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JOHN
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Chapter 1
John GerNeUe 1:1  Im Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott, ja, das Wort war Gott.
John GerNeUe 1:3  Alles ist dadurch entstanden. Ohne das Wort entstand nichts von dem, was besteht.
John GerNeUe 1:4  In ihm war Leben, und dieses Leben war das Licht für die Menschen.
John GerNeUe 1:5  Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.
John GerNeUe 1:6  Da trat ein Mensch auf. Er war von Gott gesandt und hieß Johannes.
John GerNeUe 1:7  Er kam, um als Zeuge auf das Licht hinzuweisen. Alle sollten durch ihn daran glauben.
John GerNeUe 1:8  Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur darauf hinweisen.
John GerNeUe 1:9  Der, ‹auf den er hinwies›, war das wahre Licht, das für jeden Menschen leuchtet, der in die Welt kommt.
John GerNeUe 1:10  Er war schon immer in der Welt, die ja durch ihn entstand, doch die Menschen erkannten ihn nicht.
John GerNeUe 1:11  Er kam in sein Eigentum, aber sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf.
John GerNeUe 1:12  Doch denen, die ihn aufnahmen, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu sein. – Das sind die, die an seinen Namen glauben. –
John GerNeUe 1:13  Sie erhielten das nicht aufgrund natürlicher Abstammung, durch menschliches Wollen oder den Entschluss eines Mannes, sondern durch eine Geburt aus Gott.
John GerNeUe 1:14  Er, das Wort, wurde Mensch und wohnte unter uns. Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit wie sie nur der Eine und Einzige vom Vater hat, erfüllt mit Gnade und Wahrheit.
John GerNeUe 1:15  Johannes trat als Zeuge für ihn auf. "Der ist es!", rief er. "Von ihm habe ich gesagt: 'Nach mir kommt einer, der weit über mir steht!', denn er war da, bevor es mich gab."
John GerNeUe 1:16  Und aus seinem Überfluss haben wir alle empfangen, und zwar eine Gnade anstelle der Gnade ‹im Gesetz›.
John GerNeUe 1:17  Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus ‹in die Welt›.
John GerNeUe 1:18  Niemand hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine und Einzige, der an der Seite des Vaters selbst Gott ist, hat ihn uns bekannt gemacht.
John GerNeUe 1:19  Folgende Begebenheit macht klar, wie Johannes auf ihn hinwies: Die Juden von Jerusalem hatten Priester und Leviten zu ihm geschickt, die ihn fragen sollten, wer er sei.
John GerNeUe 1:20  "Ich bin nicht der Messias", machte er ihnen eindeutig klar.
John GerNeUe 1:21  "Wer dann?", fragten sie weiter. "Bist du Elija?" – "Nein, der bin ich auch nicht", erwiderte er. "Bist du der Prophet?" – "Nein!"
John GerNeUe 1:22  "Dann sag uns doch, wer du bist", entgegneten sie, "wir müssen ja denen, die uns geschickt haben, eine Antwort bringen. Was sagst du über dich selbst?"
John GerNeUe 1:23  Johannes antwortete mit den Worten des Propheten Jesaja: "Ich bin eine Stimme, die in der Wüste ruft: 'Ebnet den Weg für den Herrn!'"
John GerNeUe 1:24  Unter den Abgesandten waren auch einige Pharisäer,
John GerNeUe 1:25  die jetzt weiterfragten: "Wenn du weder der Messias bist noch Elija und auch nicht der Prophet, weshalb taufst du dann?"
John GerNeUe 1:26  "Ich taufe mit Wasser", entgegnete Johannes, "aber mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt.
John GerNeUe 1:27  Es ist der, der nach mir kommt. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen."
John GerNeUe 1:28  Das spielte sich in Betanien ab, einem Dorf auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.
John GerNeUe 1:29  Am nächsten Tag sah Johannes Jesus auf sich zukommen und sagte: "Seht, das ist das Opferlamm Gottes, das die Sünde der Welt auf sich nimmt.
John GerNeUe 1:30  Ihn meinte ich, als ich sagte: 'Nach mir kommt einer, der weit über mir steht, denn er war ‹schon lange› vor mir da.'
John GerNeUe 1:31  Auch ich kannte ihn nicht. Aber gerade deshalb bin ich gekommen und taufe mit Wasser, damit Israel erkennt, wer er ist."
John GerNeUe 1:32  Dann bezeugte Johannes auch dieses: "Ich sah den Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel herabschweben und auf ihm bleiben.
John GerNeUe 1:33  Ich hätte nicht gewusst, wer es war, aber der, der mir den Auftrag gab, mit Wasser zu taufen, hatte mir gesagt: 'Wenn du den Geist auf jemand herabschweben und auf ihm bleiben siehst, dann ist das der, der mit dem Heiligen Geist tauft.'
John GerNeUe 1:34  Ich habe es gesehen und bezeuge: 'Dieser Mann ist der Sohn Gottes.'"
John GerNeUe 1:35  Am nächsten Tag war Johannes mit zwei von seinen Jüngern wieder dort.
John GerNeUe 1:36  Als er Jesus vorbeigehen sah, sagte er: "Seht, das Opferlamm Gottes!"
John GerNeUe 1:37  Die zwei Jünger hörten das und gingen Jesus nach.
John GerNeUe 1:38  Jesus drehte sich um und sah, dass sie ihm folgten. Da fragte er: "Was sucht ihr?" – "Rabbi, wo wohnst du?", entgegneten sie. – Rabbi heißt übrigens Lehrer. –
John GerNeUe 1:39  "Kommt mit", erwiderte er, "dann werdet ihr es sehen." So kamen sie mit. Es war am späten Nachmittag. Sie sahen, wo er sich aufhielt, und blieben den Tag über bei ihm.
John GerNeUe 1:40  Einer von den beiden, die Jesus gefolgt waren, weil sie das Zeugnis von Johannes gehört hatten, war Andreas, der Bruder von Simon Petrus.
John GerNeUe 1:41  Der fand gleich darauf seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: "Wir haben den Messias gefunden!" – "Messias" ist das hebräische Wort für "Christus". –
John GerNeUe 1:42  Dann brachte er ihn zu Jesus. Jesus sah ihn an und sagte: "Du bist Simon, der Johannes-Sohn. Man wird dich einmal Kephas nennen, 'Felsenstein'."
John GerNeUe 1:43  Als Jesus am nächsten Tag nach Galiläa aufbrechen wollte, traf er Philippus und sagte zu ihm: "Komm, folge mir!"
John GerNeUe 1:44  Philippus stammte wie Andreas und Petrus aus der Stadt Betsaida.
John GerNeUe 1:45  Danach traf Philippus Natanaël und sagte zu ihm: "Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz schreibt und den auch die Propheten angekündigt haben: Es ist Jesus aus Nazaret, ein Sohn von Josef."
John GerNeUe 1:46  "Nazaret? Kann von da etwas Gutes kommen?", fragte Natanaël. Philippus erwiderte nur: "Komm und sieh selbst!"
John GerNeUe 1:47  Als Jesus Natanaël kommen sah, sagte er: "Das ist ein wahrer Israelit, ein Mann ohne Falschheit."
John GerNeUe 1:48  "Woher kennst du mich?", fragte Natanaël. Jesus antwortete: "Ich sah dich, als du noch unter dem Feigenbaum warst, bevor Philippus dich rief."
John GerNeUe 1:49  Da erklärte Natanaël: "Rabbi, du bist der Sohn Gottes! Du bist der König Israels!"
John GerNeUe 1:50  Jesus erwiderte: "Das glaubst du, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah. Du wirst noch viel größere Dinge sehen."
John GerNeUe 1:51  Dann fügte er hinzu: "Ja, ich versichere euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen. Die Engel Gottes werden vom Menschensohn ‹zum Himmel› aufsteigen und wieder zu ihm herabkommen."
Chapter 2
John GerNeUe 2:1  Zwei Tage später wurde in dem Dorf Kana in Galiläa eine Hochzeit gefeiert, und die Mutter von Jesus war dort.
John GerNeUe 2:2  Aber auch Jesus und seine Jünger waren eingeladen.
John GerNeUe 2:3  Als dann der Wein ausging, sagte seine Mutter zu ihm: "Sie haben keinen Wein mehr!"
John GerNeUe 2:4  "Frau, in was für eine Sache willst du mich da hineinziehen?", entgegnete Jesus. "Meine Zeit ist noch nicht gekommen."
John GerNeUe 2:5  Da wandte sich seine Mutter an die Diener und sagte: "Tut alles, was er euch aufträgt."
John GerNeUe 2:6  In der Nähe standen sechs Wasserkrüge aus Stein, wie sie von den Juden für zeremonielle Waschungen benötigt wurden. Jeder von ihnen fasste etwa 100 Liter.
John GerNeUe 2:7  Jesus sagte zu den Dienern: "Füllt die Krüge mit Wasser!" Sie füllten die Gefäße bis zum Rand.
John GerNeUe 2:8  Dann befahl er ihnen: "Nun schöpft etwas und bringt es dem Küchenchef." Das machten sie.
John GerNeUe 2:9  Als der von dem Wasser gekostet hatte, das zu Wein geworden war, rief er den Bräutigam. Er wusste ja nicht, woher der Wein kam. Nur die Diener, die das Wasser geschöpft hatten, wussten davon.
John GerNeUe 2:10  Er sagte zu ihm: "Jeder bringt doch zunächst den guten Wein auf den Tisch und setzt erst dann den weniger guten vor, wenn die Gäste schon betrunken sind. Aber du hast den guten Wein bis jetzt aufgehoben."
John GerNeUe 2:11  Dieses Wunderzeichen in Kana in Galiläa war das erste, das Jesus tat. Damit offenbarte er seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.
John GerNeUe 2:12  Danach ging er mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kafarnaum hinunter. Seine Angehörigen blieben aber nur wenige Tage dort.
John GerNeUe 2:13  Als das jüdische Passafest näher kam, zog Jesus nach Jerusalem hinauf.
John GerNeUe 2:14  Auf dem Tempelgelände sah er Geldwechsler sitzen und Händler, die Rinder, Schafe und Tauben verkauften.
John GerNeUe 2:15  Da machte er sich eine Peitsche aus Stricken und jagte sie alle mit den Schafen und Rindern aus dem Tempel hinaus. Die Münzen der Wechsler fegte er zu Boden, und ihre Tische kippte er um.
John GerNeUe 2:16  Den Taubenverkäufern befahl er: "Schafft das weg von hier und macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!"
John GerNeUe 2:17  Seine Jünger erinnerten sich dabei an das Schriftwort: "Der Eifer um dein Haus reibt mich ganz auf."
John GerNeUe 2:18  Die Juden aber stellten ihn zur Rede: "Mit welchem Wunderzeichen kannst du beweisen, dass du das Recht hast, so etwas zu tun?"
John GerNeUe 2:19  Jesus entgegnete: "Zerstört diesen Tempel, und ich werde ihn in drei Tagen wieder aufbauen."
John GerNeUe 2:20  "Sechsundvierzig Jahre ist an diesem Tempel gebaut worden", erwiderten die Juden, "und du willst das in drei Tagen schaffen?"
John GerNeUe 2:21  Mit dem Tempel hatte Jesus aber seinen eigenen Körper gemeint.
John GerNeUe 2:22  Als er von den Toten auferstanden war, dachten seine Jünger an diesen Satz. Da glaubten sie den Worten der Schrift und dem, was Jesus gesagt hatte.
John GerNeUe 2:23  Jesus hielt sich während des ganzen Passafestes in Jerusalem auf. Viele glaubten in dieser Zeit an ihn, weil sie die Wunder sahen, die er tat.
John GerNeUe 2:24  Doch Jesus vertraute sich diesen Leuten nicht an, weil er sie alle durchschaute.
John GerNeUe 2:25  Niemand musste ihm etwas über die Menschen sagen, weil er wusste, was in ihrem Innern vorging.
Chapter 3
John GerNeUe 3:1  Einer der führenden Männer in Judäa war ein Pharisäer namens Nikodemus.
John GerNeUe 3:2  Der kam eines Nachts zu Jesus und sagte zu ihm: "Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, den Gott uns geschickt hat, denn deine Wunderzeichen beweisen, dass Gott mit dir ist."
John GerNeUe 3:3  "Ich versichere dir", erwiderte Jesus, "wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht einmal sehen."
John GerNeUe 3:4  "Wie kann ein Mensch denn geboren werden, wenn er schon alt ist?", wandte Nikodemus ein. "Er kann doch nicht in den Bauch seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden!"
John GerNeUe 3:5  "Ich versichere dir", erwiderte Jesus, "und sage dir eins: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
John GerNeUe 3:6  Menschliches Leben wird von Menschen geboren, doch geistliches Leben von Gottes Geist.
John GerNeUe 3:7  Wundere dich also nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden.
John GerNeUe 3:8  Der Wind weht, wo er will. Du hörst ihn zwar, aber du kannst nicht sagen, woher er kommt und wohin er geht. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist."
John GerNeUe 3:9  "Wie ist so etwas möglich?", fragte Nikodemus.
John GerNeUe 3:10  Jesus erwiderte: "Du als Lehrer Israels weißt das nicht?
John GerNeUe 3:11  Ja, ich versichere dir: Wir reden von dem, was wir kennen. Und was wir bezeugen, haben wir gesehen. Doch ihr nehmt unsere Worte nicht ernst.
John GerNeUe 3:12  Ihr glaubt ja nicht einmal, wenn ich über Dinge rede, die hier auf der Erde geschehen. Wie wollt ihr mir dann glauben, wenn ich euch sage, was im Himmel geschieht?
John GerNeUe 3:13  Es ist noch nie jemand in den Himmel hinaufgestiegen. Der Einzige ist der, der aus dem Himmel herabgekommen ist, der Menschensohn.
John GerNeUe 3:14  Und wie Mose damals in der Wüste die Schlange für alle sichtbar aufgerichtet hat, so muss auch der Menschensohn sichtbar aufgerichtet werden,
John GerNeUe 3:15  damit jeder, der ihm vertraut, ewiges Leben hat.
John GerNeUe 3:16  Denn so hat Gott der Welt seine Liebe gezeigt: Er gab seinen einzigen Sohn, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben geht, sondern ewiges Leben hat.
John GerNeUe 3:17  Gott hat seinen Sohn ja nicht in die Welt geschickt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten.
John GerNeUe 3:18  Wer ihm vertraut, wird nicht verurteilt, wer aber nicht glaubt, ist schon verurteilt. Denn der, an dessen Namen er nicht geglaubt hat, ist der eine und einzigartige Sohn Gottes.
John GerNeUe 3:19  Und so vollzieht sich das Gericht: Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Taten waren böse.
John GerNeUe 3:20  Wer Böses tut, scheut das Licht. Er kommt nicht ans Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.
John GerNeUe 3:21  Wer sich aber nach der Wahrheit richtet, tritt ans Licht, denn so wird sichtbar, dass sein Tun in Gott gegründet ist."
John GerNeUe 3:22  Danach ging Jesus mit seinen Jüngern in das Gebiet von Judäa. Er blieb einige Zeit dort, um Menschen zu taufen.
John GerNeUe 3:23  Aber auch Johannes taufte damals noch, und zwar in Änon, nicht weit von Salim, weil es dort reichlich Wasser gab. Ständig kamen Menschen zu ihm, um sich taufen zu lassen,
John GerNeUe 3:24  denn Johannes war damals noch nicht im Gefängnis.
John GerNeUe 3:25  Da kam es zwischen einigen Jüngern des Johannes und einem Juden zum Streit über die Reinigungsvorschriften.
John GerNeUe 3:26  Deshalb gingen sie zu Johannes. "Rabbi", sagten sie, "der Mann, der auf der anderen Jordanseite zu dir gekommen ist und auf den du hingewiesen hast, der tauft jetzt auch, und alle gehen zu ihm."
John GerNeUe 3:27  Johannes entgegnete: "Kein Mensch kann sich auch nur das Geringste nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist.
John GerNeUe 3:28  Ihr selbst könnt bezeugen, dass ich sagte: 'Ich bin nicht der Messias, ich bin ihm nur vorausgeschickt worden.'
John GerNeUe 3:29  Wer die Braut bekommt, ist der Bräutigam. Der Freund des Bräutigams steht dabei und freut sich von Herzen, wenn er dessen Stimme hört. Das ist die Freude, die mich jetzt erfüllt.
John GerNeUe 3:30  Er muss immer größer werden, ich dagegen geringer."
John GerNeUe 3:31  Ja, er ist von oben gekommen und größer als alle anderen. Wer von der Erde stammt, redet aus irdischer Sicht. Der vom Himmel kommt, steht über allen
John GerNeUe 3:32  und bezeugt, was er dort gesehen und gehört hat, aber keiner nimmt ihm seine Botschaft ab.
John GerNeUe 3:33  Doch wer auf ihn hört, bestätigt damit, dass Gott wahrhaftig ist.
John GerNeUe 3:34  Denn er wurde von Gott gesandt und verkündigt Gottes eigene Worte, weil Gott ihm den Geist ohne jede Einschränkung gegeben hat.
John GerNeUe 3:35  Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gelegt.
John GerNeUe 3:36  Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben. Wer dem Sohn aber nicht glauben will, wird das Leben nicht sehen. Gottes Zorn bleibt dann auf ihm.
Chapter 4
John GerNeUe 4:1  Jesus erfuhr, dass die Pharisäer auf ihn aufmerksam wurden, weil er mehr Menschen zu Jüngern machte und taufte als Johannes. –
John GerNeUe 4:2  Er taufte allerdings nicht selbst; das taten seine Jünger. –
John GerNeUe 4:3  Da verließ er Judäa und ging wieder nach Galiläa.
John GerNeUe 4:4  Dabei fühlte er sich gedrängt, den Weg durch Samarien zu nehmen.
John GerNeUe 4:5  So kam er zu einem samaritanischen Ort namens Sychar. Er lag in der Nähe des Grundstücks, das Jakob einst seinem Sohn Josef vererbt hatte.
John GerNeUe 4:6  Dort ist auch der Jakobsbrunnen. Ermüdet von der langen Wanderung setzte Jesus sich an den Brunnen. Es war um die Mittagszeit.
