GerGruenewald - Deuteronomy

Chapter 1

1:1  Dies sind die Worte, die Moses zu ganz Israel gesprochen jenseits des Jordans in der Wüstensteppe gegenüber Suph zwischen Paran, Tophel, Laban, Chaserot und Dizahab.

1:2  Elf Tage vom Horeb ab währte der Zug zum Gebirge Seïr bis nach Kades Barnea.

1:3  Im vierzigsten Jahre, am ersten Tage des elften Monats, kündete Moses den Israeliten alles, was ihm der Herr für sie entboten hatte,

1:4  nach seinem Siege über den Amoriterkönig Sichon, der in Chesbon und Edreï saß, und über den König von Basan, Og, der in Astarot saß.

1:5  Jenseits des Jordans im Lande Moab begann Moses diese Lehre zu erläutern.

1:6  "Der Herr, unser Gott, hat am Horeb also zu uns geredet: 'Genug sei eures Weilens an diesem Berge!

1:7  Geht weiter und zieht geradewegs auf das Gebirge der Amoriter und zu allen ihren Nachbarn in der Steppe, auf dem Gebirge, in der Niederung, im Südland und an der Meeresküste, ins Land der Kanaaniter und zum Libanon bis zum großen Strome, dem Euphratstrom!

1:8  Seht! Ich gebe euch das Land. Zieht hinein und nehmt das Land, das der Herr euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob und ihrem Stamme zugeschworen hat!'

1:9  Zu jener Zeit sprach ich zu euch: 'Ich kann für euch nicht allein sorgen.

1:10  Der Herr, euer Gott, hat euch gemehrt, und ihr seid heute wie des Himmels Sterne an Menge.

1:11  Möge der Herr, der Schutzgott eurer Väter, euch tausendfach hinzutun und euch segnen, wie er euch verheißen hat!

1:12  Wie soll ich allein tragen eure Last, eure Bürde und euren Hader?

1:13  Wählt euch aus euren Stämmen weise, kluge und erfahrene Männer, damit ich sie zu euren Häuptern mache!'

1:14  Da antwortetet ihr mir und sprachet: 'Gut ist, was du zu tun gedenkst.'

1:15  Da nahm ich eure Stammeshäupter, weise und erfahrene Männer, und machte sie zu euren Vorgesetzten als Oberste über Tausend, Hundert, Fünfzig und Zehn und als Beamte für eure Stämme.

1:16  Ich gebot zu gleicher Zeit euren Richtern: Verhört eure Brüder und richtet gerecht zwischen einem Manne und seinem Bruder und bei einem Fremdling!

1:17  Seid unparteiisch im Gericht und hört den Kleinen wie den Großen an! Scheut euch vor niemand! Denn das Gericht ist Gottes. Nur die Sache, die für euch zu schwierig ist, bringt vor mich, und ich will sie anhören!'

1:18  Und so belehrte ich euch damals über alles, was ihr tun solltet.

1:19  Dann zogen wir vom Horeb weg und gingen nach des Herrn, unseres Gottes, Befehl auf den Weg zum Amoritergebirge durch jene ganz große, schaurige Steppe, die ihr geschaut habt. Und so kamen wir nach Kades Barnea.

1:20  Da sprach ich zu euch: 'Ihr seid zum Amoritergebirge gekommen, das uns der Herr, unser Gott, geben will.

1:21  Siehe! Der Herr, dein Gott, gibt dir das Land. Steig hinan! Besetze es, wie der Herr, deiner Väter Gott, dir zugesagt! Seid furchtlos und unverzagt!'

1:22  Da tratet ihr alle vor mich und spracht: 'Wir wollen Männer vor uns hersenden, damit sie uns das Land erkunden und uns bescheiden über den Weg, auf dem wir hinaufziehen sollen, und über die Städte, in die wir kommen werden!'

1:23  Der Vorschlag gefiel mir, und so wählte ich aus euch zwölf Männer, je einen für jeden Stamm.

1:24  Sie gingen weiter und zogen ins Gebirge und kamen bis ins Traubental und spähten es aus.

1:25  Sie nahmen von des Landes Früchten und brachten sie uns herüber. Sie gaben uns Bescheid und sprachen: 'Das Land ist schön, das uns der Herr, unser Gott, gibt.'

1:26  Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen und widerstrebtet dem Geheiß des Herrn, eures Gottes.

1:27  Ihr murrtet in euren Zelten und spracht: 'Aus Haß gegen uns hat der Herr uns aus Ägypten herausgeführt, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, daß sie uns vertilgen.

1:28  Wohin wollen wir ziehen? Unsere Brüder schmolzen unser Herz; sie sprachen: "Leute, größer und stärker als wir, und Städte, groß und himmelhoch umwehrt, selbst Enakiter sahen wir dort."'

1:29  Ich sprach zu euch: 'Entsetzt euch nicht und fürchtet euch nicht vor ihnen!

1:30  Der Herr, euer Gott, zieht euch voran. Er streitet selbst für euch, wie er mit euch in Ägypten vor euren Augen getan

1:31  und wie in der Steppe, die du verkostet, wo dich der Herr, dein Gott, getragen, wie ein Mann sein Kindlein trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr gegangen, bis zu eurer Ankunft hier.'

1:32  Aber trotzdem trautet ihr nicht dem Herrn, eurem Gott.

1:33  Und doch zog er euch auf dem Wege voran, euch ein Lager zu erkunden, des Nachts im Feuer, daß ihr auf dem Wege sehen konntet, den ihr zoget, und tagsüber in der Wolke.

1:34  Und der Herr hörte eure lauten Reden. Da ward er zornig und schwur:

1:35  'Nicht einer dieser Männer aus diesem schlimmen Geschlechte soll das schöne Land erblicken, das ich euren Vätern zugeschworen.

1:36  Nur Kaleb, der Sohn des Jephunne, soll es sehen. Ihm und seinen Kindern gebe ich das Land, das er betreten hat, weil er dem Herrn voll ergeben war.'

1:37  Auch auf mich zürnte euretwegen der Herr, daß er sprach: Auch du sollst nicht dorthin kommen.

1:38  Nur Josue, Nuns Sohn, dein ständiger Diener, wird dorthin kommen. Sprich ihm Mut zu! Denn er wird es Israel zu eigen geben.

1:39  Doch eure Kleinen, von denen ihr gesagt: "Zur Beute werden sie", ja eure Kinder, die heute noch nicht Gut und Böse kennen, kommen hinein. Ich gebe es ihnen, und sie nehmen es zu eigen.

1:40  Ihr aber macht kehrt und zieht in die Steppe, dem Schilfmeere zu!'

1:41  Da antwortetet ihr und spracht zu mir: 'Wir haben an dem Herrn gesündigt. Wir ziehen hinauf und kämpfen, wie uns der Herr, unser Gott, gebot.' Ihr umgürtetet jeder seine Waffen und erkühntet euch, ins Gebirge zu ziehen.

1:42  Da sprach der Herr zu mir: 'Sag ihnen: "Zieht nicht hinauf und kämpft nicht! Ich bin nicht bei euch. Sonst werdet ihr von euren Feinden geschlagen"'.

1:43  Ich redete euch zu; aber ihr hörtet nicht, sondern widerstrebtet des Herrn Befehl und zoget dreist ins Gebirge.

1:44  Da rückten die Amoriter auf jenem Gebirge euch entgegen, verfolgten euch wie Bienen und zersprengten euch von Seïr bis Chorma.

1:45  Da kehrtet ihr wieder heim und weintet vor dem Herrn. Aber der Herr achtete nicht auf euer Klagen und hörte nicht auf euch.

1:46  So saßet ihr zu Kades lange Zeit, ebenso lange, wie ihr dort gesessen habt."

Chapter 2

2:1  "Wir machten kehrt, zogen nach der Steppe auf das Schilfmeer zu, wie der Herr zu mir gesagt, und kreisten lange Zeit um das Gebirge Seïr.

2:2  Da sprach der Herr zu mir:

2:3  'Genug eures Kreisens um dieses Gebirge! Wendet euch nach Norden!

2:4  Dem Volke befiehl also: "Ihr wollt durch das Gebiet der Söhne Esaus ziehen, eurer Brüder, die in Seïr wohnen. Sie werden euch fürchten. Aber nehmt euch in acht!

2:5  Befehdet sie nicht! Ich gebe euch keinen Fußbreit von ihrem Land; denn ich habe Esau das Gebirge Seïr zum Besitz verliehen.

2:6  Ihr sollt ihnen für Geld Speise abkaufen, die ihr eßt, und Wasser von ihnen erhandeln, das ihr trinkt!'

2:7  Der Herr, dein Gott, hat dich ja gesegnet in all deinem Händewerk. Er sorgt für deinen Marsch durch diese große Steppe. Vierzig Jahre ist der Herr, dein Gott, mit dir. Dir hat nichts gefehlt.

2:8  Wir zogen vorüber an unseren Brüdern, den Söhnen Esaus zu Seïr, auf der Arabastraße, vorüber an Elat und Esiongeber. Wir wandten uns und zogen auf Moabs Steppe zu.

2:9  Da sprach der Herr zu mir: 'Befehde nicht die Moabiter! Stürze dich in keinen Kampf mit ihnen! Ich gebe dir ja von ihrem Lande nichts zu eigen; denn ich habe Ar den Söhnen Lots zum Besitz verliehen.'

2:10  Vordem wohnten die Emiter darin, ein Volk, so groß, zahlreich und hochgewachsen wie die Enakiter.

2:11  Auch sie gelten als Rephaiter, wie die Enakiter. Die Moabiter nennen sie Emiter.

2:12  In Seïr saßen vordem die Choriter. Die Esausöhne aber besiegten und vertilgten sie und siedelten an ihrer Stelle, wie Israel mit dem Land getan, das ihm der Herr zu eigen gegeben.

2:13  'Nun auf! Setzt über den Zaredbach!' Da überschritten wir den Bach Zared.

2:14  Wir sind achtunddreißig Jahre unterwegs gewesen, von Kades Barnea bis zur Überschreitung des Zaredbaches. Bis dahin war das ganze Geschlecht der Kriegsmänner aus dem Lager weggestorben, wie es ihnen der Herr geschworen hatte.

2:15  Die Hand des Herrn war aber gegen sie gewesen, um sie voll aus dem Lager zu vertilgen.

2:16  Als alle Kriegsmänner aus dem Volke weggestorben waren,

2:17  sprach der Herr zu mir:

2:18  'Du ziehst heute durch die Grenzmark Moabs und an Ar vorüber

2:19  und näherst dich den Ammonitem. Befehde und befeinde sie nicht! Ich gebe dir ja vom Ammoniterlande nichts zu eigen; denn ich habe es den Söhnen Lots zu eigen gegeben.'

2:20  Es gilt auch als Rephaiterland. Vordem wohnten darin Rephaiter, von den Ammonitern Samsummiter genannt.

2:21  Leute waren es, so groß, zahlreich und hochgewachsen wie die Enakiter. Der Herr aber vertilgte sie vor ihnen. Und so nahmen sie ihr Land und siedelten an ihrer Stelle.

2:22  So hatte er auch für die Esausöhne zu Seïr getan. Vor ihnen vertilgte er die Choriter. So nahmen sie ihr Land und wohnten an ihrer Stelle bis auf den heutigen Tag.

2:23  Auch die Awwiter, die in Gehöften bis nach Gaza wohnten, waren vernichtet worden durch die Kaphtoriter, die aus Kaphtor auswanderten, und diese siedelten an ihrer Stelle.

2:24  'Auf! Zieht hin und setzt über den Arnonbach! Siehe! Ich gebe in deine Hand den Amoriter Sichon, Chesbons König, mit seinem Lande. Fang an mit dem Erobern! Greif sie an!

2:25  Von jetzt an breite ich Furcht und Schrecken vor dir auf die Völker unter dem ganzen Himmel. Sobald sie von dir hören, sollen sie vor dir zittern und beben.'

2:26  Da sandte ich von der Steppe Kedemot Boten an Chesbons König Sichon mit friedlichen Worten:

2:27  'Ich möchte dein Land durchziehen, will aber nur auf der Straße bleiben und weder rechts noch links abbiegen.

2:28  Speise sollst du mir um Geld verkaufen, damit ich esse, und Wasser um Geld mir geben, damit ich trinke! Ich will nur durchziehen.'

2:29  Dies haben mir die Esausöhne zu Seïr und die Moabiter zu Ar gestattet, bis ich über den Jordan in das Land ziehe, das der Herr, unser Gott, uns geben will.

2:30  Doch Chesbons König, Sichon, wollte uns nicht durchziehen lassen; denn der Herr, dein Gott, hatte seinen Sinn verhärtet und sein Herz verstockt, um ihn in deine Hand zu geben, wie es jetzt ist.

2:31  Da sprach der Herr zu mir: 'Siehe! Ich mache den Anfang damit, daß ich dir Sichon und sein Land preisgebe. Fang an, sein Land zu besetzen!'

2:32  Und Sichon zog uns mit seinem gesamten Volke zum Streite nach Jahas entgegen.

2:33  Da gab ihn der Herr, unser Gott, uns preis. Wir schlugen ihn samt seinen Söhnen und seinem ganzen Volke.

2:34  Damals nahmen wir auch alle seine Städte und bannten jede Stadt, selbst schwächliche Männer, Weiber und Kinder. Niemanden haben wir entrinnen lassen.

2:35  Nur das Vieh und das Plündergut der von uns eroberten Städte haben wir für uns erbeutet.

2:36  Von Aroër am Ufer des Arnonflusses und von der Stadt im Tale bis nach Gilead ist keine Feste uns zu steil gewesen. Alles hat der Herr, unser Gott, uns preisgegeben.

2:37  Nur dem Ammoniterlande bist du nicht genaht, allem, was seitwärts vom Jabbokflusse liegt, samt den Städten im Gebirge, wie der Herr, unser Gott, befohlen hatte."

Chapter 3

3:1  "Wir gingen weiter und zogen nach Basan. Da zog uns Basans König Og mit seinem gesamten Volk entgegen zur Schlacht bei Edreï.

3:2  Der Herr sprach zu mir: 'Fürchte ihn nicht! Ich gebe ihn nebst seinem ganzen Volk und Land in deine Hand. Tu mit ihm, wie du getan mit dem Amoriterkönig Sichon zu Chesbon!'

3:3  So gab der Herr, unser Gott, in unsere Hand auch den Basanskönig Og mit all seiner Mannschaft. Wir schlugen ihn, daß kein Flüchtling übrigblieb.

3:4  Damals eroberten wir alle seine Städte. Da war keine Feste, die wir ihnen nicht genommen hätten: sechzig Städte, alles, was zum Bezirk Argob und zu Ogs Königreich in Basan gehörte.

3:5  All dies waren Städte mit hohen Mauern, Toren und Riegeln umwehrt, außerdem zahlreiche offene Landstädte.

3:6  Wir bannten sie, wie Chesbons König Sichon, jede Stadt, selbst schwächliche Männer, Weiber und Kinder.

3:7  Alles Vieh aber und das Plündergut aus den Städten haben wir für uns genommen.

3:8  So nahmen wir damals von den beiden Amoriterkönigen das Land jenseits des Jordans, vom Arnonflusse bis zum Hermongebirge -

3:9  die Sidonier heißen den Hermon Sirjon, die Amoriter Senir -,

3:10  alle Städte der Ebene, ganz Gilead und ganz Basan bis Salcha und Edreï, die zum Reich Ogs gehörenden Städte in Basan.

3:11  Denn der Basanskönig Og war der letzte Rest der Rephaiter gewesen. Sein Bett aus Basalt ist noch in der Ammoniterstadt Rabba zu sehen. Nach gewöhnlicher Elle war es neun Ellen lang und vier breit.

3:12  Dieses Land haben wir damals uns zu eigen gemacht. Von Aroër am Ufer des Arnonflusses habe ich es nebst dem halben Gebirge Gilead und seinen Städten den Rubeniten und Gaditen verliehen.

3:13  Dem Halbstamm Manasse aber habe ich den Rest von Gilead und ganz Basan, Ogs Königreich, verliehen. Der ganze Argobbezirk samt ganz Basan heißt Rephaiterland.

3:14  Jair, Manasses Sohn, hatte den ganzen Argobbezirk bis zum Gebiet der Gesuriter und Maakatiter erobert, und man nannte Basan nach seinem Namen "Jairs Dörfer" bis auf diesen Tag.

3:15  Dem Makir habe ich Gilead verliehen.

3:16  Den Rubeniten und den Gaditen habe ich von Gilead bis zum Arnonfluß, den Fluß selbst und das Uferland bis an den Jabbokfluß, die Grenze der Ammoniter, verliehen,

3:17  ferner die Steppe mit dem Jordan und seinem Uferland vom See Genesareth bis zum Meer der Steppe, dem Salzmeer, am Fuß der Abhänge des Pisga.

3:18  Damals gebot ich euch: 'Der Herr, euer Gott, gibt euch dieses Land zu eigen. Aber sturmgerüstet zieht, all ihr wehrhaften Männer, euren israelitischen Brüdern voran!

3:19  Nur eure Weiber und Kinder und euer Vieh - weiß ich doch, daß ihr viel Vieh habt - sollen in euren Städten bleiben, die ich euch gab,

3:20  bis der Herr euren Brüdern Ruhe schafft wie euch und auch sie das Land einnehmen, das ihnen der Herr, euer Gott, jenseits des Jordans gibt. Dann kehre jeder heim in seinen Besitz, den ich euch verliehen habe!'

3:21  Und ich habe damals Josue geboten: 'Du hast mit eigenen Augen alles gesehen, was der Herr, euer Gott, an diesen beiden Königen getan hat. Also tut der Herr mit allen Königreichen, wohin du ziehst.

3:22  Fürchtet sie nicht! Denn der Herr, euer Gott, streitet selbst für euch.'

3:23  Ich flehte damals zum Herrn und sprach:

3:24  'Herr! Herr! Du hast Deinem Knechte bereits gezeigt Deine Größe und Deine starke Hand. Wo ist im Himmel und auf Erden ein Gott, der solche Werke tut und Heldentaten, wie Du?

3:25  Laß mich doch hinüberziehen, damit ich schaue das schöne Land jenseits des Jordans und das schöne Gebirge und den Libanon!'

3:26  Aber der Herr zürnte mir euretwegen, und so hat er mich nicht erhört. Der Herr sprach zu mir: 'Genug! Rede nichts weiter zu mir in dieser Sache!

3:27  Steig auf des Pisga Gipfel! Hebe deine Augen gen Westen, Norden, Süden und Osten und schaue mit deinen Augen! Denn den Jordan hier wirst du nicht überschreiten.

3:28  Bestelle Josue! Ermutige und stärke ihn! Denn er zieht vor diesem Volke voran. Und er verteilt ihnen das Land, das du schaust.'

3:29  So blieben wir im Tale, Bet Peor gegenüber."

Chapter 4

4:1  "Nun höre, Israel, auf die Gesetze und Gebräuche, die ich euch befolgen lehre, auf daß ihr lebet und kommet und das Land besetzet, das der Herr, euer Gott, euch gibt!

4:2  Ihr sollt nichts zu den Geboten, die ich euch gebe, hinzutun und nichts davon streichen! Befolgt nur des Herrn, eures Gottes, Gebote, die ich euch gebe!

4:3  Mit eigenen Augen habt ihr gesehen, was der Herr wegen des Baal Peor getan. Denn jeden, der dem Baal Peor nachlief, hat der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte getilgt.

4:4  Ihr aber, die ihr am Herrn, eurem Gotte hinget, seid alle heute noch am Leben.

4:5  Seht, Ich gewöhne euch an Gesetze und Gebräuche, wie mir der Herr, mein Gott, geboten, daß ihr danach tut in dem Lande, das einzunehmen ihr kommt.

4:6  Haltet und tut sie! Denn das ist eure Weisheit und Klugheit in den Augen der Völker. Hören sie von all diesen Satzungen, so werden sie sprechen: 'Jedenfalls ist dieses große Volk eine weise, kluge Nation.'

4:7  Ja, wo ist ein so großes Volk, dem Gott so nahe ist wie der Herr, unser Gott, sooft wir rufen!

4:8  Wo wäre ein so großes Volk, das solch gerechte Gesetze und Gebräuche hätte, wie diese ganze Lehre, die ich euch heute vorlege?

4:9  Nur hüte dich und nimm dich in acht, daß du nicht vergessest, was du mit eigenen Augen gesehen, und daß es dir zeitlebens nicht aus dem Herzen weiche! Tu sie vielmehr deinen Kindern und Enkeln kund!

4:10  Auch den Tag, den du am Horeb vor dem Herrn, deinem Gott, gestanden, als mir der Herr befahl: 'Versammle mir das Volk! Ich lasse sie meine Worte hören, daß sie mich fürchten lernen alle Tage, die sie auf Erden leben, und daß sie auch ihre Kinder lehren.'

4:11  Da tratet ihr her und standet am Fuße des Berges. Der Berg aber brannte im Feuer bis ins Innere des Himmels hinein und bis in Finsternis, Gewölk und Wolkendunkel.

