Chapter 1
Prov | GerGruen | 1:2 | sind dazu da, daß man Charakter und Weisheit würdige und kluge Worte wohl verstehe | |
Prov | GerGruen | 1:5 | Vernimmt ein Weiser sie, so kann er seine Rede fesselnder gestalten; ein kluger Mann kann sich die richtige Belehrung sichern. | |
Prov | GerGruen | 1:6 | Er kann das Gleichnis und den Sinnspruch faßlicher gestalten, wie auch der Weisen Worte, ihre dunklen Reden. - | |
Prov | GerGruen | 1:7 | Die Furcht des Herrn ist Anfang der Erkenntnis, Weisheit, Bildung. Nur Toren sind's, die sie verachten. | |
Prov | GerGruen | 1:8 | Der väterlichen Zucht, mein Sohn, gehorche! Der Mutter Mahnung achte nicht gering! | |
Prov | GerGruen | 1:11 | Wenn sie dir sagen: "Halt's mit uns! Wir haben einen Anschlag gegen einen Menschen vor; wir wollen ungefährdet im Versteck Arglosen auflauern. | |
Prov | GerGruen | 1:12 | Wir wollen selbst am Leben bleiben und sie verschlingen gleich der Unterwelt, mit Haut und Haar als solche, die zur Grube fahren. | |
Prov | GerGruen | 1:13 | Und wir gewinnen alles mögliche kostbare Gut und füllen unsere Häuser mit dem Raub. | |
Prov | GerGruen | 1:15 | Mein Sohn, geh nicht auf einem Weg mit ihnen! Halt deinen Fuß von ihren Pfaden fern! | |
Prov | GerGruen | 1:19 | So ist das Schicksal eines jeden, der auf unrechten Gewinn ausgeht. Er bringt ihn um sein Leben. | |
Prov | GerGruen | 1:21 | Hoch oben auf den Mauern predigt sie, an Stadttoren; vor aller Welt nimmt sie das Wort: | |
Prov | GerGruen | 1:22 | "Wie lange liebt ihr Toren noch Betörung, gefällt den Dünkelhaften Spott und hassen Toren Einsicht? | |
Prov | GerGruen | 1:23 | Ihr kommt auf meine Mahnrede zurück. Fürwahr, ich sag euch unumwunden, was ich auf dem Herzen habe. Ich tue meine Warnungen euch kund. | |
Prov | GerGruen | 1:27 | wenn wie ein Ungewitter euer Schrecken kommt, einherfährt gleich dem Sturmwind euer Unglück und Not und Drangsal euch befällt. | |
Prov | GerGruen | 1:28 | Dann rufen sie mich an; ich gebe keine Antwort. Sie suchen, aber finden mich nicht mehr. | |
Prov | GerGruen | 1:31 | So mögen sie denn ihres Handels Frucht genießen, sich sättigen mit dem, was sie sich selbst bereitet! | |
Chapter 2
Prov | GerGruen | 2:1 | Mein Sohn! Nimmst du jetzt meine Worte an und bewahrst du bei dir, was ich geboten, | |
Prov | GerGruen | 2:6 | daß Weisheit nur der Herr verleiht, aus seinem Mund Erkenntnis und Vernunft herrühren, | |
Prov | GerGruen | 2:7 | und daß er guten Rat für Rechtliche aufspart, ein Schild ist denen, die unsträflich wandeln, | |
Prov | GerGruen | 2:8 | die von des Rechtes Bahnen nicht abweichen, jedoch die Wege seiner Frommen gehen, - | |
Prov | GerGruen | 2:9 | alsdann wirst du Gerechtigkeit und Recht verstehen, Geradheit, jede Bahn des Guten, | |
Prov | GerGruen | 2:17 | die den Vertrauten ihrer Jugend läßt und den vor ihrem Gott geschlossenen Bund vergißt. | |
Prov | GerGruen | 2:20 | Dann kannst du auf dem Weg der Guten wandeln und an der Frommen Pfad dich halten. | |
Prov | GerGruen | 2:21 | Denn nur wer recht tut, darf im Lande wohnen; nur wer untadelig, drin übrigbleiben. | |
Chapter 3
Prov | GerGruen | 3:3 | Sie mögen dich in treuer Liebe nicht verlassen! Bind um den Hals sie, schreibe sie auf deines Herzens Tafeln! | |
Prov | GerGruen | 3:11 | Die Zucht des Herrn verachte nicht, mein Sohn, und seufze niemals über seine Strafe! | |
Prov | GerGruen | 3:12 | Denn wen der Herr liebhat, den züchtigt er, so wie ein Vater seinen Sohn, an dem er Wohlgefallen hat. / | |
Prov | GerGruen | 3:14 | Denn was sie einbringt, übertrifft, was man am Silber haben kann, und was sie abwirft, übertrifft, was man um Gold erwirbt. | |
Prov | GerGruen | 3:15 | Sie ist weit köstlicher als Perlen, und gar nichts kommt ihr gleich, was du dir wünschen könntest. | |
Prov | GerGruen | 3:19 | Durch Weisheit gründete der Herr die Erde; durch Einsicht machte er den Himmel fest. | |
Prov | GerGruen | 3:24 | Wenn du dich niederlegst, dann brauchst du keine Furcht zu haben, und wenn du schläfst, ist süß dein Schlummer. | |
Prov | GerGruen | 3:25 | Vor plötzlichem Erschrecken brauchst du dich nicht zu ängstigen, nicht vor dem Unheil für den Frevler, daß es käme. | |
Prov | GerGruen | 3:27 | Versag nicht dem die Wohltaten, der sie verdient, wenn es in deiner Macht steht, sie zu spenden! / | |
Prov | GerGruen | 3:28 | Sag nicht zu deinem Nächsten: "Geh fort! Komm später! Ich geb dir morgen etwas", wenn du es heute kannst. / | |
Prov | GerGruen | 3:29 | Ersinn nicht Böses gegen deinen Nächsten, vor allem nicht, solang er arglos bei dir wohnt! / | |
Prov | GerGruen | 3:34 | Der Mühe, die sich Spötter machen, spottet er; den frommen Duldern gibt er reichlich. | |
Chapter 4
Prov | GerGruen | 4:4 | Er unterwies mich, sprach zu mir: "Halt fest dein Herz an meinen Worten! Behalt, was ich dich heiße! Und du wirst glücklich sein. | |
Prov | GerGruen | 4:5 | Einsicht und Weisheit zu erwerben, nicht vergiß! Weich nicht von meines Mundes Worten: | |
Prov | GerGruen | 4:6 | Laß sie nicht außer acht! Und sie behütet dich. Gewinne sie recht lieb! Sie schützt dich wohl. | |
Prov | GerGruen | 4:7 | Der Weisheit bester Teil: Erkaufe Weisheit! Mit aller deiner Habe kauf dir Einsicht! | |
Prov | GerGruen | 4:9 | Sie windet um dein Haupt der Anmut Kranz, beschert dir eine wunderschöne Krone." / | |
Prov | GerGruen | 4:10 | Mein Sohn! Horch auf! Nimm meine Worte an! Dann werden's deiner Lebensjahre viele. | |
Prov | GerGruen | 4:12 | Wenn du einherschreitest, ist nicht dein Schritt beengt; bist du im Lauf, dann stößest du nicht an. | |
Prov | GerGruen | 4:16 | Sie können gar nicht einschlafen, falls sie zuvor nicht Böses schon getan; geraubt ist ihnen jeder Schlaf, falls sie nicht Ärgernis gegeben. | |
Prov | GerGruen | 4:18 | Der Frommen Pfad gleicht lichtem Morgenglanz, der immer heller wird, bis daß es Tag geworden. | |
Prov | GerGruen | 4:22 | Denn Leben sind sie ja für die, die sie zu schätzen wissen, für ihren ganzen Körper Arzenei. | |
Prov | GerGruen | 4:25 | Dann kannst du deinem Gegenüber ruhig ins Auge sehn, ganz offen deinem Nächsten in das Auge blicken. | |
Prov | GerGruen | 4:26 | Geh stets geradeaus! Auf deines Fußes Bahn hab acht! Sei deines Ziels gewiß! All deine Wege seien fest bestimmt! | |
Chapter 5
Prov | GerGruen | 5:3 | Von Honigseim triefen die Lippen eines fremden Weibes; sein Gaumen ist noch glätter selbst als Öl. | |
Prov | GerGruen | 5:4 | Am Ende aber ist sie bitter wie der Wermut und scharf wie ein zweischneidig Schwert. | |
Prov | GerGruen | 5:5 | Zum Tode gehn die Füße, die sie besuchen, zur Unterwelt die Schritte, die zu ihr lenken. | |
Prov | GerGruen | 5:9 | Sonst mußt du deine Kraft mit einer Fremden, mit einer Unbarmherzigen dein Lager teilen. | |
Prov | GerGruen | 5:10 | Und Fremde werden satt durch deine Arbeit, und deiner Mühen Preis wird einem andern Haus zuteil. | |
Prov | GerGruen | 5:12 | und mußt bekennen: "Ach, daß ich Zucht gehaßt und daß mein Herz die Warnung hat verschmäht, | |
Prov | GerGruen | 5:13 | daß ich der Stimme meiner Lehrer nicht gehorcht und nicht mein Ohr geliehen meinen Lehrmeistern! | |
Prov | GerGruen | 5:16 | Nicht sollen deine Ströme sich nach außen gießen, nicht auf die freien Plätze deine Wasserbäche! | |
Prov | GerGruen | 5:19 | an dieser Hindin gar so lieb, an der Gazelle, also fein! Allzeit kann ihre Liebe dich berauschen; du kannst dich ihrem Lieben immerdar ergeben. | |
Prov | GerGruen | 5:20 | Warum nur wolltest du, mein Sohn, dich einer anderen ergeben, umarmen einer Fremden Busen? / | |
Prov | GerGruen | 5:21 | Klar liegen vor des Herren Auge eines jeden Wege; auf alle seine Pfade hat er acht. | |
Prov | GerGruen | 5:22 | Den Frevler nimmt gefangen seine Schuld; gebunden wird er mit den Stricken seiner Sünde. | |
Chapter 6
Prov | GerGruen | 6:1 | Mein Sohn! Hast du für deinen Nächsten dich verbürgt, hast Handschlag du für einen anderen gegeben, | |
Prov | GerGruen | 6:2 | bist du verstrickt durch deines Mundes Reden, durch deines Mundes Worte selbst gefangen, | |
Prov | GerGruen | 6:3 | dann, Sohn, sieh zu, daß du dich rettest, da du doch in die Hand des Nächsten eingeschlagen: Geh ohne Säumen hin! Bestürme deinen Nächsten! | |
Prov | GerGruen | 6:5 | Errette dich gleich der Gazelle aus der Schlinge, gleich einem Vogel aus des Fängers Hand! | |
Prov | GerGruen | 6:10 | "Ach noch ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig noch die Hände ineinander legen, um zu ruhen!" | |
Prov | GerGruen | 6:11 | Schon kommt die Armut über dich, gleich der des Strolches, und Mangel gleich dem eines Bettlers. | |
Prov | GerGruen | 6:15 | Das Unheil, das er stiftet, kommt ganz plötzlich; in einem Augenblicke schlägt er unheilbare Wunden. | |
Prov | GerGruen | 6:22 | Bei deinem Gehen möge sie dich leiten, bei deinem Niederlegen dich bewachen, und dich ansprechen, wachst du auf. | |
Prov | GerGruen | 6:23 | Denn das Gebot ist eine Leuchte, ein Licht die Weisung; ein Weg zum Leben ist die Mahnung und die Warnung. | |
