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JOHN
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Chapter 1
John GerGruen 1:1  Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
John GerGruen 1:3  alles ist durch es geworden, und nichts von dem, was geworden ist, ward ohne dieses.
John GerGruen 1:4  In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
John GerGruen 1:5  Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen.
John GerGruen 1:6  Da war ein Mensch, ein Gottesbote; Johannes ist sein Name.
John GerGruen 1:7  Der kam als Zeuge, zu künden von dem Lichte, damit alle durch ihn glauben sollten.
John GerGruen 1:8  Er selbst war nicht das Licht; nur künden sollte er vom Lichte.
John GerGruen 1:9  Da kam das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, in diese Welt.
John GerGruen 1:10  Er war in der Welt; die Welt ist ja durch ihn gemacht; und doch hat die Welt ihn nicht erkannt.
John GerGruen 1:11  Er kam in sein Eigentum, die Seinen aber nahmen ihn nicht auf.
John GerGruen 1:12  Doch allen, die ihn aufnahmen, verlieh er Kraft, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;
John GerGruen 1:13  die nicht aus dem Blute - aus Fleischeslust nicht, noch aus Manneswollen -, vielmehr aus Gott geboren sind.
John GerGruen 1:14  Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit wie die eines Eingeborenen vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.
John GerGruen 1:15  Johannes kündet ihn und ruft: "Der war es, von dem ich sprach: Nach mir kommt einer, der vor mir ist; denn er war eher als ich."
John GerGruen 1:16  Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen: Gnade um Gnade.
John GerGruen 1:17  Durch Moses ward uns das Gesetz gegeben; doch Gnade und Wahrheit kamen durch Jesus Christus.
John GerGruen 1:18  Noch nie hat jemand Gott geschaut; ein eingeborener Gott, der am Herzen des Vaters ruht, hat ihn geoffenbart.
John GerGruen 1:19  Dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm sandten, damit sie ihn fragen sollten: "Wer bist du denn?"
John GerGruen 1:20  Und er bekannte ohne Leugnen und beteuerte: "Ich bin nicht Christus."
John GerGruen 1:21  Da fragten sie ihn weiter: "Was nun, bist du Elias?" Er gab zur Antwort: "Nein." "Bist du der Prophet?" "Nein", sagte er.
John GerGruen 1:22  Da sprachen sie zu ihm: "Wer bist du denn? Wir müssen denen, die uns sandten, Antwort bringen. Für wen gibst du dich aus?"
John GerGruen 1:23  Er sprach: "Ich bin die Stimme, die in der Steppe ruft: 'Macht eben den Weg des Herrn!', wie der Prophet Isaias gesagt hat."
John GerGruen 1:24  Es waren auch Abgesandte dabei aus den Pharisäern.
John GerGruen 1:25  Sie fragten ihn: "Warum taufst du dann, wenn du nicht der Christus bist, noch Elias, noch der Prophet?"
John GerGruen 1:26  Johannes sagte ihnen: "Ich taufe nur mit Wasser; doch mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt,
John GerGruen 1:27  der nach mir kommt der vor mir war: Ich bin es nicht wert, ihm die Riemen seiner Schuhe aufzubinden."
John GerGruen 1:28  Dies geschah zu Bethanien, jenseits des Jordans, wo Johannes taufte.
John GerGruen 1:29  Am Tag darauf sah er, wie Jesus auf ihn zukam; er sprach: "Seht das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt.
John GerGruen 1:30  Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir ist; denn er war eher als ich.
John GerGruen 1:31  Ich kannte ihn auch nicht, damit er jedoch in Israel offenbar würde, trat ich mit meiner Wassertaufe auf."
John GerGruen 1:32  Und weiter bezeugte Johannes: "Ich sah den Geist wie eine Taube aus dem Himmel niedersteigen und über ihm schweben.
John GerGruen 1:33  Auch ich kannte ihn nicht; doch der, der mich zur Wassertaufe gesandt hat, sagte mir: 'Auf den du den Geist niedersteigen und über ihm schweben siehst, der ist es, der mit Heiligem Geiste tauft.'
John GerGruen 1:34  Und das habe ich gesehen und bezeugt: Dieser ist der Sohn Gottes."
John GerGruen 1:35  Des anderen Tages stand Johannes wieder da, samt zweien seiner Jünger.
John GerGruen 1:36  Und Jesus kam des Weges daher; er richtete seine Augen auf ihn und sprach: "Seht das Lamm Gottes."
John GerGruen 1:37  Die zwei Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesu nach.
John GerGruen 1:38  Und Jesus wandte sich um und sah, daß sie ihm folgten. Da fragte er sie: "Was suchet ihr?" Sie sagten zu ihm: "Rabbi - d.h. Meister -, wo wohnst du?"
John GerGruen 1:39  Er sagte ihnen: "Kommt und seht!" Sie gingen also mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde.
John GerGruen 1:40  Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den beiden, die dies von Johannes gehört hatten und ihm gefolgt waren.
John GerGruen 1:41  Gleich hernach traf er seinen Bruder Simon und sprach zu ihm: "Wir haben den Messias - d.h. den Christus - gefunden."
John GerGruen 1:42  Er führte ihn zu Jesus. Und Jesus schaute ihn an und sprach: "Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du wirst Kephas - d.h. Petrus - heißen."
John GerGruen 1:43  Des anderen Tages wollte er nach Galiläa gehen; da traf er den Philippus. Und Jesus sprach zu ihm: "Komm mit!"
John GerGruen 1:44  Philippus stammte aus Bethsaida, der Heimat des Andreas und des Petrus.
John GerGruen 1:45  Philippus traf den Nathanael und sprach zu ihm: "Den Mann, von dem Moses im Gesetze geschrieben hat und die Propheten, haben wir gefunden: Jesus aus Nazareth, den Sohn des Joseph!"
John GerGruen 1:46  Nathanael gab ihm zur Antwort: "Kann denn aus Nazareth das Heil kommen?" Philippus sagte ihm: "Komm und sieh!"
John GerGruen 1:47  Jesus sah den Nathanael, wie er zu ihm kam, und sprach von ihm: "Seht da, ein echter Israelit, an dem nichts Falsches ist."
John GerGruen 1:48  Nathanael fragte ihn: "Woher kennst du mich?" Darauf gab ihm Jesus zur Antwort: "Noch ehe dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen."
John GerGruen 1:49  Da sprach Nathanael zu ihm: "Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels."
John GerGruen 1:50  Und Jesus sprach zu ihm: "Weil ich dir gesagt habe, ich habe dich unter dem Feigenbaum gesehen, glaubst du; noch Größeres als dies wirst du sehen."
John GerGruen 1:51  Dann sagte er zu ihm: "Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Ihr werdet den Himmel offen und die Engel Gottes über dem Menschensohn auf- und niedersteigen sehen."
Chapter 2
John GerGruen 2:1  Am dritten Tage fand zu Kana in Galiläa eine Hochzeit statt. Die Mutter Jesu war dabei;
John GerGruen 2:2  auch Jesus war mit seinen Jüngern zur Hochzeit geladen.
John GerGruen 2:3  Als der Wein ausging, da sagte ihm die Mutter Jesu: "Sie haben keinen Wein."
John GerGruen 2:4  Und Jesus sprach zu ihr: "Was habe ich mit dir zu schaffen, Weib? Meine Stunde ist noch nicht gekommen."
John GerGruen 2:5  Da sagte seine Mutter zu den Dienern: "Tut alles, was er euch sagen mag."
John GerGruen 2:6  Nun waren dort sechs steinerne Wasserkrüge aufgestellt für Reinigungen, wie sie bei den Juden üblich waren; ein jeder faßte zwei oder drei Maß.
John GerGruen 2:7  Und Jesus sprach zu ihnen: "Füllt die Krüge mit Wasser!" Sie füllten sie bis zum Rande an.
John GerGruen 2:8  Er sprach zu ihnen: "Schöpft jetzt und bringt es dem Speisemeister!" Sie brachten es.
John GerGruen 2:9  Der Speisemeister kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wußte nicht, woher er war; die Diener wußten es, sie hatten ja das Wasser eingeschöpft. Der Speisemeister rief den Bräutigam und sprach zu ihm:
John GerGruen 2:10  "Ein jeder setzt den Gästen zuerst den guten Wein vor, und erst wenn sie trunken sind, den geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten."
John GerGruen 2:11  So machte Jesus zu Kana in Galiläa den Anfang seiner Zeichen. Er offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.
John GerGruen 2:12  Darauf zog er nach Karpharnaum hinab mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern; sie blieben aber nur ein paar Tage dort.
John GerGruen 2:13  Das Osterfest der Juden war nahe, und Jesus zog nach Jerusalem hinauf.
John GerGruen 2:14  Im Tempel traf er solche, die Rinder, Schafe und Tauben zu verkaufen hatten, und Geldwechsler, die sich dort aufhielten.
John GerGruen 2:15  Er flocht eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle, samt den Schafen und den Rindern, aus dem Tempel, verschüttete das Geld der Wechsler und stieß deren Tische um.
John GerGruen 2:16  Und zu den Taubenhändlern sprach er: "Schafft das hinweg und macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!"
John GerGruen 2:17  Da erinnerten sich seine Jünger an das Schriftwort: "Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren."
John GerGruen 2:18  Die Juden aber traten ihm entgegen mit den Worten: "Mit welchem Zeichen beweist du uns, daß du dies tun darfst?"
John GerGruen 2:19  Jesus sprach zu ihnen: "Reißt diesen Tempel nieder, und in drei Tagen will ich ihn wieder aufrichten."
John GerGruen 2:20  Da sagten zu ihm die Juden: "Sechsundvierzig Jahre hat man an diesem Tempel gebaut, und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten?"
John GerGruen 2:22  Als er dann von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, daß er davon gesprochen hatte. So glaubten sie der Schrift und auch dem Worte, das Jesus gesprochen hatte.
John GerGruen 2:23  Während er beim Osterfest in Jerusalem weilte, glaubten viele an seinen Namen, weil sie die Zeichen sahen, die er wirkte.
John GerGruen 2:24  Doch Jesus selbst vertraute sich ihnen nicht an; denn er durchschaute sie alle.
John GerGruen 2:25  Er hatte ja nicht nötig, daß ihn jemand über Menschen belehre; er selber wußte, wie es mit Menschen sich verhält.
Chapter 3
John GerGruen 3:1  Unter den Pharisäern war ein Mann mit Namen Nikodemus, ein Ratsherr bei den Juden.
John GerGruen 3:2  Der kam eines Nachts zu ihm und sprach: "Wir wissen, Rabbi, daß du von Gott als Lehrer gekommen bist; denn niemand kann solche Zeichen tun, wie du sie wirkst, wenn Gott nicht mit ihm ist."
John GerGruen 3:3  Und Jesus sprach zu ihm: "Wahrlich, wahrlich sage ich dir: Wenn jemand nicht von oben geboren ist, kann er das Reich Gottes nicht schauen."
John GerGruen 3:4  Da sagte Nikodemus zu ihm: "Wie kann ein Mensch geboren werden, der schon alt ist? Er kann doch nicht noch einmal in den Mutterschoß zurück und wiederum geboren werden?"
John GerGruen 3:5  Und Jesus sprach: "Wahrlich, wahrlich sage ich dir: Wer nicht aus Wasser und Heiligem Geiste geboren ist, kann nicht in das Reich Gottes eingehen.
John GerGruen 3:6  Was aus dem Fleische geboren ist, ist Fleisch, was aber aus dem Geiste geboren ist, ist Geist.
John GerGruen 3:7  Wundere dich nicht, daß ich dir sagte: Ihr müßt von oben geboren werden.
John GerGruen 3:8  Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt, noch wohin er geht. Geradeso verhält es sich mit dem, der aus dem Geiste geboren ist."
John GerGruen 3:9  Darauf fragte Nikodemus: "Wie ist das möglich?"
John GerGruen 3:10  Und Jesus sprach zu ihm: "Du bist der Lehrer Israels und begreifst das nicht?
John GerGruen 3:11  Wahrlich, wahrlich sage ich dir: Wir reden, was wir wissen, und wir bezeugen, was wir gesehen haben; ihr aber nehmt unser Zeugnis nicht an.
John GerGruen 3:12  Wenn ich von irdischen Dingen zu euch rede und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr dann glauben, wenn ich von himmlischen zu euch rede?
John GerGruen 3:13  Niemand ist zum Himmel aufgestiegen als der, der vom Himmel kam, der Menschensohn der im Himmel ist.
John GerGruen 3:14  Wie Moses in der Wüste die Schlange erhöht, hat, so muß auch der Menschensohn erhöht werden,
John GerGruen 3:15  damit jeder, der glaubt, nicht verlorengehe, sondern in ihm ewiges Leben habe.
John GerGruen 3:16  So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn hingab, damit, wer immer an ihn glaubt, nicht verlorengehe, vielmehr ewiges Leben habe.
John GerGruen 3:17  Denn Gott hat seinen Sohn nicht dazu in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde.
John GerGruen 3:18  Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet werden, wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, weil er an den Namen des eingebornen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.
John GerGruen 3:19  Darin besteht ja das Gericht: Das Licht ist in die Welt gekommen, die Menschen aber wollten lieber die Finsternis als das Licht; denn ihre Werke waren böse.
John GerGruen 3:20  Denn jeder, der Böses tut, haßt das Licht und kommt nicht an das Licht, damit seine Werke nicht ans Licht kommen.
John GerGruen 3:21  Doch wer recht handelt, geht zum Lichte, damit so offenkundig werde, daß seine Werke mit Gott vollbracht sind."
John GerGruen 3:22  Hierauf kam Jesus mit den Jüngern in die Landschaft Judäa, blieb dort mit ihnen und taufte.
John GerGruen 3:23  Auch Johannes taufte noch zu Änon, nahe bei Salim; denn dort gab es reichlich Wasser. Die Leute kamen hin und ließen sich taufen.
John GerGruen 3:25  Da entstand ein Streit über Reinigungen zwischen den Jüngern des Johannes und einem Judäer.
John GerGruen 3:26  Sie gingen zu Johannes und sagten ihm: "Rabbi! Jener Mann, der drüben überm Jordan bei dir war und für den du Zeugnis abgelegt hast, sieh, er tauft nun auch, und alles läuft ihm zu."
John GerGruen 3:27  Johannes sprach: "Ein Mensch kann sich nichts nehmen, was ihm nicht vom Himmel gegeben ist.
John GerGruen 3:28  Ihr selbst müßt mir bezeugen, daß ich gesagt habe: 'Ich bin nicht der Christus, ich bin nur vor ihm hergesandt.'
John GerGruen 3:29  Wer die Braut hat, ist Bräutigam; der Freund des Bräutigams indes steht da und hört ihn und freut sich herzlich ob der Stimme des Bräutigams. Diese Freude ist mir in vollem Maße zuteil geworden.
John GerGruen 3:31  Wer von oben kommt, steht über allen; wer von der Erde ist, ist irdisch und redet irdisch. Wer vom Himmel kommt, steht über allen.
John GerGruen 3:32  Und er bezeugt, was er gesehen und gehört hat; jedoch sein Zeugnis nimmt ja niemand an.
John GerGruen 3:33  Wer aber sein Zeugnis annimmt, der bestätigt, daß Gott wahrhaftig ist.
John GerGruen 3:34  Denn der von Gott Gesandte redet Gottes Worte; er spendet den Geist nicht kärglich.
John GerGruen 3:35  Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.
John GerGruen 3:36  Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben, wer aber auf den Sohn nicht hört, wird das Leben nicht schauen; es lastet vielmehr Gottes Zorn auf ihm."
Chapter 4
John GerGruen 4:1  Als der Herr erfahren hatte, den Pharisäern sei berichtet worden, daß Jesus mehr Jünger gewinne und mehr taufe als Johannes
John GerGruen 4:2  -doch taufte Jesus nicht selber, sondern seine Jünger-
John GerGruen 4:3  verließ er Judäa und ging nach Galiläa zurück. Er mußte seinen Weg durch Samaria nehmen.
John GerGruen 4:5  So kam er zu einer Stadt Samarias mit Namen Sichar, nahe bei dem Grundstück, das Jakob seinem Sohne Joseph geschenkt hatte.
John GerGruen 4:6  Dort war der Jakobsbrunnen. Ermüdet von der Wanderung, setzte sich Jesus ohne weiteres am Brunnen nieder; es war um die sechste Stunde.
