GerZurcher - John

Chapter 1

1:1  IM Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. (a) Joh 17:5; 8:58; 1Jo 1:1 2; Off 19:13

1:2  Dieses war im Anfang bei Gott.

1:3  Alle Dinge sind durch dasselbe geworden, und ohne das Wort ist auch nicht eines geworden, das geworden ist. (1) w: "und ohne dasselbe..." (a) 1Kor 8:6; Kol 1:16 17; Heb 1:2; Ps 33:6

1:4  In ihm war Leben, und das Leben war das Licht für die Menschen. (a) Joh 5:26; 14:6; 8:12

1:5  Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht angenommen. (a) Joh 3:19; 9:5; Lu 1:78 79

1:6  Es trat ein Mensch auf, von Gott gesandt, mit Namen Johannes. (a) Mt 3:1

1:7  Dieser kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit alle durch ihn gläubig würden. (1) V. 31; Joh 5:33-35; Apg 19:4

1:8  Nicht war jener das Licht, sondern zeugen sollte er von dem Licht. (1) V. 20; Joh 3:28

1:9  Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. (a) Joh 3:19; 12:46; Mt 4:16

1:10  Es war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, und die Welt erkannte ihn nicht. (1) gemeint ist die Person des Erlösers, die soeben als das Licht bezeichnet war. (2) V. 3-5

1:11  Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. (a) Mt 13:57; Joh 3:32

1:12  So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Anrecht darauf, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, (a) Rö 8:14-16; Ga 3:26; 1Jo 3:1

1:13  welche nicht aus Blut noch aus Fleischeswillen noch aus Manneswillen, sondern aus Gott gezeugt sind. (a) Joh 3:5 6; Jak 1:18; 1Pe 1:23; 1Jo 5:1

1:14  Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie sie der einzige (Sohn) von seinem Vater hat, voll Gnade und Wahrheit. (a) 1Ti 3:16; Mt 17:2; 2Pe 1:16 17; 1Jo 4:2 9; Jes 60:1

1:15  Johannes zeugt von ihm und ruft: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: "Der nach mir kommt, ist vor mir gewesen; denn er war als Erster vor mir." (1) V. 27 30; Mt 3:11

1:16  Aus seiner Fülle haben wir ja alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade. (a) Kol 1:19; 2:9

1:17  Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben worden, die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus gekommen. (a) Rö 6:14; 10:4

1:18  Niemand hat Gott jemals gesehen; der einzige Sohn. der im Schosse des Vaters ist, der hat Kunde (von ihm) gebracht. (1) w: der einzige (von Gott (a) 1Ti 6:16; Joh 6:46; Mt 11:27 gezeugte Sohn

1:19  UND dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm sandten, um ihn zu fragen: Wer bist du? (a) Joh 5:33; Lu 3:15 16

1:20  Und er bekannte und leugnete nicht; und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. (a) Joh 3:28; Apg 13:25

1:21  Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elia? Und er sagte: Ich bin's nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. (a) Mt 11:14; 17:10-13; Lu 1:17; Mal 4:5 6; 5Mo 18:15-18

1:22  Sie sagten nun zu ihm: Wer bist du (also)? damit wir denen Antwort geben, die uns gesandt haben. Was sagst du über dich selbst?

1:23  Er sprach: Ich bin "die Stimme eines Rufers in der Wüste: Machet den Weg des Herrn gerade!" wie der Prophet Jesaja gesagt hat. (a) Jes 40:3; Mt 3:3

1:24  Und sie waren Gesandte aus den Pharisäern.

1:25  Und sie fragten ihn und sagten zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus noch Elia, noch der Prophet bist? (a) Mt 21:25

1:26  Johannes antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser; mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt, (1) V. 31 33

1:27  der nach mir kommt; und ich bin nicht würdig, ihm den Schuhriemen zu lösen. (1) V. 15: Mt 3:11; Apg 13:25

1:28  Dies geschah in Bethanien jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. (1) ein. alte Textzeugen haben hier: "Bethabara". Das im T. genannte Bethanien am Jordan ist zu unterscheiden von Bethanien am Ölberg. (a) Joh 10:40; Mt 3:6

1:29  AM folgenden Tage sieht er Jesus auf sich zu kommen und sagt: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! (1) V 36; Jes 53:4 7; 1Pe 1:19; Off 5:6 9 12; 1Jo 3:5

1:30  Dieser ist's, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist; denn er war als Erster vor mir. (1) V. 15 27

1:31  Und ich kannte ihn nicht; aber damit er (dem Volk) Israel offenbar würde, deshalb kam ich und taufte mit Wasser. (1) V. 26

1:32  Und Johannes bezeugte: Ich habe den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabschweben sehen, und er blieb auf ihm. (a) Mt 3:16; Mr 1:10; Lu 3:22

1:33  Und ich kannte ihn nicht; aber der mich sandte, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf wen du den Geist herabschweben und auf ihm bleiben siehst, der ist's, der mit heiligem Geist tauft. (a) Mt 3:11

1:34  Und ich habe gesehen und bezeugt, dass dieser der Sohn Gottes ist. (a) Mt 3:17

1:35  AM folgenden Tage stand Johannes wiederum da und zwei von seinen Jüngern.

1:36  Und indem er auf Jesus blickte, wie er umherging, sagte er: Siehe, das Lamm Gottes! (1) V. 29; Jes 53:7

1:37  Und die beiden Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach.

1:38  Als aber Jesus sich umwandte und sie nachfolgen sah, sagte er zu ihnen: Was begehrt ihr? Da sagten sie zu ihm: Rabbi das heisst übersetzt: Lehrer, wo hältst du dich auf?

1:39  Er sagt zu ihnen: Kommet, so werdet ihr es sehen! Sie kamen nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde.

1:40  Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren.

1:41  Dieser findet zuerst seinen Bruder Simon und sagt zu ihm: Wir haben den Messias gefunden das ist übersetzt: der Gesalbte. (a) Joh 4:25; Ps 2:2

1:42  Er führte ihn zu Jesus. Jesus sah ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du wirst Kephas genannt werden das heisst übersetzt: Fels. (1) vgl. Anm. zu Mt 16:18. (a) Mt 16:18; Mr 3:16

1:43  Am folgenden Tage wollte er nach Galiläa weggehen, und er findet Philippus. Und Jesus sagt zu ihm: Folge mir nach! (a) Mr 2:14

1:44  Philippus aber war aus Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und des Petrus.

1:45  Philippus findet den Nathanael und sagt zu ihm: Den, von welchem Mose im Gesetz geschrieben hat und die Propheten, haben wir gefunden, Jesus, den Sohn Josephs, aus Nazareth. (a) Joh 21:2; Lu 24:25-27; 5Mo 18:15; Jes 53; Jer 23:5 6; Hes 34:23

1:46  Und Nathanael sagte zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus sagte zu ihm: Komm und sieh! (a) Joh 7:41 52

1:47  Jesus sah den Nathanael zu sich kommen und sagte von ihm: Siehe, in Wahrheit ein Israelit, in dem kein Trug ist.

1:48  Nathanael sagt zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe dich Philippus rief, sah ich dich, wie du unter dem Feigenbaum warst.

1:49  Nathanael erwiderte ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels. (a) Mt 14:33; 16:16; Ps 2:7; Joh 12:13

1:50  Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du? Grösseres als dies wirst du sehen.

1:51  Und er sagt zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen und "die Engel Gottes auf und nieder steigen" sehen auf den Sohn des Menschen. (a) 1Mo 28:12; Mt 4:11

Chapter 2

2:1  UND am dritten Tage war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa, und die Mutter Jesu war dort. (a) Joh 21:2

2:2  Aber auch Jesus wurde zur Hochzeit eingeladen und seine Jünger.

2:3  Und als der Wein ausgegangen war, sagt die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein.

2:4  Und Jesus sagt zu ihr: Weib, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. (a) Mt 12:48

2:5  Seine Mutter sagt zu den Dienern: Was er euch sagen wird, das tut!

2:6  Es waren aber gemäss dem Reinigungsbrauch der Juden sechs steinerne Wasserkrüge dort aufgestellt, die je zwei oder drei Bath fassten. (a) Mr 7:3 4

2:7  Jesus sagt zu ihnen: Füllet die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis oben.

2:8  Und er sagt zu ihnen: Schöpfet jetzt und bringet es dem Speisemeister! Und sie brachten es.

2:9  Als aber der Speisemeister das Wasser, das Wein geworden war, gekostet hatte und nicht wusste, woher es war - die Diener jedoch, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es - ruft der Speisemeister den Bräutigam (a) Joh 4:46

2:10  und sagt zu ihm: Jedermann setzt zuerst den guten Wein vor, und wenn sie trunken geworden sind, den geringern; du hast den guten Wein bis jetzt aufgespart.

2:11  Dies tat Jesus als Anfang der Zeichen zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn. (a) Joh 1:14; 12:37; 20:30 31

2:12  DARNACH zog er hinab nach Kapernaum, er und seine Mutter und seine Brüder und seine Jünger, und sie blieben nicht viele Tage dort. (a) Mt 4:13; 13:55

2:13  Und das Passa der Juden war nahe, und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. (a) Joh 6:4; 11:55

2:14  Und er fand die Verkäufer von Ochsen, Schafen und Tauben und die Wechsler im Tempel sitzend.

2:15  Und er machte eine Geissel aus Stricken und trieb alle aus dem Tempel hinaus, die Schafe wie die Ochsen, und den Wechslern schüttete er das Geld aus und stiess ihnen die Tische um,

2:16  und zu den Taubenverkäufern sprach er: Traget das von hier weg; machet nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhause! (a) Lu 2:49

2:17  Seine Jünger erinnerten sich, dass geschrieben steht: "Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren." (a) Ps 69:10

2:18  Da begannen die Juden und sagten zu ihm: Was für ein Zeichen weisest du uns dafür auf, dass du dies tun darfst? (a) Joh 6:30; Mt 21:23

2:19  Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn wiedererstehen lassen. (a) Mt 26:61; 27:40

2:20  Die Juden nun sagten: In 46 Jahren ist dieser Tempel gebaut worden, und du willst ihn in drei Tagen wiedererstehen lassen? (1) im Jahr 20 oder 19 v.Chr. begann Herodes der Grosse einen völligen Umbau des Tempels (ohne jede Störung des Gottesdienstes). Die 46 Jahre reichen also bis 27 oder 28 n.Chr.

2:21  Er aber sprach vom Tempel seines Leibes.

2:22  Als er nun von den Toten auferweckt worden war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Worte, das Jesus gesprochen hatte.

2:23  ALS er aber am Passafest in Jerusalem war, glaubten viele an seinen Namen, weil sie seine Zeichen sahen, die er tat. (a) Joh 11:45

2:24  Doch Jesus selbst vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle kannte (a) Joh 6:64

2:25  und weil er nicht nötig hatte, dass jemand über den Menschen Zeugnis ablegte; denn er erkannte selbst, was im Menschen war.

Chapter 3

3:1  Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Vorsteher der Juden. (a) Joh 7:50; 19:39

3:2  Dieser kam des Nachts zu ihm und sagte zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du als Lehrer von Gott gekommen bist; denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. (a) Mt 22:16; Joh 9:33; Apg 10:38

3:3  Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von oben her geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. (1) das grW., das gemäss V. 31 u. 19,11 üs. ist: "von oben her", bed. auch: "von neuem". Deshalb konnte Nikodemus es missverstehen. (a) Joh 1:13; 1Pe 1:23; 1Jo 3:9

3:4  Nikodemus sagt zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweitenmal in den Leib seiner Mutter eingehen und geboren werden? (a) 2Kor 5:17

3:5  Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. (a) Hes 36:25-27; Eph 5:26; Tit 3:5

3:6  Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. (a) Joh 1:13; 1Mo 5:3; 6:3; Ps 51:7

3:7  Wundre dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von oben her geboren werden. (1) s. Anm. zu V. 3.

3:8  Der Wind weht, wo er will, und du hörst seine Stimme, aber du weisst nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist. (1) im Gr. bed. ein und dasselbe Wort zugleich "Wind" und "Geist". Dadurch wurde man schon bei "Wind" an "Geist" erinnert. (a) Pre 11:5

3:9  Nikodemus antwortete und sagte zu ihm: Wie kann dies geschehen? (a) Lu 1:34 35

3:10  Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht?

3:11  Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an. (1) V. 32

3:12  Wenn ich von den irdischen Dingen zu euch geredet habe, und ihr glaubt nicht, wie werdet ihr glauben, wenn ich von den himmlischen Dingen zu euch rede?

3:13  Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen ausser dem, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen, der im Himmel ist. (1) mehrere alte Textzeugen lassen die Worte weg: "der im Himmel ist". (a) Eph 4:9

3:14  Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, (a) 4Mo 21:8 9; Joh 12:32 33

3:15  damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben habe. (a) Mr 16:16; Rö 1:16

3:16  Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengehe, sondern ewiges Leben habe. (a) Rö 8:32; 1Jo 4:9

3:17  Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde. (a) Joh 12:47; Lu 19:10

3:18  Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. (1) V. 36; Joh 5:24; 2Th 2:12

3:19  Darin aber besteht das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Werke waren böse. (a) Joh 1:5 9-11; 12:48

3:20  Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. (a) Joh 7:7; Eph 5:13

3:21  Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit seine Werke offenbar werden, dass sie in Gott getan sind. (a) Mt 5:16

3:22  DARNACH gingen Jesus und seine Jünger in das Land Judäa, und dort hielt er sich mit ihnen auf und taufte. (a) Joh 4:1 2

3:23  Aber auch Johannes taufte in Änon nahe bei Salim, weil dort viel Wasser war; und sie kamen dahin und liessen sich taufen.

3:24  Johannes war nämlich noch nicht ins Gefängnis gesetzt worden. (a) Mt 14:3

3:25  Es erhob sich nun von seiten der Jünger des Johannes eine Verhandlung mit einem Juden über die Reinigung (durch die Taufe).

3:26  Und sie kamen zu Johannes und sagten zu ihm: Rabbi, der, welcher jenseits des Jordan bei dir war, für den du Zeugnis abgelegt hast, siehe, der tauft, und jedermann geht zu ihm. (a) Joh 1:26-34; Mt 3:11 13

3:27  Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, es sei ihm denn vom Himmel gegeben. (a) Joh 6:65; 19:11; 1Kor 4:7; Heb 5:4

3:28  Ihr selbst bezeugt mir, dass ich gesagt habe: Nicht ich bin der Christus, sondern ich bin vor ihm her gesandt. (a) Joh 1:20 23 27; Lu 3:15-17

3:29  Wer die Braut hat, ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und ihn hört, freut sich sehr, dass er die Stimme des Bräutigams hört. Diese meine Freude nun hat sich erfüllt. (a) Joh 15:11; 17:13; Mt 9:15

3:30  Jener muss wachsen, ich aber abnehmen.

3:31  Wer von oben her kommt, der ist über allen; wer von der Erde her stammt, der stammt von der Erde her und redet von der Erde her; wer vom Himmel her kommt, der ist über allen. (a) Joh 8:23; 1Kor 15:47

3:32  Was er gesehen und gehört hat, das bezeugt er, und sein Zeugnis nimmt niemand an. (1) V. 11; Joh 1:11 12

3:33  Wer sein Zeugnis angenommen hat, der hat bestätigt, dass Gott wahrhaftig ist. (a) 1Jo 5:10

3:34  Denn der, den Gott gesandt hat, redet die Worte Gottes; denn nicht nach (begrenztem) Mass gibt er den Geist. (a) Joh 1:33 34; Kol 1:19

3:35  Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. (a) Joh 5:20; 10:17; 17:2; Mt 11:27

3:36  Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohne nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm. (1) V. 15 18; 1Jo 5:12; Rö 11:20 30-32; Heb 3:18 19

Chapter 4

4:1  ALS nun Jesus erfuhr, dass die Pharisäer gehört hatten, er mache und taufe mehr Jünger als Johannes - (a) Joh 3:22 26

4:2  jedoch taufte Jesus nicht selbst, sondern seine Jünger -

4:3  verliess er Judäa und zog wieder nach Galiläa.