John GerNeUe 4:7  Da kam eine samaritanische Frau, um Wasser zu holen. Jesus bat sie: "Gib mir etwas zu trinken!"
John GerNeUe 4:8  Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas zu essen zu kaufen.
John GerNeUe 4:9  Überrascht fragte die Frau: "Wie kannst du mich um etwas zu trinken bitten? Du bist doch ein Jude und ich eine Samaritanerin." – Die Juden vermeiden nämlich jeden Umgang mit Samaritanern.
John GerNeUe 4:10  Jesus antwortete: "Wenn du wüsstest, welche Gabe Gott für dich bereithält und wer es ist, der zu dir sagt: 'Gib mir zu trinken', dann hättest du ihn gebeten und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben."
John GerNeUe 4:11  "Herr", sagte die Frau, "du hast doch nichts, womit du Wasser schöpfen kannst; und der Brunnen ist tief. Woher willst du denn dieses lebendige Wasser haben?
John GerNeUe 4:12  Bist du etwa größer als unser Stammvater Jakob, der uns diesen Brunnen hinterließ? Kannst du uns besseres Wasser geben als das, was er mit seinen Söhnen und seinen Herden trank?"
John GerNeUe 4:13  Jesus erwiderte: "Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder durstig werden.
John GerNeUe 4:14  Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst bekommen. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm eine Quelle werden, aus der Wasser sprudelt – bis ins ewige Leben."
John GerNeUe 4:15  "Herr, gib mir dieses Wasser", bat die Frau. "Dann werde ich keinen Durst mehr haben und muss nicht mehr zum Schöpfen herkommen."
John GerNeUe 4:16  "Geh und hole deinen Mann hierher!", sagte Jesus.
John GerNeUe 4:17  "Ich habe keinen Mann", entgegnete die Frau. "Das ist richtig", erwiderte Jesus. "Du hast keinen Mann.
John GerNeUe 4:18  Fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Da hast du etwas Wahres gesagt."
John GerNeUe 4:19  "Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist", sagte die Frau darauf.
John GerNeUe 4:20  "Unsere Vorfahren haben Gott auf diesem Berg hier angebetet. Ihr Juden aber sagt, dass nur in Jerusalem der Ort ist, wo man Gott anbeten darf."
John GerNeUe 4:21  "Glaube mir, Frau", gab Jesus zur Antwort, "es kommt die Zeit, wo ihr den Vater weder auf diesem Berg noch in Jerusalem anbeten werdet.
John GerNeUe 4:22  Ihr ‹Samaritaner› betet zu Gott, ohne ihn zu kennen. Wir jedoch wissen, wen wir anbeten, denn das Heil ‹für die Menschen› kommt von den Juden.
John GerNeUe 4:23  Doch es wird die Zeit kommen – sie hat sogar schon angefangen –, wo die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrhaftigkeit anbeten. Von solchen Menschen will der Vater angebetet werden.
John GerNeUe 4:24  Gott ist Geist, und die, die ihn anbeten wollen, müssen dabei von seinem Geist bestimmt und von Wahrheit erfüllt sein."
John GerNeUe 4:25  "Ich weiß, dass der Messias kommt, der auch Christus genannt wird", sagte die Frau darauf. "Und wenn er kommt, wird er uns all diese Dinge erklären."
John GerNeUe 4:26  Da sagte Jesus zu ihr: "Du sprichst mit ihm. Ich bin’s."
John GerNeUe 4:27  In diesem Augenblick kamen seine Jünger zurück. Sie wunderten sich, dass er mit einer Frau sprach. Doch keiner fragte: "Was willst du von ihr?", oder: "Was redest du mit ihr?"
John GerNeUe 4:28  Die Frau nun ließ ihren Wasserkrug neben dem Brunnen stehen, ging in den Ort und verkündete den Leuten:
John GerNeUe 4:29  "Da ist einer, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe. Los, kommt mit und seht ihn euch an! Vielleicht ist er der Messias."
John GerNeUe 4:31  Inzwischen drängten ihn die Jünger: "Rabbi, iss doch etwas!"
John GerNeUe 4:32  Aber Jesus sagte: "Ich lebe von einer Nahrung, die ihr nicht kennt."
John GerNeUe 4:33  "Wer hat ihm denn etwas zu essen gebracht?", fragten sich die Jünger.
John GerNeUe 4:34  Da erklärte Jesus: "Meine Nahrung ist, dass ich den Willen Gottes tue, der mich gesandt hat, und das Werk vollende, das er mir aufgetragen hat.
John GerNeUe 4:35  Sagt ihr nicht: 'Es sind noch vier Monate bis zur Ernte'? Ich sage euch: Blickt euch doch um und schaut die Felder an. Sie sind nämlich schon weiß für die Ernte.
John GerNeUe 4:36  Wer sie einbringt, erhält Lohn; er sammelt ja Frucht für das ewige Leben. Damit freut sich der, der gesät hat zusammen mit dem, der erntet.
John GerNeUe 4:37  Das Sprichwort trifft hier genau zu: Einer sät und ein anderer erntet.
John GerNeUe 4:38  Ich habe euch zum Ernten auf ein Feld geschickt, auf dem ihr nicht gearbeitet habt. Andere haben sich vor euch dort abgemüht, und ihr erntet die Frucht ihrer Mühe."
John GerNeUe 4:39  Viele Samaritaner aus dem Ort glaubten schon deshalb an Jesus, weil die Frau überall erzählt hatte: "Der Mann weiß alles, was ich getan habe."
John GerNeUe 4:40  Als sie dann zu Jesus hinauskamen, baten sie ihn, länger bei ihnen zu bleiben. Er blieb zwei Tage dort,
John GerNeUe 4:41  und auf sein Wort hin glaubten noch viel mehr Menschen an ihn.
John GerNeUe 4:42  "Nun glauben wir, weil wir ihn selbst gehört haben und nicht nur aufgrund deiner Worte", sagten sie zu der Frau. "Jetzt wissen wir, dass er wirklich der Retter der Welt ist."
John GerNeUe 4:43  Nach diesen zwei Tagen setzte Jesus seine Reise nach Galiläa fort.
John GerNeUe 4:44  Jesus hatte selbst einmal erklärt, dass ein Prophet in seiner Heimat nicht geachtet wird.
John GerNeUe 4:45  Doch als er jetzt dort ankam, nahmen ihn die Galiläer freundlich auf. Denn sie waren zum Passafest in Jerusalem gewesen und hatten gesehen, was er dort getan hatte.
John GerNeUe 4:46  Er kam nun wieder nach Kana, dem Ort in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Zu dieser Zeit lebte in Kafarnaum ein hoher königlicher Beamter, dessen Sohn schwer erkrankt war.
John GerNeUe 4:47  Als er hörte, dass Jesus von Judäa zurück nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, mit nach Kafarnaum hinunter zu kommen und seinen Sohn zu heilen, der schon im Sterben lag.
John GerNeUe 4:48  Jesus sagte zu ihm: "Müsst ihr denn immer Wunder oder besondere Zeichen sehen, bevor ihr glaubt!"
John GerNeUe 4:49  Doch der Beamte flehte ihn an: "Herr, bitte komm, bevor mein Kind stirbt!"
John GerNeUe 4:50  "Geh ruhig heim", sagte Jesus da zu ihm, "dein Sohn lebt." Der Mann glaubte an das, was Jesus ihm gesagt hatte, und machte sich wieder auf den Weg.
John GerNeUe 4:51  Unterwegs kamen ihm einige seiner Diener entgegen und verkündeten: "Dein Junge lebt und ist gesund!"
John GerNeUe 4:52  Er fragte sie aus, seit wann genau es dem Jungen besser gehe. "Gestern kurz nach Mittag verschwand das Fieber", sagten sie.
John GerNeUe 4:53  Da erkannte der Vater, dass es genau die Zeit war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: "Dein Sohn lebt." Seitdem glaubte er an Jesus, und mit ihm alle in seinem Haus.
John GerNeUe 4:54  Mit diesem Zeichen bewies Jesus ein zweites Mal seine Macht, als er von Judäa nach Galiläa zurückgekommen war.
Chapter 5
John GerNeUe 5:1  Einige Zeit später ging Jesus zu einem der jüdischen Feste nach Jerusalem hinauf.
John GerNeUe 5:2  Dort gab es in der Nähe des Schaftors eine Teichanlage mit fünf Säulenhallen, die auf Hebräisch "Betesda" genannt wird.
John GerNeUe 5:3  In diesen Hallen lagen Scharen von kranken Menschen, Blinde, Gelähmte, Verkrüppelte.
John GerNeUe 5:5  Einer der Männer dort war seit achtunddreißig Jahren krank.
John GerNeUe 5:6  Als Jesus ihn sah, wurde ihm klar, dass er schon lange krank war, und er fragte ihn: "Willst du gesund werden?"
John GerNeUe 5:7  "Herr", erwiderte der Kranke, "ich habe niemand, der mir hilft, in den Teich zu kommen, wenn das Wasser bewegt worden ist. Und wenn ich es selbst versuche, kommt immer schon ein anderer vor mir hinein."
John GerNeUe 5:8  "Steh auf, nimm deine Matte und geh!", sagte Jesus da zu ihm.
John GerNeUe 5:9  Im selben Augenblick war der Mann geheilt. Er nahm seine Matte und ging los. Das geschah an einem Sabbat.
John GerNeUe 5:10  Einige von den Juden sagten deshalb zu dem Geheilten: "Heute ist Sabbat! Da darfst du deine Matte nicht tragen."
John GerNeUe 5:11  Er antwortete: "Der Mann, der mich geheilt hat, sagte zu mir: 'Nimm deine Matte und geh!'"
John GerNeUe 5:12  "Welcher Mensch hat dir denn so etwas befohlen?", fragten die Juden.
John GerNeUe 5:13  Aber der Geheilte wusste nicht, wer es war, denn Jesus hatte den Ort wegen der vielen Menschen schon wieder verlassen.
John GerNeUe 5:14  Später traf Jesus den Mann im Tempel und sagte: "Hör zu! Du bist jetzt gesund. Sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres passiert!"
John GerNeUe 5:15  Danach ging der Geheilte zu den ‹Oberen der› Juden und sagte ihnen, dass Jesus ihn gesund gemacht hatte.
John GerNeUe 5:16  Von da an begannen die Juden Jesus zu verfolgen, weil er solche Dinge am Sabbat tat.
John GerNeUe 5:17  Doch Jesus sagte ihnen: "Mein Vater ist ständig am Werk, und so bin ich es auch."
John GerNeUe 5:18  Das brachte sie noch mehr gegen ihn auf. Sie waren jetzt entschlossen, ihn zu töten. Denn Jesus hatte nicht nur die Sabbatvorschriften außer Kraft gesetzt, sondern Gott sogar als seinen eigenen Vater bezeichnet und sich damit Gott gleichgestellt.
John GerNeUe 5:19  Auf ihre Anschuldigungen erwiderte Jesus: "Ja, ich versichere euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun; er tut nur, was er den Vater tun sieht. Was der Vater tut, das genau tut auch der Sohn.
John GerNeUe 5:20  Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er selber tut. Und er wird ihm noch größere Taten zeigen, damit ihr euch wundert.
John GerNeUe 5:21  Denn wie der Vater die Toten zum Leben erweckt, so gibt auch der Sohn das Leben, wem er will,
John GerNeUe 5:22  weil nicht der Vater das Urteil über die Menschen spricht, sondern der Sohn. Der Vater hat die ganze richterliche Macht dem Sohn übertragen,
John GerNeUe 5:23  damit alle den Sohn ebenso ehren wie den Vater. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
John GerNeUe 5:24  Ja, ich versichere euch: Wer auf meine Botschaft hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben schon hinter sich.
John GerNeUe 5:25  Ich sage euch: Die Zeit kommt, ja sie ist schon da, dass die Toten die Stimme des Gottessohnes hören. Wer auf sie hört, wird leben.
John GerNeUe 5:26  Denn wie der Vater aus sich selbst heraus Leben hat, hat auch der Sohn Leben aus sich selbst heraus, weil der Vater es ihm gegeben hat.
John GerNeUe 5:27  Und er hat ihm auch die Vollmacht gegeben, Gericht zu halten; denn er ist der ‹angekündigte› Menschensohn.
John GerNeUe 5:28  Ihr müsst euch darüber nicht wundern, denn es wird die Stunde kommen, in der alle Toten in den Gräbern seine Stimme hören
John GerNeUe 5:29  und herauskommen werden. Für die, die das Gute getan haben, ist es die Auferstehung ins Leben, und für die, die das Böse getan haben, die Auferstehung ins Gericht.
John GerNeUe 5:30  Ich kann nichts von mir aus tun; selbst dann, wenn ich richte, höre ich auf den Vater. Und mein Gericht ist gerecht, weil es nicht meinem eigenen Willen entspricht, sondern dem meines Vaters, der mich gesandt hat.
John GerNeUe 5:31  Wenn ich als Zeuge für mich selbst auftreten würde, wäre mein Zeugnis nicht glaubwürdig.
John GerNeUe 5:32  Es gibt einen anderen Zeugen, der für mich aussagt, und ich weiß, dass er die Wahrheit sagt.
John GerNeUe 5:33  Ihr habt eure Leute zu Johannes geschickt, und er hat euch die Wahrheit bezeugt.
John GerNeUe 5:34  Nicht, dass ich auf die Aussage eines Menschen angewiesen wäre; ich sage das nur, weil ich möchte, dass ihr gerettet werdet.
John GerNeUe 5:35  Johannes war wie eine brennende, hell scheinende Lampe. Aber ihr wolltet euch nur eine Zeitlang an seinem Licht erfreuen.
John GerNeUe 5:36  Doch ich habe ein größeres Zeugnis als das des Johannes: Das sind die Werke, die der Vater mir zu tun aufgibt. Diese Taten bezeugen, dass er mich gesandt hat.
John GerNeUe 5:37  Auch der Vater selbst hat als Zeuge für mich gesprochen. Ihr habt seine Stimme nie gehört und seine Gestalt nie gesehen.
John GerNeUe 5:38  Und nun habt ihr auch sein Wort nicht länger in euch. Denn ihr glaubt ja nicht an den, den er gesandt hat.
John GerNeUe 5:39  Ihr forscht in der Schrift, weil ihr meint, in ihr das ewige Leben zu finden. Und dabei spricht sie gerade von mir.
John GerNeUe 5:40  Doch zu mir wollt ihr nicht kommen, wo ihr das Leben bekommen könnt.
John GerNeUe 5:41  Ich bin nicht darauf aus, von euch geehrt zu werden,
John GerNeUe 5:42  weil ich weiß, dass ihr Gottes Liebe nicht in euch habt.
John GerNeUe 5:43  Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr lehnt mich ab. Wenn dann ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, empfangt ihr ihn gern.
John GerNeUe 5:44  Kein Wunder, dass ihr nicht glauben könnt, denn bei euch will ja nur einer vom anderen Anerkennung bekommen. Nur die Anerkennung bei dem einen wahren Gott sucht ihr nicht.
John GerNeUe 5:45  Denkt nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde. Mose wird das tun, der Mose, auf den ihr eure Hoffnung setzt.
John GerNeUe 5:46  Denn wenn ihr Mose wirklich geglaubt hättet, würdet ihr auch mir glauben, denn er hat ja von mir geschrieben.
John GerNeUe 5:47  Wenn ihr aber nicht einmal glaubt, was Mose geschrieben hat, wie wollt ihr dann meinen Worten glauben?"
Chapter 6
John GerNeUe 6:1  Einige Zeit später fuhr Jesus an das Ostufer des Sees von Galiläa, den man auch See von Tiberias nennt.
John GerNeUe 6:2  Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Wunder Gottes an den geheilten Kranken sahen.
John GerNeUe 6:3  Jesus stieg auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern.
John GerNeUe 6:4  Es war kurz vor dem Passafest, das die Juden ‹jährlich› feiern.
John GerNeUe 6:5  Als Jesus aufblickte und die Menschenmenge auf sich zukommen sah, fragte er Philippus: "Wo können wir Brot kaufen, dass all diese Leute zu essen bekommen?"
John GerNeUe 6:6  Er sagte das aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen, denn er wusste schon, was er tun wollte.
John GerNeUe 6:7  Philippus entgegnete: "Es würde mehr als zweihundert Denare kosten, um jedem auch nur ein kleines Stück Brot zu geben."
John GerNeUe 6:8  Ein anderer Jünger namens Andreas, es war der Bruder von Simon Petrus, sagte zu Jesus:
John GerNeUe 6:9  "Hier ist ein Junge, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat. Aber was ist das schon für so viele."
John GerNeUe 6:10  "Sorgt dafür, dass die Leute sich setzen!", sagte Jesus. Es waren allein an Männern ungefähr fünftausend. Dort, wo sie sich niederließen, gab es viel Gras.
John GerNeUe 6:11  Jesus nahm nun die Fladenbrote, sprach das Dankgebet darüber und verteilte sie an die Menge. Ebenso machte er es mit den Fischen. Alle durften so viel essen, wie sie wollten.
John GerNeUe 6:12  Als sie satt waren, sagte er zu seinen Jüngern: "Sammelt auf, was übrig geblieben ist, damit nichts umkommt!"
John GerNeUe 6:13  Die Jünger füllten zwölf Handkörbe mit den Brotstücken. So viel war von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben.
John GerNeUe 6:14  Als die Leute begriffen, was für ein Wunder Gottes Jesus getan hatte, sagten sie: "Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll!"
John GerNeUe 6:15  Jesus merkte, dass sie als Nächstes kommen und ihn mit Gewalt zu ihrem König machen wollten. Da zog er sich wieder auf den Berg zurück, er ganz allein.
John GerNeUe 6:17  Sie stiegen ins Boot und fuhren Richtung Kafarnaum los, denn es war schon finster geworden, und Jesus war immer noch nicht zu ihnen gekommen.
John GerNeUe 6:18  Der See wurde durch einen starken Wind aufgewühlt.
John GerNeUe 6:19  Als sie dann eine Strecke von etwa fünf Kilometern gerudert waren, sahen sie auf einmal Jesus, wie er über das Wasser ging und auf ihr Boot zukam. Sie erschraken fürchterlich,
John GerNeUe 6:20  doch er rief ihnen zu: "Ich bin's, habt keine Angst!"