John GerGruen 4:7  Eine Samariterin kam zum Wasserschöpfen. Und Jesus bat sie: "Gib mir zu trinken!"
John GerGruen 4:8  Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen, um Nahrungsmittel einzukaufen.
John GerGruen 4:9  Die Samariterin erwiderte ihm: "Wie kannst denn du, ein Jude, von mir, einer Samariterin, einen Trunk erbitten?" - Die Juden haben nämlich keinerlei Verkehr mit Samaritern. -
John GerGruen 4:10  Doch Jesus sprach zu ihr: "Wenn du die Gabe Gottes kenntest und den, der dich gebeten: 'Gib mir zu trinken', so hättest du ihn wohl gebeten, und er würde dir fließendes Wasser geben."
John GerGruen 4:11  "Herr!" sagte das Weib zu ihm, "du hast ja kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief. Woher hast du denn fließendes Wasser?
John GerGruen 4:12  Bist du vielleicht größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst aus ihm getrunken hat, samt seinen Söhnen und Herden?"
John GerGruen 4:13  Jesus sprach zu ihr: "Wer von diesem Wasser trinkt, den wird es wieder dürsten;
John GerGruen 4:14  wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird es in Ewigkeit nicht dürsten. Das Wasser, das ich ihm geben werde, wird vielmehr in ihm ein Brunnen werden, dessen Wasser in das ewige Leben weiterfließt."
John GerGruen 4:15  Darauf bat ihn das Weib: "Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich nimmer dürste und nicht mehr zum Wasserschöpfen herzukommen brauche."
John GerGruen 4:16  Und Jesus sprach zu ihr: "Geh, rufe deinen Mann und komm hierher!"
John GerGruen 4:17  Das Weib gab ihm zur Antwort: "Ich habe keinen Mann." Und Jesus sprach zu ihr: "Du hast recht, wenn du sagst: 'Ich habe keinen Mann.'
John GerGruen 4:18  Fünf Männer hast du schon gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Da hast du die Wahrheit gesagt."
John GerGruen 4:19  "Herr", sagte darauf das Weib zu ihm, "ich sehe, du bist ein Prophet.
John GerGruen 4:20  Unsere Väter haben Gott auf diesem Berge angebetet; ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten müsse."
John GerGruen 4:21  Und Jesus sprach zu ihr: "Weib, glaube mir: Die Stunde kommt, da ihr weder auf dem Berge dort noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.
John GerGruen 4:22  Ihr betet an, was ihr nicht kennet; wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden.
John GerGruen 4:23  Jedoch die Stunde kommt, und sie ist jetzt da, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden. Der Vater sucht solche Anbeter;
John GerGruen 4:24  denn Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihm im Geist und in der Wahrheit anbeten."
John GerGruen 4:25  Das Weib entgegnete ihm: "Ich weiß, daß der Messias - das ist der sogenannte Christus - kommt. Ist er einmal da, dann wird er alles uns verkünden."
John GerGruen 4:26  Da sagte Jesus zu ihr: "Ich bin es, der mit dir redet."
John GerGruen 4:27  Darüber kamen seine Jünger. Sie wunderten sich sehr, daß er mit einem Weibe rede. Doch fragte keiner: "Was willst du von ihr?" oder "Was redest du mit ihr?"
John GerGruen 4:28  Das Weib ließ ihren Wasserkrug indessen stehen, eilte in die Stadt und sagte zu den Leuten:
John GerGruen 4:29  "Kommt, seht einen Mann, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe. Vielleicht ist dieser der Christus."
John GerGruen 4:31  Inzwischen baten ihn seine Jünger: "Rabbi, iß!"
John GerGruen 4:32  Er aber sprach zu ihnen: "Ich habe eine Speise zum Essen, die ihr nicht kennt."
John GerGruen 4:33  Die Jünger sprachen zueinander: "Hat ihm denn jemand zu essen gebracht?"
John GerGruen 4:34  Und Jesus sprach zu ihnen: "Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zur Vollendung zu bringen.
John GerGruen 4:35  Sagt ihr denn nicht: Noch vier Monate, und dann kommt die Ernte? Seht, ich sage euch: Erhebt eure Augen und betrachtet die Felder; sie sind weiß zur Ernte.
John GerGruen 4:36  Schon empfängt der Schnitter seinen Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, daß Sämann und Schnitter sich zugleich erfreuen.
John GerGruen 4:37  Hier wird das Sprichwort wahr: 'Ein anderer sät, ein anderer erntet.'
John GerGruen 4:38  Ich habe euch ausgesandt zu ernten, wo ihr nicht gearbeitet habt; andere taten die Arbeit, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten."
John GerGruen 4:39  Viele Samariter aus jener Stadt glaubten an ihn, weil das Weib ihnen fest versicherte: "Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe."
John GerGruen 4:40  Die Samariter kamen zu ihm und baten ihn, bei ihnen zu bleiben.
John GerGruen 4:41  Er blieb dort zwei Tage. Noch viel mehr glaubten an ihn um seiner Lehre willen.
John GerGruen 4:42  Dem Weibe aber sagten sie: "Nicht mehr um deines Redens willen glauben wir, nun haben wir ihn selbst gehört, wir wissen: Dieser ist wahrhaft der Heiland der Welt."
John GerGruen 4:43  Nach den zwei Tagen zog er von dort weiter und ging nach Galiläa.
John GerGruen 4:44  Auch Jesus selbst ist ein Beweis dafür, daß ein Prophet in seiner Heimat keine Anerkennung findet.
John GerGruen 4:45  Doch als er nach Galiläa kam, da nahmen ihn die Galiläer auf; sie hatten alles gesehen, was er in Jerusalem am Feste gewirkt hatte; auch sie waren nämlich zum Feste gekommen.
John GerGruen 4:46  So kam er wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. Da war ein königlicher Beamter in Kapharnaum, dessen Sohn krank darniederlag.
John GerGruen 4:47  Als er vernahm, daß Jesus von Judäa her nach Galiläa komme, suchte er ihn auf und bat ihn, er möge kommen und seinen Sohn, der schon im Sterben liege, heilen.
John GerGruen 4:48  Und Jesus sprach zu ihm: "Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht."
John GerGruen 4:49  Da bat ihn der königliche Beamte: "Herr, komm, bevor mein Kind stirbt."
John GerGruen 4:50  Und Jesus sprach zu ihm: "Geh heim, dein Sohn lebt." Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus ihm gesagt hatte, und ging heim.
John GerGruen 4:51  Er war noch auf dem Wege, da kamen ihm seine Knechte entgegen mit der Kunde: "Dein Sohn lebt."
John GerGruen 4:52  Er fragte sie nach der Stunde, in der die Besserung eingetreten sei. Sie sagten ihm: "Gestern um die siebte Stunde hat ihn das Fieber verlassen."
John GerGruen 4:53  Da erkannte der Vater, daß es genau die Stunde gewesen war, da Jesus ihm gesagt hatte: "Dein Sohn lebt." Nun wurde er mit seinem Hause gläubig.
John GerGruen 4:54  Das war schon das zweite Zeichen, das Jesus nach der Rückkehr aus Judäa nach Galiläa gewirkt hatte.
Chapter 5
John GerGruen 5:1  Hernach war ein Fest der Juden, und Jesus ging nach Jerusalem hinauf.
John GerGruen 5:2  Am Schaftor zu Jerusalem befindet sich ein Teich, der auf hebräisch Bethesda heißt; er hat fünf Hallen.
John GerGruen 5:3  In diesen lag eine Menge Kranker: Blinde, Lahme und Schwindsüchtige, die warteten, bis das Wasser in Wallung kam.
John GerGruen 5:4  Stieg doch von Zeit zu Zeit ein Engel /des Herrn/ in den Teich herab und ließ das Wasser aufwallen. Wer zuerst in dieses wallende Wasser stieg, ward gesund, an welchem Übel er auch leiden mochte.
John GerGruen 5:5  Dort war ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre lang an einer Krankheit litt.
John GerGruen 5:6  Jesus sah ihn daliegen, und er erfuhr, daß er schon lange leide. Er fragte ihn: "Willst du gesund werden?"
John GerGruen 5:7  Der Kranke sprach zu ihm: "O Herr, ich habe ja keinen Menschen, der mich in den Teich brächte, wenn das Wasser in Wallung kommt. Bis ich dann komme, steigt ein anderer schon vor mir hinein."
John GerGruen 5:8  Und Jesus sprach zu ihm: "Steh auf, nimm dein Bett und geh umher!"
John GerGruen 5:9  Und sogleich ward der Mann gesund; er nahm sein Bett und ging umher. Jener Tag war aber ein Sabbat.
John GerGruen 5:10  Die Juden sagten deshalb zum Geheilten: "Es ist Sabbat; du darfst dein Bett nicht tragen."
John GerGruen 5:11  Er aber sprach zu ihnen: "Der mich gesund gemacht hat, sprach zu mir: 'Nimm dein Bett und geh!'"
John GerGruen 5:12  Sie fragten ihn: "Wer ist der Mensch, der dir gesagt hat: 'Nimm dein Bett und geh umher?'"
John GerGruen 5:13  Doch der Geheilte wußte nicht, wer es war; denn Jesus hatte sich entfernt, weil auf dem Platz ein Gedränge herrschte.
John GerGruen 5:14  Später traf ihn Jesus im Tempel und sprach zu ihm: "Siehe, du bist gesund geworden; sündige nun nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres widerfahre."
John GerGruen 5:15  Da ging der Mann weg und sagte es den Juden, daß Jesus es sei, der ihn gesund gemacht habe.
John GerGruen 5:16  Die Juden verfolgten nun Jesus, weil er solches am Sabbat tat.
John GerGruen 5:17  Doch Jesus sprach zu ihnen: "Mein Vater wirkt bis zur Stunde, und ich wirke auch."
John GerGruen 5:18  Deshalb trachteten ihm die Juden noch mehr nach dem Leben, nicht nur weil er den Sabbat brach, sondern auch weil er Gott seinen Vater nannte und sich so Gott gleichstellte.
John GerGruen 5:19  Doch Jesus sprach zu ihnen: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, vielmehr nur das, was er den Vater wirken sieht. Was dieser tut, das tut auf gleiche Weise auch der Sohn.
John GerGruen 5:20  Der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut, ja, noch größere Werke als diese wird er ihm zeigen, so daß ihr staunen werdet.
John GerGruen 5:21  Denn wie der Vater Tote auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will.
John GerGruen 5:22  Auch richtet der Vater niemand, vielmehr hat er das Gericht ganz dem Sohn überlassen,
John GerGruen 5:23  damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
John GerGruen 5:24  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer auf mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben; er kommt nicht ins Gericht; vielmehr ist er bereits vom Tode zum Leben übergegangen.
John GerGruen 5:25  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist jetzt da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und die sie hören, werden leben.
John GerGruen 5:26  Denn wie der Vater in sich selber das Leben hat, so hat er auch dem Sohn verliehen, das Leben in sich selbst zu haben.
John GerGruen 5:27  Auch gab er ihm die Macht, Gericht zu halten; weil er Menschensohn ist.
John GerGruen 5:28  Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, da alle, die in den Gräbern ruhen, seine Stimme hören werden.
John GerGruen 5:29  Die Gutes getan haben, werden auferstehen zur Auferstehung für das Leben, die Böses getan haben, zur Auferstehung der Verdammnis.
John GerGruen 5:30  Aus mir selber kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es höre; mein Urteil ist gerecht: ich suche ja nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt, hat.
John GerGruen 5:31  Wenn ich für mich selber Zeugnis geben würde, so wäre mein Zeugnis nicht wahr.
John GerGruen 5:32  Ein anderer legt für mich Zeugnis ab; ich weiß aber, daß das Zeugnis, das er über mich ablegt, wahr ist
John GerGruen 5:33  Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt.
John GerGruen 5:34  Ich aber brauche das Zeugnis eines Menschen nicht, sondern ich sage das nur, damit ihr Rettung findet.
John GerGruen 5:35  Er war die Lampe, die hell brannte; ihr aber wolltet euch in ihrem Scheine nur eine Zeitlang ergötzen.
John GerGruen 5:36  Nein, ich habe ein Zeugnis, wertvoller als das des Johannes: die Werke, die mir der Vater übertragen hat, damit ich sie vollende; gerade sie, die Werke, die ich vollbringe, bezeugen es von mir, daß mich der Vater gesandt hat.
John GerGruen 5:37  Der Vater, der mich gesandt hat, ist es auch, der selber Zeugnis über mich gegeben hat. Ihr freilich habt seine Stimme nie gehört, seine Gestalt nie gesehen;
John GerGruen 5:38  sein Wort habt ihr nicht in euch bewahrt, weil ihr nicht an den glaubt, den er gesandt hat.
John GerGruen 5:39  Ihr forscht in den Schriften, weil ihr glaubt, darin das ewige Leben zu besitzen; doch gerade diese legen Zeugnis von mir ab.
John GerGruen 5:40  Indes zu mir wollt ihr nicht kommen, um so das Leben zu haben.
John GerGruen 5:41  Mir ist es nicht darum zu tun, von Menschen Ehre zu empfangen.
John GerGruen 5:42  Ich aber habe erkannt, daß ihr die Liebe Gottes nicht in euch habt.
John GerGruen 5:43  Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und doch, ihr nehmt mich nicht auf. Kommt dann ein anderer in seinem eigenen Namen, den nehmt ihr auf.
John GerGruen 5:44  Wie könnt ihr zum Glauben kommen, da ihr auf Ehre voneinander bedacht seid und die Ehre vor dem einen Gott nicht sucht?
John GerGruen 5:45  Glaubt nicht, daß ich euch beim Vater anklagen werde. Wer euch anklagt, ist Moses, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt.
John GerGruen 5:46  Denn würdet ihr an Moses glauben, dann würdet ihr auch mir glauben; von mir hat er nämlich geschrieben.
John GerGruen 5:47  Wenn ihr nicht an seine Schriften glaubt, wie solltet ihr dann meinen Worten glauben?"
Chapter 6
John GerGruen 6:1  Hierauf fuhr Jesus an das andere Ufer des Galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias genannt wird.
John GerGruen 6:2  Eine große Menge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken wirkte.
John GerGruen 6:3  Und Jesus stieg auf den Berg, wo er sich mit seinen Jüngern niedersetzte.
John GerGruen 6:5  Als Jesus die Augen erhob und sah, wie eine große Menge auf ihn zukam, da sprach er zu Philippus: "Wo werden wir wohl Brote kaufen, daß diese essen können?"
John GerGruen 6:6  Er sagte dies aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; er wußte ja ganz gut, was er tun wollte.
John GerGruen 6:7  Philippus antwortete ihm: "Brot für zweihundert Denare reicht für diese nicht aus, wenn jeder auch nur ein wenig erhalten soll."
John GerGruen 6:8  Andreas, einer seiner Jünger, der Bruder des Simon Petrus, sprach zu ihm:
John GerGruen 6:9  "Es ist ein Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat; allein, was ist das für so viele?"
John GerGruen 6:10  Darauf sprach Jesus: "Lasset die Leute sich setzen.." Viel Gras war nämlich an dem Ort. Es lagerten sich die Männer, etwa fünftausend an der Zahl.
John GerGruen 6:11  Und Jesus nahm die Brote, sprach ein Dankgebet und ließ sie an die Leute, die sich gesetzt hatten, verteilen; ebenso die Fische, soviel sie eben wollten.
John GerGruen 6:12  Als sie nun satt geworden waren, sprach er zu seinen Jüngern: "Sammelt die Brocken, die übriggeblieben sind, damit nichts zugrunde gehe"
John GerGruen 6:13  Sie lasen auf und füllten zwölf Körbe voll mit Brocken der fünf Gerstenbrote; soviel war vom Essen übriggeblieben.
John GerGruen 6:14  Als die Leute sahen, welches Zeichen Jesus gewirkt hatte, riefen sie: "Da ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll."
John GerGruen 6:15  Doch Jesus merkte, daß sie kommen würden und ihn mit Gewalt fortführen wollten, um ihn zum König zu machen. Er zog sich deshalb ganz allein wieder auf den Berg zurück.
John GerGruen 6:16  Als es Abend ward, begaben sich seine Jünger ans Meer hinab.
John GerGruen 6:17  Dort bestiegen sie ein Boot und fuhren übers Meer auf Kapharnaum zu. Es war schon dunkel, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen.
