JEREMIAH
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Chapter 1
Jere | GerGruen | 1:1 | Aussprüche des Chelkiassohnes Jeremias, eines Mitgliedes der Priesterschaft, die zu Anatot im Lande Benjamin saß, | |
Jere | GerGruen | 1:2 | an den das Wort des Herrn erging in den Tagen des Amonsohnes Josias, des Judakönigs, in seinem dreizehnten Regierungsjahre. | |
Jere | GerGruen | 1:3 | Dies geschah auch in den Tagen des Josiassohnes Jojakim, des Judakönigs, bis zum Schluß des elften Jahres des Josiassohnes Sedekias, des Judakönigs, bis zur Wegführung aus Jerusalem im fünften Monat. | |
Jere | GerGruen | 1:5 | "Bevor ich dich im Mutterleib gebildet, habe ich dich schon gekannt; bevor du deinen Mutterschoß verlassen, habe ich dich schon geweiht und zum Propheten über Heiden dich bestellt." - | |
Jere | GerGruen | 1:7 | Da sprach der Herr zu mir: "Sprich nicht: 'Ich bin zu jung!' Wohin ich dich auch sende, wirst du gehen. Was ich dir anbefehle, wirst du künden. | |
Jere | GerGruen | 1:8 | Hab keine Furcht davor! Ich bin mit dir, um dich zu schützen." - Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 1:9 | Dann reckte seine Hand der Herr, berührte meinen Mund. Dann sprach der Herr zu mir: "Ich lege meine Worte in deinen Mund. | |
Jere | GerGruen | 1:10 | Ich geb dir heute Vollmacht über Heidenvölker und Königshäuser zum Ausreißen, zum Einreißen und zum Verheeren, zum Verderben, zum Bauen und zum Pflanzen." | |
Jere | GerGruen | 1:11 | Darauf erging das Wort des Herrn an mich: "Was siehst du, Jeremias?" Ich sprach: "Ich sehe eines Wachbaums Zweig. | |
Jere | GerGruen | 1:12 | Da sprach der Herr zu mir: "Ganz recht! Ich wache über meinem Wort, es zu erfüllen." | |
Jere | GerGruen | 1:13 | Zum zweitenmal erging das Wort des Herrn an mich: "Was siehst du da?" Ich sprach: "Ich sehe einen Kessel überkochen, und seine Öffnung schaut von Norden her." | |
Jere | GerGruen | 1:14 | Da sprach der Herr zu mir: "Im Norden wird gebraut das Unheil über alle, die im Lande wohnen. | |
Jere | GerGruen | 1:15 | Ja, sieh! Ich bin's, der alle Horden jener Reiche dort im Norden aufruft", ein Spruch des Herrn, "auf daß sie kommen, und jeder seinen Sitz hinstelle vor die Tore von Jerusalem und alle seine Mauern rings umher und wider alle Städte Judas. | |
Jere | GerGruen | 1:16 | Ich ziehe sie zur Rechenschaft für alle ihre Bosheit, daß sie mich verließen und andern Göttern opferten, anbetend ihrer Hände Machwerk. | |
Jere | GerGruen | 1:17 | Du aber gürte deine Lenden! Tritt hin und sprich zu ihnen, was immer ich dich heiße! Erschrick vor ihnen nicht, damit ich dich nicht öffentlich erschrecke! | |
Jere | GerGruen | 1:18 | Ich selbst mach heute dich zur festen Burg, zum Eisenturm, zur ehernen Mauer gegen alle hierzulande, die Könige von Juda, seine Fürsten und seine Priester und des Landes Volk. | |
Chapter 2
Jere | GerGruen | 2:2 | "Auf! Künde laut Jerusalem: So spricht der Herr: 'Ich denke, dir zulieb, an deiner Jugend Minne, an deiner Brautzeit Liebe, wie du mir in die Wüste folgtest, in saatenloses Land.' | |
Jere | GerGruen | 2:3 | Ein heilig Gut ist Israel dem Herrn, sein Erstlingsteil. Die davon essen, müssen's büßen." Ein Spruch des Herrn: "Das Unheil trifft sie." | |
Jere | GerGruen | 2:4 | Vernehmt das Wort des Herrn, ihr von dem Jakobshaus, all ihr Geschlechter des Hauses Israel! | |
Jere | GerGruen | 2:5 | So spricht der Herr: "Was fanden eure Väter an mir Übles, daß sie von mir sich trennten, dem Nichts nachliefen und selber nichtig wurden | |
Jere | GerGruen | 2:6 | und nimmer fragten: 'Wo ist der Herr, der aus Ägypterland uns weggeführt, der uns den Weg gewiesen durch die Wüste, durch Steppen und durch Schluchten, durch dürres, düsteres Land, ein Land, nicht zu betreten, in dem kein menschlich Wesen wohnt?' | |
Jere | GerGruen | 2:7 | Ich brachte euch in Fruchtgefilde, daß seine Frucht und seine Güter ihr genösset. Ihr zoget auch hinein. Da machtet unrein ihr mein Land, mein Eigentum zum Greuel. | |
Jere | GerGruen | 2:8 | Die Priester fragten nicht: 'Wo ist der Herr?' Und des Gesetzes Wächter kümmerten sich nicht um mich. Die Hirten wurden von mir abtrünnig, und die Propheten waren vom Baal begeistert und liefen denen nach, die doch nichts halfen. | |
Jere | GerGruen | 2:9 | Drum muß ich mit euch selber hadern", ein Spruch des Herrn, "und selbst mit euren Kindern noch. | |
Jere | GerGruen | 2:10 | Geht hin zu der Kittiter Küsten! Seht nach! Zieht hin nach Kedar! Gebt acht! Seht zu, ob so etwas schon vorgekommen! | |
Jere | GerGruen | 2:11 | Hat je ein Heidenvolk Gottheiten umgetauscht? Und dabei sind das keine Götter. Mein Volk jedoch hat seine Herrlichkeit vertauscht mit etwas, was nichts nützen kann. | |
Jere | GerGruen | 2:13 | "Denn zwiefach Böses hat mein Volk getan: Mich haben sie verlassen, mich, den Quell lebendigen Wassers, und Brunnen sich gegraben, geborstene Brunnen, die kein Wasser halten. | |
Jere | GerGruen | 2:15 | Ihm brüllen Löwen zu; sie lassen ihre Stimme schallen und machen sein Gebiet zur Wüste. Vernichtet seine Städte, ganz entvölkert! | |
Jere | GerGruen | 2:17 | Der Grund dafür, daß dir dies zugefügt, ist's nicht, daß du Gott, deinen Herrn, verlassen? Er wollte auf dem Wege dich zur rechten Zeit geleiten. | |
Jere | GerGruen | 2:18 | Was hast du von dem Wege nach Ägypten, du des Niles Wasser trinkst? Was hast du von Assyriens Weg, wenn du des Stromes Wasser trinkst? - | |
Jere | GerGruen | 2:19 | Dein Unglück möge dich belehren und deinen Abfall dir zu Herzen führen! So wisse und erfahre, wie arg es ist, wie bitter, deinen Gott, den Herrn, im Stich zu lassen! - Wenn keine Furcht vor mir mehr bei dir ist!" Ein Spruch des Herrn, des Herrn der Heerscharen. | |
Jere | GerGruen | 2:20 | "Seit langem hast du ja dein Joch zerbrochen, zerrissen deine Fesseln und gesagt: 'Ich diene Dir nicht mehr.' Auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum liegst buhlerisch du hingestreckt. | |
Jere | GerGruen | 2:21 | Ich pflanzte dich als Edelrebe ein, ein völlig echt Gewächs. Wie hast du dich mir umgewandelt in eines Wildlings Nebentriebe? | |
Jere | GerGruen | 2:22 | Ja, wenn du dich mit Laugensalz auch wüschest, viel Seife dran verschwendetest, so bliebe deine Sünde doch für mich ein Blutfleck." Ein Spruch des Herrn, des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 2:23 | "Wie kannst du sagen: 'Besudelt habe ich mich nicht, ich bin den Baalen nicht nachgelaufen?' Besieh dir deinen Weg ins Tal hinab! Bedenke, was du dort getan, du ganz erregte Stute, überbrünstig! - | |
Jere | GerGruen | 2:24 | Die wilde Eselin, gewöhnt an Wüsten, erschnappt sie Witterung in ihrer Brunst, wer kann ihre Begierde dämpfen? Wer sie sucht, der braucht nicht müde sich zu laufen; er find sie in ihrem Monat. | |
Jere | GerGruen | 2:25 | Lauf dir doch nicht die Sohlen ab! Erspare deiner Kehle das Verdursten! Du aber sagst: 'Vergebens! Nein! Die Fremden liebe ich einmal und laufe ihnen nach.' | |
Jere | GerGruen | 2:26 | Wie ein ertappter Dieb in Schmach gerät, so kommen sie vom Hause Israel in Schmach, sie selbst mit ihren Königen und Fürsten und ihren Priestern und Propheten, | |
Jere | GerGruen | 2:27 | sie, die zum Holze sagen: 'Du bist mein Vater', und zu dem Steine: 'Unsere Mutter.' Den Rücken kehren sie mir zu, nicht das Gesicht, und sagen doch zur Zeit der Not: 'Auf! Rette uns!' | |
Jere | GerGruen | 2:28 | Wo bleiben deine Götter, die du dir selbst gemacht? Sie sollen aufstehn! Ob sie dir wohl in deiner Notzeit helfen? So viele Städte, so viele Götter hast du, Juda. | |
Jere | GerGruen | 2:29 | Warum nur hadert ihr mit mir? Ihr allesamt seid von mir abgefallen." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 2:30 | "Vergeblich schlug ich eure Söhne. Ihr nahmet keine Zucht mehr an, hat euer Schwert doch meine Seher aufgefressen, dem wilden Löwen gleich. | |
Jere | GerGruen | 2:31 | Die Brut, die ihr schon seid! Erwägt das Wort des Herrn: Bin ich denn eine Wüstenei für Israel, ein durstig Land? Warum nur spricht mein Volk: 'Wir laufen fort; wir kommen nicht mehr zu Dir'? | |
Jere | GerGruen | 2:32 | Vergißt die Jungfrau ihres Schmuckes und ihrer Bänder eine Braut? Und doch hat mich mein Volk vergessen schon seit zahllosen Tagen. | |
Jere | GerGruen | 2:33 | Wie fein verstehst du's anzustellen, dir eine Liebschaft zu erwerben! Fürwahr, du kannst die schlimmsten Weiber deine Künste lehren. | |
Jere | GerGruen | 2:34 | An deinen Kleidersäumen finden sich Blutspuren armer, unschuldiger Leute. Nicht bei der Reinigung bekamst du sie, vielmehr durch alle diese. | |
Jere | GerGruen | 2:35 | Du aber sprichst: 'Ich bin jetzt schuldlos, hat sich sein Zorn doch von mir weggewandt.' Ich aber gehe ins Gericht mit dir, weil du gesagt: 'Ich habe nicht gesündigt.' | |
Jere | GerGruen | 2:36 | Wie gehst du doch daran, den Weg zu wechseln! Doch von Ägypten wirst du so enttäuscht, wie du von Assur warst enttäuscht. | |
Chapter 3
Jere | GerGruen | 3:1 | "Gesetzt den Fall: Ein Mann entläßt sein Weib, und diese geht von ihm, wird eines andern Mannes - wird jener wohl sich wieder zu ihr kehren? Ist nicht dies Weib entweiht? Du aber hast mit vielen Buhlen schon gebuhlt und willst dich wieder zu mir wenden?" Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 3:2 | "Erhebe zu den Hügeln deine Augen; sieh! Wo hast du dich nicht schänden lassen? Du saßest an den Wegen für sie da, gleich einem Araber der Wüste. Und du entheiligtest das Land durch deine Buhlerei und deine Bosheit. | |
Jere | GerGruen | 3:3 | Und wurden Regengüsse vorenthalten, und fiel kein später Regen mehr - du hattest dennoch eine unverschämte Stirn; du wolltest dich nicht schämen. | |
Jere | GerGruen | 3:4 | Nicht wahr, jetzt rufst du mir: 'Ach, Du mein Vater, meiner Jugend Freund bist Du! | |
Jere | GerGruen | 3:5 | Wird der denn immerwährend grollen und ewig nachtragen?' So sprachst du und du tatest dabei Schlechtes; du brachtest beides fertig." | |
Jere | GerGruen | 3:6 | Einst sprach der Herr zu mir zur Zeit des Königs Josias. "Hast du gesehen, was die Abgekehrte, Israel, getan? Sie ging auf jeden hohen Berg, zu jedem grünen Baum und buhlte dort. | |
Jere | GerGruen | 3:7 | Ich dachte: Wenn sie alles das verübt, dann kehrt sie um zu mir. Sie aber tat es nicht. Das sah die ungetreue Schwester Juda. | |
Jere | GerGruen | 3:8 | Sie hatte zwar gesehn, wie ich die Abgekehrte, Israel, verstieß und ihr den Scheidebrief gegeben, weil sie die Ehe brach. Doch ihre ungetreue Schwester Juda hat sich nicht gescheut; sie ging und buhlte ebenso. | |
Jere | GerGruen | 3:9 | Und ihre Unzucht war ganz unaussprechlich, und sie entheiligte das Land und buhlte mit dem Stein und mit dem Baum. | |
Jere | GerGruen | 3:10 | Trotz alldem kehrte ihre ungetreue Schwester Juda in Heuchelei zu mir zurück und nicht von ganzem Herzen." - Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 3:11 | Nun spricht der Herr zu mir: "Unschuldig ist ja Israel, die Abgekehrte, verglichen mit der Ungetreuen, Juda. | |
Jere | GerGruen | 3:12 | Auf! Ruf nach Norden diese Worte hin und sprich: 'Kehr um, du Abgefallene, Israel!' Ein Spruch des Herrn. 'Ich will auf euch nicht finster blicken, bin ich doch gütig.' Ein Spruch des Herrn. 'Ich grolle nicht auf ewig. | |
Jere | GerGruen | 3:13 | Erkenne doch nur deine Schuld, daß du vom Herren, deinem Gott, bist abgefallen, daß du mit deiner Liebe gegen Fremde freigebig gewesen unter jedem grünen Baum! Auf meine Stimme aber habt ihr nicht gehört.'" Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 3:14 | "So kehrt zurück, ihr abgefall'nen Söhne!" Ein Spruch des Herrn. "Denn ich, ja ich bin euer Herr. Ich nehme euch, aus einer Stadt je einen, je zwei aus einem Hause, und bringe euch nach Sion hin. | |
Jere | GerGruen | 3:15 | Nach meinem Herzen gebe ich euch Hirten, die euch mit Einsicht und mit Klugheit weiden. | |
Jere | GerGruen | 3:16 | Und habt ihr euch durch Fruchtbarkeit vermehrt im Land zu jenen Zeiten", ein Spruch des Herrn, "dann spricht man nicht mehr von des Herren Bundeslade. An sie denkt niemand mehr; kein Mensch erinnert sich an sie, vermißt sie nicht und fertigt niemals wieder eine an. | |
Jere | GerGruen | 3:17 | In jener Zeit nennt man Jerusalem den Thron des Herrn, und dorthin kommen alle Heidenvölker in Scharen zu des Herren Namen nach Jerusalem. Sie folgen nimmermehr dem Trotze ihres argen Herzens. | |
Jere | GerGruen | 3:18 | In jenen Tagen einen die vom Judahause sich mit dem Hause Israel und kommen miteinander aus dem Land des Nordens in das Land, das ich zum Eigentum an eure Väter gab. | |
Jere | GerGruen | 3:19 | Ich dachte, wie ich dich als ein Kind behandelte und dir ein lieblich Land verlieh, den herrlichsten Besitz der Heiden. Ich dachte: 'Mein Vater' wirst du zu mir sagen und wirst mich nicht verlassen. | |
Jere | GerGruen | 3:20 | Doch wie ein Weib dem Mann die Treue brechen kann, so habt auch ihr, vom Hause Israel, die Treue mir gebrochen." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 3:21 | Horch! Von den Hügeln hernieder kann man bei den Söhnen Israels sie weinen hören, klagen, daß krumme Pfade sie gewandelt, und daß des Herren, ihres Gottes, sie vergessen haben. | |
Jere | GerGruen | 3:22 | "Kehrt um, ihr abgefallenen Söhne! Ich will die Strafe eures Abfalls euch erlassen." - "Da sind wir, sind zu Dir gekommen; denn Du, der Herr, bist unser Gott. | |
Jere | GerGruen | 3:23 | Vergebens ist von Hügeln, von Bergen Segen zu erwarten. Nur bei dem Herren, unserm Gott, ist Heil für Israel. | |
Jere | GerGruen | 3:24 | Gefressen hat die Schande das Vermögen unsrer Väter von unsrer Jugend an; wie ihre Schafe, ihre Rinder, so ihre Söhne, ihre Töchter. | |
Chapter 4
Jere | GerGruen | 4:1 | "Ja, wenn du umkehrst, Israel", ein Spruch des Herrn, "zu mir umkehrst, entfernst du meinetwegen deine Scheusale, ganz ohne Zaudern, | |
Jere | GerGruen | 4:2 | und wenn du schwörst den Schwur 'Beim Herrn!' aufrichtig, schlicht und rückhaltlos, dann segnen sich mit ihm die Heiden, sich seiner rühmend." | |
Jere | GerGruen | 4:3 | Nun also spricht der Herr zu Judas Männern und zu denen aus Jerusalem: "Brecht euch ein Neuland um und sät nicht unter Dornen! | |
Jere | GerGruen | 4:4 | Beschneidet euch dem Herrn zulieb! Weg mit der Vorhaut eures Herzens, ihr Männer Judas, ihr Bewohner von Jerusalem! - Sonst fährt mein Grimm wie Feuer aus und brennt, und niemand löscht, ob eurer Taten Schlechtigkeit!" | |
Jere | GerGruen | 4:5 | Verkündet es in Juda, und in Jerusalem ruft aus und redet, und bei Trompetenschall verkündigt es im Land und ruft aus vollem Hals und sprecht: "Zuhauf! Wir müssen in die festen Städte ziehen." | |
Jere | GerGruen | 4:6 | "Die Flagge schwinget gegen Sion hin! Fort! Bleibt nicht stehen! Denn Unheil bringe ich von Norden her, gewaltigen Niederbruch. | |
Jere | GerGruen | 4:7 | Aus seinem Dickicht steigt der Löwe, der Völkerwürger. Nun bricht er auf, läßt seine Stätte hinter sich. Dein Land macht er zur Wüstenei und deine Städte wüst und menschenleer. | |
Jere | GerGruen | 4:8 | Legt deshalb Trauerkleider an! So klaget! Heult: 'Daß sich des Herren Zornesglut von uns nicht wendet!' - | |
Jere | GerGruen | 4:9 | An jenem Tage aber", ein Spruch des Herrn, "entsinkt das Herz dem König und den Fürsten. Die Priester sind verstört, entsetzt die Seher!" | |
Jere | GerGruen | 4:10 | Ein Klagelied: "Ach Herr, o Herr! Gar gründlich hast Du dieses Volk getäuscht, mitsamt Jerusalem. Du sprachst: 'Der Friede wird euch sein!' Nun geht das Schwert an ihre Kehle." | |
Jere | GerGruen | 4:11 | "Zu jener Zeit wird für dies Volk und für Jerusalem, zur Tochter meines Volkes hin bestellt ein Sturmwind, der die Wüstenhöhen sengt, zum Worfeln nicht geeignet noch zum Säubern. | |
Jere | GerGruen | 4:12 | Ein Wind, zu scharf dafür, erscheint auf mein Geheiß. Ich spreche jetzt das Urteil aber sie. | |
Jere | GerGruen | 4:13 | Wie Meergewölk zieht es heran. Gleichwie ein Sturmgebrause sind seine Wagen, und seine Rosse schneller als der Aar: 'Ach wehe uns! Wir sind verloren.'" | |
Jere | GerGruen | 4:14 | So wasche rein dein Herz von Missetat, Jerusalem, daß Heil dir werde! Wie lange haust in deiner Brust dein heillos Gieren? | |
Jere | GerGruen | 4:16 | "Heidnische Völker bietet auf und ruft sie gen Jerusalem zusammen! Aus fernem Lande kommen Krieger; ihr Kriegsgeschrei gilt Judas Städten. | |
Jere | GerGruen | 4:17 | Wie Feldhüter umlagern sie es ganz. Es war ja widerspenstig gegen mich." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 4:18 | Dein Wandel, deine Taten, die tragen dir dies ein. Das kommt von deiner Schlechtigkeit, daß es so bitter hart ans Herz dir greift. | |
Jere | GerGruen | 4:19 | Mein Inneres, mein Inneres! Ich muß mich krümmen. Ach, meines Herzens Kammern! Mein Herz! Es pocht; ich kann's nicht stillen. - Ich höre schon des Lärmhorns Schall - des Krieges Lärmgetümmel. | |
Jere | GerGruen | 4:20 | Verheerung auf Verheerung wird gemeldet. Verloren ist das ganze Land, im Nu vernichtet mein Gezelt, im Augenblicke meine Hütte! | |
Jere | GerGruen | 4:22 | "Ach, töricht ist mein Volk; sie wollen mich nicht kennen. Einfältige Kinder sind's, so unvernünftig, nur klug, um Schlechtes zu verüben. Dagegen schlicht zu handeln, das verstehn sie nicht." | |
Jere | GerGruen | 4:23 | Ich schaue auf die Erde hin; nur Irr- und Wirrsal. Empor zum Himmel blicke ich: Fort Ist sein Licht. | |
Jere | GerGruen | 4:25 | Ich schaue hin: Da gibt es keine Menschen mehr, und alle Himmelsvögel sind davon. | |
Jere | GerGruen | 4:26 | Ich schaue hin: das Fruchtgefilde eine Wüste; verheert all seine Städte vor dem Herrn, vor seiner Zornesglut. | |
Jere | GerGruen | 4:27 | Denn also spricht der Herr: "Das ganze Land soll eine Wüste werden; nur ganz vernichten will ich's nicht. | |
Jere | GerGruen | 4:28 | Darüber trauere das Land! Der Himmel droben schwärze sich! Drum rede ich von meinem Plan und lasse ihn mich nicht gereuen; ich gehe nimmer davon ab." - | |
Jere | GerGruen | 4:29 | Doch vor dem Rufe "Reiter! Schützen!" sind alle Städte auf der Flucht. Die schlüpfen in Gebüsche, und die erklettern Felsen; die Städte alle sind verlassen, und niemand siedelt mehr darin. - | |
Jere | GerGruen | 4:30 | Du Elende, was willst du tun? Ob du dich auch in Scharlach kleidest, ob du dich schmückst mit goldnem Schmuck, ob du mit Bleiglanz deine Augen schminkst, du machst umsonst dich schön. Die Buhlen haben dich jetzt satt; nach deinem Leben trachten sie. - | |
Chapter 5
Jere | GerGruen | 5:1 | Durchstreift die Gassen von Jerusalem und seht euch um! Erkundet! Sucht auf ihren Plätzen, ob ihr nur einen findet, einen, der gerecht verfährt und sich der Redlichkeit befleißt! Dann will ich ihm verzeihen. | |
Jere | GerGruen | 5:3 | Herr, sind nicht Deine Augen auf Ehrlichkeit gerichtet? Du schlugest sie; sie aber bebten nicht. Du warst versöhnlich gegen sie; sie mochten keine Zucht annehmen. Sie machten härter als Gestein ihr Angesicht; sie weigerten sich umzukehren. | |
Jere | GerGruen | 5:4 | Ich dachte zwar: So ist wohl nur der Pöbel, der töricht sich gebärdet. Er kennt ja nicht des Herren Weg, die Satzung seines Gottes. | |
Jere | GerGruen | 5:5 | Ich will mich an die Großen wenden und mit ihnen sprechen; die kennen doch des Herren Weg, die Satzung ihres Gottes. - Erst recht zerbrachen die das Joch und rissen Fesseln durch. | |
Jere | GerGruen | 5:6 | Dafür schlägt sie der Löwe aus dem Wald und würgen sie die Steppenwölfe. An ihren Städten lauern Pardel. Wer sie verläßt, der wird zerrissen. Denn ohne Zahl sind ihre Missetaten und zahlreich ihre Sünden. | |
Jere | GerGruen | 5:7 | "Weswegen soll ich dir verzeihen? Mich haben deine Söhne aufgegeben; bei Aftergöttern schwören sie. Ich habe feierlich mit ihnen mich verbunden, und dennoch brechen sie die Ehe und sind im Hurenhaus zu Gast. | |
Jere | GerGruen | 5:8 | Sie gleichen hitzigen, genährten Hengsten; ein jeder wiehert nach des andern Weib. | |
Jere | GerGruen | 5:9 | Dafür soll ich sie nicht bestrafen?" Ein Spruch des Herrn. "An einem Volk wie diesem soll ich keine Rache nehmen? | |
Jere | GerGruen | 5:10 | Auf! Zerstöret ihre Rebenhänge! Tilgt sie! Doch ganz sollt ihr sie nicht vernichten! Haut ihre Ranken ab! Denn sie gehören nicht dem Herrn. | |
Jere | GerGruen | 5:11 | Verraten haben sie mich ja, das Haus von Israel und Judas Haus." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 5:12 | Den Herrn verleugnen sie und sagen: "Es ist nichts mit ihm. Uns trifft kein Unglück. Wir spüren weder Schwert, noch Hunger. | |
Jere | GerGruen | 5:14 | Deswegen spricht der Herr, der Gott der Heerscharen: "Dieweil ihr solche Reden führt, bin ich's, der meine Worte nun zu Feuer macht in deinem Munde und dieses Volk zu Holz, daß jenes sie verzehre. | |
Jere | GerGruen | 5:15 | Ich bringe über euch ein Volk aus fernem Land, Haus Israel!" Ein Spruch des Herrn. "Ein unverwüstlich Volk, ein uralt Volk, ein Volk, von dessen Sprache du nichts weißt, von dem du nicht verstehst, was es dir sagt. | |
Jere | GerGruen | 5:17 | Und wie dein Brot verzehrt es deine Ernte, verzehrt dir Söhne samt den Töchtern,verzehrt dir Schafe samt den Rindern, verzehrt dir Weinstock samt dem Feigenbaum, zerstört dir feste Städte mit dem Schwerte, und doch verläßt du dich auf diese. | |
Jere | GerGruen | 5:18 | Doch auch in jenen Tagen", ein Spruch des Herrn, "Will ich nicht gänzlich euch vernichten. - | |
Jere | GerGruen | 5:19 | Und fraget ihr: 'Wofür tut uns der Herr und unser Gott dies alles?', so sprich zu ihnen: 'So wie ihr mich verlaßt und fremden Göttern dient in eurem Lande, so sollt ihr auch der Fremden Sklaven sein in einem Land, das nicht das eure ist!'" | |
Jere | GerGruen | 5:21 | "Vernimm dies, Volk, so töricht, unverständig, das Augen hat und doch nicht sieht, und Ohren und nicht hört! | |
Jere | GerGruen | 5:22 | Mich wollt ihr nimmer fürchten?" Ein Spruch des Herrn. "Ihr wollt vor mir nicht zittern? Der ich dem Meer den Sand als Grenze setze, die es nach ewigem Gesetz nicht überschreitet. Sie branden zwar, doch sie vermögen nichts, und brausen seine Wogen noch so sehr, sie überschreiten's nicht. | |
Jere | GerGruen | 5:23 | Doch dieses Volk besitzt ein widerspenstig, arges Herz; sie fallen ab und gehen fort. | |
Jere | GerGruen | 5:24 | Sie sprechen nicht in ihrem Herzen: 'Laßt vor dem Herren, unserm Gott, uns fürchten, der Regen gibt zu seiner Zeit, Herbstregen, Lenzesschauer; der uns der Erntefrüchte Fülle sichert!' | |
Jere | GerGruen | 5:25 | Doch Störung brachten eure Sünden, und eure Frevel beraubten dieser Wohltat euch. | |
Jere | GerGruen | 5:26 | Ja, Frevler finden sich in meinem Volk, die, Fallen stellend, Menschen fangen, so wie man Vogelstellerstangen stellt. | |
Jere | GerGruen | 5:27 | Gleich einem Korbe voller Vögel, sind ihre Häuser voll von ungerechtem Gut. Sie werden davon groß und reich. | |
Jere | GerGruen | 5:28 | Sie werden fett und feist und übertreffen selbst darin die wüsten Dinger. Sie mögen keine Sache richten und nicht der Waisen Handel schlichten, den Armen nicht zu ihrem Recht verhelfen. | |
Jere | GerGruen | 5:29 | Und solches sollt ich nicht bestrafen?" Ein Spruch des Herrn. "Soll ich an solcher Art von Volk nicht Rache nehmen?" | |
Chapter 6
Jere | GerGruen | 6:1 | Ihr Söhne Benjamins! Flieht aus Jerusalem! Stoßt in das Lärmholz zu Tekoa! Und schwingt die Flagge auf Betkerem! Denn Unheil lugt von Norden her, ein schwerer Schlag. | |
Jere | GerGruen | 6:3 | Mitsamt den Herden kommen Hirten über sie; sie schlagen ihre Zelte ringsum auf; sie weiden, jeder seine Schar. | |
Jere | GerGruen | 6:4 | Zum Kampfe gegen sie! "Vorwärts! Wir stürmen noch zur Mittagszeit. Weh uns! Schon neigt sich dieser Tag. Die abendlichen Schatten strecken sich. | |
Jere | GerGruen | 6:6 | Denn also spricht der Herr der Heerscharen: "Haut Bäume um und schüttet einen Wall auf gen Jerusalem! Das ist die Stadt, in der erpreßtes Gut wird allenthalben aufbewahrt. | |
Jere | GerGruen | 6:7 | Wie seine Wasser frisch der Brunnen hält, genauso hält sich ihre Bosheit frisch. 'Gewalt und Raub!' hört man in ihr; vor meinem Antlitz sind stets Qual und Schlag. | |
Jere | GerGruen | 6:8 | Ach, bessere dich, Jerusalem! Sonst reißt sich meine Seele von dir los; ich mache dich zur Wüste, zum unbewohnten Land." | |
Jere | GerGruen | 6:9 | So spricht der Herr der Heerscharen: "Man halte gründlich Nachlese wie an dem Weinstock, so am Reste Israels! Streck deine Hand aus wie ein Winzer nach den Reben! | |
Jere | GerGruen | 6:10 | Zu wem soll ich noch reden und wen beschwörend mahnen, daß sie hören? Fürwahr, ihr Ohr ist unbeschnitten; sie können nichts vernehmen. Das Wort des Herrn wird ihnen zum Gespött; sie haben kein Gefallen dran. | |
Jere | GerGruen | 6:11 | Nun bin ich voll vom Grimm des Herrn, des Anmichhaltens müde; ich gieß ihn auf den Straßen über Kinder aus und auf den frohen Kreis der Jugend. Sie werden kriegsgefangen, Mann und Weib, der Greis samt dem im besten Alter. | |
Jere | GerGruen | 6:12 | An andre kommen ihre Häuser, Felder, Weiber insgesamt, wenn gegen die Bewohner dieses Landes ich meine Hand ausstrecke." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 6:13 | "Denn Groß und Klein bei ihnen, alle wollen Geld. Und die Propheten und die Priester schaffen Trug. | |
Jere | GerGruen | 6:14 | Sie möchten meines Volkes Schaden schnellstens heilen. Nur Heil auf Heil verheißen sie, und doch ist nirgends Heil. | |
Jere | GerGruen | 6:15 | Scham über sie, daß sie so Greuliches verübt! Für sie jedoch gibt's kein Erröten mehr; das Schämen haben sie verlernt. Drum werden sie bei den Erschlagnen liegen. Wenn ich sie strafe, kommen sie zu Fall." So spricht der Herr. | |
Jere | GerGruen | 6:16 | So spricht der Herr: "Verweilet bei den Wegen, seht doch nach! Fragt früheren Pfaden nach: 'Wo ist der Weg zum Guten?' Und geht ihr den, dann findet ihr für eure Seele Ruhe. Sie aber sagen: 'Nein! Den gehn wir nicht.' | |
Jere | GerGruen | 6:17 | Ich stelle für euch Wächter auf. 'Auf der Trompete Schall gebt acht!' Doch sie erwidern: 'Nein! Wir geben nimmer acht.' | |
Jere | GerGruen | 6:19 | Horch auf, du Land! Ich bringe Unheil über dieses Volk, die Früchte ihres Planens. Auf meine Worte mögen sie nicht hören, und mein Gesetz verwerfen sie. | |
Jere | GerGruen | 6:20 | Wozu mir da der Weihrauchduft aus Saba und Würzrohr aus dem fernen Land? Nicht wohlgefällig sind mir eure Brandopfer; und eure Schlachtopfer sind mir nicht angenehm." | |
Jere | GerGruen | 6:21 | Darum spricht so der Herr: "Ich gebe diesem Volk zum Sturz den Anstoß. Die Väter und die Söhne stoßen sich daran, ein Nachbar nach dem andern geht zugrunde." | |
Jere | GerGruen | 6:22 | So spricht der Herr: "Schon kommt ein Volk vom Nordland her; ein großes Heidenvolk erhebt sich von der Erde Enden. | |
Jere | GerGruen | 6:23 | Den Bogen und den Wurfspieß führen sie, und hart sind sie, erbarmungslos; ihr Lärmen gleicht den Meer, dem tosenden, wenn sie auf Rossen jagen. Gerüstet Mann für Mann zum Kampf, so geht es wider dich, du Tochter Sions." | |
Jere | GerGruen | 6:24 | "Wir hören, wie sie kommen; erschlafft sind unsere Hände. Uns packen Angst und Zittern wie bei einer Kreißenden." - | |
Jere | GerGruen | 6:25 | Geh nicht ins Freie! Nicht auf die Straße! Des Feindes Schwert ist da. Entsetzen ringsumher! | |
Jere | GerGruen | 6:26 | Du, meines Volkes Tochter! Umgürte dich mit einem Bußgewand! In Asche wälze dich! Und traure wie um einen Liebling, und klage bitterlich. "Im Nu kommt der Verwüster über uns!" | |
Jere | GerGruen | 6:27 | "Zum unerschrocknen Scheidemeister bestelle ich dich für mein Volk, auf daß du seinen Wandel untersuchend prüfest." | |
Jere | GerGruen | 6:28 | Sie alle sind Empörer und verleumdungssüchtig, sind Kupfer bloß und Eisen, grundverdorben allesamt. | |
Jere | GerGruen | 6:29 | Der Blasbalg ist versengt vom Feuer; das Blei ist unversehrt. Vergeblich schmolz man es; die Schlacken gehn nicht ab. | |
Chapter 7
Jere | GerGruen | 7:2 | "Betritt das Tor am Haus des Herrn! Und künde dort dies Wort und sprich: Vernehmt das Wort des Herrn, Judäer all, die ihr durch diese Tore kommt zur Anbetung des Herrn! | |
Jere | GerGruen | 7:3 | So spricht der Heeresscharen Herr, der Schutzgott Israels: 'Verbessert euer Wesen, euren Wandel, dann lasse ich euch hier an dieser Stätte wohnen. | |
Jere | GerGruen | 7:4 | Dem Lügenworte trauet nicht! 'Des Herren Heiligtum! Des Herren Heiligtum! Des Herren Heiligtum ist das!' | |
Jere | GerGruen | 7:5 | Ja, bessert ihr Wandel und Handel, und bringet ernstlich ihr das Recht zur Geltung beim Streit des einen mit dem andern, | |
Jere | GerGruen | 7:6 | bedrückt ihr keine Fremden, Waisen, Witwen, vergießt ihr kein unschuldig Blut an dieser Stätte, und laufet ihr nicht andern Göttern nach zu eurem Schaden, | |
Jere | GerGruen | 7:7 | dann bleibe ich bei euch an dieser Stätte allezeit, im Land, das euren Vätern ich von alters her verliehen. | |
Jere | GerGruen | 7:9 | Wie? Stehlen, morden, ehebrechen, falsch schwören und dem Baal räuchern und anderen Göttern folgen, die ihr gar nicht kennt! | |
Jere | GerGruen | 7:10 | Dann kommt ihr, tretet vor mich hin in diesem Haus, das meinen Namen trägt, und sprecht: "Wir sind geborgen." Und bald tut ihr all diese Greuel wieder. | |