John GerNeUe 6:21  Sie nahmen ihn zu sich ins Boot, und da waren sie auch schon an dem Ufer, das sie erreichen wollten.
John GerNeUe 6:22  Am nächsten Tag warteten die Menschen auf der anderen Seite des Sees wieder auf Jesus, denn sie hatten gesehen, dass die Jünger allein losfuhren, ohne dass Jesus zu ihnen in das Boot gestiegen war, das als einziges am Ufer gelegen hatte.
John GerNeUe 6:23  Inzwischen legten mehrere Boote aus Tiberias an der Stelle an, wo die Menge das Brot nach dem Dankgebet des Herrn gegessen hatte.
John GerNeUe 6:24  Als die Leute nun merkten, dass Jesus und seine Jünger nicht mehr da waren, stiegen sie in diese Boote, setzten nach Kafarnaum über und suchten dort nach ihm.
John GerNeUe 6:25  Als sie ihn endlich gefunden hatten, fragten sie ihn: "Rabbi, wann bist du denn hierhergekommen?"
John GerNeUe 6:26  Jesus erwiderte: "Ich muss es euch ganz deutlich sagen. Ihr sucht mich nicht, weil ihr ‹Gottes› Wunderzeichen gesehen habt. Ihr sucht mich, weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.
John GerNeUe 6:27  Ihr solltet euch nicht so viel Mühe um die vergängliche Speise machen, sondern euch um die bemühen, die für das ewige Leben vorhält. Und die wird der Menschensohn euch geben, weil Gott, der Vater ihn dazu beglaubigt hat."
John GerNeUe 6:28  Da fragten sie ihn: "Wie können wir denn tun, was Gott von uns will?"
John GerNeUe 6:29  Jesus antwortete ihnen: "Gott will von euch, dass ihr dem vertraut, den er gesandt hat."
John GerNeUe 6:30  Doch da sagten sie zu ihm: "Wenn wir dir glauben sollen, dann musst du uns ein Wunder sehen lassen. Was wirst du tun?
John GerNeUe 6:31  Unsere Vorfahren haben immerhin das Manna in der Wüste gegessen, wie es ja auch in der Schrift heißt: 'Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.'"
John GerNeUe 6:32  Jesus erwiderte: "Ich versichere euch nachdrücklich, es war nicht Mose, der euch das Brot aus dem Himmel gegeben hat, sondern es ist mein Vater, der euch das wahre Brot aus dem Himmel gibt.
John GerNeUe 6:33  Denn das Brot, das Gott schenkt, ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt."
John GerNeUe 6:34  "Herr", sagten sie da zu ihm, "gib uns immer von diesem Brot!"
John GerNeUe 6:35  Jesus entgegnete: "Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.
John GerNeUe 6:36  Aber ich habe es euch ja schon gesagt: Trotz allem, was ihr an mir gesehen habt, glaubt ihr nicht.
John GerNeUe 6:37  Alle, die der Vater mir gibt, werden zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den weise ich niemals zurück;
John GerNeUe 6:38  denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um das zu tun, was ich will, sondern das, was der will, der mich beauftragt hat.
John GerNeUe 6:39  Und er, der mich gesandt hat, will, dass ich keinen von denen verliere, die er mir gegeben hat, sondern sie am letzten Tag erwecke ‹vom Tod›.
John GerNeUe 6:40  Denn mein Vater will, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat. Und am letzten Tag werde ich ihn erwecken ‹vom Tod›."
John GerNeUe 6:41  Seine jüdischen Zuhörer waren empört darüber, dass er gesagt hatte: "Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist."
John GerNeUe 6:42  "Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs?", murrten sie. "Wir kennen doch seinen Vater und seine Mutter! Wie kann er da behaupten, aus dem Himmel gekommen zu sein?"
John GerNeUe 6:43  "Ihr müsst euch darüber nicht beschweren", sagte Jesus.
John GerNeUe 6:44  "Keiner kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht. Und den werde ich am letzten Tag erwecken ‹vom Tod›.
John GerNeUe 6:45  In den Prophetenschriften heißt es ja: 'Sie werden alle von Gott unterwiesen sein.' Wer also auf den Vater hört und von ihm lernt, kommt zu mir.
John GerNeUe 6:46  Das heißt natürlich nicht, dass jemand den Vater gesehen hat. Nur der Eine, der von Gott gekommen ist, hat den Vater gesehen.
John GerNeUe 6:47  Ja, ich versichere euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben.
John GerNeUe 6:49  Eure Vorfahren haben das Manna in der Wüste gegessen und sind dann doch gestorben.
John GerNeUe 6:50  Aber hier ist das wahre Brot, das vom Himmel kommt, damit man davon essen kann und nicht sterben muss.
John GerNeUe 6:51  Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er ewig leben. Und das Brot, das ich ihm gebe, bin ich selbst. Es ist mein Körper, den ich gebe für das Leben der Welt."
John GerNeUe 6:52  Das löste einen heftigen Streit unter den Juden aus. "Wie kann der uns sein Fleisch zu essen geben?", schimpften sie.
John GerNeUe 6:53  Aber Jesus fuhr fort: "Ich versichere euch mit allem Nachdruck: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, könnt ihr das ewige Leben nicht in euch haben.
John GerNeUe 6:54  Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn am letzten Tag erwecken ‹vom Tod›.
John GerNeUe 6:55  Denn mein Fleisch ist wirkliche Speise und mein Blut wirklicher Trank.
John GerNeUe 6:56  Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt innerlich mit mir verbunden und ich mit ihm.
John GerNeUe 6:57  Genauso wie ich durch den Lebendigen lebe, den Vater, der mich gesandt hat, so wird auch der, der mich isst, durch mich leben.
John GerNeUe 6:58  So verhält es sich mit dem Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird ewig leben und nicht wie eure Vorfahren sterben, die ‹das Manna› gegessen hatten."
John GerNeUe 6:59  Das alles sagte Jesus in einem Lehrgespräch in der Synagoge von Kafarnaum.
John GerNeUe 6:60  Darüber ärgerten sich selbst viele seiner Jünger: "Was er da sagt, geht zu weit! Das kann man ja nicht anhören!"
John GerNeUe 6:61  Jesus wusste gleich, dass seine Jünger sich über seine Worte beschwerten, und sagte zu ihnen: "Daran nehmt ihr Anstoß?
John GerNeUe 6:62  Was dann, wenn ihr seht, wie der Menschensohn in den Himmel zurückkehrt?
John GerNeUe 6:63  Der Geist macht lebendig, menschliches Bemühen nützt nichts. Aber die Worte, die ich euch gesagt habe, sind von diesem Geist und von Leben erfüllt.
John GerNeUe 6:64  Allerdings gibt es einige unter euch, die glauben trotzdem nicht." Jesus wusste nämlich von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn seinen Verfolgern ausliefern würde.
John GerNeUe 6:65  Er schloss: "Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann von sich aus zu mir kommen, wenn ihm das nicht der Vater möglich macht."
John GerNeUe 6:66  Von da an zogen sich viele seiner Jünger zurück und folgten ihm nicht mehr.
John GerNeUe 6:67  Da fragte Jesus die Zwölf: "Und ihr, wollt ihr mich etwa auch verlassen?"
John GerNeUe 6:68  "Herr, zu wem sollen wir denn gehen?", antwortete Simon Petrus. "Du hast die Worte für das ewige Leben.
John GerNeUe 6:69  Und wir glauben und haben erkannt, dass du der Heilige Gottes bist."
John GerNeUe 6:70  Daraufhin sagte Jesus zu ihnen: "Euch Zwölf habe ich doch selber ausgewählt. Und einer von euch ist ein Teufel."
John GerNeUe 6:71  Damit meinte er Judas, den Sohn von Simon Iskariot. Denn Judas, einer der Zwölf, war es, der ihn später verriet.
Chapter 7
John GerNeUe 7:1  Jesus blieb noch eine Zeitlang in Galiläa und zog von Ort zu Ort. Er mied Judäa, weil die führenden Männer des jüdischen Volkes seinen Tod beschlossen hatten.
John GerNeUe 7:2  Kurz bevor die Juden ihr Laubhüttenfest feierten,
John GerNeUe 7:3  sagten seine Brüder zu ihm: "Geh nach Judäa, damit deine Jünger auch dort sehen können, was für Wunder du tust.
John GerNeUe 7:4  Wer bekannt werden möchte, versteckt seine Taten doch nicht. Falls du wirklich so wunderbare Dinge tust, dann zeige dich auch vor aller Welt."
John GerNeUe 7:5  Denn nicht einmal seine Brüder glaubten an ihn.
John GerNeUe 7:6  Jesus erwiderte: "Für mich ist die richtige Zeit noch nicht gekommen, aber euch ist jede Zeit recht.
John GerNeUe 7:7  Euch kann die Welt nicht hassen, aber mich hasst sie, weil ich ihr immer wieder bezeuge, dass ihre Taten böse sind.
John GerNeUe 7:8  Ihr könnt ruhig zu dem Fest gehen. Ich komme jetzt nicht. Für mich ist die richtige Zeit noch nicht da."
John GerNeUe 7:9  Mit dieser Antwort ließ er sie gehen und blieb in Galiläa.
John GerNeUe 7:10  Nachdem seine Brüder zum Fest gezogen waren, machte sich Jesus auch auf den Weg nach Jerusalem. Er zeigte sich dabei aber nicht in der Öffentlichkeit.
John GerNeUe 7:11  Während des Festes suchten ihn die Juden. "Wo ist er nur?", fragten sie.
John GerNeUe 7:12  Überall tuschelten die Leute über ihn. "Er ist ein guter Mensch", meinten die einen. "Nein", widersprachen die anderen, "er verführt das Volk!"
John GerNeUe 7:13  Doch keiner sagte seine Meinung öffentlich, denn sie hatten Angst vor den Führern der Juden.
John GerNeUe 7:14  In der Mitte der Festwoche ging Jesus zum Tempel hinauf und begann dort das Volk zu unterrichten.
John GerNeUe 7:15  Da wunderten sich die Juden: "Wie kommt es, dass er die Schriften so gut kennt? Er hat doch keinen Lehrer gehabt!"
John GerNeUe 7:16  Jesus ging gleich darauf ein und sagte: "Meine Lehre stammt nicht von mir. Ich habe sie von dem, der mich gesandt hat.
John GerNeUe 7:17  Wer bereit ist, das zu tun, was Gott will, wird erkennen, ob meine Lehre von Gott ist oder ob ich sie mir selbst ausgedacht habe.
John GerNeUe 7:18  Wer seine eigenen Ansichten vorträgt, dem geht es um die eigene Ehre. Glaubwürdig ist jemand, dem es um die Ehre eines anderen geht, um die Ehre von dem, der ihn gesandt hat. Der hat keine falschen Absichten.
John GerNeUe 7:19  Mose hat euch doch das Gesetz gegeben. Aber keiner von euch lebt danach, und mich wollt ihr sogar töten."
John GerNeUe 7:20  "Du bist ja besessen!", riefen die Zuhörer. "Wer will dich denn töten?"
John GerNeUe 7:21  Jesus gab ihnen zur Antwort: "Nur eine Sache habe ich am Sabbat getan, und ihr alle wundert euch immer noch darüber.
John GerNeUe 7:22  Ihr beschneidet einen Menschen doch auch am Sabbat, wenn es sein muss, weil Mose euch die Beschneidung vorgeschrieben hat. Tatsächlich geht sie aber schon auf unsere Stammväter zurück.
John GerNeUe 7:23  Wenn ein Mensch also auch am Sabbat beschnitten wird, um das Gesetz des Mose nicht zu brechen, warum seid ihr dann so aufgebracht, weil ich einen ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe?
John GerNeUe 7:24  Urteilt nicht nach dem äußeren Eindruck, sondern so, wie es wirklich dem Gesetz entspricht."
John GerNeUe 7:25  Einige Jerusalemer sagten zueinander: "Ist das nicht der, den sie umbringen wollten?
John GerNeUe 7:26  Da lehrt er hier in aller Öffentlichkeit, und sie sagen kein Wort. Sollten unsere Oberen wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist?
John GerNeUe 7:27  Doch den hier kennen wir ja und wissen, woher er ist. Wenn der Messias kommt, weiß aber niemand, woher er stammt."
John GerNeUe 7:28  Da rief Jesus, während er das Volk im Tempel unterwies: "Ja, ihr kennt mich und wisst, woher ich bin! Aber ich bin nicht aus eigenem Antrieb gekommen. Es gibt einen, der ganz wahrhaftig ist. Der hat mich gesandt, und den kennt ihr nicht!
John GerNeUe 7:29  Doch ich kenne ihn, weil ich von ihm bin. Er ist es, der mich gesandt hat."
John GerNeUe 7:30  Da wollten sie ihn festnehmen lassen. Doch keiner wagte es, Hand an ihn zu legen, weil seine Stunde noch nicht gekommen war.
John GerNeUe 7:31  Viele in der Menge glaubten an ihn. Sie sagten zueinander: "Wird der Messias, wenn er kommt, wohl mehr Wunder tun, als dieser Mann sie getan hat?"
John GerNeUe 7:32  Als die Pharisäer dieses Gerede im Volk mitbekamen, sorgten sie dafür, dass die obersten Priester einige Männer von der Tempelwache losschickten, um Jesus verhaften zu lassen.
John GerNeUe 7:33  Währenddessen sagte Jesus zu der Menschenmenge: "Ich werde nur noch kurze Zeit hier bei euch sein, dann gehe ich zu dem zurück, der mich gesandt hat.
John GerNeUe 7:34  Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden. Und wo ich dann bin, da könnt ihr nicht hinkommen."
John GerNeUe 7:35  "Wo will er denn hin?", fragten sich die Juden ‹verständnislos›. "Wo sollen wir ihn nicht finden können? Will er etwa zu den Juden ins Ausland gehen oder gar den Griechen seine Lehre bringen?
John GerNeUe 7:36  Was soll das heißen, wenn er sagt: 'Ihr werdet mich suchen, aber nicht finden' und: 'Wo ich bin, da könnt ihr nicht hinkommen'?"
John GerNeUe 7:37  Am letzten Tag, dem Höhepunkt des Festes, stellte sich Jesus ‹vor die Menge› hin und rief: "Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken!
John GerNeUe 7:38  Wer an mich glaubt, aus dem werden – wie die Schrift gesagt hat – Ströme lebendigen Wassers fließen."
John GerNeUe 7:39  Er meinte damit den Geist, den die erhalten sollten, die an ihn glauben würden. Der Heilige Geist war ja noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht in Gottes Herrlichkeit zurückgekehrt war.
John GerNeUe 7:40  Als sie das gehört hatten, sagten einige aus der Menge: "Das ist wirklich der Prophet, der kommen soll."
John GerNeUe 7:41  Manche sagten sogar: "Er ist der Messias!" – "Der Messias kommt doch nicht aus Galiläa!", entgegneten andere.
John GerNeUe 7:42  "Hat die Schrift nicht gesagt, dass der Messias ein Nachkomme Davids sein und aus Bethlehem kommen wird, dem Dorf, in dem David lebte?"
John GerNeUe 7:43  So kam es wegen Jesus zu einer Spaltung in der Menge.
John GerNeUe 7:44  Einige wollten ihn verhaften lassen, aber keiner wagte es, ihn anzufassen.
John GerNeUe 7:45  Als die Männer der Tempelwache zu den obersten Priestern und den Pharisäern zurückkamen, fragten diese: "Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?"
John GerNeUe 7:46  "Noch nie haben wir einen Menschen so reden hören", erwiderten die Männer.
John GerNeUe 7:47  "Hat er euch denn auch verführt?", herrschten die Pharisäer sie an.
John GerNeUe 7:48  "Glaubt denn ein einziger von den Oberen oder den Pharisäern an ihn?
John GerNeUe 7:49  Das macht doch nur dieses verfluchte Volk, das keine Ahnung vom Gesetz hat!"
John GerNeUe 7:50  Da sagte Nikodemus, der selbst ein Pharisäer war und Jesus einmal aufgesucht hatte:
John GerNeUe 7:51  "Verurteilt unser Gesetz denn einen Menschen, ohne dass man ihn vorher verhört und seine Schuld festgestellt hat?"
John GerNeUe 7:52  "Bist du etwa auch aus Galiläa?", gaben sie zurück. "Untersuche doch die Schriften, dann wirst du sehen, dass kein Prophet aus Galiläa kommt!"
Chapter 8
John GerNeUe 8:2  Doch schon früh am nächsten Morgen war er wieder im Tempel. Als dann das ganze Volk zu ihm kam, setzte er sich und begann sie zu unterweisen.
John GerNeUe 8:3  Da führten die Gesetzeslehrer und die Pharisäer eine Frau herbei, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte
John GerNeUe 8:4  und sagten zu ihm: "Rabbi, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt.
John GerNeUe 8:5  Im Gesetz schreibt Mose vor, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du nun dazu?"
John GerNeUe 8:6  Mit dieser Frage wollten sie ihm eine Falle stellen, um ihn dann anklagen zu können. Aber Jesus beugte sich vor und schrieb mit dem Finger auf die Erde.
John GerNeUe 8:7  Doch sie ließen nicht locker mit ihren Fragen. Schließlich richtete er sich auf und sagte: "Gut, wer von euch ohne Sünde ist, der stoße als Erster den Stein auf sie!"
John GerNeUe 8:8  Dann beugte er sich wieder vor und schrieb auf die Erde.
John GerNeUe 8:9  Von seinen Worten getroffen, zog sich einer nach dem anderen zurück, die Ältesten zuerst. Schließlich war Jesus mit der Frau allein. Sie stand immer noch an der gleichen Stelle.
John GerNeUe 8:10  Er richtete sich wieder auf und sagte: "Frau, wo sind sie hin? Hat keiner dich verurteilt?"
John GerNeUe 8:11  "Keiner, Herr", erwiderte sie. Da sagte Jesus: "Ich verurteile dich auch nicht. Du kannst gehen. Sündige aber nicht mehr!"
