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I SAMUEL
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Chapter 1
I Sa GerGruen 1:1  Und zu Ramataim war ein Mann, ein Sufite vom Gebirge Ephraim namens Elkana, Jerochams Sohn und Elihus Enkel, Tochurs Urenkel und Ururenkel Suphs, ein Ephratiter.
I Sa GerGruen 1:2  Er hatte zwei Frauen. Die eine hieß Anna, die andere Peninna. Peninna aber hatte Kinder, Anna nicht.
I Sa GerGruen 1:3  Dieser Mann nun zog alljährlich aus seiner Stadt hinauf, zu Silo anzubeten und dem Herrn der Heerscharen zu opfern. Priester des Herrn aber waren dort die beiden Söhne Elis, Chophni und Pinechas.
I Sa GerGruen 1:4  Eines Tages nun opferte Elkana. Dabei gab er seinem Weibe Peninna und all ihren Söhnen und Töchtern mehrere Stücke.
I Sa GerGruen 1:5  Anna aber gab er verdrossen nur ein Stück; denn er liebte Anna, aber der Herr hatte ihren Schoß verschlossen.
I Sa GerGruen 1:6  Dazu kränkte ihre Nebenbuhlerin sie, um sie zu reizen, weil der Herr ihren Schoß verschlossen hatte.
I Sa GerGruen 1:7  Und so geschah es Jahr für Jahr. Sooft sie zum Hause des Herrn zog, kränkte jene sie so, daß sie weinte und nicht aß.
I Sa GerGruen 1:8  Einst sprach ihr Mann Elkana zu ihr: "Anna, warum weinst du? Warum issest du nicht? Warum bist du so verstimmt? Bin ich dir nicht inniger zugetan, als wenn du schon zehn Kinder hättest?"
I Sa GerGruen 1:9  Da stand Anna auf, nachdem man das Gekochte gegessen und hernach getrunken hatte: Der Priester Eli aber saß auf dem Stuhle an den Pfosten des Herrntempels.
I Sa GerGruen 1:10  Sie war aber betrübten Gemüts. So betete sie zum Herrn und weinte in einem fort.
I Sa GerGruen 1:11  Dabei machte sie ein Gelübde und sprach: "Herr der Heerscharen! Wenn du das Elend deiner Magd ansiehst und meiner gedenkst und deiner Magd nicht vergissest, sondern deiner Magd einen Mannessprossen verleihst, dann schenke ich ihn für sein ganzes Leben dem Herrn. Und auf sein Haupt soll nie ein Schermesser kommen!"
I Sa GerGruen 1:12  So betete sie lange vor dem Herrn; Eli aber ward aufmerksam auf ihren Mund.
I Sa GerGruen 1:13  Anna aber redete innerlich. Nur ihre Lippen bewegten sich. Da nun ihre Stimme nicht gehört ward, hielt Eli sie für betrunken.
I Sa GerGruen 1:14  Und Eli sprach zu ihr: "Wie lange willst du trunken sein? Werde deinen Weinrausch los!"
I Sa GerGruen 1:15  Da erwiderte Anna und sprach: "Nein, mein Herr! Ich bin ein tief bekümmertes Weib, und doch habe ich weder Wein noch Bier getrunken. Ich schüttete nur mein Herz vor dem Herrn aus.
I Sa GerGruen 1:16  Halte deine Magd nicht für eine Nichtswürdige! Denn nur aus der Fülle meines Kummers und meiner Kränkung habe ich so lange geredet."
I Sa GerGruen 1:17  Da antwortete Eli und sprach: "Zieh hin in Frieden! Israels Gott gebe dir, was du von ihm erbeten hast!"
I Sa GerGruen 1:18  Sie sprach: "Möge deine Magd Huld in deinen Augen finden!" Dann ging das Weib seines Wegs und aß. Und sie war nicht mehr wie vordem
I Sa GerGruen 1:19  Am anderen Morgen früh beteten sie vor dem Herrn. Dann kehrten sie nach der Rama heim. Da erkannte Elkana sein Weib, und der Herr gedachte ihrer.
I Sa GerGruen 1:20  Das Jahr ging vorüber. Anna hatte inzwischen empfangen und einen Sohn geboren. Sie nannte ihn Samuel, das heißt "Vom Herrn habe ich ihn erbeten".
I Sa GerGruen 1:21  Der Mann Elkana aber zog mit seinem ganzen Hause hinauf, dem Herrn das jährliche Opfer und sein Gelübde darzubringen.
I Sa GerGruen 1:22  Anna aber zog nicht mit hinauf, sie hatte nämlich zu ihrem Manne gesagt: "Erst wenn der Knabe entwöhnt ist, bringe ich ihn hin, daß er vor dem Herrn erscheine und dort für immer bleibe."
I Sa GerGruen 1:23  Da sprach ihr Mann Elkana zu ihr: "Tu, was dir gut dünkt! Bleib da, bis du ihn entwöhnt hast! Möge der Herr sein Wort bestätigen!" So blieb das Weib daheim und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnt hatte.
I Sa GerGruen 1:24  Dann brachte sie ihn nach seiner Entwöhnung mit sich hinauf, dazu ein dreijähriges Rind, einen Scheffel Mehl und einen Schlauch Wein. So brachte sie ihn in das Haus des Herrn nach Silo. Der Knabe aber war halbwüchsig.
I Sa GerGruen 1:25  Dann schlachteten sie das Rind und brachten den Knaben zu Eli.
I Sa GerGruen 1:26  Sie sprach: "Mit Vergunst, mein Herr! Bei deinem Leben, Herr! Ich bin das Weib, das hier bei dir gestanden, zum Herrn zu beten.
I Sa GerGruen 1:27  Um diesen Knaben habe ich gebetet. Und der Herr gewährte mir meine Bitte, das, was ich von ihm erbeten habe.
I Sa GerGruen 1:28  So leihe auch ich dem Herrn all seine Lebenstage. Er ist der vom Herrn Erbetene." Dann beteten sie dort den Herrn an.
Chapter 2
I Sa GerGruen 2:1  Anna betete und sprach:Aufjauchzt mein Herz im Herrn;groß wurde meine Stärke durch den Herrn.Kühn spricht mein Mund mit meinen Feinden;ich freue mich ob Deiner Hilfe.
I Sa GerGruen 2:2  So heilig wie der Herr ist keiner;denn außer Dir ist keiner sonst.Kein Fels gleicht unserem Gott.
I Sa GerGruen 2:3  Nicht sprechet soviel Übermütiges!Vermessenheit entschwinde eurem Munde!Es ist der Herr ein Gott des Wissens!Und böse Taten sind nie recht.
I Sa GerGruen 2:4  Der Starken Bogen ward geknickt;doch Strauchelnde behalten ihre Kraft.
I Sa GerGruen 2:5  Um Brot verdingen müssen sich, die vordem satt,und Hungrige erquicken sich.Die Unfruchtbare hat der Kinder sieben;die Kinderreiche welkt dahin.
I Sa GerGruen 2:6  Der Herr kann töten und beleben,zum Grabe führen und davor bewahren.
I Sa GerGruen 2:7  Der Herr macht arm und reich,erniedrigt und erhöht.
I Sa GerGruen 2:8  Er richtet auf vom Staub den Bettler,erhebt den Armen aus dem Kotund heißt sie setzen neben Fürsten,weist ihnen einen Ehrensitz für immer an.Des Herren sind der Erde Säulen;den Erdkreis stellte er darauf.
I Sa GerGruen 2:9  Die Schritte seiner Frommen hütet er;in Finsternis vergehn die Frevler;denn nicht durch eigne Kraft wird jemand Herr.
I Sa GerGruen 2:10  Zerschmettert werden so des Herren Widersacher,und er vernichtet Himmelsstürmer.Der Erde Enden richtet selbst der Herr,gibt Stärke seinem König,erhöht seines Gesalbten Macht."
I Sa GerGruen 2:11  Dann ging Elkana nach der Rama heim. Der Knabe aber diente dem Herrn unter des Priesters Eli Augen.
I Sa GerGruen 2:12  Die Söhne Elis aber waren Teufelsbuben. Sie kümmerten sich nicht um den Herrn
I Sa GerGruen 2:13  und um der Priester Gerechtsame gegenüber dem Volke. Sooft nämlich jemand ein Opfer schlachtete, kam des Priesters Bursche, während das Fleisch kochte, mit einer dreizackigen Gabel
I Sa GerGruen 2:14  und stach damit in den Kessel oder Topf oder Tiegel oder in die Pfanne. Alles, was die Gabel heraufbrachte, nahm der Priester für sich. So taten sie mit ganz Israel, das dorthin nach Silo kam.
I Sa GerGruen 2:15  Sogar bevor man das Fett verbrannte, kam des Priesters Bursche und sagte zu dem opfernden Mann: "Gib Fleisch zum Braten für den Priester! Er will von dir kein gekochtes Fleisch haben, sondern rohes."
I Sa GerGruen 2:16  Sagte dann der Mann zu ihm: "Man muß auf der Stelle das Fett verbrennen. Danach nimm dir, was du gerne magst!", so sprach er zu ihm: "Nein! Gib sofort! Wenn nicht, dann nehme ich es mit Gewalt."
I Sa GerGruen 2:17  So ward die Schuld der jungen Männer vor dem Herrn sehr groß. Denn sie, die Menschen, hatten das Opfer des Herrn verächtlich behandelt.
I Sa GerGruen 2:18  Samuel aber diente vor dem Herrn, als Knabe schon mit dem Leibschurz umgürtet.
I Sa GerGruen 2:19  Dazu pflegte ihm seine Mutter einen kleinen Mantel zu machen. Einen solchen brachte sie ihm jedes Jahr, wenn sie mit ihrem Manne hinaufzog, das jährliche Opfer darzubringen.
I Sa GerGruen 2:20  Dann segnete Eli den Elkana und sein Weib und sprach: "Der Herr gebe dir von diesem Weibe Nachwuchs statt des Erflehten, den sie vom Herrn erfleht!" Dann zogen sie heim.
I Sa GerGruen 2:21  Weil der Herr Anna bedacht hatte, ward sie guter Hoffnung und gebar noch drei Söhne und zwei Töchter. Der junge Samuel aber wuchs auf beim Herrn.
I Sa GerGruen 2:22  Eli aber war sehr alt geworden. Er hörte alles, was seine Söhne an ganz Israel taten, und daß sie bei den Weibern lagen, die den Eingang des Festgezeltes verhängten.
I Sa GerGruen 2:23  Er sprach zu ihnen: "Warum treibt ihr solche Dinge, daß ich vom ganzen Volke diese schlechten Dinge über euch hören muß?
I Sa GerGruen 2:24  Nein, meine Söhne, nicht schön ist das Gerücht, das ich über die Verführer des Herrnvolkes hören muß.
I Sa GerGruen 2:25  Sündigt ein Mann gegen den anderen, dann ist dessen Anwalt Gott. Sündigt aber ein Mann gegen den Herrn, wer könnte ihn verteidigen?" Aber sie hörten nicht auf ihres Vaters Worte. Denn dem Herrn gefiel es, sie sterben zu lassen.
I Sa GerGruen 2:26  Der Knabe Samuel aber wuchs immer mehr und nahm zu an Gunst beim Herrn und bei den Menschen.
I Sa GerGruen 2:27  Da kam ein Gottesmann zu Eli und sprach zu ihm: "So spricht der Herr: 'Ich habe mich dem Hause deines Vaters einst geoffenbart, als es in Ägypten noch Pharaos Haus gehörte.
I Sa GerGruen 2:28  Und ich erwählte es aus allen Stämmen Israels für mich zu Priestern, daß sie auf meinen Altar steigen und Räucherwerk anzünden und das Ephod vor mich hinlegen. Und deinem Vaterhause übertrug ich alle Mahlopfer der Söhne Israels.
I Sa GerGruen 2:29  Warum mißachtet ihr mein Opfer und meine Gabe, die ich zum Unterhalt angewiesen? Weswegen achtest du deine Söhne höher als mich, daß ihr euch mästet von dem ersten Abhub aller Gaben Israels, die meines Volkes sind?'
I Sa GerGruen 2:30  Deshalb ein Spruch des Herrn, des Gottes Israels: 'Ich habe freilich ausgesprochen: "Dein Haus und deines Vaters Haus, sie sollen immer vor mir wandeln!" Nun aber' - Spruch des Herrn -, 'sei es fern von mir! Denn die mich ehren, ehre ich. Die mich mißachten, leiden Schmach.
I Sa GerGruen 2:31  Es kommt die Zeit, da kürze ich dir einen Arm und deines Vaterhauses Arm, daß nimmermehr ein Greis in deinem Hause sei.
I Sa GerGruen 2:32  Dann blickst du, selber arm, auf jeden, dem es gut in Israel ergeht. Nie sei in deinem Hause mehr ein Greis!
I Sa GerGruen 2:33  Nicht jeden aber tilge ich von meinem Altar, daß deine Augen schmachten und deine Seele vergehe. Doch sterbe deines Hauses ganze Brut hin wie gemeine Leute!
I Sa GerGruen 2:34  Und dies sei dir das Zeichen, das deine beiden Söhne Chophni und Pinechas trifft: An einem Tage sterben beide!
I Sa GerGruen 2:35  Doch ich bestelle mir einen zuverlässigen Priester, der tut nach meinem Sinn und Herzen. Ich baue ihm ein dauernd Haus. Und alle Tage wandelt er vor meinem Hochgesalbten.
I Sa GerGruen 2:36  Wer übrigbleibt von deinem Hause, der kommt und wirft sich nieder, um Geld und Brotlaibe zu betteln, wobei er sagt: "Geselle mich doch einer deiner Priesterschaften bei, damit ich einen Bissen Brot bekomme."'"
Chapter 3
I Sa GerGruen 3:1  Der Knabe Samuel nun diente vor Eli dem Herrn. Zu jener Zeit aber war das Herrnwort selten. Auch Gesichte waren nicht verbreitet.
I Sa GerGruen 3:2  Eines Tages nun ruhte Eli an seinem Platze. Seine Augen aber begannen sich zu trüben, und er konnte nicht mehr gut sehen.
I Sa GerGruen 3:3  Aber die Gotteslampe erlosch nicht, ruhte doch Samuel in des Herrn Heiligtum, wo die Gotteslade stand.
I Sa GerGruen 3:4  Da rief der Herr: "Samuel!" Er sprach: "Hier bin ich."
I Sa GerGruen 3:5  Dann lief er zu Eli und sprach: "Hier bin ich. Du hast mich ja gerufen." Er sprach: "Ich habe dich nicht gerufen. Leg dich nieder!" Da ging er und legte sich nieder.
I Sa GerGruen 3:6  Da rief der Herr noch einmal: "Samuel!" Und Samuel stand auf, ging zu Eli und sprach: "Hier bin ich. Du hast mich doch gerufen." Er sprach:"Ich habe nicht gerufen, mein Sohn; leg dich nieder!"
I Sa GerGruen 3:7  Samuel aber hatte den Herrn noch nicht erfahren, und noch ward ihm kein Herrnwort geoffenbart.
I Sa GerGruen 3:8  Da rief der Herr den Samuel noch zum drittenmal. Und er stand auf, ging zu Eli und sprach: "Hier bin ich. Du hast mich doch gerufen." Da merkte Eli, daß der Herr den Knaben rief.
I Sa GerGruen 3:9  Und Eli sprach zu Samuel: "Geh, leg dich nieder! Ruft es dich nochmals, dann sprich: 'Rede, Herr! Dein Diener hört.'" Da ging Samuel und legte sich an seinem Platze nieder.
I Sa GerGruen 3:10  Da kam der Herr, trat hin und rief wie die vorigen Male: "Samuel! Samuel!" Da sprach Samuel: "Rede! Dein Diener hört."
I Sa GerGruen 3:11  Da sprach der Herr zu Samuel: "Ich tue etwas in Israel, daß jedem, der es hört, davon die Ohren gellen werden.
I Sa GerGruen 3:12  An jenem Tage erfülle ich an Eli alles, was ich seinem Haus angedroht, von Anfang bis zu Ende.
I Sa GerGruen 3:13  Ich tue ihm kund, daß ich sein Haus strafen will für immer wegen der Sünde, weil er gewußt hat, daß seine Söhne "sich" lästern; er aber hat ihnen nicht gewehrt.
I Sa GerGruen 3:14  So habe ich dem Haus Elis geschworen: 'Die Schuld des Elihauses soll niemals durch Schlachtopfer und andere Opfergaben gesühnt werden.'"
I Sa GerGruen 3:15  Samuel aber blieb bis zum Morgen liegen. Dann öffnete er die Pforten im Hause des Herrn. Doch scheute sich Samuel, Eli das Gesicht zu künden.
I Sa GerGruen 3:16  Da rief Eli den Samuel und sprach: "Samuel, mein Sohn!" Da sagte er: "Hier bin ich."
I Sa GerGruen 3:17  Er sprach: "Was war es, das er zu dir geredet hat? Verhehle mir nichts! Gott tue dir dies und das, verhehlst du mir etwas von all dem, was er zu dir gesprochen hat!"
I Sa GerGruen 3:18  Da erzählte ihm Samuel alle Worte und verhehlte ihm nichts. Da sprach jener: "Es ist der Herr. Er tue, was ihm gefällt!"
I Sa GerGruen 3:19  Samuel wuchs nun heran, und der Herr war mit ihm. Und er hatte kein einziges seiner Worte zur Erde fallen lassen.
I Sa GerGruen 3:20  Ganz Israel erkannte, von Dan bis Beerseba, daß Samuel sich als Prophet des Herrn bewährte.
I Sa GerGruen 3:21  Und der Herr erschien auch weiterhin zu Silo. Denn der Herr offenbarte sich Samuel durch das Herrnwort.
Chapter 4
I Sa GerGruen 4:1  Und so galt Samuels Wort für ganz Israel. Israel aber zog gegen die Philister in den Kampf. Sie lagerten am Eisstein; die Philister aber lagerten sich bei Aphek.
I Sa GerGruen 4:2  Die Philister nun boten Israel den Kampf an. Da begann der Kampf, und Israel ward von den Philistern geschlagen. Auf dem Kampfplatz auf dem Felde wurden an 4.000 Mann erschlagen.
I Sa GerGruen 4:3  So kam die Mannschaft wieder in das Lager; da sagten die Ältesten Israels: "Warum hat uns heute der Herr vor den Philistern geschlagen? Wir wollen die Bundeslade des Herrn aus Silo zu uns holen. So soll er in unsere Mitte kommen und uns aus unserer Feinde Hand erretten!"
I Sa GerGruen 4:4  Da sandte das Volk nach Silo. Und man holte von dort die Bundeslade des Herrn der Heerscharen, der auf den Cheruben thront. Dabei waren auch die beiden Elisöhne Chophni und Pinechas mit der Bundeslade Gottes.
I Sa GerGruen 4:5  Als die Bundeslade des Herrn ins Lager kam, erhob ganz Israel lauten Jubel, daß der Boden dröhnte.
I Sa GerGruen 4:6  Die Philister aber hörten das schallende Jubelgeschrei und fragten: "Was bedeutet dieser laute Jubel im Lager der Hebräer?" Da erfuhren sie, daß die Lade des Herrn ins Lager gekommen sei.
I Sa GerGruen 4:7  Da fürchteten sich die Philister und sprachen: "Ein Gott ist zu ihnen ins Lager gekommen." Und sie sprachen: "Wehe uns! So ist es noch nie gewesen.
I Sa GerGruen 4:8  Wehe uns! Wer rettet uns aus der Hand dieser mächtigen Götter? Das sind die gleichen Götter, die Ägypten mit allerlei Plagen verheerend geschlagen haben.
I Sa GerGruen 4:9  Haltet euch tapfer und seid Männer, ihr Philister, daß ihr nicht den Hebräern dienet, wie sie euch gedient haben! Seid denn Männer und kämpfet!"
I Sa GerGruen 4:10  Da kämpften die Philister. Israel aber unterlag und floh, jeder in sein Zelt. Und so ward die Niederlage sehr groß. Von Israel fielen 30.000 Mann, lauter Fußvolk.
I Sa GerGruen 4:11  Auch die Gotteslade ward erbeutet, und die beiden Elisöhne Chophni und Pinechas waren gefallen.
I Sa GerGruen 4:12  Da lief ein Mann von Benjamin vom Walplatz und kam am selben Tage nach Silo, die Kleider zerrissen und Staub auf dem Kopfe.
I Sa GerGruen 4:13  Als er ankam, saß Eli auf dem Stuhle nahe am Wege und spähte. Denn sein Herz bangte um die Lade Gottes. Als der Mann aber kam und der Stadt die Kunde brachte, schrie die ganze Stadt.
I Sa GerGruen 4:14  Eli hörte das laute Geschrei und fragte: "Was bedeutet dies Geschrei der Menge?" Da kam der Mann herangeeilt und brachte Eli die Kunde.
I Sa GerGruen 4:15  Achtundneunzig Jahre alt war Eli, und seine Augen waren starr, und er konnte nicht mehr sehen.
I Sa GerGruen 4:16  Der Mann sprach zu Eli: "Ich bin der, der vom Walplatz kommt. Ich bin heute von dem Walplatz geflohen." Da fragte er: "Wie ist es gegangen, mein Sohn?".
I Sa GerGruen 4:17  Da antwortete der Bote und sprach: "Israel ist vor den Philistern geflohen. Dazu hat das Volk eine große Niederlage erlitten. Auch deine beiden Söhne Chophni und Pinechas sind gefallen, und die Gotteslade ist genommen worden."
I Sa GerGruen 4:18  Als er aber die Gotteslade nannte, fiel jener rücklings vom Stuhle durch die Tür, brach das Genick und starb. Denn der Mann war alt und schwer. Er hatte Israel vierzig Jahre gerichtet.
