Chapter 1
I Sa | GerTextb | 1:1 | Es war aber ein Mann von Ramathaim, ein Zuphit vom Gebirge Ephraim, Namens Elkana, ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Thohus, des Sohnes Zuphs, ein Ephraimit. | |
I Sa | GerTextb | 1:2 | Der hatte zwei Frauen: die eine hieß Hanna, die zweite Peninna; Peninna besaß Kinder, Hanna aber nicht. | |
I Sa | GerTextb | 1:3 | Dieser Mann zog Jahr für Jahr von seinem Wohnort aus hinauf, um vor Jahwe der Heerscharen in Silo zu beten und zu opfern. Dort waren die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, als Priester Jahwes. | |
I Sa | GerTextb | 1:4 | Jedesmal nun, wenn Elkana opferte, gab er seinem Weibe Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern Anteile. | |
I Sa | GerTextb | 1:5 | Aber auch Hanna gab er nur einen Anteil, ungeachtet er sie lieber hatte; Jahwe aber hatte ihren Mutterschoß verschlossen. | |
I Sa | GerTextb | 1:6 | Ihre Nebenbuhlerin dagegen erging sich in kränkenden Reden gegen sie, um sie zum Zorne zu reizen, weil Jahwe ihren Schoß verschlossen hatte. | |
I Sa | GerTextb | 1:7 | So benahm sie sich Jahr für Jahr: so oft sie zum Hause Jahwes hinaufzogen, kränkte sie jene. Da weinte sie und aß nicht. | |
I Sa | GerTextb | 1:8 | Aber ihr Mann Elkana fragte sie: Hanna, warum weinst du und issest nicht und warum bist du so verstimmt? Bin ich dir nicht mehr wert, als zehn Söhne? | |
I Sa | GerTextb | 1:9 | Als sie nun einst in Silo gegessen und getrunken hatten, erhob sich Hanna und trat vor Jahwe, während Eli, der Priester, auf einem Stuhl an dem Thürpfosten des Jahwetempels saß. | |
I Sa | GerTextb | 1:11 | und that folgendes Gelübde: Jahwe der Heerscharen! Wenn du dich um das Elend deiner Magd bekümmerst und meiner gedenkst und deiner Magd nicht vergissest, indem du deiner Magd einen männlichen Sproß schenkst: so will ich ihn Jahwe übergeben für sein ganzes Leben, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen! | |
I Sa | GerTextb | 1:13 | Hanna redete nämlich leise; nur ihre Lippen bewegten sich, aber ihre Stimme hörte man nicht -, kam Eli auf den Gedanken, sie sei trunken. | |
I Sa | GerTextb | 1:14 | So sagte er denn zu ihr: Wie lange willst du dich trunken erzeigen? Schüttle deinen Rausch von dir ab! | |
I Sa | GerTextb | 1:15 | Hanna entgegnete: Nein, mein Herr, ich bin ein unglückliches Weib: Wein und berauschendes Getränk habe ich nicht getrunken, sondern ich habe mein Herz vor Jahwe ausgeschüttet. | |
I Sa | GerTextb | 1:16 | Erachte deine Magd nicht für eine Nichtswürdige, denn nur infolge meines großen Kummers und meiner Traurigkeit habe ich bisher geredet. | |
I Sa | GerTextb | 1:17 | Eli erwiderte: Geh in Frieden; der Gott Israels wird dir gewähren, was du von ihm erbeten hast! | |
I Sa | GerTextb | 1:18 | Sie sprach: Möge deine Magd deine Huld gewinnen! Damit ging das Weib ihres Weges und aß und war nicht mehr niedergeschlagen. | |
I Sa | GerTextb | 1:19 | Am andern Morgen früh verrichteten sie ihre Andacht vor Jahwe und kehrten dann heim nach Rama. Als dann Elkana seinem Weibe Hanna beiwohnte, da gedachte Jahwe ihrer, | |
I Sa | GerTextb | 1:20 | und als das Jahr um war, war Hanna schwanger gewesen und hatte einen Sohn geboren. Den nannte sie Samuel: denn - sagte sie - von Gott habe ich ihn erbeten! | |
I Sa | GerTextb | 1:21 | Als sodann jener Elkana mit seiner ganzen Familie hinaufzog, um Jahwe sein jährliches Opfer und was er gelobt hatte, darzubringen, | |
I Sa | GerTextb | 1:22 | ging Hanna nicht mit hinauf, sondern sprach zu ihrem Manne: Erst wann der Knabe entwöhnt ist, will ich ihn hinbringen, daß er vor Jahwe erscheine und für immer dort bleibe. | |
I Sa | GerTextb | 1:23 | Elkana, ihr Mann, erwiderte ihr: Thue, was du für gut hältst; bleibe zurück, bis du ihn entwöhnt hast. Jahwe gebe nur, daß dein Wort wahr werde! So blieb das Weib zurück und säugte ihren Sohn bis zu seiner Entwöhnung. | |
I Sa | GerTextb | 1:24 | Als sie ihn dann entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit sich hinauf und dazu ein dreijähriges Rind, ein Epha Mehl und einen Schlauch Wein; so brachte sie ihn in den Tempel Jahwes nach Silo. | |
I Sa | GerTextb | 1:25 | Da schlachtete man das Rind, und die Mutter des Knaben begab sich samt dem Knaben zu Eli. | |
I Sa | GerTextb | 1:26 | Darauf sprach sie: Mit Vergunst, mein Herr! So wahr du lebst, mein Herr: ich bin das Weib, das hier bei dir gestanden hat, um zu Jahwe zu beten. | |
I Sa | GerTextb | 1:27 | Um diesen Knaben betete ich, und Jahwe hat mir die Bitte gewährt, die ich an ihn richtete. | |
Chapter 2
I Sa | GerTextb | 2:1 | Und Hanna betete und sprach: Es jauchzt mein Herz durch Jahwe, mein Horn ist hoch erhoben durch meinen Gott, weit aufgethan mein Mund wider meine Feinde, denn ich freue mich deiner Hilfe! | |
I Sa | GerTextb | 2:2 | Niemand ist heilig, wie Jahwe, denn keiner ist außer dir; es ist kein Fels gleich unserm Gott! | |
I Sa | GerTextb | 2:3 | Sagt nicht immer: Hoch hinaus! hoch hinaus! Vermessenes entfahre nicht eurem Mund! Denn ein wissender Gott ist Jahwe und ein Gott, der Thaten wägt. | |
I Sa | GerTextb | 2:5 | Satte haben sich um Brot verdingt, aber Hungernde können feiern. Ja, die Unfruchtbare gebiert sieben, während die Kinderreiche dahinwelkt. | |
I Sa | GerTextb | 2:8 | Aus dem Staube richtet er den Schwachen empor, aus dem Kot erhebt er den Armen, heißt sie sitzen neben den Fürsten, weist ihnen an den Ehrenplatz. Denn Jahwes sind der Erde Säulen, und er stellte auf sie den Erdkreis. | |
I Sa | GerTextb | 2:9 | Die Füße seiner Frommen behütet er, aber die Gottlosen kommen um in Finsternis. Denn nicht durch eigene Kraft siegt jemand: | |
I Sa | GerTextb | 2:10 | die wider Jahwe streiten, werden zerschmettert! Über ihm donnert er im Himmel; Jahwe richtet die Enden der Erde. Er verleiht Stärke seinem König, erhebt das Horn seines Gesalbten! | |
I Sa | GerTextb | 2:11 | Darauf ging sie wieder nach Rama. Der Knabe aber besorgte den Dienst vor Jahwe unter den Augen des Priesters Eli. | |
I Sa | GerTextb | 2:12 | Elis Söhne jedoch waren nichtswürdige Menschen, die sich um Jahwe nicht kümmerten, | |
I Sa | GerTextb | 2:13 | noch darum, was dem Priester vom Volke zukam. So oft nämlich jemand ein Opfer schlachtete, kam, während das Fleisch noch kochte, der Bursche des Priesters mit einer dreizackigen Gabel in der Hand | |
I Sa | GerTextb | 2:14 | und stach damit in den Kessel oder Topf oder in das Becken oder die Schüssel: was dann irgend die Gabel heraufbrachte, nahm der Priester für sich. So verfuhren sie mit allen Israeliten, die dorthin nach Silo kamen. | |
I Sa | GerTextb | 2:15 | Und ehe man noch das Fett in Rauch aufgehen ließ, pflegte der Bursche des Priesters zu kommen und sprach zu dem, der opferte: Gieb Fleisch her zum Braten für den Priester! Er will nicht gekochtes Fleisch von dir haben, sondern rohes! | |
I Sa | GerTextb | 2:16 | Erwiderte ihm aber jener: Zuerst muß man doch das Fett in Rauch aufgehen lassen; darnach nimm dir, was du gerne magst! so gab er zur Antwort: Nein, sondern glich sollst du es hergeben - wo nicht, so nehme ich es mit Gewalt! | |
I Sa | GerTextb | 2:17 | So war die Versündigung der beiden jungen Männer sehr schwer vor Jahwe, weil sie das Opfer Jahwes gering achteten. | |
I Sa | GerTextb | 2:18 | Samuel aber besorgte den Dienst vor Jahwe - ein Knabe, umgürtet mit einem linnenen Schulterkleid. | |
I Sa | GerTextb | 2:19 | Dazu pflegte ihm seine Mutter einen kleinen Rock zu fertigen und brachte ihm denselben jedes Jahr, wenn sie mit ihrem Manne zum jährlichen Opfermahl hinaufwanderte. | |
I Sa | GerTextb | 2:20 | Da segnete dann Eli jedesmal Elkana und sein Weib und sprach: Möge dir Jahwe Nachwuchs von diesem Weib erstatten an Stelle des Darlehens, das an Jahwe geliehen ward! Sodann kehrte er an seinen Ort zurück. | |
I Sa | GerTextb | 2:21 | Und Jahwe nahm sich Hannas an, so daß sie noch drei Söhne und zwei Töchter gebar. Der junge Samuel aber wuchs heran bei Jahwe. | |
I Sa | GerTextb | 2:22 | Nun war Eli ein sehr alter Mann. Doch wenn er hörte, was alles seine Söhne an ganz Israel begingen und daß sie mit den Weibern buhlten, die draußen vor dem Offenbarungszelte Dienst thaten, | |
I Sa | GerTextb | 2:23 | dann sagte er zu ihnen: Warum thut ihr dergleichen Dinge, wie ich sie vom ganzen Volke vernehme? | |
I Sa | GerTextb | 2:24 | Nicht doch, meine Söhne! Das ist ein schlimmes Gerücht, das ich vom Volke Jahwes verbreiten höre! | |
I Sa | GerTextb | 2:25 | Sündigt ein Mensch wider Menschen, so entscheidet die Gottheit; sündigt aber jemand wider Jahwe - wer wollte sich da für ihn zum Richter aufwerfen? Sie aber hörten nicht auf die Worte ihres Vaters, denn Jahwe hatte ihren Tod beschlossen. | |
I Sa | GerTextb | 2:26 | Der Knabe Samuel hingegen wuchs immer mehr heran und gewann immer mehr an Gunst bei Jahwe, wie bei Menschen. | |
I Sa | GerTextb | 2:27 | Da kam ein Gottesmann zu Eli und redete ihn an: So spricht Jahwe: Allerdings habe ich mich deiner Familie geoffenbart, als sie noch in Ägypten Knechte des Hauses des Pharao waren, | |
I Sa | GerTextb | 2:28 | und erwählte sie mir aus allen Stämmen Israels zu Priestern, daß sie zu meinem Altar hinaufsteigen, Räucherwerk anzuzünden und das Schulterkleid vor mir tragen sollten, und habe deiner Familie alle Feueropfer der Israeliten überwiesen - | |
I Sa | GerTextb | 2:29 | warum tretet ihr meine Schlachtopfer und Opfergaben mit Füßen, die ich angeordnet habe, und achtest du deine Söhne höher als mich, daß ihr euch mästet von den besten Stücken aller Opfer, die Israel vor mir darbringt? | |
I Sa | GerTextb | 2:30 | So lautet denn der Spruch Jahwes, des Gottes Israels: Ich habe zwar gesagt, deine und deines Vaters Angehörige sollen für immer vor mir aus- und eingehen - jetzt aber lautet Jahwes Spruch: Ferne sei es von mir! Nein, wer mich ehrt, den ehre ich, aber wer mich verachtet, soll in Schande geraten: | |
I Sa | GerTextb | 2:31 | die Zeit wird kommen, wo ich deinen und deines Geschlechtes Arm zerschmettere, so daß es keinen Betagten mehr in deiner Familie giebt. | |
I Sa | GerTextb | 2:32 | Dann wirst du auf alle die Wohlthaten blicken, die ich Israel erweisen werde; aber in deiner Familie soll sich nie mehr ein Betagter finden. | |
I Sa | GerTextb | 2:33 | Nur einen deiner Angehörigen will ich nicht wegtilgen von meinem Altar, damit seine Augen verschmachten und seine Seele sich härme; dagegen soll die ganze übrige Menge deiner Nachkommen durch Menschenschwert umkommen. | |
I Sa | GerTextb | 2:34 | Als Zeichen, das an deinen beiden Söhnen Hophni und Pinehas eintreffen wird, diene dir dieses: an einem Tage werden beide sterben! | |
I Sa | GerTextb | 2:35 | Aber ich will mir einen zuverlässigen Priester bestellen, der nach meinem Sinn und Willen handelt; dem will ich ein dauerndes Haus bauen, daß er allezeit vor meinem Gesalbten aus- und eingehen soll. | |
Chapter 3
I Sa | GerTextb | 3:1 | Der junge Samuel aber besorgte den Dienst vor Jahwe unter den Augen Elis. Eine Offenbarung Jahwes war zu jener Zeit etwas Seltenes, Gesichte wurden wenig erlebt. | |
I Sa | GerTextb | 3:2 | Zu jener Zeit nun, während Eli an seinem Platze schlief, - seine Augen hatten angefangen, stumpf zu werden, so daß er nicht mehr sehen konnte, | |
I Sa | GerTextb | 3:3 | die Leuchte Gottes war jedoch noch nicht erloschen; Samuel aber schlief im Tempel Jahwes da, wo die Gotteslade stand, - | |
I Sa | GerTextb | 3:5 | lief zu Eli hin und sprach: Hier bin ich, du hast nach mir gerufen! Der sprach: ich habe nicht gerufen, lege dich wieder schlafen! Da ging er und legte sich schlafen. | |
I Sa | GerTextb | 3:6 | Jahwe aber rief noch einmal: Samuel! Samuel! Samuel erhob sich, ging zu Eli und sprach: Hier bin ich, du hast mich ja gerufen! Der sprach: Ich habe nicht gerufen, mein Sohn; lege dich wieder schlafen! | |
I Sa | GerTextb | 3:7 | Samuel hatte nämlich Jahwe noch nicht kennen gelernt, und es war ihm noch keine Offenbarung Jahwes zu teil geworden. | |
I Sa | GerTextb | 3:8 | Nun rief Jahwe Samuel aufs Neue, zum dritten Male. Da erhob er sich, ging zu Eli und sprach: Hier bin ich, du hast mich ja gerufen! Jetzt merkte Eli, daß es Jahwe war, der den Knaben rief. | |
I Sa | GerTextb | 3:9 | Daher sprach Eli zu Samuel: geh, lege dich schlafen; und wenn er dich etwa anruft, so antworte: Rede, Jahwe! Dein Knecht hört. Da ging Samuel und legte sich an seinem Platze schlafen. | |
I Sa | GerTextb | 3:10 | Da kam Jahwe, stellte sich hin und rief wie die vorigen Male: Samuel! Samuel! Samuel sprach: Rede, dein Knecht hört! | |
I Sa | GerTextb | 3:11 | Da sprach Jahwe zu Samuel: Fürwahr, ich will in Israel etwas ausführen, daß jedem, der davon hören wird, beide Ohren gellen sollen: | |
I Sa | GerTextb | 3:12 | an jenem Tage werde ich alles das an Eli in Erfüllung gehen lassen, was ich über seine Familie geredet habe - von Anfang bis zu Ende. | |
I Sa | GerTextb | 3:13 | Du sollst ihm aber kundthun, daß ich über seine Familie für immer das Urteil gesprochen habe, weil er wußte, daß seine Söhne Gott lästern, und ihnen nicht wehrte. | |
I Sa | GerTextb | 3:14 | So habe ich denn der Familie Elis geschworen: Wahrlich, die Schuld der Familie Elis soll weder durch Schlachtopfer noch durch Opfergaben jemals gesühnt werden! | |
I Sa | GerTextb | 3:15 | Samuel blieb bis zum Morgen liegen. Frühmorgens aber erhob er sich und öffnete die Thore des Jahwetempels. Doch scheute sich Samuel, Eli kundzuthun, was er geschaut hatte. | |
I Sa | GerTextb | 3:17 | Da fragte er: Was war es, was er zu dir geredet hat? Verhehle es mir ja nicht; Gott thue dir dies und das, wenn du nur irgend etwas von dem verhehlst, was er zu dir geredet hat! | |
I Sa | GerTextb | 3:18 | So teilte ihm denn Samuel die ganze Sache mit und verschwieg ihm nichts. Da erwiderte jener: Es ist Jahwe; was ihm gutdünkt, möge er thun! | |
I Sa | GerTextb | 3:19 | Samuel aber wuchs heran, und Jahwe war mit ihm und ließ nichts von dem, was er angekündigt, zur Erde fallen. | |
I Sa | GerTextb | 3:20 | Und ganz Israel von Dan bis Beerseba erkannte, daß sich Samuel als ein zuverlässiger Prophet Jahwes erwies. | |
Chapter 4
I Sa | GerTextb | 4:1 | So erging Samuels Ruf an ganz Israel, und die Israeliten zogen in den Kampf gegen die Philister und lagerten sich bei Eben Ha-eser, während die Philister sich bei Aphek gelagert hatten. | |
I Sa | GerTextb | 4:2 | Die Philister griffen Israel an; der Kampf aber ward ungleich: die Israeliten unterlagen den Philistern, und es wurden auf dem Kampfplatz auf freiem Felde gegen 4000 Mann erschlagen. | |
I Sa | GerTextb | 4:3 | Als aber das Volk ins Lager zurückgekommen war, sprachen die Vornehmen Israels: Warum hat uns Jahwe heute den Philistern unterliegen lassen? Wir wollen die Lade mit dem Gesetze Jahwes aus Silo zu uns herholen, daß er in unsere Mitte komme und uns aus der Gewalt unserer Feinde errette! | |
I Sa | GerTextb | 4:4 | Da sandte das Volk nach Silo und man holte von dort die Lade mit dem Gesetze Jahwes der Heerscharen, der über den Keruben thront, und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, begleiteten die Lade mit dem Gesetze Gottes. | |
I Sa | GerTextb | 4:5 | Als aber die Lade mit dem Gesetze Jahwes ins Lager einzog, da erhob ganz Israel ein so lautes Jubelgeschrei, daß die Erde erdröhnte. | |
I Sa | GerTextb | 4:6 | Als nun die Philister das Jubelgeschrei erschallen hörten, fragten sie: Was bedeutet dieses lautschallende Jubelgeschrei im Lager der Hebräer? Und als sie nun erfuhren, daß die Lade Jahwes ins Lager gelangt sei, | |
I Sa | GerTextb | 4:7 | da fürchteten sich die Philister, denn sie dachten: Gott ist zu ihnen ins Lager gekommen, und riefen: Wehe uns nunmehr, denn dergleichen ist früher nie geschehen! | |
I Sa | GerTextb | 4:8 | Wehe uns! Wer wird uns aus der Gewalt dieser gewaltigen Gottheit erretten? Das ist dieselbe Gottheit, die die Ägypter mit allerlei Plagen und mit der Pest schlug! | |
I Sa | GerTextb | 4:9 | Rafft euch zusammen und zeigt euch als Männer, ihr Philister, damit ihr nicht den Hebräern dienstbar werdet, wie sie euch dienstbar waren! So zeigt euch denn als Männer und kämpft! | |
I Sa | GerTextb | 4:10 | Da kämpften die Philister; die Israeliten aber unterlagen und flohen, ein jeder in seine Heimat. Die Niederlage war eine sehr schwere: es fielen von Israel 30000 Mann Fußvolk. | |
I Sa | GerTextb | 4:11 | Die Lade Gottes aber wurde weggenommen, und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, kamen um. | |
I Sa | GerTextb | 4:12 | Ein Benjaminit nun lief von der Wahlstatt weg und gelangte noch am selben Tage nach Silo mit zerrissenen Kleidern und mit Erde auf dem Haupte. | |
I Sa | GerTextb | 4:13 | Als er ankam, saß Eli auf einem Stuhle neben dem Thor und spähte nach der Straße aus, denn sein Herz bangte um die Lade Gottes. Als nun der Mann kam, um der Stadt die Kunde zu bringen, da schrie die ganze Stadt auf. | |
I Sa | GerTextb | 4:14 | Als Eli das laute Geschrei hörte, fragte er: Was bedeutet dieses laute Geschrei? Da trat der Mann eilends herzu und brachte Eli die Kunde. | |
I Sa | GerTextb | 4:15 | Eli war aber achtundneunzig Jahre alt, und seine Augen waren starr geworden, so daß er nicht mehr sehen konnte. | |
I Sa | GerTextb | 4:16 | Als nun der Mann zu Eli sagte: Ich bin der, der von der Wahlstatt gekommen ist, und zwar bin ich heute von der Wahlstatt geflohen! da fragte er: Wie ist es gegangen, mein Sohn? | |
I Sa | GerTextb | 4:17 | Der Bote gab ihm zur Antwort: geflohen ist Israel vor den Philistern. Dazu ist dem Volk eine große Niederlage beigebracht; auch deine beiden Söhne, Hophni und Pinehas, sind tot, und die Lade Gottes ist genommen! | |
I Sa | GerTextb | 4:18 | Da nun, als er von der Lade Gottes berichtete, fiel jener neben dem Thore rücklings vom Stuhle, brach das Genick und starb; denn er war alt und ein schwerer Mann. Vierzig Jahre war er Richter über Israel gewesen. | |
I Sa | GerTextb | 4:19 | Seine Schwiegertochter aber, das Weib des Pinehas, war hochschwanger. Als sie nun die Kunde vom Verluste der Lade Gottes vernahm, und daß ihr Schwiegervater und ihr Gatte tot seien, da sank sie nieder und gebar, da die Wehen über sie kamen. | |
I Sa | GerTextb | 4:20 | Als es nun mit ihr zum Sterben ging, sprachen die Weiber, die sie umstanden: Sei getrost, du hast einen Sohn geboren! Sie gab jedoch keine Antwort und achtete nicht darauf, | |
I Sa | GerTextb | 4:21 | sondern nannte den Knaben Ikabod, indem sie sprach: Dahin ist die Ehre von Israel! - wegen des Verlustes der Gotteslade und wegen ihres Schwiegervaters und Gatten. | |
