Site uses cookies to provide basic functionality.

OK
I SAMUEL
Up
Toggle notes
Chapter 1
I Sa GerZurch 1:1  ES war ein Mann unter den Bürgern von Rama, ein Zuphit vom Gebirge Ephraim, der hiess Elkana, der Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Thohus, des Sohnes Zuphs aus Ephraim.
I Sa GerZurch 1:2  Der hatte zwei Frauen; die eine hiess Hanna, die andere Peninna. Peninna hatte Kinder, Hanna aber hatte keine Kinder.
I Sa GerZurch 1:3  Dieser Mann zog Jahr für Jahr hinauf aus seiner Stadt, um vor dem Herrn der Heerscharen in Silo zu beten und zu opfern. Daselbst waren Eli und seine beiden Söhne Hophni und Pinehas Priester des Herrn. (a) Jos 18:1
I Sa GerZurch 1:4  Wenn nun der Tag kam, da Elkana opferte, pflegte er seinem Weibe Peninna und all ihren Söhnen und Töchtern je einen Anteil zu geben,
I Sa GerZurch 1:5  der Hanna aber gab er einen doppelten Anteil; denn er hatte Hanna lieber, obwohl der Herr ihren Schoss verschlossen hatte.
I Sa GerZurch 1:6  Ihre Nebenfrau jedoch kränkte sie dazu noch tief wegen ihres Unglücks, dass der Herr ihren Schoss verschlossen hatte.
I Sa GerZurch 1:7  So geschah es Jahr für Jahr: sooft sie zum Haus des Herrn hinaufzogen, kränkte jene sie so, dass sie weinte und nichts ass.
I Sa GerZurch 1:8  Ihr Mann Elkana sprach zu ihr: Hanna, warum weinst du? warum issest du nicht? warum ist dein Herz betrübt? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne?
I Sa GerZurch 1:9  Als man nun einst in der Halle gegessen und getrunken hatte, da stand Hanna auf und trat vor den Herrn, während der Priester Eli auf seinem Stuhle am Pfosten des Tempels des Herrn sass,
I Sa GerZurch 1:10  und betrübten Herzens betete sie zum Herrn unter vielen Tränen;
I Sa GerZurch 1:11  und sie tat ein Gelübde und sprach: Herr der Heerscharen! Wenn du das Elend deiner Magd ansiehst und meiner gedenkst, wenn du deiner Magd nicht vergissest und ihr einen Sohn schenkst, so will ich ihn dem Herrn weihen für sein ganzes Leben, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen. (a) 4Mo 6:5; Ri 13:5
I Sa GerZurch 1:12  Als sie nun lange vor dem Herrn betete, während Eli auf ihren Mund acht hatte -
I Sa GerZurch 1:13  Hanna redete nämlich bei sich selbst; nur ihre Lippen bewegten sich, ihre Stimme aber hörte man nicht -, da meinte Eli, sie sei betrunken,
I Sa GerZurch 1:14  und er sprach zu ihr: Wie lange willst du dich trunken gebären? Mach, dass du deinen Rausch los wirst!
I Sa GerZurch 1:15  Hanna aber antwortete: Nein, mein Herr, ich bin ein unglückliches Weib. Wein und starkes Getränk habe ich nicht getrunken, sondern ich habe mein Herz vor dem Herrn ausgeschüttet.
I Sa GerZurch 1:16  Du wollest deine Magd nicht für eine Nichtswürdige halten; denn aus grossem Kummer und Leid habe ich so lange geredet.
I Sa GerZurch 1:17  Da erwiderte Eli: Gehe hin in Frieden! Der Gott Israels wird dir gewähren, was du von ihm erbeten hast.
I Sa GerZurch 1:18  Sie sprach: Lass deine Magd Gnade finden vor deinen Augen! Und die Frau ging ihres Weges und ass und sah nicht mehr traurig aus.
I Sa GerZurch 1:19  Und am andern Morgen in der Frühe beteten sie vor dem Herrn; dann zogen sie wieder heim nach Rama. Als nun Elkana seinem Weibe Hanna beiwohnte, da gedachte der Herr ihrer,
I Sa GerZurch 1:20  und Hanna ward schwanger, und am Ende des Jahres gebar sie einen Sohn und hiess ihn Samuel; denn(, sprach sie,) vom Herrn habe ich ihn erbeten.
I Sa GerZurch 1:21  Als nun der Mann Elkana mit seinem ganzen Hause hinaufzog, dem Herrn das jährliche Opfer und sein Gelübde darzubringen,
I Sa GerZurch 1:22  zog Hanna nicht mit, sondern sprach zu ihrem Mann: Bis der Knabe entwöhnt ist und ich ihn hinbringen kann, (bleibe ich hier); dann wollen wir vor dem Herrn erscheinen, und er soll immer daselbst bleiben.
I Sa GerZurch 1:23  Ihr Mann Elkana sprach zu ihr: Tue, was dir gefällt; bleibe, bis du ihn entwöhnt hast. Nur möge der Herr dein Wort wahr machen! Also blieb die Frau zurück und stillte ihr Kind, bis sie es entwöhnt hatte.
I Sa GerZurch 1:24  Und als sie es entwöhnt, nahm sie es mit sich hinauf, dazu ein dreijähriges Rind, ein Epha Mehl und einen Schlauch Wein, und brachte es in das Haus des Herrn nach Silo.
I Sa GerZurch 1:25  Und sie schlachteten das Rind; dann ging die Mutter des Knaben zu Eli hinein
I Sa GerZurch 1:26  und sprach: Mit Verlaub, Herr! So wahr du lebst, Herr: ich bin das Weib, das hier bei dir stand, um zum Herrn zu beten.
I Sa GerZurch 1:27  Um diesen Knaben habe ich gebetet; nun hat der Herr mir gewährt, was ich von ihm erflehte.
I Sa GerZurch 1:28  Darum leihe auch ich ihn dem Herrn; für sein ganzes Leben ist er dem Herrn geliehen. Und sie liess ihn daselbst vor dem Herrn.
Chapter 2
I Sa GerZurch 2:1  UND Hanna betete und sprach: Mein Herz ist fröhlich in dem Herrn; / hoch ragt mein Horn durch meinen Gott. / Weit tut sich auf mein Mund wider meine Feinde; / denn ich freue mich deiner Hilfe. / (1) im AT häufiges Sinnbild der Kraft. Vgl. V. 10.
I Sa GerZurch 2:2  Niemand ist heilig wie der Herr; / denn ausser dir ist keiner, / und es ist kein Fels wie unser Gott! / (a) 5Mo 4:35; Ps 18:32; Jes 44:8
I Sa GerZurch 2:3  Machet nicht trotziger Worte so viel, / Vermessenes entfahre nicht eurem Mund! / Denn der Herr ist ein Gott, der alles weiss, / und von ihm werden die Taten gewogen. /
I Sa GerZurch 2:4  Der Bogen der Helden wird zerbrochen, / Wankende aber gürten sich mit Kraft. /
I Sa GerZurch 2:5  Satte müssen sich um Brot verdingen, / doch Hungrige können feiern. / Die Unfruchtbare gebiert sieben, / dieweil die Kinderreiche dahinwelkt. /
I Sa GerZurch 2:6  Der Herr tötet und macht lebendig, / er stösst in die Grube und führt herauf. / (a) 5Mo 32:39
I Sa GerZurch 2:7  Der Herr macht arm und macht reich, / er erniedrigt und er erhöht. / (a) Ps 75:8
I Sa GerZurch 2:8  Er richtet den Dürftigen auf aus dem Staube, / aus dem Kot erhebt er den Armen, / dass er sie setze neben die Fürsten / und ihnen den Ehrenthron gebe; / denn des Herrn sind die Säulen der Erde, / und er hat den Erdkreis darauf gestellt. / (a) Hio 38:5; Ps 24:1; 104:5; 113:7 8
I Sa GerZurch 2:9  Die Füsse seiner Frommen behütet er, / aber die Gottlosen werden zunichte in Dunkel; / denn der Mensch vermag nichts aus eigener Kraft. /
I Sa GerZurch 2:10  Des Herrn Widersacher werden zerschlagen, / der Höchste im Himmel zerschmettert sie; / der Herr richtet die Enden der Erde. / Er gebe seinem König Stärke / und erhöhe das Horn seines Gesalbten! (a) Ps 89:25
I Sa GerZurch 2:11  DANN ging sie heim nach Rama; der Knabe aber diente dem Herrn vor dem Priester Eli.
I Sa GerZurch 2:12  Nun waren die Söhne Elis nichtswürdige Buben; die kümmerten sich nicht um den Herrn
I Sa GerZurch 2:13  noch darum, was dem Priester vom Volke zukam. Sooft jemand ein Opfer schlachtete, so kam, wenn man das Fleisch kochte, der Bursche des Priesters, eine dreizinkige Gabel in der Hand,
I Sa GerZurch 2:14  und stiess in den Topf oder den Kessel oder die Pfanne oder den Hafen; was dann die Gabel herauf brachte, das nahm der Priester für sich. So taten sie allen Israeliten, die dorthin kamen, dem Herrn in Silo zu opfern.
I Sa GerZurch 2:15  Sogar ehe man das Fett verbrannte, kam der Bursche des Priesters und sprach zu dem, der das Opfer brachte: Gib Fleisch her für den Priester zum Braten; er will nicht gekochtes Fleisch von dir, sondern rohes.
I Sa GerZurch 2:16  Sagte dann der Mann zu ihm: "Man soll doch zuerst das Fett verbrennen, dann nimm, was dein Herz begehrt", so sprach er: "Nein, sondern gleich sollst du es geben! Wo nicht, so nehme ich es mit Gewalt."
I Sa GerZurch 2:17  So wurde die Sünde der Jünglinge sehr gross vor dem Herrn, weil sie das Opfer des Herrn gering achteten.
I Sa GerZurch 2:18  Samuel aber diente vor dem Herrn, ein Knabe, mit einem leinenen Ephod umgürtet.
I Sa GerZurch 2:19  Dazu machte ihm seine Mutter Jahr für Jahr ein kleines Oberkleid und brachte es ihm mit, wenn sie mit ihrem Manne herauf kam, das jährliche Opfer darzubringen.
I Sa GerZurch 2:20  Dann segnete Eli den Elkana und sein Weib und sprach: Der Herr gebe dir Kinder von diesem Weibe für das Darlehen, das sie dem Herrn geliehen hat! Darnach gingen sie heim an ihren Ort. (a) 1Sa 1:28
I Sa GerZurch 2:21  Und der Herr nahm sich Hannas an, dass sie schwanger wurde, und sie gebar noch drei Söhne und zwei Töchter; aber der Knabe Samuel wuchs heran bei dem Herrn.
I Sa GerZurch 2:22  Eli aber war sehr alt geworden. Wenn er nun hörte, was alles seine Söhne an ganz Israel verübten, und dass sie bei den Weibern schliefen, die am Eingang des heiligen Zeltes Dienst taten,
I Sa GerZurch 2:23  sprach er zu ihnen: Warum tut ihr solches, wie ich es vom ganzen Volke höre?
I Sa GerZurch 2:24  Nicht doch, meine Söhne! denn das ist kein gutes Gerücht, das ich vom Volk des Herrn verbreiten höre.
I Sa GerZurch 2:25  Sündigt Mensch wider Mensch, so ist die Gottheit Schiedsrichter; wenn aber ein Mensch wider den Herrn sündigt, wer wollte da für ihn Schiedsrichter sein? Doch sie hörten nicht auf ihren Vater; denn der Herr hatte beschlossen, sie zu töten.
I Sa GerZurch 2:26  Der Knabe Samuel aber nahm immer mehr zu an Alter und Gunst bei dem Herrn und den Menschen. (a) Lu 2:52
I Sa GerZurch 2:27  Da kam ein Gottesmann zu Eli und sprach zu ihm: Ich habe mich doch deines Vaters Hause geoffenbart, als sie noch in Ägypten unter dem Hause des Pharao waren,
I Sa GerZurch 2:28  und habe sie mir dort aus allen Stämmen Israels zum Priesterdienst erwählt, dass sie zu meinem Altar hinaufsteigen, Rauchwerk anzünden und das Ephod vor mir tragen; und ich habe dem Hause deines Vaters alle Feueropfer der Israeliten bestimmt. (a) 2Mo 28:4; 3Mo 10:14
I Sa GerZurch 2:29  Warum blickst du scheel auf mein Schlachtopfer und Speisopfer, das ich geboten habe, und ehrst deine Söhne mehr als mich, dass ihr euch mästet von den Erstlingen aller Opfer meines Volkes Israel?
I Sa GerZurch 2:30  Darum spricht der Herr, der Gott Israels: "Wohl habe ich gesagt: Dein Haus und deines Vaters Haus sollen ewiglich vor mir ein und aus gehen." Jetzt aber spricht der Herr: Das sei ferne von mir! Sondern wer mich ehrt, den ehre ich; wer mich verachtet, der wird zuschanden.
I Sa GerZurch 2:31  Siehe, es kommen Tage, da werde ich deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vaters abhauen, dass in deinem Hause kein Betagter sein wird.
I Sa GerZurch 2:32  Dann wirst du scheel blicken auf alles Gute, das ich Israel tun werde; und es wird kein Betagter sein in deinem Hause allezeit.
I Sa GerZurch 2:33  Nur einen will ich dir nicht wegtilgen von meinem Altar, sodass deine Augen verschmachten müssten und deine Seele sich abhärmen; aber aller Nachwuchs deines Hauses soll sterben durch das Schwert von Menschen. (a) 1Sa 22:18 20
I Sa GerZurch 2:34  Und das soll dir das Zeichen sein, daß über deine beiden Söhne, Hophni und Pinehas, kommen wird: an einem Tage werden beide sterben. (a) 1Sa 4:11
I Sa GerZurch 2:35  Ich aber will mir einen treuen Priester bestellen, der nach meinem Herzen und nach meinem Sinne tut; dem will ich ein dauerndes Haus bauen, und der soll immerdar vor meinem Gesalbten ein und aus gehen. (a) 1Kön 2:35
I Sa GerZurch 2:36  Und wer dann noch von deinem Hause übrig ist, der wird kommen und sich vor ihm niederwerfen um ein Geldstück oder einen Brotfladen und wird sprechen: Lass mich doch zu einem Priesteramt zu, damit ich einen Bissen Brot zu essen habe.
Chapter 3
I Sa GerZurch 3:1  DER Knabe Samuel nun diente dem Herrn vor Eli. In jenen Tagen aber waren Offenbarungen des Herrn selten; Gesichte waren nicht häufig.
I Sa GerZurch 3:2  Zu jener Zeit begab sich folgendes: Während Eli an seinem Orte schlief und die Lampe Gottes noch nicht erloschen war - Elis Augen aber hatten angefangen schwach zu werden, sodass er nicht mehr sehen konnte - (a) 2Mo 27:20
I Sa GerZurch 3:3  und während Samuel im Tempel des Herrn schlief, wo die Lade Gottes war,
I Sa GerZurch 3:4  da rief der Herr: Samuel! Samuel! Er antwortete: Hier bin ich!
I Sa GerZurch 3:5  lief zu Eli und sprach: Hier bin ich! du hast mich gerufen. Er aber sprach: Ich habe nicht gerufen. Lege dich wieder schlafen. Und er ging und legte sich schlafen.
I Sa GerZurch 3:6  Der Herr aber rief abermal: Samuel! Und Samuel stand auf, ging zu Eli und sprach: Hier bin ich! du hast mich gerufen. Er aber sprach: Ich habe nicht gerufen, mein Sohn. Lege dich wieder schlafen.
I Sa GerZurch 3:7  Aber Samuel kannte den Herrn noch nicht, und eine Offenbarung des Herrn war ihm noch nicht zuteil geworden.
I Sa GerZurch 3:8  Da rief der Herr den Samuel zum dritten Male; und er stand auf, ging zu Eli und sprach: Hier bin ich! du hast mich gerufen. Nun merkte Eli, dass der Herr den Knaben rief.
I Sa GerZurch 3:9  Und Eli sprach zu Samuel: Geh, lege dich schlafen; und wenn er dich ruft, so sprich: Rede, Herr, dein Knecht hört. Da ging Samuel hin und legte sich an seinem Orte schlafen.
I Sa GerZurch 3:10  Da kam der Herr, trat herzu und rief wie zuvor: Samuel! Samuel! Und Samuel sprach: Rede, dein Knecht hört.
I Sa GerZurch 3:11  Und der Herr sprach zu Samuel: Siehe, ich will in Israel etwas tun, dass jedem, der es hört, beide Ohren gellen werden.
I Sa GerZurch 3:12  An jenem Tage will ich an Eli alles in Erfüllung gehen lassen, was ich über sein Haus geredet habe, von Anfang bis zu Ende. (a) 1Sa 2:31-34
I Sa GerZurch 3:13  So tue ihm nun kund, dass ich sein Haus auf ewig verurteile, weil er wusste, dass seine Söhne Gott lästern, und ihnen doch nicht wehrte.
I Sa GerZurch 3:14  Und darum habe ich dem Hause Elis geschworen: Fürwahr, die Schuld des Hauses Elis lässt sich nie und nimmer sühnen, weder durch Schlachtopfer noch durch Speisopfer.
I Sa GerZurch 3:15  Und Samuel schlief weiter bis zum Morgen. In der Frühe dann öffnete er die Türe am Hause des Herrn. Samuel aber scheute sich, Eli das Gesicht kundzutun.
I Sa GerZurch 3:16  Da rief Eli den Samuel und sprach: Samuel, mein Sohn! Er antwortete: Hier bin ich!
I Sa GerZurch 3:17  Er sprach: Was hat er zu dir geredet? Verhehle mir's ja nicht! Gott tue dir dies und das, wenn du mir irgend etwas verhehlst von dem, was er zu dir geredet hat!
I Sa GerZurch 3:18  Da tat ihm Samuel alles kund und verhehlte ihm nichts. Er aber sprach: Er ist der Herr; er tue, was ihm wohlgefällt! (a) Mt 6:10
I Sa GerZurch 3:19  Samuel aber wuchs heran, und der Herr war mit ihm und liess keines von allen seinen Worten auf die Erde fallen. (1) d.h. Gott liess kein Wort Samuels unerfüllt.
I Sa GerZurch 3:20  Und ganz Israel, von Dan bis Beerseba, erkannte, dass Samuel damit betraut war, Prophet des Herrn zu sein.
I Sa GerZurch 3:21  Und der Herr fuhr fort, in Silo zu erscheinen; denn der Herr offenbarte sich Samuel. Eli aber war sehr alt geworden, und der Wandel seiner Söhne vor dem Herrn wurde immer schlechter.
Chapter 4
I Sa GerZurch 4:1  IN jenen Tagen nun sammelten sich die Philister wider Israel zum Streite; Israel aber zog ihnen entgegen in den Streit und lagerte sich bei Eben-Eser, während die Philister sich bei Aphek gelagert hatten.
I Sa GerZurch 4:2  Und die Philister stellten sich in Schlachtordnung gegen Israel. Als nun der Kampf hart wurde, erlag Israel den Philistern; die erschlugen in der Schlacht auf freiem Felde bei viertausend Mann.
I Sa GerZurch 4:3  Und als das Volk ins Lager kam, sprachen die Ältesten Israels: Warum hat uns der Herr heute den Philistern erliegen lassen? Lasst uns die Lade unseres Gottes von Silo zu uns her holen, dass er in unsre Mitte komme und uns aus der Hand unsrer Feinde errette!
I Sa GerZurch 4:4  Da sandte das Volk nach Silo, und man holte von dort die Lade des Herrn der Heerscharen, der über den Cheruben thront; die beiden Söhne Elis aber, Hophni und Pinehas, begleiteten die Lade. (a) 2Mo 25:22
I Sa GerZurch 4:5  Als nun die Lade des Herrn ins Lager kam, da brach ganz Israel in lauten Jubel aus, sodass die Erde erdröhnte.
I Sa GerZurch 4:6  Wie aber die Philister den lauten Jubel hörten, sprachen sie: Was bedeutet dieser laute Jubel im Lager der Hebräer? Und als sie erfuhren, dass die Lade des Herrn ins Lager gekommen sei,
I Sa GerZurch 4:7  fürchteten sie sich; denn sie dachten: Gott ist zu ihnen ins Lager gekommen! und sie sprachen: Wehe uns! denn solches ist zuvor niemals geschehen.
I Sa GerZurch 4:8  Wehe uns! wer wird uns aus der Hand dieses gewaltigen Gottes erretten? Das ist der Gott, der die Ägypter mit allerlei Plagen und mit der Pest schlug.
I Sa GerZurch 4:9  So seid nun tapfer und zeigt euch als Männer, ihr Philister, dass ihr nicht Knechte der Hebräer werdet, wie sie eure Knechte waren! Seid Männer und kämpft! (a) Ri 13:1
I Sa GerZurch 4:10  Da kämpften die Philister, sodass Israel geschlagen wurde und ein jeder zu seinen Zelten floh. So wurde die Niederlage sehr gross, und es fielen von Israel 30 000 Mann Fussvolk.
I Sa GerZurch 4:11  Auch die Lade Gottes wurde genommen, und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, kamen um. (a) 1Sa 2:34
I Sa GerZurch 4:12  Ein Benjaminit nun lief aus der Schlacht und kam noch am selben Tage nach Silo mit zerrissenen Kleidern und mit Erde auf dem Haupte.
I Sa GerZurch 4:13  Und als er ankam, sass Eli auf dem Stuhle neben dem Tor und spähte auf die Strasse; denn sein Herz bangte um die Lade Gottes. Als nun der Mann kam, es in der Stadt zu melden, da schrie die ganze Stadt auf;
I Sa GerZurch 4:14  und als Eli das laute Geschrei hörte, fragte er: Was ist das für ein lautes Getümmel? Da kam der Mann eilends herzu und berichtete es Eli.
I Sa GerZurch 4:15  Eli aber war 98 Jahre alt, und seine Augen waren starr geworden, sodass er nicht mehr sehen konnte. (a) 1Sa 3:2
I Sa GerZurch 4:16  Und als der Mann zu Eli sprach: Ich bin es, der aus der Schlacht gekommen ist; heute bin ich aus der Schlacht geflohen, da fragte er: Wie ist es gegangen, mein Sohn?
I Sa GerZurch 4:17  Der Bote antwortete: Geflohen ist Israel vor den Philistern! Es ist auch ein grosses Gemetzel unter dem Volke angerichtet worden, und auch deine beiden Söhne, Hophni und Pinehas, sind tot, und die Lade Gottes ist genommen.
