Site uses cookies to provide basic functionality.

OK
Toggle notes
Chapter 1
Jere GerSch 1:1  Reden Jeremias, des Sohnes Hilkias, aus den Priestern zu Anatot im Lande Benjamin,
Jere GerSch 1:2  an welchen das Wort des HERRN erging in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, im dreizehnten Jahre seiner Regierung,
Jere GerSch 1:3  und auch in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis zum Ende des elften Jahres Zedekias, des Königs von Juda, bis zur Gefangenführung Jerusalems im fünften Monat.
Jere GerSch 1:4  Und das Wort des HERRN erging an mich und sprach:
Jere GerSch 1:5  Ehe denn ich dich im Mutterleibe bildete, kannte ich dich, und bevor du aus dem Mutterschoße hervorgingst, habe ich dich geheiligt und dich den Völkern zum Propheten gegeben!
Jere GerSch 1:6  Da sprach ich: Ach, Herr, HERR, ich kann nicht reden; denn ich bin noch zu jung!
Jere GerSch 1:7  Aber der HERR sprach zu mir: Sage nicht: Ich bin zu jung! Sondern du sollst überall hingehen, wohin ich dich sende, und alles reden, was ich dich heiße!
Jere GerSch 1:8  Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir, um dich zu erretten, spricht der HERR.
Jere GerSch 1:9  Und der HERR streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an; und der HERR sprach zu mir: Siehe, ich habe meine Worte in deinen Mund gelegt!
Jere GerSch 1:10  Siehe, ich habe dich am heutigen Tage über Völker und Königreiche bestellt, daß du ausrottest und zerstörest, verderbest und niederreißest, bauest und pflanzest.
Jere GerSch 1:11  Und das Wort des HERRN erging an mich und sprach: Was siehst du, Jeremia? Da sprach ich: Ich sehe einen Wacholder.
Jere GerSch 1:12  Da sprach der HERR zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich will über meinem Worte wachen, es auszuführen!
Jere GerSch 1:13  Und des HERRN Wort erging zum zweitenmal an mich und sprach: Was siehst du? Da antwortete ich: Ich sehe einen siedenden Topf, der kommt von Norden her!
Jere GerSch 1:14  Und der HERR sprach zu mir: Von Norden her wird das Unglück einbrechen über alle Bewohner des Landes,
Jere GerSch 1:15  denn siehe, ich rufe alle Geschlechter der nördlichen Königreiche, spricht der HERR, daß sie kommen und ein jeder seinen Thron stelle vor die Tore Jerusalems und wider alle ihre Ringmauern und wider alle Städte Judas;
Jere GerSch 1:16  und ich will mein Urteil über sie fällen wegen all ihrer Bosheit, daß sie mich verlassen und andern Göttern geräuchert und die Werke ihrer Hände angebetet haben.
Jere GerSch 1:17  Du aber, gürte deine Lenden, mache dich auf und rede zu ihnen alles, was ich dir gebieten werde! Sei unverzagt vor ihnen, damit ich dich nicht vor ihnen verzagt mache!
Jere GerSch 1:18  Siehe, ich mache dich heute zu einer festen Stadt und zu einer eisernen Säule und zu einer ehernen Mauer wider das ganze Land, wider die Könige von Juda, wider ihre Fürsten, wider ihre Priester und wider das Volk des Landes;
Jere GerSch 1:19  sie werden zwar wider dich streiten, aber nichts wider dich vermögen; denn ich bin mit dir, spricht der HERR, um dich zu erretten.
Chapter 2
Jere GerSch 2:1  Und das Wort des HERRN erging an mich und sprach: Gehe hin und predige in die Ohren Jerusalems und sprich:
Jere GerSch 2:2  So spricht der HERR: Ich denke noch an deine jugendliche Zuneigung, an die Liebe deiner Brautzeit, da du mir nachzogest in der Wüste, in einem unbebauten Lande.
Jere GerSch 2:3  Israel war damals dem HERRN geheiligt, der Erstling seines Ertrages; alle, die es fressen wollten, mußten es büßen; es kam Unglück über sie, spricht der HERR.
Jere GerSch 2:4  Höret das Wort des HERRN, Haus Jakob und alle Geschlechter des Hauses Israel!
Jere GerSch 2:5  So spricht der HERR: Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden, daß sie sich von mir entfernt haben und dem Eitlen nachgegangen und nichtig geworden sind?
Jere GerSch 2:6  Und sie haben nicht gefragt: Wo ist der HERR, der uns aus Ägyptenland heraufgeführt und uns durch die Wüste geleitet hat, durch ein wildes und zerklüftetes Land, durch ein dürres und totes Land, durch ein Land, wo niemand wandert und das kein Mensch bewohnt?
Jere GerSch 2:7  Und ich brachte euch in das fruchtbare Land, damit ihr dessen Früchte und Güter genießet; da seid ihr hingegangen und habt mein Land verunreinigt und mein Erbteil zum Greuel gemacht.
Jere GerSch 2:8  Die Priester fragten nicht: Wo ist der HERR? Und die mit dem Gesetz umgingen, kannten mich nicht; die Hirten fielen von mir ab und die Propheten weissagten durch Baal und liefen denen nach, die nicht helfen können.
Jere GerSch 2:9  Darum will ich weiter mit euch rechten, spricht der HERR, und will mit euren Kindeskindern rechten.
Jere GerSch 2:10  Fahret doch hinüber nach den Inseln der Kittäer und sehet, und sendet nach Kedar und erkundiget euch genau und sehet, ob es dort so gegangen sei!
Jere GerSch 2:11  Hat auch ein Heidenvolk seine Götter vertauscht, die nicht einmal Götter sind? Aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht gegen das, was nicht hilft!
Jere GerSch 2:12  Staunet ob solchem, ihr Himmel, und schaudert, entsetzt euch sehr, spricht der HERR.
Jere GerSch 2:13  Denn mein Volk hat eine zwiefache Sünde begangen: Mich, die Quelle des lebendigen Wassers haben sie verlassen, um sich Zisternen zu graben, löcherige Zisternen, die kein Wasser halten!
Jere GerSch 2:14  Ist denn Israel ein Knecht oder ein Leibeigener? Warum ist es zur Beute geworden?
Jere GerSch 2:15  Junge Löwen brüllen es an mit lauter Stimme und machen sein Land zur Wüste, seine Städte zu Brandstätten, die niemand bewohnt.
Jere GerSch 2:16  Auch weiden dir die Söhne von Noph und Tachpanches den Scheitel ab.
Jere GerSch 2:17  Hast du dir solches nicht selbst bewirkt, dadurch, daß du den HERRN, deinen Gott, verlassen hast zur Zeit, da er dich auf dem Wege führte?
Jere GerSch 2:18  Und nun, was soll dir die Reise nach Ägypten helfen, um die Wasser des Nil zu trinken? Oder was soll dir die Reise nach Assur helfen, um von dem Wasser des Euphrat zu trinken?
Jere GerSch 2:19  Du strafst dich selbst mit deiner Bosheit und züchtigst dich selbst mit deinem Abfall und sollst erfahren und einsehen, wie böse und bitter es ist, den HERRN, deinen Gott, zu verlassen und mich nicht zu fürchten, spricht der Herr, der HERR der Heerscharen.
Jere GerSch 2:20  Denn von alters her hast du dein Joch zerbrochen und deine Bande zerrissen und gesagt: »Ich will nicht dienen!« Sondern auf allen hohen Hügeln und unter allen grünen Bäumen hast du dich hingestreckt als Buhlerin!
Jere GerSch 2:21  Und doch hatte ich dich gepflanzt als eine Edelrebe von ganz echtem Samen; wie hast du dich mir denn verwandeln können in wilde Ranken eines fremden Weinstocks?
Jere GerSch 2:22  Denn wenn du dich auch mit Lauge wüschest und viel Seife dazu nähmest, so würde deine Schuld vor meinem Angesicht doch schmutzig bleiben, spricht Gott, der HERR.
Jere GerSch 2:23  Wie darfst du sagen: »Ich habe mich nicht verunreinigt und bin den Baalen nicht nachgelaufen?« Schau doch deinen Weg an im Tale, erkenne, was du getan hast, du leichtfüßige Kamelin, die kreuz und quer läuft!
Jere GerSch 2:24  Die der Wüste gewohnte Eselin, die in der Begierde ihrer Lust nach Luft schnappt, wer vermag sie aufzuhalten in ihrer Brunst? Wer sie sucht, braucht sich nicht abzumühen; in ihrem Monat findet er sie.
Jere GerSch 2:25  Halte doch deinen Fuß zurück, daß er nicht bloß wird, und deine Kehle, damit sie nicht dürstet! Aber du sprichst: Nein, da wird nichts daraus! Denn ich liebe die Fremden, und ihnen will ich nachlaufen!
Jere GerSch 2:26  Wie ein Dieb sich schämen muß, wenn er ertappt wird, so wird das Haus Israel zuschanden werden, sie, ihre Könige, ihre Fürsten, ihre Priester und ihre Propheten,
Jere GerSch 2:27  die zum Holz sagen: »Du bist mein Vater!« und zum Stein: »Du hast mich geboren!« Denn sie haben mir den Rücken zugewandt und nicht das Angesicht; zur Zeit ihres Unglücks aber werden sie sagen: »Mache dich auf und rette uns!«
Jere GerSch 2:28  Wo sind denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Sie sollen sich aufmachen, wenn sie dir zur bösen Zeit helfen können! Denn so viele Städte du hast, Juda, so viele Götter hast du auch!
Jere GerSch 2:29  Warum wollt ihr denn mit mir hadern? Ihr seid ja alle von mir abgefallen, spricht der HERR.
Jere GerSch 2:30  Vergeblich habe ich eure Kinder geschlagen; sie haben die Züchtigung nicht angenommen; euer Schwert hat eure Propheten gefressen wie ein reißender Löwe.
Jere GerSch 2:31  O du böses Geschlecht, beachte doch das Wort des HERRN! Bin ich denn für Israel eine Wüste gewesen oder ein Land der Finsternis? Warum spricht denn mein Volk: »Wir sind frei! Wir kommen nicht mehr zu dir!«
Jere GerSch 2:32  Vergißt auch eine Jungfrau ihren Schmuck, oder eine Braut ihren Gürtel? Aber mein Volk hat meiner vergessen seit unzähligen Tagen.
Jere GerSch 2:33  Wie gut weißt du es einzurichten, um Liebe zu erlangen. Darum hast du dich auch an Verbrechen gewöhnt auf deinen Wegen.
Jere GerSch 2:34  Sogar an deinen Säumen findet man das Blut armer, unschuldiger Seelen, die du nicht etwa beim Einbruch ertappt hast!
Jere GerSch 2:35  Und dennoch sagst du bei alledem: »Ich bin unschuldig! Sein Zorn wende sich nur von mir ab!« Siehe, ich will mit dir rechten, weil du sagst: »Ich habe nicht gesündigt!«
Jere GerSch 2:36  Warum änderst du deinen Weg so fleißig? Du wirst an Ägypten ebenso zuschanden werden, wie du an Assyrien zuschanden geworden bist!
Jere GerSch 2:37  Auch von dort wirst du abziehen müssen, die Hände auf dem Kopf; denn der HERR hat die verworfen, auf welche du dein Vertrauen setzest, und es wird dir mit ihnen nicht glücken.
Chapter 3
Jere GerSch 3:1  Und er sprach: »Wenn ein Mann sein Weib verstößt und sie ihn verläßt und eines andern Mannes wird, darf er wieder zu ihr zurückkehren? Würde nicht ein solches Land dadurch entweiht? Du aber hast mit vielen Freunden gebuhlt; und du solltest wieder zu mir zurückkehren?« spricht der HERR.