Chapter 5
I Sa | GerTextb | 5:1 | Die Philister aber hatten die Lade Gottes an sich genommen und sie von Eben Ha-eser nach Asdod überführt. | |
I Sa | GerTextb | 5:2 | Darauf nahmen die Philister die Lade Gottes, brachten sie in den Tempel Dagons und stellen sie neben Dagon hin. | |
I Sa | GerTextb | 5:3 | Als aber die Asdoditer am andern Morgen früh in den Tempel Dagons kamen, gewahrten sie, daß Dagon vor der Lade Jahwes niedergefallen war auf sein Angesicht. Da nahmen sie den Dagon und stellen ihn wieder an seinen Platz. | |
I Sa | GerTextb | 5:4 | Am andern Morgen früh aber befand sich, daß Dagon abermals vor der Lade Jahwes auf sein Angesicht niedergefallen war, und zwar lagen der Kopf Dagons und seine beiden Hände abgeschlagen auf der Schwelle; nur der Rumpf Dagons war noch von ihm zurückgeblieben. | |
I Sa | GerTextb | 5:5 | Daher treten die Priester Dagons und wer irgend den Dagonstempel besucht bis auf den heutigen Tag nicht auf die Schwelle Dagons in Asdod. | |
I Sa | GerTextb | 5:6 | Es lag aber die Hand Jahwes schwer auf den Asdoditern; er setzte sie in Schrecken und schlug sie mit Pestbeulen, sowohl Asdod als sein Gebiet. | |
I Sa | GerTextb | 5:7 | Als aber die Leute von Asdod merkten, daß es an dem sei, erklärten sie: Die Lade des Gottes Israels soll nicht länger bei uns bleiben, denn seine Hand lastet schwer auf uns und unserem Gott Dagon. | |
I Sa | GerTextb | 5:8 | Darauf sandten sie hin, versammelten alle Fürsten der Philister zu sich und sprachen: Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels anfangen? Jene erklärten: Nach Gath soll die Lade des Gottes Israels übergeführt werden. Da führten sie die Lade des Gottes Israels dorthin über. | |
I Sa | GerTextb | 5:9 | Aber nachdem man sie übergeführt hatte, kam die Hand Jahwes über die Stadt in Gestalt einer gewaltigen Bestürzung, und er schlug die Bewohner der Stadt, klein und groß, daß die Beulen an ihnen hervorbrachen. | |
I Sa | GerTextb | 5:10 | Da schickten sie die Lade Gottes nach Ekron. Als aber die Lade Gottes in Ekron ankam, da wehklagten die Ekroniter: Sie haben die Lade des Gottes Israels zu mir übergeführt, um mich und mein Volk dem Tode preiszugeben! | |
I Sa | GerTextb | 5:11 | Sodann sandten sie hin, versammelten alle Fürsten der Philister und forderten: Schickt die Lade des Gottes Israels fort, daß sie an ihren Ort zurückkomme und nicht mich und mein Volk umbringe! Denn es war eine tödliche Bestürzung über die ganze Stadt gekommen; gar schwer lag die Hand Gottes darauf. | |
Chapter 6
I Sa | GerTextb | 6:1 | Nachdem sich so die Lade Jahwes sieben Monate im Gebiete der Philister befunden hatte, | |
I Sa | GerTextb | 6:2 | beriefen die Philister die Priester und Wahrsager und sprachen: Was sollen wir mit der Lade Jahwes anfangen? Thut uns kund, auf welche Weise wir sie an ihren Ort schaffen sollen! | |
I Sa | GerTextb | 6:3 | Sie erwiderten: Wollt ihr die Lade des Gottes Israels fortschaffen, so laßt sie nicht ohne Entgelt von dannen gehn, sondern erstattet ihr ein Sühngeschenk. Dann werdet ihr heil, und es wird euch kund werden, weshalb seine Hand nicht von euch abläßt. | |
I Sa | GerTextb | 6:4 | Da fragten sie: Was für ein Sühngeschenk sollen wir ihr erstatten? Sie antworteten: Entsprechend der Zahl der Fürsten der Philister fünf goldene Pestbeulen und fünf goldene Mäuse; denn dieselbe Plage trifft euch wie eure Fürsten. | |
I Sa | GerTextb | 6:5 | So verfertigt denn Bilder eurer Pestbeulen und Bilder eurer Mäuse, die das Land verheeren, und gebt dem Gott Israels die Ehre: vielleicht läßt er dann seine Hand nicht länger auf euch lasten, sowie auf eurem Gott und Land. | |
I Sa | GerTextb | 6:6 | Wozu solltet ihr euch verstockt zeigen, wie die Ägypter und der Pharao sich verstockt zeigten? Nicht wahr, als er seinen Spott mit ihnen trieb, da ließen sie sie ziehen? | |
I Sa | GerTextb | 6:7 | Nun denn, schafft das Nötige herbei und verfertigt einen neuen Wagen, dazu nehmt zwei säugende Kühe, auf die noch kein Joch gekommen ist, spannt die Kühe an den Wagen und bringt ihre Kälber von ihnen weg nach Hause zurück. | |
I Sa | GerTextb | 6:8 | Sodann nehmt die Lade Jahwes und stellt sie auf den Wagen; die goldenen Gegenstände aber, die ihr ihr als Sühngeschenk erstattet habt, legt in ein Kästchen an ihrer Seite; dann laßt sie ihres Weges ziehen. | |
I Sa | GerTextb | 6:9 | Seht aber zu: wenn sie den Heimweg antritt hinauf nach Bethsemes, dann hat er uns dieses große Unheil zugefügt; wenn nicht, so wissen wir dann, daß nicht seine Hand uns getroffen hat: auf einem Zufall beruhte, was uns widerfahren ist! | |
I Sa | GerTextb | 6:10 | Da thaten die Leute so, nahmen zwei säugende Kühe und spannten sie an den Wagen; ihre Kälber aber hielten sie zu Hause zurück. | |
I Sa | GerTextb | 6:11 | Sodann stellten sie die Lade Jahwes auf den Wagen samt dem Kästchen mit den goldenen Mäusen und den Bildern ihrer Geschwülste. | |
I Sa | GerTextb | 6:12 | Die Kühe aber liefen geradeaus in der Richtung nach Bethsemes zu; immer gingen sie auf der gebahnten Straße, unaufhörlich brüllend, ohne nach rechts oder links abzubiegen. Die Fürsten der Philister aber folgten ihnen bis an das Gebiet von Bethsemes. | |
I Sa | GerTextb | 6:13 | Die Leute von Bethsemes aber hielten eben die Weizenernte im Thalgrunde. Als sie nun aufsahen und die Lade erblickten, freuten sie sich ihrer Ankunft. | |
I Sa | GerTextb | 6:14 | Als aber der Wagen zum Felde Josuas von Bethsemes gelangt war, blieb er dort stehen. Dort lag ein großer Stein. Da spalteten sie das Holz des Wagens und opferten die Kühe Jahwe als Brandopfer. | |
I Sa | GerTextb | 6:15 | Die Leviten aber nahmen die Lade Jahwes herab samt dem bei ihr befindlichen Kästchen, in welchem die goldenen Gegenstände lagen, und stellten sie auf den großen Stein. Die Leute von Bethsemes aber brachten Brandopfer und schlachteten Jahwe an jenem Tage Schlachtopfer. | |
I Sa | GerTextb | 6:16 | Und die fünf Fürsten der Philister sahen es mit an und kehrten sodann am gleichen Tage nach Ekron zurück. | |
I Sa | GerTextb | 6:17 | Folgendes sind die goldenen Pestbeulen, welche die Philister Jahwe als Sühngeschenk erstatteten: für Asdod eine, für Gaza eine, für Askalon eine, für Gath eine, für Ekron eine; | |
I Sa | GerTextb | 6:18 | dazu die goldenen Mäuse entsprechend der Zahl der Ortschaften der Philister unter den fünf Fürsten, sowohl der befestigten Städte, als der Bauerndörfer. Der große Stein, auf welchen sie die Lade Jahwes niedersetzten, ist bis auf den heutigen Tag Zeuge auf dem Felde Josuas von Bethsemes. | |
I Sa | GerTextb | 6:19 | Den Söhnen Jechonjas aber bekam es übel unter den Leuten von Bethsemes, daß sie sich die Lade Jahwes besehen hatten: er tötete von ihnen 70 Mann, 50000 Mann. Das Volk aber trauerte darüber, daß Jahwe unter dem Volk eine so große Niederlage angerichtet hatte. | |
I Sa | GerTextb | 6:20 | Und die Leute von Bethsemes riefen aus: Wer vermag in der Nähe Jahwes, dieses heiligen Gottes, zu bestehen? Zu wem soll er nun von uns gehen? | |
Chapter 7
I Sa | GerTextb | 7:1 | Da kamen die Leute von Kirjath Jearim und holten die Lade Jahwes hinauf; und zwar brachten sie sie in das Haus Abinadabs auf der Anhöhe und weihten seinen Sohn Eleasar dazu, daß er die Lade Jahwes hüte. | |
I Sa | GerTextb | 7:2 | Seitdem nun die Lade in Kirjath Jearim weilte, verging eine lange Zeit, es verflossen zwanzig Jahre; da wandte sich das ganze Haus Israel Jahwe zu. | |
I Sa | GerTextb | 7:3 | Samuel aber sprach zum ganzen Hause Israel also: Falls ihr euch von ganzem Herzen zu Jahwe zurückwenden wollt, so entfernt aus eurer Mitte die ausländischen Götter und die Astarten und richtet euren Sinn auf Jahwe, daß ihr ihn allein verehrt, - so wird er euch aus der Gewalt der Philister befreien. | |
I Sa | GerTextb | 7:5 | Darauf gebot Samuel: Versammelt ganz Israel nach Mizpa, so will ich für euch zu Jahwe beten! | |
I Sa | GerTextb | 7:6 | Da versammelten sie sich in Mizpa und schöpften Wasser und gossen es vor Jahwe aus und fasteten an jenem Tag und bekannten dort: Wir haben gegen Jahwe gesündigt! Und Samuel sprach den Israeliten Recht in Mizpa. | |
I Sa | GerTextb | 7:7 | Als aber die Philister hörten, daß sich die Israeliten in Mizpa versammelt hatten, zogen die Fürsten der Philister gegen Israel heran. Als die Israeliten dies vernahmen, gerieten sie in Furcht vor den Philistern; | |
I Sa | GerTextb | 7:8 | und die Israeliten baten Samuel: Versage dich uns nicht, daß du nicht zu Jahwe, unserem Gotte, flehen solltest, daß er uns aus der Gewalt der Philister befreie! | |
I Sa | GerTextb | 7:9 | Da nahm Samuel ein Milchlamm und brachte es Jahwe als Brandopfer - und Jahwe erhörte ihn. | |
I Sa | GerTextb | 7:10 | Während nun Samuel eben das Brandopfer darbrachte, waren die Philister nahe herangerückt zum Kampfe mit Israel. Jahwe aber donnerte an jenem Tage mit gewaltigem Schalle wider die Philister und setzte sie in Verwirrung, daß sie Israel unterlagen. | |
I Sa | GerTextb | 7:11 | Die Männer Israels aber rückten von Mizpa aus, verfolgten die Philister und richteten unter ihnen eine Niederlage an bis unterhalb von Bethkar. | |
I Sa | GerTextb | 7:12 | Samuel aber nahm einen großen Stein und stellte ihn zwischen Mizpa und Jeschana auf. Und er nannte ihn Eben Ha-eser und sprach: Bis hierher hat uns Jahwe Hilfe geleistet! | |
I Sa | GerTextb | 7:13 | So waren denn die Philister niedergeworfen, so daß sie fernerhin nicht mehr in das Gebiet Israels eindrangen, sondern Jahwes Hand lag auf den Philistern, so lange Samuel lebte. | |
I Sa | GerTextb | 7:14 | Die Städte aber, welche die Philister Israel weggenommen hatten, kamen an Israel zurück, von Ekron bis Gath; auch das zu ihnen gehörende Gebiet entriß Israel den Händen der Philister. Und es ward Friede zwischen Israel und den Amoritern. | |
I Sa | GerTextb | 7:16 | und zwar wanderte er Jahr für Jahr umher und besuchte Bethel und Gilgal und Mizpa und sprach Israel an allen diesen Stätten Recht. | |
Chapter 8
I Sa | GerTextb | 8:1 | Als aber Samuel alt geworden war, bestellte er seine Söhne zu Richtern über Israel. | |
I Sa | GerTextb | 8:2 | Sein erstgeborener Sohn hieß Joel, sein zweiter Abia; die sprachen zu Beerseba Recht. | |
I Sa | GerTextb | 8:3 | Aber seine Söhne wandelten nicht in seinen Wegen: sie suchten ihren Vorteil, ließen sich bestechen und beugten das Recht. | |
I Sa | GerTextb | 8:5 | und sprachen zu ihm: Du bist nun alt, deine Söhne aber wandeln nicht in deinen Wegen: so setze denn einen König über uns, daß er uns regiere, wie es bei allen andern Völkern geschieht! | |
I Sa | GerTextb | 8:6 | Samuel aber mißfiel es, wie sie sprachen: Gieb uns einen König, daß er uns regiere! Da betete Samuel zu Jahwe; | |
I Sa | GerTextb | 8:7 | Jahwe aber gebot Samuel: Gieb der Forderung des Volks Gehör in allem, was sie von dir verlangen! Denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, daß ich nicht länger König über sie sein soll. | |
I Sa | GerTextb | 8:8 | Genau so, wie sie gehandelt haben seit der Zeit, wo ich sie aus Ägypten herführte, bis heute, indem sie mich verließen und andere Götter verehrten, handeln sie nun auch dir gegenüber. | |
I Sa | GerTextb | 8:9 | Nun denn, gieb ihrer Forderung Gehör! Nur verwarne sie zugleich ernstlich und thue ihnen die Gerechtsame des Königs, der über sie herrschen soll, kund! | |
I Sa | GerTextb | 8:10 | Hierauf teilte Samuel alles, was Jahwe gesagt hatte, dem Volke, das einen König von ihm forderte, mit | |
I Sa | GerTextb | 8:11 | und fuhr fort: Folgendes wird die Gerechtsame des Königs sein, der über euch herrschen wird: eure Söhne wird er nehmen, um sie bei seinem Wagen und seinen Rossen zu verwenden, daß sie vor seinem Wagen herlaufen, | |
I Sa | GerTextb | 8:12 | und um sie als Oberste über Tausend und als Oberste über Fünfzig anzustellen, und damit sie sein Ackerland pflügen und seine Ernte einbringen und ihm Kriegsbedarf und Wagengeräte anfertigen. | |
I Sa | GerTextb | 8:13 | Eure Töchter aber wird er nehmen, daß sie ihm Salben bereiten und kochen und backen. | |
I Sa | GerTextb | 8:14 | Von euren Feldern, Weinbergen und Ölpflanzungen wird er die besten nehmen und sie seinen Beamten geben; | |
I Sa | GerTextb | 8:15 | von eurem Saatland und euren Weinbergen wird er den Zehnten erheben und ihn seinen Hämlingen und Beamten geben. | |
I Sa | GerTextb | 8:16 | Eure Sklaven und Sklavinnen, sowie eure besten Rinder und eure Esel wird er nehmen und für seine Wirtschaft verwenden; | |
I Sa | GerTextb | 8:17 | von euren Schafen wird er den Zehnten erheben. Ihr selbst aber werdet seine Knechte werden. | |
I Sa | GerTextb | 8:18 | Wenn ihr dann künftig aufschreien werdet wegen eures Königs, den ihr euch erkoren habt, so wird euch Jahwe alsdann nicht erhören! | |
I Sa | GerTextb | 8:19 | Aber das Volk verschmähte es, auf Samuels Rat zu hören, und rief: Nichts da! Einen König wollen wir haben, | |
I Sa | GerTextb | 8:20 | damit wir allen den andern Völkern gleichen, und unser König soll uns Recht sprechen und unser Anführer sein und unsere Kriege führen! | |
Chapter 9
I Sa | GerTextb | 9:1 | Es war ein Mann aus Gibea in Benjamin, Namens Kis, ein Sohn Abiels, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechoraths, des Sohnes Apiahs, des Sohnes eines Benjaminiten, ein vermögender Mann. | |
I Sa | GerTextb | 9:2 | Der hatte einen Sohn namens Saul, stattlich und schön; es gab unter den Israeliten keinen schöneren Mann als ihn: um Haupteslänge überragte er jedermann im Volke. | |
I Sa | GerTextb | 9:3 | Nun waren Kis, dem Vater Sauls, die Eselinnen verloren gegangen. Da gebot Kis seinem Sohne Saul: Nimm einen von den Knechten mit und mache dich auf den Weg, die Eselinnen zu suchen! | |
I Sa | GerTextb | 9:4 | Da durchwanderten sie das Gebirge Ephraim und durchwanderten das Gebiet von Salisa, fanden sie aber nicht. Sodann durchwanderten sie das Gebiet von Saalim, aber sie waren nicht da. Sodann durchwanderten sie das Gebiet von Benjamin, fanden sie aber nicht. | |
I Sa | GerTextb | 9:5 | Als sie nun ins Gebiet von Zuph gelangt waren, sagte Saul zu dem Knechte, den er bei sich hatte: Komm, laß uns heimkehren; sonst könnte mein Vater, statt um die Eselinnen, sich um uns sorgen! | |
I Sa | GerTextb | 9:6 | Jener erwiderte ihm: Hier in dieser Stadt lebt ein Gottesmann, der Mann ist berühmt: alles, was er sagt, trifft sicher ein. Laß uns doch gleich hingehen; vielleicht giebt er uns Bescheid über den Weg, den wir unternommen haben. | |
I Sa | GerTextb | 9:7 | Saul entgegnete seinem Knechte: Gut, aber falls wir nun hingehen, was bringen wir dem Manne? Denn das Brot ist uns ausgegangen in unsern Taschen, und ein Geschenk haben wir nicht, daß wir es dem Manne Gottes bringen könnten. Was haben wir? | |
I Sa | GerTextb | 9:8 | Da erwiderte der Knecht Saul noch einmal und sprach: Ich habe da noch einen silbernen Viertelsekel bei mir, den magst du dem Gottesmanne geben, damit er uns sagt, welchen Weg wir einschlagen sollen. | |
I Sa | GerTextb | 9:9 | Vor Zeiten sagte man in Israel, wenn man Gott befragen ging, also: Kommt, laßt uns zum Seher gehen! Denn die jetzt Propheten genannt werden, hießen vor Zeiten Seher. | |
I Sa | GerTextb | 9:10 | Da sprach Saul zu seinem Knechte: Du hast recht. Komm, laß uns gehen! So gingen sie denn nach der Stadt, wo der Gottesmann war. | |
I Sa | GerTextb | 9:11 | Während sie nun die Steige zur Stadt hinaufgingen, trafen sie Mädchen, die zum Wasserschöpfen herauskamen. Die fragten sie: Ist der Seher hier? | |
I Sa | GerTextb | 9:12 | Sie antworteten ihnen und sprachen: Jawohl, er ist da vor euch; eben jetzt ist er in die Stadt hereingekommen - das Volk feiert nämlich heute ein Opferfest auf der Höhe! | |
I Sa | GerTextb | 9:13 | Wenn ihr in die Stadt kommt, werdet ihr ihn gerade noch antreffen, ehe er zur Mahlzeit nach der Opferstätte hinaufgeht. Denn das Volk ißt nicht eher, als bis er kommt; denn er segnet das Opfermahl, und erst dann essen die Geladenen. Geht also nur hinauf, denn eben jetzt könnt ihr ihn treffen! | |
I Sa | GerTextb | 9:14 | Da gingen sie hinauf zur Stadt. Als sie aber eben ins Stadtthor eingetreten waren, kam ihnen Samuel von drinnen entgegen, um zur Opferstätte hinaufzusteigen. | |
I Sa | GerTextb | 9:15 | Nun hatte Jahwe einen Tag, bevor Saul kam, Samuel folgende Offenbarung zu teil werden lassen: | |
I Sa | GerTextb | 9:16 | Morgen um diese Zeit werde ich dir einen Mann aus dem Gebiete Benjamins zusenden, den sollst du zum Fürsten über mein Volk Israel salben. Er wird mein Volk aus der Gewalt der Philister befreien; denn ich habe auf die Bedrückung meines Volks geachtet, da sein Hilferuf zu mir gedrungen ist. | |
I Sa | GerTextb | 9:17 | Während nun Samuel Sauls ansichtig wurde, hatte Jahwe ihm Bescheid gegeben: Da ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe: der soll über mein Volk herrschen. | |
I Sa | GerTextb | 9:18 | Da trat Saul inmitten des Thors an Samuel heran und bat: Sage mir doch, wo der Seher wohnt! | |
I Sa | GerTextb | 9:19 | Samuel erwiderte Saul: Ich bin der Seher; gehe mir voran hinauf zur Opferstätte. Ihr müßt heute mit mir essen; morgen früh will ich dich dann ziehen lassen und dir Bescheid geben über alles, was dich beschäftigt. | |
I Sa | GerTextb | 9:20 | Was aber die Eselinnen betrifft, die dir heute vor drei Tagen abhanden kamen, so sorge dich nicht um sie: sie haben sich gefunden. Wem aber gehört alles, was Wert hat in Israel? Nicht dir und deines Vaters ganzer Familie? | |
I Sa | GerTextb | 9:21 | Saul entgegnete: Ich bin doch nur ein Benjaminit, ein Abkömmling aus einem der kleinsten Stämme Israels; dazu ist mein Geschlecht das geringste von allen Geschlechtern des Stammes Benjamin: warum redest du da so zu mir? | |
I Sa | GerTextb | 9:22 | Samuel aber nahm Saul und seinen Knecht mit sich, führte sie in den Saal und wies ihnen an der Spitze der Geladenen Plätze an; deren waren ungefähr dreißig Mann. | |
I Sa | GerTextb | 9:23 | Und Samuel gebot dem Koch: Gieb das Stück her, das ich dir übergeben habe, das, von dem ich dir sagte: Hebe es auf! | |
I Sa | GerTextb | 9:24 | Da trug der Koch die Keule und den Fettschwanz auf und setzte sie Saul vor. Und er sprach: Da ist dir, was übrig blieb, vorgesetzt; iß, denn auf die bestimmte Zeit ist es dir aufgehoben, indem man sprach: das Volk habe ich geladen. So aß denn Saul an jenem Tage mit Samuel. | |