Jere | GerGruen | 7:11 | Ist denn dies Haus, das meinen Namen trägt, in euren Augen eine Räuberhöhle? Doch ich, fürwahr, ich habe es bemerkt.'" Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 7:12 | "Geht nur nach Silo hin, zu meiner Stätte, wo ich im Anfang meinen Namen wohnen ließ! Und seht dort, was ich wegen der Verruchtheit meines Volkes Israel ihr angetan. | |
Jere | GerGruen | 7:13 | Weil ihr nun ganz das gleiche tut", ein Spruch des Herrn, "weil früh und spät ich zu euch rede, ihr aber mich nicht hört, weil ich euch anrufe, ihr aber keine Antwort gebt, | |
Jere | GerGruen | 7:14 | so tue ich an diesem Haus, das meinen Namen trägt, auf das ihr euch verlaßt, und diesem Ort, den ich euch gab und euren Vätern, so, wie ich einst an Silo hab getan. | |
Jere | GerGruen | 7:15 | Fortstoßen will ich sie von meinem Angesicht, so, wie ich alle eure Brüder auch verstoßen, den ganzen Stamm von Ephraim. | |
Jere | GerGruen | 7:16 | Verrichte kein Gebet für dieses Volk! Kein klagend Wort und kein Gebet sprich aus für sie und dringe nicht in mich! Ich höre dich doch nicht. | |
Jere | GerGruen | 7:17 | Ja, siehst du nicht ihr Treiben in den Städten Judas und in den Straßen von Jerusalem? | |
Jere | GerGruen | 7:18 | Die Kinder sammeln Holz; die Väter zünden Feuer an. Die Weiber kneten Teig, um Kuchen für die Himmelskönigin zu backen und andern Göttern Opferschalen auszugießen. Sie wollen mir Verdruß bereiten. | |
Jere | GerGruen | 7:19 | Bin ich's, dem sie Verdruß bereiten?" Ein Spruch des Herrn. "Und nicht vielmehr sich selbst zu ihrer eigenen Schande?" | |
Jere | GerGruen | 7:20 | Darum spricht so der Herr, der Herr: "Fürwahr, mein Zorn, mein Grimm ergießt sich wegen dieser Stätte über Menschen, über Vieh, des Feldes Bäume und des Landes Frucht. Er brennt und ist nicht auszulöschen." | |
Jere | GerGruen | 7:21 | So spricht der Herr der Heerscharen, der Schutzgott Israels: "Bringt eure Brand- und Schlachtopfer in Menge dar! Das Fleisch eßt selber! | |
Jere | GerGruen | 7:22 | Denn euren Vätern hab ich nichts gesagt und ihnen nichts geboten, als ich sie aus Ägypterland hinweggeführt, von Brand- und Schlachtopfern. | |
Jere | GerGruen | 7:23 | Nur das befahl ich ihnen: 'Auf meine Stimme hört! Dann bin ich für euch Gott, und ihr mein Volk. Den Weg, den ich euch weise, geht! Dann geht's euch gut.' | |
Jere | GerGruen | 7:24 | Sie aber hörten nicht, noch neigten sie ihr Ohr. Sie wandelten im Trotze ihres bösen Herzens mit Absicht; statt vorwärts, gingen sie zurück. | |
Jere | GerGruen | 7:25 | Wohl sandte ich vom Tag, da eure Väter aus Ägypterland gezogen, bis heute alle meine Knechte, die Propheten, zu euch vom frühen Morgen an. | |
Jere | GerGruen | 7:26 | Sie aber hörten nicht auf mich, noch neigten sie ihr Ohr. Sie steiften ihren Nacken und trieben's ärger noch als ihre Väter. | |
Jere | GerGruen | 7:27 | Wenn du das alles ihnen sagst, und hören sie dich nicht, und rufst du ihnen zu, und geben sie nicht Antwort, | |
Jere | GerGruen | 7:28 | dann sprich zu ihnen: 'Das ist das Volk, das auf die Stimme seines Herrn und Gottes nicht mag hören und keine Zucht annimmt. Verschwunden ist die Treue, aus ihrem Mund entwichen.'" | |
Jere | GerGruen | 7:29 | Scher deine Locken ab! Wirf sie hinweg! Stimm auf den Höhn ein Klaglied an: "Verworfen hat der Herr, verstoßen das Geschlecht, auf das er zürnt!" | |
Jere | GerGruen | 7:30 | "Denn Judas Söhne haben das getan, was mir mißfällt." Ein Spruch des Herrn. "Sie stellten ihre Greuelgötzen in dem Hause auf, das meinen Namen trägt, und sie entweihten es. | |
Jere | GerGruen | 7:31 | Und sie errichteten des Tophet Höhen im Tal Ben Hinnom, um ihre Söhne, ihre Töchter zu verbrennen. Nie hab ich solches je geboten; nie ist mir solches in den Sinn gekommen. | |
Jere | GerGruen | 7:32 | Fürwahr, deswegen sollen Zeiten kommen", ein Spruch des Herrn, "da spricht man nicht mehr von dem Tophet und vom Hinnomstal, nur noch vom Würgetal. Im Tophet wird man euch begraben: sonst ist kein Platz mehr da. | |
Jere | GerGruen | 7:33 | Doch dienen auch die Leichen dieses Volks den Vögeln unterm Himmel und den wilden Tieren zum Fraß; kein Mensch verscheucht sie. | |
Chapter 8
Jere | GerGruen | 8:1 | "Zu jener Zeit", ein Spruch des Herrn, "holt man aus ihren Grüften die Gebeine der Könige von Juda und die seiner Fürsten und die der Priester und Propheten und der Bewohner von Jerusalem | |
Jere | GerGruen | 8:2 | und breitet sie der Sonne und dem Monde hin mitsamt dem ganzen Himmelsheer, gerade jenen, die sie so geliebt und denen sie gedient und nachgelaufen, die sie befragt und angebetet. Nie liest man sie mehr auf, begräbt sie nicht; als Dünger dienen sie dem Acker. | |
Jere | GerGruen | 8:3 | Und lieber ist das Sterben als das Leben dem ganzen Rest, der übrigbleibt von dieser bösen Sippe, an all den Orten übrigbleibt, wohin ich sie verstoße." Ein Spruch des Herrn der Heerscharen. | |
Jere | GerGruen | 8:4 | Sprich das zu ihnen: "So spricht der Herr: Wer fällt denn hin und will nicht wieder sich erheben? Wer geht denn fort und kehrt nicht wieder? | |
Jere | GerGruen | 8:5 | Warum fiel dieses Volk, warum Jerusalem auf immer? Weswegen hält es fest am Trug und sträubt sich, umzukehren? | |
Jere | GerGruen | 8:6 | Ich horche hin und lausche; sie aber reden nicht, was recht. Kein Mensch hat heute Reue über seine Schlechtigkeit, so daß er spricht: 'Was habe ich getan?' Denn sie verharren insgesamt bei ihrem Lauf, dem Rosse gleich, das in den Kampf sich stürzt. | |
Jere | GerGruen | 8:7 | Sogar die Störche unterm Himmel kennen ihre Zeit, und Turteltaube, Schwalbe, Drossel kehren pünktlich wieder. Mein Volk jedoch kennt nicht des Herren Ordnung." | |
Jere | GerGruen | 8:8 | Wie mögt ihr sagen: "Wir sind so weise. Wir haben ja des Herren Lehre inne"? Fürwahr, in Lügen arbeitet der Lügengriffel eurer Schriftgelehrten. | |
Jere | GerGruen | 8:9 | Schande über diese Weisen! Bestürzt, betroffen werden sie. Verworfen haben sie das Wort des Herrn. Was nützt nun ihnen ihre Weisheit? | |
Jere | GerGruen | 8:10 | "Ich gebe deshalb ihre Weiber andern und ihre Felder den Eroberern. Denn groß und klein, sie alle wollen Geld, und die Propheten und die Priester schaffen Trug. | |
Jere | GerGruen | 8:11 | Sie möchten gern den Schaden der Tochter meines Volkes auf das schnellste heilen. Nur Heil auf Heil verheißen sie, und doch ist nirgends Heil. | |
Jere | GerGruen | 8:12 | Drum Schande über sie, daß sie so Greuliches verübt! Indes für sie gibt's kein Erröten mehr; - das Schämen haben sie verlernt. Drum werden sie bei den Erschlagnen liegen. Wenn ihrer Strafe Zeit erscheint, stürzen sie hin." - So spricht der Herr. | |
Jere | GerGruen | 8:13 | "Ich will bei ihnen Ernte halten." Ein Spruchdes Herrn. "Am Weinstock keine Trauben! Am Feigenbaume keine Feigen, und selbst das Laub verwelkt! Ich bringe ihnen ihren Tod." | |
Jere | GerGruen | 8:14 | Weswegen sitzen wir herum? Zuhauf! Wir wollen in die festen Städte ziehen, daß wir dort schweigend harren. Denn unser Gott, der Herr, hüllt uns in Schweigen; mit bittrem Wasser tränkt er uns, weil wir uns an dem Herrn vergangen. | |
Jere | GerGruen | 8:15 | Auf Frieden hoffen wir, jedoch nichts Gutes kommt, auf Ruhezeit kommt das Entsetzen. | |
Jere | GerGruen | 8:16 | Von Dan her hört man schon das Schnauben seiner Rosse vom lauten Wiehern seiner Hengste bebt das ganze Land. Sie fallen ein; das Land und seine Fülle fressen sie, die Stadt samt den Bewohnern. - | |
Jere | GerGruen | 8:17 | "Giftschlangen schick ich euch, dawider jeder Zauber fehlt. Sie beißen euch", ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 8:18 | "Dafür gibt's keine Heilung." Der Jammer faßt mich an; mein Herz in mir ist krank. | |
Jere | GerGruen | 8:19 | Horch auf! Die Tochter meines Volkes schreit aus wüstem Land. "Ist denn der Herr nicht mehr in Sion? Ist denn sein König nicht mehr dort?" - "Weswegen reizten sie durch ihre Bilder mich zum Zorn, durch fremde Nichtse?" | |
Jere | GerGruen | 8:21 | Dieweil gebrochen meines Volkes Tochter, bin ich gebrochen, übertraurig; mich packt Entsetzen. | |
Chapter 9
Jere | GerGruen | 9:1 | Wenn ich nur in der Wüste eine Ruhestatt besäße, verlassen wollte ich nein Volk, fortgehn von ihnen. Sie sind ja alle Ehebrecher und eine Rotte treuloser Gesellen. | |
Jere | GerGruen | 9:2 | "Sie spannen ihre Zunge, ihren Lügenbogen; 's ist ihnen nicht zu trauen, sind sie stark im Land. Von einer Bosheit geht's zur andern. Von mir nur wollen sie nichts wissen." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 9:3 | Ein jeder hüte sich vor seinem Nachbarn! Und keiner traue seinem Bruder! Denn Hinterlist übt jeder Bruder, und jeder Nachbar gibt sich mit Verleumdung ab. | |
Jere | GerGruen | 9:4 | Und einer hintergeht den andern, betrügt, gewöhnt ans Lügen seine Zunge und frevelt ohne Rast und Ruhe. - | |
Jere | GerGruen | 9:5 | "Du wohnest mitten unter Lug und Trug; Sie wollen mich vor lauter Trug nicht kennen." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 9:6 | Darum spricht so der Herr der Heerscharen: "Fürwahr, ich will sie schmelzend prüfen. Wie kann ich anders handeln an der Tochter meines Volkes? | |
Jere | GerGruen | 9:7 | Ein spitzer Pfeil ist ihre Zunge, das Reden trügerisch. Man redet freundlich zum Genossen mit dem Munde; im Innern legt man einen Hinterhalt für ihn. | |
Jere | GerGruen | 9:8 | Dafür soll ich sie nicht bestrafen?" Ein Spruch des Herrn. "An einem Volk, wie dieses, keine Rache nehmen?" | |
Jere | GerGruen | 9:9 | Ich heb ein Weinen an, ein Klagen um die Berge, und um der Steppe Fluren stimm ich an ein Trauerlied. Denn so verheert sind sie, daß sie kein Wandersmann durchzieht. Sie hören nimmermehr der Herde Blöken. Vom Vogel unterm Himmel bis zum Wild ist alles weggezogen, fortgezogen. | |
Jere | GerGruen | 9:10 | "Jerusalem, das mache ich zu einem Steinhaufen und zur Behausung für Schakale. Zu einer Wüste mache ich die Städte Judas, worin kein Mensch mehr wohnt." | |
Jere | GerGruen | 9:11 | Wer ist so weise, daß er dies verstünde? Und daß er künden könnte, was der Mund des Herrn zu ihm geredet? Weswegen geht das Land zugrunde, der Wüste gleich versengt, durch die kein Wandrer zieht? | |
Jere | GerGruen | 9:12 | So spricht der Herr: "Weil mein Gesetz sie schnöd verlassen, das einst ich ihnen vorgelegt, und weil sie nicht auf meine Stimme hören und ihr nicht folgen mögen, | |
Jere | GerGruen | 9:13 | vielmehr starrsinnig ihrem eigenen Sinn und den Baalen folgen, die ihre Väter sie gelehrt", | |
Jere | GerGruen | 9:14 | deshalb spricht so der Herr der Heerscharen, Gott Israels: "Ich gebe Wermut diesem Volk zu essen und tränke es mit bitterem Wasser, | |
Jere | GerGruen | 9:15 | und unter Völker streue ich sie hin, die weder sie noch ihre Väterje gekannt, und sende hinter ihnen drein das Schwert, bis daß ich sie vernichtet habe." | |
Jere | GerGruen | 9:16 | So spricht der Heeresscharen Herr: "Besinnt euch! Ruft die Klageweiber, daß sie kommen! Zu weisen Frauen schickt, auf daß sie eilends kommen!" | |
Jere | GerGruen | 9:17 | Sie sollen über uns ein Trauerlied anstimmen, auf daß von Tränen unsere Augen fließen und von Wasser unsere Wimpern triefen! | |
Jere | GerGruen | 9:18 | Ja, horch! Ein Klagelied ertönt aus Sion: "Wie sind wir zugerichtet! Voll Schmach! Verlassen müssen wir das Land, und unsere Wohnungen zerfallen." - | |
Jere | GerGruen | 9:19 | Ja, Weiber, hört das Wort des Herrn, und euer Ohr erfasse seines Mundes Worte! Dann lehret eure Töchter Wehgesänge, ein Weib das andere den Grabgesang: | |
Jere | GerGruen | 9:20 | "Durch unsre Fenster stieg der Tod; in unsre Burgen drang die Pest und würgte Kinder auf der Straße und auf dem Markte junge Männer." Sprich so! | |
Jere | GerGruen | 9:21 | Ein Spruch des Herrn: "Der Leute Leichen liegen da gleich Dünger auf dem Ackerfeld, wie hinterm Schnitter Ähren, die niemand sammelt." | |
Jere | GerGruen | 9:22 | So spricht der Herr: "Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit! Der Starke rühme sich nicht seiner Stärke! Der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums! | |
Jere | GerGruen | 9:23 | Vielmehr, wer sich da rühmen will, der rühme sich, daß er so klug ist, mich zu kennen, daß ich, der Herr, es bin, der Gnade, Recht, Gerechtigkeit auf Erden schafft; an solchen habe ich Gefallen." Ein Spruch des Herrn. | |
Chapter 10
Jere | GerGruen | 10:2 | So spricht der Herr: "Gewöhnet euch nicht an der Heiden Wege und erschreckt nicht vor den Himmelszeichen, wenn schon die Heiden sich vor solchen fürchten! | |
Jere | GerGruen | 10:3 | Der Völker Satzungen sind eitler Wahn, nur Holz das man im Walde fällt, durch Künstlerhand gefertigt mit dem Meißel, | |
Jere | GerGruen | 10:4 | mit Silber und mit Gold verziert, mit Nägeln und mit Hämmern festgemacht, daß es nicht wackle. | |
Jere | GerGruen | 10:5 | Sie gleichen einer Vogelscheuche im Gurkenfeld. Sie reden nicht. Man muß sie tragen. Sie schrecken nicht. Habt keine Angst vor ihnen! Sie können niemals schaden. Doch Gutestun ist auch nicht ihre Sache." | |
Jere | GerGruen | 10:6 | Nicht Deinesgleichen gibt es, Herr; Du bist gar groß, durch Deine Stärke ist Dein Name groß. | |
Jere | GerGruen | 10:7 | Wer sieht Dich nicht als Völkerkönig an? Für Dich geziemt sich dies. Denn unter allen Weisen bei den Heiden ist Deinesgleichen nicht in ihrem ganzen Göttersaal. | |
Jere | GerGruen | 10:9 | und Silberblech, aus Tarsis eingeführt, und Gold aus Ophir, des Tischlers und des Goldschmieds Machwerk, mit blauem oder rotem Purpurkleid, ein Werk gelernter Meister insgesamt. | |
Jere | GerGruen | 10:10 | In Wirklichkeit ist nur der Herr ein Gott, lebendiger Gott und ewiger König. Die Erde bebt vor seinem Zorn, und Völker halten seinen Grimm nicht aus. | |
Jere | GerGruen | 10:11 | Von jenen sollt ihr also sprechen: "Die Götter, die den Himmel und die Erde nicht erschaffen, verschwinden von der Erde unterm Himmel." | |
Jere | GerGruen | 10:12 | Er ist es, der durch seine Kraft die Erde schuf, durch seine Weisheit einst den Erdkreis gründete, durch seine Einsicht auch dem Himmel seine Weite gab. | |
Jere | GerGruen | 10:13 | Läßt er am Himmel Wasserbrausen hörbar werden, und führt er Wolken von der Erde Rand herauf, und schafft er Blitze, daß es regnet, führt den Wind aus seinen Kammern, | |
Jere | GerGruen | 10:14 | dann muß ein jeder Unverständige sich für töricht halten, weil er merkt, und jeder Künstler muß verblüfft dastehen, weil er sieht: Sein Gußbild ohne Geist ist Trug. | |
Jere | GerGruen | 10:15 | Nur Wahn sind sie, nur Possenspiel. Wenn sie ein Unglück trifft, ist's aus mit ihnen. | |
Jere | GerGruen | 10:16 | Doch solchen gleicht nicht Jakobs Teil. Er ist des Weltalls Schöpfer, und sein besonderer Stamm ist Israel, und "Herr der Heeresscharen", ist sein Name. | |
Jere | GerGruen | 10:18 | Denn also spricht der Herr: "ich schieße dieses Mal auf die Bewohner hier des Landes, ich treib sie in die Enge; sie sollen gut getroffen werden." | |
Jere | GerGruen | 10:19 | Weh mir, meiner Wunde wegen! Unheilbar ist der Schlag, der mich getroffen. Ich aber dachte, eine Krankheit sei es, die ich überstünde. | |
Jere | GerGruen | 10:20 | Mein Zelt ist umgeworfen, und alle meine Seile sind zerrissen. Entführt sind mir die Kinder, und meine Schäflein sind nicht mehr. Mein Zelt spannt niemand auf und niemand richtet meine Decken her. | |
Jere | GerGruen | 10:21 | Weil Hirten unverständig sind und nach dem Herrn nichts fragen, schon deshalb haben sie kein Glück, und ihre Herde stiebt nach allen Seiten. | |
Jere | GerGruen | 10:22 | Horch! Eine Kunde! Her kommt's, gewaltiges Getöse aus dem Nordland, das Judas Städte öde macht, zum Wohnsitz für Schakale. | |
Jere | GerGruen | 10:23 | Ich weiß jetzt, Herr: Der Mensch ist niemals seines Weges Herr. Dem Manne ist es nicht gegeben, im Gange seine Schritte zu bestimmen. | |
Jere | GerGruen | 10:24 | So züchtige mich, Herr, doch nur mit Maß! Und nicht in Deinem Zorn, daß Du mich nicht zermalmst! | |
Chapter 11
Jere | GerGruen | 11:2 | "Die Worte dieses Bundes hört! Verkündet sie den Leuten Judas und den Bewohnern von Jerusalem! | |
Jere | GerGruen | 11:3 | Und sprich zu ihnen: Also spricht der Herr, Gott Israels: 'Verflucht der Mann, der nicht auf dieses Bundes Worte hört, | |
Jere | GerGruen | 11:4 | den euren Vätern ich befohlen, als ich sie aus Ägypterland, dem Eisenschmelzofen, geführt. Ich sprach: Hört meine Stimme! Zur Tat macht alles, was ich euch gebiete! Dann sollt ihr mir zum Volke sein und ich für euch zum Gott. | |
Jere | GerGruen | 11:5 | Ich will den Eidschwur halten, den ich euren Vätern zugeschworen, ich würde ihnen gern ein Land verleihen, wie es heute ist, von Milch und Honig fließend.'" Ich gab darauf zur Antwort: "So sei es, Herr." | |
Jere | GerGruen | 11:6 | Da sprach der Herr zu mir: "Ruf alle diese Worte in den Judastädten aus und in den Straßen von Jerusalem verkünde: 'Hört die Worte dieses Bundes an und richtet euch danach! | |
Jere | GerGruen | 11:7 | Ich schärfte euren Vätern bis auf diese Stunde ein, seit ich sie aus Ägypterland geführt, ich schärfte schon am frühen Morgen ein: Hört meine Stimme! | |
Jere | GerGruen | 11:8 | Sie aber hörten nicht, noch neigten sie ihr Ohr. Ein jeder folgte nur dem Trotze seines argen Herzens. So ließ ich über sie nun all die Worte dieses Bundes kommen, den ich zu halten ihnen anbefohlen, und den sie nicht gehalten.'" | |
Jere | GerGruen | 11:9 | So sprach der Herr zu mir: "Treubruch ward aufgedeckt bei Judas Leuten und bei Jerusalems Bewohnern. | |
Jere | GerGruen | 11:10 | Zu Missetaten ihrer Ahnen sind sie umgekehrt, die sich geweigert, meine Worte anzuhören. Sie gehen andere Göttern nach, sie zu verehren. Gebrochen hat Israels Haus und Judas Haus den Bund, den ich mit ihren Vätern schloß" | |
Jere | GerGruen | 11:11 | Deshalb spricht so der Herr: "Von mir kommt Unheil über sie, aus dem sie keinen Ausweg finden. Sie schrein zu mir; ich aber will sie nicht erhören. | |
Jere | GerGruen | 11:12 | Und schreien auch die Städte Judas und die Bewohner von Jerusalem ein übers andremal zu Göttern, zu ihnen, denen sie jetzt räuchern, sie helfen ihnen nicht in ihrer Not. | |
Jere | GerGruen | 11:13 | So viele Städte, soviel Götter hast du, Juda, und nach der Zahl der Gassen von Jerusalem habt ihr Altäre für den Schandgott aufgestellt, Altäre, um dem Baal zu räuchern. | |
Jere | GerGruen | 11:14 | Verrichte kein Gebet für dieses Volk! Kein klagend Wort und kein Gebet sprich über sie! Denn ich hör nicht darauf, wenn sie ob ihrem Unglück zu mir rufen. | |
Jere | GerGruen | 11:15 | Was fällt denn meinem Liebling ein, in meinem Hause eine Menge Frevel zu verüben? Mag heilig Fleisch von dir die Bosheit nehmen, daß du so jubelst!" | |
Jere | GerGruen | 11:16 | Der Herr nennt einen frischen Ölbaum dich, durch prächtige Früchte ausgezeichnet; doch legt er wegen seines mächtigen Rauschens Feuer an, daß seine Äste krachen. | |
Jere | GerGruen | 11:17 | Der Herr der Heerscharen hat Schlimmes dir angedroht, als er dich eingepflanzt, der Schlechtigkeit des Hauses Israel wegen, und wegen der des Judahauses, das Dinge bei sich treibt, die mich zum Zorne reizen müssen, weil es dem Baal Räucheropfer bringt. - | |
Jere | GerGruen | 11:18 | Der Herr hat mich's erfahren lassen; ich habe es verkostet. Du hast mir damals aufgedeckt, wozu sie fähig waren. | |
Jere | GerGruen | 11:19 | Ich selber aber, einem zarten Lamme gleich, das man zur Schlachtbank schleppt, ich ahnte nicht, daß wider mich sie Pläne hegten: "Im Safte wollen wir den Baum verderben und aus dem Lande der Lebendigen ihn tilgen, und seines Namens werde nimmermehr gedacht!" | |
Jere | GerGruen | 11:20 | Du Herr der Heerscharen, gerechter Richter! Du Herz- und Nierenprüfer! Ich schaue Deine Rache noch an ihnen; denn ich befehle meine Sache Dir. | |
Jere | GerGruen | 11:21 | So spricht der Herr betreffs der Männer Anatots, die deinem Leben nachgestellt und dir befohlen haben: "Du darfst nicht in des Herren Namen prophezeien; sonst leidest du den Tod durch unsre Hand!" | |
Jere | GerGruen | 11:22 | So spricht der Herr der Heerscharen: jawohl, ich will sie strafen. Die jungen Männer sterben durch das Schwert, durch Hunger ihre Söhne samt den Töchtern. | |
Chapter 12
Jere | GerGruen | 12:1 | Herr, Du bist's, der immer Recht behält, sooft ich mit Dir hadre; ich möchte dennoch Dich zur Rede stellen: Weswegen glückt der Weg der Frevler und leben ruhig alle treulos Handelnden? | |
Jere | GerGruen | 12:2 | Du pflanzest sie; schon wurzeln sie. Sie schlagen aus; schon tragen sie auch Frucht. Geläufig bist Du ihrem Mund, doch ihrem Herzen fremd. | |
Jere | GerGruen | 12:3 | Du aber kennst mich, Herr, durchschaust mich, hast erprobt, wie sich mein Herz zu Dir verhält. So schlepp sie fort wie Schafe, fort zum Schlachten! Dem Würgetage weihe sie! | |
Jere | GerGruen | 12:4 | Wie lange soll das Land noch trauern, des Feldes ganzes Gras verdorren? Das Vieh mitsamt den Vögeln schwindet, der Bosheit derer wegen, die drin siedeln. Sie sagen ja: "Von unsrer Zukunft weiß er nichts." | |
Jere | GerGruen | 12:5 | "Wirst du im Wettlauf mit den Fußgängern schon müde, wie wolltest du mit Rennpferden Wettrennen? Bist du im sichern Land schon ängstlich, was tust du erst im Jordandickicht? | |
Jere | GerGruen | 12:6 | Denn deine Brüder, deines Vaters Haus, auch sie sind treulos gegen dich gesinnt. Auch diese rufen hinter deinem Rücken: 'Voll das Maß!' Trau ihnen nicht, auch wenn sie freundlich mit dir reden! | |
Jere | GerGruen | 12:7 | Ich will von meinem Hause nichts mehr wissen; mein Eigen geb ich preis und überliefere mein Liebstes in die Hand der Feinde. | |
Jere | GerGruen | 12:8 | Was mein, benahm sich gegen mich wie in dem Wald ein Löwe; es brüllte wider mich. Daher mag ich es nimmer leiden. | |
Jere | GerGruen | 12:9 | Sieht denn mein Eigentum wie ein entstellter Vogel aus, um den die andern Vögel fliegen? Herzu! Zuhauf des Feldes Tiere! Herbei zum Fraße! | |
Jere | GerGruen | 12:10 | Zahlreiche Hirten machen meinen Weinberg wüst, zertreten meinen Grund und Boden; in wüste Öde wandeln sie mein Eigentum. | |
Jere | GerGruen | 12:11 | Zur Wüste machen sie's, verwüstet trauert es vor mir. Verwüstet ist das ganze Land, weil niemand sich's zu Herzen nimmt. - | |
Jere | GerGruen | 12:12 | Auf allen Höhen in der Wüste treten die Verwüster auf. Der Herr hat ja ein Schwert, das von des Landes einem Ende bis zum andern würgt. Kein Mensch bleibt heil. - | |
Jere | GerGruen | 12:13 | Sie säen Weizen, ernten aber Dornen; und ohne Nutzen quälen sie sich ab. - Seid über eure Ernte recht enttäuscht! Aufdampft der Zorn des Herrn." | |
Jere | GerGruen | 12:14 | So spricht der Herr: "All meine schlimmen Nachbarn, die an das Eigentum angrenzen, das ich zu eigen meinem Volke Israel gegeben, entwurzle ich aus ihrem Land. Nicht länger lasse ich das Judahaus in ihrer Mitte weilen. | |
Jere | GerGruen | 12:15 | Danach, wenn ich sie weggerissen, erbarme ich mich ihrer wiederum und leite jeden abermals in sein Besitztum und jeden in sein Land zurück. | |
Jere | GerGruen | 12:16 | Gewöhnen sie sich an die Weise meines Volks, daß sie bei meinem Namen schwören 'Bei dem Herrn', so wie sie einst mein Volk daran gewöhnt, beim Baal zu schwören, dann werden Sie inmitten meines Volkes ein Stätte haben. | |
Chapter 13
Jere | GerGruen | 13:1 | So sprach der Herr zu mir: "Auf! Kauf dir einen Leinengürtel! Leg ihn um deine Hüften! Doch bring ihn nicht ins Wasser!" | |
Jere | GerGruen | 13:4 | "Den Gürtel, den du dir gekauft und an den Hüften hast, nimm mit! Auf! Zieh zum Euphrat hin! Verbirg ihn dort in einer Felsenspalte!" | |
Jere | GerGruen | 13:6 | Und es geschah nach vielen Tagen; da sprach der Herr zu mir: "Auf! Zieh zum Euphrat hin und hol daselbst den Gürtel, den ich dich dort verbergen hieß!" | |
Jere | GerGruen | 13:7 | Ich zog zum Euphrat hin und suchte nach und nahm den Gürtel von der Stelle, wo ich ihn versteckt, und siehe da, der Gürtel war verdorben; zu nichts mehr tauglich. | |
Jere | GerGruen | 13:9 | Der Herr sprach also: "Auf gleiche Art vernichte ich auch Judas Glanz und den Jerusalems, so groß er ist. | |
Jere | GerGruen | 13:10 | Dem bösen Volk, das sich jetzt weigert, meine Worte anzuhören, und das im Trotze seines Herzens wandelt und hinter anderen Göttern läuft, sie zu verehren und sie anzubeten, ihm soll's genau so gehn wie diesem Gürtel, der zu nichts mehr taugt. | |
Jere | GerGruen | 13:11 | Wie sich der Gürtel schmiegt an eines Mannes Hüften, ließ ich an mich das ganze Haus von Israel sich schmiegen und das von Juda", ein Spruch des Herrn, "damit es mir zum Volk, zum Lob und Ruhm und Schmucke diene. Sie aber hörten nicht. | |
Jere | GerGruen | 13:12 | So sage ihnen dieses Wort: So spricht der Herr, Gott Israels: 'Mit Wein wird jedes Weingefäß gefüllt'; und sagen sie zu dir: 'Ja, dürfen wir nicht wissen, weshalb man jeden Krug mit Wein soll füllen?', | |
Jere | GerGruen | 13:13 | dann sage ihnen - Also spricht der Herr: 'Erfüllen will ich wirklich alle, die dieses Land bewohnen, die Könige, die auf dem Davidsthrone sitzen, die Priester und Propheten und alle Einwohner Jerusalems mit Trunkenheit, | |
Jere | GerGruen | 13:14 | und ich zerschlage sie, den einen an dem andern, die Väter und die Söhne allzumal'; ein Spruch des Herrn: 'Ich schone nicht, bedaure nicht, und kein Erbarmen hält mich ab, sie zu vernichten.'" | |
Jere | GerGruen | 13:16 | Die Ehre gebet eurem Gott, dem Herrn, bevor es dunkel wird, bevor sich eure Füße an den finstern Bergen stoßen. Ihr sehnet euch nach Licht; er macht's zu tiefem Dunkel und hüllt's in dichte Nacht. | |
Jere | GerGruen | 13:17 | Doch hört ihr nicht darauf, dann muß ich herzlich still beweinen euren stolzen Sinn. Und unaufhörlich weint mein Auge; es zerfließt in Tränen, weil des Herren Herde gefangen wird hinweggeführt. | |
Jere | GerGruen | 13:18 | So sprich zum König und zur Herrin: "Zu unterst setzt euch hin! Herab von eurem Haupt ist eure Krone voller Pracht gesunken. | |
Jere | GerGruen | 13:19 | Des Südlands Städte sind umschlossen, und niemand ist, der sie befreit. Ganz Juda wird jetzt weggeführt, hinweggeführt bis auf den letzten Mann." | |
Jere | GerGruen | 13:20 | Heb deine Augen auf und sieh, wie sie von Norden kommen! Wo bleibt die Herde, die dir anvertraut, wo deine schmucken Schafe? | |
Jere | GerGruen | 13:21 | Was sagst du, stellt er dich jetzt unter Aufsicht? Du selber hast sie an die Herrschaft über dich gewöhnt, als erste Lieblinge. Ja, packen dich dann nicht die Wehen, gleich einem Weibe, das gebiert? | |
Jere | GerGruen | 13:22 | Und fragst du dich: "Warum geschieht mir dies?" Bei deiner großen Schlechtigkeit war deine Schleppe immer aufgedeckt, und deine Fersen waren wund gerieben. | |
Jere | GerGruen | 13:23 | Kann wohl ein Neger seine Haut, ein Pardel seine Flecken ändern? Nur dann könnt ihr auch besser werden, die ihr gewohnt seid, schlecht zu handeln. | |
Jere | GerGruen | 13:25 | Das sei dein Los, dies sei dein Teil, von mir dir zugemessen!" Ein Spruch des Herrn. "Weil du vergessen mich, auf Lüge dich verlassen, | |
Jere | GerGruen | 13:26 | will ich dir dein Gewand bis ins Gesicht aufdecken, daß deine Schande sichtbar werde. | |
Chapter 14
Jere | GerGruen | 14:2 | "In Juda Trauer! Und öde seine Pforten! Am Boden trauernd liegen sie. Jerusalems Geschrei schallt in die Lüfte. | |
Jere | GerGruen | 14:3 | Die Großen senden ihre Knechte nach dem Wasser; sie kommen an die Brunnen, finden keins. Sie kehren leer zurück, bestürzt, enttäuscht, das Haupt verhüllt. | |
Jere | GerGruen | 14:4 | Dieweil zu Staub das Ackerland geworden - im Lande fällt kein Regen mehr -, drum lassen ihren Mut die Ackersleute mit verhülltem Haupte sinken. | |
Jere | GerGruen | 14:5 | Sogar das Reh gebiert auf freiem Feld und geht davon; denn nirgends gibt's mehr Gras. | |
Jere | GerGruen | 14:6 | Wildesel stehen auf den Höhen, nach Atem schnappend gleich den Drachen. Sie sehen sich die Augen aus; denn nirgends grünes Futter." | |
Jere | GerGruen | 14:7 | "Klagen uns an auch unsere Missetaten, so handle doch entsprechend Deiner Ehre, Herr! Zahlreich sind freilich unsere Übertretungen, durch die wir uns an Dir versündigt. | |
Jere | GerGruen | 14:8 | Du Hoffnung Israels, sein Heiland in der Zeit der Not! Warum tust Du so fremd im Land, gleich einem Wandersmann, der nur zur Nachtzeit bleibt? | |
Jere | GerGruen | 14:9 | Warum gleichst Du jetzt einem Manne, der erschrocken, dem Schwächling, der nicht helfen kann? Und doch bist Du in unsrer Mitte, Herr. Wir sind Dein Eigentum. Laß uns nicht untergehen!" | |
Jere | GerGruen | 14:10 | Von diesem Volke sprach der Herr: "So hin und her, das lieben sie und schonen ihre Füße nicht. An ihnen kann der Herr sich aber nicht erfreuen, und so gedenkt er ihrer Schuld und ahndet ihre Sünden." | |
Jere | GerGruen | 14:11 | Dann sprach der Herr zu mir: "Verrichte kein Gebet für dieses Volk um Heil! Selbst wenn sie fasten, hör ich nimmer auf ihr Flehn, und wenn sie Brand- und Speiseopfer bringen, nehme ich sie nicht zu Gnaden an. | |
Jere | GerGruen | 14:12 | Durch Schwert und Hunger und durch Pest, so räume ich gewaltig unter ihnen auf." | |
