GerZurcher - Matthew

Chapter 1

1:1  DAS Buch der Abstammung Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. (a) 1Mo 5:1; 2Sa 7:12 13

1:2  Abraham zeugte den Isaak. Isaak zeugte den Jakob. Jakob zeugte den Juda und seine Brüder. (a) 1Mo 21:3 12; 25:26; 29:35

1:3  Juda zeugte mit der Thamar den Perez und den Serah. Perez zeugte den Hezron. Hezron zeugte den Aram. (1) im AT: Ram. (a) 1Mo 38:29 30; Ru 4:12 18-21

1:4  Aram zeugte den Amminadab. Amminadab zeugte den Nahason. Nahason zeugte den Salmon. (a) 1Ch 2:10 11

1:5  Salmon zeugte mit der Rahab den Boas. Boas zeugte mit der Ruth den Jobed. Jobed zeugte den Isai. (1) im AT: Obed. (a) Ru 4:13-17; Jos 2:1; Heb 11:31; Jak 2:25

1:6  Isai zeugte den König David. David zeugte mit der Frau des Uria den Salomo. (a) 2Sa 12:24

1:7  Salomo zeugte den Rehabeam. Rehabeam zeugte den Abia. Abia zeugte den Asaph. (1) im AT: Asa. (2) V. 7-11: 1Ch 3:10-16

1:8  Asaph zeugte den Josaphat. Josaphat zeugte den Joram. Joram zeugte den Usia.

1:9  Usia zeugte den Joatham. Joatham zeugte den Ahas. Ahas zeugte den Hiskia. (1) im AT: Jotham.

1:10  Hiskia zeugte den Manasse. Manasse zeugte den Amos. Amos zeugte den Josia. (1) im AT: Amon.

1:11  Josia zeugte den Jechonja und dessen Brüder zur Zeit der Wegführung nach Babylon.

1:12  Nach der Wegführung nach Babylon zeugte Jechonja den Sealthiel. Sealthiel zeugte den Serubbabel. (a) 1Ch 3:17; Esr 3:2

1:13  Serubbabel zeugte den Abihud. Abihud zeugte den Eljakim. Eljakim zeugte den Asor.

1:14  Asor zeugte den Zadok. Zadok zeugte den Achim. Achim zeugte den Elihud.

1:15  Elihud zeugte den Eleasar. Eleasar zeugte den Matthan. Matthan zeugte den Jakob.

1:16  Jakob zeugte den Joseph, den Mann der Maria, aus der Jesus gezeugt wurde, der der Christus genannt wird. (1) so die ältHs. des gr. Grundtextes. (2) Christus heisst: der Gesalbte (vgl. darüber Jes 61:1; Ps 2:2). Man hat so den verheissenen Heiland bez. (a) Mt 27:17 22

1:17  Alle Geschlechter nun von Abraham bis zu David sind vierzehn Geschlechter, und von David bis zur Wegführung nach Babylon sind es vierzehn Geschlechter, und von der Wegführung nach Babylon bis zu Christus vierzehn Geschlechter.

1:18  MIT der Geburt Jesu Christi aber verhielt es sich so: Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, fand es sich, ehe sie zusammengekommen waren, dass sie vom heiligen Geiste schwanger war. (a) Lu 1:26-38

1:19  Weil indessen Joseph, ihr Mann, rechtschaffen war und sie (doch) nicht in Schande bringen wollte, gedachte er sie heimlich zu entlassen. (a) 5Mo 24:1-4

1:20  Doch als er dies im Sinn hatte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum, der sprach: Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, dein Weib, zu dir zu nehmen; denn was in ihr gezeugt ist, das ist vom heiligen Geiste.

1:21  Sie wird aber einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk erretten von ihren Sünden. (a) Lu 1:31; 2:21; Apg 4:12

1:22  Dies alles jedoch ist geschehen, damit erfüllt würde, was vom Herrn durch den Propheten gesprochen worden ist, welcher sagt:

1:23  "Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben", was übersetzt heisst: "Gott mit uns". (a) Jes 7:14; 8:8 10

1:24  Als aber Joseph vom Schlaf erwacht war, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm sein Weib zu sich.

1:25  Und er erkannte sie nicht, bis sie einen Sohn geboren hatte und er gab ihm den Namen Jesus. (1) nach and. alter Bezeugung: "bis sie ihren ersten Sohn geboren hatte"; - wie Lu 2:7 (a) Lu 2:7 21

Chapter 2

2:1  ALS aber Jesus in den Tagen des Königs Herodes zu Bethlehem in Judäa geboren war, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem, die sagten: (1) w: "Magier", das sind Sterndeuter.

2:2  Wo ist der neugeborne König der Juden? Wir haben nämlich seinen Stern im Morgenland gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen. (a) 1Mo 49:10; 4Mo 24:17; 2Pe 1:19

2:3  Als jedoch der König Herodes das hörte, erschrak er und ganz Jerusalem mit ihm.

2:4  Und er liess alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenrufen und erfragte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte.

2:5  Die aber sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa; denn so steht es durch den Propheten geschrieben: (a) Joh 7:42

2:6  "Und du, Bethlehem" im Lande Judas, bist keineswegs "die kleinste unter den Fürstenstädten Judas; denn aus dir wird ein Herrscher hervorgehen, der mein Volk Israel weiden wird." (a) Mi 5:2 4; 2Sa 5:2

2:7  Da berief Herodes heimlich die Weisen und erkundigte sich bei ihnen genau nach der Zeit, wann der Stern erschienen sei,

2:8  und sandte sie nach Bethlehem und sagte: Ziehet hin und forschet genau nach dem Kindlein! Wenn ihr es aber gefunden habt, so meldet es mir, damit auch ich komme und ihm huldige.

2:9  Und nachdem sie den König angehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Orte stillstand, wo das Kindlein war.

2:10  Als sie aber den Stern sahen, wurden sie sehr hoch erfreut

2:11  und gingen in das Haus hinein und sahen das Kindlein mit Maria, seiner Mutter. Und sie warfen sich nieder, huldigten ihm, taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gaben dar, Gold und Weihrauch und Myrrhe. (a) Ps 72:10 15; Jes 60:6

2:12  Und da sie im Traum die Weisung empfingen, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem andern Weg in ihr Land zurück.

2:13  ALS sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum und sagt: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und fliehe nach Ägypten und bleibe dort, bis ich es dir sage; denn Herodes will das Kindlein aufsuchen, um es umzubringen. (a) 4Mo 23:22; 24:8

2:14  Da stand er auf, nahm des Nachts das Kindlein und seine Mutter mit sich und zog hinweg nach Ägypten.

2:15  Und er blieb dort bis zum Tode des Herodes, damit erfüllt würde, was vom Herrn gesprochen worden ist durch den Propheten, welcher sagt: "Aus Ägypten rief ich meinen Sohn." (a) Hos 11:1

2:16  ALS darauf Herodes sah, dass er von den Weisen getäuscht worden war, wurde er sehr zornig, sandte hin und liess in Bethlehem und in dessen ganzem Gebiet alle Knäblein töten, die zweijährig und darunter waren, gemäss der Zeit, die er von den Weisen genau erkundet hatte.

2:17  Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremia gesprochen worden ist, welcher sagt:

2:18  "Eine Stimme hört man in Rama, viel Weinen und Jammern; Rahel weint um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen, weil sie nicht mehr sind." (a) Jer 31:15; 1Mo 35:19

2:19  ALS aber Herodes gestorben war, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph in Ägypten im Traum

2:20  und sagt: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und ziehe in das Land Israels; denn die, welche dem Kindlein nach dem Leben trachteten, sind gestorben.

2:21  Da stand er auf, nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich und ging in das Land Israels.

2:22  Als er jedoch hörte, dass Archelaus anstatt seines Vaters Herodes über Judäa regierte, fürchtete er sich, dahin zu gehen. Nachdem er aber im Traum eine Weisung empfangen hatte, zog er hinweg in das Gebiet von Galiläa

2:23  und kam in eine Stadt namens Nazareth und nahm (dort) Wohnung, damit erfüllt würde, was durch die Propheten gesagt worden ist: Er wird "Nazoräer" heissen. (1) in dieser Form findet sich die Weissagung im AT nirgends. Gemeint ist ws. Jes 11:1: "Ein Schoss aus seinen (d.h. Isais) (Lu 1:26; 2:39; Jes 11:1; 53:2; Sac 6:12; Joh 1:46) Wurzeln wird Frucht tragen" "Schoss" heisst nämlich im Heb [nezer]: und von diesem Worte konnte "Nazoräer" herzustammen scheinen

Chapter 3

3:1  IN jenen Tagen aber trat Johannes der Täufer auf und predigte in der Wüste von Judäa: (a) Lu 1:13

3:2  Tut Busse! denn das Reich der Himmel ist genaht. (a) Mt 4:17

3:3  Dieser nämlich ist's, über den durch den Propheten Jesaja gesprochen worden ist, welcher sagt: "(Es erschallt) die Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, machet seine Strassen gerade!" (a) Jes 40:3; Joh 1:23

3:4  Er aber, Johannes, hatte ein Kleid von Kamelhaaren und um seine Lenden einen ledernen Gürtel; seine Speise aber waren Heuschrecken und wilder Honig. (a) 2Kön 1:8; 3Mo 11:21 22; Lu 1:15

3:5  Da zog Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Landschaft am Jordanfluss zu ihm hinaus, (a) Mt 11:7-10

3:6  und sie liessen sich von ihm im Jordan taufen, indem sie ihre Sünden bekannten. (a) Apg 19:3 4

3:7  Als er aber viele von den Pharisäern und Sadduzäern zur Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Ihr Natterngezücht, wer hat euch unterwiesen, dass ihr dem zukünftigen Zorn entrinnen werdet? (a) Mt 12:34; 23:33

3:8  Bringet darum Frucht, die der Busse gemäss ist, (a) Lu 3:8; Apg 26:20

3:9  und meinet nicht, bei euch selber sagen zu können: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. (a) Joh 8:33-39; Rö 2:28 29

3:10  Schon ist aber die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Jeder Baum nun, der nicht gute Frucht bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. (a) Mt 7:19; Lu 13:7-9; Joh 15:6

3:11  Ich taufe euch mit Wasser zur Busse; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht würdig, ihm die Schuhe zu tragen. Er wird euch mit heiligem Geist und mit Feuer taufen. (a) Mt 11:3; Apg 13:24 25; 19:4; 2:3 4

3:12  Er hat die Wurfschaufel in seiner Hand und wird seine Tenne fegen und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. (a) Mt 13:30

3:13  DA kommt Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen.

3:14  Der aber wollte es ihm wehren und sagte: Ich habe nötig, mich von dir taufen zu lassen, und du kommst zu mir?

3:15  Doch Jesus antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt zu; denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da liess er es ihm zu.

3:16  Als aber Jesus getauft worden war, stieg er alsbald aus dem Wasser; und siehe, die Himmel taten sich auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabschweben und auf ihn kommen. (1) ein. alte Textzeugen fügen hinzu: "ihm". (a) Jes 11:2

3:17  Und siehe, eine Stimme aus den Himmeln sprach: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe." (a) Mt 17:5; Lu 9:35; 2Pe 1:17; Ps 2:7; Jes 42:1

Chapter 4

4:1  DANN wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, um vom Teufel versucht zu werden. (a) Heb 4:15

4:2  Und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn nachher. (a) 2Mo 34:28; 1Kön 19:8

4:3  Da trat der Versucher zu ihm und sagte: Bist du Gottes Sohn, so gebiete, dass diese Steine Brot werden! (a) 1Mo 3:1-7; Ps 2:7

4:4  Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: "Nicht vom Brot allein wird der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes hervorgeht." (a) 5Mo 8:3; Joh 4:34

4:5  Darauf nimmt ihn der Teufel mit in die heilige Stadt und stellt ihn auf die Zinne des Tempels

4:6  und sagt zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so stürze dich hinab; denn es steht geschrieben: "Er wird seinen Engeln deinethalben Befehl geben, / und sie werden dich auf den Händen tragen, / damit du deinen Fuss nicht etwa an einen Stein stossest." (a) Ps 91:11 12

4:7  Jesus sprach zu ihm: Hinwiederum steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen." (a) 5Mo 6:16

4:8  Wiederum nimmt ihn der Teufel mit auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit (a) Off 21:10; Mt 16:26

4:9  und sagt zu ihm: Dies alles will ich dir geben, wenn du dich niederwirfst und mich anbetest.

4:10  Da sagt Jesus zu ihm: Hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen." (a) 5Mo 6:13; Off 22:8 9

4:11  Da verlässt ihn der Teufel; und siehe, Engel traten herzu und dienten ihm. (a) Heb 1:6 14

4:12  ALS er aber hörte, dass Johannes gefangengesetzt worden war, zog er nach Galiläa zurück. (a) Mt 14:13

4:13  Und er verliess Nazareth und kam nach Kapernaum, das am See im Gebiet von Sebulon und Naphthali liegt, und nahm (dort) Wohnung, (a) Joh 2:12

4:14  damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja gesprochen worden ist, welcher sagt: (a) Joh 7:52

4:15  "Das Land Sebulon und das Land Naphthali gegen den See hin, jenseits des Jordan, das Galiläa der Heiden, (a) Jes 9:1 2

4:16  das Volk, das in der Finsternis sass, hat ein grosses Licht gesehen, und die im Lande und Schatten des Todes sassen, denen ist ein Licht aufgegangen." (a) Lu 1:78 79

4:17  Von da an begann Jesus zu predigen: Tut Busse, denn das Reich der Himmel ist genaht. (a) Mt 3:2

4:18  Als er aber am galiläischen See hinwandelte, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas, das Netz in den See auswerfen; sie waren nämlich Fischer.

4:19  Und er sagte zu ihnen: Kommet her, (folget) mir nach, und ich will euch zu Menschenfischern machen.

4:20  Da verliessen sie alsbald die Netze und folgten ihm nach. (a) Mt 19:27

4:21  Und als er von da weiterging, sah er zwei andre Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes, mit ihrem Vater Zebedäus im Schiff ihre Netze ausbessern; und er rief sie zu sich.

4:22  Da verliessen sie alsbald das Schiff und ihren Vater und folgten ihm nach.

4:23  UND er zog umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen, predigte das Evangelium vom Reich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen im Volke. (a) Mt 9:35; Mr 1:39; Lu 4:15 44; Apg 10:38

4:24  Und sein Ruf verbreitete sich in ganz Syrien; und sie brachten alle Leidenden zu ihm, die mit mancherlei Krankheiten und Qualen behaftet waren, Besessene und Mondsüchtige und Gelähmte, und er heilte sie. (a) Mr 6:55; Mt 17:15

4:25  Und es folgte ihm eine grosse Volksmenge nach aus Galiläa und aus dem Gebiet der Zehn Städte und aus Jerusalem und Judäa und von jenseits des Jordan. (a) Mr 3:7 8; Lu 6:17-19

Chapter 5

5:1  ALS er aber die Volksmenge sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. (a) Mt 15:29

5:2  Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:

5:3  Selig sind die geistlich Armen; denn ihrer ist das Reich der Himmel. (a) Jes 57:15; Mt 11:5; Lu 4:18; Jak 2:5

5:4  Selig sind die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. (a) Ps 126:5; Jes 61:2; 2Kor 7:10

5:5  Selig sind die Sanftmütigen; denn "sie werden das Land besitzen". (a) Ps 37:11

5:6  Selig sind, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden. (a) Joh 6:35

5:7  Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. (a) Mt 25:35-46; Jak 2:13

5:8  Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. (a) Ps 24:3-5; 51:12; 1Jo 3:2 3

5:9  Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Söhne Gottes heissen. (1) w: "die Friedensstifter". (a) Heb 12:14

5:10  Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Reich der Himmel. (a) 1Pe 3:14

5:11  Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Arge wider euch reden um meinetwillen und damit lügen. (a) Joh 16:2; 1Pe 4:14

5:12  Freuet euch und frohlocket, weil euer Lohn gross ist in den Himmeln. Denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind. (a) Apg 7:52; Jak 5:10

5:13  IHR seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz seine Schärfe verliert, womit soll es salzig gemacht werden? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten wird. (a) Mr 9:50; Lu 14:34 35

5:14  Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen sein. (a) Php 2:15; Joh 8:12

5:15  Man zündet auch nicht ein Licht an und stellt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet es allen, die im Hause sind. (a) Mr 4:21; Lu 8:16; 11:33

5:16  So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, preisen. (a) Eph 5:8 9; 1Pe 2:12

5:17  MEINET nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. (a) Rö 3:31

5:18  Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, wird nicht ein einziges Jota oder Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. (a) Lu 16:17

5:19  Wer nun eins dieser kleinsten Gebote auflöst und die Menschen so lehrt, wird der Kleinste heissen im Reich der Himmel. Wer sie aber tut und lehrt, der wird gross heissen im Reich der Himmel. (a) Jak 2:10; Da 12:3

5:20  Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen. (a) Mt 23:2-33; Lu 18:11 12

5:21  Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: "Du sollst nicht töten"; wer aber tötet, soll dem Gericht verfallen sein. (a) 2Mo 20:13; 5Mo 17:8 9

5:22  Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder zürnt, soll dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka! soll dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: du Tor! soll der Hölle mit ihrem Feuer verfallen sein. (1) viele Textzeugen fügen hier ein: "ohne Ursache". (2) ein Ausdruck der Verachtung. (3) ein offenbar noch stärkerer, nicht sicher übersetzbarer Ausdruck der Verachtung, nach Ps 14:1 etwa gleichbed. mit: du Gottloser. (a) 1Jo 3:15

5:23  Wenn du nun deine Opfergabe zum Altar bringst und dort eingedenk wirst, dass dein Bruder etwas wider dich hat, (a) Mr 11:25

5:24  so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und bring deine Gabe dar!

5:25  Willfahre schnell deinem Gegner, während du noch mit ihm unterwegs bist, damit dich nicht der Gegner dem Richter und der Richter dem Gerichtsdiener übergibt und du ins Gefängnis gesetzt wirst. (a) Mt 6:14 15; 18:35; Lu 12:58 59

5:26  Wahrlich, ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Rappen bezahlt hast.

5:27  Ihr habt gehört, dass gesagt ist: "Du sollst nicht ehebrechen." (a) 2Mo 20:14

5:28  Ich aber sage euch: Jeder, der eine Ehefrau ansieht, um sie zu begehren, hat ihr gegenüber in seinem Herzen schon Ehebruch begangen. (a) 2Sa 11:2; Hio 31:1; 2Pe 2:14

5:29  Wenn dich aber dein rechtes Auge zur Sünde verführt, so reiss es aus und wirf es von dir; denn es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verlorengeht und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. (a) Mt 18:8 9; Mr 9:43 47; Kol 3:5

5:30  Und wenn dich deine rechte Hand zur Sünde verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir; denn es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verlorengeht und nicht dein ganzer Leib in die Hölle kommt. (a) Mt 18:8 9; Mr 9:43 47; Kol 3:5

5:31  Es ist ferner gesagt: "Wer seine Frau entlässt, soll ihr einen Scheidebrief geben." (a) Mt 19:3-9; Mr 10:4-12; 5Mo 24:1

5:32  Ich aber sage euch: Jeder, der seine Frau entlässt, ausser wegen Unzucht, gibt Anlass, dass ihr gegenüber Ehebruch begangen wird; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch. (1) nämlich: ihr gegenüber. (a) Lu 16:18; 1Kor 7:10 11

5:33  Wiederum habt ihr gehört, dass zu den Alten gesagt ist: "Du sollst nicht falsch schwören", "du sollst aber dem Herrn deine Eide halten." (a) 2Mo 20:7; 3Mo 19:12; 4Mo 30:3; 5Mo 23:21; Ps 50:14

5:34  Ich aber sage euch, dass ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, (a) Mt 23:16-22; Jes 66:1

5:35  noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füsse, noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des grossen Königs. (a) Ps 48:3

5:36  Auch bei deinem Haupte sollst du nicht schwören; denn du vermagst nicht ein einziges Haar weiss oder schwarz zu machen.