I Sa GerGruen 4:19  Seine Schwiegertochter, des Pinechas Weib, war hochschwanger. Sie hörte nun die Kunde vom Verlust der Gotteslade und vom Tod ihres Schwiegervaters und ihres Mannes. Da sank sie hin und gebar. Denn die Wehen hatten sie überrascht.
I Sa GerGruen 4:20  Als sie zum Sterben kam, sprachen die umstellenden Weiber: "Fürchte dich nicht! Du hast einen Sohn geboren." Sie aber gab keine Antwort und achtete nicht darauf,
I Sa GerGruen 4:21  sondern nannte den Knaben Ikabod. Sie sagte: "Dahin ist Israels Ehrenpreis", wegen des Verlustes der Gotteslade, ihres Schwiegervaters und ihres Mannes.
I Sa GerGruen 4:22  So sprach sie also: "Dahin ist Israels Ehrenpreis; denn die Gotteslade ist genommen."
Chapter 5
I Sa GerGruen 5:1  Die Philister hatten also die Gotteslade erbeutet. Sie brachten sie von dem Eisstein nach Asdod.
I Sa GerGruen 5:2  Dann nahmen die Philister die Gotteslade und brachten sie in das Haus des Dagon. Sie stellten sie hier neben Dagon auf.
I Sa GerGruen 5:3  Als aber am anderen Morgen einige Asdoditer kamen, lag Dagon mit seinem Gesicht auf dem Boden vor der Lade des Herrn. Da nahmen sie Dagon und stellten ihn wieder an seinen Platz.
I Sa GerGruen 5:4  Als sie aber am anderen Morgen früh kamen, war Dagon wieder auf sein Gesicht zur Erde gefallen vor der Lade des Herrn. Dagons Kopf und beide Hände lagen abgebrochen auf der Schwelle. Dagon selbst lag neben ihr.
I Sa GerGruen 5:5  Daher dürfen weder die Dagonspriester noch irgendein Besucher des Dagonshauses auf die Schwelle Dagons in Asdod treten bis auf diesen Tag.
I Sa GerGruen 5:6  Die Hand des Herrn aber lag schwer auf den Asdoditern. Er erschreckte sie und schlug sie mit Pestbeulen, Asdod und sein Gebiet.
I Sa GerGruen 5:7  Als die Männer von Asdod sahen, daß es so war, sagten sie: "Die Lade des Gottes Israels darf nicht bei uns bleiben. Denn seine Hand lastet schwer auf uns und unserem Gotte Dagon."
I Sa GerGruen 5:8  So sandten sie hin und ließen alle Philisterfürsten zu sich kommen und sprachen: "Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels tun?" Da sprachen sie: "Man soll die Lade des Gottes Israels nach Gat schaffen!" So schafften sie die Lade des Gottes Israels dorthin.
I Sa GerGruen 5:9  Nachdem man sie hingeschafft hatte, lag die Hand des Herrn auf der Stadt zu ihrer größten Bestürzung. Er schlug nämlich die Männer der Stadt, klein und groß, daß Beulen an ihnen ausbrachen.
I Sa GerGruen 5:10  Da sandten sie die Gotteslade nach Ekron. Als aber die Gotteslade nach Ekron kam, schrieen die von Ekron: "Man bringt die Lade des Gottes Israels zu mir, um mich und mein Volk zu töten."
I Sa GerGruen 5:11  Dann sandten sie hin und ließen alle Philisterfürsten kommen und sprachen: "Schickt die Lade des Gottes Israels fort, daß sie an ihren Ort kehre und nicht mich und mein Volk töte." Denn Todesfurcht war in der ganzen Stadt. Gar schwer lag die Hand Gottes darauf.
I Sa GerGruen 5:12  Und die Leute, die nicht starben, wurden mit Beulen geschlagen. Und das Jammergeschrei der Stadt stieg zum Himmel.
Chapter 6
I Sa GerGruen 6:1  So blieb die Lade des Herrn im Gefilde der Philister sieben Monate.
I Sa GerGruen 6:2  Dann beriefen die Philister die Priester und Wahrsager und fragten: "Was machen wir mit des Herrn Lade? Tut uns kund, wie wir sie an ihren Ort schaffen sollen!"
I Sa GerGruen 6:3  Sie sprachen: "Schickt ihr die Lade des Gottes Israels fort, dann schickt sie nicht leer fort! Ihr sollt ihm vielmehr eine Buße zahlen! Dann werdet ihr geheilt, und es wird euch klar, warum seine Hand nicht von euch wich."
I Sa GerGruen 6:4  Sie fragten: "Welche Buße sollen wir ihm zahlen?" Sie sprachen. "Nach der Zahl der philistäischen Fürsten fünf goldene Beulen und fünf goldene Mäuse. Denn einerlei Plage hat euch alle und eure Fürsten getroffen.
I Sa GerGruen 6:5  Macht Abbilder eurer Beulen und eurer Mäuse, die das Land verheert haben! Gebt dem Gott Israels die Ehre! Vielleicht nimmt er seine Hand weg von euch, von eurem Gott und eurem Lande.
I Sa GerGruen 6:6  Wozu wollt ihr euer Herz verhärten, wie Ägypten und der Pharao ihr Herz verhärtet haben? Nicht wahr, als er ihnen übel mitgespielt hatte, ließ man sie fortziehen.
I Sa GerGruen 6:7  Nun macht einen neuen Wagen und holt zwei Milchkühe, auf die noch kein Joch gekommen! Dann spannt die Kühe an den Wagen; aber ihre Kälber laßt fern von ihnen im Stalle.
I Sa GerGruen 6:8  Dann nehmt die Lade des Herrn und stellt sie auf den Wagen! Die Goldsachen, die ihr ihm als Buße gebet, sollt ihr in einem Sack zur Seite legen! Dann laßt sie des Wegs ziehen!
I Sa GerGruen 6:9  Seht dann zu: Zieht sie den Weg nach Betsemes hinauf, dann hat er uns dies große Übel angetan. Wenn nicht, dann wissen wir, daß nicht seine Hand uns getroffen hat. Dann ist dies für uns ein Zufall gewesen."
I Sa GerGruen 6:10  Und die Männer taten so. Sie nahmen zwei Milchkühe und spannten sie an den Wagen. Ihre Kälber aber hatten sie im Stalle behalten.
I Sa GerGruen 6:11  Dann stellten sie die Lade des Herrn auf den Wagen, ebenso den Sack und die goldenen Mäuse und die Bilder ihrer Geschwülste.
I Sa GerGruen 6:12  Die Kühe aber liefen geraden Wegs auf der Straße nach Betsernes. Sie brüllten unaufhörlich, aber bogen nicht nach rechts noch links ab. Die Philisterfürsten aber folgten ihnen bis in das Gebiet von Betsemes.
I Sa GerGruen 6:13  Eben hielt Betsemes im Talgrund die Weizenernte. Als sie ihre Augen erhoben, erblickten sie die Lade. Da freuten sie sich bei ihrem Anblick.
I Sa GerGruen 6:14  Der Wagen aber kam zum Felde Josues aus Betsemes und stand hier still. Hier lag ein großer Stein. Da spalteten sie das Holz des Wagens; die Kühe nämlich opferten sie als Brandopfer dem Herrn.
I Sa GerGruen 6:15  Die Leviten aber hatten die Lade des Herrn und den Sack neben ihr mit den Goldsachen abgeladen; dann stellten sie sie auf den großen Stein. Und die Männer von Betsemes hatten Brandopfer herbeigeschafft, und so schlachteten sie dem Herrn an jenem Tage Schlachtopfer.
I Sa GerGruen 6:16  Als dies die fünf Philisterfürsten gesehen, kehrten sie am selben Tage nach Ekron zurück.
I Sa GerGruen 6:17  Dies aber waren die goldenen Beulen, die die Philister dem Herrn als Buße bezahlten: eine für Asdod, eine für Gaza, eine für Askalon, eine für Gat und eine für Ekron.
I Sa GerGruen 6:18  Auch die Goldmäuse richteten sich nach der Zahl aller Philisterstädte der fünf Fürstentümer. Sie galten für die befestigten Städte und die Bauerndörfer. Noch ist der große Stein da, worauf sie die Lade des Herrn gestellt, bis auf diesen Tag im Felde Josues von Betsemes.
I Sa GerGruen 6:19  Er schlug aber bei den Mannen von Betsemes, weil sie in die Lade des Herrn hineingeschaut hatten, 70 Mann; im Volke schlug er 50.000 Mann. Dann trauerte das Volk, daß der Herr vom Volke so viele geschlagen hatte.
I Sa GerGruen 6:20  Da sprachen die Männer von Betsemes: "Wer kann den Herrn, diesen heiligen Gott, bedienen? Und zu wem soll er von uns hingehen?"
I Sa GerGruen 6:21  Da sandten sie Boten zu den Einwohnern von Kirjat Jearim und ließen sagen: "Die Philister haben die Lade des Herrn zurückgebracht. Kommt herab und holt sie euch herauf!"
Chapter 7
I Sa GerGruen 7:1  Da kamen die Männer von Kirjat Jearim, holten die Lade des Herrn hinauf und brachten sie ins Haus Abinadabs auf dem Hügel. Seinen Sohn Eleazar aber bestimmten sie dazu, die Lade des Herrn zu hüten.
I Sa GerGruen 7:2  Von dem Tage an, da die Lade in Kirjat Jearim blieb, verging eine lange Zeit. Zwanzig Jahre wurden es, und das ganze Haus Israel klagte vor dem Herrn.
I Sa GerGruen 7:3  Da sprach Samuel zu dem ganzen Volke Israel also: "Wollt ihr von ganzem Herzen zum Herrn zurückkehren, dann schafft die Götter der Fremde aus eurer Mitte, ebenso die Astarten! Richtet euer Herz auf den Herrn und dient ihm allein! Und er entreißt euch der Philister Hand."
I Sa GerGruen 7:4  Da entfernten Israels Söhne die Baale und Astarten und dienten allein dem Herrn.
I Sa GerGruen 7:5  Da sprach Samuel: "Versammelt ganz Israel nach der Mispa! Dann bete ich für euch zum Herrn."
I Sa GerGruen 7:6  Da versammelten sie sich auf der Mispa, schöpften Wasser, gossen es vor den Herrn, fasteten an jenem Tag und sprachen dort: "Wir haben gegen den Herrn gesündigt." Und Samuel richtete Israel auf der Mispa.
I Sa GerGruen 7:7  Die Philister aber hörten, daß sich Israels Söhne auf der Mispa versammelt hatten. Da zogen die Philisterfürsten gegen Israel. Als dies die Söhne Israels hörten, fürchteten sie sich vor den Philistern.
I Sa GerGruen 7:8  Und die Söhne Israels sprachen zu Samuel: "Höre nicht auf, für uns zum Herrn, unserem Gott, zu flehen, daß er uns aus der Philister Hand helfe!"
I Sa GerGruen 7:9  Da nahm Samuel ein Milchlamm und brachte es dem Herrn als ganzes Brandopfer dar. Und Samuel flehte zum Herrn für Israel, und der Herr erhörte ihn.
I Sa GerGruen 7:10  Und Samuel brachte eben das Brandopfer dar. Da griffen die Philister Israel an. Der Herr aber donnerte mit gewaltigem Schalle an jenem Tage gegen die Philister und verwirrte sie, und sie wurden von Israel geschlagen.
I Sa GerGruen 7:11  Da rückten die Männer Israels von der Mispa aus, verfolgten die Philister und schlugen sie bis unterhalb Betkar.
I Sa GerGruen 7:12  Da nahm Samuel einen Stein, stellte ihn zwischen der Mispa und der Spitze auf und nannte ihn "Stein der Hilfe". Er sprach: "Bis hierher hat der Herr geholfen."
I Sa GerGruen 7:13  So wurden die Philister gebeugt. Und sie kamen fernerhin nicht mehr in Israels Gebiet. Die Hand des Herrn lag auf den Philistern, solange Samuel lebte.
I Sa GerGruen 7:14  Die Städte aber, die die Philister Israel abgenommen hatten, kamen wieder an Israel, von Ekron bis Gat. Auch ihr Gebiet entriß Israel der Hand der Philister. Ebenso ward Friede zwischen Israel und dem Amoriter.
I Sa GerGruen 7:15  Und Samuel richtete alle Tage seines Lebens Israel.
I Sa GerGruen 7:16  Jahr für Jahr nämlich war er umhergewandert und hatte die Runde gemacht über Betel, das Gilgal und die Mispa. An all diesen Orten hatte er Israel gerichtet.
I Sa GerGruen 7:17  Seine Heimstatt aber war auf der Rama; denn dort war sein Haus, und dort richtete er Israel. Er baute auch dort dem Herrn einen Altar.
Chapter 8
I Sa GerGruen 8:1  Als Samuel alt geworden, bestellte er seine Söhne zu Richtern für Israel.
I Sa GerGruen 8:2  Sein Erstgeborener hieß Joel, sein Zweiter Abia. Sie richteten zu Beerseba.
I Sa GerGruen 8:3  Aber seine Söhne waren nicht auf seinen Wegen gewandelt; sie gingen vielmehr auf Gewinn aus. Sie ließen sich bestechen und beugten das Recht.
I Sa GerGruen 8:4  Da traten die Ältesten Israels zusammen und kamen zu Samuel auf die Rama.
I Sa GerGruen 8:5  Sie sprachen zu ihm: "Du bist alt geworden. Deine Söhne aber wandeln nicht auf deinen Wegen. Deshalb setze über uns einen König, daß er uns richte, wie es bei allen anderen Völkern ist."
I Sa GerGruen 8:6  Samuel aber mißfiel es, daß sie gesprochen hatten: "Gib uns einen König, daß er uns richte!" Und Samuel beklagte sich beim Herrn.
I Sa GerGruen 8:7  Da sprach der Herr zu Samuel: "Hör auf des Volkes Stimme in allem, was sie zu dir sagen! Nicht dich verwerfen sie, sondern mich, damit ich nicht mehr über sie König sei.
I Sa GerGruen 8:8  Gerade so, wie sie getan von dem Tage an, da ich sie aus Ägypten geführt, bis auf diesen Tag, da sie mich verließen und anderen Göttern dienten, so tun sie auch dir.
I Sa GerGruen 8:9  So hör auf ihre Stimme! Doch sollst du sie ernstlich verwarnen! Tu ihnen auch die Rechte des Königs kund, der über sie herrschen soll!"
I Sa GerGruen 8:10  Und Samuel verkündete alle Worte des Herrn dem Volk, das von ihm einen König verlangte.
I Sa GerGruen 8:11  Er sprach: "Dies sind die Rechte des Königs, der über euch herrschen wird: Eure Söhne nimmt er und stellt sie an seine Wagen und Rosse, daß sie vor seinem Wagen laufen.
I Sa GerGruen 8:12  Er setzt sich Oberste über Tausende und Oberste über fünfzig. Sie müssen sein Ackerland pflügen, seine Ernte einbringen und seine Kriegs- und Wagengeräte machen.
I Sa GerGruen 8:13  Eure Töchter nimmt er zum Salbenbereiten, Kochen und Backen.
I Sa GerGruen 8:14  Von euren Feldern, Weinbergen und Ölgärten nimmt er die besten und gibt sie seinen Dienern.
I Sa GerGruen 8:15  Von euren Saatländern und Weinbergen erhebt er den Zehnten und gibt ihn seinen Hofleuten und Dienern.
I Sa GerGruen 8:16  Und eure Knechte und Mägde, eure fetten Rinder und eure Esel nimmt er und verwendet sie für seine Wirtschaft.
I Sa GerGruen 8:17  Von euren Schafen erhebt er den Zehnten. Ihr selbst aber werdet seine Knechte sein.
I Sa GerGruen 8:18  Da schreit ihr an jenem Tage wegen eures Königs, den ihr euch erwählt habt. Aber der Herr erhört euch nicht an jenem Tage."
I Sa GerGruen 8:19  Das Volk aber weigerte sich, auf Samuels Stimme zu hören. Sie sprachen zu ihm: "Nur ein König soll über uns sein!
I Sa GerGruen 8:20  Wir wollen auch so sein wie alle Völker. Unser König richte uns und ziehe vor uns her und führe unsere Kriege!"
I Sa GerGruen 8:21  Samuel hörte aber alles, was das Volk redete, und trug es dem Herrn vor.
I Sa GerGruen 8:22  Da sprach der Herr zu Samuel: "Hör auf ihre Stimme und gib ihnen einen König!" Da sprach Samuel zu den Männern Israels: "Geht, ein jeglicher in seine Stadt!"
Chapter 9
I Sa GerGruen 9:1  Da war ein Mann aus Benjamin namens Kis, Abiels Sohn, Serors Enkel und Urenkel Bekorats, des Sohnes Aphiachs, ein Benjaminite und vermögender Mann.
I Sa GerGruen 9:2  Er hatte einen Sohn, namens Saul, jung und wohlgestaltet. Keiner der Söhne Israels war so wohlgestaltet wie er. Von seinen Schultern an ragte er über das ganze Volk.
I Sa GerGruen 9:3  Nun verliefen sich dem Kis, Sauls Vater, Eselinnen. Da sprach Kis zu seinem Sohne Saul: "Nimm dir einen von den Knechten; mach dich auf, geh, such die Eselinnen!"
I Sa GerGruen 9:4  Da durchstreifte er das Gebirge Ephraim und durchstreifte die Landschaft Salisa; aber sie fanden nichts. Dann durchstreiften sie die Landschaft Saalim, wieder war nichts zu finden. Dann durchstreifte er das Gebiet Benjamins. Aber auch da fanden sie nichts.
I Sa GerGruen 9:5  Schon waren sie in die Landschaft Suph gekommen. Da sprach Saul zu seinem Diener bei ihm: "Komm, wir kehren um! Sonst könnte mein Vater die Eselinnen aufgeben und sich um uns sorgen."
I Sa GerGruen 9:6  Da sprach jener zu ihm: "In dieser Stadt ist ein Gottesmann. Und der Mann ist angesehen. Alles, was er sagt, trifft alsbald ein. Laßt uns hingehen! Vielleicht bescheidet er uns über unseren Weg, den wir einzuschlagen haben."
I Sa GerGruen 9:7  Da sprach Saul zu seinem Diener: "Wenn wir gehen, was bringen wir dann dem Mann? Das Brot in unseren Taschen ist ausgegangen, und ein Schmuckstück kann man dem Gottesmann nicht geben. Was haben wir sonst?"
I Sa GerGruen 9:8  Da erwiderte der Diener nochmals dem Saul und sprach: "Bei mir findet sich ein Viertelsilberling. Den gebe ich dem Gottesmann, daß er uns über unseren Weg bescheide."
I Sa GerGruen 9:9  Vor alters sagte man in Israel, wenn man Gott befragen ging, also: "Kommt, lasset uns zum Seher gehen!" Denn die jetzt Propheten genannt werden, hießen vor Zeiten Seher.
I Sa GerGruen 9:10  Da sprach Saul zu seinem Diener: "Du hast recht. Auf! Laßt uns gehen!" So gingen sie zur Stadt, wo der Gottesmann war.
I Sa GerGruen 9:11  Sie gingen nun die Steige zur Stadt hinan. Da trafen sie Mädchen, die zum Wasserschöpfen herauskamen. Da sprachen sie zu ihnen: "Ist der Seher daheim?"
I Sa GerGruen 9:12  Da antworteten sie ihnen und sprachen: "Ja, er ist für dich zu haben. Beeile dich jetzt! Denn heute ist er in die Stadt gekommen, weil heute das Volk ein Opfer auf der Höhe hat.
I Sa GerGruen 9:13  Kommt ihr in die Stadt, dann trefft ihr ihn noch an, bevor er auf die Höhe zum Mahle geht. Denn das Volk speist nicht, bis er kommt. Erst segnet er das Opfermahl, dann essen die Geladenen. Geht also hinauf! Denn dort könnt ihr ihn noch treffen."
I Sa GerGruen 9:14  So gingen sie zur Stadt hinauf. Als sie aber mitten in die Stadt kamen, begegnete ihnen eben Samuel, um zur Höhe hinaufzusteigen.
I Sa GerGruen 9:15  Der Herr aber hatte Samuels Ohr einen Tag vor Sauls Ankunft geöffnet; er sprach:
I Sa GerGruen 9:16  "Morgen um diese Zeit sende ich dir aus dem Lande Benjamin einen Mann. Den salbe zum Fürsten meines Volkes Israel! Er wird mein Volk aus der Philister Hand erretten. Denn ich habe nach meinem Volke gesehen; ist doch sein Hilferuf zu mir gedrungen."
I Sa GerGruen 9:17  Kaum hatte Samuel den Saul erblickt, hatte ihn schon der Herr beschieden: "Dies ist der Mann, von dem ich dir gesagt: 'Er wird mein Volk regieren.'"
I Sa GerGruen 9:18  Da trat Saul zu Samuel mitten im Tor und sprach: "Sag mir doch: Wo ist das Haus des Sehers?"
I Sa GerGruen 9:19  Da erwiderte Samuel dem Saul und sprach: "Ich bin der Seher. Gehet vor mir auf die Höhe und esset heute mit mir! Morgen lasse ich dich ziehen und bescheide dich über alles, was du auf dem Herzen hast.
I Sa GerGruen 9:20  Um die Eselinnen, die dir heute vor drei Tagen verloren gingen, sorge dich nicht! Sie haben sich gefunden. Wem aber kommt zu, was Gesamtisrael wünscht? Nicht dir und deinem ganzen Vaterhause?"
I Sa GerGruen 9:21  Da antwortete Saul und sprach: "Bin ich nicht ein Benjaminite aus einem der kleinsten Stämme Israels? Und meine Sippe ist die geringste von allen Sippen des Benjaminstammes. Warum redest du so zu mir?"
I Sa GerGruen 9:22  Samuel aber nahm Saul und seinen Diener, führte sie in die Halle und gab ihnen einen Platz an der Spitze der Geladenen. Deren waren es an dreißig Mann.