I Sa GerZurch 4:18  Als er aber die Lade Gottes erwähnte, fiel Eli neben dem Tor rücklings vom Stuhle, brach das Genick und starb; denn der Mann war alt und schwer. Vierzig Jahre lang war er Richter über Israel gewesen.
I Sa GerZurch 4:19  Aber seine Sohnsfrau, das Weib des Pinehas, war hochschwanger. Als sie nun die Kunde hörte, dass die Lade Gottes genommen und ihr Schwiegervater und ihr Mann tot seien, sank sie nieder und gebar; denn die Wehen waren über sie gekommen.
I Sa GerZurch 4:20  Und wie sie im Sterben lag, sprachen die Frauen, die neben ihr standen: Sei getrost, du hast einen Sohn geboren! Aber sie antwortete nicht und achtete nicht darauf,
I Sa GerZurch 4:21  und sie hiess den Knaben Ikabod, indem sie sprach: "Dahin ist die Herrlichkeit aus Israel!" - weil die Lade Gottes genommen war, und um ihres Schwiegervaters und ihres Mannes willen. (1) der Name bed. vlt. "Nicht-Herrlichkeit".
I Sa GerZurch 4:22  Und sie sprach: Dahin ist die Herrlichkeit aus Israel, denn die Lade Gottes ist genommen!
Chapter 5
I Sa GerZurch 5:1  DIE Philister aber brachten die Lade Gottes, die sie genommen, von Eben-Eser nach Asdod.
I Sa GerZurch 5:2  Dann nahmen die Philister die Lade Gottes, brachten sie in das Haus Dagons und stellten sie neben Dagon. (a) Ri 16:23
I Sa GerZurch 5:3  Als aber die Leute von Asdod am andern Morgen in der Frühe in das Haus Dagons kamen, sahen sie den Dagon vor der Lade des Herrn mit dem Gesicht auf der Erde liegen. Da richteten sie den Dagon auf und stellten ihn wieder an seinen Ort.
I Sa GerZurch 5:4  Am andern Morgen aber in der Frühe lag Dagon (abermals) vor der Lade des Herrn mit dem Gesichte auf der Erde; der Kopf Dagons und seine beiden Hände lagen abgeschlagen auf der Schwelle, nur der Rumpf war von ihm übriggeblieben.
I Sa GerZurch 5:5  Darum treten die Priester Dagons und alle, die ins Haus Dagons hineingehen, nicht auf die Schwelle Dagons zu Asdod, bis auf diesen Tag.
I Sa GerZurch 5:6  Aber die Hand des Herrn lag schwer auf den Leuten von Asdod und verstörte sie und schlug sie mit Beulen, Asdod und sein Gebiet.
I Sa GerZurch 5:7  Als nun die Leute von Asdod sahen, dass es also stand, sprachen sie: Die Lade des Gottes Israels darf nicht bei uns bleiben; denn seine Hand lastet schwer auf uns und unserem Gotte Dagon.
I Sa GerZurch 5:8  So sandten sie denn hin und versammelten alle Fürsten der Philister bei sich und sprachen: Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels machen? Die antworteten: Nach Gath soll die Lade des Gottes Israels weiterziehen! Da schaffte man die Lade des Gottes Israels dorthin.
I Sa GerZurch 5:9  Als man sie aber hingeschafft hatte, da brachte die Hand des Herrn über die Stadt eine sehr grosse Bestürzung; er schlug die Leute der Stadt vom Kleinsten bis zum Grössten, sodass an ihnen Beulen ausbrachen.
I Sa GerZurch 5:10  Da sandten sie die Lade Gottes nach Ekron. Als aber die Lade Gottes nach Ekron kam, schrieen die Leute von Ekron: Sie haben die Lade des Gottes Israels zu uns gebracht, uns und unser Volk zu töten.
I Sa GerZurch 5:11  So sandten sie hin und versammelten alle Fürsten der Philister und sprachen: Schicket die Lade des Gottes Israels wieder fort, dass sie heimkehre und nicht uns und unser Volk töte! Denn es war eine tödliche Bestürzung über die Stadt gekommen; die Hand Gottes lastete schwer auf ihr.
I Sa GerZurch 5:12  Die Leute aber, die nicht starben, wurden mit Beulen geschlagen, und das Wehgeschrei der Stadt stieg empor zum Himmel.
Chapter 6
I Sa GerZurch 6:1  SO blieb die Lade des Herrn sieben Monate im Lande der Philister.
I Sa GerZurch 6:2  Da beriefen die Philister ihre Priester und Wahrsager und sprachen: Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels machen? Zeigt uns, wie wir sie heimschaffen sollen.
I Sa GerZurch 6:3  Die antworteten: Wollt ihr die Lade des Gottes Israels fortschaffen, so entlasset sie nicht leer, sondern entrichtet ihm eine Busse; dann werdet ihr gesund, und es wird euch kundwerden, warum seine Hand nicht von euch ablässt.
I Sa GerZurch 6:4  Sie aber sprachen: Welches ist die Busse, die wir ihm entrichten sollen? Sie antworteten: Fünf goldene Beulen und fünf goldene Mäuse, nach der Zahl der Fürsten der Philister; denn dieselbe Plage trifft euch und eure Fürsten.
I Sa GerZurch 6:5  So macht nun Abbilder eurer Beulen und Abbilder eurer Mäuse, die das Land verheeren, und gebt dem Gott Israels die Ehre; vielleicht nimmt er dann seine schwere Hand von euch, von eurem Gott und eurem Land.
I Sa GerZurch 6:6  Warum denn wollt ihr euer Herz verhärten, wie die Ägypter und der Pharao ihr Herz verhärtet haben? Nicht wahr, als er ihnen übel mitgespielt hatte, da liessen sie sie ziehen? (a) 2Mo 8:15 32; 12:31
I Sa GerZurch 6:7  So macht nun einen neuen Wagen und nehmt zwei säugende Kühe, auf die noch nie ein Joch gekommen ist, und spannt die Kühe an den Wagen; ihre Kälber aber treibt von ihnen weg nach Hause.
I Sa GerZurch 6:8  Dann nehmt die Lade des Gottes Israels und stellt sie auf den Wagen; und die goldenen Kleinodien, die ihr ihm als Busse entrichtet, legt in ein Kästlein an ihre Seite; dann lasst sie ziehen.
I Sa GerZurch 6:9  Aber sehet zu: zieht sie hinauf, heimwärts, Beth-Semes zu, so hat er dieses grosse Unheil über uns gebracht; wo nicht, so wissen wir, dass nicht seine Hand uns geschlagen hat; dann ist's ein Zufall, was uns widerfahren ist.
I Sa GerZurch 6:10  Die Leute taten so und nahmen zwei säugende Kühe und spannten sie an den Wagen; ihre Kälber aber behielten sie im Hause zurück.
I Sa GerZurch 6:11  Dann stellten sie die Lade des Herrn auf den Wagen, dazu das Kästlein mit den goldenen Mäusen und den Abbildern ihrer Beulen.
I Sa GerZurch 6:12  Die Kühe aber gingen geradeaus, Beth-Semes zu; auf derselben Strasse gingen sie dahin, beständig brüllend, und wichen nicht zur Rechten noch zur Linken, während die Fürsten der Philister ihnen bis an die Grenze von Beth-Semes folgten.
I Sa GerZurch 6:13  Die Leute von Beth-Semes aber schnitten eben den Weizen im Tale. Als sie nun ihre Augen erhoben und die Lade sahen, da liefen sie ihr freudig entgegen.
I Sa GerZurch 6:14  Der Wagen aber war zum Felde Josuas, eines Mannes von Beth-Semes, gekommen; dort blieb er stehen. Und es war dort ein grosser Stein; da spalteten sie das Holz des Wagens, und die Kühe brachten sie dem Herrn als Brandopfer dar.
I Sa GerZurch 6:15  Die Leviten aber hoben die Lade des Herrn herab und das Kästlein neben ihr, worin die goldenen Kleinodien lagen, und stellten sie auf den grossen Stein. Und die Leute von Beth-Semes brachten an jenem Tage dem Herrn Brandopfer und Schlachtopfer dar.
I Sa GerZurch 6:16  Als die fünf Fürsten der Philister das gesehen hatten, kehrten sie am selben Tage nach Ekron zurück.
I Sa GerZurch 6:17  Dies aber sind die goldenen Beulen, welche die Philister dem Herrn als Busse entrichteten: von Asdod eine, von Gaza eine, von Askalon eine, von Gatz eine, von Ekron eine;
I Sa GerZurch 6:18  dazu die goldenen Mäuse nach der Zahl aller Ortschaften der Philister unter den fünf Fürsten, sowohl der festen Städte als der Bauerndörfer. Und Zeuge ist bis auf diesen Tag der grosse Stein, auf den sie die Lade des Herrn niederliessen, auf dem Felde des Josua von Beth-Semes.
I Sa GerZurch 6:19  Die Söhne des Jechonja aber hatten sich nicht mitgefreut unter den Leuten von Beth-Semes, als sie ihre Lust sahen an der Lade des Herrn; da erschlug er unter ihnen siebzig Mann. Das Volk aber trug Leid, weil der Herr ihrer so viele geschlagen hatte.
I Sa GerZurch 6:20  Und die Leute von Beth-Semes sprachen: Wer kann bestehen vor dem Herrn, diesem heiligen Gott? und zu wem soll er von uns weg ziehen?
I Sa GerZurch 6:21  Und sie sandten Boten zu den Bewohnern von Kirjath-Jearim und liessen ihnen sagen: Die Philister haben die Lade des Herrn zurückgebracht; kommt herab und holt sie zu euch hinauf.
Chapter 7
I Sa GerZurch 7:1  Da kamen die Leute von Kirjath-Jearim, holten die Lade des Herrn hinauf und brachten sie in das Haus Abinadabs auf dem Hügel; seinen Sohn Eleaser aber weihten sie, dass er die Lade des Herrn hüte. (a) 2Sa 6:3
I Sa GerZurch 7:2  Und von dem Tage an, da die Lade des Herrn in Kirjath-Jearim blieb, verging eine lange Zeit, verstrichen zwanzig Jahre; da wandte sich das ganze Haus Israel dem Herrn zu.
I Sa GerZurch 7:3  SAMUEL aber sprach zum ganzen Hause Israel: Wenn ihr von ganzem Herzen zu dem Herrn zurückkehren wollt, so entfernt die fremden Götter aus eurer Mitte und die Astarten; richtet euer Herz auf den Herrn und dient ihm allein, dass er euch aus der Hand der Philister errette. (a) Jos 24:14 23
I Sa GerZurch 7:4  Da entfernte Israel die Baale und die Astarten und diente dem Herrn allein.
I Sa GerZurch 7:5  Samuel aber sprach: Versammelt ganz Israel in Mizpa, so will ich für euch zum Herrn beten. (a) Ri 20:1
I Sa GerZurch 7:6  Da kamen sie in Mizpa zusammen, schöpften Wasser und gossen es aus vor dem Herrn, und sie fasteten an jenem Tage und sprachen: Wir haben gegen den Herrn gesündigt. Und Samuel sprach den Israeliten Recht in Mizpa.
I Sa GerZurch 7:7  Als aber die Philister hörten, dass die Israeliten in Mizpa zusammengekommen waren, zogen die Fürsten der Philister wider Israel heran. Da die Israeliten das hörten, fürchteten sie sich vor den Philistern,
I Sa GerZurch 7:8  und sie sprachen zu Samuel: Lass nicht ab, für uns zu dem Herrn, unserem Gott, zu schreien, dass er uns aus der Hand der Philister errette.
I Sa GerZurch 7:9  Da nahm Samuel ein Milchlamm und brachte es dem Herrn dar als Brandopfer; und Samuel schrie zum Herrn für Israel, und der Herr erhörte ihn.
I Sa GerZurch 7:10  An jenem Tage nun, während Samuel das Brandopfer darbrachte - die Philister aber waren herangerückt, wider Israel zu streiten -, donnerte der Herr gewaltig wider die Philister und verwirrte sie, dass sie Israel unterlagen. (a) Jos 10:10
I Sa GerZurch 7:11  Und die Männer Israels rückten von Mizpa aus, verfolgten die Philister und schlugen sie bis unterhalb von Beth-Kar.
I Sa GerZurch 7:12  Da nahm Samuel einen Stein, stellte ihn zwischen Mizpa und Jesana auf und nannte ihn Eben-Eser und sprach: Bis hierher hat uns der Herr geholfen. (1) d.h. Stein der Hilfe. (a) Jos 24:26
I Sa GerZurch 7:13  So wurden die Philister gedemütigt und kamen hinfort nicht mehr in das Gebiet Israels. Und die Hand des Herrn war wider die Philister, solange Samuel lebte.
I Sa GerZurch 7:14  Nun kamen auch die Städte, welche die Philister den Israeliten abgenommen hatten, an Israel zurück, von Ekron an bis Gath; auch ihr Gebiet entriss Israel den Händen der Philister. Es war aber Friede zwischen Israel und den Amoritern.
I Sa GerZurch 7:15  Samuel nun war Richter über Israel sein Leben lang;
I Sa GerZurch 7:16  er zog Jahr für Jahr umher und machte die Runde über Bethel, Gilgal und Mizpa und sprach Israel Recht an allen diesen Städten.
I Sa GerZurch 7:17  Dann kehrte er zurück nach Rama; denn dort war sein Haus, und dort sprach er Israel Recht. Und er baute daselbst dem Herrn einen Altar.
Chapter 8
I Sa GerZurch 8:1  ALS aber Samuel alt geworden war, setzte er seine Söhne zu Richtern über Israel.
I Sa GerZurch 8:2  Sein Erstgeborener hiess Joel, sein zweiter Abia; die sprachen Recht zu Beerseba.
I Sa GerZurch 8:3  Aber seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen, sondern gingen dem Gewinne nach, liessen sich bestechen und beugten das Recht.
I Sa GerZurch 8:4  Da versammelten sich alle Ältesten Israels, kamen zu Samuel nach Rama
I Sa GerZurch 8:5  und sprachen zu ihm: Siehe, du bist alt geworden, deine Söhne aber wandeln nicht in deinen Wegen; so setze nun einen König über uns, dass er uns regiere, wie es bei allen Völkern Brauch ist.
I Sa GerZurch 8:6  Doch Samuel missfiel es, als sie sagten: Gib uns einen König, dass er uns regiere! und Samuel betete zum Herrn.
I Sa GerZurch 8:7  Der Herr aber sprach zu Samuel: Willfahre dem Begehren des Volkes in allem, was sie zu dir sagen; denn nicht dich, sondern mich haben sie verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll.
I Sa GerZurch 8:8  Ganz so, wie sie mir getan haben seit dem Tage, da ich sie aus Ägypten heraufgeführt habe, bis auf diesen Tag, indem sie mich verliessen und andern Göttern dienten, so tun sie nun auch dir.
I Sa GerZurch 8:9  So willfahre denn ihrem Begehren; nur warne sie ausdrücklich und tue ihnen kund die Gerechtsame des Königs, der über sie herrschen soll. (a) 5Mo 17:14-20
I Sa GerZurch 8:10  Und Samuel sagte dem Volke, das einen König von ihm begehrte, alle Worte des Herrn
I Sa GerZurch 8:11  und sprach: Das wird die Gerechtsame des Königs sein, der über euch herrschen soll: eure Söhne wird er nehmen, dass er sie für seinen Wagen und seine Rosse verwende, dass sie vor seinem Wagen her laufen,
I Sa GerZurch 8:12  dass er sie zu seinen Obersten über Tausend und zu Obersten über Fünfzig mache, dass sie seine Äcker pflügen und seine Ernte schneiden und dass sie seine Kriegswaffen und seine Wagengeräte machen.
I Sa GerZurch 8:13  Eure Töchter wird er nehmen, dass sie ihm Salben mischen, ihm kochen und backen.
I Sa GerZurch 8:14  Eure besten Felder, Weinberge und Ölbäume wird er nehmen und seinen Dienern geben.
I Sa GerZurch 8:15  Von euren Saaten und Weinbergen wird er den Zehnten nehmen und seinen Kämmerern und Dienern geben.
I Sa GerZurch 8:16  Eure Knechte und Mägde und eure schönsten Rinder und eure Esel wird er nehmen und für seine Hofhaltung verwenden.
I Sa GerZurch 8:17  Von euren Schafen wird er den Zehnten nehmen, und ihr selbst müsst seine Sklaven sein.
I Sa GerZurch 8:18  Wenn ihr dann wegen eures Königs, den ihr euch erwählt habt, schreit, so wird der Herr euch alsdann nicht antworten.
I Sa GerZurch 8:19  Aber das Volk weigerte sich, auf Samuel zu hören, und sprach: Nein! ein König soll über uns herrschen!
I Sa GerZurch 8:20  Wir wollen es eben so haben wie alle andern Völker! Unser König soll uns Recht sprechen, soll vor uns her ziehen und unsre Kriege führen!
I Sa GerZurch 8:21  Als Samuel alle Worte des Volkes gehört hatte, trug er sie dem Herrn vor.
I Sa GerZurch 8:22  Der Herr aber sprach zu Samuel: Willfahre ihrem Begehren und gib ihnen einen König. Darnach sprach Samuel zu den Männern Israels: Geht heim, ein jeder in seine Stadt.
Chapter 9
I Sa GerZurch 9:1  ES war ein Mann aus Gibea in Benjamin, der hiess Kis, der Sohn Abiels, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechoraths, des Sohnes Aphiahs, ein Benjaminit, ein wohlhabender Mann.
I Sa GerZurch 9:2  Der hatte einen Sohn, mit Namen Saul, stattlich und schön; es war kein schönerer Mann in Israel als er, um Haupteslänge überragte er alles Volk.
I Sa GerZurch 9:3  Nun gingen einst Kis, dem Vater Sauls, die Eselinnen verloren. Da sprach Kis zu seinem Sohne Saul: Nimm doch einen von den Knechten mit dir und mache dich auf, geh und suche die Eselinnen.
I Sa GerZurch 9:4  Da durchzogen sie das Gebirge Ephraim und durchzogen die Landschaft Salisa, aber sie fanden sie nicht. Dann durchzogen sie die Landschaft Saalim; da waren sie auch nicht. Darnach durchzogen sie die Landschaft Benjamin und fanden sie nicht.
I Sa GerZurch 9:5  Als sie aber in die Landschaft Zuph gekommen waren, sprach Saul zu seinem Knechte, der bei ihm war: Komm, lass uns umkehren; mein Vater könnte sich sonst um uns sorgen statt um die Eselinnen.
I Sa GerZurch 9:6  Er aber sprach zu ihm: Es ist ja ein Gottesmann in der Stadt dort, und der Mann ist hoch angesehen; alles, was er sagt, trifft sicher ein. So lass uns nun dahin gehen; vielleicht gibt er uns Auskunft über den Weg, den wir angetreten haben.
I Sa GerZurch 9:7  Saul aber sprach zu seinem Knechte: Und gesetzt, wir gehen hin, was bringen wir dem Manne? Das Brot in unsern Taschen ist ja ausgegangen, und wir haben keine Gabe, die wir dem Gottesmanne bringen könnten. Was haben wir?
I Sa GerZurch 9:8  Da fuhr der Knecht fort und antwortete Saul: Ich habe da noch ein viertel Lot Silber bei mir; das magst du dem Gottesmanne schenken, dass er uns Auskunft gebe über unsern Weg.
I Sa GerZurch 9:9  Vor Zeiten sagte man in Israel, wenn man hinging, Gott zu befragen: Kommt, lasst uns zum Seher gehen! Denn die man jetzt Propheten heisst, die hiess man vor Zeiten Seher.
I Sa GerZurch 9:10  Saul sprach zu seinem Knechte: Du hast wohl geredet; komm, lass uns gehen! Und sie gingen nach der Stadt, wo der Gottesmann war.
I Sa GerZurch 9:11  Als sie nun den Steig zur Stadt hinaufgingen, trafen sie Mädchen, die herauskamen, um Wasser zu schöpfen; zu denen sprachen sie: Ist der Seher hier?
I Sa GerZurch 9:12  Sie antworteten ihnen: Ja, seht, der Seher ist da vor euch; eben jetzt ist er in die Stadt hereingekommen; die Leute haben nämlich heute ein Opferfest auf der Höhe.
I Sa GerZurch 9:13  Wenn ihr in die Stadt hineingeht, so werdet ihr ihn noch treffen, ehe er auf die Höhe hinaufsteigt, um zu essen. Denn die Leute essen nicht, bis er kommt; er nämlich segnet das Opfer, darnach essen die Geladenen. Geht also nun hinauf; denn eben jetzt werdet ihr ihn treffen.
I Sa GerZurch 9:14  Da stiegen sie zur Stadt hinauf. Wie sie aber gerade in das Tor eintraten, siehe, da kam Samuel heraus, ihnen entgegen, um zur Höhe hinaufzusteigen.
I Sa GerZurch 9:15  Der Herr hatte aber einen Tag, bevor Saul kam, dem Samuel dies geoffenbart:
I Sa GerZurch 9:16  Morgen um diese Zeit werde ich einen Mann aus dem Lande Benjamin zu dir senden; den sollst du zum Fürsten über mein Volk Israel salben. Er wird mein Volk aus der Hand der Philister erretten; denn ich habe das Elend meines Volkes gesehen, da sein Geschrei zu mir gedrungen ist.
I Sa GerZurch 9:17  Kaum erblickte nun Samuel den Saul, so bedeutete ihm der Herr auch schon: Da ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe: Der soll über mein Volk herrschen!
I Sa GerZurch 9:18  Da trat Saul im Torgang an Samuel heran und sprach: Sage mir doch, wo ist das Haus des Sehers?
I Sa GerZurch 9:19  Samuel antwortete Saul: Ich bin der Seher. Gehe mir voran auf die Höhe; ihr sollt heute mit mir essen. Am Morgen will ich dich dann ziehen lassen und dir Auskunft geben über alles, was dein Herz bewegt.
I Sa GerZurch 9:20  Um die Eselinnen aber, die dir heute vor drei Tagen verlorengegangen sind, sorge dich nicht; denn sie sind gefunden. Gehört doch dir und dem ganzen Hause deines Vaters alles, was wertvoll ist in Israel!
I Sa GerZurch 9:21  Da antwortete Saul: Ich bin ja nur ein Benjaminit, aus dem kleinsten der Stämme Israels, und mein Geschlecht ist das geringste unter allen Geschlechtern des Stammes Benjamin! Warum redest du denn solches zu mir? (a) 1Sa 15:17
I Sa GerZurch 9:22  Samuel aber nahm Saul und seinen Knecht, führte sie in die Halle und setzte sie obenan unter den Geladenen; es waren ihrer etwa dreissig Mann.
