer Hadad-Esers geschlagen habe,
II S GerZurch 8:10  sandte er seinen Sohn Hadoram zu König David, um ihn zu begrüssen und ihm Glück zu wünschen zu seinem Siege über Hadad-Eser - Hadad-Eser hatte nämlich im Krieg mit Thou gelegen -, und er brachte silberne, goldene und eherne Geräte mit.
II S GerZurch 8:11  Auch diese weihte der König David dem Herrn, gleich dem Silber und Gold, das er dem Herrn weihte von allen Völkern, die er unterwarf:
II S GerZurch 8:12  von Edom, von Moab, von den Ammonitern, von den Philistern, von Amalek und von der Beute, die er Hadad-Eser, dem Sohne Rehobs, dem König von Zoba, abgenommen hatte.
II S GerZurch 8:13  So machte sich David einen Namen. Und als er von dem Siege über die Syrer zurückkam, schlug er die Edomiter im Salztale, 18 000 Mann.
II S GerZurch 8:14  Und er setzte Vögte über Edom; über ganz Edom setzte er Vögte, und ganz Edom wurde David untertan; denn der Herr half David überall, wo er hinzog.
II S GerZurch 8:15  So war David König über ganz Israel, und er schaffte all seinem Volke Recht und Gerechtigkeit.
II S GerZurch 8:16  Joab, der Sohn der Zeruja, war über das Heer gesetzt, Josaphat, der Sohn des Ahilud, war Kanzler, (a) 2Sa 20:23-26
II S GerZurch 8:17  Zadok und Abjathar, der Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, waren Priester, Seraja war Staatsschreiber,
II S GerZurch 8:18  Benaja, der Sohn Jojadas, war über die Kreter und Plether gesetzt, und die Söhne Davids waren Priester. (1) d.h. Leibwache. (a) 2Sa 20:23
Chapter 9
II S GerZurch 9:1  UND David sprach: Ist noch jemand vom Hause Sauls übriggeblieben? So will ich Barmherzigkeit an ihm üben um Jonathans willen.
II S GerZurch 9:2  Nun war im Hause Sauls ein Knecht mit Namen Ziba; den rief man zu David, und der König sprach zu ihm: Bist du Ziba? Er antwortete: Dein Knecht! (a) 2Sa 16:1
II S GerZurch 9:3  Der König sprach: Ist niemand mehr da vom Hause Sauls, dass ich Barmherzigkeit Gottes an ihm üben könnte? Ziba antwortete dem König: Es ist noch ein Sohn Jonathans da, der an den Füssen lahm ist. (a) 2Sa 4:4; 1Sa 20: 14-16
II S GerZurch 9:4  Der König fragte ihn: Wo ist er? Ziba antwortete dem König: Im Hause Machirs, des Sohnes Ammiels, in Lodebar. (a) 2Sa 17:27
II S GerZurch 9:5  Da sandte der König David hin und liess ihn aus dem Hause Machirs, des Sohnes Ammiels, aus Lodebar holen.
II S GerZurch 9:6  Als nun Meribaal, der Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, zu David kam, warf er sich auf sein Angesicht und verneigte sich. Da sprach David: Meribaal! Er antwortete: Siehe hier deinen Knecht. (1) vgl. Anm. zu 2Sa 4:4.
II S GerZurch 9:7  David sprach zu ihm: Fürchte dich nicht; denn ich will Barmherzigkeit an dir üben um deines Vaters Jonathan willen, und ich will dir den ganzen Grundbesitz deines (Gross-)Vaters Saul zurückgeben; du aber sollst allezeit an meinem Tische essen.
II S GerZurch 9:8  Da verneigte er sich und sprach: Was ist dein Knecht, dass du dich um einen toten Hund wie mich bekümmerst?
II S GerZurch 9:9  Dann berief der König den Ziba, den Knecht Sauls, und sprach zu ihm: Alles, was Saul und seinem ganzen Haus gehört hat, gebe ich dem Sohne deines Herrn.
II S GerZurch 9:10  Und du sollst ihm das Land bebauen, du und deine Söhne und deine Knechte, und die Ernte einbringen, dass das Haus deines Herrn genug zu essen habe; doch Meribaal, der Sohn deines Herrn, soll allezeit an meinem Tische essen. Ziba aber hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Knechte.
II S GerZurch 9:11  Und Ziba sprach zum König: Ganz wie mein Herr, der König, seinem Knecht gebietet, so wird dein Knecht tun. Meribaal aber ass am Tische Davids wie einer von den Söhnen des Königs.
II S GerZurch 9:12  Meribaal hatte einen kleinen Sohn, mit Namen Micha; und alle Hausgenossen Zibas waren Knechte Meribaals.
II S GerZurch 9:13  Meribaal also wohnte in Jerusalem; denn er ass allezeit an des Königs Tische. Er war aber lahm an beiden Füssen.
Chapter 10
II S GerZurch 10:1  DARNACH begab es sich, dass Nahas, der König der Ammoniter, starb und sein Sohn Hanun König wurde an seiner Statt.
II S GerZurch 10:2  Da dachte David: Ich will mich freundlich zeigen gegen Hanun, den Sohn des Nahas, wie sein Vater sich gegen mich freundlich gezeigt hat. So sandte denn David hin und liess ihm durch seine Leute sein Beileid aussprechen wegen seines Vaters. Als nun die Leute Davids ins Land der Ammoniter kamen,
II S GerZurch 10:3  sprachen die Fürsten der Ammoniter zu ihrem Herrn Hanun: Meinst du etwa, David wolle deinen Vater ehren, indem er Leute zu dir sendet, dir sein Beileid auszusprechen? Sendet er nicht vielmehr darum seine Leute zu dir, um die Stadt zu erforschen, um sie auszukundschaften und dann zu zerstören?
II S GerZurch 10:4  Da liess Hanun die Leute Davids greifen, ihnen den Bart zur Hälfte abscheren und die Kleider zur Hälfte, bis an das Gesäss, wegschneiden, und schickte sie dann fort.
II S GerZurch 10:5  Als dies David gemeldet wurde, sandte er ihnen entgegen - denn die Männer waren schwer beschimpft -, und der König liess ihnen sagen: Bleibt in Jericho, bis euch der Bart gewachsen ist; dann kommt wieder heim.
II S GerZurch 10:6  Als aber die Ammoniter sahen, dass sie David verhasst geworden waren, sandten sie hin und warben die Syrer von Beth-Rehob und die Syrer von Zoba an, 20 000 Mann Fussvolk, und den König von Maacha mit tausend Mann und die Leute von Tob, zwölftausend Mann.
II S GerZurch 10:7  Als David davon hörte, sandte er Joab mit dem ganzen Heere und den Helden.
II S GerZurch 10:8  Die Ammoniter aber rückten aus und stellten sich in Schlachtordnung am Eingang des Tores, während die Syrer von Zoba und Rehob und die Männer von Tob und Maacha gesondert im freien Felde standen.
II S GerZurch 10:9  Als nun Joab sah, dass der Angriff von vorn und hinten gegen ihn gerichtet war, traf er eine Auswahl unter allen Auserlesenen in Israel und stellte sich den Syrern entgegen.
II S GerZurch 10:10  Das übrige Volk aber übergab er seinem Bruder Abisai und stellte ihn den Ammonitern entgegen
II S GerZurch 10:11  und sprach: Wenn die Syrer stärker sind als ich, so komm mir zu Hilfe; wenn aber die Ammoniter stärker sind als du, so will ich dir zu Hilfe kommen.
II S GerZurch 10:12  Sei tapfer und lass uns tapfer eintreten für unser Volk und für die Städte unsres Gottes! Der Herr aber tue, was ihm wohlgefällt!
II S GerZurch 10:13  So rückte denn Joab mit dem Volk, das bei ihm war, zum Kampfe wider die Syrer vor, und sie flohen vor ihm.
II S GerZurch 10:14  Sowie die Ammoniter die Syrer fliehen sahen, flohen auch sie vor Abisai und zogen sich in die Stadt zurück. Da liess Joab von den Ammonitern ab und kehrte nach Jerusalem zurück.
II S GerZurch 10:15  Als nun die Syrer sahen, dass sie von Israel geschlagen worden waren, sammelten sie sich wieder.
II S GerZurch 10:16  Und Hadad-Eser sandte hin und liess die Syrer jenseits des Euphrat ausrücken, und sie kamen unter Sobach, dem Feldhauptmann Hadad-Esers, nach Helam.
II S GerZurch 10:17  Als David dies gemeldet wurde, sammelte er ganz Israel, zog über den Jordan und kam nach Helam; und die Syrer stellten sich David entgegen und kämpften mit ihm.
II S GerZurch 10:18  Aber die Syrer flohen vor Israel, und David tötete den Syrern (die Bemannung von) siebenhundert Streitwagen sowie 40 000 Mann Fussvolk; auch Sobach, ihren Feldhauptmann, verwundete er, dass er dort starb.
II S GerZurch 10:19  Als sich nun alle die Könige, die Hadad-Eser untertan waren, von Israel geschlagen sahen, machten sie Frieden mit Israel und unterwarfen sich. Und die Syrer fürchteten sich, den Ammonitern noch fernerhin zu helfen.
Chapter 11
II S GerZurch 11:1  IM folgenden Jahre aber, um die Zeit, da die Könige ins Feld ziehen, sandte David den Joab mit seinen Leuten und ganz Israel aus; die verheerten das Land der Ammoniter und belagerten Rabba, während David in Jerusalem blieb. (a) 1Ch 20:1
II S GerZurch 11:2  Da begab es sich eines Abends, als David von seinem Lager aufstand und auf dem Dache des königlichen Palastes sich erging, dass er vom Dache aus ein Weib sich baden sah. Das Weib aber war von sehr schöner Gestalt.
II S GerZurch 11:3  Und David sandte hin und liess nach dem Weibe fragen, und man sagte: Das ist ja Bathseba, die Tochter Eliams, das Weib des Hethiters Uria.
II S GerZurch 11:4  Da schickte David Boten hin und liess sie holen; und als sie zu ihm hineinkam, schlief er bei ihr. Sie war aber gerade daran, sich von ihrer Unreinheit zu reinigen. Dann kehrte sie nach Hause zurück.
II S GerZurch 11:5  Und das Weib ward schwanger. Da schickte sie hin und liess David melden: Ich bin schwanger.
II S GerZurch 11:6  Darauf sandte David zu Joab: Schicke mir den Hethiter Uria; und Joab schickte den Uria zu David.
II S GerZurch 11:7  Als Uria zu ihm kam, fragte David, wie es mit Joab und dem Volke und mit dem Kriege stehe.
II S GerZurch 11:8  Dann sprach David zu Uria: Geh in dein Haus hinab und wasche deine Füsse. Und als Uria den Palast des Königs verliess, trug man ihm ein Geschenk des Königs nach.
II S GerZurch 11:9  Uria aber legte sich am Eingang des königlichen Palastes bei allen Knechten seines Herrn nieder und ging nicht in sein Haus hinab.
II S GerZurch 11:10  Als man nun David meldete: Uria ist nicht in sein Haus hinabgegangen, sprach David zu ihm: Du kommst doch von der Reise heim! Warum bist du nicht in dein Haus hinabgegangen?
II S GerZurch 11:11  Uria aber sprach zu David: Die Lade und Israel und Juda wohnen in Zelten, und mein Gebieter Joab und die Knechte meines Herrn lagern im freien Felde, und ich sollte in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und bei meinem Weibe zu schlafen? So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst, ich kann das nicht tun!
II S GerZurch 11:12  Da sprach David zu Uria: Bleibe auch heute noch hier; morgen will ich dich dann entlassen. So blieb Uria an jenem Tage in Jerusalem. Am folgenden Tage aber
II S GerZurch 11:13  lud ihn David ein, bei ihm zu essen und zu trinken, und er machte ihn trunken; am Abend jedoch ging er hinaus, um sich auf seinem Lager bei den Knechten seines Herrn schlafen zu legen, in sein Haus aber ging er nicht hinab.
II S GerZurch 11:14  Am Morgen schrieb David einen Brief an Joab und sandte ihn durch Uria.
II S GerZurch 11:15  Er schrieb aber in dem Briefe: Stelle Uria voran, wo der Kampf am heftigsten ist; dann lasst ihn im Stiche, dass er in der Schlacht umkomme.
II S GerZurch 11:16  So stellte denn Joab, als er die Stadt belagerte, Uria an den Ort, wo er wusste, dass streitbare Gegner standen.
II S GerZurch 11:17  Als nun die Männer der Stadt ausfielen und mit Joab kämpften, fielen etliche von dem Volke, von den Leuten Davids; auch der Hetiter Uria kam um.
II S GerZurch 11:18  Da sandte Joab hin und liess David den ganzen Verlauf des Kampfes melden,
II S GerZurch 11:19  und er befahl dem Boten: Wenn du dem König den ganzen Verlauf des Kampfes berichtet hast,
II S GerZurch 11:20  und wenn dann der König zornig wird und zu dir spricht: "Warum seid ihr zum Kampfe so nahe an die Stadt herangerückt? Wusstet ihr nicht, dass sie von der Mauer herabschiessen!