I Sa GerGruen 9:23  Und Samuel sagte zum Koch: "Gib das Stück her, das ich dir gegeben und wovon ich dir gesagt: 'Leg es beiseite!'"
I Sa GerGruen 9:24  Da nahm der Koch die Keule und legte sie Saul vor. Jener sprach: "Das ist der Rest. Leg dir vor und iß! Denn zu seiner Zeit ward er aufgespart, schon als ich sagte: 'Ich habe die Leute eingeladen.'" So aß Saul mit Samuel an jenem Tage.
I Sa GerGruen 9:25  Dann stiegen sie von der Höhe in die Stadt hinab, und er redete mit Saul noch auf dem Dache.
I Sa GerGruen 9:26  Sie standen früh auf. Als die Morgenröte anbrach, rief Samuel zu Saul auf das Dach hinauf: "Steh auf, daß ich dich begleite!" Und Saul stand auf, und sie beide, er und Samuel, gingen hinaus.
I Sa GerGruen 9:27  Sie schritten eben dem Ende der Stadt zu. Da sprach Samuel zu Saul: "Heiß den Diener uns weit vorausgehen!" Da ging dieser voraus. "Du aber bleib stehen, daß ich dir ein Gotteswort kundtue!"
Chapter 10
I Sa GerGruen 10:1  Darauf nahm Samuel die Ölflasche, goß sie auf sein Haupt und küßte ihn. Dann sprach er: "Damit salbt dich der Herr zum Fürsten über sein Eigentum.
I Sa GerGruen 10:2  Gehst du heute von mir weg, so triffst du zwei Männer bei Rachels Grab an der Grenze Benjamins im Glutschatten. Sie sagen zu dir: 'Die Eselinnen, die du suchen gegangen, haben sich gefunden. Dein Vater hat die Sache mit den Eselinnen aufgegeben; dafür ist er um euch besorgt und sagt: Was soll ich für meinen Sohn tun?'
I Sa GerGruen 10:3  Gehst du von da weiter und kommst du zur Taboreiche, so stoßen dort drei Männer zu dir. Sie gehen zu der Gottheit nach Betel hinauf. Der eine führt drei Böcklein mit sich, der andere hat drei Brotlaibe und der dritte einen Schlauch Wein.
I Sa GerGruen 10:4  Sie grüßen dich und geben dir zwei Brote. Nimm sie von ihnen an!
I Sa GerGruen 10:5  Hernach kommst du zu dem Gotteshügel, wo die Philisterposten sind, und wenn du dorthin in die Stadt kommst, dann triffst du einen Trupp Propheten, die von der Höhe kommen; ihnen voraus Harfen, Pauken, Flöten und Zithern; sie selbst aber sind verzückt.
I Sa GerGruen 10:6  Dann kommt über dich der Geist des Herrn, und du wirst mit ihnen verzückt und wandelst dich in einen anderen Menschen.
I Sa GerGruen 10:7  Wenn diese Zeichen bei dir eintreffen, dann tu dein Möglichstes! Denn Gott ist mit dir.
I Sa GerGruen 10:8  Geh vor mir nach dem Gilgal hinab! Ich komme zu dir hinab, Brandopfer darzubringen und Mahlopfer zu schlachten. Warte aber sieben Tage, bis ich zu dir komme und dir kundtue, was du tun sollst!"
I Sa GerGruen 10:9  Als er den Rücken wandte, um von Samuel wegzugehen, da wandelte ihm Gott sein Inneres. Und an jenem Tage trafen alle diese Zeichen ein.
I Sa GerGruen 10:10  Als sie dorthin nach dem Hügel kamen, eilte ihm ein Trupp Propheten entgegen. Auch der Geist Gottes kam über ihn, und er ward mitten unter ihnen verzückt.
I Sa GerGruen 10:11  Und alle, die ihn von früher her kannten und sahen, wie er mit den Propheten verzückt war, diese Leute sagten zueinander: "Was ist mit dem Sohn des Kis geschehen? Ist auch Saul unter den Propheten?"
I Sa GerGruen 10:12  Da erwiderte ein Mann von dort und sprach: "Aber wer ist denn ihr Vater?" Daher entstand das Sprichwort: "Auch Saul unter den Propheten?"
I Sa GerGruen 10:13  Als er aufhörte, verzückt zu sein, kam er auf die Höhe.
I Sa GerGruen 10:14  Da fragte Sauls Oheim ihn und seinen Diener: "Wohin seid ihr gegangen?" Er sprach: "Die Eselinnen zu suchen, und als wir sahen, daß sie nicht da waren, gingen wir zu Samuel."
I Sa GerGruen 10:15  Da sagte Sauls Oheim: "Sag mir doch, was Samuel zu euch gesprochen hat!"
I Sa GerGruen 10:16  Da sprach Saul zu seinem Oheim: "Er hat uns mitgeteilt, daß die Eselinnen gefunden seien." Aber die Sache mit dem Königtum, wovon Samuel gesprochen, sagte er ihm nicht.
I Sa GerGruen 10:17  Da entbot Samuel das Volk zum Herrn auf die Mispa.
I Sa GerGruen 10:18  Er sprach zu den Söhnen Israels: "So spricht der Herr, Gott Israels: 'Ich habe aus Ägypten Israel herausgeführt und aus der Hand Ägyptens und all der Königreiche euch gerettet, die euch bedrängt haben.'
I Sa GerGruen 10:19  Ihr aber verwerft jetzt euren Gott, der euch Retter war, in all euren Leiden und Nöten half. Ihr sagt: 'Nein! Einen König sollst du über uns setzen!' Nun denn! So stellt euch vor dem Herrn auf, nach euren Stämmen und Tausendschaften!"
I Sa GerGruen 10:20  Hierauf ließ Samuel alle Stämme Israels antreten. Da traf es den Stamm Benjamin.
I Sa GerGruen 10:21  Hierauf ließ er den Stamm Benjamin sippenweise antreten. Da traf es die Sippe der Matriter. Dann traf es Saul, des Kis Sohn. Da suchten sie ihn. Er aber war nicht zu finden.
I Sa GerGruen 10:22  Da fragten sie nochmals den Herrn: "Ist der Mann überhaupt hierher gekommen?" Da sprach der Herr: "Ja! Er hält sich beim Gepäck versteckt."
I Sa GerGruen 10:23  Da liefen sie hin und holten ihn von dort. Als er mitten unters Volk trat, überragte er alles Volk von seiner Schulter an.
I Sa GerGruen 10:24  Da sprach Samuel zum ganzen Volk: "Seht ihr nicht? Der, den sich der Herr erkoren, hat nicht seinesgleichen im ganzen Volk." Und das ganze Volk jubelte und rief:"Es lebe der König!"
I Sa GerGruen 10:25  Hernach trug Samuel dem Volk die Rechte des Königtums vor. Dann schrieb er sie in das Buch und legte dies vor dem Herrn nieder. Dann entließ Samuel das ganze Volk, jeden in seine Heimat.
I Sa GerGruen 10:26  Auch Saul war in seine Heimat nach Gibea gegangen, und mit ihm ging die Schar, deren Herz Gott gerührt hatte.
I Sa GerGruen 10:27  Bösewichter aber hatten gesagt: "Was kann uns dieser helfen?" Und sie verachteten ihn und sie hatten ihm kein Geschenk gebracht. Er aber stellte sich wie taub.
Chapter 11
I Sa GerGruen 11:1  Nun zog der Ammoniter Nachas herauf und belagerte Jabes in Gilead. Da sprachen alle Männer von Jabes zu Nachas: "Schließ mit uns einen Vergleich! Dann unterwerfen wir uns dir."
I Sa GerGruen 11:2  Da sprach der Ammoniter Nachas zu ihnen: "Ich schließe mit euch einen Vergleich, daß ich euch allen das rechte Auge aussteche und damit ganz Israel einen Schimpf antue."
I Sa GerGruen 11:3  Da sprachen die Ältesten von Jabes zu ihm: "Laß uns sieben Tage Zeit! Wir wollen Boten durch das ganze Gebiet Israels senden. Hilft uns niemand, dann ergeben wir uns dir."
I Sa GerGruen 11:4  So kamen die Boten auch nach dem Gibea Sauls und meldeten dem Volk die Lage. Da brach das ganze Volk in lautes Weinen aus.
I Sa GerGruen 11:5  Eben kam Saul hinter den Rindern vom Felde heim. Da fragte Saul: "Was ist dem Volk, daß es weint?" Nun berichteten sie ihm die Lage der Männer von Jabes.
I Sa GerGruen 11:6  Da kam Gottes Geist über Saul, als er diese Dinge vernahm, und sein Zorn erglühte heftig.
I Sa GerGruen 11:7  Dann nahm er ein paar Rinder, zerstückelte sie und sandte sie in Gesamtisrael durch die Boten umher mit dem Aufrufe: "Wer nicht mit auszieht hinter Saul und Samuel her, dessen Nachwuchs soll es ebenso ergehen!" Da befiel das Volk ein Herrnschrecken, und sie zogen aus wie ein Mann.
I Sa GerGruen 11:8  Er musterte sie nun zu Bezek. Da waren es 300.000 Israeliten und 30.000 Judäer.
I Sa GerGruen 11:9  Da sagten sie zu den Boten, die gekommen waren: "So sollt ihr zu den Männern von Jabes in Gilead sagen: 'Morgen wird euch Hilfe, wenn die Sonne brennt.'" Da gingen die Boten heim und meldeten es den Männern von Jabes. Da wurden diese froh.
I Sa GerGruen 11:10  Und die Männer von Jabes sprachen: "Morgen übergeben wir uns euch. Dann tut mit uns, wie euch gefällt!"
I Sa GerGruen 11:11  Am anderen Morgen nun teilte Saul das Volk in drei Haufen. Und sie drangen in das Lager um die Morgenwache und schlugen Ammon, bis der Tag heiß ward. Was übrigblieb, zerstreute sich; nicht zwei davon blieben beisammen.
I Sa GerGruen 11:12  Da sprach das Volk zu Samuel: "Wer sind die, die gesagt haben: 'Saul soll nicht König über uns werden?' Schafft die Männer her, daß wir sie totschlagen!"
I Sa GerGruen 11:13  Da sprach Saul: "An diesem Tage soll niemand den Tod erleiden! Denn heute hat der Herr Israel zum Siege verholfen."
I Sa GerGruen 11:14  Da sprach Samuel zum Volke. "Kommt! Laßt uns nach dem Gilgal ziehen und dort dem Königtum die Weihe geben!"
I Sa GerGruen 11:15  So zog das ganze Volk nach dem Gilgal. Und sie machten dort Saul vor dem Herrn im Gilgal zum König. Dann schlachteten sie dort Mahlopfer vor dem Herrn. Und Saul und alle anderen Männer Israels waren dort überaus froh.
Chapter 12
I Sa GerGruen 12:1  Und Samuel sprach zu ganz Israel: "Ich habe eurer Stimme in allem gefolgt, was ihr mir gesagt. Ich setzte über euch einen König.
I Sa GerGruen 12:2  Nun führt der König euch an. Ich selbst aber bin alt und grau. Doch meine Söhne sind noch bei euch. Und ich selbst habe euch von meiner Jugend an bis auf diesen Tag angeführt.
I Sa GerGruen 12:3  Hier bin ich. Verklagt mich beim Herrn und seinem Gesalbten! Wessen Ochsen habe ich weggenommen? Wessen Esel fortgeführt? Wen habe ich gedrückt? Wem habe ich Gewalt getan? Von wem habe ich Sühnegeld empfangen, so daß ich mein Auge ihm gegenüber zudrückte? Ich will es euch erstatten."
I Sa GerGruen 12:4  Sie sprachen: "Du hast uns nicht bedrückt noch Gewalt angetan und nicht das Geringste aus jemandes Hand genommen."
I Sa GerGruen 12:5  Da sprach er zu ihnen: "Der Herr sei mein Zeuge euch gegenüber, und sein Gesalbter sei heute Zeuge, daß ihr in meiner Hand nicht das Geringste gefunden habt!" Da sprachen sie: "Jawohl!"
I Sa GerGruen 12:6  Da sprach Samuel zum Volk: "Der Herr hat Moses und Aaron eingesetzt und eure Väter aus Ägypterland heraufgeführt.
I Sa GerGruen 12:7  Nun kommt her, daß ich vor dem Herrn mit euch rechte über alle Wohltaten des Herrn, die er an euch und euren Vätern getan!
I Sa GerGruen 12:8  Als Jakob nach Ägypten gekommen war, da schrien eure Väter zum Herrn. Und der Herr sandte Moses und Aaron. Und diese führten eure Väter aus Ägypten und gaben ihnen an dieser Stätte Siedlungen.
I Sa GerGruen 12:9  Aber sie vergaßen den Herrn, ihren Gott. Da verkaufte er sie in die Hand Siseras, des Feldherrn von Chasor, dann in die der Philister und in die des Moabkönigs, und sie bekriegten sie.
I Sa GerGruen 12:10  Da schrien sie zum Herrn und sprachen: 'Wir haben gesündigt, daß wir den Herrn verlassen haben und dann den Baalen und Astarten dienten. Nun aber rette uns aus unserer Feinde Hand! Dann wollen wir Dir dienen.'
I Sa GerGruen 12:11  Da erweckte der Herr Jerubbaal, und zwar den Richter, Jephte und Samuel und rettete euch aus eurer Feinde Hand ringsum, so daß ihr sicher wohntet.
I Sa GerGruen 12:12  Als ihr aber sahet, daß der Ammoniterkönig Nachas gegen euch heranrückte, spracht ihr zu mir: 'Nein! Ein König herrsche über uns!' Und doch ist der Herr, euer Gott, euer König.
I Sa GerGruen 12:13  Nun denn! Da ist der König, den ihr erwählt und den ihr gefordert habt. Seht! Der Herr hat euch einen König gegeben.
I Sa GerGruen 12:14  Wenn ihr den Herrn fürchtet, dann dienet ihm und hört seine Stimme. Dem Mund des Herrn dürft ihr nicht widersprechen. Ihr selbst und der König, der über euch herrscht, seid dem Herrn, eurem Gott, folgsam!
I Sa GerGruen 12:15  Hört ihr aber nicht auf des Herrn Stimme und widersprecht ihr dem Munde des Herrn, dann ist des Herrn Hand wider euch wie gegen eure Väter.
I Sa GerGruen 12:16  Kommt jetzt her und seht das große Werk, das der Herr vor euch tut!
I Sa GerGruen 12:17  Ist nicht jetzt die Weizenernte? Ich rufe nun zum Herrn, daß er Gewitter und Regen sende. Dann erkennt ihr und seht, daß eure Bosheit groß ist, die ihr vor dem Herrn getan, indem ihr für euch einen König gefordert habt."
I Sa GerGruen 12:18  Dann rief Samuel zum Herrn, und der Herr sandte an jenem Tag Gewitter und Regen. So kam das Volk in große Angst vor dem Herrn und Samuel.
I Sa GerGruen 12:19  Und das ganze Volk sprach zu Samuel: "Bete zum Herrn, deinem Gott, für deine Knechte, daß wir nicht sterben! Denn wir haben zu all unseren Sünden das Unrecht hinzugefügt, für uns einen König zu fordern."
I Sa GerGruen 12:20  Da sprach Samuel zum Volke: "Seid ohne Furcht! Ihr habt zwar all dies Böse getan. Aber laßt wenigstens nicht vom Herrn, sondern dient dem Herrn aus eurem ganzen Herzen!
I Sa GerGruen 12:21  Ihr dürft keinesfalls zu den Götzen abfallen, die nichts nützen und nicht retten, weil sie Nichtse sind!
I Sa GerGruen 12:22  Denn der Herr verstößt um seines großen Namens willen nicht sein Volk, hat es doch dem Herrn gefallen, euch zum Volk für sich zu machen.
I Sa GerGruen 12:23  Aber dessen ungeachtet sei es fern von mir, daß ich mich am Herrn versündigte und abließe, für euch zu beten! Vielmehr weise ich euch den guten und geraden Weg.
I Sa GerGruen 12:24  Nur fürchtet den Herrn und dient ihm getreulich aus ganzem Herzen! Denn seht: Was hat er Großes an euch getan!
I Sa GerGruen 12:25  Wenn ihr aber böse handelt, dann werdet ihr samt eurem König weggerafft werden."
Chapter 13
I Sa GerGruen 13:1  Saul war fünfzig Jahre alt, als er König ward, und zwei Jahre hatte er über Israel geherrscht.
I Sa GerGruen 13:3  000 aus Israel an. Bei Saul aber blieben 2.000 zu Mikmas und auf dem Gebirge Betels, 1.000 aber waren bei Jonatan zu Gibea Benjamins. Den Rest hatte er entlassen, jeden in sein Zeit. 3 Da schlug Jonatan den Philistervogt in Geba. Die Philister aber erfuhren es. Nun hatte Saul im ganzen Land in das Horn stoßen und verkünden lassen: "Hören sollen es die auf der anderen Seite!"
I Sa GerGruen 13:4  So vernahm ganz Israel die Kunde: "Saul hat den Philistervogt geschlagen, und Israel ist bei den Philistern anrüchig geworden." Da ward das Volk aufgeboten und folgte Saul nach dem Gilgal.
I Sa GerGruen 13:5  Die Philister aber hatten sich zum Kampf gegen Israel versammelt, 30.000 Wagen und
I Sa GerGruen 13:6  000 Reiter sowie Fußvolk, an Menge gleich dem Sand am Meeresufer. So zogen sie herauf und lagerten zu Mikmas, östlich von Bet Awen. 6 Israels Männer aber merkten, daß sie in Not kämen; denn das Volk war bestürzt. So verbarg sich das Volk in Höhlen, Erdlöchern, Felsspalten, Grüften und Gruben.
I Sa GerGruen 13:7  Und zuletzt zogen sie über die Jordanfurten in das Land Gad und Gilead. Saul aber blieb immer noch im Gilgal, obwohl das ganze Volk sich heftig nach ihm sehnte.
I Sa GerGruen 13:8  Er wartete sieben Tage bis zu der Frist, die Samuel bestimmt hatte. Aber Samuel kam nicht nach dem Gilgal. Da verlief sich das Volk.
I Sa GerGruen 13:9  So sprach denn Saul: "Bringt mir das Brandopfer und die Mahlopfer!" Dann vollzog er das Brandopfer.
I Sa GerGruen 13:10  Eben war er mit dem Darbringen des Brandopfers fertig, da kam Samuel. Saul ging ihm nun entgegen, ihn zu begrüßen.
I Sa GerGruen 13:11  Da sprach Samuel: "Was hast du getan?" Saul sprach: "Ich habe gesehen, wie das Volk mir davongelaufen ist, und du bist nicht zur bestimmten Frist eingetroffen, obschon die Philister in Mikmas versammelt sind.
I Sa GerGruen 13:12  Da sprach ich: 'Nun werden die Philister gegen mich ins Gilgal ziehen, bevor ich den Herrn begütigt habe.' Und so überwand ich mich und brachte das Brandopfer dar."
I Sa GerGruen 13:13  Da sprach Samuel zu Saul: "Du hast töricht gehandelt. Hättest du des Herrn, deines Gottes, Befehl, den er dir gegeben, befolgt, dann hätte der Herr dein Königtum über Israel für immer bestätigt.
I Sa GerGruen 13:14  So aber wird dein Königtum keinen Bestand haben. Der Herr hat sich schon einen Mann nach seinem Herzen ausgesucht, und ihn bestellte er zum Fürsten über sein Volk. Denn du hast nicht befolgt, was dir der Herr befohlen hat."
I Sa GerGruen 13:15  Dann erhob sich Samuel und ging aus dem Gilgal nach Gibea Benjamins hinauf. Da musterte Saul das Volk, das sich bei ihm fand, an 600 Mann.
I Sa GerGruen 13:16  Saul und sein Sohn Jonatan sowie das Volk, das sich bei ihm fand, weilten in Gibea Benjamin. Die Philister aber lagerten in Mikmas.
I Sa GerGruen 13:17  Da zog eine Plündererschar aus dem Philisterlager in drei Haufen. Der eine Haufe wandte sich nach dem Wege von Ophra ins Gebiet von Saul,
I Sa GerGruen 13:18  der andere nach dem von Betchoron und der dritte nach dem Wege über den Hügel, der über das Hyänental auf die Steppe schaut.
I Sa GerGruen 13:19  Im ganzen Lande Israel aber fand sich kein Schmied. Denn die Philister hatten gesagt: "Die Hebräer machen sich sonst Schwerter oder Lanzen!"
I Sa GerGruen 13:20  So mußte ganz Israel zu den Philistern hinabgehen, wenn jemand seine Pflugschar, seinen Karst, seine Axt und seinen Ochsenstachel schmieden lassen wollte.
I Sa GerGruen 13:21  Harte Steine dienten als Schneiden an den Pflugscharen, Karsten, Dreizacken, Äxten und zum Wetzen der Sicheln.
I Sa GerGruen 13:22  So hatte sich am Kampftage weder Schwert noch Lanze beim gesamten Kriegsvolk vorgefunden, das bei Saul und Jonatan war. Nur bei Saul und seinem Sohn Jonatan fanden sich solche.
I Sa GerGruen 13:23  Da rückte ein Philisterposten gegen den Paß von Mikmas vor.
Chapter 14
I Sa GerGruen 14:1  Eines Tages nun sprach Sauls Sohn Jonatan zu dem Diener, der ihm die Waffen trug: "Auf! Laß uns hinübergehen, gerade zu dem Philisterposten, der dort auf der anderen Seite steht!" Seinem Vater aber hatte er nichts davon gesagt.
I Sa GerGruen 14:2  Saul saß nämlich gerade am Ende von Gibea unter dem Granatbaume bei Migron, und das Volk bei ihm war an 600 Mann.