4:4  Er musste aber durch Samarien reisen. (a) Lu 9:52

4:5  Er kam nun in die Nähe einer Stadt Samariens, namens Sychar, nicht weit von dem Grundstück, das Jakob seinem Sohne Joseph gegeben hatte. (a) 1Mo 33:19; 48:22; Jos 24:32

4:6  Dort aber war der Brunnen Jakobs. Jesus nun, von der Reise müde geworden, setzte sich so an den Brunnen; es war um die sechste Stunde.

4:7  Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagt zu ihr: Gib mir zu trinken!

4:8  Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen. (a) Mr 6:37

4:9  Die samaritische Frau nun sagt zu ihm: Wieso begehrst du, der du ein Jude bist, von mir, die ich eine samaritische Frau bin, zu trinken? Juden verkehren nämlich nicht mit Samaritern. (a) Esr 4:1-3; Lu 9:53

4:10  Jesus antwortete und sprach zu ihr: Kenntest du die Gabe Gottes und (wüsstest du,) wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken, so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. (a) Joh 7:38; Off 21:6; Ps 36:10

4:11  Sie sagt zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäss, und der Brunnen ist tief; woher hast du nun das lebendige Wasser?

4:12  Bist du etwa grösser als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben hat - und er hat daraus getrunken und seine Söhne und sein Vieh? (a) Joh 8:53

4:13  Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten;

4:14  wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle von Wasser werden, das sprudelt, um ewiges Leben zu spenden. (a) Joh 6:27 35; 7:37-39; Jes 49:10; 55:1

4:15  Die Frau sagt zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich nicht dürste und nicht hierher kommen muss, um zu schöpfen!

4:16  Er sagt zu ihr: Geh hin, rufe deinen Mann und komm hierher!

4:17  Die Frau antwortete und sagte: Ich habe keinen Mann. Jesus sagt zu ihr: Mit Recht hast du gesagt: Ich habe keinen Mann;

4:18  denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Da hast du die Wahrheit gesagt.

4:19  Die Frau sagt zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. (a) Joh 9:17

4:20  Unsre Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei der Ort, wo man anbeten muss. (a) 5Mo 12:5 6; Ps 122

4:21  Jesus sagt zu ihr: Weib, glaube mir, die Stunde kommt, wo ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. (a) Mr 14:58; Mal 1:11

4:22  Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. (a) 2Kön 17:29-41; Jes 2:3

4:23  Aber die Stunde kommt und ist jetzt da, wo die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn so will der Vater seine Anbeter haben. (a) Eph 2:18

4:24  Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn in Geist und Wahrheit anbeten. (a) 2Kor 3:17; Rö 12:1

4:25  Die Frau sagt zu ihm: Ich weiss, dass der Messias kommt, der der Christus genannt wird; wenn dieser kommt, wird er uns alles kundmachen. (a) Joh 1:41

4:26  Jesus sagt zu ihr: Ich bin's, der ich mit dir rede. (a) Joh 9:37

4:27  Und währenddem kamen seine Jünger, und sie verwunderten sich, dass er mit einer Frau redete. Doch sagte keiner: Was hast du im Sinn? oder: Was redest du mit ihr?

4:28  Die Frau nun liess ihren Wasserkrug stehen und ging weg in die Stadt und sagte zu den Leuten:

4:29  Kommet, sehet einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Sollte dieser etwa gar der Christus sein? (1) V. 39

4:30  Sie gingen zur Stadt hinaus und machten sich auf den Weg zu ihm.

4:31  Inzwischen baten ihn die Jünger: Rabbi, iss!

4:32  Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt. (1) V. 34

4:33  Die Jünger sagten nun zueinander: Es hat ihm doch niemand zu essen gebracht?

4:34  Jesus sagt zu ihnen: Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende. (a) Mt 4:4; Joh 6:38; 17:4; Ps 40:9

4:35  Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Erhebet eure Augen und betrachtet die Felder: sie sind schon weiss zur Ernte. (a) Mt 9:37; Apg 8:25

4:36  Der, welcher erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht fürs ewige Leben, damit sich zugleich der freue, welcher sät, und der, welcher erntet. (a) 1Kor 3:6-9

4:37  Hier nämlich ist das Wort wahr: Ein andrer ist's, der sät, und ein andrer, der erntet. (a) Hio 31:8

4:38  Ich habe euch ausgesandt, zu ernten, was ihr nicht erarbeitet habt; andre haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.

4:39  Aus jener Stadt aber glaubten viele von den Samaritern an ihn um des Wortes der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. (1) V. 29

4:40  Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb zwei Tage dort.

4:41  Und noch viel mehr Leute glaubten um seines Wortes willen

4:42  und sagten zu der Frau: Wir glauben nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selbst gehört und wir wissen, dass dieser in Wahrheit der Heiland der Welt ist. (a) Joh 3:17; 1Jo 4:14

4:43  NACH den zwei Tagen aber zog er von dort weg nach Galiläa. (a) Mt 4:12

4:44  Denn Jesus selbst bezeugte, dass ein Prophet in seinem eignen Vaterlande kein Ansehen geniesst. (a) Mt 13:57

4:45  Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, denn sie hatten alles gesehen, was er in Jerusalem am Fest getan hatte; auch sie waren nämlich zum Fest gekommen. (a) Joh 2:23

4:46  Er kam nun wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein königlicher Beamter in Kapernaum, dessen Sohn krank war. (a) Joh 2:1 9

4:47  Als dieser hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging er zu ihm hin und bat, er möge hinabkommen und seinen Sohn heilen; denn er lag im Sterben.

4:48  Jesus sprach nun zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, werdet ihr nicht glauben. (a) Joh 2:18; 1Kor 1:22

4:49  Der königliche Beamte sagt zu ihm: Herr, komm hinab, ehe mein Kind stirbt!

4:50  Jesus sagt zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Worte, das Jesus zu ihm gesprochen hatte, und ging hin.

4:51  Aber schon während er hinabging, kamen ihm seine Knechte entgegen und sagten, sein Knabe lebe.

4:52  Er erkundigte sich nun bei ihnen nach der Stunde, in der es mit ihm besser geworden war. Sie erwiderten ihm: Gestern in der siebenten Stunde verliess ihn das Fieber.

4:53  Da erkannte der Vater, dass (es geschehen war) zu jener Stunde, in der Jesus zu ihm gesprochen hatte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte samt seinem ganzen Hause. (a) Apg 16:15 31-34

4:54  Dies war hinwiederum das zweite Zeichen, das Jesus tat, als er aus Judäa nach Galiläa gekommen war. (a) Joh 2:11

Chapter 5

5:1  DARNACH war ein Fest der Juden, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem. (a) Joh 6:4

5:2  In Jerusalem ist aber am Schaftor ein Teich, der auf hebräisch Bethesda genannt wird, mit fünf Hallen. (a) Ne 3:1 32; 12:39

5:3  In diesen lag eine Menge von Kranken, Blinden, Lahmen, an Abzehrung Leidenden, die auf die Bewegung des Wassers warteten.

5:4  Ein Engel stieg nämlich zu gewissen Zeiten in den Teich hinab und bewegte das Wasser. Wer nun nach der Bewegung des Wassers zuerst hineinstieg, der wurde gesund, mit welcher Krankheit er auch behaftet war. (1) and. alte Textzeugen lassen in V. 3 die Worte "die... warteten" und den vierten Vers weg.

5:5  Es war aber dort ein Mensch, der 38 Jahre an seiner Krankheit gelitten hatte.

5:6  Als Jesus diesen daliegen sah und erfuhr, dass er schon lange Zeit (so) zugebracht hatte, sagt er zu ihm: Willst du gesund werden?

5:7  Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser bewegt wird; während ich aber komme, steigt ein andrer vor mir hinab.

5:8  Jesus sagt zu ihm: Steh auf, hebe dein Bett auf und geh umher! (a) Mt 9:6; Apg 9:34

5:9  Und alsbald wurde der Mensch gesund, hob sein Bett auf und ging umher. Es war aber Sabbat an jenem Tage. (a) Joh 9:14; Lu 6:6-9

5:10  Die Juden sagten nun zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, und es ist dir nicht erlaubt, das Bett aufzuheben. (a) Mt 12:2; Lu 6:2; Jer 17:21 22

5:11  Er aber antwortete ihnen: Der mich gesund gemacht hat, der sprach zu mir: Hebe dein Bett auf und geh umher!

5:12  Sie fragten ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir gesprochen hat: Hebe es auf und geh umher? (a) Mt 21:10; Mr 4:41; Lu 5:21; 7:49

5:13  Der Geheilte aber wusste nicht, wer es war; denn Jesus hatte sich hinwegbegeben, während eine Volksmenge an dem Orte war.

5:14  Darnach fand ihn Jesus im Tempel und sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige nicht mehr, damit dir nicht etwas Schlimmeres widerfährt! (a) Joh 8:11; Mt 12:45

5:15  Der Mensch ging weg und sagte den Juden, es sei Jesus, der ihn gesund gemacht habe.

5:16  Und deshalb verfolgten die Juden Jesus, weil er dies an einem Sabbat getan hatte. (a) Joh 9:16; Mt 12:14

5:17  ER aber begann und sprach zu ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch. (a) Joh 9:4

5:18  Deshalb nun suchten die Juden noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat gebrochen, sondern auch Gott seinen Vater genannt und sich selbst Gott gleichgemacht hatte. (a) Joh 7:1 30; 10:30-33

5:19  Jesus antwortete nun und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, er sehe denn den Vater etwas tun; denn was jener tut, das tut ebenso auch der Sohn. (1) V. 30

5:20  Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm noch grössere Werke zeigen als diese, damit ihr euch verwundert. (a) Joh 1:50

5:21  Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will. (a) 5Mo 32:39

5:22  Denn auch das Gericht übt der Vater über niemand aus, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übergeben, (a) Mt 25:32; Apg 10:42; 17:31

5:23  damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. (a) Lu 10:16; Php 2:10 11; 1Jo 2:23

5:24  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben, und in ein Gericht kommt er nicht, sondern er ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen. (a) Joh 3:16 18 36; 6:47; 8:51; 11:25 26; 1Jo 3:14

5:25  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Die Stunde kommt und ist jetzt da, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die, welche sie hören, werden leben. (a) Joh 11:43; Eph 2:5 6; 5:14

5:26  Denn wie der Vater in sich selbst das Leben hat, so hat er auch dem Sohne verliehen, in sich selbst das Leben zu haben. (a) Joh 1:1-4; 1Jo 5:20

5:27  Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Sohn des Menschen ist. (1) V. 22; Mt 25:31; Da 7:10 13 14

5:28  Verwundert euch darüber nicht! Denn die Stunde kommt, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören (a) Apg 24:15; 1Th 4:16

5:29  und hervorgehen werden, die das Gute getan haben, zur Auferstehung für das Leben, die das Böse verübt haben, zur Auferstehung für das Gericht. (a) Joh 6:40; Mt 16:27; 25:31-46; Da 12:2; Rö 2:6-10

5:30  ICH kann nichts von mir aus tun. Wie ich höre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (1) V. 19; Joh 6:38

5:31  Wenn ich über mich selbst zeuge, ist mein Zeugnis nicht wahr. (a) Joh 8:13 14

5:32  Ein andrer ist es, der über mich zeugt, und ich weiss, dass das Zeugnis wahr ist, das er über mich ablegt. (1) V. 36 37; 1Jo 5:9

5:33  Ihr habt zu Johannes gesandt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt; (a) Joh 1:19-34; Lu 3:15-17

5:34  ich aber nehme das Zeugnis nicht von einem Menschen an, sondern ich sage dies, damit ihr gerettet werdet.

5:35  Jener war die brennende und scheinende Leuchte; ihr aber wolltet euch (nur) eine Zeitlang an ihrem Schein ergötzen. (a) Mt 11:16 17

5:36  Das Zeugnis jedoch, das ich habe, ist grösser als das des Johannes; denn die Werke, die mir der Vater zu vollbringen gegeben hat, eben die Werke, die ich tue, zeugen von mir, dass mich der Vater gesandt hat. (a) Joh 1:33; 10:25 37; 14:10 11

5:37  Und der Vater, der mich gesandt hat, er hat von mir gezeugt. Weder seine Stimme habt ihr jemals gehört noch seine Gestalt gesehen, (a) Joh 8:18; Mr 1:11

5:38  und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch; denn dem, den jener gesandt hat, glaubt ihr nicht. (a) Joh 10:26

5:39  Ihr durchforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben; und diese sind es (doch), die von mir zeugen. (a) Jes 34:16; 2Ti 3:15-17; Lu 24:27 44

5:40  Und ihr wollt nicht zu mir kommen, um Leben zu haben. (a) Mt 23:37

5:41  Ehre nehme ich von Menschen nicht an,

5:42  vielmehr habe ich euch erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt. (a) Lu 11:42

5:43  Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und ihr nehmt mich nicht an; wenn ein andrer im eignen Namen kommt, den werdet ihr annehmen. (a) Joh 7:28; Mt 24:5

5:44  Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander annehmt, und die Ehre vom alleinigen Gott sucht ihr nicht? (a) Joh 12:42 43; Mt 23:5-7; Rö 2:29

5:45  Meinet nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde! Es gibt einen, der euch anklagt, Mose, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. (a) 5Mo 31:26 27

5:46  Denn wenn ihr Mose glaubtet, würdet ihr mir glauben; denn über mich hat jener geschrieben. (a) Lu 24:44; 5Mo 18:15 18

5:47  Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben? (a) Lu 16:31

Chapter 6

6:1  DARNACH ging Jesus ans jenseitige Ufer des Sees von Tiberias.

6:2  Es folgte ihm aber viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.

6:3  Jesus jedoch ging auf den Berg hinauf, und dort setzte er sich mit seinen Jüngern. (a) Mt 5:1

6:4  Es war aber das Passa nahe, das Fest der Juden. (a) 3Mo 23:5-14

6:5  Als nun Jesus die Augen erhob und sah, dass viel Volk zu ihm kam, sagte er zu Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese essen können? (a) Joh 1:43

6:6  Das sagte er aber, um ihn auf die Probe zu stellen; er wusste nämlich selbst, was er tun wollte.

6:7  Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brot reicht für sie nicht hin, damit jeder (auch nur) ein wenig bekommt.

6:8  Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm:

6:9  Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das unter so viele? (a) 2Kön 4:42-44

6:10  Jesus sprach: Heisset die Leute sich lagern! Es war aber viel Gras an dem Orte. Da lagerten sich die Männer, an Zahl etwa fünftausend.

6:11  Jesus nahm nun die Brote, sprach das Dankgebet darüber und teilte sie unter die aus, welche sich gelagert hatten, ebenso auch von den Fischen, so viel sie wollten. (a) Joh 21:13; Ps 145:15 16

6:12  Als sie aber satt geworden waren, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brocken, damit nichts verlorengeht!

6:13  Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übriggeblieben waren, welche gegessen hatten.

6:14  Als nun die Leute das Zeichen sahen, das er tat, sagten sie: Dies ist in Wahrheit der Prophet, der in die Welt kommen soll. (a) Joh 7:40; 5Mo 18:15

6:15  Da nun Jesus merkte, dass sie kommen und ihn gewaltsam wegführen wollten, um ihn zum König zu machen, zog er sich wiederum auf den Berg zurück, er allein. (a) Joh 12:13; 18:36

6:16  ALS es aber Abend wurde, gingen seine Jünger an den See hinab,

6:17  stiegen in ein Schiff und wollten ans jenseitige Ufer des Sees nach Kapernaum fahren. Und es war schon finster geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen.

6:18  Und der See geriet in starke Bewegung, weil ein heftiger Wind wehte. (a) Mt 8:24

6:19  Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreissig Stadien gefahren waren, sehen sie Jesus auf dem See wandeln und nahe ans Schiff kommen; und sie fürchteten sich.

6:20  Er aber sagt zu ihnen: Ich bin's, fürchtet euch nicht!

6:21  Sie wollten ihn nun ins Schiff nehmen, und alsbald kam das Schiff an das Land, wohin sie fuhren.