5:37  Vielmehr sei eure Rede: "Ja, ja; nein, nein." Was darüber ist, das ist vom Bösen. (a) 2Kor 1:17; Jak 5:12

5:38  Ihr habt gehört, dass gesagt ist: "Auge um Auge und Zahn um Zahn." (a) 2Mo 21:23-25; 3Mo 24:19 20

5:39  Ich aber sage euch, dass ihr dem Bösen nicht widerstehen sollt; sondern wer dich auf den rechten Backen schlägt, dem biete auch den andern dar, (a) Lu 6:29; Spr 24:29

5:40  und dem, der gegen dich den Richter anruft und dir den Rock nehmen will, dem lass auch den Mantel, (a) 1Kor 6:7

5:41  und wer dich nötigt, eine Meile weit zu gehen, mit dem gehe zwei!

5:42  Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht von dem ab, der von dir borgen will! (a) 5Mo 15:7 8; Lu 6:30 34

5:43  Ihr habt gehört, dass gesagt ist: "Du sollst deinen Nächsten lieben" und deinen Feind hassen. (a) 3Mo 19:18

5:44  Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde - [segnet die, welche euch fluchen, tut Gutes denen, die euch hassen] - und bittet für die, welche euch - [beleidigen und] - verfolgen, (1) in minder gewichtigen Textzeugen eingefügt. (a) Spr 25:21 22; Lu 6:27 28; 23:34; Apg 7:60; 1Pe 3:9; Rö 12:14-20

5:45  damit ihr Söhne eures Vaters in den Himmeln seid! Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. (a) Lu 6:35; Eph 5:1

5:46  Denn wenn ihr (nur) die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? (a) Lu 6:32

5:47  Und wenn ihr nur eure Brüder grüsst, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die Heiden dasselbe?

5:48  Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist. (a) 5Mo 18:13; 3Mo 19:2

Chapter 6

6:1  HABET acht, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden; wo nicht, so habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater in den Himmeln. (a) Mt 23:5

6:2  Wenn du nun Almosen gibst, so lass nicht vor dir her posaunen, wie die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin.

6:3  Wenn aber du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut, (a) Rö 12:8

6:4  damit dein Almosen im Verborgenen sei; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten. (a) Lu 14:14

6:5  UND wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler; denn sie beten gern in den Synagogen und wenn sie an den Ecken der Strassen stehen, um sich vor den Leuten sehen zu lassen. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin. (a) Mt 23:6

6:6  Du aber geh, wenn du betest, in dein Kämmerlein und schliess deine Tür zu und bete im Verborgenen zu deinem Vater; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten. (a) 2Kön 4:33

6:7  Wenn ihr aber betet, sollt ihr kein unnützes Geschwätz machen wie die Heiden; denn sie meinen, dass sie um ihrer vielen Worte willen Erhörung finden werden. (a) Jes 1:15; 1Kön 18:26

6:8  Seid ihnen nun nicht gleich; denn euer Vater weiss, was ihr bedürft, ehe ihr ihn bittet. (a) Mt 6:32

6:9  Ihr nun sollt so beten: Unser Vater, / der du bist in den Himmeln, / dein Name werde geheiligt. / (a) Hes 36:23; Lu 11:2-4

6:10  Dein Reich komme. / Dein Wille geschehe / wie im Himmel, (so) auch auf Erden. / (a) Mt 26:42; Lu 22:42; Ps 103:21

6:11  Gib uns heute unser tägliches Brot. / (1) rw. hier und Lu 11:3: "unser Brot für den kommenden Tag". (a) Spr 30:8

6:12  Und vergib uns unsre Schulden, / wie auch wir vergeben haben / unsern Schuldnern. / (a) Mt 18:21-35

6:13  Und führe uns nicht in Versuchung, / sondern erlöse uns von dem Bösen. [Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.] (1) minder gewichtige Textzeugen fügen diese Worte hinzu. - Die einzelnen Ausdrücke dieses Zusatzes finden sich in ähnlichen Lobpreisungen, z.B. 1Ch 29:11 12; Off 4:11; 12:10 (a) Mt 26:41; Joh 17:11 15; 1Kor 10:13; 2Ti 4:18

6:14  Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. (a) Kol 3:13; Mr 11:25

6:15  Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, wird euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

6:16  WENN ihr aber fastet, sollt ihr nicht finster dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Angesicht, um sich mit ihrem Fasten vor den Leuten sehen zu lassen. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn dahin. (a) Jes 58:5-8

6:17  Du aber salbe, wenn du fastest, dein Haupt und wasche dein Angesicht,

6:18  damit du mit deinem Fasten dich nicht den Leuten zeigest, sondern deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir vergelten. (1) die V. 4.6 lassen vermuten, dass es ursprünglich hier entsprechend lautete: sondern im Verborgenen deinem Vater.

6:19  SAMMELT euch nicht Schätze auf Erden, wo Motte und Rost (sie) zunichte machen und wo Diebe einbrechen und stehlen!

6:20  Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost (sie) zunichte machen und wo Diebe nicht einbrechen und stehlen! (a) Mt 19:21; Lu 12:33 34; 16:9; Kol 3:1 2

6:21  Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.

6:22  Das Licht des Leibes ist das Auge. Wenn nun dein Auge lauter ist, wird dein ganzer Leib voll Licht sein. (a) Lu 11:34-36

6:23  Wenn aber dein Auge böse ist, wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie gross wird die Finsternis sein! (a) Mt 20:15; Mr 7:22; Joh 11:10

6:24  Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. (a) Lu 16:9 13

6:25  DESHALB sage ich euch: Sorget euch nicht um euer Leben, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? (a) Php 4:6; 1Pe 5:7

6:26  Sehet die Vögel des Himmels an! Sie säen nicht und ernten nicht und sammeln nicht in Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie (doch). Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? (a) Mt 10:29-31

6:27  Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen?

6:28  Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen! Sie arbeiten nicht und spinnen nicht;

6:29  ich sage euch aber, dass auch Salomo in all seiner Pracht nicht gekleidet war wie eine von diesen.

6:30  Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen?

6:31  Darum sollt ihr euch nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen oder was werden wir trinken oder womit werden wir uns kleiden? (a) Rö 14:17

6:32  Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden. Euer himmlischer Vater weiss ja, dass ihr all dieser Dinge bedürft. (a) Mt 6:8

6:33  Suchet vielmehr zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit! dann werden euch alle diese Dinge hinzugefügt werden. (a) 1Kön 3:13 14; Lu 10:42; 12:31

6:34  Darum sorget euch nicht um den morgenden Tag; denn der morgende Tag wird seine eigne Sorge haben. Jeder Tag hat genug an seiner eignen Plage.

Chapter 7

7:1  RICHTET nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! (a) Lu 6:37 38; Rö 2:1

7:2  Denn mit welchem Gericht ihr richtet, mit dem werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Mass ihr messt, mit dem wird euch gemessen werden. (a) Mr 4:24

7:3  Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, des Balkens jedoch in deinem Auge wirst du nicht gewahr? (a) Lu 6:41 42

7:4  Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Halt, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen; und siehe, in deinem Auge ist der Balken?

7:5  Du Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann magst du zusehen, dass du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst.

7:6  Gebet das Heilige nicht den Hunden und werfet eure Perlen nicht vor die Schweine, damit sie nicht etwa mit ihren Füssen sie zertreten und sich umwenden und euch zerreissen.

7:7  BITTET, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan werden! (a) Joh 14:13 14; Jak 1:5

7:8  Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan werden.

7:9  Oder welcher Mensch ist unter euch, der seinem Sohn, wenn er ihn um ein Brot bittet, einen Stein gäbe,

7:10  oder auch, wenn er um einen Fisch bittet, ihm eine Schlange gäbe?

7:11  Wenn nun ihr, die ihr (doch) böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wieviel mehr wird euer Vater in den Himmeln denen Gutes geben, die ihn bitten! (a) Jak 1:17

7:12  ALLES nun, was ihr wollt, dass es euch die Menschen tun, das sollt auch ihr ihnen tun; denn darin besteht das Gesetz und die Propheten. (a) Lu 6:31; Rö 13:8-10

7:13  Gehet ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zum Verderben hinführt und viele sind es, die auf ihm hineingehen; (a) Lu 13:24

7:14  denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben hinführt, und wenige sind es, die ihn finden. (a) Mt 19:24; Apg 14:22

7:15  HÜTET euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie räuberische Wölfe! (a) Mt 24:4 5 24; Apg 20:29

7:16  An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man etwa Trauben von Dornen oder Feigen von Disteln? (a) Lu 6:44; Ga 5:19-23; Jak 3:12

7:17  So bringt jeder gute Baum gute Früchte, der faule Baum aber bringt schlechte Früchte. (a) Mt 12:33

7:18  Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen, noch (kann) ein fauler Baum gute Früchte bringen. (a) Lu 6:43

7:19  Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. (a) Mt 3:10; Joh 15:2 6

7:20  Also werdet ihr sie an ihren Früchten erkennen.

7:21  Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel kommen, sondern wer den Willen meines Vaters in den Himmeln tut. (a) Mt 21:29; Rö 2:13; Jak 1:22-25

7:22  Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen als Propheten geredet und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Machttaten vollbracht? (a) Lu 13:25-27; 1Kor 13:1 2; Jer 27:15

7:23  Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie gekannt; "weichet von mir, die ihr begeht, was wider das Gesetz ist". (a) Mt 25:41; 2Ti 2:19; Ps 6:9

7:24  JEDER nun, der diese meine Worte hört und sie tut, ist einem klugen Manne zu vergleichen, der sein Haus auf den Felsen baute.

7:25  Und der Platzregen fiel und die Wasserströme kamen und die Winde wehten und stiessen an jenes Haus, und es fiel nicht ein, denn es war auf den Felsen gegründet.

7:26  Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, ist einem törichten Manne zu vergleichen, der sein Haus auf den Sand baute. (a) Jak 1:22

7:27  Und der Platzregen fiel und die Wasserströme kamen und die Winde wehten und stiessen an jenes Haus, und es fiel ein, und sein Fall war gross. (a) Hes 13:10-12

7:28  Und es geschah, als Jesus diese Reden beendet hatte, erstaunte die Volksmenge über seine Lehre; (a) Mt 22:33; Mr 1:22; Lu 4:32

7:29  denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten. (a) Joh 7:46

Chapter 8

8:1  ALS er aber von dem Berge hinabstieg, folgte ihm eine grosse Volksmenge nach.

8:2  Und siehe, ein Aussätziger kam herbei, warf sich vor ihm nieder und sagte: Herr, wenn du willst, kannst du mich rein machen.

8:3  Und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will es; werde rein! Und alsbald wurde er von seinem Aussatz rein.

8:4  Und Jesus sagt zu ihm: Sieh zu, sage es niemandem, sondern geh hin, zeige dich dem Priester und bringe das Opfer, das Mose befohlen hat, ihnen zum Zeugnis! (a) Mt 9:30; Mr 7:36; Lu 17:14; 3Mo 14:2-32

8:5  ALS er aber nach Kapernaum hineinkam, trat ein Hauptmann zu ihm, bat ihn

8:6  und sagte: Herr, mein Knecht liegt daheim gelähmt darnieder und leidet grosse Pein.

8:7  Er sagt zu ihm: Ich will kommen und ihn heilen.

8:8  Der Hauptmann aber antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach hineingehst, sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht geheilt werden.

8:9  Denn auch ich bin ein Mensch, der unter Vorgesetzten steht, und unter mir habe ich Soldaten; und sage ich zu diesem: Geh! so geht er; und zu einem andern: Komm! so kommt er; und zu meinem Knecht: Tue das! so tut er's.

8:10  Als Jesus das hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch: Bei keinem in Israel habe ich so grossen Glauben gefunden. (a) Mt 15:28; Mr 6:6

8:11  Ich sage euch aber: Viele werden von Morgen und Abend kommen und sich mit Abraham und Isaak und Jakob im Reich der Himmel zu Tische setzen, (a) Lu 13:28 29; Jes 49:12

8:12  die Söhne des Reiches dagegen werden in die Finsternis, die draussen ist, hinausgestossen werden. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. (a) Mt 13:42 50; 22:13; 24:51; 25:30

8:13  Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin, dir geschehe, wie du geglaubt hast! Und sein Knecht wurde in jener Stunde geheilt. (a) Mt 9:29; 15:28

8:14  UND als Jesus in das Haus des Petrus kam, sah er dessen Schwiegermutter darniederliegen und am Fieber leiden. (a) 1Kor 9:5

8:15  Und er berührte ihre Hand, und das Fieber verliess sie, und sie stand auf und diente ihm.

8:16  Als es aber Abend geworden war, brachten sie viele Besessene zu ihm, und er trieb die Geister mit dem Worte aus und heilte alle Kranken,

8:17  damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja gesprochen worden ist, welcher sagt: "Er nahm unsre Gebrechen weg, und unsre Krankheiten trug er fort." (a) Jes 53:4; Joh 1:29

8:18  ALS aber Jesus eine grosse Volksmenge um sich sah, befahl er, ans jenseitige Ufer zu fahren. (a) Mr 4:35; Lu 8:22

8:19  Und ein Schriftgelehrter trat hinzu und sagte zu ihm: Meister, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst.

8:20  Und Jesus sagt zu ihm: Die Füchse haben Gruben und die Vögel des Himmels (haben) Nester; der Sohn des Menschen dagegen hat nicht, wo er sein Haupt hinlegen kann. (a) 2Kor 8:9

8:21  Ein andrer aber von den Jüngern sagte zu ihm: Herr, erlaube mir, zuvor hinzugehen und meinen Vater zu begraben. (a) 1Kön 19:20

8:22  Da sagt Jesus zu ihm: Folge mir nach und lass die Toten ihre Toten begraben!

8:23  UND er stieg ins Schiff, und seine Jünger folgten ihm.

8:24  Und siehe, es erhob sich ein grosser Sturm auf dem See, sodass das Schiff von den Wellen bedeckt wurde. Er aber schlief. (a) Ps 4:9

8:25  Da traten sie hinzu, weckten ihn auf und sagten: Herr, hilf, wir gehen unter.

8:26  Und er sagt zu ihnen: Warum seid ihr (so) furchtsam, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf, bedrohte die Winde und den See, und es trat grosse Windstille ein. (a) Mt 14:31; 16:8; Ps 89:10; 107:25-29

8:27  Die Menschen aber verwunderten sich und sagten: Was ist das für ein Mann, dass ihm sogar die Winde und der See gehorsam sind?

8:28  UND als er ans jenseitige Ufer in die Landschaft der Gadarener gekommen war, begegneten ihm, von den Grüften her kommend, zwei Besessene, die sehr bösartig waren, sodass niemand auf jenem Weg vorbeigehen konnte.

8:29  Und siehe, sie erhoben ein Geschrei und sagten: Was haben wir mit dir zu schaffen, du Sohn Gottes? Bist du hierher gekommen, um uns vor der Zeit zu peinigen? (a) Mr 1:24; Lu 4:41; 1Kön 17:18

8:30  Es war aber fern von ihnen eine Herde von vielen Schweinen zur Weide.

8:31  Da baten ihn die Dämonen: Wenn du uns austreibst, so schicke uns in die Schweineherde.

8:32  Und er sprach zu ihnen: Fahret hin! Sie aber fuhren aus und fuhren in die Schweine. Und siehe, die ganze Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See und kam im Wasser um.

8:33  Die Hirten aber flohen und gingen in die Stadt und verkündigten alles, auch was mit den Besessenen vorgegangen war.

8:34  Und siehe, die ganze Stadt ging hinaus, Jesus entgegen; und als sie ihn sahen, baten sie ihn, aus ihrem Gebiet wegzugehen.

Chapter 9

9:1  UND er stieg in ein Schiff, fuhr hinüber und kam in seine Stadt. (a) Mt 4:13

9:2  Und siehe, da brachten sie zu ihm einen Gelähmten, der auf einem Bette lag. Und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei getrost, mein Sohn; deine Sünden sind dir vergeben.

9:3  Und siehe, etliche der Schriftgelehrten sagten bei sich selbst: Dieser lästert.

9:4  Und da Jesus ihre Gedanken kannte, sprach er: Warum denkt ihr Böses in euren Herzen? (a) Mt 12:25; Joh 2:25

9:5  Denn was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?

9:6  Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Macht hat, auf Erden Sünden zu vergeben - dann sagt er zu dem Gelähmten: Steh auf, hebe dein Bett auf und geh in dein Haus! (a) Joh 5:8

9:7  Und er stand auf und ging hinweg in sein Haus.

9:8  Als es aber die Volksmenge sah, erschrak sie und pries Gott, der solche Macht den Menschen gegeben habe. (1) o: "zugunsten der Menschen".

9:9  UND als Jesus von da weiterging, sah er an der Zollstätte einen Mann sitzen, der Matthäus hiess; und er sagt zu ihm: Folge mir nach! Da stand er auf und folgte ihm nach.

9:10  Und es begab sich, als er in dem Haus (des Matthäus) zu Tische sass, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und sassen mit Jesus und seinen Jüngern zu Tische.

9:11  Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern? (a) Lu 15:2; 19:7

9:12  Er aber hörte es und sagte: Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken.

9:13  Gehet aber hin und lernet, was das heisst: "Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer". Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder. (a) Mt 12:7; 1Sa 15: 22; Hos 6:6

9:14  DA kommen die Jünger des Johannes zu ihm und sagen: Warum fasten wir und die Pharisäer, deine Jünger aber fasten nicht? (a) Lu 18:12

9:15  Und Jesus sprach zu ihnen: Können etwa die Hochzeitsleute trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Doch es werden Tage kommen, wo der Bräutigam von ihnen genommen sein wird, und dann werden sie fasten. (a) Joh 3:29

9:16  Niemand setzt aber ein Stück ungewalktes Tuch auf ein altes Kleid; denn von dem Kleide reisst sein Flickstück (einen Teil) ab, und der Riss wird schlimmer.

9:17  Man füllt auch nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreissen die Schläuche und der Wein wird verschüttet und die Schläuche gehen zugrunde. Sondern man füllt neuen Wein in neue Schläuche; dann bleiben beide miteinander erhalten. (a) Hio 32:19

9:18  ALS er dies zu ihnen redete, siehe, da kam ein Vorsteher (der Synagoge), warf sich vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist soeben gestorben; aber komm und lege deine Hand auf sie, so wird sie leben.