Jere GerSch 3:2  Erhebe deine Augen zu den Höhen und schau: Wo bist du nicht geschändet worden? An den Wegen sitzend, hast du auf sie gewartet wie ein Araber in der Wüste und hast das Land durch deine Unzucht und deine Bosheit entweiht!
Jere GerSch 3:3  Und ob auch die Regenschauer ausblieben und kein Spätregen fiel, so behieltest du doch deine Hurenstirn bei und wolltest dich nicht schämen.
Jere GerSch 3:4  Hast du nicht eben jetzt angefangen mir zuzurufen: »Mein Vater, der Freund meiner Jugend bist du!
Jere GerSch 3:5  Sollte er ewiglich grollen, immerdar zürnen?« Siehe, so hast du gesprochen und dabei Böses getan und es durchgesetzt!
Jere GerSch 3:6  Und der HERR sprach zu mir in den Tagen des Königs Josia: »Hast du gesehen, was die Abtrünnige, Israel, getan hat? Sie ist auf alle hohen Berge und unter alle grünen Bäume gelaufen und hat daselbst Unzucht getrieben.«
Jere GerSch 3:7  Und nachdem sie das alles getan hatte, dachte ich: Wird sie zu mir zurückkehren? Aber sie kehrte nicht zurück. Solches sah ihre treulose Schwester Juda;
Jere GerSch 3:8  und obschon sie sah, daß ich die Abtrünnige, Israel, um all ihrer Ehebrecherei willen verstoßen und ihr den Scheidebrief gegeben hatte, so fürchtete sich dennoch ihre treulose Schwester Juda nicht, sondern ging hin und trieb auch Unzucht.
Jere GerSch 3:9  Und so kam es, daß sie durch ihre leichtfertige Unzucht das Land entweihte; und sie trieb Ehebruch mit Holz und Stein.
Jere GerSch 3:10  Trotzdem ist ihre treulose Schwester Juda nicht von ganzem Herzen zu mir zurückgekehrt, sondern nur zum Schein! spricht der HERR.
Jere GerSch 3:11  Und der HERR sprach zu mir: Die Abtrünnige, Israel, steht gerechter da als die treulose Juda.
Jere GerSch 3:12  Gehe hin, predige diese Worte gegen den Norden hin und sprich: Kehre wieder, du Abtrünnige, Israel! spricht der HERR, ich will mein Angesicht nicht vor euch verdüstern; denn ich bin gnädig (spricht der HERR) und zürne nicht ewig!
Jere GerSch 3:13  Nur erkenne deine Missetat, daß du dem HERRN, deinem Gott, die Treue gebrochen und hierhin und dorthin zu den Fremden gelaufen bist unter alle grünen Bäume; aber auf meine Stimme habt ihr nicht gehört, spricht der HERR.
Jere GerSch 3:14  Kehret wieder, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR; denn Ich bin euer Herr! Und ich will euch nehmen, einen aus jeder Stadt und zwei aus jedem Geschlecht, und euch nach Zion bringen;
Jere GerSch 3:15  ich will euch Hirten nach meinem Herzen geben, die sollen euch weiden mit Kenntnis und Verstand.
Jere GerSch 3:16  Und es wird geschehen, wenn ihr euch dann mehrt und fruchtbar werdet im Lande, in jenen Tagen (spricht der HERR), so wird man nicht mehr sagen: »die Bundeslade des HERRN«; und sie wird niemandem mehr in den Sinn kommen, man wird ihrer nicht mehr gedenken und sie nicht mehr vermissen; es wird auch keine mehr gemacht werden.
Jere GerSch 3:17  Zu jener Zeit wird man Jerusalem »Thron des HERRN« nennen, und es werden sich alle Heiden dorthin versammeln, zum Namen des HERRN, nach Jerusalem, und sie werden hinfort nicht mehr dem Starrsinn ihres bösen Herzens folgen.
Jere GerSch 3:18  In jenen Tagen wird das Haus Juda zum Hause Israel gehen, und sie werden miteinander aus dem Lande des Nordens in das Land kommen, das ich ihren Vätern zum Erbteil gegeben habe.
Jere GerSch 3:19  Ich hatte auch gesagt: Was für eine Stellung will ich dir geben unter den Söhnen! Ich will dir das erwünschte Land schenken, das allerschönste Erbteil der Völker! Und ich hatte auch gesagt, du dürftest mich »Vater« nennen und solltest dich nicht mehr von mir abwenden.
Jere GerSch 3:20  Aber wie ein Weib ihrem Geliebten untreu wird, so seid ihr mir untreu geworden, Haus Israel! spricht der HERR.
Jere GerSch 3:21  Eine Stimme wird auf den kahlen Höhen vernommen: es ist das flehentliche Weinen der Kinder Israel, weil sie ihren Weg verkehrt und des HERRN, ihres Gottes, vergessen haben.
Jere GerSch 3:22  Kehret um, ihr abtrünnigen Kinder! Ich will eure Abweichungen heilen! »Siehe, wir kommen zu dir, denn du bist der HERR, unser Gott.
Jere GerSch 3:23  Wahrlich, wir sind betrogen worden durch die Höhen, die lärmende Menge auf den Bergen; wahrlich, beim HERRN, unserm Gott, steht das Heil Israels!
Jere GerSch 3:24  Aber die Schande hat den Erwerb unserer Väter verzehrt von unserer Jugend an, ihre Schafe und ihre Rinder, ihre Söhne und ihre Töchter;
Jere GerSch 3:25  wir müssen uns niederlegen in unserer Schande, und unsere Schmach will uns zudecken; denn wir haben am HERRN, unserm Gott, gesündigt, wir und unsere Väter, von unserer Jugend an bis auf diesen Tag, und haben nicht gehört auf die Stimme des HERRN, unsers Gottes.«
Chapter 4
Jere GerSch 4:1  Wenn du, Israel, umkehrst (spricht der HERR), zu mir umkehrst, und wenn du die Greuel von mir entfernst, so wirst du nicht umherirren;
Jere GerSch 4:2  und wenn du in Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit schwörst: »So wahr der HERR lebt!«, so werden sich die Heiden in Ihm segnen und Seiner sich rühmen!
Jere GerSch 4:3  Denn also spricht der HERR zu den Männern von Juda und Jerusalem: Pflüget einen Neubruch und säet nicht unter die Dornen!
Jere GerSch 4:4  Beschneidet euch dem HERRN und beseitigt die Vorhaut eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr Einwohner von Jerusalem, damit mein Zorn nicht ausbreche wie ein Feuer, das niemand löschen kann, um eurer schlechten Handlungen willen!
Jere GerSch 4:5  Verkündigt es in Juda und lasset es hören zu Jerusalem und saget: Stoßet in die Posaune im Lande, rufet mit lauter Stimme und sprechet: »Versammelt euch und laßt uns in die festen Städte ziehen!«
Jere GerSch 4:6  Richtet ein Panier auf, nach Zion hin, fliehet und stehet nicht stille! Denn ich bringe Unglück und eine große Zerstörung von Norden her:
Jere GerSch 4:7  Der Löwe ist aus seinem Dickicht hervorgekommen, und der Verderber der Heiden ist aufgebrochen, ausgegangen von seinem Ort, um dein Land zur Wüste zu machen, daß deine Städte zerstört werden und niemand mehr darin wohne.
Jere GerSch 4:8  Darum gürtet euch Säcke um, klaget und heulet; denn der Zorn des HERRN hat sich nicht von uns abgewandt!
Jere GerSch 4:9  An jenem Tage, spricht der HERR, werden der König und die Fürsten den Mut verlieren, und die Priester werden starr sein vor Schrecken und die Propheten verwirrt.
Jere GerSch 4:10  Da sprach ich: Ach, Herr, HERR, du hast wahrlich dieses Volk und Jerusalem arg getäuscht, indem du sprachst: »Ihr sollt Frieden haben!« und nun reicht das Schwert bis an die Seele!
Jere GerSch 4:11  Zu jener Zeit wird man zu dem Volk und zu Jerusalem sagen: »Ein heißer Wind kommt von den kahlen Höhen der Wüste zu der Tochter meines Volkes, nicht zum Worfeln und nicht zum Säubern;
Jere GerSch 4:12  ein Wind, zu heftig für solches, kommt zu mir. Nun will auch ich ihnen mein Urteil sprechen!
Jere GerSch 4:13  Siehe, gleich Wolken zieht er herauf und wie ein Sturmwind seine Wagen; schneller als Adler sind seine Rosse! Wehe uns, wir werden verwüstet!
Jere GerSch 4:14  Wasche dein Herz von deiner Bosheit, o Jerusalem, auf daß du gerettet werdest! Wie lange sollen deine heillosen Pläne in deinem Herzen bleiben?
Jere GerSch 4:15  Denn eine Stimme verkündet von Dan her und meldet Unglück vom Gebirge Ephraim:
Jere GerSch 4:16  Laßt es die Völker wissen, verkündet es über Jerusalem: Belagerer sind aus fernem Lande gekommen und lassen gegen die Städte Judas ihre Stimme erschallen;
Jere GerSch 4:17  wie Feldhüter lagern sie sich rings um sie her; denn sie hat sich wider mich empört, spricht der HERR.
Jere GerSch 4:18  Dein Handel und Wandel hat dir das eingetragen; es ist deiner Bosheit Schuld, daß es so bitter ist, daß es dir bis ans Herz reicht!
Jere GerSch 4:19  Mein Leib, mein Leib, wie tut er mir so weh! O ihr Wände meines Herzens! Mein Herz tobt in mir; ich kann nicht schweigen! Denn der Posaune Ton habe ich vernommen, meine Seele Kriegsgeschrei.
Jere GerSch 4:20  Eine Zerstörung um die andere wird gemeldet; denn das ganze Land ist verheert; plötzlich sind meine Hütten verwüstet, in einem Augenblick meine Zelte!
Jere GerSch 4:21  Wie lange muß ich noch das Panier sehen und den Schall der Posaune hören?
Jere GerSch 4:22  Wahrlich, mein Volk ist töricht; mich kennen sie nicht; närrische Kinder sind sie und ohne Verstand; weise sind sie, Böses zu tun, aber Gutes zu tun verstehen sie nicht.
Jere GerSch 4:23  Ich blickte zur Erde: und siehe, sie war wüste und leer! und zum Himmel: aber er war ohne Licht!
Jere GerSch 4:24  Ich sah die Berge an: und siehe, sie erbebten und alle Hügel schwankten!
Jere GerSch 4:25  Ich schaute hin: und siehe, da war kein Mensch mehr, und alle Vögel des Himmels waren verschwunden!
Jere GerSch 4:26  Ich schaute: und siehe, das Fruchtgefilde war zur Wüste geworden und alle seine Städte zerstört vor dem HERRN, vor der Glut seines Zorns.
Jere GerSch 4:27  Denn also spricht der HERR: Das ganze Land soll verwüstet werden; doch den Garaus will ich ihm nicht machen.
Jere GerSch 4:28  Darob wird die Erde trauern und der Himmel droben sich in Dunkel kleiden, weil ich gesonnen bin, zu tun, was ich gesagt habe, und weil ich es mich nicht gereuen lasse und ich nicht davon abgehen will.
Jere GerSch 4:29  Vor dem Geschrei der Reiter und der Bogenschützen flieht die ganze Stadt; sie verstecken sich im Gebüsch und steigen auf die Felsen; die ganze Stadt ist verlassen; kein Mensch wohnt mehr darin.
Jere GerSch 4:30  Und nun, du Verwüstete, was willst du machen? Wenn du dich schon mit Scharlach kleidest, wenn du schon Goldschmuck umhängst, wenn du schon deine Augen mit Schminke herausstreichst, so machst du dich vergeblich schön; deine Liebhaber verschmähen dich und trachten dir nach dem Leben!