I Sa | GerTextb | 9:25 | Als sie dann von der Opferstätte nach der Stadt hinuntergegangen waren, bettete man Saul auf dem Dach, | |
I Sa | GerTextb | 9:26 | und er legte sich schlafen. Als aber die Morgenröte anbrach, rief Samuel dem Saul nach dem Dache hinauf: Steh auf, daß ich dich geleite! Da stand Saul auf, und sie beide, er und Samuel, gingen hinaus. | |
Chapter 10
I Sa | GerTextb | 10:1 | Da ergriff Samuel die Ölflasche und goß sie über sein Haupt aus; sodann küßte er ihn und sprach: Damit hat dich Jahwe zum Fürsten über sein Volk Israel gesalbt. Du sollst über das Volk Jahwes herrschen und sollst es aus der Gewalt seiner Feinde befreien. Und dies mag dir als Zeichen dafür dienen, daß dich Jahwe zum Fürsten über sein Erbe gesalbt hat: | |
I Sa | GerTextb | 10:2 | wenn du heute von mir gegangen bist, wirst du beim Grabe der Rahel an der Grenze von Benjamin auf zwei Männer stoßen, die zu dir sagen werden: Die Eselinnen, die du suchen gingst, haben sich gefunden. Aber dein Vater denkt nicht mehr an die Eselinnen, sondern sorgt sich um euch und sagt: Was soll ich wegen meines Sohnes thun? | |
I Sa | GerTextb | 10:3 | Gehst du dann von da weiter und kommst zur Eiche Thabor, so werden dort drei Männer zu dir stoßen, die zu Gott nach Bethel hinaufgehen; einer führt mit sich drei Böcklein, einer drei Brotlaibe und einer einen Schlauch Wein. | |
I Sa | GerTextb | 10:5 | Hernach kommst du nach Gibea Gottes, an der Stelle, wo die Säule der Philister steht; und wenn du an jenen Platz in der Stadt kommst, wirst du einem Trupp Propheten begegnen, die von der Opferstätte herabkommen. Vor ihnen her ertönt Harfe, Pauke, Flöte und Zither, während sie selbst in prophetischer Begeisterung sind. | |
I Sa | GerTextb | 10:6 | Da wird dann der Geist Jahwes über dich kommen, daß du gleich ihnen in prophetische Begeisterung gerätst und dich in einen anderen Menschen verwandeln wirst. | |
I Sa | GerTextb | 10:7 | Und wenn du so diese Zeichen eintreffen siehst, so thue, was sich dir darbietet, denn Gott ist mit dir. | |
I Sa | GerTextb | 10:8 | Und geh mir voran nach Gilgal hinab; ich werde dann zu dir hinabkommen, um Brandopfer darzubringen, um Heilsopfer zu schlachten: sieben Tage warte zu, bis ich zu dir komme und dir kundthue, was du thun sollst. | |
I Sa | GerTextb | 10:9 | Als er nun den Rücken wandte, um von Samuel wegzugehn, da verwandelte Gott sein Inneres, und alle die genannten Zeichen trafen an jenem Tage ein. | |
I Sa | GerTextb | 10:10 | Als sie dorthin nach Gibea kamen, begegnete ihm ein Trupp Propheten, und der Geist Gottes kam über ihn, so daß er sich mitten unter ihnen wie ein Verzückter geberdete. | |
I Sa | GerTextb | 10:11 | Als aber jedermann, der ihn von früher her kannte, sah, wie er sich gleich den übrigen Propheten verzückt geberdete, - da fragten die Leute einander: Was ist denn mit dem Sohne des Kis vorgegangen? Gehört denn Saul auch zu den Propheten? | |
I Sa | GerTextb | 10:12 | Da wandte ein Mann von dort ein: Aber wer ist denn ihr Vater? Daraus ist die sprichwörtliche Redensart entstanden: Gehört denn Saul auch zu den Propheten? | |
I Sa | GerTextb | 10:14 | Da fragte Sauls Vetter ihn und seinen Knecht: Wohin seid ihr gegangen? Er sprach: Die Eselinnen zu suchen; und als wir sie nirgends fanden, begaben wir uns zu Samuel. | |
I Sa | GerTextb | 10:16 | Saul antwortete seinem Vetter: Er hat uns mitgeteilt, daß die Eselinnen gefunden seien. Was aber Samuel in betreff des Königtums gesagt hatte, das verriet er ihm nicht. | |
I Sa | GerTextb | 10:18 | und sprach zu den Israeliten: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe Israel aus Ägypten hergeführt und habe euch aus der Gewalt der Ägypter und aller der Königreiche, die euch bedrängten, errettet. | |
I Sa | GerTextb | 10:19 | Ihr aber habt jetzt euren Gott verworfen, der euch ein Helfer war in allen euren Nöten und Drangsalen, und sagtet: Nein, sondern einen König sollst du über uns bestellen! Nun denn, so stellt euch vor Jahwe auf nach Stämmen und Tausendschaften! | |
I Sa | GerTextb | 10:20 | Hierauf ließ Samuel alle Stämme Israels herantreten, und es traf den Stamm Benjamin. | |
I Sa | GerTextb | 10:21 | Darauf ließ er den Stamm Benjamin geschlechterweise herantreten; da traf es das Geschlecht der Matriter. Darauf ließ er das Geschlecht der Matriter Mann für Mann herantreten; da traf es Saul, den Sohn des Kis. Als man aber nach ihm suchte, war er nicht zu finden. | |
I Sa | GerTextb | 10:22 | Da fragten sie noch einmal bei Jahwe an: Ist der Mann überhaupt hierher gekommen? Jahwe antwortete: Ja, er hält sich bei dem Gepäck verborgen. | |
I Sa | GerTextb | 10:23 | Da liefen sie hin und holten ihn von dort. Und als er mitten unter das Volk trat, überragte er jedermann im Volk um Haupteslänge. | |
I Sa | GerTextb | 10:24 | Da sprach Samuel zum ganzen Volke: Habt ihr gesehen, daß ihm, den Jahwe erkoren hat, im ganzen Volke keiner gleichkommt? Da brach das ganze Volk in den Ruf aus: Es lebe der König! | |
I Sa | GerTextb | 10:25 | Darnach trug Samuel dem Volke die Gerechtsame des Königtums vor, schrieb sie in ein Buch und legte dieses vor Jahwe nieder. Dann entließ Samuel das ganze Volk, jeden in seine Heimat. | |
I Sa | GerTextb | 10:26 | Auch Saul ging heim nach Gibea und zwar geleiteten ihn die Tapferen, denen Gott das Herz gerührt hatte; | |
Chapter 11
I Sa | GerTextb | 11:1 | Nach ungefähr einem Monat aber zog der Ammoniter Nahas heran und belagerte Jabes in Gilead. Da ließ die ganze Bürgerschaft von Jabes Nahas sagen: Gehe einen Vergleich mit uns ein, so wollen wir uns dir unterwerfen! | |
I Sa | GerTextb | 11:2 | Aber der Ammoniter Nahas erwiderte ihnen: Auf der Grundlage will ich einen Vergleich mit euch eingehen, daß ich jedem von euch das rechte Auge aussteche und damit dem ganzen Israel einen Schimpf anthue! | |
I Sa | GerTextb | 11:3 | Da entgegneten ihm die Vornehmsten von Jabes: Gieb uns sieben Tage Frist, daß wir Boten in das ganze Gebiet Israels entsenden; wenn dann niemand ist, der uns hilft, so wollen wir uns dir ergeben! | |
I Sa | GerTextb | 11:4 | Als nun die Boten nach Gibea, der Stadt Sauls, kamen und dem Volk ihr Anliegen vortrugen, da brach das ganze Volk in lautes Weinen aus. | |
I Sa | GerTextb | 11:5 | Saul aber kam eben hinter den Rindern her vom Felde heim. Da fragte Saul: Was hat das Volk, daß es weint? und man berichtete ihm das Anliegen der Leute von Jabes. | |
I Sa | GerTextb | 11:6 | Als er nun den Sachverhalt vernommen hatte, kam über Saul der Geist Gottes, und er geriet in heftigen Zorn. | |
I Sa | GerTextb | 11:7 | Er ergriff ein paar Rinder, zerstückte sie und sandte die Stücke durch Boten im ganzen Gebiet Israels umher mit dem Aufruf: Wer nicht mit ausrückt hinter Saul und Samuel her, dessen Rindern soll es so ergehen! Da befiel das Volk ein Schrecken Jahwes, daß es ausrückte wie ein Mann. | |
I Sa | GerTextb | 11:9 | Da sagte er den Boten, die gekommen waren: Meldet den Männern von Jabes in Gilead: Morgen, wenn es heiß wird, soll euch Hilfe werden! Da gingen die Boten heim, und als sie es den Bürgern von Jabes meldeten, freuten sie sich. | |
I Sa | GerTextb | 11:10 | Nun gaben die Bürger von Jabes Nahas den Bescheid: Morgen wollen wir uns euch ergeben; dann mögt ihr mit uns verfahren, wie es euch irgend gutdünkt. | |
I Sa | GerTextb | 11:11 | Am andern Morgen aber teilte Saul das Volk in drei Heerhaufen, und sie drangen um die Morgenwache in das Lager ein und richteten unter den Ammonitern eine Niederlage an, bis es heiß wurde. Was aber übrig blieb, zerstreute sich, so daß nicht zwei von ihnen beisammen blieben. | |
I Sa | GerTextb | 11:12 | Da sprach das Volk zu Samuel: Wer sind die, die da fragten: Saul soll König über uns werden? Schafft sie her, daß wir sie töten! | |
I Sa | GerTextb | 11:13 | Saul aber entgegnete: An diesem Tage soll niemand den Tod erleiden, denn heute hat Jahwe Israel zum Siege verholfen! | |
I Sa | GerTextb | 11:14 | Samuel aber forderte das Volk auf: Kommt, laßt uns nach dem Gilgal ziehen und dort das Königtum erneuern! | |
Chapter 12
I Sa | GerTextb | 12:1 | Und Samuel sprach zum ganzen Israel: Ich habe nun in allem, was ihr mir vorgetragen habt, eurem Verlangen nachgegeben und habe einen König über euch gesetzt. | |
I Sa | GerTextb | 12:2 | So wird denn nunmehr der König vor euch aus- und einziehen; ich aber bin alt und grau geworden, so daß nun meine Söhne unter euch sind. Aber ich habe von meiner Jugend an bis auf den heutigen Tag vor euren Augen meinen Wandel geführt - | |
I Sa | GerTextb | 12:3 | da bin ich, tretet gegen mich auf vor Jahwe und seinem Gesalbten! Wessen Ochse oder wessen Esel habe ich weggenommen? Wen habe ich bedrückt, wem Gewalt angethan? Von wem habe ich Sühngeld oder ein paar Schuhe genommen? Tretet gegen mich auf, so will ich es euch zurückerstatten! | |
I Sa | GerTextb | 12:4 | Sie erwiderten: Du hast uns nicht bedrückt und uns keine Gewalt angethan und hast von niemandem etwas angenommen. | |
I Sa | GerTextb | 12:5 | Da sprach er zu ihnen: Jahwe sei Zeuge euch gegenüber, und sein Gesalbter sei heute Zeuge, daß ihr in meiner Hand nichts gefunden habt. Sie riefen: Jawohl! | |
I Sa | GerTextb | 12:6 | Da sprach Samuel zum Volke: Zeuge sei Jahwe, der Mose und Aaron erschaffen und der eure Väter aus Ägypten hergeführt hat! | |
I Sa | GerTextb | 12:7 | Nun aber stellt euch her, daß ich mit euch vor Jahwe rechte und euch alle Wohltaten Jahwes vorhalte, die er euch und euren Vätern erwiesen hat! | |
I Sa | GerTextb | 12:8 | Als Jakob nach Ägypten gekommen war, plagten die Ägypter sie. Da schrieen eure Väter zu Jahwe, und Jahwe sandte Mose und Aaron, die führten euere Väter aus Ägypten hinweg; und er gab ihnen Wohnsitze in diesem Lande. | |
I Sa | GerTextb | 12:9 | Aber sie vergaßen Jahwe, ihren Gott. Da verkaufte er sie in die Gewalt Siseras, des Feldherrn des Königs Jabin von Hazor, sowie in die Gewalt der Philister und des Königs von Moab, daß sie sie angriffen. | |
I Sa | GerTextb | 12:10 | Sie aber schrieen zu Jahwe und riefen: Wir haben gesündigt, daß wir Jahwe verlassen und den Baalen und Astarten gedient haben: nun aber befreie uns aus der Gewalt unserer Feinde, so wollen wir dir dienen! | |
I Sa | GerTextb | 12:11 | da sandte Jahwe Jerubbaal, Barak, Jephta und Samuel und befreite euch aus der Gewalt eurer Feinde ringsum, daß ihr in Sicherheit wohnen konntet. | |
I Sa | GerTextb | 12:12 | Als ihr aber gewahrtet, daß Nahas, der König der Ammoniter, gegen euch anrückte, da spracht ihr zu mir: Nein! ein König soll über uns herrschen! - während doch euer Gott Jahwe euer König ist. | |
I Sa | GerTextb | 12:13 | Nun denn, da ist der König, den ihr erkoren habt; Jahwe hat nun einen König über euch bestellt. | |
I Sa | GerTextb | 12:14 | Wenn ihr Jahwe fürchtet, ihm dient, seiner Stimme gehorcht und dem Befehl Jahwes nicht widerstrebt und wenn ihr, sowohl ihr selbst, als der König, der euch regiert, Jahwe, eurem Gotte, folgsam seid - - ; | |
I Sa | GerTextb | 12:15 | wenn ihr aber der Stimme Jahwes nicht gehorcht und dem Befehle Jahwes widerstrebt, so wird die Hand Jahwes wider euch und euren König sein. | |
I Sa | GerTextb | 12:16 | Jetzt aber tretet her, daß ihr Zeugen des gewaltigen Ereignisses seiet, daß Jahwe vor euren Augen geschehen läßt. | |
I Sa | GerTextb | 12:17 | Nicht wahr, gegenwärtig ist Weizenernte? Ich werde Jahwe anrufen, daß er Gewitter und Regen sendet: so werdet ihr dann inne werden und einsehen, wie großes Unrecht ihr nach dem Urteile Jahwes begangen habt, indem ihr einen König fordertet! | |
I Sa | GerTextb | 12:18 | Da rief Samuel Jahwe an, und Jahwe sandte an jenem Tage Gewitter und Regen. Das Volk aber geriet in große Angst vor Jahwe und vor Samuel. | |
I Sa | GerTextb | 12:19 | Da bat das ganze Volk Samuel: Thue Fürbitte für deine Sklaven bei Jahwe, deinem Gotte, daß wir nicht umkommen, weil wir zu allen Sünden nun auch noch das Unrecht begangen haben, einen König zu fordern! | |
I Sa | GerTextb | 12:20 | Samuel erwiderte dem Volke: Seid getrost; ihr habt zwar all dieses Unrecht verübt - so laßt nun wenigstens nicht davon ab, Jahwe nachzufolgen, sondern dient Jahwe von ganzem Herzen | |
I Sa | GerTextb | 12:21 | und folgt nicht den Nichtigen nach, die zu nichts taugen und nicht retten, da sie nichtig sind. | |
I Sa | GerTextb | 12:22 | Denn Jahwe wird um seines großen Namens willen sein Volk nicht verstoßen; hat es doch Jahwe gefallen, euch zu seinem Volke zu machen. | |
I Sa | GerTextb | 12:23 | Auch von mir sei es ferne, daß ich mich an Jahwe versündigen sollte, indem ich abließe, Fürbitte für euch zu thun: vielmehr will ich euch den guten und geraden Weg weisen. | |
I Sa | GerTextb | 12:24 | Nur fürchtet Jahwe und dient ihm treulich von ganzem Herzen; denn seht, was er Großes an euch gethan hat! | |
Chapter 13
I Sa | GerTextb | 13:2 | Saul wählte sich 3000 Mann aus Israel aus; davon waren 2000 bei Saul in Michmas und auf dem Gebirge von Bethel, 1000 aber bei Jonathan zu Gibea in Benjamin. Den Rest des Kriegsvolks entließ er, jedermann in seine Heimat. | |
I Sa | GerTextb | 13:3 | Da zerschlug Jonathan die Säule der Philister, die in Geba stand. Da vernahmen die Philister die Kunde: die Hebräer sind abgefallen. Saul aber hatte inzwischen im ganzen Land umher die Posaune blasen lassen, | |
I Sa | GerTextb | 13:4 | und ganz Israel hatte die Kunde vernommen: Saul hat die Säule der Philister zerschlagen, und nun ist Israel in Verruf geraten bei den Philistern. Und das Kriegsvolk wurde aufgeboten, Saul nach dem Gilgal zu folgen, | |
I Sa | GerTextb | 13:5 | während sich die Philister schon zum Kriege mit Israel gesammelt hatten, 3000 Wagen und 6000 Reiter und Fußvolk so zahlreich wie der Sand am Ufer des Meers, und nun heranrückten und sich bei Michmas lagerten, gegenüber von Beth Aven. | |
I Sa | GerTextb | 13:6 | Als nun die israelitische Mannschaft sah, daß sie in die Enge geriet, weil sie bedrängt wurde, da verkroch sich das Volk in Höhlen, Erdlöchern, Felsspalten, Kellern und Gruben | |
I Sa | GerTextb | 13:7 | und ging über die Jordanfurten ins Land Gad und Gilead. Saul jedoch war noch im Gilgal; alles Kriegsvolk aber hatte ihn aus Angst verlassen. | |
I Sa | GerTextb | 13:8 | Er wartete sieben Tage, bis zu dem Zeitpunkte, den Samuel bestimmt hatte; aber Samuel kam nicht nach dem Gilgal. Da sich aber die Leute von ihm verliefen, | |
I Sa | GerTextb | 13:9 | gebot Saul: Bringt mir das Brandopfer und die Heilsopfer her! und vollzog das Opfer. | |
I Sa | GerTextb | 13:10 | Als er aber mit dem Darbringen des Opfers zu Ende war, da plötzlich erschien Samuel. Saul ging ihm entgegen, um ihn zu begrüßen. | |
I Sa | GerTextb | 13:11 | Samuel aber fragte: Was hast du gethan? Saul erwiderte: Ich sah, daß sich die Leute von mir verliefen; du aber trafst zur bestimmten Zeit nicht ein, obschon sich die Philister in Michmas versammelt hatten. | |
I Sa | GerTextb | 13:12 | Da dachte ich: Nun werden die Philister gegen mich ins Gilgal herabziehen, ehe ich noch Jahwe begütigt habe, und faßte mir ein Herz und vollzog das Opfer. | |
I Sa | GerTextb | 13:13 | Da sprach Samuel zu Saul: Du warst ein Thor; du hast den Befehl, den dir Jahwe, dein Gott, gab, nicht befolgt; denn nun hätte Jahwe dein Königtum über Israel für immer bestätigt. | |
I Sa | GerTextb | 13:14 | So aber wird dein Königtum keinen Bestand haben. Jahwe hat sich einen Mann nach seinem Herzen gesucht und hat ihn zum Fürsten über sein Volk bestellt. Denn du hast nicht befolgt, was dir Jahwe befohlen hatte! | |
I Sa | GerTextb | 13:15 | Da machte sich Samuel auf, verließ das Gilgal und ging seines Wegs. Der Rest des Kriegsvolks aber zog hinter Saul her den Kriegern entgegen. Als sie aber vom Gilgal nach Gibea in Benjamin gekommen waren, da musterte Saul das Kriegsvolk, das ihm zu Gebote stand - etwa 600 Mann. | |
I Sa | GerTextb | 13:16 | Saul und sein Sohn Jonathan verweilten mit den Leuten, die ihnen zu Gebote standen, zu Geba in Benjamin, während sich die Philister in Michmas gelagert hatten. | |
I Sa | GerTextb | 13:17 | Da zog aus dem Lager der Philister eine plündernde Schar in drei Abteilungen aus: | |
I Sa | GerTextb | 13:18 | Die eine Abteilung schlug die Richtung gegen Ophra hin nach dem Lande Sual ein, die andere Abteilung schlug die Richtung nach Beth Horon ein, die dritte schlug die Richtung nach dem Hügel ein, der über dem Hyänenthal auf die Steppe hinabschaut. | |
I Sa | GerTextb | 13:19 | Ein Schmied aber fand sich im ganzen Lande Israel nicht (die Philister dachten nämlich: Die Hebräer möchten sich Schwerter oder Lanzen anfertigen!), | |
I Sa | GerTextb | 13:20 | vielmehr mußte aus ganz Israel jedermann zu den Philistern hinab, wenn er seine Pflugschar, seinen Karst, seine Axt und seinen Ochsenstachel schärfen lassen wollte, | |
I Sa | GerTextb | 13:21 | - mit den Pflugscharen und den Karsten und den dreizinkigen Gabeln und den Äxten, und um den Ochsenstachel gerade zu machen. | |
I Sa | GerTextb | 13:22 | So fand sich denn am Tage der Schlacht bei dem ganzen Kriegsvolke, das Saul und Jonathan bei sich hatten, weder Schwert noch Spieß vor; Saul aber und seinem Sohne Jonathan standen sie zu Gebote. | |
Chapter 14
I Sa | GerTextb | 14:1 | Eines Tages nun gebot Jonathan, der Sohn Sauls, ohne seinem Vater Mitteilung zu machen, dem burschen, der ihm Wasser trug: Komm, laßß uns hinübergehen auf den Posten der Philister kos, der dort drüben steht! | |
I Sa | GerTextb | 14:2 | Saul aber saß eben an der Grenze von Gibea unter dem Granatbaume, der bei Migron steht. Die Leute, die er bei sich hatte, beliefen sich auf etwa 600 Mann; | |
I Sa | GerTextb | 14:3 | und Ahia, der Sohn Ahitubs, des Bruders Ikabods, des Sohnes des Pinehas, dses sohnes Elis, des Priesters Jahwes zu Silo, trug damals den Ephod. Die Leute wußten aber nichts davon, daß Jonathan weggegangen war. | |
I Sa | GerTextb | 14:4 | Inmitten des Passes aber, den Jonathan zu überschreiten suchte, um den Posten der Philister anzugreifen, befand sich je eine felszacke diesseits und jenseits; die eine hieß Bozez, die andere Sene. | |
I Sa | GerTextb | 14:5 | Die eine Zacke erhebt sich steil auf der Nordseite, Michmas gegenüber, die andere auf der Südseite, Geba gegenüber. | |
I Sa | GerTextb | 14:6 | Jonathan gebot also dem Burschen, der ihm die Waffen trug: Komm, laß uns hinübergehen auf den Posten dieser Unbeschnittenen los! Vielleicht wird Jahwe für uns streiten; den für Jahwe besteht kein Hindernis, durch Viel oder durch Wenig Hilfe zu schaffen! | |