9:19  Und Jesus stand auf und folgte ihm samt seinen Jüngern.

9:20  Und siehe, eine Frau, die zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten hinzu und rührte die Quaste seines Kleides an.

9:21  Denn sie sagte bei sich selbst: Wenn ich nur sein Kleid anrühre, werde ich gesund werden. (a) Mt 14:36

9:22  Jesus aber wandte sich um, sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter; dein Glaube hat dich gerettet. Und die Frau war von jener Stunde an gesund. (a) Mr 5:34

9:23  Und als Jesus in das Haus des Vorstehers kam und die Flötenbläser und das Volk lärmen sah,

9:24  sprach er: Gehet hinweg; denn das Mädchen ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie verlachten ihn. (a) Joh 11:11 14 25

9:25  Als aber das Volk hinausgetrieben war, ging er hinein und ergriff ihre Hand; und das Mädchen stand auf.

9:26  Und das Gerücht hiervon verbreitete sich in jener ganzen Gegend. (a) Lu 7:17

9:27  UND als Jesus von da weiterging, folgten ihm zwei Blinde nach, die schrieen: Erbarme dich unser, du Sohn Davids! (a) Mt 20:29-34

9:28  Als er aber in das Haus hineinging, kamen die Blinden zu ihm. Und Jesus sagt zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich dies tun kann? Sie sagen zu ihm: Ja, Herr.

9:29  Da rührte er ihre Augen an und sprach: Euch geschehe nach eurem Glauben! (a) Mt 8:13

9:30  Und ihre Augen wurden geöffnet. Und Jesus drohte ihnen ernstlich und sagte: Sehet zu, niemand soll es erfahren. (a) Mt 8:4; 12:16; Mr 1:44

9:31  Sie aber gingen hinaus und machten ihn in jener ganzen Gegend bekannt.

9:32  Als sie aber hinausgingen, siehe, da brachte man einen Stummen zu ihm, der besessen war. (a) Mt 12:22

9:33  Und nachdem der Dämon ausgetrieben war, redete der Stumme. Und die Volksmenge verwunderte sich und sagte: Noch nie ist solches in Israel gesehen worden. (a) Lu 7:16

9:34  Die Pharisäer aber sagten: Durch den Herrscher der Dämonen treibt er die Dämonen aus. (a) Mt 12:24; Mr 3:22

9:35  UND Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, predigte das Evangelium vom Reich und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen. (a) Mt 4:23

9:36  Als er aber die Volksmenge sah, fühlte er Erbarmen mit ihnen; denn sie waren abgequält und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. (a) Mt 14:14; Mr 6:34; 4Mo 27:17; 1Kön 22:17; Hes 34:4 5

9:37  Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist gross, aber der Arbeiter sind wenige. (a) Lu 10:2; Joh 4:35

9:38  Bittet daher den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende!

Chapter 10

10:1  UND er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, sie auszutreiben und jede Krankheit und jedes Gebrechen zu heilen. (a) Mt 17:19 20; Mr 6:7; Lu 9:1

10:2  Die Namen der zwölf Apostel aber sind diese: Zuerst Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, (a) Joh 1:40-49; Apg 1:13

10:3  Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, (1) nach and. Textzeugen: "Lebbäus"; wieder andre schreiben: "Lebbäus, zubenannt Thaddäus". (a) Joh 1:40-49; Apg 1:13

10:4  Simon der Kananäer und Judas Ischarioth, der, welcher ihn verriet. (a) Joh 1:40-49; Apg 1:13

10:5  DIESE Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Gehet nicht auf eine Strasse der Heiden und gehet nicht in eine Stadt der Samariter,

10:6  sondern gehet vielmehr zu den verlornen Schafen des Hauses Israel! (a) Mt 15:24; Joh 10:16; Apg 13:46

10:7  Wenn ihr aber hingeht, so prediget: "Das Reich der Himmel ist genaht." (a) Mt 4:17; Lu 10:9

10:8  Heilet Kranke, wecket Tote auf, machet Aussätzige rein, treibet Dämonen aus! Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebet es! (a) Mr 16:17 18; Apg 8:20; 9:34 40; 2Kön 5:16

10:9  Verschaffet euch nicht Gold noch Silber noch Kupfer in eure Gürtel, (a) Lu 22:35

10:10  keine Tasche auf den Weg, auch nicht zwei Röcke, auch nicht Schuhe noch Stab; denn der Arbeiter ist seiner Speise wert. (a) Lu 10:4 7; 1Kor 9:7 14; 1Ti 5:18; 4Mo 18:31

10:11  Wo ihr aber in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundiget euch, wer darin würdig sei, und bleibet dort, bis ihr weiterzieht!

10:12  Wenn ihr aber in das Haus eintretet, so grüsset es! (a) Lu 10:5 6

10:13  Und wenn das Haus würdig ist, soll euer Friedensgruss über dasselbe kommen. Ist es aber nicht würdig, so soll euer Friedensgruss zu euch zurückkehren. (a) Lu 10:5 6

10:14  Und wenn man euch nicht aufnimmt noch eure Worte anhört, so gehet fort aus jenem Haus oder aus jener Stadt und schüttelt den Staub von euren Füssen. (a) Lu 10:10-12; Apg 13: 51; 18:6

10:15  Wahrlich, ich sage euch: Es wird dem Lande Sodom und Gomorrha am Tage des Gerichtes erträglicher ergehen als dieser Stadt. (a) Mt 11:24

10:16  Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben! (a) Lu 10:3

10:17  HÜTET euch aber vor den Menschen; denn sie werden euch an die Gerichte überliefern, und in ihren Synagogen werden sie euch geisseln. (a) Mt 24:9; 2Kor 11:24; Apg 5:40; Mt 6:12

10:18  Und auch vor Statthalter und Könige werdet ihr um meinetwillen geführt werden, ihnen und den Heiden zum Zeugnis. (a) Apg 25:23; Mt 27:24

10:19  Wenn sie euch aber überliefern, so sorget euch nicht darum, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. (a) Lu 12:11 12

10:20  Denn nicht ihr seid es, die reden, sondern der Geist eures Vaters ist's, der in euch redet. (a) Joh 14:26

10:21  Es wird aber ein Bruder den andern zum Tode überliefern und ein Vater das Kind, und Kinder werden wider die Eltern auftreten und sie zum Tode bringen; (a) Mi 7:6

10:22  und ihr werdet um meines Namens willen von jedermann gehasst sein. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden. (a) Mt 24:9 13; Lu 21:16 17; Joh 15:21

10:23  Wenn sie euch aber verfolgen in dieser Stadt, so fliehet in die andre! Denn wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen, bis der Sohn des Menschen kommt. (a) Mt 16:28; 23:34

10:24  Ein Jünger ist nicht über dem Meister noch ein Knecht über seinem Herrn. (a) Lu 6:40; Joh 13:16; 15:20

10:25  Es ist genug für den Jünger, dass er ist wie sein Meister, und (es ist genug,) dass der Knecht ist wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebub geheissen, wieviel mehr seine Hausgenossen! (a) Mr 3:22; Joh 8:48

10:26  FÜRCHTET sie nun nicht! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt werden wird, und (nichts) verborgen, was nicht bekannt werden wird. (a) Mr 4:22; Lu 8:17; 12:2

10:27  Was ich euch im Dunkeln sage, das saget im Licht, und was ihr ins Ohr hört, das prediget auf den Dächern!

10:28  Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet vielmehr den, der Seele und Leib verderben kann in der Hölle.

10:29  Verkauft man nicht zwei Sperlinge für fünf Rappen? und nicht einer von ihnen wird ohne Zutun eures Vaters auf die Erde fallen.

10:30  Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt.

10:31  Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge. (a) Mt 6:26; 12:12

10:32  Wer immer nun sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater in den Himmeln.

10:33  Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater in den Himmeln. (a) Lu 9:26; 2Ti 2:12

10:34  Meinet nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. (a) Lu 12:51-53

10:35  Denn ich bin gekommen, einen Menschen mit seinem Vater zu entzweien und eine Tochter mit ihrer Mutter und eine Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter, (a) Mi 7:6

10:36  und "des Menschen Feinde werden die eignen Hausgenossen sein". (a) Mi 7:6

10:37  Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert; (a) 5Mo 13:6-11; Lu 14:26

10:38  und wer nicht sein Kreuz nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert. (a) Mt 16:24 25; Lu 14:27

10:39  Wer sein Leben findet, der wird es verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden. (a) Lu 17:33; Joh 12:25

10:40  WER euch aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. (a) Mt 18:5; Mr 9:37; Joh 13:20

10:41  Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten empfangen; und wer einen Gerechten aufnimmt, weil er ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten empfangen; (a) 1Kön 17:9-24; 2Kön 4:8-37

10:42  und wer einem dieser Geringen auch nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt, weil er ein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch: Ihm soll sein Lohn nicht mangeln. (a) Mt 25:40; Mr 9:41

Chapter 11

11:1  UND es begab sich, als Jesus seine Anweisungen an seine Jünger beendet hatte, ging er von da weiter, um in ihren Städten zu lehren und zu predigen.

11:2  Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken Christi hörte, liess er ihm durch seine Jünger sagen: (a) Mt 14:3

11:3  Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten? (a) Mt 3:11; Mal 3:1

11:4  Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und berichtet dem Johannes, was ihr hört und seht:

11:5  "Blinde werden sehend" und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören, Tote werden auferweckt und "Armen wird die frohe Botschaft gebracht", (a) Mt 15:30 31; Jes 35:5 6; 61:1; Lu 4:18

11:6  und selig ist, wer an mir keinen Anstoss nimmt. (a) Mt 13:57; 26:31

11:7  ALS diese aber hinweggingen, fing Jesus an, zur Volksmenge von Johannes zu reden: Wozu seid ihr in die Wüste hinausgegangen? Ein Rohr zu schauen, das vom Wind bewegt wird? (a) Mt 3:5

11:8  Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Einen Menschen zu sehen, der mit weichen Kleidern angetan ist? Siehe, die weiche Kleider tragen, sind in den Häusern der Könige.

11:9  Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Sogar mehr als einen Propheten. (a) Lu 1:76

11:10  Dieser ist's, über den geschrieben steht: "Siehe, ich sende meinen Boten vor deinem Angesicht her, der deinen Weg vor dir bereiten wird." (a) 2Mo 23:20; Mal 3:1; Mr 1:2; Joh 3:28

11:11  Wahrlich, ich sage euch: Unter denen, die von Frauen geboren sind, ist kein Grösserer aufgetreten als Johannes der Täufer. Doch der Kleinste im Reich der Himmel ist grösser als er.

11:12  Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt wird das Reich der Himmel mit Gewalt erstrebt, und gewaltsam Ringende reissen es an sich. (a) Lu 16:16

11:13  Denn alle Propheten und das Gesetz haben auf Johannes hin geweissagt,

11:14  und wenn ihr es annehmen wollt: er ist Elia, der kommen soll. (a) Mal 4:5; Lu 1:17; Mt 17:10-13

11:15  Wer Ohren hat, der höre! (a) Mt 13:9

11:16  Wem soll ich aber dieses Geschlecht vergleichen? Es ist Kindern gleich, die auf den Marktplätzen sitzen und den andern zurufen

11:17  und sagen: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; / wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht getrauert.

11:18  Denn Johannes ist gekommen, der ass nicht und trank nicht; da sagen sie: Er hat einen Dämon. (a) Mt 3:4; Joh 10:20

11:19  Der Sohn des Menschen ist gekommen, der isst und trinkt; da sagen sie: Siehe, ein Schlemmer und Zecher, Freund mit Zöllnern und Sündern! Und die Weisheit ist aus ihren Werken gerechtfertigt worden. (1) statt "aus ihren Werken" haben viele alte Textzeugen: "von ihren Kindern" - wie Lu 7:35 (a) Mt 9:10 14 15; Joh 2:2

11:20  DARAUF fing er an, die Städte, in denen die meisten seiner machtvollen Taten geschehen waren, zu schelten, weil sie nicht Busse taten:

11:21  Wehe dir, Chorazin! wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die machtvollen Taten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst in Sack und Asche Busse getan. (a) Hio 42:6; Da 9:3; Jon 3:6; Lu 9:10

11:22  Ja, ich sage euch: Tyrus und Sidon wird es am Tage des Gerichtes erträglicher ergehen als euch.

11:23  Und du, Kapernaum, wirst du "bis zum Himmel erhoben werden? Bis zum Totenreich wirst du hinabfahren." Denn wenn in Sodom die machtvollen Taten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, stände es noch heute. (a) Mt 4:13; Jes 14:13 15

11:24  Ja, ich sage euch: Dem Lande Sodom wird es am Tage des Gerichtes erträglicher ergehen als dir. (a) Mt 10:15

11:25  ZU jener Zeit begann Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen geoffenbart hast. (a) Mt 5:3; 1Kor 1:19-29; Jes 29:14

11:26  Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir.

11:27  Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, und den Vater erkennt niemand als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will. (a) Mt 28:18; Joh 1:18; 3:18; 14:6; 17:2

11:28  Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch Ruhe geben. (a) Jer 31:25

11:29  Nehmet mein Joch auf euch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so "werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen". (a) Jer 6:16; Sac 9:9; Php 2:5-8

11:30  Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht. (a) 1Jo 5:3

Chapter 12

12:1  ZU jener Zeit wanderte Jesus am Sabbat durch die Saaten; seine Jünger aber hungerten und fingen an, Ähren abzureissen und zu essen. (a) 5Mo 23:25

12:2  Als das die Pharisäer sahen, sagten sie zu ihm: Siehe, deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist.

12:3  Er aber sprach zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als ihn und seine Begleiter hungerte? (a) 1Sa 21:4-7

12:4  Wie er in das Haus Gottes hineinging und sie die Schaubrote assen, die er nicht essen durfte noch seine Begleiter, sondern allein die Priester? (a) 3Mo 24:5-9

12:5  Oder habt ihr im Gesetz nicht gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entheiligen und (doch) ohne Schuld sind? (a) 4Mo 28:9; Joh 7:22 23

12:6  Ich sage euch aber: Hier ist Grösseres als der Tempel.

12:7  Wenn ihr aber erkannt hättet, was das heisst: "Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer", so hättet ihr die Unschuldigen nicht verurteilt. (a) Mt 9:13; Hos 6:6

12:8  Denn der Sohn des Menschen ist Herr über den Sabbat.

12:9  UND nachdem er von da weitergezogen war, ging er in ihre Synagoge.

12:10  Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine erstorbene Hand. Und sie fragten ihn: Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen? damit sie ihn anklagen könnten. (a) Lu 14:3

12:11  Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch ist unter euch, der ein Schaf hat und, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, es nicht ergreift und herauszieht?

12:12  Wieviel mehr wert ist nun ein Mensch als ein Schaf! Somit darf man am Sabbat Gutes tun. (a) Lu 14:5

12:13  Dann sagt er zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus, und sie wurde wieder gesund wie die andre.

12:14  Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten Rat wider ihn, wie sie ihn ins Verderben bringen könnten. (a) Joh 5:16 18

12:15  Als Jesus das merkte, zog er von dort hinweg, und viele folgten ihm nach, und er heilte sie alle. (a) Mr 3:7-12; Lu 6:17-19

12:16  Und er gebot ihnen, dass sie ihn nicht offenbar machen sollten, (a) Mt 8:4; 9:30; Joh 7:4

12:17  damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja gesprochen worden ist, welcher sagt:

12:18  "Siehe, mein Knecht, den ich erwählt habe, mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen gefunden hat. Ich will meinen Geist auf ihn legen, und er wird den Heiden das Recht verkündigen. (a) Jes 42:1-4; Mt 3:17

12:19  Er wird nicht zanken noch schreien, und niemand wird auf den Strassen seine Stimme hören.

12:20  Ein geknicktes Rohr wird er nicht zerbrechen und einen glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht zum Sieg hinausführt. (a) Apg 4:12; Rö 15:12

12:21  Und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen."

12:22  DA wurde ein Besessener zu ihm gebracht, der blind und stumm war, und er heilte ihn, sodass der Stumme redete und sah. (a) Mt 9:32

12:23  Und die ganze Volksmenge erstaunte und sagte: Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids? (a) Joh 7:31

12:24  Als das die Pharisäer hörten, sagten sie: Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch Beelzebul, den Herrscher der Dämonen. (a) Mt 9:34

12:25  Da er aber ihre Gedanken kannte, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst entzweit ist, wird verwüstet, und keine Stadt und kein Haus, das mit sich selbst entzweit ist, wird bestehen bleiben.

12:26  Und wenn der eine Satan den andern austreibt, so ist er mit sich selbst entzweit. Wie wird dann sein Reich bestehen?

12:27  Und wenn ich durch Beelzebul die Dämonen austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Deshalb werden sie eure Richter sein.

12:28  Wenn ich dagegen durch den Geist Gottes die Dämonen austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. (a) 1Jo 3:8

12:29  Oder wie kann jemand in das Haus des Starken hineingehen und ihm den Hausrat rauben, wenn er nicht zuvor den Starken bindet? Erst dann wird er sein Haus ausrauben. (a) Jes 49:24

12:30  Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. (a) Mr 9:40

12:31  Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung wider den Geist wird nicht vergeben werden. (a) Heb 6:4-6; 10:26; 1Jo 5:16

12:32  Und wer ein Wort wider den Sohn des Menschen redet, dem wird vergeben werden; wer aber eins wider den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden weder in dieser noch in der zukünftigen Welt. (a) Lu 12:10; 1Ti 1:13

12:33  Entweder machet den Baum gut, dann ist seine Frucht gut, oder machet den Baum faul, dann ist seine Frucht faul. Denn an der Frucht erkennt man den Baum. (a) Mt 7:17; Lu 6:44

12:34  Ihr Natterngezücht, wie könnt ihr Gutes reden, da ihr doch böse seid? Denn wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund. (a) Mt 3:7

12:35  Der gute Mensch bringt aus seinem guten Schatze Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus seinem bösen Schatze Böses hervor. (a) Lu 6:45

12:36  Ich sage euch aber, dass die Menschen von jedem unrechten Worte, das sie reden werden, am Tage des Gerichtes werden Rechenschaft geben müssen. (a) Juda 1:15

12:37  Denn nach deinen Worten wirst du gerechtgesprochen werden, und nach deinen Worten wirst du verurteilt werden. (a) Lu 19:22

12:38  DA antworteten ihm etliche der Schriftgelehrten und Pharisäer: Meister, wir wollen von dir ein Zeichen sehen. (a) Joh 6:30; 1Kor 1:22

12:39  Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und abtrünniges Geschlecht begehrt ein Zeichen; und ein Zeichen wird ihm nicht gegeben werden als nur das Zeichen des Propheten Jona. (1) w: "ehebrecherisches". Im AT wird das Verhältnis zwischen Gott und dem Volke Israel öfters, z.B. Hes 16:1-43, als Ehe dargestellt, die das Volk in Zeiten der Gottlosigkeit bricht.