4:12  Der Herr aber redete zu euch aus dem Feuer. Den Schall der Worte hörtet ihr, aber nur den Schall. Keine Gestalt sahet ihr.

4:13  So kündete er euch seinen Bund, den er euch zu halten geboten, die Zehn Worte. Er schrieb sie auf zwei Steintafeln.

4:14  Mir aber hat der Herr damals geboten, euch Gesetze und Gebräuche zu lehren, damit ihr sie tut in dem Lande, in dessen Besitz ihr kommt.

4:15  So nehmt euch in acht, gilt es doch euer Leben! Denn ihr habt damals keinerlei Gestalt gesehen, als der Herr am Horeb aus dem Feuer zu euch redete,

4:16  damit ihr nicht entartet und euch ein Bild macht, das Abbild irgendeiner Götzengestalt, die Form eines Mannes oder Weibes,

4:17  die Form irgendeines Tieres auf Erden oder eines beschwingten Vogels, der am Himmel fliegt,

4:18  die Form irgendeines Kriechtieres auf Erden, die Form irgendeines Fisches, der im Wasser unter der Erde ist.

4:19  Damit du nicht deine Augen gen Himmel hebest und Sonne, Mond und Sterne betrachtest, das ganze Himmelsheer, und dich nicht verleiten lässest, dich davor hinzuwerfen und ihnen zu dienen! Sie hat der Herr, dein Gott, für alle Völker unter dem ganzen Himmel geschaffen.

4:20  Euch aber hat der Herr ergriffen; dann führte er euch aus dem ägyptischen Eisenschmelzofen, damit ihr ein Volk würdet, ihm eigen, wie es heute ist.

4:21  Mir aber hat der Herr um euretwillen gezürnt, und so schwur er, ich dürfe nicht den Jordan überschreiten und nicht das schöne Land betreten, das der Herr, dein Gott, dir zu eigen gibt.

4:22  Ich sterbe vielmehr in diesem Land und ziehe nicht über den Jordan. Ihr aber zieht hinüber und nehmt dies schöne Land zu eigen.

4:23  Hütet euch, daß ihr nicht den Bund vergesset, den der Herr, euer Gott, mit euch geschlossen! Macht euch kein Bild, kein Abbild von irgend etwas, wie es dir der Herr, dein Gott, geboten!

4:24  Denn der Herr, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifernder Gott.

4:25  Wenn ihr Kinder und Enkel bekommt und wenn ihr im Land eingelebt seid, und wenn ihr entartet und Bilder macht, Abbilder von irgend etwas, und tut das, was böse ist in den Augen des Herrn, deines Gottes, um ihn zu erzürnen,

4:26  so nehme ich jetzt schon Himmel und Erde zu Zeugen wider euch, daß ihr schleunigst aus dem Lande schwindet, das einzunehmen, ihr den Jordan überschreitet. Ihr bleibt dann nicht lange darin, sondern ihr werdet völlig vertilgt werden.

4:27  Und der Herr zerstreut euch unter die Völker, und nur ein winzig Häuflein bleibt von euch unter den Nationen übrig, in die euch der Herr treiben wird.

4:28  Dort dient ihr Göttern, Werken von Menschenhänden, Holz und Stein, die nicht sehen, noch hören, noch essen, noch riechen.

4:29  Von dort ab suchst du den Herrn, deinen Gott. Und du findest ihn, wenn du ihn suchst von ganzem Herzen und ganzer Seele,

4:30  in deiner Not, wenn dich all dies trifft in späterer Zeit. Dann kehrst du zum Herrn, deinem Gott, zurück und hörst wieder auf seine Stimme.

4:31  Denn der Herr, dein Gott, ist ein barmherziger Gott. Er läßt dich nicht los und läßt dich nicht verderben. Er vergißt nicht den Bund mit deinen Vätern, den er ihnen beschworen hat.

4:32  Ja, frage doch die alten Zeiten, die vor dir gewesen, seit der Zeit, da Gott auf Erden Menschen geschaffen, und von einem Ende des Himmels bis zum anderen, ob je so Großes geschehen oder ob je dergleichen vernommen worden ist,

4:33  ob ein Volk vernehmlich Gott aus dem Feuer reden gehört hat, wie du es gehört, und es blieb leben?

4:34  Oder ob je ein Gott versucht hat, zu kommen und sich ein Volk aus einem anderen herauszuholen mit Proben, Zeichen und Wundern, mit Krieg, mit starker Hand und gerecktem Arm und großen Schauern, wie der Herr, euer Gott, vor deinen Augen in Ägypten mit euch getan?

4:35  So bist du überzeugt worden: Der Herr ist Gott, sonst keiner.

4:36  Vom Himmel her hat er dich seine Stimme hören lassen, zu deiner Zucht. Und auf Erden hat er dich sein großes Feuer sehen lassen. Und aus dem Feuer hast du seine Worte vernommen.

4:37  Weil er deine Väter geliebt hat, erwählte er ihre Nachkommen und führte dich selbst mit seiner großen Kraft aus Ägypten,

4:38  wollte er doch Völker vor dir vertreiben, größer und stärker als du, und dich in ihr Land bringen und es dir zu eigen geben, wie es jetzt ist.

4:39  So erkenne heute! Nimm es dir zu Herzen! Der Herr ist Gott im Himmel droben und auf Erden unten, sonst keiner.

4:40  Halte seine Gesetze und Gebräuche, die ich dir heute gebe, daß es dir wohlergehe und deinen Kindern nach dir und du lange lebest auf dem Boden, den dir der Herr, dein Gott, gibt, zu allen Zeiten!"

4:41  Damals schied Moses drei Städte aus in dem Land jenseits des Jordans gegen Osten,

4:42  damit ein Totschläger dahin fliehen könnte, der seinen Nächsten ohne Absicht getötet hatte und nicht aus altem Hasse. Er soll in eine dieser Städte fliehen und leben bleiben!

4:43  Beser in der Steppe auf der Hochebene für die Rubeniten, Ramot in Gilead für die Gaditen und Golan in Basan für die Manassiten.

4:44  Dies ist die Lehre, die Moses den Israeliten vorlegte.

4:45  Dies sind die Gebote, Gesetze und Gebräuche, die Moses den Israeliten verkündet hat nach ihrer Fahrt aus Ägypten,

4:46  jenseits des Jordans im Tale gegenüber von Bet Peor, im Lande des Amoriterkönigs Sichon, der zu Chesbon saß, und den Moses mit den Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten besiegt

4:47  und dessen Land sie, wie das Land des Basanskönigs Og, erobert haben, die Länder der beiden Amoriterkönige, jenseits des Jordans gegen Osten,

4:48  von Aroër am Ufer des Arnonflusses bis zum Berge Sirjon, das ist der Hermon,

4:49  samt der ganzen Steppe auf der Ostseite des Jordans bis zum Steppenmeer am Fuße der Abhänge des Pisga.

Chapter 5

5:1  Moses berief ganz Israel und sprach zu ihnen: "Höre, Israel, die Gesetze und Gebräuche, die ich heute vor euren Ohren vortrage! Macht euch damit vertraut und habt acht, sie zu tun!

5:2  Der Herr, unser Gott, hat mit uns am Horeb einen Bund geschlossen.

5:3  Nicht mit unseren Vätern hat der Herr diesen Bund geschlossen, sondern mit uns selber, mit diesen hier, die heute mit uns leben.

5:4  Der Herr hat mit euch auf dem Berge von Angesicht zu Angesicht aus dem Feuer geredet.

5:5  Ich selber stand damals zwischen dem Herrn und euch, des Herrn Wort euch zu künden; denn ihr habt euch vor dem Feuer gefürchtet und seid nicht auf den Berg gestiegen. Er sprach:

5:6  'Ich der Herr, bin dein Gott, der dich aus dem Ägypterland geführt, aus dem Sklavenhause.

5:7  Du sollst mir zum Trotze keine anderen Götter haben!

5:8  Du sollst dir kein Bild machen irgendwelcher Gestalt, die am Himmel droben und unten auf Erden oder unter der Erde im Wasser ist!

5:9  Du sollst dich nicht vor solchen niederwerfen, du sollst ihnen nicht dienen! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Schuld der Väter an den Kindern ahndet, an den Enkeln und Urenkeln derer, die mich hassen,

5:10  aber Huld erweist dem tausendsten Gliede derer, die mich lieben und meine Gebote halten.

5:11  Du sollst nicht des Herrn, deines Gottes, Namen eitel nennen! Der Herr läßt den nicht ungestraft, der seinen Namen eitel nennt.

5:12  Wahre den Sabbattag, daß du ihn heilig haltest, wie der Herr, dein Gott, dir befohlen!

5:13  Sechs Tage sollst du arbeiten, und so tu all dein Werk!

5:14  Der siebte Tag aber ist ein Sabbat zu des Herrn, deines Gottes, Ehren. Du sollst kein Werk tun, weder du noch dein Sohn, noch deine Tochter und nicht dein Knecht noch deine Magd und nicht dein Rind noch dein Esel noch eines deiner Lasttiere und nicht der Fremdling, der in deinen Toren weilt! Dein Knecht und deine Magd sollen ruhen wie du!

5:15  Denk daran, daß du selbst Knecht warst im Ägypterlande, und daß der Herr, dein Gott, dich mit starker Hand und gerecktem Arm von dort weggeführt! Deshalb befiehlt der Herr, dein Gott, den Sabbat zu halten.

5:16  Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie dir der Herr, dein Gott, geboten, damit du lange lebest und es dir wohlergehe auf dem Boden, den dir der Herr, dein Gott, gibt!

5:17  Du sollst nicht morden! Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht als falscher Zeuge gegen deinen Nächsten aussagen!

5:18  Begehre nicht deines Nächsten Weib! Hab keine Gelüste nach deines Nächsten Haus und Feld, Knecht oder Magd, nicht nach seinem Rind oder Esel und nicht nach irgend etwas, was deines Nächsten ist!'

5:19  Diese Worte hat der Herr mit lauter Stimme zu eurer Gesamtgemeinde geredet auf dem Berge aus dem Feuer, dem Gewölk und Dunkel heraus, nichts weiter. Dann schrieb er sie auf zwei Steintafeln und gab sie mir.

5:20  Als ihr aus dem Dunkel die Stimme hörtet und der Berg im Feuer brannte, tratet ihr zu mir her, alle eure Stammeshäupter und Ältesten, und spracht:

5:21  'Der Herr, unser Gott, zeigt uns seine Herrlichkeit und Größe. Wir hören aus dem Feuer seine Stimme. So erfahren wir heute, daß Gott mit einem Menschen redet und dieser bleibt leben.

5:22  Aber warum sollen wir sterben? Dies große Feuer frißt uns noch. Wenn wir noch länger des Herrn, unseres Gottes, Stimme anhören, so sterben wir noch am Ende.

5:23  Wo ist ein sterblich Wesen, das die Stimme des lebendigen Gottes aus dem Feuer hat reden hören wie wir, und blieb leben?

5:24  Tritt du hin und höre alles, was der Herr, unser Gott, sprechen will! Sage uns dann alles, was der Herr, unser Gott, dir sagt! Wir hören es und tun danach.'

5:25  Und der Herr hörte eure lauten Reden bei eurer Unterredung mit mir. Da sprach der Herr, unser Gott, zu mir: 'Ich habe dieses Volkes laute Reden gehört, die sie mit dir geführt haben. Sie haben recht mit allem, was sie sagen.

5:26  Daß doch ihr Herz so bliebe, mich allzeit zu fürchten und alle meine Gebote zu halten, auf daß es ihnen und ihren Kindern immer wohlergehe!

5:27  Geh! Sag ihnen: Kehrt zu euren Zelten wieder!

5:28  Du aber bleib hier bei mir, daß ich dir alle Gebote, Gesetze und Gebräuche künde, die du sie lehren sollst, daß sie danach tun in dem Land, das ich ihnen zu eigen gebe!'

5:29  Seid also bedacht zu tun, wie euch der Herr, euer Gott, befahl! Weicht nicht rechts und nicht links ab!

5:30  Genau den Weg geht, den der Herr, euer Gott, euch vorschreibt, auf daß ihr lebet, glücklich werdet und lange lebet in dem Land, das ihr erobert!"

Chapter 6

6:1  "Das ist das Gesetz mit den Satzungen und Rechten, die der Herr, euer Gott, euch zu lehren geboten, auf daß ihr sie tut in dem Lande, in das ihr zieht, es zu besetzen,

6:2  auf daß du den Herrn, deinen Gott, fürchtest und alle seine Satzungen und Gebote haltest, die ich dir befehle, du, dein Sohn und dein Enkel, all deine Lebenstage, und daß du lange lebest.

6:3  Höre, Israel, und wahre sie, um danach zu tun, auf daß es dir wohlergehe und ihr gar zahlreich werdet, wie der Herr, der Gott deiner Väter, dir ein Land verhieß, das von Milch und Honig fließt!

6:4  Höre, Israel! Der Herr ist unser Gott, der Herr allein.

6:5  Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft!

6:6  Diese Worte, die ich dir heute vorlege, seien in deinem Herzen!

6:7  Schärfe sie deinen Kindern zur Lebensregel ein und sprich davon, wenn du in deinem Hause weilst und auf dem Wege bist, wenn du dich legst und wenn du dich erhebst!

6:8  Binde sie als Denkzeichen auf deine Hand und trage sie als Marken zwischen deinen Augen!

6:9  Schreibe sie auf deines Hauses Pfosten und an deine Tore!

6:10  Bringt dich der Herr, dein Gott, in das Land, das er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen, und gibt er dir große und schöne Städte, die du nicht gebaut,

6:11  und Häuser, voll jeglichen Gutes, das du nicht angehäuft, gehauene Brunnen, die du nicht ausgehauen, Wein und Ölgärten, die du nicht gepflanzt, und du issest dich satt,

6:12  dann hüte dich, des Herrn, deines Gottes, zu vergessen, der dich aus dem Ägypterlande führte, aus dem Sklavenhaus!

6:13  Den Herrn, deinen Gott, sollst du fürchten! Ihm sollst du dienen und schwören bei seinem Namen!

6:14  Ihr dürft keinem anderen Gott nachgehen von den Göttern der Völker, die rings um euch sind.

6:15  Denn der Herr, dein Gott, ist ein eifernder Gott in deiner Mitte. Daß nicht der Herr, dein Gott, über dich zornig werde und dich tilge vom Erdboden!

6:16  Ihr sollt den Herrn, euren Gott, nicht mehr versuchen, wie ihr ihn zu Massa versucht habt!

6:17  Haltet des Herrn, eures Gottes, Gebote, Gesetze und Gebräuche, die er dir geboten.

6:18  Tu, was recht und gut ist in den Augen des Herrn, auf daß es dir wohlergehe und du kommest und das treffliche, vom Herrn deinen Vätern zugeschworene Land besetzest,

6:19  wenn alle deine Feinde vor dir verjagt werden, wie der Herr verheißen hat!

6:20  Wenn dich dein Sohn künftig fragt: 'Was ist es um diese Gebote, Gesetze und Gebräuche, die der Herr, unser Gott, euch geboten?',

6:21  so sprich zu deinem Sohne: 'Wir sind des Pharao Sklaven in Ägypten gewesen. Aber der Herr führte uns mit starker Hand aus Ägypten.

6:22  Der Herr tat vor unseren Augen große und schlimme Zeichen und Wunder an Ägypten, an Pharao und seinem ganzen Hause.

6:23  Uns aber hat er von dort weggeführt, uns hierher zu bringen und uns das Land zu geben, das er unseren Vätern zugeschworen.

6:24  Der Herr befahl uns, all diese Gebräuche zu tun, und den Herrn, unseren Gott, zu fürchten, uns zum Heil für alle Zeiten und zur Erhaltung unseres Lebens, wie es jetzt ist.

6:25  Wir haben ein Verdienst beim Herrn, unserem Gott, wenn wir darüber wachen, dies ganze Gesetz zu tun, wie er uns hieß.'"

Chapter 7

7:1  "Bringt dich der Herr, dein Gott, in das Land, in das du zu seiner Besetzung kommst, und treibt er viele Völker vor dir aus: die Chittiter, Girgasiter, Amoriter, Kanaaniter, Periziter, Chiwiter und Jebusiter, sieben Völker, zahlreicher und mächtiger als du,

7:2  gibt der Herr, dein Gott, sie dir preis und schlägst du sie, dann sollst du sie bannen! Du sollst keinen Bund mit ihnen schließen! Du sollst keine Gnade an ihnen üben!

7:3  Du sollst dich nicht mit ihnen verschwägern! Du sollst deine Tochter keinem ihrer Söhne zum Weibe geben! Du sollst keine ihrer Töchter für deinen Sohn zum Weibe nehmen!

7:4  Denn sie könnte deinen Sohn mir abspenstig machen, und er könnte anderen Göttern dienen. Dann aber zürnte der Herr über euch und tilgte dich schnell.

7:5  Tut so mit ihnen: Ihre Altäre sollt ihr zerstören, zertrümmern ihre Steinmale, ihre heiligen Bäume fällen und ihre Gottesbilder verbrennen!

7:6  Denn ein heilig Volk bist du dem Herrn, deinem Gott. Dich hat der Herr, dein Gott, zum eigenen Volke erkoren aus allen Völkern auf dem Erdboden.

7:7  Nicht weil ihr zahlreicher seid als die anderen Völker, hat euch der Herr begehrt, so daß er euch erkor; denn ihr seid das kleinste aller Völker,

7:8  sondern weil der Herr euch liebt und den Schwur hält, den er euren Vätern geleistet hat. So hat euch der Herr mit starker Hand hinweggeführt und so befreite er dich aus dem Sklavenhaus, aus der Hand des Ägypterkönigs Pharao.

7:9  So wisse, daß der Herr, dein Gott, der Gott ist, der unvergängliche Gott. Er bewahrt den Bund und die Huld bis ins tausendste Geschlecht denen, die ihn lieben und seine Gebote halten.

7:10  Aber seinen Hassern vergilt er öffentlich durch Vernichtung. Er gibt seinem Hasser keinen Aufschub, sondern vergilt ihm öffentlich.

7:11  Darum befolge das Gesetz, die Gebote und Gebräuche, die ich dir heute zu tun gebiete!

7:12  Zum Lohne dafür, daß ihr diesen Vorschriften gehorchet, sie beobachtet und befolget, wahrt dir der Herr, dein Gott, den Bund und die Huld, die er deinen Vätern zugeschworen.

7:13  Er liebt dich, segnet dich und mehrt dich. Er segnet deine Leibesfrucht und deine Feldfrucht, dein Korn, deinen Wein und dein Öl, den Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner Schafe in dem Land, das er deinen Vätern zugeschworen, dir zu geben.

7:14  Gesegnet bist du dann vor allen Völkern. Bei dir ist nichts Unfruchtbares weder beim Manne noch beim Weibe noch beim Vieh.

7:15  Der Herr hält dir jede Krankheit fern und legt dir keine der bösen ägyptischen Seuchen auf, die du kennst. Er belegt damit alle deine Hasser.

7:16  Vertilge die Völker alle, die der Herr, dein Gott, dir preisgibt! Du sollst nicht auf sie schauen! Du sollst nicht ihren Göttern dienen! Denn das wäre dir ein Fallstrick.

7:17  Denkst du aber: 'Diese Völker sind größer als ich, wie könnte ich sie besiegen?',

7:18  so sollst du dich nicht vor ihnen fürchten! Du sollst bedenken, was der Herr, dein Gott, dem Pharao und ganz Ägypten getan,

7:19  die großen Proben, die du mit eigenen Augen gesehen, die Zeichen und Wunder, die starke Hand und den gereckten Arm, womit dich der Herr, dein Gott, befreit hat! Also wird der Herr, dein Gott, mit all den Völkern tun, vor denen du dich fürchtest.

7:20  Ja, selbst Hornissen sendet der Herr, dein Gott, wider sie, bis vernichtet sind die Übriggebliebenen, die sich vor dir versteckten.

7:21  Du sollst dich nicht vor ihnen entsetzen! Denn der Herr, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Gott, groß und furchtbar.

7:22  Der Herr, dein Gott, vertreibt diese Völker nur allmählich vor dir. Du darfst sie aber nicht zu rasch vertilgen, sonst wüchse über dich das Wild des Feldes.

7:23  Der Herr, dein Gott, gibt sie dir preis und setzt sie in gewaltigen Schrecken, bis sie vernichtet sind.

7:24  Er gibt auch ihre Könige in deine Hand, und du tilgst ihren Namen unterm Himmel. Niemand hält vor dir stand, bis du sie vertilgt hast.

7:25  Ihre Götterbilder sollt ihr verbrennen. Nach dem Silber und Gold daran soll dich nicht gelüsten; nimm es dir nicht! Sonst wirst du dadurch umgarnt. Denn das ist dem Herrn, deinem Gott, ein Greuel.

7:26  Du sollst keinen Greuel in dein Haus bringen, daß du nicht gleich ihm gebannt würdest! Du sollst es verabscheuen und Grauen davor haben! Denn es ist gebannt."