II S GerZurch 11:21  Wer hat Abimelech, den Sohn Jerubbaals, erschlagen? Hat nicht ein Weib einen Mühlstein von der Mauer auf ihn herabgeworfen, dass er bei Thebez umkam? Warum seid ihr so nahe an die Mauer herangerückt?" - dann sage: "Auch dein Knecht Uria, der Hethiter, ist tot." (a) Ri 9:53
II S GerZurch 11:22  Der Bote ging hin, und als er ankam und David alles meldete, was Joab ihm aufgetragen hatte, da wurde David zornig.
II S GerZurch 11:23  Der Bote aber sprach zu David: Die Männer hatten die Oberhand über uns und rückten gegen uns aus ins freie Feld; wir aber drängten sie bis an den Eingang des Tores.
II S GerZurch 11:24  Da schossen die Schützen von der Mauer herab auf deine Knechte, sodass etliche von den Knechten des Königs umkamen; auch dein Knecht Uria, der Hethiter, ist tot.
II S GerZurch 11:25  Da sprach David zu dem Boten: So sollst du zu Joab sprechen: "Lass dich das nicht anfechten; denn das Schwert frisst bald so, bald so. Kämpfe nur unentwegt wider die Stadt und zerstöre sie." So sollst du ihn ermutigen.
II S GerZurch 11:26  Als das Weib Urias hörte, dass ihr Mann Uria tot sei, hielt sie die Totenklage um ihren Gatten.
II S GerZurch 11:27  Sobald aber die Trauerzeit vorüber war, sandte David hin und liess sie in sein Haus holen, und sie ward sein Weib und gebar ihm einen Sohn. Dem Herrn aber missfiel, was David getan hatte.
Chapter 12
II S GerZurch 12:1  UND der Herr sandte den Propheten Nathan zu David: Als der bei ihm eintrat, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in derselben Stadt, der eine reich, der andere arm. (a) 2Sa 7:2
II S GerZurch 12:3  aber der Arme hatte nichts als ein einziges kleines Schäflein, das er sich gekauft hatte, und er zog es auf, und es ward bei ihm zugleich mit seinen Kindern gross. Es ass von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und schlief an seinem Busen, und er hielt es wie ein Kind.
II S GerZurch 12:4  Da kam einst zu dem reichen Mann ein Gast. Weil es ihn nun reute, von seinen Schafen oder Rindern eins zu nehmen, um es dem Wanderer herzurichten, der zu ihm gekommen war, nahm er das Lamm des armen Mannes und richtete es dem Manne zu, der zu ihm gekommen war.
II S GerZurch 12:5  Da entbrannte der Zorn Davids heftig wider den Mann, und er sprach zu Nathan: So wahr der Herr lebt: der Mann, der das getan hat, ist ein Kind des Todes!
II S GerZurch 12:6  Das Lamm soll er vierfach ersetzen, weil er das getan und kein Erbarmen bewiesen hat. (a) 2Mo 22:1
II S GerZurch 12:7  Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt und ich dich aus der Hand Sauls errettet; (a) 1Sa 16:12
II S GerZurch 12:8  ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben und die Frauen deines Herrn an deinen Busen gelegt, ich habe dir das Haus Israel und Juda gegeben, und wäre das noch zu wenig, so wollte ich dir noch dies oder jenes hinzutun.
II S GerZurch 12:9  Warum hast du den Herrn verachtet und getan, was ihm missfällt? Den Hethiter Uria hast du mit dem Schwert erschlagen, und sein Weib hast du dir zum Weibe genommen; ihn selbst aber hast du durch das Schwert der Ammoniter umgebracht.
II S GerZurch 12:10  So soll denn das Schwert niemals von deinem Hause lassen, darum weil du mich verachtet und das Weib des Hethiters Uria genommen hast, dass sie dein Weib werde.
II S GerZurch 12:11  So spricht der Herr: Siehe, ich werde in deinem eigenen Hause Unheil wider dich anstiften und werde deine Frauen vor deinen Augen wegnehmen und sie einem andern geben, dass er im Angesicht dieser Sonne bei deinen Frauen schlafe. (a) 2Sa 16:22
II S GerZurch 12:12  Denn du hast es heimlich getan; ich aber werde dies vor ganz Israel und im Angesicht der Sonne tun.
II S GerZurch 12:13  Da sprach David zu Nathan: Ich habe gegen den Herrn gesündigt. Nathan erwiderte David: So hat auch der Herr deine Sünde vergeben; du wirst nicht sterben!
II S GerZurch 12:14  Doch, weil du den Herrn durch dies dein Tun verhöhnt hast, so muss der Sohn, der dir geboren ist, sterben! (a) 2Sa 11:27
II S GerZurch 12:15  Und Nathan ging nach Hause. Aber der Herr schlug das Kind, welches das Weib Urias dem David geboren hatte, sodass es krank wurde.
II S GerZurch 12:16  Und David suchte den Herrn auf um des Kindes willen und fastete; und wenn er heimkam, blieb er übernacht im Trauergewand und schlief auf der Erde.
II S GerZurch 12:17  Da traten die Ältesten seines Hauses zu ihm hin und baten ihn, von der Erde aufzustehen; aber er wollte nicht und ass nicht mit ihnen.
II S GerZurch 12:18  Am siebenten Tage starb das Kind. Die Diener Davids aber fürchteten sich, ihm zu sagen, dass das Kind tot sei; denn sie dachten: Als das Kind noch am Leben war, redeten wir ihm zu, und er hörte nicht auf uns. Wie sollen wir da zu ihm sagen: "Das Kind ist tot!" - dass er sich noch ein Leid antut? (1) aÜs: "dass er noch ein Unheil anrichtet?"
II S GerZurch 12:19  Als David sah, dass seine Diener miteinander flüsterten, merkte er, dass das Kind tot war, und David fragte seine Diener: Ist das Kind tot? Sie antworteten: Es ist tot.
II S GerZurch 12:20  Da stand David von der Erde auf, wusch und salbte sich, zog andre Kleider an und ging in das Haus des Herrn, um anzubeten. Und als er wieder heimkam, hiess er Speise auftragen und ass.
II S GerZurch 12:21  Da sprachen seine Diener zu ihm: Was hat das zu bedeuten, was du da tust? Als das Kind noch lebte, hast du gefastet und geweint; nun, da es gestorben ist, stehst du auf und issest!
II S GerZurch 12:22  Er antwortete: Als das Kind noch lebte, da habe ich gefastet und geweint, weil ich dachte: Wer weiss, vielleicht ist der Herr mir gnädig, und das Kind bleibt am Leben!
II S GerZurch 12:23  Nun es aber tot ist, was soll ich da fasten? Kann ich es etwa noch zurückholen? Ich werde wohl zu ihm gehen, es aber kommt nie wieder zu mir.
II S GerZurch 12:24  Und als David sein Weib Bathseba getröstet hatte, ging er zu ihr hinein und schlief bei ihr. Und sie gebar einen Sohn, den hiess er Salomo; und der Herr liebte ihn.
II S GerZurch 12:25  Und er übergab ihn dem Propheten Nathan; der nannte ihn Jedidja um des Herrn willen. (1) d.h. Liebling des Herrn.
II S GerZurch 12:26  JOAB aber bestürmte Rabba, (die Hauptstadt) der Ammoniter, und nahm den Stadtteil am Wasser ein. (a) 1Ch 20:1-3
II S GerZurch 12:27  Dann sandte Joab Boten an David und liess ihm sagen: Ich habe Rabba bestürmt und die Wasserstadt auch eingenommen.
II S GerZurch 12:28  So sammle nun den Rest des Volkes, belagere die Stadt und nimm sie ein, dass nicht ich die Stadt einnehme und mein Name über ihr ausgerufen werde.
II S GerZurch 12:29  Da sammelte David alles Volk, zog gegen Rabba, bestürmte es und nahm es ein.
II S GerZurch 12:30  Und er nahm dem Milkom die Krone vom Haupte, die einen Zentner Goldes wog; es war auch ein Edelstein daran, der kam auf das Haupt Davids. Auch führte er sehr reiche Beute aus der Stadt hinweg.
II S GerZurch 12:31  Die Bewohner aber, die darin waren, führte er weg und beschäftigte sie an den Sägen, an den eisernen Pickeln und eisernen Äxten und liess sie mit Ziegelformen arbeiten. So verfuhr er mit allen Städten der Ammoniter. Dann kehrte David mit allem Volke nach Jerusalem zurück.
Chapter 13
II S GerZurch 13:1  ABSALOM, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester mit Namen Thamar. Nun begab es sich, dass Amnon, der Sohn Davids, eine Liebe zu ihr fasste. (a) 2Sa 3:2 3
II S GerZurch 13:2  Und Amnon grämte sich ganz krank um seiner Schwester Thamar willen; sie war nämlich eine Jungfrau, und es schien Amnon unmöglich, ihr etwas anzutun.
II S GerZurch 13:3  Nun hatte Amnon einen Freund mit Namen Jonadab, Sohn von Davids Bruder Simea; und Jonadab war ein sehr kluger Mann.
II S GerZurch 13:4  Der sprach zu ihm: Warum bist du Morgen für Morgen so elend, Königssohn? Willst du es mir nicht sagen? Da sprach Amnon zu ihm: Ich liebe Thamar, die Schwester meines Bruders Absalom.
II S GerZurch 13:5  Jonadab erwiderte ihm: Lege dich aufs Bett und stelle dich krank. Wenn dann dein Vater kommt, dich zu besuchen, so sprich zu ihm: Lass doch meine Schwester Thamar kommen, dass sie mir zu essen gebe. Wenn sie die Speise vor meinen Augen zubereitet, dass ich es sehen kann, so nehme ich von ihr zu essen.
II S GerZurch 13:6  So legte sich denn Amnon nieder und stellte sich krank. Als nun der König kam, ihn zu besuchen, sprach Amnon zum Könige: Lass doch meine Schwester Thamar kommen, dass sie vor meinen Augen zwei Herzkuchen backe; dann will ich von ihr zu essen nehmen.
II S GerZurch 13:7  Da sandte David zu Thamar ins Haus und liess ihr sagen: Geh doch ins Haus deines Bruders Amnon und bereite ihm das Essen.
II S GerZurch 13:8  Thamar ging ins Haus ihres Bruders Amnon; er aber lag zu Bette. Und sie nahm den Teig, knetete ihn, formte ihn vor seinen Augen zu Herzen und buk die Kuchen.
II S GerZurch 13:9  Dann nahm sie die Pfanne und schüttete sie vor ihm aus; aber Amnon weigerte sich zu essen und sprach: Es soll jedermann hinausgehen! Und jedermann ging hinaus.
II S GerZurch 13:10  Da sprach Amnon zu Thamar: Bringe die Speise ins Gemach, dann will ich von dir zu essen nehmen. Da nahm Thamar die Kuchen, die sie gemacht hatte, und brachte sie ihrem Bruder Amnon ins Gemach.
II S GerZurch 13:11  Als sie ihm aber zu essen bot, ergriff er sie und sprach: Komm, meine Schwester, lege dich zu mir!
II S GerZurch 13:12  Sie aber sprach zu ihm: Nicht doch, mein Bruder! Entehre mich nicht; so etwas tut man nicht in Israel. Begehe nicht eine solche Schandtat!
II S GerZurch 13:13  Wo sollte ich mit meiner Schmach hin? Und du selbst würdest als ein Verworfener gelten in Israel. Nun aber, rede doch mit dem Könige; er wird mich dir nicht versagen.
II S GerZurch 13:14  Aber er wollte nicht auf sie hören, sondern überwältigte sie und entehrte sie und legte sich zu ihr.
II S GerZurch 13:15  Dann aber fasste Amnon einen tiefen Widerwillen gegen sie, sodass sein Widerwille grösser war als die Liebe, die er zu ihr gehabt hatte. Und Amnon sprach zu ihr: Mach, dass du fortkommst!
II S GerZurch 13:16  Sie aber sprach zu ihm: Nicht doch, Bruder! Denn mich fortzujagen, das wäre noch ein grösseres Unrecht als das andere, das du mir angetan hast. Aber er wollte nicht auf sie hören,
II S GerZurch 13:17  sondern rief seinen Burschen, der ihn bediente, und sprach: Jage mir doch diese da hinaus und verriegle die Türe hinter ihr.
II S GerZurch 13:18  Sie trug aber ein Ärmelkleid; denn so kleideten sich von alters her die Königstöchter, solange sie Jungfrauen waren. Als nun sein Diener sie hinausgejagt und die Türe hinter ihr verriegelt hatte,
II S GerZurch 13:19  streute Thamar Asche auf ihr Haupt, zerriss das Ärmelkleid, das sie anhatte, und legte die Hand auf ihr Haupt und ging laut schreiend davon.
II S GerZurch 13:20  Da sprach ihr Bruder Absalom zu ihr: Ist dein Bruder Amnon bei dir gewesen? Nun denn, meine Schwester, schweige still. Er ist dein Bruder; nimm dir die Sache nicht zu Herzen. So blieb Thamar einsam im Hause ihres Bruders Absalom.
II S GerZurch 13:21  Als der König David das alles hörte, wurde er sehr zornig; aber er wollte seinem Sohne Amnon nicht wehetun; denn er liebte ihn, weil er sein Erstgeborner war.
II S GerZurch 13:22  Absalom aber redete kein Wort mit Amnon, weder im Bösen noch im Guten; denn Absalom hasste Amnon, weil er seine Schwester Thamar entehrt hatte.