Jere GerSch 4:31  Denn ich höre ein Geschrei wie von einer, die in Wehen liegt, ein Angstruf wie von einer, die zum erstenmal Mutter wird: die Stimme der Tochter Zion welche stöhnt und ihre Hände ausbreitet: O wehe mir, denn meine Seele erliegt den Mördern!
Chapter 5
Jere GerSch 5:1  Streifet durch die Gassen Jerusalems und sehet doch nach und erkundigt euch und forschet nach auf ihren Plätzen, ob ihr einen Mann findet, ob einer da sei, der Recht übt und sich der Wahrhaftigkeit befleißigt; so will ich ihr vergeben! Aber wenn sie auch sagen:
Jere GerSch 5:2  »So wahr der HERR lebt!« so schwören sie dennoch falsch.
Jere GerSch 5:3  HERR, sehen deine Augen nicht auf Wahrhaftigkeit? Du hast sie geschlagen, aber es tat ihnen nicht weh; du hast sie fast aufgerieben, aber sie wollten keine Zucht annehmen; sie machten ihr Angesicht härter als Fels, sie wollten nicht umkehren!
Jere GerSch 5:4  Ich aber dachte: Nur die Geringen sind so; sie benehmen sich so töricht, weil sie den Weg des HERRN, das Recht ihres Gottes nicht kennen.
Jere GerSch 5:5  Ich will doch zu den Großen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg des HERRN, das Recht ihres Gottes! Aber sie hatten allesamt das Joch zerbrochen, die Bande zerrissen.
Jere GerSch 5:6  Darum schlägt sie der Löwe aus dem Wald, überfällt sie der Steppenwolf; der Pardel lauert an ihren Städten, so daß, wer sie verläßt, zerrissen wird; denn ihrer Übertretungen sind viele, und groß sind ihre Abweichungen!
Jere GerSch 5:7  Wie wollte ich dir solches vergeben? Deine Kinder haben mich verlassen und bei Nichtgöttern geschworen; und nachdem ich sie gesättigt hatte, brachen sie die Ehe und drängten sich scharenweise ins Hurenhaus!
Jere GerSch 5:8  Wie brünstige Hengste schweifen sie umher; jeder wiehert nach seines nächsten Eheweib.
Jere GerSch 5:9  Sollte ich solches ungestraft lassen, spricht der HERR, und sollte sich meine Seele an einem solchen Volke nicht rächen?
Jere GerSch 5:10  Besteiget ihre Mauern und verderbet, aber den Garaus machet nicht! Schneidet ihre Schosse ab; denn dem HERRN gehören sie nicht!
Jere GerSch 5:11  Denn gar treulos haben das Haus Israel und das Haus Juda an mir gehandelt, spricht der HERR.
Jere GerSch 5:12  Sie haben den HERRN verleugnet und gesagt: Nicht Er ist's! Kein Unglück wird über uns kommen; weder Schwert noch Hungersnot werden wir zu sehen bekommen!
Jere GerSch 5:13  Und die Propheten sind nur Windbeutel, und niemand redet durch sie; ihnen selbst ergehe es so!
Jere GerSch 5:14  Darum spricht der HERR, der Gott der Heerscharen: Weil ihr das gesagt habt, siehe, so will ich meine Worte in deinem Munde zu einem Feuer und dieses Volk zu Holz machen, daß es sie verzehren soll.
Jere GerSch 5:15  Siehe, ich bringe über euch, du Haus Israel, ein Volk von ferne her (spricht der HERR), ein zähes Volk, ein uraltes Volk, ein Volk, dessen Sprache du nicht kennst und dessen Rede du nicht verstehst.
Jere GerSch 5:16  Sein Köcher ist wie ein offenes Grab; und aus lauter Helden besteht es.
Jere GerSch 5:17  Es wird deine Ernte und dein Brot verzehren, deine Söhne und deine Töchter, deine Schafe und deine Rinder fressen; es wird deinen Weinstock und deinen Feigenbaum abfressen; und deine festen Städte, darauf du dich verlässest, wird es mit dem Schwerte erobern.
Jere GerSch 5:18  Aber auch in jenen Tagen, spricht der HERR, will ich euch nicht den Garaus machen.
Jere GerSch 5:19  Und wenn es dann geschieht, daß ihr fragt: »Weshalb hat der HERR, unser Gott, uns das alles angetan?« so sollst du ihnen antworten: »Gleichwie ihr mich verlassen und in eurem Lande fremden Göttern gedient habt, so müßt ihr auch jetzt Fremden dienen in einem Lande, das nicht euch gehört!«
Jere GerSch 5:20  Verkündiget solches im Hause Jakob und laßt es hören in Juda und sprechet:
Jere GerSch 5:21  »Höre doch dies, du törichtes, unverständiges Volk, die ihr Augen habt und doch nicht seht, die ihr Ohren habt und doch nicht hört!«
Jere GerSch 5:22  Mich wollt ihr nicht fürchten, spricht der HERR, vor mir nicht erzittern, der ich dem Meere den Sand zur Grenze gesetzt habe, zur ewigen Schranke, die es nicht überschreiten darf? Wenn sich seine Wogen auch dagegen auflehnen, so sind sie doch machtlos; wenn auch seine Wellen toben, können sie dieselben nicht überschreiten.
Jere GerSch 5:23  Aber dieses Volk hat ein halsstarriges, aufrührerisches Herz; sie haben sich abgewandt und sind davongelaufen
Jere GerSch 5:24  und haben in ihrem Herzen nicht gedacht: Wir wollen doch den HERRN, unsern Gott, fürchten, der den Regen gibt, Früh und Spätregen zu seiner Zeit, der die bestimmten Wochen der Ernte für uns einhält.
Jere GerSch 5:25  Eure Missetaten haben diese Dinge abgelenkt, und eure Sünden haben den Segen von euch zurückgehalten.
Jere GerSch 5:26  Denn unter meinem Volke finden sich Gottlose; sie liegen auf der Lauer, ducken sich wie Vogelsteller; sie stellen Fallen, um Menschen zu fangen.
Jere GerSch 5:27  Wie ein Käfig voller Vögel geworden ist, so haben sich ihre Häuser mit Betrug gefüllt; auf solche Weise sind sie groß und reich geworden!
Jere GerSch 5:28  Sie glänzen vor Fett; auch fließen sie über von bösen Reden. Für das Recht sorgen sie nicht, für das Recht der Waisen, um ihnen zum Siege zu verhelfen, und die Rechtssache der Armen führen sie nicht.
Jere GerSch 5:29  Sollte ich solches ungestraft lassen? spricht der HERR. Sollte sich meine Seele an einem solchen Volke nicht rächen?
Jere GerSch 5:30  Entsetzliches und Abscheuliches geschieht im Lande:
Jere GerSch 5:31  Die Propheten weissagen falsch, und die Priester herrschen mit ihrer Unterstützung; und mein Volk liebt es so! Was wollt ihr aber tun, wenn das Ende davon kommt?
Chapter 6
Jere GerSch 6:1  Fliehet, ihr Kinder Benjamin, aus Jerusalems Mitte, und in Thekoa blaset die Posaune, und über Beth-Kerem richtet ein Zeichen auf; denn ein Unglück droht von Norden her und ein großes Verderben.
Jere GerSch 6:2  Die Liebliche und Verzärtelte, die Tochter Zion will ich zerstören.
Jere GerSch 6:3  Hirten mit ihren Herden werden zu ihr kommen; ihre Zelte werden sie aufschlagen rings um sie her, und ein jeder wird sein Teil abweiden.
Jere GerSch 6:4  »Heiliget einen Krieg gegen sie! Auf, laßt uns am Mittag hinaufziehen! Wehe uns, der Tag neigt sich, und die Abendschatten dehnen sich!
Jere GerSch 6:5  Auf, laßt uns bei Nacht hinaufziehen und ihre Paläste zerstören!«
Jere GerSch 6:6  Denn also hat der HERR der Heerscharen befohlen: Fället Bäume und schüttet einen Wall auf gegen Jerusalem! Das ist die Stadt, welche gestraft werden soll; denn lauter Gewalttat ist in ihrer Mitte.
Jere GerSch 6:7  Wie ein Brunnen sein Wasser quellen läßt, also läßt sie ihre Bosheit quellen; von Gewalttat und Bedrückung hört man in ihr; Leid und Mißhandlung muß ich beständig mitansehen.
Jere GerSch 6:8  Laß dich warnen, Jerusalem, damit sich meine Seele nicht ganz von dir entfremde, daß ich dich nicht zur Wüste mache, zu einem unbewohnten Lande!
Jere GerSch 6:9  Also spricht der HERR der Heerscharen: Am Überrest Israels wird man Nachlese halten wie am Weinstock. Strecke nochmals wie ein Weinleser deine Hand aus über die Ranken!
Jere GerSch 6:10  Zu wem soll ich reden, wem Zeugnis ablegen, daß sie es hören? Siehe, ihre Ohren sind unbeschnitten, sie können nicht aufmerken. Siehe, das Wort des HERRN ist ihnen zum Hohn geworden; sie haben keine Lust daran.
Jere GerSch 6:11  Und ich bin des Grimmes des HERRN so voll, daß ich ihn kaum zurückhalten kann. Gieße ihn aus über die Kinder auf der Gasse und über den Kreis der Jünglinge allzumal! Ja, Mann und Weib sollen gefangen werden, Alte und Wohlbetagte.
Jere GerSch 6:12  Ihre Häuser sollen andern zugewandt werden, Äcker und Weiber allzumal; denn ich will meine Hand ausstrecken wider die Bewohner dieses Landes, spricht der HERR.
Jere GerSch 6:13  Denn vom Kleinsten bis zum Größten trachten sie alle nach Gewinn, und vom Propheten bis zum Priester gehen sie alle mit Lügen um.
Jere GerSch 6:14  Und sie heilen den Schaden der Tochter meines Volkes leichthin, indem sie sprechen: »Friede, Friede!« wo doch kein Friede ist.
Jere GerSch 6:15  Schämen sollten sie sich, weil sie Greuel verübt haben; aber sie wissen nicht mehr, was sich schämen heißt, und empfinden keine Scham. Darum werden sie fallen unter den Fallenden; zur Zeit, da ich sie heimsuche, werden sie stürzen, spricht der HERR.
Jere GerSch 6:16  Also spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schauet und fraget nach den Pfaden der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darauf, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Sie aber sprechen: »Wir wollen ihn nicht gehen!«
Jere GerSch 6:17  Und ich habe Wächter über euch bestellt: Merkt doch auf den Schall der Posaune! Sie aber sprechen: »Wir wollen nicht aufmerken!«
Jere GerSch 6:18  So höret nun, ihr Völker, und du, Gemeinde, erkenne, was unter ihnen geschieht! Höre es, Erde!
Jere GerSch 6:19  Siehe, ich will Unheil über dieses Volk kommen lassen, die Frucht ihrer Anschläge; denn auf meine Worte achteten sie nicht, und mein Gesetz verwarfen sie.
Jere GerSch 6:20  Was soll mir der Weihrauch von Saba und das köstliche Gewürzrohr aus fernem Lande? Eure Brandopfer mißfallen mir, und eure Schlachtopfer sind mir nicht angenehm.
Jere GerSch 6:21  Darum spricht der HERR also: Siehe, ich will diesem Volke Steine des Anstoßes in den Weg legen, damit Väter und Kinder zugleich daran zu Fall kommen; ein Nachbar mit dem andern wird umkommen.
Jere GerSch 6:22  So spricht der HERR: Siehe, es kommt ein Volk von Norden her, und eine große Nation erhebt sich von den äußersten Enden der Erde.
Jere GerSch 6:23  Mit Bogen und Wurfspieß sind sie bewaffnet; grausam sind sie und ohne Erbarmen. Ihr Lärmen ist wie das Brausen des Meeres, und auf Pferden reiten sie, gerüstet wie ein Mann zum Kampf wider dich, o Tochter Zion!