I Sa | GerTextb | 14:7 | Der Waffenträger antwortete ihm: Thue nur, wonach dir irgend der Sinn steht; ich bin bereit, mich dir anzuschließen: was du willst, will auch ich! | |
I Sa | GerTextb | 14:8 | Jonathan erwiderte: Wohlan, wenn wir jetzt zu den leuten hinübergehen, und sie unserer ansichtig werden | |
I Sa | GerTextb | 14:9 | und uns alsdann zurufen: Halt, bis wir zu euch hinkommen! so wollen wir auf unserem Platze stehen bleiben und nicht zu ihnen hinaufsteigen. | |
I Sa | GerTextb | 14:10 | Rufen sie aber: Kommt herauf zu uns! so wollen wir hinaufsteigen; denn dann hat sie Jahwe in unsere Gewalt gegeben. Das soll uns als Zeichen dienen! | |
I Sa | GerTextb | 14:11 | Als nun die Beiden dem Posten der Philister zu Gesichte kamen, da dachten die Philister: Das sind ja Hebräer, die aus den Löchern hervorkommen, darein sie sich verkrochen haben! | |
I Sa | GerTextb | 14:12 | So riefen denn die Leute vom Posten Jonathan und seinen Waffenträger an: Kommt herauf zu uns, so sollt ihr etwas von uns erfahren! Da sprach Jonathan zu seinem Waffenträger: Steige mir nach, denn Jahwe hat sie in die Gewalt Israels gegeben! | |
I Sa | GerTextb | 14:13 | Nun kletterte Jonathan auf Händen und Füßen empor und sein Waffenträger ihm nach. Da wandten sie sich zur Flucht vor Jonathan. Er aber hieb sie nieder, und sein Waffenträger tötete sie vollends hinter ihm her. | |
I Sa | GerTextb | 14:14 | So belief sich das erste Blutbad, das Jonathan und sein waffenträger anrichteten, auf ungefähr zwanzig Mann, ungefähr auf der Hälfte einer Furchenstrecke, einem Joche Feldes. | |
I Sa | GerTextb | 14:15 | Da entstand Schrecken im Feldlager und unter allem Kriegsvolk; ebenso erschraken der Posten und die plündernde Schar. Dazu bebte die Erde und erzeugte einen Gottesschrecken. | |
I Sa | GerTextb | 14:16 | Als aber die Späher sauls zu Gibea in Benjamin hinsahen, da wogte das Lager hin und her. | |
I Sa | GerTextb | 14:17 | Nun gebot Saul den Leuten, die um ihn waren: Haltet doch Musterung und seht, wer von uns hinweggegangen ist! Als man nun Musterung hielt, da fehlten Jonathan und sein Waffentäger. | |
I Sa | GerTextb | 14:18 | Da gebot Saul dem Ahia: Bringe den Ephod her! denn er trug damals den Ephod vor den Israeliten. | |
I Sa | GerTextb | 14:19 | Während aber Saul mit dem Priester redete, wurde das Getöse im Lager der Philister immer ärger, so daß Saul dem Priester gebot: Laß es sein! | |
I Sa | GerTextb | 14:20 | da versammelten sich Saul und das ganze Kriegsvolk, das er bei sich hatte, und als sie zum Kampfplatze kamen, da hatte ein jeder das Schwert gegen den andern erhoben, so daß eine sehr große Verwirrung entstanden war. | |
I Sa | GerTextb | 14:21 | Die hebräer aber, welche seit lange den Philistern angehört hatten und welche mit ihnen ins Feld gezogen waren, fielen nun ihrerseits auch ab, um sich den Israeliten, die zu Saul und Jonathan hielten, anzuschließen. | |
I Sa | GerTextb | 14:22 | Dazu als alle die israelitischen Männer, die sich im Gebirge Ephraim verborgen hatten, hörten, daß die Philister geflphen seien, setzten sie ihnen gleichfalls nach, um sie zu bekämpfen. | |
I Sa | GerTextb | 14:23 | So verlieh Jahwe Israel an jenem Tage Sieg. Als sich aber der Kampf über Beth Aven hin ausgedehnt hatte - | |
I Sa | GerTextb | 14:24 | das ganze Volk ging mit Saul, etwa 10000 Mann stark, und der Kampf zersplitterte sich auf dem Gebirge Ephraim -, da beging Saul jenes Tags ein schweres Versehen. Er nahm dem Volke folgenden Eid ab: Verflucht sei jeder, der etwas ißt bis zum Abend, bis ich an meinen Feinden Rache genommen habe! Daher nahm keiner der Leute Speise zu sich. | |
I Sa | GerTextb | 14:26 | Als das Volk zu den Waben kam, da befand sich, daß die Bienen ausgeflogen waren; trotzdem aber führte niemand die Hand zum Munde, weil die Leute sich vor dem Schwure scheuten. | |
I Sa | GerTextb | 14:27 | Jonathan hingegen hatte nicht mit angehört, wie sein Vater den Eid von den Leuten forderte. So langte er denn mit der Spitze des Stabes, den er in der Hand hielt, hin, tauchte sie in eine Honigwabe und führte die Hand zum Munde - da wurden seine Augen wieder helle. | |
I Sa | GerTextb | 14:28 | Einer der Krieger aber redete ihn an und sprach: Dein Vater hat die Leute einen feierlichen Eid schwören lassen, der lautete: Verflucht sei jeder, der heute etwas ißt! Das Volk war aber ermattet. | |
I Sa | GerTextb | 14:29 | Jonathan erwiderte: Mein Vater stürzt das Land ins Unglück; sieh doch, wie meine Augen leuchten, weil ich dies bischen Honig genossen habe: | |
I Sa | GerTextb | 14:30 | wie viel mehr, wenn die Leute von der feindlichen Beute, die sie gemacht haben, heute tüchtig gegessen hätten, - so aber ist die Niederlage unter den Philistern nicht groß geworden! | |
I Sa | GerTextb | 14:31 | Sie schlugen aber die Philister an jenem Tage von Michmas bis Ajalon, und das Kriegsvolk war sehr ermattet. | |
I Sa | GerTextb | 14:32 | So machten sich denn dei Leute über die beute her, nahmen Schafe, Rinder und Kälber und schlachteten sie am Boden, und die Leute aßen das Fleisch samt dem Blute. | |
I Sa | GerTextb | 14:33 | Als man nun Saul die Kunde brachte: Die Leute versündigen sich an Jahwe, indem sie das Fleisch samt dem Blut essen, rief er: Ihr frevelt! Wälzt mir einen großen Stein her! | |
I Sa | GerTextb | 14:34 | Und Saul gebot: Zerstreut euch unter die Leute und sagt ihnen: Ein jeder von euch bringe sein Rind und sein Schaf her zu mir und schlachte es hier und esse sodann, damit ihr euch nicht an Jahwe versündigt, indem ihr es mit dem Blute eßt! Da brachte ein jeder von den leuten, was er besaß, und schlachtete es dort. | |
I Sa | GerTextb | 14:35 | Und Saul errichtete Jahwe einen Altar; das ist der erste Altar, den Saul Jahwe errichtete. | |
I Sa | GerTextb | 14:36 | Da schlug Saul vor: Wir wollen den Philistern in der Nacht nachsetzen, damit wir bis zum Tagesanbruch unter ihnen plündern und keinen von ihnen übrig lassen! Sie riefen: Thue ganz, wie es dir gutdünkt! Der Priester aber sprach: Wir wollen hierher vor Gott treten. | |
I Sa | GerTextb | 14:37 | Als aber Saul bei Gott anfragte: Soll ich den Philistern nachsetzen? Wirst du sie in die Gewalt der Israeliten geben? da gab er ihm jenes Tags keine Antwort. | |
I Sa | GerTextb | 14:38 | Da gebot Saul: Tretet hierher, alle Obersten des Volks, und forscht nach, von wem diese versündigung heute begangen worden ist! | |
I Sa | GerTextb | 14:39 | Denn so wahr Jahwe lebt, der Israel Sieg verliehen hat, selbst wenn sie sich bei meinem Sohne Jonathan fände - er müßte sterben! Aber niemand von den Leuten allen antwortete ihm. | |
I Sa | GerTextb | 14:40 | Da gebot er dem ganzen Israel: Ihr stellt eine Seite dar, und ich und mein Sohn Jonathan stellen die andere Seite dar. Das Volk erwiderte Saul: Thue was dir gutdünkt! | |
I Sa | GerTextb | 14:41 | da rief Saul: Jahwe, du Gott Israels, weshalb hast du deinem Knechte heute nicht geantwortet? Wenn diese verschuldung an mir oder meinem Sohne Jonathan haftet, Jahwe, du Gott Israels, so laß Urim erscheinen; haftet sie aber an deinem Volke Israel, so laß Tummin erscheinen! Da wurden Jonathan und Saul getroffen, das Volk aber ging frei aus. | |
I Sa | GerTextb | 14:42 | Saul gebot: Lost zwischen mir und meinem Sohne Jonathan! Da wurde Jonathan getroffen. | |
I Sa | GerTextb | 14:43 | Nun fragte Saul Jonathan: Thue mir kund: was hast du getan? Da that es ihm Jonathan kund und sprach: Mit der Spitze des Stabes, den ich in der Hand hielt, kostete ich nur ein wenig Honig - dafür soll ich sterben?! | |
I Sa | GerTextb | 14:45 | Aber das Volk rief Saul zu: Jonathan soll sterben, der diesen großen Sieg in Israel errungen hat? Das darf nicht sein! So wahr Jahwe lebt, es soll nicht ein Haar von seinem Haupte zur Erde fallen; denn mit Gottes Hilfe hat er ihn heute errungen! Da löste das Volk Jonathan aus, daß er nicht sterben mußte. | |
I Sa | GerTextb | 14:46 | Und Saul kam wieder herauf von der Verfolgung der Philister; die Philister aber zogen an ihren Ort. | |
I Sa | GerTextb | 14:47 | Als nun Saul das Königtum über Israel gewonnen hatte, führte er Kriege ringsum gegen alle seine feinde: gegen Moab, gegen die Ammoniter, gegen Edom, gegen den König von Zoba und gegen die Philister und wohin er sich auch wandte, da war er siegreich. | |
I Sa | GerTextb | 14:48 | Auch bewies er Tapferkeit und schlug Amalek und errettete Israel aus der Gewalt seines Plünderers. | |
I Sa | GerTextb | 14:49 | Die Söhne Sauls waren: Jonathan, Isjo und Malkisua, und seine zwei Töchter hießen: die ältere Merab, die jüngere Michal. | |
I Sa | GerTextb | 14:50 | Und Sauls Weib hieß: Ahinoam, Tochter des Ahimaaz; und seine Heerführer hießen Abner, Sohn Ners, dews Oheims Sauls. | |
Chapter 15
I Sa | GerTextb | 15:1 | Samuel aber sprach zu Saul: Mich hat Jahwe beauftragt, dich zum König über sein Volk Israel zu salben; so gehorche nun dem Befehle Jahwes. | |
I Sa | GerTextb | 15:2 | So spricht Jahwe der Heerscharen: Ich bin entschlossen, zu anden, was Amalek Israel angethan hat, indem er sich ihm in den Weg stellte, als er aus Ägypten heraufzog. | |
I Sa | GerTextb | 15:3 | So ziehe denn hin und schlage Amalek und vollstrecke an ihm den Bann und an allem, was ihm gehört, und schone ihn nicht, sondern laß sterben Männer wie Weiber, Knaben wie Säuglinge, Rinder wie Schafe, Kamele wie Esel! | |
I Sa | GerTextb | 15:4 | Sa bot Saul das Volk auf. Und er musterte sie in Telam: 200000 Fußgänger und 10000 Judäer. | |
I Sa | GerTextb | 15:5 | Sodann rückte Saul vor die Haupstadt Amaleks und legte einen Hinterhalt in das Bachthal. | |
I Sa | GerTextb | 15:6 | Aber zu den Kenitern sprach Saul: Auf! Zieht euch zurück! Geht weg aus dem Bereiche der Amalekiter, damit ich dich nicht mit ihnen weggraffe, während du dich doch allen Israeliten freundlich erwiesen hast, als sie aus Ägypten heraufzogen. Da zog sich Kain zurück aus dem Bereiche Amaleks. | |
I Sa | GerTextb | 15:7 | Saul aber schlug Amalek von Telam an bis gegen Sur hin, das östlich von Ägypten liegt. | |
I Sa | GerTextb | 15:8 | Agag, den König von Amalek, nahm er lebendig gefangen, das ganze Kriegsvolk aber hieb er in blutigem Kampf zusammen; | |
I Sa | GerTextb | 15:9 | jedoch schonten Saul und das Volk Agag und das Beste der Schafe und Rinder, die feisten und gemästeten Tiere, und überhaupt alles Wertvolle und mochten nicht den Bann an ihm vollstrecken; nur was vom Vieh wertlos und gering war, an dem vollstreckten sie den Bann. | |
I Sa | GerTextb | 15:11 | Es reut mich, daß ich Saul zum König gemacht habe, denn er hat sich von mir abgewandt und meine Befehle nicht vollzogen. Das that Samuel wehe, und er flehte die ganze Nacht zu Jahwe. | |
I Sa | GerTextb | 15:12 | Frühmorgens aber ging Samuel Saul entgegen. Da wurde Samuel gemeldet: Saul ist heimgekommen nach Karmel, dort hat er sich ein Denkmal errichtet; dann hat er sich gewandt und ist weitergezogen hinab ins Gilgal. | |
I Sa | GerTextb | 15:13 | Als nun Samuel mit Saul zusammentraf, sprach Saul zu ihm: Mögest du von Jahwe gesegnet sein! Ich habe Jahwes Befehl vollzogen. | |
I Sa | GerTextb | 15:14 | Samuel erwiderte: Was bedeutet aber dieses Blöken von Schafen, das zu meinen Ohren dringt, und das Brüllen von Rindern, das ich höre? | |
I Sa | GerTextb | 15:15 | Saul antwortete: Von den Amalekitern haben sie sie heimgebracht, weil das Volk das Beste der Schafe und Rinder verschohnt hat, um sie Jahwe, deinem Gotte zu opfern; an dem Übrigen haben wir den Bann vollstreckt. | |
I Sa | GerTextb | 15:16 | Da sprach Samuel zu Saul: Halt ein, daß ich dir kund thue, was Jahwe diese Nacht mit mir geredet hat! Er erwiderte: Rede! | |
I Sa | GerTextb | 15:17 | Samuel sprach: Nicht wahr, trotzdem du dir selbst klein vorkommen mußt, bist du doch das Haupt der Stämme Israels: denn Jahwe salbte dich zum König über Israel. | |
I Sa | GerTextb | 15:18 | Dazu hat Jahwe dich ausziehen heißen, und dir geboten: Gehe hin und vollstrecke an den Frevlern, an Amalek, den Bann und kämpfe gegen sie, bis du sie vernichtet hast! | |
I Sa | GerTextb | 15:19 | Warum hast du nun dem Befehle Jahwes nicht gehorcht, sondern dich auf die Beute gestürzt und gethan, was Jahwe mißfällig war? | |
I Sa | GerTextb | 15:20 | Saul antwortete Samuel: Ich habe ja dem Befehle Jahwes gehorcht: den Zug, zu dem Jahwe mich aussandte, habe ich unternommen und den Amalekiterkönig Agag habe ich mitgebracht und an Amalek habe ich den Bann vollstreckt; | |
I Sa | GerTextb | 15:21 | aber das Volk hat Schafe und Rinder von der Beute weggenommen, das Beste des dem Banne Geweihtem, um es Jahwe, deinem Gott, im Gilgal zu opfern. | |
I Sa | GerTextb | 15:22 | Da rief Samuel: Hat denn Jahwe an brandopfern und Schlachtopfern dieselbe freude, wie am Gehorsam gegen Jahwes Befehl? Nein, Gehorsam ist besser, als Opfer, und Hören mehr wert, als Fett von Widdern; | |
I Sa | GerTextb | 15:23 | denn Widerstreben ist so schlimm, wie Wahrsagerei-Sünde, und Eigensinn ist so schlimm, wie Abgötterei und Teraphim! Weil du den Befehl Jahwes gering geachtet hast, so hat auch er dich zu gering geachtet für das Königtum! | |
I Sa | GerTextb | 15:24 | Saul erwiderte Samuel: Ich habe gesündigt, indem ich Jahwes Befehl und deine Anordnungen übertreten habe; aber ich fürchtete mich vor dem Volk und so gab ich ihrer Forderung nach; | |
I Sa | GerTextb | 15:25 | aber jetzt vergib mir meine Sünde und kehre mit mir um, daß ich mich vor Jahwe niederwerfe! | |
I Sa | GerTextb | 15:26 | Samuel entgegnete Saul: Ich kehre nicht mit dir um: weil du den Befehl Jahwes gering geachtet hast, so hat Jahwe dich zu gering dazu geachtet, König über Israel zu sein. | |
I Sa | GerTextb | 15:27 | Als sich nun Samuel zum Gehen wandte, da erfaßt jener den Zipfel seines Mantels, aber dieser riß ab. | |
I Sa | GerTextb | 15:28 | Da sprach Samuel zu ihm: Abgerissen hat Jahwe heute das Königtum über Israel von dir und hat es einem anderen gegeben, der besser ist als du! | |
I Sa | GerTextb | 15:29 | Dazu lügt der Ruhm Israels nicht und empfindet keine Reue, den er ist nicht ein Mensch, daß er reue empfände! | |
I Sa | GerTextb | 15:30 | Er erwiderte: Ich habe ja gesündigt - aber erweise mir jetzt wenigstens vor den Augen der Vornehmen meines Volks und vor den Augen Israels die Ehre, daß du mit mir umkehrst, damit ich mich vor Jahwe, deinem Gotte, niederwerfe! | |
I Sa | GerTextb | 15:32 | Hierauf gebot Samuel: Man bringe den Amalekiterkönig Agag vor mich! Heiter schritt Agag auf ihn los; dabei rief Agag aus: Ja, nun ist des Todes Bitterkeit gewichen! | |
I Sa | GerTextb | 15:33 | Samuel sprach: Wie dein Schwert Frauen der Kinder beraubt hat, so soll deine Mutter wie keine andere der Frauen der Kinder beraubtt sein! Damit hieb Samuel Agag in Stücke vor Jahwe im Gilgal. | |
Chapter 16
I Sa | GerTextb | 16:1 | Und Jahwe sprach zu Samuel: Wie lange willst du um Saul trauern, da ich ihn doch zu gering geachtet habe, König über Israel zu sein? Fülle dein Horn mit Öl und mache dich auf den Weg: ich sende dich zu dem Bethlehemiten Isai; denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen zum König ersehen. | |
I Sa | GerTextb | 16:2 | Samuel erwiderte: Wie kann ich hingehen? Wenn Saul davon hört, wird er mich umbringen! Jahwe aber gebot: Nimm eine junge Kuh mit und sage: Jahwe zu opfern, komme ich! | |
I Sa | GerTextb | 16:3 | und lade den Isai zum Opfermahl. Ich selbst werde dir dann mitteilen, was du thun sollst, und zwar sollst du mir den salben, den ich dir nennen werde. | |
I Sa | GerTextb | 16:4 | Samuel that, was Jahwe geboten hatte. Und als er nach Bethlehem kam, gingen ihm die Vornehmsten der Stadt unterwürfig entgegen und fragten: Bedeutet dein Kommen Gutes? | |
I Sa | GerTextb | 16:5 | Er antwortete: Jawohl! Jahwe zu opfern, komme ich; heiligt euch und kommt mit mir zum Opfermahl! Sodann heiligte er Isai und seine Söhne und lud sie zum Opfermahl. | |
I Sa | GerTextb | 16:6 | Als sie nun kamen, und er den Eliab erblickte, dachte er: Sicherlich steht hier vor Jahwe sein Gesalbter! | |
I Sa | GerTextb | 16:7 | Jahwe aber sprach zu Samuel: Achte nicht auf sein Aussehen und seinen hohne Wuchs, denn ich habe ihn nicht gewürdigt. Denn Gott sieht nicht das an, worauf der Mensch sieht: der Mensch sieht auf den Augenschein, Jahwe aber sieht auf das Herz! | |
I Sa | GerTextb | 16:8 | Da rief Isai den Abinadab und führte ihn Samuel vor. Aber er erklärte: Auch diesen hat Jahwe nicht erkoren! | |
I Sa | GerTextb | 16:9 | Da führte Isai den Samma vor. Aber er erklärte: Auch diesen hat Jahwe nicht erkoren! | |
I Sa | GerTextb | 16:10 | Da führte Isai Samuel seine sieben Söhne vor; aber Samuel erklärte Isai: Diese hat Jahwe nicht erkoren! | |
I Sa | GerTextb | 16:11 | Da fragte Samuel Isai: Sind das die jungen Leute alle? Er entgegnete: Es fehlt noch der Jüngste, der hütet die Schafe. Samuel gebot Isai: Sende hin und laß ihn holen; denn wir setzen uns nicht, bevor er herkommt! | |
I Sa | GerTextb | 16:12 | Da sandte er hin und ließ ihn kommen; und er war rötlich, mit schönen Augen und wohlgebildeter gestalt. da befahl Jahwe: Auf! salbe ihn, denn dieser ist es! | |
I Sa | GerTextb | 16:13 | Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn in Gegenwart seiner Brüder. Da kam der Geist Jahwes über David von dem Tage an und weiterhin. Samuel aber brach auf und begab sich nach Rama. | |
I Sa | GerTextb | 16:14 | Nachden nun der Geist Jahwes von Saul sich zurückgezogen hatte, quälte ihn ein von Jahwe ausgesandter böser Geist. | |
I Sa | GerTextb | 16:15 | Da machte Sauls Umgebung diesen Vorschlag: Da dich einmal ein böser Gottesgeist quält, | |
I Sa | GerTextb | 16:16 | so darf unser Herr nur gebieten; deine Sklaven stehen zu deiner Verfügung und werden einen Mann suchen, der ein kundiger Zitherspieler ist: wenn dann der böse Gottesgeist über dich kommt, und er spielt, so wird es dir besser werden. | |
I Sa | GerTextb | 16:17 | Saul erwiderte seiner Umgebung: Seht euch für mich nach einem Manne um, der ein geschickter Saitenspieler ist, und bringt ihn mir her! | |
I Sa | GerTextb | 16:18 | da nahm einer von den Dienern das Wort und sprach: Ich habe da einen Sohn des Bethlehemiten Isai gesehen, der ist des Saitenspiels kundig, ein tüchtiger Mann und kriegsgeübt, dazu des Wortes mächtig und ein Mann von schöner Gestalt, und Jahwe ist mit ihm! | |
I Sa | GerTextb | 16:19 | Da schickte Saul Boten an Isai und ließ ihm sagen: Schicke mir deinen Sohn David, der bei den Schafen ist! | |
I Sa | GerTextb | 16:20 | Da nahm Isai zehn Brotlaibe, einen Schlauch Wein und ein Ziegenböckchen und schickte es durch seinen Sohn David an Saul. | |