6:22  AM folgenden Tage sah das Volk, das am jenseitigen Ufer des Sees stand, dass kein andres Schiff dort gewesen war als nur das eine und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schiff gestiegen war, sondern dass seine Jünger allein abgefahren waren.

6:23  Aber es kamen Schiffe aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen hatten, nachdem der Herr das Dankgebet darüber gesprochen. (1) V. 11

6:24  Wie nun das Volk sah, dass Jesus nicht dort war noch seine Jünger, stiegen sie selbst in die Schiffe und fuhren nach Kapernaum und suchten Jesus.

6:25  Und als sie ihn am jenseitigen Ufer des Sees fanden, sagten sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierher gekommen?

6:26  Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.

6:27  Mühet euch nicht um die Speise, die vergeht, sondern um die Speise, die ins ewige Leben bleibt, welche der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat Gott, der Vater, beglaubigt. (a) Joh 4:14

6:28  Sie sagten nun zu ihm: Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken?

6:29  Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Darin besteht das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den jener gesandt hat. (a) 1Jo 3:23

6:30  Da sagten sie zu ihm: Was tust nun du für ein Zeichen, damit wir es sehen und dir glauben? Was wirkst du? (a) Joh 2:18; Mt 12:38; Mr 8:11

6:31  Unsre Väter haben in der Wüste das Manna gegessen, wie geschrieben steht: "Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen." (1) V. 49; 2Mo 16:4 13-15; Ps 78:24

6:32  Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot aus dem Himmel.

6:33  Denn das Brot Gottes ist das, welches aus dem Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt. (1) die grW. haben zugleich den Sinn: "Das Brot Gottes ist der, welcher...", und dieser Sinn wird V. 35.38.42 deutlich ausgesprochen. (2) V. 51

6:34  Sie sagten nun zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot! (a) Joh 4:15

6:35  Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten. (1) V. 48; Joh 4:14; 7:37

6:36  Aber ich habe euch gesagt, dass ihr mich gesehen habt und doch nicht glaubt.

6:37  Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen; (a) Joh 17:6-9; Mt 11:28

6:38  denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (a) Joh 4:34; 5:30; Mt 26:39; Heb 10:9

6:39  Das aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am jüngsten Tage. (a) Joh 10:28 29; 17:12

6:40  Denn das ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. (a) Joh 3:14-16

6:41  Die Juden murrten nun über ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist, (1) V. 61

6:42  und sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin aus dem Himmel herabgekommen? (a) Mt 13:55; Lu 4:22

6:43  Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Murret nicht untereinander!

6:44  Niemand kann zu mir kommen, es ziehe ihn denn der Vater, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. (1) V. 65; Mt 16:17

6:45  In den Propheten steht geschrieben: "Und alle werden von Gott gelehrt sein." Jeder, der vom Vater her gehört und gelernt hat, kommt zu mir. (a) Jes 54:13; Jer 31:33 34; 1Th 4:9; Mt 11:25-29

6:46  Nicht als ob irgend jemand den Vater gesehen hätte, sondern nur der, welcher von Gott her ist, der hat den Vater gesehen. (a) Joh 1:18; 1Ti 6:16

6:47  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben. (a) Joh 3:16 36; 5:24

6:48  Ich bin das Brot des Lebens. (1) V. 35

6:49  Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben; (1) V. 31; 1Kor 10:3 4

6:50  dies (dagegen) ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit man davon isst und nicht stirbt.

6:51  Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er in Ewigkeit leben. Aber das Brot, das ich geben werde, ist zugleich mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt. (1) die Worte "das ich geben werde" sind an der ersten Stelle, wo sie vorkommen, vlt. ein spät. Zusatz. (2) V. 33; Lu 22:19; Heb 10:10

6:52  Die Juden stritten nun untereinander und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben? (1) V. 60

6:53  Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, habt ihr kein Leben in euch. (a) Mt 26:26-28; Joh 4:14; 5:26

6:54  Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage. (1) V. 39 44

6:55  Denn mein Fleisch ist wahre Speise und mein Blut ist wahrer Trank.

6:56  Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. (a) Joh 15:4; 1Jo 2:24; 3:24

6:57  Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich lebe, weil der Vater lebt, wird auch der, welcher mich isst, leben, weil ich lebe. (a) Joh 5:26

6:58  Das ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist, nicht wie die Väter es gegessen haben und (hernach doch) gestorben sind. Wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben.

6:59  Dies sprach er, als er in der Synagoge in Kapernaum lehrte.

6:60  Viele nun von seinen Jüngern, die es hörten, sagten: Diese Rede ist hart, wer kann sie anhören?

6:61  Da aber Jesus bei sich selbst wusste, dass seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: Das bereitet euch Anstoss?

6:62  Wenn ihr nun (erst) den Sohn des Menschen (dorthin) werdet auffahren sehen, wo er zuvor war -? (a) Joh 3:13; 20:17; Lu 24:51

6:63  Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch hilft nichts; die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben. (a) 2Kor 3:6

6:64  Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, wer die waren, die nicht glauben, und wer der war, der ihn verraten würde. (1) V. 36; Joh 2:25; 13:11

6:65  Und er sprach: Deshalb habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn vom Vater aus gegeben. (1) V. 44

6:66  VON da an zogen sich viele seiner Jünger zurück und wandelten nicht mehr mit ihm.

6:67  Jesus sprach nun zu den Zwölfen: Wollt etwa auch ihr hinweggehen? (a) Lu 22:28

6:68  Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens, (a) Apg 5:20

6:69  und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist. (a) Joh 1:49; 11:27; Mt 14:33

6:70  Jesus antwortete ihnen: Habe nicht ich euch Zwölf erwählt? Und unter euch ist einer ein Teufel. (a) Lu 6:13; Joh 13:18; 15:16

6:71  Er meinte aber Judas, den Sohn des Simon Ischarioth; denn dieser sollte ihn verraten, einer von den Zwölfen. (1) V. 64; Joh 12:4; 18:2

Chapter 7

7:1  UND darnach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil die Juden ihn zu töten suchten. (a) Joh 5:16 18

7:2  Es war aber das Fest der Juden, das Laubhüttenfest, nahe. (a) 3Mo 23:34-36

7:3  Seine Brüder sagten nun zu ihm: Geh von hier fort und zieh hin nach Judäa, damit auch deine Jünger die Werke sehen, die du tust! (a) Joh 2:12; Mt 12:46; Apg 1:14

7:4  Denn niemand tut etwas im verborgenen und sucht (doch) selber öffentlich in Ansehen zu stehen. Wenn du solches tust, so mache dich der Welt offenbar!

7:5  Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn. (a) Mr 3:21; Ps 69:9

7:6  Da sagt Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da; eure Zeit aber ist immer bereit. (a) Joh 2:4

7:7  Die Welt kann euch nicht hassen, mich aber hasst sie; denn ich bezeuge, dass ihre Werke böse sind. (a) Joh 15:18; 3:19

7:8  Gehet ihr hinauf zum Fest! Ich gehe nicht zu diesem Fest hinauf; denn meine Zeit ist noch nicht da.

7:9  Nachdem er ihnen aber dies gesagt hatte, blieb er in Galiläa.

7:10  Als jedoch seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, da ging auch er hinauf, nicht offenkundig, sondern gleichsam im geheimen.

7:11  Die Juden nun suchten ihn am Fest und sagten: Wo ist jener? (a) Joh 11:56

7:12  Und in der Volksmenge war viel Gemurmel über ihn. Die einen sagten: Er ist gut; andre sagten: Nein, sondern er führt das Volk irre. (1) V. 47; Joh 9:16; Mt 27:63

7:13  Doch redete niemand frei heraus über ihn aus Furcht vor den Juden. (a) Joh 9:22; 12:42; 19:38

7:14  ALS aber bereits die Mitte des Festes gekommen war, ging Jesus in den Tempel hinauf und lehrte. (a) Lu 19:47

7:15  Die Juden nun verwunderten sich und sagten: Wieso kennt dieser die Schriften, da er doch ein Ungelehrter ist? (a) Mt 13:54; Mr 6:2

7:16  Da antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat; (a) Joh 8:26 28; 12:49; 14:24

7:17  wenn jemand seinen Willen tun will, wird er erkennen, ob die Lehre aus Gott ist oder ob ich von mir aus rede.

7:18  Wer von sich aus redet, sucht seine eigne Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und Ungerechtigkeit ist nicht in ihm. (a) Joh 5:41-44; 8:50

7:19  Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und keiner von euch handelt nach dem Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten? (a) Apg 7:53; Rö 2:17-29; Joh 5:16 18

7:20  Das Volk antwortete: Du hast einen Dämon. Wer sucht dich zu töten? (a) Joh 8:48 52; 10:20; Mr 3:21 22

7:21  Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein Werk habe ich getan, und ihr verwundert euch alle darüber. (a) Joh 5:16

7:22  Mose hat euch die Beschneidung gegeben - nicht als ob sie von Mose stammte, vielmehr von den Vätern - und ihr beschneidet einen Menschen am Sabbat. (a) 1Mo 17:10-13; 3Mo 12:3

7:23  Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfängt, damit das Gesetz Moses nicht aufgelöst wird, zürnt ihr da mir, dass ich einen ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe? (a) Joh 5:8 9

7:24  Richtet nicht nach dem Schein, sondern übet gerechtes Gericht! (a) 5Mo 1:16 17; 16:19

7:25  Einige von den Einwohnern Jerusalems sagten nun: Ist das nicht der, den sie zu töten suchen? (a) Joh 5:18

7:26  Und siehe, er redet frei heraus, und sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Oberen wirklich erkannt, dass dieser der Christus ist?

7:27  Doch von diesem wissen wir, woher er ist; wenn aber der Christus kommt, weiss niemand, woher er ist. (1) V. 41; Joh 6:42; Heb 7:3

7:28  Jesus rief nun, indem er im Tempel lehrte: Mich kennt ihr und wisst, woher ich bin? Und doch bin ich nicht von mir aus gekommen, sondern wahrhaft ist der, welcher mich gesandt hat, den ihr nicht kennt. (a) Joh 5:43; 8:19 42 55

7:29  Ich kenne ihn, denn ich bin von ihm her, und er hat mich gesandt. (a) Mt 11:27

7:30  Da suchten sie sich seiner zu bemächtigen, und doch legte niemand Hand an ihn; denn seine Stunde war noch nicht gekommen. (a) Joh 8:20; 13:1; Lu 22:53

7:31  Viele aus dem Volke aber glaubten an ihn und sagten: Wird der Christus, wenn er kommt, etwa mehr Zeichen tun, als dieser getan hat? (a) Joh 2:23; 8:30; 10:42; 11:45; 12:11

7:32  Die Pharisäer hörten das Volk dies über ihn murmeln, und die Hohenpriester und die Pharisäer schickten Diener hin, ihn zu ergreifen.

7:33  Da sprach Jesus: Noch eine kurze Zeit bin ich bei euch und gehe (dann) hin zu dem, der mich gesandt hat. (a) Joh 12:35; 13:33; 14:12; 16:28

7:34  Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, dahin könnt ihr nicht kommen. (a) Joh 8:21; 13:36

7:35  Die Juden sagten nun bei sich selbst: Wohin will dieser gehen, dass wir ihn nicht finden werden? Will er etwa zu denen gehen, die unter den Griechen zerstreut leben, und die Griechen lehren? (a) Joh 8:22; 12:20; Apg 6:1; Jak 1:1; 1Pe 1:1

7:36  Was bedeutet dieses Wort, das er gesprochen hat: Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, dahin könnt ihr nicht kommen?

7:37  Am letzten, dem grossen Tage des Festes aber stand Jesus da und rief: Wenn jemand dürstet, komme er zu mir und trinke! (a) 3Mo 23:36; Joh 4:10 14; Off 22:17

7:38  Wer an mich glaubt, aus dessen Leibe werden, wie die Schrift gesagt hat, Ströme lebendigen Wassers fliessen. (a) Jes 58:11

7:39  Das sagte er aber mit Bezug auf den Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glaubten; denn (den heiligen) Geist gab es noch nicht, weil Jesus noch nicht verherrlicht war. (a) Joh 14:16 17; 16:7; 2Kor 3:17

7:40  SOLCHE nun aus dem Volke, die diese Reden gehört hatten, sagten: Dieser ist in Wahrheit der Prophet. (a) Joh 6:14; 5Mo 18:15

7:41  Andre sagten: Dieser ist der Christus. Noch andre sagten: Kommt denn der Christus aus Galiläa? (1) V. 52; Joh 1:46

7:42  Hat nicht die Schrift gesagt, dass der Christus aus der Nachkommenschaft Davids und aus Bethlehem kommt, dem Dorfe, wo David war? (a) Ps 132:11; Mi 5:2; Mt 2:5 6

7:43  Daraufhin entstand seinetwegen eine Spaltung im Volke. (a) Joh 9:16; 10:19

7:44  Etliche aber von ihnen wollten sich seiner bemächtigen; doch legte niemand Hand an ihn. (1) V. 30

7:45  Die Diener kamen nun zu den Hohenpriestern und Pharisäern, und diese sagten zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht? (1) V. 32

7:46  Die Diener antworteten: Nie hat ein Mensch so geredet, wie dieser Mensch redet. (a) Joh 18:6; Mt 7:28 29

7:47  Da antworteten ihnen die Pharisäer: Habt auch ihr euch irreführen lassen? (1) V. 12; Mt 27:63

7:48  Hat etwa von den Oberen jemand an ihn geglaubt oder von den Pharisäern? (a) Joh 12:42; 1Kor 1:26-28

7:49  Aber dieses Volk, welches das Gesetz nicht kennt - verflucht sind sie!

7:50  Einer, der zu ihnen gehörte, Nikodemus, der früher zu ihm gekommen war, sagt zu ihnen: (a) Joh 3:1 2

7:51  Richtet etwa unser Gesetz einen Menschen, wenn es ihn nicht zuerst gehört hat und erkannt hat, was er tut? (a) 5Mo 1:16 17; Apg 25:16

7:52  Sie antworteten und sagten zu ihm: Bist auch du aus Galiläa? Forsche, und du wirst sehen, dass aus Galiläa kein Prophet ersteht. (1) V. 41; 1:46

7:53  UND sie gingen jeder in sein Haus. (1) dieser Abschnitt, Joh. 7,53 - 8,11, ist eine Einschaltung von andrer Hand.

Chapter 8

8:1  Jesus aber ging an den Ölberg. (1) V. 1-2: Lu 21:37 38

8:2  Am Morgen jedoch fand er sich wieder im Tempel ein [und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie.] (1) die hier und V. 5-7 eingeklammerten Worte und Sätze finden sich nicht bei allen Textzeugen.

8:3  Da bringen die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ergriffen worden war, stellen sie in die Mitte

8:4  und sagen zu ihm: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden.

8:5  Im Gesetz aber hat (uns) Mose geboten, solche zu steinigen. Was sagst nun du? (a) 3Mo 20:10; 5Mo 22:22-24

8:6  [Das sagten sie aber, um ihn zu versuchen, damit sie ihn anklagen könnten.] Da bückte sich Jesus nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. (a) Mt 22:15; Lu 10:25; 11:53 54

8:7  Als sie [ihn] aber beharrlich weiterfragten, richtete er sich auf und sprach [zu ihnen]: Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie! (a) 5Mo 17:7; Rö 2:1

8:8  Und er bückte sich wiederum nieder und schrieb auf die Erde.

8:9  Sie aber gingen, als sie es hörten, einer nach dem andern hinaus, die Ältesten voran, und er blieb allein zurück mit der Frau, die in der Mitte war. (a) Mt 22:22; Rö 2:22

8:10  Da richtete sich Jesus auf und sprach zu ihr: Weib, wo sind sie? Hat dich niemand verurteilt?

8:11  Sie aber sagte: Niemand, Herr! Darauf sprach Jesus: Auch ich verurteile dich nicht; geh, sündige von jetzt an nicht mehr! (a) Joh 3:17; 5:14

8:12  JESUS redete nun wiederum zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben. (a) Joh 1:4 5 9; 12:46; Jes 42:6; 49:6; 60:1; Mt 5:14

8:13  Da sagten die Pharisäer zu ihm: Du zeugst von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr.