I Sa GerGruen 14:3  Und Achia, der Sohn Achitubs, des Bruders Ikabods, der Enkel des Pinechas, des Sohnes Elis, des Priesters des Herrn zu Silo, trug das Ephod. Das Volk aber wußte nicht, daß Jonatan fortgegangen war.
I Sa GerGruen 14:4  Zwischen den Pässen, die Jonatan gegen den Philisterposten hin zu überschreiten suchte, war nun hüben und drüben eine Reihe Felszacken. Die eine hieß Boses, die andere Sene.
I Sa GerGruen 14:5  Die eine Zackenreihe steht säulengleich auf der Nordseite, Mikmas gegenüber, die andere auf der Südseite gegenüber Geba.
I Sa GerGruen 14:6  Da sprach Jonatan zu dem Diener, der seine Waffen trug: "Auf! Wir wollen hinübergehen zu dem Posten dieser Unbeschnittenen. Vielleicht tut der Herr etwas für uns. Denn für den Herrn ist es kein Hindernis, durch viel oder wenig zu helfen."
I Sa GerGruen 14:7  Da sprach zu ihm sein Waffenträger: "Tu, was du in deinem Herzen hast! Reck dich! Sieh, ich bin dir zur Seite nach deinem Wunsch."
I Sa GerGruen 14:8  Da sprach Jonatan: "Nun gehen wir zu den Männern hinüber und zeigen uns ihnen.
I Sa GerGruen 14:9  Sprechen sie so zu uns: 'Haltet, bis wir zu euch kommen!', dann bleiben wir auf unserem Platze stehen und steigen nicht zu ihnen hinauf.
I Sa GerGruen 14:10  Sagen sie aber: 'Kommt zu uns herauf!', dann steigen wir hinauf. Dann nämlich gibt sie der Herr in unsere Hand. Dies sei uns das Zeichen!"
I Sa GerGruen 14:11  Beide zeigten sich also dem Philisterposten. Da sprachen die Philister: "Hier kommen Hebräer aus den Löchern, in die sie sich verkrochen haben."
I Sa GerGruen 14:12  Und die Leute des Postens riefen zu Jonatan und seinem Waffenträger und sprachen: "Kommt zu uns herauf! Wir zeigen euch etwas." Da sprach Jonatan zu seinem Waffenträger: "Steig mir nach! Der Herr gibt sie in Israels Hand."
I Sa GerGruen 14:13  Jonatan klomm nun auf Händen und Füßen hinauf, hinter ihm sein Waffenträger. Da fielen sie vor Jonatan, und sein Waffenträger tötete sie hinter ihm her.
I Sa GerGruen 14:14  So traf der erste Schlag, den Jonatan und sein Waffenträger getan, ungefähr zwanzig Mann, auf einer Strecke ungefähr einen halben Morgen lang.
I Sa GerGruen 14:15  Da entstand ein Schrecken im Lager und auf dem Feld und beim ganzen Volk. Auch der Posten und die Plündererschar waren erschrocken. Und die Gegend bebte, und so ward ein Gottesschrecken.
I Sa GerGruen 14:16  Sauls Späher zu Gibea Benjamins sahen nun, daß die Menge hin und her wogte.
I Sa GerGruen 14:17  Da sprach Saul zu dem Volke bei ihm: "Haltet doch Musterung und seht nach, wer von uns fortgegangen ist!" Da hielten sie Musterung. Und Jonatan und sein Waffenträger fehlten.
I Sa GerGruen 14:18  Da sprach Saul zu Achia: "Bring die Gottestasche her!" Denn damals hatten die Israeliten noch die Gottestasche.
I Sa GerGruen 14:19  Solange aber Saul mit dem Priester redete, ward das Getöse in dem Philisterlager immer stärker. Da sprach Saul zum Priester: "Laß es sein!"
I Sa GerGruen 14:20  Und Saul und das ganze Volk bei ihm wurden mutig, und sie kamen auf den Kampfplatz. Da ward eines jeden Schwert gegen den anderen gerichtet. Eine schreckliche Verwirrung!
I Sa GerGruen 14:21  Hebräer aber waren seit langem bei den Philistern und mit ihnen ins Feld gezogen. Auch diese fielen ab, um sich Israel bei Saul und Jonatan anzuschließen.
I Sa GerGruen 14:22  Und als alle anderen israelitischen Männer, die sich auf dem Gebirge Ephraim versteckt hielten, hörten, die Philister seien geflohen, setzten auch sie ihnen nach, sie zu bekämpfen.
I Sa GerGruen 14:23  So half der Herr an jenem Tage Israel. Der Kampf aber hatte sich über Bet Awen ausgedehnt.
I Sa GerGruen 14:24  An jenem Tage aber kasteite sich Israels Mannschaft, hatte doch Saul das Volk schwören lassen: "Verflucht sei der Mann, der Speise vor dem Abend ißt, bevor ich an meinen Feinden Rache genommen!" Und so hatte das ganze Volk keine Speise gekostet.
I Sa GerGruen 14:25  Die ganze Schar aber war auf die Bergeshöhe gelangt. Auf der Hochebene aber gab es Honig.
I Sa GerGruen 14:26  Als das Volk auf die Höhe kam, floß dort der Honig; aber niemand führte die Hand zum Munde, weil sich das Volk vor dem Schwur fürchtete.
I Sa GerGruen 14:27  Jonatan aber hatte nicht gehört, wie sein Vater das Volk beschworen hatte. So streckte er die Spitze des Stabes in seiner Hand aus, tauchte sie in eine Honigwabe und führte seine Hand zum Munde. Da wurden seine Augen wieder hell.
I Sa GerGruen 14:28  Nun erhob ein Mann aus dem Volke seine Stimme und sprach: "Dein Vater hat das Volk schwören lassen: 'Verflucht sei der Mann, der heute etwas genießt!'" Das Volk aber war matt.
I Sa GerGruen 14:29  Da sprach Jonatan: "Mein Vater stürzt das Land ins Unglück. Seht doch, wie meine Augen leuchten, weil ich dies bißchen Honig genossen habe!
I Sa GerGruen 14:30  Um wieviel mehr - hätte das Volk heute von seiner Feindesbeute, die es gemacht, tüchtig gegessen! Wäre dann nicht die Niederlage der Philister noch größer geworden?"
I Sa GerGruen 14:31  So schlugen sie an jenem Tage die Philister von Mikmas bis Ajjalon. Das Volk aber war sehr abgemattet.
I Sa GerGruen 14:32  Da machte sich das Volk über die Beute her, nahm Schafe, Rinder und Kälber und wollte sie am Boden schlachten. Dabei wollte das Volk sogar das Blut genießen.
I Sa GerGruen 14:33  Da meldete man es Saul: "Das Volk versündigt sich gegen den Herrn, es will sogar das Blut genießen." Da sprach er: "Ihr tut Unrecht. Wälzt mir sogleich einen großen Stein her!"
I Sa GerGruen 14:34  Dann sprach Saul: "Zerstreut euch unter das Volk und sagt ihnen: 'Bringe jeder sein Rind und sein Schaf zu mir! Dann schlachtet es hier und esset und versündigt euch nicht gegen den Herrn, daß ihr das Blut mitgenießet!'" Da brachte das ganze Volk eigenhändig jeder sein Jungtier, noch in der gleichen Nacht, und sie schlachteten es dort.
I Sa GerGruen 14:35  Und Saul baute für den Herrn einen Altar. Das war der erste Altar, den er dem Herrn baute.
I Sa GerGruen 14:36  Dann sprach Saul: "Laßt uns den Philistern nächtens nachsetzen und sie zusammenhauen bis zum Morgenlicht und keinen von ihnen übriglassen!" Da sprachen sie: "Tu, wie dir gut dünkt!" Da sprach der Priester: "Laßt uns zuerst zu Gott beten!"
I Sa GerGruen 14:37  Da befragte Saul Gott: "Soll ich den Philistern nachsetzen? Gibst du sie in Israels Hand?" Aber er gab ihm jenes Tages keine Antwort.
I Sa GerGruen 14:38  Da sprach Saul: "Tretet her, all ihr Vorkämpfer des Volkes! Forschet und seht nach, durch wen heute diese Schuld geworden!
I Sa GerGruen 14:39  Denn so wahr der Herr lebt, der Israel half! Läge es selbst an meinem Sohne Jonatan, so müßte er sterben!" Aber niemand vom Volk gab ihm Bescheid.
I Sa GerGruen 14:40  Da sprach er zu ganz Israel. "Tretet auf die eine Seite, und ich mit meinem Sohn Jonatan auf die andere!" Da sprach das Volk zu Saul: "Tu, was dir gutdünkt!"
I Sa GerGruen 14:41  Da sprach Saul zum Herrn: "Gott Israels! Gib den richtigen Bescheid!" Da wurden Jonatan und Saul getroffen. Das Volk aber ging frei aus.
I Sa GerGruen 14:42  Da sprach Saul: "Loset zwischen mir und meinem Sohne Jonatan!" Da ward Jonatan getroffen.
I Sa GerGruen 14:43  Da sprach Saul zu Jonatan: "Sag mir, was du getan hast!" Jonatan gestand ihm und sprach: "Ich habe mit der Spitze des Stabes in meiner Hand ein wenig Honig gekostet. Ich bin bereit zu sterben."
I Sa GerGruen 14:44  Da sprach Saul: "So möge mir Gott antun dies und das! Ja, Jonatan, du mußt sterben."
I Sa GerGruen 14:45  Da sprach das Volk zu Saul: "Sterben soll Jonatan, der diesen großen Sieg in Israel errungen hat? Das sei ferne! So wahr der Herr lebt! Nicht ein Haar darf von seinem Haupte zu Boden fallen. Denn nächst Gott hat er diesen Tag geschaffen." So befreite das Volk Jonatan vom Tod.
I Sa GerGruen 14:46  Saul gab nun die Verfolgung der Philister auf. Die Philister aber waren in ihre Heimat gezogen.
I Sa GerGruen 14:47  So errang Saul das Königtum über Israel. Er kämpfte ringsum gegen alle seine Feinde, gegen Moab, die Ammoniter, Edom, den König von Soba und gegen die Philister. Und wohin er sich wandte, brachte er Verheerung-
I Sa GerGruen 14:48  Er bewies Tapferkeit, und so schlug er auch Amalek und rettete Israel aus seines Plünderers Hand.
I Sa GerGruen 14:49  Sauls Söhne aber waren Jonatan, Iswi und Malkisua. Seine Töchter hießen die ältere Merab und die jüngere Mikal.
I Sa GerGruen 14:50  Sauls Weib hieß Achinoam und war des Achimaas Tochter. Sein Heerführer hieß Abner; er war der Sohn des Ner, und dieser Sauls Oheim.
I Sa GerGruen 14:51  Sauls Vater Kis und Abners Vater Ner waren Abiels Söhne.
I Sa GerGruen 14:52  Solange Saul lebte, tobte der Krieg gegen die Philister. Sah Saul einen tapferen kriegstüchtigen Mann, so zog er ihn an sich.
Chapter 15
I Sa GerGruen 15:1  Samuel sprach zu Saul: "Mich hat der Herr gesandt, dich zum König über sein Volk Israel zu salben. Nun höre auf die Stimme der Worte des Herrn!
I Sa GerGruen 15:2  So spricht der Herr der Heerscharen: 'Ich ahnde, was Amalek an Israel getan, dem es feindlich den Weg vertreten hat, als es aus Ägypten zog.
I Sa GerGruen 15:3  Nun geh und schlage Amalek! Bannt es und alles, was ihm eigen ist! Du sollst es nicht schonen! Töte Männer samt Weibern, Kinder samt Säuglingen, Rinder, Schafe, Esel und Kamele!'"
I Sa GerGruen 15:4  Da bot Saul das Volk auf und musterte es zu Telaim, 200.000 Mann Fußvolk und 10.000 Judäer.
I Sa GerGruen 15:5  Dann zog Saul gegen die Amalekiterstadt und stieg in das Bachtal hinab.
I Sa GerGruen 15:6  Und Saul sprach zu den Kenitern: "Auf! Zieht euch zurück und geht aus Amaleks Mitte weg, daß ich euch nicht mit ihm wegraffe! Ihr habt Liebe allen Israeliten auf ihrem Herweg aus Ägypten erwiesen." Da zog sich der Keniter aus Amaleks Mitte zurück.
I Sa GerGruen 15:7  Saul schlug nun Amalek von Chawila bis gegen Sur, östlich von Ägypten.
I Sa GerGruen 15:8  Er fing auch Amalek lebendig. Das ganze übrige Volk aber bannte er zwar mit des Schwertes Schärfe,
I Sa GerGruen 15:9  doch schonten Saul und das Volk den Agag sowie das Beste der Schafe und Rinder, die vom zweiten Wurfe, und die Lämmer, überhaupt alles Wertvolle. Sie mochten sie eben nicht bannen. Nur, was gering und wertlos war, bannten sie.
I Sa GerGruen 15:11  "Mich reut, daß ich Saul zum König gemacht habe. Denn er hat sich von mir abgewandt und meine Worte nicht vollzogen." Dies verdroß Samuel, und er schrie zum Herrn die ganze Nacht.
I Sa GerGruen 15:12  Frühmorgens nun ging Samuel Saul entgegen. Da wurde Samuel gemeldet: "Saul ist in den Garten gegangen und hat dort einen Posten aufgestellt." Da wandte er sich, zog weiter und stieg ins Gilgal hinab.
I Sa GerGruen 15:13  Als Samuel schließlich zu Saul kam, sprach Saul zu ihm: "Sei gesegnet von dem Herrn! Ich habe das Wort des Herrn vollstreckt."
I Sa GerGruen 15:14  Da sprach Samuel: "Aber was bedeutet dieses Schafeblöken in meinen Ohren? Und das Rindergebrüll, das ich höre?"
I Sa GerGruen 15:15  Da sprach Saul: "Das haben sie von den Amalekitern heimgebracht, weil das Volk die besten Schafe und Rinder geschont hat, um sie dem Herrn, deinem Gott, zu opfern. Das übrige haben wir gebannt."
I Sa GerGruen 15:16  Da sprach Samuel zu Saul: "Halt ein, daß ich dir künde, was der Herr zu mir in dieser Nacht gesprochen!" Da sagte er zu ihm: "Sprich!"
I Sa GerGruen 15:17  Da sprach Samuel: "Mochtest du auch klein sein in deinen Augen, du wurdest doch das Haupt der Stimme Israels. Und der Herr salbte dich zum König über Israel.
I Sa GerGruen 15:18  Nun sandte dich der Herr und sprach: 'Auf! Banne die Schuldigen, Amalek, und kämpfe gegen sie, bis sie vernichtet sind!'
I Sa GerGruen 15:19  Warum hast du nicht auf des Herrn Stimme gehört? Du stürztest dich vielmehr auf die Beute und tatest, was dem Herrn mißfiel."
I Sa GerGruen 15:20  Da sprach Saul zu Samuel: "Ich habe ja der Stimme des Herrn gehorcht; zog ich doch auf dem Wege, den mich der Herr gesandt hat. Ich brachte den Amalekiterkönig Agag mit und bannte Amalek.
I Sa GerGruen 15:21  Das Volk aber nahm aus der Beute Schafe und Rinder, den ersten Abhub des Banngutes, um es dem Herrn, deinem Gott, im Gilgal zu opfern."
I Sa GerGruen 15:22  Da sprach Samuel: "Hat der Herr an Brand- und Schlachtopfern gleiches Gefallen wie am Gehorsam gegen des Herrn Befehl? Gehorsam ist besser als Opfer, Hören besser als Widderfett.
I Sa GerGruen 15:23  Ja, Widerstreben ist ebenso Sünde wie Wahrsagerei, Eigenmächtigkeit soviel wie Missetat und Götzendienst. Weil du des Herrn Wort verworfen, verwirft er dich auch als König."
I Sa GerGruen 15:24  Da sprach Saul zu Samuel: "Ich habe gesündigt; ich habe ja des Herrn Befehl übertreten und deine Worte. Ich fürchtete eben das Volk und hörte auf seine Stimme.
I Sa GerGruen 15:25  Aber jetzt vergib doch meine Sünde und kehre mit mir um, daß ich den Herrn anbete!"
I Sa GerGruen 15:26  Da sprach Samuel zu Saul: "Ich kehre nicht mit dir um. Weil du des Herrn Wort verworfen, so verwirft auch dich der Herr, daß du nimmer König seiest über Israel."
I Sa GerGruen 15:27  Dann wandte sich Samuel zum Gehen. Da packte jener den Zipfel seines Mantels, und dieser riß ab.
I Sa GerGruen 15:28  Da sprach Samuel zu ihm: "Heute reißt der Herr das Königtum Israels von dir weg und gibt es deinem Freunde, der besser ist als du.
I Sa GerGruen 15:29  Gott ist immerdar gerade. Er lügt nicht und bereut nicht; denn er ist kein Mensch, daß er bereuen müßte."
I Sa GerGruen 15:30  Da sprach er: "Ich habe gesündigt. Aber gib mir wenigstens jetzt die Ehre vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel und kehre mit mir um, daß ich den Herrn, deinen Gott, anbete!"
I Sa GerGruen 15:31  Da begleitete Samuel den Saul. Dann betete Saul den Herrn an.
I Sa GerGruen 15:32  Samuel aber sprach: "Bringt mir den Amalekiterkönig Agag!" Da ging Agag freudig auf ihn zu. Und Agag sprach: "So ist also des Todes Bitterkeit gewichen."
I Sa GerGruen 15:33  Da sprach Samuel: "Wie dein Schwert Weiber kinderlos gemacht, so werde unter den Weibern auch deine Mutter kinderlos!" Und Samuel hieb Agag in Stücke vor dem Herrn im Gilgal.
I Sa GerGruen 15:34  Dann ging Samuel auf die Rama. Saul aber ging in sein Haus nach Gibea Sauls hinauf.
I Sa GerGruen 15:35  Samuel aber sah Saul nicht mehr bis zu seinem Todestag. Doch trauerte Samuel um Saul. Aber den Herrn hatte es gereut, daß er Saul zum König über Israel gesetzt hatte.
Chapter 16
I Sa GerGruen 16:1  Da sprach der Herr zu Samuel: "Wie lange willst du um Saul trauern? Ich habe ihn verworfen, daß er nicht mehr König über Israel sei. Fülle dein Horn mit Öl und geh! Ich sende dich zu dem Bethlehemiten Isai. Denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen zum König ersehen."
I Sa GerGruen 16:2  Da sprach Samuel: "Wie kann ich gehen? Hört es Saul, dann bringt er mich um." Da sprach der Herr: "Nimm eine junge Kuh zur Hand und sprich: 'Dem Herrn zu opfern, komme ich.'
I Sa GerGruen 16:3  Lade zum Opfer Isai ein! Dann lasse ich dich wissen, was du ihm tun sollst. Salbe mir den, den ich dir nenne!"
I Sa GerGruen 16:4  Und Samuel tat, wie ihm der Herr gesagt, und kam nach Bethlehem. Da eilten ihm die Ältesten der Stadt entgegen und sprachen: "Bringt dein Kommen Heil?"
I Sa GerGruen 16:5  Er sprach: "Heil! Ich komme, dem Herrn zu opfern. Heiligt euch und kommt mit mir zum Opfer!" Dann hieß er auch Isai und seine Söhne sich heiligen und lud sie zum Opfer.
I Sa GerGruen 16:6  Als sie kamen, sah er Eliab und sprach: "Wie der Herr, so sein Gesalbter."
I Sa GerGruen 16:7  Da sprach der Herr zu Samuel: "Sieh nicht auf sein Aussehen und seinen hohen Wuchs! Denn ich verschmähe ihn, sieht doch kein Mensch auf den Grund. Der Mensch schaut auf das Äußere, der Herr aber schaut auf das Herz."
I Sa GerGruen 16:8  Da rief Isai den Abinadab und führte ihn Samuel vor. Er aber sprach: "Auch diesen hat der Herr nicht erkoren."
I Sa GerGruen 16:9  Dann führte Isai den Samma vor. Er aber sprach: "Auch diesen hat der Herr nicht erkoren."
I Sa GerGruen 16:10  So führte Isai seine sieben Söhne vor Samuel. Aber Samuel sprach zu Isai: "Der Herr hat diese nicht erkoren."
I Sa GerGruen 16:11  Dann fragte Samuel den Isai: "Sind das die Jünglinge alle? Er sprach: "Noch ist der Jüngste übrig. Dieser hütet eben die Schafe." Da sprach Samuel zu Isai: "Schick hin und laß ihn holen! Denn wir setzen uns nicht zu Tisch, bis er herkommt."
I Sa GerGruen 16:12  Da schickte er hin und ließ ihn kommen. Er aber war blond; zugleich hatte er schöne Augen und war wohlgebildet. Da sprach der Herr: "Auf! Salbe ihn! Dieser ist es."
I Sa GerGruen 16:13  Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn inmitten seiner Brüder. Da kam des Herrn Geist auf David von dem Tag an und weiterhin. Samuel aber brach auf und ging auf die Rama.
I Sa GerGruen 16:14  Des Herrn Geist aber wich von Saul. Ihn verstörte ein böser Geist vom Herrn.
I Sa GerGruen 16:15  Da sprachen Sauls Diener zu ihm: "Dich verstört ein böser Gottesgeist.
I Sa GerGruen 16:16  Unser Herr spreche nur! Deine Diener sind dir zu Willen. Sie suchen einen Mann, der die Zither zu spielen versteht. Sooft ein böser Gottesgeist über dich kommt, spiele er, daß dir besser werde!"
I Sa GerGruen 16:17  Da sprach Saul zu seinen Dienern: "Erkundet für mich einen Mann, der gut zu spielen weiß, und bringt ihn mir!"