I Sa | GerTextb | 16:21 | Als nun David zu Saul kam und bei ihm Dienste tat, gewann er ihn sehr lieb, sodaß er sein Eaffenträger wurde. | |
I Sa | GerTextb | 16:22 | Da schickte Saul zu Isai und ließ ihm sagen: Laß doch David in meinen Dienst treten, denn er gefällt mir wohl! | |
Chapter 17
I Sa | GerTextb | 17:1 | Aber die Philister sammelten ihr Heere zum Krieg, und zwar zogen sie sich nach Socho, das zu Juda gehört, zusammen und bezogen bei Ephes Dammin zwischen Socho und Aseka ein Lager. | |
I Sa | GerTextb | 17:2 | Saul aber und die israelitische Mannschaft hatten sich versammelt und ein Lager im Terebinthenthale bezogen und rüsteten sich zum Angriff auf die Philister. | |
I Sa | GerTextb | 17:3 | Die Philister hatten sich auf der einen, Israel auf der anderen Seite am Berge hin aufgestellt, sodaß das Thal zwischen ihnen lag. | |
I Sa | GerTextb | 17:4 | Da trat der Mittelsmann aus den Reihen der Philister hervor; der hieß Goliath aus Gath, war sechs Ellen und eine Spanne hoch, | |
I Sa | GerTextb | 17:5 | hatte einen Helm von Erz auf dem Haupt und trug einen Schuppenpanzer; und zwar belief sich das Gewicht des Panzers auf 5000 Sekel Erz. | |
I Sa | GerTextb | 17:6 | An den beinen trug er eherne Schienen und einen ehernen Schild zwischen den Schultern. | |
I Sa | GerTextb | 17:7 | Sein Speerschaft aber war wie ein Weberbaum, und die Spitze seines Speers betrug 600 Sekel Eisen, und sein Schildträger schritt vor ihm her. | |
I Sa | GerTextb | 17:8 | Der trat auf und rief den reihen Israels die Worte zu: Warum zieht ihr aus, um euch zum Angriff zu rüsten? Bin ich nicht der Philister und ihr Sauls Knechte? Wählt einen von euch aus, daß er gegen mich auftrete! | |
I Sa | GerTextb | 17:9 | Vermag er mit mir zu kämpfen und besiegt mich, so wollen wir euch unterthan sein; bin aber ich ihm überlegen und besiege ihn, so werdet ihr uns unterthan und müßt uns dienen! | |
I Sa | GerTextb | 17:10 | Und der Philister rief: Ich habe am heutigen Tage die Reihen Israels verhöhnt: schafft mir einen Gegner, daß wir miteinander kämpfen! | |
I Sa | GerTextb | 17:11 | Als saul und ganz Israel diese reden des Philisters hörten, erschraken sie und fürchteten sich sehr. | |
I Sa | GerTextb | 17:12 | David aber war der Sohn dieses Ephrathiters aus Bethlehem in Juda; der hieß Isai und hatte acht Söhne. In den Tagen Sauls war der Mann alt und in die Jahre gekommen. | |
I Sa | GerTextb | 17:13 | Die drei ältesten Söhne Isais aber waren unter Saul in den Krieg gezogen. Seine drei Söhne, die in den Krieg gezogen waren, hießen: der älteste Eliab, sein zweiter Abinadab und der dritte Samma. | |
I Sa | GerTextb | 17:15 | David aber ging öfter von Saul hinweg heim, um in Bethlehem seines Vaters Schafe zu hüten. | |
I Sa | GerTextb | 17:16 | Aber der Philister trat früh und spät herzu und stellte sich hin, vierzig Tage lang. | |
I Sa | GerTextb | 17:17 | Nun gebot einst Isai seinem Sohne David: Nimm doch für deine brüder ein Epha von diesem Röstkorn und zehn Laibe von diesem Brot und bringe sei eilends deinen Brüdern ins Lager; | |
I Sa | GerTextb | 17:18 | und diese zehn Milchkäse bringe dem Hauptmann und erkundige dich nach dem Befinden deiner Brüder und laß dir ein Pfand von ihnen geben. | |
I Sa | GerTextb | 17:19 | Saul und sie und die ganze israelitische Mannschaft befinden sich nämlich im Terebinthenthal im Kampfe mit den Philistern. | |
I Sa | GerTextb | 17:20 | Da überließ David am andern Morgen früh die Schafe einem Hüter, lud auf, und machte sich dem Befehl Isais gemäß auf den Weg. Als er zur Wagenburg kam, rückte das Heer eben in Schlachtordnung aus, und man erhob das Kriegsgeschrei. | |
I Sa | GerTextb | 17:22 | Da entledigte sich David seines Gepäcks, überließ es dem Troßwächter und lief in die Schlachtreihe. Als er hinkam, fragte er seine Brüder nach ihrem Ergehen. | |
I Sa | GerTextb | 17:23 | Während er nun mit ihnen sprach, kam eben der Mittelsmann - er hieß der Philister Goliath aus Gath - aus den Reihen der Philister heran und führte die erwähnten Reden, so daß David es hörte. | |
I Sa | GerTextb | 17:24 | Als aber die israelitischen Krieger den Mann erblickten, flohen sie alle vor ihm und fürchteten sich sehr. | |
I Sa | GerTextb | 17:25 | Und einer aus Israel rief: Habt ihr den Mann gesehen, der da herankommt? Um Israel zu verhöhnen, kommt er heran, und wer ihn erschlägt, den will der König zu einem sehr reichen Manne machen und will ihm seine Tochter geben und seines Vaters Familie steuerfrei machen in Israel! | |
I Sa | GerTextb | 17:26 | Da fragte David die neben ihm stehenden Männer: Was soll demjenigen geschehen, der diesen Philister da erschlägt und die Schmach von Israel wegnimmt? Denn wer ist dieser unbeschnittene Philister, daß er die Reihen des lebendigen Gottes höhnen durfte? | |
I Sa | GerTextb | 17:27 | Die Leute antworteten ihm ganz ebenso: So und so wird dem, der ihn erschlägt, geschehen. | |
I Sa | GerTextb | 17:28 | Als aber sein ältester bruder Eliab hörte, wie er mit den Männern sprach, geriet Eliab in heftigen Zorn über David und rief: Wozu bist du eigentlich hergekommen und wem hast du jene paar Schafe in der Steppe überlassen? Ich kenne deine Frechheit und deinen boshaften Sinn: ja, um den Krieg anzusehen, bist du hergekommen! | |
I Sa | GerTextb | 17:30 | Und er wandte sich von ihm ab einem andern zu und fragte ihn in derselben Weise, und die Leute erwiderten ihm wie das erste Mal. | |
I Sa | GerTextb | 17:31 | Als nun kund wurde, wie david sich aussprach, machte man Saul Mitteilung davon, und er ließ ihn kommen. | |
I Sa | GerTextb | 17:32 | Da redete David Saul an: Mein Herr lasse den Mut nicht sinken: dein Sklave wird hingehen und mit diesem Philister kämpfen. | |
I Sa | GerTextb | 17:33 | Saul erwiderte David: Du kannst diesem Philister nicht gegenübertreten, um mit ihm zu kämpfen, denn du bist ein Knabe, und er ein Kriegsmann von Jugend auf! | |
I Sa | GerTextb | 17:34 | David entgegnete Saul: dein Sklave hütete seinem Vater die Schafe: wenn da ein Löwe oder ein Bär kam und ein Schaf von der Herde forttrug, | |
I Sa | GerTextb | 17:35 | so lief ich ihm nach und schlug ihn und riß es ihm aus dem Rachen; leistete er mir aber Widerstand, so faßte ich ihn am bart und schlug ihn tot. | |
I Sa | GerTextb | 17:36 | Löwen, wie Bären hat dein Sklave erschlagen, und diesem unbeschnittenem Philister soll es ebenso ergehen, wie einem von jenen, weil er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt hat! | |
I Sa | GerTextb | 17:37 | David schloß: Jahwe, der mich aus den Krallen der Löwen und Bären errettet hat, der wird mich aus der Hand dieses Philisters erretten! Da sprach Saul zu David: Gehe hin, und Jahwe wird mit dir sein! | |
I Sa | GerTextb | 17:38 | Und Saul legte david seinen Waffenrock an und setzte ihm einen ehernen Helm aufs Haupt und legte ihm einen Panzer an, | |
I Sa | GerTextb | 17:39 | und David gürtete sein Schwert über seinen Waffenrock und bemüht sich zu gehen, ich habe es noch nie versucht! Da zog man ihm die Rüstung wieder aus, | |
I Sa | GerTextb | 17:40 | und er nahm seinen Stock in die Hand und suchte sich fünf glatte Steine aus dem Bachthal aus und legte sie in die Hirtentasche, die er besaß, und in den Bausch des Gewands, nahm seine Schleuder zur Hand und trat gegen den Philister vor. | |
I Sa | GerTextb | 17:41 | Der Philister rückte aber immer näher an David heran, und der Mann, der ihm den Schild trug, ging vor ihm her. | |
I Sa | GerTextb | 17:42 | Als aber der Philister hinsah und david erblickte, verachtete er ihn, weil er noch ein Knabe war und rötlich und von schmuckem Aussehen. | |
I Sa | GerTextb | 17:43 | Und der Philister redete David an: Bin ich denn ein Hund, daß du mit Stöcken zu mir kommst? Und der Philister verfluchte David bei seinem Gott. | |
I Sa | GerTextb | 17:44 | Und der Philister rief david zu: Komm her, daß ich dein Fleisch den Vögeln unter dem Himmel und den Tieren auf dem Feld übergebe! | |
I Sa | GerTextb | 17:45 | David entgegnete dem Philister: Du trittst mir entgegen mit Schwert, Speer und Schild; ich aber trete dir entgegen mit dem Namen Jahwes der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, die du verhöhnt hast: | |
I Sa | GerTextb | 17:46 | am heutigen Tage hat dich Jahwe in meine Hnad geliefert, daß ich dich erschlagen und dir den Kopf abhauen werde, und deinen Leichnam und die Leichname des Philisterheeres werde ich heute noch den Vögeln unter dem Himmel und den wilden Tieren auf der Erde übergeben, daß die ganze Erde erkennen soll, daß Israel einen Gott hat, | |
I Sa | GerTextb | 17:47 | und daß diese ganze Versammlung erkennen soll, daß Jahwe nicht durch Schwert und Speer Rettung schafft; denn Jahwes Sache ist der Kampf, und er wird euch in unsere Hand liefern. | |
I Sa | GerTextb | 17:48 | Als nun der Philister sich aufmachte und herankam und david entgegen ging, lief david schnell dem Philister entgegen nach der Schlachtreihe zu; | |
I Sa | GerTextb | 17:49 | dann griff David mit seiner Hand nach der Tasche, nahm einen Stein heraus, schleuderte ihn und traf den Philister an die Stirn. Und der Stein drang in seine Stirne ein, so daß er auf sein Angesicht zur Erde niederfiel. | |
I Sa | GerTextb | 17:50 | Und David überwand den Philister mit Schleuder und Stein und schlug den Philister tot, obwohl David kein Schwert zur Hnad hatte. | |
I Sa | GerTextb | 17:51 | David aber lief hin, trat neben den Philister, ergriff sein Schwert, zog es aus der Scheide und tötete ihn vollends. Dann hieb er ihm damit den Kopf ab. Als aber die Philister sahen, daß ihr Riese tot war, ergriffen sie die Flucht. | |
I Sa | GerTextb | 17:52 | Aber die Männer von Israel und Juda rafften sich auf, erhoben den Kriegsruf und verfolgten die Philister bis nach Gath hin und bis vor die Thore von Ekron, so daß die Erschlagenen der Philister noch in den Thorwegen fielen, sowohl was Gath als was Ekron anlangt. | |
I Sa | GerTextb | 17:53 | Darauf kehrten die Israeliten von der Verfolgung der Philister zurück und plünderten ihr Lager. | |
I Sa | GerTextb | 17:54 | David aber nahm den Kopf des Philisters und brachte ihn nach Jerusalem und seine Rüstung legte er in sein Zelt. | |
I Sa | GerTextb | 17:55 | Als Saul David dem Philister entgegen schreiten sah, fragte er seinen Feldherrn Abner: Wessen Sohn ist doch der Jüngling, Abner? Abner antwortete: So wahr du lebst, o König, ich weiß es nicht! | |
I Sa | GerTextb | 17:57 | Als dann David nach der Erlegung des Philisters zurückkehrte, nahm ihn Abner und führte ihn vor Saul, während er noch den Kopf des Philisters in der Hand hielt. | |
Chapter 18
I Sa | GerTextb | 18:1 | Als er aber seine Worte ann saul geendet hatte, da schloß Jonathan David tief in sein Herz und Jonathan gewann ihn lieb wie sich selbst. | |
I Sa | GerTextb | 18:2 | Saul aber nahm ihn an jenem Tage zu sich und ließ ihn nicht mehr in sein Elternhaus zurückkehren. | |
I Sa | GerTextb | 18:4 | Dabei zog Jonathan den Mantel, den er anhatte, aus und gab ihn David, dazu seinen Waffenrock bis auf sein Schwert, seinen Bogen und Gürtel. | |
I Sa | GerTextb | 18:5 | Und wenn david Züge unternahm, hatte er erfolg, wohin auch Saul ihn sandte, sodaß ihn Saul über die Kriegsleute setzte. Und er war beliebt beim ganzen Volk und selbst bei der Umgebung Sauls. | |
I Sa | GerTextb | 18:6 | Als sie nun heimkamen, als David, nachden er den Philister erschlagen hatte, zurückkehrte, da schritten aus allen Städten Israels die frauen im Reigen David entgegen unter Pauken, Jubel und Cymbeln, | |
I Sa | GerTextb | 18:7 | und die Frauen hoben an und riefen: Saul hat seine Tausende geschlagen, David aber seine Zehntausende! | |
I Sa | GerTextb | 18:8 | Da geriet Saul in heftigen Zorn, und dies Wort mißfiel Saul sehr, und er äußerte: David haben sie die Zehntausende zugewiesen und mir die Tausende: nun fehlt ihm nur noch die Krone! | |
I Sa | GerTextb | 18:10 | Am folgenden Tage nun kam ein böser Geist Gottes über Saul, so daß er drin im Palaste raste; David aber spielte die Zither wie jeden Tag, während Saul den Speer in der Hand hielt. | |
I Sa | GerTextb | 18:11 | Da schwang Saul den Speer und dachte: Ich will David an die Wand spießen. david aber wich zweimal vor ihm aus. | |
I Sa | GerTextb | 18:12 | Saul aber fürchtete sich sehr vor David, denn Jahwe war mit ihm, während er sich von Saul zurückgezogen hatte. | |
I Sa | GerTextb | 18:13 | Darum entfernte ihn Saul von sich und machte ihn zum Obersten über Tausend; da zog er an der Spitze der Leute aus und ein. | |
I Sa | GerTextb | 18:16 | Ganz Israel und Juda aber liebte David, weil er an ihrer Spitze aus- und einzog. | |
I Sa | GerTextb | 18:17 | Und saul redete david an: Hier meine älteste Tochter Merab, die geb ich dir zum Weibe - aber du mußt dich mir als Held erweisen und die Kämpfe Jahwes führen! Saul dachte nämlich: Ich mag nicht selbst Hand an ihn legen, die Philister mögen Hand an ihn legen! | |
I Sa | GerTextb | 18:18 | David erwiderte Saul: Wer bin ich, und wer ist meine Sippe, das geschlecht meines Vaters, in Israel, daß ich des Königs Eidam werden sollte? | |
I Sa | GerTextb | 18:19 | Aber als die Zeit kam, da sauls Tochter Merab David gegeben werden sollte, wurde sie Adriel aus Mehola zum Weibe gegeben. | |
I Sa | GerTextb | 18:20 | Aber Sauls Tochter Michal liebte den David. Als man das Saul hinterbrachte, war er damit einverstanden. | |
I Sa | GerTextb | 18:21 | Saul dachte nämlich: Ich will sie ihm geben, damit sie ihm zum Fallstricke werde, und die Philister Hand an ihn legen. So erklärte den saul dem David: Zum zweiten Male kannst du heute mein Eidam werden. | |
I Sa | GerTextb | 18:22 | Und Saul trug seinen Hofbeamten auf: Redet insgeheim mit David in folgender Weise: Der König hat bekanntlich Gefallen an dir, und seine ganze Umgebung mag dich leiden, und nun kannst du des Königs Eidam werden. | |
I Sa | GerTextb | 18:23 | Da redeten die Hofbeamten Sauls David Solches vor. David aber erwiderte: Scheint euch das etwas so Geringfügiges, des Königs Eidam zu werden, da ich doch nur ein armer und geringer Mann bin? | |
I Sa | GerTextb | 18:25 | Saul gebot: Sprecht so zu David: Der König begehrt keine weitere Morgengabe, als hundert Philistervorhäute, um an des Königs Feinden Rache zu nehmen. Saul rechnete nämlich darauf, David durch die Hand der Philister zu fällen. | |
I Sa | GerTextb | 18:26 | Als nun seine Hofbeamten david diese Mitteilung machten, war david damit einverstanden, des Königs Eidam zu werden; die Zeit war aber noch nicht um. | |
I Sa | GerTextb | 18:27 | So machte sich denn David mit seinen Leuten auf den Weg und erschlug unter den Philistern 100 Mann. Und David brachte ihre Vorhäute und legte sie dem König vollzählig vor, damit er des Königs Eidam werden könnte; da gab ihm Saul seine Tochter Michal zum Weibe. | |
I Sa | GerTextb | 18:28 | Als aber Saul immer deutlicher erkannte, daß Jahwe David beistand, und daß ganz Israrel ihn liebte, | |
I Sa | GerTextb | 18:29 | fürchtete er sich noch viel mehr vor David. So wurde Saul Davids Feind für alle Zeit. | |
Chapter 19
I Sa | GerTextb | 19:1 | Nun redete Saul zu seinem Sohne Jonathan und seiner ganzen Umgebung davon, er wolle David umbringen. Sauls Sohn Jonathan aber war david sehr zugethan; | |
I Sa | GerTextb | 19:2 | daher hinterbrachte Jonathan dem David: Mein Vater saul trachtet darnach, dich ums leben zu bringen; nimm dich daher morgen früh in acht, verbirg dich und bleibe versteckt. | |
I Sa | GerTextb | 19:3 | Ich selbst aber will hinausgehen und mich neben meinen vater stellen auf dem felde, wo du dich aufhälst, und will vor meinem vater von dir reden, und wenn ich etwas erfahre, will ich dir Bescheid sagen. | |
I Sa | GerTextb | 19:4 | Da redete Jonathan vor seinem Vater Saul Gutes über David und sprach zu ihm: der König möge sich an seinem Diener david nicht versündigen, denn er hat sich nicht gegen dich vergangen, und sein ganzes verhalten war dir sehr nützlich: | |
I Sa | GerTextb | 19:5 | er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen, und so hat Jahwe ganz Israel einen großen Sieg verschafft. Du hast es mit angesehen und dich gefreut; warum willst du dich also an unschuldigem Blute versündigen, indem du david grundlos tötest? | |
I Sa | GerTextb | 19:6 | Saul schenkte Jonathan Gehör und Saul schwur: So wahr Jahwe lebt, er soll nicht getötet werden! | |
I Sa | GerTextb | 19:7 | Da rief Jonathan dem David und Jonathan hinterbrachte ihm diese ganze Unterredung. Dann führte Jonathan david zu Saul, und er war in seiner Nähe, wie ehedem. | |
I Sa | GerTextb | 19:8 | Als aber der Krieg wieder ausbrach, zog David ins Feld, kämpfte gegen die Philister und richtete eine große Niederlage unter ihnen an, so daß sie vor ihm flohen. | |
I Sa | GerTextb | 19:9 | Über saul aber kam ein böser Geist von Gott, als er einmal zu Hause saß und seinen Speer in der Hand hielt, während davids Hand die Zither spielte: | |
I Sa | GerTextb | 19:10 | da wollte Saul David mit seinem Speer an die Wand spießen. Er wich jedoch vor Saul aus, so daß er den Speer in die Wand stieß. David aber floh und entkam. In derselben Nacht nun | |
I Sa | GerTextb | 19:11 | schickte Saul Boten nach dem Hause Davids, um ihn zu bewachen, damit er ihn am Morgen umbringen könnte. Aber sein Weib Michal berichtete es david und sprach: Wenn du nicht diese nacht dein Leben in Sicherheit bringst, wirst du morgen umgebracht! | |
I Sa | GerTextb | 19:13 | Dann nahm Michal den Teraphim, legte ihn ins Bett und legte das Netz von Ziegenhaaren an das Kopfende und deckte ihn mit einem Kleidungsstücke zu. | |
I Sa | GerTextb | 19:15 | Da sandte Saul die Leute zurück, um nach David zu sehen, mit dem Auftrag: Bringt mir ihn samt dem Bette her, daß ich ihn umbringe! | |
I Sa | GerTextb | 19:16 | Als aber die Boten hinkamen, da lag der Teraphim im bett und an seinem Kopfende das Netz von Ziegenhaaren. | |
I Sa | GerTextb | 19:17 | da sprach Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen, indem du meinen Feind davongehen ließest, daß er entkam? Michal erwiderte Saul: Er bat mich: Laß mich davon, oder ich töte dich! | |
I Sa | GerTextb | 19:18 | Nachdem so david geflohen und entronnen war, kam er zu Samuel nach Rama und teilte ihm mit, was alles Saul ihm angethan hatte; sodann ging er mit Samuel und sie wohnten in Najoth in Rama. | |