II S GerZurch 13:23  Nach zwei Jahren nun begab es sich, dass Absalom in Baal-Hazor, das bei Ephron liegt, Schafschur hielt; dazu lud Absalom alle Söhne des Königs ein.
II S GerZurch 13:24  Und Absalom kam zum König und sprach: Sieh, dein Knecht hält Schafschur; da wolle doch der König samt seinen Dienern mit deinem Knechte hingehen.
II S GerZurch 13:25  Der König aber sprach zu Absalom: Nicht doch, mein Sohn! Wir wollen doch nicht alle mitgehen, dass wir dir nicht beschwerlich fallen. Auch als er in ihn drang, wollte er nicht mitgehen, sondern verabschiedete ihn.
II S GerZurch 13:26  Absalom sprach: Wenn nicht, so möge doch mein Bruder Amnon mit uns gehen! Der König aber sprach zu ihm: Warum soll er mit dir gehen?
II S GerZurch 13:27  Als aber Absalom in ihn drang, da liess er Amnon und alle Königssöhne mit ihm gehen. Und Absalom veranstaltete ein Gelage wie ein König.
II S GerZurch 13:28  Absalom aber gebot seinen Knechten: Gebt acht! Wenn Amnon vom Weine guter Dinge geworden ist und ich zu euch sage: "Erschlagt Amnon!" so tötet ihn. Fürchtet euch nicht, ich befehle es euch ja. Seid mutig und zeigt euch als tapfere Männer!
II S GerZurch 13:29  Die Knechte Absaloms taten Amnon, wie ihnen Absalom geboten hatte. Da erhoben sich alle Söhne des Königs, bestiegen ein jeder sein Maultier und flohen.
II S GerZurch 13:30  Als sie noch auf dem Wege waren, war schon das Gerücht zu David gedrungen: Absalom hat alle Königssöhne erschlagen, sodass nicht einer von ihnen übriggeblieben ist.
II S GerZurch 13:31  Da stand der König auf, zerriss seine Kleider und legte sich auf die Erde; auch alle seine Diener, die um ihn her standen, zerrissen ihre Kleider.
II S GerZurch 13:32  Da hob Jonadab, der Sohn von Davids Bruder Simea, an und sprach: Mein Herr denke doch nicht, dass man die jungen Leute, die Söhne des Königs, alle getötet habe. Amnon allein ist tot; denn Absaloms Miene liess nichts Gutes ahnen seit dem Tage, da jener seine Schwester Thamar entehrt hat.
II S GerZurch 13:33  So rede sich mein Herr, der König, doch nicht ein, dass alle Königssöhne tot seien, sondern Amnon allein ist tot.
II S GerZurch 13:34  Absalom aber entfloh. Als nun der Wächter Ausschau hielt, sah er viele Leute auf dem Wege nach Horonaim den Berg herabkommen. Da ging der Wächter hinein und meldete dem König: Ich habe Männer vom Wege nach Horonaim an der Seite des Berges kommen sehen.
II S GerZurch 13:35  Da sprach Jonadab zum König: Siehst du? die Söhne des Königs kommen! Wie dein Knecht gesagt hat, so ist es gegangen.
II S GerZurch 13:36  Kaum hatte er ausgeredet, da kamen auch schon die Söhne des Königs und hoben laut zu weinen an; auch der König und alle seine Diener weinten überlaut, und der König trug Leid um seinen Sohn die ganze Zeit.
II S GerZurch 13:37  Absalom war zu Thalmai geflohen, dem Sohne Ammihuds, dem König von Gesur.
II S GerZurch 13:39  DARNACH stand des Königs Gemüt davon ab, mit Absalom zu hadern; denn er hatte sich über den Tod Amnons getröstet.
Chapter 14
II S GerZurch 14:1  Als nun Joab, der Sohn der Zeruja, merkte, dass des Königs Herz an Absalom hing,
II S GerZurch 14:2  sandte er nach Thekoa, liess eine weise Frau von dort holen und sprach zu ihr: Stelle dich doch trauernd und ziehe Trauerkleider an, salbe dich nicht mit Öl und gebärde dich wie ein Weib, das schon lange um einen Toten Leid trägt.
II S GerZurch 14:3  Dann geh zum König hinein und rede mit ihm so und so - und damit legte ihr Joab die Worte in den Mund.
II S GerZurch 14:4  Die Frau von Thekoa ging zum König hinein, warf sich auf ihr Angesicht zur Erde, verneigte sich und sprach: Hilf doch, o König!
II S GerZurch 14:5  Der König sprach zu ihr: Was fehlt dir? Sie sprach: Ach, ich bin eine Witwe; mein Mann ist gestorben.
II S GerZurch 14:6  Nun hatte deine Magd zwei Söhne; die bekamen Streit miteinander auf dem Felde, und da zwischen ihnen niemand schlichtete, schlug der eine seinen Bruder tot.
II S GerZurch 14:7  Und nun hat sich die ganze Verwandtschaft wider deine Magd erhoben und sagt: "Gib den Brudermörder heraus, dass wir ihn töten für das Leben seines Bruders, den er ermordet hat, und auch den Erben ausrotten." So wollen sie den Funken auslöschen, der mir noch geblieben ist, dass meinem Manne weder Name noch Nachkommenschaft auf Erden bleibe. (a) 5Mo 19:11 12
II S GerZurch 14:8  Der König sprach zu der Frau: Geh heim, ich werde deinetwegen Befehl geben.
II S GerZurch 14:9  Die Frau von Thekoa aber sprach zum König: Auf mir, mein Herr und König, liege die Schuld und auf meines Vaters Haus, der König aber und sein Thron seien ohne Schuld!
II S GerZurch 14:10  Der König sprach: Wer etwas von dir will, den bringe zu mir; er soll dich künftig nicht mehr antasten.
II S GerZurch 14:11  Sie sprach: Der König gedenke doch des Herrn, seines Gottes, dass der Bluträcher nicht noch mehr Unheil anrichte und dass man meinen Sohn nicht verderbe! Er antwortete: So wahr der Herr lebt, es soll nicht ein Haar (vom Haupte) deines Sohnes auf die Erde fallen!
II S GerZurch 14:12  Da sprach die Frau: Dürfte doch deine Magd zu meinem Herrn, dem König, ein Wort reden! Er antwortete: Rede!
II S GerZurch 14:13  Die Frau sprach: Warum denn hast du solches wider das Volk Gottes im Sinn - indem der König so entschieden hat, ist er ja selbst gleichsam ein Schuldiger -, dass der König seinen Verstossenen nicht zurückkehren lässt?
II S GerZurch 14:14  Denn sterben müssen wir zwar und sind wie Wasser, das auf die Erde geschüttet wird und das man nicht wieder fassen kann. Aber Gott wird das Leben dessen nicht hinwegraffen, der darauf sinnt, dass ein Verstossener nicht aus seiner Nähe verstossen bleibe.
II S GerZurch 14:15  So bin ich nun gekommen, zu meinem Herrn, dem König, dieses Wort zu reden, weil die Leute mir Angst machten. Deine Magd aber dachte: Ich will es doch dem König sagen. Vielleicht erfüllt der König die Bitte seiner Magd;
II S GerZurch 14:16  denn der König wird seine Magd erhören und sie aus der Hand des Mannes erretten, der danach trachtet, mich samt meinem Sohne aus dem Erbe Gottes zu vertilgen.
II S GerZurch 14:17  Und deine Magd dachte: Das Wort meines Herrn, des Königs, wird mir eine Beruhigung sein; denn mein Herr, der König, ist wie der Engel Gottes, dass er Gutes und Böses unterscheiden kann. Der Herr, dein Gott, sei mit dir! (a) 2Sa 19:28
II S GerZurch 14:18  Da antwortete der König und sprach zu der Frau: Verhehle mir doch nichts, wonach ich dich frage. Die Frau sprach: Mein Herr, der König, rede!
II S GerZurch 14:19  Der König sprach: Hat nicht bei all dem Joab die Hand im Spiele? Die Frau antwortete: So wahr du lebst, mein Herr und König, es ist nicht möglich, weder zur Rechten noch zur Linken auszuweichen bei allem, was mein Herr, der König, sagt. Ja, dein Knecht Joab, er hat es mir befohlen, und er hat alle diese Worte deiner Magd in den Mund gelegt.
II S GerZurch 14:20  Um der Sache ein andres Aussehen zu geben, hat dein Knecht Joab das getan; aber mein Herr ist so weise wie der Engel Gottes, dass er alles weiss, was auf Erden geschieht.
II S GerZurch 14:21  Da sprach der König zu Joab: Wohlan, ich erfülle diese Bitte. Geh hin und hole den Jüngling Absalom zurück.
II S GerZurch 14:22  Da warf sich Joab auf sein Angesicht zur Erde, verneigte sich und segnete den König, und Joab sprach: Heute erkennt dein Knecht, dass du mir wohlgesinnt bist, mein Herr und König, weil der König die Bitte seines Knechtes erfüllt.
II S GerZurch 14:23  Dann machte sich Joab auf und ging nach Gesur und brachte Absalom heim nach Jerusalem.
II S GerZurch 14:24  Aber der König sprach: Er soll in sein Haus gehen und mir nicht unter die Augen treten! So ging denn Absalom in sein Haus und trat dem König nicht unter die Augen.
II S GerZurch 14:25  In ganz Israel aber war kein Mann um seiner Schönheit willen so zu preisen wie Absalom: von der Fußsohle bis zum Scheitel war kein Fehl an ihm.
II S GerZurch 14:26  Und wenn er sein Haupt scheren liess - das geschah aber zu Ende jedes Jahres, weil es ihm zu schwer wurde -, so wog sein Haupthaar zweihundert Lot nach königlichem Gewicht.
II S GerZurch 14:27  Dem Absalom wurden drei Söhne geboren und eine Tochter mit Namen Thamar; die ward ein Weib von schöner Gestalt.
II S GerZurch 14:28  So wohnte Absalom zwei Jahre in Jerusalem, ohne dem König unter die Augen zu treten.
II S GerZurch 14:29  Dann schickte Absalom nach Joab, um ihn zum König zu senden; aber er wollte nicht zu ihm kommen. Da schickte er noch ein zweites Mal hin; aber er wollte nicht kommen.
II S GerZurch 14:30  Nun sprach er zu seinen Knechten: Seht, Joab hat da einen Acker neben mir und Gerste darauf. Geht hin und zündet ihn an! Da zündeten die Knechte Absaloms den Acker an.
II S GerZurch 14:31  Nun machte sich Joab auf und kam zu Absalom ins Haus und sprach zu ihm: Warum haben deine Knechte meinen Acker angezündet?
II S GerZurch 14:32  Absalom antwortete Joab: Ich habe doch nach dir geschickt und dir entboten: Komm her, ich will dich zum König senden und ihm sagen lassen: "Warum bin ich von Gesur heimgekommen? Es wäre mir besser, ich wäre noch dort." Jetzt aber will ich dem König unter die Augen treten! Ist eine Schuld an mir, so töte er mich!
II S GerZurch 14:33  Da ging Joab zum König hinein und sagte es ihm, und der liess Absalom rufen. Als er zum König hereinkam, verneigte er sich vor ihm und warf sich vor dem König mit dem Angesicht zur Erde; der König aber küsste Absalom.
Chapter 15
II S GerZurch 15:1  DARNACH geschah es, dass Absalom sich Wagen und Pferde anschaffte, dazu fünfzig Trabanten, die vor ihm her liefen.
II S GerZurch 15:2  Und alle Morgen in der Frühe stellte sich Absalom neben dem Torweg auf, und jeden, der einen Handel hatte, sodass er zum König kam, um sich Recht sprechen zu lassen, den rief Absalom an und sprach: "Aus welcher Stadt bist du?" Wenn der dann sagte: "Dein Knecht kommt aus dem und dem Stamm Israels",
II S GerZurch 15:3  so sprach Absalom zu ihm: "Siehe, deine Sache ist ja gut und recht, aber du hast beim König keinen, der dich anhört."
II S GerZurch 15:4  Und Absalom sprach: O wäre doch ich zum Richter im Lande bestellt, dass jeder zu mir käme, der einen Streit und Rechtshandel hat! Ich wollte ihm zu seinem Recht verhelfen!
II S GerZurch 15:5  Und wenn dann jemand nahte, sich vor ihm zu verneigen, so streckte er seine Hand aus, fasste ihn und küsste ihn.
II S GerZurch 15:6  So machte es Absalom mit allen Israeliten, die zum König kamen, um sich Recht sprechen zu lassen, und so stahl sich Absalom das Herz der Männer Israels.
II S GerZurch 15:7  Nach vier Jahren sprach Absalom zum König: Lass mich doch hingehen und in Hebron das Gelübde erfüllen, das ich dem Herrn getan habe.
II S GerZurch 15:8  Denn als dein Knecht zu Gesur in Syrien weilte, hat er gelobt: Wenn mich der Herr nach Jerusalem zurückkehren lässt, so will ich dem Herrn in Hebron ein Opfer bringen. (a) 2Sa 13:37
II S GerZurch 15:9  Der König sprach zu ihm: Geh hin in Frieden! Da machte er sich auf und ging nach Hebron.
II S GerZurch 15:10  Auch schickte Absalom Kundschafter durch alle Stämme Israels und liess sagen: Wenn ihr den Schall der Posaunen hört, so ruft: Absalom ist König geworden in Hebron!