I Sa GerZurch 9:23  Und Samuel sprach zum Koch: Gib das Stück her, das ich dir gegeben habe, von dem ich dir sagte: Hebe es bei dir auf!
I Sa GerZurch 9:24  Da trug der Koch die Keule auf; und er setzte sie Saul vor und sprach: Siehe, da ist dir vorgesetzt, was übriggeblieben ist; iss, denn man hat es auf die bestimmte Zeit für dich aufbehalten, dass du mit den Geladenen essest. Also ass Saul mit Samuel an jenem Tage.
I Sa GerZurch 9:25  Und als sie von der Höhe zur Stadt hinabgegangen waren, bereitete man Saul auf dem Dache das Lager,
I Sa GerZurch 9:26  und er legte sich schlafen. Als aber die Morgenröte emporstieg, rief Samuel dem Saul nach dem Dach hinauf: Steh auf! ich will dich geleiten. Da erhob sich Saul, und sie beide, er und Samuel, gingen hinaus.
I Sa GerZurch 9:27  Während sie nun am Ende der Stadt hinabstiegen, sprach Samuel zu Saul: Sage dem Knechte, er solle uns vorausgehen; du aber stehe jetzt stille, dass ich dir kundtue, was Gott gesagt hat.
Chapter 10
I Sa GerZurch 10:1  DANN nahm Samuel die Ölflasche und goss sie über sein Haupt aus, küsste ihn und sprach: Hat dich nicht der Herr zum Fürsten über sein Volk gesalbt? Du sollst herrschen über das Volk des Herrn, und du sollst es erretten aus der Hand seiner Feinde ringsumher. Dies aber sei dir das Zeichen, dass dich der Herr zum Fürsten über sein Eigentum gesalbt hat:
I Sa GerZurch 10:2  Wenn du heute von mir gehst, wirst du beim Grab der Rahel an der Grenze Benjamins, in Zelzah, zwei Männer treffen; die werden zu dir sagen: Die Eselinnen sind gefunden, die du zu suchen gegangen bist; und siehe, dein Vater denkt gar nicht mehr an die Eselinnen, sondern er sorgt sich um euch und spricht: Was soll ich wegen meines Sohnes tun? (a) 1Mo 35:19
I Sa GerZurch 10:3  Und wenn du von dort weitergehst und zu der Eiche Thabor kommst, so werden dir daselbst drei Männer begegnen, die zu Gott nach Bethel hinaufziehen; einer trägt drei Böcklein, der andere drei Laibe Brot, der dritte einen Schlauch Wein.
I Sa GerZurch 10:4  Die werden dich grüssen und dir zwei Brote geben; die sollst du von ihnen annehmen.
I Sa GerZurch 10:5  Darnach wirst du nach dem Gibea Gottes kommen, wo der Vogt der Philister wohnt. Und wenn du daselbst in die Stadt hineingehst, wirst du auf eine Schar Propheten stossen, die von der Höhe herabkommen; vor ihnen her ertönt Harfe, Handpauke, Flöte und Zither, während sie selbst in Verzückung sind.
I Sa GerZurch 10:6  Alsdann wird der Geist des Herrn über dich kommen, und du wirst mit ihnen in Verzückung geraten und wirst dich in einen andern Menschen verwandeln.
I Sa GerZurch 10:7  Wenn dir nun diese Zeichen eintreffen, so tue, was sich dir darbietet; denn Gott ist mit dir!
I Sa GerZurch 10:8  Gehe mir voran nach Gilgal hinab; ich werde dann zu dir kommen, um Brandopfer und Heilsopfer darzubringen. Sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme und dir sage, was du tun sollst. (a) 1Sa 13:8
I Sa GerZurch 10:9  Als er nun den Rücken wandte, um von Samuel wegzugehen, wandelte ihm Gott das Herz, und es trafen alle diese Zeichen an jenem Tage ein.
I Sa GerZurch 10:10  Sobald sie von dort nach Gibea kamen, da begegnete ihm auch schon eine Schar Propheten, und der Geist Gottes kam über ihn, und er geriet in Verzückung unter ihnen. (a) 1Sa 19:20
I Sa GerZurch 10:11  Als aber alle, die ihn von früher kannten, sahen, wie er mit den Propheten in Verzückung war, sprachen die Leute zueinander: Was ist denn mit dem Sohn des Kis geschehen? Ist Saul auch unter den Propheten?
I Sa GerZurch 10:12  Und einer von dort hob an und sprach: Wer ist denn ihr Vater? Daher ist es zum Sprichwort geworden: Ist Saul auch unter den Propheten? (a) 1Sa 19:24
I Sa GerZurch 10:13  Als aber seine Verzückung zu Ende war, kam er nach Hause.
I Sa GerZurch 10:14  Da sprach der Oheim Sauls zu ihm und seinem Knechte: Wo seid ihr hingegangen? Er antwortete: Die Eselinnen zu suchen; und als wir sahen, dass sie nirgends waren, da gingen wir zu Samuel hinein.
I Sa GerZurch 10:15  Da sprach Sauls Oheim: Tue mir doch kund, was Samuel zu euch gesagt hat.
I Sa GerZurch 10:16  Saul antwortete seinem Oheim: Er hat uns kundgetan, dass die Eselinnen gefunden seien. Aber was Samuel vom Königtum gesagt hatte, tat er ihm nicht kund.
I Sa GerZurch 10:17  SAMUEL aber berief das Volk zum Herrn nach Mizpa. (a) 1Sa 7:5; Ri 20:1
I Sa GerZurch 10:18  Und er sprach zu den Israeliten: So spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe Israel aus Ägypten heraufgeführt und euch errettet aus der Gewalt der Ägypter und aller Königreiche, die euch bedrängten.
I Sa GerZurch 10:19  Ihr aber habt heute euren Gott verworfen, der euch aus allen euren Nöten und Drangsalen erlöst hat, und habt gesagt: "Nein! einen König sollst du über uns setzen!" Wohlan, so tretet vor den Herrn nach Stämmen und nach Tausenden. (a) 1Sa 8:7
I Sa GerZurch 10:20  Als nun Samuel alle Stämme Israels herzutreten liess, da traf es den Stamm Benjamin. (1) d.h. das Los.
I Sa GerZurch 10:21  Und als er den Stamm Benjamin herzutreten liess, Geschlecht um Geschlecht, da traf es das Geschlecht Matri; und als er das Geschlecht Matri Mann für Mann herzutreten liess, da traf es Saul, den Sohn des Kis. Wie man ihn aber suchte, war er nicht zu finden.
I Sa GerZurch 10:22  Da befragten sie den Herrn nochmals: Ist der Mann überhaupt hergekommen? Der Herr antwortete: Ja; er hält sich beim Gepäck versteckt.
I Sa GerZurch 10:23  Da liefen sie hin und holten ihn von dort. Als er aber mitten unter das Volk trat, da überragte er alles Volk um Haupteslänge.
I Sa GerZurch 10:24  Und Samuel sprach zum ganzen Volk: Seht ihr, wen der Herr erwählt hat? Seinesgleichen ist ja nicht im ganzen Volke! Da jauchzte alles Volk und rief: Es lebe der König!
I Sa GerZurch 10:25  Samuel aber verkündete dem Volk das Königrecht und schrieb es in ein Buch und legte es vor dem Herrn nieder. Darnach entliess Samuel das ganze Volk, einen jeden in sein Haus. (a) 1Sa 8:9
I Sa GerZurch 10:26  Auch Saul ging heim nach Gibea, und mit ihm die Tapfern, denen Gott das Herz gerührt hatte.
I Sa GerZurch 10:27  Einige Nichtswürdige aber sprachen: Was kann der uns helfen? und sie verachteten ihn und brachten ihm kein Geschenk.
Chapter 11
I Sa GerZurch 11:1  ETWA nach einem Monat aber zog der Ammoniter Nahas heran und belagerte Jabes in Gilead. Da sprachen alle Männer von Jabes zu Nahas: Schliesse einen Vertrag mit uns, so wollen wir dir dienen!
I Sa GerZurch 11:2  Aber der Ammoniter Nahas antwortete ihnen: So will ich mit euch einen Vertrag schliessen, dass ich jedem von euch das rechte Auge aussteche und damit Schmach bringe über ganz Israel.
I Sa GerZurch 11:3  Da sprachen die Ältesten von Jabes zu ihm: Lass uns sieben Tage Ruhe, dass wir Boten senden in alle Gaue Israels. Ist dann niemand, der uns hilft, so wollen wir uns dir ergeben.
I Sa GerZurch 11:4  Als nun die Boten nach dem Gibea Sauls kamen und dem Volk die Sache vorbrachten, hob alles Volk laut zu weinen an.
I Sa GerZurch 11:5  Siehe, da kam eben Saul vom Felde heim hinter den Rindern her, und er fragte: Was hat das Volk, dass es weint? Und man erzählte ihm das Anliegen der Männer von Jabes.
I Sa GerZurch 11:6  Da kam der Geist Gottes über Saul, als er die Botschaft hörte, und sein Zorn entbrannte heftig:
I Sa GerZurch 11:7  er nahm ein paar Rinder, zerstückte sie und sandte davon durch Boten in alle Gaue Israels und liess sagen: Wer nicht auszieht, Saul und Samuel nach, dessen Rindern wird man ebenso tun. Da fiel der Schrecken des Herrn auf das Volk, dass sie auszogen wie ein Mann.
I Sa GerZurch 11:8  Und er musterte sie zu Besek; es waren 300 000 Israeliten und 30 000 Judäer.
I Sa GerZurch 11:9  Da sprach er zu den Boten, die gekommen waren: So sollt ihr zu den Männern von Jabes in Gilead sagen: Morgen, wenn die Sonne heiss scheint, soll euch Hilfe werden. Als die Boten heimkamen und den Männern von Jabes das verkündigten, freuten sie sich.
I Sa GerZurch 11:10  Und die Männer von Jabes sprachen: Morgen wollen wir uns euch ergeben; dann mögt ihr uns tun, was euch beliebt.
I Sa GerZurch 11:11  Am andern Morgen aber teilte Saul das Volk in drei Haufen, und sie drangen um die Morgenwache in das Lager ein und schlugen die Ammoniter, bis der Tag heiss wurde. Die aber übrigblieben, zerstreuten sich, dass ihrer nicht zwei beieinander blieben.
I Sa GerZurch 11:12  Da sprach das Volk zu Samuel: Wer sind die, welche sagten: "Sollte Saul über uns König sein?" Her mit ihnen, dass wir sie töten! (a) 1Sa 10:27
I Sa GerZurch 11:13  Saul aber sprach: An diesem Tage soll niemand getötet werden! denn heute hat der Herr Heil geschafft in Israel.
I Sa GerZurch 11:14  Und Samuel sprach zum Volke: Auf, lasst uns nach Gilgal gehen und dort das Königtum erneuern!
I Sa GerZurch 11:15  Da zog alles Volk nach Gilgal, und sie machten dort Saul zum König vor dem Herrn in Gilgal und schlachteten dort Heilsopfer vor dem Herrn. Und Saul und alle Männer Israels waren dort gar fröhlich.
Chapter 12
I Sa GerZurch 12:1  DA sprach Samuel zu ganz Israel: Seht, ich habe eurem Wunsche nun willfahrt in allem, was ihr von mir begehrt habt, und habe einen König über euch gesetzt.
I Sa GerZurch 12:2  So wird denn jetzt der König vor euch her ziehen; ich aber bin alt und grau geworden, sodass nun meine Söhne unter euch sind. Nun bin ich vor euch gewandelt von meiner Jugend an bis auf diesen Tag.
I Sa GerZurch 12:3  Da bin ich! Zeuget wider mich vor dem Herrn und seinem Gesalbten: Wessen Rind oder wessen Esel habe ich genommen? Wen habe ich bedrückt und wem Gewalt angetan? Von wem habe ich Sühnegeld genommen, dass ich deshalb ein Auge zugedrückt hätte? Ich will euch Rede stehen!
I Sa GerZurch 12:4  Sie sprachen: Du hast uns nicht bedrückt und uns nicht Gewalt angetan noch jemandem etwas genommen.
I Sa GerZurch 12:5  Da sprach er zu ihnen: Der Herr ist Zeuge euch gegenüber, und sein Gesalbter ist heute Zeuge, dass ihr gar nichts in meiner Hand gefunden habt! Und sie sprachen: Er ist Zeuge!
I Sa GerZurch 12:6  Dann sprach Samuel zum Volke: Zeuge ist der Herr, der Mose und Aaron geschaffen und der eure Väter aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat!
I Sa GerZurch 12:7  So tretet nun her, dass ich mit euch rechte vor dem Herrn und euch vorhalte alle Wohltaten des Herrn, die er euch und euren Vätern erwiesen hat:
I Sa GerZurch 12:8  Als Jakob und seine Söhne nach Ägypten kamen, bedrückten die Ägypter sie. Da schrieen eure Väter zum Herrn, und der Herr sandte Mose und Aaron; die führten eure Väter aus Ägypten. Dann liess er sie in diesem Lande wohnen. (a) 2Mo 2:23
I Sa GerZurch 12:9  Doch weil sie des Herrn, ihres Gottes, vergassen, verkaufte er sie in die Gewalt Siseras, des Feldhauptmanns des Königs Jabin von Hazor, und in die Gewalt der Philister und in die Gewalt des Königs von Moab; die stritten wider sie. (a) Ri 4:2; 10:7; 3:12
I Sa GerZurch 12:10  Sie aber schrieen zum Herrn und sprachen. "Wir haben gesündigt; denn wir haben den Herrn verlassen und den Baalen und Astarten gedient. Nun aber errette uns aus der Hand unserer Feinde, so wollen wir dir dienen."
I Sa GerZurch 12:11  Und der Herr sandte Jerubaal, Barak, Jephtha und Samuel und errettete euch aus der Hand eurer Feinde ringsum, sodass ihr sicher wohntet. (a) Ri 6:32; 4:6; 11:1
I Sa GerZurch 12:12  Als ihr aber saht, dass Nahas, der König der Amoriter, wider euch heranzog, spracht ihr zu mir: "Nein, ein König soll über uns herschen!" - da doch der Herr, euer Gott, König über euch ist. (a) 1Sa 8:19
I Sa GerZurch 12:13  Da habt ihr jetzt den König, den ihr erwählt, den ihr begehrt habt; seht, der Herr hat einen König über euch gesetzt.
I Sa GerZurch 12:14  Werdet ihr nun den Herrn fürchten, ihm dienen und auf ihn hören und euch nicht auflehnen wider den Befehl des Herrn, und werdet ihr und euer König, der über euch herrscht, dem Herrn, eurem Gott, treu bleiben (so ist es gut);
I Sa GerZurch 12:15  werdet ihr aber auf den Herrn nicht hören, sondern euch wider den Befehl des Herrn auflehnen, so wird die Hand des Herrn wider euch und euren König sein.
I Sa GerZurch 12:16  Und nun tretet her und seht, was der Herr Grosses vor euren Augen tun wird.
I Sa GerZurch 12:17  Ist nicht jetzt Weizenernte? Ich will den Herrn anrufen, dass er donnern und regnen lasse, damit ihr innewerdet und sehet, dass ihr in den Augen des Herrn ein grosses Unrecht begangen, indem ihr euch einen König begehrt habt.
I Sa GerZurch 12:18  Und Samuel rief den Herrn an. Da liess der Herr donnern und regnen an jenem Tage, und über das ganze Volk kam eine grosse Furcht vor dem Herrn und vor Samuel.
I Sa GerZurch 12:19  Und das ganze Volk sprach zu Samuel: Bete für deine Knechte zum Herrn, deinem Gott, dass wir nicht sterben; denn zu allen unsren Sünden haben wir noch das Unrecht begangen, einen König für uns zu begehren.
I Sa GerZurch 12:20  Samuel aber sprach zum Volke: Fürchtet euch nicht! Ihr habt zwar all dies Unrecht begangen; doch weicht nur von dem Herrn nicht ab, sondern dient dem Herrn mit ganzem Herzen
I Sa GerZurch 12:21  und folgt nicht den Nichtigen nach, die nichts nützen und nicht retten können, weil sie nichtig sind! (1) d.i. Götzen. (a) Jes 41:29; 1Kor 8:4
I Sa GerZurch 12:22  Denn der Herr wird um seines grossen Namens willen sein Volk nicht verstossen, weil es dem Herrn gefallen hat, euch zu seinem Volk zu machen.
I Sa GerZurch 12:23  Auch von mir sei es ferne, mich so an dem Herrn zu versündigen, dass ich abliesse, für euch zu beten; vielmehr will ich euch den guten und geraden Weg weisen. (a) 1Sa 7:8
I Sa GerZurch 12:24  Nur fürchtet den Herrn und dient ihm treulich mit ganzem Herzen; denn seht doch, wie grosse Dinge er an euch getan hat!
I Sa GerZurch 12:25  Wenn ihr aber Böses tut, so werdet ihr und euer König weggerafft.
Chapter 13
I Sa GerZurch 13:1  (1) dieser Vers lautet im hebrT: "Saul war... Jahre alt, als er König wurde, und zweiund-... Jahre regierte er über Israel." Es fehlen zwei Zahlen; in der grÜs. fehlt der ganze Vers.
I Sa GerZurch 13:2  UND Saul wählte sich dreitausend Mann aus Israel aus: zweitausend standen bei Saul in Michmas und auf dem Gebirge von Bethel und tausend bei Jonathan zu Gibea in Benjamin; den Rest des Volkes hatte er entlassen, einen jeden in seine Heimat.
I Sa GerZurch 13:3  Jonathan nun erschlug den Vogt der Philister, der in Geba hauste. Da hörten die Philister sagen: Die Hebräer sind abgefallen! Saul aber hatte im ganzen Lande in die Posaune stossen lassen,
I Sa GerZurch 13:4  und ganz Israel hatte die Kunde gehört: Saul hat den Vogt der Philister erschlagen; auch ist Israel bei den Philistern in Verruf gekommen. Da wurde das Volk aufgeboten, Saul nach Gilgal zu folgen.
I Sa GerZurch 13:5  Die Philister aber hatten sich schon gesammelt, wider Israel zu streiten, dreitausend Streitwagen, sechstausend Reiter, und Fussvolk so viel wie der Sand am Gestade des Meeres; die zogen herauf und lagerten sich in Michmas, östlich von Beth-Awen.
I Sa GerZurch 13:6  Als nun die Männer Israels sahen, dass sie in Not gerieten, weil sie bedrängt wurden, verkrochen sich die Leute in Höhlen und Löchern, in Felsen, Grüften und Zisternen,
I Sa GerZurch 13:7  andere aber gingen über die Jordanfurten in das Gebiet von Gad und Gilead. Saul war noch in Gilgal; das ganze Volk aber hatte sich erschreckt ihm angeschlossen.
I Sa GerZurch 13:8  Und er wartete sieben Tage, bis zu der Zeit, die Samuel bestimmt hatte; doch Samuel kam nicht nach Gilgal. Da nun das Volk ihn verliess und sich zerstreute, (a) 1Sa 10:8
I Sa GerZurch 13:9  sprach Saul: Schafft mir das Brandopfer und die Heilsopfer her, und er brachte das Brandopfer dar.
I Sa GerZurch 13:10  Kaum aber hatte er das Brandopfer vollendet, da kam auch schon Samuel. Saul ging ihm entgegen, ihn zu begrüssen.
I Sa GerZurch 13:11  Samuel aber sprach: Was hast du getan? Saul antwortete: Da ich sah, dass mich das Volk verliess und sich zerstreute, du aber nicht zur bestimmten Zeit kamst, während doch die Philister in Michmas versammelt sind,
I Sa GerZurch 13:12  dachte ich: Nun werden die Philister gegen mich nach Gilgal herabkommen, bevor ich den Herrn begütigt habe; so wagte ich es denn und brachte das Brandopfer dar.
I Sa GerZurch 13:13  Samuel aber sprach zu Saul: Du hast töricht gehandelt! Hättest du das Gebot des Herrn, deines Gottes, das er dir gegeben, befolgt, so hätte der Herr jetzt dein Königtum über Israel für immer bestätigt.
I Sa GerZurch 13:14  Nun aber wird dein Königtum nicht bestehen bleiben. Der Herr hat sich einen Mann nach seinem Herzen gesucht und ihn zum Fürsten über sein Volk bestellt, weil du nicht gehalten hast, was dir der Herr geboten hat. (a) 1Sa 16:1
I Sa GerZurch 13:15  Dann machte sich Samuel auf, zog von Gilgal hinweg und ging seines Weges; der Rest des Volkes aber zog hinter Saul her, dem Kriegsvolk entgegen, und sie kamen von Gilgal nach Gibea in Benjamin. Da musterte Saul die Leute, des sich bei ihm befanden, ungefähr sechshundert Mann.
I Sa GerZurch 13:16  Und Saul und sein Sohn Jonathan und die Leute, die sich bei ihnen befanden, blieben zu Geba in Benjamin; die Philister aber hatten sich in Michmas gelagert.
I Sa GerZurch 13:17  Da zog aus dem Lager der Philister die Plündererschar in drei Haufen aus: der eine Haufe wandte sich in der Richtung gegen Ophra nach der Landschaft Sual,
I Sa GerZurch 13:18  der zweite wandte sich in der Richtung gegen Beth-Horon, und der dritte wandte sich in der Richtung gegen Geba, das über dem Hyänental gegen die Wüste hin liegt.
I Sa GerZurch 13:19  Aber im ganzen Lande Israels fand sich kein Schmied; denn die Philister dachten, die Hebräer könnten sich Schwerter oder Spiesse machen.
I Sa GerZurch 13:20  Darum musste ganz Israel zu den Philistern hinabgehen, wenn einer seine Pflugschar, seine Haue, seine Axt oder seinen Ochsenstachel zu schärfen hatte.
I Sa GerZurch 13:21  (1) dieser Vers ist unübersetzbar, ws. weitere Ausführung zu V. 20.
I Sa GerZurch 13:22  So fand sich denn am Tage der Schlacht bei Michmas kein Schwert noch Spiess in der Hand des ganzen Volkes, das bei Saul und Jonathan war; Saul aber und seinem Sohne Jonathan waren sie zur Hand.
I Sa GerZurch 13:23  Ein Posten der Philister aber rückte nach dem Passe von Michmas vor.
Chapter 14
I Sa GerZurch 14:1  Eines Tages nun sprach Jonathan, der Sohn Sauls, zu dem Burschen, der ihm die Waffen trug: Komm, wir wollen hinübergehen auf den Posten der Philister zu, der dort drüben liegt; seinem Vater aber sagte er nichts davon.