Jere GerSch 6:24  Als wir von ihnen hörten, wurden unsere Hände schlaff, Angst ergriff uns, Wehen wie eine Gebärende.
Jere GerSch 6:25  Gehe ja nicht aufs Feld hinaus und betritt die Straße nicht! Denn des Feindes Schwert verbreitet Schrecken ringsum.
Jere GerSch 6:26  Gürte einen Sack um dich, o Tochter meines Volkes, und wälze dich in der Asche; traure wie um einen einzigen Sohn, halte bittere Klage! Denn plötzlich wird der Verwüster über uns kommen.
Jere GerSch 6:27  Ich habe dich zum Prüfer über mein Volk bestellt, zum Goldprüfer, daß du erkennest und prüfest ihren Weg.
Jere GerSch 6:28  Sie sind alle widerspenstige Empörer, gehen mit Verleumdungen um; Erz und Eisen sind sie, allesamt Verderber.
Jere GerSch 6:29  Der Blasebalg schnaubt; aber aus dem Feuer kommt nur Blei, die Bösen werden doch nicht ausgeschieden!
Jere GerSch 6:30  Darum wird man sie »verworfenes Silber« nennen, weil der HERR sie verworfen hat.
Chapter 7
Jere GerSch 7:1  Dies ist das Wort, welches vom HERRN an Jeremia erging:
Jere GerSch 7:2  Tritt unter das Tor am Hause des HERRN und predige dort dieses Wort und sprich: Höret das Wort des HERRN, ihr alle aus Juda, die ihr zu diesen Toren eingehet, um den HERRN anzubeten!
Jere GerSch 7:3  So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Bessert euren Wandel und eure Taten, so will ich euch an diesem Orte wohnen lassen!
Jere GerSch 7:4  Verlaßt euch nicht auf trügerische Worte wie diese: »Der Tempel des HERRN, der Tempel des HERRN, der Tempel des HERRN ist dies!«
Jere GerSch 7:5  Denn nur wenn ihr euren Wandel und eure Taten ernstlich bessert, wenn ihr wirklich Recht schafft untereinander,
Jere GerSch 7:6  wenn ihr die Fremdlinge, die Waisen und Witwen nicht bedrückt und an dieser Stätte kein unschuldiges Blut vergießt und nicht andern Göttern nachwandelt zu eurem eigenen Schaden,
Jere GerSch 7:7  dann will ich euch an diesem Orte wohnen lassen, in dem Lande, das ich euren Vätern gegeben habe, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Jere GerSch 7:8  Seht, ihr verlaßt euch auf trügerische Reden, die keinen Nutzen bringen!
Jere GerSch 7:9  Nachdem ihr gestohlen, gemordet, die Ehe gebrochen, falsch geschworen, dem Baal geräuchert habt und andern Göttern, die ihr nicht kennet, nachgelaufen seid,
Jere GerSch 7:10  so kommt ihr hernach und tretet vor mein Angesicht in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: »Wir sind geborgen!« damit ihr alle diese Greuel verüben könnt.
Jere GerSch 7:11  Ist denn dieses Haus, das nach meinem Namen genannt ist, in euren Augen zu einer Räuberhöhle geworden? Ja wahrlich, auch ich sehe es so an, spricht der HERR.
Jere GerSch 7:12  Denn geht doch hin zu meiner Stätte in Silo, wo ich zuerst meinen Namen wohnen ließ, und seht, wie ich mit ihr verfahren bin wegen der Bosheit meines Volkes Israel!
Jere GerSch 7:13  Und nun, weil ihr alle diese Freveltaten verübt habt, spricht der HERR, und ich frühe und fleißig zu euch geredet habe, ihr aber nicht hören wolltet, weil ich euch gerufen, ihr aber nicht geantwortet habt,
Jere GerSch 7:14  so will ich auch mit dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist und darauf ihr euch verlasset, mit dem Orte, den ich euch und euren Vätern gegeben habe, so verfahren, wie ich mit Silo verfahren bin;
Jere GerSch 7:15  und ich will auch euch von meinem Angesicht verwerfen, gleichwie ich alle eure Brüder, die ganze Nachkommenschaft Ephraims, verworfen habe!
Jere GerSch 7:16  Du aber sollst für dieses Volk keine Fürbitte einlegen, nicht flehen und für sie beten und nicht in mich dringen; denn ich werde dich keineswegs erhören!
Jere GerSch 7:17  Siehst du denn nicht, was sie in den Städten Judas und auf den Gassen von Jerusalem tun?
Jere GerSch 7:18  Die Kinder lesen Holz zusammen, und die Väter zünden das Feuer an, die Frauen aber kneten Teig, um der Himmelskönigin Kuchen zu backen; und fremden Göttern gießen sie Trankopfer aus, um mich zu ärgern.
Jere GerSch 7:19  Indes, sollten sie mich damit ärgern? spricht der HERR; nicht vielmehr sich selbst, auf daß sie zuschanden werden?
Jere GerSch 7:20  Darum spricht Gott, der HERR, also: Siehe, mein Zorn und mein Grimm wird sich über diesen Ort ergießen, über die Menschen und über das Vieh, über die Bäume des Feldes und über die Früchte der Erde, und er wird unauslöschlich brennen!
Jere GerSch 7:21  So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Füget nur eure Brandopfer zu den Schlachtopfern hinzu und esset Fleisch!
Jere GerSch 7:22  Denn ich habe zu euren Vätern nichts gesagt und ihnen nichts befohlen in bezug auf Brandopfer und Schlachtopfer am Tage, als ich sie aus Ägyptenland führte,
Jere GerSch 7:23  sondern dieses habe ich ihnen befohlen: Gehorchet meiner Stimme, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; und wandelt in allen Wegen, die ich euch gebieten werde, damit es euch wohlergehe!
Jere GerSch 7:24  Aber sie gehorchten nicht und neigten mir ihre Ohren nicht zu, sondern wandelten nach den Ratschlägen, nach dem Starrsinn ihres bösen Herzens, und sie wandten mir den Rücken zu und nicht das Angesicht.
Jere GerSch 7:25  Von dem Tage an, da eure Väter aus Ägyptenland zogen, bis auf diesen Tag habe ich euch alle meine Knechte, die Propheten, gesandt, täglich, frühe und fleißig;
Jere GerSch 7:26  aber sie haben mir nicht gehorcht und mir kein Gehör geschenkt, sondern erzeigten sich noch halsstarriger und böser als ihre Väter.
Jere GerSch 7:27  Und wenn du auch alle diese Worte zu ihnen redest, so werden sie doch nicht auf dich hören; und wenn du ihnen zurufst, werden sie dir nicht antworten.
Jere GerSch 7:28  Darum sollst du zu ihnen sagen: Dies ist das Volk, welches auf die Stimme des HERRN, seines Gottes, nicht hören und keine Züchtigung annehmen will; dahin ist die Wahrhaftigkeit, weggetilgt aus ihrem Munde!
Jere GerSch 7:29  So schere nun deinen Haarschmuck ab und wirf ihn weg und stimme auf kahlen Höhen ein Klagelied an! Denn verworfen und verstoßen hat der HERR das Geschlecht, über das er zornig ist.
Jere GerSch 7:30  Denn die Kinder Juda haben getan, was in meinen Augen böse ist, spricht der HERR; sie haben ihre Greuel in das Haus gesetzt, das nach meinem Namen genannt ist, und es dadurch verunreinigt.
Jere GerSch 7:31  Sie haben auch die Höhen des Tophet im Tal Ben-Hinnom gebaut, um ihre Söhne und Töchter mit Feuer zu verbrennen, was ich ihnen nie befohlen habe und was mir nie in den Sinn gekommen ist.
Jere GerSch 7:32  Darum siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da man nicht mehr vom »Tophet« oder vom »Tal Ben-Hinnom« reden wird, sondern vom »Würgetal«; und man wird im Tophet begraben müssen, weil sonst kein Raum mehr ist;
Jere GerSch 7:33  und die Leichname dieses Volkes werden den Vögeln des Himmels und den wilden Tieren zur Speise dienen, und niemand wird sie verscheuchen.
Jere GerSch 7:34  Also will ich in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems das Jubel und Freudengeschrei, die Stimme des Bräutigams und der Braut zum Verstummen bringen; denn das Land soll verwüstet werden!
Chapter 8
Jere GerSch 8:1  Zu jener Zeit, spricht der HERR, wird man die Gebeine der Könige von Juda, die Gebeine seiner Fürsten, die Gebeine der Priester, die Gebeine der Propheten und die Gebeine der Bewohner Jerusalems aus ihren Gräbern hervorziehen
Jere GerSch 8:2  und sie ausbreiten vor der Sonne und dem Mond und vor dem ganzen Heer des Himmels, welche sie liebgehabt, denen sie gedient haben und nachgelaufen sind, die sie gesucht und angebetet haben; man wird sie weder zusammenlesen noch begraben, sondern zu Dünger auf dem Felde sollen sie werden.
Jere GerSch 8:3  Und alle, welche von diesem bösen Geschlecht übrigbleiben, werden lieber sterben als leben wollen an allen Orten, wohin ich die Uebriggebliebenen verstoßen habe, spricht der HERR der Heerscharen.
Jere GerSch 8:4  So sollst du zu ihnen sagen: So spricht der HERR: Wer fällt und steht nicht wieder auf? Wer weicht ab und kehrt nicht wieder um?
Jere GerSch 8:5  Warum hat sich denn dieses Volk zu Jerusalem so beharrlich abgewandt und den Betrug so festgehalten, daß sie nicht mehr umkehren wollen?
Jere GerSch 8:6  Denn ich merkte auf und horchte: sie reden nicht, was recht ist; keiner ist, den seine Bosheit gereue, der da spräche: Was habe ich getan! Sondern ein jeder wendet sich ab in seinem Lauf wie ein Roß, das sich in den Kampf stürzt.
Jere GerSch 8:7  Selbst der Storch am Himmel weiß seine bestimmten Zeiten; Turteltaube, Schwalbe und Kranich halten die Zeit ihrer Wiederkehr ein; aber mein Volk kennt die Rechtsordnung des HERRN nicht!
Jere GerSch 8:8  Wie dürft ihr denn sagen: »Wir sind weise, und das Gesetz des HERRN ist bei uns!« Wahrlich ja, zur Lüge gemacht hat es der Lügengriffel der Schriftgelehrten!
Jere GerSch 8:9  Zuschanden geworden sind die Weisen; sie sind erschrocken und haben sich selbst gefangen; denn siehe, sie haben das Wort des HERRN verworfen, was für eine Weisheit bleibt ihnen da noch übrig?
Jere GerSch 8:10  Darum will ich ihre Frauen den Fremden geben und ihre Felder neuen Besitzern; denn sie trachten alle nach Gewinn, vom Kleinsten bis zum Größten; und vom Propheten bis zum Priester gehen sie alle mit Lügen um;
Jere GerSch 8:11  und den Schaden der Tochter meines Volkes heilen sie leichthin, indem sie sprechen: »Friede, Friede!« wo doch kein Friede ist.
Jere GerSch 8:12  Schämen sollten sie sich, weil sie solche Greuel verüben! Aber sie wissen nicht mehr, was sich schämen heißt, und empfinden keine Scham. Darum werden sie fallen unter den Fallenden, zur Zeit ihrer Heimsuchung werden sie stürzen, spricht der HERR.
Jere GerSch 8:13  Ein Ende, ein Ende will ich ihnen machen, spricht der HERR. Keine Trauben sollen mehr am Weinstock sein und keine Feigen am Feigenbaum, und die Blätter sollen verwelken, und ich will sie denen geben, die an ihnen vorüberziehen!