12:40  Denn wie "Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Meerungetüms war", so wird der Sohn des Menschen drei Tage und drei Nächte im Schoss der Erde sein. (a) Jon 2:1

12:41  Die Männer von Ninive werden im Gericht mit diesem Geschlecht auftreten und es verurteilen; denn sie taten Busse auf die Predigt des Jona hin, und siehe, hier ist mehr als Jona. (1) nicht als Richter, sondern dadurch, dass sie sich als besser erweisen. (a) Jon 3:5

12:42  Die Königin von Süden wird im Gericht mit diesem Geschlecht auftreten und es verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören, und siehe, hier ist mehr als Salomo. (1) vgl. Anm. zu V. 41. (a) 1Kön 10:1-10

12:43  WENN aber der unreine Geist aus dem Menschen ausgefahren ist, durchzieht er wasserlose Orte und sucht eine Ruhestätte und findet keine.

12:44  Dann sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, aus dem ich weggegangen bin. Und wenn er kommt, findet er es leer, gesäubert und geschmückt.

12:45  Dann geht er hin und nimmt sieben andre Geister mit sich, die schlimmer sind als er, und sie ziehen ein und wohnen dort; und es wird nachher mit jenem Menschen schlimmer als vorher. So wird es auch mit diesem bösen Geschlecht sein. (a) 2Pe 2:20

12:46  ALS er noch zur Volksmenge redete, siehe, da standen seine Mutter und seine Brüder draussen und verlangten, mit ihm zu reden. (a) Mt 13:55; Joh 7:5

12:47  [Einer aber sagte zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draussen und verlangen, mit dir zu reden.] (1) viele alte Textzeugen haben diesen Vers - vgl. Mr 3:32

12:48  Er aber antwortete und sprach zu dem, der es ihm sagte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder?

12:49  Und er streckte seine Hand über seine Jünger aus und sprach: Siehe, das sind meine Mutter und meine Brüder!

12:50  Denn wer den Willen meines Vaters in den Himmeln tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter. (a) Joh 15:14

Chapter 13

13:1  AN jenem Tage verliess Jesus das Haus und setzte sich an den See.

13:2  Und es versammelte sich eine grosse Volksmenge bei ihm, sodass er in ein Schiff stieg und sich setzte; und alles Volk stand am Gestade. (a) Mr 3:9

13:3  Und er redete zu ihnen vieles in Gleichnissen und sprach: Siehe, der Säemann ging aus, um zu säen.

13:4  Und indem er säte, fiel etliches auf den Weg, und die Vögel kamen und frassen es auf.

13:5  Andres fiel auf den felsigen Boden, wo es nicht viel Erde hatte, und es ging sogleich auf, weil es nicht tiefe Erde hatte;

13:6  als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es nicht Wurzel hatte, verdorrte es.

13:7  Andres fiel unter die Dornen, und die Dornen wuchsen auf und erstickten es.

13:8  Noch andres fiel auf den guten Boden und brachte Frucht, etliches hundertfältig, etliches sechzigfältig, etliches dreissigfältig.

13:9  Wer Ohren hat, der höre! (a) Mt 11:15

13:10  Und die Jünger traten herzu und sagten zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen?

13:11  Er aber antwortete und sprach: Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu erkennen, jenen aber ist es nicht gegeben.

13:12  Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen werden, was er hat. (a) Mt 25:29; Mr 4:25; Lu 8:18; 19:26

13:13  Deshalb rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie mit sehenden Augen nicht sehen und mit hörenden Ohren nicht hören und nicht verstehen.

13:14  Und es erfüllt sich an ihnen die Weissagung des Jesaja, welche sagt: "Hören werdet ihr und nicht verstehen, und sehen werdet ihr und nicht erkennen. (a) Jes 6:9 10; Joh 12:40; Apg 28:26 27

13:15  Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt und ihre Ohren sind schwerhörig geworden und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile."

13:16  Selig aber sind eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören. (a) Mt 16:17; Spr 20:12; Lu 10:23 24

13:17  Denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt, zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. (a) Joh 8:56; 1Pe 1:10; Heb 11:13

13:18  So höret nun ihr das Gleichnis vom Säemann!

13:19  Sooft jemand das Wort vom Reiche hört und es nicht versteht, kommt der Böse und raubt das, was in sein Herz gesät ist. Dies ist der, welcher auf den Weg gesät ist.

13:20  Der aber, (bei dem der Same) auf den felsigen Boden gesät ist, das ist der, welcher das Wort hört und es alsbald mit Freuden aufnimmt;

13:21  er hat jedoch keine Wurzel in sich, sondern ist ein Mensch des Augenblicks; wenn aber um des Wortes willen Trübsal oder Verfolgung entsteht, nimmt er alsbald Anstoss.

13:22  Der aber, (bei dem der Same) unter die Dornen gesät ist, das ist der, welcher das Wort hört, und die Sorge der Welt und der Trug des Reichtums ersticken das Wort, und es bringt keine Frucht. (a) Mt 6:19-34; 19:23; 1Ti 6:9

13:23  Der aber, (bei dem der Same) auf den guten Boden gesät ist, das ist der, welcher das Wort hört und versteht; dieser bringt denn auch Frucht, und zwar trägt der eine hundertfältig, der andre sechzigfältig, ein andrer dreissigfältig.

13:24  EIN andres Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel ist gleich einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte.

13:25  Doch während die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut dazu mitten unter den Weizen und ging davon. (1) gen: "Lolch" (o: "Afterweizen"), der giftig ist und im Anfang des Wachstums dem echten Weizen so ähnlich sieht, dass man beim Ausraufen diesen leicht mit ihm verwechseln könnte.

13:26  Als aber die Saat sprosste und Frucht brachte, da zeigte sich auch das Unkraut.

13:27  Da traten die Knechte des Hausherrn herzu und sagten zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? woher hat er nun das Unkraut?

13:28  Er aber sagte zu ihnen: Ein feindlicher Mensch hat das getan. Da sagen die Knechte zu ihm: Willst du nun, dass wir hingehen und es zusammensuchen?

13:29  Er aber sagt: Nein, damit ihr nicht, indem ihr das Unkraut zusammensucht, zugleich mit ihm den Weizen ausrauft.

13:30  Lasset beides miteinander wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte will ich den Schnittern sagen: Suchet zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, damit man es verbrenne; den Weizen aber sammelt in meine Scheune! (a) Mt 3:12; Off 14:15

13:31  EIN andres Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel ist gleich einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte.

13:32  Dieses ist zwar kleiner als alle (andern) Samenarten; wenn es aber herangewachsen ist, so ist es grösser als die Gartengewächse und wird ein Baum, sodass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten. (a) Da 4:9 18; Hes 17:23; 31:6

13:33  Ein andres Gleichnis sagte er ihnen: Das Reich der Himmel ist gleich einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war.

13:34  Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zur Volksmenge, und ohne Gleichnis redete er nichts zu ihnen,

13:35  damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesprochen worden ist, welcher sagt: "Ich will meinen Mund in Gleichnissen auftun, / will Dinge verkündigen, die verborgen waren / von Grundlegung der Welt an." (1) der alttestamentliche Ausspruch steht in Ps 78:2.

13:36  DA verliess Jesus die Volksmenge und ging in das Haus. Und seine Jünger traten zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker! (1) vgl. Anm. zu V. 25.

13:37  Er aber antwortete und sprach: Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen.

13:38  Der Acker ist die Welt; der gute Same, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut sind die Söhne des Bösen; (a) Joh 8:44; 1Jo 3:8

13:39  der Feind, der es aussät, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt, die Schnitter sind die Engel. (a) Off 14:15

13:40  Wie man nun das Unkraut zusammensucht und mit Feuer verbrennt, so wird es am Ende der Welt sein: (a) Joh 15:6

13:41  Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle sammeln, die ein Ärgernis sind, und die, welche tun, was wider das Gesetz ist, (a) Zef 1:3; Mt 25:31-46

13:42  und werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. (a) Mt 13:50; Off 19:20

13:43  Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters leuchten wie die Sonne. Wer Ohren hat, der höre! (a) Da 12:3

13:44  DAS Reich der Himmel ist gleich einem im Acker verborgenen Schatz, den ein Mensch fand und (wieder) verbarg. Und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker. (a) Spr 2:4; Php 3:7

13:45  Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte.

13:46  Als er aber eine kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin, verkaufte alles, was er hatte und kaufte sie. (a) Spr 8:10 11

13:47  WIEDERUM ist das Reich der Himmel gleich einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und (Fische) von allerlei Art zusammenbrachte. (a) Mt 22:9 10; Hab 1:15

13:48  Und als es voll geworden war, zogen sie es ans Gestade, setzten sich und sammelten die guten in Gefässe, die faulen aber warfen sie weg.

13:49  So wird es am Ende der Welt sein: Die Engel werden ausgehen und die Bösen mitten aus den Gerechten aussondern (a) Mt 25:32

13:50  und sie in den Feuerofen werfen. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. (a) Mt 13:42; 8:12

13:51  Habt ihr dies alles verstanden? Sie sagten zu ihm: Ja.

13:52  Da sagte er zu ihnen: Deshalb ist jeder Schriftgelehrte, der für das Reich der Himmel unterrichtet ist, einem Hausherrn gleich, der aus seinem Schatze Neues und Altes hervorholt. (a) Mt 12:35

13:53  UND es begab sich, als Jesus diese Gleichnisse beendet hatte, zog er von dort hinweg.

13:54  Und als er in seine Vaterstadt kam, lehrte er sie in ihrer Synagoge, sodass sie erstaunten und sagten: Woher hat der diese Weisheit und die Wunderkräfte?

13:55  Ist dieser nicht des Zimmermanns Sohn? Heisst nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus und Joseph und Simon und Judas, (1) nach and. alt. Bezeugung: "Joses"; vgl. Mr 6:3. (a) Joh 6:42

13:56  und sind nicht seine Schwestern alle bei uns? Woher hat der nun dies alles?

13:57  Und sie nahmen Anstoss an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nirgends verachtet ausser in seiner Vaterstadt und in seinem Hause. (a) Joh 4:44

13:58  Und er vollbrachte dort nicht viele Machttaten um ihres Unglaubens willen.

Chapter 14

14:1  ZU jener Zeit hörte der Fürst Herodes das Gerücht über Jesus

14:2  und sagte zu seinen Dienern: Dieser ist Johannes der Täufer; er ist von den Toten auferweckt worden, und deshalb sind die Wunderkräfte in ihm wirksam.

14:3  Herodes hatte nämlich den Johannes festnehmen, fesseln und ins Gefängnis setzen lassen wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus. (a) Mt 11:2

14:4  Denn Johannes hatte zu ihm gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben. (a) Mt 19:9; 3Mo 18:16; 20:21

14:5  Und er hätte ihn gern töten lassen, fürchtete aber das Volk; denn sie hielten ihn für einen Propheten. (a) Mt 21:26

14:6  Als aber der Geburtstag des Herodes gekommen war, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen, und sie gefiel dem Herodes,

14:7  weshalb er mit einem Eid versprach, ihr zu geben, um was sie auch bitten würde.

14:8  Sie aber sagte, von ihrer Mutter angestiftet: Gib mir hier auf einer Schüssel das Haupt Johannes des Täufers!

14:9  Und voll Schmerz befahl der König um der Eidschwüre und der Tischgenossen willen, es solle ihr gegeben werden,

14:10  sandte hin und liess Johannes im Gefängnis enthaupten.

14:11  Und sein Haupt wurde auf einer Schüssel gebracht und dem Mädchen gegeben, und sie brachte es ihrer Mutter.

14:12  Und seine Jünger kamen herbei, nahmen den Leichnam und begruben ihn, und sie gingen hin und berichteten es Jesus.

14:13  ALS es aber Jesus gehört hatte, zog er sich von dort zu Schiff abseits an einen öden Ort zurück. Und die Volksmenge folgte ihm, als sie es hörte, aus den Städten zu Fuss nach. (a) Mt 4:12

14:14  Und beim Aussteigen sah er viel Volk, und er fühlte Erbarmen mit ihnen und heilte ihre Kranken. (a) Mt 9:36

14:15  Als es aber Abend geworden war, traten die Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist öde und die Zeit ist schon vorüber. Entlass nun die Volksmenge, damit sie in die Ortschaften gehen und sich Speise kaufen.

14:16  Doch Jesus sprach zu ihnen: Sie brauchen nicht fortzugehen. Gebet ihr ihnen zu essen!

14:17  Sie aber sagten zu ihm: Wir haben nichts hier als fünf Brote und zwei Fische.

14:18  Da sprach er: Bringet sie mir her!

14:19  Und er hiess die Volksmenge sich ins Gras lagern, nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach das Dankgebet darüber und brach und gab den Jüngern die Brote, die Jünger aber (gaben sie) der Volksmenge. (a) Mt 15:35-39; Joh 11:41; 17:1

14:20  Und alle assen und wurden satt. Und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, zwölf Körbe voll. (a) 2Kön 4:44

14:21  Die aber gegessen hatten, waren etwa fünftausend Männer, ohne die Frauen und Kinder.

14:22  UND er nötigte die Jünger, ins Schiff zu steigen und ihm ans jenseitige Ufer vorauszufahren, bis er die Volksmenge entlassen hätte.

14:23  Und nachdem er die Volksmenge entlassen hatte, stieg er für sich allein auf den Berg, um zu beten; und als es Abend geworden, war er allein dort. (a) Lu 6:12

14:24  Das Schiff jedoch war schon mitten auf dem See und litt Not von den Wellen; denn der Wind war (ihnen) entgegen.

14:25  In der vierten Nachtwache aber kam er zu ihnen, indem er auf dem See wandelte.

14:26  Als aber die Jünger ihn auf dem See wandeln sahen, erschraken sie und sagten: Es ist ein Gespenst, und schrieen vor Furcht. (a) Lu 24:37

14:27  Alsbald aber redete er sie an und sprach: Seid getrost, ich bin's; fürchtet euch nicht!

14:28  Da antwortete ihm Petrus und sprach: Herr, bist du es, so heisse mich zu dir auf das Wasser kommen.

14:29  Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiff und wandelte auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.

14:30  Doch als er den Wind sah, fürchtete er sich, und da er anfing zu sinken, schrie er: Herr, rette mich!

14:31  Alsbald aber streckte Jesus die Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? (a) Mt 8:26

14:32  Und als sie ins Schiff gestiegen waren, legte sich der Wind.

14:33  Die im Schiff aber warfen sich vor ihm nieder und sagten: Du bist in Wahrheit Gottes Sohn. (a) Mt 16:16; Joh 1:49

14:34  UND als sie hinübergefahren waren, kamen sie ans Land nach Gennesaret.

14:35  Und als ihn die Männer jenes Ortes erkannten, sandten sie in jene ganze Umgegend, und man brachte alle Kranken zu ihm.

14:36  Und sie baten ihn, dass sie auch nur die Quaste seines Kleides anrühren dürften; und alle, die sie anrührten, wurden gerettet. (a) Mt 9:21; Lu 6:19

Chapter 15

15:1  DA kommen zu Jesus von Jerusalem her Pharisäer und Schriftgelehrte und sagen:

15:2  Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Speise zu sich nehmen. (a) Lu 11:38

15:3  Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet hinwiederum ihr das Gebot Gottes eurer Überlieferung wegen?

15:4  Denn Gott hat geboten: "Ehre deinen Vater und deine Mutter!" und: "Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben." (a) 2Mo 20:12; 21:17; 5Mo 5:16; Spr 23:22

15:5  Ihr aber sagt: Wer zu Vater oder Mutter spricht: Was dir von mir zugute kommen könnte, soll (vielmehr) eine Opfergabe (an den Tempel) sein -

15:6  der braucht seinen Vater und seine Mutter nicht zu ehren; und so habt ihr das Wort Gottes eurer Überlieferung wegen ungültig gemacht.

15:7  Ihr Heuchler, trefflich hat über euch Jesaja geweissagt:

15:8  "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit weg von mir. (a) Jes 29:13

15:9  Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie Lehren vortragen, welche Gebote von Menschen sind." (a) Kol 2:22; Tit 1:14

15:10  UND er rief das Volk herbei und sprach zu ihnen: Höret zu und verstehet!

15:11  Nicht was in den Mund hineinkommt, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund herauskommt, das verunreinigt den Menschen. (a) Apg 10:15; Rö 14:14; 1Ti 4:4; Jak 3:6

15:12  Da traten die Jünger herzu und sagten zu ihm: Weisst du, dass die Pharisäer Anstoss genommen haben, als sie das Wort hörten?

15:13  Er aber antwortete und sprach: Jede Pflanze, die nicht mein himmlischer Vater gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. (a) Joh 15:2; Apg 5:38

15:14  Lasset sie; sie sind blinde Führer von Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden führt, werden beide in eine Grube fallen. (a) Mt 23:16 24; Lu 6:39; Rö 2:19

15:15  Da antwortete Petrus und sagte zu ihm: Erkläre uns das Gleichnis!

15:16  Er aber sprach: Seid auch ihr noch unverständig?

15:17  Merkt ihr nicht, dass alles, was in den Mund hineinkommt, in den Bauch gelangt und an seinen Ort ausgeschieden wird?

15:18  Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen.

15:19  Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung. (a) 1Mo 6:5; Rö 7:18

15:20  Das ist es, was den Menschen verunreinigt; aber essen mit ungewaschenen Händen verunreinigt den Menschen nicht.

15:21  UND Jesus ging von dort weg und zog sich in die Gegend von Tyrus und Sidon zurück.

15:22  Und siehe, eine kanaanäische Frau kam aus jenem Gebiet her und schrie laut: Erbarme dich meiner, Herr, du Sohn Davids! meine Tochter wird von einem Dämon schwer geplagt.

15:23  Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten hinzu und baten ihn: Fertige sie ab, denn sie schreit uns nach!

15:24  Doch er antwortete und sprach: Ich bin nur zu den verlornen Schafen des Hauses Israel gesandt. (a) Mt 10:6; Lu 4:25-27

15:25  Da kam sie, warf sich vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir!

15:26  Er aber antwortete und sprach: Es ist nicht recht, den Kindern das Brot zu nehmen und es den Hunden hinzuwerfen.

15:27  Sie aber sagte: Gewiss, Herr, auch die Hunde zehren ja (nur) von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.

15:28  Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib, dein Glaube ist gross; dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an. (a) Mt 8:10 13

15:29  UND indem Jesus von da weiterging, kam er an den galiläischen See, und er stieg auf den Berg und setzte sich dort. (a) Mt 5:1; Mr 7:31

15:30  Und es kam eine grosse Volksmenge zu ihm, die hatten Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andre bei sich und legten sie zu seinen Füssen nieder. Und er heilte sie,

15:31  sodass das Volk sich wunderte, da es sah, dass Stumme redeten, Krüppel gesund waren und Lahme gingen und Blinde sahen; und sie priesen den Gott Israels.