I Sa GerZurch 14:2  Saul sass gerade an der Grenze von Gibea unter dem Granatbaum, der bei der Tenne steht. Das Kriegsvolk, das er bei sich hatte, zählte ungefähr sechshundert Mann,
I Sa GerZurch 14:3  und Ahia, der Sohn Ahitubs, des Bruders Ikabods, des Sohnes des Pinehas, des Sohnes Elis, des Priesters des Herrn zu Silo, trug das Ephod. Die Leute aber wussten nicht, dass Jonathan weggegangen war. (a) 1Sa 4:19-21
I Sa GerZurch 14:4  An der Übergangsstelle aber, wo Jonathan gegen den Philisterposten hinüberzugehen suchte, war hüben und drüben je ein Felszahn; der eine hiess Bozez, der andere Sene.
I Sa GerZurch 14:5  Der eine Zahn erhebt sich nördlich gegenüber Michmas, der andre südlich gegenüber Geba.
I Sa GerZurch 14:6  Jonathan also sprach zu dem Burschen, der ihm die Waffen trug: Komm, wir wollen hinübergehen auf den Posten dieser Unbeschnittenen zu, vielleicht tut der Herr etwas für uns; denn dem Herrn ist es ein leichtes, zu helfen, es sei durch viel oder durch wenig. (a) 2Ch 14:11
I Sa GerZurch 14:7  Da antwortete ihm sein Waffenträger: Tue, was immer du vorhast. Ich bin dabei; was du willst, das will ich auch!
I Sa GerZurch 14:8  Jonathan sprach: Siehe, wir wollen zu den Leuten hinübergehen und uns ihnen zeigen.
I Sa GerZurch 14:9  Sagen sie dann zu uns: "Steht still, bis wir zu euch gelangen!" so wollen wir an Ort und Stelle stehen bleiben und nicht zu ihnen hinaufsteigen.
I Sa GerZurch 14:10  Sagen sie aber: "Kommt doch zu uns herauf!" so wollen wir zu ihnen hinaufsteigen, denn der Herr hat sie in unsre Hand gegeben. Das soll uns das Zeichen sein.
I Sa GerZurch 14:11  Als nun die beiden dem Philisterposten zu Gesichte kamen, sprachen die Philister: Sieh, da kommen ja Hebräer aus den Löchern hervor, darein sie sich verkrochen haben. (a) 1Sa 13:6
I Sa GerZurch 14:12  Und die Männer des Postens riefen Jonathan und seinen Waffenträger an und sprachen: Kommt nur herauf zu uns, so wollen wir ein Wörtchen mit euch reden! Da sprach Jonathan zu seinem Waffenträger: Steige mir nach; denn der Herr hat sie in die Hand Israels gegeben.
I Sa GerZurch 14:13  Und Jonathan kletterte auf Händen und Füssen hinauf und sein Waffenträger ihm nach. Und sie wandten sich vor Jonathan zur Flucht, und er schlug sie nieder, sein Waffenträger aber tötete sie vollends hinter ihm her.
I Sa GerZurch 14:14  So erschlug Jonathan und sein Waffenträger in diesem ersten Kampfe etwa zwanzig Mann. (1) w. bed. die Schlussworte etwa: "wie in der Hälfte einer Furche ein Joch Feldes".
I Sa GerZurch 14:15  Da entstand ein Schrecken im Feldlager unter dem ganzen Volke, auch der Posten und die Plünderschar erschraken; dazu bebte die Erde, und so entstand ein Gottesschrecken.
I Sa GerZurch 14:16  Als nun die Späher Sauls zu Gibea in Benjamin hinsahen, da wogte die Menge hin und her.
I Sa GerZurch 14:17  Da sprach Saul zu den Leuten, die bei ihm waren: Schaut nach und seht, wer von uns weggegangen ist. Als sie nun nachschauten, siehe, da fehlte Jonathan und sein Waffenträger.
I Sa GerZurch 14:18  Nun sprach Saul zu Ahia: Bringe das Ephod herzu! Denn er trug damals das Ephod vor Israel. (1) so die grÜs.; der überlieferte hebrT. lautet: "Bringe die Lade Gottes herzu. Denn die Lade Gottes war damals vor Israel." (a) 1Sa 14:3
I Sa GerZurch 14:19  Während Saul noch mit dem Priester redete, wurde das Getümmel im Lager der Philister immer grösser. Da sprach Saul zum Priester: Lass es bleiben!
I Sa GerZurch 14:20  Dann versammelten sich Saul und alles Volk, das bei ihm war; und als sie zum Kampfe kamen, siehe, da war eines jeden Schwert wider den andern, eine gewaltige Verwirrung!
I Sa GerZurch 14:21  Die Hebräer aber, die schon lange den Philistern angehörten und mit ihnen zu Felde gezogen waren, auch sie wandten sich, um zu den Israeliten zu halten, die bei Saul und Jonathan waren.
I Sa GerZurch 14:22  Und als alle die Männer von Israel, die sich auf dem Gebirge Ephraim verkrochen hatten, hörten, dass die Philister flohen, setzten auch sie ihnen nach im Kampfe.
I Sa GerZurch 14:23  So gab der Herr an jenem Tage Israel den Sieg. Der Kampf aber zog sich über Beth-Awen hinaus; und das ganze Volk war mit Saul, ungefähr zehntausend Mann, und der Kampf breitete sich aus über das ganze Gebirge Ephraim.
I Sa GerZurch 14:24  Saul aber hatte an jenem Tage dem Volke ein schweres Enthaltungsgebot auferlegt und es schwören lassen: Verflucht ist der Mann, der etwas isst bis zum Abend, bis ich mich gerächt habe an meinen Feinden. Da genoss niemand im Volke etwas.
I Sa GerZurch 14:26  Als nun das Volk zu den Waben kam, da flossen sie über von Honig, aber niemand führte die Hand zum Munde; denn das Volk fürchtete den Fluch.
I Sa GerZurch 14:27  Jonathan aber hatte es nicht gehört, als sein Vater das Volk schwören liess; so streckte er den Stab aus, den er in der Hand hatte, tauchte die Spitze in die Honigwaben und führte die Hand zum Munde; da wurden seine Augen hell.
I Sa GerZurch 14:28  Da hob einer aus dem Volke an und sprach: Dein Vater hat doch das Volk schwören lassen: "Verflucht ist der Mann, der heute etwas isst!"
I Sa GerZurch 14:29  Jonathan erwiderte: Mein Vater bringt das Land ins Unglück! Seht doch, wie meine Augen hell sind, weil ich dies bisschen Honig gekostet habe!
I Sa GerZurch 14:30  Hätte nun gar das Volk heute von der Beute seiner Feinde gegessen, die es gefunden hat! - so aber ist die Niederlage unter den Philistern nicht gross geworden.
I Sa GerZurch 14:31  Sie schlugen aber die Philister an jenem Tage von Michmas bis Ajalon, und das Volk war sehr ermüdet.
I Sa GerZurch 14:32  Da machten sich die Leute über die Beute her, nahmen Schafe, Rinder und Kälber und schlachteten sie auf der blossen Erde, und das Volk ass das Fleisch samt dem Blute. (a) 3Mo 7:26
I Sa GerZurch 14:33  Da brachte man Saul die Kunde: Siehe, das Volk versündigt sich an dem Herrn: es isst das Fleisch samt dem Blute. Er sprach: Ihr frevelt! Wälzt einen grossen Stein hierher zu mir!
I Sa GerZurch 14:34  Dann sprach Saul: Zerstreut euch unter die Leute und sagt ihnen: Ein jeder bringe sein Rind und sein Schaf her zu mir, schlachte es hier und esse dann; versündigt euch aber nicht an dem Herrn, indem ihr das Fleisch samt dem Blute esst. Da brachte alles Volk, ein jeder, was er hatte, und schlachtete daselbst.
I Sa GerZurch 14:35  Und Saul baute dem Herrn einen Altar; das ist der erste Altar, den er dem Herrn baute.
I Sa GerZurch 14:36  Dann sprach Saul: Lasst uns noch in der Nacht hinabziehen, den Philistern nach, damit wir sie ausplündern, bis es Morgen wird, und keinen von ihnen übriglassen. Sie antworteten: Tue, was dir gefällt. Aber der Priester sprach: Lasst uns erst hier vor Gott treten!
I Sa GerZurch 14:37  Und Saul fragte Gott: Soll ich hinabziehen, den Philistern nach? Wirst du sie in die Hand Israels geben? Aber er antwortete ihm an jenem Tage nicht. (a) 1Sa 28:6
I Sa GerZurch 14:38  Da sprach Saul: Tretet hierher, ihr Häupter des Volkes alle, forschet nach und seht, durch wen heute diese Sünde begangen worden ist.
I Sa GerZurch 14:39  Denn so wahr der Herr lebt, der Israel den Sieg gegeben hat: wenn sie gleich an meinem Sohne Jonathan wäre, er müsste sterben! Aber niemand antwortete ihm aus dem ganzen Volke.
I Sa GerZurch 14:40  Da sprach er zu ganz Israel: Ihr sollt auf die eine Seite treten; ich aber und mein Sohn Jonathan, wir wollen auf die andere Seite treten. Das Volk sprach zu Saul: Tue, was dir gefällt.
I Sa GerZurch 14:41  Nun sprach Saul: O Herr, Gott Israels, warum hast du deinem Knechte heute nicht geantwortet? Ist diese Schuld an mir oder an meinem Sohne Jonathan, o Herr, Gott Israels, so lass Urim erscheinen; ist diese Schuld aber an deinem Volke Israel, so lass Thummim erscheinen! Da traf es Jonathan und Saul, das Volk aber ging frei aus.
I Sa GerZurch 14:42  Und Saul sprach: Werft das Los zwischen mir und meinem Sohne Jonathan! Da traf es Jonathan.
I Sa GerZurch 14:43  Und Saul sprach zu Jonathan: Sage mir, was hast du getan? Jonathan sagte es ihm und sprach: Ich habe nur ein wenig Honig gekostet mit der Spitze des Stabes, den ich in der Hand hatte. Ich bin bereit zu sterben!
I Sa GerZurch 14:44  Da sprach Saul: Gott tue mir dies und das! Ja, du musst sterben, Jonathan!
I Sa GerZurch 14:45  Aber das Volk sprach zu Saul: Wie? Jonathan soll sterben, der diesen grossen Sieg in Israel errungen hat? Das sei ferne! So wahr der Herr lebt, es soll kein Haar von seinem Haupte auf die Erde fallen! Denn mit Gott hat er's an diesem Tage ausgerichtet. So löste das Volk den Jonathan, dass er nicht sterben musste.
I Sa GerZurch 14:46  Da liess Saul ab von den Philistern und zog hinweg, die Philister aber kehrten heim.
I Sa GerZurch 14:47  Als Saul das Königtum über Israel gewonnen hatte, stritt er wider alle seine Feinde ringsum, wider Moab, wider die Ammoniter, wider Edom, wider den König von Zoba und wider die Philister; und wohin er sich wandte, da war er siegreich.
I Sa GerZurch 14:48  Und er verrichtete tapfere Taten und schlug Amalek und errettete Israel aus der Hand derer, die es beraubten.
I Sa GerZurch 14:49  Die Söhne Sauls waren: Jonathan, Isjo und Malkisua. Und von seinen beiden Töchtern hiess die ältere Merab, die jüngere Michal.
I Sa GerZurch 14:50  Und das Weib Sauls hieß Ahinoam, die Tochter des Ahimaaz. Und sein Feldhauptmann hiess Abiner, der Sohn Ners, des Oheims Sauls.
I Sa GerZurch 14:51  Kis nämlich, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren die Söhne Abiels.
I Sa GerZurch 14:52  Aber der Krieg gegen die Philister war heftig, solange Saul lebte; und wenn Saul irgendeinen tapfern und kriegstüchtigen Mann sah, so zog er ihn an sich.
Chapter 15
I Sa GerZurch 15:1  SAMUEL aber sprach zu Saul: Mich hat dereinst der Herr gesandt, dich zum König über sein Volk Israel zu salben; so höre denn auf die Worte des Herrn! (a) 1Sa 10:1
I Sa GerZurch 15:2  So spricht der Herr der Heerscharen: Ich will ahnden, was Amalek an Israel getan hat, indem es ihm in den Weg trat, als es aus Ägypten heraufzog. (a) 2Mo 17:8; 5Mo 25:17
I Sa GerZurch 15:3  So ziehe nun hin, schlage Amalek und vollstrecke den Bann an ihm und allem, was es hat; schone seiner nicht, sondern töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel. (a) 5Mo 20:16 17
I Sa GerZurch 15:4  Da bot Saul das Volk auf und musterte es in Telam, 200 000 Mann Fussvolk, und zehntausend Mann aus Juda.
I Sa GerZurch 15:5  Dann rückte Saul vor die Hauptstadt von Amalek und legte einen Hinterhalt im Tale.
I Sa GerZurch 15:6  Aber den Kenitern liess Saul sagen: Auf, zieht euch zurück, geht fort aus dem Gebiet von Amalek, dass ich euch nicht mit ihnen aufreibe, da ihr doch ganz Israel Freundlichkeit erwiesen habt, als es aus Ägypten herauf kam. Da zogen sich die Keniter aus Amalek zurück. (a) Ri 1:16
I Sa GerZurch 15:7  Saul aber schlug Amalek von Hawila an bis Sur, das östlich von Ägypten liegt.
I Sa GerZurch 15:8  Agag, den König von Amalek, nahm er lebendig gefangen, an allem Volk aber vollstreckte er den Bann mit der Schärfe des Schwertes.
I Sa GerZurch 15:9  Doch schonten Saul und seine Leute den Agag und die besten Schafe und Rinder, die fetten Tiere und die Lämmer und alles, was wertvoll war, und wollten an ihnen den Bann nicht vollstrecken; alle wertlose und geringe Ware aber bannten sie.
I Sa GerZurch 15:11  Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich von mir abgewandt und meine Befehle nicht vollzogen. Das tat Samuel weh, und er schrie die ganze Nacht zum Herrn. (a) 1Mo 6:6
I Sa GerZurch 15:12  Am Morgen aber in der Frühe ging Samuel dem Saul entgegen. Und es wurde Samuel gemeldet: Saul ist nach Karmel gekommen und hat sich da ein Denkmal errichtet; dann hat er sich gewandt und ist weitergezogen, hinab nach Gilgal.
I Sa GerZurch 15:13  Als nun Samuel zu Saul kam, sprach Saul zu ihm: Gesegnet seist du vom Herrn! Ich habe den Befehl des Herrn vollstreckt.
I Sa GerZurch 15:14  Samuel erwiderte: Was ist denn das für ein Blöken von Schafen, das zu meinen Ohren dringt, und ein Brüllen von Rindern, das ich höre?
I Sa GerZurch 15:15  Und Saul antwortete: Aus Amalek hat das Volk sie heimgebracht; denn es hat die besten Schafe und Rinder verschont, um sie dem Herrn, deinem Gott, zu opfern; das übrige haben wir gebannt.
I Sa GerZurch 15:16  Da sprach Samuel zu Saul: Lass das! Ich will dir sagen, was der Herr diese Nacht zu mir geredet hat. Er sprach zu ihm: Rede!
I Sa GerZurch 15:17  Samuel sprach: Bist du nicht, wenn gleich gering in deinen Augen, doch das Haupt der Stämme Israels? Der Herr hat dich ja zum König über Israel gesalbt, (a) 1Sa 9:21
I Sa GerZurch 15:18  und der Herr hat dich auf den Weg gesandt mit dem Geheiss: Ziehe hin und vollstrecke den Bann an den Frevlern, den Amalekitern, und streite wider sie, bis du sie ausgerottet hast.
I Sa GerZurch 15:19  Warum hast du denn nicht auf die Stimme des Herrn gehört, sondern hast dich auf die Beute gestürzt und getan, was dem Herrn missfiel?
I Sa GerZurch 15:20  Saul antwortete Samuel: Ich habe doch auf die Stimme des Herrn gehört und bin den Weg gezogen, den mich der Herr gesandt hat; ich habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und den Bann an Amalek vollstreckt.
I Sa GerZurch 15:21  Aber das Volk hat Schafe und Rinder von der Beute genommen, das Beste von dem, was dem Bann verfallen war, um es dem Herrn, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.
I Sa GerZurch 15:22  Samuel aber sprach: Hat der Herr Wohlgefallen an Brandopfern und Schlachtopfern gleichwie am Gehorsam gegen den Herrn? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer, Aufmerken besser als Fett von Widdern. (a) Ps 50:7-14; Hos 6:6; Am 5:22; Mt 9:13
I Sa GerZurch 15:23  Denn Ungehorsam ist gerade so Sünde wie Wahrsagerei, und Widerspenstigkeit ist gerade so Frevel wie Abgötterei. Weil du das Wort des Herrn verworfen, hat er dich verworfen als König.
I Sa GerZurch 15:24  Da sprach Saul zu Samuel: Ich habe gesündigt, weil ich den Befehl des Herrn und deine Worte übertreten habe; denn ich fürchtete das Volk, und so willfahrte ich ihnen.
I Sa GerZurch 15:25  Nun aber, vergib mir doch meine Sünde und kehre mit mir um, dass ich den Herrn anbete.
I Sa GerZurch 15:26  Samuel sprach zu Saul: Ich kehre nicht mit dir um; weil du das Wort des Herrn verworfen hast, hat der Herr dich auch verworfen, dass du nicht mehr König seiest über Israel.
I Sa GerZurch 15:27  Und Samuel wandte sich zum Gehen. Da ergriff Saul den Zipfel seines Mantels, dass er abriss.
I Sa GerZurch 15:28  Da sprach Samuel zu ihm: Der Herr reisst heute das Königtum über Israel von dir und wird es einem andern geben, der besser ist als du. (a) 1Sa 28:17
I Sa GerZurch 15:29  Auch lügt Er nicht, der Israels Ruhm ist, und lässt sich's nicht gereuen; denn er ist kein Mensch, dass er sich's gereuen liesse. (a) 4Mo 23:19
I Sa GerZurch 15:30  Er aber sprach: Ich habe gesündigt, aber ehre mich doch jetzt vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel und kehre mit mir um, dass ich den Herrn, deinen Gott, anbete.
I Sa GerZurch 15:31  Da kehrte Samuel um und folgte Saul, und Saul betete den Herrn an.
I Sa GerZurch 15:32  Samuel aber sprach: Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir her! Da ging Agag heiter zu ihm hin und sprach: Traun, die Bitterkeit des Todes ist dahin!
I Sa GerZurch 15:33  Samuel sprach: Wie dein Schwert Frauen die Kinder geraubt hat, so soll deine Mutter vor andern Frauen der Kinder beraubt sein! Damit hieb Samuel den Agag in Stücke vor dem Herrn in Gilgal.
I Sa GerZurch 15:34  Dann ging Samuel nach Rama; Saul aber zog heim, hinauf nach dem Gibea Sauls. (a) 1Sa 7:17
I Sa GerZurch 15:35  Und Samuel sah Saul nicht wieder bis an den Tag seines Todes; denn Samuel trug Leid um Saul. DA es nun den Herrn gereute, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte,
Chapter 16
I Sa GerZurch 16:1  sprach er zu Samuel: Wie lange willst du Leid tragen um Saul, den ich verworfen habe, dass er nicht mehr König sei über Israel? Fülle dein Horn mit Öl und gehe hin, ich will dich zu dem Bethlehemiten Isai senden; denn ich habe mir unter seinen Söhnen einen zum Könige ersehen.
I Sa GerZurch 16:2  Samuel aber sprach: Wie kann ich hingehen? Wenn Saul es erfährt, bringt er mich um. Der Herr sprach: Nimm eine junge Kuh mit dir und sage: "Dem Herrn zu opfern bin ich gekommen!"
I Sa GerZurch 16:3  und lade Isai zum Opfermahl. Ich selbst will dich dann wissen lassen, was du tun sollst: den sollst du mir salben, den ich dir nennen werde.
I Sa GerZurch 16:4  Samuel tat, was ihm der Herr gesagt hatte. Als er nun nach Bethlehem kam, da gingen ihm die Ältesten der Stadt erschrocken entgegen und sprachen: Bedeutet dein Kommen Heil?
I Sa GerZurch 16:5  Er sprach: Ja! dem Herrn zu opfern bin ich gekommen. Weihet euch und kommt mit mir zum Opfermahl! Und er weihte Isai und seine Söhne und lud sie zum Opfermahl.
I Sa GerZurch 16:6  Als sie nun kamen und er den Eliab sah, dachte er: Gewiss ist er der Fürst des Herrn, sein Gesalbter!
I Sa GerZurch 16:7  Aber der Herr sprach zu Samuel: Schaue nicht auf sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich will ihn nicht. Denn Gott sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; der Mensch sieht auf den äusseren Schein, der Herr aber sieht auf das Herz. (a) 1Kön 8:39; Spr 21:2; Jer 17:10
I Sa GerZurch 16:8  Da rief Isai den Abinadab und liess ihn vor Samuel treten. Der aber sprach: Auch diesen hat der Herr nicht erwählt.
I Sa GerZurch 16:9  Dann liess Isai den Samma vortreten. Aber er sprach: Auch diesen hat der Herr nicht erwählt.
I Sa GerZurch 16:10  So liess Isai seine sieben Söhne vor Samuel treten. Aber Samuel sprach zu Isai: Der Herr hat diese nicht erwählt.
I Sa GerZurch 16:11  Dann fragte Samuel den Isai: Sind das die Knaben alle? Er antwortete: Es fehlt noch der Jüngste; der hütet die Schafe. Samuel sprach zu Isai: Sende hin und lass ihn holen; denn wir werden uns nicht (zum Mahle) setzen, bis er da ist. (a) 2Sa 7:8; Ps 78:70
I Sa GerZurch 16:12  Da sandte er hin und liess ihn holen. Er war ein rotblonder Jüngling mit schönen Augen und von guter Gestalt. Und der Herr sprach: Auf! salbe ihn; der ist es!
I Sa GerZurch 16:13  Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn inmitten seiner Brüder, und der Geist des Herrn kam über David und blieb auf ihm von jenem Tage an. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama. (a) Ps 89:21
I Sa GerZurch 16:14  ALS nun der Geist des Herrn von Saul gewichen war, quälte ihn ein böser Geist, vom Herrn gesandt.
I Sa GerZurch 16:15  Da sprachen die Diener zu Saul: Siehe doch, ein böser Dämon quält dich.