Jere GerSch 8:14  Was säumen wir? Versammelt euch, und laßt uns in die festen Städte ziehen, daß wir daselbst zugrunde gehen! Denn der HERR, unser Gott, richtet uns zugrunde und tränkt uns mit Giftwasser, weil wir wider den HERRN gesündigt haben.
Jere GerSch 8:15  Wir warten auf Frieden (aber es wird nicht besser! auf eine Zeit der Heilung) aber siehe da, Schrecken!
Jere GerSch 8:16  Von Dan hört man das Schnauben seiner Rosse; vom Wiehern seiner starken Pferde bebt das ganze Land; ja, sie kommen und fressen das Land auf und was darin ist, die Stadt und ihre Bewohner.
Jere GerSch 8:17  Denn siehe, ich will Schlangen unter euch senden, Nattern, die sich nicht beschwören lassen, und sie werden euch beißen! spricht der HERR.
Jere GerSch 8:18  Würde mir doch Erquickung zu teil in meinem Kummer! Aber mein Herz ist krank in mir.
Jere GerSch 8:19  Horch! die Stimme des Geschreis der Tochter meines Volkes aus fernem Lande: »Ist denn der HERR nicht in Zion, ist ihr König nicht bei ihr?« Warum haben sie Mich mit ihren Götzenbildern, mit fremden Götzen erzürnt?
Jere GerSch 8:20  »Die Ernte ist vorüber, der Sommer ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet!«
Jere GerSch 8:21  Wegen des Zusammenbruchs der Tochter meines Volkes bin ich ganz zerbrochen; ich trage Leid, und Entsetzen hat mich ergriffen.
Jere GerSch 8:22  Ist denn kein Balsam in Gilead? Ist kein Arzt da? Warum hat die Heilung der Tochter meines Volkes keine Fortschritte gemacht?
Jere GerSch 8:23  O daß mein Haupt zu Wasser würde und mein Auge zum Tränenquell, so würde ich Tag und Nacht die Erschlagenen der Tochter meines Volkes beweinen!
Chapter 9
Jere GerSch 9:1  O daß ich in der Wüste eine Wandererherberge hätte, daß ich mein Volk verlassen und von ihm wegziehen könnte! Denn sie sind alle Ehebrecher und ein treuloser Haufe.
Jere GerSch 9:2  Sie haben ihre Zunge wie einen Bogen gespannt; mit Lügen und nicht durch Wahrheit sind sie mächtig geworden auf Erden; denn von einer Bosheit gehen sie zur andern über, mich aber kennen sie nicht! spricht der HERR.
Jere GerSch 9:3  Ein jeder hüte sich vor seinem Nächsten, und keiner traue seinem Bruder! Denn jeder Bruder übt Hinterlist, und jeder Nachbar geht als Verleumder umher.
Jere GerSch 9:4  Einer betrügt den andern, und die Wahrheit reden sie nicht; sie haben ihre Zungen ans Lügen gewöhnt; sie ermüden sich mit Unrechttun.
Jere GerSch 9:5  Deine Wohnung ist mitten in Arglist; aus Arglist wollen sie mich nicht kennen, spricht der HERR.
Jere GerSch 9:6  Darum spricht der HERR der Heerscharen also: Siehe, ich will sie schmelzen und läutern; denn wie sollte ich anders handeln wegen der Bosheit der Tochter meines Volkes?
Jere GerSch 9:7  Ihre Zunge ist ein tödlicher Pfeil, Lügen redet sie: mit dem Munde redet man freundlich mit seinem Nächsten, aber im Herzen legt man ihm einen Hinterhalt.
Jere GerSch 9:8  Sollte ich sie um dergleichen Dinge willen nicht strafen? spricht der HERR. Und sollte sich meine Seele an einem solchen Volke nicht rächen?
Jere GerSch 9:9  Auf den Bergen will ich ein Weinen und Klagen anheben und auf den Auen der Wüste ein Trauerlied anstimmen, weil sie so gar verbrannt sind, daß niemand mehr sie durchwandert; man hört das Blöken der Herde nicht mehr; die Vögel des Himmels und das Vieh sind entflohen, hinweggezogen.
Jere GerSch 9:10  Ich will Jerusalem zu einem Steinhaufen machen, zu einer Wohnung für Schakale, und die Städte Judas will ich so wüste machen, daß niemand mehr darin wohnt.
Jere GerSch 9:11  Wer ist so weise, daß er dies erkenne? Und zu wem hat der Mund des HERRN geredet, daß er es kundtue, weshalb das Land zugrunde geht und warum es verbrannt ist gleich einer Wüste, die niemand durchwandert?
Jere GerSch 9:12  Und der HERR spricht: Darum, weil sie mein Gesetz verlassen, das ich ihnen gegeben, und meiner Stimme nicht gehorcht haben und nicht darnach lebten,
Jere GerSch 9:13  sondern dem Starrsinn ihres Herzens und den Baalen nachgelaufen sind, wie ihre Väter sie gelehrt haben.
Jere GerSch 9:14  Darum spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich will dieses Volk mit Wermut speisen und sie mit Giftwasser tränken;
Jere GerSch 9:15  und ich will sie unter die Völker zerstreuen, welche weder sie noch ihre Väter gekannt haben, und will ein Schwert hinter ihnen herschicken, bis ich sie aufgerieben habe.
Jere GerSch 9:16  So spricht der HERR der Heerscharen: Merkt auf und ruft die Klageweiber herbei und laßt sie kommen und schickt nach weisen Frauen,
Jere GerSch 9:17  daß sie herkommen und eilends über uns ein Trauerlied singen, daß Tränen aus unsern Augen rinnen und Wasser aus unsern Wimpern fließe.
Jere GerSch 9:18  Denn man hört ein klägliches Geschrei von Zion: »Wie sind wir so verwüstet! Wie sind wir so jämmerlich geschändet! Denn wir mußten unser Land verlassen; denn sie haben unsere Wohnungen niedergerissen!«
Jere GerSch 9:19  So hört nun, ihr Frauen, das Wort des HERRN, und fasset zu Ohren das Wort seines Mundes, und lehrt eure Töchter Klagelieder und eine jede ihre Nachbarin den Trauergesang.
Jere GerSch 9:20  Denn der Tod ist durch unsere Fenster hereingestiegen; er ist in unsere Paläste gekommen, um die Kinder von der Straße und die jungen Männer von den Plätzen wegzuraffen.
Jere GerSch 9:21  Sage: So spricht der HERR: Die Leichname der Menschen werden fallen wie Dünger auf dem Felde und wie Garben hinter dem Schnitter, die niemand sammelt.
Jere GerSch 9:22  So spricht der HERR: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit, der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums;
Jere GerSch 9:23  sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er Einsicht habe und mich erkenne, daß ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden! Denn an solchem habe ich Wohlgefallen, spricht der HERR.
Jere GerSch 9:24  Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, daß ich heimsuchen werde alle, die, obgleich beschnitten, doch unbeschnitten sind:
Jere GerSch 9:25  die Ägypter, die Juden, die Edomiter, die Ammoniter, die Moabiter und alle mit abgestutztem Haar, die in der Wüste wohnen; denn alle Heiden sind unbeschnitten, das ganze Haus Israel aber hat ein unbeschnittenes Herz.
Chapter 10
Jere GerSch 10:1  Höret das Wort des HERRN, das er zu euch redet, o Haus Israel! So spricht der HERR:
Jere GerSch 10:2  Ihr sollt der Heiden Weise nicht erlernen und vor den Zeichen des Himmels nicht erschrecken, weil die Heiden sich vor ihnen fürchten.
Jere GerSch 10:3  Denn die Satzungen der Heiden sind nichtig. Denn ein Holz ist's, das man im Walde gehauen und das der Künstler mit dem Beile zurichtet.
Jere GerSch 10:4  Er ziert es mit Silber und Gold und befestigt es mit Hämmern und Nägeln, damit es nicht wackelt.
Jere GerSch 10:5  Gedrechselten Palmbäumen gleich sind solche Götzen; sie können nicht reden; man muß sie tragen, denn sie können nicht gehen. Fürchtet euch nicht vor ihnen, denn sie können nicht schaden, und Gutes zu tun steht nicht in ihrer Macht.
Jere GerSch 10:6  Dir aber, o HERR, ist niemand gleich! Groß bist du, und groß ist dein Name vermöge deiner Macht!
Jere GerSch 10:7  Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Völker? Denn dir gebührt dies; denn unter allen Weisen der Völker und in allen ihren Königreichen ist keiner wie du!
Jere GerSch 10:8  Sie sind allzumal dumm und töricht, eine äußerst nichtige Lehre: Holz sind sie;
Jere GerSch 10:9  gehämmertes Silber, von Tarsis gebracht, und Gold von Uphas, eine Arbeit des Werkmeisters und der Hände des Gießers; mit blauem und rotem Purpur sind sie bekleidet; ein Werk von Künstlern sind sie alle.
Jere GerSch 10:10  Aber der HERR ist Gott in Wahrheit; er ist ein lebendiger Gott und ein ewiger König. Vor seinem Zorn erbebt die Erde, und die Völker vermögen seinen Grimm nicht zu ertragen.
Jere GerSch 10:11  So sollt ihr nun also zu ihnen sagen: Die Götter, welche weder Himmel noch Erde erschaffen haben, sollen von der Erde und unter dem Himmel verschwinden.
Jere GerSch 10:12  Er ist's, der die Erde durch seine Kraft erschaffen, in seiner Weisheit den Weltkreis abgegrenzt und mit seinem Verstand den Himmel ausgespannt hat.
Jere GerSch 10:13  Sobald er seine Stimme hören läßt, so sammelt sich eine Menge Wassers am Himmel; er zieht Wolken herauf vom Ende der Erde, macht Blitze zum Regen und holt den Wind aus seinen Kammern hervor.
Jere GerSch 10:14  Alle Menschen stehen da als Toren, trotz ihrem Wissen, und alle Gießer werden an ihren Bildern zuschanden; denn was sie gießen ist Betrug, und kein Geist ist darin.
Jere GerSch 10:15  Schwindel ist's, ein lächerliches Machwerk! Zur Zeit ihrer Heimsuchung gehen sie zugrunde.
Jere GerSch 10:16  Aber nicht wie diese ist Jakobs Teil, sondern der Schöpfer des Alls ist er, und Israel ist der Stamm seines Erbteils: HERR der Heerscharen ist sein Name.
Jere GerSch 10:17  Raffe dein Bündel auf von der Erde, die du in der Klemme sitzest!
Jere GerSch 10:18  Denn also hat der HERR gesprochen: Siehe, diesmal will ich die Bewohner des Landes hinausschleudern und sie ängstigen, daß sie es empfinden.
Jere GerSch 10:19  Wehe mir wegen meines Schadens! Wie tun mir meine Wunden so weh! Doch ich dachte: Sicherlich ist das mein Leiden; ich will es auch tragen.
Jere GerSch 10:20  Mein Zelt ist verwüstet, und alle meine Zeltstricke sind abgerissen; meine Kinder haben mich verlassen, sie sind nirgends mehr. Niemand schlägt mir mehr mein Zelt auf oder hängt mir meine Vorhänge ein!
Jere GerSch 10:21  Die Hirten sind töricht gewesen, sie haben den HERRN nicht gesucht. Darum hatten sie kein Gelingen, und ihre ganze Herde ist zerstreut.
Jere GerSch 10:22  Horch! eine Kunde: Siehe es kommt, ein großes Getümmel kommt vom Lande des Nordens her, das wird die Städte Judas zu Trümmern und zu einer Wohnung für Schakale machen!
Jere GerSch 10:23  Ich weiß, HERR, daß des Menschen Weg nicht in seiner Macht steht und daß der Mann, der da wandelt, seine Schritte nicht zu lenken vermag.