Chapter 8

8:1  "Ihr sollt das ganze Gesetz, das ich dir heute gebiete, mit Bedacht erfüllen, auf daß ihr leben bleibet, euch mehret und das Land besetzet, das der Herr euren Vätern zugeschworen!

8:2  Gedenke des ganzen Weges, den dich der Herr, dein Gott, seit vierzig Jahren in der Steppe geführt hat, dich zu demütigen und zu prüfen, um zu erfahren, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten wirst oder nicht!

8:3  Er beugte dich und ließ dich hungern; aber dann speiste er dich mit Manna, das dir und deinen Vätern unbekannt gewesen, um dich zu lehren, daß der Mensch nicht vom Brot allein lebe, sondern daß der Mensch von allem lebt, was durch des Herrn Mund entsteht.

8:4  Dein Kleid ist nicht an dir zerfallen, und dein Fuß nicht geschwollen, diese vierzig Jahre.

8:5  So erkenne in deinem Herzen, daß dich der Herr, dein Gott, so erzieht, wie jemand seinen Sohn erzieht!

8:6  Halte die Gebote des Herrn, deines Gottes, auf seinen Wegen wandelnd und ihn fürchtend!

8:7  Denn der Herr, dein Gott, bringt dich in ein treffliches Land, in ein Land mit Wasserbächen, Quellen und Seen, die im Tal und auf dem Berg entspringen,

8:8  in ein Land mit Weizen und Gerste, Weinreben, Feigen und Granaten, in ein Land mit Oliven und Honig,

8:9  in ein Land, wo du nicht kümmerlich Brot essen mußt, sondern keinen Mangel hast, in ein Land, dessen Steine Eisen sind und aus dessen Bergen du Erz gräbst.

8:10  Du wirst essen und satt werden. Preise dann den Herrn, deinen Gott, für das treffliche Land, das er dir gegeben!

8:11  Hüte dich, daß du nicht des Herrn, deines Gottes, vergäßest und seine Gesetze, Gebote und Gebräuche nicht mehr hieltest, die ich dir heute gebiete!

8:12  Issest du dich satt und baust schöne Wohnhäuser,

8:13  mehren sich deine Rinder und Schafe, wird dir Silber und Gold in Menge zu eigen, mehrt sich all das Deine,

8:14  dann werde nicht dein Herz hochmütig! Vergiß nicht des Herrn, deines Gottes, der dich aus Ägypterlande geführt, aus dem Sklavenhause,

8:15  der dich geleitet durch die große schreckliche Wüste, wo Schlangen, Nattern und Skorpione sind und Dürre, wo kein Wasser ist; der dir Wasser quellen ließ aus Kieselfelsen,

8:16  der dich in der Wüste mit Manna speiste, das deine Väter nicht gekannt, der dich beugte und prüfte, damit er dir Gutes tun könnte in deiner Zukunft!

8:17  Denke nicht: 'Meine Kraft und die Stärke meiner Hand hat mir diesen Reichtum verschafft!'

8:18  Bedenke, daß der Herr, dein Gott, dir Kraft gibt, Reichtum zu schaffen, damit er seinen Bund bekräftige, den er deinen Vätern zugeschworen, wie es heute ist!

8:19  Vergissest du aber des Herrn, deines Gottes, folgst du anderen Göttern, dienst ihnen und wirfst dich vor ihnen hin, so erkläre ich euch zum voraus aufs feierlichste, daß ihr umkommen werdet.

8:20  Wie die Völker, die der Herr vor euch vertilgt, so werdet ihr umkommen, zur Strafe dafür, daß ihr nicht auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, hört."

Chapter 9

9:1  "Höre, Israel! Du ziehst jetzt über den Jordan, Herr zu werden über Völker, größer und stärker als du, über Städte, groß und himmelhoch umwehrt,

9:2  über ein Volk, groß und hochgewachsen, die Enakiter, die du selbst kennst und von denen du selbst sagen hörtest: 'Wer hält den Enakitern stand?'

9:3  So wisse zum voraus: Der Herr, dein Gott, zieht dir voran als ein verzehrendes Feuer. Er vertilgt sie und wirft sie vor dich hin. Du wirst sie leicht vertreiben und vernichten, wie dir der Herr verhieß.

9:4  Denke nicht, wenn sie der Herr, dein Gott, vor dir verjagt: 'Um meines Verdienstes willen hat mich der Herr in den Besitz dieses Landes gebracht!' Der Herr vertreibt vor dir diese Völker doch nur um ihres Frevels willen.

9:5  Nicht wegen des Verdienstes und deines lauteren Herzens kommst du in den Besitz dieses Landes, sondern der Herr, dein Gott, vertreibt vor dir diese Völker wegen ihrer Frevelhaftigkeit und zur Erfüllung des Schwures, den der Herr deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geleistet hat.

9:6  Bleib dir bewußt, daß dir der Herr, dein Gott, dieses schöne Land nicht wegen deines Verdienstes zu eigen gibt! Denn du bist ein halsstarrig Volk.

9:7  Denk daran! Vergiß nicht, wie du den Herrn, deinen Gott, in der Wüste erzürnt hast! Vom Tag an, an dem du aus Ägypterland gezogen, bis zu eurer Ankunft an diesem Ort seid ihr widerspenstig gegen den Herrn gewesen.

9:8  Besonders am Horeb habt ihr den Herrn erzürnt, und der Herr ergrimmte über euch und wollte euch vertilgen.

9:9  Ich stieg auf den Berg, die Steintafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, den der Herr mit euch geschlossen, und ich blieb vierzig Tage und Nächte auf dem Berg. Brot habe ich nicht gegessen und Wasser nicht getrunken.

9:10  Der Herr gab mir die beiden Steintafeln, vom Finger Gottes beschrieben. Darauf waren genau die Worte, die der Herr am Versammlungstag auf dem Berg aus dem Feuer zu euch redete.

9:11  Nach vierzig Tagen und Nächten hat mir der Herr die beiden Steintafeln gegeben, die Tafeln des Bundes.

9:12  Da sprach der Herr zu mir: 'Auf! Rasch von hier hinab! Schlimm handelt dein Volk, das du aus Ägypten führtest. Sie sind schnell vom Weg gewichen, den ich ihnen gebot. Sie haben sich ein Gußbild gemacht.'

9:13  Und der Herr sprach zu mir: 'Ich habe dies Volk beobachtet; es ist ein hartnäckig Volk.

9:14  Laß mich in Ruhe, daß ich sie vertilge und ihren Namen unter dem Himmel lösche! Dich will ich zum Ahnherrn eines Volkes machen, stärker und größer als dieses.'

9:15  Ich wandte mich und stieg vom Berge, und der Berg brannte noch im Feuer. Die beiden Gesetzestafeln hielt ich in meinen Händen.

9:16  Da sah ich hin. Wahrhaftig! Ihr hattet euch an dem Herrn, eurem Gott, versündigt. Ihr hattet euch ein gegossenes Kalb gemacht. So seid ihr schnell von dem Wege gewichen, den der Herr euch vorgeschrieben hatte.

9:17  Da faßte ich die beiden Tafeln, warf sie weg und zerschlug sie vor euren Augen.

9:18  Dann warf ich mich nieder vor dem Herrn, wie das erstemal, vierzig Tage und Nächte. Ich habe kein Brot gegessen und kein Wasser getrunken wegen all eurer Sünde, die ihr getan, indem ihr etwas dem Herrn Mißfälliges tatet, daß es ihn kränken mußte.

9:19  Denn mir ist bange geworden vor dem Zorn und Grimm, womit der Herr über euch gezürnt, so daß er daran war, euch zu vertilgen. Und der Herr erhörte mich auch diesmal.

9:20  Auch über Aaron hatte der Herr so sehr gezürnt, daß er ihn vertilgen wollte. Ich flehte damals auch für Aaron.

9:21  Euer Sündenwerk aber, das ihr gemacht, das Kalb, habe ich genommen; dann verbrannte ich es, zerstieß und zerrieb es zu feinem Staub, und diesen Staub warf ich in den Bach, der vom Berg herabfließt.

9:22  Auch zu Tabera, Massa und an den Gelüstegräbern habt ihr den Herrn erzürnt.

9:23  Auch als euch der Herr von Kades Barnea aussandte und sprach: 'Zieht hinauf und erobert das Land, das ich euch gebe!', waret ihr widerspenstig gegen des Herrn, eures Gottes, Befehl; ihr habt ihm nicht getraut und nicht auf seine Stimme gehört.

9:24  Widerspenstig seid ihr gegen den Herrn gewesen, seitdem ich euch kenne.

9:25  Ich lag vor dem Herrn die vierzig Tage und Nächte, als ich bestürzt war, weil der Herr euch vernichten wollte.

9:26  Ich betete zum Herrn: 'Herr! Herr! Vertilge nicht dein ureigen Volk, das du erlöst durch deine große Macht und mit starkem Arm aus Ägypten geführt hast!

9:27  Gedenke deiner Knechte Abraham, Isaak und Jakob! Kehre dich nicht an des Volkes Halsstarrigkeit, an seine Bosheit und Sünde!

9:28  Damit man nicht in dem Land, aus dem du uns geführt, sage: "Aus Unvermögen des Herrn, sie in das zugesagte Land zu bringen, und aus Abneigung gegen sie führte er sie hinweg, sie in der Wüste sterben zu lassen!"

9:29  Und doch sind sie dein ureigen Volk, das du mit deiner großen Kraft und deinem gereckten Arm hast herausgeführt.'"

Chapter 10

10:1  "Damals sprach der Herr zu mir: 'Haue dir zwei Steintafeln aus wie die ersten, und steige zu mir auf den Berg! Auch mach dir einen Schrein von Holz!

10:2  Ich will auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln gestanden, die du zerbrochen hast. Lege sie in die Lade!'

10:3  Da machte ich eine Lade aus Akazienholz und hieb zwei Steintafeln aus, wie die ersten. Dann stieg ich auf den Berg, die beiden Tafeln in der Hand.

10:4  Da schrieb er in der gleichen Schrift wie zuvor auf die Tafeln die Zehn Worte, die er am Versammlungstag auf dem Berg aus dem Feuer zu euch geredet.

10:5  Dann gab sie mir der Herr. Ich wandte mich und stieg vom Berg herab und legte die Tafeln in die Lade, die ich gemacht hatte. Sie blieben darin, wie mir der Herr befohlen hatte.

10:6  Die Israeliten waren nun von den Brunnen der Söhne Jaakan nach Mosera gezogen; dort starb Aaron und ward dort begraben. An seiner Statt ward sein Sohn Eleazar Priester.

10:7  Von da zogen sie nach Gudgoda, von Gudgoda nach Jotba, einer Gegend mit Wasserbächen.

10:8  Damals schied der Herr den Stamm Levi aus, die Bundeslade des Herrn zu tragen, vor dem Herrn zu stehen, ihm zu amten und mit seinem Namen zu segnen, bis auf diesen Tag.

10:9  Darum ward Levi kein Besitzteil unter seinen Brüdern. Der Herr ist sein Erbgut, wie der Herr, dein Gott, ihm verheißen.

10:10  Ich aber bin wie zuvor vierzig Tage und Nächte auf dem Berge geblieben. Und der Herr erhörte mich auch diesmal. Der Herr hatte dich nicht vernichten wollen.

10:11  Und der Herr sprach zu mir: 'Auf! Geh vor dem Volke her, daß sie das Land einnehmen, das ich ihren Vätern zugeschworen habe!'

10:12  Nun, Israel! Weshalb fordert der Herr, dein Gott, von dir, daß du den Herrn, deinen Gott, fürchtest und immerdar auf seinen Wegen wandelst, daß du ihn liebst und dem Herrn, deinem Gott, von ganzem Herzen und aus ganzer Seele dienst,

10:13  daß du des Herrn Gesetze und Gebote befolgst, die ich dir heute gebe? Doch nur zu deinem Besten!

10:14  Des Herrn, deines Gottes, sind die Himmel und die Himmel der Himmel und die Erde und alles, was darauf ist.

10:15  Aber nur zu deinen Vätern allein hat sich der Herr in Liebe geneigt und euch, ihre Nachkommen, aus allen Völkern erkoren, wie es jetzt ist.

10:16  So beschneidet die Vorhaut eures Herzens und seid nicht ferner halsstarrig!

10:17  Denn der Herr, euer Gott, ist der Götter Gott und der Herr der Herren, der große, mächtige und furchtbare Gott, der kein Ansehen kennt und keine Bestechung nimmt,

10:18  der Recht den Waisen und Witwen schafft und den Fremdling liebt und ihm Brot und Gewandung spendet.

10:19  Liebet also den Fremdling! Denn ihr seid Fremdlinge im Ägypterland gewesen.

10:20  Den Herrn, deinen Gott, sollst du fürchten! Ihm sollst du dienen! An ihm sollst du hängen und mit seinem Namen schwören

10:21  Er ist dein Ruhm. Er ist dein Gott, der an dir jenes Große und Furchtbare getan, das du mit eigenen Augen gesehen.

10:22  In der Zahl von siebzig Seelen sind deine Väter nach Ägypten gezogen, und jetzt hat dich der Herr, dein Gott, an Menge gleich gemacht den Sternen des Himmels."

Chapter 11

11:1  "So liebe den Herrn, deinen Gott, und warte seines Amtes, seiner Gesetze, Gebote und Gebräuche!

11:2  Beachtet, daß dies jetzt nicht euren Kindern gilt! Sie haben die Zucht des Herrn, eures Gottes, nicht erlebt und nicht erfahren seine Größe, seine starke Hand und seinen ausgereckten Arm,

11:3  seine Zeichen und Taten, die er in Ägypten an Ägyptens König Pharao und seinem ganzen Land getan,

11:4  und was er getan an Ägyptens Heer, seinen Rossen und Wagen. Über sie hat der Herr des Schilfmeeres Wasser fluten lassen, als sie euch nachjagten; so vertilgte sie der Herr bis auf diesen Tag.

11:5  Und was er an euch in der Wüste getan bis zu eurer Ankunft an diesem Ort,

11:6  und was er getan an Datan und Abiram, den Söhnen des Rubensohnes Eliab, wie die Erde ihren Schlund aufgetan und sie dann verschlang inmitten von ganz Israel samt ihren Behausungen und Zelten und ihrem ganzen Gefolge.

11:7  Ihr dagegen sahet mit eigenen Augen all die Großtaten, die der Herr getan.

11:8  So achtet aller Gebote, die ich euch heute gebiete, damit ihr stark seid und das Land betretet und es einnehmt, das zu besetzen ihr hinüberschreitet,

11:9  und damit ihr lange lebet in dem Lande, das der Herr euren Vätern und ihrem Stamme zugeschworen, in dem Lande, das von Milch und Honig fließt!

11:10  Denn das Land, in das du ziehst, es zu besetzen, gleicht nicht dem Lande Ägypten, aus dem du gezogen, das du mit deiner Saat besätest und das du, wie einen Gemüsegarten, mit deinem Fuß bewässert hast.

11:11  Das Land, in das ihr hinüberzieht, es zu besetzen, ist ein Land mit Bergen und Tälern; vom Regen des Himmels trinkt es Wasser,

11:12  ein Land, für das der Herr, dein Gott, sorgt. Beständig ruhen des Herrn, deines Gottes, Augen auf ihm, vom Anfang bis zum Schluß des Jahres.

11:13  Gehorchet ihr treulich meinen Geboten, die ich euch heute gebiete, den Herrn, euren Gott, zu lieben und ihm von ganzem Herzen und aus ganzer Seele zu dienen,

11:14  dann gebe ich eurem Lande zur rechten Zeit Regen, Frühregen und Spätregen, daß du dein Korn, deinen Wein und dein Öl einheimsest.

11:15  Ich gebe auf deiner Flur Gras für dein Vieh, daß du essest und satt werdest.

11:16  Hütet euch, daß euer Herz nicht betört werde und ihr abfallet, anderen Göttern dienet und euch davor hinwerfet!

11:17  Sonst entbrennt des Herrn Zorn gegen euch, und er sperrt den Himmel. Kein Regen fällt, und die Scholle gibt ihre Ernte nicht mehr. Dann schwindet ihr rasch aus dem schönen Lande, das der Herr euch gibt.

11:18  Nehmt euch diese meine Worte zu Herzen und zu Gemüt! Bindet sie als Denkzeichen an eure Hand! Tragt sie als Marken zwischen euren Augen!

11:19  Lehrt sie eure Kinder, indem ihr davon redet, wenn du in deinem Hause weilst oder auf Reisen gehst, wenn du dich legst und wenn du aufstehst!

11:20  Schreibe sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore,

11:21  auf daß sich eure und eurer Kinder Tage mehren in dem vom Herrn euren Vätern zugeschworenen Land, wie die Tage des Himmels über der Erde!

11:22  Achtet ernstlich darauf, all diese Gebote, die ich gebiete zu tun, den Herrn, euren Gott, zu lieben, auf seinen Wegen zu wandeln und ihm anzuhängen!

11:23  Dann rottet der Herr all diese Völker vor euch aus, und ihr besiegt Völker, die größer und stärker als ihr.

11:24  Jeder Ort, den eure Fußsohle betritt, wird euer sein. Von der Wüste bis zum Libanon, vom Strome, dem Euphratstrom, bis ans Westmeer, das wird euer Gebiet sein.

11:25  Niemand besteht vor euch. Furcht und Schrecken legt vor euch der Herr, euer Gott, über das ganze Land, das ihr nach seiner Verheißung betretet.

11:26  Seht! Ich lege euch heute Segen und Fluch vor.

11:27  Den Segen, falls ihr gehorchet des Herrn, eures Gottes, Geboten, die ich euch heute gebiete.

11:28  Den Fluch, wenn ihr nicht gehorcht den Geboten des Herrn, eures Gottes, wenn ihr abweicht von dem Weg, den ich euch heute gebiete, und anderen Göttern nachlauft, die ihr nicht kanntet.

11:29  Bringt dich der Herr, dein Gott, in das Land, in das du ziehst, es zu besetzen, so erteile den Segen auf dem Berge Garizim und den Fluch auf dem Berge Ebal!

11:30  Liegen sie nicht jenseits des Jordans, westlich der Straße des Sonnenuntergangs, im Land der Kanaaniter, in der Steppe gegenüber Gilgal bei den Maulbeerbäumen?

11:31  Denn ihr überschreitet den Jordan, um vorzudringen und das Land zu besetzen, das euch der Herr, euer Gott, gibt. Habt ihr es besetzt und besiedelt,

11:32  dann achtet, all die Gesetze und Gebräuche zu halten, die ich euch heute vorlege!"

Chapter 12

12:1  "Dies sind die Gebote und Gebräuche. Achtet darauf, sie zu tun in dem Lande, das dir der Herr, deiner Väter Gott, zu eigen gibt, solange ihr im Lande lebt.

12:2  Vernichten sollt ihr all die Stätten, wo die von euch besiegten Völker ihren Göttern gedient, auf den hohen Bergen und den Hügeln und unter jedem immergrünen Baume!

12:3  Stürzt ihre Altäre! Zertrümmert ihre Steinmale! Verbrennen sollt ihr ihre heiligen Bäume! Fällen sollt ihr ihre Götterbilder! Tilgen sollt ihr ihren Namen von jenen Stätten!

12:4  Nicht also sollt ihr dem Herrn, eurem Gott, tun!

12:5  Besuchen sollt ihr die Stätte, die der Herr, euer Gott, aus irgendeinem eurer Stämme aussucht, seinen Namen dort einzusetzen: Kommt dorthin!

12:6  Dorthin bringt eure Brand- und Schlachtopfer, eure Zehnten und die Weihegabe eures Feldes, eure Gelübde, eure freiwilligen Gaben und die Erstlingswürfe eurer Rinder und Schafe!

12:7  Dort esset vor dem Herrn, eurem Gott, und tut euch gütlich samt euren Familien an allem Erwerb eurer Hände, mit dem dich der Herr, dein Gott, gesegnet hat!

12:8  Ihr sollt nicht so tun, wie wir jetzt hier tun! Jeder nämlich tut nach seinem Gutdünken.

12:9  Denn ihr seid noch nicht zur Ruhe gelangt und nicht zu dem Besitz, den dir der Herr, dein Gott, gibt.

12:10  Habt ihr aber den Jordan überschritten und wohnt in dem Lande, das euch der Herr, euer Gott, zu eigen gibt, und schafft er euch vor all euren Feinden ringsum Ruhe, und wohnt ihr sicher,

12:11  dann sollt ihr an den Ort, den der Herr, euer Gott, erwählt, seinen Namen dort wohnen zu lassen, alles bringen, was ich euch gebiete; eure Brand- und Schlachtopfer, eure Zehnten, die Weihegaben eures Feldes und alle eure erlesenen Gelübdeopfer, die ihr dem Herrn gelobet!

12:12  Seid fröhlich vor dem Herrn, eurem Gott, ihr, eure Söhne, Töchter, Knechte und Mägde samt dem Leviten, der in euren Ortschaften wohnt, weil er kein Erbteil hat wie ihr!