Jere | GerGruen | 14:13 | Da sprach ich: "Herr, ach Herr! Propheten sagen ja zu ihnen: 'Von Schwertern werdet ihr nichts sehen, und Hungersnot kommt nicht zu euch. Nein, ich verleihe sichern Frieden euch an dieser Stätte hier.'" | |
Jere | GerGruen | 14:14 | Da sprach der Herr zu mir: "Nur Lügen prophezein in meinem Namen die Propheten. Ich habe sie ja nicht gesandt und nicht geheißen und nie zu ihnen je gesprochen. Erlogene Gesichte, eitle Wahrsagung und selbsterdachten Trug, das prophezein sie euch." | |
Jere | GerGruen | 14:15 | Deshalb spricht so der Herr: "Die Seher, die in meinem Namen prophezeien und die künden: 'Kein Schwert kommt in dies Land, kein Hunger', - obwohl ich sie doch nicht gesandt, - durch Schwert und Hunger enden diese Seher. | |
Jere | GerGruen | 14:16 | Die Leute aber, denen sie weissagen, liegen in den Gassen von Jerusalem am Boden, vom Hunger und vom Schwerte hingestreckt, und niemand ist, der sie bestatten könnte, sie selbst mit ihren Weibern, Söhnen, Töchtern. Ich gieße ihre Bosheit über sie. | |
Jere | GerGruen | 14:17 | Das sag zu ihnen: 'Von Tränen rinnen meine Augen Tag und Nacht und werden nimmer trocken. Mit tiefen Wunden wird die Jungfrau, meines Volkes Tochter, ganz unheilbar geschlagen. | |
Jere | GerGruen | 14:18 | Wenn ich hinaus ins Freie gehe, da liegen Schwertdurchbohrte. Betrete ich die Stadt, da toben Hungersqualen. Propheten samt den Priestern wälzen sich besinnungslos am Boden.'" | |
Jere | GerGruen | 14:19 | Hast Du denn Juda ganz verworfen? Hast Du an Sion Ekel? Warum schlägst Du uns so, da uns die Mittel, uns zu heilen, fehlen? Genesung hoffen, ohne daß es besser wird! Statt Heilung Rückfall! | |
Jere | GerGruen | 14:20 | Wir kennen unsern Frevel, Herr, und unserer Väter Schuld, daß wir an Dir gesündigt. | |
Jere | GerGruen | 14:21 | Verschmäh doch nicht die Wohnstatt Deines Namens, entehre nicht den Thronsitz Deiner Herrlichkeit! An Deinen Bund mit uns erinnere Dich und kündige ihn nimmer auf! | |
Chapter 15
Jere | GerGruen | 15:1 | So sprach der Herr zu mir: "Wenn Moses auch und Samuel vor mich hinträten, so wäre meine Seele doch nicht mehr bei diesem Volke. Schaff es fort aus meinen Augen! Laß sie gehen! | |
Jere | GerGruen | 15:2 | Und sprechen sie zu dir: 'Wohin denn sollen wir uns wenden?', so spricht zu ihnen: Also spricht der Herr: 'Zur Seuche, wer der Seuche ist! Zum Schwerte, wer des Schwertes! Zum Hunger, wer des Hungers! Zum Kerker, wer des Kerkers ist!' | |
Jere | GerGruen | 15:3 | Vier Sippen will ich gegen sie bestellen." Ein Spruch des Herrn. "Das Schwert zum Morden, die Hunde zum Verschleppen, des Himmels Vögel und der Erde Wild zum Fressen und Vertilgen. | |
Jere | GerGruen | 15:4 | Ich mache sie zum Schreckensbild für alle Königreiche auf der Erde, um Manasses, des Ezechiassohns und Judakönigs willen für alles, was er in Jerusalem verübt." | |
Jere | GerGruen | 15:5 | Wer hat, Jerusalem, mit dir Erbarmen? Wer klagt mit dir? Wer biegt vom Wege ab, nach deinem Wohl zu fragen? | |
Jere | GerGruen | 15:6 | "Du selbst hast mich verstoßen", Spruch des Herrn, "und mir den Rücken zugekehrt. Nun strecke ich die Hand aus gegen dich, vernichte dich; was ich beschlossen, ändere ich nicht. | |
Jere | GerGruen | 15:7 | Ich worfle diese an des Landes Pforten mit der Gabel und mache bis zum Untergange kinderlos mein Volk. Von seinen Wegen läßt es nicht. | |
Jere | GerGruen | 15:8 | Zahlreicher werden seine Witwen als der Sand am Meer. Ich bringe über sie im Übermaße junge Männer, die am hellichten Tage rauben. Aufregung, Schrecken lasse ich sie jäh befallen. | |
Jere | GerGruen | 15:9 | Die siebenmal geboren, welkt dahin, verhaucht ihr Leben. Am lichten Tag geht ihre Sonne unter. Sie wird zuschanden und mit Scham bedeckt. Was dann von ihnen übrig, gebe ich dem Schwert vor ihren Feinden preis." Ein Spruch des Herrn. - | |
Jere | GerGruen | 15:10 | Weh mir, ach Mutter, daß du mich geboren, mich, einen Mann des Haders und des Streits für alle Welt. Ich habe nicht verborgt und nicht geborget und dennoch flucht mir alle Welt. | |
Jere | GerGruen | 15:11 | Da sprach der Herr. "Zum Glücke löse ich dich aus und trete für dich ein beim Feind zur Zeit des Unglücks und der Not. | |
Jere | GerGruen | 15:13 | Dein Hab und Gut und deine Schätze gebe ich der Plünderung ganz ohne Entgelt preis für alle deine Sünden, deine Missetaten. | |
Jere | GerGruen | 15:14 | Ich will dich dienen lassen deinen Feinden in einem Land, das du nicht kennst. Durch meinen Zorn entzündet sich ein Feuer, das über euch zusammenschlägt." | |
Jere | GerGruen | 15:15 | Du weißt es, Herr. Gedenke meiner! Schau her auf mich! Und räche mich an meinen Widersachern! Laß mich durch Deine Langmut nicht zugrunde gehen! | |
Jere | GerGruen | 15:16 | Wenn's von Dir Worte gab, verschlang ich sie. Dein Wort war Freude für mein Herz und Wonne. Ich trage Deinen Namen. Herr, Du Gott der Heeresscharen. | |
Jere | GerGruen | 15:17 | Ich sitze nie in heiterm Kreis voll Fröhlichkeit; ich sitze ganz abseits, von Deiner Hand berührt, sooft Du mich mit Grimm erfüllst. | |
Jere | GerGruen | 15:18 | Warum ist meine Kümmernis so dauernd und meine Wunde unheilbar und tödlich? Du gleichst mir einem trügerischen Bach, Gewässern, auf die kein Verlaß. - | |
Jere | GerGruen | 15:19 | "Nicht so!" Es sprach der Herr. "Wofern du andern Sinnes wirst, bediene ich mich deiner Dienste wieder, und trägst du Edles lieber vor als Häßliches, dann darfst du mir zum Munde wieder dienen. Sie wenden sich zu dir; du aber sollst dich nicht zu ihnen kehren! | |
Jere | GerGruen | 15:20 | Ich mache dich für dieses Volk zu einer steilen, ehernen Mauer. Und greifen sie dich an, so werden sie dich nicht bezwingen. Ich bin bei dir, um schirmend dich zu schützen." Ein Spruch des Herrn. | |
Chapter 16
Jere | GerGruen | 16:3 | Denn also spricht der Herr von jenen Söhnen und den Töchtern, die hier geboren werden, und von den Müttern, die das Leben ihnen geben, und von den Vätern, die in diesem Land sie zeugen: | |
Jere | GerGruen | 16:4 | "Sie sterben jammerwürdig, unbetrauert, unbegraben. Zum Dünger werden sie dem Acker. Durch Schwert und Hunger schwinden sie; zum Fraße dienen ihre Leichen den wilden Tieren und des Himmels Vögeln." | |
Jere | GerGruen | 16:5 | So spricht der Herr: "Betritt kein Haus zum Totenmahl! Geh nicht zum Trauern! Dein Beileid drücke niemand aus! Denn meine Freundschaft hab ich diesem Volk entzogen", ein Spruch des Herrn, "die Huld und die Barmherzigkeit. | |
Jere | GerGruen | 16:6 | Und nun stirbt Groß und Klein in diesem Lande, unbegraben, unbetrauert. Man ritzt sich nicht, man schert sich nicht um ihretwillen. | |
Jere | GerGruen | 16:7 | Man bricht kein Trauerbrot mit ihnen und tröstet keinen um des Toten willen. Man läßt ihn nicht des Trostes. Becher trinken um seines Vaters oder seiner Mutter willen. | |
Jere | GerGruen | 16:8 | Besuche nicht ein Festgelagehaus, bei Schmaus und Trunk mit ihnen dort zu liegen!" | |
Jere | GerGruen | 16:9 | Denn also spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels: "Aus diesem Ort verbanne ich vor euren Augen und in euren Tagen das Gejohl des Lachens und der Lust, den Sang des Bräutigams, das Lied der Braut. | |
Jere | GerGruen | 16:10 | Und tust du diesem Volke all dies kund, und sagen sie zu dir: 'Warum hat uns der Herr all dieses große Unheil angedroht? Was ist denn unsere Schuld, was unsere Sünde, wodurch wir uns verfehlt an unserm Gott und Herrn?' | |
Jere | GerGruen | 16:11 | Dann sprich zu ihnen: 'Weil eure Väter mich verlassen', ein Spruch des Herrn, 'und weil sie andern Göttern nachgelaufen und sie verehrt und angebetet und mich im Stich gelassen und mein Gesetz nicht mehr gehalten. | |
Jere | GerGruen | 16:12 | Und ihr habt noch viel Schlimmeres getan als eure Väter; ihr folgtet, jeder, dem Trotze seines argen Herzens und hörtet nicht auf mich. | |
Jere | GerGruen | 16:13 | So schleudre ich euch fort aus diesem Land in jenes Land, das ihr so wenig kennt wie eure Väter. Dort mögt ihr andern Göttern dienen Tag und Nacht, dieweil ich kein Erbarmen mehr euch schenke.'" | |
Jere | GerGruen | 16:14 | "Doch kommen Tage", ein Spruch des Herrn, "da sagt man nicht mehr: 'Bei dem Herrn, der aus Ägypterland die Söhne Israels heraufgeführt!' | |
Jere | GerGruen | 16:15 | Nein! Bei dem Herrn, der aus dem Nordland hergeführt die Söhne Israels und ebenso aus all den Ländern, in die er sie verstoßen: Ich bringe sie in ihre Heimat wieder, die ich verliehen ihren Vätern. | |
Jere | GerGruen | 16:16 | Ich lasse viele Fischer holen", ein Spruch des Herrn, "die fischen sie heraus; danach entbiet ich viele Jäger; die jagen sie von jedem Berg und Hügel und aus den Felsenklüften. | |
Jere | GerGruen | 16:17 | Denn meine Augen schauen alle ihre Wege; sie können nicht vor mir verheimlicht werden, und ihre Missetat bleibt nicht verborgen meinen Blicken. | |
Jere | GerGruen | 16:18 | Ich ahnde einmal, zweimal ihre Missetat und Sünde. Durch ihrer Greuel Schändlichkeit entweihten sie mein Land, und ihre Greueltaten füllten ganz mein Eigen." | |
Jere | GerGruen | 16:19 | Herr, meine Kraft und Feste! Und meine Zuflucht in der Zeit der Not! Bis von der Erde Enden kommen Völker zu Dir her und sprechen: "Nur Trug besaßen unsre Väter zum Besitz, nur Nichtse, die nichts nützen können." | |
Chapter 17
Jere | GerGruen | 17:1 | Mit Eisengriffel ist die Sünde Judas auf ihres Herzens Tafel eingetragen, mit diamantener Spitze euren Altarhörnern eingegraben. | |
Jere | GerGruen | 17:2 | Wie voll von ihren Kindern sind bei ihnen die Altäre! Und unter grünen Bäumen stehen ihre Götzensäulen auf den hohen Hügeln! | |
Jere | GerGruen | 17:3 | "Ach, du mein Berg im Felde! Ich geb dem Raub all deine Schätze preis für deine Höhen, für die Missetat in deinem ganzen Lande. | |
Jere | GerGruen | 17:4 | Verzichten mußt du auf dein Erbe, das ich dir eingeräumt. Ich mache dich zum Knechte deiner Feinde, in jenem Land, das du nicht kennst. Ein Feuer habt ihr ja durch meinen Zorn entzündet, das lange, lange brennt." | |
Jere | GerGruen | 17:5 | So spricht der Herr: "Dem Manne, der auf Menschen baut, sei Fluch, der Fleisch zu seinem Arme macht und dessen Herz vom Herrn nichts wissen will! | |
Jere | GerGruen | 17:6 | Er gleicht dem Strauche in der Steppe, erlebt nie bessere Zeiten. Er siedelt auf der Wüste Flammengründen, in unwirtlichem Lande. | |
Jere | GerGruen | 17:7 | Gesegnet ist der Mann, der auf den Herrn vertraut, und dessen Zuversicht der Herr. | |
Jere | GerGruen | 17:8 | Er gleicht dem Baum, gepflanzt am Wasser. Ist er am Bache eingewurzelt, so spürt er nicht, wenn Hitze kommt; sein Laub bleibt frisch und grün. In einem trocknen Jahre hat er keine Not, und unaufhörlich trägt er Früchte. | |
Jere | GerGruen | 17:10 | Nur ich, der Herr, erforsch' das Herz, prüfe die Nieren und lohne jedermann nach seinem Wandel, ganz nach seiner Taten Frucht." | |
Jere | GerGruen | 17:11 | Ein Rebhuhn, das bebrütet, was es nicht gelegt, ist, wer sich Reichtum sammelt, aber nicht auf rechte Weise. In seiner Tage Hälfte wird der ihn verlassen; er steht an seinem Ende da als Narr. | |
Jere | GerGruen | 17:12 | Ein Thron der Herrlichkeit, von alten Zeiten hoch erhaben, ist die Stätte unsres Heiligtums. | |
Jere | GerGruen | 17:13 | Herr, Hoffnung Israels! Wer Dich verläßt, der wird zuschanden. Die von mir weichen, werden in den Staub geschrieben. Sie haben ja den Quell des Lebenswassers, den Herrn, verlassen. - | |
Jere | GerGruen | 17:14 | Herr, heile mich! Dann bin ich heil. Befreie mich! Dann bin ich frei. Mein Ruhm bist einzig Du. | |
Jere | GerGruen | 17:16 | Ich habe niemals mich an Dich herangedrängt zum Bösen. Nie wünschte ich den unheilvollen Tag herbei. Das weißt Du selbst. Was über meine Lippen kam, lag offen da vor Dir. | |
Jere | GerGruen | 17:18 | Die mich verfolgen, möge Schande treffen, nicht mich! Erschrecken mögen sie, nicht ich! Den Unheilstag bring über sie! Mit zwiefacher Zerschmetterung zerschmettere sie! | |
Jere | GerGruen | 17:19 | So spricht der Herr zu mir: "Stell dich ins Benjaminstor, durch das die Könige von Juda einziehn, durch das sie ausziehen, hierauf an alle andern Tore in Jerusalem! | |
Jere | GerGruen | 17:20 | Und sprich zu ihnen: 'Vernehmt das Wort des Herrn, ihr Könige von Juda, du, Juda insgesamt, all ihr Bewohner von Jerusalem, die ihr in diese Tore kommt! | |
Jere | GerGruen | 17:21 | So spricht der Herr:"Um eures Lebens willen hütet euch! Am Sabbat traget keine Last, daß ihr sie in die Tore von Jerusalem verbrächtet! | |
Jere | GerGruen | 17:22 | Am Sabbat tragt aus euren Häusern keine Last! Kein Tagwerk dürft ihr da verrichten! Den Sabbat heiligt so, wie ich es euren Vätern vorgeschrieben!"' | |
Jere | GerGruen | 17:23 | Sie aber hörten nicht, noch neigten sie ihr Ohr. Halsstarrig wollten sie nicht hören und nicht Zucht annehmen. | |
Jere | GerGruen | 17:24 | Wenn ihr nun auf mich hören wollt", ein Spruch des Herrn, "daß ihr am Sabbat keine Last hier in die Tore dieser Stadt verbringt, vielmehr den Sabbat heiligt, keinerlei Geschäfte an ihm tut, | |
Jere | GerGruen | 17:25 | dann ziehen durch die Tore dieser Stadt die Könige und Fürsten ein, die auf dem Davidsthrone sitzen, auf Wagen und auf Rossen, samt ihren Fürsten, die Männer Judas und Jerusalems Bewohner, und diese Stadt bleibt immerdar besiedelt. | |
Jere | GerGruen | 17:26 | Aus Judas Städten, aus Jerusalems Umgebung, aus dem Lande Benjamin und aus der Ebene und vom Gebirge, vom Südland her bringt Brand- und Schlacht- und Speiseopfer und Weihrauch samt den Dankesopfern zu dem Haus des Herrn! | |
Chapter 18
Jere | GerGruen | 18:3 | Da ging ich zu des Töpfers Haus; er machte eben eine Arbeit auf der Töpferscheibe. | |
Jere | GerGruen | 18:4 | Doch das Gefäß mißlang, das er mit Töpferhand aus Lehm sich fertigte. Da machte er daraus ein anderes Gefäß, so, wie zu fertigen dem Töpfer es beliebte. | |
Jere | GerGruen | 18:6 | "Vermag ich nicht, wie dieser Töpfer, auch mit euch zu tun? Ihr aus dem Hause Israel!" Ein Spruch des Herrn. "Fürwahr, was in des Töpfers Hand der Lehm, das seid ihr aus dem Hause Israel in meiner Hand. | |
Jere | GerGruen | 18:8 | Wenn aber dieses Volk von seiner Bosheit läßt, um deretwillen ich's ihm angedroht, dann lasse ich des Unheils mich gereuen, das ich ihm zuzufügen plante. | |
Jere | GerGruen | 18:10 | tut es jedoch, was mir mißfällt, mißachtet meine Stimme, dann lasse ich des Guten mich gereuen, das ihm zu tun ich einst verheißen. | |
Jere | GerGruen | 18:11 | Nun aber sprich zu Judas Männern und zu Jerusalems Bewohnern: So spricht der Herr: 'Ich schaffe Unheil wider euch, und einen Plan entwerf ich gegen euch. Ein jeder lasse seinen schlimmen Weg! Und bessert euren Wandel, eure Werke!' | |
Jere | GerGruen | 18:12 | Nun aber sagen sie: 'Das ist vergebens. Wir folgen lieber unseren Gedanken und folgen jeder nur dem Trotze seines argen Herzens.'" | |
Jere | GerGruen | 18:13 | Deshalb spricht so der Herr: "Fragt bei den Heiden nach! Wer hörte schon dergleichen? Gar Schauerliches tat die Jungfrau Israel. | |
Jere | GerGruen | 18:14 | Verläßt der Gletscher wohl den Berg, der Schnee den Libanon? Versickern wohl der Firne kühlfließende Gewässer? | |
Jere | GerGruen | 18:15 | Mich aber hat mein Volk vergessen; dem Nichtse räuchern sie. Denn man verführte sie auf ihren Wegen, auf altgewohnten Pfaden, daß sie auf andern Steigen gingen, auf ungebahnten Wegen, | |
Jere | GerGruen | 18:16 | und so ihr Land zum Schrecken machten, zum immerwährenden Gespött. Wer dies durchwandert, hebt sein Haupt und schüttelt es verwundert. | |
Jere | GerGruen | 18:17 | Ich jage sie, dem Ostwind gleich, vorm Feinde her. Den Rücken zeig ich ihnen, aber nicht das Angesicht am Tage ihrer Not." | |
Jere | GerGruen | 18:18 | Sie sprachen: "Auf! So laßt uns gegen Jeremias Pläne schmieden! Die Lehre läßt den Priester nicht im Stich und nicht der Rat den Weisen und nicht das Wort den Seher. Auf! Laßt uns ihn für sein Gerede niederschlagen, auf keines seiner Worte achten!" | |
Jere | GerGruen | 18:20 | Vergilt man denn mit Bösem Gutes, daß sie mir eine Grube graben? Denk doch daran, wie ich vor Dich getreten, Fürbitte für sie einzulegen, um Deinen Grimm von ihnen abzuwenden! | |
Jere | GerGruen | 18:21 | So gib dafür dem Hunger ihre Kinder preis! Laß sie dem Schwert verfallen! Mach ihre Weiber kinderlos, zu Witwen! Laß ihre Männer von der Seuche hingewürgt und ihre Jünglinge im Kampf vom Schwert erschlagen werden! | |
Jere | GerGruen | 18:22 | Aus ihren Häusern töne Wehgeschrei, wenn Kriegerscharen plötzlich über sie Du bringst! Sie graben eine Gruft, um mich zu fangen, und legen meinen Füßen heimlich Schlingen. | |
Chapter 19
Jere | GerGruen | 19:1 | So sprach der Herr: "Auf! Kauf dir einen Tonkrug von dem Töpfer! Und von den Ältesten des Volkes und der Priester nimm dir ein paar mit! | |
Jere | GerGruen | 19:2 | Und zieh ins Hinnomstal, dort vor dem Scherbentor; dort ruf die Worte aus, die ich dir sage! | |
Jere | GerGruen | 19:3 | So sprich zu ihnen: 'Vernehmt das Wort des Herrn, ihr Könige von Juda, und ihr Bewohner von Jerusalem! So spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels:"Ich bringe Unheil über diesen Ort, daß jedem, der davon vernimmt, die Ohren gellen."' | |
Jere | GerGruen | 19:4 | Sie lassen mich im Stich, verfremden diesen Ort und räuchern andern Göttern hier, die weder sie, noch ihre Väter, noch Judas Könige zuvor gekannt, und füllen diese Stätte mit dem Blut Unschuldiger | |
Jere | GerGruen | 19:5 | und bauen Höhen für den Baal, verbrennen ihre Söhne als Opfer für den Baal dort im Feuer. Das hab ich nie geboten, nie befohlen. Dies kam mir niemals in den Sinn. | |
Jere | GerGruen | 19:6 | Deshalb, fürwahr, erscheinen Tage", ein Spruch des Herrn, "wo dieser Ort nicht mehr Tophet, nicht Tal Ben Hinnoms heißt, nein: 'Würgetal'. | |
Jere | GerGruen | 19:7 | Da will ich Judas Rat und den Jerusalems an diesem Ort zerschmettern und sie durchs Schwert vor ihren Feinden fällen, durch ihre Todfeinde, und ihre Leichen gebe ich zum Fraße hin den Vögeln unterm Himmel,den Tieren auf dem Felde. | |
Jere | GerGruen | 19:8 | Ich mache diese Stadt zur Öde, zum Gespött. Wer sie durchzieht, erstaunt und spottet aller ihrer Schläge. | |
Jere | GerGruen | 19:9 | Ich gebe ihnen ihrer Söhne Fleisch zu essen und ihrer Töchter Fleisch. Ein jeder ißt des andere Fleisch in Drang und Not, bedrängt von ihren Gegnern, ihren Todfeinden. | |
Jere | GerGruen | 19:11 | Und sprich zu ihnen: Also spricht der Heeresscharen Herr: 'Zerschmettern will ich dieses Volk und diese Stadt, wie man das irdene Gefäß zerschlägt; man kann's nicht mehr zusammensetzen. Im Tophet selbst wird man begraben aus Mangel an Begräbnisplatz. | |
Jere | GerGruen | 19:12 | Also verfahre ich mit diesem Ort', ein Spruch des Herrn, 'mit denen, die darinnen wohnen. Ich mache diese Stadt zum Tophet. | |
Jere | GerGruen | 19:13 | Unrein sind dann die Häuser von Jerusalem und die der Könige von Juda wie des Tophets Stätte unrein, ja, all die Häuser, auf deren Dächern sie geräuchert dem ganzen Himmelsheer und andern Göttern Trankopfer gespendet.'" | |
Jere | GerGruen | 19:14 | Als Jeremias von dem Tophet kam, zu dem der Herr zum Weissagen ihn ausgesandt, betrat er in dem Haus des Herrn den Vorhof und sprach zum ganzen Volke. | |
Chapter 20
Jere | GerGruen | 20:1 | Da hörte Paschur, Immers Sohn, der Priester, der Oberaufseher im Haus des Herrn, den Jeremias diese Worte künden. | |
Jere | GerGruen | 20:2 | Da ließ Paschur den Propheten Jeremias stäupen und ihn legen in den Block, der bei dem oberen Tore Benjamins im Haus des Herrn gestanden. | |
Jere | GerGruen | 20:3 | Am andern Morgen aber, als Paschur Jeremias aus dem Block entließ, sprach Jeremias so zu ihm: "Nicht 'Freudenreich' heißt dich der Herr mehr, sondern 'Grauenvoll'. | |
Jere | GerGruen | 20:4 | Denn also spricht der Herr: 'Ich mache dich zum Grauen für dich und alle deine Freunde. Sie fallen durch die Schwerter ihrer Feinde, und du mußt zusehen. Ganz Juda gebe ich dem Babelkönig preis, daß er nach Babel sie verschleppe und mit dem Schwerte schlage. | |
Jere | GerGruen | 20:5 | Und allen Reichtum dieser Stadt hier geb ich preis und all ihr Gut und ihre Kostbarkeiten. Den ganzen Schatz der Könige von Juda geb ich in ihrer Feinde Hand, daß sie ihn plündern, rauben und hin nach Babel bringen. | |
Jere | GerGruen | 20:6 | Du, Paschur, mußt mit allen deinen Hausgenossen in Gefangenschaft wegziehen. Du kommst nach Babel. Dort endest du, und dort wirst du begraben, samt allen deinen Freunden; denn Lügen hast du ihnen prophezeien lassen.'" | |
Jere | GerGruen | 20:7 | Du locktest mich, o Herr: Ich ließ mich locken. Du packtest mich und bliebest Sieger. Nun bin ich täglich zum Gespött, und alles spottet über mich. | |
Jere | GerGruen | 20:8 | Sooft ich rede, muß ich schreien: "Unbill!", "Gewalt!" ausrufen. Das Wort des Herrn bringt Schimpf und Spott mir ein den ganzen Tag. | |
Jere | GerGruen | 20:9 | Und nehme ich mir vor: "Ich denke nicht daran und rede nimmermehr in seinem Namen", dann ist's in meinem Innern wie ein lodernd Feuer, ein körperlicher Zwang. Ich quäle mich, es auszuhalten und kann es nicht. | |
Jere | GerGruen | 20:10 | Ich höre viele zischeln: "Grauenvoll!" "Sagt's nur, dann zeigen wir ihn an!" - All meine Freunde lauern nur, ob ich nicht falle: "Vielleicht läßt er sich locken; wir übermannen ihn und können Rache an ihm nehmen." | |
Jere | GerGruen | 20:11 | Doch ist der Herr mit mir, ein kühner Held. Die mich verfolgen, straucheln drum, und sie vermögen nichts. Mit großer Schande werden sie bedeckt, mit ewiger Schande unvergeßlich, weil es ihnen nicht gelingt. | |
Jere | GerGruen | 20:12 | Du, Herr der Heeresscharen, Du gerechter Prüfer, der Du auf Herz und Nieren schaust! An ihnen schaue ich noch Deine Rache; ich habe meine Sache nur auf Dich gestellt. | |
Jere | GerGruen | 20:13 | Lobsingt dem Herrn! Lobpreist den Herrn! Er rettet aus der Übeltäter Hand der Armen Leben. | |
Jere | GerGruen | 20:14 | Verflucht der Tag, da ich geboren! Der Tag, da meine Mutter mich gebar, sei nicht gesegnet! | |
Jere | GerGruen | 20:15 | Verflucht der Mann, der Kunde meinem Vater brachte: "Geboren wurde dir ein kräftig Knäblein", und ihn dazu beglückwünschte! | |
Jere | GerGruen | 20:16 | Wär's diesem doch ergangen wie den Städten, die schonungslos der Herr vernichtet hat! Er hätte schon am Morgen ein Geschrei vernehmen sollen und Kriegslärm um die Mittagszeit! | |
Jere | GerGruen | 20:17 | Er ließ mich nicht im Mutterleibe sterben, daß meine Mutter mir mein Grab geworden, und immer hätte mich ihr Leib getragen. | |
Chapter 21
Jere | GerGruen | 21:1 | Das Wort, das einst vom Herrn an Jeremias erging, als König Sedekias den Paschur, Malkias Sohn, und den Priester Sephania, Maasejas Sohn, mit diesem Auftrag zu ihm sandte: | |
Jere | GerGruen | 21:2 | "Befrage doch den Herrn für uns! Nebukadrezar Babels König, belagert uns. Ob wohl der Herr an uns nach seinen sonstigen, so wunderbaren Taten handeln wird, daß jener wiederum von uns abzöge?" | |
Jere | GerGruen | 21:4 | So spricht der Herr, Gott Israels: 'Ich wende um das Kriegsgerät in eurer Hand, mit dem ihr gegen Babels König und gegen die euch drängenden Chaldäer kämpfet, weg von der Mauer und schaffe jenen Einlaß in das Innere dieser Stadt. | |
Jere | GerGruen | 21:5 | Ich selber kämpfe gegen euch mit ausgereckter Hand und starkem Arm in Zorn, im Grimm und in gewaltiger Wut. | |
Jere | GerGruen | 21:6 | Ich schlage dieser Stadt Bewohner nieder, die Menschen wie das Vieh durch fürchterliche Pest, daß sie dem Tod verfallen. | |
Jere | GerGruen | 21:7 | Dann geb ich Sedekias, Judas König, preis', ein Spruch des Herrn, 'und seine Diener und das Volk, die in der Stadt verschont geblieben sind von Pest und Schwert und Hunger, dem Babelkönige Nebukadrezar und ihren Gegnern, ihren Todfeinden. Er soll sie mit dem Schwerte niedermetzeln, des Mitleids, des Erbarmens und der Schonung bar.' | |
Jere | GerGruen | 21:8 | Zu diesem Volke aber sprich: So spricht der Herr: 'Ich stelle euch zur Wahl den Weg zum Leben und den Weg zum Tode. | |
Jere | GerGruen | 21:9 | Wer hier in dieser Stadt verbleibt, stirbt durch das Schwert, den Hunger und die Pest. Wer aber geht und übertritt zu den Chaldäern, die euch bedrängen, der wird leben; zur Beute wird ihm so sein Leben. | |
Jere | GerGruen | 21:10 | Ich richte gegen diese Stadt mein Angesicht zum Unheil, nicht zum Heil.' Ein Spruch des Herrn. 'Sie fällt dem Babelkönig in die Hände, daß er sie niederbrenne.' | |
Jere | GerGruen | 21:12 | So spricht der Herr: 'An jedem Morgen richtet in Gerechtigkeit! Und rettet den Beraubten vor dem Dränger! Sonst bricht mein Grimm wie Feuer los und brennt, und niemand löscht, der Bosheit eurer Taten wegen. | |
Jere | GerGruen | 21:13 | Fürwahr, ich will an dich, Bewohnerin des hohen, steilen Felsens!' Ein Spruch des Herrn. 'Ihr, die ihr sprecht: "Wer kann uns überfallen? Wer kann in unsre Wohnungen eindringen?" | |
Chapter 22
Jere | GerGruen | 22:2 | und sprich: Vernimm das Wort des Herrn, du Judakönig, der du auf Davids Throne sitzest, samt deinen Dienern, deinem Volke, die ihr durch diese Tore geht! | |
Jere | GerGruen | 22:3 | So spricht der Herr: 'Tut Recht und handelt nach Gerechtigkeit und rettet den Beraubten vor dem Dränger! Bedrängt nicht Fremde, Waisen, Witwen! Tut keine Grausamkeit! Unschuldig Blut vergießet nicht an diesem Ort! | |
Jere | GerGruen | 22:4 | Nur wenn ihr solches tut, betreten dieses Hauses Tore Könige, die auf dem Davidsthrone sitzen, zu Wagen und zu Roß, er selbst wie seine Diener und sein Volk. | |
Jere | GerGruen | 22:5 | Doch, hört ihr nicht auf diese Worte, dann schwör ich bei mir selbst', ein Spruch des Herrn: 'Ein Trümmerort wird dieses Haus.' | |
Jere | GerGruen | 22:6 | Ja, also spricht der Herr vom königlichen Hause Juda: 'Bist du mir auch ein Gilead und wie ein Fürst des Libanon, so mach ich dennoch dich zur Wüste mit unbewohnten Städten. | |
Jere | GerGruen | 22:7 | Verderber werde ich herrufen gegen dich, jeden mit seinem Beile, auf daß sie deine allerschönsten Zedern fällen und sie ins Feuer werfen. | |
Jere | GerGruen | 22:8 | Und ziehn an dieser Stadt vorüber viele Völker und fragen sie einander: "Warum tat so der Herr mit dieser großen Stadt?", | |
Jere | GerGruen | 22:9 | so wird man sagen: "Sie hat den Bund des Herren, ihres Gottes, aufgegeben und andere Götter angebetet und verehrt." | |
Jere | GerGruen | 22:10 | Beweinet nicht den Toten! Klagt nicht um ihn! Beweinet den, der fortgezogen! Denn er sieht nimmermehr das Land, wo er geboren.' | |
Jere | GerGruen | 22:11 | Denn also spricht der Herr von Sallum, einem Sohn des Judaköniges Josias, der an Stelle des Josias, seines Vaters, König ward: 'Der fort von diesem Ort gezogen, kommt nicht wieder her; | |
Jere | GerGruen | 22:12 | er stirbt vielmehr an jenem Ort, wohin sie ihn verschleppt, und dieses Land sieht er nicht mehr.'" | |
Jere | GerGruen | 22:13 | Weh dem, der sich sein Haus mit Ungerechtigkeit erbaut, mit Unrecht seine Söller; der seinen Nächsten ohne Entgelt fronen läßt und seinen Lohn ihm vorenthält, | |
Jere | GerGruen | 22:14 | der spricht: "Ich baue mir ein massig Haus und luftige Gemächer", der Fenster darin ausbricht, es mit Zedernholz verbälkt und rot bemalt. | |
Jere | GerGruen | 22:15 | Hast dazu du das Königtum, daß du in Zedern wetteiferst? Hat nicht dein Vater, wie er aß und trank, geradeso Gerechtigkeit und Recht geübt? Da ging's ihm gut. | |
Jere | GerGruen | 22:16 | Er schaffte Armen und Bedrückten Recht: Da ging's ihm wohl. "Gilt dies bei mir nicht für vernünftig?" Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 22:17 | Doch deine Augen und dein Sinn sind einzig auf Gewinn gerichtet und aufs Vergießen von unschuldigem Blut, aufs Drücken und aufs Knicken. | |
Jere | GerGruen | 22:18 | Darum spricht so der Herr von Jojakim, dem Sohn des Judakönigs Josias: "Ihn wird man nicht bejammern: 'Ach mein Bruder! Der Brüderlichkeit wehe!' Ihn wird man nicht bejammern: 'Ach Gebieter! Wehe seiner Herrschergröße!' | |
Jere | GerGruen | 22:19 | Wie einen Esel man begräbt, wird er begraben; man schleppt ihn fort und wirft ihn hin weit draußen vor den Toren von Jerusalem." | |
Jere | GerGruen | 22:20 | Besteig den Libanon! Klag laut! In Basan laß die Stimme schallen! Schrei von den Uferbergen her! Dahin sind deine Lieblinge. | |
Jere | GerGruen | 22:21 | Ich warnte dich in deiner Blütezeit. Du sprachst: "Ich mag nichts hören". Dies war dein Weg von Jugend an; du hörtest nie auf meine Stimme. | |
Jere | GerGruen | 22:22 | All deine Freunde tilgt ein Sturm, und wer dich liebt, der wird verschleppt. Beschämt wirst du, beschimpft wegen der Schlechtigkeit all deiner Taten. | |
Jere | GerGruen | 22:23 | Du wohnst auf einem Libanon, in Zedern eingenistet. Wie sinkst du hin, wenn Wehen dich befallen, ein Zittern, wie bei Kreißenden! | |
Jere | GerGruen | 22:24 | "So wahr ich lebe", ein Spruch des Herrn, "wenn auch Konjahu, Sohn des Jojakim, der Judakönig, ein Siegelring an meiner Rechten wäre, ich risse dich doch weg von da. | |