John GerNeUe 8:12  Dann sagte Jesus wieder zu allen Leuten: "Ich bin das Licht der Welt! Wer mir folgt, wird nicht mehr in der Finsternis umherirren, sondern wird das Licht haben, das zum Leben führt."
John GerNeUe 8:13  Da sagten die Pharisäer zu ihm: "Jetzt bist du unglaubwürdig, denn du trittst als Zeuge für dich selbst auf."
John GerNeUe 8:14  Jesus erwiderte: "Auch wenn ich als Zeuge für mich selbst spreche, ist meine Aussage dennoch wahr. Denn ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe. Aber ihr wisst nicht, woher ich komme und wohin ich gehe.
John GerNeUe 8:15  Ihr urteilt nach menschlichen Maßstäben, ich verurteile niemand.
John GerNeUe 8:16  Und selbst wenn ich ein Urteil ausspreche, so ist es doch richtig, weil ich nicht allein dastehe, sondern in Übereinstimmung mit dem Vater bin, der mich gesandt hat.
John GerNeUe 8:17  Auch in eurem Gesetz steht ja geschrieben, dass die übereinstimmende Aussage von zwei Zeugen gültig ist.
John GerNeUe 8:18  Der eine Zeuge bin ich und der andere ist der Vater, der mich gesandt hat."
John GerNeUe 8:19  "Wo ist denn dein Vater?", fragten sie. Jesus erwiderte: "Weil ihr nicht wisst, wer ich bin, wisst ihr auch nicht, wer mein Vater ist. Würdet ihr mich kennen, dann würdet ihr auch meinen Vater kennen."
John GerNeUe 8:20  Diese Worte sagte Jesus, als er in der Nähe der Behälter für die Geldopfer im Tempel lehrte. Aber niemand nahm ihn fest, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.
John GerNeUe 8:21  Dann wandte sich Jesus wieder an seine Zuhörer. "Ich werde fortgehen", sagte er, "und ihr werdet mich suchen. Aber ihr werdet in der Sünde ‹eures Unglaubens› sterben. Und wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen."
John GerNeUe 8:22  "Will er sich etwa das Leben nehmen?", fragten sich die Juden. "Warum sagt er sonst: 'Wohin ich gehe, könnt ihr nicht kommen'?"
John GerNeUe 8:23  Doch Jesus fuhr fort: "Ihr seid von hier unten, aber ich komme von oben. Ihr seid von dieser Welt, aber ich bin nicht von dieser Welt.
John GerNeUe 8:24  Ich habe es euch ja schon gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben. Denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich ‹nicht von dieser Welt› bin, werdet ihr in euren Sünden sterben!"
John GerNeUe 8:25  "Wer bist du denn?", fragten sie. "Das habe ich euch doch schon immer gesagt", erwiderte Jesus.
John GerNeUe 8:26  "Und was euch betrifft, könnte ich noch viel sagen und ‹hätte allen Grund›, euch zu verurteilen. Aber ich sage der Welt nur das, was ich vom Wahrhaftigen selbst gehört habe. Denn der hat mich gesandt."
John GerNeUe 8:27  Aber sie verstanden immer noch nicht, dass er von ‹Gott›, dem Vater, zu ihnen sprach.
John GerNeUe 8:28  Deshalb fügte er hinzu: "Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, werdet ihr erkennen, wer ich bin. Dann werdet ihr begreifen, dass ich nichts von mir selbst aus tue, sondern so rede, wie der Vater mich gelehrt hat.
John GerNeUe 8:29  Und er, der mich gesandt hat, steht mir bei. Er lässt mich nicht allein, denn ich tue immer, was ihm gefällt."
John GerNeUe 8:31  Dann sagte Jesus zu den Juden, die an ihn geglaubt hatten: "Wenn ihr bei dem bleibt, was ich euch gesagt habe, seid ihr wirklich meine Jünger.
John GerNeUe 8:32  Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen."
John GerNeUe 8:33  "Aber wir sind doch Nachkommen Abrahams!", entgegneten sie. "Wir sind nie Sklaven von irgendjemand gewesen. Wie kannst du da sagen: Ihr müsst frei werden?"
John GerNeUe 8:34  "Ich versichere euch nachdrücklich", erwiderte Jesus: "Jeder, der macht, was die Sünde will, ist Sklave der Sünde.
John GerNeUe 8:35  Ein Sklave gehört nicht für immer zur Familie, der Sohn aber sehr wohl.
John GerNeUe 8:36  Wenn euch also der Sohn frei macht, seid ihr wirklich frei.
John GerNeUe 8:37  Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid. Trotzdem wollt ihr mich umbringen, und zwar deshalb, weil mein Wort keinen Platz in euch hat.
John GerNeUe 8:38  Ich rede von dem, was ich bei meinem Vater gesehen habe. Auch ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt."
John GerNeUe 8:39  "Unser Vater ist Abraham!", protestierten sie. "Nein", erwiderte Jesus, "wenn ihr wirklich Nachkommen Abrahams wärt, würdet ihr auch so handeln wie er.
John GerNeUe 8:40  Stattdessen versucht ihr, mich zu töten – mich, der euch die Wahrheit sagt, die ich von Gott habe. So etwas hat Abraham nicht getan.
John GerNeUe 8:41  Nein, ihr handelt so wie euer wirklicher Vater!" – "Wir sind keine unehelichen Kinder!", widersprachen sie. "Wir haben nur einen einzigen Vater, und das ist Gott!"
John GerNeUe 8:42  "Wenn Gott euer Vater wäre", hielt Jesus ihnen entgegen, "dann würdet ihr mich lieben. Denn ich bin von Gott her zu euch gekommen, in seinem Auftrag und nicht von mir aus.
John GerNeUe 8:43  Warum ist mein Reden nur so unverständlich für euch? Weil ihr mein Wort gar nicht hören könnt.
John GerNeUe 8:44  Euer Vater ist nämlich der Teufel, und ihr wollt das tun, was euer Vater will. Er war von Anfang an ein Mörder und hat die Wahrheit immer gehasst, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er lügt, entspricht das seinem ureigensten Wesen. Er ist der Lügner schlechthin und der Vater jeder Lüge.
John GerNeUe 8:45  Und gerade weil ich die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.
John GerNeUe 8:46  Wer von euch kann mir denn irgendeine Sünde nachweisen? Wenn ich aber die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir dann nicht?
John GerNeUe 8:47  Wer Gott zum Vater hat, hört auf das, was Gott sagt. Aber ihr hört es nicht, weil ihr nicht von Gott stammt."
John GerNeUe 8:48  "Haben wir nicht recht?", empörten sich die Juden. "Du bist ein samaritanischer Teufel, ein Dämon hat dich in seiner Gewalt!"
John GerNeUe 8:49  "Nein", sagte Jesus, "ich bin nicht von einem Dämon besessen, sondern ich ehre meinen Vater. Aber ihr beleidigt mich!
John GerNeUe 8:50  Doch ich suche keine Ehre für mich selbst. Das tut ein anderer, und das ist der Richter!
John GerNeUe 8:51  Ja, ich versichere euch: Wer sich nach meinen Worten richtet, wird den Tod in Ewigkeit nicht sehen."
John GerNeUe 8:52  Da sagten die Juden: "Jetzt sind wir sicher, dass du von einem Dämon besessen bist. Abraham ist gestorben und die Propheten auch, aber du sagst: 'Wer sich nach meinen Worten richtet, wird den Tod in Ewigkeit nicht schmecken.'
John GerNeUe 8:53  Bist du etwa größer als unser Vater Abraham und die Propheten, die alle gestorben sind? Für wen hältst du dich eigentlich?"
John GerNeUe 8:54  Jesus erwiderte: "Wenn ich mich selbst ehren würde, wäre meine Ehre nichts wert. Doch es ist mein Vater, der mich ehrt, es ist der, von dem ihr behauptet, er sei euer Gott.
John GerNeUe 8:55  Und dabei habt ihr ihn nie gekannt. Ich aber kenne ihn. Wenn ich sagen würde, dass ich ihn nicht kenne, wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und richte mich nach seinem Wort.
John GerNeUe 8:56  Euer Vater Abraham sah meinem Tag mit Jubel entgegen. Er sah ihn dann auch und freute sich."
John GerNeUe 8:57  "Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben?", hielten ihm die Juden entgegen.
John GerNeUe 8:58  "Ja, ich versichere euch", sagte Jesus, "ich war schon da, bevor Abraham ‹überhaupt geboren› wurde."
John GerNeUe 8:59  Da hoben sie Steine auf, um ihn damit zu töten. Doch Jesus entzog sich ihren Blicken und verließ den Tempel.
Chapter 9
John GerNeUe 9:1  Im Vorbeigehen sah Jesus einen Mann, der von Geburt an blind war.
John GerNeUe 9:2  "Rabbi", fragten ihn seine Jünger, "wie kommt es, dass er blind geboren wurde? Hat er selbst gesündigt oder seine Eltern?"
John GerNeUe 9:3  "Es ist weder seine Schuld noch die seiner Eltern", erwiderte Jesus. "Er ist blind, damit Gottes Macht an ihm sichtbar wird.
John GerNeUe 9:4  Wir müssen den Auftrag von dem, der mich gesandt hat, ausführen, solange es noch Tag ist. Es kommt die Nacht, in der niemand mehr wirken kann.
John GerNeUe 9:5  Doch solange ich noch in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt."
John GerNeUe 9:6  Dann spuckte er auf den Boden, machte einen Brei aus seinem Speichel und strich ihn auf die Augen des Blinden.
John GerNeUe 9:7  "Geh zum Teich Schiloach", befahl er ihm, "und wasch dir das Gesicht!" – Schiloach bedeutet "Gesandter". Der Mann ging hin, wusch sich und kam sehend zurück.
John GerNeUe 9:8  Seine Nachbarn und andere, die ihn bisher nur als Bettler gekannt hatten, fragten sich verwundert: "Ist das nicht der, der hier immer bettelte?"
John GerNeUe 9:9  Einige meinten: "Er ist es!", andere sagten: "Nein, er sieht ihm nur ähnlich." – "Doch, ich bin es!", erklärte der Blindgeborene.
John GerNeUe 9:10  "Aber wieso kannst du auf einmal sehen?", fragten sie ihn.
John GerNeUe 9:11  "Der Mann, der Jesus heißt", erwiderte er, "machte einen Brei, strich ihn auf meine Augen und sagte: 'Geh zum Schiloach und wasch dir dort das Gesicht!' Das tat ich und konnte auf einmal sehen."
John GerNeUe 9:12  "Und wo ist er jetzt?", fragten sie. "Ich weiß es nicht", erwiderte er.
John GerNeUe 9:13  Daraufhin brachten sie den ehemaligen Blinden zu den Pharisäern.
John GerNeUe 9:14  Es war nämlich ein Sabbat gewesen, als Jesus den Brei gemacht und den Blinden geheilt hatte.
John GerNeUe 9:15  Jetzt fragten auch die Pharisäer den Mann, wie es kam, dass er nun sehen könne. "Er strich einen Brei auf meine Augen, ich wusch mich und konnte sehen."
John GerNeUe 9:16  Da sagten einige der Pharisäer: "Dieser Mensch kann nicht von Gott sein, denn er hält den Sabbat nicht ein." – "Aber wie kann ein sündiger Mensch solche Wunder vollbringen?", hielten andere entgegen. Ihre Meinungen waren geteilt.
John GerNeUe 9:17  Da fragten sie den Blindgeborenen noch einmal: "Was sagst du von ihm? Dich hat er ja sehend gemacht." – "Er ist ein Prophet", gab dieser zur Antwort.
John GerNeUe 9:18  Aber die Führer der Juden wollten dem Geheilten nun nicht glauben, dass er blind gewesen war. Deshalb ließen sie seine Eltern holen
John GerNeUe 9:19  und fragten: "Ist das euer Sohn? Stimmt es, dass er blind geboren wurde? Wie kommt es, dass er jetzt sehen kann?"
John GerNeUe 9:20  Seine Eltern antworteten: "Das ist unser Sohn, und wir wissen, dass er blind geboren wurde.
John GerNeUe 9:21  Wie es kommt, dass er jetzt sehen kann, wissen wir nicht. Wir haben auch keine Ahnung, wer ihn geheilt hat. Fragt ihn doch selbst! Er ist alt genug und kann am besten Auskunft darüber geben."
John GerNeUe 9:22  Sie sagten das aus Angst vor den führenden Männern der Juden, denn die hatten bereits beschlossen, jeden aus der Synagoge auszuschließen, der sich zu Jesus als dem Messias bekennen würde.
John GerNeUe 9:23  Aus diesem Grund hatten die Eltern gesagt: "Er ist alt genug, fragt ihn doch selbst."
John GerNeUe 9:24  Da riefen sie den Blindgeborenen zum zweiten Mal herein. "Gib Gott die Ehre und sag die Wahrheit!", forderten sie ihn auf. "Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist."
John GerNeUe 9:25  "Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht", entgegnete der Geheilte. "Ich weiß nur, dass ich blind war und jetzt sehen kann."
John GerNeUe 9:26  "Was hat er mit dir gemacht?", fragten sie. "Wie hat er dich von deiner Blindheit geheilt?"
John GerNeUe 9:27  "Das habe ich euch doch schon gesagt", entgegnete er. "Habt ihr denn nicht zugehört? Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt ihr vielleicht auch seine Jünger werden?"
John GerNeUe 9:28  Da beschimpften sie ihn. "Du bist ein Jünger von diesem Menschen! Wir sind Jünger von Mose!
John GerNeUe 9:29  Wir wissen, dass Gott zu Mose geredet hat. Aber bei diesem Menschen wissen wir nicht, woher er kommt."
John GerNeUe 9:30  Der Geheilte entgegnete: "Das ist aber erstaunlich! Er hat mich von meiner Blindheit geheilt, und ihr wisst nicht, woher er kommt?
John GerNeUe 9:31  Wir wissen doch alle, dass Gott nicht auf Sünder hört. Er hört nur auf Menschen, die gottesfürchtig leben und tun, was er will.
John GerNeUe 9:32  Und noch nie hat man davon gehört, dass jemand einen blind geborenen Menschen von seiner Blindheit geheilt hat.
John GerNeUe 9:33  Wenn dieser Mann nicht von Gott käme, könnte er überhaupt nichts tun."
John GerNeUe 9:34  "Du Sünder, du willst uns belehren?", fuhren sie ihn an. "Du bist ja schon in Sünde geboren!" Dann warfen sie ihn hinaus.
John GerNeUe 9:35  Jesus hörte, dass sie ihn hinausgeworfen hatten, und suchte ihn auf. "Glaubst du an den Menschensohn?", fragte er.
John GerNeUe 9:36  "Herr, wenn du mir sagst, wer es ist, will ich an ihn glauben."
John GerNeUe 9:37  "Er steht vor dir und spricht mit dir", sagte Jesus.
John GerNeUe 9:38  "Herr, ich glaube an dich!", rief da der Geheilte und warf sich vor ihm nieder.
John GerNeUe 9:39  "An mir müssen die Geister sich scheiden!", sagte Jesus. "Ich bin in diese Welt gekommen, um solche, die nicht sehen können, zum Sehen zu bringen, und denen, die sich für sehend halten, zu zeigen, dass sie blind sind."
John GerNeUe 9:40  Einige Pharisäer, die in der Nähe standen, hörten das. "Sind wir etwa auch blind?", sagten sie zu Jesus.
John GerNeUe 9:41  "Wenn ihr blind wärt", entgegnete Jesus, "dann wärt ihr ohne Schuld. Weil ihr aber behauptet, Sehende zu sein, bleibt eure Schuld bestehen."
Chapter 10
John GerNeUe 10:1  "Ich versichere euch mit allem Nachdruck: Wer nicht durch das Tor in den Pferch für die Schafe hineingeht, sondern anderswo über die Mauer klettert, ist ein Dieb und ein Räuber.
John GerNeUe 10:2  Der Hirt geht durch das Tor zu den Schafen hinein.
John GerNeUe 10:3  Ihm öffnet der Wächter am Eingang, und die Schafe hören seine Stimme. Dann ruft er seine eigenen Schafe mit Namen und führt sie heraus.
John GerNeUe 10:4  Wenn er sie alle draußen hat, geht er vor ihnen her. Und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen.
John GerNeUe 10:5  Einem Fremden würden sie nicht folgen, sondern weglaufen, weil sie seine Stimme nicht kennen."
John GerNeUe 10:6  Die Zuhörer verstanden nicht, was Jesus mit diesem Bild meinte.
John GerNeUe 10:7  Jesus begann noch einmal: "Ja, ich versichere euch: Ich bin das Tor zu den Schafen.
John GerNeUe 10:8  Alle, die vor mir kamen, waren Diebe und Räuber. Aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.
John GerNeUe 10:9  Ich bin das Tor. Wenn jemand durch mich hineinkommt, wird er gerettet. Er wird ein- und ausgehen und gute Weide finden.
John GerNeUe 10:10  Ein Dieb kommt nur, um ‹Schafe› zu stehlen und zu schlachten und Verderben zu bringen. Ich bin gekommen, um ihnen Leben zu bringen und alles reichlich dazu.
John GerNeUe 10:11  Ich bin der gute Hirt. Ein guter Hirt setzt sein Leben für die Schafe ein.
John GerNeUe 10:12  Ein bezahlter Hirt, dem die Schafe nicht selbst gehören, läuft davon, wenn er den Wolf kommen sieht. Dann fällt der Wolf über die Schafe her und jagt die Herde auseinander.
John GerNeUe 10:13  Einem bezahlten Hirten geht es nur um die Bezahlung. Die Schafe interessieren ihn nicht.
John GerNeUe 10:14  Ich bin der gute Hirt; ich kenne meine Schafe, und meine Schafe kennen mich
John GerNeUe 10:15  – so wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne. Und ich setze mein Leben für die Schafe ein.
John GerNeUe 10:16  Ich habe auch noch andere Schafe, die nicht aus diesem Pferch sind. Auch sie muss ich herführen. Sie werden auf meine Stimme hören, und alle werden eine einzige Herde unter einem Hirten sein.
John GerNeUe 10:17  Und weil ich mein Leben hergebe, liebt mich mein Vater. Ich gebe es her, um es wieder an mich zu nehmen.