12:13  Hüte dich, deine Brandopfer an beliebigem Ort darzubringen!

12:14  Nur an dem Ort, den der Herr in irgendeinem deiner Stämme wählt, dort darfst du deine Brandopfer darbringen und dort all das tun, was ich dich heiße!

12:15  Aber nach Herzenslust darfst du in all deinen Ortschaften schlachten. Iß Fleisch nach des Herrn, deines Gottes, Segen, den er dir gibt! Der Unreine wie der Reine können es essen, wie den Hirsch und das Reh.

12:16  Nur das Blut darfst du nicht genießen. Du sollst es auf die Erde gießen wie Wasser!

12:17  Nicht darfst du in deinen Toren den Zehnten deines Korns, Weins und Öls verzehren, noch deiner Rinder oder Schafe erste Würfe, noch eines deiner versprochenen Gelübde, noch deine freiwilligen Gaben, noch die Weihegabe deines Feldes.

12:18  Nur vor dem Herrn, deinem Gott, kannst du es verzehren an dem Ort, den der Herr, dein Gott, erwählt, du, dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht und deine Magd samt dem Leviten, der in deinen Toren ist. Sei fröhlich mit allem Erwerb deiner Hand vor dem Herrn, deinem Gott!

12:19  Hüte dich, daß du den Leviten nicht verlässest, alle deine Tage in deinem Lande!

12:20  Erweitert der Herr, dein Gott, dein Gebiet, wie er dir verheilen, und du sprichst: 'Ich möchte Fleisch essen', weil dich nach Fleischgenuß gelüstet, so magst du Fleisch nach Herzenslust essen.

12:21  Ist dir der Ort zu entlegen, den der Herr, dein Gott, erwählt, seinen Namen dort einzusetzen, so schlachte, wie ich dir geboten, von deinen Rindern und Schafen, die dir der Herr gibt, und iß in deinen Toren nach Herzenslust!

12:22  Nur sollst du es essen, wie Hirsch und Reh gegessen werden! Der Unreine mag so gut wie der Reine davon essen.

12:23  Nur sei stark, daß du nicht das Blut genießest! Denn das Blut ist die Seele, und du darfst nicht mit dem Fleisch die Seele verzehren.

12:24  Du sollst es nicht genießen, sondern es auf die Erde gießen wie Wasser!

12:25  Du sollst es nicht genießen, auf daß es dir und deinen Kindern wohlergehe, wenn du tust, was recht ist in des Herrn Augen!

12:26  Nur deine heiligen Gaben und deine Gelübde darfst du nehmen; dann komm zu dem Ort, den der Herr erwählen wird!

12:27  Bereite auf dem Altar des Herrn, deines Gottes, deine Brandopfer, das Fleisch und das Blut! Das Blut deiner Schlachtopfer aber werde an den Altar des Herrn, deines Gottes, gegossen! Das Fleisch magst du essen.

12:28  Beobachte aufmerksam all diese Gebote, die ich dir gebiete, auf daß es dir und deinen Kindern ewig wohlergehe, wenn du tust, was gut und recht ist in des Herrn, deines Gottes, Augen!

12:29  Vertilgt der Herr, dein Gott, vor dir die Völker, die zu besiegen du dorthin ziehst, und hast du sie besiegt und dich in ihrem Lande angesiedelt,

12:30  so hüte dich und laß dich nicht von ihnen umgarnen, nachdem sie von dir vertilgt sind! Kümmere dich nicht um ihre Götter und frage nicht: 'Wie dienen diese Völker ihren Göttern? Also will auch ich tun.'

12:31  Du sollst nicht so tun mit dem Herrn, deinem Gott! Denn alles, was dem Herrn ein Greuel ist und was er haßt, tun sie ihren Göttern, verbrennen sie doch ihren Göttern sogar ihre Söhne und Töchter."

Chapter 13

13:1  "Alles, was ich gebiete, sollt ihr achten, es zu tun! Du sollst nichts hinzufügen und nichts davon abstreichen!

13:2  Tritt bei dir ein Prophet auf oder einer, der Träume hat, und bietet dir ein Zeichen oder Wunder an,

13:3  und das Zeichen oder Wunder trifft ein, das er dir vorausgesagt, und er spricht: 'Wir wollen anderen Göttern folgen, die du nicht kennst, und ihnen dienen',

13:4  so sollst du nicht auf die Worte jenes Propheten oder Träumers hören! Denn der Herr, euer Gott, versucht euch, um zu erkennen, ob ihr den Herrn, euren Gott, liebt von ganzem Herzen und aus ganzer Seele!

13:5  Dem Herrn, eurem Gott, sollt ihr folgen! Ihn sollt ihr fürchten! Seine Gebote sollt ihr halten! Auf seine Stimme sollt ihr hören! Ihm sollt ihr dienen und ihm anhangen!

13:6  Jener Prophet oder Träumer soll des Todes sein! Denn geraten hat er zum Abfall vom Herrn, eurem Gott, der euch aus Ägypterland geführt und dich aus dem Sklavenhaus befreit. Er wollte dich vom Weg lenken, auf dem der Herr, dein Gott, dir zu wandeln geboten. So tilge den Bösen aus deiner Mitte!

13:7  Will dein Bruder, deiner Mutter Sohn, dich heimlich bereden oder dein Sohn oder deine Tochter oder dein liebes Weib oder dein Freund, der dir ist wie dein Leben, mit den Worten: 'Laßt uns gehen und anderen Göttern dienen!', die dir und deinen Vätern unbekannt sind,

13:8  von den Göttern der Völker rings um euch her, den dir nahen oder fernen, von einem Ende der Erde bis zum anderen,

13:9  so sollst du ihm nicht willfahren noch ihm Gehör geben! Du sollst keinen Blick des Mitleids für ihn haben, noch seiner schonen, noch seine Schuld verheimlichen!

13:10  Nein! Du sollst ihn umbringen! Deine Hand soll zuerst gegen ihn sein, ihn zu töten, danach die Hand des ganzen Volkes!

13:11  Steinige ihn zu Tode! Denn er hat dich absprengen wollen vom Herrn, deinem Gott, der dich aus Ägypterland geführt, aus dem Sklavenhaus.

13:12  Ganz Israel soll es hören und sich fürchten, daß niemand mehr solch Schlimmes tue in deiner Mitte!

13:13  Hörst du in einer deiner Städte, die dir der Herr, dein Gott, zur Siedlung gibt:

13:14  Nichtswürdige Leute sind in deiner Mitte aufgekommen und haben die Insassen ihrer Stadt verführt mit den Worten: 'Laßt uns gehen und anderen Göttern dienen!', die ihr nicht kennt,

13:15  dann untersuche, forsche und frage genau! Und ist es wahr, ist die Sache richtig, ist in deiner Mitte solcher Greuel verübt worden,

13:16  dann sollst du die Insassen jener Stadt mit des Schwertes Schärfe töten! Banne sie und alles darin und ihr Vieh mit des Schwertes Schärfe!

13:17  All ihren Plunder sollst du auf ihren Markt tragen! Verbrenne die Stadt samt all ihrem Plunder gänzlich, wegen des Herrn, deines Gottes! Sie bleibe ewig ein Schutthügel und soll nimmer aufgebaut werden!

13:18  Nichts von dem Banngut soll an deiner Hand kleben, auf daß der Herr von seinem grimmen Zorn lasse, dir Erbarmen spende und dich erbarmend mehre, wie er deinen Vätern zugeschworen, falls du auf des Herrn, deines Gottes, Stimme hörst, alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, hältst und tust, was recht ist in den Augen des Herrn, deines Gottes!"

Chapter 14

14:1  "Kinder seid ihr dem Herrn, eurem Gott. Ihr sollt euch wegen eines Toten keine Einschnitte machen und euch keine Glatze scheren zwischen den Augen!

14:2  Denn du bist dem Herrn, deinem Gott, ein heiliges Volk. Dich erkor der Herr aus allen Völkern auf Erden zu seinem Eigenvolke.

14:3  Du sollst nichts Abscheuliches genießen.

14:4  Dies sind die Tiere, die ihr essen dürft: Rind, Schaf, Ziege,

14:5  Hirsch, Gazelle, Damhirsch, Steinbock, Antilope, Büffel und Rehbock.

14:6  Alle Vierfüßler, die gespaltene Klauen haben, und zwar beide Klauen ganz durchgespalten, und die zugleich unter den Vierfüßlern wiederkäuen, dürft ihr essen.

14:7  Dagegen dürft ihr von den Wiederkäuern mit ganz durchgespaltenen Klauen folgende nicht essen: das Kamel, den Hasen und den Klippdachs; denn sie sind zwar Wiederkäuer, haben aber keine durchgespaltenen Klauen. Sie seien euch unrein!

14:8  Ferner das Schwein. Es hat zwar gespaltene Klauen und sogar ganz durchgespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer. Unrein sei es euch! Ihr dürft ihr Fleisch nicht essen und ihr Aas nicht berühren.

14:9  Von allen im Wasser lebenden Tieren dürft ihr folgende essen: Ihr dürft essen alles, was Flossen und Schuppen hat.

14:10  Dagegen dürft ihr keines von denen essen, die weder Flossen noch Schuppen besitzen. Unrein seien sie euch!

14:11  Alle reinen Vögel dürft ihr essen.

14:12  Ihr dürft aber nicht von folgenden essen: von dem Adler, dem Bartgeier, dem Geier,

14:13  von der Weihe und dem Geschlechte der Falken,

14:14  dem ganzen Rabengeschlechte

14:15  von dem Strauß, der Schwalbe, der Möve und dem Habichtgeschlechte,

14:16  von dem Käuzchen, dem Uhu, der Eule,

14:17  von dem Pelikan, dem Erdgeier, dem Sturzpelikan,

14:18  von dem Storch, dem Regenpfeifergeschlechte, dem Wiedehopf, der Fledermaus!

14:19  Auch alles geflügelte Gewimmel sei euch unrein! Es darf nicht gegessen werden.

14:20  Alles reine Geflügel dürft ihr essen.

14:21  ihr dürft aber keinerlei Aas genießen. Dem Fremden in deiner Siedlung magst du es zu essen geben oder an einen Ausländer verkaufen. Denn du bist ein dem Herrn, deinem Gott, geheiligtes Volk. Du sollst nicht ein Böckchen in seiner Mutter Milch kochen.

14:22  Verzehnten sollst du Jahr für Jahr gewissenhaft deinen ganzen Ernteertrag, den das Feld hervorbringt!

14:23  Verzehre vor dem Herrn, deinem Gott, an der Stätte, die er auserwählt, um seinen Namen dort einwohnen zu lassen, den Zehnten deines Getreides, Weins und Öls und die Erstlingswürfe deiner Rinder und Schafe, auf daß du lernst, allzeit den Herrn, deinen Gott, zu fürchten!

14:24  Ist dir aber der Weg zu weit, daß du es nicht tragen kannst, weil die vom Herrn, deinem Gott, zur Einsetzung seines Namens erwählte Stätte zu weit von dir entfernt ist, und hat dich der Herr, dein Gott, gesegnet,

14:25  dann mach es zu Geld und nimm das Geld mit! Zieh nach der vom Herrn, deinem Gott, erwählten Stätte!

14:26  Kaufe für das Geld das, was du begehrst, Rinder und Schafe, Wein und Bier, alles, wozu dich dein Herz auffordert! Und genieße dort vor dem Herrn, deinem Gott, und sei fröhlich mit deinem Hause!

14:27  Den Leviten in deiner Siedlung solltest du nicht verlassen! Denn er hat bei dir kein Erbteil.

14:28  Jedes dritte Jahr sollst du den gesamten Zehnten aus deinem Ertrag ausscheiden! Dann leg ihn in deiner Siedlung nieder!

14:29  Dann kommen die Leviten, die weder Teil noch Erbe bei dir haben, die Fremdlinge, Waisen und Witwen in deine Siedlung und essen sich satt. Und dann segnet dich der Herr, dein Gott, in all deiner Händearbeit, die du tust."

Chapter 15

15:1  "In jedem siebten Jahre sollst du Erlaß üben!

15:2  Mit dem Erlaß ist es so: Kein Gläubiger darf ein Darlehen eintreiben, das er seinem Nächsten geliehen hat. Er soll es nicht eintreiben bei seinem Nächsten und Bruder, wenn man einen Erlaß von seiten des Herrn ausruft!

15:3  Beim Ausländer magst du es eintreiben. Aber was du bei deinem Bruder hast, sollst du nicht eintreiben!

15:4  Wohl sollte bei dir kein Armer sein, da der Herr dich reichlich segnet in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, zu eignem Besitze gibt,

15:5  falls du nur der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchest und darauf achtest, all diese Gebote zu tun, die ich dir heute gebiete.

15:6  Denn der Herr, dein Gott, segnet dich, wie er dir verheißen, daß du vielen Völkern leihen kannst, selbst aber nichts entlehnen mußt, und daß du über viele Völker herrschest, über dich aber keines herrscht.

15:7  Ist aber ein Armer bei dir, so sollst du nicht hartherzig sein gegen deinen Bruder in irgendeinem deiner Tore in deinem Lande, das der Herr, dein Gott, dir gibt! Verschließen sollst du nicht deine Hand vor deinem armen Bruder!

15:8  Öffnen sollst du ihm deine Hand und ihm genug leihen für seinen Mangel, was ihm gebricht!

15:9  Hüte dich, daß in deinem Herzen nicht der nichtsnutzige Gedanke entstehe: 'Das siebte Jahr, das Erlaßjahr, naht', und daß dein Auge mißgünstig sei auf deinen armen Bruder und du ihm nichts gebest! Denn sonst schreit er über dich zum Herrn, und dann ruht Sünde auf dir.

15:10  Geben sollst du ihm und nicht verdrießlich sein, wenn du ihm gibst! Denn um dessentwillen segnet dich der Herr, dein Gott, bei all deinem Tun und allem deinem Unternehmen!

15:11  Weil es nie in deinem Lande an Armen fehlt, darum gebiete ich dir also: Öffnen sollst du deine Hand deinem Bruder, dem Dürftigen und Armen in deinem Lande!

15:12  Verkauft sich dir einer deiner Brüder, Hebräer oder Hebräerin, diene er dir sechs Jahre! Im siebten Jahre sollst du ihn freilassen!

15:13  Und läßt du ihn frei, dann darfst du ihn nicht leer ziehen lassen.

15:14  Geben sollst du ihm gehörig von deinem Obst, deiner Tenne und deiner Kelter, womit dich der Herr, dein Gott, gesegnet hat! Davon sollst du ihm geben!

15:15  Gedenke, daß du Sklave gewesen im Ägypterlande und daß dich der Herr, dein Gott, befreit hat! Darum gebiete ich dir heute solches.

15:16  Sagt er aber zu dir: 'Ich gehe nicht von dir', da er dich und dein Haus liebt, weil ihm bei dir wohl ist,

15:17  dann nimm den Pfriemen und durchbohre ihm sein Ohr an der Tür! So wird er für immer dein Knecht! So sollst du auch mit deiner Magd tun!

15:18  Nicht schwer soll es dir fallen, wenn du ihn freiläßt! Denn er hat dir sechs Jahre ohne Taglöhners Lohn gedient. Dann segnet dich der Herr, dein Gott, in allem, was du tust.

15:19  Jeden männlichen Erstlingswurf unter deinen Rindern und Schafen sollst du dem Herrn, deinem Gott, weihen! Du sollst nicht mit dem Erstlingswurf deiner Rinder arbeiten und nicht den deiner Schafe scheren!

15:20  An der vom Herrn erwählten Stätte sollst du sie Jahr für Jahr mit deinem Hause essen vor dem Herrn, deinem Gott!

15:21  Sind sie aber bemakelt, sind sie lahm oder blind oder haben sie sonst einen schlimmen Makel, so darfst du sie nicht dem Herrn, deinem Gott, opfern.

15:22  In deinen Toren darfst du solche essen, ob du unrein oder rein bist, wie Reh und Hirsch.

15:23  Nur ihr Blut darfst du nicht genießen. Du sollst es auf die Erde wie Wasser gießen!"

Chapter 16

16:1  "Achte auf den Ährenmonat, daß du dem Herrn, deinem Gott, Passah haltest! Denn im Ährenneumond hat dich der Herr, dein Gott, bei Nacht aus Ägypten geführt.

16:2  Schlachte als Passahopfer für den Herrn, deinen Gott, Schafe und Rinder an der Stätte, die der Herr erwählt, um seinen Namen dort wohnen zu lassen!

16:3  Du sollst nichts Gesäuertes dazu essen! Du sollst sieben Tage darum ungesäuerte Brote, gemeine Kost essen! Denn in Hast bist du aus dem Ägypterland gezogen. Daß du des Tages deines Auszuges aus Ägypterland all dein Leben gedenkest!

16:4  Sieben Tage darf in deinem ganzen Bereich kein Sauerteig bei dir gesehen werden. Von dem am Abend des ersten Tages geopferten Fleisch darf nichts über die Nacht bis zum Morgen bleiben.

16:5  Du darfst nicht das Passah in einer deiner Ortschaften feiern, die dir der Herr, dein Gott, gibt.

16:6  Nur an der vom Herrn, deinem Gott, zur Wohnung seines Namens erwählten Stätte sollst du das Passah schlachten, am Abend bei Sonnenuntergang, um die Zeit deines Auszuges aus Ägypten!

16:7  Koch und iß es an der vom Herrn, deinem Gott, erwählten Stätte! Am anderen Morgen reise ab und gehe zu deinen Zelten!

16:8  Sechs Tage noch sollst du ungesäuerte Brote essen! Am siebten sei Festversammlung zu Ehren des Herrn, deines Gottes! Da darfst du keine Arbeit tun.

16:9  Abzählen sollst du dir sieben Wochen! Vom Anlegen der Sichel an die Halme sollst du anfangen, sieben Wochen zu zählen!

16:10  Dann halte dem Herrn, deinem Gott, das Wochenfest mit den freiwilligen Gaben, die deine Hand spendet, je nachdem dich der Herr, dein Gott, segnete

16:11  Sei fröhlich vor dem Herrn, deinem Gott, du, dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, der Levite in deiner Siedlung, der Fremdling, die Waise und die Witwe bei dir an der vom Herrn, deinem Gott, zur Wohnung seines Namens erwählten Stätte!

16:12  Gedenke, daß du in Ägypten Sklave gewesen bist! Halte sorgsam diese Gebote!

16:13  Das Laubhüttenfest sollst du sieben Tage feiern, wenn du den Ertrag deiner Tenne und Kelter einheimst!

16:14  Sei an diesem Feste fröhlich, du, dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, der Levite, der Fremdling, die Waise und die Witwe in deinen Toren!

16:15  Sieben Tage sollst du feiern ein Fest dem Herrn, deinem Gott, an der vom Herrn erwählten Stätte! Denn der Herr, dein Gott, segnet dich in all deinem Ertrag und bei allem Tun deiner Hände. Darum sei nur froh!

16:16  Dreimal im Jahr erscheine all dein Mannsvolk vor dem Herrn, deinem Gott, an der von ihm erwählten Stätte: am Fest der ungesäuerten Brote, am Wochenfest und am Laubhüttenfest! Man darf aber nicht leer vor dem Herrn erscheinen.

16:17  Jeder spende, was er geben kann, je nach dem Segen, den der Herr, dein Gott, dir gegeben!

16:18  Richter und Beamte sollst du dir einsetzen in all deinen Toren, die dir der Herr, dein Gott, gibt! Sie sollen das Volk gerecht richten!

16:19  Beugen darfst du nicht das Recht, noch parteiisch sein! Du darfst keine Geschenke annehmen. Denn das Geschenk blendet der Weisen Augen und verdreht die Worte der Gerechten.

16:20  Nur das Recht sollst du im Auge haben, auf daß du lebest und das Land besitzest, das der Herr, dein Gott, dir gibt!

16:21  Du sollst dir nicht als heiligen Pfahl irgendwelchen Baum einpflanzen neben des Herrn, deines Gottes, Altar, den du dir machen wirst!

16:22  Errichten sollst du dir kein Steinmal, was der Herr, dein Gott, haßt!"

Chapter 17

17:1  "Du darfst dem Herrn, deinem Gott, weder ein Rind noch ein Schaf opfern, an dem ein Makel, etwas Schlimmes ist! Denn das ist dem Herrn, deinem Gott, ein Greuel.

17:2  Findet sich bei dir in einem deiner Tore, die der Herr, dein Gott, dir gibt, ein Mann oder ein Weib, die tun, was dem Herrn, deinem Gott, mißfällt, und die seinen Bund übertreten,

17:3  die hingehen, anderen Göttern dienen und sich vor ihnen hinwerfen und vor der Sonne oder dem Mond oder dem ganzen Himmelsheer, was ich verbiete,

17:4  und wird es dir angezeigt und hörst du davon, dann untersuche es gründlich, und ist es wahr, ist die Sache richtig, ist dieses in Israel verübt worden,

17:5  dann führe jenen Mann oder jenes Weib, die so Schlimmes getan, zu deinen Toren hinaus, den Mann oder das Weib, und steinige sie zu Tode!