15:32  JESUS aber rief seine Jünger zu sich und sprach: Mich jammert das Volk, denn sie verharren schon drei Tage bei mir und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht nüchtern entlassen, damit sie nicht unterwegs erliegen. (a) Mt 14:14

15:33  Und die Jünger sagen zu ihm: Woher sollen wir in der Wüste so viele Brote nehmen, um so viel Volk zu sättigen?

15:34  Und Jesus sagt zu ihnen: Wieviel Brote habt ihr? Sie aber sagten: Sieben und ein paar kleine Fische.

15:35  Da hiess er das Volk sich auf die Erde lagern,

15:36  nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet darüber, brach sie und gab sie den Jüngern, die Jünger aber (gaben sie) der Volksmenge.

15:37  Und alle assen und wurden satt. Und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, sieben Handkörbe voll.

15:38  Die aber gegessen hatten, waren viertausend Männer, ohne die Frauen und Kinder.

15:39  Und nachdem er die Volksmenge entlassen hatte, stieg er ins Schiff und kam in das Gebiet von Magdala. (1) andre, sehr nahmhafte alte Textzeugen haben: "von Magadan", das sonst nicht bekannt ist.

Chapter 16

16:1  UND die Pharisäer und Sadduzäer kamen herbei und baten ihn, um ihn zu versuchen, er möge sie ein Zeichen vom Himmel sehen lassen. (a) Mt 12:38

16:2  Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Wenn es Abend geworden ist, sagt ihr: Es wird schön, denn der Himmel ist rot;

16:3  und am Morgen: Heute kommt ein Ungewitter, denn der Himmel ist rot und trübe. Das Aussehen des Himmels versteht ihr zu unterscheiden, aber bei den Zeichen der Zeiten könnt ihr's nicht? (1) der Ausspruch in V. 2.3 fehlt in gewichtigen alten Textzeugen. (2) V. 2-3: Lu 12:54-56

16:4  Ein böses und abtrünniges Geschlecht begehrt ein Zeichen, und ein Zeichen wird ihm nicht gegeben werden als nur das Zeichen des Jona. Und er verliess sie und ging hinweg. (1) vgl. Anm. zu Mt 12:39. (a) Jon 2:1

16:5  UND als die Jünger ans jenseitige Ufer kamen, hatten sie vergessen, Brot mitzunehmen.

16:6  Jesus aber sagte zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer! (a) Lu 12:1; 1Kor 5:6; Ga 5:9

16:7  Da machten sie sich bei sich selbst Gedanken darüber und sagten: Weil wir kein Brot mitgenommen haben!

16:8  Als Jesus das merkte, sprach er: Was macht ihr euch bei euch selbst Gedanken darüber, ihr Kleingläubigen, dass ihr kein Brot habt?

16:9  Versteht ihr noch nicht und erinnert ihr euch nicht an die fünf Brote der Fünftausend und wieviel Körbe ihr aufgehoben habt, (a) Mt 14:17-21

16:10  auch nicht an die sieben Brote der Viertausend und wieviel Handkörbe ihr aufgehoben habt? (a) Mt 15:34-38

16:11  Wie könnt ihr nicht verstehen, dass ich nicht von Brot zu euch gesprochen habe? Hütet euch aber vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer!

16:12  Da sahen sie ein, dass er nicht gemeint hatte, sie sollten sich hüten vor dem Sauerteig, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.

16:13  ALS aber Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi gekommen war, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Sohn des Menschen?

16:14  Da sagten sie: Etliche für Johannes den Täufer, andre für Elia, noch andre für Jeremia oder einen der Propheten. (a) Mt 14:2; 17:10; Lu 7:16

16:15  Er sagte zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?

16:16  Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. (a) Mt 26:63; Joh 6:69; 11:27

16:17  Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern mein Vater in den Himmeln. (a) Ga 1:16

16:18  Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten des Totenreichs werden nicht fester sein als sie. (1) Petrus bed: Fels; vgl. Joh 1:42. (2) vgl. Anm. zu Eph 1:22. (a) Joh 1:42; Jes 38:10

16:19  Ich will dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was du auf Erden binden wirst, das wird in den Himmeln gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird in den Himmeln gelöst sein. (1) Binden und Lösen bed. nach jüd. Auffassung: für verboten oder für erlaubt erklären. (a) Mt 18:18; 23:13; Joh 20:23; Off 1:18

16:20  Dann gab er den Jüngern strengen Befehl, sie sollten niemandem sagen, dass er der Christus sei.

16:21  VON da an begann Jesus, seinen Jüngern zu zeigen, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet werden, und am dritten Tage (müsse er) auferweckt werden. (a) Mt 12:40; 17:22 23; 20:18 19; Joh 2:19

16:22  Und Petrus nahm ihn beiseite, fing an, ihm Vorwürfe zu machen, und sagte: Gott verhüte es, Herr; das soll dir nicht widerfahren!

16:23  Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Hinweg von mir, Satan! Du bist mir ein Fallstrick, denn du sinnst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist. (a) Mt 4:10; Jes 8:14; 2Sa 19:23

16:24  DANN sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mit mir gehen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach! (a) Mt 10:38 39

16:25  Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden. (1) mit "Leben" wird hier viermal das gr. Wort wiedergegeben, das an zahlreichen andern Stellen "Seele" bedeutet. (a) Lu 17:33; Joh 12:25

16:26  Denn was wird es dem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewinnt, sein (künftiges) Leben aber einbüsst? oder was kann ein Mensch als Gegenwert (zur Wiedererlangung) seines Lebens geben? (1) s. Anm. zu V. 25. (a) Mt 4:8; Php 3:8

16:27  Denn der Sohn des Menschen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln kommen, und dann wird er jedem nach seinem Tun vergelten. (a) Mt 24:30; 25:31; Joh 5:29; Rö 2:6; Ps 62:13; Spr 24:12

16:28  Wahrlich, ich sage euch: Unter denen, die hier stehen, sind einige, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie den Sohn des Menschen mit seiner Königsherrschaft haben kommen sehen. (a) Mt 10:23

Chapter 17

17:1  UND nach sechs Tagen nimmt Jesus den Petrus und den Jakobus und dessen Bruder Johannes mit sich und führt sie abseits auf einen hohen Berg. (a) Mt 26:37

17:2  Und er wurde vor ihnen verwandelt, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiss wie das Licht. (a) 2Pe 1:16-18

17:3  Und siehe, es erschienen ihnen Mose und Elia, die mit ihm redeten.

17:4  Petrus aber begann und sagte zu Jesus: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten machen, dir eine und Mose eine und Elia eine.

17:5  Als er noch redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke, und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; höret auf ihn!" (a) Mt 3:17; Ps 2:7; 5Mo 18:15; Jes 42:1

17:6  Als das die Jünger hörten, warfen sie sich auf ihr Angesicht nieder und fürchteten sich sehr.

17:7  Und Jesus trat hinzu, rührte sie an und sprach: Stehet auf und fürchtet euch nicht!

17:8  Als sie aber ihre Augen erhoben, sahen sie niemand als Jesus allein.

17:9  Und als sie vom Berge hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Saget niemandem von der Erscheinung, bis der Sohn des Menschen von den Toten auferweckt worden ist! (a) Mt 16:20

17:10  Und seine Jünger fragten ihn: Warum sagen nun die Schriftgelehrten, zuvor müsse Elia kommen? (a) Mt 11:14; Mal 4:5

17:11  Er aber antwortete und sprach: Elia soll zwar kommen und wird alles herstellen;

17:12  ich sage euch aber: Elia ist schon gekommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm getan, was sie wollten. So wird auch der Sohn des Menschen durch sie leiden müssen. (a) Mt 14:9 10; Lu 1:17

17:13  Da verstanden die Jünger, dass er zu ihnen von Johannes dem Täufer redete.

17:14  UND als sie zum Volk gekommen waren, trat ein Mensch zu ihm, warf sich vor ihm auf die Kniee

17:15  und sagte: Herr, erbarme dich meines Sohnes, denn er ist mondsüchtig und hat schwer zu leiden; er fällt nämlich oft ins Feuer und oft ins Wasser.

17:16  Und ich brachte ihn zu deinen Jüngern, und sie konnten ihn nicht heilen.

17:17  Da antwortete Jesus und sprach: O du ungläubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein? wie lange soll ich euch ertragen? Bringet mir ihn hierher!

17:18  Und Jesus bedrohte ihn, und der Dämon fuhr aus von ihm, und der Knabe war von jener Stunde an geheilt.

17:19  Da traten die Jünger für sich allein zu Jesus und sagten: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? (a) Mt 10:1

17:20  Er aber sagte zu ihnen: Um eures Kleinglaubens willen. Denn wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt (auch nur so gross) wie ein Senfkorn, werdet ihr zu diesem Berge sprechen: Hebe dich weg von hier dorthin! und er wird sich hinwegheben, und nichts wird euch unmöglich sein. (a) Mt 21:21; Lu 17:6; Mr 11:23; 1Kor 13:2

17:21  [Aber diese Art fährt nicht aus ausser durch Gebet und Fasten.] (1) viele alte Textzeugen haben diesen Vers. Vgl. auch Mr 9:29

17:22  ALS sie aber in Galiläa umherzogen, sprach Jesus zu ihnen: Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen ausgeliefert werden, (a) Mt 16:21

17:23  und sie werden ihn töten, und am dritten Tage wird er auferweckt werden. Und sie wurden sehr betrübt.

17:24  ALS sie aber nach Kapernaum gekommen waren, traten die Einnehmer der Doppeldrachmen zu Petrus und sagten: Entrichtet euer Meister keine Doppeldrachmen? (1) dies ist der Betrag der Tempelsteuer für jede männliche Person. (a) 2Mo 30:13

17:25  Er sagte: Doch. Und als er ins Haus gekommen war, kam ihm Jesus zuvor und sprach: Was meinst du, Simon? Die Könige der Erde, von wem nehmen sie den Zoll oder die Steuer, von ihren Söhnen oder von den Fremden?

17:26  Da er aber sagte: Von den Fremden, sprach Jesus zu ihm: Also sind die Söhne frei.

17:27  Doch damit wir ihnen keinen Anstoss geben, geh an den See, wirf die Angel aus und nimm den ersten Fisch, der heraufkommt, und wenn du sein Maul öffnest, wirst du ein Vierdrachmenstück finden; das nimm und gib es ihnen für mich und dich! (a) Rö 14:13; 1Kor 8:13

Chapter 18

18:1  IN jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sagten: Wer ist wohl der Grösste im Reich der Himmel?

18:2  Und er rief ein Kind herbei, stellte es mitten unter sie

18:3  und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Reich der Himmel kommen. (a) Mt 19:14; Mr 10:15; 1Kor 14:20

18:4  Wer nun sich selbst erniedrigt wie dieses Kind, der ist der Grösste im Reich der Himmel. (a) Mt 23:12

18:5  Und wer ein solches Kind um meines Namens willen aufnimmt, der nimmt mich auf. (a) Mt 10:40; Joh 13:20

18:6  WER aber einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zur Sünde verführt, für den wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. (a) Lu 17:2

18:7  Wehe der Welt der Verführungen wegen! Denn es ist (zwar) notwendig, dass die Verführungen kommen; doch wehe dem Menschen, durch den die Verführung kommt! (a) Lu 17:1

18:8  Wenn dich aber deine Hand oder dein Fuss zur Sünde verführt, so haue ihn ab und wirf ihn von dir! Es ist besser für dich, dass du verstümmelt oder lahm in das Leben eingehst, als dass du zwei Hände oder zwei Füsse hast und in das ewige Feuer geworfen wirst. (a) Mt 5:29 30

18:9  Und wenn dich dein Auge zur Sünde verführt, so reiss es aus und wirf es von dir! Es ist besser für dich, dass du einäugig in das Leben eingehst, als dass du zwei Augen hast und in die Hölle mit ihrem Feuer geworfen wirst. (a) Mt 5:29 30

18:10  Sehet zu, dass ihr keinen dieser Kleinen verachtet! Denn ich sage euch: Ihre Engel in den Himmeln schauen allezeit das Angesicht meines Vaters in den Himmeln.

18:11  [Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um das Verlorne zu retten.] (1) manche alte Textzeugen haben diesen Vers. vgl. Lu 19:10

18:12  WAS meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hat, und es verirrt sich eins von ihnen, wird er nicht die 99 auf den Bergen lassen, und geht er nicht hin und sucht das verirrte? (a) Hes 34:11 12; 1Pe 2:25

18:13  Und wenn es sich begibt, dass er es findet, wahrlich, ich sage euch: Er freut sich über dasselbe mehr als über die 99, die nicht verirrt waren.

18:14  So ist es nicht der Wille eures Vaters in den Himmeln, dass eins dieser Kleinen verlorengehe.

18:15  WENN aber dein Bruder sündigt, so geh hin und weise ihn zurecht unter vier Augen! Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. (a) 3Mo 19:17; Ga 6:1

18:16  Hört er dagegen nicht, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit "jede Sache auf Aussage von zwei oder drei Zeugen beruhe". (a) 5Mo 19:15

18:17  Wenn er jedoch nicht auf sie hört, so sage es der Gemeinde! Wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hört, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner! (a) 1Kor 5:13; 2Th 3:6

18:18  Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, das wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, das wird im Himmel gelöst sein. (1) vgl. Anm. zu Mt 16:19. (a) Mt 16:19; Joh 20:23

18:19  Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf Erden darin übereinstimmen werden, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen zuteil werden von meinem Vater in den Himmeln. (a) Mr 11:24; Joh 16:24

18:20  Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. (a) Mt 28:20; Lu 24:36

18:21  DA trat Petrus hinzu und sagte zu ihm: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der wider mich sündigt, vergeben? Bis siebenmal?

18:22  Jesus sagt zu ihm: Ich sage dir: Nicht bis siebenmal, sondern bis 77mal. (a) Lu 17:3 4; 1Mo 4:24

18:23  Deshalb ist das Reich der Himmel gleich einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte.

18:24  Als er aber anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war zehntausend Talente schuldig.

18:25  Weil er jedoch nicht bezahlen konnte, befahl der Herr, dass er und sein Weib und seine Kinder und alles, was er hatte, verkauft und die Zahlung geleistet würde.

18:26  Der Knecht warf sich nun vor ihm zu Boden und sagte: Habe Geduld mit mir, und ich will dir alles bezahlen.

18:27  Da hatte der Herr Erbarmen mit jenem Knecht und gab ihn frei, und die Schuld erliess er ihm.

18:28  Als aber jener Knecht hinausging, fand er einen seiner Mitknechte, der ihm hundert Denare schuldig war; und er ergriff ihn, würgte ihn und sagte: Bezahle, wenn du etwas schuldig bist!

18:29  Sein Mitknecht warf sich nun nieder und bat ihn: Habe Geduld mit mir, und ich will dir's bezahlen.

18:30  Er aber wollte nicht, sondern ging hin und liess ihn ins Gefängnis setzen, bis er die Schuld bezahlt hätte.

18:31  Als nun seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt und kamen und berichteten ihrem Herrn alles, was geschehen war.

18:32  Da liess sein Herr ihn herbeirufen und sagte zu ihm: Du böser Knecht, jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest; (a) Mt 7:2; Lu 6:36-38

18:33  hättest nicht auch du dich deines Mitknechtes erbarmen sollen, wie ich mich deiner erbarmt habe? (a) Jak 2:13

18:34  Und sein Herr wurde zornig und übergab ihn den Folterknechten, bis er alles bezahlt hätte, was er ihm schuldig war. (a) Mt 5:26

18:35  So wird auch mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht jeder seinem Bruder von Herzen vergebt. (a) Mt 6:15; Mr 11:25

Chapter 19

19:1  UND es begab sich, als Jesus diese Reden beendet hatte, brach er aus Galiläa auf und zog jenseits des Jordan in das Gebiet von Judäa.

19:2  Und eine grosse Volksmenge folgte ihm nach, und er heilte sie dort.

19:3  Da traten Pharisäer zu ihm, versuchten ihn und sagten: Ist es erlaubt, seine Frau aus beliebiger Ursache zu entlassen? (a) Mt 5:31 32

19:4  Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie von Anfang an als Mann und Weib geschaffen (a) 1Mo 1:27

19:5  und gesagt hat: "Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und die zwei werden ein Leib sein"? (a) 1Mo 2:24; Eph 5:31

19:6  Somit sind sie nicht mehr zwei, sondern (sie sind) ein Leib. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. (a) 1Kor 7:10 11

19:7  Sie sagen zu ihm: Warum hat dann Mose im Gesetz gestattet, einen Scheidebrief zu geben und (die Frau) zu entlassen? (a) 5Mo 24:1

19:8  Er sagt zu ihnen: Mose hat euch mit Rücksicht auf die Härte eures Herzens erlaubt, eure Frauen zu entlassen; von Anfang an aber ist es nicht so gewesen.

19:9  Ich sage euch aber: Wer seine Frau entlässt, ausser wegen Unzucht, und eine andre heiratet, begeht Ehebruch. (1) vgl. Anm. zu Mt 5:32. (a) Mt 5:32; Lu 16:18

19:10  Die Jünger sagen zu ihm: Wenn die Sache des Mannes mit dem Weibe so steht, ist es nicht gut, zu heiraten.

19:11  Er aber sprach zu ihnen: Nicht alle fassen dieses Wort, sondern (nur) die, denen es gegeben ist. (a) 1Kor 7:7 17

19:12  Denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleib so geboren sind, und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind, und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es fassen kann, fasse es! (a) 1Kor 7:32-35

19:13  DA wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er ihnen die Hände auflegen und über ihnen beten möchte. Die Jünger aber schalten sie.

19:14  Doch Jesus sprach: Lasset die Kinder, und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Reich der Himmel! (a) Mt 18:2 3

19:15  Und nachdem er ihnen die Hände aufgelegt hatte, ging er von dort weg.

19:16  UND siehe, es kam einer herbei und sagte zu ihm: Meister, was muss ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben erlange? (a) Rö 2:7

19:17  Er aber sprach zu ihm: Warum fragst du mich über das Gute? Einer ist der Gute. Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote! (a) Lu 10:26-28; Ga 3:12 21

19:18  Er sagte zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: "Du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsches Zeugnis reden, (a) 2Mo 20:13-16

19:19  ehre deinen Vater und deine Mutter" und "du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (a) 2Mo 20:12; 3Mo 19:18

19:20  Der Jüngling sagte zu ihm: Dies alles habe ich gehalten; was fehlt mir noch?

19:21  Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib es Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben; und komm, folge mir nach! (a) Mt 6:20; Lu 12:33

19:22  Als aber der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt hinweg; denn er hatte viele Güter.

19:23  Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher wird (nur) schwer in das Reich der Himmel kommen.

19:24  Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht als ein Reicher ins Reich Gottes. (a) Mt 13:22

19:25  Als die Jünger das hörten, entsetzten sie sich sehr und sagten: Wer kann dann gerettet werden?

19:26  Jesus aber blickte sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich. (a) 1Mo 18:14; Lu 1:37

19:27  DA begann Petrus und sagte zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns also zuteil werden? (a) Mt 4:20; Lu 5:11

19:28  Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen auf dem Throne seiner Herrlichkeit sitzen wird, auch auf zwölf Thronen sitzen, um die zwölf Stämme Israels zu richten. (a) Lu 22:28-30; Off 3:21

19:29  Und jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen verlassen hat, der wird es vielfältig empfangen und das ewige Leben ererben.