Jere GerSch 10:24  Züchtige du mich, HERR, doch nach dem Recht und nicht in deinem Zorn, damit du mich nicht zu sehr verminderst!
Jere GerSch 10:25  Gieße deinen Zorn über die Heiden aus, die dich nicht kennen, und über die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen; denn sie haben Jakob verzehrt, gefressen und aufgerieben und seine Wohnung verwüstet!
Chapter 11
Jere GerSch 11:1  Das Wort, das vom HERRN an Jeremia erging, lautete also:
Jere GerSch 11:2  Höret die Worte dieses Bundes und saget sie den Männern von Juda und den Einwohnern von Jerusalem und sprich zu ihnen:
Jere GerSch 11:3  So spricht der HERR, der Gott Israels: Verflucht ist der Mann, der auf die Worte dieses Bundes nicht hört,
Jere GerSch 11:4  welche ich euren Vätern geboten habe zur Zeit, als ich sie aus Ägyptenland, dem eisernen Schmelzofen, führte, indem ich sprach: Seid meiner Stimme gehorsam und tut darnach, ganz wie ich euch gebiete, so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein!
Jere GerSch 11:5  damit ich den Eid aufrechterhalte, den ich euren Vätern geschworen habe, ihnen ein Land zu geben, das von Milch und Honig fließt, wie es heutigen Tages der Fall ist. Da antwortete ich und sprach: So sei es, HERR!
Jere GerSch 11:6  Darauf sprach der HERR zu mir: Verkündige alle diese Worte in den Städten Judas und auf den Gassen zu Jerusalem und sprich: Höret die Worte dieses Bundes und befolget sie!
Jere GerSch 11:7  Denn ich habe euren Vätern ernstlich bezeugt von dem Tage an, als ich sie aus dem Lande Ägypten heraufführte, bis auf diesen Tag; frühe und fleißig habe ich ihnen bezeugt und gesagt: Gehorchet meiner Stimme!
Jere GerSch 11:8  Aber sie haben nicht gehorcht; sie haben mir kein Gehör geschenkt, sondern wandelten nach dem Starrsinn ihres bösen Herzens; darum will ich alle Worte dieses Bundes über sie bringen, welchen zu halten ich ihnen befohlen habe, den sie aber nicht gehalten haben.
Jere GerSch 11:9  Und der HERR sprach zu mir: Es besteht eine Verschwörung unter den Männern von Juda und den Bewohnern von Jerusalem.
Jere GerSch 11:10  Sie sind zu den Sünden ihrer Vorväter zurückgekehrt, welche meinen Worten nicht gehorchen wollten; sie sind auch fremden Göttern nachgefolgt und haben ihnen gedient. Das Haus Israel und das Haus Juda haben meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe.
Jere GerSch 11:11  Darum spricht der HERR also: Siehe, ich will Unheil über sie bringen, welchem sie nicht werden entrinnen können; und wenn sie dann zu mir schreien, werde ich sie nicht erhören.
Jere GerSch 11:12  Alsdann werden die Städte Judas und die Bewohner Jerusalems hingehen und die Götter anrufen, denen sie geräuchert haben, aber sie werden ihnen zur Zeit ihres Unglücks keineswegs helfen können.
Jere GerSch 11:13  Denn so viele Städte du hast, Juda, so viele Götter hast du auch, und so viele Gassen in Jerusalem sind, so viele Altäre habt ihr der Schande errichtet, Altäre, um dem Baal zu räuchern.
Jere GerSch 11:14  Du aber sollst für dieses Volk nicht beten und für sie weder Klage noch Fürbitte anheben, denn ich werde keineswegs erhören, wenn sie zur Zeit des Unglücks zu mir rufen werden.
Jere GerSch 11:15  Was hat mein Geliebter in meinem Hause böse Anschläge auszuführen? Können Gelübde und Opferfleisch deine Bosheit von dir wegtun, daß du alsdann frohlocken kannst?
Jere GerSch 11:16  »Einen grünen Olivenbaum mit schöner, wohlgestalteter Frucht« hat dich der HERR genannt. Mit mächtigem Brausen zündet das Feuer seine Blätter an, und seine Äste krachen.
Jere GerSch 11:17  Denn der HERR der Heerscharen, der dich gepflanzt, hat dir Schlimmes angedroht wegen der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses Juda, die sie verübt haben, um mich zu erzürnen, indem sie dem Baal räucherten.
Jere GerSch 11:18  Und der HERR hat mir solches kundgetan, also daß ich es erkannte; damals hast du mir ihr Treiben offenbart.
Jere GerSch 11:19  Ich aber war wie ein zahmes Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wußte nicht, daß sie solche Anschläge wider mich schmiedeten: »Laßt uns den Baum samt seiner Frucht verderben und ihn aus dem Lande der Lebendigen ausrotten, daß seines Namens nimmermehr gedacht werde!«
Jere GerSch 11:20  O HERR der Heerscharen, du gerechter Richter, der du Nieren und Herzen prüfst: Laß mich deine Rache an ihnen sehen; denn dir habe ich mein Anliegen übertragen!
Jere GerSch 11:21  Darauf hat der HERR also gesprochen in betreff der Männer zu Anatot, die dir nach dem Leben trachten und sagen: »Du sollst uns nicht mehr im Namen des HERRN weissagen, sonst mußt du durch unsere Hand sterben!«
Jere GerSch 11:22  Darum hat der HERR der Heerscharen also gesprochen: Siehe, ich will sie strafen; die jungen Männer sollen durchs Schwert umkommen, und ihre Söhne und Töchter sollen Hungers sterben,
Jere GerSch 11:23  also daß niemand von ihnen übrigbleibt; denn ich will Unglück über die Männer von Anatot bringen im Jahre ihrer Heimsuchung!
Chapter 12
Jere GerSch 12:1  O HERR, du bleibst im Recht, wenn ich mit dir hadere; darum will ich dich nur über das Recht befragen. Warum ist der Weg der Gottlosen so glücklich und bleiben alle, die treulos handeln, unangefochten?
Jere GerSch 12:2  Du hast sie gepflanzt, sie schlagen Wurzel, sie wachsen und bringen sogar Frucht. Du bist zwar nahe ihrem Munde, aber fern von ihrem Herzen!
Jere GerSch 12:3  Doch du, o HERR, kennst mich, du durchschaust mich, du hast meine Gesinnung gegen dich erprobt. Reiße sie wie Schafe hin zur Schlachtbank und weihe sie für den Tag der Schlachtung!
Jere GerSch 12:4  Wie lange soll das Land noch trauern und das Kraut auf dem ganzen Felde verdorren? Infolge der Bosheit derer, welche darin wohnen, werden Vieh und Vögel weggerafft; denn sie sagen: Er wird unser Ende nicht sehen!
Jere GerSch 12:5  Wenn du mit Fußgängern gelaufen bist und sie dich müde gemacht haben, wie willst du dann mit Rossen um die Wette laufen? Und wenn du dich nur in einem friedsamen Lande sicher fühlst, was willst du tun im Dickicht des Jordan?
Jere GerSch 12:6  Denn auch deine Brüder und das Haus deines Vaters sind treulos gegen dich gewesen; sie haben dir genugsam nachgeschrien. Glaube ihnen nicht, wenn sie auch freundlich mit dir reden!
Jere GerSch 12:7  Ich habe mein Haus verlassen, mein Erbe verstoßen; ich habe den Liebling meiner Seele in die Hand seiner Feinde gegeben.
Jere GerSch 12:8  Mein Erbe ist mir geworden wie ein Löwe im Walde; es hat seine Stimme wider mich erhoben, darum hasse ich es.
Jere GerSch 12:9  Ist mein Erbe für mich zu einem bunten Vogel geworden, um welchen die Vögel sich ringsum scharen? Gehet hin und versammelt alle Tiere des Feldes; bringet sie herzu, daß sie fressen!
Jere GerSch 12:10  Viele Hirten haben meinen Weinberg verwüstet und meinen Acker zertreten; meinen lieblichen Acker haben sie zur öden Wüste gemacht.
Jere GerSch 12:11  Man hat ihn verheert, verwüstet trauert er vor mir. Das ganze Land liegt wüste, denn niemand nahm es sich zu Herzen.
Jere GerSch 12:12  Über alle kahlen Höhen der Wüste sind Zerstörer gekommen; denn das Schwert des HERRN frißt von einem Ende des Landes bis zum andern, und kein Fleisch wird in Ruhe gelassen.
Jere GerSch 12:13  Sie haben Weizen gesät und Dornen geerntet, sie haben sich abgemüht und doch nichts erzielt; so müßt ihr zuschanden werden an eurem Einkommen ob des grimmigen Zornes des HERRN!
Jere GerSch 12:14  So spricht der HERR über alle meine bösen Nachbarn, die das Erbteil antasten, welches ich meinem Volk Israel gegeben habe: Siehe, ich will sie aus ihrem Lande herausreißen und will das Haus Juda aus ihrer Mitte wegreißen.
Jere GerSch 12:15  Und es soll geschehen, nachdem ich sie herausgerissen habe, will ich mich ihrer wieder erbarmen und will sie wieder heimführen, einen jeden zu seinem Erbteil und einen jeden in sein Land. Und es wird geschehen,
Jere GerSch 12:16  wenn sie die Wege meines Volkes erlernt haben werden, daß sie bei meinem Namen schwören: »So wahr der HERR lebt!« (wie sie mein Volk gelehrt haben, beim Baal zu schwören), so sollen sie inmitten meines Volkes aufgebaut werden;
Jere GerSch 12:17  wenn sie aber nicht gehorchen wollen, so will ich ein solches Volk gänzlich ausrotten und vertilgen, spricht der HERR.
Chapter 13
Jere GerSch 13:1  Also sprach der HERR zu mir: Gehe hin und kaufe dir einen leinenen Gürtel und gürte ihn um deine Lenden, bringe ihn aber nicht ins Wasser!
Jere GerSch 13:2  Da kaufte ich einen Gürtel nach dem Befehl des HERRN und legte ihn um meine Lenden.
Jere GerSch 13:4  Nimm den Gürtel, welchen du gekauft und um deine Lenden gelegt hast, und mache dich auf und ziehe nach dem Euphrat und verbirg ihn daselbst in einer Felsspalte.
Jere GerSch 13:5  Also ging ich hin und verbarg ihn am Euphrat, wie mir der HERR befohlen hatte.
Jere GerSch 13:6  Nach vielen Tagen sprach der HERR zu mir: Mache dich auf und gehe an den Euphrat und hole daselbst den Gürtel, welchen ich dich daselbst verbergen hieß!
Jere GerSch 13:7  Also ging ich hin an den Euphrat und grub auf und nahm den Gürtel von dem Ort, dahin ich ihn verborgen hatte. Und siehe, der Gürtel war verdorben, zu nichts mehr tauglich.
Jere GerSch 13:9  So spricht der HERR: Gerade so will ich den Stolz Judas und den Stolz Jerusalems, der sehr groß ist, verderben!
Jere GerSch 13:10  Dieses Volk ist ein böses Volk; es will meine Worte nicht hören, es wandelt in der Verstocktheit seines Herzens und hängt an den fremden Göttern, um ihnen zu dienen und sie anzubeten. Darum soll es werden wie dieser Gürtel, der zu nichts mehr taugt.
Jere GerSch 13:11  Denn gleichwie ein Gürtel sich an die Lenden eines Mannes anschließt, also habe ich das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda mir angeschlossen, spricht der HERR, daß sie mein Volk und mir zum Namen und zum Lobe und zur Zierde sein sollten; aber sie haben mir nicht gehorchen wollen.