I Sa GerGruen 16:18  Da hob einer der Diener an und sprach: "Ich habe einen Sohn des Bethlehemiten Isai gesehen. Er ist des Saitenspiels kundig und ein tüchtiger Krieger, kampferprobt, dazu des Wortes mächtig und ein Mann von Wuchs. Dazu ist der Herr mit ihm."
I Sa GerGruen 16:19  Da sandte Saul Boten an Isai und ließ sagen: "Schick mir deinen Sohn David, der bei den Schafen weilt!"
I Sa GerGruen 16:20  Da nahm Isai einen Scheffel Brot, einen Schlauch Wein und ein Ziegenböckchen und sandte es durch seinen Sohn David an Saul.
I Sa GerGruen 16:21  So kam David zu Saul und trat in seinen Dienst. Er gewann ihn sehr lieb, und so ward er sein Waffenträger.
I Sa GerGruen 16:22  Da schickte Saul zu Isai und ließ sagen: "Laß David in meine Dienste treten! Denn er gefällt mir."
I Sa GerGruen 16:23  Sooft nun der Gottesgeist über Saul kam, nahm David die Zither und spielte mit seiner Hand. Da ward es Saul leichter und besser, wich doch der böse Geist von ihm.
Chapter 17
I Sa GerGruen 17:1  Da versammelten die Philister ihr Heer zum Kampfe. Sie sammelten sich bei Soko in Juda und lagerten zwischen Soko und Azeka zu Ephes Dammim.
I Sa GerGruen 17:2  Auch Saul und die Mannschaft Israels hatten sich gesammelt, und sie lagerten im Terebinthentale. Sie rüsteten sich zum Angriff auf die Philister.
I Sa GerGruen 17:3  Die Philister aber standen an dem Gebirge auf der einen Seite, und Israel auf der anderen; das Tal aber lag dazwischen.
I Sa GerGruen 17:4  Da trat ein jüngerer Mann aus den Reihen der Philister. Er hieß Goliat und war aus Gat, sechs Ellen und eine Spanne hoch.
I Sa GerGruen 17:5  Er hatte einen Helm aus Erz auf dem Haupte und trug einen Schuppenpanzer. Der Panzer wog 5.000 Ring Erz.
I Sa GerGruen 17:6  An den Beinen trug er eherne Schienen und zwischen den Schultern einen ehernen Nackenschirm.
I Sa GerGruen 17:7  Sein Speerschaft war wie ein Weberbaum, und seine Lanzenspitze war 600 Ring Eisen schwer. Und vor ihm schritt ein Schildträger.
I Sa GerGruen 17:8  Er stellte sich nun hin, rief Israels Reihen zu und sprach zu ihnen: "Warum zieht ihr kampfgerüstet aus? Bin ich nicht der Philister, und ihr seid Sauls Knechte? Wählt aus euch einen Mann, daß er zu mir herabkomme!
I Sa GerGruen 17:9  Kann er mit mir kämpfen und schlägt er mich, dann wollen wir euch untertan sein. Komme aber ich ihm bei und schlage ihn, dann müßt ihr uns untertan sein und uns dienen."
I Sa GerGruen 17:10  Weiter sprach der Philister: "Ich höhne heute Israels Reihen. Stellt mir einen Mann, daß wir miteinander kämpfen!"
I Sa GerGruen 17:11  Saul aber und ganz Israel hörten diese Worte des Philisters. Da erschraken sie und fürchteten sich recht.
I Sa GerGruen 17:12  David aber war der Sohn jenes Ephratiters aus Bethlehem in Juda namens Isai. Er hatte acht Söhne. Der Mann aber war in Sauls Tagen schon betagt unter den Männern.
I Sa GerGruen 17:13  So zogen die drei ältesten Söhne Isais, die Saul gefolgt waren, in den Kampf. Und seine drei Söhne, die in den Krieg zogen, hießen Eliab, der Erstgeborene, Abinadab, sein zweiter, und Samma, der dritte.
I Sa GerGruen 17:14  David aber war der jüngste. Die drei ältesten also waren Saul gefolgt.
I Sa GerGruen 17:15  David ging nun öfters von Saul heim, seines Vaters Schafe in Bethlehem zu hüten.
I Sa GerGruen 17:16  Der Philister aber trat früh und spät hervor und stellte sich hin, vierzig Tage lang.
I Sa GerGruen 17:17  Da sprach Isai zu seinem Sohne David: "Nimm doch für deine Brüder ein Maß von diesem gerösteten Korn und diese zehn Brote und bringe sie schnell deinen Brüdern ins Lager!
I Sa GerGruen 17:18  Und diese zehn Milchkäse mögest du dem Obersten der Tausend bringen. Und deine Brüder sollst du begrüßen und ihren Sold mitbringen!
I Sa GerGruen 17:19  Saul und sie und alle andere Mannschaft Israels liegen im Terebinthentale gegen die Philister zu Felde."
I Sa GerGruen 17:20  Da übergab David frühmorgens die Schafe einem Hüter, nahm die Sachen und ging, wie ihn Isai geheißen hatte. Als er zu dem Wagenkreis kam, rückte das Heer eben zum Kampfe aus und erhob den Schlachtruf.
I Sa GerGruen 17:21  So standen Israel und die Philister kampfbereit, Reihe gegen Reihe.
I Sa GerGruen 17:22  Da übergab David das Gepäck dem Troßwächter und lief zur Schlacht hin. Als er hinkam, begrüßte er seine Brüder.
I Sa GerGruen 17:23  Während er eben mit ihnen redete, kam der junge Mann, der Philister Goliat - so hieß er - aus Gat, aus der Reihe der Philister hervor und führte solche Worte. Und David hörte es.
I Sa GerGruen 17:24  Als aber Israels Mannschaft den Mann sah, flohen sie alle vor ihm und fürchteten sich recht.
I Sa GerGruen 17:25  Da sprach ein Mann aus Israel: "Habt ihr diesen Mann hervortreten sehen? Nur um Israel zu höhnen, tritt er auf. Wer ihn schlüge, den beschenkte der König reichlich und gäbe ihm seine Tochter und machte seines Vaters Haus in Israel steuerfrei."
I Sa GerGruen 17:26  Da sprach David zu den Mannen, die bei ihm standen: "Was soll dem Manne werden, der diesen Philister schlägt und Schmach von Israel nimmt? Wer ist dieser unbeschnittene Philister, daß er die Kampfscharen des lebendigen Gottes höhnt?"
I Sa GerGruen 17:27  Da sagte ihm das Volk das gleiche: "So wird dem Manne, der ihn schlägt."
I Sa GerGruen 17:28  Da hörte ihn sein ältester Bruder Eliab mit den Mannen sprechen. Und Eliab geriet in heftigen Zorn über David und sprach: "Wozu bist du herabgekommen? Wem hast du die paar Schafe da in der Steppe überlassen? Ich kenne deinen Übermut und deines Herzens Bosheit. Nur um den Kampf zu schauen, bist du herabgekommen."
I Sa GerGruen 17:29  Da sprach David: "Was habe ich jetzt getan? War es nicht bloß eine Frage?"
I Sa GerGruen 17:30  Und wandte sich von ihm einem anderen zu und fragte das gleiche. Und das Volk beschied ihn wie das erstemal.
I Sa GerGruen 17:31  Sie vernahmen aber auch die Worte, die David sprach, und meldeten sie Saul. Da ließ er ihn holen.
I Sa GerGruen 17:32  Und David sprach zu Saul: "Niemand verliere seinetwegen den Mut! Dein Sklave geht und kämpft mit diesem Philister."
I Sa GerGruen 17:33  Da sprach Saul zu David: "Du kannst nicht gegen diesen Philister ziehen und mit ihm kämpfen. Du bist ein Knabe. Er aber ist ein Kriegsmann von Jugend auf."
I Sa GerGruen 17:34  Da sprach David zu Saul: "Dein Sklave hütet seinem Vater die Schafe. Ist da der Leu zugleich mit dem Bären gekommen und hat ein Schaf aus der Herde fortgetragen,
I Sa GerGruen 17:35  so bin ich ihm nachgelaufen, habe ihn geschlagen und es ihm aus dem Rachen gerissen. Stellte er sich gegen mich, dann habe ich ihn an der Mähne gepackt und ihn totgeschlagen.
I Sa GerGruen 17:36  Den Löwen und den Bären hat dein Sklave erschlagen, und diesem unbeschnittenen Philister geht es wie einem von jenen, weil er die Kampfscharen des lebendigen Gottes höhnt."
I Sa GerGruen 17:37  Dann sprach David: "Der Herr, der mich aus Löwen- und Bärenpranken gerettet, kann mich auch aus dieses Philisters Hand retten." Da sprach Saul zu David: "Geh hin! Der Herr ist mit dir."
I Sa GerGruen 17:38  Und Saul legte David seinen Waffenrock an, setzte ihm einen ehernen Helm aufs Haupt und legte ihm einen Panzer an.
I Sa GerGruen 17:39  Dann gürtete David sein Schwert über seinen Waffenrock und mühte sich zu gehen; denn er war es nicht gewohnt. Da sprach David zu Saul: "Ich kann nicht darin gehen; ich bin es nicht gewohnt." Und David legte die Rüstung ab.
I Sa GerGruen 17:40  Dann nahm er seinen Stock in die Hand, suchte sich fünf glatte Steine aus dem Bach, tat sie in seine Hirtentasche, die er anhatte, und zwar in die Tasche, und nahm seine Schleuder zur Hand. So trat er gegen den Philister vor.
I Sa GerGruen 17:41  Der Philister aber kam immer näher auf David zu, vor ihm der Mann, der den Schild trug.
I Sa GerGruen 17:42  Da schaute der Philister auf und sah David. Und er nahm ihn nicht ernst, denn er war noch ein Knabe, bräunlich, dazu von schmuckem Aussehen.
I Sa GerGruen 17:43  Dann sprach der Philister zu David: "Bin ich ein Hund, daß du zu mir mit Stecken kommst?" Dann fluchte der Philister dem David bei seinen Göttern.
I Sa GerGruen 17:44  Und der Philister sprach zu David: "Komm her zu mir, daß ich dein Fleisch den Vögeln des Himmels gebe und den Tieren des Feldes!"
I Sa GerGruen 17:45  Da sprach David zum Philister: "Du kommst zu mir mit Schwert und Spieß und Wehr. Ich aber komme zu dir im Namen des Herrn der Heerscharen, des Gottes der Kampfscharen Israels, die du verhöhnst.
I Sa GerGruen 17:46  Heute liefert dich der Herr in meine Hand, daß ich dich schlage und dir den Kopf abhaue. Die Leichen des Philisterheeres aber gebe ich heute den Vögeln des Himmels und dem Wild der Erde. Und so erkenne die ganze Welt, daß in Israel ein Gott ist!
I Sa GerGruen 17:47  Auch diese ganze Schar erfahre es, daß der Herr hilft, aber nicht durch Schwert und Speer! Denn der Kampf ist des Herrn, und er gibt euch in unsere Hand."
I Sa GerGruen 17:48  Darauf erhob sich der Philister und ging gegen David zum Nahkampfe vor; da lief David schnell der Philisterschlachtreihe entgegen.
I Sa GerGruen 17:49  Dann fuhr David mit der Hand in die Tasche, nahm daraus einen Stein, schleuderte ihn und traf den Philister an die Stirn. Und der Stein drang in seine Stirn, und er fiel auf sein Antlitz zu Boden.
I Sa GerGruen 17:50  So überwand David mit Schleuder und Stein den Philister und tötete ihn, ohne daß David ein Schwert zur Hand hatte.
I Sa GerGruen 17:51  David lief nun hin, trat neben den Philister, nahm sein Schwert, zog es aus der Scheide und tötete ihn. Dann hieb er ihm den Kopf ab. Als die Philister sahen, daß ihr Held tot war, flohen sie.
I Sa GerGruen 17:52  Jetzt erhoben sich die Männer Israels und Judas, stimmten den Kriegsruf an und verfolgten die Philister bis gegen Gat und vor die Tore Ekrons. Erschlagene der Philister fielen noch auf dem Wege nach Saaraim und bis nach Gat und Ekron.
I Sa GerGruen 17:53  Dann kehrten Israels Söhne von der Verfolgung der Philister zurück und plünderten ihr Lager.
I Sa GerGruen 17:54  David aber nahm des Philisters Kopf und brachte ihn nach Jerusalem. Und seine Waffen legte er in dem Zelte nieder.
I Sa GerGruen 17:55  Als Saul den David dem Philister entgegenschreiten sah, fragte er den Heeresobersten Abner: "Wessen Sohn ist der Jüngling, Abner?" Da sprach Abner: "So wahr du lebst, König, ich weiß es nicht."
I Sa GerGruen 17:56  Und der König sprach: "Frag du selbst, wessen Sohn der junge Mann ist!"
I Sa GerGruen 17:57  Als David von der Besiegung des Philisters zurückkehrte, nahm ihn Abner und führte ihn vor Saul; er aber hatte noch des Philisters Kopf in der Hand.
I Sa GerGruen 17:58  Da sprach Saul zu ihm: "Wessen Sohn bist du, Knabe?" David sprach: "Deines Sklaven, des Bethlehemiten Isai, Sohn."
Chapter 18
I Sa GerGruen 18:1  Kaum hatte er sein Gespräch mit Saul beendigt, da band sich Jonatans Seele an die Davids. Und Jonatan liebte ihn wie sich selbst.
I Sa GerGruen 18:2  Saul aber nahm ihn an jenem Tag zu sich und ließ ihn nicht mehr in sein Vaterhaus zurückkehren.
I Sa GerGruen 18:3  Jonatan schloß nun mit David einen Bund, weil er ihn liebte wie sich selbst.
I Sa GerGruen 18:4  Dabei zog Jonatan den Mantel aus, den er trug, und gab ihn David, dazu seinen Waffenrock, sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.
I Sa GerGruen 18:5  David zog nun überall hin, wohin ihn Saul sandte, und hatte dabei Glück. So setzte ihn Saul über die Kriegsleute. Und er ward beliebt beim ganzen Volke und selbst bei Sauls Dienern.
I Sa GerGruen 18:6  Als sie nun bei Davids Rückkehr nach des Philisters Besiegung heimkamen, gingen die Weiber aus allen Städten Israels dem König Saul entgegen, singend und tanzend, mit Pauken, unter Jubel und mit Zimbeln.
I Sa GerGruen 18:7  Und die spielenden Weiber hoben an und sprachen: "Saul hat seine Tausend erschlagen, David aber Zehntausend."
I Sa GerGruen 18:8  Da wurde Saul sehr zornig. Denn dies Wort mißfiel ihm. Er sprach: "David geben sie Zehntausend und mir geben sie die Tausend. Nun fehlt ihm nur noch das Königtum."
I Sa GerGruen 18:9  Und so blickte Saul argwöhnisch auf David von jenem Tag an und weiterhin.
I Sa GerGruen 18:10  Am anderen Morgen kam ein böser Gottesgeist über Saul, und er raste im Innern des Hauses. David spielte nun die Zither wie jeden Tag; Saul aber hielt den Speer in der Hand.
I Sa GerGruen 18:11  Da schwang Saul den Speer und dachte: "Ich will David an die Wand spießen." David aber wich zweimal vor ihm aus.
I Sa GerGruen 18:12  Saul fürchtete sich nun vor David. Denn der Herr war mit ihm; von Saul aber war er gewichen.
I Sa GerGruen 18:13  Saul aber entfernte ihn von sich und machte ihn zum Obersten von Tausend. So zog er an der Spitze des Volkes aus und ein.
I Sa GerGruen 18:14  David aber hatte Glück auf allen seinen Wegen. Denn der Herr war mit ihm.
I Sa GerGruen 18:15  Als Saul sah, daß er großes Glück hatte, graute es ihm vor ihm.
I Sa GerGruen 18:16  Ganz Israel und Juda aber liebten David; denn er rückte vor ihnen aus und ein.
I Sa GerGruen 18:17  Nun sprach Saul zu David: "Ich gebe dir meine älteste Tochter Merab zum Weibe. Nur sei mir ein Held und führe des Herrn Kämpfe!" Saul aber dachte: Ich selbst mag nicht Hand an ihn legen. Dies mögen die Philister tun!
I Sa GerGruen 18:18  David aber sprach zu Saul: "Wer bin ich und wer ist meine Sippe, meines Vaters Geschlecht in Israel, daß ich des Königs Schwiegersohn würde?"
I Sa GerGruen 18:19  Zu jener Zeit aber, da Sauls Tochter Merab dem David gegeben werden sollte, ward sie dem Mecholatiten Adriel zum Weibe gegeben.
I Sa GerGruen 18:20  Sauls Tochter Mikal aber liebte David. Man sagte es Saul, und die Sache war ihm recht.
I Sa GerGruen 18:21  Saul dachte nämlich: "Ich gebe sie ihm, daß sie ihm zum Fallstrick werde und der Philister Hand über ihn komme." So sprach Saul zu David: "Du kannst noch heute schnell mein Schwiegersohn werden."
I Sa GerGruen 18:22  Und Saul befahl seinen Dienern: "Redet mit David im stillen also: 'Der König hat an dir Gefallen, und seine Diener lieben dich! So verschwägere dich mit dem König!'"
I Sa GerGruen 18:23  Solches redeten Sauls Diener David vor. Da sprach David. "Dünkt es euch gering, des Königs Schwiegersohn zu werden? Ich bin doch ein armer und geringer Mann."
I Sa GerGruen 18:24  Da meldeten Sauls Diener ihm: "So und so hat David gesprochen."
I Sa GerGruen 18:25  Da sprach Saul: "So sollt ihr zu David sagen: 'Der König wünscht keinen anderen Brautpreis als hundert Philisterglieder, um sich an des Königs Feinden zu rächen.'" Saul aber rechnete damit, durch der Philister Hand David zu stürzen.
I Sa GerGruen 18:26  Seine Diener meldeten nun David diese Worte, und David gefiel die Sache, des Königs Schwiegersohn zu werden. Noch war die Zeit nicht vorüber,
I Sa GerGruen 18:27  da zog David mit seinen Männern aus und schlug unter den Philistern 200 Mann. Und David brachte ihre Glieder und zählte sie dem Könige vor, um des Königs Schwiegersohn zu werden. Da gab ihm Saul seine Tochter Mikal zum Weibe.
I Sa GerGruen 18:28  Saul aber sah und erkannte, daß der Herr mit David war und daß Sauls Tochter Mikal ihn liebte.
I Sa GerGruen 18:29  Da fürchtete sich Saul noch mehr vor David. So ward Saul für alle Zeit der Feind Davids.
I Sa GerGruen 18:30  Die Philisterfürsten zogen nun aus. Sobald sie aber auszogen, hatte David mehr Glück als alle anderen Diener Sauls, und sein Name ward hochgeehrt.
Chapter 19
I Sa GerGruen 19:1  Saul sprach nun zu seinem Sohne Jonatan und all seinen Dienern davon, man solle David töten. Sauls Sohn Jonatan aber liebte David innig.
I Sa GerGruen 19:2  So erzählte Jonatan dem David: "Mein Vater Saul sucht dich zu töten. Nimm dich daher morgen früh in acht! Geh in ein Versteck und verbirg dich!
I Sa GerGruen 19:3  Ich gehe dann hinaus und stelle mich neben meinen Vater auf dem Felde, wo du bist, und rede mit meinem Vater über dich. Erfahre ich etwas, dann sage ich es dir."
I Sa GerGruen 19:4  Da redete Jonatan über David vor seinem Vater Saul Gutes und sprach zu ihm: "Der König vergehe sich nicht an seinem Knechte David! Denn er hat sich nicht an dir versündigt, sondern seine Taten sind recht gut für dich.
I Sa GerGruen 19:5  Er setzte sein Leben aufs Spiel und schlug den Philister. Der Herr schaffte so für ganz Israel einen großen Sieg. Du hast es gesehen und dann freutest du dich. Warum willst du dich an unschuldigem Blut vergehen und David grundlos töten?"
I Sa GerGruen 19:6  Da schenkte Saul dem Jonatan Gehör. Und Saul schwur: "So wahr der Herr lebt! Er soll nicht getötet werden!"
I Sa GerGruen 19:7  Da rief Jonatan den David. Und Jonatan erzählte ihm all diese Worte. Dann führte Jonatan David zu Saul, und er blieb bei ihm wie zuvor.
I Sa GerGruen 19:8  Als nun wieder Krieg ausbrach, zog David aus und stritt gegen die Philister. Er schlug sie schwer, und sie flohen vor ihm.
I Sa GerGruen 19:9  Über Saul aber kam ein böser Geist des Herrn. Er saß zu Hause, seinen Speer in der Hand. David aber spielte Zither.
I Sa GerGruen 19:10  Da suchte Saul den David mit dem Speer an die Wand zu spießen. Er aber wich vor Saul aus, und so stieß er den Speer in die Wand. David aber floh und entkam.
I Sa GerGruen 19:11  In jener Nacht aber schickte Saul Boten in Davids Haus, um auf ihn aufzupassen und ihn am anderen Morgen zu töten. Aber den David warnte sein Weib Mikal; sie sprach: "Rettest du nicht diese Nacht dein Leben, dann bist du morgen des Todes."
I Sa GerGruen 19:12  Und Mikal ließ David durchs Fenster hinab. Er ging weg, floh und entkam.
I Sa GerGruen 19:13  Mikal aber nahm den Teraphim, tat ihn ins Bett, legte einen Ziegenpelz zu seinen Häupten und bedeckte ihn mit der Decke.
I Sa GerGruen 19:14  Saul schickte nun Boten, David festzunehmen. Da sprach sie: "Er ist krank."
I Sa GerGruen 19:15  Da sandte Saul die Boten zurück, nach David zu sehen, und sprach: "Schleppt mir ihn samt dem Bette her, daß ich ihn töte!"
I Sa GerGruen 19:16  Die Boten kamen. Da lag im Bette der Teraphim, zu seinen Häupten der Ziegenpelz.