19:30  Viele aber, welche Erste sind, werden Letzte sein, und (viele,) welche Letzte sind, Erste. (a) Mt 20:16; Lu 13:30

Chapter 20

20:1  DENN das Reich der Himmel ist gleich einem Hausherrn, der am Morgen früh ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg zu dingen. (a) Mt 21:33; Jes 5:1-7

20:2  Nachdem er aber mit den Arbeitern um einen Denar für den Tag übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg.

20:3  Und als er um die dritte Stunde ausging, sah er andre müssig auf dem Markte stehen

20:4  und sagte zu diesen: Gehet auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, will ich euch geben.

20:5  Sie aber gingen hin. Wiederum ging er um die sechste und um die neunte Stunde aus und tat ebenso.

20:6  Als er aber um die elfte Stunde ausging, fand er andre dastehen und sagte zu ihnen: Warum steht ihr hier den ganzen Tag müssig?

20:7  Sie antworteten ihm: Weil uns niemand gedungen hat. Er sagte zu ihnen: Gehet auch ihr in den Weinberg!

20:8  Als es aber Abend geworden war, sagte der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und zahle den Lohn aus, indem du bei den Letzten anfängst, bis zu den Ersten! (a) 3Mo 19:13; 5Mo 24:14 15

20:9  Da kamen die von der elften Stunde und empfingen jeder einen Denar.

20:10  Und als die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und auch sie empfingen jeder einen Denar.

20:11  Als sie ihn aber empfangen hatten, murrten sie wider den Hausherren

20:12  und sagten: Diese Letzten haben (nur) eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleich gemacht, die wir die Last und Hitze des Tages getragen haben.

20:13  Er jedoch antwortete und sprach zu einem unter ihnen: Freund, ich tue dir nicht Unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen?

20:14  Nimm das Deine und geh hin! Ich will aber diesem Letzten so viel geben wie dir.

20:15  Oder steht es mir nicht frei, mit dem Meinigen zu tun, was ich will? Oder ist dein Auge neidisch, weil ich gütig bin? (a) Mt 6:23; Rö 9:16 21

20:16  So werden die Letzten Erste und die Ersten Letzte sein. (a) Mt 19:30

20:17  ALS aber Jesus im Begriff war, nach Jerusalem hinaufzuziehen, nahm er die Zwölf beiseite und sprach unterwegs zu ihnen:

20:18  Siehe, wir ziehen nach Jerusalem hinauf, und der Sohn des Menschen wird den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert werden, und sie werden ihn zum Tode verurteilen (a) Mt 16:21; 17:22 23

20:19  und werden ihn den Heiden ausliefern, damit sie ihn verspotten und geisseln und kreuzigen, und am dritten Tage wird er auferweckt werden.

20:20  DA trat die Mutter der Söhne des Zebedäus mit ihren Söhnen zu ihm, warf sich ihm zu Füssen und wollte etwas von ihm erbitten. (a) Mt 10:2

20:21  Er aber sprach zu ihr: Was willst du? Sie sagte zu ihm: Bestimme, dass diese meine zwei Söhne einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen sollen in deinem Reiche!

20:22  Jesus aber antwortete und sprach: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagen zu ihm: Wir können es. (a) Mt 26:39; Lu 12:50; Joh 18:11

20:23  Er sagt zu ihnen: Meinen Kelch zwar werdet ihr trinken, aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken, das zu verleihen, steht nicht mir zu, sondern denen (wird es zuteil), welchen es von meinem Vater bereitet worden ist. (a) Apg 12:2

20:24  Als die Zehn das hörten, wurden sie über die zwei Brüder unwillig. (a) Lu 22:24-26

20:25  Jesus aber rief sie zu sich und sprach: Ihr wisst, dass die Fürsten der Völker sie knechten und die Grossen über sie Gewalt üben.

20:26  Unter euch soll es nicht so sein, sondern wer unter euch gross sein will, sei euer Diener,

20:27  und wer unter euch der Erste sein will, sei euer Knecht, (a) Mt 23:11; Mr 9:35; 1Kor 9:19

20:28  wie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, damit ihm gedient werde, sondern damit er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele. (a) Lu 22:27; Ps 49:8; Jes 53:10-12; Php 2:7; 1Ti 2:6; 1Pe 1:18 19

20:29  UND als sie von Jericho wegzogen, folgte ihm viel Volk nach.

20:30  Und siehe, zwei Blinde, die am Wege sassen, hörten, dass Jesus vorüberging, und schrieen: Herr, erbarme dich unser, du Sohn Davids! (a) Mt 9:27

20:31  Das Volk aber bedrohte sie, sie sollten schweigen. Sie schrieen jedoch noch mehr: Herr, erbarme dich unser, du Sohn Davids!

20:32  Und Jesus stand still, rief sie und sprach: Was wollt ihr, dass ich euch tun soll?

20:33  Sie sagten zu ihm: Herr, dass unsre Augen geöffnet werden.

20:34  Da hatte Jesus Erbarmen mit ihnen und berührte ihre Augen; und alsbald sahen sie wieder und folgten ihm nach.

Chapter 21

21:1  UND als sie sich Jerusalem näherten und nach Bethphage an den Ölberg kamen, da sandte Jesus zwei Jünger

21:2  und sagte zu ihnen: Gehet in das Dorf, das vor euch liegt, und alsbald werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; bindet sie los und führet sie zu mir!

21:3  Und wenn jemand etwas zu euch sagt, so sollt ihr sagen: Der Herr bedarf ihrer. Dann wird er sie alsbald freigeben. (a) Mt 26:18

21:4  Dies geschah aber, damit erfüllt würde, was durch den Propheten geredet worden ist, welcher spricht:

21:5  "Saget der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitend auf einer Eselin und auf einem Füllen, dem Jungen des Lasttiers." (a) Jes 62:11; Sac 9:9

21:6  Die Jünger aber gingen hin und taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte,

21:7  führten die Eselin und das Füllen herbei und legten ihre Kleider auf sie, und er setzte sich auf sie.

21:8  Die meisten aber unter dem Volk breiteten ihre Kleider auf dem Wege aus; andre hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. (a) 2Kön 9:13

21:9  Die Volksmenge aber, die ihm voranging und nachfolgte, rief: "Hosianna" dem Sohne Davids! / "Gepriesen sei, der da kommt / im Namen des Herrn! / Hosianna" in den Höhen! (a) Ps 118:25 26; Mt 23:39

21:10  Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sagte: Wer ist das?

21:11  Die Volksmenge aber sagte: Das ist der Prophet Jesus aus Nazareth in Galiläa.

21:12  UND Jesus ging in den Tempel Gottes und trieb alle, die im Tempel verkauften und kauften, hinaus und stiess die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer um (a) Sac 14:21

21:13  und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: "Mein Haus soll ein Bethaus heissen"; ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle. (a) Jes 56:7; Jer 7:11

21:14  Und es kamen Blinde und Lahme im Tempel zu ihm, und er heilte sie. (a) Mt 11:5

21:15  Als aber die Hohenpriester und die Schriftgelehrten die staunenswerten Taten sahen, die er vollbrachte, und die Kinder, die im Tempel schrieen: Hosianna dem Sohne Davids! wurden sie unwillig (a) Ps 118:25

21:16  und sagten zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Da sprach Jesus zu ihnen: Ja; habt ihr nie gelesen: "Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet"? (a) Ps 8:3

21:17  Und er verliess sie, ging zur Stadt hinaus nach Bethanien und blieb dort übernacht.

21:18  ALS er aber am Morgen wieder in die Stadt ging, hungerte ihn.

21:19  Und er sah einen Feigenbaum am Wege, ging zu ihm hin und fand nichts daran als nur Blätter. Und er sprach zu ihm: Nie mehr soll Frucht von dir kommen in Ewigkeit! Und sofort verdorrte der Feigenbaum.

21:20  Als die Jünger das sahen, verwunderten sie sich und sagten: Wie ist der Feigenbaum sofort verdorrt?

21:21  Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht nur tun, was dem Feigenbaum widerfahren ist, sondern auch, wenn ihr zu diesem Berge sagt: Hebe dich empor und wirf dich ins Meer! so wird es geschehen. (a) Mt 17:20; Lu 17:6

21:22  Und alles, was ihr im Gebet gläubig erbittet, werdet ihr empfangen.

21:23  UND als er in den Tempel gekommen war, traten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm, während er lehrte, und sagten: In was für einer Vollmacht tust du dies, und wer hat dir diese Vollmacht gegeben? (a) Joh 2:18

21:24  Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch etwas fragen; und wenn ihr es mir sagt, will auch ich euch sagen, in was für einer Vollmacht ich dies tue.

21:25  Woher stammte die Taufe des Johannes? vom Himmel oder von Menschen? Sie aber überlegten bei sich selbst: Wenn wir sagen: vom Himmel, so wird er uns erwidern: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? (a) Lu 7:30

21:26  Wenn wir aber sagen: von Menschen, so müssen wir das Volk fürchten; denn alle halten Johannes für einen Propheten. (a) Mt 14:5

21:27  Und sie antworteten Jesus: Wir wissen es nicht. Da sprach auch er zu ihnen: So sage auch ich euch nicht, in was für einer Vollmacht ich dies tue.

21:28  WAS meint ihr aber? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er trat zu dem ersten und sagte: Mein Sohn, geh, arbeite heute im Weinberg!

21:29  Der aber antwortete: Ja, Herr, und ging nicht hin.

21:30  Dann trat er zu dem zweiten und sagte ebenso. Der aber antwortete: Ich will nicht. Später reute es ihn, und er ging hin.

21:31  Wer von den zweien hat den Willen des Vaters getan? Sie sagten: Der zweite. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen kommen vor euch in das Reich Gottes. (a) Lu 3:12; Mt 18:14

21:32  Denn Johannes ist zu euch gekommen mit der Lehre von der Gerechtigkeit, und ihr habt ihm nicht geglaubt. Die Zöllner und die Dirnen aber haben ihm geglaubt; ihr dagegen habt, als ihr es saht, hinterdrein nicht einmal Reue empfunden, sodass ihr ihm geglaubt hättet.

21:33  HÖRET ein andres Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm; und er verpachtete ihn an Weingärtner und zog ausser Landes. (a) Mt 25:14; Jes 5:1 2

21:34  Als aber die Zeit der Früchte herangekommen war, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte in Empfang zu nehmen.

21:35  Und die Weingärtner ergriffen seine Knechte und schlugen den einen, den andern töteten sie, den dritten steinigten sie.

21:36  Wiederum sandte er andre Knechte hin, mehr als die ersten, und sie taten ihnen ebenso.

21:37  Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen, indem er sagte: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen.

21:38  Als jedoch die Weingärtner den Sohn sahen, sagten sie untereinander: Dies ist der Erbe; kommet, lasset uns ihn töten und sein Erbgut behalten! (a) Mt 26:3 4; 27:23

21:39  Und sie ergriffen ihn, stiessen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn. (a) Heb 13:12

21:40  Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, was wird er mit diesen Weingärtnern tun?

21:41  Sie sagen zu ihm: Er wird sie als Übeltäter übel umbringen und den Weinberg an andre Weingärtner verpachten, die ihm die Früchte zu ihrer Zeit abliefern werden.

21:42  Jesus sagt zu ihnen: Habt ihr nie in den Schriften gelesen: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, / der ist zum Eckstein geworden; / durch den Herrn ist dieser es geworden, / und er ist wunderbar in unsern Augen"? (a) Ps 118:22 23; Apg 4:11; Jes 28:16; Rö 9:33; 1Pe 2:6-8

21:43  Deshalb sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das dessen Früchte bringt. (a) Apg 13:46

21:44  [Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen.] (1) viele alte Textzeugen fügen diesen Vers hinzu. vgl. Lu 20:18 (a) Jes 8:14 15; Da 2:34 35 44 45

21:45  Und als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse gehört hatten, merkten sie, dass er von ihnen redete;

21:46  und sie suchten ihn festzunehmen, fürchteten aber die Volksmenge, weil sie ihn für einen Propheten hielt.

Chapter 22

22:1  UND Jesus begann und redete wieder zu ihnen in Gleichnissen und sprach:

22:2  Das Reich der Himmel ist gleich einem König, der seinem Sohn die Hochzeitsfeier rüstete.

22:3  Und er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen, und sie wollten nicht kommen.

22:4  Wiederum sandte er andre Knechte aus und sprach: Saget den Geladenen: Siehe, ich habe meine Mahlzeit bereitet, meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet und alles ist bereit; kommet zur Hochzeit!

22:5  Sie jedoch achteten nicht darauf, sondern gingen hinweg, der eine auf seinen Acker, der andre an sein Geschäft,

22:6  die übrigen aber ergriffen seine Knechte, misshandelten sie und töteten sie. (a) Mt 23:37

22:7  Da wurde der König zornig und sandte seine Heere aus, liess jene Mörder umbringen und ihre Stadt anzünden. (a) Mt 24:2

22:8  Dann sagte er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren unwürdig. (a) Apg 13:46

22:9  Darum gehet an die Kreuzungen der Strassen und ladet zur Hochzeit ein, so viele ihr findet!

22:10  Und jene Knechte gingen hinaus auf die Strassen und brachten alle zusammen, die sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal wurde voll von Gästen.

22:11  Als aber der König hineinging, um sich die Gäste zu betrachten, sah er dort einen Menschen, der nicht mit einem Hochzeitskleid angetan war. (a) Eph 4:24

22:12  Und er sagte zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen ohne ein Hochzeitskleid? Der aber verstummte.

22:13  Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Hände und Füsse und werfet ihn hinaus in die Finsternis, die draussen ist! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. (a) Mt 8:12; Ps 112:10

22:14  Denn viele sind berufen, wenige aber auserwählt.

22:15  DARAUF gingen die Pharisäer hin und beratschlagten, wie sie ihn bei einem Ausspruch fangen könnten. (a) Joh 8:6

22:16  Und sie sandten ihre Jünger mit den Anhängern des Herodes zu ihm, und diese sagten: Meister, wir wissen, dass du wahrhaft bist und den Weg Gottes nach der Wahrheit lehrst und auf niemand Rücksicht nimmst; denn du siehst die Person der Menschen nicht an. (a) Mr 3:6; Joh 3:2

22:17  Sage uns nun: Was meinst du? Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben, oder nicht?

22:18  Da aber Jesus ihre Bosheit merkte, sprach er: Was versucht ihr mich, ihr Heuchler?

22:19  Zeiget mir die Steuermünze! Da brachten sie ihm einen Denar.

22:20  Und er sagt zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift?

22:21  Sie antworteten: Des Kaisers. Da sagt er zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist (a) Lu 23:2; Rö 13:7

22:22  Und als sie es hörten, verwunderten sie sich, und sie verliessen ihn und gingen hinweg.

22:23  AN jenem Tage kamen Sadduzäer zu ihm, welche sagen, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn: (a) Apg 23:6 8

22:24  Meister, Mose hat gesagt: "Wenn jemand ohne Kinder stirbt, soll sein Bruder dessen Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen schaffen." (a) 5Mo 25:5; 1Mo 38:8

22:25  Es waren aber bei uns sieben Brüder. Und der erste starb, nachdem er geheiratet hatte, und weil er keine Nachkommen hatte, hinterliess er seine Frau seinem Bruder.

22:26  Ebenso auch der zweite und der dritte bis zum siebenten.

22:27  Zuletzt aber von allen starb die Frau.

22:28  Welchem nun von den sieben wird sie in der Auferstehung als Frau angehören? Sie haben sie ja alle gehabt.

22:29  Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Ihr irrt, indem ihr die Schriften nicht kennt noch die Kraft Gottes.

22:30  Denn in der Auferstehung heiraten sie nicht und werden nicht verheiratet, sondern sie sind wie Engel im Himmel.

22:31  Was aber die Auferstehung der Toten betrifft, habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist, welcher spricht:

22:32  "Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs"? Er ist nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebendigen. (a) 2Mo 3:6

22:33  Und als die Volksmenge es hörte, erstaunte sie über seine Lehre. (a) Mt 7:28

22:34  ALS aber die Pharisäer hörten, dass er den Sadduzäern den Mund gestopft hatte, versammelten sie sich (alle) an demselben Ort;

22:35  und einer von ihnen, ein Gesetzeskundiger, fragte ihn, um ihn zu versuchen:

22:36  Meister, welches ist das grösste Gebot im Gesetz?

22:37  Er aber sprach zu ihm: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken." (a) 5Mo 6:5; 10:12

22:38  Dies ist das grösste und erste Gebot.

22:39  Das zweite ist ihm gleich: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (a) 3Mo 19:18; Rö 13:9

22:40  An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. (a) Rö 13:10

22:41  ALS aber die Pharisäer versammelt waren, fragte sie Jesus:

22:42  Was dünkt euch vom Christus? Wessen Sohn ist er? Sie sagen zu ihm: Des David.

22:43  Er sagt zu ihnen: Wie kann ihn dann David durch den Geist "Herr" nennen, indem er sagt:

22:44  "Der Herr sprach zu meinem Herrn: / Setze dich zu meiner Rechten, / bis ich hinlege deine Feinde / unter deine Füsse"? (a) Mt 26:64; Ps 110:1; Apg 2:34; Heb 1:13

22:45  Wenn nun David ihn "Herr" nennt, wie kann er (dann) sein Sohn sein?

22:46  Und niemand konnte ihm ein Wort antworten; auch wagte es von jenem Tag an niemand mehr, ihn zu fragen. (a) Mr 12:34; Lu 20:40

Chapter 23

23:1  DARAUF redete Jesus zur Volksmenge und zu seinen Jüngern

23:2  und sprach: Auf Moses Stuhl haben sich die Schriftgelehrten und die Pharisäer gesetzt.

23:3  Alles nun, was sie euch sagen, tut und befolget; aber nach ihren Werken tut nicht, denn sie sagen es und tun es nicht. (a) Rö 2:21

23:4  Sie binden aber schwere Bürden und legen sie auf die Schultern der Menschen; doch sie selbst wollen sie nicht (einmal) mit dem Finger bewegen. (a) Lu 11:46; Apg 15:10

23:5  Alle ihre Werke aber tun sie, um von den Menschen gesehen zu werden. Denn sie machen ihre Gebetsriemen breit und ihre Quasten gross; (a) Mt 6:1; 2Mo 13:9; 4Mo 15:38 39; 5Mo 6:8

23:6  sie lieben den obersten Platz bei den Mahlzeiten und den Vorsitz in den Synagogen (a) Mt 6:5; Mr 12:38 39; Lu 20:46

23:7  und die Begrüssungen auf den Märkten und dass sie von den Leuten Rabbi genannt werden.

23:8  Ihr dagegen sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder.

23:9  Nennet auch niemand auf Erden euren Vater; denn einer ist euer Vater, der himmlische. (a) 1Kor 8:6

23:10  Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer, Christus.