I Sa GerZurch 16:16  Unser Herr gebiete nur: deine Knechte sind bereit, nach einem Mann zu suchen, der auf der Laute spielen kann. Wenn dann der böse Geist über dich kommt, so soll er spielen; dann wird es besser werden mit dir.
I Sa GerZurch 16:17  Und Saul sprach zu seinen Dienern: So sehet euch für mich um nach einem Manne, der sich wohl versteht aufs Saitenspiel, und bringt ihn zu mir.
I Sa GerZurch 16:18  Da erwiderte einer der Diener: Siehe, ich habe einen Sohn des Isai von Bethlehem gesehen, der sich aufs Saitenspiel versteht, ein tapferer Mann und streitbar, der Rede mächtig und schön von Gestalt, und der Herr ist mit ihm.
I Sa GerZurch 16:19  Da sandte Saul Boten an Isai und liess ihm sagen: Sende mir deinen Sohn David, der bei den Schafen ist.
I Sa GerZurch 16:20  Da nahm Isai zehn Brote, einen Schlauch Wein und ein Ziegenböcklein und sandte es an Saul durch seinen Sohn David:
I Sa GerZurch 16:21  So kam David zu Saul und trat in seinen Dienst, und er gewann ihn sehr lieb, sodass er sein Waffenträger wurde.
I Sa GerZurch 16:22  Und Saul sandte an Isai und liess ihm sagen: Lass doch David in meinem Dienste bleiben, denn er gefällt mir wohl.
I Sa GerZurch 16:23  Wenn nun der böse Geist über Saul kam, nahm David die Laute und spielte; dann wurde es Saul leichter und besser, und der böse Geist wich von ihm.
Chapter 17
I Sa GerZurch 17:1  NUN sammelten die Philister ihr Heer zum Kriege, und sie kamen in Socho zusammen, das zu Juda gehört, und lagerten sich zwischen Socho und Aseka bei Ephes-Dammim.
I Sa GerZurch 17:2  Saul aber und die Männer Israels kamen zusammen und lagerten sich im Terebinthentale und rüsteten sich zum Kampfe gegen die Philister.
I Sa GerZurch 17:3  Die Philister standen am Berge jenseits, und die Israeliten am Berge diesseits, sodass das Tal zwischen ihnen war.
I Sa GerZurch 17:4  Da trat aus den Reihen der Philister ein Zweikämpfer hervor mit Namen Goliath, aus Gath, sechs Ellen und eine Spanne hoch.
I Sa GerZurch 17:5  Der hatte einen ehernen Helm auf dem Haupte und war mit einem Schuppenpanzer angetan, und das Gewicht seines Panzers betrug fünftausend Lot Erz;
I Sa GerZurch 17:6  er hatte eherne Schienen an den Beinen und einen ehernen Wurfspiess auf dem Rücken.
I Sa GerZurch 17:7  Der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum, und die Spitze seines Speeres wog sechshundert Lot Eisen, und der Schildträger schritt vor ihm her.
I Sa GerZurch 17:8  Und er stellte sich hin und rief den Reihen Israels zu: Warum zieht ihr aus, euch zum Kampf zu rüsten? Bin ich nicht der Philister, ihr aber Knechte Sauls? Erwählt euch einen Mann, dass er zu mir herabkomme!
I Sa GerZurch 17:9  Vermag er mit mir zu kämpfen und erschlägt er mich, so wollen wir eure Knechte sein; bin aber ich ihm überlegen und erschlage ihn, so sollt ihr unsre Knechte sein und uns dienen.
I Sa GerZurch 17:10  Und der Philister sprach: Ich verhöhne heute die Reihen Israels. Stellt mir einen Mann, dass wir miteinander kämpfen!
I Sa GerZurch 17:11  Als Saul und ganz Israel diese Worte des Philisters hörten, verzagten sie und fürchteten sich sehr.
I Sa GerZurch 17:12  David aber war der Sohn eines Ephrathiters aus Bethlehem in Juda; der hiess Isai und hatte acht Söhne, und der Mann war alt und hochbetagt zu Sauls Zeiten. (a) 1Sa 16:1
I Sa GerZurch 17:13  Nun waren die drei ältesten Söhne Isais mit Saul in den Krieg gezogen; diese drei Söhne, die in den Krieg gezogen waren, hiessen: Der Erstgeborne Eliab, der zweite Abinadab und der dritte Samma;
I Sa GerZurch 17:14  David aber war der jüngste. Die drei ältesten waren Saul gefolgt.
I Sa GerZurch 17:15  David nun ging ab und zu von Saul weg, um seines Vaters Schafe in Bethlehem zu hüten.
I Sa GerZurch 17:16  Aber der Philister trat am Morgen und am Abend auf und stellte sich hin, vierzig Tage lang.
I Sa GerZurch 17:17  Da sprach einst Isai zu seinem Sohne David: Nimm doch für deine Brüder ein Epha von dem gerösteten Korn da und diese zehn Brote und bringe sie eilends deinen Brüdern ins Lager.
I Sa GerZurch 17:18  Und die zehn Käse da bringst du dem Obersten und schaust nach dem Befinden deiner Brüder und lässest dir das Pfand von ihnen geben.
I Sa GerZurch 17:19  Saul nämlich und sie und alle Männer Israels lagen im Terebinthentale im Kampf mit den Philistern.
I Sa GerZurch 17:20  Da machte sich David am Morgen in der Frühe auf und überliess die Schafe einem Hüter, dann lud er auf und ging hin, wie ihm Isai geboten hatte. Er kam eben zur Wagenburg, als das Heer sich in Schlachtordnung aufstellte und man das Kriegsgeschrei erhob;
I Sa GerZurch 17:21  und Israel und die Philister stellten sich auf, Schlachtreihe gegen Schlachtreihe.
I Sa GerZurch 17:22  Da legte David sein Gepäck ab und übergab es dem Trosswächter; dann lief er zur Schlachtreihe, ging hinein und begrüsste seine Brüder.
I Sa GerZurch 17:23  Während er mit ihnen redete, da kam gerade der Zweikämpfer, Goliath mit Namen, der Philister von Gath, aus den Reihen der Philister herauf und führte die gewohnten Reden, und David hörte es.
I Sa GerZurch 17:24  Aber alle Männer Israels flohen vor dem Manne, als sie ihn sahen, und fürchteten sich sehr.
I Sa GerZurch 17:25  Ein Israelit aber sprach: Habt ihr den Mann gesehen, der da heraufkommt? Israel zu verhöhnen, kommt er herauf. Wer ihn erschlägt, den will der König sehr reich machen und ihm seine Tochter geben, und seines Vaters Haus will er steuerfrei machen in Israel.
I Sa GerZurch 17:26  Da fragte David die Männer, die bei ihm standen: Was wird dem zuteil, der den Philister da erschlägt und die Schmach von Israel wegnimmt? Denn wer ist dieser unbeschnittene Philister, dass er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes höhnen darf?
I Sa GerZurch 17:27  Die Leute sagten ihm dasselbe: Das und das wird dem zuteil, der ihn erschlägt.
I Sa GerZurch 17:28  Als aber Eliab, sein ältester Bruder, ihn mit den Männern reden hörte, geriet er in Zorn über David und sprach: Warum bist du da herabgekommen, und wem hast du die paar Schafe in der Wüste überlassen? Ich kenne deine Vermessenheit und deinen schlimmen Sinn; nur um den Krieg zu sehen, bist du da herabgekommen.
I Sa GerZurch 17:29  David antwortete: Was habe ich denn nun getan? Man wird doch ein Wort reden dürfen!
I Sa GerZurch 17:30  Und er wandte sich von ihm ab zu einem andern und fragte dasselbe, und die Leute antworteten ihm wie das erstemal.
I Sa GerZurch 17:31  Als nun bekannt wurde, was David gesprochen hatte, hinterbrachte man es Saul; der liess ihn holen.
I Sa GerZurch 17:32  Und David sprach zu Saul: Mein Herr lasse den Mut nicht sinken! Dein Knecht wird hingehen und mit diesem Philister kämpfen.
I Sa GerZurch 17:33  Saul aber sprach zu David: Du kannst nicht zu diesem Philister hingehen, um mit ihm zu kämpfen; denn du bist ein Knabe, er aber ist ein Kriegsmann von Jugend auf.
I Sa GerZurch 17:34  Da sprach David zu Saul: Dein Knecht hütete seinem Vater die Schafe; kam nun der Löwe oder der Bär und trug ein Schaf weg von der Herde,
I Sa GerZurch 17:35  so lief ich ihm nach, erschlug ihn und riss es ihm aus dem Rachen; erhob er sich aber wider mich, so ergriff ich ihn beim Barte und schlug ihn tot.
I Sa GerZurch 17:36  Den Löwen wie den Bären hat dein Knecht erschlagen; und diesem unbeschnittenen Philister soll es ebenso ergehen, weil er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes gehöhnt hat.
I Sa GerZurch 17:37  Und David sprach: Der Herr, der mich aus der Tatze des Löwen und des Bären errettet hat, wird mich auch aus der Hand dieses Philisters erretten! Da sagte Saul zu David: Gehe hin! der Herr wird mit dir sein!
I Sa GerZurch 17:38  Und Saul zog David seine Rüstung an: er setzte ihm einen ehernen Helm aufs Haupt und legte ihm einen Panzer um.
I Sa GerZurch 17:39  Darnach gürtete er David sein Schwert um, über der Rüstung, und er bemühte sich zu gehen; denn er hatte es noch nie versucht. Da sprach David zu Saul: Ich kann darin nicht gehen; denn ich habe es noch nie versucht. Und David legte alles wieder ab,
I Sa GerZurch 17:40  nahm seinen Stecken in die Hand und suchte sich fünf glatte Steine aus dem Bach und legte sie in die Hirtentasche, die ihm als Steinbeutel diente; dann nahm er seine Schleuder zur Hand und trat dem Philister entgegen.
I Sa GerZurch 17:41  Der Philister aber näherte sich David immer mehr, während der Schildträger vor ihm her schritt.
I Sa GerZurch 17:42  Als nun der Philister hinschaute und David sah, verachtete er ihn, weil er noch ein Knabe war, ein rotblonder Jüngling von schöner Gestalt.
I Sa GerZurch 17:43  Und der Philister sprach zu David: Bin ich denn ein Hund, dass du mit einem Stecken zu mir kommst? Und er fluchte David bei seinem Gott.
I Sa GerZurch 17:44  Dann sprach er zu David: Komm nur her, so will ich dein Fleisch den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes geben!
I Sa GerZurch 17:45  David aber sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Speer und Wurfspiess; ich aber komme zu dir mit dem Namen des Herrn der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, die du verhöhnt hast.
I Sa GerZurch 17:46  Am heutigen Tage wird dich der Herr in meine Hände liefern, dass ich dich erschlage und dir den Kopf abhaue; und ich werde heute deinen Leichnam und die Leichname des Philisterheeres den Vögeln des Himmels und dem Wild der Erde geben, damit alle Welt erkenne, dass Israel einen Gott hat,
I Sa GerZurch 17:47  und damit diese ganze Heerschar erfahre, dass der Herr nicht durch Schwert und Speer Sieg schafft; denn des Herrn ist der Krieg, und er wird euch in unsre Hände geben. (a) Sac 4:6
I Sa GerZurch 17:48  Als sich nun der Philister aufmachte und auf David losschritt, lief David eilends aus der Schlachtreihe auf den Philister zu.
I Sa GerZurch 17:49  Und David griff mit der Hand in die Tasche, nahm einen Stein daraus, schleuderte ihn und traf den Philister an die Stirn, dass ihm der Stein in die Stirn drang und er auf sein Angesicht zur Erde fiel.
I Sa GerZurch 17:50  So überwand David den Philister mit Schleuder und Stein; er traf den Philister und tötete ihn, ohne dass er ein Schwert zur Hand hatte.
I Sa GerZurch 17:51  Dann lief er hin, trat zu dem Philister, fasste dessen Schwert, zog es aus der Scheide und tötete ihn vollends, indem er ihm damit den Kopf abhieb. Als nun die Philister sahen, dass ihr Held tot war, flohen sie.
I Sa GerZurch 17:52  Die Männer Israels und Judas aber machten sich auf, erhoben das Feldgeschrei und verfolgten die Philister bis nach Gath und bis an die Tore von Ekron. Und erschlagene Philister lagen auf dem Wege von Saaraim an bis nach Gath und Ekron.
I Sa GerZurch 17:53  Dann kehrten die Israeliten um von der Verfolgung der Philister und plünderten ihr Lager.
I Sa GerZurch 17:54  David aber nahm den Kopf des Philisters und brachte ihn nach Jerusalem, seine Waffen aber legte er in sein Zelt. (1) einzelne vermuten, es habe hier statt "nach Jerusalem" ursprünglich geheissen "vor den Herrn". (a) 1Sa 21:10
I Sa GerZurch 17:55  Als Saul sah, wie David dem Philister entgegenging, sprach er zu dem Feldhauptmann Abner: Wessen Sohn ist denn der Knabe, Abner? Abner sprach: So wahr du lebst, König, ich weiss es nicht!
I Sa GerZurch 17:56  Da sprach der König: So frage du, wessen Sohn der Jüngling sei.
I Sa GerZurch 17:57  Als nun David nach dem Siege über den Philister zurückkam, nahm ihn Abner und führte ihn vor Saul, während er noch den Kopf des Philisters in der Hand hielt.
I Sa GerZurch 17:58  Und Saul sprach zu ihm: Wessen Sohn bist du, Knabe? David sprach: Der Sohn deines Knechtes Isai aus Bethlehem.
Chapter 18
I Sa GerZurch 18:1  UND als sein Gespräch mit Saul zu Ende war, schloss Jonathan den David in sein Herz, und er gewann ihn lieb wie sein eignes Leben. (a) 2Sa 1:26
I Sa GerZurch 18:2  Saul aber nahm ihn an jenem Tage zu sich und liess ihn nicht mehr in seines Vaters Haus zurückkehren.
I Sa GerZurch 18:3  Und Jonathan schloss einen Bund mit David, weil er ihn lieb hatte wie sein eignes Leben. (a) 1Sa 20:8
I Sa GerZurch 18:4  Und Jonathan zog den Mantel aus, den er anhatte, und gab ihn David, auch seine Rüstung und sogar sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel.
I Sa GerZurch 18:5  Und wenn David auszog, so hatte er Glück in allem, wozu Saul ihn sandte, sodass ihn Saul über die Kriegsleute setzte; und er war beliebt beim ganzen Volke, auch bei den Dienern Sauls.
I Sa GerZurch 18:6  Als sie nun heimkamen bei Davids Rückkehr vom Siege über den Philister, zogen aus allen Städten Israels die Frauen unter Gesang und Reigen dem König Saul entgegen mit Handpauken, Jubel und Zimbeln;
I Sa GerZurch 18:7  und die tanzenden Frauen sangen: Saul hat seine Tausende geschlagen, / David aber seine Zehntausende.
I Sa GerZurch 18:8  Da ergrimmte Saul sehr, und es missfiel ihm dieses Wort, und er sprach: Sie haben David die Zehntausende gegeben und mir die Tausende; am Ende fällt ihm auch noch das Königtum zu!
I Sa GerZurch 18:9  Und Saul beneidete David von jenem Tage an und forthin.
I Sa GerZurch 18:10  Am folgenden Tage kam ein böser Geist über Saul, sodass er ausser sich geriet im Hause; David aber spielte die Laute, wie er jeden Tag zu tun pflegte, und Saul hielt den Speer in der Hand. (a) 1Sa 16:14
I Sa GerZurch 18:11  Und Saul zückte den Speer, indem er dachte: Ich will David an die Wand spiessen. David aber wich ihm zweimal aus.
I Sa GerZurch 18:12  Und Saul fürchtete sich vor David; denn der Herr war mit ihm, von Saul jedoch war er gewichen.
I Sa GerZurch 18:13  Darum entfernte ihn Saul aus seiner Nähe und setzte ihn zum Obersten über Tausend, und er zog an der Spitze des Volkes aus und ein.
I Sa GerZurch 18:14  David aber hatte Glück auf allen seinen Wegen; denn der Herr war mit ihm.
I Sa GerZurch 18:15  Als nun Saul sah, dass er so viel Glück hatte, überkam ihn ein Grauen vor ihm.
I Sa GerZurch 18:16  Bei ganz Israel und Juda aber war David beliebt; denn er zog aus und ein vor ihnen her.
I Sa GerZurch 18:17  UND Saul sprach zu David: Hier meine ältere Tochter Merab, die will ich dir zum Weibe geben; nur sei mir tapfer und führe die Kriege des Herrn. Saul dachte nämlich: Meine Hand soll nicht an ihn kommen; an ihn komme die Hand der Philister.
I Sa GerZurch 18:18  David aber antwortete Saul: Wer bin ich? Und was ist meine Sippe, das Geschlecht meines Vaters, in Israel, dass ich des Königs Tochtermann werden könnte? (a) 2Sa 7:18
I Sa GerZurch 18:19  Als aber die Zeit kam, da Merab, die Tochter Sauls, David gegeben werden sollte, wurde sie Adriel von Mehola zum Weibe gegeben.
I Sa GerZurch 18:20  Aber Michal, die Tochter Sauls, hatte David lieb. Als man Saul das hinterbrachte, war es ihm recht.
I Sa GerZurch 18:21  Saul dachte nämlich: Ich will sie ihm geben, dass sie ihm zum Fallstrick werde und die Hand der Philister an ihn komme.
I Sa GerZurch 18:22  Und Saul gebot seinen Dienern: Redet heimlich mit David und sagt: Siehe, der König hat Gefallen an dir, und bei all seinen Dienern bist du beliebt; so werde doch nun des Königs Tochtermann.
I Sa GerZurch 18:23  Und die Diener Sauls redeten so zu David. David aber sprach: Dünkt euch das ein Geringes, des Königs Tochtermann zu werden, wo ich doch ein armer und geringer Mann bin?
I Sa GerZurch 18:24  Die Diener Sauls hinterbrachten ihm dies und sprachen: Das und das hat David gesagt.
I Sa GerZurch 18:25  Da sprach Saul: Saget so zu David: Der König begehrt keinen andern Brautpreis als hundert Vorhäute von Philistern, um an den Feinden des Königs sich zu rächen. Aber Saul gedachte David durch die Philister zu Fall zu bringen.
I Sa GerZurch 18:26  Als nun seine Diener David diese Worte hinterbrachten, war David es zufrieden, des Königs Tochtermann zu werden.
I Sa GerZurch 18:27  So machte sich David auf und zog mit seinen Leuten hin und erschlug zweihundert Mann unter den Philistern. Und David brachte ihre Vorhäute und legte sie dem König vollzählig vor, um des Königs Tochtermann zu werden. Da gab ihm Saul seine Tochter Michal zum Weibe.
I Sa GerZurch 18:28  Als aber Saul sah und erkannte, dass der Herr mit David war und dass ganz Israel ihn liebte,
I Sa GerZurch 18:29  da fürchtete er sich noch mehr vor David. So wurde Saul Davids Feind für alle Zeit.
I Sa GerZurch 18:30  Und die Fürsten der Philister zogen zu Felde; sooft sie aber auszogen, hatte David mehr Glück als alle Diener Sauls. So wurde sein Name hochgeehrt.
Chapter 19
I Sa GerZurch 19:1  NUN redete Saul zu seinem Sohne Jonathan und zu allen seinen Dienern davon, David zu töten. Aber Jonathan, der Sohn Sauls, war David sehr zugetan.
I Sa GerZurch 19:2  Darum hinterbrachte Jonathan dies David und sprach: Mein Vater Saul trachtet darnach, dich zu töten. So nimm dich nun morgen früh in acht, verstecke dich und bleibe verborgen.
I Sa GerZurch 19:3  Ich aber will hinauskommen und neben meinen Vater treten auf dem Felde, wo du bist, und will mit meinem Vater von dir reden; und was ich da etwa erfahre, das will ich dir kundtun.
I Sa GerZurch 19:4  Und Jonathan redete zu Davids Gunsten bei seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Der König versündige sich nicht an seinem Knechte David; denn er hat sich nicht wider dich vergangen, und sein Tun ist dir sehr nützlich gewesen:
I Sa GerZurch 19:5  er hat doch sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen, und so hat der Herr ganz Israel einen grossen Sieg verliehen. Du hast es mitangesehen und dich gefreut. Warum willst du dich an unschuldigem Blut versündigen, indem du David ohne Ursache tötest?
I Sa GerZurch 19:6  Da hörte Saul auf Jonathan und schwur: So wahr der Herr lebt, er soll nicht sterben!
I Sa GerZurch 19:7  Nun rief Jonathan den David und tat ihm alle diese Worte kund. Dann führte Jonathan den David zu Saul, und er blieb wieder bei ihm wie zuvor.
I Sa GerZurch 19:8  Als aber der Krieg wieder ausbrach, zog David aus zum Kampfe gegen die Philister und brachte ihnen eine schwere Niederlage bei, sodass sie vor ihm flohen.
I Sa GerZurch 19:9  Da kam ein böser Geist vom Herrn über Saul, als er, den Speer in der Hand, in seinem Hause sass, während David die Laute spielte. (a) 1Sa 16:14; 18:10
I Sa GerZurch 19:10  Und Saul versuchte David mit dem Speer an die Wand zu spiessen; der jedoch wich Saul aus, sodass er den Speer in die Wand stiess. David aber floh und entrann. In jener Nacht
I Sa GerZurch 19:11  sandte Saul Boten nach dem Hause Davids, ihn zu bewachen, damit er ihn am Morgen töte. Michal aber, Davids Weib, verriet es ihm und sprach: Wenn du nicht diese Nacht dein Leben rettest, so wirst du morgen umgebracht.
I Sa GerZurch 19:12  Und Michal liess ihn durch das Fenster hinab, und er ging davon, floh und entrann. (a) Jos 2:15
I Sa GerZurch 19:13  Dann nahm Michal den Theraphim und legte ihn auf das Bett, das Geflecht von Ziegenhaaren aber legte sie zu seinen Häupten und deckte ihn mit der Decke zu.
I Sa GerZurch 19:14  Da sandte Saul Boten, David zu holen. Sie aber sprach: Er ist krank.
I Sa GerZurch 19:15  Saul aber sandte die Boten, nach David zu sehen, und sprach: Bringt ihn mitsamt dem Bette zu mir herauf, dass ich ihn töte.
I Sa GerZurch 19:16  Als aber die Boten kamen, siehe, da lag der Theraphim auf dem Bette und das Geflecht von Ziegenhaaren zu seinen Häupten.