8:14  Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, ist mein Zeugnis wahr, denn ich weiss, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisst nicht, woher ich komme oder wohin ich gehe. (a) Joh 5:31; 7:28 33

8:15  Ihr richtet nach dem Fleische; ich richte niemand. (a) Joh 7:24; V 11; Joh 12:47

8:16  Doch auch wenn ich richte, ist mein Gericht wahr; denn ich bin nicht allein, sondern ich und der, welcher mich gesandt hat, (richten gemeinsam). (1) V. 29; Joh 5:30

8:17  Aber auch in eurem Gesetz steht geschrieben, dass das Zeugnis zweier Menschen wahr ist. (a) 5Mo 17:6; 19:15

8:18  Ich bin es, der von mir zeugt, und es zeugt von mir der Vater, der mich gesandt hat. (a) Joh 5:37; 1Jo 5:9

8:19  Sie sagten nun zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennt weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich kenntet, würdet ihr auch meinen Vater kennen. (a) Joh 14:7; 16:3

8:20  Diese Worte redete er, als er beim Opferstock im Tempel lehrte. Und niemand ergriff ihn; denn seine Stunde war noch nicht gekommen. (a) Mr 12:41; Lu 22:53; Joh 7:30

8:21  ER sprach nun wiederum zu ihnen: Ich gehe hinweg, und ihr werdet mich suchen und werdet in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen. (1) V. 24; Joh 7:34; 13:33

8:22  Darauf sagten die Juden: Will er sich etwa selbst töten, dass er sagt: Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen? (a) Joh 7:35

8:23  Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von unten her, ich bin von oben her; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt. (a) Joh 3:31; 17:16; 18:36

8:24  Darum habe ich euch gesagt, dass ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben. (a) Joh 4:26

8:25  Da sagten sie zu ihm: Wer bist du? Jesus sprach zu ihnen: Was rede ich überhaupt noch zu euch?

8:26  Vieles hätte ich über euch zu reden und zu richten. Doch der, welcher mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und was ich von ihm gehört habe, das rede ich zur Welt. (a) Joh 3:32 33; V 38; Joh 12:49

8:27  Sie verstanden nicht, dass er vom Vater zu ihnen redete.

8:28  Da sprach Jesus: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin und nichts von mir aus tue, sondern so rede, wie mich der Vater gelehrt hat. (a) Mt 26:64; Joh 3:14; V 24; Joh 5:19; 7:16

8:29  Und der, welcher mich gesandt hat, ist mit mir. Er hat mich nicht allein gelassen; denn ich tue allezeit, was ihm wohlgefällt. (1) V. 16; Joh 16:32

8:30  ALS er dies redete, glaubten viele an ihn.

8:31  Jesus sprach nun zu den Juden, die zum Glauben an ihn gekommen waren: Wenn ihr in meinem Worte bleibt, seid ihr in Wahrheit meine Jünger, (a) Joh 15:7 14

8:32  und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. (a) Jak 1:25

8:33  Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Nachkommen und sind nie jemandes Knechte gewesen; wie kannst du sagen: Ihr werdet frei werden? (a) Mt 3:9; Ne 9:36

8:34  Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der Sünde tut, ist der Sünde Knecht. (a) Rö 6:16 20; 1Jo 3:8

8:35  Der Knecht aber bleibt nicht für immer im Hause; der Sohn bleibt für immer. (a) 1Mo 21:10; Ga 4:30; Ps 23:6

8:36  Wenn nun der Sohn euch frei macht, werdet ihr wirklich frei sein. (a) Rö 6:18 22; 8:2

8:37  ICH weiss, dass ihr Abrahams Nachkommen seid; aber ihr sucht mich zu töten, weil mein Wort keinen Fortschritt in euch macht. (a) Joh 5:18

8:38  Ich rede, was ich beim Vater gesehen habe; auch ihr mögt nun tun, was ihr von eurem Vater gehört habt.

8:39  Sie antworteten und sagten zu ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagt zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder seid, so tut Abrahams Werke! (a) Mt 3:9

8:40  Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, die ich von Gott her gehört habe; das hat Abraham nicht getan.

8:41  Ihr tut die Werke eures Vaters. Sie sagten zu ihm: Wir sind nicht aus Unzucht geboren; wir haben einen Vater, Gott.

8:42  Jesus sprach zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben. Denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; und nicht von mir aus bin ich ja gekommen, sondern jener hat mich gesandt. (a) Joh 5:43; 16:27; 1Jo 5:1

8:43  Warum versteht ihr meine Rede nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt. (a) Joh 6:60; 1Kor 2:14

8:44  Ihr stammt vom Teufel als eurem Vater und wollt die Gelüste eures Vaters tun. Der war von Anfang an ein Menschenmörder und stand nicht in der Wahrheit; denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eignen; denn er ist ein Lügner und (ist) der Vater derselben. (a) 1Jo 3:8-10; 1Mo 3:1-5

8:45  Weil aber ich die Wahrheit rede, glaubt ihr mir nicht. (a) Lu 22:67

8:46  Wer unter euch überführt mich einer Sünde? Wenn ich Wahrheit rede, warum glaubt ihr mir nicht? (a) 2Kor 5:21; 1Pe 2:22

8:47  Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes; deshalb hört ihr sie nicht, weil ihr nicht aus Gott seid. (a) Joh 18:37; 1Jo 4:6

8:48  DIE Juden antworteten und sagten zu ihm: Sagen wir nicht mit Recht, dass du ein Samariter bist und einen Dämon hast? (a) Joh 7:20; Mr 3:21 22

8:49  Jesus antwortete: Ich habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr versagt mir die Ehre.

8:50  Ich aber suche nicht meine Ehre; es ist einer da, der sie sucht und der richtet. (a) Joh 5:41; 7:18

8:51  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort befolgt, wird er in Ewigkeit den Tod nicht sehen. (a) Joh 5:24; 6:40 47; 11:25 26

8:52  Die Juden sagten zu ihm: Jetzt haben wir erkannt, dass du einen Dämon hast. Abraham ist gestorben und (ebenso) die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort befolgt, wird er in Ewigkeit den Tod nicht schmecken. (a) Sac 1:5; Mr 9:1

8:53  Bist du etwa grösser als unser Vater Abraham, der gestorben ist - und die Propheten sind (doch auch) gestorben? Wozu machst du dich? (a) Joh 4:12; Mt 12:41 42

8:54  Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, ist meine Ehre nichts; mein Vater ist es, der mich ehrt, er, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott.

8:55  Und doch habt ihr ihn nicht erkannt; ich aber kenne ihn. Und wenn ich sage: Ich kenne ihn nicht, werde ich gleich euch ein Lügner sein. Aber ich kenne ihn und befolge sein Wort. (a) Joh 7:28 29

8:56  Euer Vater Abraham frohlockte, dass er meinen Tag sehen sollte. Und er sah ihn und freute sich. (a) Heb 11:13; 1Pe 1:8

8:57  Darauf sagten die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen? (a) Lu 3:23

8:58  Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich. (a) Joh 1:1 2

8:59  Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus. (a) Joh 10:31; Mt 23:37

Chapter 9

9:1  UND im Vorübergehen sah er einen Menschen, der von Geburt an blind war.

9:2  Und seine Jünger fragten ihn: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren worden ist? (1) V. 34; Lu 13:2; 2Mo 20:5

9:3  Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern, sondern die Werke Gottes sollen an ihm offenbar werden. (a) Joh 11:4

9:4  Wir müssen die Werke dessen, der mich gesandt hat, wirken, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. (a) Joh 5:17 19 20

9:5  Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. (a) Joh 8:12; 12:35

9:6  Als er dies gesagt hatte, spie er auf die Erde und machte einen Teig aus dem Speichel und legte ihm den Teig auf die Augen (a) Mr 8:23

9:7  und sprach zu ihm: Geh hin, wasche dich im Teiche Siloah! was übersetzt heisst: Abgesandter. Da ging er hin und wusch sich und ging sehend weg. (a) Joh 5:2-4; 2Kön 5:10

9:8  Die Nachbarn nun und die, welche ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der, welcher dasass und bettelte? (a) Apg 3:10

9:9  Andre sagten: Er ist es. Noch andre sagten: Nein, sondern er ist ihm ähnlich. Jener sagte: Ich bin es.

9:10  Da sagten sie zu ihm: Wie sind dir nun die Augen aufgetan worden?

9:11  Jener antwortete: Der Mensch, der Jesus heisst, machte einen Teig, bestrich mir damit die Augen und sprach zu mir: Geh an den (Teich) Siloah und wasche dich! Als ich nun hinging und mich wusch, wurde ich sehend.

9:12  Und sie sagten zu ihm: Wo ist er? Er erwiderte: Ich weiss es nicht.

9:13  Sie führen ihn, der vorher blind war, zu den Pharisäern. (a) Joh 7:32; 11:46

9:14  Es war aber Sabbat an dem Tage, an dem Jesus den Teig machte und ihm die Augen auftat. (a) Joh 5:9 10

9:15  Wiederum fragten ihn nun auch die Pharisäer, wie er sehend geworden sei. Er aber sagte zu ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen, und ich wusch mich, und ich sehe (jetzt).

9:16  Da sagten etliche unter den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott her, weil er den Sabbat nicht hält. Andre sagten: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es war eine Spaltung unter ihnen. (1) V. 31 33; Joh 3:2; Apg 2:22; Joh 7:43

9:17  Sie sagten nun wiederum zu dem Blinden: Was sagst du über ihn, dass er dir die Augen aufgetan hat? Er aber sagte: Er ist ein Prophet. (a) Joh 4:19; Lu 24:19

9:18  Die Juden nun glaubten nicht von ihm, dass er blind gewesen und sehend geworden sei, bis sie seine, des Sehendgewordenen, Eltern gerufen hatten.

9:19  Und sie fragten sie: Ist dies euer Sohn, von dem ihr sagt, dass er blind geboren worden ist? Wie kann er denn jetzt sehen?

9:20  Da antworteten seine Eltern und sagten: Wir wissen, dass dies unser Sohn ist und dass er blind geboren worden ist;

9:21  wie er aber jetzt sehen kann, wissen wir nicht, oder wer ihm die Augen aufgetan hat, wissen wir nicht. Fraget ihn! Er ist alt genug; er mag selber über sich Auskunft geben.

9:22  Das sagten seine Eltern, weil sie die Juden fürchteten; denn die Juden waren schon übereingekommen, wenn jemand ihn als den Christus bekennen würde, solle er aus der Synagoge ausgeschlossen werden. (a) Joh 7:13; 19:38; 20:19; 12:42

9:23  Deshalb sagten seine Eltern: Er ist alt genug; fraget ihn!

9:24  Da riefen sie den Menschen, der blind gewesen war, zum zweitenmal und sagten zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist.

9:25  Jener antwortete nun: Ob er ein Sünder ist, weiss ich nicht; eins weiss ich, dass ich blind war und jetzt sehe.

9:26  Darauf sagten sie zu ihm: Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er dir die Augen aufgetan?

9:27  Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt nicht darauf gehört; was wollt ihr es noch einmal hören? Wollt ihr etwa auch seine Jünger werden?

9:28  Und sie schmähten ihn und sagten: Du bist sein Jünger; wir aber sind Moses Jünger.

9:29  Wir wissen, dass Gott zu Mose geredet hat; von diesem aber wissen wir nicht, woher er ist. (a) Joh 7:27; 8:14

9:30  Der Mensch antwortete und sagte zu ihnen: Da ist es fürwahr verwunderlich, dass ihr nicht wisst, woher er ist, und er hat mir doch die Augen aufgetan.

9:31  Wir wissen, dass Gott nicht auf Sünder hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, auf den hört er. (a) Spr 15:8 29; Ps 66:18; 145:19

9:32  Von Ewigkeit her hat man nicht vernommen, dass jemand einem Blindgebornen die Augen aufgetan hat.

9:33  Wenn dieser nicht von Gott her wäre, vermöchte er nichts zu tun. (1) V. 16; Joh 3:2

9:34  Sie antworteten und sagten zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren, und du willst uns lehren? Und sie stiessen ihn hinaus. (a) Ps 51:7; V 2 22

9:35  Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestossen hatten, und als er ihn antraf, sprach er: Glaubst du an den Sohn des Menschen?

9:36  Jener antwortete und sagte: Und wer ist es, Herr, damit ich an ihn glaube?

9:37  Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn sogar gesehen, und der mit dir redet, der ist es. (a) Joh 4:26

9:38  Er aber sprach: Ich glaube, Herr! und warf sich vor ihm nieder.

9:39  Und Jesus sprach: Um ein Gericht herbeizuführen, bin ich in diese Welt gekommen, damit die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden. (a) Lu 2:34; Mt 11:5 25; 13:11-17

9:40  Einige der Pharisäer, die bei ihm waren, hörten dies und sagten zu ihm: Sind etwa auch wir blind?

9:41  Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wäret, hättet ihr keine Sünde. Nun aber sagt ihr: Wir sehen. Eure Sünde bleibt. (a) Joh 15:22

Chapter 10

10:1  WAHRLICH, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Türe in den Schafstall hineingeht, sondern anderswo hineinsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. (1) gemeint ist ein ummauerter Platz auf freiem Felde, in den Schafe und Ziegen für die Nacht getrieben wurden. (a) Hes 34:1-10

10:2  Wer aber durch die Türe hineingeht, ist der Hirt der Schafe.

10:3  Diesem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören auf seine Stimme, und er ruft seine Schafe beim Namen und führt sie hinaus. (a) Ps 95:7; Jes 43:1

10:4  Wenn er alle, die ihm gehören, herausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme.

10:5  Einem Fremden aber werden sie nicht nachfolgen, sondern vor ihm fliehen; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht.

10:6  Diese Bildrede sprach Jesus zu ihnen. Jene aber verstanden die Bedeutung seiner Rede nicht.

10:7  Jesus sprach nun wiederum: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Türe zu den Schafen. (a) Ps 118:20; Mt 7:13 14

10:8  Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. (a) Mt 7:15; 23:13; Jer 23:1 2

10:9  Ich bin die Türe. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er gerettet werden, und er wird ein und aus gehen und Weide finden.

10:10  Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben und reiche Fülle haben. (a) Lu 15:4-7; Ps 23:1

10:11  Ich bin der gute Hirt; der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. (a) Jes 40:11; Hes 34:11-31; 37:24; Joh 15:13; 1Jo 3:16

10:12  Wer Mietling und nicht Hirt ist, wem die Schafe nicht eigen sind, der sieht den Wolf kommen und lässt die Schafe im Stich und flieht - und der Wolf raubt sie und zerstreut sie -; (a) Sac 11:16 17

10:13  denn er ist ein Mietling und bekümmert sich nicht um die Schafe.

10:14  Ich bin der gute Hirt und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, (a) 2Ti 2:19

10:15  wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne. Und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. (a) Mt 11:27; Mr 10:45

10:16  Und ich habe (noch) andre Schafe, die nicht aus diesem Stalle sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirt werden. (a) Joh 11:52; Eph 2:14-18; 4:5; Hes 34:23; 37:24; Sac 14:9

10:17  Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, damit ich es wieder nehme. (a) Php 2:8 9; Jes 53:10

10:18  Niemand nimmt es von mir, sondern ich gebe es von mir aus hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen. (a) Joh 5:26; 14:31

10:19  Wiederum entstand eine Spaltung unter den Juden um dieser Worte willen. (a) Joh 7:43; 9:16

10:20  Und zwar sagten viele von ihnen: Er hat einen Dämon und ist von Sinnen; was hört ihr auf ihn? (a) Joh 7:20; 8:48; Mr 3:21 22 30

10:21  Andre sagten: Das sind nicht Worte eines Besessenen. Kann etwa ein Dämon Blinden die Augen auftun? (a) Joh 9:30 31

10:22  Damals fand in Jerusalem das Fest der Tempelweihe statt; es war Winter.