23:11  Wer aber unter euch grösser ist (als die andern), soll euer Diener sein. (a) Mt 20:26 27

23:12  Wer sich aber selbst erhöht, wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. (a) Mt 18:4; Lu 14:11; 18:14; 1Pe 5:5

23:13  WEHE aber euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr das Reich der Himmel vor den Menschen zuschliesst. Denn ihr kommt nicht hinein, und die, welche hinein wollen, lasst ihr nicht hinein.

23:14  [Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr die Häuser der Witwen aufzehrt und (dabei) zum Schein lange Gebete sprecht. Deshalb werdet ihr ein strengeres Gericht empfangen.] (1) minder gewichtige Textzeugen haben diesen Vers. vgl. Mr 12:40

23:15  Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr Meer und Land durchzieht, um einen einzigen Judengenossen zu gewinnen; und wenn er es geworden ist, macht ihr einen Sohn der Hölle aus ihm, zweifach schlimmer, als ihr seid.

23:16  Wehe euch, ihr blinden Führer, die ihr sagt: Wer beim Tempel schwört, das gilt nichts; wer aber beim Gold des Tempels schwört, der ist gebunden. (a) Mt 15:14

23:17  Ihr Toren und Blinden! Was ist denn grösser, das Gold oder der Tempel, der das Gold geheiligt hat?

23:18  Und: wer beim Altar schwört, das gilt nichts; wer aber bei dem Opfer schwört, das darauf ist, der ist gebunden.

23:19  Ihr Blinden! Was ist denn grösser, das Opfer oder der Altar, der das Opfer heiligt? (a) 2Mo 29:37

23:20  Wer nun beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf ist;

23:21  und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt;

23:22  und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Throne Gottes und bei dem, der darauf sitzt. (a) Mt 5:34

23:23  Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr die Minze und den Anis und den Kümmel verzehntet und die gewichtigern Stücke des Gesetzes ausser acht gelassen habt: das Recht und die Barmherzigkeit und die Treue. Diese Dinge aber sollte man tun und jene nicht unterlassen. (a) Mt 12:7; 3Mo 27:30; Mi 6:8; 1Ti 1:5

23:24  Ihr blinden Führer, die ihr die Mücke seiht, das Kamel aber verschluckt! (a) Mt 15:14

23:25  Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr die Aussenseite des Bechers und der Schüssel reinigt; inwendig aber sind sie gefüllt mit Raub und Unmässigkeit. (a) Mr 7:4

23:26  Du blinder Pharisäer, mache zuerst den Inhalt des Bechers rein, damit auch seine Aussenseite rein wird!

23:27  Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr geweissten Gräbern gleich seid, die auswendig schön scheinen, inwendig aber voll von Totengebeinen und allem Unrat sind.

23:28  So erscheint auch ihr auswendig den Menschen als gerecht, inwendig aber seid ihr voll von Heuchelei und Gesetzesverachtung. (a) Lu 16:15

23:29  Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr die Gräber der Propheten baut und die Grüfte der Gerechten schmückt (a) Lu 11:47 48

23:30  und sagt: Hätten wir in den Tagen unsrer Väter gelebt, wir hätten uns nicht mit ihnen am Blute der Propheten schuldig gemacht.

23:31  Somit stellt ihr euch selbst das Zeugnis aus, dass ihr Söhne derer seid, die die Propheten getötet haben. (a) Apg 7:52

23:32  Und ihr, machet nur das Mass eurer Väter voll! (a) 1Th 2:16

23:33  Ihr Schlangen! ihr Natterngezücht! Wie wollt ihr dem Gericht der Hölle entrinnen? (a) Mt 3:7

23:34  Siehe, ich sende deshalb zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; etliche von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und etliche von ihnen werdet ihr in euren Synagogen geisseln und von einer Stadt zur andern verfolgen,

23:35  damit alles gerechte Blut über euch komme, das auf Erden vergossen wird, vom Blut Abels, des Gerechten, an bis zum Blut des Sacharja, des Sohnes des Berechja, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar ermordet habt. (a) 1Mo 4:8; 2Ch 24:20 21

23:36  Wahrlich, ich sage euch: Dies alles wird über dieses Geschlecht kommen.

23:37  JERUSALEM, Jerusalem, das die Propheten tötet und die steinigt, die zu ihm gesandt sind, wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel sammelt, und ihr habt nicht gewollt! (a) Joh 8:59; 10:31; Apg 7:59; Heb 11:37

23:38  Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen. (a) Mt 24:2; Jer 12:7; 1Kön 9:7 8

23:39  Denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht (mehr) sehen, bis ihr sprechen werdet: "Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn." (a) Mt 21:9; Joh 12:13; Ps 118:26

Chapter 24

24:1  UND Jesus verliess den Tempel und wollte weitergehen. Und seine Jünger traten hinzu, um ihm die Bauten des Tempels zu zeigen.

24:2  Er aber begann und sprach zu ihnen: Seht ihr nicht dies alles? Wahrlich, ich sage euch: Hier wird kein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerstört würde. (a) Lu 19:44

24:3  ALS er aber auf dem Ölberg sass, traten die Jünger für sich allein zu ihm und sprachen: Sage uns, wann wird dies geschehen, und was wird das Zeichen deiner Wiederkunft und des Endes der Welt sein?

24:4  Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, dass euch niemand irreführe! (a) Mt 7:15; 2Th 2:3

24:5  Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus, und werden viele verführen.

24:6  Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; sehet zu, erschrecket nicht, denn es muss so kommen, aber es ist noch nicht das Ende. (a) Joh 5:43; Apg 5:36 37; 1Jo 2:18

24:7  Denn erheben wird sich Volk wider Volk und Reich wider Reich, und es werden da und dort Hungersnöte und Erdbeben kommen. (a) Jes 19:2

24:8  Dies alles aber ist (erst) der Anfang der Wehen.

24:9  Dann wird man euch der Drangsal preisgeben und euch töten, und ihr werdet um meines Namens willen von allen Völkern gehasst sein. (a) Joh 16:2

24:10  Und dann "werden viele abfallen" und werden einander verraten und einander hassen.

24:11  Und viele falsche Propheten werden auftreten und werden viele irreführen. (a) Mt 7:15; 1Jo 4:1

24:12  Und weil die Gesetzesverachtung überhand nimmt, wird die Liebe in vielen erkalten. (a) 2Th 2:10; 2Ti 3:1-5

24:13  Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.

24:14  Und dieses Evangelium vom Reiche wird auf dem ganzen Erdkreis gepredigt werden allen Völkern zum Zeugnis, und dann wird das Ende kommen. (a) Mt 28:19

24:15  WENN ihr nun den "Greuel der Verwüstung", von dem durch den Propheten Daniel geredet worden ist, an heiliger Stätte stehen seht - wer es liest, der merke darauf! - (a) Da 9:27; 11:31; 12:11

24:16  dann sollen die in Judäa ins Gebirge fliehen;

24:17  wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen, um seine Habe aus seinem Haus zu holen, (a) Lu 17:31

24:18  und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen.

24:19  Wehe aber den Schwangern und den Stillenden in jenen Tagen! (a) Lu 23:29

24:20  Betet aber, dass eure Flucht nicht in den Winter oder auf den Sabbat falle!

24:21  Denn dann wird eine grosse Drangsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine sein wird. (a) Da 12:1

24:22  Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.

24:23  Wenn dann jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus, oder dort, so glaubet es nicht! (a) Lu 17:23

24:24  Denn es werden falsche Christus und falsche Propheten auftreten und werden grosse Zeichen und Wunder vollbringen, sodass sie, wenn möglich, auch die Auserwählten irreführen. (a) 2Th 2:9

24:25  Siehe, ich habe es euch vorhergesagt. (a) Joh 14:29; 16:1 4

24:26  Wenn man nun zu euch sagt: Siehe, er ist in der Wüste, so gehet nicht hinaus; siehe, er ist in den Gemächern, so glaubet es nicht!

24:27  Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen leuchtet, so wird die Wiederkunft des Sohnes des Menschen sein. (a) Lu 17:23 24

24:28  Wo das Aas ist, da sammeln sich die Adler. (a) Hio 39:30; Lu 17:37

24:29  SOGLEICH aber nach der Drangsal jener Tage "wird die Sonne sich verfinstern, und der Mond wird seinen Schein nicht geben", "und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden." (a) Off 6:12-17; Jes 13:10

24:30  Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen, und dann werden alle Geschlechter der Erde wehklagen und werden "den Sohn des Menschen auf den Wolken des Himmels kommen" sehen mit grosser Macht und Herrlichkeit. (a) Mt 25:31; 26:64; Mr 14:62; Da 7:13 14; Off 1:7

24:31  Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von einem Ende des Himmels bis zum andern. (a) Mt 13:41; 1Th 4:16; Jes 27:13; Sac 2:6

24:32  Vom Feigenbaum aber lernet das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon saftig wird und die Blätter hervorwachsen, merkt man, dass der Sommer nahe ist.

24:33  So sollt auch ihr, wenn ihr dies alles seht, merken, dass er nahe vor der Türe ist.

24:34  Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen sein wird.

24:35  Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.

24:36  Über jenen Tag aber und jene Stunde weiss niemand etwas, auch die Engel in den Himmeln nicht, - [auch der Sohn nicht] - sondern allein der Vater. (1) mehrere alte Textzeugen fügen hier diese Worte ein - wie Mr 13:32 (a) 1Th 5:1 2

24:37  DENN wie die Tage des Noah, so wird die Wiederkunft des Sohnes des Menschen sein. (a) 1Mo 6:11-13

24:38  Wie sie nämlich in den Tagen vor der Sintflut schmausten und tranken, heirateten und verheirateten bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging,

24:39  und es nicht merkten, bis die Sintflut kam und alle hinwegraffte, so wird auch die Wiederkunft des Sohnes des Menschen sein.

24:40  Dann werden zwei auf dem Felde sein: einer wird angenommen und einer wird zurückgelassen.

24:41  Zwei werden mit dem Mühlstein mahlen: eine wird angenommen und eine wird zurückgelassen.

24:42  Darum wachet! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. (a) Mt 25:13

24:43  Das aber merket: Wenn der Hausherr wüsste, in welcher Nachtwache der Dieb kommt, würde er wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. (a) 2Pe 3:10; Off 3:3

24:44  Deshalb sollt auch ihr bereit sein! Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, wo ihr es nicht meint. (a) Off 16:15

24:45  WER ist also der treue und kluge Knecht, den sein Herr dazu über sein Gesinde gesetzt hat, ihnen die Speise zur rechten Zeit zu geben?

24:46  Wohl jenem Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird!

24:47  Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über sein ganzes Besitztum setzen. (a) Mt 25:21 23

24:48  Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr bleibt noch aus,

24:49  und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, aber mit den Trunkenen isst und trinkt,

24:50  so wird der Herr jenes Knechtes an einem Tage kommen, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht weiss,

24:51  und wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm sein Teil unter den Heuchlern geben. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. (a) Mt 8:12

Chapter 25

25:1  DANN wird das Reich der Himmel zehn Jungfrauen gleich sein, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. (a) Off 19:7

25:2  Fünf aber von ihnen waren töricht, und fünf waren klug.

25:3  Die törichten nämlich nahmen ihre Lampen und nahmen kein Öl mit sich.

25:4  Die klugen dagegen nahmen ausser ihren Lampen Öl in ihren Gefässen mit.

25:5  Doch als der Bräutigam ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.

25:6  Mitten in der Nacht aber erscholl ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam! Gehet hinaus, ihm entgegen!

25:7  Da erwachten alle jene Jungfrauen und rüsteten ihre Lampen. (a) Lu 12:36

25:8  Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebet uns von eurem Öl, denn unsre Lampen verlöschen!

25:9  Da antworteten die klugen: Es möchte für uns und für euch nicht reichen; gehet vielmehr zu den Krämern und kaufet euch!

25:10  Während sie aber hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam; und die, welche bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Türe wurde verschlossen.

25:11  Später kamen dann auch die übrigen Jungfrauen und sagten: Herr, Herr, öffne uns! (a) Lu 13:25-28

25:12  Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. (a) Mt 7:22 23

25:13  Darum wachet! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde. (a) Mt 24:42

25:14  DENN es ist wie bei einem Mann, der ausser Landes reisen wollte, seine Knechte rief und ihnen sein Vermögen übergab. (a) Mt 21:33

25:15  Und dem einen gab er fünf Talente, dem andern zwei, dem dritten eins, jedem nach seinen Kräften, und reiste ab.

25:16  Alsbald ging der hin, der die fünf Talente empfangen hatte, handelte damit und gewann fünf andre.

25:17  Ebenso gewann der, welcher die zwei (Talente empfangen hatte), zwei andre.

25:18  Der aber das eine empfangen hatte, ging hin, machte eine Grube in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn.

25:19  Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und rechnet mit ihnen ab. (a) Mt 18:23

25:20  Und der, welcher die fünf Talente empfangen hatte, trat herzu, brachte fünf andre Talente herbei und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir übergeben; siehe, ich habe fünf andre Talente gewonnen.

25:21  Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht, du bist über weniges treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zum Freudenfest deines Herrn! (a) Mt 24:45-47

25:22  Auch der, welcher die zwei (Talente empfangen hatte), trat herzu und sagte: Herr, zwei Talente hast du mir übergeben; siehe, ich habe zwei andre Talente gewonnen.

25:23  Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht, du bist über weniges treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zum Freudenfest deines Herrn!

25:24  Aber auch der, welcher das eine Talent empfangen hatte, trat herzu und sagte: Herr, ich kannte dich, dass du ein harter Mensch bist, dass du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast;

25:25  und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg dein Talent in der Erde. Siehe, da hast du das Deine!

25:26  Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht, wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe?

25:27  Dann hättest du mein Geld den Geldverleihern bringen sollen, und ich hätte bei meiner Rückkehr das Meinige mit Zinsen zurückerhalten.

25:28  Darum nehmet ihm das Talent weg und gebet es dem, der die zehn Talente hat!

25:29  Denn jedem, der hat, wird gegeben werden, und er wird Überfluss haben; dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat. (a) Mt 13:12; Mr 4:25; Lu 8:18

25:30  Und den unnützen Knecht stosset hinaus in die Finsternis, die draussen ist! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. (a) Mt 8:12

25:31  WENN aber der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit kommen wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen, (a) Mt 16:27; Sac 14:5; Off 20:11-13

25:32  und vor ihm werden alle Völker versammelt werden, und er wird sie voneinander sondern, wie der Hirt die Schafe von den Böcken sondert. (1) gemeint sind nicht Schafböcke, sondern Ziegenböcke, und gedacht ist an den Gegensatz zwischen Schafen und Ziegen, die in Erez Israel zusammen geweidet und dann durch den Hirten für die Nacht getrennt werden. (a) Rö 14:10

25:33  Und die Schafe wird er zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. (1) s. Anm. zu V. 32. (a) Hes 34:17

25:34  Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch von Grundlegung der Welt an bereitet ist!

25:35  Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mich getränkt; ich war fremd, und ihr habt mich beherbergt; (a) Jes 58:7

25:36  (ich war) nackt, und ihr habt mich bekleidet; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.

25:37  Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig und haben dich gespeist? oder durstig und haben dich getränkt?

25:38  Wann sahen wir dich als Fremden und haben dich beherbergt? oder nackt und haben dich bekleidet?

25:39  Wann sahen wir dich krank oder im Gefängnis und sind zu dir gekommen?

25:40  Und der König wird ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Wiefern ihr es einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr es mir getan. (a) Mt 10:42; Spr 19:17

25:41  Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Gehet hinweg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das mein Vater dem Teufel und seinen Engeln bereitet hat! (a) Mt 7:23; Off 20:10 15

25:42  Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mich nicht getränkt; (a) Jak 2:15 16; 4:17

25:43  ich war fremd, und ihr habt mich nicht beherbergt; (ich war) nackt, und ihr habt mich nicht bekleidet; (ich war) krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht.

25:44  Dann werden auch sie antworten: Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?

25:45  Dann wird er ihnen antworten: Wahrlich, ich sage euch: Wiefern ihr es einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr es auch mir nicht getan.

25:46  Und diese werden in die ewige Strafe gehen, die Gerechten aber in das ewige Leben. (a) Joh 5:29; Da 12:2

Chapter 26

26:1  UND es begab sich, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, da sprach er zu seinen Jüngern:

26:2  Ihr wisst, dass nach zwei Tagen das Passafest ist und der Sohn des Menschen wird überliefert, damit er gekreuzigt werde.

26:3  Da versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes im Palast des Hohenpriesters, der Kajaphas hiess,

26:4  und berieten sich, um Jesus mit List festzunehmen und zu töten.

26:5  Sie sagten aber: Nicht am Fest, damit kein Aufruhr im Volk entsteht!

26:6  ALS aber Jesus in Bethanien im Hause Simons des Aussätzigen war,

26:7  trat eine Frau zu ihm mit einer Alabasterflasche voll kostbarer Salbe und goss sie ihm über das Haupt, während er bei Tische sass.

26:8  Als die Jünger das sahen, wurden sie unwillig und sagten: Wozu diese Verschwendung?

26:9  Das hätte man ja teuer verkaufen und (den Erlös) den Armen geben können.

26:10  Als es aber Jesus merkte, sprach er zu ihnen: Was betrübt ihr die Frau? Sie hat doch eine schöne Tat an mir getan.

26:11  Die Armen habt ihr ja allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit. (a) 5Mo 15:11

26:12  Denn dass sie diese Salbe auf meinen Leib goss, das hat sie getan für mein Begräbnis.

26:13  Wahrlich, ich sage euch: Wo immer in der ganzen Welt dieses Evangelium gepredigt wird, da wird auch das, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis erzählt werden. (a) Mt 24:14

26:14  DA ging einer der Zwölf namens Judas Ischarioth zu den Hohenpriestern

26:15  und sagte: Was wollt ihr mir geben, dass ich ihn euch verrate? "Sie aber wogen ihm dreissig Silberlinge dar." (a) Joh 11:57; Sac 11:12; Mt 27:9; 1Ti 6:9 10

26:16  Und von da an suchte er eine gute Gelegenheit, ihn zu verraten.

26:17  AM ersten Tage der ungesäuerten Brote aber traten die Jünger zu Jesus und sagten: Wo willst du, dass wir dir das Passamahl zu essen bereiten? (a) 2Mo 12:17-20

26:18  Da sprach er: Gehet in die Stadt zu dem und dem und saget zu ihm: Der Meister lässt sagen: Meine Zeit ist nahe; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Passamahl halten. (a) Mt 21:3

26:19  Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passamahl.

26:20  ALS es aber Abend geworden war, setzte er sich mit den zwölf Jüngern zu Tische.

26:21  Und während sie assen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten.

26:22  Und sehr betrübt fingen sie einer nach dem andern an, zu ihm zu sagen: Doch nicht ich, Herr?

26:23  Er aber antwortete und sprach: Der, welcher mit mir die Hand in die Schüssel getaucht hat, der wird mich verraten. (a) Joh 13:18

26:24  Der Sohn des Menschen zwar geht dahin, wie von ihm geschrieben steht; aber wehe dem Menschen, durch den der Sohn des Menschen verraten wird! Es wäre ihm besser, wenn er nicht geboren wäre, jener Mensch. (a) Mt 18:7

26:25  Judas aber, der ihn verraten wollte, antwortete und sprach: Doch nicht ich, Rabbi? Er sagt zu ihm: Du hast es gesagt. (1) das bed: Doch, du bist es.