II S GerZurch 15:11  Mit Absalom zogen auch zweihundert Männer von Jerusalem, die geladen waren und arglos mitgingen, ohne dass sie um irgend etwas wussten.
II S GerZurch 15:12  Absalom liess auch den Ahithophel von Gilo, den Ratgeber Davids, aus seiner Stadt Gilo rufen, als er die Opfer darbrachte. So wurde die Verschwörung immer stärker, und immer mehr Leute hielten zu Absalom.
II S GerZurch 15:13  Da kam einer und meldete David: Das Herz der Männer Israels hat sich Absalom zugewandt.
II S GerZurch 15:14  David aber sprach zu allen seinen Leuten, die bei ihm in Jerusalem waren: Auf, lasst uns fliehen! denn sonst gibt es für uns kein Entrinnen vor Absalom. Macht euch eilends auf den Weg, damit er uns nicht ereile und Unheil über uns bringe und die Stadt mit der Schärfe des Schwertes schlage!
II S GerZurch 15:15  Da sprachen die Leute des Königs zu ihm: Ganz wie unser Herr, der König, will - wir sind deine Knechte.
II S GerZurch 15:16  So zog der König aus und sein ganzer Hof ihm nach. Der König liess aber zehn Kebsweiber zurück, den Palast zu hüten.
II S GerZurch 15:17  So zog der König aus, und alle seine Leute ihm nach. Beim letzten Hause machten sie halt,
II S GerZurch 15:18  während alles Kriegsvolk an ihm vorüberzog; auch alle Kreter und Plether und alle Leute des Gathiters Ithai, sechshundert Mann, die ihm aus Gath gefolgt waren, zogen am König vorüber. (1) d.h. die Leibwache. (a) 2Sa 8:18
II S GerZurch 15:19  Da sprach der König zu Ithai aus Gath: Warum willst du auch mit uns gehen? Kehre um und bleibe beim König! Denn du bist ein Fremder und sogar aus deiner Heimat verbannt.
II S GerZurch 15:20  Gestern erst bist du gekommen, und heute schon sollte ich dich mit auf die Irrfahrt nehmen, da ich wandre und weiss nicht wohin? Kehre um und nimm deine Brüder mit zurück. Der Herr wird dir Güte und Treue erweisen.
II S GerZurch 15:21  Ithai aber antwortete dem König: So wahr der Herr lebt, und so wahr mein Herr, der König, lebt, nein! Wo mein Herr, der König, sein wird, es gehe zum Tode oder zum Leben, da wird auch dein Knecht sein!
II S GerZurch 15:22  Da sprach David zu Ithai: Wohlan, so ziehe vorüber! So zog denn Ithai aus Gath mit all seinen Leuten und seinem ganzen Tross vorüber.
II S GerZurch 15:23  Und das ganze Land weinte laut, während alles Kriegsvolk vorüberzog. Der König aber ging über den Bach Kidron, und alles Volk zog hinüber in der Richtung nach der Steppe.
II S GerZurch 15:24  Siehe, da waren auch Zadok und Abjathar mit allen Leviten; die trugen die Bundeslade Gottes und stellten sie dort nieder, bis alles Volk aus der Stadt vollständig vorbeigezogen war.
II S GerZurch 15:25  Aber der König sprach zu Zadok: Bringe die Lade Gottes wieder in die Stadt! Finde ich Gnade vor dem Herrn, so wird er mich zurückführen, dass ich sie und seine Wohnung wiedersehe.
II S GerZurch 15:26  Spricht er aber: Ich habe kein Gefallen an dir - nun, da bin ich; er tue mir, was ihm gefällt! (a) 1Sa 3:18
II S GerZurch 15:27  Und der König sprach zu dem Priester Zadok: Seht, du und Abjathar, kehrt ihr nur ruhig in die Stadt zurück; auch dein Sohn Ahimaaz und Jonathan, der Sohn Abjathars, eure beiden Söhne, mit euch.
II S GerZurch 15:28  Seht, ich bleibe bei den Furten in der Wüste, bis Botschaft von euch kommt und mir Nachricht gibt.
II S GerZurch 15:29  So brachten denn Zadok und Abjathar die Lade Gottes nach Jerusalem zurück und blieben dort.
II S GerZurch 15:30  David aber stieg weinend den Ölberg hinan, verhüllten Hauptes und barfuss; auch alles Volk, das bei ihm war, stieg verhüllten Hauptes und weinend hinan.
II S GerZurch 15:31  Nun hatte man David gemeldet: "Auch Ahithophel ist unter den Verschwörern bei Absalom." Da sprach David: "O Herr, vereitle doch den Rat Ahithophels!"
II S GerZurch 15:32  Als aber David auf den Berggipfel kam, wo man Gott anzubeten pflegt, siehe, da trat ihm der Arkiter Husai entgegen mit zerrissenem Rock und Erde auf dem Haupte. (a) 1Kön 3:2
II S GerZurch 15:33  Und David sprach zu ihm: Wenn du mit mir gehst, so fällst du mir zur Last;
II S GerZurch 15:34  wenn du aber in die Stadt zurückkehrst und zu Absalom sagst: "Ich will dein Knecht sein, o König! Vordem war ich deines Vaters Knecht; nun aber will ich dein Knecht sein", so kannst du mir den Rat Ahithophels zunichte machen.
II S GerZurch 15:35  Dort sind ja auch die Priester Zadok und Abjathar bei dir. Alles nun, was du aus des Königs Hause hörst, sollst du den Priestern Zadok und Abjathar zu wissen tun.
II S GerZurch 15:36  Sieh, die haben dort ihre beiden Söhne bei sich, Zadok den Ahimaaz und Abjathar den Jonathan; durch diese könnt ihr mir alles berichten, was ihr hört.
II S GerZurch 15:37  So kam Husai, der Vertraute Davids, in die Stadt, als Absalom eben in Jerusalem einzog.
Chapter 16
II S GerZurch 16:1  ALS David den Gipfel ein wenig überschritten hatte, siehe, da kam ihm Ziba, der Knecht Meribaals, mit einem Paar gesattelter Esel entgegen; die trugen zweihundert Brote, hundert getrocknete Trauben, hundert frische Früchte und einen Schlauch Wein. (1) vgl. Anm. zu 2Sa 4:4. (a) 2Sa 9:2
II S GerZurch 16:2  Da sprach der König zu Ziba: Was willst du damit? Ziba sprach: Die Esel sind zum Reiten für die Familie des Königs, die Brote und Früchte zum Essen für die Diener und der Wein zum Trinken für die Ermatteten in der Wüste.
II S GerZurch 16:3  Der König sprach: Wo ist aber der Sohn deines Herrn? Ziba antwortete dem König: Sieh, der ist in Jerusalem geblieben; denn er hat gesagt: Heute wird mir das Haus Israel das Königtum meines Vaters zurückgeben.
II S GerZurch 16:4  Da sprach der König zu Ziba: So soll alles, was Meribaal hat, dein sein! Ziba sprach: Ich werfe mich nieder! Lass mich (auch ferner) Gnade vor dir finden, mein Herr und König.
II S GerZurch 16:5  Als aber der König David bis Bahurim gekommen war, siehe, da trat dort ein Mann vom Geschlechte Sauls heraus mit dem Namen Simei, Sohn des Gera; der stiess in einem fort Verwünschungen aus
II S GerZurch 16:6  und warf mit Steinen nach David und allen Dienern des Königs David, obgleich alles Volk und alle Helden zu seiner Rechten und zu seiner Linken gingen.
II S GerZurch 16:7  Simei sprach aber, als er fluchte: Hinaus! hinaus! du Blutmensch! du Nichtswürdiger!
II S GerZurch 16:8  Der Herr hat alles Blut des Hauses Sauls, an dessen Statt du König geworden bist, über dich gebracht und hat das Reich deinem Sohne Absalom gegeben, und siehe, nun steckst du in deinem Unglück, weil du ein Blutmensch bist.
II S GerZurch 16:9  Da sprach Abisai, der Sohn der Zeruja, zum König: Warum soll dieser tote Hund meinem Herrn und König fluchen? Ich will hinübergehen und ihm den Kopf abschlagen.
II S GerZurch 16:10  Aber der König sprach: Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja? Lasst ihn fluchen! Wenn der Herr zu ihm gesagt hat: "Fluche dem David!" wer darf dann fragen: "Warum tust du so?"
II S GerZurch 16:11  Und David sprach zu Abisai und allen seinen Dienern: Seht, mein eigner leiblicher Sohn stellt mir nach dem Leben; wieviel mehr jetzt der Benjaminit! Lasst ihn fluchen! Der Herr hat ihn geheissen.
II S GerZurch 16:12  Vielleicht sieht der Herr mein Elend an und gibt mir wieder Glück für den Fluch, der mich heute trifft.
II S GerZurch 16:13  So zog David mit seinen Leuten weiter, während Simei an der Seite des Berges neben ihm her ging und in einem fort Verwünschungen ausstiess, Steine nach ihm schleuderte und ihn mit Erde bewarf.
II S GerZurch 16:14  Und der König kam mit allem Volk, das bei ihm war, müde an den Jordan, und dort erholte er sich.
II S GerZurch 16:15  Absalom aber und alle Männer Israels waren nach Jerusalem gekommen; auch Ahithophel war bei ihm.
II S GerZurch 16:16  Als nun der Arkiter Husai, der Vertraute Davids, zu Absalom hineinkam, sprach er zu ihm: Es lebe der König! es lebe der König!
II S GerZurch 16:17  Absalom aber sprach zu Husai: Ist das deine Liebe zu deinem Freunde? Warum bist du nicht mit deinem Freunde gezogen?
II S GerZurch 16:18  Husai erwiderte Absalom: Nein! sondern wen der Herr erwählt hat und dieses Volk und alle Männer Israels, zu dem gehöre ich und bei dem bleibe ich!
II S GerZurch 16:19  Und zweitens: Wem diene ich denn? Doch dem Sohne! Wie ich deinem Vater gedient habe, so will ich auch dir zu Gebote stehen.
II S GerZurch 16:20  Und Absalom sprach zu Ahithophel: Gebt einen Rat! Was sollen wir tun?
II S GerZurch 16:21  Ahithophel antwortete Absalom: Geh zu den Kebsweibern deines Vaters, die er zurückgelassen hat, das Haus zu hüten; dann wird ganz Israel erfahren, dass du dich bei deinem Vater verhasst gemacht hast, und alle, die zu dir halten, werden ermutigt werden.
II S GerZurch 16:22  Da schlug man auf dem Dache für Absalom das Zelt auf, und Absalom ging vor den Augen von ganz Israel zu den Kebsweibern seines Vaters. (a) 2Sa 12:11
II S GerZurch 16:23  Wenn nämlich Ahithophel damals einen Rat gab, so galt es, wie wenn man Gott befragte; so galt jeder Rat Ahithophels bei David wie bei Absalom.
Chapter 17
II S GerZurch 17:1  Hierauf sprach Ahithophel zu Absalom: Ich will mir zwölftausend Mann auswählen, mich aufmachen und David gleich heute nacht verfolgen (a) 2Sa 15:12
II S GerZurch 17:2  und ihn überfallen, während er noch müde und verzagt ist. Wenn ich ihn so aufschrecke, wird alles Volk, das bei ihm ist, fliehen, und ich kann den König allein erschlagen;
II S GerZurch 17:3  dann will ich alles Volk zu dir zurückbringen, wie eine junge Frau zu ihrem Gatten zurückkehrt. Du stellst ja nur einem Manne nach dem Leben, das ganze Volk aber soll unversehrt bleiben.
II S GerZurch 17:4  Die Rede gefiel Absalom und allen Ältesten Israels.
II S GerZurch 17:5  Aber Absalom sprach: Ruft noch den Arkiter Husai, damit wir auch hören, was er dazu sagt.
II S GerZurch 17:6  Als Husai zu Absalom hereinkam, sprach Absalom zu ihm: Das und das hat Ahithophel geraten. Sollen wir tun, was er geraten hat? Wo nicht, so rede du!
II S GerZurch 17:7  Da sprach Husai zu Absalom: Der Rat, den Ahithophel diesmal gegeben hat, ist nicht gut.
II S GerZurch 17:8  Und Husai fuhr fort: Du weisst, dass dein Vater und seine Leute Helden sind und grimmen Mutes, wie eine Bärin auf dem Felde, der man die Jungen geraubt hat. Dazu ist dein Vater ein Kriegsmann; der hält nicht Nachtruhe mit dem Volk.
II S GerZurch 17:9  Gewiss liegt er jetzt irgendwo in einer Schlucht versteckt oder sonst an irgendeinem Ort. Wenn nun gleich am Anfang etliche von den Leuten fallen und man hört davon, so heisst es: Das Volk, das zu Absalom hält, hat eine Niederlage erlitten!
II S GerZurch 17:10  Und dann wird auch der Tapferste, der beherzt ist wie ein Löwe, ganz und gar verzagen; denn jeder Israelite weiss, dass dein Vater ein Held ist und seine Leute tapfere Männer.
II S GerZurch 17:11  Vielmehr rate ich: Ganz Israel, von Dan bis Beerseba, soll sich um dich versammeln, so zahlreich wie der Sand am Meer, und du selbst sollst unter ihnen ausziehen.