10:23  Und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos umher. (a) Apg 3:11; 5:12

10:24  Da umringten ihn die Juden und sagten zu ihm: Wie lange lässest du unsre Seele im Ungewissen? Bist du der Christus, so sag es uns frei heraus! (a) Joh 8:25; Lu 22:66 67

10:25  Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt es nicht; die Werke, die ich im Namen meines Vaters tue, diese zeugen von mir. (a) Joh 4:26; 9:37; 5:36

10:26  Aber ihr glaubt nicht; denn ihr gehört nicht zu meinen Schafen. (a) Joh 8:45 47

10:27  Meine Schafe hören auf meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach. (1) V. 3 4; Joh 18:37

10:28  Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reissen. (a) Joh 5:24; 17:12; 18:9

10:29  Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist grösser als alle, und niemand kann sie aus der Hand des Vaters reissen.

10:30  Ich und der Vater sind eins. (a) Joh 17:22

10:31  DIE Juden trugen wiederum Steine herbei, um ihn zu steinigen. (a) Joh 8:59; 11:8

10:32  Jesus begann und sprach zu ihnen: Viele gute Werke vom Vater her habe ich euch sehen lassen; wegen welches unter diesen Werken wollt ihr mich steinigen? (a) Mr 7:37

10:33  Die Juden antworteten ihm: Nicht wegen eines guten Werkes wollen wir dich steinigen, sondern wegen einer Lästerung, und zwar weil du, der du ein Mensch bist, dich zu Gott machst. (a) Joh 5:18; Mt 9:3; 26:65

10:34  Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter"? (a) Ps 82:6

10:35  Wenn es jene (Menschen) Götter genannt hat, an die das Wort Gottes erging - und die Schrift kann nicht aufgelöst werden -, (a) Mt 5:17 18

10:36  sagt ihr da von dem, welchen der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst! weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? (a) Joh 5:17-23

10:37  Tue ich die Werke meines Vaters nicht, so glaubet mir nicht! (1) V. 25; Joh 5:36

10:38  tue ich sie aber, so glaubet, wenn ihr auch nicht mir glaubt, (doch) den Werken, damit ihr erfasst und erkennt, dass der Vater in mir ist und ich im Vater. (a) Joh 14:9-11; 15:24

10:39  Da suchten sie wiederum sich seiner zu bemächtigen. Und er entkam aus ihrer Hand.

10:40  UND er ging wieder über den Jordan an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte, und blieb dort. (a) Joh 1:28

10:41  Und viele kamen zu ihm und sagten: Johannes hat zwar kein Zeichen getan; was aber Johannes über diesen gesagt hat, ist alles wahr gewesen. (a) Joh 3:27-30

10:42  Und viele glaubten dort an ihn. (a) Joh 2:23; 7:31; 11:45

Chapter 11

11:1  Es war aber einer krank, Lazarus von Bethanien, aus dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Martha. (a) Lu 10:38 39

11:2  Maria aber war die, welche den Herrn mit Salbe gesalbt und seine Füsse mit ihren Haaren getrocknet hat; deren Bruder Lazarus war krank. (a) Joh 12:3; Mt 26:7

11:3  Die Schwestern sandten nun zu ihm und liessen sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank.

11:4  Als Jesus das hörte, sprach er: Diese Krankheit führt nicht zum Tode, sondern sie dient zur Ehre Gottes, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht wird. (a) Joh 9:3; Mr 5:39

11:5  Jesus hatte aber die Martha und ihre Schwester und den Lazarus lieb.

11:6  Als er nun hörte, dass er krank sei, da blieb er zwei Tage an dem Ort, wo er war.

11:7  Darnach sagt er zu den Jüngern: Lasset uns wieder nach Judäa gehen!

11:8  Die Jünger sagen zu ihm: Rabbi, soeben (noch) suchten die Juden dich zu steinigen, und du willst wieder dorthin gehen? (a) Joh 8:59; 10:31

11:9  Jesus antwortete: Hat nicht der Tag zwölf Stunden? Wenn jemand bei Tage umhergeht, stösst er nicht an; denn er sieht das Licht dieser Welt. (a) Joh 9:4 5; 1Jo 2:10

11:10  Wenn aber jemand bei Nacht umhergeht, stösst er an; denn das Licht ist nicht in ihm. (a) Joh 12:35; 1Jo 2:11

11:11  Dies sprach er; und darnach sagte er zu ihnen: Unser Freund Lazarus ist entschlummert; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken. (a) 1Kor 15:20

11:12  Da sagten die Jünger zu ihm: Herr, ist er entschlummert, so wird er gerettet werden.

11:13  Jesus hatte jedoch von seinem Tode gesprochen; jene aber meinten, er spreche vom Entschlummern zum Schlaf.

11:14  Da nun sagte ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben,

11:15  und ich freue mich, dass ich nicht dort gewesen bin, um euretwillen, damit ihr zum Glauben kommt. Aber lasset uns zu ihm gehen! (1) V. 42

11:16  Thomas nun, der (auch) Didymus genannt wird, sagte zu den Mitjüngern: Lasset auch uns hingehen, damit wir mit ihm sterben! (1) beide Namen bed: "Zwilling", der erste im Aram., der zweite im Gr. (a) Joh 20:24-29; 21:2; Mr 14:31

11:17  Als nun Jesus hinkam, fand er ihn schon vier Tage in der Gruft liegend. (1) V. 39

11:18  Bethanien war aber nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt.

11:19  Es waren aber viele von den Juden zu Martha und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten.

11:20  Wie nun Martha hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen; Maria aber blieb zu Hause. (a) Lu 10:38 39

11:21  Martha sagte nun zu Jesus: Herr, wärest du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben. (1) V. 3 32

11:22  Und jetzt weiss ich (trotzdem): Alles, um was du Gott bitten wirst, wird Gott dir geben. (a) Joh 9:31 33

11:23  Jesus sagt zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.

11:24  Martha sagt zu ihm: Ich weiss, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am jüngsten Tage. (a) Joh 5:25 29; Apg 24:15

11:25  Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; (a) Joh 14:6; 3:36; 6:40 54

11:26  und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das? (a) Joh 5:24; 8:51

11:27  Sie sagt zu ihm: Ja, Herr, ich habe den Glauben gewonnen, dass du der Christus, der Sohn Gottes bist, der in die Welt kommen soll. (a) Joh 6:69

11:28  Und als sie dies gesagt hatte, ging sie hinweg, rief heimlich ihre Schwester Maria und sagte: Der Meister ist da und lässt dich rufen.

11:29  Als jene das hörte, stand sie eilends auf und machte sich auf den Weg zu ihm.

11:30  Jesus war aber noch nicht in das Dorf gekommen, sondern er war noch an dem Orte, wohin ihm Martha entgegengegangen war. (1) V. 20

11:31  Als nun die Juden, die bei ihr im Hause waren und sie trösteten, sahen, dass Maria eilends aufstand und hinausging, folgten sie ihr nach in der Meinung, sie gehe zur Gruft, um dort zu weinen.

11:32  Wie nun Maria dahin kam, wo Jesus war, warf sie sich bei seinem Anblick ihm zu Füssen und sagte zu ihm: Herr, wärest du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben. (1) V. 21

11:33  Da nun Jesus sah, wie sie weinte und wie die Juden, die mit ihr gekommen waren, weinten, ergrimmte er im Geist und empörte sich (a) Joh 13:21; Mr 9:19; Mt 26:37 38

11:34  und sagte: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sagten zu ihm: Herr, komm und sieh!

11:35  Jesus weinte.

11:36  Da sagten die Juden: Siehe, wie hat er ihn liebgehabt! (a) Lu 19:41

11:37  Einige aber von ihnen sagten: Konnte er, der dem Blinden die Augen aufgetan hat, nicht machen, dass auch dieser nicht stürbe? (a) Joh 9:6 7 32

11:38  Jesus nun, abermals in seinem Innern ergrimmt, kommt zur Gruft; es war aber eine Höhle, und ein Stein lag davor. (a) Mt 27:60

11:39  Jesus sagt: Hebet den Stein weg! Martha, die Schwester des Verstorbenen, sagt zu ihm: Herr, er riecht schon, denn er ist vier Tage tot. (a) Joh 20:1

11:40  Jesus sagt zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt, wenn du glaubest, werdest du die Herrlichkeit Gottes sehen? (1) V. 4 23 25 26

11:41  Da hoben sie den Stein weg. Jesus aber richtete die Augen nach oben und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. (a) Joh 17:1; 1Kön 18:36 37

11:42  Ich aber wusste, dass du mich allezeit erhörst; doch um des umherstehenden Volkes willen habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast. (1) V. 15; Joh 12:30

11:43  Und als er dies gesprochen hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!

11:44  Der Verstorbene kam heraus an Händen und Füssen mit Binden umwickelt, und sein Angesicht war mit einem Schweisstuch umbunden. Jesus sagt zu ihnen: Machet ihn frei und lasset ihn hinweggehen! (a) Mr 5:42; Lu 7:15; Joh 20:7

11:45  Viele von den Juden nun, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was er getan hatte, glaubten an ihn. (a) Joh 7:31; 12:11 42

11:46  Etliche aber von ihnen gingen hin zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte.

11:47  DA beriefen die Hohenpriester und die Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates ein und sagten: Was tun wir? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen. (a) Mt 26:3-5

11:48  Lassen wir ihn auf diese Weise gewähren, so werden alle an ihn glauben, und die Römer werden kommen und uns sowohl die (heilige) Stätte als auch das Volk wegnehmen. (1) gemeint ist der Tempel; vgl. Anm. zu Mt 24:15. (a) Joh 12:19

11:49  Einer aber von ihnen, Kajaphas, welcher Hoherpriester jenes Jahres war, sagte zu ihnen: Ihr wisst nichts;

11:50  auch bedenkt ihr nicht, dass es für euch besser ist, wenn ein Mensch für das Volk stirbt und nicht das ganze Volk umkommt. (a) Joh 18:14

11:51  Dies sagte er aber nicht von sich aus, sondern weil er Hoherpriester jenes Jahres war, weissagte er. Denn Jesus sollte für das Volk sterben, (a) 2Mo 28:30; 4Mo 27:21

11:52  und nicht für das Volk allein, sondern damit er auch die (unter den Völkern) zerstreuten Kinder Gottes in Eins zusammenbrächte. (a) Joh 10:16; 1Jo 2:2

11:53  Von jenem Tage an beratschlagten sie nun, ihn zu töten. (a) Mt 21:38

11:54  Da ging Jesus nicht mehr öffentlich unter den Juden umher, sondern er zog von dort hinweg in die Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt, die Ephraim heisst, und hielt sich mit den Jüngern dort auf.

11:55  Es war aber das Passa der Juden nahe. Und viele aus dem (ganzen) Lande zogen vor dem Passa nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen. (a) Joh 2:13; 6:4; 2Ch 30:17

11:56  Sie suchten nun Jesus und sagten, als sie miteinander im Tempel standen: Was meint ihr? Kommt er etwa nicht zum Fest? (a) Joh 7:11; 12:9

11:57  Die Hohenpriester und die Pharisäer hatten aber Befehl gegeben, es anzuzeigen, wenn jemand wisse, wo er sei, damit sie sich seiner bemächtigen könnten.

Chapter 12

12:1  JESUS nun kam sechs Tage vor dem Passa nach Bethanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte. (a) Joh 11:1 43

12:2  Dort bereiteten sie ihm ein Mahl, und Martha besorgte die Bedienung; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tische sassen. (a) Lu 10:40

12:3  Da nahm Maria ein Pfund echter, kostbarer Nardensalbe, salbte Jesus die Füsse und trocknete mit ihren Haaren seine Füsse ab; das Haus aber wurde erfüllt vom Geruch der Salbe. (a) Lu 7:38

12:4  Judas Ischarioth aber, einer von seinen Jüngern, der ihn verraten sollte, sagte: (a) Joh 13:26; 18:2

12:5  Warum wurde diese Salbe nicht für dreihundert Denare verkauft und (der Erlös) den Armen gegeben?

12:6  Er sagte dies aber nicht, weil ihm die Armen am Herzen lagen, sondern weil er ein Dieb war und die Kasse hatte und das Eingelegte beiseite brachte. (a) Joh 13:29; Lu 8:3

12:7  Da sprach Jesus: Lass sie gewähren! für den Tag meines Begräbnisses hat sie es aufbewahrt.

12:8  Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit. (a) 5Mo 15:11

12:9  DIE zahlreiche jüdische Volksmenge erfuhr nun, dass er dort sei; und sie kamen nicht allein um Jesu willen, sondern um auch Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte.

12:10  Die Hohenpriester aber beratschlagten, auch Lazarus zu töten;

12:11  denn seinetwegen gingen viele der Juden hin und glaubten an Jesus. (a) Joh 2:23; 7:31; 11:45

12:12  ALS am folgenden Tage das Volk, das zahlreich zum Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem komme,

12:13  nahmen sie die Palmzweige und zogen hinaus, ihm entgegen, und riefen: "Hosianna! / Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn" / und (der) der König Israels (ist)! (a) 3Mo 23:40; Ps 118:25 26; Mt 23:39

12:14  Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht:

12:15  "Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt, sitzend auf dem Füllen einer Eselin." (a) Jes 41:10 13; Sac 9:9

12:16  Dies verstanden seine Jünger zuerst nicht; aber als Jesus verherrlicht war, da erinnerten sie sich, dass dies über ihn geschrieben stand und dass man ihm dies getan hatte. (1) V. 23; Joh 2:22

12:17  Das Volk nun, das bei ihm war, bezeugte, dass er Lazarus aus der Gruft gerufen und ihn von den Toten auferweckt hatte.

12:18  Deshalb ging ihm das Volk auch entgegen, weil sie gehört hatten, dass er dieses Zeichen getan habe.

12:19  Da sagten die Pharisäer zueinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet. Siehe, die (ganze) Welt ist ihm nachgelaufen. (a) Joh 3:26; 11:48

12:20  ES waren aber einige Griechen unter denen, die hinaufzogen, um am Fest anzubeten. (a) Joh 7:35; 11:55

12:21  Diese nun kamen zu Philippus, der aus Bethsaida in Galiläa war, und baten ihn: Herr, wir möchten Jesus sehen. (a) Joh 1:44; Lu 19:3; Mt 13:16 17

12:22  Philippus geht und sagt es dem Andreas; Andreas geht mit Philippus, und sie sagen es Jesus.

12:23  Jesus aber antwortet ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht wird. (a) Joh 13:32; 17:1

12:24  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, trägt es viel Frucht. (a) 1Kor 15:36

12:25  Wer sein Leben liebt, verliert es, und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es ins ewige Leben bewahren. (a) Mt 10:39; 16:25; Lu 17:35

12:26  Wenn jemand mir dient, so folge er mir nach, und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn jemand mir dient, wird der Vater ihn ehren. (a) Lu 9:23; Joh 14:3; 17:24

12:27  Jetzt ist meine Seele erregt. Und was soll ich sagen? Vater, rette mich aus dieser Stunde? Doch deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. (a) Ps 42:6; Mt 26:38 39

12:28  Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme aus dem Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und werde ihn wiederum verherrlichen. (a) Mt 3:17; 17:5

12:29  Das Volk nun, das dastand und es hörte, sagte, es habe gedonnert. Andre sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet. (a) Lu 22:43; Apg 23:9

12:30  Jesus antwortete und sprach: Nicht um meinetwillen ist diese Stimme erschollen, sondern um euretwillen. (a) Joh 11:42

12:31  Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden. (a) Joh 14:30; 16:11

12:32  Und wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle zu mir ziehen. (a) Joh 8:28; 17:24

12:33  Dies sagte er aber, um anzudeuten, welches Todes er sterben würde.