John GerGruen 6:18  Das Meer war durch einen heftigen Sturm aufgewühlt.
John GerGruen 6:19  Sie waren etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien Welt gerudert; da sahen sie Jesus auf dem Meere wandeln und immer näher auf das Boot zukommen. Und sie erschraken.
John GerGruen 6:20  Er aber redete sie an: "Ich bin es, habt keine Furcht."
John GerGruen 6:21  Sie wollten ihn nun ins Boot nehmen, doch sogleich war das Boot am Land, auf das sie zuhielten.
John GerGruen 6:22  Des anderen 'Tages bemerkte die Menge, die am anderen Meeresufer zurückgeblieben war, daß nur ein einziges Fahrzeug dagewesen, daß Jesus mit seinen Jüngern nicht ins Boot gestiegen sei, daß vielmehr seine Jünger allein abgefahren seien.
John GerGruen 6:23  Indessen kamen andere Schiffe von Tiberias nahe an den Platz, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten.
John GerGruen 6:24  Als die Menge sah, daß weder Jesus noch seine Jünger dort geblieben seien, bestiegen auch sie die Boote und fuhren nach Kapharnaum und suchten Jesus.
John GerGruen 6:25  Sie fanden ihn am anderen Ufer und fragten ihn: "Rabbi, wann bist du hierher gekommen?"
John GerGruen 6:26  Jesus sprach zu ihnen: "Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.
John GerGruen 6:27  Bemüht euch nicht um die vergängliche Speise, vielmehr um die Speise, die zum ewigen Leben vorhält, die der Menschensohn euch geben wird; ihn hat Gott, der Vater ja besiegelt."
John GerGruen 6:28  Da sagten sie zu ihm: "Was müssen wir denn tun, um die Werke Gottes zu verrichten?"
John GerGruen 6:29  Und Jesus sprach zu ihnen: "Das ist das Werk Gottes, daß ihr an den glaubt, den er gesandt hat."
John GerGruen 6:30  Sie fragten ihn: "Welches Zeichen wirkst du denn, daß wir es sehen und an dich glauben? Welches Werk vollbringst du?
John GerGruen 6:31  Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, so wie geschrieben steht: 'Brot vom Himmel gab er ihnen zur Speise.'"
John GerGruen 6:32  Und Jesus sprach zu ihnen: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Moses gab euch das Himmelsbrot, sondern mein Vater gibt euch das wahre Himmelsbrot;
John GerGruen 6:33  der ist das Gottesbrot, der aus dem Himmel kommt und der Welt das Leben schenkt."
John GerGruen 6:34  Da riefen sie ihm zu: "Herr, gib uns immerdar dieses Brot!"
John GerGruen 6:35  Und Jesus sprach zu ihnen: "Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird es nicht mehr hungern; wer an mich glaubt, den wird es nie mehr dürsten.
John GerGruen 6:36  Indes, ich habe es euch ja schon gesagt: Ihr habt mich zwar gesehen, doch ihr glaubt nicht.
John GerGruen 6:37  Alles, was mir der Vater gibt, das kommt zu mir, und wer zu mir kommt, den stoße ich nicht zurück.
John GerGruen 6:38  Ich bin vom Himmel herabgestiegen, nicht um meinen eigenen Willen zu vollbringen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.
John GerGruen 6:39  Das aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat: Ich soll nichts von dem, was er mir gegeben hat, verlorengehen lassen, vielmehr es auferwecken am Jüngsten Tage.
John GerGruen 6:40  So ist es der Wille meines Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben habe; ich aber werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage."
John GerGruen 6:41  Da murrten die Juden über ihn, weil er gesagt hatte: "Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel gekommen ist."
John GerGruen 6:42  Sie sprachen: "Ist das nicht Jesus, der Sohn Josephs? Und kennen wir nicht seinen Vater und seine Mutter? Wie kann er sagen: 'Ich bin vom Himmel herabgekommen?'"
John GerGruen 6:43  Doch Jesus sprach zu ihnen: "Murret nicht untereinander!
John GerGruen 6:44  Niemand kann zu mir kommen, wenn ihn nicht der Vater, der mich gesandt hat, zieht; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.
John GerGruen 6:45  Bei den Propheten steht geschrieben: 'Sie alle werden Schüler Gottes sein.' Wer immer auf den Vater hört und sich belehren läßt, der kommt zu mir.
John GerGruen 6:46  Nicht, als ob je einer den Vater gesehen hätte. Nur der, der bei Gott ist, hat den Vater gesehen.
John GerGruen 6:47  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben.
John GerGruen 6:49  Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben.
John GerGruen 6:50  Das Brot, das aus dem Himmel kommt, ist solcher Art, daß keiner stirbt, der davon ißt.
John GerGruen 6:51  Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot ißt, wird ewig leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt."
John GerGruen 6:52  Da stritten die Juden untereinander und sagten: "Wie kann uns dieser das Fleisch zu essen geben?"
John GerGruen 6:53  Jesus aber sprach zu ihnen: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht essen und sein Blut nicht trinken werdet, so werdet ihr das Leben nicht in euch haben.
John GerGruen 6:54  Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.
John GerGruen 6:55  Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut wirklich ein Trank.
John GerGruen 6:56  Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.
John GerGruen 6:57  Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich kraft des Vaters lebe, so wird auch, wer mich ißt, durch mich leben.
John GerGruen 6:58  So ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist, nicht wie jenes, das die Väter gegessen haben, die gestorben sind. Wer dieses Brot ißt, wird ewig leben."
John GerGruen 6:59  Dies sprach er, als er zu Kapharnaum in der Synagoge lehrte.
John GerGruen 6:60  Viele seiner Jünger, die zugehört hatten, erklärten: "Diese Rede ist schwer zu ertragen; wer mag ihn weiter anhören?"
John GerGruen 6:61  Doch Jesus wußte von sich aus, daß seine Jünger darüber murrten, und er sprach zu ihnen: "Ihr nehmt daran Anstoß?
John GerGruen 6:62  Wenn ihr den Menschensohn nun dahin auffahren seht, wo er zuvor war?
John GerGruen 6:63  Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und Leben.
John GerGruen 6:64  Doch es sind einige unter euch, die nicht glauben." Denn Jesus wußte von Anfang an, wer die wären, die nicht glauben, und wer der ist, der ihn verraten würde.
John GerGruen 6:65  So fuhr er fort: "Deshalb habe ich zu euch gesagt: Zu mir kann niemand kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist."
John GerGruen 6:66  Von da an zogen sich viele seiner Jünger ganz zurück und gingen nicht mehr mit ihm.
John GerGruen 6:67  Da fragte Jesus die Zwölf: "Wollt vielleicht auch ihr weggehen?"
John GerGruen 6:68  Darauf gab ihm Simon Petrus zur Antwort: "Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.
John GerGruen 6:69  Wir glauben und wir wissen, daß du der Heilige Gottes bist."
John GerGruen 6:70  Und Jesus sprach zu ihnen: "Habe ich nicht euch Zwölf mir auserwählt? Und doch - einer aus euch ist ein Teufel."
John GerGruen 6:71  Damit meinte er den Judas Iskariot, den Sohn des Simon; denn dieser war daran, ihn zu verraten; einer aus den Zwölfen.
Chapter 7
John GerGruen 7:1  Hernach wanderte Jesus in Galiläa umher; denn in Judäa wollte er nicht mehr umherwandern, weil die Juden ihn zu töten suchten.
John GerGruen 7:2  Unterdessen kam das jüdische Laubhüttenfest heran.
John GerGruen 7:3  Da sagten seine Brüder zu ihm: "Geh fort von hier, begib dich nach Judäa, damit auch deine Anhänger die Werke sehen, die du vollbringst.
John GerGruen 7:4  Denn niemand wirkt im verborgenen, der öffentlich bekannt werden will. Kannst du solche Dinge tun, so zeige dich offen vor der Welt."
John GerGruen 7:5  Selbst seine Brüder glaubten also nicht an ihn.
John GerGruen 7:6  Deshalb sagte Jesus zu ihnen: "Die Zeit ist für mich noch nicht gekommen; für euch ist freilich die Zeit stets geschickt.
John GerGruen 7:7  Euch kann die Welt nicht hassen; mich aber haßt sie, weil ich ihr bezeuge, daß ihre Werke böse sind.
John GerGruen 7:8  Ihr mögt zum Feste hinaufgehen; ich gehe zu diesem Feste noch nicht hinauf; denn meine Zeit ist noch nicht da."
John GerGruen 7:10  Nachdem seine Brüder zum Fest abgereist waren, ging er selbst auch hinauf, aber nicht öffentlich, nur im geheimen.
John GerGruen 7:11  Die Juden suchten ihn beim Fest und fragten: "Wo ist er denn?"
John GerGruen 7:12  Man redete viel von ihm heimlich im Volke. Die einen sagten: "Er meint es gut." Andere aber sagten: "Nein, im Gegenteil, er verführt das Volk."
John GerGruen 7:13  Doch offen sprach von ihm keiner aus Furcht vor den Juden.
John GerGruen 7:14  Als nun das Fest schon halb vorüber war, ging Jesus in den Tempel und lehrte.
John GerGruen 7:15  Die Juden wunderten sich und fragten: "Wie kennt er sich in der Schrift aus, da er doch keinen Unterricht gehabt hat."
John GerGruen 7:16  Jesus sprach zu ihnen: "Ich habe meine Lehre nicht aus mir, vielmehr von dem, der mich gesandt hat.
John GerGruen 7:17  Wer sich Mühe gibt, seinen Willen zu erfüllen, der wird erkennen, ob meine Lehre von Gott ist, oder ob ich aus mir selber rede.
John GerGruen 7:18  Wer aus sich selber redet, sucht seine eigene Ehre; doch wer die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, ist ehrlich, und kein Unrecht ist in ihm.
John GerGruen 7:19  Hat euch nicht Moses das Gesetz gegeben? Und dennoch hält keiner aus euch das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten?"
John GerGruen 7:20  Die Menge rief: "Du bist verrückt. Wer trachtet dir denn nach dem Leben?"
John GerGruen 7:21  Jesus entgegnete: "Ein einziges Werk habe ich getan, und ihr seid alle befremdet darüber.
John GerGruen 7:22  Moses gab euch die Beschneidung - nicht als ob sie von Moses käme, sie stammt schon von den Vätern - und ihr nehmt die Beschneidung auch am Sabbat vor.
John GerGruen 7:23  Wenn jemand auch am Sabbat beschnitten werden darf, damit das Gesetz des Moses nicht übertreten wird, wie könnt ihr mir dann zürnen, wenn ich am Sabbat einen ganzen Menschen gesund gemacht habe?
John GerGruen 7:24  Urteilt doch nicht nach dem Augenschein, nein, richtet nach dem wahren Sachverhalt."
John GerGruen 7:25  Da sagten einige aus Jerusalem: "Ist das nicht der, den man zu töten sucht?
John GerGruen 7:26  Seht, er redet ja ganz offen, und man sagt nichts dagegen. Ja, sollten wirklich die Vorsteher einsehen, daß er der Christus ist?
John GerGruen 7:27  Wir aber wissen, woher er stammt. Wenn aber einmal der Christus kommt, weiß niemand, woher er stammt".
John GerGruen 7:28  Da rief Jesus, der im Tempel lehrte: "Ihr kennt mich, und ihr wißt, woher ich stamme. Ich bin nicht von mir selbst gekommen, vielmehr, der mich gesandt hat, ist der Wahrhaftige. Ihr freilich kennt ihn nicht.
John GerGruen 7:29  Ich aber kenne ihn: Ich stamme ja von ihm, und er hat mich gesandt."
John GerGruen 7:30  Da suchten sie ihn zu ergreifen; doch niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.
John GerGruen 7:31  Aus dem Volk glaubten viele an ihn und sprachen: "Wird der Christus, wenn er einmal kommt, wohl mehr Zeichen wirken als dieser?"
John GerGruen 7:32  Die Pharisäer wurden inne, daß man über ihn so im Volk sprach. Da sandten die Pharisäer und die Oberpriester Diener aus, ihn zu ergreifen.
John GerGruen 7:33  Und Jesus sprach: "Nur noch kurze Zeit bin ich bei euch; dann gehe ich zu dem, der mich gesandt hat.
John GerGruen 7:34  Ihr werdet mich zwar suchen, aber nicht finden, und wo ich bin, dahin könnt ihr nicht kommen."
John GerGruen 7:35  Da fragten sich die Juden: "Wohin will er denn gehen, daß wir ihn nicht finden sollen? Will er vielleicht in die Diaspora zu den Heiden gehen und die Heiden lehren?
John GerGruen 7:36  Was soll denn das bedeuten, wenn er sagt: 'Ihr werdet mich zwar suchen, aber nicht finden', und 'wo ich bin, dahin könnt ihr nicht kommen'?"
John GerGruen 7:37  Am letzten Tag, dem "großen Festtag" stand Jesus da und rief: "Wer dürstet, komme zu mir und trinke.
John GerGruen 7:38  Wer an mich glaubt, aus dessen Innern werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen."
John GerGruen 7:39  Er meinte damit den Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glauben, denn es gab noch keinen Geist, weil Jesus noch nicht in seine Herrlichkeit eingegangen war.
John GerGruen 7:40  Einige in der Menge, die diese Worte hörten, sagten: "Er ist wahrhaftig der Prophet."
John GerGruen 7:41  Andere sagten: "Er ist der Christus." Doch einige meinten: "Kommt der Christus denn aus Galiläa?
John GerGruen 7:42  Sagt nicht die Schrift: Er kommt aus dem Geschlechte Davids; aus Bethlehem, dem Flecken, wo David war, kommt der Christus."
John GerGruen 7:43  Und so entstand um seinetwillen ein Zwiespalt in der Menge.
John GerGruen 7:44  Einige aus ihnen wollten ihn ergreifen, doch niemand mochte an ihn Hand anlegen.
John GerGruen 7:45  Die Diener kehrten also zu den Oberpriestern und den Pharisäern zurück. Sie fragten: "Warum habt ihr ihn nicht mitgebracht?"
John GerGruen 7:46  Die Diener sagten: "Noch nie hat jemand so wie dieser Mensch gesprochen."
John GerGruen 7:47  Die Pharisäer hielten ihnen entgegen: "Habt auch ihr euch schon verführen lassen?
John GerGruen 7:48  Glaubt etwa einer von den Ratsherren an ihn oder einer von den Pharisäern?
John GerGruen 7:49  Nein, nur dieser Pöbel - er sei verflucht -, der vom Gesetze nichts versteht."
John GerGruen 7:50  Da sprach zu ihnen Nikodemus, derselbe, der früher schon einmal des Nachts zu ihm gekommen und der einer aus ihrer Mitte war:
John GerGruen 7:51  "Verurteilt bei uns das Gesetz einen Menschen, bevor man ihn gehört und untersucht hat, was er getan hat?"
John GerGruen 7:52  Da sagten sie zu ihm: "Bist vielleicht auch du aus Galiläa? Sieh nach in der Schrift und wisse, daß kein Prophet aus Galiläa kommt."
John GerGruen 7:53  Damit gingen sie auseinander, ein jeder in seine Wohnung.
Chapter 8
John GerGruen 8:2  Am frühen Morgen kam er wieder in den Tempel; alles Volk strömte ihm zu. Er setzte sich und lehrte sie.
John GerGruen 8:3  Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer ein Weib daher, das beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie vor ihn hin
John GerGruen 8:4  und sprachen zu ihm: "Meister, dieses Weib ward beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt.
John GerGruen 8:5  Nun hat Moses im Gesetz geboten, solche zu steinigen. Was sagst du dazu?"
John GerGruen 8:6  Sie fragten dies aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen, damit sie Grund zur Anklage bekämen. Doch Jesus bückte sich und schrieb mit seinem Finger auf den Boden.
John GerGruen 8:7  Und als sie weiterhin mit Fragen in ihn drangen, da richtete er sich auf und sprach zu ihnen: "Wer von euch keine Sünde hat, der werfe den ersten Stein auf sie!"
John GerGruen 8:8  Dann bückte er sich wieder und schrieb weiter auf den Boden.
John GerGruen 8:9  Als sie dies hörten, schlichen sie sich, die Ältesten voran, einer nach dem anderen weg. Jesus blieb allein zurück mit dem Weib, das vor ihm stand.