I Sa GerZurch 19:17  Da sprach Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen und meinen Feind laufen lassen, dass er entrinnen konnte? Michal erwiderte Saul: Er sprach zu mir: "Lass mich gehen, oder ich töte dich!"
I Sa GerZurch 19:18  David aber floh und entrann und kam zu Samuel nach Rama und sagte ihm alles, was ihm Saul getan hatte. Und er ging mit Samuel hin, und sie wohnten im Prophetenhause.
I Sa GerZurch 19:19  Es wurde aber Saul hinterbracht: Siehe, David ist im Prophetenhause zu Rama.
I Sa GerZurch 19:20  Da sandte Saul Boten, David zu holen. Als sie nun die Schar der Propheten in Verzückung sahen und Samuel an ihrer Spitze, da kam der Geist Gottes über die Boten Sauls, dass sie auch in Verzückung gerieten. (a) 1Sa 10:10
I Sa GerZurch 19:21  Als man das Saul meldete, sandte er andre Boten, aber auch sie gerieten in Verzückung. Da sandte er noch zum dritten Male Boten, aber auch sie gerieten in Verzückung.
I Sa GerZurch 19:22  Nun ging er selbst nach Rama, und als er zur Tennen-Zisterne auf der kahlen Höhe kam, fragte er: Wo sind Samuel und David? Man antwortete: Im Prophetenhause zu Rama.
I Sa GerZurch 19:23  Als er nun von dort nach dem Prophetenhause in Rama ging, kam der Geist Gottes auch über ihn, und er war auf dem ganzen Wege in Verzückung, bis er zum Prophetenhause in Rama kam. (a) 1Sa 10:11
I Sa GerZurch 19:24  Und auch er zog seine Kleider aus, und auch er war in Verzückung vor Samuel und lag nackt da jenen ganzen Tag und die ganze Nacht. Daher sagt man: Ist Saul auch unter den Propheten?
Chapter 20
I Sa GerZurch 20:1  David aber floh aus dem Prophetenhause in Rama. UND David kam und sprach vor Jonathan: Was habe ich getan? Was ist meine Schuld und was ist mein Vergehen vor deinem Vater, dass er mir nach dem Leben trachtet? (a) 1Sa 26:18
I Sa GerZurch 20:2  Er aber sprach zu ihm: Bewahre! du wirst nicht sterben! Sieh, mein Vater tut nichts, weder Grosses noch Kleines, ohne es mir zu offenbaren. Warum sollte denn mein Vater mir nun dieses verbergen? Es ist nichts daran.
I Sa GerZurch 20:3  David erwiderte: Dein Vater weiss wohl, dass du mir zugetan bist; so wird er denken: "Jonathan darf das nicht erfahren, es könnte ihn bekümmern." Aber, so wahr der Herr lebt und so wahr du lebst! es ist nur ein Schritt zwischen mir und dem Tode.
I Sa GerZurch 20:4  Jonathan aber sprach zu David: Was begehrst du denn von mir?
I Sa GerZurch 20:5  David sprach zu Jonathan: Siehe, morgen ist Neumond; da sollte ich mit dem König zu Tische sitzen. Aber lass mich, damit ich mich auf dem Felde verberge bis zum Abend.
I Sa GerZurch 20:6  Wenn dann dein Vater mich vermisst, so sprich: "David hat sich von mir ausgebeten, nach seiner Heimat Bethlehem zu eilen, weil dort das Jahresopfer für das ganze Geschlecht stattfindet."
I Sa GerZurch 20:7  Sagt er dann: "Gut!" so steht es wohl um deinen Knecht. Gerät er aber in Zorn, so wisse, dass das Unheil bei ihm beschlossen ist.
I Sa GerZurch 20:8  So übe nun Barmherzigkeit an deinem Knechte; denn du hast ja mit deinem Knechte einen Gottesbund geschlossen. Ist aber eine Schuld an mir, so töte du mich; warum denn wolltest du mich zu deinem Vater bringen? (a) 1Sa 18:3
I Sa GerZurch 20:9  Und Jonathan sprach: Bewahre! Vielmehr, wenn ich merken sollte, dass bei meinem Vater beschlossen wäre, das Unheil über dich zu bringen, sollte ich es dir nicht anzeigen?
I Sa GerZurch 20:10  David aber sprach zu Jonathan: Wenn es mir nur jemand anzeigen wollte, wenn etwa dein Vater dir hart antwortet!
I Sa GerZurch 20:11  Jonathan nun sprach zu David: Komm, lass uns aufs Feld hinausgehen! Und sie gingen beide aufs Feld hinaus.
I Sa GerZurch 20:12  Und Jonathan sprach zu David: Der Herr, der Gott Israels, ist Zeuge: wenn ich morgen um diese Zeit meinen Vater ausforsche und es steht gut für David, so werde ich alsdann sicher zu dir senden und es dir offenbaren.
I Sa GerZurch 20:13  Der Herr tue dem Jonathan dies und das: wenn mein Vater das Unheil über dich beschliesst, so will ich es dir offenbaren und dich ziehen lassen, dass du ungefährdet von dannen gehest. Und der Herr sei mit dir, wie er mit meinem Vater gewesen ist!
I Sa GerZurch 20:14  Und möchtest du, wenn ich noch lebe, o möchtest du dann doch Barmherzigkeit des Herrn an mir üben! wenn ich aber sterbe,
I Sa GerZurch 20:15  o so entziehe niemals meinem Hause deine Huld! Und wenn der Herr die Feinde Davids Mann für Mann vom Erdboden vertilgt,
I Sa GerZurch 20:16  so möge nicht der Name Jonathans neben dem Hause Davids ausgerottet werden, wohl aber möge der Herr Rache üben an den Feinden Davids!
I Sa GerZurch 20:17  Dann schwur Jonathan dem David noch einmal, weil er ihn liebte; denn er liebte ihn wie sein eignes Leben.
I Sa GerZurch 20:18  Und Jonathan sprach zu ihm: Morgen ist Neumond; da wird man dich vermissen, wenn dein Platz leer bleibt.
I Sa GerZurch 20:19  Übermorgen aber wird man dich erst recht vermissen; dann komme an den Ort, wo du dich versteckt hast am Tage jener Tat, und setze dich neben den Erdhaufen dort. (a) 1Sa 19:2
I Sa GerZurch 20:20  Ich aber werde übermorgen mit Pfeilen nach seiner Seite schiessen, als ob ich für mich nach einem Ziele schösse.
I Sa GerZurch 20:21  Dann werde ich den Burschen schicken: "Geh, suche den Pfeil!" Sage ich zu dem Burschen: "Sieh, der Pfeil liegt herwärts von dir, hole ihn!" so komm, denn es steht gut für dich, und es hat keine Gefahr, so wahr der Herr lebt.
I Sa GerZurch 20:22  Sage ich aber zu dem Jüngling: "Sieh, der Pfeil liegt hinwärts von dir!" so gehe, denn der Herr heisst dich gehen.
I Sa GerZurch 20:23  Was wir aber, ich und du, miteinander geredet haben - siehe, da ist der Herr (Zeuge) zwischen mir und dir ewiglich.
I Sa GerZurch 20:24  Da versteckte sich David auf dem Felde. Als nun der Neumond kam, setzte sich der König zu Tische, um zu essen.
I Sa GerZurch 20:25  Der König sass an seinem Platz wie immer, auf dem Platze an der Wand, Jonathan ihm gegenüber und Abner an der Seite Sauls; Davids Platz aber blieb leer.
I Sa GerZurch 20:26  An diesem Tage sagte Saul nichts; denn er dachte sich: Es ist ihm etwas widerfahren; er ist wohl nicht rein, weil er sich noch nicht hat reinigen lassen. (a) 3Mo 7:20; 22:4-7
I Sa GerZurch 20:27  Als aber auch am Tage nach dem Neumond Davids Platz leer blieb, sprach Saul zu seinem Sohne Jonathan: Warum ist der Sohn Isais weder gestern noch heute zu Tische gekommen?
I Sa GerZurch 20:28  Jonathan antwortete Saul: David hat sich bei mir Urlaub nach Bethlehem erbeten;
I Sa GerZurch 20:29  er sagte: "Lass mich doch gehen; denn wir haben ein Familienopfer im Orte, und meine Brüder haben mich dazu entboten. Und nun, wenn du mir wohlgesinnt bist, so lass mich doch fort, meine Brüder zu sehen." Darum ist er nicht zum Tische des Königs gekommen.
I Sa GerZurch 20:30  Da entbrannte der Zorn Sauls wider Jonathan, und er sprach zu ihm: Du Sohn einer Zuchtvergessenen! Ich weiss ja wohl, dass du an dem Sohne Isais hängst, dir selbst und dem Leibe deiner Mutter zur Schande.
I Sa GerZurch 20:31  Denn solange der Sohn Isais auf Erden lebt, wirst weder du noch dein Königtum Bestand haben. So sende nun hin und lass ihn zu mir her holen; denn er ist ein Kind des Todes!
I Sa GerZurch 20:32  Jonathan antwortete seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Warum soll er sterben? Was hat er getan?
I Sa GerZurch 20:33  Da zückte Saul den Speer gegen ihn, um ihn zu treffen. Nun merkte Jonathan, dass es bei seinem Vater beschlossene Sache war, David zu töten,
I Sa GerZurch 20:34  und Jonathan stand auf vom Tisch in glühendem Zorn und ass an jenem zweiten Tage des Neumondes nichts; denn er war um David bekümmert, weil sein Vater ihn geschmäht hatte.
I Sa GerZurch 20:35  Am Morgen aber ging Jonathan mit einem jungen Burschen aufs Feld hinaus, wie er mit David verabredet hatte,
I Sa GerZurch 20:36  und er sprach zu seinem Burschen: Lauf und suche mir die Pfeile, die ich abschiesse. Während nun der Bursche lief, schoss er den Pfeil über ihn hinaus.
I Sa GerZurch 20:37  Und als der Bursche an den Ort kam, wo der Pfeil lag, den Jonathan abgeschossen hatte, rief Jonathan dem Burschen nach: Der Pfeil liegt ja hinwärts von dir!
I Sa GerZurch 20:38  Und Jonathan rief dem Burschen nach: Schnell, eile dich! Steh nicht still! Da las der Bursche Jonathans Pfeile auf und brachte sie seinem Herrn.
I Sa GerZurch 20:39  Aber der Bursche wusste nichts; nur Jonathan und David wussten um die Sache.
I Sa GerZurch 20:40  Dann gab Jonathan seine Waffen dem Burschen und sprach zu ihm: Geh, trage sie in die Stadt.
I Sa GerZurch 20:41  Während nun der Bursche heimging, erhob sich David neben dem Erdhaufen, warf sich auf sein Angesicht zur Erde und verneigte sich dreimal; und sie küssten einander und weinten umeinander über die Massen.
I Sa GerZurch 20:42  Und Jonathan sprach zu David: Zieh hin in Frieden! Was wir beide einander im Namen des Herrn geschworen haben - da ist der Herr (Zeuge) zwischen mir und dir, zwischen meinen Nachkommen und deinen Nachkommen ewiglich!
Chapter 21
I Sa GerZurch 21:1  So machte sich David denn auf und zog hinweg, Jonathan aber kehrte heim in die Stadt.
I Sa GerZurch 21:2  UND David kam nach Nob zum Priester Ahimelech. Ahimelech aber ging David erschrocken entgegen und sprach zu ihm: Warum kommst du allein und ist niemand bei dir?
I Sa GerZurch 21:3  David antwortete dem Priester Ahimelech: Der König hat mir etwas aufgetragen und zu mir gesagt: "Niemand darf von der Sache wissen, in der ich dich sende und die ich dir aufgetragen habe." Drum habe ich auch meine Leute da und da hin beschieden.
I Sa GerZurch 21:4  Und nun, hast du vielleicht fünf Brote zur Hand? So gib sie mir, oder was sich sonst vorfindet.
I Sa GerZurch 21:5  Der Priester antwortete David: Ich habe kein gewöhnliches Brot zur Hand, es ist bloss heiliges Brot da. Wenn sich nur die Leute der Weiber enthalten haben! (a) 3Mo 24:5-9
I Sa GerZurch 21:6  David erwiderte dem Priester: Bewahre! schon seit einiger Zeit waren uns Weiber versagt. Als ich auszog, waren die Leiber der Leute rein, und doch handelt es sich nur um ein gewöhnliches Unternehmen; wieviel mehr werden sie heute rein sein am Leibe!
I Sa GerZurch 21:7  Da gab ihm der Priester heiliges Brot, weil kein andres da war als das Schaubrot, das man vor dem Angesicht des Herrn wegnimmt, um frisches Brot aufzulegen an dem Tage, wo man (das alte) wegnimmt. (a) Mt 12:3 4
I Sa GerZurch 21:8  Nun befand sich aber dort an jenem Tage, eingeschlossen vor dem Herrn, einer von Sauls Knechten, namens Doeg, ein Edomiter, der Oberste der Hirten Sauls.
I Sa GerZurch 21:9  Und David sprach zu Ahimelech: Hast du hier nicht einen Speer oder ein Schwert zur Hand? Ich habe nämlich weder mein Schwert noch meine Waffen mitgenommen, da der Auftrag des Königs dringend war. (a) 1Sa 17:54
I Sa GerZurch 21:10  Der Priester sprach: Siehe, das Schwert des Philisters Goliath, den du im Terebinthental erschlagen hast, ist hier hinter dem Ephod, in ein Tuch gewickelt. Willst du es an dich nehmen, so nimm es; ein andres ausser diesem ist nicht da. David sprach: Es gibt nicht seinesgleichen. Reiche es mir!
I Sa GerZurch 21:11  Dann machte sich David auf und floh an jenem Tage vor Saul und kam zu Achis, dem König von Gath.
I Sa GerZurch 21:12  Und die Diener des Achis sprachen zu diesem: Ist das nicht David, der König des Landes? Ist das nicht der, von dem sie im Reigen singen: Saul hat seine Tausende erschlagen, / David aber seine Zehntausende. (a) 1Sa 18:7
I Sa GerZurch 21:13  Diese Worte beunruhigten David, und er fürchtete sich sehr vor Achis, dem König von Gath;
I Sa GerZurch 21:14  daher stellte er sich wahnsinnig und tat unter ihren Händen wie ein Rasender, trommelte gegen die Türflügel und liess den Geifer in den Bart triefen.
I Sa GerZurch 21:15  Da sprach Achis zu seinen Dienern: Ihr seht doch, dass der Mann verrückt ist! Warum bringt ihr ihn zu mir? Habe ich etwa nicht Verrückte genug, dass ihr den da herbringt, mich mit seiner Verrücktheit zu belästigen? Der soll in mein Haus kommen?
Chapter 22
I Sa GerZurch 22:1  DA ging David von dannen und entkam in die Höhle von Adullam. Als das seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters hörten, kamen sie zu ihm dorthin.
I Sa GerZurch 22:2  Und es sammelten sich um ihn alle, die bedrängt, verschuldet oder verzweifelt waren, und er wurde ihr Hauptmann. Es waren bei ihm ungefähr vierhundert Mann.
I Sa GerZurch 22:3  Von da zog David nach Mizpe in Moab und sprach zum König von Moab: Lass doch meinen Vater und meine Mutter bei euch wohnen, bis ich weiss, was Gott mit mir tun will.
I Sa GerZurch 22:4  Und er liess sie bei dem König von Moab, und sie blieben bei ihm, solange David auf der Bergfeste war.
I Sa GerZurch 22:5  Aber der Prophet Gad sprach zu David: Bleibe nicht auf der Bergfeste. Auf, und komm ins Land Juda! Da ging David fort und kam nach Jaar-Hereth.
I Sa GerZurch 22:6  Und Saul hörte davon; denn David und die Männer bei ihm waren bekannt geworden. Saul aber sass eben zu Gibea unter der Tamariske auf der Anhöhe, den Speer in der Hand, und alle seine Leute standen vor ihm.
I Sa GerZurch 22:7  Da sprach Saul zu seinen Leuten, die vor ihm standen: Höret doch, ihr Benjaminiten! Wird der Sohn Isais euch auch Äcker und Weinberge geben, und wird er euch alle zu Anführern über Tausend und über Hundert machen,
I Sa GerZurch 22:8  dass ihr euch alle wider mich verschworen habt und niemand es mir offenbarte, als mein Sohn sich mit dem Sohne Isais verbündete, und dass niemand unter euch Mitleid mit mir hatte und es mir offenbarte, dass mein Sohn meinen Knecht aufgestiftet hat, mir nachzustellen, wie es jetzt am Tage ist? (a) 1Sa 18:3
I Sa GerZurch 22:9  Da antwortete der Edomiter Doeg, der gerade neben den Dienern Sauls stand, und sprach: Ich sah, wie der Sohn Isais nach Nob zu Ahimelech, dem Sohne Ahitubs, kam. (a) 1Sa 21:8; 22:18
I Sa GerZurch 22:10  Der befragte den Herrn für ihn; auch Wegzehrung gab er ihm und das Schwert des Philisters Goliath.
I Sa GerZurch 22:11  Da sandte der König hin, den Priester Ahimelech, den Sohn Ahitubs, und seines Vaters ganzes Haus, die Priester in Nob, zu rufen; und sie kamen alle zum König.
I Sa GerZurch 22:12  Und Saul sprach: Höre doch, Sohn Ahitubs! Er antwortete: Hier bin ich, Herr!
I Sa GerZurch 22:13  Saul sprach zu ihm: Warum habt ihr euch wider mich verschworen, du und der Sohn Isais, dass du ihm Brot und ein Schwert gegeben und Gott für ihn befragt hast, sodass er sich wider mich auflehnt und mir nachstellt, wie es jetzt am Tage ist?
I Sa GerZurch 22:14  Ahimelech antwortete dem König: Aber wer ist unter allen deinen Knechten so treu wie David, dazu des Königs Tochtermann und Oberster über deine Leibwache und geehrt in deinem Hause?
I Sa GerZurch 22:15  Habe ich denn jetzt zum erstenmal Gott für ihn befragt? Mitnichten! Der König lege doch nicht seinem Knechte und dem ganzen Hause meines Vaters etwas zur Last; denn dein Knecht hat von alledem nichts gewusst, weder Kleines noch Grosses.
I Sa GerZurch 22:16  Aber der König sprach: Du musst sterben, Ahimelech, du und deines Vaters ganzes Haus!
I Sa GerZurch 22:17  Und der König befahl seinen Trabanten, die vor ihm standen: Tretet herzu und tötet die Priester des Herrn; denn sie halten auch zu David, und wiewohl sie wussten, dass er auf der Flucht sei, haben sie es mir nicht offenbart. Aber die Diener des Königs wollten nicht Hand anlegen, um die Priester des Herrn niederzustossen.
I Sa GerZurch 22:18  Da sprach der König zu Doeg: Tritt du herzu und stosse die Priester nieder. Der Edomiter Doeg trat herzu und stiess die Priester nieder und tötete an jenem Tage 85 Männer, die das linnene Ephod trugen. (a) 1Sa 21:8; 22:9
I Sa GerZurch 22:19  Und Nob, die Stadt der Priester, schlug der König mit der Schärfe des Schwertes - Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder, Esel und Schafe mit der Schärfe des Schwertes.
I Sa GerZurch 22:20  Nur ein einziger Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, namens Abjathar, entrann und floh zu David.
I Sa GerZurch 22:21  Und Abjathar meldete David, dass Saul die Priester des Herrn umgebracht habe.
I Sa GerZurch 22:22  David aber sprach zu Abjathar: Ich wusste schon an jenem Tage, dass der Edomiter Doeg, der ja dort war, es Saul verraten würde. Ich bin schuld am Tode aller aus deines Vaters Hause.
I Sa GerZurch 22:23  Bleibe bei mir und fürchte dich nicht! Denn wer dir nach dem Leben trachtet, der trachtet mir nach dem Leben; bei mir bist du in guter Hut.
Chapter 23
I Sa GerZurch 23:1  UND man meldete David: Siehe, die Philister belagern Kegila und plündern die Tennen.
I Sa GerZurch 23:2  Da befragte David den Herrn: Soll ich hingehen und diese Philister schlagen? Und der Herr antwortete David: Geh hin, schlage die Philister und rette Kegila.
I Sa GerZurch 23:3  Aber die Leute Davids sprachen zu ihm: Siehe, wir müssen uns schon hier in Juda fürchten, und nun sollen wir gar nach Kegila wider die Reihen der Philister ziehen?
I Sa GerZurch 23:4  Da befragte David den Herrn abermals, und der Herr antwortete ihm: Auf, ziehe hinab nach Kegila; denn ich werde die Philister in deine Hand geben.
I Sa GerZurch 23:5  Also zog David mit seinen Leuten nach Kegila, stritt wider die Philister, trieb ihr Vieh weg und brachte ihnen eine schwere Niederlage bei. So rettete David die Bewohner von Kegila.
I Sa GerZurch 23:6  Abjathar, der Sohn Ahimelechs, aber war auf seiner Flucht zu David mit dem Ephod nach Kegila hinabgegangen. (a) 1Sa 22:20
I Sa GerZurch 23:7  Nun wurde Saul gemeldet, dass David nach Kegila gekommen sei. Da sprach Saul: Gott hat ihn in meine Hand gegeben; denn er hat sich selbst eingeschlossen, indem er in eine Stadt mit Toren und Riegeln hineingegangen ist.
I Sa GerZurch 23:8  Und Saul bot alles Volk zum Kriege auf, um nach Kegila hinabzuziehen und David samt seinen Leuten zu belagern.
I Sa GerZurch 23:9  Als aber David erfuhr, dass Sauls böser Anschlag ihm galt, sprach er zu dem Priester Abjathar: Bring das Ephod her! (a) 1Sa 14:18; 30:7; 4Mo 27:21
I Sa GerZurch 23:10  Und David sprach: Herr, Gott Israels, dein Knecht hat gehört, dass Saul darauf sinnt, nach Kegila zu kommen und die Stadt um meinetwillen zu verderben.
I Sa GerZurch 23:11  Wird Saul herabkommen, wie dein Knecht gehört hat? Herr, Gott Israels, tue das doch deinem Knechte kund! Da sprach der Herr: Er wird herabkommen.
I Sa GerZurch 23:12  Dann fragte David: Werden die Bürger von Kegila mich und meine Leute Saul ausliefern? Der Herr antwortete: Sie werden dich ausliefern.
I Sa GerZurch 23:13  Da machte sich David auf mit seinen Leuten, etwa sechshundert Mann, und sie zogen von Kegila fort und streiften hierhin und dorthin. Als Saul gemeldet wurde, dass David aus Kegila entronnen sei, stand er von seinem Zuge ab.