Jere GerSch 13:12  Darum halte ihnen diese Worte vor: So spricht der HERR, der Gott Israels: Alle Krüge sollen mit Wein gefüllt werden! Wenn sie dann zu dir sagen werden: Meinst du, wir wissen das nicht, daß alle Krüge mit Wein gefüllt werden sollen? so sage zu ihnen:
Jere GerSch 13:13  So spricht der HERR: Siehe, ich werde alle Einwohner dieses Landes und die Könige, welche auf dem Throne Davids sitzen, und die Priester und die Propheten samt allen Einwohnern Jerusalems mit Trunkenheit füllen und will machen,
Jere GerSch 13:14  daß sie sich stoßen, ein Bruder an dem andern und Väter und Söhne gegeneinander, spricht der HERR; ich will ihrer nicht schonen, ich werde kein Mitleid mit ihnen haben und mich ihrer nicht erbarmen, sondern sie umbringen!
Jere GerSch 13:15  Höret und merket auf! Seid nicht stolz; denn der HERR redet!
Jere GerSch 13:16  Gebt doch dem HERRN, eurem Gott, die Ehre, bevor es dunkel wird und bevor eure Füße sich auf den finstern Bergen stoßen. Ihr werdet auf Licht hoffen, aber er wird es zu Todesschatten machen und in dichte Dunkelheit verwandeln.
Jere GerSch 13:17  Wenn ihr aber nicht darauf hören wollt, so wird meine Seele im Verborgenen weinen wegen eures Hochmuts, mein Auge wird unaufhörlich weinen und in Tränen zerfließen, weil die Herde des HERRN gefangen weggeführt wird.
Jere GerSch 13:18  Sage dem Könige und der Herrscherin: Setzet euch tief herunter! Denn die Krone eurer Herrlichkeit ist von eurem Haupt gefallen.
Jere GerSch 13:19  Die Städte im Süden sind geschlossen und niemand ist, der sie öffnet. Ganz Juda wird gefangen geführt, ja, es wird gänzlich weggeführt werden.
Jere GerSch 13:20  Hebet eure Augen auf und beschaut die, welche von Mitternacht herkommen. Wo sind die Schafe, die dir anvertraut wurden, deine prächtige Herde?
Jere GerSch 13:21  Was willst du sagen, wenn er deine Buhlen, die du an dich gewöhnt hast, zu Häuptern über dich setzen wird? Werden dich nicht Wehen ankommen wie ein Weib in Kindesnöten?
Jere GerSch 13:22  Und wenn du alsdann in deinem Herzen sprichst: »Warum kommt solches über mich?« Um der Menge deiner Sünden willen werden dir deine Säume aufgedeckt und deine Fersen mit Gewalt entblößt!
Jere GerSch 13:23  Kann wohl ein Mohr seine Haut verwandeln, oder ein Leopard seine Flecken? Könnt ihr auch Gutes tun, die ihr gewohnt seid, Böses zu tun?
Jere GerSch 13:24  Darum will ich sie zerstreuen wie Stoppeln, die dahinfahren vor dem Wüstenwind.
Jere GerSch 13:25  Das wird dein Los sein, dein Teil, das ich dir zumesse, spricht der HERR, weil du meiner vergessen und auf Lügen vertraut hast.
Jere GerSch 13:26  Darum will ich auch deine Säume über dein Angesicht hochziehen, daß man deine Schande sehe,
Jere GerSch 13:27  deine Ehebrüche, dein Wiehern und deine schändliche Hurerei; denn ich habe auf den Hügeln im Felde deine Greuel gesehen. Wehe dir, Jerusalem! Willst du denn nicht rein werden? Wie lange geht es noch?
Chapter 14
Jere GerSch 14:1  Das Wort des HERRN, welches an Jeremia erging betreffs der Dürre: Juda trauert,
Jere GerSch 14:2  und seine Tore stehen kläglich da, liegen betrübt am Boden, und das Geschrei Jerusalems steigt empor.
Jere GerSch 14:3  Ihre Mächtigen schicken ihre Geringen, Wasser zu holen; aber wenn sie zu den Brunnen kommen, finden sie kein Wasser, sondern bringen ihre Gefäße leer heim. Schamrot und zuschanden geworden, verhüllen sie ihre Häupter.
Jere GerSch 14:4  Weil das Erdreich zerrissen ist, darum daß kein Regen auf die Erde fällt, sehen sich die Landleute in ihrer Hoffnung getäuscht und bedecken ihre Häupter.
Jere GerSch 14:5  Die Hindin im Felde verläßt das Junge, welches sie geboren hat, weil sie kein Kraut findet.
Jere GerSch 14:6  Die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen und schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen verschmachten aus Mangel an Gras.
Jere GerSch 14:7  Wenn unsere Missetaten wider uns zeugen, so handle du, o HERR, um deines Namens willen; denn unserer Abtrünnigkeiten sind viele, an dir haben wir gesündigt.
Jere GerSch 14:8  Du Hoffnung Israels, sein Retter zur Zeit der Not: Warum willst du sein wie ein Fremdling im Lande und wie ein Wanderer, der nur zum Übernachten sein Zelt aufschlägt?
Jere GerSch 14:9  Warum wolltest du sein wie ein erschrockener Mann, wie ein Krieger, der nicht helfen kann? Und doch bist du, HERR, mitten unter uns, und wir tragen deinen Namen; darum verlasse uns nicht!
Jere GerSch 14:10  Also spricht der HERR von diesem Volk: So lieben sie es, herumzuschweifen, sie schonen ihre Füße nicht; deswegen mißfallen sie dem HERRN: jetzt aber gedenkt er ihrer Missetat und sucht ihre Sünde heim!
Jere GerSch 14:11  Und der HERR sprach zu mir: Du sollst für dieses Volk nicht bitten, daß es ihm gut gehe!
Jere GerSch 14:12  Denn wenn sie schon fasten, so höre ich doch nicht auf ihr Flehen; und wenn sie schon Brandopfer und Speisopfer darbringen, so habe ich kein Wohlgefallen daran; sondern mit dem Schwerte, mit Hunger und Pestilenz will ich sie aufreiben.
Jere GerSch 14:13  Da antwortete ich: Ach, Herr, HERR! Siehe, die Propheten sagen ihnen: »Ihr werdet kein Schwert sehen und keinen Hunger leiden, sondern der HERR wird euch an diesem Ort beständigen Frieden geben!«
Jere GerSch 14:14  Da sprach der HERR zu mir: Lügen prophezeien diese Propheten in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt, ihnen nichts befohlen und nichts zu ihnen geredet; Lügengesichte und Wahrsagerei, Hirngespinste und Einbildungen ihres eigenen Herzens predigen sie euch.
Jere GerSch 14:15  Darum spricht der HERR also wider die Propheten, die in meinem Namen weissagen: »Es wird weder Schwert noch Teuerung in diesem Lande sein«; durch Schwert und Hungersnot sollen diese Propheten ausgerottet werden!
Jere GerSch 14:16  Das Volk aber, dem sie geweissagt haben, wird auf den Gassen zu Jerusalem niedergestreckt werden vom Hunger und Schwert; und niemand wird sein, der sie begräbt, sie und ihre Weiber, Söhne und Töchter; also will ich ihre Bosheit über sie ausschütten!
Jere GerSch 14:17  Auch das sollst du ihnen sagen: Meine Augen zerfließen in Tränen Tag und Nacht, ohne Aufhören; denn schwer verwundet ist die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, durch einen sehr gefährlichen Schlag.
Jere GerSch 14:18  Gehe ich aufs Feld hinaus, siehe da, vom Schwert Erschlagene! Komme ich in die Stadt hinein, siehe da, vor Hunger Verschmachtete! Ja, auch ihre Propheten und Priester sind in ein Land gezogen, das sie nicht kannten.
Jere GerSch 14:19  Hast du denn Juda so ganz verworfen? Ist Zion deiner Seele ein solcher Greuel? Warum hast du uns also geschlagen, daß keine Heilung mehr für uns zu hoffen ist? Wir warten auf Frieden, aber es kommt nichts Gutes; auf eine Zeit der Heilung, aber siehe da, Schrecken!
Jere GerSch 14:20  Wir erkennen, o HERR, unsere Bosheit und die Sünde unsrer Väter, daß wir wider dich gesündigt haben.
Jere GerSch 14:21  Verwirf uns nicht um deines Namens willen; schände nicht den Thron deiner Herrlichkeit; gedenke des Bundes, den du mit uns gemacht hast, und brich ihn nicht!
Jere GerSch 14:22  Sind etwa unter den Götzen der Heiden Regenspender? Oder kann der Himmel Regenschauer geben? Bist du es nicht, HERR, unser Gott? Und auf dich hoffen wir; denn du hast das alles gemacht!
Chapter 15
Jere GerSch 15:1  Und der HERR sprach zu mir: Wenn gleich Mose und Samuel vor mir stünden, so wollte ich doch mein Herz diesem Volk nicht zuwenden. Treibe sie fort von meinem Angesicht, sie sollen gehen!
Jere GerSch 15:2  Und wenn sie zu dir sagen: Wo sollen wir hingehen? so sage du ihnen: Der HERR antwortet euch also: Wer dem Tode verfallen ist, der gehe zum Tode; wer dem Schwerte, zum Schwerte; wer dem Hunger, zum Hunger; wer der Gefangenschaft, der gehe in die Gefangenschaft!
Jere GerSch 15:3  Denn ich will viererlei über sie bringen, spricht der HERR: Das Schwert soll sie erwürgen; die Hunde sollen sie herumschleifen; die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes sollen sie fressen und vertilgen!
Jere GerSch 15:4  Und ich will sie zur Mißhandlung hingeben allen Königreichen der Erde, wegen Manasse, des Sohnes Hiskias, des Königs in Juda, wegen dessen, was er getan hat zu Jerusalem.
Jere GerSch 15:5  Denn wer sollte sich deiner erbarmen, o Jerusalem? Und wer sollte dir Beileid bezeugen? Oder wer sollte bei dir einkehren, um sich nach deinem Wohlergehen zu erkundigen?
Jere GerSch 15:6  Du hast mich zurückgestoßen, spricht der HERR; du bist rückwärts gegangen; darum habe ich meine Hand wider dich ausgestreckt, dich zu verderben. Ich bin des Erbarmens müde geworden.
Jere GerSch 15:7  Darum habe ich sie mit der Wurfschaufel geworfelt in den Toren des Landes; ich habe mein Volk der Kinder beraubt, es umgebracht; denn von ihren eigenen Wegen kehrten sie nicht um.
Jere GerSch 15:8  Ihrer Witwen sind mehr geworden als des Sandes am Meer; ich habe über die Mutter der Jünglinge am hellen Mittag einen Verwüster gebracht, ich habe sie unversehens mit Angst und Schrecken überfallen.
Jere GerSch 15:9  Die, welche sieben Kinder geboren hat, ist verwelkt; sie hauchte ihre Seele aus; ihre Sonne ist noch bei Tage untergegangen; sie ist zuschanden und schamrot geworden. Was von ihnen übrig ist, will ich vor ihren Feinden dem Schwerte preisgeben, spricht der HERR.
Jere GerSch 15:10  O wehe mir, meine Mutter, daß du mich geboren hast, einen Mann, mit dem jedermann hadert und zankt im ganzen Land! Ich habe nichts ausgeliehen, und sie haben mir nichts entlehnt, und doch fluchen sie mir alle!
Jere GerSch 15:11  Der HERR antwortete: Wahrlich, ich will dich erhalten zum Besten! Wahrlich, ich will verschaffen, daß zur Zeit der Not und der Angst der Feind dich um Fürbitte angehen soll!
Jere GerSch 15:12  Kann man auch Eisen zerbrechen, Eisen vom Norden und Erz?
Jere GerSch 15:13  Deine Habe und deine Schätze will ich zur Beute geben ohne Entschädigung, und zwar um aller deiner Sünden willen und in allen deinen Grenzen.