II S GerZurch 17:12  Treffen wir ihn dann an irgendeinem Orte, wo er sich finden lässt, so wollen wir über ihn herfallen, wie der Tau auf die Erde fällt, und es soll von ihm und all den Männern, die bei ihm sind, auch nicht einer übrigbleiben.
II S GerZurch 17:13  Zieht er sich aber in eine Stadt zurück, so soll ganz Israel Stricke an jene Stadt legen, und wir schleifen sie zu Tal, bis dort auch nicht ein Steinchen mehr zu finden ist.
II S GerZurch 17:14  Da sprachen Absalom und alle Männer Israels: Der Rat des Arkiters Husai ist besser als der Rat Ahithophels. Der Herr nämlich hatte es so gefügt, dass der kluge Rat Ahithophels vereitelt wurde, um das Unheil über Absalom zu bringen. (a) 2Sa 15:31
II S GerZurch 17:15  Darnach sprach Husai zu den Priestern Zadok und Abjathar: Das und das hat Ahithophel dem Absalom und den Ältesten Israels geraten, und das und das habe ich geraten.
II S GerZurch 17:16  So sendet nun eilends hin und lasst David sagen: "Bleibe nicht übernacht an den Furten in der Wüste; hinüber musst du gehen", damit nicht der König und alles Volk, das bei ihm ist, aufgerieben werde. (1) d.h. über den Jordan.
II S GerZurch 17:17  Jonathan aber und Ahimaaz standen an der Walkerquelle, und eine Magd ging jeweilen hin und brachte ihnen Nachricht; dann gingen sie und meldeten es dem König David; denn sie durften sich nicht sehen lassen und in die Stadt kommen.
II S GerZurch 17:18  Aber ein Knabe sah sieh und hinterbrachte es Absalom. Da gingen die beiden eilends hin und kamen zum Hause eines Mannes in Bahurim; der hatte eine Zisterne in seinem Hofe, in die stiegen sie hinab.
II S GerZurch 17:19  Und das Weib nahm eine Matte und breitete sie oben über die Zisterne und streute Getreidekörner darüber, sodass man nichts merkte. (a) Jos 2:6
II S GerZurch 17:20  Als nun die Knechte Absaloms zu dem Weibe ins Haus kamen und fragte: Wo sind Ahimaaz und Jonathan? sagte das Weib zu ihnen: Sie sind von hier nach dem Wasser weitergegangen. Da suchten sie nach ihnen; doch als sie nichts fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück. (1) d.i. dem Jordan.
II S GerZurch 17:21  Sobald sie weg waren, stiegen jene aus der Zisterne, gingen weiter, brachten dem König David Bericht und sprachen zu ihm: Auf! Geht eilends über das Wasser; denn das und das hat Ahithophel wider euch geraten.
II S GerZurch 17:22  Da machten sich David und alle seine Leute auf und gingen über den Jordan; bis der Morgen tagte, fehlte auch nicht einer, der nicht über den Jordan gekommen wäre.
II S GerZurch 17:23  Als aber Ahithophel sah, dass sein Rat nicht ausgeführt wurde, sattelte er seinen Esel, machte sich auf und zog heim in seine Stadt, bestellte sein Haus und erhängte sich und starb und ward in seines Vaters Grab begraben.
II S GerZurch 17:24  David aber war schon nach Mahanaim gekommen, als Absalom und alle Männer Israels mit ihm über den Jordan gingen. (a) 1Mo 32:2
II S GerZurch 17:25  Absalom hatte Amasa an Joabs Statt über das Heer gesetzt. Amasa aber war der Sohn eines Ismaeliters mit Namen Jithra, der mit Abigal verkehrt hatte, der Tochter Isais und Schwester der Zeruja, der Mutter Joabs.
II S GerZurch 17:26  Dann lagerte sich Absalom mit Israel im Lande Gilead.
II S GerZurch 17:27  Als nun David nach Mahanaim gekommen war, hatten Sobi, der Sohn des Nahas, von Rabba, (der Hauptstadt) der Ammoniter, und Machir, der Sohn Ammiels, von Lodebar, und der Gileaditer Barsillai von Rogelim
II S GerZurch 17:28  bereits Ruhebetten, Decken, Schalen und irdene Geschirre gebracht; auch Weizen, Gerste, Mehl, geröstetes Korn, Bohnen und Linsen,
II S GerZurch 17:29  Honig, Sahne, Schafe und Kuhkäse hatten sie für David und für seine Leute zum Essen hergeschafft; denn sie dachten: Die Leute sind in der Wüste hungrig und müde und durstig geworden.
Chapter 18
II S GerZurch 18:1  DANN musterte David das Volk, das bei ihm war, und setzte Anführer ein, je über Tausend und je über Hundert.
II S GerZurch 18:2  Und David teilte das Volk in drei Teile: das erste Drittel unter Joab, das zweite unter Abisai, dem Sohne der Zeruja, Joabs Bruder, das dritte unter dem Gathiter Ithai. Und der König sprach zum Volke: Auch ich will mit euch ausziehen!
II S GerZurch 18:3  Aber das Volk sprach: Du darfst nicht ausziehen! Denn wenn wir fliehen, so wird man sich um uns nicht kümmern, und sollte auch die Hälfte von uns fallen, so wird man sich um uns nicht kümmern; aber du wiegst zehntausend unsresgleichen auf. Auch ist es jetzt besser, wenn du in der Stadt bereitstehst, uns zu helfen. (a) 2Sa 21:17
II S GerZurch 18:4  Der König sprach zu ihnen: Was euch gut dünkt, will ich tun! Und der König trat neben das Tor, während alles Volk nach Hunderten und Tausenden auszog.
II S GerZurch 18:5  Der König gab aber Joab und Abisai und Ithai den Befehl: Verfahret mir glimpflich mit dem jungen Mann, dem Absalom! Und alles Volk hörte es mit an, wie der König allen Anführern wegen Absaloms Befehl gab.
II S GerZurch 18:6  So zog das Volk ins Feld, Israel entgegen, und es kam zur Schlacht im Walde Ephraim.
II S GerZurch 18:7  Hier wurde das Volk Israel von den Knechten Davids geschlagen, und die Niederlage war gross an jenem Tage: (es fielen) 20 000 Mann.
II S GerZurch 18:8  Der Kampf breitete sich daselbst über das ganze Land aus, und der Wald raffte mehr Leute hin, als das Schwert an jenem Tage hingerafft hatte.
II S GerZurch 18:9  Da kam Absalom von ungefähr den Knechten Davids zu Gesichte. Absalom ritt nämlich auf seinem Maultier, und das Maultier lief unter die dichten Zweige der grossen Eiche, sodass er mit dem Kopfe in der Eiche hängen blieb und zwischen Himmel und Erde schwebte, während das Maultier unter ihm weglief.
II S GerZurch 18:10  Als das ein Mann sah, meldete er es Joab und sprach: Siehe, ich habe den Absalom an der Eiche hangen sehen!
II S GerZurch 18:11  Da sprach Joab zu dem Manne, der ihm die Meldung brachte: Wenn du ihn doch gesehen hast, warum hast du ihn nicht an Ort und Stelle zu Boden geschlagen? Ich hätte dir zehn Lot Silber und ein Wehrgehänge gegeben.
II S GerZurch 18:12  Der Mann aber sprach zu Joab: Und wenn man mir tausend Lot Silber darwöge, ich würde meine Hand nicht an den Königssohn legen; denn vor unsern Ohren hat der König dir und Abisai und Ithai den Befehl gegeben: Habt mir acht auf den jungen Mann, den Absalom!
II S GerZurch 18:13  Oder hätte ich heimtückisch an ihm handeln sollen? Dem König bleibt ja nichts verborgen, und du würdest dich abseits stellen.
II S GerZurch 18:14  Joab sprach: So will ich denn vor deinen Augen den Anfang machen! Und er nahm drei Spiesse in die Hand und stiess sie Absalom ins Herz, während er noch lebend an der Eiche hing.
II S GerZurch 18:15  Dann traten zehn Knappen, die Waffenträger Joabs, herzu und schlugen Absalom vollends tot.
II S GerZurch 18:16  Nun liess Joab in die Posaune stossen, und das Volk stand von der Verfolgung Israels ab; denn Joab gebot dem Volke Halt.
II S GerZurch 18:17  Und sie nahmen Absalom und warfen ihn im Walde in die grosse Grube; dann errichteten sie über ihm einen mächtigen Steinhaufen. Ganz Israel aber floh, ein jeder nach seinem Hause.
II S GerZurch 18:18  Nun hatte Absalom, als er noch lebte, den Malstein im Königstale genommen und für sich aufgerichtet; denn er dachte: Ich habe keinen Sohn, um meinen Namen in der Erinnerung zu erhalten. So hatte er den Malstein nach seinem Namen benannt, und darum heisst er bis auf diesen Tag "das Denkmal Absaloms".
II S GerZurch 18:19  Ahimaaz aber, der Sohn Zadoks, sprach: Ich möchte gern zum König laufen und ihm die Freudenbotschaft bringen, dass der Herr ihm Recht verschafft hat gegenüber seinen Feinden.
II S GerZurch 18:20  Doch Joab sprach zu ihm: Du bist heute nicht der Mann für eine Botschaft. Ein andermal magst du Botschaft bringen; heute aber darfst du nicht Bote sein, darum weil des Königs Sohn tot ist.
II S GerZurch 18:21  Dann sprach Joab zu dem Mohren: Geh und melde dem König, was du gesehen hast! Der Mohr warf sich vor Joab nieder und lief hin.
II S GerZurch 18:22  Ahimaaz aber, der Sohn Zadoks, sprach noch einmal zu Joab: Werde, was will, ich laufe auch, dem Mohren nach! Joab sprach: Was willst du denn laufen, mein Sohn? Du bekommst doch keinen Botenlohn.
II S GerZurch 18:23  Aber er erwiderte: Werde, was will! Ich laufe! Da sprach er zu ihm: So lauf! Also lief Ahimaaz auf dem Wege, der zur (Jordan-)Aue führt, und überholte den Mohren.
II S GerZurch 18:24  David nun sass in der Torhalle, der Wächter aber stieg auf das Dach des Tores, auf die Mauer. Als er nun seine Augen erhob, sah er, wie ein einzelner Mann daherlief.
II S GerZurch 18:25  Da rief der Wächter und meldete es dem König. Der König aber sprach: Ist es nur einer, so bringt er gute Botschaft. Während der nun immer näher kam,
II S GerZurch 18:26  sah der Wächter einen zweiten Mann daherlaufen, und er rief ins Tor hinein: Da läuft noch ein einzelner Mann daher! Der König sprach: Auch der ist ein Freudenbote.
II S GerZurch 18:27  Der Wächter rief: Mich dünkt, der erste laufe wie Ahimaaz, der Sohn Zadoks. Und der König sprach: Das ist ein trefflicher Mann; der bringt gute Botschaft.
II S GerZurch 18:28  Ahimaaz aber kam heran und sprach zum König: Heil! Dann warf er sich vor dem König auf sein Angesicht zur Erde und sprach: Gelobt sei der Herr, dein Gott, der die Leute preisgegeben hat, die ihre Hand erhoben haben wider meinen Herrn und König!
II S GerZurch 18:29  Der König aber sprach: Geht es dem jungen Mann, dem Absalom, gut? Ahimaaz erwiderte: Ich sah einen grossen Auflauf, als Joab, der Knecht des Königs, deinen Knecht entsandte; aber ich weiss nicht, was es war.
II S GerZurch 18:30  Der König sprach: Tritt beiseite und stelle dich dahin! Und er trat beiseite und stellte sich hin;
II S GerZurch 18:31  da kam auch schon der Mohr und sprach: Mein Herr und König lasse sich gute Botschaft melden! Denn der Herr hat dir heute Recht verschafft gegenüber allen deinen Widersachern.
II S GerZurch 18:32  Der König aber sprach zu dem Mohren: Geht es dem jungen Mann, dem Absalom, gut? Der Moor antwortete: Möge es den Feinden meines Herrn und Königs und allen, die sich feindselig wider dich auflehnen, ebenso ergehen wie dem Jüngling!
Chapter 19
II S GerZurch 19:1  Da fuhr der König zusammen, und er stieg in das Obergemach am Tor hinauf und weinte; noch im Gehen rief er: O mein Sohn! o Absalom! mein Sohn, mein Sohn! o Absalom! O wäre ich für dich gestorben! O Absalom, mein Sohn, mein Sohn!
II S GerZurch 19:2  Und es wurde Joab gemeldet: Sieh, der König weint und trägt Leid um Absalom.
II S GerZurch 19:3  An diesem Tage ward der Sieg zur Trauer für das ganze Volk; denn an diesem Tage hörte das Volk sagen: Der König härmt sich um seinen Sohn.
II S GerZurch 19:4  So stahl sich denn das Volk an diesem Tage in die Stadt hinein, wie Leute sich davonstehlen, die sich mit Schmach bedeckt haben, weil sie in der Schlacht geflohen sind.
II S GerZurch 19:5  Der König aber hatte sein Angesicht verhüllt und schrie laut auf: Ach mein Sohn Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn!