I Sa GerGruen 19:17  Da sprach Saul zu Mikal: "Warum hast du mich so betrogen, daß du meinen Feind entrinnen ließest und er heil entkam?" Da sprach Mikal zu Saul: "Er sagte zu mir: 'Laß mich, oder ich schlage dich tot.'"
I Sa GerGruen 19:18  David aber war geflohen, und so entkam er. Da kam er zu Samuel auf die Höhe und erzählte ihm alles, was Saul ihm getan. Da gingen er und Samuel und wohnten in einem Heim.
I Sa GerGruen 19:19  Da ward Saul gemeldet: "David ist in dem Heim auf der Höhe."
I Sa GerGruen 19:20  Da sandte Saul Boten, David zu holen. Sie sahen den Trupp der Propheten in Verzückung, und Samuel stand dabei als Vorsteher. Da kam über Sauls Boten ein Gottesgeist, und auch sie wurden verzückt.
I Sa GerGruen 19:21  Man meldete dies Saul. Da sandte er andere Boten. Aber auch sie wurden verzückt. Saul sandte zum drittenmal Boten. Da wurden auch sie verzückt.
I Sa GerGruen 19:22  Da ging er selbst nach der Höhe und kam zum großen Brunnen bei Seku. Da fragte er. "Wo sind Samuel und David?" Man sagte: "Sie sind in dem Heim auf der Höhe."
I Sa GerGruen 19:23  Da ging er von dort zu dem Heim auf der Höhe. Und auch ihn überkam der Gottesgeist. Er ging verzückt, bis er zu dem Heim auf der Höhe kam.
I Sa GerGruen 19:24  Da streifte auch er seine Kleider ab und war vor Samuel verzückt. So lag er nackt da, jenen ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher pflegt man zu sagen: "Ist auch Saul unter den Propheten
Chapter 20
I Sa GerGruen 20:1  David aber floh aus dem Heim auf der Höhe. Er kam und sprach vor Jonatan: "Was habe ich verbrochen? Was ist meine Schuld und meine Sünde gegen deinen Vater, daß er mir nach dem Leben trachtet?"
I Sa GerGruen 20:2  Er sprach zu ihm: "Das sei ferne! Du mußt nicht sterben. Mein Vater tut nichts Wichtiges oder Unwichtiges, ohne es mir vorher zu sagen. Warum sollte mein Vater mir dies vorenthalten? Es ist nichts."
I Sa GerGruen 20:3  Aber David beteuerte wiederum und sprach: "Dein Vater weiß gut, daß ich mit dir gut stehe. Er denkt: Das soll Jonatan nicht erfahren, daß er sich nicht gräme. Aber so wahr der Herr lebt und du lebst! Nur ein Schritt ist zwischen mir und dem Tod."
I Sa GerGruen 20:4  Da sprach Jonatan zu David: "Was wünscht deine Seele, daß ich es dir tue?"
I Sa GerGruen 20:5  Da sprach David zu Jonatan: "Morgen ist Neumond. Da sollte ich mit dem König beim Mahle sitzen. Aber entlaß mich, daß ich mich auf dem Feld bis zum dritten Abend verberge!
I Sa GerGruen 20:6  Vermißt mich dein Vater, dann sprich: 'David hat sich von mir Urlaub erbeten, um nach seiner Stadt Bethlehem zu eilen; denn das Jahresopfer ist dort für die ganze Sippe!'
I Sa GerGruen 20:7  Spricht er also: 'Gut!', so ist Friede deinem Sklaven. Gerät er aber in Zorn, so wisse, daß das Unheil von ihm beschlossen ist!
I Sa GerGruen 20:8  Darin zeige deinem Sklaven Liebe! Du hast ja deinen Sklaven mit dir in einen Herrnbund treten lassen. Ist aber bei mir eine Schuld, dann töte du selbst mich! Aber warum wolltest du mich zu deinem Vater bringen?"
I Sa GerGruen 20:9  Da sprach Jonatan: "Das sei ferne von dir! Würde ich wirklich erfahren, daß von meinem Vater beschlossen ist, Unheil über dich zu bringen, sollte ich es dir nicht melden?"
I Sa GerGruen 20:10  Da sprach David zu Jonatan: "Wer meldet es mir oder was dein Vater dir sonst Schroffes antwortet?"
I Sa GerGruen 20:11  Da sprach Jonatan zu David: "Auf! Laßt uns aufs Feld gehen!" Da gingen beide aufs Feld.
I Sa GerGruen 20:12  Da sprach Jonatan zu David: "Beim Herrn, Israels Gott! Ich forsche meinen Vater aus, übermorgen um diese Zeit, ob es gut um David steht. Wo nicht, dann sende ich zu dir und offenbare es dir.
I Sa GerGruen 20:13  Der Herr tue Jonatan das und das! Wenn meinem Vater das Unheil gegen dich gefiele, so offenbarte ich es dir doch und ließe dich ziehen, und du zögest im Frieden. Der Herr sei mit dir, wie er mit meinem Vater gewesen!
I Sa GerGruen 20:14  Und solange ich noch am Leben bin, mögest du an mir des Herrn Liebe üben, daß ich nicht sterbe!
I Sa GerGruen 20:15  Aber du wirst niemals meinem Hause deine Liebe entziehen, auch dann nicht, wenn der Herr die Feinde Davids ausrottet, Mann für Mann vom Erdboden."
I Sa GerGruen 20:16  So schloß Jonatan mit dem Hause Davids einen Bund, hatte doch der Herr ihn von der Schar der Feinde Davids ausgenommen.
I Sa GerGruen 20:17  Da schwur Jonatan noch einmal David bei seiner Liebe zu ihm. Denn wie sein eigen Leben liebte er ihn.
I Sa GerGruen 20:18  Dann sprach Jonatan zu ihm: "Morgen ist Neumond. Da wirst du vermißt; denn man wird die Blicke auf deinen Sitz richten.
I Sa GerGruen 20:19  Gehst du nun übermorgen zur Stadt hinab, dann komm am Werktag zu dem Ort, wo du dich verborgen hast, und setze dich neben jenen Stein!
I Sa GerGruen 20:20  Ich schieße dann drei Pfeile nach einer Richtung hin, als schösse ich nach einem Ziele.
I Sa GerGruen 20:21  Dann schicke ich den Knaben: 'Auf! Such die Pfeile!' Sage ich nun zum Knaben: 'Die Pfeile liegen herwärts von dir', dann nimm es auf und komm! Denn dann ist Friede mit dir und nichts anderes, so wahr der Herr lebt.
I Sa GerGruen 20:22  Sage ich aber zum Jüngling: 'Die Pfeile liegen vorwärts von dir', so geh! Dann schickt dich der Herr fort.
I Sa GerGruen 20:23  Für das Wort, das wir, ich und du, gesprochen haben, sei der Herr zwischen mir und dir in Ewigkeit Zeuge!"
I Sa GerGruen 20:24  David verbarg sich nun im Felde. Der Neumond kam. Da setzte sich der König zum Mahle.
I Sa GerGruen 20:25  Und der König saß wie immer auf seinem Sitz, auf dem Wandsitz. Jonatan aber saß vornan, und Abner saß an Sauls Seite. Davids Platz aber fiel auf.
I Sa GerGruen 20:26  Saul sagte nichts an jenem Tage, sondern dachte: "Ein Vorkommnis ist es. Er ist nicht rein, weil er noch nicht gereinigt ist."
I Sa GerGruen 20:27  Am zweiten Tage nach dem Neumond fiel Davids Platz wieder auf. Da fragte Saul seinen Sohn Jonatan: "Warum ist Isais Sohn weder gestern noch heute zum Mahle gekommen?"
I Sa GerGruen 20:28  Darauf erwiderte Jonatan dem Saul: "David hat sich von mir Urlaub nach Bethlehem erbeten.
I Sa GerGruen 20:29  Er sagte: 'Entlaß mich! Denn wir haben in der Stadt ein Familienopfer. Und da hat mein Bruder mich entboten. Und nun, finde ich in deinen Augen Gnade, so möchte ich entschuldigt sein und meine Brüder besuchen.' Deshalb ist er nicht an des Königs Tafel gekommen."
I Sa GerGruen 20:30  Da ergrimmte Saul über Jonatan und sprach zu ihm: "Du Sohn versuchten Abfalls! Weiß ich nicht, daß du ein Freund des Isaisohns bist, zu deiner und deiner Mutter Schmach und Schande!
I Sa GerGruen 20:31  Denn solange der Isaisohn auf Erden lebt, hast weder du noch hat dein Königtum Bestand. Nun schicke hin und hol ihn mir! Er ist ein Kind des Todes."
I Sa GerGruen 20:32  Jonatan aber antwortete seinem Vater Saul und sprach zu ihm: "Warum soll er getötet werden? Was hat er verbrochen?"
I Sa GerGruen 20:33  Da schwang Saul die Lanze gegen ihn, um ihn zu ermorden. Da erkannte Jonatan, daß es von seinem Vater beschlossen war, David zu töten.
I Sa GerGruen 20:34  Und Jonatan stand in glühendem Zorn von der Tafel auf. Er hatte aber am zweiten Neumondstage nichts gegessen. Denn er war betrübt um David und weil ihn sein Vater beschimpft hatte.
I Sa GerGruen 20:35  Am Morgen ging Jonatan aufs Feld hinaus, gemäß der Verabredung mit David; ein kleiner Knabe war bei ihm.
I Sa GerGruen 20:36  Da sagte er zu seinem Knaben: "Lauf und such die Pfeile, die ich abschieße!" Der Knabe lief; er selbst aber schoß die Pfeile über ihn hinaus.
I Sa GerGruen 20:37  Als der Knabe an die Stelle der Pfeile kam, die Jonatan abgeschossen hatte, rief Jonatan dem Knaben nach und sprach: "Liegen nicht die Pfeile vorwärts von dir?"
I Sa GerGruen 20:38  Dann rief Jonatan dem Knaben nach: "Rasch! Spute dich! Halt dich nicht auf!" Da hob der Knabe die Pfeile und brachte sie seinem Herrn.
I Sa GerGruen 20:39  Der Knabe aber wußte von nichts. Nur Jonatan und David wußten darum.
I Sa GerGruen 20:40  Und Jonatan gab seine Waffen dem Knaben, der bei ihm war, und sprach zu ihm: "Auf! Bring sie in die Stadt!"
I Sa GerGruen 20:41  Als aber der Knabe fortgegangen war, erhob sich David im Hintergrund, fiel auf sein Antlitz zur Erde und verneigte sich dreimal. Dann küßten sie einander und weinten lange zusammen, David aber noch länger.
I Sa GerGruen 20:42  Dann sprach Jonatan zu David: "Geh im Frieden! Wir haben uns ja beide in des Herrn Namen zugeschworen: 'Der Herr ist zwischen mir und dir, meinem und deinem Stamm für alle Zeit.'"
Chapter 21
I Sa GerGruen 21:1  Da stand er auf und ging. Jonatan aber kehrte in die Stadt zurück.
I Sa GerGruen 21:2  David kam nun nach Nob zu dem Priester Achimelek. Und Achimelek eilte David entgegen und sprach zu ihm: "Warum kommst du allein? Weshalb ist niemand bei dir?"
I Sa GerGruen 21:3  Da sprach David zum Priester Achimelek: "Der König hat mir einen Auftrag gegeben, sprach er doch zu mir: 'Niemand erfahre etwas von der Sache, deretwegen ich dich sende und die ich dir auftrage.' Die Diener aber habe ich an den und den Ort beschieden.
I Sa GerGruen 21:4  Nun aber! Was hast du zur Hand? Gib mir fünf Brote oder was sonst da ist!"
I Sa GerGruen 21:5  Der Priester antwortete dem David und sprach: "Es ist kein gewöhnliches Brot zur Hand. Nur geweihtes Brot ist da. Haben sich die Diener der Weiber enthalten?"
I Sa GerGruen 21:6  Da antwortete David dem Priester und sprach zu ihm: "Ja! Weiber sind uns in letzter Zeit versagt gewesen, als ich fortging. So blieben die Geschlechtsteile der Diener rein, obgleich es ein gewöhnliches Unternehmen war. Wieviel mehr ist man heute am Geschlechtsteil rein!"
I Sa GerGruen 21:7  Da gab ihm der Priester Geweihtes. Denn dort war kein anderes Brot da als Schaubrote, die man vor dem Herrn weggenommen hatte, um frisches Brot aufzulegen, wenn man jenes wegnahm.
I Sa GerGruen 21:8  Nun war dort an jenem Tage ein Mann von Sauls Dienern vor dem Herrn eingeschlossen, namens Doëg, der Edomiter, und Oberster der Hirten Sauls.
I Sa GerGruen 21:9  David sprach nun zu Achimelek: "Ist bei dir nicht eine Lanze oder ein Schwert zu haben? Denn ich habe weder mein Schwert noch meine sonstigen Waffen mitgenommen, weil des Königs Sache drängte."
I Sa GerGruen 21:10  Da sprach der Priester: "Das Schwert des Philisters Goliat, den du im Terebinthental erschlugst, ist in ein großes Tuch eingehüllt hinter dem Ephod. Willst du es nehmen, so nimm es! Ein anderes sonst ist nicht hier." Da sprach David: "Keines wie dies! Gib es mir!"
I Sa GerGruen 21:11  David brach nun auf und floh an jenem Tage vor Saul. So kam er zum König Akis von Gat.
I Sa GerGruen 21:12  Da sprachen Akis Diener zu ihm: "Ist das nicht David, des Landes König? Sangen sie nicht ihm zu Ehren im Reigen: 'Saul hat seine Tausend erschlagen, David aber seine Zehntausend?'"
I Sa GerGruen 21:13  David aber nahm sich diese Worte zu Herzen und fürchtete sich recht vor dem König Akis von Gat.
I Sa GerGruen 21:14  Und so entstellte er sein Gebaren vor ihnen und tat bei ihnen wie toll. Er schimpfte auf die Torflügel und ließ seinen Speichel in den Bart fließen.
I Sa GerGruen 21:15  Da sprach Akis zu seinen Dienern: "Ihr seht ja: ein toller Mensch! Weshalb bringt ihr ihn zu mir? Fehlt es mir an Tollen, daß ihr diesen bringt, sich bei mir auszutollen? Soll dieser in mein Haus kommen?"
Chapter 22
I Sa GerGruen 22:1  David ging nun von dort weg und rettete sich in die Höhle Adullam. Dies hörten seine Brüder und sein ganzes Vaterhaus und sie zogen zu ihm dorthin hinab.
I Sa GerGruen 22:2  Um ihn scharten sich auch allerlei Bedrängte und alle, die einen Gläubiger hatten, und alle Unzufriedenen. So ward er ihr Anführer, und bei ihm waren an 400 Mann.
I Sa GerGruen 22:3  Von da ging David nach der Mispa in Moab; da sprach er zu Moabs König: "Dürften nicht mein Vater und meine Mutter bei euch bleiben, bis ich weiß, was Gott mit mir vorhat?"
I Sa GerGruen 22:4  Also ließ er sie beim König von Moab. Und sie wohnten bei ihm, solange David auf der Bergfeste war.
I Sa GerGruen 22:5  Da sprach der Prophet Gat zu David: "Du darfst nicht auf der Bergfeste bleiben. Auf! Kehr zurück ins Land Juda!" Da machte sich David auf den Weg und kam in den Wald von Cheret.
I Sa GerGruen 22:6  Da hörte Saul, daß David und die Leute bei ihm entdeckt seien. Saul aber saß eben auf der Gibea unter der Tamariske auf der Höhe, den Speer in der Hand, und alle seine Diener standen um ihn.
I Sa GerGruen 22:7  Da sprach Saul zu seinen Dienern, die ihn umstanden: "Hört doch, ihr Söhne Benjamins! Schenkt irgendeinem von euch der Isaisohn Felder und Weinberge und macht er irgendeinen von euch zum Hauptmann über Tausend und Hundert,
I Sa GerGruen 22:8  daß ihr euch alle gegen mich verschworen habt und keiner mir angezeigt hat, daß sich mein Sohn mit dem Sohne Isais verbündete, und daß sich keiner von euch meinetwegen härmte und mir anzeigte, daß mein Sohn meinen Sklaven gegen mich zum Lauern aufgehetzt hat, wie es jetzt ist?"
I Sa GerGruen 22:9  Da hob der Edomiter Doëg an - er stand nämlich bei Sauls Dienern -: "Ich habe gesehen, wie der Isaisohn nach Nob zu Achitubs Sohn Achimelek gekommen ist.
I Sa GerGruen 22:10  Und dieser fragte für ihn den Herrn; auch Zehrung hat er ihm gegeben. Ebenso hat er ihm das Schwert des Philisters Goliat gegeben."
I Sa GerGruen 22:11  Da entbot der König den Priester Achimelek, Achitubs Sohn, und sein ganzes Vaterhaus, die Priester zu Nob. Und sie kamen alle zum König.
I Sa GerGruen 22:12  Da sprach Saul: "Hör einmal, Sohn Achitubs!" Er sprach: "Ja, Herr!"
I Sa GerGruen 22:13  Da sprach Saul zu ihm: "Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und Isais Sohn? Du gabst ihm Brot und Schwert und befragtest für ihn Gott. So konnte er gegen mich als Lauerer auftreten, wie es jetzt der Fall ist.
I Sa GerGruen 22:14  Da erwiderte Achimelek dem König und sprach: "Aber wer ist unter all deinen Dienern so treu wie David? Dazu des Königs Schwiegersohn und auserwählt für deine Leibwache und geehrt in deinem Hause!
I Sa GerGruen 22:15  Habe ich erst heute angefangen, für ihn Gott zu befragen? Das sei ferne von mir! Lege der König seinem Sklaven und dessen ganzem väterlichen Hause nichts zur Last! Denn dein Sklave hat von all dem nichts gewußt, weder Unwichtiges noch Wichtiges."
I Sa GerGruen 22:16  Da sprach der König: "Du mußt sterben, Achimelek, du und dein ganzes väterliches Haus."
I Sa GerGruen 22:17  Und der König sprach zu den Läufern, die ihn umstanden: "Tretet her und tötet die Priester des Herrn! Denn auch sie halten es mit David. Sie haben gewußt, daß er auf der Flucht war, und haben mir nichts angezeigt." Aber die Diener des Königs weigerten sich, Hand anzulegen und des Herrn Priester niederzustoßen.
I Sa GerGruen 22:18  Da sprach der König zu Doëg: "Tritt du her und stoße die Priester nieder!" Da trat der Edomiter Doëg hinzu. Und dieser stieß die Priester nieder. Er tötete an jenem Tage 85 Männer, die das linnene Ephod trugen.
I Sa GerGruen 22:19  Auch die Priesterstadt Nob schlug er mit des Schwertes Schärfe, Männer und Weiber, Knaben und Säuglinge, ebenso Rinder, Esel und Schafe mit des Schwertes Schärfe.
I Sa GerGruen 22:20  Nur ein Sohn des Achitubsohnes Achimelek, namens Ebjatar, entkam. Er floh zu David.
I Sa GerGruen 22:21  Und Ebjatar meldete David. "Saul hat die Priester des Herrn ermordet."
I Sa GerGruen 22:22  Da sprach David zu Ebjatar: "Ich habe es damals geahnt, weil der Edomiter Doëg dort war, daß er es Saul verriete. Ich räche jede Seele in deines Vaters Haus.
I Sa GerGruen 22:23  Bleib bei mir! Hab keine Furcht! Denn der sucht wahrlich mein Leben, der das deine sucht. Denn du bist mir ein Ehrenpfand."
Chapter 23
I Sa GerGruen 23:1  Da meldete man David: "Die Philister berennen Kegila und plündern die Tennen."
I Sa GerGruen 23:2  Da fragte David den Herrn: "Soll ich gehen und diese Philister schlagen?" Da sprach der Herr zu David: "Auf! Schlage die Philister und befreie Kegila!"
I Sa GerGruen 23:3  Aber Davids Mannen sprachen zu ihm: "Wir sind hier in Juda schon voller Furcht. Wie erst, wenn wir nach Kegila gegen die Philisterscharen ziehen?"
I Sa GerGruen 23:4  Da fragte David den Herrn noch einmal, und der Herr beschied und sprach: "Auf! Zieh nach Kegila hinab! Denn ich gebe die Philister in deine Hand."
I Sa GerGruen 23:5  Da zog David mit seinen Leuten nach Kegila, griff die Philister an, trieb ihr Vieh weg und schlug sie gewaltig. So half David den Einwohnern Kegilas.
I Sa GerGruen 23:6  Als Ebjatar, Achimeleks Sohn, zu David nach Kegila floh, kam auch das Ephod mit ihm hinab.
I Sa GerGruen 23:7  Da ward Saul gemeldet: "David ist nach Kegila gekommen." Da sprach Saul: "Gott liefert ihn mir in die Hand. Jetzt ist er eingeschlossen, da er in eine Stadt mit Tor und Riegel kam."
I Sa GerGruen 23:8  Und Saul entbot das ganze Volk zum Kampfe nach Kegila hinab, um David und seine Leute zu belagern.
I Sa GerGruen 23:9  David aber erfuhr, daß Saul gegen ihn Unheil schmiede. Da sprach er zum Priester Ebjatar: "Bring das Ephod her!"
I Sa GerGruen 23:10  Dann sprach David: "Herr, Gott Israels! Dein Knecht hört, daß Saul nach Kegila zu kommen strebt und meinetwegen die Stadt vernichten will.
I Sa GerGruen 23:11  Werden mich Kegilas Bürger ihm ausliefern? Kommt Saul herab, wie Dein Knecht gehört hat? Herr, Gott Israels, melde es Deinem Knecht!" Da sprach der Herr: "Ja."
I Sa GerGruen 23:12  Da sprach David: "Werden Kegilas Bürger mich und meine Leute an Saul ausliefern?" Da sprach der Herr: "Ja!"