I Sa GerZurch 23:14  David nun hielt sich in der Wüste auf den Höhen auf, im Gebirge, in der Wüste Siph. Und Saul suchte ihn die ganze Zeit; aber Gott gab ihn nicht in seine Hand.
I Sa GerZurch 23:15  David aber fürchtete sich, da Saul auszog, ihm nach dem Leben zu trachten. Als nun David in Hores in der Wüste Siph war,
I Sa GerZurch 23:16  da machte sich Jonathan, der Sohn Sauls, auf und ging zu David nach Hores, stärkte ihn, indem er ihn auf Gott wies,
I Sa GerZurch 23:17  und sprach zu ihm: Fürchte dich nicht; denn die Hand meines Vaters Saul wird dich nicht erreichen, sondern du wirst König werden über Israel, und ich werde der zweite nach dir sein. Auch mein Vater Saul weiss das wohl. (a) 1Sa 24:21
I Sa GerZurch 23:18  Dann schlossen die beiden einen Bund miteinander vor dem Herrn; und David blieb in Hores, Jonathan aber ging nach Hause. (a) 1Sa 18:3
I Sa GerZurch 23:19  Einige Siphiter aber zogen hinauf zu Saul nach Gibea und sprachen: Sieh, David hält sich bei uns verborgen auf den Höhen in Hores, auf dem Hügel Hachila, südlich von der Einöde. (a) 1Sa 26:1
I Sa GerZurch 23:20  Nun denn, ganz wie es dir beliebt, o König, komme herab; an uns wird es dann sein, ihn dem König auszuliefern.
I Sa GerZurch 23:21  Da sprach Saul: Seid gesegnet von dem Herrn, dass ihr euch meiner erbarmt habt!
I Sa GerZurch 23:22  Geht denn hin und gebt weiter acht, forscht und seht, an welchem Ort sein flüchtiger Fuss sich aufhält; denn man hat mir gesagt: Er führt sicher eine List im Schilde.
I Sa GerZurch 23:23  Seht und forscht nach allen Schlupfwinkeln, wo er sich versteckt, und bringt mir sichern Bericht zurück, dann will ich mit euch ziehen. Ist er im Lande, so will ich ihn aufspüren unter allen Tausenden Judas.
I Sa GerZurch 23:24  Da machten sie sich auf und gingen Saul voraus nach Siph. David aber und seine Leute waren in der Wüste Maon, in der Steppe südlich von der Einöde.
I Sa GerZurch 23:25  Da nun Saul mit seinen Leuten hinzog, ihn zu suchen, hinterbrachte man es David, und er zog zu dem Felsen hinab, der in der Wüste Maon liegt. Als Saul das hörte, jagte er David nach in die Wüste Maon.
I Sa GerZurch 23:26  Und Saul ging mit seinen Leuten auf der einen Seite des Berges, David aber mit den Seinen auf der andern. Während so David hastig floh, um Saul zu entgehen, Saul aber mit seinen Leuten David und seine Leute umzingelte, um sie zu greifen,
I Sa GerZurch 23:27  kam auf einmal ein Bote zu Saul und sprach: Komm eilends; denn die Philister sind ins Land eingefallen.
I Sa GerZurch 23:28  Da stand Saul von der Verfolgung Davids ab und zog den Philistern entgegen. Daher heisst man jenen Ort "Fels des Entschlüpfens".
Chapter 24
I Sa GerZurch 24:1  DAVID aber zog von dort hinauf und weilte auf den Berghöhen von Engedi.
I Sa GerZurch 24:2  Als nun Saul von der Verfolgung der Philister zurückgekehrt war, meldete man ihm: Siehe, David ist in der Wüste von Engedi.
I Sa GerZurch 24:3  Da nahm Saul dreitausend Mann, auserlesen aus ganz Israel, und zog hin, um David und seine Leute zu suchen, östlich von den Steinbockfelsen.
I Sa GerZurch 24:4  Und er kam zu den Schafhürden am Wege; daselbst war eine Höhle. Und Saul ging hinein, um seine Notdurft zu verrichten; David aber und seine Leute sassen hinten in der Höhle.
I Sa GerZurch 24:5  (a) Da sprachen die Leute Davids zu ihm: Das ist der Tag, von dem der Herr zu dir gesagt hat: "Siehe, ich will deinen Feind in deine Hand geben; da magst du mit ihm machen, was dir gefällt." (b) Dann stand David auf und schnitt heimlich den Zipfel von Sauls Mantel ab. (1) V. 5-8: Versreihenfolge in Originalüs: 5a: 7: 8a: 5b: 6: 8b
I Sa GerZurch 24:6  Aber hernach schlug dem David das Gewissen, dass er den Zipfel von Sauls Mantel abgeschnitten hatte.
I Sa GerZurch 24:7  Aber er sprach zu seinen Leuten: Da sei Gott vor! Nie werde ich meinem Gebieter, dem Gesalbten des Herrn, das antun, dass ich Hand an ihn legte; denn er ist der Gesalbte des Herrn. (a) 1Sa 26:11
I Sa GerZurch 24:8  (a) Und David schalt seine Leute aus und duldete nicht, dass sie sich wider Saul erhöben. (b) Als nun Saul die Höhle verlassen hatte und seines Weges ging,
I Sa GerZurch 24:9  erhob sich David hinterher, trat aus der Höhle und rief Saul nach: Mein Herr und König! Da schaute Saul zurück, und David neigte sich mit seinem Angesichte ehrfurchtsvoll zur Erde.
I Sa GerZurch 24:10  Und David sprach zu Saul: Warum hörst du auf das Gerede der Leute, die da sagen: "Siehe, David sinnt auf dein Verderben?"
I Sa GerZurch 24:11  An diesem Tage hast du doch mit eignen Augen gesehen, dass dich der Herr heute in der Höhle in meine Hand gegeben hat; aber ich weigerte mich, dich zu töten, und ich schonte deiner; denn ich dachte: Ich will nicht Hand an meinen Gebieter legen; denn er ist der Gesalbte des Herrn.
I Sa GerZurch 24:12  Mein Vater, sieh, sieh doch den Zipfel deines Mantels in meiner Hand! Daran, dass ich den Zipfel deines Mantels abschnitt, aber dich nicht tötete, magst du erkennen und sehen, dass meine Hand rein ist von Bosheit und Verrat und dass ich an dir nicht gesündigt habe; du aber stellst mir nach dem Leben.
I Sa GerZurch 24:13  Der Herr sei Richter zwischen mir und dir, und der Herr mag mich an dir rächen, aber meine Hand soll nicht wider dich sein -
I Sa GerZurch 24:14  wie der Spruch der Altvordern sagt: Von Frevlern mag Frevel ausgehen, / aber meine Hand soll nicht wider dich sein!
I Sa GerZurch 24:15  Wen verfolgt doch der König von Israel? wem jagst du nach? Einem toten Hund! einem Floh!
I Sa GerZurch 24:16  So sei der Herr Richter und entscheide zwischen mir und dir, er sehe darein und führe meine Sache und schaffe mir Recht gegen dich!
I Sa GerZurch 24:17  Als nun David diese Worte zu Saul gesprochen hatte, fragte Saul: Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul hob laut zu weinen an
I Sa GerZurch 24:18  und sprach zu David: Du bist gerechter als ich; denn du hast mir Gutes getan, ich aber habe dir Böses getan.
I Sa GerZurch 24:19  Und heute hast du mir mehr Gutes getan als je zuvor, da mich der Herr in deine Hand gegeben und du mich doch nicht getötet hast.
I Sa GerZurch 24:20  Wenn einer seinen Feind antrifft, lässt er ihn dann friedlich seiner Wege ziehen? Der Herr vergelte dir mit Gutem, was du heute an mir getan hast!
I Sa GerZurch 24:21  Und nun siehe, ich weiss wohl, dass du König werden wirst und dass das Königtum über Israel in deiner Hand Bestand haben wird.
I Sa GerZurch 24:22  So schwöre mir denn bei dem Herrn, dass du meine Nachkommen nach meinem Tode nicht ausrotten und meinen Namen aus meines Vaters Hause nicht austilgen wirst. Und David schwur Saul. Dann zog Saul heim, David aber und seine Leute stiegen auf die Bergfeste.
Chapter 25
I Sa GerZurch 25:1  DA starb Samuel, und ganz Israel versammelte sich und hielt um ihn die Totenklage, und man begrub ihn in seinem Hause zu Rama. David aber machte sich auf und zog hinab in die Wüste Maon.
I Sa GerZurch 25:2  Nun war da ein Mann in Maon, der hatte sein Anwesen in Karmel, und der Mann war sehr vermöglich: er besass dreitausend Schafe und tausend Ziegen. Der war gerade an der Schafschur in Karmel.
I Sa GerZurch 25:3  Der Mann hiess Nabal, sein Weib aber hiess Abigail. Das Weib war klug und von schöner Gestalt, der Mann aber war roh und bösartig; er war ein Kalebiter.
I Sa GerZurch 25:4  Als nun David in der Wüste hörte, dass Nabal eben an der Schafschur sei,
I Sa GerZurch 25:5  sandte er zehn seiner Leute und befahl ihnen: Geht hinauf nach Karmel, kehrt ein bei Nabal, begrüsst ihn in meinem Namen
I Sa GerZurch 25:6  und sprecht zu meinem Bruder: Heil dir und Heil deinem Hause, Heil allem, was du hast!
I Sa GerZurch 25:7  Ich habe eben gehört, dass du die Schafschur hältst. Nun haben wir deinen Hirten, die bei uns gewesen sind, nichts zuleide getan, und es ist ihnen nichts abhanden gekommen, solange sie in Karmel waren;
I Sa GerZurch 25:8  frage nur deine Leute, die werden es dir sagen. So wollest du dich denn gegen die Leute gütig zeigen; sind wir doch zu einem Festtag gekommen. Gib also deinen Knechten und deinem Sohne David, was du gerade hast.
I Sa GerZurch 25:9  Als die Leute Davids hinkamen, redeten sie im Namen Davids mit Nabal genau nach ihrem Auftrag und warteten dann.
I Sa GerZurch 25:10  Aber Nabal antwortete den Knechten Davids: Wer ist David? Wer ist der Sohn Isais? Es gibt heutzutage genug Knechte, die ihrem Herrn davonlaufen!
I Sa GerZurch 25:11  Soll ich mein Brot und meinen Wein und mein Schlachtvieh, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, nehmen und es Leuten geben, von denen ich nicht weiss, woher sie sind?
I Sa GerZurch 25:12  Da wandten sich die Leute Davids um auf ihrem Weg und kehrten zurück; und als sie heimkamen, berichteten sie ihm alles, wie es sich zugetragen hatte.
I Sa GerZurch 25:13  Da sprach David zu seinen Leuten: Gürte ein jeder sein Schwert um! Und ein jeder tat so, auch David umgürtete sich mit seinem Schwert; und unter Davids Führung zogen bei vierhundert Mann hinauf, zweihundert aber blieben beim Gepäck.
I Sa GerZurch 25:14  Der Abigail aber, dem Weibe Nabals, hatte einer von den Leuten berichtet: Sieh, David hat Boten aus der Wüste gesandt, unsern Herrn zu begrüssen; der aber fuhr sie an.
I Sa GerZurch 25:15  Nun sind doch die Männer sonst sehr gut mit uns; es ist uns kein Leid geschehen und nichts abhanden gekommen, solange wir bei ihnen umherzogen, solange wir auf dem Felde waren.
I Sa GerZurch 25:16  Eine Mauer waren sie für uns bei Nacht und bei Tage, solange wir bei ihnen die Schafe hüteten.
I Sa GerZurch 25:17  Nun überlege und sieh zu, was du tun willst; denn das Verderben ist beschlossen über unsern Herrn und sein ganzes Haus. Er aber ist zu bösartig, als dass man mit ihm reden könnte.
I Sa GerZurch 25:18  Da nahm Abigail schnell zweihundert Brote, zwei Schläuche Wein, fünf zubereitete Schafe, fünf Scheffel geröstetes Korn, hundert getrocknete Trauben und zweihundert Feigenkuchen und lud sie auf die Esel.
I Sa GerZurch 25:19  Dann sprach sie zu ihren Leuten: Geht mir voran, ich komme euch gleich nach. Ihrem Manne Nabal aber sagte sie nichts davon.
I Sa GerZurch 25:20  Während sie nun, vom Berge verdeckt, auf dem Esel abwärts ritt, da stiess sie plötzlich auf David und seine Leute, die ihr entgegen herunterkamen.
I Sa GerZurch 25:21  David aber hatte sich gesagt: Rein umsonst habe ich alles, was dem da gehört, in der Wüste behütet, sodass nichts abhanden gekommen ist von allem, was er hat; er aber hat mir Gutes mit Bösem vergolten.
I Sa GerZurch 25:22  Gott tue David dies und das, wenn ich von allen seinen Leuten bis am Morgen auch nur etwas übriglasse, was männlich ist!
I Sa GerZurch 25:23  Als nun Abigail David sah, stieg sie eilends vom Esel, warf sich vor David auf ihr Angesicht und verneigte sich zur Erde,
I Sa GerZurch 25:24  fiel ihm zu Füssen und sprach: Auf mir allein, o Herr, liegt die Schuld! Lass doch deine Magd vor dir reden und höre die Worte deiner Magd!
I Sa GerZurch 25:25  Mein Herr möge sich doch nicht um diesen nichtswürdigen Menschen, den Nabal, kümmern! Denn wie er heisst, so ist er: Nabal heisst er, und voll Torheit ist er. Ich aber, deine Magd, habe die Leute, die mein Herr gesandt hat, nicht gesehen. (1) d.i. Tor.
I Sa GerZurch 25:26  Und nun, o Herr, so wahr Gott lebt und so wahr du selbst lebst, den der Herr davon abgehalten hat, in Blutschuld zu fallen und dir mit eigner Hand zu helfen: mögen wie Nabal werden deine Feinde und die Böses sinnen wider meinen Herrn!
I Sa GerZurch 25:27  Dieses Geschenk nun, das deine Magd für meinen Herrn mitgebracht hat, möge den Leuten gegeben werden, die in meines Herrn Gefolge sind.
I Sa GerZurch 25:28  Vergib doch deiner Magd den Fehltritt; denn der Herr wird dir gewiss ein dauerndes Haus gründen, weil du des Herrn Kriege führst und nichts Böses an dir wird gefunden werden dein Leben lang.
I Sa GerZurch 25:29  Und wenn sich ein Mensch erhebt, dich zu verfolgen und dir nach dem Leben zu stellen, so möge die Seele meines Herrn im Beutel des Lebens verwahrt sein bei dem Herrn, deinem Gott! Die Seele deiner Feinde aber schleudre er in der Schleuderpfanne fort!
I Sa GerZurch 25:30  Wenn dann der Herr dir all das Gute, das er dir verheissen hat, tun wird und dich zum Fürsten über Israel bestellt,
I Sa GerZurch 25:31  so wird dir das kein Anstoss noch ein Gewissensvorwurf sein, dass du ohne Ursache Blut vergossen und dir mit eigner Hand geholfen hättest. Wenn aber der Herr dir Gutes tun wird, so gedenke deiner Magd.
I Sa GerZurch 25:32  Da sprach David zu Abigail: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, der dich heute mir entgegengesandt hat!
I Sa GerZurch 25:33  Und gelobt sei deine Klugheit und gelobt du selbst, dass du mich heute davon abgehalten hast, in Blutschuld zu fallen und mir mit eigner Hand zu helfen!
I Sa GerZurch 25:34  Aber so wahr der Herr lebt, der Gott Israels, der mich davon abgehalten hat, dir ein Leid zu tun: wärest du mir nicht eilends entgegengekommen, so wäre dem Nabal bis zum Anbruch des Morgens nichts übriggeblieben, was männlich ist!
I Sa GerZurch 25:35  Also nahm David von ihr an, was sie ihm mitgebracht hatte; zu ihr aber sprach er: Zieh in Frieden wieder in dein Haus hinauf. Sieh, ich habe dir Gehör geschenkt und dich wohlwollend aufgenommen.
I Sa GerZurch 25:36  Als aber Abigail zu Nabal kam, da hielt er eben in seinem Hause ein Gelage wie ein König, und Nabals Herz war guter Dinge, und er war schwer betrunken. Daher sagte sie ihm nichts, weder Kleines noch Grosses, bis der Morgen anbrach.
I Sa GerZurch 25:37  Am Morgen aber, als der Rausch von Nabal gewichen war, erzählte ihm sein Weib, was vorgefallen war. Da erstarb ihm das Herz im Leibe, und er wurde wie ein Stein.
I Sa GerZurch 25:38  Und es währte noch etwa zehn Tage, dann schlug der Herr den Nabal, dass er starb.
I Sa GerZurch 25:39  Als David hörte, dass Nabal tot sei, sprach er: Gelobt sei der Herr, der meine Beschimpfung an Nabal gerächt und mich vom Unrecht abgehalten hat! Das Unrecht Nabals aber hat der Herr über sein Haupt gebracht. Und David sandte hin und liess mit Abigail reden, um sie sich zum Weibe zu nehmen.
I Sa GerZurch 25:40  Als die Knechte Davids zu Abigail nach Karmel kamen, redeten sie mit ihr und sprachen: David hat uns zu dir gesandt, um dich als sein Weib heimzuführen.
I Sa GerZurch 25:41  Da stand sie auf, verneigte sich mit ihrem Angesicht zur Erde und sprach: Da hast du deine Sklavin als Magd, um den Knechten meines Herrn die Füsse zu waschen.
I Sa GerZurch 25:42  Und Abigail machte sich eilends auf und setzte sich auf ihren Esel, während ihre fünf Mägde sie begleiteten; dann folgte sie den Boten Davids und ward sein Weib.
I Sa GerZurch 25:43  Die Ahinoam aber hatte sich David aus Jesreel geholt. So wurden alle beide seine Frauen.
I Sa GerZurch 25:44  Saul aber hatte seine Tochter Michal, das Weib Davids, dem Palti, dem Sohne des Lais von Gallim, gegeben.
Chapter 26
I Sa GerZurch 26:1  DA kamen die Siphiter zu Saul nach Gibea und sprachen: Wisse, David hält sich auf dem Hügel Hachila, östlich von der Einöde, verborgen. (a) 1Sa 23:14 19
I Sa GerZurch 26:2  Da machte sich Saul auf und zog zur Wüste Siph hinab, mit ihm dreitausend Mann, die Auserlesenen Israels, um David in der Wüste Siph zu suchen.
I Sa GerZurch 26:3  Und Saul lagerte sich auf dem Hügel Hachila, der östlich von der Einöde am Wege liegt; David aber weilte in der Wüste. Als David nun sah, dass Saul ihm in die Wüste nachgekommen war,
I Sa GerZurch 26:4  sandte er Kundschafter aus und erfuhr zuverlässig, dass Saul da sei.
I Sa GerZurch 26:5  Da machte sich David auf und kam an den Ort, wo Saul sein Lager hatte. Als nun David den Ort sah, wo Saul mit seinem Feldhauptmann Abner, dem Sohne Ners, lag - Saul lag nämlich in der Wagenburg und die Leute waren rings um ihn her gelagert -,
I Sa GerZurch 26:6  da hob David an und sprach zu dem Hethiter Ahimelech und zu Abisai, dem Sohne der Zeruja, dem Bruder Joabs: Wer kommt mit mir hinab zu Saul ins Lager? Abisai sprach: Ich komme mit dir hinab.
I Sa GerZurch 26:7  Als nun David und Abisai bei Nacht zu den Leuten kamen, siehe, da lag Saul schlafend in der Wagenburg, und sein Speer stak in der Erde zu seinen Häupten. Abner aber und die Leute lagen rings um ihn her.
I Sa GerZurch 26:8  Da sprach Abisai zu David: Gott hat deinen Feind heute in deine Hand gegeben. So will ich ihn nun an den Boden spiessen, mit einem Stoss; ein zweiter wird nicht nötig sein.
I Sa GerZurch 26:9  David aber sprach zu Abisai: Bringe ihn nicht um! Denn wer könnte Hand an den Gesalbten des Herrn legen und bliebe ungestraft?
I Sa GerZurch 26:10  Und David sprach: So wahr der Herr lebt! Vielmehr wird der Herr ihn schlagen, oder es kommt seine Stunde, da er sterben muss, oder er zieht in den Krieg und wird weggerafft.
I Sa GerZurch 26:11  Da sei Gott vor, dass ich Hand an den Gesalbten des Herrn legen sollte! So nimm nun den Speer zu seinen Häupten und den Wasserkrug und lass uns gehen! (a) 1Sa 24:7; 2Sa 1:14
I Sa GerZurch 26:12  Dann nahm David den Speer und den Wasserkrug zu Häupten Sauls, und sie gingen weg. Und es war niemand, der es sah oder merkte, niemand erwachte, sondern sie schliefen alle; denn Tiefschlaf, vom Herrn gesandt, war auf sie gefallen.
I Sa GerZurch 26:13  Und David ging auf die andre Seite (des Tales) hinüber und stellte sich fernab auf den Gipfel des Berges, sodass der Raum zwischen ihnen gross war.
I Sa GerZurch 26:14  Dann rief David die Leute und Abner, den Sohn Ners, an: Gibst du keine Antwort, Abner? Und Abner antwortete: Wer bist du, der du den König anrufst?
I Sa GerZurch 26:15  David sprach zu Abner: Du bist doch ein Mann, und deinesgleichen gibt es nicht in Israel! Warum hast du deinen Herrn, den König, nicht behütet? Denn es ist einer von den Leuten eingedrungen, deinen Herrn, den König, umzubringen.
I Sa GerZurch 26:16  Es ist nicht recht, was du getan hast. So wahr der Herr lebt, ihr seid des Todes, weil ihr euren Gebieter, den Gesalbten des Herrn, nicht behütet habt! Und nun, sieh doch nach: Wo ist der Speer des Königs? und wo der Wasserkrug zu seinen Häupten?
I Sa GerZurch 26:17  Da erkannte Saul die Stimme Davids und sprach: Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? David sprach: Es ist meine Stimme, mein Herr und König.
I Sa GerZurch 26:18  Und er sprach: Warum verfolgt mein Herr seinen Knecht? Was habe ich denn getan? und was ist Böses an meiner Hand? (a) 1Sa 20:1
I Sa GerZurch 26:19  So höre doch nun mein Herr und König die Worte seines Knechtes: Hat der Herr dich wider mich gereizt, so mag er Opfer riechen; wenn aber Menschen, so seien sie verflucht vor dem Herrn, weil sie mich heute verstossen, dass ich am Eigentum des Herrn nicht teilhaben soll, indem sie sprechen: "Geh, diene andern Göttern!"