Jere | GerGruen | 22:25 | Ich liefre dich an deinen Todfeind aus, vor dem dir graut, an Nebukadrezar, den Babelkönig, und an die Chaldäer. | |
Jere | GerGruen | 22:26 | Ich schleudre dich samt deiner Mutter fort, die dich geboren, in ein fremdes Land, in dem ihr nicht geboren seid. Dort sollt ihr sterben. | |
Jere | GerGruen | 22:28 | Ist ein so armselig, gewöhnlich Ding der Mann Konjahu da? Ein Ding, das niemandem gefällt? Weswegen wurden er und sein Geschlecht weit fortgeschleudert in ein Land, das sie nicht kannten? | |
Chapter 23
Jere | GerGruen | 23:1 | "Ein Wehe jenen Hirten, die meine anvertraute Herde verwahrlosen und sich verlaufen lassen!" Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 23:2 | Darum spricht so der Herr, Gott Israels, von diesen Hirten, die mein Volk so weiden: "Ihr habt die Schafe mein zerstreut, versprengt. Ihr habt euch nicht darum gekümmert. Ich aber kümmere mich um euch und eurer Werke Schlechtigkeit." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 23:3 | "Ich sammle selber meiner Herde Rest aus all den Ländern, in die ich sie zerstreut, und führe sie auf ihre Auen wieder, auf daß sie wachsen und gedeihen, | |
Jere | GerGruen | 23:4 | und stelle Hirten über sie, um sie zu weiden. Nicht Furcht, nicht Schrecken fällt auf sie; man braucht sie nicht mehr aufzusuchen." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 23:5 | "Fürwahr, es kommen Tage", ein Spruch des Herrn, "wo ich für David einen echten Sproß erwecke. Als König herrscht er weise und hält im Lande auf Gerechtigkeit und Recht. | |
Jere | GerGruen | 23:6 | In seinen Tagen fühlt sich Juda glücklich, und Israel wohnt sicher. So ist sein Name: 'Der Herr ist unser Heil'. | |
Jere | GerGruen | 23:7 | Jawohl, es kommen Tage", ein Spruch des Herrn, "da sagt man nicht mehr 'Bei dem Herrn, der aus Ägypterland die Söhne Israels herausgeführt!' | |
Jere | GerGruen | 23:8 | Vielmehr 'Beim Herrn, der die Zerstreuten des Hauses Israels herausgeführt und hergebracht hat aus dem Land des Nordens und aus den andern Ländern all, in die ich sie verstoßen habe.' Sie siedeln abermals auf ihrer Scholle." | |
Jere | GerGruen | 23:9 | Der Seher wegen bricht das Herz in mir; alle Gebeine schlottern. Ich gleiche einem trunkenen Mann, solch einem, den der Wein bezwang, vorm Herrn, vor seinen heiligen Worten. | |
Jere | GerGruen | 23:10 | Das Land ist voll von Ehebrechern; denn ihretwegen schmachtet hin das Land und sind der Steppe Auen ausgedörrt. Ihr Streben war nur Schlechtigkeit und ihre Stärke Unwahrhaftigkeit. | |
Jere | GerGruen | 23:11 | "Die Seher wie die Priester sind gleicherweise ruchlos; sogar in meinem Hause finde ich ihr wüstes Treiben." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 23:12 | "So sei denn auch ihr Weg gleich schlüpferigen Pfaden in der Dunkelheit! Sie sollen stolpern drauf und fallen; denn Unheil bring ich über sie im Jahre ihrer Heimsuchung." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 23:13 | "Recht Albernes sah ich schon bei Samarias Propheten. Sie weissagten beim Baal und führten irre Israel, mein Volk. | |
Jere | GerGruen | 23:14 | Doch bei den Sehern von Jerusalem sah ich Abscheuliches. Die Ehe brechen und mit Lüge handeln den frevlen Mut bestärken, daß keiner sich von seiner Schlechtigkeit bekehre! Sie alle gelten mir wie Sodoma und wie Gomorrha und wie die dortigen Bewohner." | |
Jere | GerGruen | 23:15 | Drum spricht der Herr der Heeresscharen wider die Propheten: "Zur Speise geb ich ihnen Wermut und Bitterwasser zum Getränk. Denn von Jerusalems Propheten ging die Gemeinheit aus durchs ganze Land." | |
Jere | GerGruen | 23:16 | So spricht der Heeresscharen Herr: "Nicht auf die Worte der Propheten hört, die euch weissagen! - Sie schmeicheln eurer Eitelkeit und künden selbstersonnene Gesichte, durchaus nicht aus dem Mund des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 23:17 | Sie sprechen immerfort zu denen, die von mir nichts wissen wollen: 'Der Herr hat es gesagt: Ihr werdet Frieden haben', und jedem, der in seines Herzens Trotze wandelt, dem sagen sie: 'Euch trifft nichts Schlimmes.' | |
Jere | GerGruen | 23:18 | Wer steht im Rat des Herrn, daß er Gesichte hätte, seine Worte hörte? Wer achtet auf mein Wort und wer vernimmt es? | |
Jere | GerGruen | 23:19 | Der Sturm des Herrn, ein heißer Wind, bricht los, ein Sturm, ums Haupt der Frevler wirbelnd. | |
Jere | GerGruen | 23:20 | Der Zorn des Herrn gibt keine Ruhe, bis er vollführt hat und vollbracht, was er geplant. Am Schluß der Tage werdet ihr das klar erkennen. | |
Jere | GerGruen | 23:21 | Ich habe die Propheten nicht gesandt, und dennoch haben sie es eilig. Zu ihnen hab ich nie gesprochen, und dennoch prophezeien sie. | |
Jere | GerGruen | 23:22 | Wenn sie in meinem Rat gestanden, dann brächten sie auch meine Worte meinem Volke zu Gehör und führten es von seinem schlimmen Wege heim, von seinen schlechten Taten. | |
Jere | GerGruen | 23:23 | Bin ich denn Gott nur für die Nähe?" Ein Spruch des Herrn. "Und nicht ein Gott auch für die Ferne? | |
Jere | GerGruen | 23:24 | Verbärge sich ein Mann im tiefsten Winkel, ich sollt ihn nicht bemerken?" Ein Spruch des Herrn. "Erfülle ich denn nicht den Himmel und die Erde?" Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 23:25 | "Was die Propheten sagen, höre ich, die unter meinem Namen Lüge prophezeien: 'Mir hat geträumt. Mir hat geträumt.' | |
Jere | GerGruen | 23:26 | Wie lange noch? Ist's in der Absicht der Propheten, Lug zu künden und selbstersonnenen Betrug zu prophezeien? | |
Jere | GerGruen | 23:27 | Ob sie wohl planen, aus dem Gedächtnis meines Volkes meinen Namen auszumerzen durch ihre Träume, die sie sich erzählen, wie ihre Väter meinen Namen über dem Baal vergaßen? | |
Jere | GerGruen | 23:28 | Der Seher, dem ein Traum bekannt, erzähle seinen Traum, und wem mein Wort zuteil geworden, berichte es getreu als Wort von mir! Was soll das Stroh beim Korn?" Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 23:29 | "Ist denn mein Wort nicht feuergleich?" Ein Spruch des Herrn. "Zerschlägt es nicht gleich einem Hammer Felsgestein? | |
Jere | GerGruen | 23:30 | Darum will ich an die Propheten," ein Spruch des Herrn, "die meine Worte voneinander stehlen. | |
Jere | GerGruen | 23:31 | Ich will an die Propheten", ein Spruch des Herrn, "die ihre Zunge nehmen und Gottessprüche murmeln. | |
Jere | GerGruen | 23:32 | Ich will an die Propheten trügerischer Träume," ein Spruch des Herrn, "die sie erzählen und in die Irre führen durch ihre Lügen mein Volk, durch ihr Geflunker. Ich aber hab sie nie gesandt und ihnen nichts befohlen. Sie können diesem Volk nichts nützen." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 23:33 | "Und fragt dich dieses Volk, sei's Priester, sei's Prophet: 'Was ist das lästige Zeug des Herrn?' - so sprich zu ihnen: 'Ihr seid das lästige Zeug. Wegwerfen will ich euch,'" ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 23:34 | "Propheten, Priester und das Volk, wer immer redet von dem lästigen Zeug des Herrn, den strafe ich samt seinem ganzen Hause. | |
Jere | GerGruen | 23:35 | So sollt ihr zueinander sagen, der eine zu dem andern so: 'Was gab der Herr zur Antwort? Was hat der Herr gesprochen?' | |
Jere | GerGruen | 23:36 | Vom lästigen Zeug des Herrn sollt ihr nicht weiter sprechen! Sonst wird sein Wort zu lästigem Zeug für jeden, verdreht ihr doch die Worte des lebendigen Gottes, des Herrn der Heeresscharen, unseres Gottes. | |
Jere | GerGruen | 23:37 | So sollst du zum Propheten sagen: 'Was hat zur Antwort dir der Herr gegeben?' Und 'Was der Herr gesprochen?' | |
Jere | GerGruen | 23:38 | Doch sprechet ihr vom lästigen Zeug des Herren, dann spricht also der Herr: 'Weil ihr den Ausdruck "Lästiges Zeug des Herrn" gebraucht, obschon ich euch entbieten ließ: "Ihr sollt vom lästigen Zeug des Herrn nicht reden!" | |
Jere | GerGruen | 23:39 | Deswegen hebe ich euch in die Höhe und schleudere euch hinweg mitsamt der Stadt, die euch und euren Vätern ich gegeben habe, hinweg von meinem Angesicht. | |
Chapter 24
Jere | GerGruen | 24:1 | Da ließ der Herr mich schauen: Zwei Feigenkörbe standen da, bezeichnet, vor des Herren Tempel, nachdem Nebukadrezar, der Babelkönig, den Jechonias, Sohn des Jojakim, den Judakönig, und Judas Fürsten samt den Schmieden und den Schreinern fort von Jerusalem geführt und sie nach Babel hingebracht. | |
Jere | GerGruen | 24:2 | Der eine Korb enthielt sehr gute Feigen, den frühen Feigen gleich; der andre Korb sehr schlechte Feigen, ganz ungenießbar, weil verdorben. | |
Jere | GerGruen | 24:3 | Da sprach der Herr zu mir: "Was siehst du, Jeremias?" Ich sagte: "Feigen! Die guten Feigen sind sehr gut, die schlechten äußerst schlecht, ganz ungenießbar, weil verdorben." | |
Jere | GerGruen | 24:5 | "So spricht der Herr, Gott Israels: Wie diese guten Feigen hier, so will ich die Verschleppten Judas gutheißen, die ich von diesem Orte ins Chaldäerland geschickt. | |
Jere | GerGruen | 24:6 | Auf diese richte ich mein Auge freundlich und bringe sie zurück in dieses Land. Denn bauen will ich, nicht vernichten, einpflanzen und nicht ausreißen. | |
Jere | GerGruen | 24:7 | Ich schenke ihnen Einsicht, daß sie merken, daß ich der Herr bin. Sie dienen mir alsdann zum Volk und ich zum Schutzgott ihnen, wenn sie aus ganzem Herzen sich zu mir bekehren. | |
Jere | GerGruen | 24:8 | Doch gleich den schlechten Feigen, die verdorben, ungenießbar sind", so spricht der Herr, "will ich den König Judas, Sedekias, seine Fürsten, sowie den Rest Jerusalems behandeln, die noch in diesem Lande übrig sind, samt denen im Ägypterland. | |
Jere | GerGruen | 24:9 | Ich mache sie zu bösem Schreckensbild für alle Reiche auf der Erde. Dem Schimpf und Spott, dem Hohn und der Verwünschung geb ich preis sie überall, wohin ich sie verstoße. | |
Chapter 25
Jere | GerGruen | 25:1 | Das Wort, das an Jeremias über das ganze Volk Juda erging im vierten Jahre des Judakönigs Jojakim, des Josiassohns, das ist im ersten Jahre des Babelkönigs Nebukadrezar, | |
Jere | GerGruen | 25:2 | das Jeremias, der Prophet, dem ganzen Volke Juda und an alle Einwohner Jerusalems verkündet: | |
Jere | GerGruen | 25:3 | "Vom dreizehnten Jahr des Ammonssohns und Judakönigs Josias bis auf diesen Tag, nun dreiundzwanzig Jahre lang, erging das Wort des Herrn an mich. Und ich sprach unermüdlich zu euch; ihr aber hörtet nicht darauf. | |
Jere | GerGruen | 25:4 | All seine Diener, die Propheten, hat unablässig euch der Herr gesandt. Ihr aber hörtet nicht darauf, noch neigtet ihr das Ohr zum Hören: | |
Jere | GerGruen | 25:5 | 'Kehrt um, ein jeglicher von seinem schlimmen Weg, von eurem bösen Treiben! Dann dürft ihr in dem Land für alle Zeit verbleiben, das euch und euren Vätern einst der Herr verliehen. - | |
Jere | GerGruen | 25:6 | Lauft nicht den andern Göttern nach, sie zu verehren, sie anzubeten! Verdrießt mich nicht mit eurer Hände Werk! Dann will ich euch nicht wehe tun. | |
Jere | GerGruen | 25:7 | Ihr aber höret nicht auf mich,' ein Spruch des Herrn, 'verdrießet mich durch eurer Hände Werk euch zum Verderben.' | |
Jere | GerGruen | 25:8 | Deshalb spricht so der Herr der Heeresscharen: 'Weil ihr auf meine Worte nicht gehört, | |
Jere | GerGruen | 25:9 | hol ich des Nordens Sippen alle her', ein Spruch des Herrn, 'zum Babelkönig, meinem Knecht Nebukadrezar. Ich laß sie gegen dieses Land, seine Bewohner und gegen alle Völker ringsum ziehen und banne sie und mache sie zum Spott und Schrecken und zu ewiger Verödung. | |
Jere | GerGruen | 25:10 | Aus ihnen banne ich des Lachens und der Lust Gejohle, den Sang des Bräutigams, den Brautgesang, der Mühle Lärm, der Lampe Licht. | |
Jere | GerGruen | 25:11 | So wird dies ganze Land zur Wüste und zur Öde, und diese Völker müssen Babels König dienstbar sein an siebzig Jahre. | |
Jere | GerGruen | 25:12 | Doch sind erfüllt die siebzig Jahre, dann such ich heim den Babelkönig und auch jenes Volk', ein Spruch des Herrn, 'und strafe ihre Missetat an der Chaldäer Land und mache es zur ewigen Wüste. | |
Jere | GerGruen | 25:13 | Ich lasse kommen über dieses Land all meine Drohungen, die ich dawider ausgesprochen, alles, was in diesem Buch geschrieben steht, was über alle Völker Jeremias prophezeit. | |
Jere | GerGruen | 25:14 | Auch diese werden großen Völkern untertan und großen Königen, und so vergelte ich auch ihnen je nach ihrem Tun und ihrer Hände Werk.'" | |
Jere | GerGruen | 25:15 | Denn also sprach der Herr, Gott Israels, zu mir: "Aus meiner Hand nimm diesen Zornweinbecher und reiche ihn zum Trinken allen Völkern, zu denen ich dich sende! | |
Jere | GerGruen | 25:16 | Sie sollen trinken, taumeln, tollen im Angesicht des Schwertes, das ich mitten unter sie entsende." | |
Jere | GerGruen | 25:17 | Ich nehme aus der Hand des Herrn den Becher und reiche ihn zum Trinken all den Völkern, zu denen mich der Herr gesandt, | |
Jere | GerGruen | 25:18 | Jerusalem und Judas andern Städten und ihren Königen und Fürsten, um diese der Verwüstung und Verheerung, dem Hohn und der Verwünschung preiszugeben, wie es heute ist. | |
Jere | GerGruen | 25:19 | Hernach dem Pharao, Ägyptens König, seinen Dienern und seinen Fürsten, seinem ganzen Volke | |
Jere | GerGruen | 25:20 | und ganz Arabien und allen Königen des Landes Us und allen Königen des Landes der Philister Und Askalon und Gaza, Akkaron, dem Reste Asdods | |
Jere | GerGruen | 25:22 | und allen Königen von Tyrus und allen Königen von Sidon und allen Königen der Küstenländer, die überm Meere lagern, | |
Jere | GerGruen | 25:24 | und allen Königen Arabiens und all den Königen Arabiens, die in der Wüste wohnen, | |
Jere | GerGruen | 25:25 | und allen Königen von Gamir und allen Königen von Elam und allen Königen von Medien | |
Jere | GerGruen | 25:26 | und allen Königen des Nordens, den nahen wie den fernen, kurz allen Königreichen auf der Welt, die auf der Erde sind. Nach ihnen aber muß der König Sesaks trinken. | |
Jere | GerGruen | 25:27 | "Zu ihnen sprich dabei: So spricht der Heeresscharen Herr, Gott Israels: 'Trinkt doch! Berauscht euch! Speit! Stürzt hin! Steht nimmer auf vorm Schwert, das ich in eure Reihen sende!' | |
Jere | GerGruen | 25:28 | Und sollten sie sich weigern, aus deiner Hand den Kelch zum Trinken anzunehmen, dann sprich zu ihnen: Also spricht der Heeresscharen Herr: 'Ihr müsset trinken! | |
Jere | GerGruen | 25:29 | Ich mache bei der Stadt, die meinen Namen trägt, den Anfang mit den Strafen. Ihr aber wolltet frei ausgehen? Nein! Ich rufe gegen alle Erdbewohner ein Schwert auf.'" Ein Spruch des Herrn der Heeresscharen. | |
Jere | GerGruen | 25:30 | "Künd ihnen alles dies! So sprich zu ihnen: 'Von oben brüllt der Herr; von seinem heiligen Sitze donnert er. Gar furchtbar brüllt er über sein Gefilde, er jauchzt wie Keltertreter, singt wider alle Erdbewohner. | |
Jere | GerGruen | 25:31 | Bis an den Erdrand dringt das Tosen; der Herr hat mit den Heidenvölkern Streit. Mit allem Fleische geht er ins Gericht; dem Schwert gibt er die Frevler preis.'" Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 25:32 | So spricht der Heeresscharen Herr: "Von Volk zu Volk schreitet das Unheil, erwacht ein großer Sturm vom Rand der Erde." | |
Jere | GerGruen | 25:33 | An jenem Tage liegen die vom Herrn Erschlagenen von einem Erdrand bis zum andern da; sie werden nicht beklagt, nicht aufgehoben, nicht begraben; dem Acker dienen sie als Dünger. | |
Jere | GerGruen | 25:34 | "Ihr Hirten, weinet! Schreit! Im Staube wälzt euch, ihr, der Herde Führer! Denn eure Tage sind erfüllt zur Schlachtung; zerstückelt werdet ihr. Ihr liegt in Scherben wie ein zerbrechliches Gefäß. | |
Jere | GerGruen | 25:35 | Und für die Hirten gibt es keine Zuflucht mehr und kein Entrinnen für die Führer. | |
Jere | GerGruen | 25:36 | Horch, wie die Hirten schreien, die Herdenführer heulen! Der Herr verwüstet ihren Weideplatz. | |
Chapter 26
Jere | GerGruen | 26:1 | Am Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes des Josias, des Judakönigs, ist dieses Wort vom Herrn ergangen: | |
Jere | GerGruen | 26:2 | So spricht der Herr: "Betritt den Vorhof in dem Haus des Herrn und sprich zu all den Leuten aus den Städten Judas, die in das Haus des Herrn zur Anbetung gekommen sind, all diese Worte, die ihnen zu verkünden ich dir anbefehle! Kürze nicht ein Wort! | |
Jere | GerGruen | 26:3 | Sie hören doch vielleicht und kehren um, ein jeglicher von seinem schlimmen Weg; dann laß ich mich des Unheils auch gereuen, das ich beschlossen, ihnen anzutun, um ihrer bösen Taten Willen. | |
Jere | GerGruen | 26:4 | Nun sprich zu ihnen: Also spricht der Herr: 'Ihr höret nicht auf mich und lebet nicht nach meiner Lehre, die ich euch vorgelegt. | |
Jere | GerGruen | 26:5 | Ihr hört nicht auf die Worte der Propheten, meiner Diener, die ich euch sende und unermüdlich sandte, und doch wollt ihr nicht hören. | |
Jere | GerGruen | 26:6 | Drum mache ich dies Haus hier dem zu Silo gleich, und gebe allen Völkern auf der Erde diese Stadt hin zur Verwünschung.' | |
Jere | GerGruen | 26:7 | Die Priester und Propheten und die ganze Menge waren Zeuge, wie Jeremias diese Worte in dem Haus des Herrn verkündete. | |
Jere | GerGruen | 26:8 | Und Jeremias trug all das, was ihn der Herr geheißen, dem ganzen Volke vor. Da packten ihn die Priester und Propheten und das Volk und schrien: "Jetzt mußt du sterben. | |
Jere | GerGruen | 26:9 | Warum weissagst du also in des Herren Namen: 'Wie dem zu Silo soll es diesem Haus ergehen' und 'Diese Stadt soll wüst und ganz entvölkert werden'?" So rottete sich alles Volk zusammen wider Jeremias in dem Haus des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 26:10 | Als aber Judas Fürsten davon hörten, gingen sie vom Haus des Königs in das Haus des Herrn und ließen sich am Eingange des neuen Herrentores nieder. | |
Jere | GerGruen | 26:11 | Da sprachen die Propheten und die Priester zu den Fürsten und zum gesamten Volke so: "Des Todes schuldig ist der Mann, hat er doch gegen diese Stadt geweissagt, wie ihr es selbst gehört." | |
Jere | GerGruen | 26:12 | Doch Jeremias sprach zu all den Fürsten wie zum ganzen Volke so: "Mich hat der Herr gesandt, um gegen dieses Haus und diese Stadt all jene Worte, die ihr vernommen habt, zu weissagen. | |
Jere | GerGruen | 26:13 | So bessert euren Wandel, eure Werke! Hört auf des Herren, eures Gottes, Stimme, daß sich der Herr das Unheil mög gereuen lassen, das er euch angedroht! | |
Jere | GerGruen | 26:14 | Was mich betrifft, so bin ich hier in eurer Hand. Verfahrt mit mir, wie's gut und billig euch erscheint! | |
Jere | GerGruen | 26:15 | Nur wißt, falls ihr mich tötet, daß ihr unschuldig Blut bringt über euch und diese Stadt und ihre Einwohner! In Wahrheit sandte mich der Herr zu euch, in eurer Gegenwart all diese Worte zu verkünden." - | |
Jere | GerGruen | 26:16 | Da sprachen nun die Fürsten und das ganze Volk zu den Propheten und den Priestern: "Der Mann ist keineswegs des Todes schuldig, sprach er zu uns doch in des Herren, unseres Gottes, Namen." | |
Jere | GerGruen | 26:17 | Da traten von den Ältesten des Landes Männer auf und sprachen zu der ganzen Volksgemeinde: | |
Jere | GerGruen | 26:18 | "Michaeas, der aus Maresa stammte, trat als Prophet zur Zeit des Judakönigs Ezechias auf und sprach zum ganzen Volk von Juda so: 'So spricht der Heeresscharen Herr: Zum Feld wird Sion umgepflügt, Jerusalem ein Trümmerhaufen, Gestrüpp der Berg des Hauses.' | |
Jere | GerGruen | 26:19 | Hat Judas König Ezechias und das gesamte Juda ihn zum Tod geführt? Hat man sich nicht vielmehr vorm Herrn gefürchtet und sich bemüht, ihn zu versöhnen, so daß der Herr des Unheils, das er ihnen angedroht, sich wiederum gereuen ließ? Und wir sind im Begriff, ein großes Unrecht zu verüben, uns selbst zum Leid?" | |
Jere | GerGruen | 26:20 | Auch noch ein andrer prophezeite in des Herrn Namen, Urias, des Semaja Sohn, aus Kirjatjearim, und zwar weissagte dieser gegen diese Stadt und dieses Land im Einklang mit des Jeremias Reden. | |
Jere | GerGruen | 26:21 | Der König Jojakim und alle seine Krieger und all die Fürsten hörten seine Reden. Da wollte ihn der König töten lassen. Als nun Urias dies erfuhr, ward er von Furcht erfüllt, ergriff die Flucht und kam so nach Ägypten. | |
Jere | GerGruen | 26:22 | Da sandte König Jojakim von seinen Leuten nach Ägypten, Elnatan, Akbors Sohn, und andre mit ihm nach Ägypten. | |
Jere | GerGruen | 26:23 | Sie holten den Urias aus Ägypten und brachten ihn zum König Jojakim, und dieser ließ ihn mit dem Schwerte richten und seinen Leichnam in das Grab der Findlinge wegbringen. | |
Chapter 27
Jere | GerGruen | 27:1 | Im vierten Jahre der Regierung des Judakönigs Sedekias, des Josiassohnes, erging das Wort des Herrn an Jeremias: | |
Jere | GerGruen | 27:2 | So sprach der Herr zu mir: "Verschaff dir Stricke und Jochhölzer und leg sie auf den Hals! | |
Jere | GerGruen | 27:3 | Dann schicke etliche davon an Edoms und an Moabs König und an den Ammoniterkönig, an Sidons König und an den von Tyrus, durch Gesandte, die den Juda König Sedekias in Jerusalem besuchen! | |
Jere | GerGruen | 27:4 | Trag ihnen auf, daß ihren Herrn sie folgendes berichten: 'So spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels: So sollt ihr euren Herren sagen: | |
Jere | GerGruen | 27:5 | "Ich schuf die Erde und die Menschen und das Vieh auf Erden durch meine große Kraft und schenkte sie an den, der mir gefiel. | |
Jere | GerGruen | 27:6 | So schenk ich jetzt all diese Länder dem Babelkönig, Nebukadrezar, meinem Diener, und selbst das Wild des Feldes schenk ich ihm zu seinen Diensten. Die Völker sollen alle dienstbar sein | |
Jere | GerGruen | 27:7 | ihm, seinem Sohn und Enkel, bis auch die Zeit für sein Land kommt und starke Völker, große Könige ihn dienstbar machen. | |
Jere | GerGruen | 27:8 | Das Volk und Reich, das nicht dem Babelkönig Nebukadrezar dienen will und seinen Hals nicht in das Joch des Babelkönigs steckt, dies Volk bestrafe ich mit Schwert, mit Hunger und mit Pest", ein Spruch des Herrn, "bis ich's durch ihn vernichtet habe." | |
Jere | GerGruen | 27:9 | Ihr aber, hört doch nicht auf eure Propheten, Wahrsager, Traumausleger, Zeichendeuter, Zauberer, die euch verkünden: 'Dient nicht dem Babelkönig!' | |
Jere | GerGruen | 27:10 | Denn Lüge prophezeien sie; so kommt's dahin, daß sie um euer Land euch bringen, daß ich euch wegschleppe zu eurem Untergang. | |
Jere | GerGruen | 27:11 | Das Volk indes, das seinen Hals ins Joch des Babelkönigs steckt zu seinem Dienst, das lasse ich in seinem Lande.' Ein Spruch des Herrn. 'Es soll das Land bebauen und bewohnen.'" | |
Jere | GerGruen | 27:12 | Das gleiche sagte ich zu Judas König Sedekias: "Ins Joch des Babelkönigs stecket eure Hälse! Ihm dient und seinem Volke! Darin bleibet ihr am Leben. | |
Jere | GerGruen | 27:13 | Warum wollt ihr denn sterben, du und dein Volk, durch Schwert, durch Hunger und durch Pest? Hat solches doch der Herr dem Volke angedroht, das nicht dem Babelkönig dienen will. | |
Jere | GerGruen | 27:14 | Hört nicht auf der Propheten Reden, die also zu euch sprechen: 'Ihr müßt dem Babelkönige nicht dienen'! Denn Lügen prophezein sie euch. | |
Jere | GerGruen | 27:15 | 'Denn ich habe sie nicht gesandt', ein Spruch des Herrn, 'und Lügen prophezeien sie in meinem Namen, damit ich euch versprenge und die Seher, die euch prophezeien.'" | |
Jere | GerGruen | 27:16 | Den Priestern aber sagte ich sowie dem ganzen Volke: "So spricht der Herr: Auf eurer Seher Reden höret nicht, die so euch prophezeien: 'In aller Bälde werden die Geräte für das Haus des Herrn zurückgebracht aus Babel'. Nur Lüge prophezein sie euch. | |
Jere | GerGruen | 27:17 | Hört nicht auf sie! Dem Babelkönig dienet! Dann bleibet ihr am Leben. Warum soll diese Stadt zur Wüste werden? | |
Jere | GerGruen | 27:18 | Sind sie jedoch Propheten, steht ihnen zu Gebot das Wort des Herrn, dann mögen sie zum Herrn der Heeresscharen flehen, daß die Geräte, die im Haus des Herrn und in dem Haus des Judakönigs und in Jerusalem vorhanden, nicht nach Babel kommen. | |
Jere | GerGruen | 27:19 | Denn solches spricht der Herr der Heerscharen von Säulen, Meer und Stühlen, vom Reste der Geräte, die in dieser Stadt verbleiben, | |
Jere | GerGruen | 27:20 | und die der Babelkönig Nebukadrezar noch nicht weggeführt. Den Jojachin, den Sohn des Jojakim, den Herrscher über Juda, verschleppte er nach Babel aus Jerusalem, samt allen Edlen Judas und Jerusalems. | |
Jere | GerGruen | 27:21 | So spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels, jetzt über die im Haus des Herrn verbliebenen Geräte und über die im Haus des Königs über Juda und Jerusalem: | |
Chapter 28
Jere | GerGruen | 28:1 | Im selben Jahr geschah es, im Anfang der Regierung des Judakönigs Sedekias, im vierten Jahr, im fünften Monat, daß Ananias, Azzurs Sohn, der Seher, der aus Gibeon stammt, im Haus des Herrn so zu mir sprach, in Gegenwart der Priester und des ganzen Volkes: | |
Jere | GerGruen | 28:2 | "So spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels: 'Zerbrechen werde ich das Joch des Babelkönigs. | |
Jere | GerGruen | 28:3 | Nur noch ein Jahrespaar, dann bringe ich an diesen Ort zurück all die Geräte für das Haus des Herrn, die einst Nebukadrezar, Babels König, von diesem Orte fort nach Babel bringen ließ. | |
Jere | GerGruen | 28:4 | Auch Judas König Jojachin, den Sohn des Jojakim, und die nach Babel abgeführte Mannschaft Judas bring ich heim an diesen Ort', ein Spruch des Herrn; 'des Babelkönigs Joch zerbreche ich.'" | |
Jere | GerGruen | 28:5 | Darauf sprach Jeremias, der Prophet, zu Ananias, dem Propheten, in Gegenwart der Priester und des ganzen Volks, das in dem Haus des Herren stand. | |
Jere | GerGruen | 28:6 | Sprach Jeremias, der Prophet: "So sei's! So tue nur der Herr! Der Herr erfülle deine Worte, die du geweissagt hast! Ach, brächte er aus Babel die Geräte für das Haus des Herrn und alle die Gefangenen an diesen Ort zurück! | |
Jere | GerGruen | 28:8 | Die Seher, die vor mir und dir, von alters her gelebt, weissagten vielen Ländern, großen Reichen von Krieg und Not und Pest. | |
Jere | GerGruen | 28:9 | Doch der Prophet, der Heil weissagt, kann erst als Seher sich ausweisen, als ein vom Herrn in Wahrheit Ausgesandter, wenn sich das Seherwort erfüllt." | |
Jere | GerGruen | 28:10 | Darauf nahm Ananias, der Prophet, das Jochholz von dem Hals des Jeremias, des Propheten, und zerbrach es. | |
Jere | GerGruen | 28:11 | Darauf sprach Ananias in Gegenwart des ganzen Volkes: "So spricht der Herr: 'Also zerbreche ich das Joch Nebukadrezars, des Babelkönigs, noch vor dem Ablauf eines Jahrespaares und nehme es vom Nacken aller Völker weg.'" Doch Jeremias, der Prophet, ging seines Wegs. | |
Jere | GerGruen | 28:12 | Darauf erging das Wort des Herrn an Jeremias, dem der Seher Ananias das Jochholz von dem Hals zerbrochen hatte. | |
Jere | GerGruen | 28:13 | "Auf! Sprich zu Ananias! So spricht der Herr: 'Ein hölzern Joch hast du zerbrochen, an seine Stelle setzest du ein eisernes.' | |
Jere | GerGruen | 28:14 | Denn also spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels: 'Ich leg ein eisern Joch dem Halse aller dieser Völker auf. Sie müssen dienstbar sein und bleiben dem Nebukadrezar, Babels König; ich gebe ihm auch noch des Feldes Tiere.'" | |
Jere | GerGruen | 28:15 | Darauf sprach Jeremias, der Prophet, zu dem Propheten Ananias: "Hör, Ananias! Hör! Der Herr hat niemals dich gesandt, und doch hast du dies Volk verleitet, auf Lüge zu vertrauen. | |
Jere | GerGruen | 28:16 | So spricht deshalb der Herr: 'Ich schaffe dich von dieser Erde weg. Du stirbst noch dieses Jahr, weil du empfohlen, sich dem Herrn zu widersetzen.'" | |
Chapter 29
Jere | GerGruen | 29:1 | Das ist der Inhalt des Schreibens, das Jeremias, der Prophet, von Jerusalem aus an den Rest der Ältesten in der Verbannung, an Priester und Propheten und an das ganze Volk absandte, das Nebukadrezar aus Jerusalem nach Babel weggeführt, | |
Jere | GerGruen | 29:2 | nachdem der König Jojachin, sowie die Herrin und die Kämmerer, die Fürsten Judas und Jerusalems, die Schmiede und die Schreiner Jerusalem verlassen hatten, | |
Jere | GerGruen | 29:3 | durch Vermittlung Elasas, des Sohnes Saphans, und Gemarjas, Chelkias' Sohn, die Judas König Sedekias zu Nebukadrezar, Babels König, nach Babel sandte: | |
Jere | GerGruen | 29:4 | "So spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels, zu allen den Gefangenen, die ich nach Babel aus Jerusalem verpflanzt: | |
Jere | GerGruen | 29:6 | Heiratet! Zeugt Söhne, Töchter! Auch für eure Söhne nehmet Weiber! Gebt Männern eure Töchter, daß sie von Söhnen und von Töchtern Mütter werden und ihr daselbst euch mehret und nicht mindert! | |
Jere | GerGruen | 29:7 | Ein Wohlergehen wünscht der Stadt, in die ich euch verpflanzt, betet zum Herrn für sie! Ihr Wohl ist euer Wohl.' | |
Jere | GerGruen | 29:8 | So spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels: 'Laßt nimmer euch verführen von euren Sehern unter euch, von euren Wahrsagern! Auf eure Traumerzähler höret nicht, die ihr zum Träumen aufgestellt! | |