I Sa GerGruen 23:13  Da brachen David und seine Leute auf, etwa 600 Mann, und verließen Kegila. Dann streiften sie da und dort herum. Da ward Saul gemeldet: "David ist aus Kegila entkommen." Daraufhin gab er den Zug auf.
I Sa GerGruen 23:14  David aber weilte in der Wüste, auf Bergeshöhen. Dann saß er im Gebirge in der Wüste Ziph. Saul aber suchte ihn zwar die ganze Zeit; aber Gott gab ihn nicht in seine Hand.
I Sa GerGruen 23:15  David aber hatte Angst, weil Saul ausgezogen war, ihm nach dem Leben zu trachten. Damals war David in der Wüste Ziph im Gehölz.
I Sa GerGruen 23:16  Da stand Sauls Sohn Jonatan auf und ging zu David ins Gehölz. Er ergriff seine Hand voller Herzlichkeit
I Sa GerGruen 23:17  und sprach zu ihm: "Fürchte dich nicht! Denn meines Vaters Saul Hand findet dich nicht. Du wirst König über Israel, und ich werde der Zweite nach dir. Auch mein Vater Saul weiß dies."
I Sa GerGruen 23:18  Da schlossen beide vor dem Herrn einen Bund. David blieb im Gehölz; Jonatan aber ging heim.
I Sa GerGruen 23:19  Da gingen Ziphiter zu Saul nach der Gibea hinauf und sagten: "Hält sich nicht David bei uns verborgen auf den Berghöhen im Gehölz, auf dem sonnigen Hügel südlich der Einöde?
I Sa GerGruen 23:20  Nun, König, komm herab, sobald es dir beliebt! An uns ist es, ihn in des Königs Hand zu bringen."
I Sa GerGruen 23:21  Da sprach Saul: "Gesegnet seid ihr vor dem Herrn! Denn ihr habt Mitgefühl mit mir.
I Sa GerGruen 23:22  Wohlan! Paßt noch genauer auf und erkundet den Ort, wo sein Fuß weilt! Wer hat ihn dort gesehen? Man hat mir nämlich gesagt, er übe große Vorsicht.
I Sa GerGruen 23:23  Erkundet also, was an Schlupfwinkeln da ist, wo er sich verstecken kann! Kommt aber zu mir bestimmt zurück! Dann gehe ich mit euch. Ist er noch im Lande, dann suche ich bei allen Sippen Judas."
I Sa GerGruen 23:24  Da brachen sie auf und gingen Saul voran nach Ziph. David aber und seine Leute waren in der Wüste Maon, in der Steppe südlich der Einöde.
I Sa GerGruen 23:25  So zog Saul mit seinen Leuten auf die Suche. Dies aber ward David gemeldet. Da zog er hinab zum Felsen und blieb in der Wüste Maon. Dies hörte Saul und verfolgte David in der Wüste Maon.
I Sa GerGruen 23:26  Saul zog nun auf der einen Seite des Gebirges, David mit seinen Leuten auf der anderen. David aber floh in Hast. Saul aber und seine Leute umkreisten David mit den Seinigen, um sie zu greifen.
I Sa GerGruen 23:27  Da kam aber ein Bote zu Saul und sagte: "Komm rasch! Die Philister sind ins Land eingebrochen."
I Sa GerGruen 23:28  Da stand Saul von Davids Verfolgung ab und zog gegen die Philister. Daher nennt man jenen Ort "Fels des Rückzuges".
Chapter 24
I Sa GerGruen 24:1  David aber zog von dort hinauf und saß auf Engedis Berghöhen.
I Sa GerGruen 24:2  Als Saul von den Philistern zurückkehrte, meldete man ihm: "David ist in der Wüste von Engedi."
I Sa GerGruen 24:3  Da nahm Saul 3.000 auserlesene Mannen aus ganz Israel und zog hin, um David und seine Leute vorn auf dem Steinbockfelsen zu suchen.
I Sa GerGruen 24:4  So kam er zu den Schafhürden am Wege. Hier aber war eine Höhle. Da ging Saul hinein, seine Füße zu begießen. David aber und seine Leute kauerten im Rückteile der Höhle.
I Sa GerGruen 24:5  Da sprachen Davids Mannen zu ihm: "Das ist der Tag, wovon der Herr zu dir gesprochen: 'Ich gebe deinen Feind in deine Hand, daß du mit ihm tust, wie es dir gut dünkt.'" Da stand David auf und schnitt heimlich ein Ende von Sauls Mantel ab.
I Sa GerGruen 24:6  Nachher aber schlug David das Herz darüber, daß er dem Saul das Ende abgeschnitten habe.
I Sa GerGruen 24:7  Und er sprach zu seinen Mannen: "Fern sei es von mir des Herrn wegen, daß ich so etwas meinem Herrn, dem Gesalbten des Herrn, tue und meine Hand an ihn lege! Denn er ist der Gesalbte des Herrn."
I Sa GerGruen 24:8  Und David wies seine Leute mit Worten zurecht und erlaubte ihnen nicht, sich an Saul zu vergreifen. Saul aber verließ die Höhle und zog seines Weges.
I Sa GerGruen 24:9  Da stand David hernach auf, ging aus der Höhle und rief Saul nach: "Mein Herr und König!" Da sah sich Saul um, und David neigte sich mit dem Antlitz zur Erde und huldigte.
I Sa GerGruen 24:10  Dann sprach David zu Saul: "Warum hörst du auf das Gerede der Leute, die sagen: 'David sinnt auf dein Verderben?'
I Sa GerGruen 24:11  Heute sehen deine Augen, daß dich der Herr mir heute in der Höhle in die Hand gegeben hat. Man hat gesagt, ich solle dich töten. Aber mir tat es leid um dich, und ich sprach: 'Ich strecke meine Hand nicht aus wider meinen Herrn. Denn er ist des Herrn Gesalbter.'
I Sa GerGruen 24:12  Mein Vater! Sieh! Ja, sieh hier das Ende deines Mantels in meiner Hand! Daß ich nur deines Mantels Ende abgeschnitten und dich nicht getötet habe, daran erkenne deutlich, daß ich nicht Bosheit und Verrat im Schilde führe und daß ich mich nicht an dir vergangen habe! Du aber machst Jagd auf mein Leben.
I Sa GerGruen 24:13  Der Herr richte zwischen mir und dir! Der Herr räche mich an dir! Aber meine Hand wird nicht gegen dich sein.
I Sa GerGruen 24:14  Wie das alte Sprichwort sagt: 'Von Frevlern kommt Frevel'; aber meine Hand wird nicht wider dich sein.
I Sa GerGruen 24:15  Hinter wem zieht Israels König her? Wen verfolgst du? Einen toten Hund! Einen winzigen Floh!
I Sa GerGruen 24:16  So sei denn der Herr Richter! Er entscheide zwischen mir und dir! Er schaue darein und führe meine Sache! Er schaffe mir Recht vor dir!"
I Sa GerGruen 24:17  Als David diese Worte an Saul geendet hatte, sprach Saul: "Ist das deine Stimme, mein Sohn David?" Und Saul hob laut zu weinen an.
I Sa GerGruen 24:18  Er sprach zu David: "Du bist gerechter als ich. Denn du tust mir Gutes, und ich dir Böses.
I Sa GerGruen 24:19  Du hast heute gezeigt, was du mir Gutes getan, da mich der Herr in deine Hand gegeben und du mich nicht getötet hast.
I Sa GerGruen 24:20  Trifft sonst jemand seinen Feind, läßt er ihn heilen Weges ziehen? Der Herr möge dir also Gutes vergelten für das, was du heute mir getan!
I Sa GerGruen 24:21  Nun weiß ich, daß du König wirst und daß in deiner Hand Israels Königtum Bestand hat.
I Sa GerGruen 24:22  So schwöre mir denn beim Herrn, daß du nicht meine Nachkommen nach mir ausrottest und nicht meinen Namen aus meinem Vaterhaus tilgest!" Und David schwur es Saul zu. Dann zog Saul heim. David aber und seine Leute waren inzwischen auf die Bergeshöhe gestiegen.
Chapter 25
I Sa GerGruen 25:1  Da starb Samuel. Ganz Israel versammelte sich und trauerte um ihn. Dann begruben sie ihn in seinem Hause auf der Rama. David aber machte sich auf und zog in die anstoßende Wüste hinab.
I Sa GerGruen 25:2  In Maon aber war ein Mann; dieser hatte seine Zucht am Karmel. Der Mann aber war sehr reich. Er besaß 3.000 Schafe und 1.000 Ziegen. Eben war er zur Schur seiner Schafe in Karmel.
I Sa GerGruen 25:3  Der Mann hieß Nabal, und sein Weib Abigail. Das Weib war feingebildet und schön, der Mann aber roh und bösartig; denn er war selbst wie seine Gesinnung.
I Sa GerGruen 25:4  David hörte nun in der Wüste, daß Nabal seine Schafe schor.
I Sa GerGruen 25:5  Da sandte David zehn Diener ab. Und David sprach zu den Dienern: "Zieht zum Karmel hinauf, geht zu Nabal, begrüßt ihn in meinem Namen
I Sa GerGruen 25:6  und sagt ihm zum Gruße also: 'Dir und deinem Hause sei Heil, ebenso allem, was dir ist!
I Sa GerGruen 25:7  Ich habe gehört, daß du Schafschur hältst. Nun sind deine Hirten mit uns zusammen gewesen. Wir haben sie nicht gekränkt, und nichts ist von ihnen vermißt worden, solange sie in Karmel waren.
I Sa GerGruen 25:8  Frage deine Diener! Sie bestätigen es dir. So mögen die Knechte Gnade finden in deinen Augen! Wir kommen ja zu einem Festtag. Gib also deinen Knechten und deinem Sohne David, was du vermagst!'"
I Sa GerGruen 25:9  Davids Knechte kamen und redeten mit Nabal also in Davids Namen und warteten.
I Sa GerGruen 25:10  Da erwiderte Nabal den Knechten Davids und sprach: "Wer ist David und wer Isais Sohn? Heute gibt es genug Knechte, die ihren Herren davonlaufen.
I Sa GerGruen 25:11  Soll ich da mein Brot, mein Wasser und mein Schlachtvieh, das ich für meine Scherer schlachte, Leuten geben, von denen ich nicht weiß, woher sie sind?"
I Sa GerGruen 25:12  Da traten Davids Diener den Rückweg an und kehrten um. Sie kamen heim und meldeten ihm jene Worte.
I Sa GerGruen 25:13  Da sprach David zu seinen Männern: "Jeder gürte sein Schwert um!" Da gürtete jeder sein Schwert um. Auch David gürtete sein Schwert um. Dann zogen sie hinter David hinauf, an vierhundert Mann. Zweihundert aber waren beim Gepäck geblieben.
I Sa GerGruen 25:14  Aber schon hatte der Abigail, dem Weibe Nabals, ein Knecht von jenen Knechten gemeldet: "David hat aus der Wüste hergesandt, unseren Herrn zu begrüßen. Er aber fuhr sie an.
I Sa GerGruen 25:15  Und doch waren die Männer gegen uns sehr gut. Wir sind nie gekränkt worden und haben nie etwas vermißt, solange wir bei ihnen umhergezogen sind, wenn wir auf dem Felde waren.
I Sa GerGruen 25:16  Sie waren eine Mauer um uns bei Nacht so gut wie bei Tag, solange wir bei ihnen die Schafe hüteten.
I Sa GerGruen 25:17  Besinne dich nun und sieh, was du tun willst! Denn fertig ist das Unheil über unseren Herrn und sein ganzes Haus. Er selbst ist ein bösartiger Mann, zu dem man nichts sagen darf."
I Sa GerGruen 25:18  Da nahm Abigail eilends zweihundert Brote, zwei Schläuche Wein, fünf zubereitete Schafe und fünf Maß geröstetes Getreide, hundert Dörrtrauben und zweihundert Feigenkuchen und lud alles auf Esel.
I Sa GerGruen 25:19  Dann sagte sie zu ihren Knechten: "Zieht mir voraus! Ich folge euch sogleich." Ihrem Manne Nabal aber hatte sie nichts gesagt.
I Sa GerGruen 25:20  So ritt sie auf einem Esel abwärts, vom Berge verdeckt. Da kam David mit seinen Leuten herunter und auf sie zu. So traf sie diese.
I Sa GerGruen 25:21  David aber hatte gesagt: "Rein umsonst habe ich ihm seine ganze Habe in der Wüste gehütet, daß von all seiner Habe nie etwas vermißt worden ist. Und da vergilt er mir Gutes mit Bösem.
I Sa GerGruen 25:22  Dies und das tue Gott den Feinden Davids, wenn ich von all den Seinen bis zum Morgengrauen auch nur einen Wandpisser übriglasse!"
I Sa GerGruen 25:23  Als Abigail David erblickte, stieg sie schnell vom Esel, warf sich bei Davids Anblick auf ihr Antlitz, beugte sich zu Boden,
I Sa GerGruen 25:24  warf sich ihm zu Füßen und sprach: "Auf mir, mein Herr, liegt die Schuld. Möchte deine Magd vor dir reden dürfen! Hör die Worte deiner Magd an!
I Sa GerGruen 25:25  Möchte sich doch nicht mein Herr um diesen bösartigen Menschen kümmern, um Nabal! Denn wie er heißt, so ist er. Tor heißt er, und Torheit ist an ihm. Ich aber, deine Magd, habe meines Herrn Leute, die du gesandt hast, nicht gesehen.
I Sa GerGruen 25:26  Nun denn, mein Herr! So wahr der Herr lebt und so wahr du lebst, den der Herr vor Blutschuld zurückhält und vor Selbsthilfe! Nun denn! Deinen Feinden soll es gehen wie Nabal, denen, die für meinen Herrn Unheil suchen!
I Sa GerGruen 25:27  Nun denn! Dies Geschenk, das deine Sklavin meinem Herrn bringt, gebe man den Dienern, die meinem Herrn auf seinen Zügen folgen!
I Sa GerGruen 25:28  Vergib deiner Magd die Ungeschicklichkeit! Denn der Herr wird meinem Herrn ein dauerndes Haus schaffen. Weil mein Herr die Kämpfe des Herrn kämpft, so darf sich kein Unrecht in deinem Leben an dir finden.
I Sa GerGruen 25:29  Leute standen auf, dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu streben. Aber meines Herrn Leben ist unantastbar in der Schatzkammer des Lebens beim Herrn, deinem Gott. Das Leben deiner Feinde aber legt er in die Schleuderpfanne.
I Sa GerGruen 25:30  Tut dann der Herr an meinem Herrn, wie er Gutes dir verheißen, und bestellt er dich zum Fürsten über Israel,
I Sa GerGruen 25:31  dann wird dir dies nicht zum Anstoß werden und meinem Herrn nicht zur Gewissensnot, daß du grundlos Blut vergossen und daß mein Herr sich selbst geholfen hätte. Tut aber der Herr meinem Herrn Gutes, dann gedenke auch deiner Magd!"
I Sa GerGruen 25:32  Da sprach David zu Abigail: "Gepriesen sei der Herr, Gott Israels, der dich mir heute entgegenschickt!
I Sa GerGruen 25:33  Gepriesen sei deine Klugheit und gepriesen seist du selbst, die mich heute zurückgehalten, in Blutschuld zu kommen und mir selbst zu helfen!
I Sa GerGruen 25:34  Aber so wahr der Herr, Israels Gott, lebt, der mich abgehalten, dir ein Leid zu tun! Wärest du mir nicht schnell entgegengekommen, dann bliebe dem Nabal bis zum Morgengrauen auch nicht ein Wandpisser übrig."
I Sa GerGruen 25:35  David nahm nun aus ihrer Hand, was sie ihm gebracht hatte. Dann sprach er zu ihr: "Zieh im Frieden heim! Ich schenke dir Gehör und nehme auf dich Rücksicht."
I Sa GerGruen 25:36  Abigail kam nun zu Nabal. Er hatte eben zu Hause ein Mahl wie ein Königsmahl. Und Nabals Herz war guter Dinge, und so ward er schwer betrunken. Da sagte sie ihm nicht das geringste bis zum Morgengrauen.
I Sa GerGruen 25:37  Am Morgen aber, als der Wein aus Nabal wich, erzählte ihm sein Weib diese Begebnisse. Da stockte sein Herz in seiner Brust und ward wie Stein.
I Sa GerGruen 25:38  Zehn Tage währte es. Da schlug der Herr den Nabal, und er starb.
I Sa GerGruen 25:39  Als David hörte, daß Nabal tot sei, rief er aus: "Gepriesen sei der Herr, der meine Beschimpfung an Nabal gestraft und seinen Knecht vom Unrecht zurückgehalten hat! Der Herr hat Nabals Unrecht auf ihn selbst zurückfallen lassen." Darauf sandte David hin und warb um Abigail, daß sie sein Weib würde.
I Sa GerGruen 25:40  So kamen Davids Diener zu Abigail nach Karmel und warben um sie mit den Worten: "David sendet uns zu dir; er will dich zum Weibe nehmen."
I Sa GerGruen 25:41  Da stand sie auf, beugte sich mit dem Antlitz zur Erde und sprach: "Deine Magd will deine Sklavin sein und den Dienern meines Herrn die Füße waschen."
I Sa GerGruen 25:42  Dann stand Abigail schnell auf und bestieg den Esel; ihre fünf Dienerinnen aber folgten ihr. So ging sie hinter den Boten Davids her und ward sein Weib.
I Sa GerGruen 25:43  Aus Jezreel aber holte David die Achinoam. So wurden beide zumal seine Frauen.
I Sa GerGruen 25:44  Saul aber hatte seine Tochter Mikal, Davids Weib, dem Palti gegeben, dem Sohne des Lais aus Gallim.
Chapter 26
I Sa GerGruen 26:1  Da kamen die Ziphiter zu Saul nach der Gibea und sagten: "Hält sich David nicht auf dem sonnigen Hügel am Eingang zur Einöde versteckt?"
I Sa GerGruen 26:2  So machte sich Saul auf, ging nach der Wüste Ziph hinab mit
I Sa GerGruen 26:3  000 Mann, auserlesenen Israeliten, um David in der Wüste Ziph zu suchen. 3 Saul nun lagerte sich auf dem sonnigen Hügel am Eingang zur Einöde. David aber saß in der Wüste. Da überkam ihn eine Ahnung, daß Saul ihm in die Wüste nachzöge.
I Sa GerGruen 26:4  Und so sandte David Kundschafter aus und da erfuhr er bestimmt, daß Saul gekommen sei.
I Sa GerGruen 26:5  Da machte sich David auf und kam an den Ort, wo Saul lagerte. Und David sah den Platz, wo sich Saul mit seinem Feldhauptmann Abner, Ners Sohn, niedergelegt hatte. Saul schlief nämlich in einem Wallkreis, und das Volk lagerte rings um ihn.
I Sa GerGruen 26:6  Da hob David an und sprach zu dem Chittiter Achimelek und zu Abisai, Serujas Sohn und Joabs Bruder: "Wer steigt mit mir zu Saul in das Lager hinab?" Da sprach Abisai: "Ich gehe mit dir hinab."
I Sa GerGruen 26:7  So kam David mit Abisai zu dem Kriegsvolk in der Nacht. Saul aber lag schlafend in dem Wallkreis und sein Speer stak im Boden zu seinen Häupten. Und Abner lag mit dem Volke rings um ihn.
I Sa GerGruen 26:8  Da sprach Abisai zu David: "Gott gibt dir heute deinen Feind in deine Hand. Nun spieße ich ihn mit seiner Lanze durch einen Stoß an den Boden; ich brauche keinen zweiten."
I Sa GerGruen 26:9  Da sprach David zu Abisai: "Bring ihn nicht um! Wer hätte je den Gesalbten des Herrn angetastet und wäre straflos geblieben!"
I Sa GerGruen 26:10  Dann sprach David: "So wahr der Herr lebt! Entweder schlägt ihn der Herr, oder sein Tag kommt, da er sterben muß, oder er zieht in den Kampf und wird weggerafft.
I Sa GerGruen 26:11  Bewahre mich der Herr davor, daß ich meine Hand an den Gesalbten des Herrn lege! Nimm jetzt den Speer zu seinen Häupten und den Wasserkrug! Laßt uns dann gehen!"
I Sa GerGruen 26:12  So ließ David die Lanze und den Wasserkrug von Sauls Häupten nehmen. Dann gingen sie ihres Wegs. Niemand sah es und niemand merkte es und niemand erwachte. Sie schliefen alle; denn ein Tiefschlaf des Herrn war auf sie gefallen.
I Sa GerGruen 26:13  Dann ging David auf die andere Seite und stellte sich auf die Spitze des Berges von ferne. Der Raum aber zwischen ihnen war groß.
I Sa GerGruen 26:14  Da rief David dem Volke und Abner, Ners Sohn, also zu: "Gibst du nicht Antwort, Abner?" Da erwiderte Abner und fragte. "Wer bist du? Rufst du des Königs wegen?"
I Sa GerGruen 26:15  Da sprach David zu Abner: "Bist du nicht ein Mann? Wer gleicht dir in Israel? Warum aber behütest du nicht den König, deinen Herrn? Jemand vom Volke ist ja gekommen, den König, deinen Herrn, umzubringen.
I Sa GerGruen 26:16  Nicht recht ist, was du getan. So wahr der Herr lebt! Den Tod verdient ihr, die ihr euren Herrn, des Herrn Gesalbten, nicht behütet habt. Schau doch nach des Königs Speer und Wasserkrug zu seinen Häupten!"
I Sa GerGruen 26:17  Da erkannte Saul die Stimme Davids und sprach: "Ist dies deine Stimme, mein Sohn David?" Da sprach David: "Ja, mein Herr und König!"