17:6  Auf die Aussage zweier oder dreier Zeugen soll den Tod erleiden, der sterben muß, nicht aber auf die Aussage nur eines Zeugen!

17:7  Die Zeugen sollen zuerst Hand an ihn legen, um ihn zu töten, danach das ganze Volk! So tilge das Schlimme aus deiner Mitte!

17:8  Fällt dir ein Urteil schwer bei einem Mord, einer Streitsache oder einem Schaden, überhaupt bei Streitsachen in deinen Toren, so mach dich auf und reise an die vom Herrn, deinem Gott, erwählte Stätte!

17:9  Geh zu den levitischen Priestern und zu dem Richter, der zu jener Zeit da ist! Befrage sie, daß sie dir den Urteilsspruch kundgeben!

17:10  Tu nach dem Spruch, den sie dir geben an der vom Herrn erwählten Stätte! Tu genauso, wie sie dich unterweisen!

17:11  Tu gemäß der Weisung, die sie dir geben und nach dem Rechtsspruch, den sie dir sagen! Weiche nicht von dem, den sie dir künden, nicht nach rechts und nicht nach links!

17:12  Wäre einer so vermessen, daß er auf den Priester nicht hörte, der dort im Dienst des Herrn, deines Gottes, steht, oder nicht auf den Richter hörte, der soll sterben! So tilge das Böse aus Israel,

17:13  auf daß es alles Volk höre und sich fürchte und fortan niemand vermessen handle!

17:14  Kommst du in das Land, das dir der Herr, dein Gott, gibt, und besetzest es und siedelst darin und sprichst du: 'Ich setze einen König über mich wie all die Völker rings um mich',

17:15  so sollst du zum König über dich nur den setzen, den der Herr, dein Gott, erwählt! Aus deiner Bruder Mitte sollst du über dich einen König setzen! Einen Fremden, der nicht dein Bruder ist, darfst du nicht über dich setzen.

17:16  Nur soll er sich nicht viele Rosse halten und nicht das Volk nach Ägypten zurückführen, um sich viele Rosse anzuschaffen! Der Herr hat euch gesagt: 'Ihr sollt nie wieder auf diesem Weg zurückkehren!'

17:17  Auch soll er sich nicht viele Weiber halten, damit sein Herz nicht abweiche! Auch Silber und Gold soll er sich nicht in Masse anhäufen!

17:18  Sobald er auf dem Königsthrone sitzt, mache er eine Abschrift dieser Lehre mit Erlaubnis der levitischen Priester in ein Buch!

17:19  Er habe es bei sich und lese sein Leben lang darin, auf daß er lerne, den Herrn, seinen Gott zu fürchten und alle Worte dieser Lehre und dieser Gesetze zu achten und zu tun,

17:20  auf daß sich sein Herz nicht über seine Brüder erhebe und nicht von diesem Gebote weiche, weder nach rechts noch nach links, damit er und seine Söhne lange in Israel regieren!"

Chapter 18

18:1  "Den levitischen Priestern, dem ganzen Levitenstamm, soll kein Erbteil sein, wie dem anderen Israel! Sie sollen die Mähler des Herrn und das ihm Zugeeignete essen!

18:2  Aber Erbteil soll ihm nicht werden inmitten seiner Brüder! Der Herr ist sein Erbteil, wie er ihm verheißen hat.

18:3  Dies sind die Gebühren der Priester vom Volke, von denen, die Opfer bringen. Sei es Rind oder Schaf, so gebe man dem Priester den Bug, die Kinnbacken und den Magen!

18:4  Den ersten Abhub deines Kornes, Weines und Öles sowie den ersten Abhub deiner Schafschur sollst du ihm geben!

18:5  Denn ihn hat der Herr, dein Gott, aus all deinen Stämmen erwählt, damit er und seine Söhne allzeit dastehen, im Namen des Herrn zu amten.

18:6  Kommt ein Levite aus einem deiner Tore aus ganz Israel, wo er weilt, im Drange seines Herzens an die vom Herrn erwählte Stätte

18:7  und amtet er im Namen des Herrn, seines Gottes, so gut wie alle seine Brüder, die Leviten, die dort vor dem Herrn stehen,

18:8  dann soll er den gleichen Teil genießen wie sie, ungeachtet der Gaben seiner Bekannten!

18:9  Kommst du in das Land, das dir der Herr, dein Gott, gibt, so darfst du nicht lernen, die Greuel jener Völker nachzuahmen!

18:10  Bei dir darf sich niemand finden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, niemand, der Wahrsagerei oder geheime Künste oder Zauberei treibt,

18:11  kein Geisterbanner, niemand, der einen Toten- oder Wahrsagergeist befragt, kein Totenbeschwörer!

18:12  Denn wer solches tut, ist dem Herrn ein Greuel, und der Herr, dein Gott, wird sie vor dir ob dieser Greuel vertreiben.

18:13  Sei ungeteilt bei dem Herrn, deinem Gott!

18:14  Denn diese Völker, die du besiegst, hören auf Zeichendeuter und Wahrsager. Dir aber gestattet der Herr, dein Gott, das nicht.

18:15  Einen Propheten wie mich läßt der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, erstehen. Auf diesen sollt ihr hören!

18:16  Du hastja vom Herrn, deinem Gott, am Versammlungstag am Horeb verlangt: 'Nicht weiter will ich des Herrn, meines Gottes, Stimme hören und dies große Feuer nicht mehr sehen, daß ich nicht sterbe.'

18:17  Damals sprach zu mir der Herr: 'Gut ist, was sie reden.

18:18  Ich lasse aus ihrer Brüder Mitte einen Propheten wie dich erstehen und lege ihm meine Worte in den Mund. Er kündet ihnen alles, was ich ihm befehle.

18:19  Hört aber jemand nicht auf meine Worte, die er in meinem Namen kündet, den ziehe ich zur Rechenschaft.

18:20  Doch der Prophet, der sich vermißt, in meinem Namen etwas zu künden, was ich ihm nicht zu künden aufgetragen, und der im Namen anderer Götter redet, ein solcher Prophet sei des Todes!'

18:21  Und denkst du: 'Wie sollen wir wissen, welches Wort der Herr nicht geredet hat?',

18:22  So wisse: Wenn ein Prophet in des Herrn Namen redet, und das Wort erfüllt sich nicht und trifft nicht ein, das ist ein Wort, das der Herr nicht gesprochen hat. Vermessentlich hat es der Prophet gesprochen. Davor sollst du nicht bangen."

Chapter 19

19:1  "Rottet der Herr, dein Gott, die Völker aus, deren Land dir der Herr, dein Gott, gibt, besiegst du sie und siedelst du in ihren Städten und Häusern,

19:2  dann sollst du dir drei Städte aussondern in deinem Land, das dir der Herr, dein Gott, zu eigen gibt!

19:3  Du sollst dir den Weg herrichten; dann teile in drei Kreise das Gebiet deines Landes, das dir der Herr, dein Gott, zu eigen gibt, daß dorthin jeder Totschläger fliehe!

19:4  So sei es mit dem Totschläger, der dorthin flieht und leben bleibt: Wer seinen Nächsten unabsichtlich tötet, und er hat ihn früher nicht gehaßt,

19:5  geht er etwa mit seinem Nächsten in den Wald, Holz zu fällen, und seine Hand holt mit der Axt aus, den Baum zu fällen, und das Eisen fährt vom Stiele und trifft seinen Nächsten tödlich, der soll in eine dieser Städte fliehen und leben bleiben!

19:6  Damit nicht der Bluträcher erhitzten Gemütes dem Totschläger nachsetzen ihn einhole, weil der Weg zu weit ist, und ihn totschlage! Und doch ist er nicht des Todes schuldig, weil er ihn früher nicht gehaßt hat.

19:7  Deshalb gebiete ich dir: Aussondern sollst du dir drei Städte!

19:8  Erweitert der Herr, dein Gott, dein Gebiet, wie er deinen Vätern zugeschworen, und gibt er dir das ganze Land, das er deinen Vätern verheißen,

19:9  dann füge dir zu diesen dreien noch drei Städte, sofern du dies ganze Gesetz beachtest und tust, was ich dir heute gebiete, den Herrn, deinen Gott, allzeit zu lieben und in seinen Wegen zu wandeln!

19:10  Daß in deinem Lande, das dir der Herr, dein Gott, zu eigen gibt, kein unschuldig Blut vergossen werde, und daß keine Blutschuld auf dir laste!

19:11  Haßt aber jemand seinen Nächsten, lauert er ihm auf, überfällt ihn und schlägt ihn, daß er stirbt, und flieht er in eine dieser Städte,

19:12  dann sollen die Ältesten seiner Stadt ihn von dort abholen und dem Bluträcher ausliefern, damit er sterbe!

19:13  Dein Auge soll kein Mitleid mit ihm kennen: Schaffe des Unschuldigen Blut aus Israel, damit es dir wohlergehe!

19:14  Verrücken sollst du nicht deines Nächsten Grenzen, die die Vorfahren gezogen, auf deinem Besitze, den du bekommst in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, zu eigen gibt!

19:15  Ein Zeuge allein darf nicht gegen jemanden auftreten bei einem Verbrechen oder einem Vergehen oder bei einer Verfehlung, die er tut! Erst auf die Aussage zweier oder dreier Zeugen wird eine Sache bestätigt.

19:16  Tritt ein frevelhafter Kläger gegen jemanden auf, ihn fälschlich anzuklagen,

19:17  dann sollen die beiden streitenden Männer hintreten vor den Herrn, die Priester und die Richter, die in jenen Tagen da sind!

19:18  Die Richter sollen genau nachforschen! Ist der Kläger ein lügnerischer Kläger, der Lügen gegen seinen Bruder aussagt,

19:19  dann tut ihm, was er seinem Bruder zu tun gedacht! So tilge das Böse aus deiner Mitte!

19:20  Dann hören es die übrigen, fürchten sich und tun fortan nicht mehr so Schlimmes in deiner Mitte.

19:21  Dein Auge soll kein Erbarmen kennen! Person um Person! Aug' um Aug'! Zahn um Zahn! Hand um Hand! Fuß um Fuß!"

Chapter 20

20:1  "Ziehst du gegen deinen Feind zu Felde und siehst du Rosse und Wagen und Fußvolk, zahlreicher als du, dann sollst du dich nicht vor ihnen fürchten! Denn der Herr, dein Gott, ist mit dir, der dich aus dem Ägypterland geführt.

20:2  Zieht ihr in den Kampf, dann trete der Priester vor, rede zum Volk

20:3  und spreche zu ihnen: 'Höre, Israel! Ihr beginnt jetzt den Kampf mit euren Feinden. Nicht werde euer Herz weich! Fürchtet euch nicht! Erschrecket nicht vor ihnen!

20:4  Der Herr, euer Gott, zieht mit euch, streitet gegen eure Feinde für euch und gibt euch den Sieg.'

20:5  Die Ordner aber sollen zum Volke sprechen: 'Wer hat ein neues Haus gebaut und noch nicht eingeweiht? Er trete ab und gehe heim, damit er nicht in der Schlacht falle und ein anderer es einweihe!

20:6  Wer hat einen Weinberg gepflanzt und ihn nicht genossen? Er trete ab und gehe heim, damit er nicht in der Schlacht falle und ein anderer ihn genieße!

20:7  Wer hat sich ein Weib verlobt und noch nicht heimgeführt? Er trete ab und gehe heim, damit er nicht in der Schlacht falle und ein anderer sie heimführe!'

20:8  Dann sollen die Ordner weiter zu dem Volke sprechen: 'Wer ist furchtsam und weichen Herzens? Er trete ab und gehe heim, damit er nicht seiner Brüder Herz verzagt mache wie das seine!'

20:9  Sind die Ordner mit ihrer Ansprache an das Volk fertig, dann soll man Truppenführer an die Spitze des Volkes stellen!

20:10  Gehst du an die Belagerung einer Stadt, dann biete ihr den Frieden!

20:11  Und antwortet sie dir friedfertig und öffnet sie dir, dann soll dir alles Volk darin fronpflichtig und dienstbar werden!

20:12  Ergibt sie sich aber nicht, sondern kämpft sie mit dir, dann belagere sie!

20:13  Gibt sie der Herr, dein Gott, in deine Hand, dann töte alles an Männern darin mit der Schärfe des Schwertes!

20:14  Die Weiber aber, die Kinder, das Vieh und was sonst in der Stadt, all ihr Beutegut, darfst du plündern. So genieße deiner Feinde Beute, die dir der Herr, dein Gott, gibt!

20:15  Also sollst du mit all den Städten tun, die weit weg von dir sind und nicht zu den Städten dieser Völker gehören!

20:16  Doch in den Städten dieser Völker, die dir der Herr, dein Gott, zu eigen gibt, sollst du keinen Hauch leben lassen!

20:17  Du sollst sie bannen! Die Chittiter, Amoriter, Kanaaniter, Periziter, Chiwiter und Jebusiter, wie dir der Herr, dein Gott, befiehlt,

20:18  damit sie euch nicht lehren, nach all ihren Greueln zu tun, die sie zu Ehren ihrer Götter tun! Ihr würdet gegen den Herrn, euren Gott, sündigen.

20:19  Belagerst du eine Stadt lange Zeit und brennst du sie und willst du sie erobern, dann darfst du nicht ihre Bäume vernichten, indem du die Axt daran legst. Du darfst vielmehr davon essen. Sie selbst aber darfst du nicht fällen! Sind die Bäume des Feldes Menschen, daß sie von dir belagert werden mußten?

20:20  Nur Bäume, von denen du weißt, daß sie keine eßbaren Früchte tragen, darfst du roden und fällen, um Belagerungswerke zu bauen gegen die Stadt, die mit dir streitet, bis sie fällt."

Chapter 21

21:1  "Wird in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, zu eigen gibt, jemand erschlagen auf dem Felde liegend gefunden, und man weiß nicht, wer ihn erschlagen,

21:2  dann sollen deine Ältesten, und zwar deine Richter, hinausgehen und bis zu den Städten messen, die rings um den Erschlagenen sind!

21:3  Aus der Stadt, die dem Erschlagenen zunächst liegt, sollen die Ältesten dieser Stadt eine junge Kuh nehmen, mit der noch nicht gearbeitet worden ist und die noch an keinem Joch gezogen hat!

21:4  Dann sollen die Ältesten dieser Stadt die junge Kuh in einen steinigen Bachgrund führen, wo nicht geackert und gesät wird! Und sie sollen dort in dem steinigen Bachgrunde der jungen Kuh das Genick brechen!

21:5  Darauf sollen die Priester, die Levitensöhne, herantreten; denn sie hat der Herr, dein Gott, erwählt, ihm zu amten und mit des Herrn Namen zu segnen, und nach ihrem Ausspruche soll über jeden Streit und Schaden entschieden werden!

21:6  Aus jener Stadt, die dem Erschlagenen am nächsten ist, sollen alle Ältesten über der jungen Kuh, der in dem steinigen Bachgrunde das Genick gebrochen worden, ihre Hände waschen

21:7  und sollen laut sprechen: 'Nicht haben unsere Hände dieses Blut vergossen, und unsere Augen haben es nicht gesehen!

21:8  Vergib, Herr, Deinem Volke Israel, das Du erlöst, und lege nicht Deinem Volke Israel unschuldig Blut auf!' So wird die Blutschuld ihnen gesühnt.

21:9  So sollst du selbst unschuldig vergossenes Blut tilgen aus deiner Mitte! Denn du sollst tun, was recht ist in den Augen des Herrn!

21:10  Ziehst du gegen deinen Feind zu Feld, und gibt der Herr, dein Gott, ihn in deine Hand, und machst du von ihm Gefangene

21:11  und erblickst du unter den Gefangenen ein Weib, schön von Gestalt, und wirst du von Liebe zu ihr ergriffen und möchtest du sie dir zum Weibe nehmen,

21:12  dann bringe sie in dein Haus, daß sie ihr Haupt enthülle, ihre Nägel schneide,

21:13  ihre Gefangenentracht ablege, in deinem Haus bleibe und Vater und Mutter einen Monat betrauere! Dann darfst du zu ihr eingehen und sie ehelichen, daß sie dein Weib sei.

21:14  Gefällt sie dir aber nicht mehr, dann gib sie ganz frei! Keinesfalls darfst du sie um Geld verkaufen. Du darfst gegen sie nicht roh sein, weil du sie geschwächt hast.

21:15  Hat ein Mann zwei Frauen, die eine bevorzugt, die andere zurückgesetzt, und gebären ihm beide Söhne, die bevorzugte und die zurückgesetzte, und stammt der erstgeborene Sohn von der zurückgesetzten,

21:16  und setzt der Mann seine Söhne zu Erben ein über alles, was sein ist, dann darf er nicht dem Sohne der Bevorzugten vor dem Sohne der Zurückgesetzten, dem Erstgeborenen, die Rechte des Erstgeborenen geben.

21:17  Er muß den Erstgeborenen, den Sohn der Zurückgesetzten, anerkennen und ihm von allem, was sich bei ihm findet, zwei Drittel geben. Denn dieser ist der Erstling seiner Kraft. Ihm gehört das Erstgeburtsrecht.

21:18  Hat jemand einen mißratenen und widerspenstigen Sohn, der nicht die Stimme des Vaters und der Mutter hört, wenn sie ihn zurechtweisen, und der ihnen nicht gehorcht,

21:19  so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen und vor die Ältesten seiner Stadt führen, zum Tor seines Ortes!

21:20  Sie sollen zu den Ältesten seiner Stadt sagen: 'Dieser unser Sohn ist mißraten und widerspenstig, er hört nicht auf unsere Stimme; er ist ein Schlemmer und Säufer!'

21:21  Dann sollen ihn alle Männer seiner Stadt zu Tode steinigen! So tilge das Böse aus deiner Mitte! Ganz Israel soll es hören und sich fürchten!

21:22  Liegt auf jemand eine Schuld, ein todeswürdiges Verbrechen, und wird er hingerichtet und hängst du ihn an einen Baum,

21:23  so darf sein Leichnam nicht über Nacht an dem Baume bleiben; du mußt ihn begraben noch am gleichen Tage. Denn ein Gehängter ist ein Gottesfluch. Du darfst dein Land nicht verunreinigen, das dir der Herr, dein Gott, zu eigen gibt."

Chapter 22

22:1  "Nicht sollst du mit ansehen, wie deines Bruders Rind oder Schaf irreläuft! Stiehl dich nicht davor beiseite! Du sollst sie deinem Bruder zurücktreiben!

22:2  Wohnt dein Bruder nicht nahe bei dir oder ist er dir nicht bekannt, so nimm es in dein Haus und behalt's bei dir, bis es dein Bruder sucht! Dann gib es ihm zurück!

22:3  Ebenso sollst du mit seinem Esel tun, mit seinem Gewande und mit allem, was deinem Bruder abhanden gekommen und was du gefunden hast! Nicht darfst du dich davor beiseitestehlen.

22:4  Siehst du deines Bruders Esel oder Rind auf dem Wege zusammenbrechen, so darfst du dich ihm nicht versagen. Du mußt sie ihm aufrichten.

22:5  Ein Weib soll keine Männertracht tragen! Ein Mann keine Weiberkleider anziehen! Wer solches tut, ist dem Herrn, deinem Gott, ein Greuel.

22:6  Triffst du auf der Wanderung auf einem Baume oder am Boden ein Vogelnest mit Jungen oder Eiern, und sitzt die Mutter auf den Jungen oder Eiern, dann darfst du nicht die Mutter mitsamt den Jungen nehmen.

22:7  Die Mutter sollst du fliegen lassen, die Jungen aber kannst du dir nehmen, auf daß es dir wohlergehe und du lange lebest!

22:8  Baust du ein neues Haus, so mach deinem Dach ein Geländer, daß du nicht Blutschuld auf dein Haus ladest, wenn jemand herabfiele.

22:9  In einen Weinberg sollst du nicht zweierlei pflanzen! Sonst wird der volle Ertrag, die Anlage, die du machst, und der Weinbergsertrag, etwas Geweihtes.

22:10  Pflügen sollst du nicht mit Rind und Esel zusammen!

22:11  Du sollst kein Zeug anlegen, Gewebe aus Wolle und Flachs!

22:12  Quasten sollst du dir an die Zipfel deines Mantels machen, in den du dich hüllst!

22:13  Führt jemand ein Weib heim und wohnt ihr bei, und spürt er Widerwillen gegen sie,

22:14  tut ihr Unbill durch Worte an und bringt sie in üblen Ruf und sagt: 'Ich habe dieses Weib heimgeführt; dann nahte ich mich ihr. Ich habe sie aber nicht als Jungfrau erfunden',

22:15  da sollen des Mädchens Eltern die Zeichen der Jungfrauschaft des Mädchens nehmen und vor die Ältesten der Stadt zum Tor bringen!