Prov | GerGruen | 6:25 | Nach ihrer Schönheit giere nicht in deinem Herzen! Sie fange nicht mit ihren Blicken dich! | |
Prov | GerGruen | 6:26 | Für eine Dirne geht ein Brotlaib drauf; doch eine Ehefrau macht Jagd auf teures Leben. | |
Prov | GerGruen | 6:27 | Kann jemand Feuer in den Schoß einscharren, und seine Kleider würden nicht dabei versengt? | |
Prov | GerGruen | 6:29 | Also ergeht es dem, der zu des Nächsten Weibe geht; wer sie berührt, der bleibt nicht ungestraft. | |
Prov | GerGruen | 6:30 | Verachtet man nicht einen Dieb, auch wenn er stiehlt, bloß um die Gier zu stillen, dieweil ihn hungert? | |
Prov | GerGruen | 6:31 | Wird er ertappt, dann muß er siebenfach ersetzen, muß seines Hauses Hab und Gut hingeben. | |
Prov | GerGruen | 6:32 | Wer Ehebruch mit einem Weibe treibt, ist unsinnig; nur wer sich selber ins Verderben stürzen will, tut so etwas. | |
Prov | GerGruen | 6:34 | Des Ehemannes Grimm wird leidenschaftlich aufgeregt; er schont ihn nicht am Tag der Rache. | |
Chapter 7
Prov | GerGruen | 7:2 | Bewahr dir meine Vorschriften, so wirst du leben, und meine Weisung wie den Augapfel! | |
Prov | GerGruen | 7:5 | auf daß sie dich vor einem andere Weib bewahre, vor einer Fremden, die einschmeichelnd redet! / | |
Prov | GerGruen | 7:7 | Da sah ich einen Jüngling bei den noch Unerfahrenen, bemerkte bei den jungen Leuten einen Unvorsichtigen, | |
Prov | GerGruen | 7:12 | Ein Schritt jetzt auf die Straße und auf den Markt ein Schritt; sie lauerte an jeder Ecke. | |
Prov | GerGruen | 7:14 | "Schlachtopfer darzubringen, lag mir ob; ich habe heute mein Gelübde nun entrichtet. | |
Prov | GerGruen | 7:18 | So komm! Wir wollen bis zum Morgen an der Liebe uns berauschen, in Liebe uns genießen. | |
Prov | GerGruen | 7:20 | Er nahm den Beutel samt dem Gelde mit sich; am Vollmondstag erst kehrt er wieder heim." | |
Prov | GerGruen | 7:21 | So bringt sie ihn herum durch ihr verführerisches Reden und reißt ihn fort durch ihre glatten Lippen. | |
Prov | GerGruen | 7:22 | Er folgt ihr nach, der Harmlose, gleich einem Stier, den man zur Schlachtbank führt, gleich einem Hund zum Stricke, | |
Prov | GerGruen | 7:23 | gleich einem Hirsch dahin, wo ihm ein Pfeil die Leber spaltet, gleich einem Vogel, der zur Schlinge eilt, und merkt es nicht, daß es sein Leben gilt. / | |
Prov | GerGruen | 7:26 | Denn viel sind der Erschlagenen, die sie gefällt, und viele sind's, die sie gemordet. | |
Chapter 8
Prov | GerGruen | 8:3 | Beim Eingang in die Stadt, an ihren Toren, am Eingang zu den Pforten ruft sie aus: | |
Prov | GerGruen | 8:7 | Denn Redlichkeit nur spricht mein Gaumen; für meine Lippen ist Unehrlichkeit ein Greuel. | |
Prov | GerGruen | 8:8 | Rechtschaffen ist, was immer spricht mein Mund, nichts Hinterlistiges, nichts Falsches ist darin, | |
Prov | GerGruen | 8:9 | das Richtige für alle, die da fragen, und recht für die, die suchen nach Erkenntnis. | |
Prov | GerGruen | 8:11 | Denn besser noch als Perlen ist die Weisheit; und Kostbarkeiten kommen ihr nicht gleich." | |
Prov | GerGruen | 8:12 | "Ich, Weisheit, hab zur Nachbarin die Klugheit; ich kann zu klugem Wissen kommen. | |
Prov | GerGruen | 8:13 | Die Furcht des Herrn verträgt sich nicht mit Bösem. Ich hasse Hochmut, Hoffart, schlimmen Wandel sowie verkehrtes Reden. | |
Prov | GerGruen | 8:19 | Weit besser noch als Gold, als feines Gold, ist meine Frucht, und mein Ertrag ist kostbarer als auserlesen Silber. | |
Prov | GerGruen | 8:23 | in der Urzeit. Von Ewigkeit her bin ich eingesetzt, im Anfang seit dem Weltbeginne. | |
Prov | GerGruen | 8:24 | Die Ozeane waren nicht, da ward ich schon geboren, als es noch keine reichen Wasserquellen gab. | |
Prov | GerGruen | 8:26 | Er hatte Land und Flur noch nicht gemacht, noch nicht das Element des Staubes in der Welt, | |
Prov | GerGruen | 8:27 | da war ich schon dabei, als er den Himmel hergestellt, als er die Wölbung überm Ozean festsetzte, | |
Prov | GerGruen | 8:28 | als er die Wolken droben mächtig machte, und als des Ozeanes Fluten mächtig wurden, | |
Prov | GerGruen | 8:29 | als er dem Meere seine Schranke setzte, daß die Gewässer sein Geheiß nicht überschritten, als er der Erde Gründe legte. | |
Prov | GerGruen | 8:30 | Zur Seite war ich ihm als Schülerin und diente zur Ergötzung Tag für Tag und spielte vor ihm jede Zeit | |
Prov | GerGruen | 8:31 | und spielte auf dem Erdkreis, den ich liebte, und zur Ergötzung diente ich den Menschenkindern." | |
Prov | GerGruen | 8:34 | Heil sei den Menschen, die mich hören und Tag für Tag an meinen Türen wachen und meiner Tore Pfosten hüten! | |
Chapter 9
Prov | GerGruen | 9:4 | "Wer immer töricht ist, der pflege hier der Einkehr!" Wem's an Verstand gebricht, zu dem sag ich: | |
Prov | GerGruen | 9:7 | Wer einen Spötter schilt, der holt sich selber Schande, wer einen Frevler tadelt, eigene Schmach. | |
Prov | GerGruen | 9:8 | So tadle nicht den Spötter, daß er dich nicht hasse! Doch tadle einen Weisen, dieser wird dich lieben! | |
Prov | GerGruen | 9:9 | Belehre einen Weisen! Und er wird noch weiser. Den Frommen lehr! Er mehrt sein Wissen. | |
Prov | GerGruen | 9:10 | Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn; den Heiligen erkennen, das heißt Einsicht. | |
Prov | GerGruen | 9:12 | Bist du jetzt weise, bist du weise dir zum Besten; bist du ein Spötter, hast du es allein zu tragen." | |
Prov | GerGruen | 9:16 | "Wer immer töricht ist, der pflege hier der Einkehr!" Wem's an Verstand gebricht, zu dem möcht ich jetzt sagen: | |
Chapter 10
Prov | GerGruen | 10:1 | Die Sprüche Salomos sind folgende: Ein weiser Sohn macht seinem Vater Freude; ein törichter ist seiner Mutter Gram. | |
Prov | GerGruen | 10:3 | Der Herr läßt nicht der Frommen Hunger ungestillt; der Frevler Gier stößt er zurück. | |
Prov | GerGruen | 10:5 | Wer schon im Sommer sammelt, der ist klug, verächtlich, wer die Erntezeit verschläft. | |
Prov | GerGruen | 10:8 | Wer weisen Herzens ist, nimmt die Gebote an; nur wer ein Narrenmaul besitzt, verwirft sie. | |
Prov | GerGruen | 10:9 | Wer in der Unschuld lebt, tritt sicher auf; wer auf verkehrten Wegen wandelt, dem geht's schlimm. | |
Prov | GerGruen | 10:10 | Wer mit dem Auge blinzelt, bereitet Kränkung, und wer ein Narrenmaul besitzt, hetzt auf. | |
Prov | GerGruen | 10:13 | Gefunden wird durch eines Weisen Lippen Weisheit, doch auch ein Stock für eines Unverständigen Rücken. | |
Prov | GerGruen | 10:15 | Des Reichen Habe ist ihm eine feste Stadt; den Dürftigen ist ihre Armut ihre schwache Seite. | |
Prov | GerGruen | 10:16 | Des Frommen Lohn dient für das Leben, des Frevlers Einkommen für die Verdammnis. | |
Prov | GerGruen | 10:17 | Dem Leben geht entgegen, wer auf Mahnung hört; wer aber Rüge nicht beachtet, wandelt irre. | |
Prov | GerGruen | 10:18 | Wer Haß mit lügenhaften Lippen will bedecken, ist gerade so ein Tor wie jener, der üble Nachrede verbreitet. | |
Prov | GerGruen | 10:19 | Bei vielem Reden geht's nicht ohne Fehler ab; wer aber seine Lippen zügelt, der tut klug. | |
Prov | GerGruen | 10:20 | Ein auserlesenes Silber ist des Frommen Zunge; des Gottlosen Verstand ist wenig wert. | |
Prov | GerGruen | 10:23 | Die Schandtat dünkt dem Toren nur ein Scherz, dem klugen Mann jedoch ein Übermut. | |
Prov | GerGruen | 10:24 | Wovor dem Frevler graut, gerade das trifft ihn, und so erfüllet er der Frommen Wunsch. | |
Prov | GerGruen | 10:25 | So wie ein Sturm vorüberbraust und nicht mehr ist, so auch der Frevler; der Fromme aber steht auf ewig festem Grund. | |
Prov | GerGruen | 10:26 | Was Essig für die Zähne, was Rauch ist für die Augen, das ist der Faule seinem Auftraggeber. | |
Prov | GerGruen | 10:27 | Die Furcht des Herrn vermehrt die Lebenstage; der Frevler Jahre aber werden oft verkürzt. | |
Prov | GerGruen | 10:29 | Schutzwehr für Redliche, das ist des Herren Walten, für Übeltäter aber Grund zur Furcht. | |
Prov | GerGruen | 10:30 | Ein Frommer wird in Ewigkeit nicht wanken; die Frevler aber werden nicht im Lande bleiben dürfen. | |
Prov | GerGruen | 10:31 | Des Frommen Mund nimmt zu an Weisheit; dem Untergang verfällt die falsche Zunge. | |
Chapter 11
Prov | GerGruen | 11:1 | Ein Greuel für den Herrn ist falsche Waage; ein richtiges Gewicht gefällt ihm wohl. | |
Prov | GerGruen | 11:2 | Kommt auf der Übermut, kommt auch Verachtung; mit den Bescheidenen kommt Weisheit. | |
Prov | GerGruen | 11:5 | Die Frömmigkeit der Frommen ebnet ihm den Weg; der Frevler stürzt durch seine Schlechtigkeit. | |
Prov | GerGruen | 11:6 | Der Redlichen Gerechtigkeit errettet sie; die Frevler werden durch die Schlechtigkeit gefangen. | |
Prov | GerGruen | 11:7 | Jedwede Hoffnung endet mit des Frevlers Tod, und die Erwartung aus den Sünden wird zunichte. | |
Prov | GerGruen | 11:9 | Der Frevler sucht durch Reden seinen Gegner zu vernichten; doch die im Rechte, werden durch die Einsicht auch gerettet. | |
Prov | GerGruen | 11:10 | Es jauchzt die Stadt ob ihrer Frommen Glück, und Jubel gibt es bei der Frevler Untergang. | |