II S GerZurch 19:6  Da ging Joab zum König ins Haus und sprach: Allen deinen Knechten, die doch heute dir, deinen Söhnen und Töchtern, deinen Frauen und Kebsweibern das Leben gerettet haben, hast du heute einen Schimpf angetan,
II S GerZurch 19:7  indem du die liebst, die dich hassen, und die hassest, die dich lieben; denn du hast heute gezeigt, dass die Hauptleute und Knechte dir nichts gelten. Ja, jetzt weiss ich: wenn nur Absalom noch lebte, ob auch wir alle heute tot wären, dann wäre es dir eben recht.
II S GerZurch 19:8  Nun aber stehe auf, geh hinaus und rede freundlich mit deinen Knechten; denn bei dem Herrn schwöre ich: Wenn du nicht hinausgehst, so wird heute nacht kein Mann mehr bei dir bleiben, und das wird für dich schlimmer sein als alles Unheil, das von deiner Jugend an bis heute über dich gekommen ist.
II S GerZurch 19:9  Da stand der König auf und setzte sich ins Tor. Und man gab allem Volke bekannt: Siehe, der König sitzt im Tor! Da kam alles Volk vor den König. NACHDEM aber Israel geflohen war, ein jeder nach seinem Hause,
II S GerZurch 19:10  da zankten sich die Leute in allen Stämmen Israels und sprachen: Der König hat uns aus der Hand unsrer Feinde errettet, er hat uns aus der Hand der Philister befreit, und jetzt hat er vor Absalom aus dem Lande fliehen müssen.
II S GerZurch 19:11  Nun aber, da Absalom, den wir (zum König) über uns gesalbt hatten, im Kampf gefallen ist, warum zögert ihr, den König heimzuholen?
II S GerZurch 19:12  Als der König David erfuhr, was in ganz Israel geredet wurde, da sandte er zu den Priestern Zadok und Abjathar und liess ihnen sagen: Redet mit den Ältesten von Juda und fragt sie: Warum wollt ihr die letzten sein, den König heimzuholen in sein Haus?
II S GerZurch 19:13  Ihr seid doch meine Brüder, seid von meinem Gebein und Fleisch; warum wollt ihr die letzten sein, den König heimzuholen?
II S GerZurch 19:14  Und zu Amasa sagt: Bist du nicht von meinem Gebein und Fleisch? Gott tue mir dies und das, wenn du nicht dein Leben lang bei mir Feldhauptmann wirst an Joabs Statt! (a) 2Sa 17:25; 1Ch 2:16 17
II S GerZurch 19:15  So wandte sich das Herz aller Männer Judas, und einmütig entboten sie dem König: Kehre zurück, du und alle deine Knechte!
II S GerZurch 19:16  Da kehrte der König zurück, und als er an den Jordan kam, waren die von Juda nach Gilgal gekommen, um dem König entgegenzugehen und ihn über den Jordan zu geleiten.
II S GerZurch 19:17  Auch der Benjaminit Simei, der Sohn des Gera aus Bahurim, eilte mit den Männern Judas hinab dem König David entgegen (a) 2Sa 16:5-13
II S GerZurch 19:18  und tausend Mann aus Benjamin mit ihm. Ziba aber, der Knecht des Hauses Sauls, war samt seinen fünfzehn Söhnen und seinen zwanzig Knechten vor dem König her an den Jordan geeilt, (a) 2Sa 9:2 9-11
II S GerZurch 19:19  und sie übernahmen es, die Familie des Königs überzusetzen und zu tun, was er wünschte. Und Simei, der Sohn des Gera, warf sich vor dem König nieder, als er den Jordan überschreiten wollte,
II S GerZurch 19:20  und er sprach zum König: Mein Herr rechne mir die Schuld nicht an und gedenke dessen nicht, was dein Knecht gefrevelt an dem Tage, da mein Herr und König aus Jerusalem wegging, und der König nehme es nicht zu Herzen.
II S GerZurch 19:21  Dein Knecht weiss, dass er gesündigt hat. Aber sieh, ich bin heute zuerst vom ganzen Hause Joseph herabgekommen, um meinem Herrn und König entgegenzuziehen.
II S GerZurch 19:22  Da hob Abisai, der Sohn der Zeruja, an und sprach: Soll Simei nicht dafür getötet werden, dass er dem Gesalbten des Herrn geflucht hat?
II S GerZurch 19:23  David aber sprach: Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja, dass ihr mir heute zum Versucher werdet? Heute darf niemand in Israel getötet werden. Weiss ich doch, dass ich heute König über Israel bin!
II S GerZurch 19:24  Und der König sprach zu Simei: Du sollst nicht sterben. Und der König schwur ihm.
II S GerZurch 19:25  Auch Meribaal, der Enkel Sauls, war herabgekommen, dem Könige entgegen; er hatte seine Füsse und seinen Bart nicht gepflegt und seine Kleider nicht gewaschen seit dem Tage, da der König weggegangen war, bis zu dem Tage, da er wohlbehalten zurückkehrte. (1) vgl. Anm. zu 2Sa 4:4. (a) 2Sa 9:6
II S GerZurch 19:26  Als er nun von Jerusalem dem König entgegenkam, sprach der König zu ihm: Warum bist du nicht mit mir gezogen, Meribaal?
II S GerZurch 19:27  Er antwortete: Mein Herr und König! Mein Knecht hat mich betrogen; denn dein Knecht hatte ihm befohlen: "Sattle mir die Eselin, dass ich sie besteige und mit dem König ziehe" - dein Knecht ist ja lahm.
II S GerZurch 19:28  Aber er hat deinen Knecht bei meinem Herrn und König verleumdet. Doch mein Herr und König ist (so weise) wie der Engel Gottes. So tue, was dich gut dünkt. (a) 2Sa 14:17
II S GerZurch 19:29  Denn obschon das ganze Haus meines Vaters von meinem Herrn und König nichts als den Tod erwarten durfte, hast du doch deinen Knecht unter die gesetzt, die an deinem Tische essen. Was habe ich da noch für einen Anspruch und was für Grund, den König weiter anzurufen? (a) 2Sa 9:7
II S GerZurch 19:30  Der König sprach zu ihm: Wozu die Worte? Ich entscheide: Du und Ziba, teilt euch in das Gut!
II S GerZurch 19:31  Meribaal sprach zum König: Mag er gleich das Ganze nehmen, nachdem mein Herr und König wohlbehalten heimgekehrt ist!
II S GerZurch 19:32  Auch der Gileaditer Barsillai war von Rogelim herabgekommen und zog mit dem König nach dem Jordan, um sich von ihm am Jordan zu verabschieden. (a) 2Sa 17:27
II S GerZurch 19:33  Barsillai aber war sehr alt, ein Mann von achtzig Jahren. Er hatte den König mit Speise versorgt, während er in Mahanaim weilte; denn er war ein sehr reicher Mann.
II S GerZurch 19:34  Nun sprach der König zu Barsillai: Du musst mit mir kommen, und bei mir in Jerusalem will ich in deinen alten Tagen für dich sorgen.
II S GerZurch 19:35  Barsillai aber antwortete dem König: Wie lange habe ich denn noch zu leben, dass ich mit dem König nach Jerusalem hinaufziehen sollte?
II S GerZurch 19:36  Ich bin jetzt achtzig Jahre alt; wie kann ich da noch unterscheiden, was gut und was schlecht ist? Oder kann dein Knecht noch schmecken, was er isst und was er trinkt? Oder kann ich noch der Stimme der Sänger und Sängerinnen lauschen? Warum soll dein Knecht dem Herrn und König noch zur Last fallen?
II S GerZurch 19:37  Denn nur ein wenig hat dein Knecht dem Könige gedient. Warum will der König mir so reich vergelten?
II S GerZurch 19:38  Lass doch deinen Knecht umkehren, dass ich in meiner Stadt beim Grabe meines Vaters und meiner Mutter sterbe. Aber dein Knecht Chimham da, der mag mit meinem Herrn und König ziehen; ihm tue, was dich gut dünkt!
II S GerZurch 19:39  Der König sprach: So soll Chimham mit mir ziehen; ich will an ihm tun, was dir gefällt, und alles, was du von mir wünschest, will ich dir tun.
II S GerZurch 19:40  Nun ging alles Volk über den Jordan, der König aber blieb noch stehen; und der König küsste Barsillai und entliess ihn mit Segenswünschen. Der nun kehrte zurück in seine Heimat,
II S GerZurch 19:41  der König aber zog weiter nach Gilgal, und Chimham mit ihm. Ganz Juda zog mit dem König und auch halb Israel.
II S GerZurch 19:42  Da kamen auf einmal alle Männer Israels zum König und sprachen zu ihm: Warum haben unsre Brüder, die Männer Judas, dich entführt und den König und sein Haus über den Jordan gebracht und alle seine Männer mit ihm?
II S GerZurch 19:43  Da antworteten alle Männer Judas denen von Israel: Weil der König uns verwandt ist! Und warum zürnt ihr deswegen? Haben wir etwa ein Stück vom König gefressen, oder ist er von uns weggenommen worden? Aber die Männer Israels entgegneten denen von Juda: Wir haben zehnfach Anteil am König; dazu sind wir auch als die Erstgeborenen euch voraus! Warum habt ihr uns verachtet? Und haben wir denn nicht zuerst davon geredet, unsern König heimzuholen? Die von Juda aber redeten noch heftiger als die von Israel.
Chapter 20
II S GerZurch 20:1  NUN war dort von ungefähr ein nichtswürdiger Mensch mit Namen Seba, Sohn des Bichri, ein Benjaminit; der stiess in die Posaune und rief: Wir haben keinen Teil an David, / kein Erbe an dem Sohn Isais! / Ein jeder zu seinen Zelten, Israel!
II S GerZurch 20:2  Da fielen alle Männer Israels von David ab zu Seba, dem Sohne Bichris; die Männer Judas aber hielten zu ihrem König (und folgten ihm) vom Jordan bis nach Jerusalem.
II S GerZurch 20:3  Als David nach Jerusalem in sein Haus kam, nahm er die zehn Kebsweiber, die er zurückgelassen hatte, um das Haus zu hüten, und tat sie in Gewahrsam und sorgte für ihren Unterhalt; aber er ging nicht zu ihnen, und sie blieben eingeschlossen bis an den Tag ihres Todes, gleichsam Witwen zu Lebzeiten des Mannes. (a) 2Sa 16:21 22
II S GerZurch 20:4  Und der König sprach zu Amasa: Biete mir die Männer Judas auf! Drei Tage - und du bist hier zur Stelle!
II S GerZurch 20:5  Amasa ging, um Juda aufzubieten. Als er aber über die bestimmte Frist hinaus verzog,
II S GerZurch 20:6  sprach David zu Abisai: Nun wird uns Seba, der Sohn Bichris, gefährlicher werden als Absalom. Nimm du die Knechte deines Herrn und jage ihm nach, dass er nicht etwa feste Städte für sich gewinnt und uns so entwischt.
II S GerZurch 20:7  Da zogen Joab, die Kreter und Plether und alle Helden unter Abisai ins Feld; sie zogen aber von Jerusalem ins Feld, um Seba, dem Sohn Bichris, nachzujagen. (a) 2Sa 8:18
II S GerZurch 20:8  Als sie nun bei dem grossen Stein in Gibeon eintrafen, war Amasa schon vor ihnen angekommen. Joab aber war unter seinem Gewande mit einem Schwert umgürtet, und darüber trug er ein Schwert, das in der Scheide an seiner Hüfte festgemacht war; das glitt heraus und fiel zu Boden.
II S GerZurch 20:9  Und Joab sprach zu Amasa: Geht es dir gut, mein Bruder? Dann fasste Joab mit der rechten Hand Amasa beim Bart, um ihn zu küssen.
II S GerZurch 20:10  Amasa aber hatte nicht acht auf das Schwert in Joabs Hand, und so stiess der es ihm in den Leib, dass er seine Eingeweide zur Erde schüttete, und er starb ohne einen zweiten Stoss. Joab aber und sein Bruder Abisai jagten Seba, dem Sohne Bichris, nach.
II S GerZurch 20:11  Und einer von den Knechten Joabs musste bei ihm stehenbleiben und rufen: Dem Joab nach, wer zu Joab hält und zu David gehört! (1) d.h. Amasa.
II S GerZurch 20:12  Amasa aber lag tot in seinem Blute mitten auf der Strasse. Als der Mann sah, wie alle Leute stehenblieben, schaffte er Amasa von der Strasse weg aufs Feld und warf ein Gewand auf ihn, weil jeder, der herankam, nach ihm sah und stehenblieb.
II S GerZurch 20:13  Als er nun von der Strasse weggebracht war, folgte jedermann dem Joab, um Seba, dem Sohne Bichris, nachzujagen.
II S GerZurch 20:14  Der zog durch alle Stämme Israels bis nach Abel-Beth-Maacha, und alle Bichriter versammelten sich und folgten ihm nach.
II S GerZurch 20:15  Aber sie kamen und belagerten ihn in Abel-Beth-Maacha, und sie schütteten einen Damm auf gegen die Stadt, und alles Volk, das bei Joab war, untergrub die Mauer, um sie zu Fall zu bringen. (1) d.h. Joab und seine Leute.
II S GerZurch 20:16  Da trat eine weise Frau auf die Vormauer und rief von der Stadt aus: Höret! höret! Saget doch Joab, er solle herkommen, ich wolle mit ihm reden.