Jere | GerGruen | 29:9 | Denn Lüge prophezein sie euch in meinem Namen. Ich habe sie ja nicht gesandt.' Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 29:10 | Vielmehr spricht so der Herr: 'Verfließen volle siebzig Jahre erst für Babel, dann suche ich euch heim, und ich erfülle dann mein freundlich Wort an euch und bring euch noch einmal an diesen Ort zurück. | |
Jere | GerGruen | 29:11 | Ich kenne selbst die Pläne, die ich plane über euch.' Ein Spruch des Herrn. 'Heilspläne sind es, nicht zum Leide, euch hoffnungsvolle Zukunft zu gewähren. | |
Jere | GerGruen | 29:13 | Ihr findet mich, falls ihr mich suchet. Ja, wenn ihr mich von ganzem Herzen suchet, | |
Jere | GerGruen | 29:14 | dann lasse ich mich von euch finden.' Ein Spruch des Herrn. 'Ich wende euer Schicksal und sammle euch aus allen Völkern, allen Orten, wohin ich euch verstoßen', ein Spruch des Herrn, 'und laß euch wieder an den Ort heimkehren, von dem ich euch verschleppt.' | |
Jere | GerGruen | 29:16 | Dagegen spricht der Herr vom König, der auf Davids Throne sitzt, vom ganzen Volk, das diese Stadt bewohnt, von euren Brüdern, die nicht mit euch in die Verbannung zogen: | |
Jere | GerGruen | 29:17 | So spricht der Herr der Heerscharen: 'Fürwahr, zu ihrem Schaden lasse ich das Schwert, den Hunger und die Seuche los, behandle sie wie haarige Feigen, die, weil verdorben, ungenießbar sind. | |
Jere | GerGruen | 29:18 | Mit Schwert, mit Hunger und mit Pest verfolge ich und mache sie zu einem Schreckensbild für alle Reiche auf der Erde, zum Fluch und zum Entsetzen, zum Spott und Hohn bei allen Völkern, unter die ich sie versprenge. | |
Jere | GerGruen | 29:19 | Dafür, daß sie auf meine Worte nicht gehört', ein Spruch des Herrn, 'mit denen meine Diener, die Propheten, ich vom frühen Morgen zu ihnen ausgesandt. Ihr aber hörtet nicht auf sie.' Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 29:20 | 'Nun aber hört das Wort des Herrn, all ihr Gefangenen, die ich nach Babel von Jerusalem gesandt! | |
Jere | GerGruen | 29:21 | So spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels, von Achab, des Kolaja Sohn, und von dem Sohn des Maaseja, dem Sedekias, die euch in meinem Namen Lügen prophezeien: Ich gebe sie Nebukadrezar preis, dem König Babels. Vor euren Augen läßt er sie hinrichten. | |
Jere | GerGruen | 29:22 | Von ihnen nimmt man das Verwünschungswort bei allen den Gefangenen Judas, die zu Babel leben: 'Der Herr, der mache dich wie Sedekias und wie Achab, die Babels König rösten ließ im Feuer!' | |
Jere | GerGruen | 29:23 | In Israel verübten sie Ruchlosigkeit und buhlten mit den Weibern ihrer Nachbarn und redeten in meinem Namen Lügenworte. Doch dazu gab ich ihnen keinen Auftrag. Ich selbst bin Mitwisser und Zeuge.' Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 29:25 | 'So spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels: Weil du in deinem Namen einen Brief gesandt an all das Volk, das zu Jerusalem sich findet, und an den Priester Sophonias, Maasejas Sohn, und alle Priester mit dem Inhalt | |
Jere | GerGruen | 29:26 | "Der Herr hat dich zum Priester eingesetzt an Stelle Jojadas, des Priesters, daß du im Haus des Herrn die Aufsicht führest über jeden, der in Begeisterung spricht und prophezeit, und daß du einen solchen in den Block kannst legen und ins Halseisen. | |
Jere | GerGruen | 29:27 | Nun also! Warum straftest du nicht Jeremias, den Anatotiter? Prophetenwahn hat ihn bei euch ergriffen. | |
Jere | GerGruen | 29:28 | Sonst hätte er nicht eine Botschaft uns nach Babel hergesandt, die also lautet: Noch lange währt's. Erbauet Häuser! Wohnt darin! Legt Gärten an! Eßt ihre Früchte!"'" | |
Jere | GerGruen | 29:29 | Der Priester Sophonias las dieses Schreiben dem Propheten Jeremias laut und deutlich vor. | |
Jere | GerGruen | 29:31 | "Allen Gefangenen laß diese Botschaft zukommen: 'So spricht der Herr über Semaja, über den Nechelamiten: Weil auch Semaja prophezeite, obwohl ich niemals ihn gesandt, und zum Vertraun auf Lüge euch verleitete', | |
Chapter 30
Jere | GerGruen | 30:2 | So spricht der Herr, Gott Israels: "Schreib alle diese Worte auf, die ich zu dir geredet, in ein Buch! | |
Jere | GerGruen | 30:3 | Denn siehe, Tage kommen", ein Spruch des Herrn, "da wende ich das Schicksal meines Volkes Israel und Juda", so spricht der Herr, "und führe sie ins Land, das ihren Vätern ich zu eigen gab, zurück." | |
Jere | GerGruen | 30:5 | So spricht der Herr: "Horch auf! Schon hören wir von Schrecken, von Grausen, unheilvoll. | |
Jere | GerGruen | 30:6 | Befragt euch! Seht, ob Männer auch gebären können? Weswegen sehe ich die Männer all mit Händen an den Hüften, wie Kreißende, und jedes Antlitz wandelt sich in Todesblässe? | |
Jere | GerGruen | 30:7 | Weh! Groß ist jener Tag. Nicht gibt es seinesgleichen. Drangsalszeit für Jakob! Doch wird es darauf wiederum befreit. | |
Jere | GerGruen | 30:8 | An jenem Tag geschieht's", ein Spruch des Herrn der Heerscharen, "daß ich sein Joch auf deinem Nacken zerbreche und deine Fesseln aufreiße, und Fremde sollen sie nicht länger knechten. | |
Jere | GerGruen | 30:9 | Dann dienen sie Gott, ihrem Herrn, und David, ihrem König, den ich für sie erwecke. | |
Jere | GerGruen | 30:10 | Du aber fürcht dich nicht, mein Diener Jakob!" Ein Spruch des Herrn. "Erschrick nicht, Israel! Denn sieh, ich rette dich aus fernem Lande, aus dem Lande der Verbannung deinen Stamm, daß Jakob wieder ruhig wohne und niemand mehr ihn schrecke. | |
Jere | GerGruen | 30:11 | Ich bin mit dir", ein Spruch des Herrn, "dich zu befreien. Denn ich vernichte gänzlich alle Völker, unter die ich dich zerstreut. Dir mache ich den Garaus nicht; ich strafe dich mit Maß. Doch straflos kann ich dich nicht lassen." | |
Jere | GerGruen | 30:12 | Ja, also spricht der Herr: "Dein Schaden ist unheilbar und deine Wunde bösartig. | |
Jere | GerGruen | 30:14 | All deine Buhlen haben dich vergessen; sie kümmern sich nicht mehr um dich. Mit argen Schmerzen schlug ich dich, mit scharfer Züchtigung ob deiner vielen Sünden, der Menge deiner Missetaten. | |
Jere | GerGruen | 30:15 | Was schreist du denn, ob deines Schadens, und ob der Menge deiner Missetaten sei so schlimm dein Schmerz? Ob deiner vielen Sünden und ob der Menge deiner Missetaten tat ich dir dies an. | |
Jere | GerGruen | 30:16 | Jedoch sie alle, die dich aufgefressen, sie werden gleichfalls aufgefressen, und deine Dränger sollen insgesamt in die Gefangenschaft abziehen, und die dich ausgeplündert, selbst geplündert werden, und alle, die dich ausgeraubt, die gebe ich dem Raube hin. | |
Jere | GerGruen | 30:17 | Vernarben laß ich deine Wunde und heile dich von deinen Plagen", ein Spruch des Herrn, "weil sie dich die 'Verstoßene' nennen, und Sion 'die, um die kein Mensch sich kümmert'." | |
Jere | GerGruen | 30:18 | So spricht der Herr: "Ich wende das Geschick der Zelte Jakobs, und gnädig bin ich seinen Wohnungen. Die Stadt wird wiederum auf ihrem Hügel aufgebaut; am rechten Platze steht die Burg. | |
Jere | GerGruen | 30:19 | Aus ihr klingt Lobgesang und froher Leute Jubel. Ich mehre sie, daß sie nicht kleiner werden, und ehre sie, daß sie nicht minder werden. | |
Jere | GerGruen | 30:20 | Wie vordem sind mir seine Söhne lieb und wert, und seine Volksgemeinde steht vor mir geschlossen da. Doch Heimsuchung bereite ich all seinen Bedrückern. | |
Jere | GerGruen | 30:21 | Sein Herrscher wird ihm selbst entstammen, und sein Gebieter kommt aus seiner eigenen Mitte. Zutritt gewähre ich auch ihm, daß er mir nahe. Wen gäb' es sonst, der dran sein Leben wagen wollte, zu mir herzutreten?" Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 30:23 | Der Sturm des Herrn, ein Grimm, ganz außerordentlich, ein Wirbelsturm, ganz ungewöhnlich, der auf das Haupt der Frevler wirbelt. | |
Chapter 31
Jere | GerGruen | 31:1 | "Zu jener Zeit", ein Spruch des Herrn, "da werde ich zum Gott für alle die Geschlechter Israels, und diese werden mir zum Volk." | |
Jere | GerGruen | 31:2 | So spricht der Herr: "Das Volk der Schwertentronnenen erlangte in der Wüste Gnade, und Israel zog seiner Ruhestatt entgegen." | |
Jere | GerGruen | 31:3 | Von fernher gab der Herr sich mir zu schauen. "Ich liebe dich mit ewiger Liebe, deswegen ziehe ich in Liebe dich an mich. | |
Jere | GerGruen | 31:4 | Ich bau dich wieder auf; dann bleibst du aufgebaut, du Jungfrau Israel. Richt nochmals deine Pauken her! Zieh aus im Reigen Frohgesinnter! | |
Jere | GerGruen | 31:5 | Und pflanze nochmals auf Samarias Bergen Weingärten! Die Winzer sollen sie bepflanzen und in Nießbrauch setzen! | |
Jere | GerGruen | 31:6 | Dann kommt die Zeit, da Wächter rufen im Gebirge Ephraim: 'Auf, lasset uns nach Sion ziehn, zum Herrn, zu unserm Gott!'" | |
Jere | GerGruen | 31:7 | Ja, also spricht der Herr: "Erfreuet euch an Jakob! Jubelt ob des trefflichsten der Völker auf! Ruft laut und sprecht: 'Befrei Dein Volk, o Herr, den Rest von Israel!' | |
Jere | GerGruen | 31:8 | Ich bringe sie vom Nordland her und sammle sie vom Erdenrand, die Stummen, Blinden, Lahmen, Schwangeren und Wöchnerinnen allzumal; sie gehn zurück in großer Schar. | |
Jere | GerGruen | 31:9 | Mit Weinen kommen sie; mit Tröstung führe ich sie her. Ich leite sie an Wasserbäche auf ebener Bahn, daß sie nicht straucheln. Denn Vater bin ich jetzt für Israel; mein Erstgeborener ist Ephraim." | |
Jere | GerGruen | 31:10 | Vernehmt das Wort des Herrn, ihr Heidenvölker! Verkündet auf den Inseln in der Ferne! Sprecht so: "Der Israel zerstreut hat, sammelt's wieder und hütet's wie ein Hirte seine Herde. | |
Jere | GerGruen | 31:12 | Sie kommen jubelnd auf die Höhe Sions; vor Freude strahlen sie ob ihres Herren Güte, des Kornes, Mostes, Öles halber, und der Lämmer und der Rinder wegen. Und ihre Seele wird ein Garten, wohl erquickt; hinschmachten sie fortan nicht mehr. | |
Jere | GerGruen | 31:13 | Am Reigen freuen sich die Jungfraun mit den Jünglingen und Greisen allzumal. "Ich kehre ihre Trauer um in Wonne und schenke ihnen Trost und Freude nach dem Leid. | |
Jere | GerGruen | 31:14 | Den Gaumen ihrer Priester labe ich mit Fett; an meiner Güte sättigt sich mein Volk." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 31:15 | So spricht der Herr: "In Rama hört man Klage. Horch! Bitterliches Weinen. Um ihre Söhne weinet Rachel! Sie läßt sich nimmer trösten; denn ihre Söhne sind nicht mehr." | |
Jere | GerGruen | 31:16 | So spricht der Herr: "Das Weinen wehre deiner Stimme, die Tränen deinen Augen! Für deine Mühsal gibt es einen Ausgleich." Ein Spruch des Herrn. "Sie kehren heim aus Feindesland. | |
Jere | GerGruen | 31:17 | Für deine Zukunft gibt's noch Hoffnung." Ein Spruch des Herrn. "Denn deine Söhne kehren in ihr Heim zurück. | |
Jere | GerGruen | 31:18 | Ich höre Ephraim wehklagen: 'Gezüchtigt hast Du mich. Und ich empfing die Zucht, wie jungen Rindern es geschieht, die noch nicht eingeübt. Führ heim mich! Heim will ich, bist Du doch, o Herr, mein Gott. | |
Jere | GerGruen | 31:19 | Nach meiner Heimkehr reut es mich. Zur Einsicht jetzt gelangt, schlag ich an meine Hüfte. Ich schäme mich, bin ganz zerknirscht; denn meiner Jugend Schande muß ich büßen.' | |
Jere | GerGruen | 31:20 | Ist Ephraim mir ein so teurer Sohn, ein Lieblingskind? Wie oft ich gegen ihn auch spreche, muß ich doch immer wieder an ihn denken. Drum schlägt mein Herz ihm zu: Ich muß mich sein erbarmen." Ein Spruch des Herrn. - | |
Jere | GerGruen | 31:21 | "Wegzeiger stell dir auf und Wegmarken errichte dir! Hab auf die Straße acht und auf den Weg, den du gegangen! Kehr heim, du Jungfrau Israel! Kehr heim zu diesen deinen Städten. | |
Jere | GerGruen | 31:22 | Wie lange, ungetreue Tochter, zauderst du? Ein Neues schafft der Herr im Lande: Den Mann umwirbt ein Weib." | |
Jere | GerGruen | 31:23 | So spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels: "Aufs neu gebraucht man dieses Wort im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich wende ihr Geschick: 'Es segne dich der Herr, du Aue der Gerechtigkeit, du Berg der Heiligkeit!' | |
Jere | GerGruen | 31:24 | Drin weilt in Eintracht Juda mit allen seinen Städten, die Ackersleute und die Herdenführer. | |
Jere | GerGruen | 31:25 | Erquicken will ich jeden Gaumen, der lechzt, und jeden Mund, der darbt, den sättige ich | |
Jere | GerGruen | 31:27 | Die Zeit trifft ein", ein Spruch des Herrn, "und gut besäe ich das Haus Israels und Judas Haus mit Menschen- und mit Tiersamen. | |
Jere | GerGruen | 31:28 | Ich wachte über ihnen zum Ausreuten, Einreißen, Vernichten, Tilgen und Verderben. So wache ich jetzt über ihnen zum Bauen und zum Pflanzen." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 31:29 | In jenen Tagen heißt's nicht mehr: "Die Väter aßen Herlinge, und erst der Söhne Zähne werden stumpf." | |
Jere | GerGruen | 31:30 | Nein! Jeder stirbt um seiner eigenen Sünde willen. Wer Herlinge genießt, dem werden stumpf die Zähne. | |
Jere | GerGruen | 31:31 | "Die Zeit trifft ein", ein Spruch des Herrn, "da schließe ich mit Israels und Judas Haus ein neues Bündnis, | |
Jere | GerGruen | 31:32 | nicht wie den Bund, den ich mit ihren Vätern abgeschlossen, als ich sie bei der Hand ergriff und aus dem Lande der Ägypter führte. Mein Bündnis aber brachen sie, obwohl ich sie mir angetraute Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 31:33 | "Das ist der Bund, den ich nun mit dem Hause Israels nach diesen Tagen schließe." Ein Spruch des Herrn. "Ich lege in ihr Innres mein Gesetz und schreib es ihnen in ihr Herz. Alsdann bin ich ihr Gott, sie sind mein Volk. | |
Jere | GerGruen | 31:34 | Nicht mehr belehren sie sich so: 'Erkennt den Herrn!' Denn alle werden sie mich kennen vom Kleinsten bis zum Größten." Ein Spruch des Herrn. "Denn ihre Sündenschuld vergebe ich, und ich gedenke nimmer ihrer Missetat." | |
Jere | GerGruen | 31:35 | So spricht der Herr, der leuchten heißt die Sonne am Tag, dem Mondlicht und den Sternen weist, bei Nacht zu scheinen, das Meer aufwühlt, daß seine Wogen brausen; sein Name ist "Der Heeresscharen Herr": | |
Jere | GerGruen | 31:36 | "Wie diese Ordnungen nie vor mir schwinden", ein Spruch des Herrn, "so hört Israels Stamm nicht auf, ein ewig Volk vor mir zu sein." | |
Jere | GerGruen | 31:37 | So spricht der Herr: "Erst wenn der Himmel droben ausgemessen, erforscht der Erde Felsen drunten wären, dann erst verwerf ich Israels ganzen Stamm um dessentwillen, was sie einst getan." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 31:38 | "Die Zeit trifft ein", ein Spruch des Herrn, "da wird die Stadt dem Herrn aufs neue aufgebaut vom Turme Ananels bis zu dem Tor der Ecke. | |
Jere | GerGruen | 31:39 | Und weiter zieht die Meßschnur geradeaus sich hin bis zu dem Grabeshügel und wendet sich nach Goah. | |
Chapter 32
Jere | GerGruen | 32:1 | Das Wort, das einst vom Herrn an Jeremias ging im zehnten Jahr des Judakönigs Sedekias, das ist im achtzehnten des Nebukadrezar. | |
Jere | GerGruen | 32:2 | Damals lag vor Jerusalem das Heer des Babelkönigs, und Jeremias, der Prophet, war eingekerkert im Wachthof in dem Haus des Judakönigs. | |
Jere | GerGruen | 32:3 | Ihn hatte Judas König, Sedekias, eingekerkert, indem er sagte: "Was prophezeiest du: So spricht der Herr: 'Fürwahr, ich gebe diese Stadt dem Babelkönig zum Erobern. | |
Jere | GerGruen | 32:4 | Und Judas König, Sedekias, entschlüpft mitnichten den Chaldäern. Er wird dem Babelkönig ausgeliefert. Der spricht von Mund zu Mund mit ihm, sieht ihm ins Auge. | |
Jere | GerGruen | 32:5 | Nach Babel bringt er Sedekias, wo er bleibt, bis ich ihn heimsuche.' Ein Spruch des Herrn. 'Wenn ihr mit den Chaldäern kämpft, wird euch das Glück nicht lächeln.'" | |
Jere | GerGruen | 32:7 | 'Chanamel, deines Oheims Sallum Sohn, erscheint vor dir in kurzer Zeit und sagt zu dir: "Kauf meinen Acker, den zu Anatot! Du hast das Vorkaufsrecht."' | |
Jere | GerGruen | 32:8 | Da kam zu mir Chanamel, meines Oheims Sohn, ganz nach des Herren Worten, in den Wachthof. Er sprach zu mir: 'Kauf meinen Acker, der zu Anatot, in Benjamins Gebiet! Dir steht das Erbrecht samt dem Vorkaufsrechte zu! So kauf ihn doch!' Und ich sah ein, es war des Herren Wort. | |
Jere | GerGruen | 32:9 | Da kaufte ich den Acker von Chanamel, dem Sohne meines Oheims zu Anatot,und zahlte ihm den Preis von siebzehn Silberlingen. | |
Jere | GerGruen | 32:10 | Dann brachte ich es zu Papier und siegelte, zog Zeugen bei und wog das Silber auf der Waage dar. | |
Jere | GerGruen | 32:11 | Ich nahm darauf den Kaufbrief, den nach Vorschrift und Gesetz gesiegelten, sowie den offenen, | |
Jere | GerGruen | 32:12 | und übergab den Kaufbrief Baruch, dem Sohn des Neria, Maasejas Enkel, in Gegenwart Chanamels, meines Vetters, sowie in Gegenwart der Zeugen, die diesen Kaufbrief unterzeichnet hatten, in Gegenwart all der Judäer, die im Wachthof weilten. | |
Jere | GerGruen | 32:14 | 'So spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels: Hier diese Briefe nimm, sowohl den Kaufbrief, den gesiegelten, als diesen offenen Brief, und gib sie in ein irdenes Gefäß, damit sie viele Jahre sich erhalten!' | |
Jere | GerGruen | 32:15 | Ja, also sprach der Herr der Heerscharen, Gott Israels: 'Es sollen wieder Häuser-, Äcker-, Weinbergskäufe im Lande abgeschlossen werden.' | |
Jere | GerGruen | 32:16 | Da betete ich zu dem Herrn, nachdem ich dem Neriasohne Baruch den Kaufpreis zugestellt: | |
Jere | GerGruen | 32:17 | Herr! Herr! Du schufst den Himmel und die Erde durch Deine große Macht und Deinen ausgestreckten Arm. Kein Ding ist Dir unmöglich. | |
Jere | GerGruen | 32:18 | Du schenkest Gnade Tausenden, doch zahlst Du später erst der Väter Sünden heim den Söhnen, Du großer, Du gewaltiger Gott; Dein Name 'Herr der Heerscharen'. | |
Jere | GerGruen | 32:19 | So groß an Rat, an Tat so mächtig, Du, dessen Augen auf aller Menschenkinder Wege blicken, um jeglichen nach seinen Wegen zu entlohnen, gemäß den Früchten seiner Taten, | |
Jere | GerGruen | 32:20 | Du, der Du wunderbare Zeichen im Ägypterland gewirkt, bis heute noch in Israel und bei den andern. So schufest Du Dir Deinen jetzigen Namen. | |
Jere | GerGruen | 32:21 | Du hast doch Israel, Dein Volk, aus dem Ägypterland geführt mit Zeichen und mit Wundern, mit starker Hand und ausgestrecktem Arm und unter großem Schrecken, | |
Jere | GerGruen | 32:22 | gabst ihnen dieses Land, das ihren Vätern zu verleihen Du geschworen, ein Land, von Milch und Honig fließend. | |
Jere | GerGruen | 32:23 | Sie zogen ein und nahmen's in Besitz; sie aber hörten nicht auf Deine Stimme und lebten nicht nach Deiner Lehre und taten nichts von alldem, was Du sie geheißen. Da ließest Du sie treffen all dies Unheil. | |
Jere | GerGruen | 32:24 | Nun reichen schon die Wälle an die Stadt, sie zu bezwingen, und preisgegeben wird die Stadt in der belagernden Chaldäer Hand, durch Schwert, durch Hunger und durch Pest. Was Du gedroht, geschieht, und ruhig schaust Du zu. | |
Jere | GerGruen | 32:25 | Und doch hast Du zu mir gesprochen, Herr: 'Den Acker kaufe dir um Geld! Dazu nimm Zeugen!', obschon die Stadt in der Chaldäer Hand gerät." | |
Jere | GerGruen | 32:27 | "Fürwahr! Ich bin der Herr, der Gott der Fleischeswesen insgesamt. Ist irgend etwas mir unmöglich?" | |
Jere | GerGruen | 32:28 | Deshalb sprach so der Herr: "Ich gebe diese Stadt in der Chaldäer Hand und in die Hand Nebukadrezars, des Babelkönigs; er nimmt sie ein. | |
Jere | GerGruen | 32:29 | Und die Chaldäer, die die Stadt belagern, werden eindringen und diese Stadt anzünden und verbrennen, und zwar die Häuser, auf deren Dächern sie dem Baal einst geräuchert und andern Göttern Trankspenden gegossen, mich zu verdrießen. | |
Jere | GerGruen | 32:30 | Die Söhne Israels und Judas taten ja von ihren Jugendzeiten an nur das, was mir mißfiel. Die Söhne Israels verdrossen immer mich durch ihrer Hände Werk." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 32:31 | "Zum Zorn und Grimm ward diese Stadt mir schon vom Tage an, da man sie aufgebaut, bis auf den heutigen Tag. Aus meinem Antlitz muß ich sie hinwegräumen | |
Jere | GerGruen | 32:32 | ob all der Bosheit bei den Söhnen Israels und Judas, die sie verübt mich zu verdrießen, sie, ihre Könige und Fürsten und ihre Priester und Propheten, die Männer Judas wie Jerusalems Bewohner. | |
Jere | GerGruen | 32:33 | Sie kehrten mir den Rücken zu, nicht das Gesicht. Ich lehrte sie und lehrte sie vom frühen Morgen an; sie aber hörten nicht, daß Zucht sie angenommen hätten. | |
Jere | GerGruen | 32:34 | Sie stellten vielmehr ihre Greuelgötzen in dem Hause auf, das meinen Namen trägt, und machten's dadurch unrein. | |
Jere | GerGruen | 32:35 | Sie bauten Baalshöhlen im Ben Hinnomstale und brachten Sohn und Tochter selbst dem Moloch dar. Nie hab ich dies geboten; nie ist's mir in den Sinn gekommen, sie sollten solche Greuel tun und Juda so mit Schuld beladen." | |
Jere | GerGruen | 32:36 | Nun aber spricht aus diesem Grund der Herr, Gott Israels, von dieser Stadt, von der ihr sagt, sie sei dem Babelkönig preisgegeben durch Schwert, durch Hunger und durch Pest: | |
Jere | GerGruen | 32:37 | "Ich bin's, der aus den Ländern sie versammelt, in die ich sie in meinem Zorn und Grimm verstoßen in großem Ärger. Ich führte sie zu diesem Orte heim und lasse sie allhier in Ruhe wohnen. | |
Jere | GerGruen | 32:39 | E i n Herz und e i n e n Weg verleih ich ihnen, daß sie mich fürchten alle Zeit zum Heil für sie und ihre Söhne später. | |
Jere | GerGruen | 32:40 | Ich schließe einen ewigen Bund mit ihnen; dann kann ich ihnen allzeit Gutes tun und lege ihnen meine Furcht ins Herz, und nimmer weichen sie von mir. | |
Jere | GerGruen | 32:41 | Voll Freude über sie erweis ich ihnen Gutes nur und pflanze sie in diesem Lande auf die Dauer ein, mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Seele ihnen zugetan." | |
Jere | GerGruen | 32:42 | So spricht der Herr: "So wie ich über dieses Volk all dieses schwere Ungemach gebracht, so bring ich ihnen auch das Gute all, wie ich es ihnen hab versprochen. | |
Jere | GerGruen | 32:43 | In diesem Lande kauft man wieder Äcker, und doch sagt ihr von ihm: 'Jetzt ist es eine Wüste ohne Mensch und Vieh und den Chaldäern preisgegeben'. | |
Jere | GerGruen | 32:44 | Für Silber wird man Äcker kaufen, Kaufbriefe schreiben und versiegeln mit Beiziehung von Zeugen im Lande Benjamin, rings um Jerusalem, in Judas Städten und in denen des Gebirges und in den Städten in der Niederung und in des Südlands Städten; ich wende ihr Geschick". Ein Spruch des Herrn. | |
Chapter 33
Jere | GerGruen | 33:1 | Das Wort des Herrn erging zum zweitenmal an Jeremias, als er noch im Wachthof eingeschlossen war. | |
Jere | GerGruen | 33:2 | So spricht der Herr, der es ersonnen, der Herr, der es entworfen, um es auszuführen, - "Der Herr" - sein Name: | |
Jere | GerGruen | 33:3 | "Frag mich, ich will dir Antwort geben und Großes dir verkünden, das ihr nicht kennt." | |
Jere | GerGruen | 33:4 | So spricht der Herr, Gott Israels, im Hinblick auf die Häuser dieser Stadt und die der Könige von Juda, die für die Wälle eingerissen wurden und für die Kriegsmaschinen: | |
Jere | GerGruen | 33:5 | "Sie zogen in den Kampf mit den Chaldäern und füllten sie mit Menschenleichen, die ich in meinem Zorn und Grimm erschlug. Mein Angesicht verhüllte ich vor dieser Stadt all ihrer Schlechtigkeiten wegen. | |
Jere | GerGruen | 33:6 | Jetzt laß ich völlig sie genesen und gesunden, eröffne ihnen eine Fülle von Frieden und Beständigkeit. | |
Jere | GerGruen | 33:7 | Ich wende das Geschick von Juda und Israels Geschick und stelle sie wie vormals wieder her | |
Jere | GerGruen | 33:8 | und reinige sie von aller ihrer Schuld, durch die sie gegen mich gefehlt, vergebe alle ihre Sünden, durch die sie gegen mich gesündigt und sich an mir vergangen. | |
Jere | GerGruen | 33:9 | Sie sollen mir zu Ruhm und Wonne, zu Preis und Ehre dienen bei allen Erdenvölkern. Vernehmen sie von all dem Guten, das ich ihnen tue, alsdann erbeben sie und zittern ob all dem Guten, all dem Frieden, den ich für sie bewirke." | |
Jere | GerGruen | 33:10 | So spricht der Herr: "An diesem Ort, von dem ihr sagt: 'Verödet ist er, ohne Mensch und Vieh', und in den Städten Judas und in den Straßen von Jerusalem, jetzt Öde, menschenleer, ganz der Bewohner bar und ohne Vieh, vernimmt man noch einmal | |
Jere | GerGruen | 33:11 | des Jubels und der Freude Stimme, den Sang des Bräutigams, den Brautgesang, den Jubel derer, die da sprechen: 'Lobpreist den Herrn der Heerscharen! Gut ist der Herr, und ewig währet seine Huld.' Dankopfer bringt man wieder in das Haus des Herrn. Ich wende das Geschick des Landes so, wie es zuvor gewesen." So spricht der Herr. | |
Jere | GerGruen | 33:12 | So spricht der Herr der Heerscharen: "An diesem Orte, öde, ohne Mensch und Vieh, und auch in allen seinen Städten gibt es wieder eine Au für Hirten, die Schafe lagern lassen. | |
Jere | GerGruen | 33:13 | Auch in den Städten des Gebirges und der Niederung, im Südland und im Lande Benjamin, rings um Jerusalem und in den Städten Judas entschlüpfen wieder dem die Schafe, der sie zählt." So spricht der Herr. | |
Jere | GerGruen | 33:14 | "Fürwahr! Die Zeit erscheint", ein Spruch des Herrn, "wo ich mein freundlich Wort erfülle, das ich dem Hause Israel und Juda gab. | |
Jere | GerGruen | 33:15 | In jenen Tagen und zu jener Zeit laß ich für David einen rechten Sprossen sprießen, der Recht im Lande und Gerechtigkeit verwaltet. | |
Jere | GerGruen | 33:16 | In jenen Tagen fühlt sich Juda glücklich; in sicherer Ruhe ist Jerusalem. Dies ist sein Name: 'Der Herr ist unser Heil'." | |
Jere | GerGruen | 33:17 | So spricht der Herr: "Nie soll es David an den Männern fehlen, die sitzen auf dem Thron des Hauses Israel. | |
Jere | GerGruen | 33:18 | Den Priestern aber, den Leviten, wird nie ein Mann vor meinem Angesichte fehlen, der Brandopfer darbringt und Speiseopfer läßt in Rauch aufgehen und allzeit Schlachtopfer bereitet." | |
Jere | GerGruen | 33:20 | So spricht der Herr: "Falls ihr mein Bündnis mit dem Tag und mit der Nacht aufheben könnt, daß Tag und Nacht zu ihrer Zeit ausblieben, | |
Jere | GerGruen | 33:21 | dann könnte auch mein Bund mit David, meinem Knechte, aufgehoben werden, so daß er keinen Sohn auf seinem Thron mehr hätte, und auch der Bund mit den Leviten, mit den Priestern, daß sie mich nimmermehr bedienten. | |
Jere | GerGruen | 33:22 | Gleichwie das Heer des Himmels nicht zu zählen und der Sand des Meeres nicht zu messen ist, so will ich Davids, meines Knechtes, Geschlecht vermehren und die Leviten, die in meinen Diensten stehen." | |
Jere | GerGruen | 33:24 | "Bemerkst du nicht, was diese Leute sprechen? 'Die beiden Häuser, die der Herr einst auserwählt, die hat er jetzt verworfen.' So denken sie von meinem Volk verächtlich, daß sie es nicht als Volk mehr gelten lassen. | |
Jere | GerGruen | 33:25 | So spricht der Herr: 'Wenn ich mein Bündnis mit dem Tag und mit der Nacht, des Himmels und der Erde Ordnungen, nicht festhielte, | |
Chapter 34
Jere | GerGruen | 34:1 | Das Wort, das einst an Jeremias von dem Herrn ergangen, als Nebukadrezar, Babels König, und sein ganzes Heer samt allen seiner Herrschaft unterworfenen Reichen und allen andern Völkern Jerusalem belagerten, mit allen seinen Städten: | |
Jere | GerGruen | 34:2 | "So spricht der Herr, Gott Israels: Geh hin! Sprich zu dem Könige von Juda, Sedekias: Verkünde ihm: So spricht der Herr: 'Ich gebe diese Stadt dem Babelkönig preis, daß er mit Feuer sie verbrenne. | |
Jere | GerGruen | 34:3 | Auch du entrinnst ihm nicht; du wirst ergriffen und ihm ausgeliefert. Den Babelkönig schauen deine Augen; von Mund zu Munde redet er mit dir. Nach Babel wirst du kommen.' | |
Jere | GerGruen | 34:4 | Doch hör das Wort des Herrn, du Sedekias, Judas König! So spricht der Herr von dir. | |
Jere | GerGruen | 34:5 | 'Du stirbst im Frieden, und wie die Leichenbrände deiner Väter waren, der früheren Könige vor dir, so zündet man auch dir ihn an und klagt um dich "Ach, du Gebieter!" Das hab ich zu sagen.'" Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 34:6 | So meldete der Seher Jeremias dem Judakönig Sedekias all diese Worte zu Jerusalem. | |
Jere | GerGruen | 34:7 | Das Heer des Babelkönigs aber kämpfte gen Jerusalem und alle Städte Judas, die noch übrig waren, Lachis und Aseka; sie waren doch die einzigen von Judas festen Städten, die noch standhielten. | |
Jere | GerGruen | 34:8 | Das Wort, das einst an Jeremias von dem Herrn erging, nachdem der König Sedekias einen Bund mit allem Volke zu Jerusalem geschlossen hatte, bei ihnen die Freilassung zu verkünden, | |
Jere | GerGruen | 34:9 | daß jeder seinen Sklaven und jeder seine Sklavin, Hebräer und Hebräerin, freilasse, daß kein Volksgenosse mehr bei ihnen noch einem andern Juden Sklavendienste leiste. | |
Jere | GerGruen | 34:10 | Da gehorchten alle Fürsten und das ganze Volk. Sie schlossen diesem Abkommen sich an, daß jeder seinen Sklaven und seine Sklavin freilasse, um sie nicht länger mehr im Dienst zu halten. Sie schenkten ihnen demgemäß die Freiheit. | |
Jere | GerGruen | 34:11 | Inzwischen aber, andern Sinns geworden, holten sie die freigelassenen Sklaven samt den Sklavinnen zurück und zwangen mit Gewalt sie abermals zum Sklavendienst. | |
Jere | GerGruen | 34:13 | "So spricht der Herr, Gott Israels: Ich selber schloß mit euren Vätern einen Bund, als ich sie aus Ägypterlande führte, aus ihrem Sklavenstand, und sprach: | |