I Sa | GerTextb | 19:20 | schickte Saul Boten, David zu holen. Als sie aber die Schar der Propheten erblickten, wie sie in Verzückung redeten, und Samuel an ihrer Spitze stehend, da kam der Geist Gottes über die Boten Sauls, so daß auch sie in Prophetischer Begeisterung redeten. | |
I Sa | GerTextb | 19:21 | Als man dies Saul meldete, sandte er andere Boten; aber auch sie redeten in prophetischer Begeisterung. Und als Saul weiterhin zum dritten Male Boten sandte, redeten sie ebenfalls in prophetischer begeisterung. | |
I Sa | GerTextb | 19:22 | da ging er selbst nach Rama. Und als er bis zum Brunnen der Tenne, die auf dem kahlen Hügel liegt, gelangt war, fragte er: Wo sind Samuel und David? Man antwortete ihm: In Najoth in Rama. | |
I Sa | GerTextb | 19:23 | Als er aber von dort nach Najoth in Rama ging, da überkam auch ihn der Geist Gottes, daß er immerfort im Gehen in prophetischer Begeisterung redete, bis er nach Najoth in Rama kam. | |
Chapter 20
I Sa | GerTextb | 20:1 | David aber floh aus Najoth in Rama und kam heim und sprach sich gegenüber Jonathan aus: Was habe ich gethan, und worin besteht meine Schuld und mein Vergehen gegenüber deinem Vater, daß er mir nach dem Leben trachtet? | |
I Sa | GerTextb | 20:2 | Er erwiderte ihm: Gott bewahre, du wirst nicht ums Leben kommen. Mein Vater thut ja nichts, sei es wichtig oder unbedeutend, ohne es mir zu offenbaren: warum also sollte mir mein Vater dies vorenthalten? Keine Rede! | |
I Sa | GerTextb | 20:3 | David gab ihm zurück: Dein Vater weiß wohl, daß du Gefallen an mir gefunden hast, und denkt: Das braucht Jonathan nicht zu wissen, er könnte sich darüber betrüben - vielmehr, so wahr Jahwe lebt und so wahr du lebst, zwischen mir und dem Tod ist nur ein Schritt! | |
I Sa | GerTextb | 20:5 | David erwiderte Jonathan: Morgen ist Neumond, und ich kann mit dem Könige nicht zu Tische sitzen. So entlasse mich denn, daß ich mich auf dem Felde verberge bis zum Abend; | |
I Sa | GerTextb | 20:6 | sollte dein Vater mich etwa vermissen, so sage: David hat sich von mir die Erlaubnis erbeten, geschwind nach seiner Vaterstadt Bethlehem gehen zu dürfen, weil dort das Jahresopfer für das ganze Geschlecht stattfindet. | |
I Sa | GerTextb | 20:7 | Sagt er darauf: Gut! so ist dein Sklave ungefährdet; gerät er aber in Zorn, so kannst du wissen, daß von ihm auch das Unheil beschlossene Sache ist. | |
I Sa | GerTextb | 20:8 | Erzeige damit deinem Sklaven einen Beweis deiner Liebe: du hast ja deinen Sklaven in einen Jahwebund mit dir eintreten lassen! Ist aber auf meiner Seite eine Verschuldung, so töte du mich, aber zu deinem vater - warum wolltest du mich dahin bringen? | |
I Sa | GerTextb | 20:9 | Jonathan antwortete: Denke doch das nicht! Denn wenn ich wirklich erfahren sollte, daß es von seiten meines Vaters beschlossene Sache ist, Unheil über dich zu bringen, würde ich dir so etwas nicht hinterbringen? | |
I Sa | GerTextb | 20:10 | David entgegnete Jonathan: Wenn mir nur jemand hinterbringen würde, ob dir etwa dein Vater eine unfreundliche Antwort erteilt! | |
I Sa | GerTextb | 20:11 | Jonathan antwortete David: Komm, laß uns aufs Feld hinausgehen! Da gingen die Beiden hinaus aufs Feld. | |
I Sa | GerTextb | 20:12 | Jonathan aber redete David an: Jahwe, der Gott Israels, sei Zeuge: wenn ich morgen meinen Vater ausforsche, und es steht gut für David - sollte ich dann nicht nach dir schicken und es dir offenbaren? | |
I Sa | GerTextb | 20:13 | Jahwe tue Jonathan dies und das: wenn es meinem Vater gefällt, Unheil über dich zu bringen, so werde ich es dir offenbaren und dich entlassen, daß du ungefährdet ziehen magst, und Jahwe wird mit dir sein, wie er mit meinem vater gewesen ist. | |
I Sa | GerTextb | 20:14 | Und willst du nicht, wenn ich noch am Leben bin, willst du mir dann nicht Barmherzigkeit in der Weise Jahwes erzeigen, daß ich nicht umkomme? | |
I Sa | GerTextb | 20:15 | Und entziehe niemals deine Barmherzigkeit meinem Hause; und wenn Jahwe die Feinde Davids Mann für Mann vom Erdboden ausrottet, | |
I Sa | GerTextb | 20:16 | so soll Jonathans Name nicht hinweggerissen werden vom Hause Davids, und möge Jahwe Rache üben an den Feinden Davids! | |
I Sa | GerTextb | 20:17 | Da schwur Jonathan David noch einmal bei seiner Liebe zu ihm; denn er war ihm in herzlicher Liebe zugethan. | |
I Sa | GerTextb | 20:18 | Und Jonathan sprach zu ihm: Morgen ist Neumond, da wirst du vermißt werden, wenn man nach deinem Sitze sieht. | |
I Sa | GerTextb | 20:19 | Am dritten Tag aber wird man dich ernstlich vermissen; dann stelle dich an dem Ort ein, wo du dich damals bei dem Anschlage verborgen hattest, und setze dich neben jenen Erdhaufen: | |
I Sa | GerTextb | 20:20 | ich werde dann am dritten Tage mit Pfeilen an seiner Seite hinschießen, um ein Ziel zu treffen. | |
I Sa | GerTextb | 20:21 | Dann werde ich den Burschen abschicken: Geh, suche den Pfeil! Wenn ich nun dem Burschen zurufe: Der Pfeil liegt herwärts von dir, bringe ihn! so komme heim, denn du bist ungefährdet, und es ist nichts, so wahr Jahwe lebt. | |
I Sa | GerTextb | 20:22 | Rufe ich aber dem jungen Manne folgendermaßen zu: Der Pfeil liegt von dir hinwärts! dann gehe, denn Jahwe hat dich weggeschickt. | |
I Sa | GerTextb | 20:23 | In Beziehung aber auf das Wort, das wir, ich und du, geredet haben, ist Jahwe Zeuge zwischen mir und dir in Ewigkeit! | |
I Sa | GerTextb | 20:24 | Da versteckte sich David auf dem Felde. Als nun der Neumond am, setzte sich der König zum Mahle zu Tische, | |
I Sa | GerTextb | 20:25 | und zwar saß der König auf seinem gewöhnlichen Sitz, auf dem Sitzplatz an der Wand, Jonathan aber saß vorn, und Abner an Sauls Seite, während Davids Platz leer blieb. | |
I Sa | GerTextb | 20:26 | Aber Saul sagte an diesem Tage nichts, sondern dachte: Es ist ein Zufall; er ist nicht rein, weil er sich nicht hat reinigen lassen. | |
I Sa | GerTextb | 20:27 | Aber am Tage nach dem Neumonde fragte Saul, als davids Platz leer blieb, seien Sohn Jonathan. Warum ist der Sohn Isais weder gestern noch heute zu Tische gekommen? | |
I Sa | GerTextb | 20:29 | Er sagte: Willst du mich nicht gehen lassen, denn wir haben ein Geschlechtsopfer in der Heimatstadt, und meine brüder haben es mir anbefohlen. Bist du mir gnädig gesinnt, nun so laß mich abkommen und meine Brüder besuchen! Aus diesem Grund ist er nicht an des Königs Tafel gekommen. | |
I Sa | GerTextb | 20:30 | Da geriet Saul über Jonathan in Zorn und schalt ihn: Du Sohn einer entarteten Mutter! Ich weiß wohl, daß du dem Sohne Isais anhängst, dir selbst und der Scham deiner Mutter zur Schmach? | |
I Sa | GerTextb | 20:31 | Denn Denn solange überhaupt der Sohn Isais auf dem Erdboden lebt, wirst weder du noch dein Königtum feststehen. So schicke denn hin und laß ihn vor mich bringen, denn er ist ein Kind des Todes! | |
I Sa | GerTextb | 20:32 | Jonathan antwortete seinem Vater Saul und fragte ihn: Weshalb soll er umgebracht werden? Was hat er verbrochen? | |
I Sa | GerTextb | 20:33 | Da schwang Saul den Speer gegen ihn in der Absicht, ihn zu treffen. Als aber Jonathan erkannte, daß es bei seinem Vater beschlossene Sache sei, David ums Leben zu bringen, | |
I Sa | GerTextb | 20:34 | erhob er sich in glühendem Zorne von der Tafel und aß am zweiten Neumondstage nichts; denn es schmerzte ihn um Davids willen, daß sein Vater ihn beschimpft hatte. | |
I Sa | GerTextb | 20:35 | Am Morgen aber ging Jonathan um die mit David verabredete Zeit mit einem jungen Burschen hinaus aufs Feld. | |
I Sa | GerTextb | 20:36 | Hier gebot er seinem Burschen: Laufe hin und suche den Pfeil, den ich abschießen werde! Während nun der Bursche hinlief, schoß er den Pfeil über ihn hinaus. | |
I Sa | GerTextb | 20:37 | Als aber der Bursche bei dem Pfeil, den Jonathan abgeschossen hatte, angekommen war, | |
I Sa | GerTextb | 20:38 | rief Jonathan dem Burschen die Worte nach: Eile schnell, halte dich nicht auf! Der Bursche hob den Pfeil auf und brachte ihn seinem Herrn; | |
I Sa | GerTextb | 20:40 | Und Jonathan übergab sein Geschoß dem Burschen, den er bei sich hatte, und gebot ihm: Geh, bringe es nach der Stadt! | |
I Sa | GerTextb | 20:41 | Während nun der Bursche heimging, erhob sich David neben dem Erdhaufen, warf sich mit dem Angesicht zur Erde nieder und verneigte sich dreimal. Und sie küßten einander und weinten aneinander überlaut. | |
Chapter 21
I Sa | GerTextb | 21:2 | Und david gelangte nach Nob zum Priester Ahimelech. Ahimelech aber kam David unterwürfig entgegen und fragte ihn: Weshalb kommst du allein und hast niemand bei dir? | |
I Sa | GerTextb | 21:3 | David erwiderte dem Priester Ahimelech: Der König hat mir einen Befehl erteilt mit dem Bemerken: Niemand darf etwas erfahren von der sache, in der ich dich sende und die ich dir aufgetragen habe; daher habe ich mir die Leute an einen bestimmten Ort bestellt. | |
I Sa | GerTextb | 21:4 | Nun aber, wenn du fünf Brotlaibe im Besitz hast, so gieb sie mir her, oder was du sonst zur Verfügung hast! | |
I Sa | GerTextb | 21:5 | Der Priester antwortete David: Ich habe kein gewöhnliches Brot in meinem Besitz, es ist vielmehr nur heiliges Brot vorhanden - wofern die Leute sich nur der Weiber enthalten haben! | |
I Sa | GerTextb | 21:6 | David antwortete dem Priester und sprach zu ihm: O gewiß! Weiber waren uns in letzter Zeit versagt! Bei meinem Weggange war das Geräte der Leute heilig; es ist zwar ein gewöhnliches Unternehmen, aber nun werden sie vollends durch das heilige Brot im Geräte heilig sein. | |
I Sa | GerTextb | 21:7 | Da gab ihm der Priester heiliges; es war nämlich kein anderes brot da, als das Schaubrot, das man vor dem Angesichte Jahwes wegnimmt, um am Tage seiner Wegnahme frisches Brot aufzulegen. | |
I Sa | GerTextb | 21:8 | Nun befand sich dort an jenem Tag einer von Sauls Beamten vor Jahwe eingeschlossen, namens Doeg, der Edomiter, der gewaltigste der Trabanten Sauls. | |
I Sa | GerTextb | 21:9 | David fragte Ahimelech: Ist hier irgendwo ein Speer oder Schwert zur Hand? Ich habe nämlich weder mein Schwert, noch meine waffen mitgenommen, weil der Befehl des Königs so dringend war. | |
I Sa | GerTextb | 21:10 | Der Priester sprach: Da ist ja das Schwert des Philisters Goliath, den du im Terebinthenthal erschlagen hast, eingehüllt in das Gewand hinter dem Ephod: willst du es haben, so nimm es, denn ein anderes ist sonst nicht hier. David erwiderte: Seinesgleichen gibt es nicht: gieb es mir her! | |
I Sa | GerTextb | 21:11 | Da brach David auf und floh jenes Tages vor Saul und begab sich zu dem König Achis von Gad. | |
I Sa | GerTextb | 21:12 | Des Achis Umgebung aber sprach zu ihm: Das ist ja David, der zukünftige König des Landes; dem zu Ehren sangen sie ja im Reigen: Saul hat seine Tausende geschlagen, david seine Zehntausende! | |
I Sa | GerTextb | 21:13 | Diese Worte nahm sich David zu Herzen und fürchtete sich sehr vor dem König Achis von Gath. | |
I Sa | GerTextb | 21:14 | Daher stellte er sich wahnsinnig vor ihren Augen und gebärdete sich unter ihren Händen wie ein Rasender, trommelte gegen die Thorflügel und ließ seinen Speichel in den Bart fließen. | |
I Sa | GerTextb | 21:15 | Da rief Achis seiner Umgebung zu: Ihr seht ja, daß der Mensch verrückt ist, weshalb bringt ihr mir ihn her? | |
Chapter 22
I Sa | GerTextb | 22:1 | Da ging David von dort hinweg und entrann in die Bergfeste Adullam. Als nun seine Brüder und seine Familie dies erfuhren, kamen sie zu ihm hinab. | |
I Sa | GerTextb | 22:2 | Und es scharten sich um ihn allerlei Bedrängte, sowie jeder, der einem Gläubiger verfallen war, und allerlei mißvergnügte Leute, und er wurde ihr Hauptmann. Bei 400 Mann schlossen sich ihm an. | |
I Sa | GerTextb | 22:3 | Von da ging David nach Mizpe in Moab und bat den König von Moab: Dürften nicht mein Vater und meine Mutter bei euch wohnen, bis ich weiß, was Gott mit mit thut? | |
I Sa | GerTextb | 22:4 | Da ließ er sie in der Umgebung des Königs von Moab, und sie wohnten bei ihm, so lange David auf der Bergfeste war. | |
I Sa | GerTextb | 22:5 | Aber der Prophet Gad sprach zu David: Du sollst nicht auf der Bergfeste bleiben; mache dich auf den Weg und begieb dich ins Land Juda. Da machte sich David auf den Weg und gelangte nach Jaar Hereth. | |
I Sa | GerTextb | 22:6 | Als nun Saul vernahm, daß David und die Leute, die bei ihm waren, entdeckt seien - Saul saß eben in Gibea unter der Tamariske auf der Höhe, den Speer in der Faust, und alle seine Hofbeamten umstanden ihn -, | |
I Sa | GerTextb | 22:7 | da sprach Saul zu seinen Hofbeamten, die ihn umstanden: Hört doch, ihr Benjaminiten! Wird wohl der Sohn Isais euch allen auch Felder und Weinberge schenken und euch alle zu Hauptleuten über Tausende und über Hunderte ernennen, | |
I Sa | GerTextb | 22:8 | daß ihr euch alle wider mich verschworen habt, und niemand es mir mitgeteilt hat, als sich mein Sohn mit dem Sohne Isais verbündete, und daß niemand von euch Mitgefühl mit mir hatte und mir mitteilte, daß, wie es jetzt der Fall ist, mein Sohn meinen Knecht zum Feinde wider mich aufgestiftet hat? | |
I Sa | GerTextb | 22:9 | Da ergriff der Edomiter Doeg - er stand neben den Beamten Sauls - das Wort: Ich sah, wie der Sohn Isais zu Abimelech, dem Sohne Ahitubs, nach Nob kam. | |
I Sa | GerTextb | 22:10 | Der fragte für ihn Jahwe; auch hat er ihm Zehrung gegeben und ihm das Schwert des Philisters Goliath gegeben. | |
I Sa | GerTextb | 22:11 | da ließ der König Ahimelech, den Sohn Ahitubs, den Priester, und sein ganzes Geschlecht, die Priesterschaft von Nob, zu sich entbieten, und sie erschienen vollzählig vor dem Könige. | |
I Sa | GerTextb | 22:12 | Da sprach Saul: Höre einmal, du Sohn Ahitubs! Er antwortete: Ich höre, mein Gebieter! | |
I Sa | GerTextb | 22:13 | Da fragte ihn Saul: Warum habt ihr euch, du und der Sohn Isais, wider mich verschworen, daß du ihm Brot und ein Schwert gabst und Gott für ihn befragtest, so daß er als Feind wider mich auftreten konnte, wie es jetzt der Fall ist? | |
I Sa | GerTextb | 22:14 | Ahimelech entgegnete dem Könige: Aber wer unter allen deinen Dienern ist so bewährt, wie David, dazu des Königs Eidam, Oberster über deine Leibwache und geehrt in deinem Hause? | |
I Sa | GerTextb | 22:15 | Habe ich denn erst jetzt angefangen, Gott für ihn zu befragen? Durchaus nicht! Möge doch der König seinem Sklaven und meinem ganzen Geschlechte nichts unterlegen, denn dein Sklave hat um alles dieses nicht das Geringste gewußt! | |
I Sa | GerTextb | 22:16 | Der König aber rief: Du mußt sterben, Ahimelech, du selbst und dein ganzes Geschlecht! | |
I Sa | GerTextb | 22:17 | Und der König gebot den Trabanten, die ihm zur Seite standen: Her! und bringt die Jahwepriester um, denn auch sie haben David beigestanden und haben mir, obwohl sie wußten, daß er auf der Flucht sei, keine Mitteilung gemacht! Aber die Diener des Königs weigerten sich, Hand anzulegen, um die Priester Jahwes niederzustoßen. | |
I Sa | GerTextb | 22:18 | Da gebot der König dem Doeg: Tritt du hin und stoße die Priester nieder! Da trat der Edomiter Doeg hin und er stieß die Priester nieder und tötete an jenem Tag 85 Männer, die da linnene Schulterkleid trugen. | |
I Sa | GerTextb | 22:19 | Und Nob, die Stadt der Priester, strafte er mit der Niedermetzelung sowohl der Männer, als der Weiber, der Knaben wie der Säuglinge, der Rinder, wie der Esel und Schafe; alles metzelte er nieder. | |
I Sa | GerTextb | 22:20 | Nur ein Sohn Ahimelechs, des Sohnes Ahitubs, namens Abjathar, entkam und floh zu Davids Gefolge. | |
I Sa | GerTextb | 22:22 | David erwiderte Abjathar: Ich wußte es schon damals, weil der Edomiter Doeg dort war, daß er es Saul verraten würde: ich bin schuldig an allen Menschenleben in deinem Geschlechte! | |
Chapter 23
I Sa | GerTextb | 23:1 | Da meldete man David: Die Philister belagern eben Kegila und plündern die Tennen. | |
I Sa | GerTextb | 23:2 | Da befragte David Jahwe: Soll ich hinziehen und jene Philister schlagen? Jahwe antwortete David: Ziehe hin und schlage die Philister und befreie Kegila! | |
I Sa | GerTextb | 23:3 | Aber Davids Leute hielten ihm entgegen: Schweben wir doch schon hier in Juda in Furcht, und nun sollen wir gar vor Kegila ziehen gegen die Scharen der Philister? | |
I Sa | GerTextb | 23:4 | Da befragte David Jahwe noch einmal, und Jahwe gab ihm den Bescheid: Mache dich auf hinab nach Kegila, denn ich werde die Philister in deine Gewalt geben! | |
I Sa | GerTextb | 23:5 | Darauf zog David mit seinen Leuten vor Kegila, griff die Philister an, trieb ihr Vieh weg und brachte ihnen eine schwere Niederlage bei. So brachte David den Einwohnern von Kegila Hilfe. | |
I Sa | GerTextb | 23:6 | Als nämlich Abjathar, der Sohn Ahimelechs, zu david floh, brachte er einen Ephod mit hinab. | |
I Sa | GerTextb | 23:7 | Als nun Saul hinterbracht wurde, David befinde sich in Kegila, rief Saul aus: Gott hat ihn mir in die Hände geliefert; denn indem er sich in eine Stadt mit Thoren und Riegeln begab, hat er sich selbst eingeschlossen. | |
I Sa | GerTextb | 23:8 | Darnach bot Saul das ganze Volk zum Kriege auf, um gegen Kegila zu ziehen zur Belagerung Davids und seiner Leute. | |
I Sa | GerTextb | 23:9 | Als nun David erfuhr, daß Saul Unheil gegen ihn schmiede, da gebot er dem Priester Abjathar: Bringe den Ephod her! | |
I Sa | GerTextb | 23:10 | Darauf betete David: Jahwe, du Gott Israels! Dein Sklave hat die Kunde vernommen, daß Saul im Sinne hat, gegen Kegila anzurücken, um meinethalben Verderben über die Stadt zu bringen. | |
I Sa | GerTextb | 23:11 | Werden die Bürger von Kegila mich ihm ausliefern? Wird Saul herabkommen, wie dein Sklave vernommen hat? Jahwe, du Gott Israels, thue das deinem Sklaven kund! Jahwe antwortete: Ja. | |
I Sa | GerTextb | 23:12 | Da fragte David: Werden die Bürger von Kegila mich und meine Leute Saul ausliefern? Jahwe antwortete: Ja. | |
I Sa | GerTextb | 23:13 | Da machte sich David mit seinen Leuten, etwa 600 Mann, auf, und sie verließen Kegila und streiften da und dort umher. Als aber Saul gemeldet wurde, daß David aus Kegila entkommen sei, gab er seinen Zug auf. | |
I Sa | GerTextb | 23:14 | Nun hielt sich David in der Wüste auf Berghöhen auf und er hielt sich auf dem Gebirge in der Wüste Siph auf, und Saul suchte ihn die ganze Zeit; aber Gott gab ihn nicht in seine Gewalt. | |
I Sa | GerTextb | 23:15 | David aber geriet in Angst, als Saul auszog, ihm nach dem Leben zu trachten. David war nämlich in Hores in der Wüste Siph. | |
I Sa | GerTextb | 23:16 | Sauls Sohn Jonathan aber machte sich auf und ging zu David nach Hores und machte ihn wieder mutig in Gott | |