Prov | GerGruen | 11:13 | Geheimnisse verrät der Neuigkeitenkrämer; der Zuverlässige behält für sich die Sache. | |
Prov | GerGruen | 11:14 | Wenn's an der Führung fehlt, dann kommt ein Volk zu Falle; gut aber steht's, wo viele sind der Ratgeber. | |
Prov | GerGruen | 11:15 | Sehr schlimm kann's dem ergehen, der sich für einen anderen verbürgt; doch sicher bleibt, wer nicht den Handschlag liebt. | |
Prov | GerGruen | 11:16 | Wie ein verführerisches Weib an Schmuck sich klammert, so klammern sich an Reichtum die Gewalttätigen. | |
Prov | GerGruen | 11:17 | Wer Gutes tut, der tut sich selber Gutes; wer harten Herzens ist, der schneidet sich ins eigene Fleisch. | |
Prov | GerGruen | 11:19 | Festhalten an der Tugend führt zum Leben; das frevelhafte Tun bringt sichern Tod. | |
Prov | GerGruen | 11:20 | Ein Greuel sind dem Herrn all, die verkehrten Herzens sind; sein Wohlgefallen haben, die unsträflich wandeln. | |
Prov | GerGruen | 11:21 | Untrüglich ist's: Nicht straflos bleibt der Böse; doch frei geht das Geschlecht der Frommen aus. | |
Prov | GerGruen | 11:22 | Ein goldener Ring im Rüssel eines Schweines ist ein Weib, das schön, doch ohne Scham. | |
Prov | GerGruen | 11:24 | Der eine teilt sehr reichlich aus und wird noch reicher; ein andrer spart am Nötigen und wird noch ärmer. | |
Prov | GerGruen | 11:25 | Ein dankbares Gemüt wird überhäuft mit Gutem; wer Wohltaten erweist, empfängt auch solche. | |
Prov | GerGruen | 11:26 | Wer Korn zurückhält, diesem flucht das Volk; wer aber Korn verkauft, auf dessen Haupt kommt Segen. | |
Prov | GerGruen | 11:27 | Wer Gutes anstrebt, zielt auf Wohlwollen; wer aber Böses sucht, auf den kommt's auch. | |
Prov | GerGruen | 11:28 | Wer nur auf Reichtum sich verläßt, verwelkt; die Frommen aber grünen so wie grünes Laub. | |
Prov | GerGruen | 11:29 | Wer seine eigene Familie darben läßt, wird Wind erwerben; der Tor wird Sklave dessen, der klüger ist als er. | |
Chapter 12
Prov | GerGruen | 12:2 | Der gute Mann erhält vom Herrn, was er für's Leben braucht, der Bauernfänger nur erschwindelt es. | |
Prov | GerGruen | 12:3 | Kein Mensch kommt zum Bestand durch Frevel; der Frommen Wurzel aber wanket nicht. | |
Prov | GerGruen | 12:4 | Ein wackeres Weib ist seinem Gatten eine Krone; ein schändliches ist ihm wie Wurmfraß in den Knochen. | |
Prov | GerGruen | 12:7 | Wenn Frevler stürzen, daß sie nicht mehr sind, dann hat der Frommen Haus Bestand. | |
Prov | GerGruen | 12:8 | Gelobt wird nach der Klugheit Maß ein Mann; doch der verschrobenen Verstandes, wird verachtet. | |
Prov | GerGruen | 12:9 | Weit besser, wer geringen Stands, doch einen Sklaven halten kann, als wer sich vornehm dünkt und brotlos ist. | |
Prov | GerGruen | 12:10 | Der Fromme sorgt sich für sein Vieh, für alles, was ihm not tut; das Herz des Bösen aber ist erbarmungslos. | |
Prov | GerGruen | 12:11 | Wer seinen Acker baut, hat Brot in Fülle; wer nichtigen Dingen nachgeht, ist ein Tor. | |
Prov | GerGruen | 12:14 | Der Edelmann labt sich an schönen Reden; entlohnt wird der Gewöhnliche für seiner Hände Werk. | |
Prov | GerGruen | 12:16 | Ein Tor läßt seinen Zorn den ganzen Tag durch merken: doch den Verdruß verbirgt der Kluge. | |
Prov | GerGruen | 12:17 | Wer Wahrheit meldet, spricht, was sich bewährt: ein falscher Zeuge macht Enttäuschung. | |
Prov | GerGruen | 12:18 | Gar manche führen Reden gleich den Stichen eines Schwerts; doch Heilung bringt des Weisen Zunge. | |
Prov | GerGruen | 12:19 | Wahrheitsgemäße Rede hat für immer Geltung; nur einen Augenblick behauptet sich die falsche. | |
Prov | GerGruen | 12:20 | Enttäuschung kommt ins Herz der Unheilplanenden, doch Freude denen, die das Wohlergehen fördern. | |
Prov | GerGruen | 12:22 | Ein Greuel für den Herrn sind falsche Lippen; doch die wahrhaftig handeln, sind ihm angenehm. | |
Prov | GerGruen | 12:23 | Ein kluger Mann verbirgt sein Wissen; das Herz der Toren sprudelt Törichtes hervor. | |
Prov | GerGruen | 12:25 | Ein Kummer in des Menschen Herzen drückt es nieder; ein freundlich Wort verwandelt es in Fröhlichkeit. | |
Prov | GerGruen | 12:27 | Die Faulheit bringt nicht ihre Nahrung auf, der Fleißige jedoch ein groß Vermögen. | |
Chapter 13
Prov | GerGruen | 13:1 | Der Weise achtet auf die väterliche Mahnung; der Spötter hört auf keinerlei Verweis. | |
Prov | GerGruen | 13:2 | Der Gute nährt sich von der Hilfe anderer, die Gier der Bösewichter von Gewalttat. | |
Prov | GerGruen | 13:3 | Wer seinen Mund behütet, wahrt sein Leben; wer seine Lippen aufreißt, dem droht Untergang. | |
Prov | GerGruen | 13:6 | Des Weges Sicherheit bewacht die Tugend; das Laster aber läßt zum Fall den Fehltritt führen. | |
Prov | GerGruen | 13:7 | Der eine stellt sich reich und hat doch nichts; der andere stellt sich arm und hat ein groß Vermögen. | |
Prov | GerGruen | 13:8 | Schon mancher mußte durch viel Geld sein Leben retten; wer arm ist, hört nie eine Drohung. | |
Prov | GerGruen | 13:10 | Im Übermut allein kommt es zu Tätlichkeiten; doch Weisheit findet sich bei Klugen. | |
Prov | GerGruen | 13:11 | Vermögen schwindet, das durch nichts erworben wird; doch wer durch Arbeit es erwirbt, vergrößert es. | |
Prov | GerGruen | 13:12 | Ein lang dahingezogenes Hoffen macht das Herz erkranken; ein Lebensbaum ist der erfüllte Wunsch. | |
Prov | GerGruen | 13:13 | Wer vor Befehlen keine Scheu besitzt, der schädigt sich; wer aber Ehrfurcht vor Geboten hat, wird nicht behelligt. | |
Prov | GerGruen | 13:14 | Des Weisen Lehre ist ein Lebensborn, wo's gilt, den Fallstricken des Todes zu entgehen. | |
Prov | GerGruen | 13:17 | Der frevelhafte Bote stürzt sich selbst ins Unglück; ein treuer Bote tut sich selber wohl. | |
Prov | GerGruen | 13:18 | Armut und Schande werden dem zuteil, der Zucht verwirft; wer auf die Rüge achtet, wird geehrt. | |
Prov | GerGruen | 13:19 | Verbotener Genuß ist süß; dem Toren ist's darum ein Greuel, vom Bösen abzulassen. | |
Prov | GerGruen | 13:20 | Gehst du mit Weisen um, wirst du weise! Wer's mit den Toren hält, dem geht es schlecht. | |
Prov | GerGruen | 13:22 | Ein Guter hinterläßt sein Erbe Kindeskindern; des Sünders Habe ist dem Frommen vorbehalten. | |
Prov | GerGruen | 13:23 | Das Prozessieren frißt der Armen mühevoll bestellte Äcker, und mancher stirbt, bevor das Urteil kommt. | |
Prov | GerGruen | 13:24 | Wer seine Rute schont, der liebt nicht seinen Sohn; doch wer ihn liebt, der sucht ihn heim mit Züchtigung. | |
Chapter 14
Prov | GerGruen | 14:2 | Wer in Geradheit wandelt, der hat Furcht vorm Herrn; wer krumme Wege geht, verachtet ihn. | |
Prov | GerGruen | 14:4 | Wenn keine Rinder da, so bleibt die Krippe sauber; doch durch der Stiere Kraft wird reichlicher Ertrag. | |
Prov | GerGruen | 14:6 | Nach Weisheit sucht der Spötter, doch vergeblich; Erkenntnis ist für Kluge etwas Leichtes. | |
Prov | GerGruen | 14:7 | Geh aus dem Weg dem Toren! Dann mußt du nicht Bekanntschaft mit dem Anwalt machen. | |
Prov | GerGruen | 14:8 | Des Klugen Vorsicht ist es, auf den Weg zu achten; der Toren Leichtsinn bringt Enttäuschung. | |
Prov | GerGruen | 14:10 | Das Herz kennt seinen Seelenschmerz am besten; und auch in seine Freude kann ein Fremder sich nicht mischen. | |
Prov | GerGruen | 14:16 | Der Weise fürchtet sich und meidet die Gefahr; der Tor geht eine Wette mit ihr ein und fühlt sich sicher. | |
Prov | GerGruen | 14:19 | Vor Gutem müssen sich die Schlechten beugen, und Frevler sitzen an des Frommen Türen. | |
Prov | GerGruen | 14:20 | Selbst seinem Freunde ist der Arme widerwärtig; doch derer, die den Reichen lieben, sind es viele. | |
Prov | GerGruen | 14:21 | Wer seinen Nächsten nicht beachtet, der versündigt sich; wohl dem, der sich der Elenden erbarmt! | |
Prov | GerGruen | 14:22 | Die Böses planen, täuschen sich auch gegenseitig; doch Lieb und Treue herrscht bei denen, die da Gutes planen. | |
Prov | GerGruen | 14:25 | Ein Lebensretter ist der Wahrheit Zeuge; wer Lügen spricht, bewirkt Enttäuschung. | |
Prov | GerGruen | 14:26 | An Gottesfurcht besitzt man eine starke Burg; so kann man Schutz den eigenen Kindern bieten. | |
Prov | GerGruen | 14:28 | Des Königs Ruhm besteht in seines Volkes Massen; vom Leutemangel kommt des Fürsten Sturz. | |
Prov | GerGruen | 14:31 | Wer den Geringen drückt, der lästert dessen Schöpfer; doch wer des Armen sich erbarmt, der gibt ihm Ehre. | |
Prov | GerGruen | 14:32 | Der Frevler wird durch seine Schlechtigkeit gestürzt; der Fromme hat bei seinem Tod noch Hoffnung. | |
Prov | GerGruen | 14:33 | In eines Klugen Herzen ruht die Weisheit stille; sie wird verurteilt bei den Toren. | |
Chapter 15
Prov | GerGruen | 15:2 | Des Weisen Zunge kleidet guten Sinn in schöne Form; der Mund des Toren spricht die nackte Torheit. | |
Prov | GerGruen | 15:4 | Der Zunge Milde ist ein Lebensbaum; doch wenn darauf Verkehrtheit liegt, wirkt sie verstörend auf den Geist. | |
Prov | GerGruen | 15:6 | Im Haus des Frommen findet Vorrat sich in Fülle; doch in des Frevlers Ernte liegt Zerrüttung. | |