Jere | GerGruen | 34:14 | 'Nach sieben Jahren lasse jeder frei den Bruder, der Hebräer ist und der sich dir verkauft! Sechs Jahre soll er dir ein Sklave sein! Dann laß ihn wieder frei!' Doch eure Väter hörten nicht auf mich, noch neigten sie ihr Ohr. | |
Jere | GerGruen | 34:15 | Doch neuerdings seid andern Sinnes Ihr geworden und tatet, was in meinen Augen richtig war, und habt einander Freiheit ausgerufen. Ihr schlosset einen Bund vor mir im Haus, das meinen Namen trägt. | |
Jere | GerGruen | 34:16 | Doch ihr entweiht aufs neue meinen Namen. Ein jeder holt den Sklaven und die Sklavin wieder, die ihr aus eignem Willen freigelassen. Ihr unterwerft sie mit Gewalt zu Sklaven und zu Sklavinnen für euch." | |
Jere | GerGruen | 34:17 | Darum spricht so der Herr: "Bewilligt ihr aus Ungehorsam gegen mich einander keine Freiheit, dann künde ich euch Freiheit an", ein Spruch des Herrn, "für Schwert, für Pest und Hunger. Ich mache euch zu einem Schreckensbild für alle Reiche auf der Erde. | |
Jere | GerGruen | 34:18 | All die Männer, die meinen Bund gebrochen und die Worte des vor mir geschlossenen Bundes nicht gehalten haben, die mache ich zum Kalb, das sie entzweigeschnitten und zwischen dessen Stücken sie hindurchgeschritten. | |
Jere | GerGruen | 34:19 | Die Fürsten Judas und Jerusalems, die Kämmerer, die Priester, des Landes ganzes Volk, das mitten durch | |
Jere | GerGruen | 34:20 | des Kalbes Stücke hindurchgeschritten, gebe ich in ihrer Gegner Hände und in die Hände ihrer Todfeinde. Zum Fraße sollen ihre Leichen des Himmels Vögeln dienen, dem Getier des Feldes. | |
Jere | GerGruen | 34:21 | Ich gebe Judas König, Sedekias, wie seine Fürsten auch jetzt ihren Gegnern preis und ihren Todfeinden, in die Gewalt des Heers des Babelkönigs, das von euch abgezogen ist. | |
Chapter 35
Jere | GerGruen | 35:1 | Das Wort, das von dem Herrn erging an Jeremias, zur Zeit des Judakönigs Jojakim, des Sohnes des Josias. | |
Jere | GerGruen | 35:2 | "Ins Haus der Rekabiter geh und sprich mit ihnen! Führ sie ins Haus des Herrn hinein, in eine seiner Zellen, und setze ihnen Wein zum Trinken vor!" | |
Jere | GerGruen | 35:3 | Ich holte Jajanja, Jeremias Sohn und Habasankjas Enkel, samt seinen Brüdern, seinen Söhnen allen, sowie das ganze Rekabiter-Haus | |
Jere | GerGruen | 35:4 | und führte sie ins Haus des Herrn in das Gemach der Söhne Hanans, eines Sohns des Gottesmanns Igdalja. Neben dem Gemach des Fürsten lag es über der Zelle des Sallumsohns und Schwellenhüters Maaseja. | |
Jere | GerGruen | 35:5 | Hier setzte ich den Söhnen aus dem Rekabiterhause mit Wein gefüllte Krüge und Becher vor und sprach zu ihnen. "Trinket Wein!" | |
Jere | GerGruen | 35:6 | Da sprachen sie: "Wir trinken keinen Wein. Denn Jonadab, des Rekab Sohn und unser Ahnherr, schrieb folgendes uns vor: 'Wein sollet weder ihr noch eure Söhne trinken, | |
Jere | GerGruen | 35:7 | noch Häuser bauen, noch Samen säen, noch Weinberge bepflanzen, noch besitzen! Vielmehr sollt ihr die ganze Lebenszeit in Zelten wohnen! So bleibt ihr viele Tage in dem Land, in dem ihr nur als Wandrer lebt.' | |
Jere | GerGruen | 35:8 | Wir folgten dem Befehl des Rekabsohnes und unseres Ahnen Jonadab in allem, was er uns geheißen. Wir tranken keinen Wein in unserm Leben, wir nicht noch unsere Weiber, noch unsere Söhne, noch unsere Töchter; | |
Jere | GerGruen | 35:10 | Wir wohnten unter Zelten und taten aus Gehorsam alles, was unser Ahnherr Jonadab uns vorgeschrieben. | |
Jere | GerGruen | 35:11 | Als aber Babels König, Nebukadrezar, in das Land einfiel, da sprachen wir: 'Kommt! Laßt uns nach Jerusalem verziehen vor dem Heere der Chaldäer und vor dem Heer der Aramäer!' So nahmen wir Jerusalem zum Wohnsitz." | |
Jere | GerGruen | 35:13 | "So spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels: Geh hin und sprich zu Judas Männern und zu Jerusalems Bewohnern! Wollt ihr's euch nicht zum Beispiel nehmen, daß ihr auf meine Worte hört?" Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 35:14 | "Des Jonadab, des Rekabsohns, Befehle werden ausgeführt. Verboten hat er seinen Söhnen, Wein zu trinken. Sie trinken keinen bis auf diesen Tag. Denn sie gehorchen dem Befehle ihres Ahnherrn. Nun sprech auch ich zu euch, und zwar vom frühen Morgen an: Ihr aber höret nicht auf mich. | |
Jere | GerGruen | 35:15 | All meine Diener, die Propheten, sandte ich zu euch. Ich sandte sie am frühen Morgen schon, zu künden: 'Kehrt doch, ein jeglicher, von seinem schlimmen Wege um! Befleißt euch guter Taten! Den andern Götzen geht nicht nach, sie zu verehren! Dann bleibet ihr in diesem Land, das ich euch gab und euren Vätern.' Ihr aber neiget euer Ohr nicht her und höret nicht auf mich. | |
Jere | GerGruen | 35:16 | Die Söhne Jonadabs, des Rekabsohns, befolgen treulich ihres Ahnherrn Vorschrift, die er ihnen gab. Doch kein Gehör schenkt mir dies Volk." | |
Jere | GerGruen | 35:17 | So spricht deshalb der Herr der Heerscharen, Gott Israels: "Fürwahr, ich bringe über Juda und alle Einwohner Jerusalems das ganze Unheil, das ich ihnen angedroht. Ich sprach zu ihnen; sie aber hörten nicht; ich rief sie an, sie aber gaben keine Antwort." | |
Jere | GerGruen | 35:18 | Dagegen sprach zum Haus der Rekabiter Jeremias: "So spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels: 'Ihr seid dem Worte eures Ahnherrn Jonadab gehorsam, beachtet alle seine Forderungen und tut, was er euch vorgeschrieben!' | |
Chapter 36
Jere | GerGruen | 36:1 | Im vierten Jahr des Judakönigs Jojakim, des Sohnes des Josias, erging vom Herrn das Wort an Jeremias: | |
Jere | GerGruen | 36:2 | "Nimm eine Buchrolle! Drauf schreibe all die Worte, die ich zu dir geredet gegen Israel und Juda und gegen alle andern Völker, seitdem ich zu dir sprach von des Josias Zeiten bis auf diesen Tag! | |
Jere | GerGruen | 36:3 | Vielleicht vernimmt das Judahaus das ganze Ungemach, das ich ihm anzutun gedenke. Wenn dann ein jeglicher von seinem schlimmen Wege läßt, dann schenke ich auch ihnen Schuld und Missetat." | |
Jere | GerGruen | 36:4 | Darauf rief Jeremias Baruch, des Neria Sohn, herbei, und Baruch schrieb in eine Buchrolle aus Jeremias' Munde all die Herrenworte auf, die er zu ihm gesprochen. | |
Jere | GerGruen | 36:5 | Darauf trug Jeremias dem Baruch auf: "Ich selber bin verhindert am Besuch im Haus des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 36:6 | Geh du jetzt hin! Lies aus der Rolle, die du meinem Munde abgeschrieben, die Herrenworte laut dem Volk am Festtag vor im Haus des Herrn! Lies sie auch vor den Ohren von ganz Juda, das aus seinen Städten kommt! | |
Jere | GerGruen | 36:7 | Vielleicht wird ihr Gebet dem Herren unterbreitet, wenn jeglicher von seinem schlimmen Wege läßt. Gewaltig ist der Zorn und Grimm, mit dem der Herr dies Volk bedroht." | |
Jere | GerGruen | 36:8 | Und Baruch, des Neria Sohn, tat alles, was Jeremias, der Prophet, ihm anbefohlen. Er las im Haus des Herrn die Herrenworte aus dem Buche vor. | |
Jere | GerGruen | 36:9 | Im fünften Jahr des Judakönigs und Josiassohnes, Jojakim, am neunten Neumond, da geschah, daß man zu einem Fasten vor dem Herrn das ganze Volk Jerusalems berief, desgleichen alles Volk, das aus den Städten Judas nach Jerusalem gekommen war. | |
Jere | GerGruen | 36:10 | Dabei las Baruch aus dem Buche des Jeremias Worte laut vor allem Volke vor, im Haus des Herrn, im Raum des Schreibers und Saphansohns, Gemarja, im oberen Hof, am neuen Tor am Haus des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 36:11 | Michaja, des Gemarja Sohn und Saphans Enkel, auch er vernahm die Herrenworte aus dem Buche alle. | |
Jere | GerGruen | 36:12 | Da ging er zu dem Haus des Königs in den Raum des Schreibers; dort saßen eben alle Fürsten beieinander, der Schreiber Elisama und Delaja, des Semaja Sohn, und Elnatan, der Sohn des Akbor, und Gemarja, Saphans Sohn, und Sedekias, des Ananja Sohn, und alle andern Fürsten. | |
Jere | GerGruen | 36:13 | Da meldete Michaja ihnen alle Worte, die er vernommen, als Baruch aus dem Buch dem Volk laut vorgelesen hatte. | |
Jere | GerGruen | 36:14 | Da schickten alle diese Fürsten zu Baruch Jehudi, Netanjas Sohn und Enkel des Selemja, des Kusisohnes, und ließen sagen: "Bring die Rolle, aus der dem Volke du laut vorgelesen, mit und mach dich auf den Weg!" Da nahm Nerias Sohn, nahm Baruch, die Rolle mit und kam zu ihnen. | |
Jere | GerGruen | 36:15 | Da sprachen sie zu ihm: "Lies sie noch einmal auch uns vor mit lauter Stimme!" Darauf las Baruch ihnen sie laut vor. | |
Jere | GerGruen | 36:16 | Doch wie sie alle diese Worte hörten, da sahen sie erschrocken einander an und sprachen dann zu Baruch: "Das alles müssen wir dem König melden." | |
Jere | GerGruen | 36:17 | Den Baruch aber baten sie: "Teil uns doch mit: Wie schriebst du alle diese Worte für uns aus seinem Munde nieder?" | |
Jere | GerGruen | 36:18 | Da sprach zu ihnen Baruch. "Er trug mir auswendig all diese Worte vor; dann schrieb ich sie mit Tinte in das Buch." | |
Jere | GerGruen | 36:19 | Die Fürsten sprachen nun zu Baruch: "Geh hin! Verbirg dich samt dem Jeremias! Und niemand wisse, wo ihr seid!" | |
Jere | GerGruen | 36:20 | Dann gingen eilends sie zum König, nachdem sie in des Schreibers Elisama Kammer die Rolle hinterlegt, und meldeten dem König selbst all diese Dinge. | |
Jere | GerGruen | 36:21 | Der König sandte den Jehudi hin, die Rolle beizubringen; der holt' sie aus des Schreibers Elisama Kammer; Jehudi las sie laut dem König vor und allen Fürsten um den König. | |
Jere | GerGruen | 36:22 | Der König aber saß im Winterhaus im neunten Monat, vor ihm ein brennend Kohlenbecken. | |
Jere | GerGruen | 36:23 | Sooft Jehudi drei, vier Spalten vorgelesen, schnitt er sie mit dem Federmesser ab und warf sie in das Feuer im Kohlenbecken, bis die ganze Rolle ins Feuer in dem Kohlenbecken kam. | |
Jere | GerGruen | 36:24 | Sie aber zeigten keinen Schrecken und zerrissen ihre Kleider nicht, weder der König noch ein einziger seiner Diener, die alle diese Worte angehört. | |
Jere | GerGruen | 36:25 | Doch gleichwohl hatten Elnatan und Delaja und Gemarja den König flehentlich gebeten, er möge doch die Rolle nicht verbrennen; er aber hörte nicht auf sie. | |
Jere | GerGruen | 36:26 | Vielmehr befahl der König Jerachmeel, dem Königssohne, dem Sohne Azriels, Seraja und Adeels Sohne, Selemja, den Schreiber Baruch zu verhaften samt Jeremias, dem Propheten; der Herr jedoch hielt sie verborgen. | |
Jere | GerGruen | 36:27 | Darauf erging das Wort des Herrn an Jeremias, nachdem der König jene Rolle mit den Worten verbrannt, die Baruch aus des Jeremias Munde aufgeschrieben hatte. Dies war sein Inhalt: | |
Jere | GerGruen | 36:28 | "Jetzt nimm dir eine andre Rolle und schreib darauf die früheren Worte alle, die auf der ersten Rolle standen und die der König Judas, Jojakim, verbrannt! | |
Jere | GerGruen | 36:29 | Auch gegen Jojakim, den Judakönig, sollst du sprechen: So spricht der Herr: 'Du hast die Rolle verbrannt mit diesen Worten: "Was schriebst du da hinein: Ganz sicher kommt der Babelkönig, verheert das Land und tilgt daraus so Mensch wie Vieh?"' | |
Jere | GerGruen | 36:30 | Dafür spricht gegen Jojakim, den Judakönig, so der Herr: 'Nicht soll er einen Erben auf dem Throne Davids haben! Sein Leichnam soll bei Tag der Hitze, bei Nacht der Kälte preisgegeben sein! | |
Jere | GerGruen | 36:31 | Ich such an ihm und seinem Stamm und seinen Dienern ihre Sünde heim. Ich bringe über sie und die Bewohner von Jerusalem und alle Männer Judas all dies Unheil, das ich ihnen angedroht. Sie aber hören nicht darauf.'" | |
Chapter 37
Jere | GerGruen | 37:1 | Und Sedekias, des Josias Sohn, ward König, anstelle Jojachins, des Sohnes Jojakims, den Nebukadrezar, Babels König, einst zum König über das Land Juda eingesetzt. | |
Jere | GerGruen | 37:2 | Doch weder er noch seine Diener noch die Bevölkerung des Landes hörten auf das Wort des Herrn, das er durch den Propheten Jeremias, redete. | |
Jere | GerGruen | 37:3 | Nun sandte König Sedekias den Jehukal, Sohn des Selemia, dazu den Priester Sophonjas, Maasejas Sohn, zu Jeremias, dem Propheten, mit der Weisung: "Fleh doch für uns zum Herrn, zu unsrem Gott!" | |
Jere | GerGruen | 37:4 | Und Jeremias ging noch immer unterm Volk umher, weil man ihn noch nicht eingekerkert hatte. | |
Jere | GerGruen | 37:5 | Inzwischen brach das Heer des Pharao aus Ägypten auf. Als die Chaldäer, die Jerusalem belagerten, die Kunde davon hörten, zogen sie sich von Jerusalem zurück. | |
Jere | GerGruen | 37:7 | "So spricht der Herr, Gott Israels: Zum Judakönig sprecht, der euch zu mir gesandt, mich zu befragen, also: 'Fürwahr, das Heer des Pharao, das euch zu Hilfe ausgezogen, kehrt wieder in sein Land zurück, in das Ägypterland! | |
Jere | GerGruen | 37:8 | Dann kommen die Chaldäer wieder, belagern abermals die Stadt, erobern und verbrennen sie.' | |
Jere | GerGruen | 37:9 | So spricht der Herr: 'Ah! Täuscht euch nicht und wähnet nicht, es ziehen die Chaldäer wirklich von uns ab. Sie sind nicht weggezogen. | |
Jere | GerGruen | 37:10 | Und schlüget ihr die ganze Heeresmacht der euch belagernden Chaldäer, und blieben nur noch einige Verwundete davon in ihren Zelten einzeln übrig, sie ständen auf, und sie verbrannten diese Stadt.'" | |
Jere | GerGruen | 37:11 | Als nun die Heermacht der Chaldäer von Jerusalem abzog, wegen der Heermacht Pharaos, | |
Jere | GerGruen | 37:12 | ging von Jerusalem auch Jeremias, um ins Gebiet von Benjamin sich zu begeben und dort im Stamme eine Erbschaft anzutreten. | |
Jere | GerGruen | 37:13 | Als er ins Benjaminstor trat, war auf der Wache dort ein Mann mit Namen Jeria, Selemjas Sohn und Enkel des Ananja. Da hielt er den Propheten Jeremias mit den Worten an: "Du läufst zu den Chaldäern über." | |
Jere | GerGruen | 37:14 | Doch Jeremias sprach: "Es ist nicht wahr. Nie laufe ich zu den Chaldäern über", und achtete nicht mehr auf ihn. Jeria aber nahm den Jeremias fest und führte ihn den Fürsten vor. | |
Jere | GerGruen | 37:15 | Die Fürsten aber wurden über Jeremias zornig; sie stäupten ihn und brachten ihn in das Gefängnis, in das Haus des Schreibers Jonatan; denn dieses hatten sie zum Kerker ausgestattet. | |
Jere | GerGruen | 37:16 | So kam denn Jeremias in das Brunnenhaus, und zwar in das Gewölbe. Dort mußte Jeremias viele Tage bleiben. | |
Jere | GerGruen | 37:17 | Einmal ließ ihn der König Sedekias holen. In seinem Haus befragte ihn der König heimlich: "Gibt's von dem Herrn ein Wort zu künden?" Da sagte Jeremias: "Ja!" Er sprach sodann: "Dem Babelkönig wirst du ausgeliefert werden." | |
Jere | GerGruen | 37:18 | Dann sagte Jeremias zum König Sedekias: "Womit habe ich's an dir und deinen Dienern, an diesem Volk verschuldet, daß ihr mich ins Gefängnis werft? | |
Jere | GerGruen | 37:19 | Wo sind nun die Propheten, die euch prophezeien: 'Der Babelkönig kommt nicht über euch und dieses Land?' | |
Jere | GerGruen | 37:20 | Nun hör, mein Herr und König! Laß meine Bitte vor dich kommen! Schick mich nicht abermals ins Haus des Schreibers Jonatan, damit ich dort nicht sterben muß!" | |
Chapter 38
Jere | GerGruen | 38:1 | Da hörten Mattans Sohn Sephatja, Gedalja, Paschurs Sohn, und Jukar, des Selemja Sohn, und Paschur, des Malkia Sohn, die Worte, die Jeremias sprach zum ganzen Volke: | |
Jere | GerGruen | 38:2 | "So spricht der Herr: 'Wer hier in dieser Stadt verbleibt, der stirbt durchs Schwert, den Hunger und die Pest; wer den Chaldäern sich ergibt, erbeutet seine Seele und bleibt am Leben.' | |
Jere | GerGruen | 38:3 | So spricht der Herr: 'Gewiß wird diese Stadt dem Heer des Babelkönigs überliefert, der sie erobert.'" | |
Jere | GerGruen | 38:4 | Da sprachen die Fürsten zum König: "Der Mann müßte getötet werden, weil er die Krieger, die in der Stadt noch übrig sind, wie auch das ganze Volk entmutigt, weil er vor ihnen solche Reden führt; denn dieser Mann ist nicht aufs Heil für unser Volk bedacht, nein, nur auf Unheil." | |
Jere | GerGruen | 38:5 | Da sprach der König Sedekias: "Wohlan, er sei in eurer Hand! Denn gegen euch vermag der König nichts." | |
Jere | GerGruen | 38:6 | Da nahmen sie den Jeremias und warfen ihn in die Zisterne des Prinzen Malkias im Wachthof. Sie ließen ihn hinab an Stricken. In der Zisterne war kein Wasser, sondern Schlamm, und Jeremias sank in diesen Schlamm. | |
Jere | GerGruen | 38:7 | Da hörte der Äthiope Ebedmelech, ein Eunuche, der eben in des Königs Hause war, man habe den Jeremias in den Brunnen geschafft; der König aber weilte unterdes im Tore Benjamins. | |
Jere | GerGruen | 38:9 | "Mein Herr und König! Gar übel taten jene Männer an dem Propheten Jeremias, da sie ihn in den Brunnen warfen, daß er dort Hungers stürbe, weil's in der Stadt kein Brot mehr gibt." | |
Jere | GerGruen | 38:10 | Da wies der König den Äthiopen Ebedmelech an: "Nimm dir von hier drei Männer mit und holet den Propheten Jeremias aus dem Brunnen, bevor er stirbt." | |
Jere | GerGruen | 38:11 | Da nahm Ebedmelech die Männer mit, ging in das Haus des Königs oben in die Kleiderkammer, nahm dorten Lumpen von zerrissenem und zerschlissenem Zeug und ließ an Stricken sie zu Jeremias in den Brunnen. | |
Jere | GerGruen | 38:12 | Dann sprach der Äthiope Ebedmelech zu Jeremias: "Leg diese Lumpen von zerrissenem und zerschlissenem Zeug dir unter deine Achseln und um diese Stricke!" Und Jeremias tat so. | |
Jere | GerGruen | 38:13 | Sie zogen nunmehr Jeremias an den Stricken hoch und holten ihn so aus dem Brunnen. Und Jeremias blieb fortan im Wachthof. | |
Jere | GerGruen | 38:14 | Der König Sedekias ließ jedoch sich den Propheten Jeremias holen zum dritten Eingange im Haus des Herrn. Der König sprach zu Jeremias: "Ich will dich etwas fragen. Verhehl mir nichts!" | |
Jere | GerGruen | 38:15 | Da sprach zu Sedekias Jeremias: "Verkünde ich es dir, läßt du mich töten. Geb ich dir aber einen Rat, so hörst du nicht auf mich." | |
Jere | GerGruen | 38:16 | Da schwur der König Sedekias Jeremias insgeheim: "So wahr der Herr lebt, der es macht, daß uns jetzt so zu Mute ist: Ich lasse dich nicht töten und gebe dich nicht preis den Leuten, die dir nach dem Leben trachten." | |
Jere | GerGruen | 38:17 | Und Jeremias sprach zu Sedekias: "So spricht der Herr, der Heeresscharen Gott, Gott Israels: 'Ergibst du dich den Obersten des Babelkönigs, dann bleibt dein Leben ungefährdet, und diese Stadt wird nicht verbrannt. Du bleibst samt deinem Haus am Leben. | |
Jere | GerGruen | 38:18 | Ergibst du aber dich den Obersten des Babelkönigs nicht, dann fällt die Stadt in der Chaldäer Hand; sie werden sie verbrennen. Auch du entrinnst nicht ihren Händen.'" | |
Jere | GerGruen | 38:19 | Der König Sedekias sprach zu Jeremias: "Ich sorge mich der Juden wegen, die schon zu den Chaldäern überliefen, daß sie mich diesen überlassen, um ihren Spott mit mir zu treiben." | |
Jere | GerGruen | 38:20 | Darauf sprach Jeremias: "Sie liefern dich nicht aus. Folg doch dem Wort des Herren nach dem, was ich dir künde! Dann geht's dir gut, und du bleibst so am Leben. | |
Jere | GerGruen | 38:21 | Doch sträubst du dich, dich zu ergeben, so ist es dies, was mir der Herr gezeigt: | |
Jere | GerGruen | 38:22 | 'Fürwahr, die Weiber all, die in des Judakönigs Haus noch übrig sind, sie werden vorgeführt den Obersten des Babelkönigs und sprechen: Betrogen haben dich und überredet deine guten Freunde. Sie lockten deine Füße in den Sumpf und ließen dich im Stich. | |
Jere | GerGruen | 38:23 | Denn alle deine Weiber, deine Söhne wird man hinaus zu den Chaldäern führen; auch du entrinnst nicht ihren Händen; du wirst vielmehr dem Babelkönig überliefert, und diese Stadt wird man verbrennen.'" | |
Jere | GerGruen | 38:24 | Da sprach zu Jeremias Sedekias: "Kein Mensch darf von der Unterredung wissen; sonst mußt du sterben. | |
Jere | GerGruen | 38:25 | Doch sollten je die Fürsten es erfahren, daß ich mit dir geredet, und kämen sie zu dir und sagten: 'Teil uns doch mit, was du zum Könige gesprochen! - Verhehle uns aber nichts davon, sonst bringen wir dich um! - und was der König dann zu dir gesagt', | |
Jere | GerGruen | 38:26 | so sage ihnen: 'Ich bat den König flehentlich, mich nicht mehr in das Haus des Jonatan zurückzuschicken, daß ich dort stürbe.'" | |
Jere | GerGruen | 38:27 | Und wirklich kamen alle Fürsten zu Jeremias und fragten ihn. Doch gab er ihnen so Bescheid, wie ihm der König anbefohlen. Da ließen sie ihn gehen, weil von dem Vorgang weiter nichts bekannt geworden war. | |
Chapter 39
Jere | GerGruen | 39:1 | Im neunten Jahr des Judakönigs Sedekias, im zehnten Monat, zog Babels König Nebukadrezar mit seinem ganzen Heere vor Jerusalem, um dieses einzuschließen. | |
Jere | GerGruen | 39:2 | Im elften Jahre des Sedekias, am neunten Tage des vierten Monats, ward Bresche in die Stadt gelegt. | |
Jere | GerGruen | 39:3 | Da kamen alle Obersten des Babelkönigs und ließen sich am Mitteltore nieder, Nergalsareser, Samgar Nebo, Sarsekim, der Oberkämmerer, der Obermagier Nergalsareser und alle anderen Obersten des Babelkönigs. | |
Jere | GerGruen | 39:4 | Als aber Sedekias, Judas König, sowie das ganze Kriegsvolk sie erblickten, ergriffen sie die Flucht und gingen aus der Stadt zur Nachtzeit auf dem Weg zum Königsgarten, durch das Tor, das zwischen den zwei Mauern liegt, und zwar ging er hinaus der Jordansteppe zu. | |
Jere | GerGruen | 39:5 | Darauf verfolgten die Truppen der Chaldäer sie und holten in den Steppen Jerichos den Sedekias ein, ergriffen ihn und führten ihn zum Babelkönig Nebukadrezar, nach Ribla in dem Land von Hamat, und er sprach ihm das Urteil. | |
Jere | GerGruen | 39:6 | Des Sedekias Söhne ließ der Babelkönig zu Ribla selbst vor seinen Augen schlachten. Auch alle Edlen Judas ließ der Babelkönig abschlachten. | |
Jere | GerGruen | 39:8 | Das Königshaus sowie den Tempel verbrannten die Chaldäer, und sie zerstörten auch die Mauern von Jerusalem. | |
Jere | GerGruen | 39:9 | Des Volkes Rest, der in der Stadt verblieb, sowie die Überläufer, die ihm zugelaufen waren, des Volkes Rest, der übrig blieb, die führte Nebuzaradan, der Oberste der Leibwächter, nach Babel weg. | |
Jere | GerGruen | 39:10 | Von den geringen Leuten aber, die nichts hatten, ließ Nebuzaradan, der Oberste der Leibwächter, noch etliche im Judaland zurück und schenkte ihnen an jenem Tage Weingärten und Äcker. | |
Jere | GerGruen | 39:11 | Für Jeremias gab der Babelkönig Nebukadrezar dem Nebuzaradan, dem Obersten der Leibwächter, Befehl: | |
Jere | GerGruen | 39:12 | "Hol ihn; trag für ihn Sorge! Laß ihm kein Leid geschehen! Wie er dir sagt, so tu mit ihm!" | |
Jere | GerGruen | 39:13 | Darauf ließen Nebuzaradan, der Oberste der Leibwächter, der Oberste der Kämmerer, Nebusazban, der Obermagier Nergalsareser und alle Obersten des Babelkönigs | |
Jere | GerGruen | 39:14 | den Jeremias aus dem Wachthof holen und übergaben ihn Gedalja, dem Sohne Achikams, des Saphansohnes, auf daß er ihn in Freiheit setze und nach Haus entließe. So blieb er mitten unterm Volke. | |
Jere | GerGruen | 39:16 | "Geh! Sprich zu Ebedmelech, dem Äthiopen: 'So spricht der Heeresscharen Herr, Gott Israels: Fürwahr, Ich lasse meine Worte über diese Stadt zum Unheil, nicht zum Heile, in Erfüllung gehen, und zwar an diesem Tage. Vor deinen Augen wird's geschehen. | |
Jere | GerGruen | 39:17 | Dich aber errette ich an jenem Tage.' Ein Spruch des Herrn. 'Du fällst nicht in der Männer Hand, vor denen es dir graut. | |
Chapter 40
Jere | GerGruen | 40:1 | Das Wort, das von dem Herrn an Jeremias ging, nachdem ihn Nebuzaradan, der Oberste der Leibwächter, von Rama hatte gehen lassen. Als er ihn holen ließ, da war mit Ketten er gefesselt, inmitten aller der Gefangenen Jerusalems und Judas, die abgeführt nach Babel werden sollten. | |
Jere | GerGruen | 40:2 | Der Oberste der Leibwächter ließ Jeremias holen und sprach zu ihm: "Der Herr, dein Gott, hat diesem Ort dies Unheil angedroht. | |
Jere | GerGruen | 40:3 | Der Herr hat es erfüllt. Er tat so, wie er angedroht; denn ihr versündigtet euch an dem Herrn und hörtet nicht auf seine Stimme; drum hat euch dies Geschick getroffen. | |
Jere | GerGruen | 40:4 | Doch heute löse ich dich aus den Ketten, die an deinen Händen sind. Beliebt es dir, mit mir nach Babel mitzugehn, dann komm! Ich sorg für dich. Beliebt's dir aber nicht, mit mir nach Babel mitzugehn, dann laß es sein! Das ganze Land steht dir dann offen. Wohin zu gehen es dir gut und recht erscheint, geh hin!" | |
Jere | GerGruen | 40:5 | Als er noch immer nichts erwiderte, sprach er: "Geh zu Gedalja, dem Sohn des Achikam und Enkel Saphans! Ihn hat der Babelkönig über Judas Städte eingesetzt. Bleib unterm Volk bei diesem, oder geh, wohin zu gehn es dir beliebt!" Alsdann beschenkte ihn der Oberste der Leibwächter mit Zehrung und mit einer Ehrengabe; hierauf entließ er ihn. | |
Jere | GerGruen | 40:6 | Und Jeremias kam so zu Gedalja, dem Sohn des Achikam, nach Mispa und blieb bei ihm dort unterm Volk, das noch im Lande war. | |
Jere | GerGruen | 40:7 | Da hörten alle Obersten der Scharen auf dem freien Feld, samt ihren Leuten, daß Babels König den Gedalja, Achikams Sohn, zum Statthalter im Lande eingesetzt und daß er ihm die Männer, Weiber, Kinder unterstellt, und von den armen Leuten im Lande jenen Teil, der nicht nach Babel abgeführt war. | |
Jere | GerGruen | 40:8 | Da kam nach Mispa zu Gedalja Ismael, der Sohn Netanjas, mit ihm Jochanan und von Karechs Söhnen Jonatan, Seraja, des Tanchumet Sohn, die Söhne Ephai's, des Netophatiters, sowie Jezanja, des Maakatiters Sohn, und ihre Leute. | |
Jere | GerGruen | 40:9 | Da schwur der Sohn des Achikam, Gedalja, ihnen samt ihren Leuten zu: "Habt keine Angst, euch den Chaldäern zu ergeben! Bleibt hier im Land und seid dem Babelkönig untertan! Dann geht's euch gut. | |
Jere | GerGruen | 40:10 | Ich selber bleibe hier in Mispa, um euch vor den Chaldäern zu vertreten, die zu uns kommen. Ihr aber erntet ruhig Wein und Obst und Öl und legt es ein und bleibt in euren Städten, die ihr euch erwählt!" | |
Jere | GerGruen | 40:11 | Und auch die andern Juden alle, die in Moab bei den Ammonitern und in Edom und in all den andern Ländern waren, hörten, Babels König habe Juda einen Rest gelassen und über sie des Achikam Sohn, Gedalja, den Enkel Saphans, eingesetzt. | |
Jere | GerGruen | 40:12 | Da kehrten alle Juden aus den Orten insgesamt zurück, in die sie überall versprengt gewesen, und kamen in das Judaland nach Mispa zu Gedalja. Da ernteten sie Wein und Obst in großer Menge. | |
Jere | GerGruen | 40:13 | Da kam Jochanan, Karechs Sohn, samt allen Heeresobersten im freien Felde nach Mispa zu Gedalja | |
Jere | GerGruen | 40:14 | und sie sagten ihm: "Weißt du, daß Baalis, der Ammoniterkönig, den Ismael, Netanjas Sohn gesandt, dich zu ermorden?" Gedalja aber, Sohn Achikams, schenkte ihnen keinen Glauben. | |
Jere | GerGruen | 40:15 | Jochanan, Karechs Sohn, sprach aber zu Gedalja insgeheim in Mispa: "Ich gehe hin und morde Ismael, Netanjas Sohn. Kein Mensch soll es erfahren. Was soll er dich ums Leben bringen, daß alle, die von Juda sich um dich gesammelt, sich abermals zerstreuen und Judas Rest verlorengehe?" | |
Chapter 41
Jere | GerGruen | 41:1 | Am siebten Neumonde geschah's, daß Ismael, Netanjas Sohn und Elisamas Enkel, von königlicher Abstammung, sowie die königlichen Großen in Begleitung von zehn Männern nach Mispa zu Gedalja, Sohn Achikams, sich begaben. Als sie jedoch in Mispa miteinander speisten, | |
Jere | GerGruen | 41:2 | erhob sich Ismael, Netanjas Sohn, und die zehn Männer bei ihm, und sie erschlugen Gedalja, des Achikams Sohn und Saphans Enkel mit dem Schwerte. So mordete er ihn, den Babels König hatte über das Land gesetzt, | |
Jere | GerGruen | 41:3 | auch alle die Judäer, die in Mispa bei Gedalja waren, samt den Chaldäern, die dort waren. Sogar die Kriegermannschaft mordete Ismael. | |
Jere | GerGruen | 41:4 | Und da geschah's am zweiten Tag nach der Ermordung des Gedalja, als noch kein Mensch es wußte, | |
Jere | GerGruen | 41:5 | daß Leute aus Sichem, Silo und Samaria kamen, an achtzig Mann, mit abgeschorenen Bärten, zerrissnen Kleidern und zerfetzter Haut. Sie hatten Speiseopfer und Weihrauch bei sich, um sie in das Haus des Herrn zu bringen. | |
Jere | GerGruen | 41:6 | Diesen ging Netanjas Sohn, Ismael, von Mispa aus entgegen, indem er unter Weinen seines Weges zog. Als er sie traf, sprach er zu ihnen: "Kommt zu Achikams Sohn Gedalja!" | |
Jere | GerGruen | 41:7 | Sobald sie aber in die Stadt gekommen waren, erschlug Netanjas Sohn, Ismael, sie mitten an dem Brunnen, er und die Leute, die er bei sich hatte. | |
Jere | GerGruen | 41:8 | Zehn Männer aber fanden sich darunter, die sprachen zu Ismael: "Töt uns nicht! Wir haben auf dem Feld noch Vorräte an Weizen, Gerste, Öl und Honig." Da ließ er ab und tötete sie nicht mit ihren Brüdern. | |
Jere | GerGruen | 41:9 | Doch die Zisterne, in die Ismael die Leichen aller dieser Männer werfen ließ, die er um des Gedalja willen hat erschlagen, war die Zisterne, die der König Asa gen Baësa, Israels König, einst gegraben hatte. Sie füllte Ismael, Netanjas Sohn, mit den Erschlagenen. | |