John GerGruen 8:10  Da richtete sich Jesus auf und fragte sie: "Weib, wo sind sie die dich angeklagt haben? Hat keiner dich verurteilt?"
John GerGruen 8:11  "Keiner, Herr," gab sie zur Antwort. Darauf sprach Jesus zu ihr: "So will auch ich dich nicht verurteilen. Geh hin und sündige fortan nicht mehr!"
John GerGruen 8:12  Und Jesus sprach weiterhin zu ihnen: "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht im Finstern wandeln, sondern das Licht des Lebens haben."
John GerGruen 8:13  Da sagten die Pharisäer zu ihm: "Du zeugst für dich selbst; dein Zeugnis hat keinen Wert."
John GerGruen 8:14  Jesus erwiderte ihnen: "Auch wenn ich für mich selbst zeuge, so hat mein Zeugnis dennoch Wert; ich weiß, woher ich komme und wohin ich gehe. Ihr freilich wißt nicht, woher ich komme noch wohin ich gehe.
John GerGruen 8:15  Ihr urteilt nach dem Äußeren, ich urteile über niemand.
John GerGruen 8:16  Wenn ich aber ein Urteil fälle, so ist mein Urteil wahr; ich stehe ja nicht allein, der Vater, der mich gesandt hat, ist mit mir.
John GerGruen 8:17  In eurem Gesetze steht geschrieben, daß zweier Menschen Zeugnis beweiskräftig ist.
John GerGruen 8:18  Nun zeuge ich für mich, und es zeugt für mich der Vater, der mich gesandt hat."
John GerGruen 8:19  Da fragten sie ihn: "Wo ist dein Vater?" Und Jesus sprach: "Ihr kennt weder mich noch meinen Vater. Ja, würdet ihr mich kennen, dann würdet ihr auch meinen Vater kennen."
John GerGruen 8:20  Er sprach diese Worte an der Schatzkammer, als er im Tempel lehrte. Doch es ergriff ihn niemand, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.
John GerGruen 8:21  Dann sprach er weiter zu ihnen: "Ich gehe fort; ihr werdet mich zwar suchen, aber doch in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen."
John GerGruen 8:22  Die Juden sagten: "Will er sich etwa selber töten, daß er sagt: 'Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen'?"
John GerGruen 8:23  Er sprach zu ihnen: "Ihr stammt von unten, ich stamme von oben; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.
John GerGruen 8:24  Ich habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; wenn ihr nicht glaubt, daß ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben"
John GerGruen 8:25  Sie fragten ihn: "Wer bist du denn?" Doch Jesus sprach zu ihnen: "Daß ich überhaupt noch mit euch rede!
John GerGruen 8:26  Ich hätte über euch noch vieles zu sagen und zu richten. Doch der, der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und ich verkünde der Welt das, was ich von ihm gehört habe."
John GerGruen 8:27  Sie merkten nicht, daß er vom Vater zu ihnen sprach.
John GerGruen 8:28  Jesus fuhr dann fort: "Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet Ihr erkennen, daß ich es bin und nichts aus mir selber tue, daß ich vielmehr nur das verkünde, was der Vater mich gelehrt hat.
John GerGruen 8:29  Der mich gesandt hat, ist immer mit mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allzeit tue, was ihm wohlgefällig ist."
John GerGruen 8:31  Darauf sprach Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: "Wenn ihr euch an mein Wort haltet, dann seid ihr meine echten Jünger.
John GerGruen 8:32  Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen."
John GerGruen 8:33  Sie antworteten ihm: "Wir sind doch Kinder Abrahams und waren niemals bei irgend jemand Knecht. Wie magst du sagen: 'Ihr werdet frei werden'?"
John GerGruen 8:34  Und Jesus sprach zu ihnen: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer immer die Sünde begeht, ist ein Knecht der Sünde.
John GerGruen 8:35  Der Knecht bleibt nicht für immer im Hause; der Sohn dagegen bleibt für immer.
John GerGruen 8:36  Wenn der Sohn euch frei macht, so seid ihr in Tat und Wahrheit frei.
John GerGruen 8:37  Wohl weiß ich, ihr seid Kinder Abrahams; doch ihr sucht mich zu töten, weil mein Wort in euch nicht Boden findet.
John GerGruen 8:38  Was ich beim Vater geschaut habe, rede ich; ihr aber tut, was ihr bei eurem Vater gehört habt."
John GerGruen 8:39  Da sagten sie zu ihm: "Unser Vater ist Abraham." Jesus sprach zu ihnen: "Wenn ihr Abrahams Kinder seid, so vollbringt auch die Werke Abrahams.
John GerGruen 8:40  So aber sucht ihr mich zu töten, der ich euch die Wahrheit gesagt, die ich bei Gott vernommen habe. Abraham hat solches nicht getan.
John GerGruen 8:41  Ihr tut die Werke eures Vaters." Sie sagten ihm: "Wir stammen nicht aus einem Ehebruch; wir haben nur einen Vater, Gott."
John GerGruen 8:42  Jesus erwiderte ihnen: "Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben; ich bin von Gott ausgegangen und gekommen. Ich bin nicht aus eigener Sendung da; nein, jener hat mich gesandt.
John GerGruen 8:43  Warum versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt.
John GerGruen 8:44  Ihr habt den Teufel zum Vater und wollt nach den Gelüsten eures Vaters handeln. Dieser war ein Menschenmörder von Anbeginn her und stand nicht in der Wahrheit, weil in ihm keine Wahrheit ist. Wenn er eine Lüge spricht, alsdann spricht er so recht aus seinem Eigenen; er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.
John GerGruen 8:45  Weil ich jedoch die Wahrheit rede, so glaubt ihr mir nicht
John GerGruen 8:46  Wer aus euch kann mich einer Sünde überführen? Wenn ich euch also die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht?
John GerGruen 8:47  Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes; ihr hört nicht, weil ihr nicht aus Gott seid."
John GerGruen 8:48  Die Juden gaben ihm zur Antwort: "Haben wir nicht recht, wenn wir sagen, daß du ein Samariter und von Sinnen bist?"
John GerGruen 8:49  Und Jesus sprach: "Ich bin nicht von Sinnen; ich ehre meinen Vater, doch ihr entehrt mich.
John GerGruen 8:50  Ich suche nicht meine eigne Ehre; doch es gibt einen, der auf sie bedacht ist und richtet.
John GerGruen 8:51  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort bewahrt, der wird in Ewigkeit den Tod nicht schauen."
John GerGruen 8:52  Da sagten zu ihm die Juden: "Nun wissen wir, daß du von Sinnen bist. Abraham und die Propheten sind gestorben, und du behauptest: 'Wer mein Wort bewahrt, der wird in Ewigkeit den Tod nicht kosten.'
John GerGruen 8:53  Stehst du etwa höher als unser Vater Abraham, der doch gestorben ist, und als die Propheten, die auch gestorben sind? Was machst du aus dir selbst?"
John GerGruen 8:54  Und Jesus sprach: "Wenn ich mich selbst ehren würde, so wäre meine Ehre nichts; nun ist es jedoch mein Vater, der mich ehrt, von dem ihr sagt, er sei euer Gott.
John GerGruen 8:55  Ihr kennt ihn nicht; ich aber kenne ihn. Würde ich sagen: Ich kenne ihn nicht, so wäre ich, was ihr seid, ein Lügner. Ich aber kenne ihn und bewahre sein Wort.
John GerGruen 8:56  Abraham, euer Vater, hat gejubelt, daß er meinen Tag schauen sollte; er sah ihn und frohlockte."
John GerGruen 8:57  Da sagten ihm die Juden: "Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben?"
John GerGruen 8:58  Da sagte Jesus zu ihnen: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich."
John GerGruen 8:59  Da griffen sie nach Steinen, um auf ihn zu werfen. Doch Jesus verbarg sich und ging aus dem Tempel.
Chapter 9
John GerGruen 9:1  Im Vorübergehen sah er einen Mann, der von Geburt an blind war.
John GerGruen 9:2  Seine Jünger fragten ihn: "Rabbi, wer hat gesündigt, er oder seine Eltern, daß er blind geboren ward?"
John GerGruen 9:3  Jesus antwortete: "Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, es sollten vielmehr die Werke Gottes sich an ihm offenbaren.
John GerGruen 9:4  Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist. Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.
John GerGruen 9:5  Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt."
John GerGruen 9:6  So sprach er, spuckte auf den Boden, machte mit Speichel einen Teig, strich den Teig auf die Augen des Blinden
John GerGruen 9:7  und sprach zu ihm: "Geh, wasche dich im Teiche Siloe!" - d.h. "Gesandter". Und er ging und wusch sich und kam sehend wieder.
John GerGruen 9:8  Die Nachbarn und die ihn vorher als Bettler gesehen hatten, sagten: "Ist das nicht der, der da gesessen und gebettelt hat?"
John GerGruen 9:9  Die einen sagten: "Ja, er ist es." Die anderen: "Nein, er sieht ihm nur ähnlich." Er selber sagte: "Doch, ich bin es."
John GerGruen 9:10  Sie fragten ihn: "Wie wurden dir die Augen geöffnet?"
John GerGruen 9:11  Er gab zur Antwort: "Der Mann, der Jesus heißt, hat einen Teig gemacht, mir die Augen bestrichen und zu mir gesagt: 'Geh hin zum Siloe und wasche dich.' So bin ich hingegangen, habe mich gewaschen, und jetzt kann ich sehen."
John GerGruen 9:12  Sie fragten ihn: "Wo ist jener?" Er sprach: "Ich weiß es nicht."
John GerGruen 9:13  Da brachten sie den Blindgewesenen zu den Pharisäern,
John GerGruen 9:14  weil es Sabbat war am Tage, da Jesus den Teig bereitet und ihm die Augen geöffnet hatte.
John GerGruen 9:15  Nun fragten ihn die Pharisäer noch einmal, wie er denn sehend geworden sei. Und er erzählte ihnen: "Er hat auf meine Augen einen Teig gestrichen, ich habe mich gewaschen und kann sehen."
John GerGruen 9:16  Da sagten einige aus den Pharisäern: "Dieser Mensch ist nicht aus Gott; er hält den Sabbat nicht." Doch andere sagten: "Wie kann ein Sünder solche Zeichen tun?" Und so entstand ein Zwiespalt unter ihnen.
John GerGruen 9:17  Sie fragten deshalb noch einmal den Blinden: "Was sagst denn du von ihm; er hat dir ja die Augen aufgetan?" Er sprach: "Er ist ein Prophet."
John GerGruen 9:18  Nun wollten die Juden von ihm nicht glauben, daß er blind gewesen und jetzt sehend geworden sei, bevor sie nicht die Eltern des Geheilten vorgeladen hätten.
John GerGruen 9:19  Sie fragten diese: "Ist dies euer Sohn, der, wie er sagt, blind geboren ist? Wie kommt es denn, daß er jetzt sehen kann?"
John GerGruen 9:20  Seine Eltern sprachen: "Wir wissen: Das ist unser Sohn; er wurde blind geboren.
John GerGruen 9:21  Wie es kommt, daß er jetzt sehend ist, wissen wir nicht, noch wissen wir, wer ihm die Augen aufgetan hat. Fragt ihn nur selbst, er ist ja großjährig und kann über sich selber Auskunft geben."
John GerGruen 9:22  So sprachen seine Eltern. Sie hatten nämlich Angst vor den Juden; denn die Juden hatten schon beschlossen, jeden, der ihn als Christus bekennen würde, aus der Synagoge auszuschließen.
John GerGruen 9:23  Deshalb sagten seine Eltern: "Er ist großjährig, fragt ihn nur selbst."
John GerGruen 9:24  Sie ließen den Mann, der blind gewesen, nochmals rufen und sagten zu ihm: "Gib Gott die Ehre. Wir wissen, daß jener Mensch ein Sünder ist."
John GerGruen 9:25  Er aber sprach: "Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht; eins aber weiß ich, daß ich blind gewesen bin und jetzt sehe."
John GerGruen 9:26  Da fragten sie ihn noch einmal: "Was hat er denn mit dir gemacht? Wie hat er dir die Augen aufgetan?"
John GerGruen 9:27  Da antwortete er ihnen: "Ich habe es euch doch schon gesagt, habt ihr es nicht gehört; warum wollt ihr es nochmals hören? Wollt ihr vielleicht auch seine Jünger werden?"
John GerGruen 9:28  Da schmähten sie ihn sehr und sagten: "Du magst sein Jünger sein; wir sind Jünger des Moses.
John GerGruen 9:29  Wir wissen, daß Gott zu Moses geredet hat; wir wissen aber nicht, woher der kommt."
John GerGruen 9:30  Da sprach der Mann zu ihnen: "Das ist aber doch merkwürdig, daß ihr nicht wißt, woher er ist, und doch hat er mir meine Augen aufgetan.
John GerGruen 9:31  Man weiß doch, daß Gott Sünder nicht erhört; wenn aber einer gottesfürchtig ist und Gottes Willen tut, den erhört er.
John GerGruen 9:32  Solange die Welt steht, hat man noch nie gehört, daß jemand einem Blindgeborenen die Augen aufgetan hätte.
John GerGruen 9:33  Wäre dieser nicht aus Gott, so könnte er nichts ausrichten."
John GerGruen 9:34  Da sagten sie zu ihm und riefen: "Ganz und gar in Sünden bist du geboren, und du willst uns belehren?" Und sie schlossen ihn aus.
John GerGruen 9:35  Jesus hörte, daß sie ihn ausgeschlossen hätten. Als er ihm begegnete, da fragte er ihn: "Glaubst du an den Menschensohn?"
John GerGruen 9:36  Er sprach: "Herr, wer ist es, daß ich an ihn glaube?"
John GerGruen 9:37  Und Jesus sprach zu ihm: "Du siehst ihn; der mit dir redet, ist es."
John GerGruen 9:38  Da rief er aus: "Herr, ich glaube!" und fiel vor ihm nieder.
John GerGruen 9:39  Und Jesus sprach: "Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen: Die Blinden sollen sehend werden und die Sehenden erblinden."
John GerGruen 9:40  Das hörten einige der Pharisäer, die in seiner Nähe standen, und sie fragten: "Sind vielleicht auch wir blind?"
John GerGruen 9:41  Und Jesus sprach: "Wäret ihr blind, so hättest ihr am Ende keine Sünde; nun aber sagt ihr: 'Wir sehen.' Sonach bleibt eure Sünde."
Chapter 10
John GerGruen 10:1  "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Schafstall geht, vielmehr woanders einsteigt, ist ein Dieb und Räuber.
John GerGruen 10:2  Wer aber durch die Tür eingeht, ist der Hirt der Schafe.
John GerGruen 10:3  Ihm öffnet der Torhüter, und auch die Schafe kennen seine Stimme. Er ruft seine Schafe bei Namen und führt sie heraus.
John GerGruen 10:4  Hat er dann alle, die ihm gehören, hinausgelassen, so geht er vor ihnen her; die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen.
John GerGruen 10:5  Einem Fremden aber werden sie nie folgen, vielmehr vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen."
John GerGruen 10:6  Dieses Gleichnis trug Jesus ihnen vor. Doch sie verstanden nicht, wen er damit meinte.
John GerGruen 10:7  Darauf sprach Jesus zu ihnen: "Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen.
John GerGruen 10:8  Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber. Deshalb haben auch die Schafe nicht auf sie gehört.
John GerGruen 10:9  Ich bin die Tür. Wer durch mich eingeht, der wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden.
John GerGruen 10:10  Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu verderben. Ich komme, damit sie Leben haben, ja, damit sie es überreichlich haben.
John GerGruen 10:11  Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt setzt sein Leben für seine Schafe ein.
John GerGruen 10:12  Der Mietling aber, der kein Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, sieht, wie der Wolf kommt; er läßt die Schafe im Stich und entflieht, und der Wolf fällt die Schafe an und versprengt sie.
John GerGruen 10:13  Der Mietling flieht, weil er Mietling ist und ihm nichts an den Schafen liegt.
John GerGruen 10:14  Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meiner, kennen mich,
John GerGruen 10:15  wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne. Ich setze mein Leben ein für die Schafe.
John GerGruen 10:16  Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Schafstall sind. Auch diese muß ich führen; sie werden meine Stimme hören, dann wird es eine Herde und ein Hirt sein.
John GerGruen 10:17  Deshalb liebt mich auch der Vater, weil ich mein Leben einsetze, um es wiederzugewinnen.