II S GerZurch 20:17  Als er nun zu ihr hinkam, fragte die Frau: Bist du Joab? Er sagte: Ich bin's. Da sprach sie zu ihm: So höre die Worte deiner Magd an. Er erwiderte: Ich höre.
II S GerZurch 20:18  Sie sprach: Vor Zeiten pflegte man zu sagen: Man frage doch in Abel und in Dan, ob nicht mehr gilt,
II S GerZurch 20:19  was die Getreuen Israels verordnet haben. Und du willst eine Stadt und Mutter in Israel verderben? Warum vernichtest du das Erbe des Herrn?
II S GerZurch 20:20  Joab antwortete: Bewahre! bewahre! Ich will nicht vernichten noch verderben!
II S GerZurch 20:21  So ist es nicht gemeint! Sondern ein Mann vom Gebirge Ephraim mit Namen Seba, Sohn des Bichri, hat sich wider den König David empört. Gebt den allein heraus, so will ich von der Stadt abziehen. Da sprach die Frau zu Joab: Siehe, sein Kopf soll dir über die Mauer zugeworfen werden.
II S GerZurch 20:22  Dann ging die Frau in die Stadt hinein und redete allem Volke in ihrer Weisheit zu. Und sie hieben Seba, dem Sohne Bichris, den Kopf ab und warfen ihn Joab zu. Da liess er in die Posaune stossen, und sie zogen von der Stadt ab und zerstreuten sich, ein jeder nach seinem Hause. Joab aber kehrte zum König nach Jerusalem zurück.
II S GerZurch 20:23  Joab war über das ganze Heer gesetzt, Benaja, der Sohn Jojadas, über die Kreter und Plether (a) 2Sa 8:16-18
II S GerZurch 20:24  und Adoniram über die Fronarbeiter. Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler,
II S GerZurch 20:25  Seja war Schreiber, und Zadok und Abjathar waren Priester;
Chapter 21
II S GerZurch 21:1  ZU Davids Zeiten war einst eine Hungersnot, drei Jahre lang, ein Jahr nach dem andern. Als David das Angesicht des Herrn aufsuchte, sprach der Herr: Auf Saul und seinem Haus lastet eine Blutschuld, weil er die Gibeoniten getötet hat.
II S GerZurch 21:2  Da liess der König die Gibeoniten rufen und sprach zu ihnen - die Gibeoniten gehörten nämlich nicht zu Israel, sondern zu dem Rest der Amoriter; obschon nun die Israeliten ihnen geschworen, hatte Saul sie doch in seinem Eifer für Israel und Juda zu vernichten gesucht -, (a) Jos 9:15 19
II S GerZurch 21:3  David sprach also zu den Gibeoniten: Was soll ich für euch tun? und womit kann ich euch Sühne schaffen, dass ihr das Eigentum des Herrn segnet?
II S GerZurch 21:4  Die Gibeoniten antworteten ihm: Es ist uns nicht um Silber oder Gold zu tun gegenüber Saul und seinem Hause; aber es steht uns nicht zu, einen Mann in Israel zu töten. Er sprach: Was verlangt ihr, dass ich für euch tue?
II S GerZurch 21:5  Da sprachen sie zum König: Von den Söhnen des Mannes, der entschlossen war, uns aufzureiben, und darauf sann, uns zu vertilgen, dass wir im ganzen Gebiete Israels nicht mehr bestehen sollten,
II S GerZurch 21:6  von dessen Söhnen sollen uns sieben Männer ausgeliefert werden, dass wir sie an den Pfahl spiessen vor dem Herrn, zu Gibeon auf dem Berge des Herrn. Der König sprach: Ich werde sie ausliefern.
II S GerZurch 21:7  Doch verschonte der König den Meribaal, den Sohn Jonathans, des Sohnes Sauls, wegen des Eides bei dem Herrn, der zwischen ihnen bestand, zwischen David und Jonathan, dem Sohne Sauls. (1) vgl. Anm. zu 2Sa 4:4. (a) 1Sa 18:3; 20:15 16
II S GerZurch 21:8  Aber die zwei Söhne, welche Rizpa, die Tochter Ajas, dem Saul geboren hatte, Armoni und Meribaal, dazu die fünf Söhne, welche Merab, die Tochter Sauls, dem Adriel von Mehola, dem Sohne Barsillais, geboren hatte, nahm der König
II S GerZurch 21:9  und lieferte sie den Gibeoniten aus; die pfählten sie auf dem Berge vor dem Herrn. So kamen alle sieben auf einmal um. Sie wurden aber in den ersten Tagen der Ernte getötet, zu Anfang der Gerstenernte.
II S GerZurch 21:10  Da nahm Rizpa, die Tochter Ajas, das Trauergewand und breitete es für sich (als Lager) über den Felsen aus, vom Anfang der Gerstenernte an, bis Regen vom Himmel sich über sie ergoss, und sie liess nicht zu, dass am Tage die Vögel des Himmels über sie herfielen noch des Nachts die Tiere des Feldes. (1) d.h. die Toten.
II S GerZurch 21:11  Als man David meldete, was Rizpa, die Tochter Ajas, Sauls Kebsweib, getan hatte,
II S GerZurch 21:12  ging David hin, liess sich von den Bürgern von Jabes in Gilead die Gebeine Sauls und seines Sohnes Jonathan herausgeben, die sie von dem grossen Platz in Bethsan heimlich weggenommen hatten, wo sie von den Philistern aufgehängt worden waren an dem Tage, da diese den Saul am Gilboa schlugen, (a) 1Sa 31:12 13
II S GerZurch 21:13  und brachte die Gebeine Sauls und seines Sohnes Jonathan von dort herauf. Dann sammelte man die Gebeine der Gepfählten
II S GerZurch 21:14  und begrub sie mit den Gebeinen Sauls und seines Sohnes Jonathan im Lande Benjamin zu Zela im Grabe seines Vaters Kis: man tat alles, was der König geboten hatte. So liess sich Gott für das Land gnädig stimmen.
II S GerZurch 21:15  DARNACH brach wiederum Krieg aus zwischen den Philistern und Israel. David zog hinab und seine Knechte mit ihm, und sie setzten sich in Gob fest und stritten wider die Philister.
II S GerZurch 21:16  Da erhob sich Dod, einer von den Riesen - sein Speer wog dreihundert Lot Erz, und er war mit einem neuen Schwert umgürtet -, und gedachte David zu erschlagen.
II S GerZurch 21:17  Aber Abisai, der Sohn der Zeruja, kam ihm zu Hilfe und schlug den Philister tot. Damals beschworen den David seine Leute: Du darfst nicht mehr mit uns in den Kampf ziehen, dass du die Leuchte Israels nicht auslöschest! (a) 2Sa 16:9; 19:22; 23:18
II S GerZurch 21:18  Hernach kam es bei Gob nochmals zum Kampf mit den Philistern. Damals erschlug der Husathiter Sibbechai den Saph, einen von den Riesen. (a) 1Ch 20:4-8
II S GerZurch 21:19  Und es kam bei Gob nochmals zum Kampf mit den Philistern. Da erschlug Elhanan aus Bethlehem, der Sohn Jairs, den Goliath von Gath, dessen Speerschaft war wie ein Weberbaum. (a) 1Sa 17:4
II S GerZurch 21:20  Und es kam nochmals zum Kampfe, und zwar bei Gath. Da war ein hochgewachsener Mann, der hatte an den Händen je sechs Finger und an den Füssen je sechs Zehen, im ganzen 24; auch der stammte von den Riesen.
II S GerZurch 21:21  Als er nun Israel verhöhnte, erschlug ihn Jonathan, der Sohn Simeas, des Bruders Davids.
II S GerZurch 21:22  Diese vier stammten von den Riesen in Gath, und sie fielen durch die Hand Davids und seiner Leute.
Chapter 22
II S GerZurch 22:1  DAVID dichtete dem Herrn zu Ehren dieses Lied zu der Zeit, als ihn der Herr aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls errettet hatte. Er sprach:
II S GerZurch 22:2  Der Herr ist mein Fels, meine Burg und mein Erretter, /
II S GerZurch 22:3  mein Gott, mein Hort, auf den ich mich verlasse, / mein Schild und meines Heiles Horn, / meine Feste und meine Zuflucht, / mein Helfer, der du mir gegen Gewalttat hilfst! / (1) vgl. Anm. zu 1Sa 2:1.
II S GerZurch 22:4  Gepriesen, rufe ich, sei der Herr! / So werde ich vor meinen Feinden errettet. /
II S GerZurch 22:5  Mich hatten die Wogen des Todes umfangen, / die Bäche des Verderbens erschreckten mich; /
II S GerZurch 22:6  die Bande der Unterwelt umstrickten mich, / auf mich fielen die Schlingen des Todes. /
II S GerZurch 22:7  Als ich in Angst war, rief ich den Herrn an, / und ich schrie zu meinem Gott; / da hörte er meine Stimme von seinem Tempel, / und mein Schreien drang an sein Ohr. /
II S GerZurch 22:8  Da wankte und schwankte die Erde, / die Grundfesten des Himmels erbebten; / sie wankten, denn er war zornentbrannt. /
II S GerZurch 22:9  Rauch stieg auf in seiner Nase / und verzehrendes Feuer aus seinem Munde, / glühende Kohlen sprühten aus ihm. /
II S GerZurch 22:10  Er neigte den Himmel und fuhr herab, / Wolkendunkel unter seinen Füssen. /
II S GerZurch 22:11  Er fuhr auf dem Cherub und flog daher / und schwebte auf Flügeln des Windes. /
II S GerZurch 22:12  Er machte Finsternis um sich her zu seinem Gezelt, / dunkle Wasser und dichte Wolken; /
II S GerZurch 22:13  aus dem Glanze vor ihm / sprühten glühende Kohlen. /
II S GerZurch 22:14  Vom Himmel her donnerte der Herr, / der Höchste liess seine Stimme erschallen. /
II S GerZurch 22:15  Er schoss seine Pfeile und streute sie, / er schleuderte Blitze und jagte sie. /
II S GerZurch 22:16  Da sah man die Betten des Meeres, / aufgedeckt wurden die Gründe der Erde / vor dem Schelten des Herrn, / vor dem Schnauben seiner Nase. /
II S GerZurch 22:17  Er langte herab aus der Höhe, ergriff mich, / zog mich aus grossen Wassern, /
II S GerZurch 22:18  entriss mich meinem starken Feinde, / meinen Hassern, weil sie mir zu mächtig. /
II S GerZurch 22:19  Sie überfielen mich an meinem Unglückstage, / doch der Herr war meine Stütze /
II S GerZurch 22:20  und führte mich heraus ins Weite, / befreite mich, weil er Gefallen hat an mir. /
II S GerZurch 22:21  Der Herr tat mir nach meiner Gerechtigkeit, / nach der Reinheit meiner Hände vergalt er mir; /
II S GerZurch 22:22  denn ich hielt mich an des Herrn Wege, / fiel nicht frevelnd ab von meinem Gott. /
II S GerZurch 22:23  Ja, alle seine Rechte hatte ich vor Augen, / und seine Satzungen tat ich nicht von mir. /
II S GerZurch 22:24  Ich war unsträflich gegen ihn / und hütete mich vor meiner Sünde. /
II S GerZurch 22:25  Darum vergalt mir der Herr nach meiner Gerechtigkeit, / nach meiner Reinheit vor seinen Augen. /
II S GerZurch 22:26  Gegen den Frommen zeigst du dich fromm, / gegen den Redlichen redlich. /
II S GerZurch 22:27  Gegen den Reinen zeigst du dich rein, / gegen den Verkehrten verkehrt. /
II S GerZurch 22:28  Ja, du hilfst gedrücktem Volke, / doch hochfahrenden Sinn demütigst du. /
II S GerZurch 22:29  Denn du bist meine Leuchte, Herr, / und mein Gott erhellt meine Nacht. /
II S GerZurch 22:30  Denn mit dir zerbreche ich Wälle, / mit meinem Gott überspringe ich Mauern. /
II S GerZurch 22:31  Gottes Weg ist unsträflich, / das Wort des Herrn ist lauter; / Schild ist er allen, die auf ihn vertrauen. /
II S GerZurch 22:32  Denn wer ist Gott, als nur der Herr, / und wer ein Fels ausser unserem Gott? /
II S GerZurch 22:33  dem Gott, der mich mit Kraft umgürtet / und ebne Bahn mir schafft, /
II S GerZurch 22:34  der meine Füsse gleich den Hinden macht / und mich auf Höhen stellt, /
II S GerZurch 22:35  der meine Hände streiten lehrt / und meinen Arm den ehernen Bogen spannen! /
II S GerZurch 22:36  Du reichst mir den Schild deiner Hilfe, / und deine Güte macht mich gross. /
II S GerZurch 22:37  Weit schaffst du meinen Schritten Raum, / und meine Knöchel wanken nicht. /
II S GerZurch 22:38  Ich jage meinen Feinden nach und vernichte sie, / kehre nicht wieder, bis ich sie vertilgt. /
II S GerZurch 22:39  Ich schmettre sie nieder, sie stehen nicht mehr auf / und fallen unter meine Füsse, /
II S GerZurch 22:40  und du umgürtest mich mit Kraft zum Streite, / beugst, die sich wider mich erheben, unter mich. /
II S GerZurch 22:41  Du schaffst, dass meine Feinde vor mir fliehen, / und die mich hassen, sie vertilge ich. /
II S GerZurch 22:42  Sie schreien um Hilfe, - da ist kein Helfer - / zum Herrn, doch er erhört sie nicht. /
II S GerZurch 22:43  Und ich zermalme sie wie Staub der Erde, / wie Kot auf der Gasse zertrete ich sie. /
II S GerZurch 22:44  Du rettest mich aus den Kämpfen meines Volkes, / du setzest mich zum Haupt von Nationen, / und Leute, die ich nicht kannte, werden mir untertan. /
II S GerZurch 22:45  Die Söhne der Fremde schmeicheln mir, / auf blosses Gerücht werden sie mir gehorsam. /
II S GerZurch 22:46  Die Söhne der Fremde sinken hin / und kommen zitternd hervor aus ihren Schlössern. /
II S GerZurch 22:47  Der Herr lebt, und gepriesen ist mein Fels, / erhaben der Gott meines Heils, /
II S GerZurch 22:48  der Gott, der Rache mir verleiht / und die Völker unter mich zwingt, /
II S GerZurch 22:49  der du mich errettest von meinen Feinden / und über meine Widersacher mich erhebst, / mich befreist von dem Mann der Gewalttat. /
II S GerZurch 22:50  Darum will ich dich preisen, Herr, / unter den Völkern deinem Namen lobsingen, /
II S GerZurch 22:51  der du deinem König grosses Heil verleihst / und deinem Gesalbten Huld erweisest, / David und seinem Hause ewiglich.