John GerNeUe 10:18  Niemand nimmt es mir, sondern ich gebe es freiwillig her. Ich habe die Macht, es zu geben, und die Macht, es wieder an mich zu nehmen. So lautet der Auftrag, den ich von meinem Vater erhalten habe."
John GerNeUe 10:19  Wegen dieser Worte entstand wieder ein Zwiespalt unter den Juden.
John GerNeUe 10:20  Viele von ihnen sagten: "Er ist von einem bösen Geist besessen! Er ist verrückt! Warum hört ihr ihm überhaupt zu?"
John GerNeUe 10:21  Aber andere meinten: "Nein, so redet kein Besessener. Kann etwa ein Dämon Blinden das Augenlicht geben?"
John GerNeUe 10:22  Damals war es gerade Winter, und in Jerusalem fand das Fest der Tempelweihe statt.
John GerNeUe 10:23  Auch Jesus hielt sich im Tempel auf, in der Säulenhalle Salomos.
John GerNeUe 10:24  Da umringten ihn die Juden und fragten: "Wie lange willst du uns noch hinhalten? Wenn du der Messias bist, dann sage es freiheraus!"
John GerNeUe 10:25  "Ich habe es euch doch schon gesagt", erwiderte Jesus, "aber ihr glaubt mir ja nicht. Alles, was ich im Namen meines Vaters tue, beweist, wer ich bin.
John GerNeUe 10:26  Aber ihr gehört nicht zu meiner Herde, wie ich euch schon gesagt habe, und darum glaubt ihr nicht.
John GerNeUe 10:27  Meine Schafe hören auf meine Stimme. Ich kenne sie, sie folgen mir,
John GerNeUe 10:28  und ich gebe ihnen das ewige Leben. Sie werden niemals verlorengehen. Niemand wird sie mir aus den Händen reißen.
John GerNeUe 10:29  Denn mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, was es gibt. Niemand ist in der Lage sie ihm zu entreißen.
John GerNeUe 10:31  Da hoben die Juden wieder Steine auf, um ihn damit zu töten.
John GerNeUe 10:32  Jesus sagte ihnen: "Viele gute Werke habe ich im Auftrag meines Vaters unter euch getan. Für welches davon wollt ihr mich steinigen?"
John GerNeUe 10:33  "Wegen eines guten Werkes steinigen wir dich nicht", wüteten die Juden, "sondern wegen Gotteslästerung! Denn du machst dich selbst zu Gott, obwohl du nur ein Mensch bist."
John GerNeUe 10:34  Jesus erwiderte: "Steht in eurem Gesetz nicht auch der Satz: 'Ich habe gesagt, ihr seid Götter!'?
John GerNeUe 10:35  Wenn also diejenigen Götter genannt werden, an die das Wort Gottes erging – und die Schrift kann nicht außer Kraft gesetzt werden –,
John GerNeUe 10:36  wie könnt ihr da behaupten: 'Du lästerst Gott!', weil ich sagte: 'Ich bin Gottes Sohn'; ich, der vom Vater gerade dazu erwählt und in die Welt gesandt wurde?
John GerNeUe 10:37  Wenn das, was ich tue, nicht die Taten meines Vaters sind, müsst ihr mir nicht glauben.
John GerNeUe 10:38  Sind sie es aber, dann lasst euch wenigstens von den Taten überzeugen, wenn ihr schon mir nicht glauben wollt. An ihnen müsstet ihr doch erkennen, dass der Vater in mir ist und dass ich im Vater bin."
John GerNeUe 10:39  Da versuchten sie wieder, ihn festzunehmen. Aber er entzog sich ihren Händen.
John GerNeUe 10:40  Er überquerte den Jordan und ging an die Stelle, an der Johannes zuerst getauft hatte. Dort blieb er,
John GerNeUe 10:41  und viele Menschen kamen zu ihm. "Johannes hat zwar keine Wunder getan", sagten sie, "aber alles, was er über diesen Mann gesagt hat, ist wahr."
Chapter 11
John GerNeUe 11:1  Nun wurde ein Mann in Betanien krank. Er hieß Lazarus. Betanien war das Dorf, in dem auch Maria und ihre Schwester Marta wohnten.
John GerNeUe 11:2  Maria war die Frau, die dem Herrn das kostbare Salböl über die Füße gegossen und sie dann mit ihren Haaren abgetrocknet hatte. Lazarus war ihr Bruder.
John GerNeUe 11:3  Da schickten die Schwestern eine Botschaft zu Jesus und ließen ihm sagen: "Herr, der, den du lieb hast, ist krank!"
John GerNeUe 11:4  Als Jesus das hörte, sagte er: "Am Ende dieser Krankheit steht nicht der Tod, sondern die Herrlichkeit Gottes. Der Sohn Gottes soll dadurch geehrt werden."
John GerNeUe 11:5  Jesus hatte Marta, ihre Schwester und Lazarus sehr lieb.
John GerNeUe 11:6  Als er nun hörte, dass Lazarus krank sei, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war.
John GerNeUe 11:7  Erst dann sagte er zu seinen Jüngern: "Wir gehen wieder nach Judäa zurück!"
John GerNeUe 11:8  "Rabbi", wandten die Jünger ein, "eben noch haben die Juden dort versucht, dich zu steinigen. Und jetzt willst du wieder dahin?"
John GerNeUe 11:9  Jesus entgegnete: "Ist es am Tag nicht zwölf Stunden hell? Solange es hell ist, kann ein Mensch sicher seinen Weg gehen, ohne anzustoßen, weil er das Tageslicht hat.
John GerNeUe 11:10  Wenn er aber in der Nacht unterwegs ist, stolpert er, weil er ja kein Licht in sich selbst hat."
John GerNeUe 11:11  Dann sagte er zu seinen Jüngern: "Unser Freund Lazarus ist eingeschlafen. Aber ich gehe jetzt hin, um ihn aufzuwecken."
John GerNeUe 11:12  "Herr, wenn er schläft, wird er gesund werden", sagten die Jünger.
John GerNeUe 11:13  Sie dachten, er rede vom natürlichen Schlaf. Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen.
John GerNeUe 11:14  Da sagte er es ihnen ganz offen: "Lazarus ist gestorben.
John GerNeUe 11:15  Und wegen euch bin ich froh, dass ich nicht dort war, damit ihr glauben lernt. Aber kommt, lasst uns zu ihm gehen!"
John GerNeUe 11:16  Thomas, den man auch Zwilling nannte, sagte zu den anderen Jüngern: "Ja, lasst uns mitgehen und mit ihm sterben!"
John GerNeUe 11:17  Als Jesus ankam, erfuhr er, dass Lazarus schon vier Tage in der Grabhöhle lag.
John GerNeUe 11:18  Betanien war nur drei Kilometer von Jerusalem entfernt,
John GerNeUe 11:19  und viele Leute aus der Stadt waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten.
John GerNeUe 11:20  Als Marta hörte, dass Jesus auf dem Weg zu ihnen war, lief sie ihm entgegen. Maria blieb im Haus.
John GerNeUe 11:21  "Herr", sagte Marta zu Jesus, "wenn du hier gewesen wärst, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.
John GerNeUe 11:22  Aber ich weiß, dass Gott dir auch jetzt keine Bitte abschlagen wird."
John GerNeUe 11:23  "Dein Bruder wird auferstehen!", sagte Jesus zu ihr.
John GerNeUe 11:24  "Ich weiß, dass er auferstehen wird", entgegnete Marta, "bei der Auferstehung am letzten Tag."
John GerNeUe 11:25  Da sagte Jesus: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.
John GerNeUe 11:26  Und wer im Glauben an mich lebt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?"
John GerNeUe 11:27  "Ja, Herr!", antwortete sie, "ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll."
John GerNeUe 11:28  Danach ging sie weg, um ihre Schwester Maria zu holen. "Der Rabbi ist da!", flüsterte sie ihr zu. "Er will dich sehen!"
John GerNeUe 11:30  Jesus war noch nicht ins Dorf hineingekommen. Er war immer noch an der Stelle, wo Marta ihn getroffen hatte.
John GerNeUe 11:31  Die Juden, die bei Maria im Haus gewesen waren, um sie zu trösten, sahen, wie sie plötzlich aufstand und hinausging. Sie dachten, sie wolle zur Gruft gehen, um dort zu weinen, und folgten ihr.
John GerNeUe 11:32  Als Maria nun an die Stelle kam, wo Jesus war, warf sie sich ihm zu Füßen und sagte: "Herr, wenn du hier gewesen wärst, dann wäre mein Bruder nicht gestorben."
John GerNeUe 11:33  Als Jesus sah, wie sie weinte und ebenso die Juden, die mit ihr gekommen waren, wurde er innerlich aufgewühlt und war sehr erregt.
John GerNeUe 11:34  "Wo habt ihr ihn hingelegt?", fragte er sie. "Komm und sieh selbst", antworteten die Leute.
John GerNeUe 11:36  "Seht einmal, wie lieb er ihn gehabt hat", sagten die Juden.
John GerNeUe 11:37  Aber einige von ihnen meinten: "Er hat doch den Blinden geheilt. Hätte er dann nicht auch Lazarus vor dem Tod bewahren können?"
John GerNeUe 11:38  Erneut ergrimmte Jesus innerlich und ging zur Gruft. Das war eine Höhle, die mit einem Stein abgedeckt war.
John GerNeUe 11:39  "Hebt den Stein weg!", sagte Jesus. Doch Marta, die Schwester des Verstorbenen, wandte ein: "Herr, der Geruch! Er liegt ja schon vier Tage hier."
John GerNeUe 11:40  Jesus erwiderte: "Ich habe dir doch gesagt, dass du die Herrlichkeit Gottes sehen wirst, wenn du mir vertraust!"
John GerNeUe 11:41  Da nahmen sie den Stein weg. Jesus blickte zum Himmel auf und sagte: "Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.
John GerNeUe 11:42  Ich weiß, dass du mich immer erhörst. Aber wegen der Menschenmenge, die hier steht, habe ich es laut gesagt. Sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast."
John GerNeUe 11:43  Danach rief er mit gewaltiger Stimme: "Lazarus, hierher! Heraus!"
John GerNeUe 11:44  Da kam der Tote heraus, Hände und Füße mit Grabbinden umwickelt und das Gesicht mit einem Schweißtuch zugebunden. "Macht ihn frei und lasst ihn gehen!", sagte Jesus.
John GerNeUe 11:45  Als sie das gesehen hatten, glaubten viele der Juden, die zu Maria gekommen waren, an Jesus.
John GerNeUe 11:46  Doch einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und berichteten, was Jesus getan hatte.
John GerNeUe 11:47  Da riefen die Hohen Priester und Pharisäer den Hohen Rat zusammen. "Was sollen wir tun?", fragten sie. "Dieser Mensch tut viele aufsehenerregende Dinge!
John GerNeUe 11:48  Wenn wir ihn so weitermachen lassen, werden schließlich noch alle an ihn glauben. Und dann werden die Römer eingreifen. Sie werden unseren Tempel und das ganze Volk vernichten."
John GerNeUe 11:49  Einer von ihnen, Kajafas, der in jenem Jahr der amtierende Hohe Priester war, sagte: "Ihr begreift aber auch gar nichts!
John GerNeUe 11:50  Versteht ihr denn nicht, dass es viel besser für uns ist, wenn einer für alle stirbt und nicht das ganze Volk umkommt?"
John GerNeUe 11:51  Er hatte das nicht von sich aus gesagt, sondern in seiner Eigenschaft als Hoher Priester die Weissagung ausgesprochen, dass Jesus für diese Nation sterben sollte.
John GerNeUe 11:52  Jesus starb allerdings nicht nur für das jüdische Volk, sondern auch, um die in aller Welt verstreuten Kinder Gottes zu einem Volk zusammenzuführen.
John GerNeUe 11:53  Von diesem Tag an waren sie fest entschlossen, ihn zu töten.
John GerNeUe 11:54  Jesus zeigte sich deshalb nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern hielt sich mit seinen Jüngern in einer Gegend am Rand der Wüste auf, in einer Ortschaft namens Ephraim.
John GerNeUe 11:55  Doch das jüdische Passafest kam näher, und viele Menschen aus dem ganzen Land zogen nach Jerusalem, um sich dort den Reinigungszeremonien für das Fest zu unterziehen.
John GerNeUe 11:56  Sie hielten Ausschau nach Jesus. Wenn sie im Tempel zusammenstanden, fragten sie einander: "Was meint ihr? Ob er wohl zum Fest kommen wird?"
John GerNeUe 11:57  Die Hohen Priester und die Pharisäer hatten angeordnet: "Wenn jemand weiß, wo Jesus sich aufhält, muss er das melden." Sie wollten ihn nämlich verhaften.
Chapter 12
John GerNeUe 12:1  Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus wieder nach Betanien, wo Lazarus wohnte, den er vom Tod auferweckt hatte.
John GerNeUe 12:2  Die Geschwister gaben Jesus zu Ehren ein Festmahl bei dem Marta bediente. Lazarus lag mit den Gästen zu Tisch.
John GerNeUe 12:3  Da nahm Maria ein Pfund echtes, sehr kostbares Nardenöl und salbte Jesus damit die Füße. Dann tupfte sie diese mit ihrem Haar ab. Der Duft des Salböls erfüllte das ganze Haus.
John GerNeUe 12:4  Da sagte einer von den Jüngern ‹ärgerlich› – es war Judas, der Iskariot, der Jesus später verriet:
John GerNeUe 12:5  "Warum hat man dieses Salböl nicht verkauft? Man hätte dreihundert Denare dafür bekommen und das Geld den Armen geben können."
John GerNeUe 12:6  Er sagte das nicht etwa, weil er sich um die Armen sorgte, sondern weil er ein Dieb war. Er verwaltete die gemeinsame Kasse und bediente sich daraus.
John GerNeUe 12:7  "Lass sie in Ruhe!", sagte Jesus. "Sie hat das als Vorbereitung für mein Begräbnis getan.
John GerNeUe 12:8  Es wird immer Arme geben, um die ihr euch kümmern könnt. Aber mich habt ihr nicht mehr lange bei euch."
John GerNeUe 12:9  Als es sich herumgesprochen hatte, dass Jesus in Betanien war, strömten die Juden in Scharen dorthin. Sie kamen nicht nur wegen Jesus, sondern auch, weil sie Lazarus sehen wollten, den Jesus vom Tod auferweckt hatte.
John GerNeUe 12:10  Da beschlossen die Hohen Priester, auch Lazarus zu töten,
John GerNeUe 12:11  weil seinetwegen so viele Juden hingingen und anfingen, an Jesus zu glauben.
John GerNeUe 12:12  Am nächsten Tag erfuhren viele von denen, die zum Passafest gekommen waren, dass Jesus sich auf den Weg nach Jerusalem gemacht hatte.
John GerNeUe 12:13  Da nahmen sie Palmzweige in die Hand und zogen ihm entgegen. "Hosianna!", riefen sie. "Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!"
John GerNeUe 12:14  Jesus hatte einen jungen Esel geliehen und ritt auf ihm in die Stadt, wie es in der Heiligen Schrift steht:
John GerNeUe 12:15  "Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Dein König kommt zu dir! Er reitet auf einem Eselsfohlen."
John GerNeUe 12:16  Doch das verstanden seine Jünger damals noch nicht. Erst nachdem Jesus in Gottes Herrlichkeit zurückgekehrt war, erinnerten sie sich, dass man ihn genauso empfangen hatte, wie es in der Schrift vorausgesagt war.
John GerNeUe 12:17  Die Leute in der Menge, die dabei gewesen waren, als Jesus Lazarus aus dem Grab gerufen und vom Tod auferweckt hatte, hatten überall davon erzählt.
John GerNeUe 12:18  Deswegen zogen ihm jetzt so viele Menschen entgegen. Sie hatten alle von dem Wunder gehört.
John GerNeUe 12:19  Da sagten die Pharisäer zueinander: "Ihr seht doch, dass wir so nicht weiterkommen. Alle Welt läuft ihm nach."
John GerNeUe 12:20  Unter den Festbesuchern, die zur Anbetung Gottes nach Jerusalem kamen, waren auch einige Griechen.
John GerNeUe 12:21  Sie wandten sich an Philippus, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und sagten: "Herr, wir möchten Jesus sehen!"
John GerNeUe 12:22  Philippus sprach mit Andreas darüber, dann gingen beide zu Jesus und sagten es ihm.
John GerNeUe 12:23  Doch Jesus erwiderte: "Die Zeit ist gekommen, in der die Herrlichkeit des Menschensohnes sichtbar wird.
John GerNeUe 12:24  Ja, ich versichere euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde kommt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es sehr viel Frucht.
John GerNeUe 12:25  Wer sein Leben liebt, wird es verlieren. Aber wer sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es für das ewige Leben erhalten.
John GerNeUe 12:26  Wenn jemand mir dienen will, muss er mir auf meinem Weg folgen. Mein Diener wird dann auch dort sein, wo ich bin, und mein Vater wird ihn ehren.
John GerNeUe 12:27  Ich bin jetzt voller Angst und Unruhe. Soll ich beten: 'Vater, rette mich vor dem, was auf mich zukommt?' Aber deswegen bin ich ja gerade in diese Zeit hineingekommen.
John GerNeUe 12:28  Vater, offenbare die Herrlichkeit deines Namens!" Da sprach eine Stimme vom Himmel: "Das habe ich bis jetzt getan und werde es auch diesmal tun."
John GerNeUe 12:29  Von den Menschen, die dort standen und zuhörten, sagten einige: "Es hat gedonnert." Andere meinten: "Ein Engel hat mit ihm geredet."
John GerNeUe 12:30  Aber Jesus sagte: "Diese Stimme wollte nicht mir etwas sagen, sondern euch!
John GerNeUe 12:31  Jetzt entscheidet sich das Geschick der Welt. Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt. Jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgestoßen werden.
John GerNeUe 12:32  Und wenn ich von der Erde erhöht worden bin, werde ich alle zu mir ziehen."
John GerNeUe 12:33  Mit diesen Worten deutete er an, auf welche Weise er sterben würde.