John GerGruen 10:18  Niemand entreißt es mir; freiwillig setze ich es ein. Ich habe Macht, es hinzugeben, und habe Macht, es wiederzugewinnen. Das ist der Auftrag, den ich von meinem Vater erhalten habe."
John GerGruen 10:19  Wiederum entstand ein Zwiespalt bei den Juden wegen dieser Rede.
John GerGruen 10:20  Viele von ihnen sagten: "Er ist besessen und von Sinnen. Was hört ihr ihm noch zu?"
John GerGruen 10:21  Andere sagten: "Das sind nicht Reden eines Besessenen; kann denn ein Dämon Blinden die Augen öffnen?"
John GerGruen 10:22  Man feierte das Fest der Tempelweihe in Jerusalem. Es war Winter.
John GerGruen 10:23  Und Jesus ging im Tempel, in der Halle Salomos, hin und her.
John GerGruen 10:24  Da umringten ihn die Juden und fragten ihn: "Wie lange läßt du uns im Ungewissen? Wenn du der Christus bist, so sag es uns offen heraus!"
John GerGruen 10:25  Und Jesus sprach zu ihnen: "Ich habe es euch ja schon gesagt, doch ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, zeugen für mich.
John GerGruen 10:26  Allein ihr glaubt nicht, weil ihr nicht aus meinen Schafen seid.
John GerGruen 10:27  Denn meine Schafe hören meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.
John GerGruen 10:28  Ich gebe ihnen ewiges Leben, und in Ewigkeit gehen sie nicht verloren, und niemand wird sie meiner Hand entreißen.
John GerGruen 10:29  Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen.
John GerGruen 10:31  Da hoben die Juden wiederum Steine auf, um ihn zu steinigen.
John GerGruen 10:32  Da sprach Jesus zu ihnen: "Viele gute Werke ließ ich euch in der Macht meines Vaters sehen. Um welches dieser Werke willen wollt ihr mich steinigen?"
John GerGruen 10:33  Die Juden sagten zu ihm: "Nicht eines guten Werkes wegen wollen wir dich steinigen, sondern der Gotteslästerung wegen, da du, der du nur ein Mensch bist, dich zu Gott machst."
John GerGruen 10:34  Und Jesus sprach zu ihnen: "Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: 'Ich sagte: Ihr seid Götter?'
John GerGruen 10:35  Wenn schon jene Götter heißen, an die das Wort Gottes erging, und da die Schrift nicht aufgehoben werden kann,
John GerGruen 10:36  wie könnt ihr von dem, den der Vater geweiht und in die Welt gesandt hat, sagen: 'Du lästerst Gott, 'weil ich gesagt habe: Ich bin der Sohn Gottes?
John GerGruen 10:37  Wenn ich die Werke meines Vaters nicht vollbringe, dann braucht ihr mir auch nicht zu glauben.
John GerGruen 10:38  Vollbringe ich sie aber und wollt ihr trotzdem mir nicht glauben, so glaubt doch wenigstens meinen Werken, auf daß ihr klar erkennt, daß der Vater in mir ist und ich im Vater bin."
John GerGruen 10:39  Da suchten sie ihn wieder zu ergreifen; doch er entzog sich ihren Händen.
John GerGruen 10:40  Dann überschritt er wiederum den Jordan und ging an den Ort, wo Johannes vormals getauft hatte. Dort blieb er.
John GerGruen 10:41  Und viele kamen zu ihm und sagten: "Johannes hat kein Zeichen gewirkt; doch alles, was Johannes von diesem gesagt hat, hat sich als wahr erwiesen."
Chapter 11
John GerGruen 11:1  Da war jemand krank, Lazarus aus Bethanien, dem Flecken der Maria und ihrer Schwester Martha.
John GerGruen 11:2  Maria war es gewesen, die den Herrn mit Öl gesalbt und die mit ihren Haaren seine Füße abgetrocknet hatte. Ihr Bruder Lazarus lag krank darnieder.
John GerGruen 11:3  Da ließen ihm die Schwestern sagen: "Herr, sieh, der, den du liebst, ist krank."
John GerGruen 11:4  Auf diese Botschaft hin sprach Jesus: "Diese Krankheit führt nicht zum Tode, sie dient zur Ehre Gottes; der Sohn Gottes soll durch sie verherrlicht werden.
John GerGruen 11:5  Jesus liebte Martha, deren Schwester Maria und den Lazarus.
John GerGruen 11:6  Nachdem er nun erfahren hatte, Lazarus sei krank, blieb er trotzdem noch zwei Tage an dem Orte, wo er sich gerade befand.
John GerGruen 11:7  Alsdann erst sagte er zu den Jüngern: "Laßt uns wieder nach Judäa gehen!"
John GerGruen 11:8  Die Jünger sagten zu ihm: "Rabbi, eben wollten dich die Juden steinigen; nun gehst du wiederum dorthin."
John GerGruen 11:9  Und Jesus sprach: "Hat nicht der Tag zwölf Stunden? Wer am Tage seines Weges geht, der strauchelt nicht, er sieht ja das Licht dieser Welt.
John GerGruen 11:10  Doch wer bei Nacht dahingeht, strauchelt, weil ihm das Licht fehlt."
John GerGruen 11:11  So sprach er; alsdann fügte er hinzu: "Lazarus, unser Freund, liegt im Schlafe; ich gehe aber hin, ihn aufzuwecken."
John GerGruen 11:12  Da sagten die Jünger zu ihm: "Herr, wenn er schläft, wird er gesund werden."
John GerGruen 11:13  Doch Jesus sprach von seinem Tode; sie aber meinten, er rede von der Ruhe des Schlafes.
John GerGruen 11:14  Da sagte ihnen Jesus offen heraus: "Lazarus ist gestorben.
John GerGruen 11:15  Ich freue mich aber euretwegen, daß ich nicht dort war, damit ihr glaubt. Doch laßt uns jetzt zu ihm gehen!"
John GerGruen 11:16  Da sagte Thomas, der auch der Zwilling heißt, zu den anderen Jüngern: "Laßt uns mitgehen, damit wir mit ihm sterben."
John GerGruen 11:17  Als Jesus ankam, fand er ihn bereits vier Tage im Grabe liegen.
John GerGruen 11:18  Bethanien lag nahe bei Jerusalem, ungefähr fünfzehn Stadien davon entfernt.
John GerGruen 11:19  So waren viele Juden zu Martha und Maria gekommen, um sie ihres Bruders wegen zu trösten.
John GerGruen 11:20  Sobald Martha hörte, Jesus komme, ging sie ihm entgegen; Maria aber blieb zu Hause.
John GerGruen 11:21  Und Martha sprach zu Jesus: "Herr, wärest du dagewesen, wäre mein Bruder nicht gestorben.
John GerGruen 11:22  Doch auch so weiß ich, daß Gott dir alles gibt, was du von Gott erbittest."
John GerGruen 11:23  Und Jesus sprach zu ihr: "Dein Bruder wird auferstehen."
John GerGruen 11:24  Martha sprach zu ihm: "Ich weiß, daß er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tage."
John GerGruen 11:25  Und Jesus sprach zu ihr: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist.
John GerGruen 11:26  Wer aber lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?"
John GerGruen 11:27  "Ja, Herr", sprach sie, "ich glaube, daß du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes, der in die Welt kommen soll."
John GerGruen 11:28  So sprach sie, ging weg und rief Maria, ihre Schwester, und sagte zu ihr leise: "Der Meister ist da und ruft dich."
John GerGruen 11:29  Kaum hatte sie dies gehört, stand sie schnell auf und eilte zu ihm hin.
John GerGruen 11:30  Jesus hatte den Flecken noch nicht betreten; er war noch an der Stelle, wo Martha ihn getroffen hatte.
John GerGruen 11:31  Als die Juden, die bei ihr im Hause waren und sie trösteten, gesehen hatten, daß Maria sich eilends erhoben hatte und weggegangen war, folgten sie ihr in der Meinung, sie gehe zum Grabe, um dort zu weinen.
John GerGruen 11:32  Als Maria an die Stelle kam, wo Jesus war, und sie ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen mit den Worten: "Herr, wärst du dagewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben."
John GerGruen 11:33  Als Jesus sah, wie sie so weinte und wie die Juden, die mit ihr gekommen waren, gleichfalls weinten, ward er innerlich tief ergriffen und erschüttert;
John GerGruen 11:34  er fragte: "Wohin habt ihr ihn gelegt?" Sie sagten ihm: "Herr, komm und sieh!"
John GerGruen 11:37  Doch einige aus diesen meinten: "Hätte dieser, der dem Blinden die Augen aufgetan hat, nicht machen können, daß er nicht starb?"
John GerGruen 11:38  Und Jesus, wiederum innerlich tief erschüttert, ging zum Grabe. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war.
John GerGruen 11:39  Und Jesus sprach: "Nehmt den Stein hinweg!" Da sagte Martha, die Schwester des Verstorbenen, zu ihm: "Herr, er riecht schon; es ist bereits vier Tage her."
John GerGruen 11:40  Doch Jesus sprach zu ihr: "Habe ich dir nicht gesagt, daß, wenn du glaubst, du die Herrlichkeit Gottes sehen würdest?"
John GerGruen 11:41  Nun hoben sie den Stein hinweg. Und Jesus hob die Augen himmelwärts und betete: "Ich danke dir, Vater, daß du mich erhört hast.
John GerGruen 11:42  Ich wußte zwar, daß du mich jederzeit erhörst. Jedoch ich sagte es des Volkes wegen, das hier steht, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast."
John GerGruen 11:43  Nach diesen Worten rief er mit lauter Stimme: "Lazarus, komm heraus!"
John GerGruen 11:44  Und der Tote kam heraus, an Händen und Füßen mit Binden eingewickelt und das Angesicht mit einem Schweißtuch bedeckt. Und Jesus sprach zu ihnen: "Macht ihn frei und laßt ihn gehen!"
John GerGruen 11:45  Viele Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was er getan hatte, glaubten an ihn.
John GerGruen 11:46  Doch einige aus ihnen gingen zu den Pharisäern und erzählten ihnen, was Jesus getan hatte.
John GerGruen 11:47  Die Oberpriester und die Pharisäer riefen nun den Hohen Rat zusammen und sagten: "Was sollen wir tun, da dieser Mensch so viele Zeichen wirkt?
John GerGruen 11:48  Denn lassen wir ihn weiter gewähren, so werden alle an ihn glauben; dann aber kommen die Römer und nehmen uns Land und Leute weg."
John GerGruen 11:49  Einer aber unter ihnen, Kaiphas, der Hohepriester jenes Jahres, sprach zu ihnen: "Ihr versteht nichts,
John GerGruen 11:50  bedenkt auch nicht, daß es für euch besser ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als daß das ganze Volk zugrunde gehe."
John GerGruen 11:51  Das sagte er indes nicht aus sich selbst; vielmehr, weil er in jenem Jahre Hoherpriester war, weissagte er, daß Jesus für das Volk sterben werde,
John GerGruen 11:52  ja, nicht für das Volk allein, sondern auch, um die zerstreuten Kinder Gottes zu einem Volk zu vereinen.
John GerGruen 11:53  Von diesem Tage an waren sie entschlossen, ihn zu töten.
John GerGruen 11:54  Darum wandelte Jesus nicht mehr öffentlich bei den Juden, sondern zog sich von dort zurück in eine Gegend nahe der Steppe, in eine Stadt mit Namen Ephrem. Dort verweilte er mit seinen Jüngern.
John GerGruen 11:55  Nun war das Osterfest der Juden nahe. Da zogen viele vom Lande vor dem Osterfest nach Jerusalem hinauf, um sich zu reinigen.
John GerGruen 11:56  Sie suchten Jesus und fragten einander im Tempel: "Was meint ihr? Wird er wohl zum Feste kommen?"
John GerGruen 11:57  Die Oberpriester und die Pharisäer hatten nämlich den Befehl erlassen, jeder, der von seinem Aufenthalt wisse, müsse es anzeigen, damit man ihn festnehmen könne.
Chapter 12
John GerGruen 12:1  Sechs Tage vor dem Osterfest kam Jesus nach Bethanien, wo Lazarus wohnte, den Jesus von den Toten auferweckt hatte.
John GerGruen 12:2  Dort bereitete man ihm ein Gastmahl. Martha wartete auf; Lazarus war einer seiner Tischgenossen.
John GerGruen 12:3  Maria aber nahm ein Pfund von echtem, kostbarem Nardenöl und salbte die Füße Jesu und trocknete die Füße Jesu mit ihren Haaren ab. Das Haus ward vom Duft der Salbe ganz erfüllt.
John GerGruen 12:4  Da sagte einer von den Jüngern, Judas Iskariot, der ihn verraten sollte:
John GerGruen 12:5  "Warum hat man dieses Salböl nicht um dreihundert Denare verkauft und es den Armen gegeben?"
John GerGruen 12:6  Das sagte er indessen nicht, weil ihm an den Armen etwas gelegen wäre, vielmehr weil er ein Dieb war und die Kasse hatte und das, was einging, auf die Seite brachte.
John GerGruen 12:7  Doch Jesus sprach: "Laßt sie in Ruhe, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses aufbewahre.
John GerGruen 12:8  Die Armen habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit."
John GerGruen 12:9  Da hörte eine große Anzahl Juden, daß er dort sei. Sie kamen nicht bloß Jesu wegen, vielmehr auch, um den Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte.
John GerGruen 12:10  Die Oberpriester beschlossen nun, auch Lazarus zu töten,
John GerGruen 12:11  weil seinetwegen viele Juden hingingen und an Jesus glaubten.
John GerGruen 12:12  Am Tag darauf erfuhr die Volksmenge, die zum Fest gekommen war, daß sich Jesus auf dem Wege nach Jerusalem befinde.
John GerGruen 12:13  Sie nahmen Palmzweige und zogen ihm entgegen und riefen: "Hosanna! Gepriesen sei, der kommt im Namen des Herrn! Du König Israels!"
John GerGruen 12:14  Und Jesus traf auf einen jungen Esel und setzte sich darauf, so wie geschrieben steht:
John GerGruen 12:15  "Fürchte dich nicht, du Tochter Sion, siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Füllen eines Esels."
John GerGruen 12:16  Zuerst verstanden seine Jünger es nicht; hernach aber, als Jesus verherrlicht war, erinnerten sie sich, daß dies über ihn geschrieben stand und daß sie dabei mitgewirkt hatten.
John GerGruen 12:17  Die Volksmenge, die bei ihm gewesen war, als er den Lazarus aus dem Grabe gerufen und von den Toten auferweckt hatte, legte Zeugnis ab.
John GerGruen 12:18  Darum zog ihm auch das Volk entgegen, weil es vernommen hatte, daß er dieses Wunder gewirkt habe.
John GerGruen 12:19  Die Pharisäer aber sagten zueinander: "Da seht ihr nun, daß ihr nichts ausrichtet. Seht: alle Welt läuft ihm nach."
John GerGruen 12:20  Unter denen, die hinaufgepilgert waren, um am Fest anzubeten, befanden sich auch einige Heiden.
John GerGruen 12:21  Diese wandten sich an Philippus, der aus Bethsaida in Galiläa war, und baten ihn: "Herr, wir möchten Jesus sehen."
John GerGruen 12:22  Philippus ging und besprach sich mit Andreas, dann trugen es Andreas und Philippus Jesus vor.
John GerGruen 12:23  Und Jesus sprach zu ihnen: "Die Stunde ist gekommen, da der Menschensohn verherrlicht wird.
John GerGruen 12:24  Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es für sich allein; wenn es aber stirbt, bringt es viele Frucht.
John GerGruen 12:25  Wer sein Leben liebt, wird es verlieren; doch wer sein Leben in dieser Welt haßt, der wird es für das ewige Leben bewahren.
John GerGruen 12:26  Wer mir dienen will, folge mir; denn wo ich bin, soll auch mein Diener sein. Und wer mir dient, den wird mein Vater ehren.
John GerGruen 12:27  Jetzt ist meine Seele tief erschüttert. Jedoch, was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde. Ist doch deshalb gerade diese Stunde über mich gekommen.
John GerGruen 12:28  Vater, verherrliche Deinen Namen!" Da erscholl eine Stimme vom Himmel: "Ich habe verherrlicht, und ich will weiterhin verherrlichen."
John GerGruen 12:29  Das Volk, das dastand und es hörte, sprach: "Es hat gedonnert." Andere indes behaupteten: "Ein Engel hat mit ihm geredet."