22:16  Der Vater des Mädchens sage zu den Ältesten: 'Ich habe meine Tochter diesem Manne zum Weibe gegeben, und da er Widerwillen gegen sie spürt,

22:17  tut er ihr Unbill durch Worte an und sagt: "Ich habe deine Tochter nicht als Jungfrau erfunden", hier aber sind die Jungfernzeichen meiner Tochter!' Dann sollen sie das Bettuch vor den Ältesten der Stadt ausbreiten!

22:18  Daraufhin sollen die Ältesten jener Stadt den Mann nehmen und ihn züchtigen!

22:19  Auch sollen sie ihn um hundert Silberlinge büßen und sie dem Vater des Mädchens geben! Denn er hat eine Jungfrau Israels in bösen Ruf gebracht. Sie soll sein Weib bleiben! Er kann sich im ganzen Leben nicht von ihr scheiden.

22:20  Ist aber solche Nachrede wahr und kann die Jungfrauschaft des Mädchens nicht erwiesen werden,

22:21  dann führe man das Mädchen vor ihres Vaterhauses Tür, und die Leute aus ihrer Stadt sollen sie zu Tode steinigen! Denn sie hat eine Schandtat in Israel getan. Sie hat Unzucht getrieben in ihres Vaters Haus. So tilge das Böse aus deiner Mitte!

22:22  Wird ein Mann bei einer verheirateten Frau liegend betroffen, so sollen beide sterben, der Mann, der dem Weibe beiwohnt, und das Weib! So tilge das Böse aus Israel!

22:23  Trifft ein Mann eine verlobte Jungfrau innerhalb der Stadt und wohnt ihr bei,

22:24  so führt beide zum Tor jener Stadt und steinigt sie zu Tod, das Mädchen, weil es in der Stadt nicht geschrieen, und den Mann, weil er seines Nächsten Weib geschwächt hat! So tilge das Böse aus deiner Mitte!

22:25  Trifft aber der Mann die verlobte Jungfrau auf freiem Felde, und der Mann packt sie und wohnt ihr bei, so soll der Mann allein sterben, der ihr beigewohnt!

22:26  Dem Mädchen sollst du nichts tun! Am Mädchen haftet kein todeswürdiges Vergehen. Es ist so, wie wenn jemand seinen Nächsten überfällt und totschlägt.

22:27  Denn da er sie auf freiem Felde getroffen, kann die verlobte Jungfrau geschrieen haben; aber niemand ist ihr zu Hilfe gekommen.

22:28  Trifft jemand eine unverlobte Jungfrau, ergreift sie, wohnt ihr bei, und er wird ausfindig gemacht,

22:29  So gebe der Mann, der ihr beigewohnt, dem Vater des Mädchens fünfzig Silberlinge! Sie aber soll sein Weib sein, weil er sie geschwächt hat! Sein ganzes Leben lang kann er sie nicht entlassen."

Chapter 23

23:1  "Niemand darf seines Vaters Weib heiraten, noch seines Vaters Laken aufheben.

23:2  In des Herrn Gemeinde darf nicht eintreten, wer durch Zerquetschung verstümmelt ist oder durch Abschneiden der Röhre.

23:3  In des Herrn Gemeinde darf kein Bastard eintreten. Auch nicht das zehnte Glied von einem solchen darf in des Herrn Gemeinde eintreten.

23:4  Kein Ammoniter noch Moabiter darf in des Herrn Gemeinde eintreten. Auch das zehnte Glied von ihnen darf nicht in des Herrn Gemeinde eintreten.

23:5  Denn, als ihr aus Ägypten gezogen, sind sie euch nicht mit Brot und Wasser entgegengekommen. Auch hat man gegen dich den Beorsohn Bileam aus Petor in Mesopotamien verdingt, dich zu verfluchen.

23:6  Aber der Herr, dein Gott, hat nicht auf Bileam hören wollen. Dir verwandelte der Herr, dein Gott, den Fluch in Segen. Denn der Herr, dein Gott, liebt dich.

23:7  Niemals sollst du ihr Wohl und ihr Glück fördern, solange du lebst!

23:8  Die Edomiter sollst du nicht verabscheuen! Denn sie sind deine Brüder. Auch die Ägypter sollst du nicht verabscheuen! Denn Gast bist du in ihrem Lande gewesen.

23:9  Kinder, die ihnen geboren werden, dürfen im dritten Gliede in des Herrn Gemeinde eintreten.

23:10  Ziehst du gegen deine Feinde, so hüte dich vor allem Ungehörigen!

23:11  Ist einer unter dir, der unrein wäre durch nächtlichen Zufall, so gehe er vor das Lager! Er darf nicht in das Lager hereinkommen.

23:12  Erst wenn er sich gegen Abend gewaschen hat, darf er um Sonnenuntergang in das Lager kommen.

23:13  Dir soll ein Platz außerhalb des Lagers sein! Dort tritt aus!

23:14  In deinem Gürtel sollst du einen Spaten tragen! Grabe damit ein Loch, wenn du draußen niederkauern mußt, und bedecke wieder deinen Kot!

23:15  Denn der Herr, dein Gott, schreitet mitten durch dein Lager, dich zu schützen und dir deine Feinde preiszugeben. Darum sei dein Lager heilig, auf daß er nichts Widerliches an dir bemerke und sich nicht von dir wende!

23:16  Einen Sklaven, der vor seinem Herrn sich zu dir rettet, sollst du seinem Herrn nicht ausliefern!

23:17  Er soll bei dir bleiben, in deiner Mitte, an dem Orte, den er wählt in einem deiner Tore, wo es ihm gefällt! Du sollst ihn nicht plagen!

23:18  Bei Israels Mädchen darf es keine Geweihte geben und bei den israelitischen Knaben keinen Geweihten.

23:19  Du sollst nicht eines Gelübdes wegen Hurenlohn oder Hundegeld in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen! Denn beides ist dem Herrn, deinem Gott, ein Greuel.

23:20  Du sollst von deinen Brüdern keinen Zins nehmen, weder Zins für Geld noch für Speise noch Zins für irgend etwas Leihbares!

23:21  Vom Ausländer darfst du Zins nehmen, aber von deinen Brüdern nicht fordern, auf daß dich der Herr, dein Gott, in all deiner Hände Werk segne in dem Lande, in das du kommst, es zu besetzen.

23:22  Machst du dem Herrn, deinem Gott, ein Gelübde, so sollst du nicht zögern, es zu erfüllen! Denn sonst fordert es der Herr von dir, und du wärest einer Sünde schuldig.

23:23  Meidest du das Geloben, so bist du keiner Sünde schuldig.

23:24  Was aber über deine Lippen kommt, sollst du halten! Tu also, wie du dem Herrn, deinem Gott, freiwillig gelobt und was du mündlich versprochen hast!

23:25  Kommst du in deines Nächsten Weinberg, so iß dich satt an Trauben nach Herzenslust! Aber du darfst nichts in dein Gefäß tun! Kommst du in die Halmfrucht deines Nächsten, so pflücke Ähren mit der Hand! Aber du darfst nicht die Sichel über deines Nächsten Halmfrucht schwingen."

Chapter 24

24:1  "Ein Mann nimmt ein Weib und heiratet sie. Sie findet aber nicht Gunst in seinen Augen, weil er an ihr etwas Abstoßendes entdeckt. So schreibt er ihr einen Scheidebrief, händigt ihn ihr aus und entläßt sie aus seinem Hause.

24:2  Sie aber geht nach dem Weggang aus seinem Hause hin und wird eines anderen Mannes.

24:3  Dieser zweite Mann aber schreibt ihr auch einen Scheidebrief, weil er ihr abgeneigt ist, händigt ihn ihr aus und entläßt sie aus seinem Hause, oder der zweite Mann stirbt, der sie zum Weib nimmt.

24:4  Nun kann sie ihr erster Mann, der sie entlassen, nicht wieder zum Weibe nehmen, nachdem sie unrein geworden ist. Denn ein Greuel ist das vor dem Herrn. Du aber sollst das Land nicht beflecken, das dir der Herr, dein Gott, zu eigen gibt!

24:5  Nimmt jemand ein neues Weib, so braucht er nicht mit dem Heere auszuziehen. Er gehört nicht dazu. Er soll ein Jahr für sein Haus frei sein, damit er sein Weib erfreue, das er genommen!

24:6  Man soll nicht die Handmühle, und zwar den oberen Mühlstein, pfänden; denn damit pfändet man das Leben!

24:7  Wird einer dabei ertappt, wie er einen seiner Brüder, einen Israeliten, stiehlt, ihn versklavt und verkauft, so soll ein solcher Dieb sterben! Tilge das Böse aus deiner Mitte!

24:8  Nimm dich in acht bei der Plage des Aussatzes, daß du genau all die Weisungen achtest und sie befolgst, die euch die levitischen Priester lehren! Wie ich ihnen befohlen, so sollt ihr sorgfältig verfahren!

24:9  Bedenke, was der Herr, dein Gott, unterwegs an Mirjam tat, auf eurem Zuge aus Ägypten!

24:10  Borgst du deinem Nächsten, dann darfst du nicht sein Haus betreten, um von ihm ein Pfand zu erheben.

24:11  Draußen sollst du stehenbleiben! Der Mann, dem du geborgt, soll dir das Pfand herausbringen!

24:12  Ist es ein armer Mann, dann lege dich nicht schlafen mit seinem Pfande!

24:13  Du sollst ihm das Pfand bei Sonnenuntergang zurückgeben, damit er sich in seinem Mantel schlafen lege und dich segne! Dann hast du ein Verdienst vor dem Herrn, deinem Gott.

24:14  Einen armen und bedürftigen Taglöhner sollst du nicht drücken, sei er von deinen Brüdern oder von den Fremdlingen in deinem Land und in deinen Toren bei dir!

24:15  Du sollst ihm seinen Lohn noch am selben Tage geben, bevor die Sonne darüber untergeht! Denn er ist arm und verlangt sehnlich danach. Sonst ruft er den Herrn gegen dich an, und Sünde ist an dir.

24:16  Väter sollen nicht wegen der Kinder getötet werden und Kinder nicht wegen der Väter! Jeder sterbe nur für seine Schuld!

24:17  Das Recht eines Fremdlings und einer Waise sollst du nicht beugen! Du sollst nicht das Kleid einer Witwe pfänden!

24:18  Bedenke, daß du in Ägypten Sklave gewesen und daß dich der Herr, dein Gott, daraus befreit hat! Darum gebiete ich dir, so zu tun.

24:19  Hältst du auf dem Felde deine Ernte und vergißt du eine Garbe auf dem Felde, dann sollst du nicht zurückkehren, sie zu holen! Sie soll den Fremdlingen, Waisen und Witwen gehören, auf daß dich der Herr, dein Gott, bei allem Tun deiner Hände segne!

24:20  Schüttelst du deine Ölbäume, dann sollst du nicht die Zweige hinterher abklopfen! Den Fremdlingen, Waisen und Witwen sollen sie eigen sein!

24:21  Hältst du Lese in deinem Weinberg, dann sollst du nicht hinterher Nachlese halten! Den Fremdlingen, Waisen und Witwen soll es eigen sein!

24:22  Bedenke, daß du in Ägypten Sklave gewesen! Darum gebiete ich dir, also zu tun."

Chapter 25

25:1  "Ist Streit zwischen Männern, und treten sie vor Gericht, dann richte man sie! Den Unschuldigen spreche man frei und verurteile den Schuldigen!

25:2  Verdient der Schuldige Schläge, dann lasse ihn der Richter hinlegen und ihm vor ihm Schläge geben seines Frevels wegen zur Genüge an Zahl.

25:3  Vierzig Hiebe lasse er ihm geben, aber nicht mehr, damit dein Bruder nicht vor deinen Augen zerfleischt würde, versetzte man ihm noch mehr Hiebe.

25:4  Du sollst einem Rinde beim Dreschen keinen Maulkorb anlegen!

25:5  Leben Brüder beisammen und stirbt einer von ihnen, ohne daß er einen Sohn gehabt, so soll die Frau des Verstorbenen nicht nach auswärts eines fremden Mannes werden! Ihr Schwager soll zu ihr eingehen! Er nehme sie sich zum Weibe und leiste ihr die Schwagerpflicht!

25:6  Der Erstgeborene, den sie gebiert, komme auf den Namen seines verstorbenen Bruders, daß nicht sein Name in Israel erlösche!

25:7  Hat aber der Mann keine Lust, seine Schwägerin zu heiraten so gehe seine Schwägerin an das Tor zu den Ältesten und spreche: 'Mein Schwager weigert sich, seines Bruders Namen in Israel zu erhalten! Er will mir die Schwagerpflicht nicht leisten.'

25:8  Da sollen ihn die Ältesten seiner Stadt vorladen und ihm zureden! Bleibt er aber dabei und sagt: 'Ich habe keine Lust, sie zu nehmen',

25:9  so trete seine Schwägerin in Gegenwart der Ältesten zu ihm, ziehe ihm den Schuh vom Fuße, speie ihm ins Angesicht, hebe an und sage: 'Also ergehe es jedermann, der seines Bruders Haus nicht aufbauen will!'

25:10  Und sein Name heiße in Israel: 'Elender Barfüßer'!

25:11  Raufen zwei Brüder miteinander, und eilt das Weib des einen herbei, ihren Mann zu befreien aus der Hand dessen, der ihn schlägt, und packt sie ihn mit der Hand an den Schamteilen,

25:12  dann haue ihr schonungslos die Hand ab!

25:13  In deiner Tasche sollst du nicht zweierlei Gewichtssteine tragen, einen größeren und einen kleineren!

25:14  In deinem Hause sollst du nicht zweierlei Scheffel haben, einen größeren und einen kleineren!

25:15  Nur volles und richtiges Gewicht sollst du haben, vollen und richtigen Scheffel, auf daß du lange lebst in dem Land, das dir der Herr, dein Gott, gibt!

25:16  Denn ein Greuel für den Herrn, deinen Gott, ist jeder, der solches tut und solche Unredlichkeit verübt.

25:17  Bedenke, was dir die Amalekiter unterwegs getan, auf deinem Zuge aus Ägypten,

25:18  wie sie dich unterwegs überfallen und all deine ermatteten Nachzügler von dir abschnitten, als du erschöpft und müde geworden, und wie sie Gott nicht gefürchtet haben!

25:19  Darum sollst du in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, zu eigen gibt, des Amalekiters Namen unter dem Himmel auslöschen, wenn dir der Herr, dein Gott, vor all deinen Feinden ringsum Ruhe schafft! Du sollst es nicht vergessen!"

Chapter 26

26:1  "Kommst du in das Land, das dir der Herr, dein Gott, zu eigen gibt, nimmst du es in Besitz und siedelst du darin,

26:2  dann nimm einen Teil des ersten Abhubs all der Feldfrüchte, die du aus deinem Lande einbringst, das dir der Herr, dein Gott, gibt, lege sie in einen Korb und gehe zu der Stätte, die der Herr, dein Gott, erwählt, um seinen Namen dort wohnen zu lassen!

26:3  Tritt zu dem Priester hin, der zu jener Zeit Dienste tut, und sprich zu ihm: 'Hiermit zeige ich heute dem Herrn, deinem Gott, an, daß ich in das Land gekommen bin, das uns zu geben der Herr unseren Vätern zugeschworen!'

26:4  Dann nehme der Priester den Korb aus deiner Hand und stelle ihn vor den Altar des Herrn, deines Gottes!

26:5  Dann heb an und sprich also vor dem Herrn, deinem Gott: 'Ein Aramäer, stammgetrennt, ist mein Ahn gewesen. Er zog mit einem geringen Häuflein nach Ägypten, war dort zu Gast und ward daselbst zu großem, starkem und zahlreichem Volke.

26:6  Die Ägypter aber Behandelten uns und bedrückten uns und legten uns harte Arbeit auf!

26:7  Da schrieen wir zum Herrn, dem Gott unserer Väter. Und der Herr erhörte unser Rufen und sah auf unser Elend, unsere Mühsal und Qual.

26:8  Dann führte der Herr uns aus Ägypten mit starker Hand und ausgerecktem Arme, mit furchtbarer Macht und unter Zeichen und Wundern.

26:9  Er brachte uns an diese Stätte und gab uns dieses Land, ein Land, von Milch und Honig fließend.

26:10  Und hier bringe ich den ersten Abhub der Früchte aus dem Lande, das Du mir gegeben, Herr!' Damit laß sie beim Herrn deinem Gott, wirf dich nieder vor dem Herrn, deinem Gott,

26:11  und freue dich an all dem Segen, den dir und deinem Haus der Herr, dein Gott, geschenkt, du selbst, der Levite und der Fremdling bei dir!

26:12  Lieferst du vollständig im dritten Jahre, dem Zehntjahre, den ganzen Zehnten deiner Erträgnisse ab, dann gib ihn den Leviten, Fremdlingen, Waisen und Witwen, damit sie ihn in deinen Toren verzehren und sich sättigen!

26:13  Dann erkläre vor dem Herrn, deinem Gott: 'Ich habe das Heilige aus dem Haus geschafft und es den Leviten, Fremdlingen, Waisen und Witwen gegeben, genau nach Deinem Gebote, das Du mir geboten. Ich habe keines Deiner Gebote übertreten und keines vergessen.

26:14  Ich habe nichts davon im Tempel genossen und nichts davon beseitigt in unfrommer Weise und habe nichts davon einem Toten gegeben. Ich gehorche der Stimme des Herrn, meines Gottes, und tue alles, was Du mir befahlst.

26:15  Neige Dich von Deiner heiligen Wohnung, vom Himmel, und segne Dein Volk Israel und die Scholle, die Du uns gegeben, wie Du unseren Vätern zugeschworen, ein Land, von Milch und Honig fließend!'

26:16  Heute befiehlt dir der Herr, dein Gott, diese Gebote und Gebräuche zu tun. So befolge sie sorgfältig von ganzem Herzen und aus ganzer Seele!

26:17  Du erklärst heute von dem Herrn, er soll dein Gott sein und du wollest in seinen Wegen wandeln, seine Gesetze, Gebote und Gebräuche halten und seiner Stimme gehorchen.

26:18  Und der Herr erklärt heute von dir, du sollest ihm ein Sondervolk sein, wie er dir verheißen, wenn du all seine Gebote befolgst.

26:19  Er wolle dich hoch über alle Völker setzen, die er geschaffen, zu Preis, Ruhm und Ehre, und du sollst dem Herrn, deinem Gott, ein heiliges Volk sein, wie er zugesagt hat."

Chapter 27

27:1  Da geboten Moses und die Ältesten Israels dem Volk: "Merkt genau auf das Gebot, das ich euch heute gebiete!

27:2  Zieht ihr über den Jordan in das Land, das dir der Herr, dein Gott, gibt, so errichte dir große Steine, tünche sie mit Kalk

27:3  und schreibe darauf alle Worte dieser Lehre, sobald du hinüberziehst, damit du in das Land kommest, das dir der Herr, dein Gott, gibt, in ein Land von Milch und Honig fließend, wie der Herr, der Gott deiner Väter, dir verheißen!

27:4  Sobald ihr den Jordan überschritten habt, sollst du diese Steine errichten, nach meinem heutigen Befehl, auf dem Berge Ebal, und tünche sie mit Kalk!

27:5  Auch baue dort einen Altar dem Herrn, deinem Gott, einen Altar aus Steinen! Aber kein Eisen sollst du darüber schwingen!

27:6  Aus unbehauenen Steinen sollst du den Altar des Herrn, deines Gottes, bauen! Und bring darauf dem Herrn, deinem Gott, Brandopfer dar!

27:7  Schlachte auch Mahlopfer und iß dort und sei fröhlich vor dem Herrn, deinem Gott!

27:8  Auf die Steine schreibe deutlich und klar alle Worte dieser Lehre!"

27:9  Da sprachen Moses und die levitischen Priester zu Gesamtisrael also: "Merk auf und höre, Israel! Heute wirst du das Volk des Herrn, deines Gottes.

27:10  So höre auf des Herrn, deines Gottes, Stimme und halte seine Gebote und Gebräuche, die ich dir heute gebiete!"

27:11  Am selben Tage gebot Moses dem Volke:

27:12  "Habt ihr den Jordan überschritten, so sollen sich die einen auf dem Berge Garizim aufstellen, daß man das Volk segne: Simeon, Levi, Juda, Issakar, Joseph und Benjamin!

27:13  Die anderen sollen sich auf dem Berge Ebal gegen den Fluch aufstellen: Ruben, Gad, Asser, Zabulon, Dan und Naphtali!

27:14  Und die Leviten sollen anheben und sprechen zu allen Männern Israels mit hocherhobener Stimme:

27:15  'Verflucht, wer ein Schnitz- oder Gußbild macht, ein Werk von Künstlerhand, ein Greuel für den Herrn, und es insgeheim aufstellt!' Das ganze Volk antworte und spreche: So sei es!'

27:16  'Verflucht, wer Vater oder Mutter verunehrt!' Das ganze Volk spreche: 'So sei es!'

27:17  'Verflucht, wer seines Nächsten Grenze rückt!' Das ganze Volk spreche: 'So sei es!'

27:18  'Verflucht, wer einen Blinden auf dem Wege irreführt!' Das ganze Volk spreche: 'So sei es!'