Prov | GerGruen | 15:8 | Der Frevler Opfer ist ein Greuel für den Herrn; doch das Gebet der Redlichen gefällt ihm wohl. | |
Prov | GerGruen | 15:9 | Der Weg der Frevler ist ein Greuel für den Herrn; das Streben nach der Tugend hat er gern. | |
Prov | GerGruen | 15:10 | Dem, der vom Pfade weicht, ist Rüge nicht willkommen; wer aber Mahnung haßt, muß sterben. | |
Prov | GerGruen | 15:11 | Ganz offen liegen Unterwelt und Abgrund vor dem Herrn; um wieviel mehr der Menschen Herzen! | |
Prov | GerGruen | 15:13 | Ein fröhlich Herz macht auch das Antlitz freundlich; bedrückt ist das Gemüt bei Herzenskummer. | |
Prov | GerGruen | 15:15 | Wohl sind des Armen Tage alle böse; doch ist er heiteren Gemüts, hat er beständig Festgelage. | |
Prov | GerGruen | 15:16 | Viel besser, wenig zu besitzen in der Furcht des Herrn, als reiche Schätze und dabei ein bös Gewissen. | |
Prov | GerGruen | 15:17 | Viel besser ein Gericht Gemüse und dabei auch Liebe, als ein fettes Rind und Haß dabei. | |
Prov | GerGruen | 15:19 | Der Weg des Furchtsamen gleicht einer Dornenhecke; der Pfad des Aufrechten ist wohl gebahnt. | |
Prov | GerGruen | 15:20 | Ein weiser Sohn versorgt den Vater reichlich; ein dummer Mensch vernachlässigt die Mutter. | |
Prov | GerGruen | 15:21 | Die Torheit bringt dem Unverständigen Gefahr; doch ebenen Weg geht der Vernünftige. | |
Prov | GerGruen | 15:22 | Die Pläne schlagen fehl, wo die Beratung fehlt; sind aber der Berater viel, so kommen sie zustande. | |
Prov | GerGruen | 15:24 | Hier oben gibt es für den Klugen einen Lebensweg, damit er fern sich hält dem Abgrund drunten. | |
Prov | GerGruen | 15:26 | Ein Greuel für den Herrn sind boshafte Gedanken; doch rein sind Worte, freundlich ausgesprochen. | |
Prov | GerGruen | 15:27 | Es läßt der Geizhals die Familien darben; wer auf Vermögen nicht versessen ist, ernährt sie wohl. | |
Prov | GerGruen | 15:28 | Die Antwort überlegt des Frommen Herz; des Frevler Mund spricht unumwunden Bosheit. | |
Prov | GerGruen | 15:31 | Ein Ohr, das auf die Mahnung hört, die Leben spendet, weilt gerne mitten unter Weisen. | |
Prov | GerGruen | 15:32 | Wer Zucht verachtet, wirft sein Leben weg; doch wer auf Rüge hört, erkauft sich Leben. | |
Chapter 16
Prov | GerGruen | 16:2 | Erklärt für lauter alle seine Wege auch der Mensch, der Herr ist's, der die Geister wägt. | |
Prov | GerGruen | 16:4 | Für einen, den er strafen will, erschafft der Herr Beliebiges, selbst einen Frevler für den Tag der Strafe. | |
Prov | GerGruen | 16:5 | Ein Greuel für den Herrn ist jeder Übermütige. Untrüglich ist's: er bleib nicht ungestraft. | |
Prov | GerGruen | 16:6 | Durch treue Liebe wird die Sündenstrafe abgewandt; und in der Furcht des Herrn vermeidet man das Böse. | |
Prov | GerGruen | 16:7 | Findet der Herr Gefallen an den Wegen eines Mannes, dann müssen seine Feinde selbst mit ihm in Frieden leben. | |
Prov | GerGruen | 16:10 | Des Königs Ausspruch ist Orakelspruch, und so vergreift sich nicht sein Mund beim Urteilsprechen. | |
Prov | GerGruen | 16:11 | Die Waage, wie das rechte Wägen, kommt vom Herrn; sein Werk sind die Gewichte all. | |
Prov | GerGruen | 16:12 | Ein frevelhaftes Handeln sollte Königen ein Greuel sein; denn durch Gerechtigkeit nur wird der Thron befestigt. | |
Prov | GerGruen | 16:13 | Wahrhaftige Lippen sollten einem König wohl gefallen; er sollte lieben, die die Wahrheit reden! / | |
Prov | GerGruen | 16:14 | Des Königs Grimm: ein Todesbote! Ein weiser Mann versteht's, ihn zu besänftigen. | |
Prov | GerGruen | 16:15 | Des Königs freundlich froher Blick schafft Leben; der Frühlingsregenwolke gleicht sein Wohlgefallen. | |
Prov | GerGruen | 16:16 | Viel besser Weisheit zu erwerben als feines Gold! Erwerb von Einsicht ist dem Silber vorzuziehen. | |
Prov | GerGruen | 16:17 | Der Frommen Bahn besteht im Böses-Meiden; sein Leben wahrt, wer acht auf seinen Wandel hat. | |
Prov | GerGruen | 16:19 | Viel besser ist's, betrübt zu sein mit Duldern, als Beute mit den Übermütigen zu teilen. | |
Prov | GerGruen | 16:20 | Wer acht gibt auf das Wort, der findet Glück, und wer dem Herrn vertraut: Heil ihm! | |
Prov | GerGruen | 16:21 | Ein Denker zieht nur den Gelehrten an; doch wohlberedte Lippen machen groß den Hörerkreis. | |
Prov | GerGruen | 16:22 | Ein Lebensborn ist Unterweisung derer, die dafür empfänglich; doch Torheit ist's, die Toren zu belehren. | |
Prov | GerGruen | 16:23 | Des Weisen Herz macht seinen Mund gar klug und mehrt auf seinen Lippen die Belehrung. | |
Prov | GerGruen | 16:24 | Huldvolle Reden sind wie Honigseim; sie sind der Seele eine Süßigkeit und Labsal für den Leib. | |
Prov | GerGruen | 16:28 | Ein ränkesüchtiger Mann macht Streitigkeiten; ein Ohrenbläser bringt vertraute Freunde auseinander. | |
Prov | GerGruen | 16:29 | Gewalttat übt schon, wer den Nächsten nur verführt und ihn auf keinen guten Weg geleitet. | |
Prov | GerGruen | 16:30 | Wer seine Augen zukneift, tut's um Lügen zu ersinnen; wer seine Lippen aufeinander preßt, ist fertig mit dem bösen Plan. | |
Prov | GerGruen | 16:31 | Ein herrlich Diadem ist graues Haar; nur auf dem Weg der Tugend wird's gefunden. | |
Prov | GerGruen | 16:32 | Weit tapfrer sind die Langmutsvollen als des Krieges Helden, und tapfrer die des eigenen Gemütes Herr als die Eroberer von Städten. | |
Chapter 17
Prov | GerGruen | 17:1 | Viel besser ist ein trockner Bissen, dabei Frieden, als voll ein Haus von Fleisch und dabei Zank. | |
Prov | GerGruen | 17:2 | Ein guter Knecht wird einem unbrauchbaren Sohne vorgezogen, und unter Brüdern kann er Eigentum verteilen. | |
Prov | GerGruen | 17:3 | Der Tiegel dient fürs Silber, für das Gold der Ofen; die Herzen aber prüft der Herr. | |
Prov | GerGruen | 17:4 | Der Bösewicht horcht auf heillose Rede; der Lügner lauscht auf der Verderbers Zunge. | |
Prov | GerGruen | 17:5 | Wer einen Armen auslacht, lästert dessen Schöpfer; wer sich beim Unglück freut, der bleibt nicht straflos. | |
Prov | GerGruen | 17:8 | Ein Zauberstein ist das Geschenk nach des Empfängers Ansicht; er schaut, wozu er es verwenden könnte. | |
Prov | GerGruen | 17:9 | Wem an der Freundschaft liegt, der sucht die Fehler zu verhüllen; doch wer den Fehler wiederholt, entfremdet sich den Freund. | |
Prov | GerGruen | 17:11 | Nur Widersetzlichkeit erstrebt der Schlechte; doch wird ein bitterer Bote gegen ihn gesandt. | |
Prov | GerGruen | 17:12 | Begegnet einem eine Bärin, ihrer Jungen jüngst beraubt, noch lieber als ein Törichter in seinem Wahn! | |
Prov | GerGruen | 17:14 | Wie den Wassern Bahnen öffnen, so der Anfang eines Streites. Bevor der Streit beginnt, laß ab! | |
Prov | GerGruen | 17:15 | Wer freispricht den, der Unrecht hat, und den verdammt, der Recht besitzt, ein, Greuel für den Herrn sind diese beiden. | |
Prov | GerGruen | 17:16 | Was hilft der Kaufpreis in des Toren Hand? Er könnte Weisheit sich erwerben; doch fehlt ihm der Verstand dazu. | |
Prov | GerGruen | 17:17 | Zu jeder andern Zeit liebt der Gefährte dich; doch für die Zeit der Not ist nur der Bruder da. | |
Prov | GerGruen | 17:18 | Ein unverständiger Mensch ist der, der Handschlag gibt und seinem Nächsten gegenüber sich verbürgt. | |
Prov | GerGruen | 17:19 | Ein blaues Auge hat der gern, der Händel liebt; wer freche Reden führt, sucht Schläge. | |
Prov | GerGruen | 17:20 | Nicht findet Glück, wer ein verkehrtes Herz besitzt; wer sich mit seiner Zunge windet, der gerät ins Unglück. | |
Prov | GerGruen | 17:21 | Wer einen Toren zeugt, dem bringt es Grämen; der Vater eines Narren freut sich nimmer. | |
Prov | GerGruen | 17:22 | Ein fröhlich Herz macht wohlgenährt; den Leib abmagern läßt ein kummervoll Gemüt. | |
Prov | GerGruen | 17:23 | Geschenk wird aus dem Busen eines Frevlers angenommen, gilt es, des Rechtes Pfad zu beugen. | |
Prov | GerGruen | 17:25 | Ein dummer Sohn ist Ärger für den Vater, ein bitterer Kummer auch für die, die ihn geboren. | |
Prov | GerGruen | 17:26 | Mit Geld den Frommen zu bestrafen, ist schon unrecht. Um wieviel mehr ist's unrecht, Vornehme zu schlagen? | |
Prov | GerGruen | 17:27 | Wer mit den Worten an sich hält, ist einsichtsvoll; wer kühlen Sinns, ein kluger Mann. | |
Chapter 18
Prov | GerGruen | 18:1 | Den Eigenwillen sucht, wer sich absondert; bei jeglicher Gelegenheit beginnt er Streit. | |
Prov | GerGruen | 18:3 | Wo Frevel auftritt, dort tritt auch Verachtung auf, und Schmähung ist mit Hohn vereint. | |
Prov | GerGruen | 18:4 | Aus eines Mannes Munde tiefe Worte sind Gewässer, ein Strom, der aus dem Born der Weisheit sprudelt. | |
Prov | GerGruen | 18:5 | Daß man Partei für einen Frevler nimmt, daß man das Recht des Frommen beugt, nützt nichts. | |
Prov | GerGruen | 18:7 | Des Toren Mund führt seinen Sturz herbei, und seine Lippen sind ein Strick für seinen Hals. | |
Prov | GerGruen | 18:13 | Gibt jemand Antwort schon, bevor er recht verstanden, so rechnet man es ihm als Torheit und als Schande. | |