John GerGruen 12:30  Jesus sprach: "Nicht meinethalben ertönte diese Stimme, sondern euretwegen.
John GerGruen 12:31  Denn jetzt vollzieht sich das Gericht in dieser Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen.
John GerGruen 12:32  Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen."
John GerGruen 12:33  Mit diesen Worten wollte er andeuten, welch einen Tod er sterben werde.
John GerGruen 12:34  Da sprach das Volk zu ihm: "Wir haben aus dem Gesetz erfahren, daß der Christus ewig bleibt. Wie kannst du sagen: 'Der Menschensohn muß erhöht werden'? Wer ist denn dieser Menschensohn?"
John GerGruen 12:35  Und Jesus sprach zu ihnen: "Nur noch kurze Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt darin, solange ihr das Licht habt. Sonst möchte euch die Finsternis ergreifen. Wer im Finstern wandelt, weiß nicht, wohin er geht.
John GerGruen 12:36  Solange ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Kinder des Lichtes werdet." So sprach Jesus, ging weg und hielt sich vor ihnen verborgen.
John GerGruen 12:37  Obwohl er vor ihnen so viele Zeichen gewirkt hatte, glaubten sie doch nicht an ihn.
John GerGruen 12:38  Es sollte sich das Wort des Propheten Isaias erfüllen: "Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt? Wem ward der Arm des Herrn offenbar?"
John GerGruen 12:39  Darum konnten sie nicht glauben, wie es Isaias wiederum vorhergesagt:
John GerGruen 12:40  "Er machte ihre Augen blind und hart ihr Herz, auf daß sie mit den Augen nicht sehen, mit ihrem Herzen nicht verstehen und sie sich bekehren und ich sie heilen könnte."
John GerGruen 12:41  So sagte Isaias, als er seine Herrlichkeit schaute und von ihm sprach.
John GerGruen 12:42  Trotz alldem glaubten an ihn auch viele von den Ratsherren; nur wagten sie es der Pharisäer wegen nicht, sich offen zu bekennen, damit sie nicht aus der Synagoge ausgeschlossen würden.
John GerGruen 12:43  Die Ehre vor den Menschen galt ihnen eben mehr als die Ehre vor Gott.
John GerGruen 12:44  Und Jesus rief mit lauter Stimme: "Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, vielmehr an den, der mich gesandt hat,
John GerGruen 12:45  und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat.
John GerGruen 12:46  Ich hin als Licht in die Welt gekommen, damit keiner, der an mich glaubt, im Finstern bleibe.
John GerGruen 12:47  Wenn jemand meine Worte hört, aber nicht befolgt, den richte nicht ich. Ich bin nicht gekommen, die Welt zu richten, sondern die Welt zu retten.
John GerGruen 12:48  Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, hat seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, wird ihn am Jüngsten Tage richten.
John GerGruen 12:49  Nicht von mir aus habe ich geredet; der Vater, der mich gesandt hat, hat mir geboten, was ich sagen und verkünden soll.
John GerGruen 12:50  Ich weiß, sein Gebot bedeutet ewiges Leben. Was ich also sage, sage ich so, wie mir es der Vater geboten hat."
Chapter 13
John GerGruen 13:1  Es war vor dem Osterfest. Jesus wußte, daß die Stunde für ihn gekommen sei, aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, bewies er ihnen seine Liebe bis zum äußersten.
John GerGruen 13:2  Es war während eines Mahles. Der Teufel hatte schon dem Judas, dem Sohn des Simon, dem Iskariot, ins Herz gegeben, ihn zu verraten.
John GerGruen 13:3  Obwohl er wußte, daß der Vater ihm alles in die Hände gelegt, daß er von Gott ausgegangen sei und wiederum zu Gott zurückkehre,
John GerGruen 13:4  erhob er sich vom Mahle, legte seine Oberkleider ab, nahm ein Linnentuch und legte es sich um.
John GerGruen 13:5  Dann goß er Wasser in das Becken und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und sie mit dem Linnentuch, das er sich umgebunden hatte, abzutrocknen.
John GerGruen 13:6  So kam er auch zu Simon Petrus. Und dieser sprach zu ihm: "Herr, du willst mir die Füße waschen?"
John GerGruen 13:7  Jesus sprach zu ihm: "Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; nachher wirst du es begreifen."
John GerGruen 13:8  Da sagte Petrus zu ihm: "In Ewigkeit sollst du mir die Füße nicht waschen." Jesus aber sprach zu ihm: "Wenn ich dich nicht wasche, dann hast du keinen Teil an mir."
John GerGruen 13:9  Da gab ihm Simon Petrus zur Antwort: "Dann, Herr, nicht nur die Füße, auch die Hände und das Haupt."
John GerGruen 13:10  Doch Jesus sprach zu ihm. "Wer gebadet hat, der braucht nur noch die Füße zu waschen; sonst ist er ganz rein. Auch ihr seid rein, aber nicht alle."
John GerGruen 13:11  Er kannte nämlich den, der ihn verraten wollte; deshalb sprach er: "Ihr seid nicht alle rein."
John GerGruen 13:12  Nachdem er ihnen die Füße gewaschen, seine Oberkleider angelegt und sich wieder zu Tisch gesetzt hatte, sprach er zu ihnen: "Versteht ihr, was ich euch getan habe?
John GerGruen 13:13  Ihr nennt mich 'Meister' und 'Herr', und ihr habt recht; ich bin es.
John GerGruen 13:14  Wenn ich euch nun die Füße gewaschen habe, ich, euer Herr und Meister, dann müßt auch ihr einander die Füße waschen.
John GerGruen 13:15  Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit ihr so tut, wie ich an euch getan habe.
John GerGruen 13:16  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht steht nicht höher als sein Herr, und der Gesandte nicht höher als der, der ihn gesandt hat.
John GerGruen 13:17  Wenn ihr dies versteht und danach handelt, dann seid ihr selig.
John GerGruen 13:18  Doch von euch allen gilt dies nicht. Ich weiß, wen ich erwählt habe. Allein, es muß die Schrift erfüllt werden: 'Der mit mir das Brot ißt, hat die Ferse gegen mich erhoben.'
John GerGruen 13:19  Schon jetzt sage ich es euch, bevor es eintrifft, damit ihr, wenn es eintrifft, glaubt, daß von mir die Rede ist.
John GerGruen 13:20  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer den aufnimmt, den ich sende, der nimmt mich auf, wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat."
John GerGruen 13:21  Nach diesen Worten wurde Jesus im Geiste erschüttert, und unverhüllt sprach er es aus und sagte: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer aus euch wird mich verraten."
John GerGruen 13:22  Da sahen sich die Jünger gegenseitig an; sie wußten nicht, wen er meinte.
John GerGruen 13:23  Einer seiner Jünger, der, den Jesus liebte, lag an der Brust Jesu.
John GerGruen 13:24  Simon Petrus winkte diesem zu und sprach zu ihm: "Frage, wen er damit meint."
John GerGruen 13:25  Da lehnte sich dieser so an die Brust Jesu und fragte: "Herr, wer ist es?"
John GerGruen 13:26  Und Jesus gab zur Antwort: "Der ist es, dem ich den Bissen eintunken und reichen werde." Er tunkte den Bissen ein und reichte ihn dem Judas, dem Sohn des Simon, dem Iskariot.
John GerGruen 13:27  Und nach dem Bissen fuhr der Satan in ihn. Jesus sprach dann noch zu ihm: "Was du tun willst, tu bald!"
John GerGruen 13:28  Doch verstand keiner der Tischgenossen, weshalb er das zu ihm sagte.
John GerGruen 13:29  Weil Judas die Kasse hatte, so meinten einige, Jesus wollte ihm sagen: "Kaufe, was wir auf das Fest brauchen", oder er solle den Armen etwas geben.
John GerGruen 13:30  Als jener den Bissen zu sich genommen hatte, ging er sofort hinaus. Und es war Nacht.
John GerGruen 13:31  Als er hinausgegangen war, sprach Jesus: "Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist in ihm verherrlicht.
John GerGruen 13:32  Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird Gott ihn auch bei sich verherrlichen; und er wird ihn bald verherrlichen.
John GerGruen 13:33  Kinder! Nur noch eine kleine Weile bin ich bei euch. Ihr werdet mich suchen; doch was ich den Juden gesagt habe: Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht gehen, das sage ich jetzt auch euch.
John GerGruen 13:34  Ich gebe euch ein neues Gebot: Liebet einander! So, wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
John GerGruen 13:35  Daran sollen alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe zueinander habt."
John GerGruen 13:36  Simon Petrus fragte ihn: "Herr, wohin gehst du?" Jesus sprach zu ihm: "Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen; du wirst mir aber später folgen."
John GerGruen 13:37  Petrus erwiderte ihm: "Herr, warum kann ich dir denn jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich hingeben."
John GerGruen 13:38  Jesus antwortete: "Dein Leben willst du für mich hingeben? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Noch vor dem Hahnenschrei wirst du mich dreimal verleugnet haben."
Chapter 14
John GerGruen 14:1  "Euer Herz sei nicht bange! Ihr glaubt an Gott, glaubt auch an mich!
John GerGruen 14:2  Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Und wäre es nicht so, dann hätte ich es euch gesagt; ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.
John GerGruen 14:3  Wenn ich dann hingegangen bin und euch eine Stätte bereitet habe, dann komme ich wieder und hole euch zu mir, damit auch ihr da seid, wo ich bin.
John GerGruen 14:5  Da sagte Thomas zu ihm:., Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollten wir da den Weg kennen?"
John GerGruen 14:6  Jesus sprach zu ihm: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als durch mich.
John GerGruen 14:7  Wenn ihr mich kenntet, so würdet ihr auch meinen Vater kennen. Jedoch von nun an kennt ihr ihn, ihr habt ihn ja gesehen."
John GerGruen 14:8  Da sprach Philippus zu ihm: "Herr, zeige uns den Vater, und das ist uns genug."
John GerGruen 14:9  Und Jesus sprach zu ihm: "So lange schon bin ich bei euch, und du kennst mich immer noch nicht, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat auch den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: 'Zeige uns den Vater?'
John GerGruen 14:10  Glaubst du denn nicht, daß ich im Vater bin und daß der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, sage ich nicht aus mir selber; der Vater, der in mir bleibt, vollbringt die Werke selber.
John GerGruen 14:11  Glaubt mir, daß ich im Vater bin und daß der Vater in mir ist. Wenn nicht, so glaubt wenigstens der Werke wegen.
John GerGruen 14:12  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke, die ich vollbringe, ebenso vollbringen; ja, noch größere wird er vollbringen; ich gehe ja zum Vater.
John GerGruen 14:13  Um was immer ihr in meinem Namen den Vater bitten werdet, das will ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht werde.
John GerGruen 14:14  Um was ihr mich in meinem Namen bitten werdet, das will ich tun.
John GerGruen 14:15  Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten
John GerGruen 14:16  Ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand verleihen, damit er in Ewigkeit bei euch bleibe:
John GerGruen 14:17  den Geist der Wahrheit. Die Welt kann ihn nicht empfangen, weil sie ihn weder sieht noch kennt. Ihr aber kennt ihn; er bleibt bei euch und wird in euch sein.
John GerGruen 14:18  Ich lasse euch nicht als Waisen zurück; ich komme zu euch.
John GerGruen 14:19  Nur noch eine kleine Weile, dann sieht die Welt mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und ihr leben werdet.
John GerGruen 14:20  An jenem Tage werdet ihr verstehen, daß ich in meinem Vater bin und daß ihr in mir seid und ich in euch bin.
John GerGruen 14:21  Wer meine Gebote hat und sie bewahrt, der ist es, der mich liebt. Wer mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und auch ich will ihn lieben und mich ihm offenbaren."
John GerGruen 14:22  Da fragte ihn Judas, nicht der Iskariot: "Herr, wie kommt es denn, daß du dich uns und nicht der Welt offenbaren willst?"
John GerGruen 14:23  Und Jesus sprach zu ihm: "Wer mich liebt, der wird mein Wort bewahren; ihn wird mein Vater lieben; zu diesem kommen wir und nehmen bei ihm Wohnung.
John GerGruen 14:24  Wer aber mich nicht liebt, bewahrt auch meine Worte nicht. Jedoch das Wort, das ihr vernehmt, ist nicht das meinige, vielmehr ist es das Wort dessen, der mich gesandt hat, des Vaters.
John GerGruen 14:25  Dies habe ich zu euch gesagt, da ich noch bei euch weile.
John GerGruen 14:26  Jedoch der Heilige Geist, der Beistand, den der Vater in meinem Namen senden wird, wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
John GerGruen 14:27  Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz sei nicht bange und verzage nicht.
John GerGruen 14:28  Ihr habt gehört, daß ich zu euch gesagt habe: Ich gehe, doch ich komme wiederum zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich.
John GerGruen 14:29  Ich habe es euch jetzt gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubt, sobald es einmal eingetroffen ist.
John GerGruen 14:30  Ich werde nicht mehr vieles zu euch reden; denn es kommt der Fürst der Welt. Er hat zwar kein Anrecht an mich;
John GerGruen 14:31  die Welt jedoch soll erkennen, daß ich den Vater liebe und so handle, wie mir der Vater aufgetragen hat. Wohlan, laßt uns von hier weggehen!"
Chapter 15
John GerGruen 15:1  "Ich bin der wahre Weinstock; mein Vater ist der Weingärtner.
John GerGruen 15:2  Er schneidet jeden Rebzweig an mir ab, der keine Frucht bringt; jeden aber, der Frucht trägt, reinigt er, damit er noch mehr Frucht trage.
John GerGruen 15:3  Ihr seid schon rein des Wortes wegen, das ich zu euch gesprochen habe.
John GerGruen 15:4  Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie der Rebzweig aus sich selbst keine Frucht bringen kann, wenn er nicht am Weinstock bleibt, also auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.
John GerGruen 15:5  Ich bin der Weinstock; ihr seid die Rebzweige. Wer in mir bleibt, und der, in dem ich bleibe, bringt viel Frucht; getrennt von mir, könnt ihr nichts tun.
John GerGruen 15:6  Wer nicht in mir bleibt, wird wie ein Rebzweig weggeworfen und verdorrt; man sucht sie dann zusammen, wirft sie ins Feuer und verbrennt sie.
John GerGruen 15:7  Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so mögt ihr bitten, um was ihr wollt, es wird euch zuteil werden.
John GerGruen 15:8  Dadurch wird mein Vater verherrlicht, daß ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.
John GerGruen 15:9  Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!
John GerGruen 15:10  Wenn ihr meine Gebote haltet, dann bleibt ihr in meiner Liebe, so wie auch ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
John GerGruen 15:11  Das habe ich zu euch gesagt, damit meine Freude in euch sei und eure Freude vollendet werde.
John GerGruen 15:12  Das ist mein Gebot: Liebet einander, so wie ich euch geliebt habe.
John GerGruen 15:13  Niemand hat eine größere Liebe, als wer sein Leben einsetzt für seine Freunde.
John GerGruen 15:14  Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
John GerGruen 15:15  Ich nenne euch nicht mehr Knechte; der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Freunde habe ich euch genannt; denn ich habe euch alles geoffenbart, was ich von meinem Vater gehört habe.
John GerGruen 15:16  Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch bestellt, damit ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht von Dauer sei, damit euch der Vater alles gebe, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.
John GerGruen 15:18  Wenn die Welt euch haßt, bedenket, daß sie mich vor euch gehaßt hat.
John GerGruen 15:19  Ja, wäret ihr aus der Welt, so würde die Welt ihr Eigenes lieben. Da ihr aber nicht aus der Welt seid, vielmehr ich euch aus der Welt auserwählt habe, so haßt euch die Welt.
John GerGruen 15:20  Denkt an das Wort, das ich zu euch gesprochen habe: Ein Knecht ist nicht höher als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, so werden sie auch euch verfolgen; und haben sie mein Wort bewahrt, so werden sie auch das eurige bewahren.
John GerGruen 15:21  Doch all dies werden sie um meines Namens willen euch antun, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat.
John GerGruen 15:22  Wäre ich nicht gekommen und hätte nicht zu ihnen gesprochen, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie für ihre Sünde keine Entschuldigung.
John GerGruen 15:24  Hätte ich nicht Taten unter ihnen vollbracht, wie sie kein anderer vollbracht hat, dann hätten sie keine Sünde. Nun aber haben sie gesehen, und dennoch hassen sie mich und meinen Vater.