Jere | GerGruen | 41:10 | Dann führte Ismael den ganzen Rest des Volks in Mispa weg, die Königstöchter und das ganze Volk, das noch in Mispa übrig, das Nebuzaradan, der Oberste der Leibwächter, dem Sohn des Achikam Gedalja übergeben hatte. Sie führte Ismael, Netanjas Sohn, gefangen fort. So zog er hin und wollte zu den Ammonitern übergehen. | |
Jere | GerGruen | 41:11 | Als Jochanan, des Karech Sohn, und alle Heeresobersten bei ihm, von all dem Unheil hörten, das Ismael, der Sohn Netanjas, angestiftet, | |
Jere | GerGruen | 41:12 | nahmen alle Leute sie und zogen hin, mit Ismael, Netanjas Sohn, zu kämpfen. Sie trafen ihn am großen Wasser zu Gibeon. | |
Jere | GerGruen | 41:13 | Wie dann das ganze Volk bei Ismael den Karechsohn Jochanan und alle Heeresobersten bei ihm erblickte, ward es froh. | |
Jere | GerGruen | 41:14 | Das ganze Volk, das Ismael gefangen aus Mispa weggeführt, machte nun kehrt und ging zum Karechsohn Jochanan über. | |
Jere | GerGruen | 41:15 | Doch Ismael, Netanjas Sohn, entkam mit noch acht Männern dem Jochanan, und er gelangte zu den Ammonitern. | |
Jere | GerGruen | 41:16 | Da nahm des Karech Sohn, Jochanan, und alle Heeresobersten bei ihm den ganzen Rest des Volkes, den er dem Ismael, Netanjas Sohn, aus Mispa abgenommen, als er Achikams Sohn, Gedalja, schnöd ermordet hatte, die Männer, Krieger, Weiber, Kinder und Eunuchen, die er von Gibeon zurückgebracht. | |
Jere | GerGruen | 41:17 | Sie zogen ab und hielten Rast in Kimhams Herberge seitwärts von Bethlehem; sie wollten nach Ägypten, | |
Chapter 42
Jere | GerGruen | 42:1 | Da kamen alle Heeresobersten mitsamt Jochanan, Karechs Sohn, sowie Asarja, Maasejas Sohn, und allem Volk vom Kleinsten bis zum Größten | |
Jere | GerGruen | 42:2 | und sprachen zum Propheten Jeremias: "Möge unsre Bitte Erhörung bei dir finden; bete du für uns zum Herrn, deinem Gott, für diesen ganzen Rest! Von vielen sind wir bloß ein kleines Häuflein übriggeblieben, wie du uns vor dir siehst. | |
Jere | GerGruen | 42:3 | Möge uns der Herr, dein Gott, den Weg kundtun, den wir betreten, und den Beschluß, den wir jetzt fassen sollen!" | |
Jere | GerGruen | 42:4 | Da sprach zu ihnen Jeremias, der Prophet: "Nun gut! Ich will zum Herren, eurem Gotte, nach eurem Wunsche beten und sag euch den Bescheid, den euch der Herr zukommen läßt. Nicht ein Wort werde ich vor euch verschweigen." | |
Jere | GerGruen | 42:5 | Da sprachen sie zu Jeremias: "Der Herr sei gegen uns ein ganz wahrhaftiger und ganz genauer Ankläger, falls wir nicht ganz genau, den Weisungen gemäß, so tun, wie es der Herr durch dich uns anweist, | |
Jere | GerGruen | 42:6 | sei's Gutes oder Schlimmes! Nur auf die Stimme unseres Herrn und Gottes, zu dem wir dich entsenden, wollen wir hören. Daß es uns gut ergehe, weil wir auf des Herren, unseres Gottes, Stimme hören wollen!" | |
Jere | GerGruen | 42:8 | Da rief er Karechs Sohn, Jochanaan, und alle Heeresobersten bei ihm, sowie das ganze Volk, vom Kleinsten bis zum Größten. | |
Jere | GerGruen | 42:9 | Er sprach zu ihnen. "So spricht der Herr, Gott Israels, zu dem ihr mich gesandt, damit ich euer Flehen vor ihn brächte: | |
Jere | GerGruen | 42:10 | 'Wenn ihr in diesem Lande bleibet, dann baue ich euch auf und reiße es nicht wieder ein und pflanze euch darein und reiße es nicht wieder aus. Denn mich gereut des Unheils, das ich euch angetan. | |
Jere | GerGruen | 42:11 | Habt keine Angst vor Babels König, vor dem ihr jetzt in Schrecken seid! Habt keine Angst vor ihm!' Ein Spruch des Herrn. 'Ich bin mit euch, um euch zu helfen und euch aus seiner Hand zu retten. | |
Jere | GerGruen | 42:12 | Ich lasse euch Erbarmen finden, daß er sich euer erbarmt und euch in eurem Lande wohnen läßt.' | |
Jere | GerGruen | 42:13 | Doch wenn ihr denkt: 'Wir bleiben nicht in diesem Land,' und achtet ihr nicht auf des Herren, eures Gottes, Stimme | |
Jere | GerGruen | 42:14 | und sprechet: "Nein! Nach Ägypten ziehen wir. Dort hören wir vom Krieg nichts mehr und müssen nicht Trompetenschall vernehmen und haben nicht nach Brot zu hungern. Dort lassen wir uns nieder.' | |
Jere | GerGruen | 42:15 | Nun denn, so hört für solchen Fall das Wort des Herrn, die ihr von Juda übrig seid! So spricht der Heeresscharen Herr, Gott Israels: Beharrt ihr auf der Reise nach Ägypten, und zieht ihr hin, als Gäste dort zu weilen, | |
Jere | GerGruen | 42:16 | dann trifft euch im Ägypterland das Schwert, vor dem ihr bangt; die Hungersnot, vor der ihr zagt, verfolgt euch bis in das Ägypterland. Dort sterbet ihr. | |
Jere | GerGruen | 42:17 | Und alle Männer, die darauf beharren, in das Ägypterland zu kommen, um dort als Gäste zu verweilen, erliegen durch das Schwert, den Hunger und die Seuche. Dem Unheil, das ich über sie verhänge, entkommt, entrinnt nicht einer unter ihnen.' | |
Jere | GerGruen | 42:18 | So spricht der Heeresscharen Herr, Gott Israels: 'Wie sich mein Zorn und meine Wut einst über die Bewohner von Jerusalem ergossen, so wird mein Grimm sich über euch ergießen, wenn ihr nach Ägypten zieht. Ihr werdet zur Verwünschung, zum Entsetzen, zum Fluch und zum Gespött. Ihr sehet diesen Ort nicht wieder.' | |
Jere | GerGruen | 42:19 | Gesagt hat's euch der Herr, ihr Rest von Juda: 'Zieht mitnichten nach Ägypten! Ihr werdet es erfahren. Ich warne euch im voraus.' | |
Jere | GerGruen | 42:20 | Ihr haltet mit Gefahr für euer Leben einen nur zum besten; ihr sandtet mich zum Herren, eurem Gott, und sprachet: 'Bete für uns zum Herren, unserm Gott! Was unser Herr und Gott verkündet, dieses melde uns! Wir tun es dann.' | |
Jere | GerGruen | 42:21 | Ich hab es heute euch vermeldet. Ihr aber hörtet auf die Stimme des Herrn, eures Gottes, in nichts, womit er mich für euch beauftragt hat. | |
Chapter 43
Jere | GerGruen | 43:1 | Jeremias teilte dem gesamten Volk all diese Worte von dem Herrn, ihrem Gotte, mit; denn der Herr, ihr Gott, hatte ihn damit an sie gesandt. Er teilte all diese Worte bis zu Ende mit. | |
Jere | GerGruen | 43:2 | Da sprach Azarja, Maasejas Sohn, und Karechs Sohn, Jochanan, und all die Männer sprachen, arg sich überschreiend, zu Jeremias: "Nicht wahr ist, was du sprichst! Dich schickt der Herr, unser Gott, nicht mit der Weisung her: 'Ihr sollt nicht nach Ägypten zieh'n, um dort als Gäste zu verweilen!' | |
Jere | GerGruen | 43:3 | Nein, Baruch, des Neria Sohn, reizt gegen uns dich auf. Er will uns den Chaldäern überliefern, daß man uns töte oder uns nach Babel bringe." | |
Jere | GerGruen | 43:4 | So hörten denn Jochanan, Karechs Sohn, und alle Heeresobersten, sowie das ganze Volk nicht des Herren Stimme, daß sie im Judaland geblieben wären. | |
Jere | GerGruen | 43:5 | Vielmehr nahm Karechs Sohn, Jochanan, und alle Heeresobersten den ganzen Rest von Juda; er war zurückgekehrt aus all den Völkern, wohin sie sich zerstreut, um in dem Judaland zu bleiben, | |
Jere | GerGruen | 43:6 | die Männer, Weiber, Kinder, die Königstöchter und alle anderen Personen. Sie hatte Nebuzaradan, der Leibwache Oberster, bei Achikams Sohn und Saphans Enkel, Gedalja, zurückgelassen, auch den Propheten Jeremias, und Nerias Sohn, Baruch. | |
Jere | GerGruen | 43:7 | So zogen sie ins Land Ägypten, im Ungehorsam gegen des Herren Stimme. Sie kamen bis Tachpanches. | |
Jere | GerGruen | 43:9 | "In deine Hand nimm große Steine! Vergrabe sie im Boden, wohl bedeckt, am Eingang zu des Pharaos Haus dort zu Tachpanches in Gegenwart jüdischer Männer! | |
Jere | GerGruen | 43:10 | Und sprich zu ihnen: 'So spricht der Heeresscharen Herr, Gott Israels: Ich hole her den Babelkönig, Nebukadrezar, meinen Knecht, und stelle seinen Thron auf diese Steine, die ich allhier versenken ließ. Er spannt sein Teppichzelt darüber. | |
Jere | GerGruen | 43:11 | Er kommt und schlägt Ägypterland. Wer für die Pest bestimmt, verfällt der Pest, dem Kerker, wer dem Kerker, dem Schwerte, wer dem Schwerte zugewiesen. | |
Jere | GerGruen | 43:12 | Ich lasse Feuer an die Häuser der ägyptischen Götter legen, und dies verbrennt sie samt den Tempeln. So säubert er das Land Ägypten, wie sein Gewand der Hirte säubert, und unversehrt zieht er von dannen. | |
Chapter 44
Jere | GerGruen | 44:1 | Das Wort erging an Jeremias über die Judäer alle, die sich im Land Ägypten, in Migdol, Tachpaneches, in Memphis und in dem Lande Patros niederließen: | |
Jere | GerGruen | 44:2 | "So spricht der Heeresscharen Herr, Gott Israels: 'Ihr selber habt das ganze Unheil miterlebt, das ich Jerusalem und allen andern Städten Judas zugefügt. Sie sind jetzt eine menschenleere Wüste. | |
Jere | GerGruen | 44:3 | Der bösen Taten wegen, die sie trieben, mir zum Verdrusse. Sie räucherten im Dienste unaufhörlich den andern vordem unbekannten Göttern, die euch und euren Vätern unbekannt gewesen. | |
Jere | GerGruen | 44:4 | Wohl sandte ich zu euch all meine Diener, die Propheten; ich sandte sie vom frühen Morgen an und ließ sie sprechen: 'Treibt doch nicht solchen Greuel, den ich hasse!' | |
Jere | GerGruen | 44:5 | Sie aber hörten nicht und neigten nicht ihr Ohr, daß sie von ihrem bösen Tun gelassen und den andern Göttern nicht geräuchert hätten. | |
Jere | GerGruen | 44:6 | Und so ergoß sich meine Wut, mein Zorn und loderte in Judas Städten auf und in den Straßen von Jerusalem. Sie wurden eine wüste Öde, wie sie's noch heute sind." | |
Jere | GerGruen | 44:7 | Und nun spricht so der Herr der Heerscharen, Gott Israels: "Was tut ihr selbst euch solch ein großes Unheil an und rottet so aus Juda Mann und Weib und Kind und Säugling aus, laßt keinen Rest für euch mehr übrig? | |
Jere | GerGruen | 44:8 | Durch eurer Hände Werk verdrießt ihr mich, wenn andern Göttern im Ägypterland ihr räuchert. Ihr seid dahin zu Gast gezogen, um euch Vernichtung zuzuziehen. So werdet ihr zum Fluch und zum Gespött bei allen Erdenvölkern. | |
Jere | GerGruen | 44:9 | Habt ihr vergessen schon die Übeltaten eurer Väter und die der Könige von Juda, die seiner Fürsten und eure eignen Übeltaten, die eurer Weiber auch, die sie im Judaland und in den Straßen von Jerusalem verübt? | |
Jere | GerGruen | 44:10 | Sie sind bis heute nicht zerknirscht und haben keine Angst und wandeln nicht nach meiner Lehre, meinen Satzungen, die ich dereinstens euch und euren Vätern vorgeschrieben." | |
Jere | GerGruen | 44:11 | Darum spricht so der Herr der Heerscharen, Gott Israels: "Ich bin zum Unheil gegen euch entschlossen, ganz Juda auszurotten. | |
Jere | GerGruen | 44:12 | Und Judas Rest, der drauf besteht, sich zum Agypterlande zu begeben, um dort als Gast zu weilen, soll im Ägypterlande gänzlich aufgerieben werden. Vom Kleinsten bis zum Größten sterben sie durch Schwert und Hunger und werden so zum Fluch und zum Entsetzen, zum Spott und Hohn. | |
Jere | GerGruen | 44:13 | Bestrafen will ich, die im Land Ägypten sich niederlassen, so wie ich Jerusalem bestraft, durch Schwert, durch Hunger und durch Pest. | |
Jere | GerGruen | 44:14 | So gut wie keiner soll entrinnen und entkommen von Judas Rest, von denen, die gewillt sind, als Gäste im Ägypterland zu weilen, um später in das Judaland zurückzukehren, obwohl sie voller Sehnsucht sind, daselbst sich wieder anzusiedeln. Sie kehren nicht zurück; sie schwinden." | |
Jere | GerGruen | 44:15 | Darauf erwiderten dem Jeremias die Männer all, die wußten, daß ihre Weiber andern Göttern räucherten, und alle Weiber, die in großen Haufen daneben standen, und alles andre Volk, das im Ägypterland in Patros wohnte: | |
Jere | GerGruen | 44:17 | Wir tun vielmehr, was wir gelobt, der Himmelskönigin zu räuchern und Trankopfer ihr zu spenden, wie wir und unsere Väter, unsere Könige und Fürsten in Judas Städten einst getan und in den Straßen von Jerusalem. Denn damals hatten wir noch Brot genug und lebten froh, von keinem Ungemach beschwert. | |
Jere | GerGruen | 44:18 | Seitdem wir aber unterließen, der Himmelskönigin zu räuchern und Trankopfer ihr auszugießen, mangelt's uns an allem, und wir wurden durch das Schwert und durch den Hunger aufgerieben. | |
Jere | GerGruen | 44:19 | Wenn wir der Himmelskönigin jetzt räuchern und ihr Trankopfer spenden, bereiten wir ihr Kuchen als ihr Bild und gießen ihr Trankopfer aus wohl ohne Wissen unsrer Männer?" | |
Jere | GerGruen | 44:20 | Da sprach zum ganzen Volke Jeremias, zu Männern, Weibern und dem ganzen andern Volk, das eine solche Antwort ihm gegeben: | |
Jere | GerGruen | 44:21 | "Das Räucherwerk, das ihr verbrannt in Judas Städten und in den Straßen von Jerusalem, ihr selber, eure Väter, eure Könige und eure Fürsten und die Landbevölkerung, ist dies dem Herrn nicht in Erinnerung geblieben? Zu Herzen ging es ihm. | |
Jere | GerGruen | 44:22 | Der Herr hielt's länger nicht mehr aus ob eurer Taten Schlechtigkeit, der Greuel wegen, die ihr triebet. Und euer Land ward wüste, öde und verflucht und menschenleer, wie's heut noch ist. | |
Jere | GerGruen | 44:23 | Gerade, weil ihr räuchertet und euch damit am Herrn verfehltet, nicht auf des Herren Stimme hörtet und nicht nach seiner Lehre, seinen Satzungen und Überlieferungen lebtet, darum traf euch dies Ungemach." | |
Jere | GerGruen | 44:24 | Alsdann sprach Jeremias zum gesamten Volk und allen Weibern:"Vernehmt das Wort des Herrn, ganz Juda, das im Land Ägypten weilt! | |
Jere | GerGruen | 44:25 | So spricht der Herr der Heerscharen, Gott Israels: 'Was ihr und eure Weiber offen ausgesprochen, vollbringt ihr auch mit euren Händen, also sprechend: "Wir wollen unsere Gelöbnisse erfüllen, die wir gemacht, der Himmelskönigin zu räuchern und ihr Trankopfer darzubringen." Und sie erfüllen euere Gelöbnisse, vollziehn getreulich euere Gelübde.' | |
Jere | GerGruen | 44:26 | Drum hör' das Wort des Herrn, ganz Juda, das du im Land Ägypten weilst! Fürwahr, bei meinem großen Namen schwöre ich', so spricht der Herr, 'mein Name soll nicht fernerhin im Munde irgendeines Judamannes sein, so daß er spräche: "Bei dem Herrn, dem Herrn!" in irgendeinem Teil Ägyptens. | |
Jere | GerGruen | 44:27 | Ich wache über sie zum Unheil, nicht zum Heile, und aufgerieben werden sollen alle Männer Judas, die sich im Land Ägypten finden, durchs Schwert und durch den Hunger bis zur Vernichtung! | |
Jere | GerGruen | 44:28 | Nur die dem Schwert Entronnenen, sie dürfen aus Ägypterland zum Lande Juda kehren, nur wenige an Zahl, damit der ganze Rest von Juda, der nach Ägypterland zum Aufenthalt gezogen, erkenne, wessen Worte sich erfüllen, die meinen oder ihre. | |
Jere | GerGruen | 44:29 | Und dies soll euch zum Zeichen sein', ein Spruch des Herren, 'daß ich euretwegen diese Stätte strafe, damit ihr daraus seht, daß meine Worte auch an euch zum Unheil sich erfüllen können.' | |
Chapter 45
Jere | GerGruen | 45:1 | Das Wort, das Jeremias, der Prophet, zu Baruch, Sohn des Neria, sprach. Er hatte diese Reden in ein Buch geschrieben | |
Jere | GerGruen | 45:2 | im vierten Jahr des Judakönigs und Josiassohnes Jojakim, nach Angabe des Jeremias: | |
Jere | GerGruen | 45:3 | "So spricht er Herr, Gott Israels, von dir, Baruch: 'Du sprachest: Wehe mir! Denn meinen Schmerz vermehrt der Herr durch Kummer; von meinem Seufzen bin ich müde; ich finde keine Ruhe.' | |
Jere | GerGruen | 45:4 | So sprich zu ihm: 'So spricht der Herr: Was ich gebaut, das reiß ich ein; was ich gepflanzt, das reiß ich aus, das ganze Land, das mir gehört. | |
Chapter 46
Jere | GerGruen | 46:2 | Über Ägypten und des Pharao Necho Heer, das an dem Euphratstrom bei Karkemis gestanden und das Nebukadrezar, Babels König, im vierten Jahr des Judakönigs Jojakim, des Sohnes des Josias, geschlagen hat. | |
Jere | GerGruen | 46:4 | Schirrt Rosse an! Sitzt auf, ihr Reiter! Stellt euch auf im Helmschmuck! Ergreift die Lanzen! Legt die Panzer an! | |
Jere | GerGruen | 46:5 | Was sehe ich sie so bestürzt? Sie weichen rückwärts. Die Krieger sind geschlagen; sie fliehen, ohne umzuschauen. Von allen Seiten Grauen!" Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 46:6 | "Entkommen kann der Schnelle nicht, der Krieger sich nicht retten. Im Norden an dem Euphratstrom stürzen sie hin und fallen." | |
Jere | GerGruen | 46:7 | Wer stieg nur wie der Nil empor, und wessen Wasser brausten so wie die des Stromes? | |
Jere | GerGruen | 46:8 | Ägypten stieg dem Nile gleich herauf; die Wasser brausten so wie die des Stromes. Es sprach: "Ich will hinauf, das Land bedecken und Städte samt den Insassen vernichten." | |
Jere | GerGruen | 46:9 | Stürmt her, ihr Rosse! Ihr Wagen, rennt! Rückt aus, ihr Krieger! Kuschiten, ihr von Put, ihr Schildgewappneten! Luditer, ihr erfahrenen Bogenschützen! | |
Jere | GerGruen | 46:10 | Dem Herrn, dem Herrn der Heeresscharen, ist dieser Tag ein Rachetag; da rächt er sich an seinen Widersachern. Da frißt ein Schwert und sättigt sich, stillt sich an ihrem Blut. Ein Schlachtfest hält der Herr, der Heeresscharen Herr, im Nordland an dem Euphratstrom. | |
Jere | GerGruen | 46:11 | Nach Gilead steig hinauf! Und hole Balsam dir, jungfräuliches Ägypten! Vergebens häufst du Heilungsmittel; Genesung gibt's für dich nicht mehr. | |
Jere | GerGruen | 46:12 | Von deiner Schmach erfahren Heidenvölker; denn dein Geschrei erfüllt die Erde. Da straucheln Krieger über Krieger; sie stürzen allesamt zu Boden. | |
Jere | GerGruen | 46:13 | Das Wort, das der Herr zu Jeremias sprach über den Zug des Babelkönigs Nebukadrezar zur Niederwerfung des Ägypterlandes: | |
Jere | GerGruen | 46:14 | "Verkündet's in Ägypten! Laßt es in Migdol hören! In Memphis und Tachpanches ruft es aus! Und sprechet: Stell dich auf! Leg deine Rüstung an! Schon frißt ein Schwert um dich herum. | |
Jere | GerGruen | 46:15 | Weswegen stürzen deine Helden fort, und warum halten sie nicht stand? Der Herr treibt sie dahin und schlägt sie in die Flucht. | |
Jere | GerGruen | 46:16 | Da stürzt der eine zu dem andern wankend mit dem Rufe: 'Auf! Laßt uns heim zu unserm Volke kehren, in unsere Heimat vor dem mörderischen Schwert!' | |
Jere | GerGruen | 46:18 | 'So wahr ich lebe', ein Spruch des Königs, der Herr der Heeresscharen heißt: 'So wie ein Tabor unter Bergen und wie ein Karmel an dem Meere, so zieht's heran. | |
Jere | GerGruen | 46:19 | Mach dir zurecht die Reisebündel, Ägyptens Tochter, die so ruhig wohnt! Denn Memphis wird zur Wüstenei, zerstört und menschenleer. | |
Jere | GerGruen | 46:21 | Auch seine Söldner, die bei ihm wie Kälber im Stalle stehn, sie kehren um und fliehen allzumal und machen nicht mehr Halt; denn ihres Unterganges Tag ist für sie angebrochen, die Stunde ihrer Heimsuchung. | |
Jere | GerGruen | 46:22 | Ein Lärm wie der von Kriegern auf dem Marsche; mit Heeresmacht erscheinen sie und gehen ihm zu Leib mit Äxten, wie die, die Bäume fällen. | |
Jere | GerGruen | 46:23 | Legt seinen Wald um!' Ein Spruch des Herrn. 'Er ist ja undurchdringlich; mehr sind's ja ihrer als Heuschrecken ohne Zahl. | |
Jere | GerGruen | 46:25 | So spricht der Heeresscharen Herr, Gott Israels: 'Ich suche heim in Norden Ammon, den Pharao mitsamt Ägypten und seine Götter, seine Könige, den Pharao samt denen, die ihm trauen. | |
Jere | GerGruen | 46:26 | Und ihren Widersachern liefere ich sie aus und der Gewalt des Babelkönigs Nebukadrezar und seiner Diener. Hernach ist's wieder so besiedelt wie in alten Tagen.' Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 46:27 | 'Sei ohne Furcht, mein Diener Jakob! Erschrick nicht, Israel! Ich rette dich aus fernem Land und aus des Kerkers Lande deinen Stamm, daß Jakob wieder ruhig wohne und niemand mehr ihn schrecke. | |
Jere | GerGruen | 46:28 | Sei also unbesorgt, mein Diener Jakob!' Ein Spruch des Herrn. 'Ich selber bin bei dir. Den Untergang verhäng ich über all die Völker, wohin ich dich vertrieben habe. Nur über dich verhänge ich ihn nimmermehr. Mit Mäßigung will ich dich züchtigen; doch laß ich dich nicht völlig ungestraft.'" | |
Chapter 47
Jere | GerGruen | 47:1 | Das Wort des Herrn an den Propheten Jeremias über die Philister, bevor der Pharao Gaza überwand: | |
Jere | GerGruen | 47:2 | So spricht der Herr: "Von Norden schwellen Wasser an; zum Wildbach werden sie und überschwemmen dieses Land und was es füllt, die Stadt und ihre Einwohner. Die Menschen schreien, und alle, die im Lande wohnen, heulen | |
Jere | GerGruen | 47:3 | beim Schall des Hufschlags seiner Rosse, beim Rasseln seiner Wagen, beim Rollen seiner Räder. Die Väter blicken nicht nach ihren Kindern; erschlafft sind die Hände | |
Jere | GerGruen | 47:4 | an jenem Tag, dazu bestimmt, ganz Philistäa zu verwüsten und jeden, der für Tyrus und für Sidon zur Hilfe übrig wäre, auszurotten. Der Herr will die Philister tilgen, den Rest der Insel Kaphtor. | |
Jere | GerGruen | 47:5 | Kahlheit bricht über Gaza ein, und Askalon wird kahl gerauft! Du Rest aus ihrem Lande! Wie lang zerfleischest du dich noch? | |
Jere | GerGruen | 47:6 | Du Schwert des Herrn! Wie lang noch bist du voller Unrast? Zurück in deine Scheide! Halt ein! Bleib ruhig! | |
Chapter 48
Jere | GerGruen | 48:1 | Über Moab: So spricht der Heeresscharen Herr, Gott Israels: "Weh über Nebo! Verwüstet ist's. Zu Schanden wird jetzt Kirjataim und erobert. Zu Schanden wird gebrochen diese Hochburg. | |
Jere | GerGruen | 48:2 | Und Moabs Ruhm erlischt; Unheil wird gegen es zu Hesbon ausgeheckt. 'Herbei! Wir streichen Moab aus der Völker Zahl.' Und du, Madmen, wirst auch vernichtet; ein Schwert wird dich verfolgen. | |
Jere | GerGruen | 48:5 | Zur Steige von Luchit steigt tränenreiches Weinen. Den Weg herab von Choronaim vernimmt man Schreien über Feindesnot. | |
Jere | GerGruen | 48:7 | Du setzest dein Vertrauen auf deine Festungen und Vorratsmittel. Drum wirst du auch erobert, und Kamos geht in die Verbannung und seine Priester, seine Fürsten miteinander. | |
Jere | GerGruen | 48:8 | Zerstörer überfallen jede Stadt; nicht eine Stadt entrinnt. Zugrunde geht das Tal; vernichtet wird die Ebene." Das ist es, was der Herr gesprochen. | |
Jere | GerGruen | 48:9 | "Verfluchet Moab! Bestimmt zieht's fort, und seine Städte werden öde, und niemand wohnt mehr drin. | |
Jere | GerGruen | 48:10 | Den träfe ja der Fluch, der in des Herren Auftrag lässig wäre. Der Fluch träf den, der seinem Schwert im Blutvergießen Grenzen setzte. | |
Jere | GerGruen | 48:11 | Von Jugend an lag Moab in der tiefsten Ruhe; auf seinen Hefen lag es ungestört, ward niemals umgegossen und zog niemals in Verbannung. Deswegen blieb ihm sein Geschmack, und sein Geruch ward nicht verändert. | |
Jere | GerGruen | 48:12 | Jetzt aber kommen Tage", ein Spruch des Herrn, "da sende ich zu ihm die Küfer, es umzugießen. Sie leeren die Gefäße, und dann zerschmettern sie die Krüge. | |
Jere | GerGruen | 48:13 | Da schämt sich Moab über Kamos, gleichwie das Haus von Israel sich über Betel, seine Hoffnung, schämte. | |
Jere | GerGruen | 48:15 | Zerstört wird Moab, und seine Städte kommen auf die Schlachtbank, und seine besten jungen Krieger fallen drauf." Ein Spruch des Königs, der Herr der Heerscharen heißt. | |
Jere | GerGruen | 48:17 | Beklagt's, ihr seine Nachbarn all! Ihr alle, die von seinem Ruhme wissen, und sprecht: 'Wie ward zerbrochen dieser starke Stock, der wunderschöne Stab?' | |
Jere | GerGruen | 48:18 | Leg deinen Ruhmesschimmer ab: Zum Staube steig hinab, du Bürgerschaft von Dibon! Denn gegen dich zieht der Verwüster Moabs her, bricht deine Burgen. | |
Jere | GerGruen | 48:19 | Heran zum Weg! Späh aus! Herzu, du Bürgerschaft von Aroër! Den Flüchtling frage, den Entronnenen! 'Was ist geschehen?' Frage! | |
Jere | GerGruen | 48:20 | Zuschanden wurde Moab; besiegt ist es. So heulet! Jammert! Am Arnon macht bekannt: 'Verwüstet ist Moab!' | |
Jere | GerGruen | 48:24 | Kerijot und Bosra und alle andern Städte in dem Lande Moab, die fernen wie die nahen. | |
Jere | GerGruen | 48:26 | "Betrunken macht's! Dem Herren gegenüber hat es sich gebrüstet. In sein Gespei soll Moab klatschen und also zum Gespötte werden! | |
Jere | GerGruen | 48:27 | Hast du nicht auch mit Israel ein ähnliches Gespött getrieben? Hat man's unter Dieben angetroffen, daß du dich schütteltest, sooft du von ihm sprachst? | |
Jere | GerGruen | 48:28 | Fort aus den Städten! In Klüften haust! Bewohner Moabs! Macht's wie Tauben, die an des Abgrunds Rande kundig nisten! | |
Jere | GerGruen | 48:29 | Wir hörten von dem übergroßen Hochmut Moabs, von seinem Übermute, seinem Stolz und seiner Anmaßung und Hoffart. | |
Jere | GerGruen | 48:30 | Auch mir ist wohlbekannt", ein Spruch des Herrn, "sein windiges Gebaren, und seine Schwätzer handeln windig. | |
Jere | GerGruen | 48:31 | Deswegen klag ich über Moab und jammere um Moab insgesamt. Die Leute von Kircheres sind wohl zu bedauern. | |
Jere | GerGruen | 48:32 | Mehr als man über Jaser weinte, bewein ich jetzt den Weinstock Sibmas, dich, dessen Ranken bis zum Meere gehen und bis nach Jaser reichen. In deinen Herbst und deine Lesezeit fällt der Verwüster. | |
Jere | GerGruen | 48:33 | Aus Moabs Gartenland und Ackerfeld wird Lust und Jubel weggenommen. Den Wein, den laß ich aus den Kufen schwinden. Man tritt nicht nach dem Kelterliede mehr. Das Kelterlied ist jetzt kein Kelterlied. | |
Jere | GerGruen | 48:34 | Von Hesbons Schreien zieht sich ihr Geschrei bis nach Elale und bis Jahas fort, von Soar bis nach Choronaim und bis zum dritten Eglat hin; denn auch die Wasser Nimrims sind verschüttet. | |
Jere | GerGruen | 48:35 | Aus Moab will ich die vertilgen", ein Spruch des Herrn, "die Opfer auf den Altar legen und seinem Gotte Weihrauch streuen. | |
Jere | GerGruen | 48:36 | Drum seufzt mein Herz um Moab Trauerflöten gleich, und um die Männer von Kircheres seufzt mein Herz wie Trauerflöten, wenn das Ersparte doch verlorengeht. | |
Jere | GerGruen | 48:37 | Ein jedes Haupt ist deshalb eine Glatze und jeder Bart gestutzt, an allen Armen Ritzwunden, an allen Hüften Bußgewänder. | |
Jere | GerGruen | 48:38 | Auf allen Dächern Moabs, auf seinen Plätzen nichts als Weheklagen, weil ich Moab so zerschmettere, als wärs ein mißliebig Gefäß." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 48:39 | "Wie ist's doch zugerichtet! Vergießet Tränen! Wie schimpflich zeigte Moab seinen Rücken! Für seine ganze Nachbarschaft dient Moab zum Entsetzen und Gespött." | |
Jere | GerGruen | 48:40 | So spricht der Herr: "Dem Adler gleich fliegt es heran und breitet seine Flügel über Moab hin. | |
Jere | GerGruen | 48:41 | Die Städte werden eingenommen, die Festungen erobert. Das Herz der Helden Moabs gleicht an diesem Tag dem Herzen eines Weibs in Wehen. | |
Jere | GerGruen | 48:43 | So kommen Grauen, Grube, Garn, du Bürgerschaft von Moab, über dich." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 48:44 | "Wer vor dem Grauen flieht, der fällt in eine Grube, und wer nicht in die Grube fällt, verfängt sich in dem Garn. Ich bringe solches über Moab im Jahre seiner Heimsuchung." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 48:45 | "Sonst blieben die erschöpften Flüchtlinge im Schatten Hesbons stehen. Nun aber geht aus Hesbon Feuer aus und Flammenglut aus Sichon, und sie verzehrt die Schläfen Moabs mitsamt dem Hinterhaupt der Söhne des Gelärms. | |
Jere | GerGruen | 48:46 | Weh, Moab, dir! Aus ist es mit dem Volk des Kamos. Gefangen werden deine Söhne fortgeschleppt und deine Töchter in Verbannung. | |
Chapter 49
Jere | GerGruen | 49:1 | Über die Ammoniter: So spricht der Herr: "Hat Israel denn keine Söhne? Hat es denn keinen Erben? Warum nimmt Milkom Gad für sich und läßt sich dort sein Volk in dessen Städten nieder? | |
Jere | GerGruen | 49:2 | Drum kommen, wahrlich, Tage", ein Spruch des Herrn, "da laß ich gegen Rabbat in der Ammoniter Land ein Kriegsgeschrei ertönen. Zu Trümmerhaufen wird's, und seine Tochterstädte brennen nieder, und Israel beerbt, die selbst es einst beerbt." So spricht der Herr. | |
Jere | GerGruen | 49:3 | "Du, Hesbon, weine! Vertilgt ist Haj. Wehklagt, ihr Töchter Rabbas! Umgürtet euch mit Bußgewändern! Schlagt an eure Brust! Und lauft von Ort zu Ort! In die Gefangenschaft muß Milkom ziehen und seine Priester, seine Fürsten miteinander. | |
Jere | GerGruen | 49:4 | Was prahlst du von den Tälern, dein Talgrund fließe immer, verkehrte Tochter du, die sich auf ihre Schätze ganz verläßt: 'Wer kommt mir darin gleich?' | |
Jere | GerGruen | 49:5 | Führwahr, ich bringe Grauen über dich", ein Spruch des Herrn, des Herrn der Heerscharen, "von allen Seiten um dich her, daß einer vor sich her den andern treibe und niemand mehr die Flüchtigen sammle. | |
Jere | GerGruen | 49:7 | Über Edom: So spricht der Heeresscharen Herr: "Ist keine Weisheit mehr in Teman? Kam bei den Klugen Rat abhanden? Ist ihre Weisheit jetzt verschüttet? | |
Jere | GerGruen | 49:8 | Fort! Geht davon! Versteckt euch tief, Bewohner Dedans! Denn Not verhäng ich über Esau, die Zeit, da ich ihn strafe. | |
Jere | GerGruen | 49:9 | Wenn Winzer über dich gekommen wären, sie hätten keine Nachlese zurückgelassen? Wenn Diebe in der Nacht, dann hätten sie nur soviel Schaden angerichtet, bis sie genügend hatten. | |
Jere | GerGruen | 49:10 | Ich selber decke Esau auf und ziehe sein Verstecktestes hervor. Verstecken kann man sich nicht mehr; zugrund geht sein Geschlecht. Um seine Brüder ist's geschehen, seine Nachbarn. | |
Jere | GerGruen | 49:11 | Laß deine Waisen, auf daß ich das Leben ihnen wahre! Vertrauen mögen deine Witwen nur auf mich!" | |