27:19  'Verflucht, wer das Recht des Fremdlings, der Waise und der Witwe beugt!' Das ganze Volk spreche: 'So sei es!'

27:20  'Verflucht, wer seines Vaters Weibe beiwohnt! Denn er deckt seines Vaters Laken auf.' Das ganze Volk spreche: 'So sei es!'

27:21  'Verflucht, wer irgendeinem Tier beiwohnt!' Das ganze Volk spreche: 'So sei es!'

27:22  'Verflucht, wer seiner Schwester, Vater- oder Muttertochter beiwohnt!' Das ganze Volk spreche: 'So sei es!'

27:23  'Verflucht, wer seiner Schwiegermutter beiwohnt!' Das ganze Volk spreche: 'So sei es!'

27:24  'Verflucht, wer seinen Nächsten heimlich erschlägt!' Das ganze Volk spreche:So sei es!'

27:25  'Verflucht sei, wer sich bestechen läßt, um unschuldig Blut zu vergießen!' Das ganze Volk spreche: 'So sei es!'

27:26  'Verflucht, wer nicht die Worte dieser Lehre aufrechthält und sie tut!' Das ganze Volk spreche: 'So sei es!'

Chapter 28

28:1  "Hörst du auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, und hältst du sorgsam alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, dann stellt dich der Herr, dein Gott, hoch über alle Völker der Erde.

28:2  Alle diese Segnungen kommen dir zu und treffen dich, hörst du auf des Herrn, deines Gottes, Stimme.

28:3  Gesegnet wirst du sein in der Stadt und gesegnet auf dem Feld.

28:4  Gesegnet die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Feldes und die Zucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und die Tracht deiner Schafe.

28:5  Gesegnet dein Korb und deine Backschüssel.

28:6  Gesegnet bist du bei deinem Eingang und deinem Ausgang.

28:7  Der Herr streckt deine Feinde nieder, die gegen dich aufstehen. Auf einem Weg ziehen sie gegen dich; auf sieben fliehen sie vor dir.

28:8  Der Herr entbietet bei dir den Segen in all deine Speicher und bei allem Unterfangen deiner Hand. Er segnet dich in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt.

28:9  Der Herr bereitet dich zu einem heiligen Volke für sich, wie er dir zugeschworen, falls du des Herrn, deines Gottes, Gebote hältst und in seinen Wegen wandelst.

28:10  Dann sehen alle Völker der Erde, daß du des Herrn Namen trägst, und sie fürchten sich vor dir.

28:11  Dann gibt dir der Herr im Überflusse die Frucht deines Leibes, deines Viehs und deines Bodens auf der Scholle, die dir zu geben der Herr deinen Vätern zugeschworen hat.

28:12  Der Herr öffnet für dich sein reiches Schatzhaus, den Himmel, um deinem Lande Regen zur rechten Zeit zu spenden und alles Tun deiner Hand zu segnen. Dann kannst du vielen Völkern leihen, mußt aber selbst nichts entlehnen.

28:13  So macht dich der Herr zum Haupte und nicht zum Schweife. Du steigst immer höher und kommst nicht nach unten, falls du des Herrn, deines Gottes, Gebote befolgst, die ich dir heute gebe, und sie sorgsam hältst.

28:14  Weiche weder nach rechts noch nach links in all dem, was ich dir heute gebiete! Folge nicht, dienend, anderen Göttern!

28:15  Hörst du nicht auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, und befolgst du nicht all seine Gebote und Gebräuche, die ich dir heute vorlege, dann kommen alle diese Flüche über dich und treffen dich.

28:16  Verflucht wirst du sein in der Stadt und auf dem Felde.

28:17  Verflucht dein Korb und deine Backschüssel.

28:18  Verflucht die Frucht deines Leibes und deines Bodens, der Wurf deiner Rinder und die Tracht deiner Schafe.

28:19  Verflucht bist du bei deinem Eingang und deinem Ausgang.

28:20  Der Herr sendet gegen dich den Fluch, Zerrüttung und Verwünschung bei allen deinen Geschäften, die du tust, bis du vertilgt bist und bald untergehst wegen der Schlechtigkeit deiner Werke, weil du mich verlassen.

28:21  Der Herr heftet die Pest an dich, bis sie dich aus dem Land vertilgt, in das du ziehst, es zu besetzen.

28:22  Der Herr schlägt dich mit Auszehrung, Fieber, Entzündung und Hitze, mit Dürre, Getreidebrand und Meltau. Sie jagen dich, bis du untergehst.

28:23  Der Himmel über deinem Haupte wird von Erz und der Boden unter dir zu Eisen.

28:24  Der Herr wandelt den Regen deines Landes in Staub und Sand. Vom Himmel fällt er auf dich, bis du vertilgt bist.

28:25  Der Herr wirft dich vor deine Feinde hin. Auf einem Wege ziehst du gegen ihn; auf sieben fliehst du vor ihnen. Du wirst allen Königreichen der Erde zum Entsetzen.

28:26  Dein Leichnam wird ein Fraß allen Vögeln des Himmels und dem Getier der Erde, und niemand verscheucht sie.

28:27  Der Herr schlägt dich mit Ägyptens Geschwür, mit Beulen, Krätze und Grind, unheilbar.

28:28  Der Herr schlägt dich mit Irrsinn, Blindheit und Geistesverwirrung.

28:29  Du tappst am hellen Mittag wie der Blinde im Dunkeln und hast kein Glück auf deinen Wegen. Du bist allzeit nur gedrückt und vergewaltigt, und niemand hilft dir.

28:30  Du verlobst dir ein Weib, und ein anderer beschläft sie. Du baust ein Haus und wohnst nicht darin. Du pflanzest einen Weinberg und genießest nicht seine Früchte.

28:31  Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet. Du aber kannst nicht davon essen. Dein Esel wird vor deinem Angesicht geraubt und kehrt nicht mehr zu dir. Deine Schafe werden deinen Feinden gegeben, und niemand hilft dir.

28:32  Deine Söhne und Töchter werden einem fremden Volke verkauft. Deine Augen sehen es und schmachten nach ihnen allzeit. Aber du bist machtlos.

28:33  Deiner Scholle Frucht und all deine Mühen verzehrt ein Volk, dir unbekannt. Du bist allzeit nur unterdrückt und zertreten.

28:34  Du wirst irrsinnig von dem, was deine Augen sehen.

28:35  Der Herr schlägt dich mit bösem Geschwür an Knien und Schenkeln, daß du nicht geheilt werden kannst, von der Sohle bis zum Scheitel.

28:36  Der Herr führt dich und deinen König, den du über dich setzest, zu einem Volke, das dir und deinen Vätern unbekannt. Dort mußt du anderen Göttern dienen, Holz und Stein.

28:37  Du wirst zum Entsetzen, Spott und Hohn bei all den Völkern, zu denen dich der Herr führt.

28:38  Vielen Samen bringst du auf das Feld und erntest wenig. Denn die Heuschrecken fressen es ab.

28:39  Du pflanzest Weinberge und bebauest sie. Doch trinkst du nicht Wein und lagerst nichts ein. Denn der Wurm frißt ihn ab.

28:40  Überall in deinem Gebiete hast du Ölbäume. Aber du salbst dich nicht mit Öl. Denn deine Oliven fallen ab.

28:41  Du zeugst Söhne und Töchter. Aber sie bleiben nicht bei dir. Denn sie wandern in Gefangenschaft.

28:42  All deine Bäume und deines Bodens Frucht verdirbt das Ungeziefer.

28:43  Der Fremdling unter dir steigt immer höher über dich. Du aber sinkst immer tiefer.

28:44  Er leiht dir. Du aber leihst ihm nichts. Er wird das Haupt, du der Schweif.

28:45  Alle diese Flüche kommen über dich, jagen dich und treffen dich, bis du vertilgt bist, weil du der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorchst und seine Gebote und Gesetze, die er dir auferlegt, nicht beachtest.

28:46  Sie haften als Zeichen und Wunder an dir und deinem Stamme für immer.

28:47  Dafür, daß du dem Herrn, deinem Gott, nicht gedient hast in Freude und in Herzensfröhlichkeit trotz des Überflusses an allem,

28:48  sollst du deinen Feinden dienen, die der Herr gegen dich sendet, in Hunger, Durst, Blöße und Mangel an allem. Er legt dir ein Eisenjoch auf den Hals, bis er dich vertilgt hat.

28:49  Der Herr holt gegen dich von ferne, vom Ende der Erde, ein Volk, das wie ein Adler schwebt, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst,

28:50  ein Volk wilden Blickes, rücksichtslos gegen Greise, erbarmungslos gegen Knaben.

28:51  Es verzehrt die Frucht deines Viehs und deines Bodens, bis du vernichtet bist. Nichts läßt es dir übrig von Korn, Wein und Öl, vom Wurf deiner Rinder und der Tracht deiner Schafe, bis es dich vertilgt hat.

28:52  Es belagert dich in all deinen Toren, bis deine hohen und festen Mauern fallen, auf die du vertraust, überall in deinem Lande. Und es belagert dich in all deinen Toren, überall in deinem Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt.

28:53  In der Angst und Not, in die dich dein Feind bringt, verzehrst du deine Leibesfrucht, das Fleisch deiner Söhne und Töchter, die dir der Herr, dein Gott, schenkt.

28:54  Der Weichlichste und Verzärtelste bei dir ist mißgünstig gegen seinen Bruder, sein liebes Weib und die Kinder, die er übrigbehielt.

28:55  Keinem von ihnen gibt er von seiner Kinder Fleisch, das er verzehrt, weil ihm nichts übrigbleibt in Angst und Not, in die dich dein Feind in all deinen Toren bringt.

28:56  Die Weichlichste und Üppigste bei dir, die vor Verzärtelung und Weichlichkeit nie versucht hat, ihren Fuß auf die Erde zu setzen, ist mißgünstig gegen den lieben Mann, ihren Sohn und ihre Tochter,

28:57  bei ihrer Nachgeburt, die ihren Schoß verläßt, und bei den Kindern, die sie zur Welt bringt. Denn beim Mangel an allem ißt sie diese insgeheim in Angst und Not, in die dich dein Feind in all deinen Toren bringt.

28:58  Achtest du nicht darauf, alle Worte dieser Lehre, die in diesem Buche geschrieben sind, zu tun, fürchtest du nicht 'den Herrn, deinen Gott', diesen glorreichen und furchtbaren Namen,

28:59  dann verhängt der Herr über dich und deine Nachkommen außerordentliche Plagen, gewaltige und andauernde Plagen und böse anhaltende Krankheiten.

28:60  Er bringt über dich Ägyptens ganzes Siechtum, vor dem dir graut. Dir haftet es an.

28:61  Auch jede Krankheit und Plage, von denen in diesem Buch der Lehre nichts geschrieben steht, bringt der Herr aber dich, bis du vernichtet bist.

28:62  Nur wenig Männer werden von euch übrigbleiben, statt daß an der Menge ihr gleich wäret den Sternen des Himmels, weil du der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorchst.

28:63  Und wie sich der Herr über euch freut, euch wohlzutun und euch zu mehren, so freut sich der Herr darüber euch, euch zu vernichten und zu tilgen. Ihr werdet herausgerissen aus dem Lande, in das du ziehst, es zu besetzen.

28:64  Der Herr zerstreut dich unter alle Völker von einem Ende der Erde bis zum anderen. Dort wirst du anderen Göttern dienen müssen, dir und deinen Vätern unbekannt, Holz und Stein.

28:65  Du rastest nicht bei jenen Völkern. Keine Ruhestatt ist deiner Fußsohle gegönnt, Vielmehr gibt dir der Herr ein bebend Herz, verschmachtende Augen und verzagtes Gemüt.

28:66  Dein Leben ist dir in der Schwebe. Du zitterst bei Tag und Nacht und traust deinem Leben nicht.

28:67  Am Morgen denkst du: 'Wär's doch Abend!'; am Abend denkst du: 'Wär's doch Morgen!', in Herzensangst vor dem, was deine Augen schauen.

28:68  Der Herr bringt dich wieder nach Ägypten, auf dem Wege, von dem ich zu dir gesprochen: Du sollst ihn nie wieder sehen. Dort werdet ihr feilgeboten deinen Feinden als Sklaven und Sklavinnen. Aber niemand mag euch kaufen." Das sind die Worte des Bundes, den der Herr dem Moses aufgetragen hat, mit den Israeliten im Lande Moab zu schließen, abgesehen von dem Bunde, den er mit ihnen am Horeb geschlossen hatte.

Chapter 29

29:1  Und Moses berief ganz Israel und sprach zu ihnen: "Ihr habt alles gesehen, was der Herr vor euren Augen im Ägypterland getan an Pharao und all seinen Dienern und seinem ganzen Lande,

29:2  die großen Machterweise, die deine Augen sahen, jene großen Zeichen und Wunder.

29:3  Aber bis auf den heutigen Tag hat euch der Herr noch nicht den Sinn zum Begreifen gegeben, noch nicht Augen zum Sehen, noch nicht Ohren zum Hören.

29:4  Ich führte euch vierzig Jahre in der Wüste. Eure Kleider haben sich an euch nicht abgetragen, und dein Schuh ist nicht an deinem Fuße zermürbt.

29:5  Ihr habt kein Brot gegessen und weder Wein noch Bier getrunken, auf daß ihr erkennet, daß ich, der Herr, euer Gott, bin.

29:6  So kamt ihr an diese Stätte. Da zogen wider uns der König von Chesbon, Sichon, und Og, der König von Basan. Wir aber besiegten sie,

29:7  nahmen ihr Land und gaben es den Rubeniten, den Gaditen und dem Halbstamm Manasse zu eigen.

29:8  So habt denn acht auf die Worte dieses Bundes und tut sie, auf daß ihr Glück habt in allem, was ihr tut!

29:9  Ihr steht heute alle vor dem Herrn, eurem Gott, eure Häupter, eure Richter, eure Ältesten und Amtleute, alle Männer Israels,

29:10  eure Kinder, Weiber und dein Fremdling, der in deinem Lager weilt, von deinen Holzhauern bis zu deinen Wasserschöpfern.

29:11  Du sollst eintreten in den Bund mit dem Herrn, deinem Gott, und in seinen Vertrag, den der Herr, dein Gott, heute mit dir eingeht.

29:12  Er möchte dich heute zu seinem Volke bestellen und dein Gott werden, wie er dir verheißen und wie er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat.

29:13  Aber nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund und diesen Vertrag,

29:14  sondern auch mit dem, der heute hier bei uns ist und vor dem Herrn steht, sowie mit dem, der heute nicht mit uns hier ist.

29:15  Ihr selber wißt, wie wir im Ägypterland geweilt und wie wir mitten durch die Völker gezogen, die ihr durchzogen habt.

29:16  Ihr schautet ihre Scheusale und ihre Götzen von Holz und Stein, Silber und Gold bei ihnen.

29:17  Möchte es doch nicht bei euch einen Mann geben oder ein Weib oder eine Sippe oder einen Stamm, dessen Herz sich heute wendet vom Herrn, unserem Gott, und hingeht und den Göttern jener Völker dient! Möchte sich unter euch keine Wurzel finden, die Schierling und Wermut treibt!

29:18  Daß nicht jemand beim Anhören dieser Fluchworte in seinem Herzen fröhlich denke: 'Mir geht es gut; ich kann in meines Herzens Härte wandeln', um Hinterlist und Wollust zu vereinen!

29:19  Einem solchen verziehe der Herr nicht, sondern des Herrn Zorn und Eifer loderte gegen einen solchen Menschen auf. Der ganze in diesem Buch aufgezeichnete Fluch lastete auf ihm, und der Herr löschte seinen Namen unter dem Himmel.

29:20  Der Herr schiede einen solchen zum Verderben aus allen Stämmen Israels, nach allen Bundesflüchen, die in diesem Buch der Lehre aufgezeichnet sind.

29:21  Das spätere Geschlecht, eure Kinder, die nach euch aufwachsen, und der Ausländer, der aus fernem Lande kommt, würden fragen, wenn sie in jenem Lande die Plagen und Krankheiten sehen, mit denen der Herr es erschöpft.

29:22  Sein ganzer Boden wird Schwefel, Salz und Brandstatt sein. Er kann nicht mehr besät werden und läßt nichts sprossen, und kein Gewächs geht darin auf. Eine Verwüstung wird es, wie die auf Sodoma und Gomorrha, Adma und Seboim, die der Herr in seinem Zorn und Grimm umgekehrt hat.

29:23  Und alle Völker werden fragen: 'Warum hat der Herr also mit diesem Lande getan? Wofür diese gewaltige Zornesglut?'

29:24  Dann antwortet man: 'Weil sie den Bund verlassen haben, den der Herr, der Gott ihrer Väter, mit ihnen geschlossen, als er sie aus Ägypterland führte,

29:25  weil sie hingingen, anderen Göttern dienten und sich vor ihnen hinwarfen, vor Göttern, die ihnen unbekannt waren und die er ihnen nicht zugeteilt hatte.

29:26  Darum entbrannte des Herrn Zorn über das Land, daß er darüber den ganzen Fluch brachte, der in diesem Buche geschrieben steht.

29:27  Der Herr riß sie in Zorn und Grimm und großer Wut aus ihrem Boden und schleuderte sie in ein anderes Land, wie es heute ist.'

29:28  Das Verborgene ist des Herrn, unseres Gottes. Das Enthüllte aber gehört uns und unseren Kindern immerdar, damit wir alle Worte dieser Lehre tun."

Chapter 30

30:1  "Kommen über dich alle diese Worte, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt, und nimmst du es zu Herzen unter all den Völkern, wohin dich der Herr, dein Gott, verstößt,

30:2  und bekehrst du dich samt deinen Kindern von ganzem Herzen und aus ganzer Seele zum Herrn, deinem Gott, und gehorchst du seiner Stimme in allem, was ich dir heute gebiete,

30:3  dann wendet der Herr, dein Gott, dein Geschick, erbarmt sich deiner und sammelt dich aus allen Völkern, unter die dich der Herr, dein Gott, verstreut hat.

30:4  Mögen deine Versprengten am Ende des Himmels sein, so sammelte dich der Herr, dein Gott, auch dort und holte dich von dort.

30:5  Und der Herr, dein Gott, brächte dich in das Land, das deine Väter besessen, und du wirst es besitzen. Er beglückte und mehrte dich reichlicher als deine Väter.

30:6  Der Herr, dein Gott, beschneidet dann dir und deinen Nachkommen das Herz, daß du den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen und aus ganzer Seele liebest, um deines Lebens willen.

30:7  Und der Herr, dein Gott, legt all diese Flüche auf deine Feinde und Hasser, die dich gejagt.

30:8  Du aber gehorchst wieder der Stimme des Herrn, deines Gottes, und befolgst alle seine Gebote, die ich dir heute gebe.

30:9  Und der Herr, dein Gott, gibt dir Überfluß bei jedem Tun deiner Hand, bei der Frucht deines Leibes und bei dem Wurf deines Viehs und bei der Ernte deines Bodens. Denn dann hat der Herr wieder Freude an dir, wie er sich an deinen Vätern gefreut,

30:10  wenn, du der Stimme des Herren, deines Gottes, gehorsam, seine Gebote und Satzungen beachtest, die in diesem Buch der Lehre aufgezeichnet sind, und dich von ganzem Herzen und aus ganzer Seele zum Herrn, deinem Gott, bekehrst.

30:11  Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebe, übersteigt nicht deine Kraft und ist nicht unerreichbar.

30:12  Nicht ist es im Himmel, daß du sprächest: 'Wer steigt für uns in den Himmel und holt es uns herab und kündet es uns, daß wir danach tun?'

30:13  Auch ist es nicht jenseits des Meeres, daß du sprächest: 'Wer fährt uns über das Meer und holt es uns und kündet es uns, daß wir danach tun?'

30:14  Nein! Sehr nahe ist dir das Wort in deinem Munde und in deinem Herzen, es zu tun.

30:15  Siehe! Ich lege dir heute vor: das Leben und das Glück, den Tod und das Böse.

30:16  Wenn ich dir heute befehle, den Herrn, deinen Gott, zu lieben, auf seinen Wegen zu wandeln und seine Gebote, Gesetze und Gebräuche zu beachten, dann bleibst du leben und mehrst dich. Und der Herr, dein Gott, segnet dich in dem Lande, in das du ziehst, es zu besetzen.

30:17  Wird aber dein Herz abtrünnig, bist du ungehorsam und läßt du dich verführen, dich vor anderen Göttern hinzuwerfen und ihnen zu dienen,

30:18  dann verkünde ich euch heute: Ihr geht zugrunde. Ihr lebt nicht lange auf dem Boden, zu dessen Besetzung du über den Jordan ziehst.

30:19  Ich nehme heute Himmel und Erde zu Zeugen gegen euch, daß ich dir Leben und Tod, Segen und Fluch vorlegte. So wähle das Leben, auf daß du lebest, du und deine Nachkommen,

30:20  wenn du den Herrn, deinen Gott, liebst, seiner Stimme gehorchst und ihm anhängst! Denn das ist dein Leben und dein langes Siedeln auf dem Boden, den ihnen zu geben der Herr deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat."