12:34  Das Volk antwortete ihm nun: Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus in Ewigkeit bleibt; wie kannst du da sagen, der Sohn des Menschen müsse erhöht werden? Wer ist dieser Sohn des Menschen? (a) Ps 110:4; Jes 9:7; Da 7:13 14

12:35  Da sprach Jesus zu ihnen: Noch kurze Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, weil ihr das Licht habt, damit euch nicht Finsternis überfällt! Und wer in der Finsternis wandelt, weiss nicht, wohin er geht. (a) Joh 7:33; 8:12; 9:5; 11:9 10

12:36  Weil ihr das Licht habt, so glaubet an das Licht, damit ihr Kinder des Lichtes werdet! Dies redete Jesus und ging (dann) hinweg und verbarg sich vor ihnen. (a) Joh 8:59; Eph 5:8

12:37  Wiewohl er aber so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn, (a) Apg 2:22; Joh 20:30 31

12:38  damit das Wort des Propheten Jesaja erfüllt würde, das er gesprochen hat: "Herr, wer hat unsrer Predigt geglaubt, und wem ist der Arm des Herrn offenbar geworden?" (a) Jes 53:1; Rö 10:16

12:39  Deshalb konnten sie nicht glauben, weil Jesaja wiederum gesagt hat:

12:40  "Er hat ihre Augen geblendet und ihr Herz verstockt, damit sie mit den Augen nicht sehen noch mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile." (a) Jes 6:9 10; Mt 13:14 15; Apg 28:26 27

12:41  Dies hat Jesaja gesagt, weil er seine Herrlichkeit sah, und von ihm hat er geredet. (a) Jes 6:1

12:42  Gleichwohl glaubten doch auch viele von den Oberen an ihn; aber wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht, damit sie nicht aus der Synagoge ausgeschlossen würden. (1) V. 11; Joh 7:48; 19:38; 9:22; 16:2

12:43  Denn sie liebten die Ehre bei den Menschen mehr als die Ehre bei Gott. (a) Joh 5:44

12:44  Jesus aber rief: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat; (a) Joh 7:16; Mt 10:40

12:45  und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. (a) Joh 14:9

12:46  Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. (1) V. 35; Joh 1:4-10; 8:12; 1Pe 2:9

12:47  Und wenn jemand meine Worte hört und nicht hält, richte nicht ich ihn. Denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. (a) Joh 3:17; 8:15

12:48  Wer mich verwirft und meine Worte nicht annimmt, hat seinen Richter; das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am jüngsten Tage. (a) Joh 3:18; Mr 16:16; Heb 4:12

12:49  Denn ich habe nicht von mir aus geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, er hat mir Auftrag gegeben, was ich sagen und was ich reden soll. (a) Joh 8:26 28

12:50  Und ich weiss, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also rede, das rede ich so, wie es mir der Vater gesagt hat. (a) Joh 3:34; 6:40; 17:2

Chapter 13

13:1  VOR dem Passafest aber, als Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen sei, aus dieser Welt zum Vater zu gehen, erwies er den Seinigen in der Welt, wie er sie (bisher) geliebt hatte, seine Liebe bis zum Ende. (a) Mt 26:2; Joh 16:28; 15:13; 1Jo 3:16

13:2  Und während eines Mahles, als der Teufel in seinem Herzen schon den Plan gefasst hatte, dass Judas Ischarioth, Simons Sohn, ihn verraten sollte, (1) minder gewichtige Textzeugen haben: "Als der Teufel dem Judas Ischarioth, Simons Sohn, schon ins Herz gegeben hatte, ihn zu verraten..." Vgl. dagegen V. 27. (2) V. 27; Lu 22:3

13:3  steht Jesus - er wusste ja, dass ihm der Vater alles in die Hände gegeben habe und dass er von Gott ausgegangen sei und zu Gott hingehe - (a) Joh 3:35; 17:2

13:4  vom Mahle auf und legt die Kleider ab, nimmt ein leinenes Tuch und umgürtet sich. (a) Mt 11:29; 20:28; Lu 12:37

13:5  Darauf giesst er Wasser in das Becken und fängt an, den Jüngern die Füsse zu waschen und mit dem leinenen Tuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.

13:6  Er kommt nun an Simon Petrus. Der sagt zu ihm: Herr, du willst mir die Füsse waschen?

13:7  Jesus antwortet und sagt zu ihm: Was ich tue, weisst du jetzt nicht; du wirst es aber nachher verstehen. (1) V. 12

13:8  Petrus sagt zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füsse waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keine Gemeinschaft mit mir. (a) 1Kor 6:11

13:9  Simon Petrus sagt zu ihm: Herr, nicht meine Füsse nur, sondern auch die Hände und das Haupt!

13:10  Jesus sagt zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf (weiter) keiner Waschung, sondern er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle. (1) nach and. alten Textzeugen: "Wer gebadet ist, hat nichts andres nötig, als die Füsse zu waschen, sondern..." (a) Joh 15:3; Tit 3:5

13:11  Denn er kannte seinen Verräter; deshalb sagte er: Ihr seid nicht alle rein. (a) Joh 6:64 70 71

13:12  Als er ihnen nun die Füsse gewaschen und seine Kleider genommen und sich wieder zu Tische gesetzt hatte, sprach er zu ihnen: Versteht ihr, was ich euch getan habe?

13:13  Ihr nennt mich Meister und Herr, und ihr sagt es mit Recht; denn ich bin es. (a) Mt 23:8 10

13:14  Wenn nun ich, der Herr und der Meister, euch die Füsse gewaschen habe, ist es auch eure Pflicht, einander die Füsse zu waschen. (a) Lu 22:26 27; 1Ti 5:10; 1Jo 3:16

13:15  Denn ein Vorbild habe ich euch gegeben, damit auch ihr tut, wie ich euch getan habe. (a) Php 2:5; 1Pe 2:21

13:16  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ein Knecht ist nicht grösser als sein Herr, noch ein Gesandter grösser als der, welcher ihn gesandt hat. (a) Joh 15:20; Mt 10:24

13:17  Wenn ihr dies wisst - selig seid ihr, wenn ihr es tut. (a) Mt 7:21 24; Lu 10:37; Jak 1:25

13:18  Ich rede nicht von euch allen; ich weiss, welche ich erwählt habe. Aber das Schriftwort muss erfüllt werden: "Der mein Brot isst, hat seine Ferse wider mich erhoben." (1) vgl. Anm. zu Ps 41:10. (a) Joh 15:16; Mt 26:23

13:19  Von jetzt an sage ich es euch, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, glaubt, dass ich es bin. (a) Joh 14:29; 16:4

13:20  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer einen aufnimmt, wenn ich ihn sende, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. (a) Mt 10:40

13:21  ALS Jesus dies gesprochen hatte, wurde er im Geist erregt und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten.

13:22  Die Jünger sahen einander an, ratlos darüber, von wem er rede.

13:23  Einer von seinen Jüngern lag an Jesu Brust, der, den Jesus liebhatte. (a) Joh 19:26; 20:2; 21:7 20

13:24  Diesem winkt nun Simon Petrus und sagt zu ihm: Sage, wer es ist, von dem er redet!

13:25  Jener lehnt sich so an die Brust Jesu und sagt zu ihm: Herr, wer ist es?

13:26  Da antwortet Jesus: Der ist es, dem ich den Bissen eintauchen und geben werde. Darauf taucht er den Bissen ein, nimmt ihn und gibt ihn dem Judas, dem Sohn des Simon Ischarioth.

13:27  Und nach dem Bissen, da fuhr der Satan in ihn. Jesus sagt nun zu ihm: Was du tun willst, tue bald! (1) V. 2

13:28  Aber keiner von denen, die zu Tische sassen, verstand, wozu er ihm das sagte.

13:29  Denn einige meinten, weil Judas die Kasse hatte, wolle ihm Jesus sagen: Kaufe, was wir zum Feste bedürfen; oder, er solle den Armen etwas geben. (a) Joh 12:6

13:30  Als nun jener den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. Es war aber Nacht. (a) Joh 18:3

13:31  ALS er nun hinausgegangen war, sagt Jesus: Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. (a) Joh 12:23

13:32  Ist Gott verherrlicht in ihm, so wird auch Gott ihn verherrlichen in sich, und er wird ihn alsbald verherrlichen. (a) Joh 17:1-5

13:33  Kinder, noch eine kurze Zeit bin ich bei euch. Ihr werdet mich suchen, und wie ich zu den Juden gesagt habe: Wohin ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen, so sage ich jetzt auch zu euch. (a) Joh 7:33 34; 8:21

13:34  Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander lieben sollt, wie ich euch geliebt habe, dass auch ihr einander lieben sollt. (a) Joh 15:12 13 17; 1Jo 2:8 10; 3:11 14

13:35  Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. (a) 1Jo 2:5

13:36  SIMON Petrus sagt zu ihm: Herr, wohin gehst du? Jesus antwortete: Wohin ich gehe, dahin kannst du mir jetzt nicht folgen, du wirst aber später folgen. (a) Joh 7:34; 21:18 19

13:37  Petrus sagt zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will ich für dich hingeben.

13:38  Jesus antwortet: Dein Leben willst du für mich hingeben? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal verleugnet hast.

Chapter 14

14:1  EUER Herz erschrecke nicht! Glaubet an Gott und glaubet an mich! (1) V. 27; Joh 12:44; Mr 11:22

14:2  In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wo nicht, würde ich euch (dann) gesagt haben, dass ich hingehe, um euch eine Stätte zu bereiten? (a) 2Kor 5:1; Heb 11:16

14:3  Und wenn ich hingegangen bin und euch eine Stätte bereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. (a) Joh 12:26 32; 17:24; 1Th 4:17

14:4  Und wohin ich gehe, dahin wisst ihr den Weg.

14:5  Thomas sagt zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst; wie können wir den Weg wissen?

14:6  Jesus sagt zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater ausser durch mich. (a) Joh 11:25; Mt 11:27; Rö 5:1 2

14:7  Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und jetzt schon kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. (a) Joh 8:19

14:8  Philippus sagt zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns! (a) 2Mo 33:18-23

14:9  Jesus sagt zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen; wie kannst du sagen: Zeige uns den Vater? (a) Joh 12:45; 2Kor 4:4 6; Kol 1:15; Heb 1:3

14:10  Glaubst du nicht, dass ich im Vater (bin) und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich euch sage, rede ich nicht von mir aus; der Vater aber tut seine Werke, indem er bleibend in mir ist. (a) Joh 12:49

14:11  Glaubet mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist; wo nicht, so glaubet es (doch) um der Werke selbst willen! (a) Joh 10:25 38

14:12  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke, die ich tue, auch tun und wird grössere als diese tun; denn ich gehe zum Vater, (a) Mt 17:20; Apg 2:41

14:13  und was ihr in meinem Namen erbitten werdet, das werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird. (a) Joh 15:7; Mr 11:24

14:14  Wenn ihr in meinem Namen etwas erbitten werdet, werde ich es tun. (1) and. alte Textzeugen haben: "Wenn ihr mich in meinem Namen um etwas bitten werdet, werde ich es tun." (a) Joh 16:23 24; 1Jo 5:14 15

14:15  Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten, (a) Joh 15:10; 1Jo 5:3

14:16  und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen andern Beistand geben, damit er in Ewigkeit bei euch sei, (1) im Grundtext: "Paraklet", d.h. w: "ein (zur Hilfe) Herbeigerufener"; damit ist gemeint ein Rechtsbeistand o Fürsprecher (2) V. 26; Joh 15:26; 16:7; 1Jo 2:1

14:17  den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht erkennt. Ihr erkennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. (a) Joh 16:13; Mt 10:20; Rö 8:26

14:18  Ich werde euch nicht verwaist zurücklassen; ich komme zu euch. (a) Mt 28:20

14:19  Noch eine kurze Zeit, so sieht die Welt mich nicht mehr; ihr aber seht mich, denn ich lebe, und (auch) ihr werdet leben. (a) Joh 16:16

14:20  An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. (a) Joh 17:21-23

14:21  Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt. Wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. (a) 1Jo 5:3; Joh 16:27

14:22  Judas - nicht der Ischarioth - sagt zu ihm: Herr, was ist denn geschehen, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt? (a) Apg 10:41

14:23  Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. (1) V. 21; Mt 18:20; 2Kor 6:16; Eph 3:17-19

14:24  Wer mich nicht liebt, befolgt meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. (a) Joh 7:16 17

14:25  Dies habe ich zu euch geredet, während ich noch bei euch bin.

14:26  Der Beistand aber, der heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. (1) s. Anm. zu V. 16. (2) V. 16; Mt 10:19 20

14:27  Frieden lasse ich euch zurück, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz lasse sich nicht beunruhigen und verzage nicht! (1) V. 1; Joh 16:33; Php 4:7; Rö 5:1

14:28  Ihr habt gehört, dass ich euch gesagt habe: Ich gehe hin und komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, hättet ihr euch gefreut, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist grösser als ich. (1) V. 3 18 23

14:29  Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es geschehen ist. (a) Joh 13:19; 16:4; Mt 24:25

14:30  Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden; denn es kommt der Fürst der Welt. Und an mir findet er nichts; (a) Joh 12:31; 16:11; Eph 2:2

14:31  aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so tue, wie mir der Vater geboten hat. (Darum) stehet auf, lasset uns von hier weggehen! (a) Joh 10:18; Mt 26:46

Chapter 15

15:1  ICH bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. (a) Ps 80:9-12 15-18

15:2  Jedes Schoss an mir, das nicht Frucht trägt, das nimmt er weg, und jedes, das Frucht trägt, das reinigt er, damit es mehr Frucht trage. (a) Mt 15:13; Php 1:9-11

15:3  Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. (a) Joh 13:10; Eph 5:26

15:4  Bleibet in mir, und ich (bleibe) in euch! Wie das Schoss nicht von sich aus Frucht tragen kann, wenn es nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.

15:5  Ich bin der Weinstock, ihr (seid) die Schosse. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der trägt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. (a) 1Kor 12:12 27; 2Kor 3:5

15:6  Wenn jemand nicht in mir bleibt, wird er weggeworfen wie das Schoss und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. (a) Mt 3:10

15:7  Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so bittet, um was ihr wollt, und es wird euch zuteil werden. (a) Joh 5:38; 14:13; Mr 11:24

15:8  Dadurch ist mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht tragt und meine Jünger werdet. (a) Mt 5:16

15:9  WIE mich der Vater geliebt hat, habe auch ich euch geliebt. Bleibet in meiner Liebe!

15:10  Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. (a) Joh 14:15; 8:29; 1Jo 5:3

15:11  Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde. (a) Joh 16:24; 17:13; 1Jo 1:4

15:12  Das ist mein Gebot, dass ihr einander lieben sollt, wie ich euch geliebt habe. (a) Joh 13:34; 1Jo 3:11; 4:19

15:13  Grössere Liebe hat niemand als die, dass einer sein Leben hingibt für seine Freunde. (a) Joh 10:11; 1Jo 3:16; Rö 5:6-8

15:14  Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. (a) Joh 8:31; Mt 12:50; 7:21-23

15:15  Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiss nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, das habe ich euch kundgetan. (a) Jak 2:23

15:16  Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht tragt und dass eure Frucht bleibe, damit euch der Vater gebe, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. (a) Joh 6:70; 13:18; 16:23

15:17  Das gebiete ich euch, dass ihr einander lieben sollt.