Prov | GerGruen | 18:14 | Ein männliches Gemüt kann seine Leiden meistern. Ein düsteres Gemüt, wer mag's erträglich finden? | |
Prov | GerGruen | 18:17 | In einem Streite hat der erste Recht; da kommt der andere und untersucht's aufs neue. | |
Prov | GerGruen | 18:19 | Ein Bruder kann an einer Festung sich vergehen, sind Streitigkeiten doch, was eine Bresche für die Burg. | |
Prov | GerGruen | 18:20 | Mit seines Mundes Frucht ersättigt jeder seinen Magen, von seiner Lippen Ernte kann er satt sich essen. | |
Prov | GerGruen | 18:21 | In dem Bereich der Zunge liegen Tod und Leben, und wer sie gern gebraucht, genießt auch ihre Frucht. | |
Prov | GerGruen | 18:22 | Wer je das Weib erforscht, hat einen guten Fund getan, und er erfreut sich der besonderen Huld des Herrn. | |
Chapter 19
Prov | GerGruen | 19:1 | Ein Armer, der in Einfalt wandelt, ist viel besser als einer mit gezierter Rede, dazu dumm. | |
Prov | GerGruen | 19:2 | Ausruhen ohne Grund ist auch nicht gut; doch wer sich überstürzt, tritt sicher fehl. | |
Prov | GerGruen | 19:4 | Der Reichtum schafft stets neue Freunde; wer aber arm, von dem trennt sich sein Freund. | |
Prov | GerGruen | 19:5 | Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, und nicht entkommt, wer Lügen spricht. | |
Prov | GerGruen | 19:6 | Es buhlen viele um des Mannes Gunst, der geben kann; doch keinen Freund besitzt, wer selbst bedürftig. | |
Prov | GerGruen | 19:7 | Den Armen mag von seinen Brüdern keiner; selbst seine Freunde bleiben fern von ihm. Wer Worten nachjagt, dem gereichen sie zu nichts. | |
Prov | GerGruen | 19:8 | Wer sich Verstand erwirbt, der liebt sein Leben, und wer Vernunft bewahrt, der findet Glück. | |
Prov | GerGruen | 19:11 | Langmut zeuget vom Verstande eines Menschen; das Übersehen der Verfehlung ist sein Ruhm. | |
Prov | GerGruen | 19:12 | Des Königs üble Laune ist wie Knurren eines jungen Löwen; doch seine Huld, was Tau für Pflanzen. | |
Prov | GerGruen | 19:13 | Ein Unglück für den Vater ist ein dummer Sohn; ein zänkisch Weib ist wie der Regen, der eindringt in ein Haus und draus vertreibt. | |
Prov | GerGruen | 19:14 | Von seinen Vätern erbt man Haus und Gut; vom Herrn jedoch kommt ein verständig Weib. | |
Prov | GerGruen | 19:16 | Wer Achtung vor Befehlen hat, bewahrt sein Leben; wer seine Pflicht vernachlässigt, wird mit dem Tod bestraft. | |
Prov | GerGruen | 19:18 | Straf deinen Sohn! Dann gibt's noch Hoffnung. Bekümmre dich nicht um sein Weinen! | |
Prov | GerGruen | 19:19 | "Wer gar zu weit im Zorne geht, der muß es büßen." Im Gegenteil! Errette ihn und rett ihn immer wieder! | |
Prov | GerGruen | 19:21 | Der Pläne in des Mannes Herzen mögen viele sein; der Plan des Herrn allein geht in Erfüllung. | |
Prov | GerGruen | 19:22 | Beim Menschen ist begehrenswert Wohltätigkeit; doch besser ist ein Mensch, der nichts besitzt, als der, der lügenhaft verspricht. | |
Prov | GerGruen | 19:23 | Zum Leben dient die Furcht des Herrn; der Hochmut murrt, daß nicht das Böse wird bestraft. | |
Prov | GerGruen | 19:24 | Wenn seine Hand der Faule in die Schüssel steckt, so mag er sie zum Mund nicht bringen. | |
Prov | GerGruen | 19:25 | Wenn du den Spötter schlägst, so kann der Dumme dadurch weise werden. Vermahnst du einen Klugen, kann er dadurch weise werden. | |
Prov | GerGruen | 19:26 | Wer seinen Vater elend macht und seiner Mutter Herz durchbohrt, der ist ein Sohn, der schimpflich und erbärmlich handelt! | |
Prov | GerGruen | 19:27 | Mein Sohn, laß ab, auf Mahnungen zu hören, die nur geschehn, um gute Lehren in den Wind zu schlagen! | |
Prov | GerGruen | 19:28 | Des nichtswürdigen Zeugen spottet die Gerechtigkeit; der Trug verwickelt frevelhaften Mund in Widerspruch. | |
Chapter 20
Prov | GerGruen | 20:2 | Wie eines jungen Löwen Knurren ist des Königs Unwillen; wenn er in Zorn gerät, verwirkt man schon sein Leben. | |
Prov | GerGruen | 20:3 | Für einen Mann ist's eine Ehre, einem Streite fernzubleiben, und nur ein Tor tut sich hervor. | |
Prov | GerGruen | 20:4 | Im Herbste pflügt der Faule nicht; wenn er dann in der Ernte nachfragt, ist nichts da. | |
Prov | GerGruen | 20:5 | Wie Wasser in der Tiefe, ruht der Plan im Herzen eines Mannes; ein kluger Mann weiß es zu schöpfen. | |
Prov | GerGruen | 20:6 | Gar mancher muß den Mann herbeirufen, dem Gutes er getan. Denn einen Dankbaren, wer kann ihn finden? | |
Prov | GerGruen | 20:8 | Ein König auf dem Richterstuhle der Gerechtigkeit soll mit den Augen jeden Übeltäter aufspüren! | |
Prov | GerGruen | 20:9 | Wer könnte sagen: "Gereinigt habe ich mein Herz, von meiner Lieblingssünde frei gemacht!"? | |
Prov | GerGruen | 20:11 | Ein Knabe schon gibt sich in seinen Taten zu erkennen, ob krumm, ob grade wird sein Tun. | |
Prov | GerGruen | 20:13 | Lieb nicht den Schlaf, damit du nicht verarmst! Mach schon die Augen auf, solang du Brot in Fülle hast! | |
Prov | GerGruen | 20:14 | "Wie schlecht, wie schlecht!" sagt da ein Käufer; doch ist es sein geworden, rühmt er sich. | |
Prov | GerGruen | 20:15 | Hat man auch Gold und Perlen eine Menge, ein gläsernes Gefäß ist eines Anwalts Rede. | |
Prov | GerGruen | 20:16 | Wer einem andern bürgt, dem kann sein eigen Kleid genommen werden; gepfändet wird er Fremder wegen. | |
Prov | GerGruen | 20:17 | Süß schmeckt dem Mann das Brot der Lüge; doch hintendrein füllt sich sein Mund mit Kieselstein. | |
Prov | GerGruen | 20:19 | Geheimnisse verrät, wer stets auf Wanderschaft. Drum gib mit Plaudermäulern dich nicht ab! | |
Prov | GerGruen | 20:22 | Sprich nicht. "Ich muß den bittern Kelch zur Neige trinken." Nein, hoffe auf den Herrn! Er kann dir helfen. | |
Prov | GerGruen | 20:24 | Des Mannes Schritte sind vom Herrn bestimmt; wie kann ein Mensch sich selber seinen Weg bestimmen? | |
Prov | GerGruen | 20:25 | Gefährlich ist's für Menschen, Heiliges vorschnell zu versprechen und nachher das Gelobte wiederum zu überlegen. | |
Prov | GerGruen | 20:27 | Des Menschen Geist ist vor dem Herren licht, und er durchforscht sein Innerstes. | |
Chapter 21
Prov | GerGruen | 21:1 | Den Wasserbächen gleich ist in der Hand des Herrn des Königs Herz; Er lenkt's, wohin er will. | |
Prov | GerGruen | 21:2 | Dem Mann scheint jeder seiner Wege recht zu sein; jedoch der Herr ist's, der die Herzen wägt. | |
Prov | GerGruen | 21:5 | Allein des Arbeitsamen Pläne führen zum Gewinn; der Hastige bringt's nur zum Verlust. | |
Prov | GerGruen | 21:6 | Wer sich durch Lügenzunge Schätze sammelt, strebt nach verwehtem Hauch, ja, nach dem Tod. | |
Prov | GerGruen | 21:8 | Mag eines Mannes Tun verwickelt sein und schief verlaufen, doch ist er redlich, handelt er doch recht. | |
Prov | GerGruen | 21:9 | Viel lieber in dem Winkel eines Daches ruhen, als ein gemeinsam Haus mit einem Weib, das zänkisch! | |
Prov | GerGruen | 21:10 | Des Frevlers Seele hat am Bösen ihre Lust, und nicht verhaßt ist ihm die böse Tat. | |
Prov | GerGruen | 21:11 | Wenn man den Spötter büßen läßt, dann kann der Dumme dadurch weise werden. Behandelt man den Weisen rücksichtsvoll, kann jener dadurch auch zur Einsicht kommen. | |
Prov | GerGruen | 21:12 | Wenn auf des Frevlers Haus der Fromme Rücksicht nimmt, verleitet er den Frevler wiederum zum Bösen. | |
Prov | GerGruen | 21:13 | Wer vor des Armen Hilferuf sein Ohr verstopft, der findet kein Gehör dann, wenn er selber ruft. | |
Prov | GerGruen | 21:14 | Im stillen eine Gabe kann den Zorn besänftigen, ein heimliches Geschenk den größten Grimm. | |
Prov | GerGruen | 21:15 | Dem Frommen ist es eine Freude, wenn ihm nach Recht geschieht; den Bösewichtern ist's ein Schrecken. | |
Prov | GerGruen | 21:16 | Ein Mensch, der von der Klugheit Wege irrt, wird Ruhe erst im Schattenreiche finden. | |
Prov | GerGruen | 21:17 | Wer Lustbarkeiten liebt, der fühlt sich stets im Mangel; wer Wein und Öl zu gerne hat, wird nimmer reich. | |
Prov | GerGruen | 21:18 | Das Sühnegeld des Frommen ist der Frevler; an Stelle der Rechtschaffenen tritt der Verbrecher. | |
Prov | GerGruen | 21:19 | Viel besser, einsam in der Wüste leben, als in Gesellschaft eines zank- und händelsüchtigen Weibes! | |
Prov | GerGruen | 21:20 | An Öl und köstlichem Getränk ist in des Weisen Haus ein Vorrat; ein Tor läßt sie verderben. | |
Prov | GerGruen | 21:21 | Wer nach Gerechtigkeit und Güte strebt, der findet Leben, Rechtlichkeit und Ehre. | |
Prov | GerGruen | 21:22 | Der Helden Stadt erstieg ein Weiser; das Bollwerk stürzte ein, dem sie sich anvertraut. | |
Prov | GerGruen | 21:24 | Ein Spötter heißt, wer übermütig und vermessen ist und wer im Übermaß des Stolzes handelt. | |
Prov | GerGruen | 21:27 | Des Frevlers Opfer ist ein Greuel und vollends, bringt er es in schnöder Absicht dar. | |
Prov | GerGruen | 21:28 | Ein falscher Zeuge geht zugrunde; dagegen redet sieghaft ein glaubwürdiger Mann. | |
Chapter 22
Prov | GerGruen | 22:1 | Ein guter Name: wünschenswerter ist er als der Reichtum, ein fein Benehmen mehr als Gold und Silber. | |