I Sa | GerTextb | 23:17 | und redete ihm zu: Fürchte dich nicht, denn mein Vater saul wird dich nicht in seine Gewalt bekommen, sondern du wirst König über Israel werden, und ich werde der Zweite nach dir sein - auch mein Vater Saul weiß das. | |
I Sa | GerTextb | 23:18 | Da schlossen beide einen Bund vor Jahwe. David aber blieb in Hores, während Jonathan nach Hause ging. | |
I Sa | GerTextb | 23:19 | Die Siphiter aber gingen zu Saul nach Gibea hinauf und sprachen: Weißt du wohl, daß David sich bei uns auf den Berghöhen in Hores verborgen hält, in Gibeath Hahachila, südlich von der Einöde? | |
I Sa | GerTextb | 23:20 | Nun denn, sobald es dir beliebt, o König, herzukommen, komme her: unsere Sache wird es dann sein, ihn dem König auszuliefern! | |
I Sa | GerTextb | 23:21 | Saul erwiderte: Mögt ihr von Jahwe gesegnet werden, weil ihr Mitgefühl mit mir gehabt habt. | |
I Sa | GerTextb | 23:22 | Wohlan denn! gebt ferner acht und erkundet schleunigst seinen Aufenthalt, woselbst sein Fuß weilt, denn man hat mir gesagt, er sei sehr listig. | |
I Sa | GerTextb | 23:23 | Und kundschaftet aus, was von Schlupfwinkeln vorhanden ist, an denen er sich versteckt hält, und bringt mir zuverlässigen Bescheid, daß ich mit euch gehe. Ist er im Lande, so werde ich ihn unter allen Tausenden Judas ausfindig machen! | |
I Sa | GerTextb | 23:24 | Da machten sie sich vor Saul her auf den Weg nach Siph. David aber befand sich gerade mit seinen Leuten in der Wüste Maon, in der Steppe, südlich von der Einöde. | |
I Sa | GerTextb | 23:25 | Als aber Saul mit seinen Leuten sich aufmachte, ihn zu suchen, hinterbrachte man es David, und er zog hinab zu dem Felsen, der in der Wüste Maon liegt. Das vernahm Saul und setzte david in die Wüste Maon nach. | |
I Sa | GerTextb | 23:26 | Da marschierte nun Saul mit seinen Leuten an der einen, und David mit seinen Leuten an der anderen Seite des Gebirgs, wobei David sich angstvoll beeilte, Saul zu entrinnen, während Saul mit seinen Leuten im Begriffe stand, David und seine Leute zu umgehen, um ihrer habhaft zu werden, | |
I Sa | GerTextb | 23:27 | als plötzlich ein Bote bei Saul eintraf mit der Meldung: Mache dich schleunigst auf den Weg, denn die Philister sind ins Land eingebrochen! | |
Chapter 24
I Sa | GerTextb | 24:2 | Als nun saul von seinem Zuge gegen die Philister zurückgekehrt war, meldete man ihm: David befindet sich jetzt in der Wüste Engedi. | |
I Sa | GerTextb | 24:3 | Da nahm Saul 3000 aus ganz Israel auserlesene Leute und machte sich auf den Weg, David und seine Leute auf der Vorderseite der Steinbockfelsen zu suchen. | |
I Sa | GerTextb | 24:4 | Er gelangte zu den Schafhürden am Wege. Dort befand sich eine Höhle. Saul trat ein, um seine Notdurft zu verrichten, während david sich mit seinen Leuten im Innern der Höhle niedergelassen hatte. | |
I Sa | GerTextb | 24:5 | Davids Leute aber redeten ihm zu: Das ist nun der Tag, von dem Jahwe dir gesagt hat: Ich liefere dir noch einmal deinen Feind in die Hände, daß du mit ihm verfahren kannst, wie es dir gut dünkt! Da stand David auf und schnitt von dem Mantel, den Saul trug, heimlich einen Zipfel ab. | |
I Sa | GerTextb | 24:6 | Nachher aber schlug David das Gewissen darüber, daß er den Zipfel von Sauls Mantel abgeschnitten hatte, | |
I Sa | GerTextb | 24:7 | und er sagte zu seinen Leuten: Gott strafe mich, wenn ich gegen meinen Herrn, den Gesalbten Jahwes, so etwas verüben sollte, daß ich Hand an ihn legte, denn er ist der Gesalbte Jahwes! | |
I Sa | GerTextb | 24:8 | Und David richtete seine Leute mit Scheltworten übel zu und erlaubte ihnen nicht, Saul ein Leid zu thun. Als sich aber Saul aus der Höhle erhoben hatte und seines Weges weiterging, | |
I Sa | GerTextb | 24:9 | machte sich David auf hinter ihm her, verließ die Höhle und rief Saul nach: Mein Herr König! Da sah sich Saul um; Davis aber warf sich mit dem Angesicht zur Erde nieder und huldigte ihm. | |
I Sa | GerTextb | 24:10 | Dann rief David saul zu: Warum hörst du auf das Gerede der Leute, die da sagen: David sinnt auf dein Verderben? Am heutigen Tage hast du ja mit eigenen Augen gesehen, wie dich Jahwe heute in der Höhle mir in die Hände gegeben hat. | |
I Sa | GerTextb | 24:11 | Man sprach mir zu, dich niederzustoßen, aber ich schonte deiner und dachte, ich will nicht Hand an meinen Herrn legen, denn er ist der Gesalbte Jahwes! | |
I Sa | GerTextb | 24:12 | Aber bitte, sieh, ja sieh den Zipfel deines Mantels in meiner Hand! Daran, daß ich den Zipfel deines Mantels abschnitt, ohne dich niederzustoßen, magst du genugsam erkennen, daß ich nicht Bosheit und Verrat im Schilde führe und mich an dir nicht vergangen habe. Du aber trachtest darnach, mir das Leben zu nehmen. | |
I Sa | GerTextb | 24:13 | Jahwe soll zwischen uns beiden entscheiden, Jahwe mich an dir rächen, aber meine hand soll sich nicht gegen dich wenden. | |
I Sa | GerTextb | 24:14 | Wie das alte Wort sagt: Von Frevlern kommt Frevel, - aber meine Hand soll sich nicht gegen dich wenden. | |
I Sa | GerTextb | 24:15 | Zu wessen Verfolgung ist König Israels ausgezogen? Wem jagst du nach? Einem toten Hund, einem einzelnen Floh! | |
I Sa | GerTextb | 24:16 | So sei denn Jahwe Richter und entscheide zwischen uns beiden und sehe darein, führe meine Sache und schaffe mir recht vor dir! | |
I Sa | GerTextb | 24:17 | Als nun david mit dieser Anrede an Saul zu Ende war, rief Saul: Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? Und Saul hob laut zu weinen an | |
I Sa | GerTextb | 24:18 | und sprach zu David: Du bist in deinem rechte gegen mich: du hast mir Gutes erwiesen, während ich dir Böses erwies, | |
I Sa | GerTextb | 24:19 | und zwar hast du heute noch vermehrt, was du gutes an mir thatest, indem du mich nicht niedergestoßen hast, obwohl Jahwe mich dir in die Hände lieferte. | |
I Sa | GerTextb | 24:20 | Wenn jemand auf seinen Feind trifft, läßt er ihn da wohl friedlich seines Weges ziehen? Aber Jahwe wird dir diesen Tag mit Güte vergelten, an dem du mir zu gut gehandelt hast! | |
I Sa | GerTextb | 24:21 | Nun, ich weiß ja, daß du König werden wirst, und daß in deiner Hand das Königtum über Israel Bestand haben wird: | |
I Sa | GerTextb | 24:22 | so schwöre mir denn bei Jahwe, daß du meine nachkommenschaft nicht ausrotten und meinen Namen aus meinem Geschlechte nicht austilgen willst! | |
Chapter 25
I Sa | GerTextb | 25:1 | Da starb Samuel, und ganz Israel versammelte sich und betrauerte ihn, und man begrub ihn bei seinem Hause in Rama. Und David machte sich auf und zog hinab in die Wüste Maon. | |
I Sa | GerTextb | 25:2 | Nun lebte in Maon ein Mann, der hatte sein Geschäft in Karmel. Der Mann war sehr reich; er besaß 3000 Schafe und 1000 Ziegen. Er eben mit der Schur seine Schafe in Karmel beschäftigt. | |
I Sa | GerTextb | 25:3 | Der Mann hieß Nabul und sein Weib Abigail. Sie war eine Frau von gutem Verstand und schönem Äußeren, der Mann hingegen roh und bösartig: er war ein Kalebiter. | |
I Sa | GerTextb | 25:5 | schickte David zehn Leute ab. Und David gebot den Leuten: Geht nach Karmel hinauf, begebt euch zu Nabal, grüßt ihn in meinem Namen | |
I Sa | GerTextb | 25:6 | und richtet meinem Bruder aus: Du selbst bist wohlbehalten, dazu auch deine Familie, sowie dein ganzer Besitz. | |
I Sa | GerTextb | 25:7 | Nun habe ich gehört, daß man bei dir Schur hält. Da nun deine Hirten in unserer Nähe geweilt haben, ohne daß wir sie beschimpften, oder daß etwas von ihnen vermißt wurde, so lange sie in Karmel waren, | |
I Sa | GerTextb | 25:8 | - frage nur deine Leute, so werden sie es dir sagen, - so magst du dich den Leuten freundlich erweisen, wir sind ja zu einem Festtage gekommen! Gieb also deinen Sklaven und deinem Sohne David, was du gerade zur Hand hast! | |
I Sa | GerTextb | 25:9 | Als nun Davids Leute hinkamen, richteten sie diesen Auftrag Davids vollständig aus und warteten sodann. | |
I Sa | GerTextb | 25:10 | Nabal aber erwiderte davids Knechten also: Wer ist David? wer ist der Sohn Isais? Heutzutage giebt es genug Knechte, die ihrem Herrn davonlaufen! | |
I Sa | GerTextb | 25:11 | Soll ich etwa mein Brot, meinen Wein und mein Schlachtvieh, daß ich für meine Scherer geschlachtet habe, nehemn und an Leute weggeben, von denen ich nicht einmal weiß, woher sie sind? | |
I Sa | GerTextb | 25:12 | Da wandten sich Davids Leute zum Rückweg, gingen heim und meldeten ihm genau, was vorgefallen war. | |
I Sa | GerTextb | 25:13 | Da gebot David seiner Schar: Jeder gürte sein Schwert um. Dann gürtete David auch sein Schwert um, und sie marschierten unter Davids Führung aus, bei 400 Mann stark; 200 aber blieben beim Gepäck. | |
I Sa | GerTextb | 25:14 | Inzwischen hatte einer von den Knechten Abigail, dem Weibe Nabals, die Kunde hinterbracht: Eben hat David von der Wüste aus Boten geschickt, unsern Herrn grüßen zu lassen, aber er fuhr auf sie los. | |
I Sa | GerTextb | 25:15 | Und die Männer sind doch sehr gut gegen uns; wir sind nicht beschimpft worden und haben nie etwas vermißt, wenn wir auf dem Felde waren, so lange wir in ihrer Nähe umherzogen. | |
I Sa | GerTextb | 25:16 | Sie waren eine Mauer um uns bei Nacht wie bei Tage, so lange wir in ihrer Nähe die Schafe hüteten. | |
I Sa | GerTextb | 25:17 | Besinne dich daher, was du jetzt thun willst, denn das Verderben ist beschlossen über unsern Herrn und über sein ganzes Haus; er selbst aber ist ein zu bösartiger Mann, als daß man mit ihm reden könnte. | |
I Sa | GerTextb | 25:18 | Da nahm Abigail schleunigst zweihundert Brote, zwei Schläuche mit Wein, fünf fertig zubereitete Schafe, fünf Sea geröstetes Getreide, hundert Rosinentrauben und zweihundert Feigenkuchen, packte sie auf Esel | |
I Sa | GerTextb | 25:19 | und gebot, ohne ihrem Manne Nabal etwas davon zu sagen, ihren Leuten: Geht mit voraus, ich folge euch sogleich nach! | |
I Sa | GerTextb | 25:20 | Während sie nun vom Berge verdeckt auf einem Esel abwärts ritt, kam plötzlich David mit seinen Leuten den Berg herunter auf sie zu, so daß sie auf sie stieß. | |
I Sa | GerTextb | 25:21 | David aber hatte erwogen: Rein umsonst habe ich dem seine gesamte Habe in der Wüste behütet, so daß nie etwas von seiner gesamten Habe vermißt wurde: er aber hat mir Gutes mit Bösem vergolten! | |
I Sa | GerTextb | 25:22 | Dies und das thue Gott David an, wenn ich von allem, was sein ist, bis der Morgentagt, einen, der an die Wand pißt, übrig lasse! | |
I Sa | GerTextb | 25:23 | Als nun Abigail David erblickte, stieg sie eilends vom Esel und warf sich zur Erde niedergestreckt vor David auf ihr Angesicht, | |
I Sa | GerTextb | 25:24 | warf sich ihm dann zu Füßen und rief: Auf mir, mein Herr, liegt die Schuld! Möchte deine Sklavin vor dir reden dürfen, und möchtest du den Worten deiner Sklavin Gehör schenken! | |
I Sa | GerTextb | 25:25 | Möchte sich doch mein Herr um diesen nichtswürdigen Menschen, den Nabal, nicht kümmern, denn wie er heißt, so ist er: Nabal heißt er, und voll Thorheit ist er: ich aber, deine Sklavin, habe die Leute meines Herrn nicht gesehen, die du gesandt hast. | |
I Sa | GerTextb | 25:26 | Nun denn, mein Herr, so wahr Jahwe lebt, und so wahr du lebst, den Jahwe davon zurückgehalten hat, in blutschuld zu geraten und dir mit eigener Hand zu helfen: nun, mögen Nabal gleich werden deine Feinde und wer über meinen Herrn Unheil bringen will! | |
I Sa | GerTextb | 25:27 | Nun denn, dies Geschenk, daß deine Sklavin meinem Herrn mitgebracht hat, laß den Leuten geben, die das Gefolge meines Herrn auf seinen Zügen bilden. | |
I Sa | GerTextb | 25:28 | Vergieb deiner Sklavin ihr Vergehen, denn Jahwe wird meinem Herrn ein dauerndes Haus schaffen, weil mein Herr die Kämpfe Jahwes kämpft, und sich kein Unrecht an dir finden wird dein Leben lang. | |
I Sa | GerTextb | 25:29 | Wenn ein Mensch sich erhebt, dich zu verfolgen, und dir nach dem Leben zu trachten, so möge das Leben meines Herrn eingebunden sein in das Bündel der Lebendigen bei Jahwe, deinem Gotte; das Leben deiner Feinde aber möge er fortschleudern in der Schleuderpfanne! | |
I Sa | GerTextb | 25:30 | Wenn dann Jahwe an meinem Herrn ganz so thut, wie er dir Gutes verheißen hat, und dich zum Fürsten über Israel bestellt, | |
I Sa | GerTextb | 25:31 | so wird dir das nicht zum Anstoß und Fallstrick gereichen, daß mein Herr unschuldig Blut vergossen und sich mit eigner Hand Hilfe geschafft hätte. Wenn aber Jahwe meinem Herrn wohlthun wird, so denke an deine Sklavin! | |
I Sa | GerTextb | 25:32 | David erwiderte Abigail: Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, der dich mir heute entgegengeschickt hat, | |
I Sa | GerTextb | 25:33 | gepriesen deine Klugheit und gepriesen du selbst, die mich heute davon zurückhielt, daß ich in Blutschuld geriet und mir mit eigener Hand half! | |
I Sa | GerTextb | 25:34 | Aber so wahr Jahwe lebt, der Gott Israels, der mich abgehlten hat, dir Übles zu thun: wenn du nicht geeilt hättest, mir entgegenzukommen, es wäre Nabal, bis der Morgen tagte, nicht einer übrig geblieben, der an die Wand pißt! | |
I Sa | GerTextb | 25:35 | Hierauf nahm David, was sie ihm mitgebracht hatte, von ihr an und zu ihr selbst sprach er: Geh unbesorgt heim. Sieh, ich habe dir Gehör geschenkt und Rücksicht auf dich genommen! | |
I Sa | GerTextb | 25:36 | Als aber Abigail zu Nabal heim kam, da hielt er eben im Hause einen Schmaus, wie ein Königsmahl. Nabals Herz war guter Dinge, und er war schwer betrunken. daher sagte sie ihm nicht das Geringste, bis der Morgen tagte. | |
I Sa | GerTextb | 25:37 | Am andern Morgen aber, als der Rausch von Nabal gewichen war, erzählte ihm sein Weib, was vorgegangen war. Da erstarb sein Herz in seinem Leibe und er wurde wie ein Stein. | |
I Sa | GerTextb | 25:39 | Als nun David hörte, daß Nabal tot sei, rief er aus: Gepriesen sei Jahwe, der meine Beschimpfung an Nabal gerochen und seinen Knecht vom Unrecht zurüchgehalten hat, während Jahwe das Unrecht Nabals auf ihn selbst zurückfallen ließ! Darauf sandte David hin und warb um Abigail, um sie sich zum Weibe zu nehmen. | |
I Sa | GerTextb | 25:40 | Als nun Davids Untergebene zu Abigail nach Karmel kamen und um sie warben, indem sie sprachen: David schickt uns zu dir, um dich zu holen, daß du sein Weib werdest, | |
I Sa | GerTextb | 25:41 | da erhob sie sich, warf sich dann mit dem Angesicht zur Erde nieder und rief: Dein Sklavin betrachtet sich als Magd, bereit, den Untergebenen meines herrn die Füße zu waschen! | |
I Sa | GerTextb | 25:42 | Sodann stand Abigail schleunigst auf und bestieg ihren Esel; ebenso ihre fünf Mädchen, die ihr Gefolge bildeten. So folgte sie den Abgesandten Davids und wurde sein Weib. | |
I Sa | GerTextb | 25:43 | Ahinoam aber hatte sich David aus Jesreel geholt; so wurden beide zumal seine Frauen. | |
Chapter 26
I Sa | GerTextb | 26:1 | Aber die Siphiter kamen zu Saulnach Gibea und sprachen: Weißt du wohl, daß sich David in Gibeath Hahachila vorn an der Einöde versteckt hält? | |
I Sa | GerTextb | 26:2 | Da machte sich Saul mit einer 3000 Mann starken Auslese aus Israel auf nach der Wüste Siph hinab, um David in der Wüste Siph zu suchen. | |
I Sa | GerTextb | 26:3 | Saul lagerte sich in Gibeath Hahachila, das vorn an der Einöde am Wege liegt. David hingegen hatte sich in der Wüste niedergelassen. Als er nun erfuhr, daß Saul zu seiner Verfolgung in die Wüste gekommen sei, | |
I Sa | GerTextb | 26:4 | sandte er Kundschafter aus und brachte in Erfahrung, daß Saul in Nachon angelangt sei. | |
I Sa | GerTextb | 26:6 | Als aber David den Platz sah, wo Saul mit seinem Feldherrn Abner, dem Sohne Ners lag - Saul lag nämlich in der Wagenburg, während die Leute im Kreise um ihn lagerten -, redete er den Hethiter Ahimelech und Abisai, den Sohn der Zeruja, den Bruder Joabs, also an: Wer dringt mit mir drunten zu Saul ins Lager ein? Abisai rief: Ich dringe mit ein! | |
I Sa | GerTextb | 26:7 | Als nun David und Abisai nachts zu den Leuten vorgedrungen waren, da lag Saul schlafend in der Wagenburg, und sein Speer stak zu seinen Häupten im Boden; Abner aber und die Leute lagen im Kreise um ihn. | |
I Sa | GerTextb | 26:8 | Da sprach Abisai zu David: Heute hat dir Gott deinen Feind in die Hände geliefert: so will ich ihn denn mit dem Speer mit einem Stoß an den Boden spießen; ich brauche keinen zweiten! | |
I Sa | GerTextb | 26:9 | David aber erwiderte Abisai: bringe ihn nicht um! Denn wer hätte je an den Gesalbten Jahwes Hand angelegt und wär ungestraft geblieben? | |
I Sa | GerTextb | 26:10 | David fügte hinzu: So wahr Jahwe lebt! Vielmehr wiord entweder Jahwe ihn schlagen, oder es kommt von selbst sein Todestag, oder er zieht in den Krieg und wird weggerafft. | |
I Sa | GerTextb | 26:11 | Bewahre mich Jahwe davor, daß ich Hand an den Gesalbten Jahwes legen sollte! So nimm denn den Speer zu seinen Häupten und seine Wasserschale, und dann wollen wir unseres Weges gehen! | |
I Sa | GerTextb | 26:12 | So nahm denn David den Speer und die Wasserschale von Sauls Kopfende weg, dann gingen sie ihres Weges, ohne daß jemand sie sah oder jemand es merkte oder erwachte; vielmehr schliefen alle, weil sich ein von Jahwe gesandter tiefer Schlaf auf sie herabgesnkt hatte. | |
I Sa | GerTextb | 26:13 | Sodann ging David auf die andere Seite und stellte sich in einiger Entfernung, so daß ein weiter Zwischenraum zwischen ihnen war, auf den Gipfel des Bergs. | |
I Sa | GerTextb | 26:14 | da rief david den Leuten und Abner, dem Sohne Ners, zu: Giebst du keine Antwort, Abner? Abner erwiederte: Wer bist du, der den König anruft? | |
I Sa | GerTextb | 26:15 | David entgegnete Abner: Du bist doch ein Mann, wer in Israel gleicht dir? - Warum hast du denn deinen Herrn, den König, nicht behütet? Denn es ist jemand vom Heer eingedrungen, um seinen herrn, den König umzubringen. | |
I Sa | GerTextb | 26:16 | Das ist kein gutes Stück, das du da geliefert hast. So wahr Jahwe lebt - den Tod habt ihr verdient, daß ihr euren Herrn, den Gesalbten Jahwes, nicht behütet habt! Sieh doch zu, wo der Speer des Königs ist und wo die Wasserschale, die zu seinen Häupten lag! | |
I Sa | GerTextb | 26:17 | Saul aber erkannte Davids Stimme und rief: Ist das nicht deine Stimme, mein Sohn David? David rief: Ja, mein Herr König! | |
I Sa | GerTextb | 26:18 | und fuhr fort: Warum doch jagt mein Herr seinem Sklaven nach? Was hebe ich denn gethan, und was liegt bei mir Böses vor? | |