15:18  WENN die Welt euch hasst, so erkennet, dass sie mich zuerst, vor euch, gehasst hat. (a) Joh 7:7; 1Jo 3:13

15:19  Wenn ihr aus der Welt wäret, würde die Welt das Ihrige lieben; weil ihr aber nicht aus der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, deshalb hasst euch die Welt. (a) 1Jo 4:5 6; Joh 17:14; Lu 6:22

15:20  Gedenket an das Wort, das ich euch gesagt habe: Ein Knecht ist nicht grösser als sein Herr! Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie auch das eure halten. (a) Joh 13:16; Mt 10:24; 24:9

15:21  Aber das alles werden sie euch antun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat. (a) Joh 16:3; Mt 5:11; Mr 13:13

15:22  Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; so aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde. (a) Joh 9:41

15:23  Wer mich hasst, der hasst auch meinen Vater. (a) Joh 5:23; Lu 10:16; 1Jo 2:23

15:24  Hätte ich nicht die Werke unter ihnen getan, die kein andrer getan hat, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie sie gesehen und haben doch sowohl mich als meinen Vater gehasst. (a) Joh 10:37 38; 12:37; 14:11

15:25  Doch das Wort muss erfüllt werden, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: "Sie haben mich ohne Ursache gehasst." (a) Ps 35:19; 69:5

15:26  Wenn der Beistand kommt, den ich euch vom Vater her senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, so wird der von mir zeugen. (1) vgl. Anm. zu Joh 14:16. (a) Joh 14:16 26; Lu 24:49; 1Jo 5:6

15:27  Aber auch ihr seid Zeugen, weil ihr von Anfang an bei mir seid. (a) Apg 1:8 21 22; 5:32; Lu 1:2

Chapter 16

16:1  Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr keinen Anstoss nehmt. (a) Mt 13:21

16:2  Sie werden euch aus der Synagoge ausschliessen; ja, die Stunde kommt, wo jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott eine Opfergabe darzubringen. (a) Joh 9:22; Mt 5:11; 24:9; Apg 8:1; 9:1; 23:12

16:3  Und dies werden sie tun, weil sie den Vater und mich nicht erkannt haben. (a) Joh 15:21; 1Kor 2:8; 1Jo 3:1

16:4  Aber dies habe ich zu euch geredet, damit ihr, wenn die Stunde kommt, euch daran erinnert, dass ich es euch gesagt habe. Jedoch von Anfang an habe ich euch dies nicht gesagt, weil ich bei euch war. (a) Joh 13:19; 14:29

16:5  JETZT aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von euch fragt mich: Wo gehst du hin? (a) Joh 7:33; 13:36; 14:5

16:6  Sondern weil ich dies zu euch geredet habe, hat die Traurigkeit euer Herz erfüllt.

16:7  Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden. (1) vgl. Anm. zu Joh 14:16. (a) Joh 14:16 26

16:8  Und wenn jener kommt, wird er die Welt überführen in bezug auf die Sünde und in bezug auf das, was (für mich) recht ist, und in bezug auf das Gericht: (a) 1Kor 14:24; Apg 24:25

16:9  in bezug auf die Sünde, insofern sie nicht an mich glauben; (a) Joh 3:18; 8:24

16:10  in bezug auf das, was (für mich) recht ist, insofern ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; (a) Rö 4:25; 8:34; Apg 5:31

16:11  in bezug auf das Gericht, insofern der Fürst dieser Welt gerichtet ist. (a) Joh 12:31; 14:30

16:12  Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. (a) 1Kor 3:1

16:13  Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht von sich aus reden, sondern was er hört, wird er reden, und das Zukünftige wird er euch verkündigen. (a) Joh 14:26; 1Jo 2:27

16:14  Er wird mich verherrlichen; denn aus dem Meinigen wird er es nehmen und euch verkündigen.

16:15  Alles, was der Vater hat, ist mein; deshalb habe ich gesagt, dass er es aus dem Meinigen nimmt und euch verkündigen wird. (a) Joh 17:10

16:16  EINE kurze Zeit, so seht ihr mich nicht mehr, und wiederum eine kurze Zeit, so werdet ihr mich sehen. (a) Joh 14:19 28

16:17  Da sagten einige von seinen Jüngern zueinander: Was bedeutet das, was er zu uns sagt: Eine kurze Zeit, so seht ihr mich nicht, und wiederum eine kurze Zeit, so werdet ihr mich sehen, und: Ich gehe hin zum Vater?

16:18  Sie sagten nun: Was bedeutet das, was er "die kurze Zeit" nennt? Wir wissen nicht, was er redet. (a) Joh 7:33-36

16:19  Jesus merkte, dass sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Darüber verhandelt ihr miteinander, dass ich gesagt habe: Eine kurze Zeit, so seht ihr mich nicht, und wiederum eine kurze Zeit, so werdet ihr mich sehen? (a) Lu 9:45

16:20  Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und wehklagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit wird zur Freude werden. (a) Lu 5:35; 6:21; Mt 5:4

16:21  Wenn die Frau gebiert, hat sie Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen, dass ein Mensch zur Welt geboren ist. (a) Jes 26:17

16:22  Auch ihr nun habt jetzt Traurigkeit; ich werde euch aber wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch. (a) Ps 126; Jes 35:10; Joh 20:20; Lu 24:41 52

16:23  UND an jenem Tage werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet, so wird er es euch um meines Namens willen geben. (a) Joh 14:13 14; 15:7; Mt 7:7; 1Jo 5:14

16:24  Bis jetzt habt ihr noch nie um etwas in meinem Namen gebeten. Bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude vollkommen sei! (a) Mt 18:19; Joh 15:11

16:25  Dies habe ich in Bildreden zu euch gesprochen. Die Stunde kommt, wo ich nicht mehr in Bildreden zu euch sprechen, sondern euch frei heraus über den Vater Kunde geben werde. (a) Joh 10:6

16:26  An jenem Tage werdet ihr in meinem Namen bitten. Und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten werde;

16:27  denn er selbst, der Vater, liebt euch, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, dass ich von Gott ausgegangen bin. (a) Joh 14:21; 17:8 25

16:28  Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; hinwiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater. (a) Joh 13:3

16:29  Seine Jünger sagten: Siehe, jetzt redest du frei heraus und gebrauchst keine Bildrede. (a) Joh 16:25

16:30  Jetzt wissen wir, dass du alles weisst und nicht nötig hast, dass dich jemand fragt. Darum glauben wir, dass du von Gott ausgegangen bist. (a) Joh 2:25; 21:17

16:31  Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubt ihr?

16:32  Siehe, die Stunde kommt und ist (schon) gekommen, wo ihr euch zerstreuen werdet, jeder in seine Heimat, und mich allein lassen werdet - und doch bin ich nicht allein, denn der Vater ist bei mir. (a) Mr 14:27 50; Joh 8:29

16:33  Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden. (a) Joh 14:27; Rö 5:1; 1Jo 5:4

Chapter 17

17:1  DIES redete Jesus; und er erhob seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche, (a) Joh 12:23 28

17:2  wie du ihm Macht über alles Fleisch gegeben hast, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben gebe. (a) Joh 3:35; 6:37; Mt 11:27; 28:18

17:3  Das aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott und, den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. (a) 1Kor 8:6

17:4  Ich habe dich verherrlicht auf Erden und habe das Werk vollendet, das du mir übergeben hast, damit ich es tue. (a) Joh 4:34

17:5  Und jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war! (1) V. 24; Joh 1:1-3; Php 2:6

17:6  Ich habe deinen Namen den Menschen geoffenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort gehalten. (a) Mt 6:9; V 9

17:7  Jetzt haben sie erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist.

17:8  Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben; und sie haben sie angenommen und haben in Wahrheit erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und haben geglaubt, dass du mich gesandt hast. (a) Joh 16:27 30

17:9  Ich bitte für sie. Nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast; denn sie sind dein - (a) Joh 6:37; Heb 7:25

17:10  und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein -, und ich bin in ihnen verherrlicht. (a) Joh 16:15

17:11  Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich gehe zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie bei deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins seien wie wir! (a) Joh 10:30

17:12  Als ich bei ihnen war, erhielt ich sie bei deinem Namen, den du mir gegeben hast, und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ist verlorengegangen ausser dem Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt würde. (a) Ps 41:10; Joh 13:18

17:13  Jetzt aber gehe ich zu dir; und dies rede ich in der Welt, damit sie in sich meine Freude vollkommen haben. (a) Joh 15:11

17:14  Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht aus der Welt sind, wie ich nicht aus der Welt bin. (a) Joh 15:18 19

17:15  Ich bitte nicht, du wollest sie aus der Welt wegnehmen, sondern du wollest sie vor dem Bösen bewahren. (a) 2Th 3:3; 1Jo 5:18; Mt 6:13

17:16  Sie sind nicht aus der Welt, wie ich nicht aus der Welt bin.

17:17  Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit! (a) Ps 119:160

17:18  Wie du mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt. (a) Joh 20:21

17:19  Und ich heilige mich für sie, damit auch sie geheiligt seien in der Wahrheit. (a) Heb 2:11; 10:10; Tit 2:14

17:20  Nicht für diese allein aber, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben, bitte ich, (1) V. 9; Rö 10:17

17:21  dass alle eins seien, wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, (ja,) dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. (1) V. 11; Apg 4:32; Ga 3:28

17:22  Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, damit sie eins seien, wie wir eins sind - (a) Rö 8:15-30

17:23  ich in ihnen und du in mir - damit sie vollkommen eins seien, auf dass die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast. (a) 1Kor 6:17; Eph 4:3-6

17:24  Vater, ich will, dass da, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich geliebt hast vor Grundlegung der Welt. (a) Joh 12:26; 14:3; 1Jo 3:2; Mt 25:34

17:25  Gerechter Vater - die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast. (a) Joh 8:19

17:26  Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen sei und ich in ihnen. (a) Joh 15:9

Chapter 18

18:1  NACHDEM Jesus dies gesprochen hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus auf die andre Seite des Baches Kidron, wo ein Garten war, und in diesen trat er mit seinen Jüngern ein. (a) Mt 26:36; Mr 14:32; Lu 22:39; 2Sa 15:23

18:2  Aber auch Judas, der ihn verraten wollte, wusste den Ort; denn Jesus war dort oft mit seinen Jüngern zusammen. (a) Lu 21:37

18:3  Als nun Judas die Kohorte und von den Hohenpriestern und den Pharisäern Diener bekommen hatte, kam er dorthin mit Fackeln und Laternen und Waffen.

18:4  Da ging Jesus, der alles wusste, was über ihn kommen würde, hinaus und sagte zu ihnen: Wen sucht ihr? (a) Joh 13:1; 19:28

18:5  Sie antworteten ihm: Jesus den Nazoräer. Er sagte zu ihnen: Ich bin's. Aber auch Judas, der ihn verriet, stand bei ihnen.

18:6  Als er nun zu ihnen sagte: Ich bin's, wichen sie zurück und fielen zu Boden. (a) Joh 7:45 46

18:7  Da fragte er sie wiederum: Wen sucht ihr? Sie aber sagten: Jesus den Nazoräer.

18:8  Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr also mich sucht, so lasset diese gehen! -

18:9  damit das Wort erfüllt würde, das er gesprochen hatte: Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verlorengehen lassen. (a) Joh 17:12

18:10  Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Knecht aber hiess Malchus.

18:11  Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, nicht trinken? (a) Mt 26:39

18:12  Die Kohorte nun und der Oberst und die Diener der Juden ergriffen Jesus und banden ihn.

18:13  Und sie führten ihn zuerst zu Hannas; er war nämlich der Schwiegervater des Kajaphas, welcher Hoherpriester jenes Jahres war. (a) Lu 3:2

18:14  Kajaphas aber war es, der den Juden geraten hatte, es sei gut, dass ein Mensch für das Volk sterbe. (a) Joh 11:49 50

18:15  SIMON Petrus aber und ein andrer Jünger folgten Jesus nach. Dieser Jünger war mit dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus hinein in den Hof des Hohenpriesters. (a) Joh 20:3 4; 21:20

18:16  Petrus aber stand draussen an der Türe. Der andre Jünger, der mit dem Hohenpriester bekannt war, kam nun heraus, redete mit der Türhüterin und führte Petrus hinein.

18:17  Da sagte die Magd, die die Türe hütete, zu Petrus: Bist etwa auch du einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sagte: Ich bin's nicht.

18:18  Die Knechte und die Diener aber hatten ein Kohlenfeuer gemacht - denn es war kalt - und standen da und wärmten sich. Aber auch Petrus stand bei ihnen und wärmte sich. (1) V. 25

18:19  DER Hohepriester nun fragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre.

18:20  Jesus antwortete ihm: Ich habe frei heraus zur Welt geredet. Ich habe allezeit in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen, und im geheimen habe ich nichts geredet. (a) Joh 7:14 26; Mt 26:55

18:21  Was fragst du mich? Frage die, welche gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe! Siehe, diese wissen, was ich gesagt habe.

18:22  Als er aber dies gesprochen hatte, gab einer der Diener, der dabeistand, Jesus einen Schlag ins Gesicht und sagte: Antwortest du so dem Hohenpriester? (a) Joh 19:3

18:23  Jesus antwortete ihm: Wenn ich unrecht geredet habe, so beweise, dass es unrecht war; wenn aber recht, was schlägst du mich?

18:24  Da sandte Hannas ihn gebunden zum Hohenpriester Kajaphas.

18:25  SIMON Petrus aber stand da und wärmte sich. Sie sagten nun zu ihm: Bist etwa auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete und sagte: Ich bin's nicht. (1) V. 18

18:26  Einer von den Knechten des Hohenpriesters, der ein Verwandter dessen war, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, sagte: Habe ich dich nicht im Garten bei ihm gesehen?

18:27  Da leugnete Petrus wiederum. Und alsbald krähte der Hahn. (a) Joh 13:38

18:28  SIE führten nun Jesus von Kajaphas weg in die Burg; es war aber am Morgen. Und sie selbst gingen nicht in die Burg hinein, damit sie nicht unrein würden, sondern das Passa essen könnten.

18:29  Da kam Pilatus zu ihnen heraus und sagte: Was für eine Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen vor?

18:30  Sie antworteten und sagten zu ihm: Wenn dieser nicht ein Verbrecher wäre, hätten wir ihn dir nicht überliefert.

18:31  Darauf sagte Pilatus zu ihnen: Nehmet ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz! Die Juden sagten zu ihm: Uns ist es nicht erlaubt, jemand zu töten - (a) Joh 19:6 7; Apg 18:15

18:32  damit das Wort Jesu erfüllt würde, das er gesprochen hatte, um anzudeuten, welches Todes er sterben würde. (a) Joh 3:14; 8:28; 12:32 33; Mt 20:19

18:33  Pilatus ging nun wieder in die Burg hinein, liess Jesus rufen und sagte zu ihm: Bist du der König der Juden?

18:34  Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andre über mich gesagt?

18:35  Pilatus erwiderte: Bin ich etwa ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überliefert? Was hast du getan? (a) Mt 21:38 39

18:36  Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, so würden meine Diener kämpfen, damit ich den Juden nicht überliefert werde; nun aber ist mein Reich nicht von hier. (a) Joh 6:15; 8:23; Mt 26:52 53

18:37  Pilatus sagte nun zu ihm: Also bist du ein König? Jesus antwortete: (Ja,) du sagst es, dass ich ein König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit zeuge. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme. (a) 1Ti 6:13; Joh 8:47; 10:27

18:38  Pilatus sagt zu ihm: Was ist Wahrheit? Und nach diesen Worten ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm. (a) Joh 14:6

18:39  Es besteht aber ein Brauch bei euch, dass ich euch am Passafest einen freilasse; wollt ihr nun, dass ich euch den König der Juden freilasse?

18:40  Da schrieen sie wiederum: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber. (a) Apg 3:14

Chapter 19

19:1  DARAUF nahm Pilatus Jesus und liess ihn geisseln.

19:2  Und die Soldaten flochten aus Dornen eine Krone, legten sie ihm aufs Haupt, warfen ihm einen Purpurmantel um,

19:3  gingen auf ihn zu und sagten: Heil dir, König der Juden! und gaben ihm Schläge ins Gesicht. (a) Joh 18:22

19:4  Da kam Pilatus wieder heraus und sagte zu ihnen: Siehe, ich führe ihn euch heraus, damit ihr erkennt, dass ich keine Schuld an ihm finde. (a) Joh 18:29 38

19:5  Jesus kam nun heraus, die Dornenkrone und den Purpurmantel tragend. Und er sagt zu ihnen: Da seht den Menschen! (a) Ps 22:7; Jes 53:3

19:6  ALS ihn nun die Hohenpriester und die Diener sahen, schrieen sie: Kreuzige, kreuzige! Pilatus sagt zu ihnen: Nehmet ihr ihn und kreuziget ihn! denn ich finde keine Schuld an ihm. (a) Lu 23:21; Joh 18:31

19:7  Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muss er sterben; denn er hat sich zu Gottes Sohn gemacht. (a) 3Mo 24:16; Joh 5:18; 10:33; Mt 26:63-66

19:8  Als nun Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr;

19:9  und er ging wieder in die Burg hinein und sagte zu Jesus: Woher bist du? Jesus aber gab ihm keine Antwort. (a) Mt 27:12-14; Lu 23:9

19:10  Da sagte Pilatus zu ihm: Mir stehst du nicht Rede? Weisst du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht habe, dich zu kreuzigen?