I Sa GerGruen 26:18  Dann sprach er: "Warum verfolgt der Herr seinen Sklaven? Was tue ich: Was ist bei mir Böses?
I Sa GerGruen 26:19  Möchte doch jetzt mein Herr und König den Worten seines Sklaven Gehör schenken! Hat dich der Herr gegen mich aufgereizt, dann erfreue er sich des Opfers! Wenn aber Menschenkinder, dann seien sie vor dem Herrn verflucht, weil sie mich heute vertreiben, daß ich nicht einmal als Geringster in des Herrn Erbteil leben kann! Sie sprechen: 'Auf! Diene anderen Göttern!'
I Sa GerGruen 26:20  Nun denn! Möge mein Blut nicht in des Herrn Augen unbedeutend sein! Denn Israels König macht Jagd auf einen winzigen Floh, wie man im Gebirge das Rebhuhn jagt."
I Sa GerGruen 26:21  Da sprach Saul: "Ich habe gefehlt. Kehre zurück, mein Sohn David! Ich tue dir nie wieder ein Leid an, dafür, daß dir mein Leben heute so kostbar gewesen ist. Gewiß! Ich habe töricht gehandelt, daß ich mich so stark verging."
I Sa GerGruen 26:22  Da antwortete David und sprach: "Hier ist des Königs Speer. Einer deiner Diener möge herüberkommen und ihn holen!
I Sa GerGruen 26:23  Der Herr aber vergilt jedem seine Redlichkeit und Treue. So hat dich der Herr heute in meine Hand gegeben. Ich aber habe nicht des Herrn Gesalbten anfassen wollen.
I Sa GerGruen 26:24  So wertvoll heute mir dein Leben gewesen, so kostbar möge auch mein Leben dem Herrn sein! Er möge mich aus aller Not erretten!"
I Sa GerGruen 26:25  Da sprach Saul zu David: "Sei gesegnet, mein Sohn David! Du führst es aus und führst es zu Ende." Hierauf ging David seines Weges, und Saul kehrte an seinen Ort zurück.
Chapter 27
I Sa GerGruen 27:1  Da sprach David bei sich: "Ich werde doch eines Tags durch Sauls Hand umkommen. Für mich ist nichts besser, als nach dem Philisterland zu fliehen. Dann läßt Saul ab, mich ferner im ganzen Gebiete Israels zu suchen. Dadurch bin ich seiner Hand entrückt."
I Sa GerGruen 27:2  Da machte sich David auf und ging mit den 600 Mann bei ihm zu Akis über, dem König von Gat und Maoks Sohn.
I Sa GerGruen 27:3  David blieb nun bei Akis in Gat, er und seine Leute, jeder mit seiner Familie. David mit seinen zwei Frauen, der Jezreelitin Achinoam und der Karmelitin Abigail, Nabals Witwe.
I Sa GerGruen 27:4  Da ward Saul gemeldet, David sei nach Gat geflohen. Und so verfolgte er ihn nicht weiter.
I Sa GerGruen 27:5  David sprach nun zu Akis: "Finde ich Gnade in deinen Augen, dann möge man mir zur Siedlung einen Platz in einer der Landstädte anweisen! Wozu soll dein Knecht in der Königstadt bei dir wohnen?"
I Sa GerGruen 27:6  Da wies ihm Akis an jenem Tage Siklag an. Daher gehört Siklag den Königen von Juda bis auf diesen Tag.
I Sa GerGruen 27:7  Die Zeit aber, die David im Philistergefilde saß, betrug ein Jahr und vier Monate.
I Sa GerGruen 27:8  Da zog David mit seinen Leuten hinauf, und sie überfielen die Gesuriter, Pereziter und Amalekiter. Denn das waren Siedlungen im Landstrich von Telam bis gegen Sur und Ägypten.
I Sa GerGruen 27:9  Sooft David eine Gegend überfiel, ließ er niemand leben, weder Männer noch Weiber. Er nahm auch Schafe, Rinder, Esel, Kamele und Gewänder; dann brachte er sie zu Akis.
I Sa GerGruen 27:10  Fragte Akis: "Wo seid ihr heute eingebrochen?", dann sagte David: "Im Südlande Judas oder im Südlande der Jerachmeeliter oder in dem der Keniter."
I Sa GerGruen 27:11  Aber weder Mann noch Weib ließ David leben, um sie nach Gat zu bringen; er dachte: "Sie sollen uns nicht verraten!" So tat David. Und so war sein Verfahren die ganze Zeit, seit er im Gefilde der Philister saß.
I Sa GerGruen 27:12  Akis aber traute David; er sprach: "Er bringt sich bei seinem Volke Israel in Verruf und bleibt so für immer mein Diener."
Chapter 28
I Sa GerGruen 28:1  In jener Zeit sammelten die Philister ihr Heer zu einem Feldzug, um mit Israel zu streiten. Da sprach Akis zu David: "Du weißt, daß du mit mir im Heere ausrücken mußt, du und deine Leute."
I Sa GerGruen 28:2  Da sprach David zu Akis: "Gut! Du wirst sehen, was dein Knecht leistet." Da sprach Akis zu David: "Gut! Ich ernenne dich zu meinem Leibwächter für alle Zeit."
I Sa GerGruen 28:3  Samuel aber war gestorben; da betrauerte ihn ganz Israel und bestattete ihn auf der Rama in seiner Stadt. Saul aber hatte die Totenbeschwörer und Wahrsager aus dem Lande gejagt.
I Sa GerGruen 28:4  Nun sammelten sich die Philister, kamen und lagerten bei Sunem. Da bot Saul ganz Israel auf, und sie lagerten auf dem Gilboa.
I Sa GerGruen 28:5  Als aber Saul das Philisterlager erblickte, geriet er in Angst, und sein Herz bebte gewaltig.
I Sa GerGruen 28:6  Da befragte Saul den Herrn. Aber der Herr gab ihm keine Antwort, weder durch Träume noch durch die Urim noch durch die Propheten.
I Sa GerGruen 28:7  Da sprach Saul zu seinen Dienern: "Sucht mir ein Weib, das einen Totengeist hat! Ich will zu ihr gehen und sie befragen." Da sprachen seine Diener zu ihm: "Ein Weib, das einen Totengeist hat, ist zu En Dor."
I Sa GerGruen 28:8  Da vermummte sich Saul, zog andere Kleider an und ging hin, zwei Männer bei sich. So kamen sie des Nachts zu dem Weibe. Er sprach: "Wahrsage mir mit dem Totengeist und laß mir einen erscheinen, den ich dir nennen werde!"
I Sa GerGruen 28:9  Da sprach das Weib zu ihm: "Du weißt selbst, was Saul getan, daß er die Totenbeschwörer und Wahrsager im Lande ausgerottet hat. Warum legst du meinem Leben eine Schlinge, mich zu töten?"
I Sa GerGruen 28:10  Da schwur ihr Saul beim Herrn: "So wahr der Herr lebt! Dich trifft kein Schaden in dieser Sache."
I Sa GerGruen 28:11  Da sprach das Weib: "Wen soll ich dir erscheinen lassen?" Er sprach: "Laß mir Samuel erscheinen!"
I Sa GerGruen 28:12  Da sah das Weib Samuel. Und sie schrie laut auf. Dann sprach das Weib zu Saul: "Warum betrügst du mich? Du selbst bist Saul."
I Sa GerGruen 28:13  Da sprach zu ihr der König: "Sei ohne Furcht! Was siehst du?" Da sprach das Weib zu Saul: "Ich sehe etwas Überirdisches aus dem Boden steigen."
I Sa GerGruen 28:14  Da fragte er: "Wie sieht es aus?" Sie sprach: "Ein alter Mann steigt herauf, in eine Kutte gehüllt." Da erkannte Saul, daß es Samuel war. Er neigte sich mit dem Antlitz zu Boden und verbeugte sich.
I Sa GerGruen 28:15  Da sprach Samuel zu Saul: "Warum störst du mich, daß du mich erscheinen lässest?" Da sprach Saul: "Mir ist sehr bange. Die Philister kämpfen gegen mich. Nun ist Gott von mir gewichen und antwortet mir nicht mehr, weder durch die Propheten noch durch Träume. So ließ ich dich rufen, daß du mir kündest, was ich tun soll."
I Sa GerGruen 28:16  Da sprach Samuel: "Was fragst du mich, wenn der Herr von dir gewichen und dein Feind geworden ist?
I Sa GerGruen 28:17  Der Herr tut dir, wie er durch mich verkündet hat: Der Herr reißt dir das Königtum aus der Hand und gibt es deinem Nebenbuhler David.
I Sa GerGruen 28:18  Weil du auf des Herrn Stimme nicht gehört und seinen grimmen Zorn an Amalek nicht vollstreckt hast, deshalb tut dir der Herr dies heute.
I Sa GerGruen 28:19  Der Herr gibt auch Israel samt dir in der Philister Hand. Morgen bist du mit deinen Söhnen bei mir. Auch Israels Heer gibt der Herr in die Hand der Philister."
I Sa GerGruen 28:20  Alsbald fiel Saul seiner ganzen Länge nach zu Boden, so heftig erschrak er über Samuels Worte. Auch hatte er keine Kraft mehr; denn er hatte den ganzen Tag und die ganze Nacht nichts gegessen.
I Sa GerGruen 28:21  Da trat das Weib zu Saul hin und sah, daß er ganz entsetzt war. Da sprach sie zu ihm: "Deine Sklavin hat deiner Stimme gehorcht. Ich wagte mein Leben und hörte auf deine Worte, die du zu mir gesprochen.
I Sa GerGruen 28:22  Nun höre auch du auf deiner Sklavin Stimme! Ich will dir einen Bissen Brot vorsetzen. Diesen iß, daß Kraft in dir sei, deines Weges zu ziehen."
I Sa GerGruen 28:23  Er aber weigerte sich und sprach: "Ich esse nichts." Da drangen seine Diener in ihn, ebenso das Weib, und so hörte er auf ihre Stimme. Er stand vom Boden auf und setzte sich auf das Polster.
I Sa GerGruen 28:24  Nun hatte das Weib ein Mastkalb im Hause. Sie schlachtete es rasch, nahm Mehl, knetete es und buk daraus Brotkuchen.
I Sa GerGruen 28:25  Dann setzte sie es Saul und seinen Dienern vor, und sie aßen. Hernach standen sie auf und gingen in der gleichen Nacht noch fort.
Chapter 29
I Sa GerGruen 29:1  Die Philister nun sammelten ihren ganzen Heerbann nach Aphek. Israel aber lagerte an der Quelle bei Jezreel.
I Sa GerGruen 29:2  Als nun die Philisterführer vorüberzogen, mit Schützen und anderen Scharen, und auch David mit seinen Leuten zuletzt an Akis vorüberzog,
I Sa GerGruen 29:3  sprachen die Philisterfürsten: "Was sollen da die Hebräer?" Da sprach Akis zu den Philisterfürsten: "Ist das nicht David, der Diener Sauls, des Königs von Israel? Er ist seit Jahr und Tag bei mir, und ich habe an ihm nicht das geringste seit seinem Übertritt bis heute gefunden."
I Sa GerGruen 29:4  Aber die Philisterfürsten waren ihm abgeneigt. Und so sprachen die Philisterfürsten zu ihm: "Schick diesen Mann zurück! Er soll an seinen Ort zurückkehren, den du ihm angewiesen! Er soll nicht mit uns in die Schlacht ziehen, daß er nicht an uns zum Verräter im Kampfe werde! Womit könnte er seines Herrn Gunst gewinnen? Nicht mit den Köpfen dieser Leute?
I Sa GerGruen 29:5  Ist das nicht David, dem zu Ehren man im Reigen sang: 'Saul schlug seine Tausend. David aber seine Zehntausend?'"
I Sa GerGruen 29:6  Da rief Akis den David und sprach zu ihm: "So wahr der Herr lebt! Du bist ehrlich, und mir wäre es erwünscht, wenn du im Heerbann mit mir aus- und einzögest; denn ich habe an dir nichts Unrechtes gefunden, seitdem du zu mir kamst, bis auf diesen Tag. Aber den Fürsten gefällst du nicht.
I Sa GerGruen 29:7  So kehr um und geh in Frieden! Tu nichts, was den Philisterfürsten mißfällt."
I Sa GerGruen 29:8  Da sprach David zu Akis: "Was habe ich getan? Was hast du an deinem Knecht gefunden, seitdem ich in deinen Dienst getreten bin, bis heute, daß ich nicht in den Kampf gegen die Feinde meines Herrn, des Königs, ziehen darf?"
I Sa GerGruen 29:9  Da antwortete Akis dem David: "Ich fühle es, daß du mir so lieb bist wie ein Gottesbote. Nur die Philisterfürsten sagen: 'Er darf nicht mit uns in den Kampf ziehen.'
I Sa GerGruen 29:10  So mach dich morgen früh auf, samt deines Herrn Knechten, die mit dir gekommen sind! Macht euch also morgen früh auf und zieht ab, sobald es Tag wird."
I Sa GerGruen 29:11  Da machte sich David mit seinen Leuten auf, am Morgen abzuziehen und ins Philisterland zurückzukehren. Die Philister aber zogen nach Jezreel hinauf.
Chapter 30
I Sa GerGruen 30:1  David nun kam mit seinen Leuten nach Siklag am dritten Tag. Da waren schon die Amalekiter in das Südland und in Siklag eingefallen. Sie verheerten Siklag und brannten es nieder.
I Sa GerGruen 30:2  Sie nahmen auch die Weiber darin, jung und alt, gefangen. Getötet aber hatten sie niemand. So führten sie sie weg und zogen ihres Weges.
I Sa GerGruen 30:3  David aber kam mit seinen Leuten zur Stadt. Da war sie niedergebrannt, und ihre Weiber, Söhne und Töchter waren verschleppt.
I Sa GerGruen 30:4  Da weinten David und die Leute bei ihm laut auf, bis sie keine Kraft mehr zum Weinen hatten.
I Sa GerGruen 30:5  Auch Davids beide Weiber waren verschleppt worden, die Jezreelitin Achinoam und die Karmelitin Abigail, Nabals Witwe.
I Sa GerGruen 30:6  David ward nun sehr bange; denn das Kriegsvolk hatte davon gesprochen, ihn zu steinigen. So erbittert war das ganze Volk wegen seiner Söhne und Töchter. Aber David ermannte sich im Herrn, seinem Gott.
I Sa GerGruen 30:7  Und David sprach zu dem Priester Ebjatar, Achimeleks Sohn: "Bringe mir doch das Ephod!" Da brachte Ebjatar das Ephod zu David.
I Sa GerGruen 30:8  Dann fragte David den Herrn: "Soll ich diese Horde verfolgen? Hole ich sie ein"? Da sprach er zu ihm: "Ja! Du holst sie ein und befreist jene."
I Sa GerGruen 30:9  Da zog David mit den sechshundert Mann, die bei ihm waren, fort, und sie kamen in das Tal des Besor. Da blieben die Nachzügler stehen.
I Sa GerGruen 30:10  So setzte David mit vierhundert Mann nach. Zweihundert Mann aber blieben zurück, die zu müde waren, das Tal des Besor zu überschreiten.
I Sa GerGruen 30:11  Da fanden sie einen Ägypter auf dem Felde und brachten ihn zu David. Sie gaben ihm Brot zu essen, und er aß. Dann gaben sie ihm Wasser zu trinken.
I Sa GerGruen 30:12  Hierauf gaben sie ihm ein Stück Feigenkuchen und ein paar Dörrtrauben. Und er aß. Da kam er wieder zu sich. Denn er hatte drei Tage und drei Nächte weder Brot gegessen noch Wasser getrunken.
I Sa GerGruen 30:13  Da sprach David zu ihm: "Wem gehörst du? Woher bist du?" Er sagte: "Ich bin ein ägyptischer Jungmann, Sklave eines Amalekitermannes. Mich gab mein Herr auf; denn ich bin vor drei Tagen krank geworden.
I Sa GerGruen 30:14  Wir sind in das Südland der Karobenbäume eingefallen, in das Gebiet von Juda und in das kalebitische Südland und haben Siklag verbrannt."
I Sa GerGruen 30:15  Da sprach David zu ihm: "Willst du mich zu dieser Horde führen?" Er sagte: "Schwöre mit bei Gott, daß du mich nicht tötest und mich nicht meinem Herrn auslieferst! Dann führe ich dich zu dieser Horde hinab."
I Sa GerGruen 30:16  Und er führte ihn hinab. Sie aber waren über die ganze Gegend verstreut. Sie aßen, tranken und feierten ob all der reichen Beute, die sie aus dem Philisterland und aus dem Judaland gebracht hatten.
I Sa GerGruen 30:17  Da schlug sie David vom Nachmittag bis zum Abend, sie verwundend. Keiner entkam außer vierhundert Packknechten, die sich auf die Kamele schwangen und entkamen.
I Sa GerGruen 30:18  So befreite David alles, was die Amalekiter geraubt hatten. Auch seine beiden Weiber befreite David.
I Sa GerGruen 30:19  Nichts vom Kleinsten bis zum Größten ward von ihm vermißt, weder Söhne noch Töchter, weder die Beute noch irgend etwas, was sie ihnen geraubt hatten. Alles brachte David zurück.
I Sa GerGruen 30:20  David nahm auch alle Schafe und Rinder. Und sie führten dies Vieh vorauf und sagten: "Dies ist Davids Beute."
I Sa GerGruen 30:21  David kam nun zu den zweihundert Mann, die zu müde gewesen waren, um David zu folgen, und die er im Tale des Besor zurückgelassen hatte. Sie gingen David und den Leuten bei ihm entgegen. Da trat David an die Leute heran und begrüßte sie.
I Sa GerGruen 30:22  Aber allerlei böse und mißgünstige Männer unter den Leuten, die mit David gezogen waren, hoben an und sprachen: "Weil sie nicht mit uns ausgezogen sind, so geben wir ihnen nichts von der Beute, die wir zurückgewonnen haben, sondern nur jedem sein Weib und seine Kinder. Diese mögen sie nehmen und gehen!"
I Sa GerGruen 30:23  Da sprach David: "Meine Brüder! So dürft ihr nicht tun für das, was der Herr uns gegeben! Er beschützte uns und gab uns die Horde, die uns überfallen, in die Hand.
I Sa GerGruen 30:24  Wer möchte auf euch hierin hören? Wie der Anteil derer, die in den Kampf gezogen, sei auch der Anteil jener, die beim Gepäck geblieben! Gleich sollen sie teilen."
I Sa GerGruen 30:25  So blieb es von jenem Tage an. Man machte dies nämlich zur Satzung und zum Brauch in Israel bis auf den heutigen Tag.
I Sa GerGruen 30:26  David kam nun nach Siklag. Da sandte er einen Teil der Beute an Judas Älteste, seine Freunde, mit den Worten: "Hier ist ein Geschenk für euch aus der Beute der Feinde des Herrn",
I Sa GerGruen 30:27  an die in Betel, in Ramot im Südland, in Jattir,
I Sa GerGruen 30:29  Karmel, an die in den Gemeinden der Jerachmeliter, an die in den Gemeinden der Keniter,
I Sa GerGruen 30:31  an die in Hebron und an all die Orte, wo David mit seinen Leuten umhergestreift war.
Chapter 31
I Sa GerGruen 31:1  Die Philister aber stritten unterdes mit Israel. Da flohen die Mannen Israels vor den Philistern. Und auf dem Gebirge des Gilboa lagen Erschlagene.
I Sa GerGruen 31:2  Die Philister aber holten Saul und seine Söhne ein. Dabei schlugen die Philister die Söhne Sauls, Jonatan, Abinadab und Malkisua.
I Sa GerGruen 31:3  So ward der Kampf für Saul immer schwerer. Da trafen ihn die Bogenschützen von ungefähr. Und er ward durch die Bogenschützen schwer verwundet.
I Sa GerGruen 31:4  Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: "Zücke dein Schwert und erstich mich, daß nicht diese Unbeschnittenen kommen, mich erstechen und mit mir ihr Spiel treiben!" Aber sein Waffenträger wollte nicht; denn er scheute sich zu sehr. Da nahm Saul das Schwert und stürzte sich darein.
I Sa GerGruen 31:5  Als aber sein Waffenträger sah, daß Saul tot war, stürzte auch er sich in sein Schwert und starb neben ihm.
I Sa GerGruen 31:6  So starben Saul und seine drei Söhne und sein Waffenträger, samt allen seinen Mannen zugleich an jenem Tage.
I Sa GerGruen 31:7  Als die Israeliten diesseits des Tales und des Jordan sahen, daß Israels Mannen geflohen und daß Saul und seine Söhne tot waren, verließen sie die Städte und flohen. Da kamen die Philister und siedelten darin.
I Sa GerGruen 31:8  Am anderen Morgen kamen die Philister, um die Erschlagenen zu plündern. Da fanden sie Saul und seine drei Söhne auf dem Gebirge des Gilboa liegen.
I Sa GerGruen 31:9  Sie schnitten ihm das Haupt ab, zogen ihm die Rüstung aus und sandten im Philisterlande umher, in ihren Götzentempeln und bei dem Volke den Sieg zu verkünden.
I Sa GerGruen 31:10  Seine aber Waffen legten sie im Hause der Astarten nieder; seinen Leichnam aber hatten sie an die Mauer von Betsan genagelt.
I Sa GerGruen 31:11  Die Bewohner von Jabes in Gilead aber hörten gleich darauf, was die Philister an Saul getan hatten.
I Sa GerGruen 31:12  Da machten sich alle wehrhaften Mannen auf. Sie zogen die ganze Nacht hindurch und nahmen Sauls Leichnam und die Leichname seiner Söhne von der Mauer zu Betsan. So kamen sie wieder nach Jabes und verbrannten sie dort.
I Sa GerGruen 31:13  Dann nahmen sie ihre Gebeine, begruben sie unter der Tamariske zu Jabes und fasteten sieben Tage.