Jere | GerGruen | 49:12 | So spricht der Herr: "Die's nicht verdient, den Kelch zu trinken, die mußten ihn, wahrhaftig, leeren. Und du willst frei ausgehen? Nein! Du mußt ihn trinken. | |
Jere | GerGruen | 49:13 | Ich schwöre bei mir", ein Spruch des Herrn, "zum Spott und zum Entsetzen, zur Wüste und zum Fluch wird Bosra und alle seine Städte ewig Ödland." | |
Jere | GerGruen | 49:14 | Ich hörte von dem Herrn das Aufgebot. Ein Bote wurde an die Heidenvölker abgesandt: "Versammelt euch! Rückt jetzt dawider! Brecht auf zum Kampfe!" | |
Jere | GerGruen | 49:16 | Die Angst vor dir, dein Übermut hat dich betört, daß du in Felsenhängen wohnst, dich an den steilen Hang anklammerst. Und hättest du dein Nest so hoch wie Adler, ich stürzte dich von dort herab." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 49:17 | "Und Edom wird zur Öde werden. Ein jeder Wandersmann wird staunend über alle seine Wunden spotten. | |
Jere | GerGruen | 49:18 | Wie's war, als Sodoma und Gomorrha mit ihren Nachbarstädten einst vernichtet wurden," so spricht der Herr, "so wohnt auch dort kein menschlich Wesen mehr, und niemand weilt darin. | |
Jere | GerGruen | 49:19 | Wie Löwen aus des Jordans Dickichte in wasserreiche Auen dringen, so laß' ich es im Nu auch daraus stürzen, und wer auch immer ein Erlesener, dem gebe ich Befehl dawider. Wer ist denn so wie ich? Wer stellte mich zur Rede? Wer ist der Hirte, der vor mir bestünde? | |
Jere | GerGruen | 49:20 | Drum hört des Herren Plan, den über Edom er gefaßt, und die Gedanken, die über Temans Einwohner er hegt! Die Schäferhunde schleppen sie hinweg. Man wird des Schreckens über sie und ihre Stätte voll. | |
Jere | GerGruen | 49:21 | Von ihres Sturzes Dröhnen bebt die Erde; wie das Geschrei am Schilfmeere hört sich ihr Schreien an. | |
Jere | GerGruen | 49:22 | Gleich einem Adler steigt es auf, fliegt her und breitet seine Flügel gegen Bosra aus. Das Herz der Krieger Edoms gleicht an jenem Tag dem Herzen eines Weibs in Nöten!" | |
Jere | GerGruen | 49:23 | Über Damaskus: "Hamat und Arpad sind bestürzt, verzagen, weil sie unheilvolle Kunde hören, ein Wogen wie im Meer, das niemand stillt. | |
Jere | GerGruen | 49:24 | Damaskus ist erschlafft und wendet sich zur Flucht; denn Schrecken hat's gepackt und Angst und Weh erfaßt gleich einer Kreißenden. | |
Jere | GerGruen | 49:25 | Warum nur wird sie jetzt verlassen, die hochgepriesene Stadt, die Stadt der Wonnen? | |
Jere | GerGruen | 49:26 | Auf ihren Straßen fallen ihre jungen Männer, und an jenem Tage werden alle Krieger hingeopfert." Ein Spruch des Herrn der Heeresscharen. | |
Jere | GerGruen | 49:28 | Von Kedar und dem Reich von Hasor, die Nebukadrezar, der Babelkönig, schlug, spricht so der Herr: "Brecht auf! Zieht gegen Kedar, und greift des Ostens Söhne an! | |
Jere | GerGruen | 49:29 | Weg nimmt man ihre Zelte, ihre Herden und ihre Decken, all ihre Sachen. Auch die Kamele führt man ihnen weg. Drob rufen sie: 'Ringsum ist Schrecken.' | |
Jere | GerGruen | 49:30 | Flieht! Flüchtet eilends! Verbergt euch tief, ihr Bürger Chasors!" Ein Spruch des Herrn. "Denn einen Plan hat Nebukadrezar, der Babelkönig, und einen Anschlag gegen euch ersonnen: | |
Jere | GerGruen | 49:31 | Brecht auf! Zieht gegen ein harmloses Volk, das sicher haust", ein Spruch des Herrn, "das weder Tor noch Riegel hat und einsam wohnt! | |
Jere | GerGruen | 49:32 | Zum Raube werden die Kamele, zur Beute ihrer Herden Menge. Die mit gestutztem Haar zerstreue ich in alle Winde, bereite ihnen Untergang von allen Seiten." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 49:33 | "Schakalen bietet Chasor Unterschlupf, ein ewig Ödland; niemand wohnt mehr darin; kein Menschenkind verweilt daselbst." | |
Jere | GerGruen | 49:34 | Was einst als Wort erging an Jeremias, den Propheten, über Elam im Anbeginne der Regierung des Judakönigs Sedekias: | |
Jere | GerGruen | 49:35 | So spricht der Heeresscharen Herr: "Fürwahr! Ich breche Elams Bogen, das erste Werkzeug seiner Kraft, | |
Jere | GerGruen | 49:36 | und lasse gegen Elam die vier Winde los; von den vier Gegenden des Himmels, nach allen diesen Winden zerstreue ich sie. Kein Volk soll's geben, zu dem nicht die Versprengten Elams kommen. | |
Jere | GerGruen | 49:37 | Verzagen laß ich Elam vor den Feinden, vor denen, die nach seinem Untergange trachten. Und Unheil bringe ich darüber und meines Zornes Glut." Ein Spruch des Herrn. "Ich laß dem Schwerte hinter ihnen freien Lauf, bis ich sie aufgerieben. | |
Jere | GerGruen | 49:38 | In Elam setze ich dann nieder meinen Thron, vernichte dort den König samt den Fürsten." Ein Spruch des Herrn. | |
Chapter 50
Jere | GerGruen | 50:1 | Das Wort, das über Babel und das Chaldäerland der Herr durch Jeremias, den Propheten, einst geredet: | |
Jere | GerGruen | 50:2 | "Verkündet's bei den Heidenvölkern! Macht es bekannt! Tut's kund! Laßt's kein Geheimnis bleiben, sprecht: 'Erobert wurde Babel, zu Schanden Bel und Merodach gestürzt. Zertrümmert wurden seine Götzenbilder, zerschmettert seine Götzentempel.' | |
Jere | GerGruen | 50:3 | Von Norden zieht gen Babel her ein Heidenvolk, das macht sein Land zum Grauen, das künftig niemand mehr bewohnen wird. Denn Mensch und Tiere wandern aus und ziehen fort. | |
Jere | GerGruen | 50:4 | In jenen Tagen und zu jener Stunde", ein Spruch des Herrn, "erscheinen Israels Söhne freiwillig und Judas Söhne miteinander. Sie kommen unter Tränen, nach ihrem Gott und Herrn verlangend. | |
Jere | GerGruen | 50:5 | Sie sehnen sich nach Sion, das Antlitz auf den Weg dahin gerichtet. Sie kommen, an den Herrn sich anzuschließen durch einen ewigen Bund, der unvergessen bleibt. | |
Jere | GerGruen | 50:6 | Verlorenen Schafen gleicht mein Volk, und ihre Hirten führen diese irre, verleiten sie zum Abfall auf den Bergen. So ziehen sie von Berg zu Hügel, vergessen ihres Ruheortes. | |
Jere | GerGruen | 50:7 | Wer auf sie stößt, verzehret sie, und ihre Widersacher sprechen: 'Wir laden keine Schuld auf uns', dafür, daß sie am Herren sich vergangen, dem rechten Ruheort; war doch der Herr auch ihrer Väter Hoffnung. | |
Jere | GerGruen | 50:8 | Aus Babel flieht! Aus dem Chaldäerland eilt fort! Seid wie die Böcke vor der Herde! | |
Jere | GerGruen | 50:9 | Ich reize gegen Babel große Völkerhaufen und laß sie aus dem Nordland kommen. Sie stellen sich gen Babel auf; von dort bedräuen ihre Pfeile, gleich denen eines kriegserfahrenen Helden, der nicht erfolglos heimwärts zieht. | |
Jere | GerGruen | 50:10 | So wird Chaldäa eine Beute, und alle, die drin Beute machen", ein Spruch des Herrn, "die machen sie in Fülle. | |
Jere | GerGruen | 50:11 | Wie freutest du dich einst und wie frohlocktest du, als du mein Eigentum geplündert! Wie sprangst du, einem Rinde auf der Weide gleich, und wiehertest wie ein Hengst! | |
Jere | GerGruen | 50:12 | Doch nun wird eure Mutter elendig zuschanden; die euch geboren, wird voll Scham. Sieh da, der Heidenvölker Ende: 'Die Steppe, Öde, Wüste!' | |
Jere | GerGruen | 50:13 | Nicht mehr besiedelt wird es durch den Grimm des Herrn; in seinem ganzen Umfang bleibt es eine Wüste. Ein jeder Wandersmann staunt über Babel und pfeift gar höhnisch über alle seine Wunden. | |
Jere | GerGruen | 50:14 | Um Babel stellt euch auf, ihr Bogenschützen alle! Und schießt die Pfeile schonungslos darauf! Denn an dem Herren hat sich's versündigt. | |
Jere | GerGruen | 50:15 | Erhebet gegen es von allen Seiten ein Geschrei: 'Sein Heer hat sich ergeben; die Zinnen sind gefallen, die Mauern eingerissen!' Des Herren Rache ist's. Vollzieht an ihm die Rache! Tut ihm genau so, wie es selbst getan! | |
Jere | GerGruen | 50:16 | Vertilgt aus Babel jeden, der das Feld bestellt, jedweden, der zur Erntezeit die Sichel führt! Ein jeder wendet sich vorm Würgeschwert zu seinem Volk, ein jeder flieht in seine Heimat." | |
Jere | GerGruen | 50:17 | Wie eine Herde, die versprengt und von den Löwen ward verjagt, also war Israel. Den einen Teil hat Assurs König aufgefressen; dem andern Teile hat die Knochen Nebukadrezar, Babels König, abgenagt. | |
Jere | GerGruen | 50:18 | Deshalb spricht so der Herr der Heerscharen, Gott Israels: "Den Babelkönig und sein Land bestrafe ich, wie ich auch Assurs König strafte, | |
Jere | GerGruen | 50:19 | und bringe Israel auf seine Weide wieder, und weiden soll es auf dem Karmel und in Basan. Auf Ephraims Gebirge und in Gilead soll's seinen Hunger stillen. | |
Jere | GerGruen | 50:20 | Forscht man in jenen Tagen und zu jener Zeit", ein Spruch des Herrn, "nach Israels Vergehn, so zeigt sich keines mehr, und nach den Sünden Judas, man findet keine. Denn denen, die ich übrig ließ, verzeihe ich." | |
Jere | GerGruen | 50:21 | "Rück wider Marataimland heran! Zieh doch dagegen, zieh gegen Pekods Leute! Mach sie nieder! Vollstreck den Bann!" Ein Spruch des Herrn. "All das, was ich dir anbefohlen, tu!" | |
Jere | GerGruen | 50:23 | Wie ist verstümmelt und zerbrochen der Hammer aller Welt! Wie wurde Babel zum Schrecken bei den Völkern! | |
Jere | GerGruen | 50:24 | "Ich legte, Babel, dir ein Netz; du hast dich drin verfangen. Und du bemerktest nicht, daß du gepackt und dann verschlungen wurdest, weil mit dem Herren du gekämpft." | |
Jere | GerGruen | 50:25 | Der Herr tat seine Kammer auf und holt' daraus die Waffen seines Grimmes. Denn Arbeit gab's in dem Chaldäerlande für den Herrn, den Herrn der Heerscharen. | |
Jere | GerGruen | 50:26 | Zu Leibe geht ihm gründlich! Erbrecht ihm seine Scheunen! Wie Garben schüttet's auf! Vollstreckt an ihm den Bann, auf daß von ihm nichts übrigbleibe! | |
Jere | GerGruen | 50:27 | All seine Farren metzelt nieder! Zur Schlachtbank laßt sie wandern! Weh ihnen! Ihr Tag ist angebrochen, die Stunde ihrer Strafe. | |
Jere | GerGruen | 50:28 | Horch! Flüchtlinge, die sich aus Babels Land gerettet, um auf dem Sion zu verkünden: "Des Herren, unseres Gottes Rache ist's, die Rache für sein Heiligtum." | |
Jere | GerGruen | 50:29 | Gen Babel bietet Schützen auf, die Bogenschützen all! Und lagert euch herum, damit kein Mensch entkomme! Vergeltet ihm nach seinem Tun! Tut ihm genau so, wie es selbst getan! Denn übermütig war es gen den Herrn, den Heiligen Israels. | |
Jere | GerGruen | 50:30 | "Drum fallen seine Jünglinge auf seinen Straßen, und alle seine Krieger werden an jenem Tage ausgerottet." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 50:31 | "Ich will an dich, du Frechheit", ein Spruch des Herrn, des Herrn der Heerscharen, "dein Tag ist ja gekommen, die Stunde deiner Strafe. | |
Jere | GerGruen | 50:32 | Die Frechheit strauchelt jetzt und fällt, und niemand hilft ihr auf. An ihre Städte lege ich ein Feuer, das alles rings um sie verzehrt." | |
Jere | GerGruen | 50:33 | So spricht der Herr der Heerscharen: "Gleich grausam wurden Israels und Judas Söhne unterdrückt. Die sie gefangen weggeführt, die halten sie noch immer fest und weigern sich, sie loszulassen. | |
Jere | GerGruen | 50:34 | Ihr Rächer aber ist ein Starker; er heißt 'Der Herr der Heerscharen'. Er führt mit Eifer ihre Sache. Er will der Welt zur Ruhe helfen; drum nimmt er Babels Einwohnern die Ruhe. | |
Jere | GerGruen | 50:35 | "Ein Schwert komm über die Chaldäer", ein Spruch des Herrn, "und über Babels Einwohner und seine Fürsten, seine Weisen. | |
Jere | GerGruen | 50:36 | Ein Schwert komm über diese Großsprecher, sie sollen Narren werden! Ein Schwert komm über seine Krieger, auf daß sie zittern! | |
Jere | GerGruen | 50:37 | Fluch über seine Rosse, seine Wagen und übers ganze Volk in seiner Mitte, auf daß sie Weiber werden! Fluch über seine Schätze, daß sie geplündert werden! | |
Jere | GerGruen | 50:38 | Fluch über seine Wasser, daß sie vertrocknen! Ein Land der Götzenbilder ist es ja; sie rühmen sich noch ihrer Götter. | |
Jere | GerGruen | 50:39 | Drum sollen wilde Katzen neben den Schakalen hausen und Strauße drinnen wohnen. Nie soll es mehr besiedelt werden, noch je bewohnt in Ewigkeit! | |
Jere | GerGruen | 50:40 | Wie's war, als Gott einst Sodom und Gomorrha mitsamt den Nachbarstädten ausgetilgt", ein Spruch des Herrn, "so wohnt auch dort kein menschlich Wesen mehr, und niemand weilt darin. | |
Jere | GerGruen | 50:41 | Von Norden kommt ein Volk und eine ganz gewaltige Nation, und viele Könige erheben sich vom Rand der Erde. | |
Jere | GerGruen | 50:42 | Sie führen Bogen, Wurfspieße, sind grausam und erbarmungslos. Ihr Lärmen tost dem Meere gleich; auf Rossen reiten sie, gerüstet wie ein Mann zum Kampfe, her gegen dich, du Tochter Babels. | |
Jere | GerGruen | 50:43 | Der Babelkönig hört von ihnen, und seine Hände sinken schlaff. Ihn packt die Angst, ein Zittern wie das der Kreißenden. | |
Jere | GerGruen | 50:44 | Wie Löwen aus des Jordans Dickicht in wasserreiche Auen dringen, so lasse ich im Nu ihn daraus stürzen, und wer nur immer ein Erlesener ist, dem geb dagegen ich Befehl. Wer ist denn so wie ich? Wer stellte mich zur Rede? Wer ist der Hirte, der vor mir bestünde?" | |
Jere | GerGruen | 50:45 | Drum hört des Herren Plan, den gegen Babel er gefaßt, und die Gedanken, die gegen das Chaldäerland er hegt! Fürwahr, die Schäferhunde schleppen sie hinweg. Man wird voll Schrecken über sie. | |
Chapter 51
Jere | GerGruen | 51:1 | So spricht der Herr: "Sieh! Gegen Babel und die im 'Herzen meiner Widersacher' wohnen, erhebe ich den Sturmwind voll Verderbnis | |
Jere | GerGruen | 51:2 | und sende gegen Babel Worfler. Sie sollen's worfeln, dann sein Land ausfegen. Von allen Seiten kommen sie darüber am schreckensvollen Tage." | |
Jere | GerGruen | 51:3 | Der Schütze spanne seinen Bogen und lege seinen Panzer an! Schont seiner jungen Männer nicht! Dem Banne übergebt sein Heer! | |
Jere | GerGruen | 51:5 | Von ihrem Gott sind Israel und Juda nicht verlassen, vom Herrn der Heerscharen, obwohl ihr Land voll Schuld beim Heiligen Israels. | |
Jere | GerGruen | 51:6 | Aus dem Bereich von Babel flieht; sein Leben rette jeder, damit ihr nicht um seiner Sünde willen untergeht! Der Rache Zeit ist's für den Herrn; er gibt ihm seinen Lohn. | |
Jere | GerGruen | 51:7 | Ein Becher goldenen Weins war Babel in der Hand des Herrn, ein Becher, der die ganze Welt berauschte. Von seinem Weine mußten Heidenvölker trinken; wie toll benahmen sich die Völker. | |
Jere | GerGruen | 51:8 | Gestürzt ist plötzlich Babel und zerschmettert. Darüber heult! Für seinen Schmerz holt Balsam her! Vielleicht ist es noch heilbar. | |
Jere | GerGruen | 51:9 | "Doch wollten wir auch Babel heilen, es ist unheilbar." Nun, laßt es! Ziehn wir, jeder hin in seine Heimat. Bis zum Himmel streckt sich sein Verbrechen; bis zu den Wolken steigt's hinan. | |
Jere | GerGruen | 51:10 | Der Herr zog unsere gerechte Sache ans Tageslicht. Auf! Laßt in Sion uns erzählen des Herren, unseres Gottes, Wirken! | |
Jere | GerGruen | 51:11 | Die Pfeile schärft! Rüstet die Schilde! Der Herr reizt Mederkönige zum Grimm. Denn wider Babel geht sein Sinnen, es zu vernichten. Des Herren Rache ist's, die Rache für sein Heiligtum. | |
Jere | GerGruen | 51:12 | Steckt Flaggen aus auf Babels Mauern! Verstärket die Bewachung! Stellt Posten auf! Legt Hinterhalte! Doch was der Herr beschlossen, führt er aus, was einst er Babels Einwohnern gedroht. | |
Jere | GerGruen | 51:13 | Die du an vielen Wassern wohnst, so reich an Schätzen! Da ist dein Ende, dein einzig bleibender Gewinn. | |
Jere | GerGruen | 51:14 | Der Herr der Heerscharen schwört bei sich selbst: "Wenn ich dich auch mit Menschen wie mit Ungeziefer angefüllt, so jauchzt man dennoch über dich." | |
Jere | GerGruen | 51:15 | Er ist es, der durch seine Kraft die Erde machte, durch seine Weisheit einst den Erdkreis gründete, durch seine Einsicht auch dem Himmel seine Weite gab. | |
Jere | GerGruen | 51:16 | Läßt er am Himmel Wasserbrausen hörbar werden, und führt er Wolken von der Erde Rand herauf, und schafft er Blitze, daß es regnet, und führet er den Wind aus seinen Kammern, | |
Jere | GerGruen | 51:17 | dann muß ein jeder Laie sich für töricht halten, weil er merkt, und jeder Künstler muß verblüfft dastehen, weil er sieht: Sein Gußbild ist nur Trug, ganz ohne Geist. | |
Jere | GerGruen | 51:18 | Nur eitel Wahn sind sie, ein Possenspiel, und wenn ein Unglücksfall sie trifft, ist's aus mit ihnen. | |
Jere | GerGruen | 51:19 | Doch solchen gleicht nicht Jakobs Teil. Er ist vielmehr des Weltalls Schöpfer, und sein besonderer Stamm ist Israel, und "Herr der Heeresscharen" ist sein Name.- | |
Jere | GerGruen | 51:20 | "Ein Hammer warst du mir, ein Kriegsgerät; mit dir zerhämmerte ich Heidenvölker; mit dir zertrümmerte ich Reiche. | |
Jere | GerGruen | 51:21 | Mit dir zerhämmerte ich Roß und Reiter; mit dir zerhämmerte ich Wagen samt den Fahrern. | |
Jere | GerGruen | 51:22 | Mit dir zerhämmerte ich Mann und Weib; mit dir zerhämmerte ich Greis und Knabe; mit dir zerhämmerte ich Jünglinge und Jungfrauen. | |
Jere | GerGruen | 51:23 | Mit dir zerhämmerte ich Hirt und Herde; mit dir zerhämmerte ich Bauer und Gespann; mit dir zerhämmerte ich Statthalter und Vögte. | |
Jere | GerGruen | 51:24 | Nun will ich Babel und allen Bewohnern von Chaldäa vor euren Augen all das Böse lohnen, das sie an Sion ausgeübt." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 51:25 | "Ich will an dich, du Unheilsberg," ein Spruch des Herrn, "der alle Welt verheerte. Ich laß dich meine Stärke fühlen und stürze dich hinab von jenen Felsen und mache dich zum ausgebrannten Berge. | |
Jere | GerGruen | 51:26 | Kein Mensch holt einen Eckstein mehr von dir, noch einen Stein zum Grunde. Du wirst zur ewigen Wüste." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 51:27 | Steckt Flaggen auf der Erde aus! Ihr Hörner, stoßet bei den Heidenvölkern, und sammelt Völker gegen dies! Dagegen ruft des Ararats und Minnis Reiche und das von Askenaz herbei! Bestelle Späher gegen es! Dem borstigen Ungeziefer gleich laßt Rosse kommen! | |
Jere | GerGruen | 51:28 | Ruft Völker auf dagegen, die Könige Mediens und seine Statthalter und Vögte alle und alle Länder seiner Herrschaft! | |
Jere | GerGruen | 51:29 | Die Erde zittert und erbebt. An Babel geht der Plan des Herren in Erfüllung, das babylonische Land zur unbewohnten Wüstenei zu machen. | |
Jere | GerGruen | 51:30 | Die Krieger Babels hören auf zu kämpfen und hocken in den Burgen. Versiegt ist ihre Kraft; sie sind jetzt Weiber. Verbrannt sind seine Wohnungen, zerbrochen seine Riegel. | |
Jere | GerGruen | 51:31 | Ein Läufer läuft dem Läufer zu, ein Bote jetzt dem Boten, dem Babelkönig zu vermelden, daß seine Stadt an allen Ecken eingenommen. | |
Jere | GerGruen | 51:32 | Die Furten sind besetzt, die Schlupfwinkel verbrannt, die Krieger ganz bestürzt. | |
Jere | GerGruen | 51:33 | So spricht der Heeresscharen Herr, Gott Israels: "Der Tochter Babels geht's wie einer Tenne. Man stampft sie fest; noch kurze Zeit, dann kommt dafür die Zeit der Ernte." | |
Jere | GerGruen | 51:34 | "Nebukadrezar, Babels König, fraß mich auf, verschluckte mich. Er machte sich ein Nichts aus mir, und er verschlang mich wie ein Drache und füllte seinen Bauch mit meinen Kostbarkeiten und leerte mich dann aus. | |
Jere | GerGruen | 51:35 | Es komme über Babel mein mißhandelt Fleisch!", so spreche Sions Bürgerschaft! "Auch komme über die Bewohner von Chaldäa mein Blut!", spreche Jerusalem. | |
Jere | GerGruen | 51:36 | Deshalb spricht so der Herr: "Fürwahr, ich führe deinen Streit und nehme Rache jetzt für dich. Sein Meer laß ich vertrocknen und versiegen seinen Quell. | |
Jere | GerGruen | 51:37 | Und Babel wird ein Trümmerhaufen, die Lagerstätte der Schakale, zum Spott und zum Entsetzen, menschenleer. | |
Jere | GerGruen | 51:38 | Noch brüllen sie zusammen, den jungen Löwen gleich, und knurren wie die Löwenkatzen. | |
Jere | GerGruen | 51:39 | Doch mache ich für sie recht hitzig ihr Gelage, daß sie berauscht aufspringen und dann in ewigen Schlaf verfallen und nimmermehr erwachen." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 51:41 | Wie ist doch Sesak eingenommen, der ganzen Erde Ruhm, erobert! Wie wird zum Grauen Babel bei den Heiden! | |
Jere | GerGruen | 51:43 | Zur Wüste werden seine Städte, zum dürren Land, zur Steppe, zum Land, darinnen niemand wohnt, durch das kein menschlich Wesen zieht. | |
Jere | GerGruen | 51:44 | "Heimsuchen werde ich auch Bel in Babel und reiße ihm aus seinem Maule das Verschluckte. Nie sollen Völker wieder zu ihm strömen! Auch Babels Mauer stürzt zusammen. | |
Jere | GerGruen | 51:45 | Zieh fort, mein Volk, aus seiner Mitte! Sein Leben rette jeder vor der Zornesglut des Herrn! | |
Jere | GerGruen | 51:46 | Daß euer Herz doch nicht verzage, daß ihr bei dem Gerücht, das man im Land vernimmt, in keine Furcht geratet, wenn in dem einen Jahre dies Gerücht auftritt, im andern das, und wenn Gewalttat in dem Land geschieht und Herrscher gegen Herrscher sich erheben! | |
Jere | GerGruen | 51:47 | So seht, es kommen Tage, da ich die Götzenbilder Babels heimsuche. Sein ganzes Land wird übel riechen, weil überall umher Erschlagene liegen. | |
Jere | GerGruen | 51:48 | Und über Babel jubelt mit der Erde selbst der Himmel samt allem, was darin, wenn drüber Räuber aus dem Norden kommen." Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 51:49 | Auch Babel fällt, Erschlagene Israels! Sie fallen auch in Babel, Erschlagene der ganzen Welt! | |
Jere | GerGruen | 51:50 | Die ihr dem Schwert entronnen, fort! Bleibt nicht stehn! Erinnert euch in weiter Ferne an den Herrn, und euer Sinnen richte auf Jerusalem sich hin: | |
Jere | GerGruen | 51:51 | "Wir schämten uns, als wir die Schmähung hörten, und Schande deckte unser Angesicht, daß Fremde in des Herren heilig Haus gedrungen!" | |
Jere | GerGruen | 51:52 | "Dafür erscheinen Tage", Spruch des Herrn, "wo ich selbst seine Götzenbilder heimsuche. In seinem ganzen Lande stöhnen dann Verwundete. | |
Jere | GerGruen | 51:53 | Denn steigt auch Babel bis zum Himmel, befestigt's in der Höhe seine Macht, so dringen doch von mir Verwüster ein". Ein Spruch des Herrn. | |
Jere | GerGruen | 51:55 | Der Herr verwüstet Babel völlig und tilgt daraus das laute Lärmen. Gleich großen Wassern tosen seine Wogen; gewaltig tobt ihr Lärm. | |
Jere | GerGruen | 51:56 | Denn Babel überfällt ein Räuber; gefangen werden seine Krieger. Der Herr zersplittert ihre Bogen. Der Herr ist ein Vergeltungsgott, der ganz genau vergilt. | |
Jere | GerGruen | 51:57 | "Berauschen will ich seine Fürsten, seine Weisen und seine Statthalter und Vögte, seine Krieger. Zum ewigen Schlaf entschlummern sie und wachen nimmer auf." Ein Spruch des Königs, der "Herr der Heeresscharen" heißt. | |
Jere | GerGruen | 51:58 | So spricht der Heeresscharen Herr: "Die breite Mauer Babels wird geschleift, und seine hohen Tore werden angezündet. Es haben Völker für ein Nichts geschafft, fürs Feuer sich Nationen abgemüht." | |
Jere | GerGruen | 51:59 | Das Wort, das Jeremias, der Prophet, dem Seraja, Nerias Sohn, Machsejas Enkel, auftrug, als er nach Babel mit dem Judakönige Sedekias zog, im vierten Jahre seines Königtums. Seraja aber war ein Fürst, der für den Frieden war. | |
Jere | GerGruen | 51:60 | Nun hatte aber Jeremias all das Unheil, das über Babel kommen sollte, in ein besonderes Buch geschrieben, all diese Reden, die über Babel aufgeschrieben sind. | |
Jere | GerGruen | 51:61 | Jeremias sprach zu Seraja: "Kommst du nach Babel, lies dann mit Bedacht all diese Worte vor! | |
Jere | GerGruen | 51:62 | Und sprich: 'Du selbst bist's, Herr, der diesem Ort Vernichtung angedroht, daß niemand mehr drin weile, nicht Mensch, nicht Tier, denn: Eine ewige Wüste sollst du werden.' | |
Jere | GerGruen | 51:63 | Und hast zu Ende du dieses Buch gelesen, dann binde einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphratfluß | |
Chapter 52
Jere | GerGruen | 52:1 | Als Sedekias König wurde, war er einundzwanzig Jahre alt, und zu Jerusalem regierte er elf Jahre. Seine Mutter hieß Hamutal und war des Jeremias Tochter aus Libna. | |
Jere | GerGruen | 52:3 | Des Herrenzornes wegen kam er über Juda und Jerusalem, bis daß er sie verstoßen mußte. Und Sedekias fiel vom Babelkönig ab. | |
Jere | GerGruen | 52:4 | Im neunten Jahre seines Königtums, am zehnten Tag des zehnten Monats, zog Nebukadrezar, Babels König, mit seinem ganzen Heere gen Jerusalem. Und sie belagerten es und bauten ringsum einen Wall. | |
Jere | GerGruen | 52:6 | Am neunten Tag des vierten Monats nahm in der Stadt der Hunger überhand, und auch das Landvolk hatte gar nichts mehr zu essen. | |
Jere | GerGruen | 52:7 | Da wurde eine Bresche in die Stadt gelegt, und alle Krieger flohen und gingen aus der Stadt bei Nacht durchs Tor, das zwischen jenen beiden Mauern am Königsgarten liegt, solange die Chaldäer noch die Stadt umzingelten. Und jene zogen nach der Steppe. | |
Jere | GerGruen | 52:8 | Die Truppen der Chaldäer aber jagten dem König nach und holten in den Steppen Jerichos den Sedekias ein, nachdem all seine Truppen weit zersprengt. | |
Jere | GerGruen | 52:9 | Sie nahmen nun den König fest und führten ihn zum Babelkönige nach Ribla im Land Hamat, und der sprach ihm das Urteil. | |
Jere | GerGruen | 52:10 | Der Babelkönig nämlich ließ des Sedekias Söhne vor seinen eigenen Augen niedermachen; dann ließ er auch zu Ribla alle Fürsten Judas töten. | |
Jere | GerGruen | 52:11 | Den Sedekias aber ließ er blenden und in Ketten legen. So ließ der Babelkönig ihn nach Babel führen, und er behielt ihn bis zu seinem Todestage im Gefängnis. | |
Jere | GerGruen | 52:12 | Am zwölften Tag des fünften Monats - es war das neunzehnte Jahr des Königs Nebukadrezar, des Babelkönigs - kam Nebuzaradan, der Oberste der Leibwächter, des Babelkönigs Diener, nach Jerusalem. | |
Jere | GerGruen | 52:13 | Und er verbrannte das Haus des Herrn sowie das Haus des Königs und alle andere Häuser zu Jerusalem; die großen Häuser alle brannte er nieder. | |
Jere | GerGruen | 52:14 | Sämtliche Mauern um Jerusalem rissen die Truppen der Chaldäer nieder, die beim Obersten der Leibwächter waren. | |
Jere | GerGruen | 52:15 | Und abgesehen von den ganz geringen Leuten aus dem Volk, führte Nebuzaradan, der Oberste der Leibwächter, den Rest des Volkes, der in der Stadt noch übrig war, gefangen ab mitsamt den Überläufern, die zum Babelkönig übergingen, sowie den Rest der Handwerker. | |
Jere | GerGruen | 52:16 | Nur von des Landes ganz geringen Leuten ließ Nebuzaradan, der Oberste der Leibwächter, ein paar als Winzer und als Bauern hier zurück. | |
Jere | GerGruen | 52:17 | Die ehernen Säulen im Haus des Herrn, die Gestelle und das eherne Meer im Hause des Herrn zerbrachen die Chaldäer und brachten alles Erz davon nach Babel. | |
Jere | GerGruen | 52:18 | Die Töpfe, Schaufeln, Messer, Sprengschalen und Schalen sowie die ehernen Geräte, mit denen man den Dienst versah, nahmen sie alle mit fort. | |
Jere | GerGruen | 52:19 | Die Becken, Pfannen, Sprengschalen, Töpfe und Leuchter sowie die Schalen und Becher, von Gold die einen und die anderen von Silber, nahm der Oberste der Leibwächter auch mit; | |
Jere | GerGruen | 52:20 | und die zwei Säulen, das eine Meer, die zwölf ehernen Rinder darunter, die Gestelle, die König Salomo einst für das Haus des Herrn gemacht. Gar nicht zu wägen war das Erz all der Geräte. | |
Jere | GerGruen | 52:21 | Was die Säulen anbelangt, so war die eine Säule achtzehn Ellen hoch, und eine Schnur, zwölf Ellen lang, umspannte sie; sie war vier Finger dick und hohl. | |
Jere | GerGruen | 52:22 | Ein Knauf auf ihr war ehern; des einen Knaufes Höhe war fünf Ellen. Ein Flechtwerk von Granatäpfeln war rings um diesen Knauf, ganz ehern. Genau so war es bei der zweiten Säule und so bei den Granatäpfeln. | |
Jere | GerGruen | 52:23 | Dieser Granatäpfel waren es nach außen hin sechsundneunzig. Rings ums Flechtwerk waren es hundert Granatäpfel im ganzen. | |
Jere | GerGruen | 52:24 | Der Oberste der Leibwächter verhaftete den Oberpriester Seraja sowie den zweiten Priester Sephanja und die drei Schwellenhüter. | |
Jere | GerGruen | 52:25 | Und aus der Stadt nahm er noch einen Kämmerer mit, der Kriegsleute befehligte, und sieben Männer aus des Königs Günstlingen, die in der Stadt geblieben, sowie des Feldhauptmannes Schreiber, der zu dem Heeresdienst das Landvolk aufbot, und aus dem Landvolk sechzig Mann, die in der Stadt sich aufhielten. | |
Jere | GerGruen | 52:26 | Die nahm der Oberste der Leibwächter, Nebuzaradan, und brachte sie zum Babelkönig nach Ribla. | |
Jere | GerGruen | 52:27 | Der Babelkönig aber ließ sie stäupen und zu Ribla im Lande Hamat hinrichten. Also ward Juda weggeführt von seinem Boden. | |
Jere | GerGruen | 52:30 | im dreiundzwanzigsten Jahre Nebukadrezars führte Nebuzaradan, der Oberste der Leibwächter, von den Judäern 745 Seelen fort: zusammen 4.600 Seelen. | |
Jere | GerGruen | 52:31 | Im siebenunddreißigsten Jahre der Wegführung des Judakönigs Jojachin, am fünfundzwanzigsten des zwölften Monats geschah es, daß der Babelkönig Evilmerodach im Jahre, da er König ward, Bescheid über den Judakönig Jojachin erhielt und ihn aus dem Gefängnisse entließ. | |
Jere | GerGruen | 52:32 | Er redete freundlich mit ihm und stellte seinen Sitz über den der andern Könige, die noch bei ihm zu Babel waren. | |
Jere | GerGruen | 52:33 | Er legte seine Kerkerkleider ab und speiste beständig vor ihm alle Tage seines Lebens. | |