I Sa | GerTextb | 26:19 | Möchte darum mein Herr König jetzt dem Vorschlage seines Sklaven Gehör schenken! Hat etwa Jahwe dich gegen mich aufgereizt, so mag er Opferduft zu riechen bekommen; wenn aber Menschen, so seien sie verflucht vor Jahwes Angesicht, weil sie mich heute austreiben, daß ich nicht teil an Jahwes Eigentum haben soll, indem sie sprechen: Fort! verehre andere Götter! | |
I Sa | GerTextb | 26:20 | Möge aber nun mein Blut nicht zur Erde fallen, fern vom Angesichte Jahwes, da der König von Israel ausgezogen ist, mein Leben zu erjagen, wie man auf ein Rebhuhn in den Bergen Jagd macht! | |
I Sa | GerTextb | 26:21 | Saul erwiderte: Ich habe mich versündigt! Kehre zurück, mein Sohn David, ich will dir nie wieder ein Leid thun, dafür, daß mein Leben dir heute teuer gewesen ist. Ich weiß, ich habe töricht gehandelt und mich sehr schwer vergangen! | |
I Sa | GerTextb | 26:22 | David rief zur Antwort: Da ist des Königs Speer; einer der Leute mag herüberkommen und ihn holen. | |
I Sa | GerTextb | 26:23 | Aber Jahwe vergilt jedermann sein richtiges Verhalten und seine Treue: denn Jahwe hatte dich mir heute in die Hände geliefert, ich aber wollte nicht Hand an den Gesalbten Jahwes legen. | |
I Sa | GerTextb | 26:24 | So wert aber dein Leben heute mir war, so wert möge mein Leben Jahwe sein, und möge er mich aus aller Not erretten! | |
Chapter 27
I Sa | GerTextb | 27:1 | David aber sagte sich selbst: Nun werde ich eines Tages durch Sauls Hand hingerafft werden: es nützt mir nichts, als daß ich thatsächlich ins Philisterland entrinne; dann giebt Saul es auf, noch länger im ganzen Gebiet Israels auf mich zu fahnden, und ich bin aus seinen Händen entronnen. | |
I Sa | GerTextb | 27:2 | So machte sich David auf und ging mit den 600 Mann, die er um sich hatte, zu Achis, dem Sohne Maochs, dem Könige von Gath, über. | |
I Sa | GerTextb | 27:3 | Und David blieb samt seinen Leutenbei Achis in Gath, jeder mit seiner Familie; David mit seinen beiden Frauen: Ahinoam aus Jesreel und Abigail, dem Weibe des Karmeliters Nabal. | |
I Sa | GerTextb | 27:4 | Als nun Saul die Meldung empfing, David sei nach Gath geflohen, gab er es auf, noch länger auf ihn zu fahnden. | |
I Sa | GerTextb | 27:5 | David aber bat Achis: Wenn du mir irgend gewogen bist, so würdest du mir vielleicht einen Platz in einer der Landstädte zum Aufenthalt anweisen lassen; wozu doch soll dein Sklave bei dir in der Hauptstadt wohnen? | |
I Sa | GerTextb | 27:6 | Da wies ihm Achis noch an demselben Tage Ziklag an; infolgedessen gehört Ziklag den Königen von Juda bis auf den heutigen Tag. | |
I Sa | GerTextb | 27:7 | Die Zeit, welche David im Landgebiete der Philister zubrachte, betrug ein Jahr und vier Monate. | |
I Sa | GerTextb | 27:8 | Und David zog mit seinen Leuten hinauf, und sie brachen bei den Gesuritern, den Gisritern und den Amalekitern ein; denn das sind die Bewohnerschaften des Landes, welches sich von Telam bis nach Sur und bis nach Ägypten erstreckt. | |
I Sa | GerTextb | 27:9 | Und wenn David ein solches Gebiet überfiel, ließ er weder Mann noch Weib am Leben, nahm Schafe, Rinder, Esel, Kamele und gewänder weg und kehrte so zu Achis zurück. | |
I Sa | GerTextb | 27:10 | Fragte dann Achis: Wo seid ihr heute eingebrochen? so antwortete David: Im Südlande von Juda, oder: Im Südlande der Jerahmeeliter, oder: Im Südlande der Keniter! | |
I Sa | GerTextb | 27:11 | David ließ aber weder Mann noch Weib leben und nach Gath kommen, in der Erwägung: Sie könnten gegen uns zeugen und berichten: So hat david gehandelt! Dieses Verfahren übte er so lange er sich im Landgebiete der Philister aufhielt. | |
Chapter 28
I Sa | GerTextb | 28:1 | in jener zeit nun zogen die Philister ihr Heer zu einem Feldzuge gegen Israel zusammen. Achis eröffnete david: Du wirst wissen, daß du samt deinen Leuten im Heerbanne mit mir ausziehen mußt. | |
I Sa | GerTextb | 28:2 | David erwiderte Achis: Gut nun wirst du sehen, was dein Sklave zu leisten vermag! Achis entgegnete David: Gut, ich ernenne dich zu meinem Leibwächter die ganze Zeit über! | |
I Sa | GerTextb | 28:3 | Samuel war gestorben; ganz Israel haztte ihn betrauert und ihn in seiner Vaterstadt Rama begraben. Saul aber hatte die Totenbeschwörer und Wahrsager aus dem Lande gejagt. | |
I Sa | GerTextb | 28:4 | Nun zogen sich die Philister zusammen und drangen bis Sunem vor, wo sie Lager schlugen. Saul hingegen versammelte ganz Israel, und es schlug auf dem Gilboa Lager. | |
I Sa | GerTextb | 28:5 | Als aber Saul das Lager der Philister erblickte, geriet er in Angst, so daß er im innersten Herzen bebte. | |
I Sa | GerTextb | 28:6 | Saul befragte Jahwe, aber Jahwe antwortete ihm nicht, weder durch Träume, noch durch die Urim, noch durch die Propheten. | |
I Sa | GerTextb | 28:7 | Da gab Saul seiner Umgebung den Auftrag: Sucht für mich nach einem Weibe, die über einen Totenbeschwörer-Geist verfügt! | |
I Sa | GerTextb | 28:8 | da verstellte sich Saul, zog andere Kleider an und machte sich mit zwei Begleitern auf den Weg. Sie traten nachts bei dem Weibe ein, und er bat: Wahrsage mir mit Hilfe des Totenbeschwörer-Geistes und lasse mir einen erscheinen, den ich dir nennen werde. | |
I Sa | GerTextb | 28:9 | Das Weib erwiderte ihm: Du weißt ja selbst, was Saul gethan hat, daß er die Totenbeschwörer und Wahrsager im Lande ausgerottet hat, - warum also legst du mir eine Schlinge, um mich ums Leben zu bringen? | |
I Sa | GerTextb | 28:10 | Da schwur ihr Saul bei Jahwe: So wahr Gott lebt: es soll dich keine Schuld in dieser Sache treffen! | |
I Sa | GerTextb | 28:11 | Nun fragte das Weib: Wen soll ich dir erscheinen lassen? Er erwiderte: Samuel laß mir erscheinen! | |
I Sa | GerTextb | 28:12 | Als aber das weib Samuel erblickte, schrie sie laut auf. Sodann sprach das Weib zu Saul: Warum hast du mich betrogen? Du bist ja saul! | |
I Sa | GerTextb | 28:13 | Der König entgegnete ihr Sei unbesorgt: was siehst du? das Weib antwortete Saul: Einen geist sehe ich aus der Erde aufsteigen. | |
I Sa | GerTextb | 28:14 | Da fragte er sie: Wie sieht es aus? Sie sagte: Ein alter Mann steigt herauf, in einen Mantel gehüllt. Da erkannte Saul, daß es Samuel sei, und warf sich ehrerbietig mit dem Angesicht zur Erde nieder. | |
I Sa | GerTextb | 28:15 | Samuel aber fragte Saul: Warum beunruhigst du mich, daß du mich erscheinen lässest? Saul erwiderte: Ich bin in großer Not. Die Philister liegen im Kampfe mit mir, und Gott ist von mir gewichen und antwortet mir nicht mehr, weder durch die Propheten, noch durch Träume: so ließ ich dich rufen, damit du mir künden möchtest, was ich thun soll. | |
I Sa | GerTextb | 28:16 | Samuel erwiderte: Was fragst du mich dann, da doch Jahwe von dir gewichen und dir Feind geworden ist? | |
I Sa | GerTextb | 28:17 | Jahwe hat dir also gethan, wie er durch mich angekündigt hat: Jahwe hat dir den Thron entrissen und ihm einen andern, dem David, gegeben. | |
I Sa | GerTextb | 28:18 | Weil du Jahwes Befehle nicht gehorcht und seinen grimmigen Zorn an Amalek nicht vollstreckt hast, deshalb hat dir Jahwe heute Folgendes angethan | |
I Sa | GerTextb | 28:19 | und Jahwe wird auch Israel samt dir den Philistern in die Hände liefern: Morgen wirst du samt deinen Söhnen fallen; auch Israels Lager wird Jahwe den Philistern in die Hände liefern! | |
I Sa | GerTextb | 28:20 | Da fiel saul voller Entsetzen seiner ganzen Länge nach zu Boden. Er geriet nämlich über den Worten Samuels in große Angst; auch war er schon kraftlos, weil er den ganzen Tag und die ganze Nacht nichts gegessen hatte. | |
I Sa | GerTextb | 28:21 | Nun lief das Weib herzu zu Saul, und als sie sah, wie sehr er entsetzt war, redete sie ihn an: Nachdem nun deine Magd dir Gehör geschenkt hat und ich mein Leben aufs Spiel gesetzt und dem Wunsche, den du mir äußertest, gewillfahrt habe, | |
I Sa | GerTextb | 28:22 | so mußt nun auch du deiner Magd Gehör schenken. Ich will dir einen Bissen Brot vorsetzen: den iß, daß du Kraft gewinnst, deines Wegs zu ziehn! | |
I Sa | GerTextb | 28:23 | Er weigerte sich und versicherte: ich esse nichts! Als aber seine Begleiter samt dem Weibe in ihn drangen, gab er ihrem Verlangen nach, stand vom Boden auf und setzte sich auf das Polster. | |
I Sa | GerTextb | 28:24 | Das Weib hatte ein Mastkalb im Hause; das schlachtete sie eiligst, dazu nahm sie Mehl, knetete es und buk Brotkuchen daraus. | |
Chapter 29
I Sa | GerTextb | 29:1 | Die Philister zogen also ihren ganzen HZeerbann nach Aphek zusammen, während Israel sich an der Quelle bei Jesreel gelagert hatte. | |
I Sa | GerTextb | 29:2 | Als nun die Fürsten der Philister mit ihren Hunderten und Tausenden einherzogen, und zuletzt auch david mit seinen Leuten bei Achis einherzog, | |
I Sa | GerTextb | 29:3 | riefen die Philisterfürsten: Was sollen diese Hebräer? Achis entgegnete den Philisterfürsten: das ist ja david aus der Umgebung des Königs saul von Israel, der nun schon zwei Jahre bei mir weilt, ohne daß ich seit dem Tage, da er zu mir überging, bis heute das Geringste an ihm gefunden hätte. | |
I Sa | GerTextb | 29:4 | Aber die Philisterfürsten wurden unmutig über ihn, und so verlangten die Philisterfürsten von ihm: Schicke den Mann zurück! Er soll wieder an seinen Ort gehen, den du ihm angewiesen hast, und nicht mit uns in die Schlacht ziehen, damit er nicht in der schlacht zum Verräter an uns werde! Womit könnte sich der die Gunst seines Herrn besser wieder erwerben, als mit den Köpfen unserer Leute? | |
I Sa | GerTextb | 29:5 | Ist das nicht der David, dem zu Ehren man im Reigen sang: Saul hat seine Tausende geschlagen, David seine Zehntausende? | |
I Sa | GerTextb | 29:6 | Da ließ Achis David rufen und sprach zu ihm: Sowahr Jahwe lebt! du bist redlich, und mir ist es erwünscht, daß du im Heerlager mit mir aus- und einziehst, denn ich habe an dir nichts Unrechtes finden können, seit du zu mir kamst, bis auf den heutigen Tag; - aber den Fürsten bist du nicht genehm. | |
I Sa | GerTextb | 29:7 | So gehe denn friedlich heim, damit du nicht etwas den Fürsten der Philister Mißfälliges thust! | |
I Sa | GerTextb | 29:8 | David erwiderte Achis: Was habe ich denn gethan? Was hast du an deinem Sklaven gefunden, seitdem ich in deinen Dienst getreten bin bis zum heutigen Tage, daß ich gegen die feinde meines königlichen Herrn nicht in den Kampf ziehen soll? | |
I Sa | GerTextb | 29:9 | Achis gab David zur Antwort: Ich weiß, daß du mir so lieb bist wie ein Engel Gottes; nur verlangen die Fürsten der Philister: Er darf nicht mit uns in die Schlacht ziehen! | |
I Sa | GerTextb | 29:10 | So mache dich denn morgen samt den Unterthanen deines Herrn, die mit dir hergekommen sind, in aller frühe auf und marschiert an den Ort, den ich euch angewiesen habe, und denke nicht schlimm von mir, denn du bist mir lieb, - macht euch also morgen in aller Frühe auf, daß ihr, sobald es Tag wird, abmarschieren könnt! | |
Chapter 30
I Sa | GerTextb | 30:1 | Als nun David mit seinen Leuten am dritten Tage Ziklag erreichte, waren die Amalekiter in das Südland und in Ziklag eingefallen, hatten Ziklag geplündert und niedergebrannt, | |
I Sa | GerTextb | 30:2 | die Weiber und was überhaupt anwesend war, klein und groß. jedoch ohne jemand zu töten, gefangen genommen und weggeführt und waren ihres Wegs gezogen. | |
I Sa | GerTextb | 30:3 | Als dann David mit seinen Leuten die Stadt erreichte, da war sie niedergebrannt, ihre Frauen, Söhne und Töchter aber in Gefangenschaft geraten. | |
I Sa | GerTextb | 30:4 | Da brachen david und die Leute, die er bei sich hatte, in lautes Weinen aus, bis sie keine Kraft zum Weinen mehr besaßen. | |
I Sa | GerTextb | 30:5 | Auch die beiden Frauen Davids waren in Gefangenschaft geraten: Ahinoam aus Jesreel und Abigail, das Weib des Karmeliters Nabal. | |
I Sa | GerTextb | 30:6 | Aber David geriet in große Not, indem die Leute davon sprachen, ihn zu steinigen, weil jedermann unter den Leuten wegen seiner Söhne und Töchter in Erbitterung geraten war. Doch ermannte sich David in Jahwe, seinem Gott, | |
I Sa | GerTextb | 30:7 | und David gebot dem Priester Abjathar, dem Sohne Ahimelechs: Bringe mir einmal den Ephod her! Da brachte Abjathar David den Ephod. | |
I Sa | GerTextb | 30:8 | David fragte Jahwe: Soll ich diese Horde verfolgen? Werde ich sie einholen? Er antwortete ihm: Verfolge Sie! denn du wirst sie sicher einholen und erretten. | |
I Sa | GerTextb | 30:9 | da machte sich David mit den 600 Mann, die er bei sich hatte, auf den Weg, und sie erreichten das Thal Besor. Die Übrigen aber blieben zurück. | |
I Sa | GerTextb | 30:10 | David setzte mit 400 Mann die Verfolgung fort, während 2oo Mann, die ermüdet waren, zurückblieben, ohne das Thal Besor zu überschreiten. | |
I Sa | GerTextb | 30:11 | Da fanden sie auf freiem Feld einen Ägypter, den brachten sie zu David. Und als man ihm Brot zu essen und Wasser zu trinken gegeben hatte | |
I Sa | GerTextb | 30:12 | und ihm ein Stück Feigenkuchen und zwei Rosinentrauben zu essen gegeben hatte, kam er wieder zu sich: er hatte nämlich drei Tage und drei Nächte nichts gegessen und nichts getrunken. | |
I Sa | GerTextb | 30:13 | Darauf fragte ihn David: Wem gehörst du an und woher bist du? Er antwortete: Ich bin ein ägyptischer Jüngling, Sklave eines Amalekiters. Mein Herr hat mich im Stiche gelassen, weil ich heute vor drei Tagen erkrankte. | |
I Sa | GerTextb | 30:14 | Wir haben einen Einfall gemacht in das Südland der Kreter und in das Gebiet Judas und in das Südland von Kaleb und haben Ziklag niedergebrannt. | |
I Sa | GerTextb | 30:15 | David fragte ihn: Willst du uns zu dieser Horde hinführen? Er erwiderte: Schwöre mir bei Gott, daß du mich nicht umbringen, noch mich meinem Herrn ausliefern wirst, so will ich dich zu dieser Horde hinführen. | |
I Sa | GerTextb | 30:16 | Als er ihn nun hinführte, da hatten sie sich weithin über die Gegend ausgebreitet, aßen und tranken und feierten ein Freudenfest über all der großen Beute, die sie aus dem Philisterland und dem Lande Juda mitgebracht hatten. | |
I Sa | GerTextb | 30:17 | David aber schlug sie vom Nachmittage bis zum Abend und vollstreckte an ihnen den Bann, so daß keiner von ihnen entkam, außer 400 Knechten, die sich auf die Kamele schwangen und entflohen. | |
I Sa | GerTextb | 30:18 | Und alles, was die Amalekiter geraubt hatten, befreite David; auch seine beiden Frauen befreite David, | |
I Sa | GerTextb | 30:19 | so daß nichts von ihnen vermißt wurde vom Geringsten bis zum Größten, weder Beute, noch Söhne und Töchter, noch sonst irgend etwas, was sie geraubt hatteb: alles brachte David wieder zurück. | |
I Sa | GerTextb | 30:20 | Da nahmen sie alle Schafe und Rinder und führten sie ihm vor und riefen: Das ist Davids Beute! | |
I Sa | GerTextb | 30:21 | Als nun David zu den 200 Mann zurückkam, die zu müde gewesen waren, um mit David weiter zu ziehen, so daß man sie am Thale Besor zurückgelassen hatte, da kamen sie David und den Leuten, die mit David gegangen waren, entgegen, und als david mit den Leuten herannahte, begrüßten sie sie. | |
I Sa | GerTextb | 30:22 | Aber allerlei Böse und Nichtswürdige unter den Leuten, die mit David gegangen waren, ließen sich dahin vernehmen: Weil sie nicht mit uns gegangen sind, wollen wir ihnen auch von der Beute, die wir gerettet haben, nichts geben - abgesehen von eines jeden Weib und Kindern: die mögen sie mitnehmen und ihres Weges gehen. | |
I Sa | GerTextb | 30:23 | David erwiderte: Handelt nicht so nach dem, was Jahwe uns zu teil werden ließ, und nachdem er uns behütet und uns die Horde, die bei uns eingedrungen war, in die Hände gegeben hat! | |
I Sa | GerTextb | 30:24 | Wer wird auch in dieser Sache auf euch hören? Vielmehr: wie der Anteil dessen, der in den Kampf zieht, soll auch der Anteil dessen sein, der beim Gepäck bleibt: gleichen Anteil sollen sie haben! - | |
I Sa | GerTextb | 30:25 | dabei blieb es von jenem Tage an. Er machte das zu einer Satzung und zu einem Brauch in Israel bis auf den heutigen Tag. | |
I Sa | GerTextb | 30:26 | Als aber David nach Ziklag zurückkam, sandte er einen Teil der Beute an die ihm befreundeten Vornehmen Judas mit der Botschaft: Hier habt ihr ein Geschenk von der Beute der Feinde Jahwes! | |
I Sa | GerTextb | 30:29 | an die von Karmel, an die in den Städten der Jerahmeeliter, an die in den Städten der Keniter, | |
Chapter 31
I Sa | GerTextb | 31:1 | Inzwischen hatten die Philister Israel angegriffen; die Israeliten aber hatten vor den Philistern die Flucht ergriffen, und auf dem Berge Gilboa lagen Erschlagene umher. | |
I Sa | GerTextb | 31:2 | Die Philister hefteten sich an Sauls und seiner Söhne Fersen, und die Philister erschlugen Sauls Söhne: Jonathan, Abinadab und Malchisua. | |
I Sa | GerTextb | 31:3 | Als aber der Kampf sich heftig gegen Saul wandte und einig der Bogenschützen ihn entdeckt hatten, erfaßte ihn große Angst vor den Schützen. | |
I Sa | GerTextb | 31:4 | Da bat Saul seinen Waffenträger: Zücke dein Schwerrt und durchbohre mich damit, daß nicht diese Unbeschnittenen kommen und ihren Mutwillen mit mir treiben! Aber sein Waffenträger wollte nicht, weil er sich zu sehr fürchtete. da ergriff Saul das Schwert und stürzte sich darein. | |
I Sa | GerTextb | 31:5 | Als aber sein Waffenträger sah, daß Saul tot sei, stürzte er sich gleichfalls in sein Schwert und starb an seiner Seite. | |
I Sa | GerTextb | 31:6 | So kamen saul, seine drei Söhne und sein Waffenträger an jenem Tage zugleich ums Leben. | |
I Sa | GerTextb | 31:7 | Als aber die Israeliten, die auf der anderen Seite der Ebene und auf der anderen seite des Jordan wohnten gewahrten, daß die Israeliten geflohen, und daß Saul und seine Söhne gefallen waren, räumten sie ihre Städte und flüchteten sich. Und die Philister kamen und setzten sich darin fest. | |
I Sa | GerTextb | 31:8 | Am folgenden Tage nun, als die Philister kamen, die Erschlagenen zu berauben, fanden sie Saul mit seinen drei Söhnen auf dem Berge Gilboa liegend. | |
I Sa | GerTextb | 31:9 | Sie schnitten ihm den Kopf ab, zogen ihm seine Rüstung aus und sandten Boten im Lande der Philister umher, um bei ihren Götzen und dem Volke die Siegesbotschaft zu verkünden. | |
I Sa | GerTextb | 31:10 | Seine Rüstung legten sie im Tempel der Astarde nieder und seine Leiche hingen sie auf an der Mauer von Bethsan. | |
I Sa | GerTextb | 31:11 | Als aber die Bürger von Jabes in Gilead über ihn vernahmen, wie die Philister mit Saul verfahren waren, | |
I Sa | GerTextb | 31:12 | machten sich alle wehrhaften Männer auf, marschierten die ganze Nacht hindurch und stahlen den Leichnam Sauls und die Leichen seiner Söhne von der Mauer Bethsans. Sodann kehrten sie nach Jabes zurück und verbrannten sie dort | |