John GerNeUe 12:34  Die Menge hielt ihm entgegen: "Wir lesen in der Schrift, dass der Messias für immer bleiben wird. Wie kannst du da behaupten, der Menschensohn müsse erhöht werden? Wer ist überhaupt dieser Menschensohn?"
John GerNeUe 12:35  "Das Licht wird nur noch kurze Zeit für euch leuchten", sagte Jesus. "Nutzt das Licht, solange ihr es habt, damit euch die Dunkelheit nicht überfällt! Wer in der Dunkelheit unterwegs ist, weiß nicht, wohin er geht.
John GerNeUe 12:36  Glaubt an das Licht, solange ihr es noch habt, damit ihr Menschen des Lichts werdet!" Nachdem Jesus das gesagt hatte, zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück.
John GerNeUe 12:37  Obwohl Jesus so viele Wunderzeichen vor den Menschen getan hatte, glaubten sie ihm nicht.
John GerNeUe 12:38  Es sollte nämlich so kommen, wie der Prophet Jesaja vorausgesagt hat: "Herr, wer hat unserer Botschaft geglaubt? Wer erkennt, dass Gott hinter diesen mächtigen Taten steht?"
John GerNeUe 12:39  Sie konnten nicht glauben, weil Jesaja auch Folgendes vorausgesagt hat:
John GerNeUe 12:40  "Er hat ihre Augen geblendet und ihr Herz hart gemacht. So kommt es, dass ihre Augen nichts sehen und ihr Herz nichts versteht und sie nicht umkehren, um sich von mir heilen zu lassen."
John GerNeUe 12:41  Jesaja sprach hier von Jesus, denn er hatte seine Herrlichkeit gesehen.
John GerNeUe 12:42  Dennoch glaubten sogar von den führenden Männern viele an Jesus. Aber wegen der Pharisäer bekannten sie sich nicht öffentlich dazu, denn sie befürchteten, aus der Synagoge ausgeschlossen zu werden.
John GerNeUe 12:43  Ihr Ansehen bei den Menschen war ihnen wichtiger als die Anerkennung von Gott.
John GerNeUe 12:44  Aber Jesus hatte laut und deutlich gesagt: "Wer an mich glaubt, der glaubt eigentlich nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat.
John GerNeUe 12:45  Und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat.
John GerNeUe 12:46  Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt.
John GerNeUe 12:47  Wer hört, was ich sage, und sich nicht danach richtet, den verurteile nicht ich. Denn ich bin nicht in die Welt gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten.
John GerNeUe 12:48  Wer mich verachtet und nicht annimmt, was ich sage, hat seinen Richter schon gefunden: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn an jenem letzten Tag verurteilen.
John GerNeUe 12:49  Denn ich habe ja nicht aus eigener Vollmacht gesprochen, sondern aus der meines Vaters. Er hat mich gesandt und mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll.
John GerNeUe 12:50  Und ich weiß, dass sein Auftrag das ewige Leben bringt. Ich gebe euch also genau das weiter, was mir der Vater gesagt hat."
Chapter 13
John GerNeUe 13:1  Das Passafest stand jetzt unmittelbar bevor. Jesus wusste, dass die Zeit für ihn gekommen war, diese Welt zu verlassen und zum Vater zu gehen. Nun bewies er den Seinen in dieser Welt das ganze Ausmaß seiner Liebe.
John GerNeUe 13:2  Es war beim Abendessen. Der Teufel hatte Judas, den Sohn von Simon Iskariot, schon zu dem Plan verleitet, Jesus zu verraten.
John GerNeUe 13:3  Jesus aber wusste, dass der Vater ihm uneingeschränkte Macht über alles gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und bald wieder zu Gott zurückkehren würde.
John GerNeUe 13:4  Er stand vom Tisch auf, zog die Oberkleidung aus und band sich ein Leinentuch um.
John GerNeUe 13:5  Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Tuch abzutrocknen, das er sich umgebunden hatte.
John GerNeUe 13:6  Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser: „Herr, du wäschst mir die Füße?"
John GerNeUe 13:7  Jesus erwiderte ihm: "Was ich tue, verstehst du jetzt nicht. Du wirst es aber später begreifen."
John GerNeUe 13:8  "Nie und nimmer wäschst du mir die Füße!", widersetzte sich Petrus. Doch Jesus antwortete: "Wenn ich sie dir nicht wasche, gehörst du nicht zu mir!"
John GerNeUe 13:9  "Dann, Herr, wasch mir nicht nur die Füße, sondern auch die Hände und den Kopf!", sagte Simon Petrus.
John GerNeUe 13:10  Jesus entgegnete: "Wer gebadet hat, ist ganz rein, er muss sich später nur noch die Füße waschen. Und ihr seid rein, allerdings nicht alle."
John GerNeUe 13:11  Jesus wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde. Darum hatte er gesagt: "Nicht alle von euch sind rein."
John GerNeUe 13:12  Nachdem Jesus ihnen die Füße gewaschen hatte, zog er sich die Oberkleidung wieder an, legte sich an seinen Platz am Tisch und sagte zu ihnen: "Versteht ihr, was ich eben gemacht habe?
John GerNeUe 13:13  Ihr nennt mich Rabbi und Herr. Das ist auch in Ordnung so, denn ich bin es ja.
John GerNeUe 13:14  Wenn nun ich, als Herr und Lehrer, euch die Füße gewaschen habe, dann seid auch ihr verpflichtet, euch gegenseitig die Füße zu waschen.
John GerNeUe 13:15  Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit ihr genauso handelt.
John GerNeUe 13:16  Ja, ich versichere euch: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr und ein Bote nicht wichtiger als der, der ihn schickt.
John GerNeUe 13:17  Wenn ihr das begreift, seid ihr gesegnet, wenn ihr es tut."
John GerNeUe 13:18  "Doch ich rede nicht von euch allen; ich kenne ja die, die ich erwählt habe. Aber was die Schrift sagt, muss sich erfüllen: 'Der, der mein Brot isst, tritt nach mir.'
John GerNeUe 13:19  Ich sage euch das schon jetzt, bevor es eintrifft, damit ihr dann, wenn es geschieht, nicht daran irre werdet, dass ICH es BIN.
John GerNeUe 13:20  Und ich versichere euch: Wer einen meiner Botschafter aufnimmt, nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat."
John GerNeUe 13:21  Nach diesen Worten sagte Jesus im Innersten erschüttert: "Ja, ich versichere euch: Einer von euch wird mich ausliefern."
John GerNeUe 13:22  Die Jünger blickten sich ratlos an und konnten sich nicht denken, wen er meinte.
John GerNeUe 13:23  Einer von ihnen hatte seinen Platz direkt neben Jesus. Es war der, den Jesus besonders lieb hatte.
John GerNeUe 13:24  Diesem Jünger gab Petrus einen Wink, er solle fragen, von wem er reden würde.
John GerNeUe 13:25  Da lehnte sich der Jünger etwas zu Jesus zurück und fragte: "Herr, wer ist es?"
John GerNeUe 13:26  "Ich werde ein Stück Brot in die Schüssel tauchen", erwiderte Jesus, "und es demjenigen geben." Er nahm ein Stück von dem Fladenbrot, tauchte es in die Schüssel und gab es Judas, dem Sohn von Simon Iskariot.
John GerNeUe 13:27  Als Judas das Brotstück genommen hatte, fuhr der Satan in ihn und nahm ihn in Besitz. Jesus sagte zu ihm: "Beeile dich und tue, was du tun willst!"
John GerNeUe 13:28  Keiner von denen, die mit zu Tisch lagen, verstand, weshalb er das zu ihm gesagt hatte.
John GerNeUe 13:29  Weil Judas die Kasse verwaltete, dachten einige, Jesus habe ihn aufgefordert, noch einige Einkäufe für das Fest zu machen, oder ihn beauftragt, den Armen etwas zu bringen.
John GerNeUe 13:30  Als Judas den Bissen gegessen hatte, ging er sofort hinaus in die Nacht.
John GerNeUe 13:31  Nachdem Judas den Raum verlassen hatte, sagte Jesus: "Jetzt wird der Menschensohn in seiner Herrlichkeit sichtbar, und auch die Herrlichkeit Gottes wird durch ihn offenbar.
John GerNeUe 13:32  Und wenn der Menschensohn die Herrlichkeit Gottes sichtbar gemacht hat, dann wird auch Gott die Herrlichkeit des Menschensohnes offenbar machen. Das wird bald geschehen.
John GerNeUe 13:33  Ich bin nicht mehr lange bei euch, meine Kinder. Ihr werdet mich suchen, aber was ich schon den Juden sagte, muss ich auch euch sagen: Da, wo ich hingehe, könnt ihr nicht mitkommen.
John GerNeUe 13:34  Ich gebe euch jetzt ein neues Gebot: Liebt einander! Genauso wie ich euch geliebt habe, sollt ihr einander lieben!
John GerNeUe 13:35  An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid."
John GerNeUe 13:36  "Herr", sagte Simon Petrus, "wo gehst du hin?" – "Wo ich hingehe", erwiderte Jesus, "dahin kannst du jetzt nicht mitkommen. Aber später wirst du mir dorthin nachfolgen."
John GerNeUe 13:37  "Herr", entgegnete Petrus, "warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Ich bin auch bereit, für dich zu sterben."
John GerNeUe 13:38  "Dein Leben willst du für mich lassen?", erwiderte Jesus. "Ja, ich versichere dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen."
Chapter 14
John GerNeUe 14:1  "Lasst euch nicht in Verwirrung bringen. Glaubt an Gott und glaubt auch an mich!
John GerNeUe 14:2  Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, dann hätte ich es euch gesagt. Ich gehe jetzt voraus, um dort einen Platz für euch vorzubereiten.
John GerNeUe 14:3  Und wenn ich dann alles vorbereitet habe, komme ich zurück und werde euch zu mir holen, damit auch ihr da seid, wo ich bin.
John GerNeUe 14:5  "Herr", sagte Thomas, "wir wissen nicht einmal, wo du hingehst. Wie sollen wir da den Weg kennen?"
John GerNeUe 14:6  "Ich bin der Weg!", antwortete Jesus. "Ich bin die Wahrheit und das Leben! Zum Vater kommt man nur durch mich.
John GerNeUe 14:7  Wenn ihr erkannt habt, wer ich bin, dann habt ihr auch meinen Vater erkannt. Schon jetzt erkennt ihr ihn und habt ihn bereits gesehen."
John GerNeUe 14:8  "Herr, zeige uns den Vater", sagte Philippus, "das genügt uns".
John GerNeUe 14:9  "So lange bin ich schon bei euch, Philippus, und du kennst mich immer noch nicht?", erwiderte Jesus. "Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen! Wie kannst du da sagen: 'Zeige uns den Vater!'?
John GerNeUe 14:10  Glaubst du denn nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich euch sage, stammen doch nicht von mir. Es ist der Vater, der ständig in mir ist und alles bewirkt, was ich tue.
John GerNeUe 14:11  Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist! Wenn aber nicht, dann glaubt es aufgrund eben dieser Werke!
John GerNeUe 14:12  Ja, ich versichere euch: Wer an mich glaubt und mir vertraut, wird auch solche Dinge tun, ja sogar noch größere Taten vollbringen. Denn ich gehe zum Vater,
John GerNeUe 14:13  und alles, worum ihr dann in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn geehrt wird.
John GerNeUe 14:14  Was ihr also in meinem Namen von mir erbittet, werde ich tun.
John GerNeUe 14:15  Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote befolgen.
John GerNeUe 14:16  Und ich werde den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle einen anderen Beistand gibt, der für immer bei euch bleibt.
John GerNeUe 14:17  Das ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht bekommen kann, weil sie ihn nicht sieht und ihn nicht kennt. Aber ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.
John GerNeUe 14:18  Ich werde euch nicht allein und verwaist zurücklassen. Ich komme zu euch!
John GerNeUe 14:19  Es dauert nur noch eine kurze Zeit, dann wird die Welt mich nicht mehr sehen. Ihr aber werdet mich sehen. Und weil ich lebe, werdet auch ihr leben.
John GerNeUe 14:20  Wenn dieser Tag kommt, werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir seid und ich in euch.
John GerNeUe 14:21  Wer meine Gebote kennt und sie befolgt, der liebt mich wirklich. Und wer mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden. Auch ich werde ihn lieben und ihm zeigen, wer ich bin."
John GerNeUe 14:22  Da fragte ihn Judas (nicht der Iskariot): "Herr, wie kommt es, dass du dich nur uns zu erkennen geben willst und nicht der Welt?"
John GerNeUe 14:23  "Wer mich liebt", gab Jesus ihm zur Antwort, "wird sich nach meinen Worten richten. Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden kommen und für immer bei ihm sein.
John GerNeUe 14:24  Wer mich nicht liebt, wird sich nicht nach meinen Worten richten – und dabei kommt das Wort, das ihr hört, nicht einmal von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat.
John GerNeUe 14:25  Ich habe euch das gesagt, solange ich noch bei euch bin.
John GerNeUe 14:26  Aber der Beistand, den der Vater in meinem Namen senden wird, der Heilige Geist, wird euch alles Weitere lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
John GerNeUe 14:27  Was ich euch schenke, ist mein Frieden. Ich gebe euch einen Frieden, wie die Welt ihn nicht geben kann. Lasst euch nicht in Verwirrung bringen, habt keine Angst.
John GerNeUe 14:28  Denkt an das, was ich euch gesagt habe: Ich gehe weg und komme wieder zu euch. Wenn ihr mich wirklich liebt, dann werdet ihr euch für mich freuen, weil ich jetzt zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich.
John GerNeUe 14:29  Ich habe euch das alles im Voraus gesagt, damit ihr dann, wenn es geschieht, im Glauben fest bleibt.
John GerNeUe 14:30  Viel werde ich nicht mehr mit euch reden können, denn der Herrscher dieser Welt ist schon gegen mich unterwegs. Er wird zwar nichts an mir finden,
John GerNeUe 14:31  aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und das tue, was er mir aufgetragen hat. – Steht auf, wir wollen gehen!"
Chapter 15
John GerNeUe 15:1  "Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner.
John GerNeUe 15:2  Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er weg, und jede, die Frucht bringt, schneidet er zurück und reinigt sie so, damit sie noch mehr Frucht bringt.
John GerNeUe 15:3  Ihr allerdings seid schon rein, weil ihr mein Wort gehört und angenommen habt.
John GerNeUe 15:4  Bleibt in mir, und ich bleibe in euch! Eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Frucht bringen; sie muss am Weinstock bleiben. Auch ihr könnt keine Frucht bringen, wenn ihr nicht mit mir verbunden bleibt.
John GerNeUe 15:5  Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt reichlich Frucht. Denn getrennt von mir könnt ihr gar nichts bewirken.
John GerNeUe 15:6  Wenn jemand nicht mit mir verbunden bleibt, wird er weggeworfen und verdorrt wie eine ‹nutzlose› Rebe. Solche Reben sammelt man nur noch auf, um sie zu verbrennen.
John GerNeUe 15:7  Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann könnt ihr bitten, um was ihr wollt: Ihr werdet es bekommen.
John GerNeUe 15:8  Die Herrlichkeit meines Vaters wird dadurch sichtbar, dass ihr viel Frucht bringt und euch so als meine Jünger erweist.
John GerNeUe 15:9  Ich habe euch genauso geliebt, wie der Vater mich geliebt hat. Bleibt in meiner Liebe!
John GerNeUe 15:10  Ihr bleibt darin, wenn ihr meinen Anweisungen folgt. Auch ich habe immer die Weisungen meines Vaters befolgt und bleibe in seiner Liebe.
John GerNeUe 15:11  Ich habe euch das gesagt, damit meine Freude euch erfüllt und eure Freude vollkommen wird.
John GerNeUe 15:12  Meine Weisung an euch lautet: 'Liebt einander so, wie ich euch geliebt habe!'
John GerNeUe 15:13  Die größte Liebe beweist der, der sein Leben für seine Freunde hingibt.
John GerNeUe 15:14  Und ihr seid meine Freunde, wenn ihr meinen Anweisungen folgt.
John GerNeUe 15:15  Ich nenne euch Freunde und nicht mehr Diener. Denn einem Diener sagt sein Herr nicht, was er vorhat. Aber euch habe ich alles anvertraut, was ich von meinem Vater gehört habe.
John GerNeUe 15:16  Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich euch. Ich habe euch dazu bestimmt, dass ihr losgeht und Frucht bringt – Frucht, die Bestand hat. Wenn ihr dann den Vater in meinem Namen um irgendetwas bittet, wird er es euch geben.
John GerNeUe 15:18  "Wenn die Welt euch hasst, denkt daran, dass sie mich vor euch gehasst hat.
John GerNeUe 15:19  Wenn ihr zur Welt gehören würdet, würde sie euch als ihre Kinder lieben. Doch ihr gehört nicht zur Welt, denn ich habe euch ja aus der Welt heraus erwählt. Das ist der Grund, warum sie euch hasst.
John GerNeUe 15:20  Denkt an das, was ich euch gesagt habe: 'Ein Diener ist nicht größer als sein Herr.' Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen. Wenn sie auf mein Wort gehört haben, werden sie auch auf das eure hören.
John GerNeUe 15:21  Aber alles, was sie euch antun, ist gegen meinen Namen gerichtet, denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.
John GerNeUe 15:22  Sie hätten keine Schuld, wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen gesprochen hätte. Doch so haben sie keine Entschuldigung mehr für ihre Sünde.
John GerNeUe 15:24  Sie hätten keine Schuld, wenn ich nicht die Wunder unter ihnen getan hätte, die noch kein Mensch getan hat. Doch jetzt haben sie diese Dinge gesehen und hassen mich trotzdem, mich und meinen Vater.
John GerNeUe 15:25  Aber das musste so kommen, damit sich erfüllen würde, was in ihrem Gesetz steht: 'Sie haben mich ohne Grund gehasst.'
John GerNeUe 15:26  Wenn dann der Beistand gekommen ist, wird er mein Zeuge sein. Es ist der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht. Ich werde ihn zu euch senden, wenn ich beim Vater bin.
John GerNeUe 15:27  Aber auch ihr seid meine Zeugen, weil ihr von Anfang an bei mir gewesen seid."