I Sa GerZurch 26:20  So falle nun mein Blut nicht auf die Erde fern vom Angesicht des Herrn; denn der König Israels ist ausgezogen, auf mein Leben Jagd zu machen, wie der Geier das Rebhuhn jagt auf den Bergen.
I Sa GerZurch 26:21  Da sprach Saul: Ich habe gefehlt; komm zurück, mein Sohn David, ich will dir forthin kein Leid mehr tun, weil mein Leben dir heute teuer gewesen ist. Ja, ich habe töricht gehandelt und mich sehr schwer vergangen.
I Sa GerZurch 26:22  David antwortete: Hier ist der Speer des Königs; es komme einer von den Leuten herüber und hole ihn.
I Sa GerZurch 26:23  Der Herr aber vergilt einem jeden seine Gerechtigkeit und Treue; denn der Herr hat dich heute in meine Hand gegeben, ich aber wollte nicht Hand an den Gesalbten des Herrn legen.
I Sa GerZurch 26:24  Und siehe, wie heute dein Leben mir wert gewesen ist, so möge mein Leben dem Herrn wert sein, und er möge mich aus aller Not erretten!
I Sa GerZurch 26:25  Da sprach Saul zu David: Gesegnet seist du, mein Sohn David! Gewiss wirst du es vollbringen und obsiegen. Darnach ging David seines Weges, Saul aber kehrte zurück an seinen Ort.
Chapter 27
I Sa GerZurch 27:1  DAVID aber dachte bei sich selbst: Nun werde ich eines Tages durch Sauls Hand weggerafft werden. Es gibt für mich nichts Besseres, als dass ich ins Philisterland entrinne. Dann wird Saul es aufgeben, mich weiterhin im ganzen Gebiet von Israel zu suchen, und ich entrinne seinen Händen.
I Sa GerZurch 27:2  Also machte sich David auf und ging mit den sechshundert Mann, die bei ihm waren, hinüber zu Achis, dem Sohne Maochs, dem König von Gath. (a) 1Sa 21:11; 1Kön 2:39
I Sa GerZurch 27:3  Und David blieb bei Achis in Gath samt seinen Leuten, ein jeder mit seinem Hause, David mit seinen beiden Frauen, Ahinoam aus Jesreel und Abigail, dem Weibe Nabals aus Karmel. (a) 1Sa 25:40-43
I Sa GerZurch 27:4  Als nun Saul gemeldet wurde, dass David nach Gath geflohen sei, suchte er ihn nicht mehr.
I Sa GerZurch 27:5  David aber sprach zu Achis: Wenn du mir wohlgesinnt bist, so gebe man mir einen Platz in einer der Städte auf dem Lande, dass ich daselbst wohne; denn wozu soll dein Knecht bei dir in der Königsstadt wohnen?
I Sa GerZurch 27:6  Da gab ihm Achis an jenem Tage Ziklag. Daher gehört Ziklag den Königen von Juda bis auf diesen Tag.
I Sa GerZurch 27:7  Die Zeit aber, da David im Lande der Philister wohnte, betrug ein Jahr und vier Monate.
I Sa GerZurch 27:8  Und David zog mit seinen Leuten hinauf, und sie fielen in das Land der Gesuriter, Girsiter und Amalekiter ein; denn dies sind die Bewohner des Landes, das sich von Telam bis nach Sur und bis nach Ägypten erstreckt.
I Sa GerZurch 27:9  Und wenn David das Land heimsuchte, liess er weder Mann noch Weib am Leben und nahm Schafe, Rinder, Esel, Kamele und Kleider weg; alsdann kehrte er zurück und kam zu Achis.
I Sa GerZurch 27:10  Fragte dann Achis: "Wo seid ihr heute eingefallen?" so antwortete David: "Im Südland von Juda", oder "im Südland der Jerahmeeliter", oder "im Südland der Keniter".
I Sa GerZurch 27:11  Männer und Frauen aber brachte David deshalb nicht lebendig nach Gath, weil er dachte: Sie könnten gegen uns aussagen und sprechen: "So und so hat's David getrieben." Und das war sein Verfahren, solange er im Lande der Philister wohnte.
I Sa GerZurch 27:12  Achis aber traute David, weil er dachte: Er hat sich bei seinem Volke, bei Israel, gründlich verhasst gemacht; darum wird er für immer mein Untertan bleiben.
Chapter 28
I Sa GerZurch 28:1  UND es begab sich zu jener Zeit, dass die Philister ihr Heer zum Kriegszug sammelten, um wider Israel zu streiten. Da sprach Achis zu David: Du wirst wissen, dass du mit mir im Heer ausziehen musst, du und deine Leute.
I Sa GerZurch 28:2  David sprach zu Achis: Gut, nun wirst du erfahren, was dein Knecht zu leisten vermag. Achis sprach zu David: Gut, ich mache dich zum Hüter meines Hauptes für die ganze Zeit.
I Sa GerZurch 28:3  Samuel war gestorben, und ganz Israel hatte die Totenklage um ihn gehalten und ihn in seiner Stadt Rama begraben. Saul aber hatte das Land von Totenbeschwörern und Wahrsagern gesäubert. (a) 1Sa 25:1; 3Mo 19:31
I Sa GerZurch 28:4  Nun versammelten sich die Philister, drangen ein und lagerten sich bei Sunem; Saul aber versammelte ganz Israel, und sie lagerten sich am Gilboa.
I Sa GerZurch 28:5  Als Saul das Heer der Philister sah, fürchtete er sich, und sein Herz zitterte sehr.
I Sa GerZurch 28:6  Und Saul befragte den Herrn, aber der Herr gab ihm keine Antwort, weder durch Träume noch durch das heilige Los noch durch die Propheten. (a) 1Sa 14:37 41; 2Mo 28:30; 4Mo 27:21
I Sa GerZurch 28:7  Da sprach Saul zu seinen Dienern: Suchet mir ein Weib, das Macht hat über Totengeister, dass ich zu ihr gehe und sie befrage. Seine Diener sprachen zu ihm: Ein Weib, das Macht hat über Totengeister, gibt es in Endor.
I Sa GerZurch 28:8  Da verstellte sich Saul, zog andre Kleider an und ging mit zwei Männern hin, und sie kamen bei Nacht zu dem Weibe. Und er sprach: Wahrsage mir doch durch den Totengeist und bringe mir den herauf, den ich dir nenne.
I Sa GerZurch 28:9  Das Weib sprach zu ihm: Du weisst doch, was Saul getan hat: dass er die Totenbeschwörer und Wahrsager im Lande ausgerottet hat; warum legst du mir eine Schlinge, dass ich getötet werde?
I Sa GerZurch 28:10  Saul aber schwur ihr bei dem Herrn und sprach: So wahr der Herr lebt, es soll dich keine Schuld in dieser Sache treffen.
I Sa GerZurch 28:11  Da fragte das Weib: Wen soll ich dir heraufbringen? Er antwortete: Den Samuel bring mir herauf!
I Sa GerZurch 28:12  Da schaute das Weib Saul an, schrie laut auf und sprach zu ihm: Warum hast du mich getäuscht? Du bist ja Saul!
I Sa GerZurch 28:13  Der König aber sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! sondern sage, was siehst du? Das Weib sprach zu Saul: Einen Geist sehe ich aus der Erde heraufsteigen.
I Sa GerZurch 28:14  Er sprach zu ihr: Wie sieht er aus? Sie sprach: Es kommt ein alter Mann herauf, umhüllt mit einem Mantel. Da merkte Saul, dass es Samuel sei, und er neigte sich mit seinem Angesicht ehrfurchtsvoll zur Erde.
I Sa GerZurch 28:15  Samuel aber sprach zu Saul: Warum störst du meine Ruhe und lässest mich herauf kommen? Saul sprach: Ich bin in grosser Not; die Philister streiten wider mich. Gott aber ist von mir gewichen und gibt mir keine Antwort mehr, weder durch Propheten noch durch Träume; darum habe ich dich rufen lassen, dass du mir zeigest, was ich tun soll. (a) 1Sa 16:14
I Sa GerZurch 28:16  Samuel sprach: Warum fragst du mich denn, da doch der Herr von dir gewichen und dein Feind geworden ist?
I Sa GerZurch 28:17  Der Herr hat dir getan, wie er durch mich geredet hat: der Herr hat dir das Königtum entrissen und es dem andern gegeben, dem David. (a) 1Sa 15:28
I Sa GerZurch 28:18  Weil du auf die Stimme des Herrn nicht gehört und seinen grimmigen Zorn an Amalek nicht vollstreckt hast, darum hat der Herr dir heute das getan (a) 1Sa 15:18 19
I Sa GerZurch 28:19  und hat auch Israel mit dir in die Hand der Philister gegeben; und morgen wirst du samt deinen Söhnen bei mir sein. Auch das Heer Israels wird der Herr in die Hand der Philister geben. (a) 1Sa 31:6
I Sa GerZurch 28:20  Da fiel Saul entsetzt der ganzen Länge nach zu Boden, und er war in grosser Furcht ob der Worte Samuels; auch war keine Kraft mehr in ihm, denn er hatte den ganzen Tag und die ganze Nacht nichts gegessen.
I Sa GerZurch 28:21  Das Weib aber ging zu Saul hin, und als sie sah, dass er ganz verstört war, sprach sie zu ihm: Siehe, deine Magd hat dir gehorcht; ich habe mein Leben aufs Spiel gesetzt und habe auf die Worte gehört, die du zu mir geredet hast.
I Sa GerZurch 28:22  Und nun, höre doch auch du auf deine Magd: ich will dir einen Bissen Brot vorsetzen; iss, damit du bei Kräften bist, wenn du deine Strasse ziehst.
I Sa GerZurch 28:23  Er aber weigerte sich und sprach: Ich mag nicht essen. Da nötigten ihn seine Diener und auch das Weib, und er willfahrte ihnen. Und er stand auf von der Erde und setzte sich auf das Lager.
I Sa GerZurch 28:24  Das Weib aber hatte ein gemästetes Kalb im Hause; das schlachtete sie eilends. Dann nahm sie Mehl, knetete es und buk daraus Brotfladen;
I Sa GerZurch 28:25  das setzte sie Saul und seinen Dienern vor. Und als sie gegessen hatten, standen sie auf und gingen noch in selbiger Nacht davon.
Chapter 29
I Sa GerZurch 29:1  DIE Philister also versammelten ihr ganzes Heer bei Aphek, Israel aber lagerte sich an der Quelle bei Jesreel.
I Sa GerZurch 29:2  Als nun die Fürsten der Philister mit Hunderten und Tausenden einherzogen und zuletzt David und seine Leute mit Achis einherzogen,
I Sa GerZurch 29:3  sprachen die Obersten der Philister: Was sollen die Hebräer da? Achis antwortete ihnen: Das ist doch David, der Knecht Sauls, des Königs von Israel; er ist nun schon ein oder zwei Jahre bei mir, ohne dass ich etwas an ihm auszusetzen gefunden hätte seit der Zeit, da er zu mir überging, bis auf diesen Tag. (a) 1Sa 27:7
I Sa GerZurch 29:4  Aber die Obersten der Philister wurden zornig auf ihn und sprachen zu ihm: Schick den Mann zurück! Er soll wieder an seinen Ort gehen, den du ihm angewiesen hast, und nicht mit uns in den Kampf hinabziehen und im Kampf uns zum Widersacher werden. Womit könnte der sich bei seinem Herrn besser in Gunst setzen als mit den Köpfen dieser Männer?
I Sa GerZurch 29:5  Ist das nicht der David, von dem sie im Reigen singen: Saul hat seine Tausende geschlagen, / David aber seine Zehntausende. (a) 1Sa 18:7
I Sa GerZurch 29:6  Da rief Achis David und sprach zu ihm: So wahr der Herr lebt, du bist redlich, und mir wäre es lieb, wenn du bei mir im Lager aus und ein gingest; denn ich habe nichts Arges an dir gefunden seit der Zeit, da du zu mir gekommen bist, bis auf diesen Tag. Aber den Fürsten gefällst du nicht.
I Sa GerZurch 29:7  So kehre nun um und gehe hin in Frieden, dass du nicht etwas tuest, was den Fürsten der Philister missfällt.
I Sa GerZurch 29:8  David sprach zu Achis: Aber, was habe ich denn getan, und was hast du an deinem Knecht gefunden seit der Zeit, da ich in deinen Dienst getreten bin, bis auf diesen Tag, dass ich nicht mitkommen und wider die Feinde meines Herrn, des Königs, streiten darf?
I Sa GerZurch 29:9  Achis antwortete und sprach zu David: Du weisst, dass du mir lieb bist wie ein Engel Gottes, aber die Obersten der Philister haben gesagt: "Er darf nicht mit uns in den Kampf ziehen."
I Sa GerZurch 29:10  So mache dich nun morgen frühe auf, du und die Knechte deines Herrn, die mit dir gekommen sind, und zieht an den Ort, den ich euch angewiesen habe, und denke nicht an etwas Böses; denn du bist mir lieb - macht euch also morgen frühe auf und ziehet ab, sobald es Tag wird.
I Sa GerZurch 29:11  Da machten sich David und seine Leute frühmorgens auf den Weg, um in das Land der Philister zurückzukehren. Die Philister aber zogen hinauf nach Jesreel.
Chapter 30
I Sa GerZurch 30:1  ALS David mit seinen Leuten am dritten Tage nach Ziklag kam, waren die Amalekiter ins Südland und in Ziklag eingebrochen, hatten Ziklag überfallen und verbrannt, (a) 1Sa 27:6
I Sa GerZurch 30:2  hatten die Frauen und alles, was dort war, klein und gross, gefangengenommen, aber niemand getötet, hatten sie dann weggetrieben und waren ihres Weges gezogen.
I Sa GerZurch 30:3  Als nun David mit seinen Leuten zur Stadt kam, da war sie verbrannt, und ihre Frauen, Söhne und Töchter waren weggeführt.
I Sa GerZurch 30:4  Da hoben David und die Leute, die bei ihm waren, laut zu weinen an, bis sie nicht mehr konnten.
I Sa GerZurch 30:5  Auch die beiden Frauen Davids, Ahinoam aus Jesreel und Abigail, das Weib Nabals aus Karmel, waren weggeführt. (a) 1Sa 25:42 43
I Sa GerZurch 30:6  Da kam David in grosse Not, denn die Leute gedachten ihn zu steinigen. Alle waren verzweifelt, ein jeder wegen seiner Söhne und wegen seiner Töchter. David aber hatte festes Vertrauen zum Herrn, seinem Gott;
I Sa GerZurch 30:7  und er sprach zu dem Priester Abjathar, dem Sohn Ahimelechs: Bringe mir doch das Ephod her. Da brachte Abjathar das Ephod zu David, (a) 1Sa 14:18; 23:9; 2Mo 28:6
I Sa GerZurch 30:8  und David befragte den Herrn und sprach: Soll ich dieser Horde nachjagen? Werde ich sie einholen? Er antwortete ihm: Jage nach! denn einholen wirst du und entreissen!
I Sa GerZurch 30:9  Da zog David aus mit den sechshundert Mann, die bei ihm waren, und sie kamen an den Bach Besor.
I Sa GerZurch 30:10  David nun und vierhundert Mann setzten die Verfolgung fort, zweihundert Mann aber, die zu müde waren, um über den Bach Besor zu gehen, blieben zurück.
I Sa GerZurch 30:11  Da fanden sie einen Ägypter auf dem freien Felde; den führten sie zu David und gaben ihm Brot zu essen und Wasser zu trinken,
I Sa GerZurch 30:12  und sie gaben ihm ein Stück Feigenkuchen und zwei getrocknete Trauben. Als er gegessen hatte, kam er wieder zu sich; denn er hatte drei Tage und drei Nächte nichts gegessen und getrunken.
I Sa GerZurch 30:13  David sprach zu ihm: Wem gehörst du an und woher bist du? Er sprach: Ich bin ein ägyptischer Knecht, der Sklave eines Amalekiters; mein Herr hat mich heute vor drei Tagen zurückgelassen, weil ich krank wurde.
I Sa GerZurch 30:14  Wir sind ins Südland der Kreter und ins Gebiet von Juda und ins Südland von Kaleb eingefallen, und Ziklag haben wir verbrannt.
I Sa GerZurch 30:15  Da sprach David zu ihm: Willst du mich zu dieser Horde hinabführen? Er sprach: Schwöre mir bei Gott, dass du mich nicht töten noch meinem Herrn ausliefern wirst, so will ich dich zu dieser Horde hinabführen.
I Sa GerZurch 30:16  Und er führte ihn hinab. Da waren sie über das ganze Land zerstreut, assen und tranken und hielten ein Fest ob all der grossen Beute, die sie aus dem Lande der Philister und aus dem Lande Juda geraubt hatten.
I Sa GerZurch 30:17  Und David schlug sie von der Dämmerung an bis zum Abend und vollstreckte an ihnen den Bann, sodass keiner von ihnen entkam ausser vierhundert Knechten, die auf die Kamele stiegen und flohen.
I Sa GerZurch 30:18  So rettete David alles, was die Amalekiter genommen hatten; auch seine beiden Frauen rettete David.
I Sa GerZurch 30:19  Und es mangelte ihnen nichts, weder Kleines noch Grosses, weder Beute noch Söhne und Töchter noch sonst etwas, was sie mit sich genommen hatten; alles brachte David wieder zurück.
I Sa GerZurch 30:20  Und sie nahmen alle Schafe und Rinder und trieben diese Herde vor ihm her und sprachen: Das ist Davids Beute.
I Sa GerZurch 30:21  Als nun David zu den zweihundert Mann kam, die zu müde gewesen waren, um ihm zu folgen, sodass er sie am Bach Besor gelassen hatte, zogen sie David und den Leuten, die bei ihm waren, entgegen und begrüssten sie, als David mit den Leuten herzukam.
I Sa GerZurch 30:22  Aber die Schlimmen und Nichtswürdigen unter denen, die mit David gezogen waren, hoben an und sprachen: Weil sie nicht mit uns gezogen sind, wollen wir ihnen nichts geben von der Beute, die wir wiedergewonnen haben, sondern nur einem jeden sein Weib und seine Kinder; die mögen sie mitnehmen und ihres Weges ziehen.
I Sa GerZurch 30:23  Da sprach David: Ihr sollt nicht so handeln, nachdem uns der Herr beschenkt und uns behütet und diese Horde, die über uns gekommen ist, in unsre Hand gegeben hat.
I Sa GerZurch 30:24  Wer sollte euch denn darin willfahren? Vielmehr, wie der Teil dessen, der in den Kampf zieht, so soll auch der Teil dessen sein, der beim Gepäck bleibt; gleichen Anteil sollen sie haben.
I Sa GerZurch 30:25  Und so ist es seit der Zeit und fortan geblieben: er machte es zum Gesetz und Brauch für Israel bis auf diesen Tag. (a) 4Mo 31:27
I Sa GerZurch 30:26  Als David nach Ziklag kam, sandte er von der Beute an die Ältesten von Juda in den einzelnen Städten und liess ihnen sagen: Da habt ihr ein Geschenk aus der Beute der Feinde des Herrn -
I Sa GerZurch 30:27  nämlich denen in Bethel, denen in Ramath im Südland, denen in Jattir,
I Sa GerZurch 30:28  denen in Aroer, denen in Siphmoth, denen in Esthemoa,
I Sa GerZurch 30:29  denen in Karmel, denen in den Ortschaften der Jerahmeeliter, denen in den Ortschaften der Keniter,
I Sa GerZurch 30:30  denen in Horma, denen in Bor-Asan, denen in Athach
I Sa GerZurch 30:31  und denen in Hebron und überallhin, wo David mit seinen Leuten umhergezogen war.
Chapter 31
I Sa GerZurch 31:1  ALS aber die Philister wider Israel stritten, da flohen die Männer Israels vor ihnen, und manch einer fiel durchbohrt auf dem Gebirge Gilboa.
I Sa GerZurch 31:2  Und die Philister setzten Saul und seinen Söhnen zu, und sie erschlugen Jonathan, Abinadab und Malchisua, die Söhne Sauls.
I Sa GerZurch 31:3  Und der Kampf war heftig um Saul her, und die Bogenschützen fanden ihn heraus, und er wurde in den Unterleib getroffen.
I Sa GerZurch 31:4  Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Ziehe dein Schwert und durchbohre mich damit, dass nicht diese Unbeschnittenen kommen und ihr Gespött mit mir treiben. Aber sein Waffenträger wollte nicht; denn er scheute sich zu sehr. Da nahm Saul das Schwert und stürzte sich darein. (a) Ri 9:54
I Sa GerZurch 31:5  Als nun sein Waffenträger sah, dass Saul tot war, stürzte auch er sich in sein Schwert und starb neben ihm.
I Sa GerZurch 31:6  So starben Saul und seine drei Söhne und sein Waffenträger miteinander am selben Tage.
I Sa GerZurch 31:7  Als aber die Männer Israels, die in den Städten der Ebene und in den Städten am Jordan wohnten, sahen, dass die Männer Israels geflohen und dass Saul und seine Söhne tot waren, verliessen sie ihre Städte und flohen. Da kamen die Philister und setzten sich darin fest.
I Sa GerZurch 31:8  Am folgenden Tage aber, als die Philister kamen, um die Gefallenen zu berauben, fanden sie Saul und seine drei Söhne erschlagen auf dem Berge Gilboa.
I Sa GerZurch 31:9  Da hieben sie ihm das Haupt ab und zogen ihm die Rüstung aus, und sie sandten rings im Lande der Philister umher, die Siegesbotschaft ihren Götzen und dem Volke zu verkünden.
I Sa GerZurch 31:10  Und sie legten seine Rüstung im Hause der Astarte nieder, seinen Leichnam aber spiessten sie an die Mauer von Bethsan.
I Sa GerZurch 31:11  Als die Bewohner von Jabes in Gilead hörten, was die Philister Saul getan hatten, (a) 1Sa 11
I Sa GerZurch 31:12  machten sich alle streitbaren Männer auf, gingen die ganze Nacht hindurch, nahmen den Leichnam Sauls und die Leichen seiner Söhne von der Mauer von Bethsan weg, brachten sie nach Jabes und verbrannten sie dort. (1) vlt. stand hier ursprünglich für "verbrannten sie dort": "hielten ihnen dort die Totenklage".
I Sa GerZurch 31:13  Dann nahmen sie ihre Gebeine und begruben sie unter der Tamariske in Jabes und fasteten sieben Tage lang.