Prov | GerGruen | 22:3 | Der Kluge sieht das Unglück und verbirgt sich; die Toren gehen weiter, kommen aber so zu Schaden. | |
Prov | GerGruen | 22:5 | Dornen und auch Schlingen sind auf eines Falschen Weg. Fern bleibe ihnen, wer sein Leben wahren will! | |
Prov | GerGruen | 22:6 | Erziehe einen Knaben nur nach dem für ihn bestimmten Weg! Dann geht er auch im Alter nimmer davon ab. | |
Prov | GerGruen | 22:10 | Treib nur den Spötter weg! Dann schwindet auch der Zank. Ein Ende nehmen Streit und Schimpf. | |
Prov | GerGruen | 22:12 | Des Herren Augen wachen über die Erkenntnis; er bringt des Frevlers Wort zu Falle. | |
Prov | GerGruen | 22:13 | Der Faule spricht: "Ein Löwe könnte draußen sein; ich könnte mitten in den Straßen eines Mordes Opfer werden." | |
Prov | GerGruen | 22:14 | Ein frevelhafter Mund ist eine tiefe Grube; wer von dem Zorn des Herrn getroffen, fällt hinein. | |
Prov | GerGruen | 22:15 | Die Torheit wurzelt in des Knaben Herzen tief; die Zuchtrute treibt sie ihm aus. | |
Prov | GerGruen | 22:16 | Man übervorteilt einen Armen, um sein eigen Gut zu mehren; doch schenkt man einem Reichen, tut man es zu dessen Schaden. | |
Prov | GerGruen | 22:18 | Gar schön bewahrst du sie in deinem Herzen, wenn sie verwahrt dir auf den Lippen liegt. | |
Prov | GerGruen | 22:19 | Auf daß sich dein Vertrauen auf den Herren stütze, belehre ich dich heute selbst. | |
Prov | GerGruen | 22:20 | Die Dreißig, hab ich nicht aufgezeichnet sie für dich zu wohlbedachten Überlegungen? | |
Prov | GerGruen | 22:21 | Ich lehre dich in Wahrheit nur wahrhaftige Worte und gebe dir auf deine Fragen zuverlässige Antwort. | |
Prov | GerGruen | 22:22 | Beraube den Schwächsten nicht, weil man ihm leicht beikommen kann! Zermalme nicht den Armen, weil er wehrlos ist! | |
Prov | GerGruen | 22:23 | Denn ihre Sache führt der Herr; die sie betrügen, die betrügt auch er ums Leben. | |
Prov | GerGruen | 22:26 | Sei nicht bei denen, die da Handschlag geben, bei denen, die für Schulden bürgen! | |
Chapter 23
Prov | GerGruen | 23:1 | Wenn du beim Mahl bei einem Fürsten sitzest, gib acht auf das, was man dir vorsetzt! | |
Prov | GerGruen | 23:3 | Nach Leckerbissen hege kein Gelüste! Es kann dies eine Speise der Enttäuschung sein. | |
Prov | GerGruen | 23:5 | Denn, schaust du nach ihm aus, ist er nicht da; er schafft sich Adlerflügel an und fliegt gen Himmel. | |
Prov | GerGruen | 23:6 | Mit einem Menschen voller Mißgunst speise nicht! Nach seinen Leckerbissen hege kein Gelüste! | |
Prov | GerGruen | 23:7 | Denn wie ein Ekel beim Genuß ist es mit diesem: "Iß doch und trink!" sagt er zu dir; er aber meint's mit dir nicht ehrlich. | |
Prov | GerGruen | 23:8 | Den Bissen, den du issest, sollst du wieder ausspeien, verderben dir die guten Sachen. | |
Prov | GerGruen | 23:13 | Entzieh nicht deinem Knaben seine Züchtigung! Wenn du ihn mit der Rute schlägst, so stirbt er nicht daran. | |
Prov | GerGruen | 23:15 | Mein Sohn! Wird weise je dein Herz, dann bin auch ich in meinem Herzen fröhlich. | |
Prov | GerGruen | 23:17 | Es eifere nicht dein Herz den Sündern nach, es streb vielmehr nach Gottesfurcht zu allen Zeiten! | |
Prov | GerGruen | 23:19 | Mein Sohn! Horch auf! Und werde weise! Laß nur geraden Weg dein Herz beschreiten! | |
Prov | GerGruen | 23:21 | Der Säufer und der liederliche Mensch verarmen; die Dirne kleidet dich in Lumpen. | |
Prov | GerGruen | 23:22 | Auf deinen Vater hör, der dich gezeugt! Mißachte nimmer deine Mutter, weil sie alt geworden! | |
Prov | GerGruen | 23:23 | Die Wahrheit kauf! Versäum nicht ihren Einkauf, nicht den von Weisheit, Zucht und Einsicht! | |
Prov | GerGruen | 23:24 | Gar laut frohlockt der Vater eines Frommen; wer einen Weisen zeugt, der freut sich über ihn. | |
Prov | GerGruen | 23:29 | Wer hat nur Ach? Und wer hat Wehe? Wer hat nur Streitereien? Und wer Klagen? Wer Wunden ganz umsonst? Wer hat ein blaues Auge? | |
Prov | GerGruen | 23:31 | Schau nach dem Wein nicht gierig, wie er rötlich schimmert, wie er im Becher funkelnd leicht hinuntergleitet! | |
Prov | GerGruen | 23:32 | Zum Schlusse gleicht er einer Schlange, die dich sticht, und einem Basilisken, der sein Gift verspritzt. | |
Prov | GerGruen | 23:34 | Und du gleichst einem Mann, der mitten in dem Meere liegt, ja einem Mann, der oben auf dem Mastbaum sitzt. | |
Chapter 24
Prov | GerGruen | 24:3 | Durch Weisheit wird allein ein Haus erbaut, und durch verständig Wesen wird es fest gegründet. | |
Prov | GerGruen | 24:8 | Wer Schlechtigkeit zu tun sich vornimmt, den heißt man einen abgefeimten Schurken. | |
Prov | GerGruen | 24:9 | Das Dichten und das Trachten eines Toren ist das Laster, und das des Spötters sind Abscheulichkeiten. | |
Prov | GerGruen | 24:11 | Die man zum Tode führt, die suche zu befreien; verlaß nicht, die man führt zur Hinrichtung hinaus! | |
Prov | GerGruen | 24:12 | Denn, wenn du sagst: "Wir haben's nicht gekonnt", durchschaut's nicht der, der alle Herzen wägt, und wird's nicht inne, der auf deine Seele achtet? Wird nicht dem Mann nach seinem Tun vergolten? | |
Prov | GerGruen | 24:14 | So schätze auch die Weisheit ein für deine Seele! Wenn du sie findest, gibt es eine Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht mehr zuschanden. | |
Prov | GerGruen | 24:15 | Belaure, Frevler, nicht des Frommen Ruhestätte! Dir soll es nicht gelingen, seine Lagerstätte zu zerstören. | |
Prov | GerGruen | 24:16 | Denn fällt auch siebenmal der Fromme, steht er doch immer wieder auf; die Frevler aber sinken in das Unglück. | |
Prov | GerGruen | 24:17 | Nicht juble über deines Feindes Fall, und über seinen Sturz frohlocke nicht dein Herz! | |
Prov | GerGruen | 24:21 | Mein Sohn! Fürchte den Herrn und fürcht den König! Mit Aufrührern verkehre nicht! | |
Prov | GerGruen | 24:22 | Denn plötzlich kommt ihr Unheil, und dem Mißgeschicke, das von beiden kommt, wer weiß ihm zu begegnen? | |
Prov | GerGruen | 24:24 | Wer zu dem Schuldigen spricht: "Du bist im Recht", ja, den verwünschen Völker und verfluchen Nationen. | |
Prov | GerGruen | 24:25 | Doch denen, die gebührend strafen, ergeht es wohl, und über sie kommt Glück und Segen. | |
Prov | GerGruen | 24:27 | Besorge draußen dein Geschäft! Bestell den Acker dir! Setz dein Gebäude gut instand! | |
Prov | GerGruen | 24:28 | Sei gegen deinen Nächsten niemals Zeuge ohne Grund! Täusch mit den Lippen nicht! | |
Prov | GerGruen | 24:29 | Sprich nicht: "So wie er mir getan, so will auch ich ihm tun; ich will dem Mann nach seinem Tun vergelten!" | |
Prov | GerGruen | 24:30 | Den Acker eines faulen Mannes habe ich betrachtet, den Weinberg eines unverständigen Menschen. | |
Prov | GerGruen | 24:31 | Da war er ganz in Wicken aufgegangen; das Unkraut deckte seine Fläche, und seine Steinmauer war eingerissen. | |
Prov | GerGruen | 24:32 | Ich habe hingeschaut und es beherzigt; ich habe hingeblickt und eine Warnung mir daraus genommen. | |
Prov | GerGruen | 24:33 | "Ach noch ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig noch die Hände ineinander legen, um zu ruhen!" | |
Chapter 25
Prov | GerGruen | 25:1 | Auch dies sind Sprüche Salomos, die aufgezeichnet von den Männern Hizkias, des Herrschers über Juda. | |
Prov | GerGruen | 25:2 | Für Gott ist's eine Ehre, geheimnisvolle Worte auszusprechen; dagegen ist es eine Ehre für die Könige, Befehle unzweideutig auszugeben. | |
Prov | GerGruen | 25:3 | Gleichwie des Himmels Höhe und der Erde Tiefe, so unerforschlich ist auch eines Königs Herz. | |
Prov | GerGruen | 25:5 | Entferne Frevler aus des Königs Dienst, dann hat sein Thron Bestand durch die Gerechtigkeit. | |
Prov | GerGruen | 25:7 | Weit besser, daß man zu dir sagt: "Rück doch herauf, hierher!", als daß man dich hinunterrücken läßt vor einem Vornehmern, wie du es selber schon gesehen haben magst. | |
Prov | GerGruen | 25:8 | Voreilig fange keinen Streit an! Kannst du noch später etwas machen, wenn dich dein Freund beschämt? | |
Prov | GerGruen | 25:10 | daß er dich nicht verlästre, falls er's hört! Nicht kehrt ja deine üble Nachrede zurück. | |
Prov | GerGruen | 25:12 | Ein goldener Ring, ein Schmuck aus feinem Gold, das ist ein weiser Mahner für den aufmerksamen Hörer. | |
Prov | GerGruen | 25:13 | Wie kühles Eis bei Erntehitze, so kann ein Bote, seinen Auftraggebern treu, das Leben seinem Herrn erhalten. | |
Prov | GerGruen | 25:14 | Wie Wolken, Wind und doch kein Regen, so ist ein Mann, der mit Geschenken prahlt und sie nicht gibt. | |
Prov | GerGruen | 25:15 | Durch Milde wird ein Fürst begütigt; die sanfte Rede kann selbst Starres brechen. | |
Prov | GerGruen | 25:16 | Hast Honig du gefunden, iß soviel, wie du vertragen kannst! Sonst mußt du ihn erbrechen, hast du daran dich übersättigt. | |
Prov | GerGruen | 25:17 | Laß deinen Fuß im Hause deines Nächsten selten sein, daß er nicht deiner überdrüssig werde und dich gleichgültig behandle! | |
Prov | GerGruen | 25:18 | Was Keule und was Schwert und was ein scharfer Pfeil, das ist der Mensch, der gegen seinen Nächsten auftritt als ein falscher Zeuge. | |