Chapter 16
John GerNeUe 16:1  "Ich habe euch das gesagt, damit ihr nicht unsicher werdet.
John GerNeUe 16:2  Man wird euch aus den Synagogen ausschließen. Ja, es kommt sogar eine Zeit, in der die, die euch töten, meinen, Gott einen Dienst damit zu tun.
John GerNeUe 16:3  Sie werden euch das antun, weil sie weder den Vater noch mich kennen.
John GerNeUe 16:4  Ich habe euch das gesagt, damit ihr euch, wenn die Zeit dafür gekommen ist, an meine Worte erinnert." "Bisher habe ich nicht mit euch darüber gesprochen, weil ich ja bei euch war.
John GerNeUe 16:5  Aber jetzt gehe ich zu dem zurück, der mich gesandt hat. Doch keiner von euch fragt mich, wohin ich gehe.
John GerNeUe 16:6  Stattdessen hat euch das, was ich gesagt habe, mit Traurigkeit erfüllt.
John GerNeUe 16:7  Doch glaubt mir: Es ist wirklich das Beste für euch, wenn ich fortgehe. Denn wenn ich nicht wegginge, käme der Beistand nicht zu euch. Wenn ich jedoch fortgehe, werde ich ihn zu euch senden.
John GerNeUe 16:8  Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt überführen. ‹Er wird den Menschen die Augen öffnen› über Sünde, Gerechtigkeit und Gericht.
John GerNeUe 16:9  Ihre Sünde besteht darin, dass sie nicht an mich glauben.
John GerNeUe 16:10  Die Gerechtigkeit erweist sich dadurch, dass ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht.
John GerNeUe 16:11  Und das Gericht werden sie daran erkennen, dass der Fürst dieser Welt schon verurteilt ist.
John GerNeUe 16:12  Ich hätte euch noch so viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt noch nicht tragen.
John GerNeUe 16:13  Wenn dann jedoch der Geist der Wahrheit gekommen ist, wird er euch zum vollen Verständnis der Wahrheit führen. Denn er wird nicht seine eigenen Anschauungen vertreten, sondern euch nur sagen, was er ‹von mir› hören wird, und euch verkünden, was dann geschieht.
John GerNeUe 16:14  Er wird meine Herrlichkeit sichtbar machen, denn was er euch verkündigt, nimmt er von mir.
John GerNeUe 16:15  Alles, was der Vater hat, gehört ja auch mir. Deshalb habe ich gesagt: Was er euch verkündigen wird, hat er von mir."
John GerNeUe 16:16  "Es dauert nur noch ein wenig, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen. Doch eine Weile danach werdet ihr mich wiedersehen."
John GerNeUe 16:17  "Wie sollen wir das verstehen?", sagten einige seiner Jünger zueinander. "'Es dauert nur noch ein wenig, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen. Doch eine Weile danach werdet ihr mich wiedersehen.' Und was bedeutet: 'Ich gehe zum Vater.'"?
John GerNeUe 16:18  Sie überlegten hin und her: "Was ist das für eine 'kleine Weile', von der er gesprochen hat? Wir verstehen nicht, was er damit meint."
John GerNeUe 16:19  Jesus merkte, dass sie ihn fragen wollten, und sagte: "Überlegt ihr miteinander, was ich damit meinte: 'Es dauert nur noch ein wenig, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen. Doch eine Weile danach werdet ihr mich wiedersehen'?
John GerNeUe 16:20  Ja, ich versichere euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen. Ihr werdet traurig sein, doch eure Trauer wird sich in Freude verwandeln.
John GerNeUe 16:21  Wenn eine Frau ein Kind bekommt, macht sie bei der Geburt Schweres durch. Wenn das Kind jedoch geboren ist, hat sie vor Freude, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist, alle Schmerzen vergessen.
John GerNeUe 16:22  Auch ihr seid jetzt traurig, aber ich werde euch wiedersehen. Dann wird euer Herz voller Freude sein, die euch niemand wegnehmen kann.
John GerNeUe 16:23  Wenn es so weit ist, werdet ihr mich nichts mehr fragen müssen. Ja, ich versichere euch: Wenn ihr dann den Vater in meinem Namen um etwas bittet, wird er es euch geben.
John GerNeUe 16:24  Bis jetzt habt ihr noch nichts in meinem Namen erbeten. Bittet nur – ihr werdet es bekommen. Und dann wird eure Freude vollkommen sein.
John GerNeUe 16:25  Ich habe euch das alles in Bildern gesagt. Aber es kommt eine Zeit, in der ich nicht mehr in Rätseln zu euch rede, sondern offen über den Vater sprechen werde.
John GerNeUe 16:26  Dann werdet ihr ihn in meinem Namen bitten. Ich sage nicht, dass ich dann den Vater für euch bitten werde,
John GerNeUe 16:27  denn der Vater selbst hat euch lieb. Denn ihr liebt mich ja und glaubt, dass ich von Gott gekommen bin.
John GerNeUe 16:28  Ja, ich bin vom Vater aus in die Welt gekommen, und ich werde die Welt verlassen und zum Vater zurückkehren."
John GerNeUe 16:29  Da sagten seine Jünger: "Endlich sprichst du offen und nicht mehr in Rätselworten.
John GerNeUe 16:30  Jetzt verstehen wir, dass du alles weißt und unsere Fragen kennst, bevor wir sie stellen. Darum glauben wir, dass du von Gott gekommen bist."
John GerNeUe 16:32  "Passt auf, es kommt die Zeit – sie ist sogar schon da –, wo ihr auseinanderlaufen werdet, jeder dorthin, wo er herkommt. Und ihr werdet mich allein lassen. Aber ich bin nicht allein; der Vater ist ja bei mir.
John GerNeUe 16:33  Ich habe euch das gesagt, damit ihr in meinem Frieden geborgen seid. In der Welt wird man Druck auf euch ausüben. Aber verliert nicht den Mut! Ich habe die Welt besiegt!"
Chapter 17
John GerNeUe 17:1  Nachdem Jesus das gesagt hatte, blickte er zum Himmel auf und betete: "Vater, die Stunde ist gekommen. Offenbare die Herrlichkeit deines Sohnes, damit auch der Sohn deine Herrlichkeit offenbar machen kann.
John GerNeUe 17:2  Du hast ihm die Macht über alle Menschen anvertraut, damit er denen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt.
John GerNeUe 17:3  Das ewige Leben besteht ja in der Gemeinschaft mit dir, dem einzig wahren Gott, und mit dem, den du gesandt hast, Jesus Christus.
John GerNeUe 17:4  Ich habe deine Herrlichkeit hier auf der Erde sichtbar gemacht. Ich habe das Werk vollendet, das du mir aufgetragen hast.
John GerNeUe 17:5  Vater, gib mir erneut die Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor es diese Welt gab.
John GerNeUe 17:6  Ich habe den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast, deinen Namen bekannt gemacht. Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben. Sie haben sich nach deinem Wort gerichtet.
John GerNeUe 17:7  Sie wissen jetzt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt.
John GerNeUe 17:8  Denn ich habe ihnen das weitergegeben, was du mir gesagt hast. Und sie haben es angenommen und erkannt, dass ich wirklich von dir gekommen bin. Sie glauben auch daran, dass du mich gesandt hast.
John GerNeUe 17:9  Für sie bete ich. Ich bitte nicht für die Welt, sondern für die, die du mir gegeben hast, denn sie gehören dir.
John GerNeUe 17:10  Ja, alles, was mein ist, gehört dir, und was dein ist, gehört mir. – Und ich werde in ihnen erkannt und geehrt.
John GerNeUe 17:11  Bald bin ich nicht mehr in der Welt, ich komme ja zu dir. Sie aber sind in der Welt. Heiliger Vater, bewahre sie in der Nähe zu dir, wie du es mir geschenkt hast, damit sie eins sind so wie wir.
John GerNeUe 17:12  Solange ich bei ihnen war, habe ich sie so in deinem Namen bewahrt. Ich habe über sie gewacht, dass nicht einer von ihnen verloren ging – außer dem, der den Weg des Verderbens gegangen ist, so wie es die Schrift vorausgesagt hat.
John GerNeUe 17:13  Doch jetzt komme ich zu dir. Aber dies alles wollte ich sagen, solange ich noch hier in der Welt bin, damit sie ganz von meiner Freude erfüllt sind.
John GerNeUe 17:14  Ich habe ihnen deine Botschaft weitergegeben. Nun hasst sie die Welt, weil sie nicht mehr zu ihr gehören, so wie auch ich kein Teil von ihr bin.
John GerNeUe 17:15  Ich bitte dich nicht darum, sie aus der Welt wegzunehmen, aber ich bitte dich, sie vor dem Bösen zu bewahren.
John GerNeUe 17:16  Sie gehören nicht zur Welt, genauso wie ich nicht zu ihr gehöre.
John GerNeUe 17:17  Mach sie durch die Wahrheit zu Menschen, die ganz für dich da sind! Dein Wort ist Wahrheit.
John GerNeUe 17:18  So wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt.
John GerNeUe 17:19  Und für sie gebe ich mich dir hin, damit auch sie durch die Wahrheit dir hingegeben sind.
John GerNeUe 17:20  Ich bitte aber nicht nur für sie, sondern auch für die Menschen, die durch ihr Wort an mich glauben werden.
John GerNeUe 17:21  Ich bete, dass sie alle eins sind, und zwar so wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen sie in uns eins sein. Dann wird die Welt glauben, dass du mich gesandt hast.
John GerNeUe 17:22  Ich habe ihnen die Herrlichkeit geschenkt, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, so wie wir eins sind –
John GerNeUe 17:23  ich in ihnen und du in mir, damit sie die vollkommene Einheit gewinnen und damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, so wie ich von dir geliebt bin.
John GerNeUe 17:24  Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, auch dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen nämlich meine Herrlichkeit sehen, die du mir geschenkt hast. Denn schon vor Gründung der Welt hast du mich geliebt.
John GerNeUe 17:25  Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht, aber ich kenne dich; und diese hier haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
John GerNeUe 17:26  Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde das auch weiterhin tun. Ich tue das, damit die Liebe, die du zu mir hast, auch sie erfüllt und ich selbst in ihnen bin."
Chapter 18
John GerNeUe 18:1  Nach diesem Gebet verließ Jesus mit seinen Jüngern die Stadt. Sie überquerten den Kidronbach und gingen auf der anderen Seite ‹am Hang des Ölbergs› in einen Garten.
John GerNeUe 18:2  Weil Jesus oft mit seinen Jüngern dort gewesen war, kannte auch Judas, der ihn ausliefern wollte, die Stelle.
John GerNeUe 18:3  Und Judas kam jetzt dorthin. Er brachte einen Trupp Soldaten mit und Männer, die ihm die Hohen Priester und Pharisäer zur Verfügung gestellt hatten. Sie waren bewaffnet und trugen Laternen und Fackeln.
John GerNeUe 18:4  Jesus wusste, was nun mit ihm geschehen würde, und ging ihnen bis vor den Eingang des Gartens entgegen. "Wen sucht ihr?", fragte er sie.
John GerNeUe 18:5  "Jesus von Nazaret", gaben sie ihm zur Antwort. "Ich bin's", sagte er zu ihnen. Und bei denen stand auch Judas, der ihn ausliefern wollte.
John GerNeUe 18:6  Als nun Jesus zu ihnen sagte: "Ich bin's", wichen sie zurück und fielen zu Boden.
John GerNeUe 18:7  Da fragte er sie noch einmal: "Wen sucht ihr?" – "Jesus von Nazaret", antworteten sie wieder.
John GerNeUe 18:8  "Ich habe euch doch gesagt, dass ich es bin", entgegnete Jesus. "Wenn ihr also mich sucht, dann lasst diese hier gehen."
John GerNeUe 18:9  So sollte sich das Wort erfüllen, das Jesus selbst gesagt hatte: "Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verloren."
John GerNeUe 18:10  Plötzlich zog Simon Petrus das Schwert, das er bei sich hatte, und hieb damit auf den Sklaven des Hohen Priesters ein. Dabei schlug er ihm das rechte Ohr ab. Der Mann hieß Malchus.
John GerNeUe 18:11  "Steck das Schwert weg!", befahl Jesus seinem Jünger. "Soll ich den Kelch etwa nicht austrinken, den mir der Vater gegeben hat?"
John GerNeUe 18:12  Soldaten mit ihrem Befehlshaber und die Tempelwache der Juden nahmen Jesus nun fest und fesselten ihn.
John GerNeUe 18:13  Zuerst führten sie ihn zu Hannas, dem Schwiegervater des Kajafas, der in jenem Jahr als Hoher Priester amtierte.
John GerNeUe 18:14  Kajafas war es gewesen, der den Juden klargemacht hatte, dass es besser sei, wenn ein Einzelner für das Volk stirbt.
John GerNeUe 18:15  Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser andere Jünger war mit dem Hohen Priester bekannt und konnte deshalb mit Jesus in den Palasthof hineingehen.
John GerNeUe 18:16  Petrus musste draußen vor dem Tor stehen bleiben. Da kam der andere Jünger, der Bekannte des Hohen Priesters, wieder zurück, verhandelte mit der Pförtnerin und nahm Petrus dann mit hinein.
John GerNeUe 18:17  Es war diese Dienerin am Tor, die Petrus fragte: "Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Mannes?" – "Nein", sagte Petrus, "das bin ich nicht."
John GerNeUe 18:18  Es war kalt. Die Sklaven und die Diener hatten ein Kohlenfeuer gemacht und standen nun darum herum und wärmten sich. Petrus stellte sich zu ihnen und wärmte sich ebenfalls.
John GerNeUe 18:19  Inzwischen begann der Hohe Priester, Jesus über seine Lehre und seine Jünger zu befragen.
John GerNeUe 18:20  Jesus erklärte: "Ich habe immer offen vor aller Welt geredet und nie im Geheimen gelehrt, sondern immer in den Synagogen und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen.
John GerNeUe 18:21  Warum fragst du dann mich? Frag doch die, die mich gehört haben; sie wissen, was ich gesagt habe."
John GerNeUe 18:22  Empört über diese Worte schlug ihn einer der dabeistehenden Wächter ins Gesicht und sagte: "Wie kannst du so mit dem Hohen Priester reden?"
John GerNeUe 18:23  Jesus entgegnete: "Wenn ich etwas Unrechtes gesagt habe, dann beweise es mir! Bin ich aber im Recht, warum schlägst du mich dann?"
John GerNeUe 18:24  Danach ließ Hannas Jesus gefesselt zu Kajafas, dem ‹amtierenden› Hohen Priester, bringen.
John GerNeUe 18:25  Simon Petrus stand immer noch am Feuer und wärmte sich. "Bist du nicht auch einer von seinen Jüngern?", wurde er da gefragt. "Nein, ich bin es nicht!", log Petrus.
John GerNeUe 18:26  Einer der Sklaven des Hohen Priesters, ein Verwandter von dem, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, hielt ihm entgegen: "Habe ich dich nicht dort im Garten bei ihm gesehen?"
John GerNeUe 18:27  Wieder stritt Petrus es ab. In diesem Augenblick krähte ein Hahn.
John GerNeUe 18:28  Frühmorgens führten sie Jesus von Kajafas zum Prätorium, dem Amtssitz des römischen Statthalters. Sie selbst betraten das Amtsgebäude nicht, um sich nicht zu verunreinigen, denn sonst hätten sie nicht am Passamahl teilnehmen dürfen.
John GerNeUe 18:29  Deshalb kam Pilatus zu ihnen heraus und fragte: "Was habt ihr gegen diesen Mann vorzubringen?"
John GerNeUe 18:30  "Wir hätten ihn nicht vorgeführt, wenn er kein Verbrecher wäre", gaben sie zurück.
John GerNeUe 18:31  "Dann nehmt ihn doch und richtet ihn nach eurem Gesetz!", sagte Pilatus. "Wir dürfen ja niemand hinrichten", erwiderten sie.
John GerNeUe 18:32  So sollte sich die Voraussage erfüllen, mit der Jesus die Art seines Todes angedeutet hatte.
John GerNeUe 18:33  Pilatus ging ins Prätorium zurück und ließ Jesus vorführen. "Bist du der König der Juden?", fragte er.
John GerNeUe 18:34  "Bist du selbst auf diesen Gedanken gekommen oder haben andere dir das gesagt?", fragte Jesus zurück.
John GerNeUe 18:35  "Bin ich etwa ein Jude?", entgegnete Pilatus. "Dein eigenes Volk und die Hohen Priester haben dich mir ausgeliefert. Was hast du getan?"
John GerNeUe 18:36  "Mein Königreich ist nicht von dieser Welt", antwortete Jesus. "Wenn es so wäre, hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht in die Hände gefallen wäre. Aber jetzt ist mein Reich nicht von hier."
John GerNeUe 18:37  "Also bist du doch ein König", sagte Pilatus. "Du hast Recht", erwiderte Jesus, "ich bin ein König, ich bin dazu geboren. Und ich bin in die Welt gekommen, um für die Wahrheit einzustehen. Wem es um die Wahrheit geht, der hört auf mich."
John GerNeUe 18:38  "Wahrheit?", meinte Pilatus, "was ist das schon?" Dann ging er wieder zu den Juden hinaus und erklärte: "Ich kann keine Schuld an ihm finden.
John GerNeUe 18:39  Es gibt aber doch den Brauch, dass ich euch am Passafest einen Gefangenen freilasse. Wollt ihr nun, dass ich euch den König der Juden freigebe?"
John GerNeUe 18:40  "Nein, den nicht!", schrien sie. "Wir wollen Barabbas!" Barabbas war ein Terrorist.
Chapter 19
John GerNeUe 19:2  Dann flochten die Soldaten eine Krone aus Dornenzweigen und setzten sie Jesus auf den Kopf. Sie hängten ihm einen Purpurmantel um,
John GerNeUe 19:3  stellten sich vor ihn hin und höhnten: "Sei gegrüßt, König der Juden!" Dabei schlugen sie ihm ins Gesicht.
John GerNeUe 19:4  Dann ging Pilatus noch einmal zu den Juden hinaus und sagte: "Seht her, ich bringe ihn jetzt zu euch, denn ihr sollt wissen, dass ich keine Schuld an ihm finde."