John GerGruen 15:25  Aber das Wort, das in ihrem Gesetze steht, mußte in Erfüllung gehen: 'Sie haßten mich ganz ohne Grund.'
John GerGruen 15:26  Wenn dann der Beistand kommt, den ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, so wird er Zeugnis über mich ablegen.
John GerGruen 15:27  Auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid,"
Chapter 16
John GerGruen 16:1  "Das habe ich euch gesagt, damit ihr nicht Anstoß nehmet.
John GerGruen 16:2  Man wird euch aus der Synagoge ausschließen; es kommt sogar die Stunde, da jeder, der euch tötet, meint, Gott einen Dienst zu erweisen.
John GerGruen 16:3  Sie werden so handeln, weil sie weder den Vater noch mich verstanden haben.
John GerGruen 16:4  Dies habe ich euch gesagt, damit, wenn einmal die Stunde kommt, ihr euch an das erinnert, was ich euch gesagt habe. Ich habe bis jetzt nichts davon gesagt; ich war ja noch bei euch.
John GerGruen 16:5  Nun gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und keiner aus euch fragt mich: 'Wohin gehst du?'
John GerGruen 16:6  Weil ich euch dies gesagt habe, hat Trauer euer Herz erfüllt.
John GerGruen 16:7  Jedoch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, wenn ich jetzt hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, wird auch der Beistand nicht zu euch kommen. Doch gehe ich hin, so werde ich ihn euch senden.
John GerGruen 16:8  Wenn alsdann jener kommt, wird er der Welt es zum Bewußtsein bringen, was Sünde, was Gerechtigkeit, was Gericht ist.
John GerGruen 16:10  Gerechtigkeit, weil ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr sehen werdet;
John GerGruen 16:11  Gericht, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist.
John GerGruen 16:12  Noch vieles hätte ich euch zu sagen, doch ihr könnt es jetzt noch nicht ertragen.
John GerGruen 16:13  Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, der wird euch in alle Wahrheit einführen. Er wird nicht von sich aus reden; er wird reden, was er hört, und euch die Zukunft künden.
John GerGruen 16:14  Er wird mich dann verherrlichen; er wird ja von dem Meinen empfangen und es euch verkünden.
John GerGruen 16:15  Alles, was der Vater hat, ist mein. Deshalb habe ich gesagt: Er wird von dem Meinigen empfangen und es euch verkünden.
John GerGruen 16:16  Noch eine kleine Weile, dann sehet ihr mich nicht mehr, und nochmals eine kleine Weile, dann sehet ihr mich wieder denn ich gehe zum Vater."
John GerGruen 16:17  Da sprachen einige seiner Jünger zueinander: "Was soll das heißen, daß er sagt: 'Noch eine kleine Weile, dann sehet ihr mich nicht mehr, und wieder eine kleine Weile, dann sehet ihr mich wieder'; sowie: 'Ich gehe zum Vater'?"
John GerGruen 16:18  Sie fragten also: "Was meint er mit der kleinen Weile; denn wir verstehen nicht, was er sagt?"
John GerGruen 16:19  Jesus merkte, daß sie ihn fragen wollten; er sprach zu ihnen: "Ihr fragt einander, weil ich sagte: Noch eine kleine Weile, dann sehet ihr mich nicht mehr, und nochmals eine kleine Weile, dann sehet ihr mich wieder?
John GerGruen 16:20  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und wehklagen, allein, die Welt wird sich freuen. Ihr werdet trauern, doch eure Trauer wird sich in Freude verwandeln.
John GerGruen 16:21  So hat das Weib, wenn es gebiert, sein Leid, weil seine Stunde da ist; hat es jedoch das Kind geboren, so denkt es nicht mehr an die Angst aus Freude, daß ein Mensch zur Welt geboren ist.
John GerGruen 16:22  So habt auch ihr jetzt Leid. Doch ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude wird niemand von euch nehmen.
John GerGruen 16:23  An jenem Tage werdet ihr mich nichts mehr fragen. Wahrlich, wahrlich sage ich euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet, so wird er es meines Namens wegen euch geben.
John GerGruen 16:24  Bisher habt ihr um nichts in meinem Namen gebeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, und eure Freude wird vollendet sein.
John GerGruen 16:25  Dies habe ich in Gleichnissen zu euch geredet. Es kommt die Stunde, da will ich nicht mehr in Gleichnissen zu euch sprechen, vielmehr euch offen vom Vater Kunde geben.
John GerGruen 16:26  An jenem Tage werdet ihr in meinem Namen bitten; ich sage euch nicht: Ich will den Vater für euch bitten.
John GerGruen 16:27  Der Vater selber liebt euch, weil ihr mich geliebt und weil ihr geglaubt habt, daß ich von Gott ausgegangen bin.
John GerGruen 16:28  Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen, ich verlasse wiederum die Welt und gehe zum Vater."
John GerGruen 16:29  Da sagten seine Jünger: "Siehe, jetzt sprichst du offen und gebrauchst kein Gleichnis mehr.
John GerGruen 16:30  Jetzt wissen wir, daß du alles weißt und niemand dich zu fragen braucht. Deshalb glauben wir, daß du von Gott ausgegangen bist."
John GerGruen 16:32  Seht, es kommt eine Stunde, ja, sie ist schon da, da ihr euch zerstreuen werdet, ein jeder in sein Haus, und mich allein lasset. Doch ich bin nicht allein; der Vater ist mit mir.
John GerGruen 16:33  Das habe ich zu euch gesagt, auf daß ihr Frieden in mir habet. In der Welt leidet ihr Drangsal; doch seid getrost: Ich habe die Welt überwunden."
Chapter 17
John GerGruen 17:1  So sprach Jesus. Alsdann erhob er seine Augen gegen Himmel und betete: "Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche Deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche.
John GerGruen 17:2  Du hast ihm Macht verliehen über alles Fleisch, damit er allen, die du ihm anvertraut hast, ewiges Leben schenke.
John GerGruen 17:3  Das aber ist das ewige Leben: dich zu erkennen, den einzig wahren Gott, und den, den du gesandt hast, Jesus Christus.
John GerGruen 17:4  Ich habe dich auf Erden verherrlicht; ich habe das Werk vollbracht, das du mir aufgetragen hast, daß ich es vollenden soll.
John GerGruen 17:5  Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt entstand.
John GerGruen 17:6  Ich habe deinen Namen den Menschen kundgetan, die du mir aus der Welt gegeben hast. Dein waren sie, und du hast sie mir anvertraut, und sie haben dein Wort bewahrt.
John GerGruen 17:7  Nun wissen sie, daß alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt,
John GerGruen 17:8  daß ich die Worte, die du mir anvertraut hast, ihnen gegeben habe. Sie haben diese angenommen und haben wirklich erkannt, daß ich von dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, daß du mich gesandt hast.
John GerGruen 17:9  Für sie bitte ich. Nicht für die Welt bitte ich; für die vielmehr, die du mir gegeben hast; sie sind ja dein.
John GerGruen 17:10  Denn alles Meinige ist dein, und all das Deinige ist mein. In ihnen bin ich verherrlicht.
John GerGruen 17:11  Ich bin zwar nicht mehr in der Welt - sie sind noch in der Welt -, ich gehe zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins seien so wie wir.
John GerGruen 17:12  Solange ich bei ihnen war, habe ich sie in deinem Namen bewahrt, den du mir gegeben hast. Ich wachte, und kein einziger aus ihnen ist verlorengegangen, als nur der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt würde.
John GerGruen 17:13  Nun komme ich zu dir und rede dies in der Welt, damit sie meine Freude vollkommen in sich haben.
John GerGruen 17:14  Ich habe ihnen dein Wort gegeben; die Welt jedoch hat sie mit Haß verfolgt; denn sie sind nicht von dieser Welt, so wie auch ich nicht von der Welt bin.
John GerGruen 17:15  Ich bitte nicht: Nimm sie aus der Welt hinweg! sondern: Bewahre sie vor dem Bösen!
John GerGruen 17:16  Sie sind nicht von der Welt, so wie auch ich nicht von der Welt bin.
John GerGruen 17:18  Wie du mich in die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die Welt.
John GerGruen 17:19  Für sie weihe ich mich selbst, auf daß auch sie in Wahrheit geweiht seien.
John GerGruen 17:20  Doch nicht für sie allein bitte ich, sondern auch für die, die durch ihr Wort den Glauben an mich finden,
John GerGruen 17:21  damit alle eins seien: so wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, daß sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast.
John GerGruen 17:22  Die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, damit sie eins seien, wie wir eins sind:
John GerGruen 17:23  Ich in ihnen und du in mir, auf daß sie völlig eins seien, damit die Welt erkenne, daß du mich gesandt und sie geliebt hast.
John GerGruen 17:24  Vater, ich will, laß, die du mir gegeben hast, bei mir sein, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir verliehen hast. Du hast mich ja vor der Grundlegung der Welt geliebt.
John GerGruen 17:25  Gerechter Vater! Die Welt hat dich nicht verstanden. Ich aber habe dich verstanden, auch diese haben verstanden, daß du mich gesandt hast.
John GerGruen 17:26  Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn ferner kund tun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen."
Chapter 18
John GerGruen 18:1  So betete Jesus. Dann überschritt er mit seinen Jüngern den Bach Cedron. Hier war ein Garten, wohin er sich mit seinen Jüngern begab.
John GerGruen 18:2  Auch Judas, sein Verräter, wußte den Ort, weil Jesus oft mit seinen Jüngern dort zusammen war.
John GerGruen 18:3  Und Judas nahm eine Abteilung Soldaten und Knechte von den Oberpriestern und den Pharisäern und ging dorthin mit Fackeln, Laternen und Waffen.
John GerGruen 18:4  Jesus aber, der alles wußte, was ihn treffen sollte, trat her und fragte sie: "Wen suchet ihr?"
John GerGruen 18:5  Sie sagten zu ihm: "Jesus von Nazareth." Jesus erwiderte ihnen: "Ich bin es." Auch Judas, sein Verräter stand dabei.
John GerGruen 18:6  Als er zu ihnen sagte: "Ich bin es", wichen sie zurück und stürzten zu Boden.
John GerGruen 18:7  Noch einmal fragte er sie: "Wen suchet ihr?" Und sie antworteten: "Jesus von Nazareth."
John GerGruen 18:8  Jesus sprach: "Ich habe es euch schon gesagt, daß ich es bin; wenn ihr also mich sucht, so lasset diese gehen."
John GerGruen 18:9  So sollte das Wort erfüllt werden, das er gesprochen hatte: "Ich habe von denen, die du mir anvertraut hast, nicht einen einzigen verloren."
John GerGruen 18:10  Und Simon Petrus, der ein Schwert hatte, zog es heraus und schlug damit auf den Knecht des Hohenpriesters ein und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Knecht hieß Malchus.
John GerGruen 18:11  Da sprach Jesus zu Petrus: "Stecke dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater dargereicht hat?"
John GerGruen 18:12  Die Abteilung mit ihrem Hauptmann und den Knechten der Juden ergriffen Jesus, fesselten ihn
John GerGruen 18:13  und führten ihn zunächst zu Annas. Er war der Schwiegervater des Kaiphas, der in jenem Jahre Hoherpriester war.
John GerGruen 18:14  Kaiphas war es auch gewesen, der den Juden einst geraten hatte, es sei am besten, wenn ein Mensch für das Volk sterbe.
John GerGruen 18:15  Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser Jünger war dem Hohenpriester wohl bekannt und konnte so mit Jesus in den Hof des Hohenpriesters gehen.
John GerGruen 18:16  Doch Petrus blieb vor dem Tore draußen stehen. Da ging der andere Jünger, der mit dem Hohenpriester bekannt war, hinaus, sprach mit der Türhüterin und holte Petrus herein.
John GerGruen 18:17  Die Türhüterin, eine Magd, fragte den Petrus: "Gehörst etwa auch du zu den Jüngern dieses Menschen?" Er sagte: "Nein."
John GerGruen 18:18  Die Knechte und Gerichtsdiener hatten ein Kohlenfeuer angezündet und standen daran herum und wärmten sich; denn es war kalt. Auch Petrus stand bei ihnen und wärmte sich.
John GerGruen 18:19  Der Hohepriester fragte Jesus nach seinen Jüngern und nach seiner Lehre.
John GerGruen 18:20  Jesus sprach zu ihm: "Ich habe offen zur Welt geredet; ich habe allerorten gelehrt, in Synagogen und im Heiligtum, wohin alle Juden kommen; nichts habe ich im Verborgenen geredet.
John GerGruen 18:21  Was fragst du mich? Frage jene, die gehört haben, was ich ihnen gesagt habe. Die wissen es ja, was ich geredet habe."
John GerGruen 18:22  Auf diese Worte hin schlug einer der Knechte, der daneben stand, ihn mit einem Stock ins Gesicht und rief: "So antwortest du dem Hohenpriester?"
John GerGruen 18:23  Darauf entgegnete ihm Jesus: "Habe ich unrecht geredet, so beweise das Unrechte; doch habe ich recht geredet, warum schlägst du mich?"
John GerGruen 18:24  Dann schickte ihn Annas gefesselt zum Hohenpriester Kaiphas.
John GerGruen 18:25  Simon Petrus stand noch da und wärmte sich. Da sagte man zu ihm: "Bist nicht auch du einer aus seinen Jüngern?" Er leugnete und sagte: "Nein."
John GerGruen 18:26  Da sagte einer von den Knechten des Hohenpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: "Habe ich dich nicht bei ihm im Garten gesehen?"
John GerGruen 18:27  Und Petrus leugnete es wieder. Da krähte gleich darauf ein Hahn.
John GerGruen 18:28  Von Kaiphas führten sie Jesus ins Gerichtsgebäude. Es war noch früh am Morgen. Sie selbst betraten das Gerichtsgebäude nicht, damit sie nicht unrein würden und noch das Paschamahl essen könnten.
John GerGruen 18:29  Deswegen ging Pilatus zu ihnen hinaus und fragte: "Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen?"
John GerGruen 18:30  Sie gaben ihm zur Antwort: "Wenn dieser kein Verbrecher wäre, so hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert"
John GerGruen 18:31  Pilatus sprach zu ihnen: "Dann nehmt ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz." Darauf erwiderten ihm die Juden: "Wir dürfen niemand hinrichten."
John GerGruen 18:32  So sollte sich das Wort Jesu erfüllen, mit dem er seine Todesart angekündigt hatte.
John GerGruen 18:33  Pilatus trat wieder ins Gerichtsgebäude, ließ Jesus kommen und fragte ihn: "Bist du der König der Juden?"
John GerGruen 18:34  Jesus gab zur Antwort: "Fragst du das aus dir selbst, oder haben es dir andere von mir behauptet?"
John GerGruen 18:35  Pilatus sprach: "Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die Oberpriester haben dich mir übergeben; was hast du verbrochen?"
John GerGruen 18:36  Und Jesus sprach: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Anhänger gekämpft, auf daß ich nicht den Juden ausgeliefert würde. So aber ist mein Reich nicht von hier."
John GerGruen 18:37  Da sagte Pilatus zu ihm: "So bist du also doch ein König?" Jesus erwiderte: "Du sagst, ich sei ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen. Wer immer aus der Wahrheit stammt, der hört auf meine Stimme."
John GerGruen 18:38  Da sprach Pilatus zu ihm: "Was ist Wahrheit?" Nach diesen Worten ging er wieder zu den Juden hinaus und sprach zu ihnen: "Ich finde keine Schuld an ihm.
John GerGruen 18:39  Jedoch bei euch besteht der Brauch, daß ich euch am Osterfest einen freigebe. Soll ich euch den König der Juden freigeben?"
John GerGruen 18:40  Da schrien sie wiederum laut: "Nein, den nicht, sondern den Barabbas." Barabbas war aber ein Räuber.
Chapter 19
John GerGruen 19:2  Und die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie ihm auf das Haupt und legten ihm einen Purpurmantel um.
John GerGruen 19:3  Dann traten sie vor ihn hin und riefen: "Heil dir, du König der Juden!" und gaben ihm Stockschläge.
John GerGruen 19:4  Pilatus ging jetzt wiederum hinaus und sprach zu ihnen: "Seht her, ich führe ihn euch vor, daß ihr es erkennt, daß ich keine Schuld an ihm finde."