Prov | GerGruen | 25:19 | Ein böser Zahn, ein kranker Fuß: das ist ein falscher Freund, auf den man sich verläßt am Tag der Not! | |
Prov | GerGruen | 25:20 | Wie einer, der an kaltem Tag den Rock auszieht, wie Essig auf das Natron wirkt, ist einer, der mit Singenden bei traurigem Gemüte singt. | |
Prov | GerGruen | 25:21 | Wenn's deinen Hasser hungert, speise ihn mit Brot! Und wenn's ihn dürstet, tränke ihn mit Wasser! | |
Prov | GerGruen | 25:24 | Viel lieber in dem Winkel eines Daches ruhen, als ein gemeinsames Haus mit einem Weib, das zänkisch ist! | |
Prov | GerGruen | 25:26 | Getrübter Born, verderbte Quelle, das ist ein Frommer, der vor einem Frevler weicht. | |
Prov | GerGruen | 25:27 | Nicht gut ist, zuviel Honig zu verzehren; in Menge davon zu erbrechen, eine Buße. | |
Chapter 26
Prov | GerGruen | 26:1 | Wie Schnee im Sommer, Regen in der Ernte, so ungehörig ist die Ehre für den Toren. | |
Prov | GerGruen | 26:2 | Ein Sperling, der fortflattert, eine Schwalbe, die fortfliegt, so ist unverdienter Fluch; er trifft nicht ein. | |
Prov | GerGruen | 26:3 | Dem Roß gebührt die Peitsche, ein Zaum dem Esel, dem Rücken eines Toren eine Rute. | |
Prov | GerGruen | 26:4 | Antworte nicht dem Toren seiner Torheit nach, damit du selbst dich ihm nicht gleichstellst! | |
Prov | GerGruen | 26:6 | Ein Trinker, der die Füße heftig anstößt, ist einer, der durch einen Toren eine Botschaft sich bestellen läßt. | |
Prov | GerGruen | 26:7 | Laßt einen Trunk durch einen Lahmen schöpfen, das ist der Weisheitsspruch im Mund des Toren. | |
Prov | GerGruen | 26:8 | Wie einer, der bei einer Steinigung den Stein umwickelt, so handelt, wer dem Toren Ehre gibt. | |
Prov | GerGruen | 26:9 | Ein Dornzweig in des Trunknen Hand, das ist ein Weisheitsspruch im Mund des Toren. | |
Prov | GerGruen | 26:10 | Viel Weh erleidet jedermann, der einen Toren dingt, wie einer, der in Dienst nimmt einen Wanderer. | |
Prov | GerGruen | 26:11 | Gleich einem Hunde, der zu seinem Auswurf kehrt, so ist ein Tor, der seine Torheit wiederholt. | |
Prov | GerGruen | 26:12 | Erblickst du einen Mann, der selbst sich weise dünkt, da gibt's für einen Narren eher Hoffnung als für ihn. | |
Prov | GerGruen | 26:13 | Der Faule spricht: "Es ist ein Löwe auf dem Wege, ein Löwe innerhalb der Straßen." | |
Prov | GerGruen | 26:15 | Wenn seine Hand der Faule in die Schüssel steckt, dann wird's ihm sauer, sie zum Mund zu bringen. | |
Prov | GerGruen | 26:17 | Gleich dem, der einen Hund beim Springen an den Ohren packen will, ist einer, der in fremden Streit sich mischt. | |
Prov | GerGruen | 26:18 | Wie einer, der aus Zeitvertreib Brandpfeile und Geschosse und Verderben schleudert, | |
Prov | GerGruen | 26:19 | so ist ein Mann, der seinen Nächsten hintergeht und dann noch sagt. "Ich scherze bloß." | |
Prov | GerGruen | 26:20 | Ist Holz nicht mehr vorhanden, geht das Feuer aus, und ist kein Ohrenbläser da, legt sich der Zank. | |
Prov | GerGruen | 26:21 | Zur Glut sind Kohlen da und Holz zum Feuer, und so zum Streitentfachen ein Streitsüchtiger. | |
Prov | GerGruen | 26:22 | Des Ohrenbläsers Worte dienen nur dem Zeitvertreib; doch dringen sie gar tief ins Herz. | |
Prov | GerGruen | 26:23 | Dem Gefäß mit unecht Silber überzogen, bei Herzeleid ihm gleichen hitzige Worte. | |
Prov | GerGruen | 26:24 | Mit seinen Lippen kann der Hasser sich verstellen; in seinem Innern aber hegt er Trug. | |
Prov | GerGruen | 26:25 | Und wenn er seine Liebe laut beteuert, glaub ihm nicht! Denn sieben Greuel sind in seinem Herzen. | |
Prov | GerGruen | 26:26 | Und mag der Haß durch Heuchelei verborgen werden, es tritt doch seine Bosheit öffentlich zutage. | |
Prov | GerGruen | 26:27 | Wer eine Grube gräbt, kann selber in sie fallen; wer einen Stein wegwälzt, auf den kann er zurück auch rollen. | |
Chapter 27
Prov | GerGruen | 27:2 | Ein anderer Mund, nicht deiner rühme dich, ein fremder, doch nicht deine eigenen Lippen! | |
Prov | GerGruen | 27:3 | Der Stein ist schwer; gewichtig ist der Sand; doch der Verdruß, von einem Toren dir bereitet, ist schwerer als die beiden. | |
Prov | GerGruen | 27:4 | Die Wut mag grimmig sein; der Zorn mag überschäumen; doch wer kann vor der Eifersucht bestehen? | |
Prov | GerGruen | 27:7 | Dem satten Gaumen ekelt's vor dem Honigseim; dem Hungrigen ist alles Bittere süß. | |
Prov | GerGruen | 27:8 | Ein Vogel, der dem Nest entflieht: so ist ein Mann, der seinen Heimatort verläßt. | |
Prov | GerGruen | 27:9 | Salböl und Räucherwerk erheitern das Gemüt; des Freundes Süßigkeit geht über die des Duftgehölzes. | |
Prov | GerGruen | 27:10 | Den alten Freund des Hauses übergehe nicht! Klopf nicht an deines Bruders Haus am Tage deiner Not! Viel besser ist ein Nachbar in der Nähe als ein Bruder in der Ferne! | |
Prov | GerGruen | 27:11 | Mein Sohn! Sei weise und erfreu mein Herz! Damit ich rechte Antwort einem geben kann, der mich beschimpfen will. | |
Prov | GerGruen | 27:12 | Der Kluge sah das Unheil und versteckte sich; die Toren gingen weiter und erlitten Schaden. | |
Prov | GerGruen | 27:14 | Wer seinen Nächsten allzu laut und gar zu früh lobpreist, dem kann's als Fluchen angerechnet werden. | |
Prov | GerGruen | 27:15 | Ein triefend Dach zur Zeit des Regenwetters ist ein zänkisch Weib; sie gleichen sich. | |
Prov | GerGruen | 27:16 | Der Nordwind ist ein rauher Wind; und er wird doch der "Glückverheißende" genannt. | |
Prov | GerGruen | 27:18 | Des Feigenbaumes Frucht genießt, wer diesen pflegt, und wer den seines Herren wartet, findet seinen Lohn. | |
Prov | GerGruen | 27:19 | Gleichwie beim Wasser sich die Form der Form anpaßt, so auch des Menschen Herz dem Herzen. | |
Prov | GerGruen | 27:20 | Der Abgrund und die Unterwelt sind unersättlich; so sind der Menschen Augen gleichfalls nicht zu sättigen. | |
Prov | GerGruen | 27:21 | Nach Silber wird der Tiegel eingeschätzt; der Ofen nach dem Gold, ein Mann nach dem, was er bewundert. | |
Prov | GerGruen | 27:22 | Zerstießest du den Toren selbst im Mörser, selbst mitten in der Grütze mit der Keule, nicht würde seine Torheit von ihm weichen. | |
Prov | GerGruen | 27:25 | Sprießt Gras empor, erscheint das frische Grün, und werden auf den Bergen Kräuter eingeheimst, | |
Chapter 28
Prov | GerGruen | 28:1 | Der Frevler flieht, obschon ihm niemand auf den Fersen. Doch wie ein junger Löwe, der sich sicher fühlt, so ist der Fromme. | |
Prov | GerGruen | 28:2 | Die Sünde eines Landes schafft ihm viele Herrscher; durch einen Klugen, der das Richtige versteht, wird lange Dauer. | |
Prov | GerGruen | 28:3 | Ein Mann, der reich, jedoch Geringe unterdrückt, ist wie ein Regen, der nur wegschwemmt, aber kein Getreide schafft. | |
Prov | GerGruen | 28:4 | Die das Gesetz mißachten, rühmen einen Frevler; doch die Gesetzestreuen eifern gegen ihn. | |
Prov | GerGruen | 28:5 | Die schlimmen Leute denken nicht an das Gericht; doch die den Herren suchen, achten drauf in jeder Weise. | |
Prov | GerGruen | 28:6 | Viel besser ist ein Armer, der in seiner Unschuld lebt, als wer verkehrte Wege geht und dabei reich ist. | |
Prov | GerGruen | 28:7 | Wer das Gesetz beachtet, ist ein kluger Sohn. Wer's mit den Liederlichen hält, macht seinem Vater Schande. | |
Prov | GerGruen | 28:8 | Wer sein Vermögen mehrt durch Zins und Wucher, der sammelt es für den, der sich der Elenden erbarmt. | |
Prov | GerGruen | 28:9 | Wer da sein Ohr wegwendet, weil er das Gesetz nicht hören will, selbst sein Gebet ist Gott ein Greuel. | |
Prov | GerGruen | 28:10 | Wer Leute, die den rechten Weg beschritten, auf schlimmen Irrweg führt, der fällt in seine Grube; die Frommen erben Gutes. | |
Prov | GerGruen | 28:11 | Ein reicher Mann hält sich für weise; doch ihn durchschaut ein kluger Bettelmann. | |
Prov | GerGruen | 28:12 | Erlangen Fromme hohe Stellung, dann zeigt sich vielfach Luxus; gelangen Ungerechte an die Macht, durchsucht man wiederum die Leute. | |
Prov | GerGruen | 28:13 | Wer seine Missetaten zu verbergen sucht, der hat kein Glück damit; wer sie bekennt und läßt, der wird Erbarmen finden. | |
Prov | GerGruen | 28:14 | Heil sei dem Menschen, der stets auf der Hut! Doch wer sein Herz verhärtet, fällt in Unglück. | |
Prov | GerGruen | 28:15 | Ein Leu, der brüllt, ein Bär mit aufgesperrtem Rachen: so ist ein schlimmer Herrscher über ein geringes Volk! | |
Prov | GerGruen | 28:16 | Ein Fürst zeigt sich beschränkt, begeht er viel Erpressungen; wer ungerechtes Gut nicht mag, der hat ein langes Leben. | |
Prov | GerGruen | 28:18 | Wer in der Unschuld wandelt, wird gerettet; wer auf verkehrten Wegen wandelt, fällt auf einmal hin. | |
Prov | GerGruen | 28:19 | Wer seinen Acker baut, hat Brot in Fülle; doch wer nichtigen Dingen nachjagt, hat in Fülle Armut. | |
Prov | GerGruen | 28:20 | Ein Mann mit Zähigkeit wird reich gesegnet; wer aber eilt, sich zu bereichern, bleibt nie ohne Schaden. | |
Prov | GerGruen | 28:21 | Parteilichkeit ein übel Ding! Schon wegen eines Bissens Brot kann sich ein Mensch versündigen. | |