19:11  Jesus antwortete: Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben herab gegeben wäre. Deshalb hat der, welcher mich dir überliefert hat, grössere Sünde. (a) Joh 3:27; Apg 2:23; Rö 13:1

19:12  Daraufhin suchte Pilatus ihn freizulassen. Die Juden aber schrieen: Wenn du diesen freilässest, bist du des Kaisers Freund nicht; jeder, der sich zum König macht, widersetzt sich dem Kaiser. (a) Lu 23:2; Apg 17:7

19:13  Als nun Pilatus diese Worte hörte, liess er Jesus herausführen und setzte sich auf den Richterstuhl, an einem Ort, der "Steinpflaster", auf hebräisch aber Gabbatha heisst. (a) Mt 27:19

19:14  Es war aber Rüsttag für das Passa; es war um die sechste Stunde. Und er sagte zu den Juden: Da seht euren König! (a) Mr 15:42

19:15  Da schrieen jene: Hinweg, hinweg mit ihm, kreuzige ihn! Pilatus sagte zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König ausser dem Kaiser. (1) V. 6; Lu 23:18; Apg 3:13

19:16  Darauf lieferte er ihn an sie aus, damit er gekreuzigt würde. SIE nahmen nun Jesus.

19:17  Und indem er sein Kreuz selber trug, kam er hinaus auf den Platz, welcher "Schädel" genannt wird, was auf hebräisch Golgotha heisst. (a) 1Mo 22:6

19:18  Und dort kreuzigten sie ihn und zwei andre mit ihm zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte.

19:19  Pilatus liess aber auch eine Aufschrift schreiben und auf das Kreuz setzen. Und zwar war geschrieben: Jesus der Nazoräer, der König der Juden.

19:20  Diese Aufschrift nun lasen viele von den Juden, denn der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt; und es war auf hebräisch, auf lateinisch, auf griechisch geschrieben. (a) Heb 13:12 13

19:21  Da sagten die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden, sondern dass jener gesagt hat: Ich bin der König der Juden.

19:22  Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.

19:23  Als nun die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen Teil, und den Rock. Der Rock war aber ohne Naht, von oben an als ein Ganzes gewoben.

19:24  Da sagten sie zueinander: Lasset uns ihn nicht zerteilen, sondern darum losen, wem er gehören soll! - damit das Schriftwort erfüllt würde: "Sie haben meine Kleider unter sich verteilt / und über mein Gewand das Los geworfen." Die Soldaten nun taten dies. (a) Ps 22:19

19:25  BEIM Kreuze Jesu aber standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, (die Frau) des Klopas, und Maria aus Magdala. (a) Lu 2:35; Mt 15:39

19:26  Als nun Jesus die Mutter sah und neben ihr den Jünger stehen, den er liebhatte, sagt er zur Mutter: Weib, siehe, dein Sohn! (a) Joh 13:23; 20:2; 2:4

19:27  Hierauf sagt er zum Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger in sein Haus.

19:28  DA Jesus wusste, dass nunmehr alles vollbracht war, sagte er weiter, damit die Schrift vollständig erfüllt würde: Mich dürstet. (a) Joh 18:4; 17:4; Ps 22:16

19:29  Ein Gefäss voll Essig stand da. Sie steckten nun einen mit Essig gefüllten Schwamm auf einen Ysopstengel und hielten ihm ihn an den Mund. (a) Ps 69:22

19:30  Als Jesus nun den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht, und neigte das Haupt und gab den Geist auf. (a) Lu 12:50

19:31  Weil es nun Rüsttag war, richteten die Juden, damit die Leiber nicht über den Sabbat am Kreuze blieben - jener Sabbattag war nämlich ein grosser - an Pilatus die Bitte, dass ihnen die Schenkel zerschlagen und sie herabgenommen würden. (a) 5 Mo 21:23

19:32  So kamen denn die Soldaten, und dem ersten zerschlugen sie die Schenkel und (ebenso) dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war.

19:33  Als sie aber an Jesus kamen, zerschlugen sie ihm die Schenkel nicht, da sie sahen, dass er schon gestorben war,

19:34  sondern einer der Soldaten stach ihn mit einer Lanze in die Seite, und alsbald kam Blut und Wasser heraus. (a) Joh 20:25

19:35  Und der es gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und jener weiss, dass er Wahres sagt, damit auch ihr glaubt. (a) Joh 21:24

19:36  Denn dies ist geschehen, damit das Schriftwort erfüllt würde: "Kein Knochen an ihm soll zerbrochen werden." (a) 2Mo 12:46; 4Mo 9:12; Ps 34:21

19:37  Und wieder ein andres Schriftwort sagt: "Sie werden hinschauen auf den, welchen sie durchbohrt haben." (a) Sac 12:10; Off 1:7

19:38  DARNACH aber bat Joseph aus Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, jedoch aus Furcht vor den Juden ein heimlicher, den Pilatus, dass er den Leib Jesu abnehmen dürfe; und Pilatus erlaubte es. Er ging nun hin und nahm seinen Leib ab. (a) Joh 12:42

19:39  Aber auch Nikodemus, der das erstemal bei Nacht zu ihm gekommen war, kam und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, ungefähr hundert Pfund. (a) Joh 3:1 2; 7:50-52; Mt 2:11

19:40  Da nahmen sie den Leib Jesu und banden ihn samt den Gewürzen in leinene Binden, wie es bei den Juden Sitte ist zu begraben.

19:41  Es war aber an dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, ein Garten und in dem Garten eine neue Gruft, in die noch nie jemand gelegt worden war.

19:42  Dahin legten sie nun Jesus wegen des Rüsttages der Juden, weil die Gruft nahe war.

Chapter 20

20:1  AM ersten Tage der Woche aber kommt Maria aus Magdala früh, als es noch dunkel war, zur Gruft und sieht den Stein von der Gruft hinweggenommen.

20:2  Sie läuft nun und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, dem, den Jesus liebhatte, und sagt zu ihnen: Sie haben den Herrn aus der Gruft hinweggenommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. (a) Joh 13:23

20:3  Da gingen Petrus und der andre Jünger hinaus und machten sich auf den Weg zur Gruft.

20:4  Die beiden liefen aber miteinander. Und der andre Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst an die Gruft.

20:5  Und wie er sich hineinbeugt, sieht er die leinenen Binden daliegen; doch ging er nicht hinein.

20:6  Nun kam auch Simon Petrus, der ihm folgte, und ging in die Gruft hinein. Und er sieht die Binden daliegen

20:7  und das Schweisstuch, das auf seinem Haupte gewesen war, nicht bei den Binden liegen, sondern an einem Ort für sich zusammengewickelt. (a) Joh 11:44

20:8  Da nun ging auch der andre Jünger hinein, der zuerst an die Gruft gekommen war, und sah und glaubte.

20:9  Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, dass er nämlich von den Toten auferstehen müsse. (a) Lu 24:25-27 44-46; 1Kor 15:4; Jes 53:10-12; Ps 16:10 11

20:10  Da gingen die Jünger wieder heim.

20:11  MARIA aber stand aussen bei der Gruft und weinte. Wie sie nun weinte, beugte sie sich in die Gruft hinein;

20:12  da sieht sie zwei Engel in weissen Kleidern dasitzen, den einen beim Haupte und den andern bei den Füssen, da, wo der Leib Jesu gelegen hatte.

20:13  Und die sagen zu ihr: Weib, was weinst du? Sie sagt zu ihnen: Sie haben meinen Herrn hinweggenommen, und ich weiss nicht, wo sie ihn hingelegt haben.

20:14  Als sie dies gesagt hatte, wandte sie sich um. Und sie sah Jesus dastehen und wusste nicht, dass es Jesus war.

20:15  Jesus sagt zu ihr: Weib, was weinst du? Wen suchst du? Jene, in der Meinung, es sei der Gärtner, sagt zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich will ihn holen. (a) Joh 19:41

20:16  Jesus sagt zu ihr: Maria! Da wendet sich diese um und sagt zu ihm auf hebräisch: Rabbuni! das heisst: Meister.

20:17  Jesus sagt zu ihr: Rühre mich nicht an; denn ich bin noch nicht zum Vater aufgefahren. Geh aber zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott. (a) Joh 6:62; Heb 2:11 12

20:18  Maria aus Magdala geht und verkündigt den Jüngern, dass sie den Herrn gesehen und dass er dies zu ihr gesagt habe. (a) Mr 16:10

20:19  ALS es nun an jenem Tage, dem ersten der Woche, Abend war und dort, wo die Jünger sich aufhielten, die Türen aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und trat in die Mitte; und er sagt zu ihnen: Friede sei (mit) euch! (a) Joh 7:13; 9:22; 19:38; 14:27

20:20  Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände wie auch die Seite. Da wurden die Jünger froh, als sie den Herrn sahen. (a) Joh 19:34; 16:22; 1Jo 1:1

20:21  Jesus sprach nun wiederum zu ihnen: Friede sei (mit) euch! Wie mich der Vater gesandt hat, sende auch ich euch. (a) Joh 14:27; 17:18

20:22  Und nachdem er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfanget (den) heiligen Geist! (a) Joh 7:39; Apg 2:1-4 38; 1Kor 15:45

20:23  Wenn ihr jemandem die Sünden vergebt, sind sie ihm vergeben; wenn ihr (sie) jemandem nicht vergebt, sind sie (ihm) nicht vergeben. (1) w: "wenn ihr (sie) jemandem (als Schuld) festhaltet: sind sie (ihm als Schuld) festgehalten (a) Mt 16:19; 18:18

20:24  THOMAS aber, einer von den Zwölfen, der (auch) Didymus genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. (1) vgl. Anm. zu Joh 11:16. (a) Joh 11:16; 14:5; 21:2

20:25  Die andern Jünger sagten ihm nun: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sagte zu ihnen: Wenn ich nicht an seinen Händen das Mal der Nägel sehe und lege meinen Finger in das Mal der Nägel und lege meine Hand in seine Seite, werde ich es nicht glauben. (a) Joh 19:34

20:26  Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum drinnen und Thomas mit ihnen. Jesus kam, als die Türen verschlossen waren, trat in die Mitte und sprach: Friede sei (mit) euch! (1) V. 19

20:27  Dann sagte er zu Thomas: Reiche deinen Finger hierher und siehe meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie mir in die Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! (a) Lu 24:39

20:28  Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! (a) Joh 1:1

20:29  Jesus sagt zu ihm: Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Selig sind die, welche nicht gesehen und doch geglaubt haben. (a) 1Pe 1:8; Heb 11:1 27

20:30  NOCH viele andre Zeichen nun tat Jesus vor den Jüngern, die in diesem Buche nicht aufgeschrieben sind. (a) Joh 2:11; 12:37; 21:25; Apg 1:3

20:31  Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist und damit ihr dadurch, dass ihr glaubt, in seinem Namen Leben habt. (a) Joh 3:16; 6:69; Mt 16:16; 1Jo 5:13; Rö 1:17

Chapter 21

21:1  DARNACH offenbarte sich Jesus den Jüngern wiederum, am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber so:

21:2  Es waren beisammen Simon Petrus und Thomas, der (auch) Didymus genannt wird, und Nathanael aus Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andre von seinen Jüngern. (1) vgl. Anm. zu Joh 11:16. (a) Joh 11:16; 20:24; 1:45

21:3  Simon Petrus sagt zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagen zu ihm: Wir kommen auch mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen ins Schiff, und in jener Nacht fingen sie nichts. (a) Lu 5:5

21:4  Als es aber schon Morgen wurde, trat Jesus ans Gestade; doch wussten die Jünger nicht, dass es Jesus war. (a) Joh 20:14; Lu 24:16

21:5  Jesus sagt nun zu ihnen: Kinder, ihr habt wohl nichts (zum Brote) zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. (a) Lu 24:41

21:6  Er aber sprach zu ihnen: Werfet das Netz auf der rechten Seite des Schiffes aus, so werdet ihr finden! Sie warfen es nun aus, und sie vermochten es vor der Menge der Fische nicht mehr zu ziehen. (a) Lu 5:6 7

21:7  Da sagt jener Jünger, den Jesus liebhatte, zu Petrus: Es ist der Herr. Als nun Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Oberkleid um - denn er war nackt - und warf sich in den See. (a) Joh 13:23; Mt 14:28 29

21:8  Die andern Jünger aber kamen mit dem Schiffe - sie waren nämlich nicht fern vom Lande, sondern (nur) etwa zweihundert Ellen weit - und schleppten das Netz mit den Fischen nach.

21:9  Wie sie nun ans Land gestiegen waren, sehen sie ein Kohlenfeuer am Boden und einen Fisch darauf liegen und Brot.

21:10  Jesus sagt zu ihnen: Bringet von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!

21:11  Simon Petrus stieg auf das Schiff und zog das Netz aufs Land, gefüllt mit 153 grossen Fischen. Und wiewohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.

21:12  Jesus sagt zu ihnen: Kommet, haltet das Mahl! Keiner der Jünger aber wagte ihn auszuforschen: Wer bist du? weil sie wussten, dass es der Herr war.

21:13  Jesus kommt und nimmt das Brot und gibt es ihnen und ebenso den Fisch. (a) Joh 6:11; Apg 10:41

21:14  Dies war schon das drittemal, dass sich Jesus den Jüngern offenbarte, nachdem er von den Toten auferweckt worden war. (a) Joh 20:19 26

21:15  ALS sie nun das Mahl gehalten hatten, sagt Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er sagt zu ihm: Ja, Herr, du weisst, dass ich dich liebhabe. Er sagt zu ihm: Weide meine Lämmer! (a) Joh 1:42; Lu 5:8-10; Mt 16:17; Joh 13:37

21:16  Er sagt zu ihm wiederum, zum zweitenmal: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er sagt zu ihm: Ja, Herr, du weisst, dass ich dich liebhabe. Er sagt zu ihm: Hüte meine Schafe! (a) Lu 22:32; 1Pe 5:2-4

21:17  Er sagt zu ihm zum drittenmal: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Petrus wurde betrübt, dass er zum drittenmal zu ihm sagte: Hast du mich lieb? und sprach zu ihm: Herr, du weisst alles; du siehst, dass ich dich liebhabe. Jesus sagt zu ihm: Weide meine Schafe! (a) Joh 13:38; 16:30; 2:25; Apg 20:28

21:18  Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und wandeltest, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein andrer wird dich gürten und dahin führen, wohin du nicht willst. (1) V. 7; Mt 16:22 23; Apg 21:11

21:19  Dies aber sagte er, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Und nachdem er dies gesprochen hatte, sagt er zu ihm: Folge mir nach! (a) Joh 13:36; 1Pe 4:16

21:20  Als Petrus sich umwandte, sieht er den Jünger nachfolgen, den Jesus liebhatte, der auch beim Mahle sich an seine Brust gelehnt und gesagt hatte: Herr, wer ist es, der dich verrät? (a) Joh 13:23 25

21:21  Als nun Petrus diesen sah, sagt er zu Jesus: Herr, was wird aber aus diesem?

21:22  Jesus sagt zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach!

21:23  Da verbreitete sich diese Rede unter die Brüder, dass jener Jünger nicht sterbe. Aber Jesus hatte zu ihm nicht gesagt, dass er nicht sterbe, sondern: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an?

21:24  DAS ist der Jünger, der von diesen Dingen zeugt und dies geschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. (a) Joh 15:27; 19:35; 3Jo 1:12; Off 1:2

21:25  Es gibt aber noch viel andres, was Jesus getan hat; und wenn eins nach dem andern aufgeschrieben würde, glaube ich, sogar die Welt könnte die Bücher nicht fassen, die geschrieben würden. (a) Joh 20:30