26:26  ALS sie aber assen, nahm Jesus Brot, sprach das Dankgebet darüber, brach es, gab es den Jüngern und sagte: Nehmet, esset! Das ist mein Leib. (a) Mt 14:19

26:27  Und er nahm den Kelch, sprach das Dankgebet darüber, gab ihnen denselben und sagte: Trinket alle daraus!

26:28  Denn das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. (a) Mt 20:28; 2Mo 24:8; Jer 31:31; Heb 9:20

26:29  Ich sage euch aber: Ich werde von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht trinken bis zu jenem Tage, wo ich es mit euch neu trinken werde im Reiche meines Vaters. (a) Lu 22:30

26:30  UND nachdem sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. (a) Ps 113; Ps 114; Ps 115; Ps 116; Ps 117; Ps 118; Joh 18:1

26:31  Da sagt Jesus zu ihnen: Ihr werdet in dieser Nacht alle an mir Anstoss nehmen; denn es steht geschrieben: "Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen." (a) Sac 13:7; Joh 16:32

26:32  Wenn ich aber auferweckt worden bin, werde ich euch nach Galiläa vorangehen. (a) Mt 28:7

26:33  Da antwortete Petrus und sagte zu ihm: Wenn alle an dir Anstoss nehmen, werde ich doch niemals Anstoss nehmen.

26:34  Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. (a) Joh 13:38

26:35  Petrus sagt zu ihm: Auch wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen. Ebenso sagten auch alle (andern) Jünger.

26:36  Da kommt Jesus mit ihnen in ein Gut, genannt Gethsemane, und sagt zu den Jüngern: Setzet euch hier, bis ich dorthin gegangen bin und gebetet habe!

26:37  Und er nahm den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit sich und fing an, bekümmert zu werden und heftig zu zagen. (a) Mt 17:1; Heb 5:7

26:38  Da sprach er zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode bekümmert; bleibet hier und wachet mit mir! (a) Ps 43:5; Joh 12:27

26:39  Und er ging ein wenig vorwärts, warf sich auf sein Angesicht nieder und betete: Mein Vater, ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst. (a) Joh 18:11; Heb 5:7 8

26:40  Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend; und er sagt zu Petrus: So wenig vermochtet ihr, eine Stunde mit mir zu wachen?

26:41  Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber ist schwach.

26:42  Wiederum, zum zweitenmal, ging er hin und betete: Mein Vater, wenn dieser (Kelch) nicht an mir vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille! (a) Mt 6:10

26:43  Und er kam und fand sie abermals schlafend; denn ihre Augen waren vom Schlaf überwältigt.

26:44  Und er verliess sie, ging wieder hin, betete zum drittenmal und sprach wiederum dasselbe Wort.

26:45  Dann kommt er zu den Jüngern und sagt zu ihnen: Schlafet nur weiter und ruhet! Siehe, die Stunde ist genaht, dass der Sohn des Menschen überliefert wird in die Hände der Sünder.

26:46  Stehet auf, lasset uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist genaht! (a) Joh 14:31

26:47  UND während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine grosse Schar mit Schwertern und Stöcken von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes her.

26:48  Der aber, der ihn verraten wollte, hatte ihnen ein Zeichen angegeben und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist's, nehmet ihn fest!

26:49  Und alsbald trat er auf Jesus zu und sagte: Sei gegrüsst, Rabbi! und küsste ihn.

26:50  Jesus aber sprach zu ihm: Freund, wozu bist du hier? Da traten sie hinzu, legten Hand an Jesus und nahmen ihn fest.

26:51  Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert, schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab.

26:52  Da sagt Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen. (a) 1Mo 9:6

26:53  Oder meinst du, dass ich nicht meinen Vater bitten könnte, und er würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel zur Seite stellen? (a) Joh 1:51; 18:36

26:54  Wie sollen dann die Schriften erfüllt werden, dass es so kommen muss?

26:55  In jener Stunde sprach Jesus zu der Menge: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Stöcken, um mich zu ergreifen. Täglich habe ich lehrend im Tempel gesessen, und ihr habt mich nicht festgenommen. (a) Joh 18:20

26:56  Dies alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. - Da verliessen ihn alle Jünger und flohen.

26:57  DIE aber Jesus festgenommen hatten, führten ihn ab zum Hohenpriester Kajaphas, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt waren.

26:58  Petrus jedoch folgte ihm von ferne bis zum Palast des Hohenpriesters. Und er ging hinein und setzte sich zu den Dienern, um den Ausgang zu erfahren.

26:59  Die Hohenpriester aber und der ganze Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen,

26:60  und sie fanden keins, obgleich viele falsche Zeugen herzukamen. Doch zuletzt kamen zwei (a) 5Mo 19:15

26:61  und sagten aus: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes zerstören und nach drei Tagen aufbauen. (a) Joh 2:19-21

26:62  Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts auf das, was diese wider dich zeugen?

26:63  Jesus aber schwieg. Da sprach der Hohepriester zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagest, ob du der Christus, der Sohn Gottes, bist. (a) Mt 16:16; 27:12; Joh 10:24

26:64  Jesus antwortet ihm: Du hast es gesagt. Ja, ich sage euch: Von jetzt an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels. (1) das bed: Ja, ich bin es. (a) Mt 16:27; 24:30; Da 7:13; Apg 7:56

26:65  Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert. Was bedürfen wir weiter Zeugen? Siehe, jetzt habt ihr die Lästerung gehört. (a) Mt 9:3; Joh 10:33

26:66  Was meint ihr? Sie aber antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig. (a) Joh 19:7; 3Mo 24:16

26:67  Da spieen sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn auf den Kopf, andre aber ins Gesicht, (a) Jes 50:6

26:68  und sagten: Christus, offenbare uns: Wer ist's, der dich geschlagen hat?

26:69  PETRUS aber sass draussen im Hof. Und eine Magd trat zu ihm und sagte: Auch du warst mit Jesus dem Galiläer.

26:70  Er leugnete jedoch vor allen und sagte: Ich weiss nicht, was du meinst.

26:71  Als er aber in den Vorhof hinausgegangen war, sah ihn eine andre und sagte zu denen, die dort waren: Dieser war mit Jesus dem Nazoräer.

26:72  Und wiederum leugnete er mit einem Schwur: Ich kenne den Menschen nicht. (a) Mt 16:16

26:73  Bald nachher aber traten die Umstehenden herzu und sagten zu Petrus: Wahrhaftig, auch du bist einer von ihnen; denn deine Sprache verrät dich.

26:74  Darauf fing er an zu fluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Und alsbald krähte der Hahn.

26:75  Da erinnerte sich Petrus des Wortes Jesu, der gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich. (a) Mt 26:34

Chapter 27

27:1  ALS es aber Morgen geworden war, hielten alle Hohenpriester und Ältesten des Volkes Rat wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen. (a) Lu 22:66

27:2  Und sie liessen ihn fesseln, abführen und dem Statthalter Pontius Pilatus überliefern.

27:3  ALS dann Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass er verurteilt war, reute es ihn, und er brachte die dreissig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück (a) Mt 26:15

27:4  und sagte: Ich habe gesündigt, indem ich unschuldiges Blut verraten habe. Doch sie sagten: Was geht das uns an? Sieh du zu!

27:5  Und er warf das Geld in den Tempel und entfernte sich, und er ging hinweg und erhängte sich. (a) Apg 1:18; 2Sa 17:23; Sac 11:13

27:6  Die Hohenpriester aber nahmen das Geld und sagten: Man darf es nicht in den Tempelschatz legen, weil es Blutgeld ist.

27:7  Nachdem sie aber Rat gehalten hatten, kauften sie dafür den Acker des Töpfers als Begräbnisplatz für die Fremden.

27:8  Daher wurde jener Acker Blutacker genannt bis heute. (a) Apg 1:19

27:9  Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremia gesprochen worden ist, welcher sagt: "Und sie nahmen die dreissig Silberlinge, die Schätzungssumme für den Wertgeschätzten, den man von seiten der Söhne Israels eingeschätzt hatte, (a) Jer 18:2; s. auch Sac 11:13.

27:10  und gaben sie für den Acker des Töpfers", "wie der Herr mir befohlen hatte." (1) s. Anm. zu V. 9.

27:11  JESUS aber wurde vor den Statthalter gestellt; und der Statthalter fragte ihn: Bist du der König der Juden? Da sprach Jesus: Du sagst es. (1) vgl. Anm. zu Mt 26:64.

27:12  Und als er von den Hohenpriestern und Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts. (a) Mt 26:63; Jes 53:7

27:13  Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wieviel Zeugnisse sie wider dich vorbringen?

27:14  Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, sodass der Statthalter sich sehr verwunderte. (a) Joh 19:9

27:15  AN jedem Fest aber pflegte der Statthalter dem Volk einen Gefangenen freizulassen, welchen sie wollten.

27:16  Sie hatten aber damals einen berüchtigten Gefangenen namens Barabbas.

27:17  Als sie nun versammelt waren, sagte Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, dass ich euch freilasse, Barabbas oder Jesus, den man den Christus nennt?

27:18  Denn er wusste, dass sie ihn aus Neid überliefert hatten. (a) Joh 11:47 48; 12:19

27:19  Während er aber auf dem Richterstuhl sass, sandte seine Frau zu ihm und liess sagen: Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten; denn ich habe heute im Traum seinetwegen viel gelitten.

27:20  Die Hohenpriester und die Ältesten aber beredeten die Volksmenge, sie sollten Barabbas begehren, Jesus dagegen zum Tode bringen. (a) Apg 3:13 14

27:21  Da begann der Statthalter und sprach zu ihnen: Welchen von den beiden wollt ihr, dass ich euch freilasse? Sie aber sagten: Barabbas.

27:22  Pilatus sagt zu ihnen: Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Christus nennt? Sie sagen alle: Gekreuzigt soll er werden!

27:23  Er aber sagte: Was hat er denn Böses getan? Da schrieen sie überlaut: Gekreuzigt soll er werden!

27:24  Als aber Pilatus sah, dass es nichts nützte, sondern dass vielmehr ein heftiger Tumult entstand, nahm er Wasser, wusch sich vor dem Volk die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blute dieses Gerechten; sehet ihr zu! (a) Mt 27:4; 5Mo 21:6 7; Ps 26:6

27:25  Und alles Volk antwortete und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsre Kinder! (a) Mt 23:35; Apg 5:28

27:26  Da liess er ihnen Barabbas frei; Jesus aber überwies er, nachdem er ihn hatte geisseln lassen, zur Kreuzigung.

27:27  DA nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus in die Burg und brachten die ganze Kohorte wider ihn zusammen.

27:28  Und sie zogen ihn aus und hängten ihm einen roten Mantel um,

27:29  flochten eine Krone aus Dornen, setzten sie ihm aufs Haupt und (gaben ihm) ein Rohr in seine rechte Hand, warfen sich vor ihm auf die Kniee und verspotteten ihn mit den Worten: Heil dir, König der Juden!

27:30  Und sie spieen ihn an, nahmen das Rohr und schlugen ihn auf das Haupt. (a) Jes 50:6

27:31  Und nachdem sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und legten ihm seine Kleider an. UND sie führten ihn ab, um ihn zu kreuzigen.

27:32  Als sie aber hinauszogen, trafen sie einen Mann aus Cyrene mit Namen Simon; den zwangen sie, ihm das Kreuz zu tragen.

27:33  Und als sie an einen Platz namens Golgotha das bedeutet: Schädel gekommen waren,

27:34  gaben sie ihm Wein mit Galle vermischt zu trinken; und als er gekostet hatte, wollte er nicht trinken. (a) Ps 69:22

27:35  Nachdem sie ihn aber gekreuzigt hatten, verteilten sie seine Kleider unter sich, indem sie das Los warfen, - [damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt worden ist: "Sie haben meine Kleider unter sich verteilt / und über mein Gewand das Los geworfen."] (1) einige alte Textzeugen fügen diese Worte hinzu. - vgl. Joh 19:24 (a) Ps 22:19

27:36  Und sie sassen dort und bewachten ihn.

27:37  Und sie hefteten über seinem Haupte die Tafel mit der Angabe seiner Schuld an: Dies ist Jesus, der König der Juden.

27:38  Dann wurden mit ihm zwei Räuber gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken. (a) Jes 53:12

27:39  Die Vorübergehenden aber lästerten ihn, schüttelten die Köpfe (a) Ps 22:8; 109:25

27:40  und sagten: Der du den Tempel zerstörst und in drei Tagen aufbaust, rette dich selbst, wenn du der Sohn Gottes bist, und steige vom Kreuze herab! (a) Mt 26:61; 4:3 6; Joh 2:19

27:41  Ebenso spotteten die Hohenpriester samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sagten:

27:42  Andre hat er gerettet, sich selbst kann er nicht retten. Er ist der König Israels, er steige jetzt vom Kreuz herab, und wir wollen an ihn glauben.

27:43  "Er hat auf Gott vertraut, der helfe ihm jetzt heraus, wenn er ihn liebhat." Er hat ja gesagt: Ich bin Gottes Sohn. (a) Ps 22:9

27:44  In der gleichen Weise schmähten ihn aber auch die Räuber, die mit ihm gekreuzigt worden waren.

27:45  ABER von der sechsten Stunde an kam eine Finsternis über die ganze Erde bis zur neunten Stunde.

27:46  Um die neunte Stunde aber schrie Jesus laut auf: "Eli, Eli, lema sabachthani?" das heisst: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (a) Ps 22:2

27:47  Als das einige von den dort Stehenden hörten, sagten sie: Dieser ruft den Elia.

27:48  Und alsbald lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. (a) Ps 69:22

27:49  Die übrigen aber sagten: Halt, lasset uns sehen, ob Elia kommt, um ihn zu retten!

27:50  Da schrie Jesus abermals mit lauter Stimme und gab den Geist auf.

27:51  Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriss von oben bis unten in zwei Stücke, und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen, (a) 2Mo 26:31; Heb 10:19 20

27:52  und die Grüfte öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt;

27:53  und sie kamen nach seiner Auferweckung aus den Grüften hervor, gingen in die heilige Stadt und erschienen vielen.

27:54  Als aber der Hauptmann und die, welche mit ihm Jesus bewachten, das Erdbeben sahen und was da geschah, fürchteten sie sich sehr und sagten: Dieser war in Wahrheit Gottes Sohn.

27:55  Es sahen aber dort viele Frauen von ferne zu, die Jesus von Galiläa her gefolgt waren, um ihm zu dienen; (a) Lu 8:2 3

27:56  und unter diesen waren Maria aus Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus und Joses, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.

27:57  ALS es aber Abend geworden war, kam ein reicher Mann aus Arimathäa mit Namen Joseph, der ebenfalls ein Jünger Jesu geworden war.

27:58  Dieser ging zu Pilatus und erbat sich den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, ihn auszuliefern. (a) 5Mo 21:23

27:59  Und Joseph nahm den Leib, wickelte ihn in reine Leinwand,

27:60  legte ihn in seine neue Gruft, die er im Felsen hatte aushauen lassen, wälzte einen grossen Stein vor die Türe der Gruft und ging hinweg. (a) Jes 53:9

27:61  Es waren aber dort Maria aus Magdala und die andre Maria, die sassen dem Grabe gegenüber.

27:62  AM Tage darnach aber, der auf den Rüsttag folgt, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus

27:63  und sagten: Herr, wir haben daran gedacht, dass jener Verführer, als er noch lebte, gesagt hat: Nach drei Tagen werde ich auferweckt. (a) Mt 12:40; 16:21; 17:23; Joh 7:12

27:64  Befiehl nun, dass das Grab bis zum dritten Tage bewacht werde, damit nicht etwa seine Jünger kommen, ihn stehlen und zum Volke sagen: Er ist von den Toten auferweckt worden, und der letzte Betrug schlimmer wird als der erste.

27:65  Pilatus sagte zu ihnen: Ihr sollt eine Wache haben; gehet hin, bewachet es, so gut ihr könnt!

27:66  Die aber gingen hin, versiegelten den Stein und bewachten das Grab gemeinsam mit der Wache.

Chapter 28

28:1  NACH dem Sabbat aber, als es zum ersten Tag der Woche aufleuchtete, kamen Maria aus Magdala und die andre Maria, um das Grab zu besehen.

28:2  Und siehe, es geschah ein grosses Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam aus dem Himmel herab, trat hinzu, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf.

28:3  Sein Aussehen aber war wie der Blitz und sein Kleid weiss wie der Schnee. (a) Mt 17:2; Apg 1:10

28:4  Aus Furcht vor ihm aber erbebten die Wächter und wurden wie tot.

28:5  Der Engel jedoch begann und sprach zu den Frauen: Ihr sollt euch nicht fürchten; denn ich weiss, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht.

28:6  Er ist nicht hier, denn er ist auferweckt worden, wie er gesagt hat. Kommet her, sehet den Ort, wo er gelegen hat; (a) Mt 12:40; 16:21; 17:23; 20:19

28:7  und gehet eilends hin und saget seinen Jüngern, dass er von den Toten auferweckt worden ist! Und siehe, er geht euch voran nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. (a) Mt 26:32; Joh 16:16 22

28:8  Und sie gingen eilends von der Gruft hinweg mit Furcht und grosser Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen.

28:9  Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sprach: Seid gegrüsst! Sie aber traten hinzu, ergriffen seine Füsse und warfen sich vor ihm nieder.

28:10  Da sagt Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht; gehet hin, verkündiget meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen sollen, und dort werden sie mich sehen. (a) Heb 2:11; Ps 22:23

28:11  WÄHREND sie aber weggingen, siehe, da kamen einige von der Wache in die Stadt und berichteten den Hohenpriestern alles, was geschehen war.

28:12  Und sie versammelten sich mit den Ältesten, hielten Rat und gaben den Soldaten reichlich Geld

28:13  und sprachen: Saget: Seine Jünger sind des Nachts gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. (a) Mt 27:64

28:14  Und wenn dies beim Statthalter vernommen wird, wollen wir ihn überreden und machen, dass ihr ausser Sorge sein könnt.

28:15  Sie aber nahmen das Geld und taten, wie sie angeleitet worden waren. Und diese Aussage verbreitete sich bei den Juden bis zum heutigen Tag.

28:16  DIE elf Jünger aber gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin sie Jesus beschieden hatte. (a) Mt 28:7; 26:32

28:17  Und als sie ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder; einige jedoch zweifelten.

28:18  Und Jesus trat hinzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. (a) Mt 11:27; Eph 1:20-22; Da 7:14

28:19  Darum gehet hin und machet alle Völker zu Jüngern und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, (a) Mt 10:5 6; Mr 16:15 16

28:20  und lehret sie alles halten, was ich euch befohlen habe! und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt. (1) V. 19-20 w:"...machet alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, indem ihr sie alles halten lehrt, was ich euch befohlen habe!" (a) Mt 5:19; 18:20; Joh 14:23