Prov | GerGruen | 28:22 | Wer Mißgunst hegt, der will in Eile sich bereichern und weiß nicht, daß auch über ihn der Mangel kommen kann. | |
Prov | GerGruen | 28:23 | Wer einen Menschen tadelt, der kann hinterher mehr Dank empfangen als der glatte Schmeichler. | |
Prov | GerGruen | 28:24 | Wer seine Eltern ausraubt mit den Worten: "Dies ist doch keine Sünde", der ist ein Spießgesell von Mordbuben. | |
Prov | GerGruen | 28:26 | Wer seinem eigenen Verstand vertraut, der ist ein Tor; wer aber der Erfahrung folgt, der kommt davon. | |
Prov | GerGruen | 28:27 | Wer Armen gibt, der leidet keinen Mangel; wer aber seinen Blick verhüllt, wird viel verflucht. | |
Chapter 29
Prov | GerGruen | 29:1 | Ein Mann, halsstarrig Rügen gegenüber, verfällt dem Untergange unheilbar und plötzlich. | |
Prov | GerGruen | 29:2 | Gelangen Fromme an die Macht, alsdann frohlockt das Volk; wenn Frevler herrschen, seufzt das Volk. | |
Prov | GerGruen | 29:3 | Ein Mann, der Weisheit liebt, der sorgt auch für den Vater; doch wer's mit Dirnen hält, vergeudet sein Vermögen. | |
Prov | GerGruen | 29:4 | Ein König voll Gerechtigkeit befestigt auch das Land; ein Mann, auf Abgaben erpicht, vernichtet es. | |
Prov | GerGruen | 29:5 | Wer einen andern auf das Glatteis führt, bereitet auch Gefahr den eigenen Schritten. | |
Prov | GerGruen | 29:6 | In eines bösen Mannes. Frevel liegt ein Fallstrick; der Fromme jauchzt und freut sich dran. | |
Prov | GerGruen | 29:7 | Der Fromme achtet auf die Rechte der Geringen; der Frevler aber kümmert sich nicht um Gerechtigkeit. | |
Prov | GerGruen | 29:8 | Boshafte Leute bringen eine ganze Stadt in Aufruhr; den Zorn beschwichtigen die Weisen. | |
Prov | GerGruen | 29:9 | Mit einem Toren rechtete ein weiser Mann. Es zürnte jener, dieser lachte; so gab es keine Ruhe. | |
Prov | GerGruen | 29:10 | Gewissenlose Menschen hassen den Einfältigen; Gerechte suchen ihn am Leben zu erhalten. | |
Prov | GerGruen | 29:11 | Ein Tor läßt seinen ganzen Zorn heraus; ein Weiser bändigt ihn im Hinblick auf die Zukunft. | |
Prov | GerGruen | 29:14 | Der Thron des Königs, der getreulich Recht den Armen schafft, besteht für immer. | |
Prov | GerGruen | 29:15 | Weisheit verleihen Stock und Rüge; ein Knabe, selbst sich überlassen, macht der Mutter Schande. | |
Prov | GerGruen | 29:16 | Wenn Frevler in die Höhe kommen, nimmt der Frevel überhand; bei ihrem Sturze kommen an die Macht die Frommen. | |
Prov | GerGruen | 29:17 | Straf deinen Sohn, und er bereitet ein behaglich Leben dir, reicht deiner Seele Leckerbissen. | |
Prov | GerGruen | 29:18 | Wenn Mangel ist an Offenbarungen, dann wird das Volk verwildern; doch hält es das Gesetz, Heil ihm! | |
Prov | GerGruen | 29:19 | Mit Worten läßt ein Knecht sich nicht belehren; denn wenn er sie versteht, dann kümmert er sich nicht darum. | |
Prov | GerGruen | 29:20 | Erblickst du einen Mann, der mit den Worten viel zu hastig ist: mehr Hoffnung ist für einen Narren als für ihn. | |
Prov | GerGruen | 29:21 | Wenn einer seinen Knecht von Jugend auf verzärtelt, dann spielt dieser zuletzt den Sohn. | |
Prov | GerGruen | 29:23 | Des Menschen Hochmut führt ihn zur Erniedrigung; doch Ehre wird der demutsvolle Mann erlangen. | |
Prov | GerGruen | 29:24 | Wer mit dem Diebe teilt, der haßt sein eigen Leben; er hört den Fluch; doch zeigt er es nicht an. | |
Prov | GerGruen | 29:25 | Die Angst bringt einen Menschen in Gefahr; wer auf den Herrn vertraut, der wird geschützt. | |
Prov | GerGruen | 29:26 | Es suchen viele eines Herrschers Angesicht; doch von dem Herrn kommt eines Mannes Recht. | |
Chapter 30
Prov | GerGruen | 30:1 | Die Worte Agurs, Sohnes des Jake, aus Massa: Es spricht ein Mann mit Namen Loitiel: "Ich kann Gott nicht begreifen, und dabei bleibt es. | |
Prov | GerGruen | 30:2 | Zu töricht bin ich, einen Mann recht zu verstehen, und mir fehlt der Verstand, um einen Menschen zu begreifen. | |
Prov | GerGruen | 30:4 | Ist jemand bis zum Himmel aufgestiegen oder auch von dort herabgekommen? Hat jemand Wind in seine Fäuste eingesammelt oder Wasser in ein Tuch gebunden? Wer hat der Erde Enden hingestellt? Wie heißt doch er? Wie heißt sein Sohn, wenn du es weißt?" | |
Prov | GerGruen | 30:5 | Geläutert ist doch jedes Gotteswort; ein Schild ist er für die, die auf ihn bauen. | |
Prov | GerGruen | 30:6 | Füg seinen Worten nichts hinzu, auf daß er dich nicht tadeln muß, weil du dich nicht bewährst! | |
Prov | GerGruen | 30:8 | Falschheit und Lügenwort laß ferne von mir sein; Armut und Reichtum gib mir nicht! - Laß mich mein zugemessen Teil an Speise nehmen! - | |
Prov | GerGruen | 30:9 | Ich möchte sonst verleugnen, würde ich zu satt, und sagen: "Wer ist denn der Herr?", und wäre ich ein Bettler, könnt ich stehlen und belasten meines Gottes Namen. | |
Prov | GerGruen | 30:10 | Verleumde nicht den Knecht bei seinem Herrn! Sonst flucht er dir, und du bist selber schuld daran. | |
Prov | GerGruen | 30:12 | ja, das Geschlecht, das rein sich dünkt und doch von seinem Unrat nicht gereinigt ist, | |
Prov | GerGruen | 30:14 | ja, das Geschlecht, des Zähne Schwerter sind und des Gebiß besteht aus Messern, um von der Erde Elende hinwegzufressen und Arme aus der Menschen Mitte, | |
Prov | GerGruen | 30:15 | das gleicht dem Vampyr, der die Weiber schwer zerfleischt: "Gib her! Gib her!" Drei sind's, die niemals satt werden, und vier, die sprechen nie: "Genug!" | |
Prov | GerGruen | 30:16 | Die Unterwelt, verschlossener Mutterschoß, die Erde, die des Wassers niemals satt, das Feuer, das nie spricht: "Genug!" | |
Prov | GerGruen | 30:17 | Ein Auge, das des Vaters spottet, die greise Mutter selbst verächtlich findet, das müssen Raben aus den Höhlen hacken und junge Adler fressen. | |
Prov | GerGruen | 30:18 | Drei sind's, die mir zu wunderbar erscheinen, und vier sind's, die ich nicht begreife: | |
Prov | GerGruen | 30:19 | des Adlers Weg am Himmel, der Schlange Weg auf einem Felsen, des Schiffes Weg inmitten eines Meeres, des Mannes Weg bei einem jungen Weibe. | |
Prov | GerGruen | 30:20 | So ist der Weg der Ehebrecherin; sie ißt und wischt den Mund sich ab und spricht: "Ich habe doch nichts Unrechtes getan." | |
Prov | GerGruen | 30:22 | bei einem Sklaven, wenn er König wird, bei einem Narren, wenn er Brot in Fülle hat, | |
Prov | GerGruen | 30:23 | bei einer Ungeliebten, wenn in Gunst sie kommt, bei einer Magd, wenn sie an ihrer Herrin Stelle tritt. | |
Prov | GerGruen | 30:25 | die Ameisen, ein Volk, das keine Macht besitzt, und doch bereiten sie im Sommer ihre Nahrung vor. | |
Prov | GerGruen | 30:26 | Die Klippdachse, ein Volk, dem Stärke nicht zu eigen ist, und dennoch legen sie in Felsen ihre Wohnung an. | |
Prov | GerGruen | 30:27 | Heuschrecken haben keinen König, und dennoch zieht der ganze Schwarm geordnet aus. | |
Prov | GerGruen | 30:28 | Die Echse kannst du mit den Händen greifen, und doch weilt sie in königlichen Schlössern. | |
Prov | GerGruen | 30:31 | der schmächtige Star, der Ziegenbock, der König, der sein Kriegervolk befehligt. | |
Prov | GerGruen | 30:32 | Benahmst du dich im Übermute töricht, oder hast du so etwas geplant, die Hand auf deinen Mund! | |
Chapter 31
Prov | GerGruen | 31:2 | "Was soll ich dir, mein Sohn, was Lemuel, mein Erstgeborener, dir sagen? Nicht doch, du meines Leibes Sohn, nicht doch du Sohn, den durch Gelübde ich erworben! | |
Prov | GerGruen | 31:4 | Nicht ziemt den Königen, o Lemuel, nicht ziemt den Königen der Weingenuß, so wenig, wie den Fürsten der des Bieres, | |
Prov | GerGruen | 31:7 | Er soll nur trinken und des Jammers so vergessen und seines Leids nicht mehr gedenken! | |
Prov | GerGruen | 31:8 | Tu deinen Mund für Stumme auf und für die Sache derer, die Vertretung nötig haben! | |
Prov | GerGruen | 31:9 | Tu deinen Mund auf als gerechter Herrscher, als Anwalt des Bedrängten und des Armen!" | |
Prov | GerGruen | 31:16 | Gern hätte sie ein Feld; sie kauft es vom Ersparten sich und eines Weinbergs Pflanzung. | |
Prov | GerGruen | 31:18 | Jetzt sieht sie, wie voran geht alles, und ihre Lampe bleibt des Nachts nicht ausgelöscht. | |
Prov | GerGruen | 31:19 | Kommt sie alsdann zum Stoff für's Spinnen, so fassen ihre Hände fest die Spindel. | |
Prov | GerGruen | 31:21 | Mit Winterschnee nimmt für ihr Hausgesinde sie es auf; in doppelte Gewandung hüllet sie die Ihren. | |
Prov | GerGruen | 31:23 | Obenan steht in den Schulen ihr Gemahl, wenn mit den Ältesten des Landes er zusaminensitzt. | |
Prov | GerGruen | 31:24 | Phöniziens Händlern gibt sie Gürtel; ein feines Unterkleid hat sie gefertigt und verkauft es. | |
Prov | GerGruen | 31:26 | Sie spricht, und lautere Wahrheit ist's, und was sie redet, ist nur liebevolle Lehre. | |
Prov | GerGruen | 31:27 | Tatkräftig überwacht sie ihres Hauses Ordnung, und Brot der Faulheit läßt sie nicht genießen. | |
Prov | GerGruen | 31:30 | Wie schwinden Anmut hin und Schönheit! Ein Weib, das Furcht hat vor dem Herrn, das soll man rühmen! | |