John GerNeUe 19:5  Als Jesus herauskam, trug er die Dornenkrone und den Purpurmantel. "Da, seht den Menschen!", sagte Pilatus zu ihnen.
John GerNeUe 19:6  Als die Hohen Priester und ihre Leute Jesus erblickten, schrien sie: "Kreuzigen! Kreuzigen!" – "Nehmt ihr ihn doch und kreuzigt ihn!", rief Pilatus. "Ich jedenfalls finde keine Schuld an ihm."
John GerNeUe 19:7  "Nach unserem Gesetz muss er sterben", hielten ihm die Juden entgegen, "denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht."
John GerNeUe 19:8  Als Pilatus das hörte, bekam er noch mehr Angst.
John GerNeUe 19:9  Er ging ins Prätorium zurück und fragte Jesus: "Woher kommst du?" Aber Jesus gab ihm keine Antwort.
John GerNeUe 19:10  "Willst du denn nicht mit mir reden?", sagte Pilatus zu ihm. "Weißt du nicht, dass ich die Macht habe, dich freizulassen? Ich kann dich aber auch kreuzigen lassen!"
John GerNeUe 19:11  "Du hättest keine Macht über mich", erwiderte Jesus, "wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre. Deshalb hat der, der mich dir ausgeliefert hat, größere Schuld."
John GerNeUe 19:12  Daraufhin versuchte Pilatus noch einmal, ihn freizulassen. Doch die Juden schrien: "Wenn du den freilässt, bist du kein 'Freund des Kaisers'! Wer sich als König ausgibt, stellt sich gegen den Kaiser!"
John GerNeUe 19:13  Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus auf den Platz hinausführen, den man 'Steinpflaster' nannte, auf Hebräisch: 'Gabbata'. Dort setzte er sich auf den Richterstuhl.
John GerNeUe 19:14  Es war der Tag vor dem Passafest, am späten Vormittag. Pilatus sagte zu den Juden: "Da, seht euren König!"
John GerNeUe 19:15  "Weg mit ihm, weg!", schrien sie. "Ans Kreuz mit ihm!" – "Euren König soll ich kreuzigen lassen?", rief Pilatus. Die Hohen Priester entgegneten: "Wir haben keinen König außer dem Kaiser."
John GerNeUe 19:16  Da gab Pilatus ihrer Forderung nach und befahl, Jesus zu kreuzigen. Dann wurde Jesus abgeführt.
John GerNeUe 19:17  Er lud sich den Kreuzesbalken auf und schleppte sich ‹aus der Stadt› hinaus bis zu der Stelle, die man "Schädelhöhe" nennt. Auf Hebräisch heißt sie "Golgota".
John GerNeUe 19:18  Dort nagelten sie ihn ans Kreuz, ihn und noch zwei andere links und rechts von ihm. Jesus hing in der Mitte.
John GerNeUe 19:19  Pilatus ließ auch ein Schild an das Kreuz von Jesus nageln, auf dem stand: "Jesus von Nazaret, König der Juden."
John GerNeUe 19:20  Dieses Schild wurde von vielen Juden gelesen, denn der Ort, wo Jesus gekreuzigt wurde, war ganz in der Nähe der Stadt, und der Text war auf Hebräisch, Lateinisch und Griechisch abgefasst.
John GerNeUe 19:21  Die Hohen Priester erhoben Einspruch bei Pilatus. "Nicht 'König der Juden' muss da stehen", sagten sie, "sondern: 'Er behauptete, König der Juden zu sein.'"
John GerNeUe 19:22  Doch Pilatus erwiderte: "Geschrieben ist geschrieben!"
John GerNeUe 19:23  Die vier Soldaten, die Jesus gekreuzigt hatten, teilten seine Kleidung unter sich auf. Auch sein Untergewand nahmen sie an sich. Es war von oben bis unten durchgehend gewebt, ohne Naht.
John GerNeUe 19:24  "Das zerreißen wir nicht", sagten sie zueinander, "lassen wir das Los entscheiden, wer es bekommt!" Damit erfüllte sich, was die Schrift vorausgesagt hatte: "Sie haben meine Kleider unter sich verteilt und über mein Gewand das Los geworfen." Und genau das hatten die Soldaten getan.
John GerNeUe 19:25  In der Nähe des Kreuzes, an dem Jesus hing, standen seine Mutter ‹Maria› und ihre Schwester. Außerdem Maria, die Frau des Klopas, und Maria aus Magdala.
John GerNeUe 19:26  Als Jesus seine Mutter neben dem Jünger stehen sah, den er besonders lieb hatte, sagte er zu ihr: "Frau, das ist jetzt dein Sohn!"
John GerNeUe 19:27  Und zu dem Jünger sagte er: "Das ist nun deine Mutter!" Der Jünger nahm sie zu sich und sorgte von da an für sie.
John GerNeUe 19:28  Weil Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er: "Ich habe Durst!" Denn er wollte auch in diesem Punkt die Voraussagen der Schrift erfüllen.
John GerNeUe 19:29  Da tauchten die Soldaten einen Schwamm in das Gefäß mit Weinessig, das dort stand, steckten ihn auf einen Ysopstängel und hielten ihn Jesus an den Mund.
John GerNeUe 19:30  Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sagte er: "Es ist vollbracht!" Dann ließ er den Kopf sinken und übergab den Geist.
John GerNeUe 19:31  Es war der Tag vor dem Sabbat, der diesmal ein hoher Festtag sein würde. Deshalb baten die ‹Oberen der› Juden Pilatus, den Gekreuzigten die Beine brechen zu lassen. ‹Die Toten› sollten dann vom Kreuz abgenommen werden, damit sie nicht den Sabbat über daran hängen blieben.
John GerNeUe 19:32  Da gingen die Soldaten hin und brachen die Beine des ersten, der mit Jesus gekreuzigt war, und dann die des anderen.
John GerNeUe 19:33  Als sie an Jesus vorbeikamen, merkten sie nämlich, dass er schon gestorben war. Deshalb brachen sie ihm die Beine nicht.
John GerNeUe 19:34  Einer von den Soldaten stach ihm allerdings mit dem Speer in die Seite. Da kamen Blut und Wasser heraus.
John GerNeUe 19:35  Dies hat ein Mann bezeugt, der es ‹mit eigenen Augen› gesehen hat. Was er sagt, ist zuverlässig, und er weiß, dass es wahr ist. Er bezeugt es, damit auch ihr glaubt.
John GerNeUe 19:36  Denn das alles geschah, damit die Schrift erfüllt würde: "Kein Knochen an ihm wird gebrochen werden."
John GerNeUe 19:37  Und an einer anderen Stelle: "Sie werden auf den schauen, den sie durchbohrt haben."
John GerNeUe 19:38  Danach bat Josef von Arimatäa Pilatus um die Erlaubnis, den Leichnam von Jesus bestatten zu dürfen. Josef war auch ein Jünger von Jesus, allerdings nur heimlich, weil er Angst vor den Juden hatte. Als er von Pilatus die Genehmigung erhielt, ging er hin und nahm den Körper vom Kreuz ab.
John GerNeUe 19:39  Auch Nikodemus, der Jesus einmal in der Nacht aufgesucht hatte, kam dazu. Er brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloë mit, ungefähr 33 Kilogramm.
John GerNeUe 19:40  Sie wickelten den Leib unter Beigabe der wohlriechenden Öle in Leinenbinden, wie es der jüdischen Begräbnissitte entsprach.
John GerNeUe 19:41  Der Ort der Kreuzigung lag in der Nähe eines Gartens. Dort befand sich eine neu ausgehauene Grabhöhle, in der noch niemand gelegen hatte.
John GerNeUe 19:42  In dieses Grab legten sie Jesus, weil es ganz in der Nähe war und er dort noch vor dem Ende des Rüsttags der Juden begraben werden konnte.
Chapter 20
John GerNeUe 20:1  Früh, am ersten Wochentag, als es noch dunkel war, ging Maria aus Magdala zum Grab. Sie sah, dass der Stein, der den Eingang zur Grabhöhle verschloss, weggenommen war.
John GerNeUe 20:2  Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus besonders lieb hatte, und sagte: "Sie haben den Herrn aus der Gruft weggenommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingebracht haben."
John GerNeUe 20:3  Da ging Petrus hinaus und der andere Jünger folgte ihm. Sie wollten zum Grab
John GerNeUe 20:4  und liefen miteinander los. Aber der andere Jünger war schneller als Petrus und kam zuerst an der Grabhöhle an.
John GerNeUe 20:5  Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden daliegen, ging aber noch nicht hinein.
John GerNeUe 20:6  Als Simon Petrus ankam, ging er gleich in die Grabkammer. Er sah die Leinenbinden daliegen
John GerNeUe 20:7  und das Schweißtuch, das sein Gesicht bedeckt hatte. Das lag getrennt von dem Leinenzeug und zusammengerollt an einem eigenen Ort.
John GerNeUe 20:8  Jetzt ging auch der andere Jünger, der zuerst angekommen war, hinein. Er sah es sich an und glaubte.
John GerNeUe 20:9  Denn bis dahin hatten sie noch nicht verstanden, dass Jesus nach dem Zeugnis der Schrift von den Toten auferstehen musste.
John GerNeUe 20:11  aber Maria stand inzwischen wieder draußen an der Grabhöhle und weinte. Weinend beugte sie sich vor, um in die Gruft hineinzusehen.
John GerNeUe 20:12  Auf einmal sah sie zwei weiß gekleidete Engel an der Stelle sitzen, wo Jesus gelegen hatte, einer am Kopfende und der andere am Fußende.
John GerNeUe 20:13  "Frau, warum weinst du?", fragten sie. Maria erwiderte: "Sie haben meinen Herrn weggeschafft, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben."
John GerNeUe 20:14  Als sie über die Schulter zurückblickte, sah sie auf einmal Jesus dastehen, erkannte ihn aber nicht.
John GerNeUe 20:15  Er sagte: "Frau, warum weinst du? Wen suchst du?" Sie dachte, es sei der Gärtner, und sagte: "Herr, wenn du ihn weggetragen hast, sag mir bitte, wo er jetzt liegt. Dann werde ich ihn holen."
John GerNeUe 20:16  "Maria!", sagte Jesus. Da drehte sie sich um und rief: "Rabbuni!" Das ist Hebräisch und heißt: Lehrer!
John GerNeUe 20:17  "Fass mich nicht länger an!", sagte Jesus da zu ihr. "Ich bin noch nicht zum Vater im Himmel zurückgekehrt. Geh zu meinen Brüdern und sag ihnen von mir: Ich kehre zurück zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott."
John GerNeUe 20:18  Da ging Maria aus Magdala zu den Jüngern. "Ich habe den Herrn gesehen!", verkündete sie und richtete ihnen aus, was er ihr aufgetragen hatte.
John GerNeUe 20:19  Am Abend jenes Sonntags trafen sich die Jünger hinter verschlossenen Türen, weil sie Angst vor den Juden hatten. Plötzlich stand Jesus mitten unter ihnen und sagte: "Friede sei mit euch!"
John GerNeUe 20:20  Dann zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, als sie den Herrn sahen.
John GerNeUe 20:21  "Friede sei mit euch!", sagte er noch einmal zu ihnen. "Wie der Vater mich gesandt hat, sende ich nun euch."
John GerNeUe 20:22  Dann hauchte er sie an und sagte: "Empfangt Heiligen Geist!
John GerNeUe 20:23  Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, und wem ihr sie nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben."
John GerNeUe 20:24  Thomas, der auch "Zwilling" genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht dabei gewesen, als Jesus zu den Jüngern gekommen war.
John GerNeUe 20:25  Die anderen erklärten ihm: "Wir haben den Herrn gesehen!" Doch Thomas erwiderte: "Erst muss ich die Wundmale der Nägel in seinen Händen sehen und mit meinen Fingern berühren und meine Hand in seine durchbohrte Seite legen. Vorher glaube ich das keinesfalls."
John GerNeUe 20:26  Acht Tage später waren seine Jünger wieder beisammen. Diesmal war auch Thomas dabei. Die Türen waren verschlossen, doch plötzlich stand Jesus genau wie zuvor in ihrer Mitte und sagte: "Friede sei mit euch!"
John GerNeUe 20:27  Dann wandte er sich an Thomas und sagte: "Gib mir deinen Finger und sieh meine Hände an! Gib deine Hand her und lege sie in meine Seite! Und sei nicht mehr ungläubig, sondern glaube!"
John GerNeUe 20:28  "Mein Herr und mein Gott!", gab Thomas ihm da zur Antwort.
John GerNeUe 20:29  Jesus erwiderte: "Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Glücklich die, die mich nicht sehen und trotzdem glauben."
John GerNeUe 20:30  Jesus tat vor den Augen seiner Jünger noch viele andere Wunderzeichen, die aber nicht in diesem Buch aufgeschrieben sind.
John GerNeUe 20:31  Was hier berichtet ist, wurde aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr als Glaubende Leben habt in seinem Namen.
Chapter 21
John GerNeUe 21:1  Später zeigte sich Jesus den Jüngern noch einmal am See von Tiberias. Das geschah so:
John GerNeUe 21:2  Simon Petrus und Thomas, der auch "Zwilling" genannt wurde, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und noch zwei andere Jünger waren zusammen.
John GerNeUe 21:3  Petrus sagte: "Ich gehe fischen." – "Wir kommen mit", meinten die anderen. Also fuhren sie im Boot hinaus, fingen in dieser Nacht aber nichts.
John GerNeUe 21:4  Als es Tag wurde, stand Jesus am Ufer, doch die Jünger wussten nicht, dass er es war.
John GerNeUe 21:5  "Kinder, habt ihr vielleicht etwas zu essen dabei?", rief er ihnen zu. "Nein!", riefen sie zurück.
John GerNeUe 21:6  "Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus!", forderte er sie auf. "Dort werdet ihr fündig." Das taten sie. Doch dann konnten sie das Netz nicht mehr ins Boot ziehen, so viele Fische hatten sie gefangen.
John GerNeUe 21:7  Da sagte der Jünger, den Jesus besonders lieb hatte, zu Petrus: "Es ist der Herr!" Daraufhin warf sich Simon Petrus das Obergewand über, das er bei der Arbeit abgelegt hatte, band es hoch und sprang ins Wasser.
John GerNeUe 21:8  Die anderen Jünger kamen mit dem Boot nach, das Netz mit den Fischen im Schlepptau. Sie waren ja nur noch hundert Meter vom Land entfernt.
John GerNeUe 21:9  Als sie ausstiegen und an Land gingen, sahen sie ein Kohlenfeuer, auf dem Fische brieten; auch Fladenbrot lag dabei.
John GerNeUe 21:10  "Holt ein paar von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt!" sagte Jesus zu ihnen.
John GerNeUe 21:11  Da ging Petrus zum Boot und zog das Netz an Land. Und obwohl es mit 153 großen Fischen gefüllt war, zerriss es nicht.
John GerNeUe 21:12  "Kommt her zum Frühstück!", sagte Jesus. Aber keiner von den Jüngern wagte ihn zu fragen: "Wer bist du?" Denn sie wussten, dass es der Herr war.
John GerNeUe 21:13  Da kommt Jesus mit dem Brot, gibt es ihnen und ebenso den Fisch.
John GerNeUe 21:14  Das war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern zeigte, nachdem Gott ihn aus den Toten auferweckt hatte.
John GerNeUe 21:15  Als sie gefrühstückt hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: "Simon, Johannes-Sohn, liebst du mich mehr als die anderen hier?" – "Gewiss, Herr", antwortete Petrus, "du weißt, dass ich dich lieb habe." – "Dann weide meine Lämmer!", sagte Jesus.
John GerNeUe 21:16  Gleich darauf wiederholte er die Frage: "Simon, Johannes-Sohn, liebst du mich?" – "Ja, Herr", antwortete Petrus, "du weißt, dass ich dich lieb habe." – "Dann hüte meine Schafe!", sagte Jesus.
John GerNeUe 21:17  Noch einmal fragte er ihn: "Simon, Johannes-Sohn, hast du mich lieb?" Petrus wurde traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal fragte, ob er ihn lieb habe, und sagte: "Herr, du weißt alles. Du weißt, dass ich dich lieb habe." – "Dann sorge für meine Schafe!", sagte Jesus.
John GerNeUe 21:18  "Und ich muss dir noch etwas sagen: Als du jung warst, hast du dir selbst den Gürtel gebunden und bist gegangen, wohin du wolltest. Doch wenn du alt bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dir den Gürtel umbinden und dich dorthin bringen, wo du nicht hingehen willst."
John GerNeUe 21:19  Jesus wollte damit andeuten, auf welche Weise Petrus sterben würde, um Gott damit zu verherrlichen. Dann sagte er ihm: "Komm, folge mir!"
John GerNeUe 21:20  Petrus drehte sich um und sah, dass der Jünger, den Jesus besonders lieb hatte, hinter ihnen herging. Es war derselbe Jünger, der sich damals beim Abendessen zu Jesus hinübergelehnt und ihn gefragt hatte: 'Herr, wer ist der, der dich ausliefern wird?'
John GerNeUe 21:21  Als Petrus ihn sah, fragte er Jesus: "Herr, was wird aber aus ihm?"
John GerNeUe 21:22  Jesus erwiderte: "Wenn ich will, dass er am Leben bleibt, bis ich wiederkomme, was geht dich das an? Folge du mir nach!"
John GerNeUe 21:23  So entstand das Gerücht unter den Brüdern, jener Jünger würde nicht sterben. Aber Jesus hatte nicht gesagt, er werde nicht sterben, sondern nur: "Wenn ich will, dass er am Leben bleibt, bis ich wiederkomme, was geht dich das an?"
John GerNeUe 21:24  Der Jünger, von dem Jesus das sagte, ist auch der, der bezeugt, was in diesem Buch steht. Er hat es niedergeschrieben, und wir wissen, dass alles wahr ist.
John GerNeUe 21:25  Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn das alles einzeln aufgeschrieben würde – ich denke, die ganze Welt könnte die Bücher nicht fassen, die dann geschrieben werden müssten.