John GerGruen 19:5  Und Jesus kam heraus; er trug die Dornenkrone und den Purpurmantel. Pilatus sprach zu ihnen: "Seht da den Menschen."
John GerGruen 19:6  Doch als die Oberpriester und die Knechte ihn so sahen, schrien sie: "Ans Kreuz, ans Kreuz!" Pilatus sprach zu ihnen: "Dann nehmt ihn und kreuzigt ihn! Ich finde keine Schuld an ihm."
John GerGruen 19:7  Darauf entgegneten ihm die Juden: "Wir haben ein Gesetz; nach dem Gesetz muß er sterben; er hat sich selbst zum Sohne Gottes erklärt!"
John GerGruen 19:8  Als Pilatus diese Worte hörte, befiel ihn noch größere Furcht.
John GerGruen 19:9  Er ging wieder ins Gerichtshaus und fragte Jesus: "Woher bist du?" Doch Jesus gab ihm keine Antwort.
John GerGruen 19:10  Pilatus sprach zu ihm: "Mir gibst du keine Antwort? Weißt du nicht, daß ich Macht habe, dich freizulassen, und auch Macht, dich kreuzigen zu lassen?"
John GerGruen 19:11  Jesus sprach zu ihm: "Du würdest über mich keine Macht besitzen, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre. Deshalb hat der die größere Sünde, der mich dir preisgegeben hat."
John GerGruen 19:12  Auf dies hin suchte Pilatus ihn freizugeben. Die Juden aber schrien: "Wenn du diesen freigibst, dann bist du kein Freund des Kaisers; jeder, der sich für einen König ausgibt, der lehnt sich gegen den Kaiser auf."
John GerGruen 19:13  Als Pilatus diese Worte hörte, ließ er Jesus herbeiführen und setzte sich auf dem Platz, der Lithostrotos, hebräisch Gabbatha, genannt wird, auf den Richterstuhl.
John GerGruen 19:14  Es war der Rüsttag des Osterfestes, um die sechste Stunde. Da sprach er zu den Juden: "Seht euren König."
John GerGruen 19:15  Doch diese schrien: "Hinweg, hinweg; ans Kreuz mit ihm!" Da fragte sie Pilatus: "Euren König soll ich kreuzigen?" Die Oberpriester aber schrien: "Wir haben keinen König, nur den Kaiser."
John GerGruen 19:16  Da übergab er ihnen Jesus zur Kreuzigung. Sie übernahmen Jesus und führten ihn hinaus.
John GerGruen 19:17  Er trug sein Kreuz und ging hinaus zum Ort, der Schädelstätte heißt; hebräisch heißt er Golgotha.
John GerGruen 19:18  Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm noch zwei andere rechts und links, Jesus aber in der Mitte.
John GerGruen 19:19  Pilatus hatte eine Inschrift schreiben und ans Kreuz anheften lassen. Sie lautete: "Jesus von Nazareth, der König der Juden."
John GerGruen 19:20  Diese Inschrift lasen viele von den Juden - der Ort, wo Jesus gekreuzigt worden war, lag nämlich nahe bei der Stadt -; sie war hebräisch, römisch und griechisch abgefaßt.
John GerGruen 19:21  Die Oberpriester der Juden sprachen zu Pilatus.- "Schreibe nicht: 'Der König der Juden', vielmehr: 'Er hat gesagt, ich bin der König der Juden'."
John GerGruen 19:22  Pilatus sprach: "Was ich geschrieben habe, bleibt geschrieben."
John GerGruen 19:23  Als die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen Teil; dazu den Leibrock. Der Leibrock war aber ohne Naht, von oben her in einem Stück gewebt.
John GerGruen 19:24  Sie sprachen zueinander: "Wir wollen ihn nicht zerteilen, vielmehr um ihn losen, wem er gehören soll." So sollte in Erfüllung gehen, was in der Schrift geschrieben steht: "Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen über mein Gewand das Los." Dies taten denn auch die Soldaten.
John GerGruen 19:25  Beim Kreuze Jesu standen seine Mutter, sowie die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Kleophas, und Maria Magdalena.
John GerGruen 19:26  Als Jesus seine Mutter und den Jünger, den er liebte, dastehen sah, sprach er zu seiner Mutter: "Weib, siehe dein Sohn."
John GerGruen 19:27  Dann sprach er zu dem Jünger: "Siehe, deine Mutter." Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger bei sich auf.
John GerGruen 19:28  Weil Jesus wußte, daß jetzt alles vollbracht war, sprach er, damit die Schrift erfüllt würde, weiter: "Mich dürstet."
John GerGruen 19:29  Nun stand ein Gefäß voll Essig da. Man steckte einen Schwamm voll Essig auf einen Hysopstengel und hielt ihm diesen an den Mund.
John GerGruen 19:30  Und Jesus kostete den Essig; alsdann sprach er: "Es ist vollbracht." Dann neigte er das Haupt und gab den Geist auf.
John GerGruen 19:31  Es war Rüsttag. Da sollten die Leichen nicht über den Sabbat am Kreuze bleiben; denn jener Sabbat war ein ganz besonders hoher Tag. Deswegen baten die Juden den Pilatus, man möchte jenen ihre Gliedmaßen zerschlagen und sie herabnehmen.
John GerGruen 19:32  So kamen die Soldaten und zerschlugen dem einen seine Glieder und auch dem anderen, der mit ihm gekreuzigt worden war.
John GerGruen 19:33  Als sie zu Jesus kamen, sahen sie, daß er schon tot war, und so zerschlugen sie ihm die Glieder nicht.
John GerGruen 19:34  Doch stieß ihm einer der Soldaten seine Lanze in die Seite, und sogleich floß Blut und Wasser heraus.
John GerGruen 19:35  Dies erzählt ein Augenzeuge, dessen Zeugnis durchaus wahr ist, und er weiß, daß er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubet.
John GerGruen 19:36  Dies ist geschehen, damit die Schrift erfüllt würde: "Ihm soll kein Bein zerbrochen werden."
John GerGruen 19:37  sowie die andere Schriftstelle: "Sie blicken auf zu dem, den sie durchbohrt haben."
John GerGruen 19:38  Joseph von Arimathäa, ein Jünger Jesu - nur im geheimen freilich; er hatte vor den Juden Angst -, bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen. Pilatus gab ihm die Erlaubnis. Er ging hin und nahm den Leichnam ab.
John GerGruen 19:39  Auch Nikodemus, der einst zur Nachtzeit bei ihm war, kam und brachte eine Mischung Myrrhe und Aloe mit, an hundert Pfund.
John GerGruen 19:40  Sie nahmen den Leichnam Jesu und wickelten ihn samt den Spezereien in Linnentücher ein, so wie es bei den Juden beim Bestatten Brauch ist.
John GerGruen 19:41  An dem Ort, wo er gekreuzigt worden war, war ein Garten, und in dem Garten ein neues Grab, in das noch niemand gelegt worden war.
John GerGruen 19:42  Dorthin legten sie Jesus des Rüsttags der Juden wegen und weil das Grab so nahe war.
Chapter 20
John GerGruen 20:1  Am ersten Tag der Woche ging Maria Magdalena zum Grabe früh am Morgen, als es noch dunkel war; sie sah, daß der Stein vom Grab weggewälzt war.
John GerGruen 20:2  Sie lief zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, zu dem, den Jesus liebte, und sprach zu ihnen: "Man hat den Herrn aus dem Grabe weggenommen, wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat."
John GerGruen 20:3  Da gingen Petrus und der andere Jünger hin und kamen zum Grabe.
John GerGruen 20:4  Sie beide liefen miteinander hin; aber der andere Jünger lief schneller als Petrus und kam zuerst am Grab an.
John GerGruen 20:5  Er beugte sich vor und sah die Linnentücher daliegen, ging aber nicht hinein.
John GerGruen 20:6  Darauf kam Simon Petrus nach ihm an und ging ins Grab hinein. Er sah die Linnentücher daliegen
John GerGruen 20:7  und auch das Schweißtuch, das auf seinem Haupte gelegen hatte. Dieses lag nicht bei den Linnentüchern; vielmehr lag es gefaltet für sich besonders.
John GerGruen 20:8  Jetzt ging der andere Jünger, der zuerst am Grabe angekommen war, auch hinein, er sah und glaubte.
John GerGruen 20:9  Denn noch hatten sie die Schrift nicht verstanden, daß er von den Toten auferstehen müsse.
John GerGruen 20:11  Maria aber stand am Grabe draußen und weinte. Wie sie so weinte, neigte sie sich in das Grab hinein.
John GerGruen 20:12  Und da erblickte sie zwei Engel dasitzen in weißen Kleidern, den einen zu Häupten und den anderen zu Füßen, wo der Leib Jesu gelegen hatte.
John GerGruen 20:13  Sie fragten sie: "Weib, was weinst du?" Sie sprach zu ihnen. "Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat."
John GerGruen 20:14  Dann wandte sie sich um und sah, wie Jesus vor ihr stand; sie wußte aber nicht, daß es Jesus war.
John GerGruen 20:15  Und Jesus sprach zu ihr: "Weib, was weinst du? Wen suchst du?" Im Glauben, es sei der Gärtner, gab sie ihm zur Antwort: "Herr, wenn du ihn fortgetragen hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast; alsdann will ich ihn holen."
John GerGruen 20:16  Jesus sprach zu ihr: "Maria." Da wandte sie sich um und sprach zu ihm hebräisch: "Rabboni" - d.h. Meister.
John GerGruen 20:17  Doch Jesus sprach zu ihr: "Halte mich nicht fest: noch bin ich nicht zum Vater aufgefahren. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: 'Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.'"
John GerGruen 20:18  Da ging Maria Magdalena hin und verkündete den Jüngern, sie habe den Herrn gesehen, und das habe er zu ihr gesagt.
John GerGruen 20:19  Es war schon spät an diesem ersten Wochentag. Die Jünger hatten an dem Ort, wo sie versammelt waren, aus Furcht vor den Juden die Türen fest verschlossen. Da kam Jesus, er trat mitten unter sie und sprach: "Friede sei mit euch!"
John GerGruen 20:20  Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Die Jünger freuten sich, als sie den Herrn sahen.
John GerGruen 20:21  Und abermals sprach Jesus zu ihnen: "Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch."
John GerGruen 20:22  Nach diesen Worten hauchte er sie an und sprach: "Empfanget den Heiligen Geist!
John GerGruen 20:23  Welchen ihr die Sünden nachlasset, denen sind sie nachgelassen, und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten."
John GerGruen 20:24  Thomas, der "Zwilling", einer aus den Zwölfen, befand sich nicht bei ihnen, als Jesus kam.
John GerGruen 20:25  Die anderen Jünger sagten zu ihm: "Wir haben den Herrn gesehen." Er aber sprach zu ihnen: "Wenn ich an seinen Händen nicht das Mal der Nägel sehe und meine Finger nicht in die Wundmale legen kann und meine Hand in seine Seite, kann ich nicht glauben."
John GerGruen 20:26  Acht Tage später waren die Jünger wieder in dem Haus versammelt; auch Thomas war bei ihnen. Jesus kam bei verschlossenen Türen, trat mitten unter sie und sprach: "Friede sei mit euch!"
John GerGruen 20:27  Dann sagte er zu Thomas: "Lege deinen Finger her und sieh meine Hände; reiche deine Hand und lege sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig."
John GerGruen 20:29  Und Jesus sprach zu ihm: "Weil du mich gesehen hast Thomas, deshalb glaubst du. Selig, die nicht sahen und dennoch glaubten."
John GerGruen 20:30  Jesus hat vor den Augen seiner Jünger noch viele andere Zeichen getan, die nicht in diesem Buche aufgezeichnet sind.
John GerGruen 20:31  Diese hier sind aber aufgezeichnet, damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.
Chapter 21
John GerGruen 21:1  Später offenbarte sich Jesus noch einmal seinen Jüngern am Meere von Tiberias, und zwar offenbarte er sich auf diese Weise:
John GerGruen 21:2  Simon Petrus, der "Zwilling" Thomas, Nathanael aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere seiner Jünger waren beieinander.
John GerGruen 21:3  Und Simon Petrus sprach zu ihnen: "Ich gehe fischen." Sie sagten zu ihm: "Wir gehen auch mit." Da gingen sie hinaus und stiegen in das Boot, sie fingen aber nichts in jener Nacht.
John GerGruen 21:4  Schon dämmerte der Morgen, da stand Jesus am Ufer. Die Jünger wußten aber nicht, daß es Jesus war.
John GerGruen 21:5  Und Jesus sprach zu ihnen: "Kinder, habt ihr keinen Fisch?" "Nein", sagten sie zu ihm.
John GerGruen 21:6  Hierauf sprach er zu ihnen: "So werft das Netz aus, rechts vom Boote, dann werdet ihr etwas bekommen." Sie warfen es aus und vermochten es vor der Menge der Fische nicht heraufzuziehen.
John GerGruen 21:7  Da sprach der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: "Es ist der Herr." Als Simon Petrus hörte: "Es ist der Herr", legte er sich das Oberkleid über - er war nämlich unbekleidet - und sprang ins Meer.
John GerGruen 21:8  Die anderen Jünger kamen im Boote nach; sie waren nicht weit vom Land entfernt, etwa zweihundert Ellen. Sie zogen das mit Fischen angefüllte Netz hinter sich her.
John GerGruen 21:9  Sie stiegen ans Land und sahen ein Kohlenfeuer angelegt, darüber einen Fisch und Brot dabei.
John GerGruen 21:10  Und Jesus sprach zu ihnen: "Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt."
John GerGruen 21:11  Und Simon Petrus stieg ins Boot und zog das Netz ans Land, mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen angefüllt. Obwohl es so viele waren, zerriß das Netz doch nicht.
John GerGruen 21:12  Und Jesus sprach zu ihnen: "Kommt her und frühstückt!" Und keiner von den Jüngern wagte zu fragen: "Wer bist du?" Sie wußten ja, daß es der Herr sei.
John GerGruen 21:13  Und Jesus nahm sogleich das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch.
John GerGruen 21:14  Das war bereits das dritte Mal, daß Jesus nach seiner Auferstehung von den Toten sich seinen Jüngern geoffenbart hatte.
John GerGruen 21:15  Nach jenem Frühstück fragte Jesus den Simon Petrus: "Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese?" Er sprach zu ihm: "Ja, Herr, du weißt, daß ich dich liebe." Da sagte er zu ihm: "Weide meine Lämmer!"
John GerGruen 21:16  Und er fragte ihn ein zweites Mal: "Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?" Er sprach zu ihm: "Ja, Herr, du weißt, daß ich dich liebe." Er sprach zu ihm: "Weide meine Schafe!"
John GerGruen 21:17  Er fragte ihn noch ein drittes Mal: "Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?" Da wurde Petrus traurig, daß er ihn zum drittenmal fragte: "Liebst du mich?" Er sprach zu ihm: "Herr, du weißt alles, du weißt auch, daß ich dich liebe." Und Jesus sprach zu ihm: "Weide meine Schafe!
John GerGruen 21:18  Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und bist gegangen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, dann wirst du deine Hände ausstrecken; ein anderer wird dich gürten und dich dahin führen, wohin du nicht willst."
John GerGruen 21:19  Mit diesen Worten deutete er an, durch welche Todesart er Gott verherrlichen werde. Dann sagte er zu ihm: "Folge mir!"
John GerGruen 21:20  Und Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den Jesus liebte, ihm folgte. Es war derselbe, der beim Abendmahl, an seine Brust gelehnt, gefragt hatte: "Herr, wer ist es, der dich verrät?"
John GerGruen 21:21  Als Petrus ihn sah, sprach er zu Jesus: "Herr, was ist mit diesem?"
John GerGruen 21:22  Und Jesus sprach zu ihm: "Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht das dich an? Du sollst mir folgen."
John GerGruen 21:23  Daher kam das Gerede bei den Brüdern auf, jener Jünger sterbe nicht. Doch Jesus hatte nicht zu ihm gesagt: "Er stirbt nicht", sondern: "Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht das dich an?"
John GerGruen 21:24  Das ist der Jünger, der dies bezeugt und geschrieben hat. Wir wissen, daß sein Zeugnis wahr ist.
John GerGruen 21:25  Noch gibt es vieles andere, was Jesus getan hat. Wollte man das alles einzeln niederschreiben, so könnte, meine ich, die Welt die Bücher nicht fassen, die dann zu schreiben wären.