Chapter 23
II S GerZurch 23:1  DIES sind die letzten Worte Davids: Es spricht David, der Sohn Isais, / es spricht der Mann, der hoch gestellt ward, / der Gesalbte des Gottes Jakobs, / der Liebling der Lieder Israels: /
II S GerZurch 23:2  Der Geist des Herrn redet in mir, / und sein Wort ist auf meiner Zunge. /
II S GerZurch 23:3  Gesprochen hat der Gott Jakobs, / zu mir geredet der Fels Israels: / Wer gerecht herrscht über die Menschen, / wer herrscht in der Furcht Gottes, /
II S GerZurch 23:4  der strahlt wie das Licht am Morgen, / wie die Morgensonne ohne Wolken, / die nach dem Regen Grün aus der Erde sprossen lässt. / (1) V. 4-7: Versreihenfolge in Originalüs: V 4: 6: 7: 5
II S GerZurch 23:5  Nicht also steht mein Haus zu Gott! / Hat er mir doch eine ewige Verheissung gegeben, / wohlgeordnet in allem und bewahrt; / denn alles lässt er mir zum Heil / und mir zum Gefallen sprossen.
II S GerZurch 23:6  Aber die Nichtswürdigen, wie verwehte Dornen sind sie alle; / man nimmt sie nicht in die Hand, /
II S GerZurch 23:7  ja niemand berührt sie, / ausser mit Eisen oder Speerschaft, / und im Feuer werden sie verbrannt. /
II S GerZurch 23:8  DIES sind die Namen der Helden Davids: Isbaal, der Hachmoniter, das Haupt der Drei; er schwang seinen Speer über achthundert, die auf einmal erschlagen wurden.
II S GerZurch 23:9  Nach ihm kommt unter den drei Helden Eleasar, der Sohn Dodis, der Ahohiter; er war bei David in Pas-Dammim, als die Philister sich dort zum Kampf versammelt hatten. Wie nun die Männer Israels sich zurückzogen,
II S GerZurch 23:10  da hielt er stand und schlug die Philister, bis seine Hand erlahmte und am Schwerte haften blieb; so gab der Herr an jenem Tage einen grossen Sieg. Da kehrte das Volk hinter ihm her wieder um, nur um (die Toten) auszuplündern.
II S GerZurch 23:11  Nach ihm kommt Samma, der Sohn Ages, der Harariter. Einst sammelten sich die Philister in Lehi; dort war ein Stück Acker voll Linsen. Als nun das Volk vor den Philistern floh,
II S GerZurch 23:12  da trat er mitten in den Acker, behauptete ihn und schlug die Philister; so gab der Herr einen grossen Sieg.
II S GerZurch 23:13  Einst kamen drei von den Dreissig im Anfang der Ernte zu David hinab in die Höhle von Adullam, während die Schar der Philister in der Ebene Rephaim lagerte. (a) 1Sa 22:1
II S GerZurch 23:14  David war damals auf der Bergfeste, während die Besatzung der Philister in Bethlehem war.
II S GerZurch 23:15  Nun verspürte David ein Gelüste, und er sprach: Wer holt mir Wasser zum Trinken aus dem Brunnen am Tor von Bethlehem?
II S GerZurch 23:16  Da brachen die drei Helden durch das Lager der Philister, schöpften Wasser aus dem Brunnen am Tor von Bethlehem, trugen es hin und brachten es David; aber er wollte es nicht trinken, sondern goss es aus als Spende für den Herrn
II S GerZurch 23:17  und sprach: Davor bewahre mich der Herr, dass ich dies tue! Das Blut der Männer, die ihr Leben gewagt haben und hingegangen sind? - - Und er wollte es nicht trinken. Das taten die drei Helden.
II S GerZurch 23:18  Abisai, der Bruder Joabs, der Sohn der Zeruja, der war das Haupt der Dreissig; er schwang seinen Speer über dreihundert Erschlagenen und war berühmt unter den Dreissig. (a) 2Sa 16:9; 19:22; 21:17
II S GerZurch 23:19  Unter den Dreissig, da war er geehrt, und er war ihr Oberster; aber an die Drei reichte er nicht.
II S GerZurch 23:20  Benaja, der Sohn Jojadas, ein tapferer und reichbegüterter Mann, stammte aus Kabzeel. Er erschlug die beiden Söhne Ariels aus Moab; er war es auch, der an einem Schneetag in eine Zisterne hinabstieg und einen Löwen erschlug.
II S GerZurch 23:21  Er erschlug auch einen Ägypter, einen hochgewachsenen Mann. Der Ägypter hatte einen Speer in der Hand; er aber ging mit einem Stock zu ihm hinab, riss dem Ägypter den Speer aus der Hand und tötete ihn mit seinem eigenen Speer.
II S GerZurch 23:22  Das tat Benaja, der Sohn Jojadas, und er war berühmt unter den dreissig Helden.
II S GerZurch 23:23  Unter den Dreissig war er geehrt; aber an die Drei reichte er nicht. Und David setzte ihn über seine Leibwache.
II S GerZurch 23:24  Unter den Dreissig waren: Asahel, der Bruder Joabs; Elhanan, der Sohn Dodos, aus Bethlehem;
II S GerZurch 23:26  Helez aus Pelet; Ira, der Sohn des Ikkes, aus Thekoa;
II S GerZurch 23:29  Heled, der Sohn Baanas, aus Netopha; Ithai, der Sohn Ribais, aus Gibea in Benjamin;
II S GerZurch 23:33  der Sohn Sammas, aus Harar; Ahiam, der Sohn Sarars, aus Harar;
II S GerZurch 23:34  Eliphelet, der Sohn Ahasbais, aus Maacha; Eliam, der Sohn Ahithophels, aus Gilo;
II S GerZurch 23:36  Jigeal, der Sohn Nathans, aus Zoba; Bani aus Gad;
II S GerZurch 23:37  Zelek, der Ammoniter; Naharai aus Beeroth, der Waffenträger Joabs, des Sohnes der Zeruja;
Chapter 24
II S GerZurch 24:1  UND der Zorn des Herrn entbrannte abermals gegen die Israeliten, und er reizte David wider sie, indem er sprach: Geh hin, zähle Israel und Juda.
II S GerZurch 24:2  Und der König sprach zu Joab und zu den Heeresobersten, die bei ihm waren: Zieht umher in allen Stämmen Israels von Dan bis Beerseba und zählt das Volk, damit ich weiss, wieviel Leute es sind.
II S GerZurch 24:3  Joab erwiderte dem König: Der Herr, dein Gott, füge zu diesem Volke noch hundertmal soviel, als ihrer jetzt schon sind, und mein Herr und König möge es noch mit eignen Augen schauen! Aber warum trägt mein Herr und König nach solchem Tun Verlangen?
II S GerZurch 24:4  Doch der Befehl des Königs blieb fest gegenüber Joab und den Heeresobersten. So zogen denn Joab und die Heeresobersten vom König hinweg, um das Volk Israel zu zählen.
II S GerZurch 24:5  Und sie gingen über den Jordan und fingen an bei Aroer und bei der Stadt mitten im Tale, in der Richtung nach Gad und Jaeser.
II S GerZurch 24:6  Dann kamen sie nach Gilead und in das Land der Hethiter nach Kades. Als sie nach Dan gekommen waren, bogen sie von Dan gegen Sidon um;
II S GerZurch 24:7  dann kamen sie zu der festen Stadt Tyrus und allen Städten der Hewiter und Kanaaniter und weiter ins Südland von Juda nach Beerseba.
II S GerZurch 24:8  So durchzogen sie das ganze Land und kamen nach neun Monaten und zwanzig Tagen nach Jerusalem.
II S GerZurch 24:9  Da gab Joab dem König das Ergebnis der Volkszählung an: Israel zählte 800 000 Krieger, die das Schwert trugen, und Juda 500 000 Mann.
II S GerZurch 24:10  Aber hinterher schlug David das Gewissen, dass er das Volk gezählt hatte, und er sprach zum Herrn: Ich habe schwer gesündigt mit dem, was ich getan. Und nun, Herr, vergib doch deinem Knechte die Schuld; denn ich habe sehr töricht gehandelt. (a) 2Sa 12:13
II S GerZurch 24:11  Es war aber das Wort des Herrn an den Propheten Gad, den Seher Davids, ergangen:
II S GerZurch 24:12  Gehe hin und sage zu David: So spricht der Herr: Dreierlei lege ich dir vor; erwähle dir eines davon, dass ich es dir antue. Als nun David am morgen aufstand,
II S GerZurch 24:13  da kam Gad zu David, tat ihm dies kund und sprach zu ihm: Willst du, dass drei Jahre Hungersnot über dein Land komme oder dass du drei Monate vor deinem Feinde fliehen müssest und er dich verfolge oder dass drei Tage lang die Pest in deinem Lande sei? So besinne dich nun und siehe zu, was ich dem, der mich sendet, antworten soll.
II S GerZurch 24:14  David sprach zu Gad: mir ist sehr bange - aber wir wollen lieber in die Hand des Herrn fallen; denn seine Barmherzigkeit ist gross! In die Hand der Menschen aber möchte ich nicht fallen.
II S GerZurch 24:15  So wählte sich David die Pest. Es war gerade die Zeit der Weizenernte, als die Seuche begann, und es starben im Volke von Dan bis Beerseba 70 000 Mann.
II S GerZurch 24:16  Als aber der Engel seine Hand gegen Jerusalem ausstreckte, um es zu verderben, da reute den Herrn das Unheil, und er sprach zu dem Engel, der unter dem Volke würgte: Genug! Ziehe nun deine Hand zurück! Der Engel des Herrn aber befand sich gerade bei der Tenne des Jebusiters Arauna.
II S GerZurch 24:17  Als David den Engel sah, der das Volk schlug, sprach er zum Herrn: Siehe, ich habe ja gesündigt und ich habe mich vergangen; aber was haben diese da, die Herde, getan? Deine Hand treffe mich und meines Vaters Haus!
II S GerZurch 24:18  An jenem Tage kam Gad zu David und sprach zu ihm: Gehe hinauf und errichte dem Herrn einen Altar auf der Tenne des Jebusiters Arauna. (a) 1Ch 21:18-28; 2Ch 3:1
II S GerZurch 24:19  Da ging David hinauf, wie Gad gesagt und der Herr geboten hatte.
II S GerZurch 24:20  Als nun Arauna Ausschau hielt und den König mit seinen Dienern auf sich zukommen sah - Arauna war nämlich gerade beim Weizendreschen -, ging er hinaus und verneigte sich vor dem König mit dem Angesicht zur Erde.
II S GerZurch 24:21  Und Arauna sprach: Warum kommt mein Herr und König zu seinem Knecht? David sprach: Um dir die Tenne abzukaufen und dem Herrn einen Altar zu bauen, damit der Seuche im Volke Einhalt getan werde.
II S GerZurch 24:22  Arauna sprach zu David: Mein Herr und König nehme sie und opfere, was ihn gut dünkt. Siehe, da sind die Rinder zum Brandopfer und da die Dreschschlitten und das Geschirr der Rinder als Brennholz.
II S GerZurch 24:23  Das alles schenkt der Knecht meines Herrn und Königs dem Könige. Und Arauna sprach zum König: Der Herr, dein Gott, sei dir gnädig!
II S GerZurch 24:24  Der König aber erwiderte Arauna: Nein! sondern ich will es dir abkaufen; denn ich mag dem Herrn, meinem Gott, nicht Brandopfer darbringen, die ich umsonst habe. So kaufte David die Tenne und die Rinder um fünfzig Lot Silber.
II S GerZurch 24:25  Dann baute David dem Herrn dort einen Altar und brachte Brandopfer und Heilsopfer dar; und der Herr liess sich für das Land erbitten, und der Seuche ward Einhalt getan in Israel.