Chapter 31

31:1  Da ging Moses daran, diese Worte zu ganz Israel zu sprechen.

31:2  Er sprach zu ihnen: "Ich bin heute hundertzwanzig Jahre alt. Ich kann nicht mehr ausrücken und heimziehen. Auch hat mir der Herr gesagt: 'Du wirst nicht den Jordan überschreiten.'

31:3  Der Herr, dein Gott, zieht vor dir hinüber. Er vertilgt diese Völker vor dir, daß du sie besiegest. Josue zieht vor dir hinüber, wie der Herr gesagt.

31:4  Der Herr tut an ihnen, wie er an den Amoriterkönigen Sichon und Og und ihrem Land getan, und die er vertilgt hat.

31:5  Der Herr gibt sie euch preis, tut an ihnen genau nach dem Befehle, den ich euch gegeben.

31:6  Seid mutig und stark! Fürchtet euch nicht! Bangt nicht vor ihnen! Denn der Herr, dein Gott, ist es, der mit dir zieht. Er läßt und verläßt dich nicht."

31:7  Dann berief Moses Josue und sprach zu ihm vor ganz Israel: "Sei mutig und stark! Denn du bringst dieses Volk in das Land, das ihnen zu geben der Herr ihren Vätern zugeschworen hat. Verteilen sollst du es unter sie!

31:8  Der Herr selbst zieht vor dir her. Er ist mit dir. Er läßt dich nicht und verläßt dich nicht. Du sollst furchtlos und unverzagt sein!"

31:9  Dann schrieb Moses diese Lehre auf und gab sie den Priestern, den Levisöhnen, die die Bundeslade des Herrn trugen, und allen Ältesten Israels.

31:10  Und Moses gebot ihnen also: "Nach sieben Jahren, um die Zeit des Erlaßjahres, am Laubhüttenfest,

31:11  wenn ganz Israel kommt, vor dem Herrn, deinem Gott, zu erscheinen, an der von ihm erwählten Stätte, dann lies diese Lehre ganz Israel laut vor!

31:12  Berufe das Volk, die Männer, Weiber, Kinder und deine Fremdlinge in deinen Toren zu einer Versammlung, auf daß sie hören und lernen, den Herren, euren Gott, zu fürchten, und alle Worte dieser Lehre beachten und tun!

31:13  Ihre Kinder, die es noch nicht kennen, sollen hören und lernen, den Herrn, euren Gott, zu fürchten alle Zeit, die ihr auf dem Boden lebt, zu dessen Besetzung ihr über den Jordan zieht."

31:14  Und der Herr sprach zu Moses: "Deine Tage nahen dem Ende. Rufe Josue! Tretet dann ins Festgezelt, daß ich ihn einsetze!" Da gingen Moses und Josue hin und betraten das Festgezelt.

31:15  Darauf erschien der Herr im Zelt in einer Wolkensäule. Die Wolkensäule aber stand an der Pforte des Zeltes.

31:16  Da sprach der Herr zu Moses: "Du wirst dich bald zu deinen Ahnen legen. Dann steht dieses Volk auf und buhlt in seiner Mitte mit den fremden Göttern des Landes, in das du bald ziehst. Es verläßt mich und bricht den Bund, den ich mit ihm geschlossen habe.

31:17  Dann entbrennt mein Zorn über sie. Ich lasse sie im Stich und berge mein Antlitz vor ihnen. Dann wird es zum Fraße. Und viele Nöte und Übel treffen es. Dann spricht es zu jener Zeit: 'Treffen mich nicht diese Übel, weil mein Gott nicht mehr in meiner Mitte ist?'

31:18  Ich aber berge zu jener Zeit mein Antlitz wegen all des Bösen, das es tut, weil es sich anderen Göttern zuwendet.

31:19  So schreibt euch dieses Lied auf! Lehre es die Israeliten! Lege es ihnen in den Mund, daß mir dieses Lied zum Zeugen gegen die Söhne Israels diene!

31:20  Ich bringe das Volk allerdings in das Land, das ich seinen Vätern zugeschworen und das von Milch und Honig fließt. Es ißt, wird satt und fett, wendet sich aber anderen Göttern zu und dient ihnen. Mich aber schmähen sie und brechen den Bund mit mir.

31:21  Wenn es dann viele Nöte und Übel treffen, dann sei dieses Lied vor ihm ein Zeuge, es bleibt im Munde seiner Nachkommen unvergessen. Dafür, daß ich im voraus gewußt habe, wohin bei ihm die Neigung geht, bevor ich es in das Land gebracht, das ich zugeschworen habe."

31:22  Und Moses schrieb an jenem Tage dieses Lied nieder und ließ es die Israeliten einüben.

31:23  Dann gebot er Josue, Nuns Sohn: "Sei mutig und sei stark! Du führst die Israeliten in das Land, das ich ihnen zugeschworen habe. Ich werde mit dir sein."

31:24  Und Moses schrieb die Worte dieser Lehre im ganzen Umfang in ein Buch.

31:25  Dann gebot Moses den Leviten, den Trägern der Bundeslade des Herrn:

31:26  "Nehmt dieses Buch der Lehre und legt es neben die Bundeslade des Herrn, eures Gottes! Dort sei es als Zeuge gegen dich!

31:27  Denn ich kenne deine Widerspenstigkeit und Halsstarrigkeit. Jetzt, wo ich noch unter euch lebe, seid ihr widerspenstig gegen den Herrn. Wie erst nach meinem Tode!

31:28  Beruft mir alle Ältesten eurer Stämme und eure Amtleute zu einer Versammlung, daß ich ihnen diese Worte laut verkünde und Himmel und Erde gegen sie zum Zeugen nehme!

31:29  Denn ich weiß: Nach meinem Tode artet ihr aus und weicht von dem Wege, den ich euch gewiesen. So trifft euch in der Folgezeit das Unglück, wenn ihr tut, was dem Herrn mißfällt, und wenn ihr ihn durch euer Tun erzürnt."

31:30  Und Moses sprach vor der ganzen Gemeinde Israels die Worte dieses Liedes bis zum Schlusse.

Chapter 32

32:1  "Ihr Himmel, lauscht! Denn ich will reden.Die Erde höre meines Mundes Aussprüche!

32:2  Dem Regen gleich ergieße meine Botschaft sich!Wie Tau, so träufle meine Rede,wie Regengüsse auf das junge Grün,wie Regentropfen auf das Gras!

32:3  Denn ich verkündige des Herren Ruhm:Gebt unserem Gott die Ehre!

32:4  Ein Fels ist er; sein Tun ist vollkommen.Denn recht sind alle seine Wege.Er ist ein Gott der Treue, sonder Trug,gerecht und redlich.

32:5  Doch Schweres tut ihm seiner Unkinder Verderbnis,des ganz verkehrten und verdorbenen Geschlechtes.

32:6  Dürft ihr dem Herrn dies antun, törichtes, unweises Volk?Ist er denn nicht dein Vater, der dich schuf?Er, der dir Dasein und Bestand verlieh?

32:7  Gedenke doch der Vorzeit Tage!Betrachte der vergangenen Geschlechter Zeit!Befrage deinen Vater, daß er dir es künde,die Greise unter dir, daß sie dir's sagen!

32:8  Als einst der Höchste Völker siedelte,wie er die Menschenkinder sonderte,bestimmte er der Stämme Grenzengenau der Zahl der Söhne Israels gemäß.

32:9  Ist doch des Herren Teil sein Volk,Jakob sein zugemessen Eigentum.

32:10  Er fand's im Wüstenland,am Ort des Grauens und der öden Einsamkeit.Er warb darum und nahm's in seine Hut,beschützte es wie seinen Augapfel.

32:11  Dem Adler gleich, der seine Brut sich auflädtund seine Jungen schwebend trägt,so spannte er die Flügel aus,nahm's auf und trug's auf seinen Schwingen.

32:12  Der Herr war einzig und allein sein Führer.Ein fremder Gott war nicht mit ihm.

32:13  Er hob es auf des Landes Höhen.Es aß die Früchte des Gefildes.Er ließ es Honig aus dem Felsen saugenund Öl aus hartem Felsgestein.

32:14  Dickmilch von Kühen, Milch von Ziegen,dazu das Fett von Lämmern und von Widdern,Basansstiere mitsamt dem Nierenfett verzehrtest du,und Traubenblut, ein feuriges Getränke, trankest du.

32:15  Und Jeschurun ward fett, schlug aus.Du wurdest fett und dick und feist.Und es verstieß den Gott, der es gemacht,verachtete den Felsen seines Heiles.

32:16  Durch Fremde machten sie ihn eifersüchtigund kränkten ihn durch Greuel.

32:17  Sie opferten den Dämonen, Ungöttern,den Göttern, die sie nie gekannt,den Neulingen, die jüngst erst aufgekommen,vor denen euren Vätern nicht gegraut.

32:18  Den Fels, der dich erzeugt, verließest du,vergaßest Gott, der dich geboren.

32:19  Der Herr erschaute es und zürnte,gekränkt durch seine Söhne, seine Töchter.

32:20  Er sprach: Vor ihnen berge ich mein Angesicht,will sehen, was ihr Ende wird.Denn ein verlogenes Geschlecht sind sie,sind Kinder ohne Treue.

32:21  Sie haben mich durch Ungötter geärgert,durch ihre nichtigen Götzen mich gekränkt.Nun will ich selbst sie durch ein Unvolk ärgern,sie selbst durch eine gottlose Nation erbittern.

32:22  Ein Feuer loht in meiner Naseund lodert bis zu Höllentiefen,versengt das Land und sein Gewächs,es brennt die Grundfesten der Berge an.

32:23  Erschöpfen will ich dran die Übelund alle meine Pfeile wider sie verbrauchen.

32:24  Von Hungersnot entkräftet,ausgesaugt von Pest und schlimmen Seuchen, sind sie es,auf die ich hetze noch den Zahn der wilden Tiere,mitsamt dem Gifte der im Staube Schleichenden.

32:25  Von außen rafft das Schwert sie hin und drin der Schrecken,den Jüngling und die Jungfrau, den Säugling und den alten Mann.

32:26  Ich hätte gern gesagt: Ich werde sie zerschlagenund ihr Gedächtnis bei den Menschen tilgen,

32:27  befürchtete ich nicht der Feinde Schadenfreude,daß ihre Dränger es verkannten und so sprächen:'Siegreich ist unsere Hand gewesen,und nicht der Herr hat alles das gewirkt.'

32:28  Ein ratverloren Volk sind sie,und keine Einsicht ist bei ihnen.

32:29  Wenn sie nur weise wären, daß sie dies begriffen,so würden sie ihr Ende wohl bedenken.

32:30  Wie könnte einer Tausend jagenund zwei Zehntausende vertreiben,wenn jene nicht ihr Fels verkauft,der Herr sie preisgegeben hätte?

32:31  Denn nicht wie unser Felsen ist der ihrige,und unsere Feinde selbst sind Schiedsrichter darüber.

32:32  Vom Weinstock Sodomas stammt ihr Gewächsund von Gomorrhas Fluren.Gifttrauben ihre Traubenmit gallenbitteren Beeren.

32:33  Ihr Wein ist Drachengeiferund grauses Natterngift.

32:34  Ist solches nicht bei mir verwahrt,in meinen Schatzkammern versiegelt?

32:35  Mein ist die Rache und Vergeltung,zur Zeit, da wankt ihr Fuß.Nah schon ist ihres Sturzes Tag,und ihre Zukunft eilt herbei.

32:36  Der Herr bestraft sein Volk,doch rächt er sich für seine Diener;er sieht, wie schon die Schuld ist abgezahlt,und doch die Hilfe zögert, auf sich warten läßt.

32:37  Er fragt: 'Wo sind nun ihre Götter?Und wo der Fels, bei dem sie Zuflucht suchten?

32:38  Sie, deren Opferfett sie ehedem verzehrtenund deren Opferwein sie tranken,sie mögen aufstehn und euch helfen!Sie mögen euch zum Schirme sein!

32:39  Seht nun, daß ich es bin!Ich bin's und kein Gott neben mir.Ich töte und belebe,verwunde wiederum und heile.Und niemand reißt's aus meiner Hand.

32:40  Wenn ich zum Himmel meine Hand erhebeund spreche ich: So wahr ich ewig lebe,

32:41  und schärfe ich mein blitzend Schwertund lange nach dem Pfeile,dann nehme ich an meinen Drängern Rache,vergelte meinen Hassern.

32:42  Ich tränke meine Pfeile mit dem Blute,mein Schwert frißt Fleisch.Besudelt ist die Lanze von dem Blute,das aus der Feindeführer Herzen quillt.

32:43  Sein Volk preist hoch, ihr Völker,daß seiner Knechte Blut er rächt,daß er an seinen Gegnern Rache nimmt,sein Land und Volk entsündigt!'"

32:44  Und Moses begann, alle Worte dieses Liedes vor dem Volke vorzutragen, er und Hosea, Nuns Sohn.

32:45  Als Moses ganz Israel all diese Worte vorgetragen hatte,

32:46  sprach er zu ihnen: "Richtet euer Herz auf all die Worte, die ich euch heute feierlich einschärfe, daß ihr sie euren Kindern anbefehlet, auf daß sie alle Worte dieser Lehre beachten und tun!

32:47  Denn es ist euch kein leeres Wort, sondern gilt euer Leben. Durch dieses Wort lebt ihr lange in dem Lande, zu dessen Besetzung ihr über den Jordan zieht."

32:48  Am selben Tage sprach der Herr zu Moses:

32:49  "Steig auf das Abarimgebirge hier, auf den Berg Nebo im Moablande östlich von Jericho! Besieh das Land Kanaan, das ich den Israeliten zu eigen gebe!

32:50  Dann stirb auf dem Berge, den du bestiegen! Und komm so zu deinen Stammesgenossen, wie dein Bruder Aaron auf dem Berge Hor gestorben und zu seinen Stammesgenossen gekommen ist!

32:51  Ihr habt an mir übel getan inmitten der Söhne Israels beim Haderwasser von Kades in der Wüste Sin, weil ihr mich nicht gerechtfertigt habt bei den Söhnen Israels.

32:52  Nur von gegenüber darfst du das Land schauen, aber nicht in das Land kommen, das ich den Söhnen Israels gebe."

Chapter 33

33:1  Dies ist der Segen, mit dem Moses, der Mann Gottes, die Söhne Israels vor seinem Tode gesegnet hat.

33:2  Er sprach: "Vom Sinai kam her der Herr,erstrahlte ihnen von Seïr.Er glänzte auf von Pharans Bergenund kam von Kades' Randgebieten,des Haderwassers Randgebirge.

33:3  Ja, Freund des Volkes!Bei dir sind alle seine heiligen Geheimnisse;sie sind dir anvertraut;man lernt von deinen Weisungen.

33:4  Die Lehre hat uns Moses übergebenzum Erbe der Gemeinde Jakobs.

33:5  Ein König wurde er in Jeschurun,als sich des Volkes Häupter sammelten,in eins die Stämme Israels.

33:6  Es lebe Ruhen, sterbe nimmer aus!Doch seine Wichte seien gezählt!"

33:7  Dies sprach er über Juda: "Auf Judas Stimme höre, Herr!Zu seinem Volke bringe ihn! Kampfscharen hat er eine Menge,und Du bist Hilfe wider seine Dränger."

33:8  Über Levi sprach er: "Der Dir geweihte Mann hat Deine heiligen Lose,er, den Du einst zu Massa prüftest,auszanktest an dem Haderwasser.

33:9  Er aber sprach von Vater und von Mutter:'Ich kenne diese nicht', der seine Brüder nicht mehr ansahund seine Kinder nicht mehr kannte.Sie hielten sich an Dein Gebotund wahrten Deinen Bund.

33:10  Sie lehrten Jakob Deine Rechteund Deine Lehre Israel.Sie legen Rauchwerk vor Dein Angesicht,auf Deinen Altar Ganzopfer.

33:11  Herr! Segne seinen Wohlstand!Laß seiner Hände Tun Dir wohlgefallen!Zerschmettere die Lenden seiner Gegner,daß seine Hasser nimmer sich erheben!"

33:12  Über Benjamin sprach er: "In Ruhe wohnt durch ihn des Herren Liebling;er schützt ihn allezeit,wohnt er doch zwischen seinen Schultern! -

33:13  Über Joseph sprach er: "Sein Land sei von dem Herrn gesegnet!das Köstlichste vom Himmel drobenund drunten von der Wasserflutsei ihm zuteil!

33:14  Das Köstlichste, was je die Sonne locktund was die Monde sprossen lassen,

33:15  das Beste, was die Ahnen hatten,das Köstlichste der alten Hirten,

33:16  das Köstlichste des Bodens, seiner Fülle:die Gnade dessen, der im Dornbusch wohnt,es komme auf das Haupt des Joseph,auf des Geweihten Scheitel unter seinen Brüdern!

33:17  Sein Erstgeborner, stiergleich, habe Hoheit,und Wildstierhörner seien seine Hörner!Mit ihnen stoße er die Völker niederbis zu der Erde Enden allzumal!Das sind des Ephraim Zehntausendeund des Manasse Tausende."

33:18  Über Zabulon sprach er: "Erfreue dich an deinen Fahrten, Zabulon,und deinen Zelten, Issakar!

33:19  Mit Völkern in dem Bergland stoßen sie zusammen;sie opfern Siegesopfer dort.Sie schleppen fort der Meere Schätzeund fremder Küsten Abgaben."

33:20  Über Gad sprach er: "Gepriesen ist der herdenreiche Gad.Er lagert wie ein Löwe,zerschmettert Speer und Schild und Helm.

33:21  Und er ersah sich einen Edelsitz;denn er zerteilte eines Feindesfürsten Land.Des Volkes Häupter feuerte er anund tat mit Israel, was recht dem Herrn und billig war." -

33:22  Und über Dan sprach er: "Dan ist ein Löwenjunges,das sich aus Basan gut versorgt."

33:23  Und über Naphtali sprach er: "Zufrieden satt ist Naphtali,des Herren Segens voll,wenn er See und Südland sich zu eigen nimmt."

33:24  Und über Asser sprach er: "Der Söhne meistgesegneter sei Asser!Er sei der Liebling seiner Brüder!Er bade seinen Fuß in Öl! -

33:25  Dein Schutz ist Erz und Eisen,und deine Waffen sind dein Stolz.

33:26  Wie Jeschuruns Gott, gibt es keinen.Er fuhr am Himmel hin in seiner Hoheit in den Wolken,als deine Hilfe.

33:27  Bis jetzt war Gott voll Liebe, gütig gegen seine Treuen.Er hat den Feind vor dir verjagtund hat gesagt: Vertilge!

33:28  Er läßt im Sichern wohnen Israel,unnahbar Jakobs Quellin einem Land voll Korn und Wein;sein Himmel träufelt Tau.

33:29  Heil dir, du Israel! Wer ist wie du?Ein Volk, so siegreich durch den Herrn!Er ist der Schild, der dich beschützt,und er das Schwert, das Siege dir erkämpft.Vor dir sich beugen deine Feinde, du schreitest über ihre Höhen hin."

Chapter 34

34:1  Moses stieg aus Moabs Steppen auf den Berg Nebo, auf die Spitze des Pisga, Jericho gegenüber. Da zeigte ihm der Herr das ganze Land, Gilead bis Dan,

34:2  ganz Naphtali und das Gebiet Ephraims und Manasses sowie das ganze Gebiet Judas bis zum Westmeer,

34:3  das Südland und die Au, die Ebene der Palmenstadt Jericho bis nach Soar.

34:4  Und der Herr sprach zu ihm: "Das ist das Land, das ich dem Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen mit den Worten: 'Ich gebe es deinen Nachkommen.' Ich lasse es dich nur schauen; aber hinüber darfst du nicht."

34:5  Also starb des Herrn Diener Moses, dort im Lande Moab nach des Herrn Befehl.

34:6  Er begrub ihn im Tale im Lande Moab, Bet Peor gegenüber. Aber niemand kennt sein Grab bis auf diesen Tag.

34:7  Moses war hundertzwanzig Jahre alt, als er starb. Sein Auge war nicht getrübt, und seine Frische nicht geschwunden.

34:8  Die Söhne Israels beweinten Moses in Moabs Steppen dreißig Tage. Erst dann war die Zeit des Weinens und Klagens um Moses voll.

34:9  Josue ward nun vom Geist der Weisheit erfüllt; denn Moses hatte ihm seine Hände aufgelegt. Die Israeliten gehorchten ihm und taten, wie der Herr dem Moses geboten hatte.

34:10  Seitdem ist in Israel kein Prophet mehr erstanden wie Moses, mit dem der Herr von Angesicht zu Angesicht verkehrt hat,

34:11  mit all den Zeichen und Wundem, die zu tun der Herr ihn nach Ägypterland sandte, zu Pharao und all seinen Dienern und seinem ganzen Lande,

34:12  und mit all der starken Macht und mit all dem großen Furchtbaren, das Moses vor den Augen von ganz Israel gewirkt hat.