Jere GerSch 15:14  Und ich mache dich zu Knechten deiner Feinde in einem Lande, das du nicht kennst; denn das Feuer, das durch meinen Zorn angezündet worden ist, wird über euch lodern!
Jere GerSch 15:15  HERR, du weißt es, so gedenke nun meiner; nimm dich meiner an und räche mich an meinen Verfolgern! Nach deiner Langmut raffe mich nicht hin; bedenke, daß ich um deinetwillen Schmach leide!
Jere GerSch 15:16  Fand ich deine Worte, so verschlang ich sie; deine Worte sind zur Freude und Wonne meines Herzens geworden, weil ich nach deinem Namen genannt bin, HERR, Gott der Heerscharen!
Jere GerSch 15:17  Ich saß nicht in scherzender Gesellschaft, um mich zu belustigen; aus Furcht vor deiner Hand saß ich allein; denn du hattest mich mit Entrüstung erfüllt.
Jere GerSch 15:18  Warum ist mein Schmerz dauernd geworden und meine Wunde tödlich, unheilbar? Willst du mir denn sein wie ein trügerischer Bach, wie Wasser, welches versiegt?
Jere GerSch 15:19  Darum spricht der HERR also: Wenn du umkehrst, so will ich dich wieder vor mein Angesicht treten lassen; und so du das Edle von Unedlen scheidest, sollst du sein wie mein Mund. Jene sollen sich zu dir wenden; du aber sollst dich nicht zu ihnen wenden!
Jere GerSch 15:20  Und ich will dich diesem Volke gegenüber zur festen, ehernen Mauer machen, daß, wenn sie wider dich streiten, sie dich nicht zu überwältigen vermögen; denn ich bin bei dir, um dich zu retten und zu befreien, spricht der HERR.
Jere GerSch 15:21  Und ich will dich erretten aus der Hand der Bösen und dich erlösen aus der Faust der Tyrannen.
Chapter 16
Jere GerSch 16:1  Und das Wort des HERRN erging an mich also: Du sollst dir kein Weib nehmen
Jere GerSch 16:2  und weder Söhne noch Töchter haben an diesem Ort!
Jere GerSch 16:3  Denn so spricht der HERR von den Söhnen und Töchtern, welche an diesem Orte geboren werden, und von ihren Müttern, die sie geboren haben, und von ihren Vätern, welche sie in diesem Lande gezeugt haben:
Jere GerSch 16:4  Sie sollen an tödlichen Krankheiten sterben; niemand wird sie beklagen noch begraben, sondern sie sollen zum Dünger auf dem Felde werden; sie sollen durch Schwert und Hunger umkommen, und ihre Leichname sollen eine Speise der Vögel des Himmels und der Tiere des Feldes werden.
Jere GerSch 16:5  Ja, also hat der HERR gesprochen: Du sollst in kein Trauerhaus gehen und zu keiner Totenklage und sollst ihnen auch kein Beileid bezeugen; denn ich habe meinen Frieden von diesem Volke weggenommen, spricht der HERR, die Gnade und das Erbarmen.
Jere GerSch 16:6  Große und Kleine sollen sterben in diesem Lande und nicht begraben werden, und niemand wird sie beklagen, niemand wird sich um ihretwillen Einschnitte machen noch sich scheren lassen.
Jere GerSch 16:7  Und man wird ihnen kein Trauermahl machen, um sie zu trösten wegen eines Verstorbenen; man wird ihnen auch den Trostbecher nicht reichen um ihres Vaters oder ihrer Mutter willen.
Jere GerSch 16:8  Du sollst auch nicht in das Trinkhaus gehen, zu ihnen sitzen und mit ihnen essen und trinken.
Jere GerSch 16:9  Denn also hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: Siehe, ich will an diesem Ort, vor euren Augen und in euren Tagen, zum Schweigen bringen die Stimme der Freude und die Stimme der Wonne, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut!
Jere GerSch 16:10  Und es wird geschehen, wenn du diesem Volke alle diese Worte verkündigen wirst, so werden sie zu dir sagen: Warum hat der HERR all dieses große Unglück über uns geredet? Was für eine Missetat und was für eine Sünde haben wir wider den HERRN, unsern Gott, begangen?
Jere GerSch 16:11  So antworte du ihnen: Darum, weil mich eure Väter verlassen haben, spricht der HERR, und fremden Göttern nachgefolgt sind und ihnen gedient und sie angebetet, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht gehalten haben!
Jere GerSch 16:12  Und ihr habt die Bosheit eurer Väter übertroffen; denn siehe, ein jeder unter euch folgt dem Starrsinn seines bösen Herzens und ist mir nicht gehorsam.
Jere GerSch 16:13  Darum will ich euch aus diesem Lande verstoßen in ein Land, welches euch und euren Vätern unbekannt war, und dort mögt ihr den fremden Göttern dienen Tag und Nacht, weil ich euch keine Gnade erzeigen will!
Jere GerSch 16:14  Darum seht, es kommen Tage, spricht der HERR, da man nicht mehr sagen wird: »So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel aus Ägyptenland geführt hat!« sondern:
Jere GerSch 16:15  »So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel herausgeführt hat aus dem Lande der Mitternacht und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen hat!« Denn ich will sie wieder in ihr Land führen, das ich ihren Vätern gegeben habe.
Jere GerSch 16:16  Seht, ich will viele Fischer senden, spricht der HERR, die sie fischen sollen; darnach will ich viele Jäger senden, die sie jagen sollen von allen Bergen und von allen Hügeln und aus den Felsenklüften.
Jere GerSch 16:17  Denn meine Augen sind auf alle ihre Wege gerichtet; sie sind nicht verborgen vor meinem Angesichte, und ihre Schuld ist nicht verhüllt vor meinen Augen.
Jere GerSch 16:18  Darum will ich zuvor ihre Schuld und Sünde zwiefach vergelten, weil sie mein Land mit ihren schändlichen Götzen entweiht und mein Erbteil mit ihren Greueln erfüllt haben.
Jere GerSch 16:19  O HERR, du meine Stärke, meine Burg und meine Zuflucht am Tage der Not! Zu dir werden die Heiden von den Enden der Erde kommen und sagen: Nur Betrug haben unsre Väter ererbt, nichtige Dinge, die gar nicht helfen können!
Jere GerSch 16:20  Wie kann ein Mensch sich selbst Götter machen? Das sind ja gar keine Götter!
Jere GerSch 16:21  Darum siehe, ich will ihnen diesmal zu wissen tun, will ihnen kundtun meine Hand und meine Macht, und sie sollen erfahren, daß mein Name HERR ist!
Chapter 17
Jere GerSch 17:1  Die Sünde Judas ist aufgeschrieben mit eisernem Griffel und eingegraben mit diamantener Spitze auf die Tafel ihres Herzens und auf die Hörner ihrer Altäre,
Jere GerSch 17:2  wie ihre Kinder ihrer Altäre und ihrer Astarten gedenken bei den grünen Bäumen auf den hohen Hügeln.
Jere GerSch 17:3  Mein Berg im Gefilde, deine Habe und alle deine Schätze will ich zur Beute geben, deine Höhen um der Sünde willen in allen deinen Grenzen!
Jere GerSch 17:4  Und du wirst, und zwar durch eigene Schuld, dein Erbe verlassen müssen, das ich dir gegeben habe; und ich will dich deinen Feinden dienstbar machen in einem Lande, das du nicht kennst; denn das Feuer, das ihr in meinem Zorn angezündet habt, soll ewig brennen!
Jere GerSch 17:5  So spricht der Herr: Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch für seinen Arm hält und dessen Herz vom HERRN weicht!
Jere GerSch 17:6  Er wird sein wie ein Strauch in der Wüste; er wird nichts Gutes kommen sehen, sondern muß in dürren Wüstenstrichen hausen, in einem salzigen Lande, wo niemand wohnt.
Jere GerSch 17:7  Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut und dessen Zuversicht der HERR geworden ist!
Jere GerSch 17:8  Denn er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und seine Wurzeln zu den Bächen ausstreckt. Er fürchtet die Hitze nicht, wenn sie kommt, sondern seine Blätter bleiben grün; auch in einem dürren Jahr braucht er sich nicht zu sorgen, und er hört nicht auf, Frucht zu bringen.
Jere GerSch 17:9  Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?
Jere GerSch 17:10  Ich, der HERR, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um einem jeden zu vergelten nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner Taten.
Jere GerSch 17:11  Wie ein Rebhuhn, das Eier brütet, die es nicht gelegt hat, so ist, wer ein Vermögen macht, aber mit Unrecht; mitten in seinem Leben muß er davon, und an seinem Ende ist er ein Narr!
Jere GerSch 17:12  O Thron der Herrlichkeit, erhaben von Anbeginn, Ort unsres Heiligtums, HERR, du Hoffnung Israels!
Jere GerSch 17:13  Alle, die dich verlassen, müssen zuschanden werden; die von mir weichen, werden auf die Erde geschrieben werden; denn sie haben den HERRN verlassen, die Quelle lebendigen Wassers.
Jere GerSch 17:14  Heile du mich, HERR, so werde ich heil! Hilf du mir, so wird mir geholfen sein; denn du bist mein Lob!
Jere GerSch 17:15  Siehe, jene sprechen zu mir: »Wo ist das Wort des HERRN? Es soll doch eintreffen!«
Jere GerSch 17:16  Ich habe mich nicht geweigert, Hirte zu sein hinter dir her, und ich habe den Unglückstag niemals begehrt; das weißt du wohl; und was aus meinen Lippen gegangen ist, liegt offen vor deinem Angesicht.
Jere GerSch 17:17  So werde mir nun nicht zum Schrecken, denn du bist meine Zuflucht am Tage des Unglücks.
Jere GerSch 17:18  Meine Verfolger mögen zuschanden werden, mich aber laß nicht zuschanden werden; sie mögen erschrecken, mich aber laß nicht erschreckt werden; führe über sie den Tag des Unglücks, ja, zerbrich sie mit doppeltem Bruch!
Jere GerSch 17:19  Weiter sprach der HERR also zu mir: Gehe hin und stelle dich unter das Tor der Volksgenossen, durch das die Könige von Juda aus und eingehen, ja, unter alle Tore zu Jerusalem, und sage ihnen:
Jere GerSch 17:20  Höret das Wort des HERRN, ihr Könige von Juda, du ganz Juda und alle Einwohner von Jerusalem, welche durch diese Tore eingehen.
Jere GerSch 17:21  So spricht der HERR: Hütet euch um eurer Seele willen, daß ihr am Sabbattage keine Last auf euch nehmt und sie zu den Toren Jerusalems hineinbringt!
Jere GerSch 17:22  Auch sollt ihr am Sabbattag keine Last aus euren Häusern tragen und kein Werk tun; sondern heiligt den Sabbattag, wie ich euren Vätern geboten habe.
Jere GerSch 17:23  Aber sie sind mir nicht gehorsam gewesen und haben ihr Ohr nicht zu mir geneigt, sondern sind hartnäckig gewesen und haben weder gehorchen noch Züchtigung annehmen wollen.
Jere GerSch 17:24  Wenn ihr mir aber gehorcht, spricht der HERR, und am Sabbattag keine Last durch die Tore dieser Stadt hineintragt, sondern den Sabbat heiligt, so daß ihr an demselben Tag kein Werk tut,
Jere GerSch 17:25  so werden durch die Tore dieser Stadt Könige und Fürsten einziehen, welche auf dem Throne Davids sitzen werden; sie werden auf Wagen fahren und auf Pferden reiten, sie und ihre Fürsten, die Männer von Juda und alle Einwohner zu Jerusalem; und diese Stadt wird immerdar bewohnt bleiben.
Jere GerSch 17:26  Dazu werden von den Städten Judas und aus dem Umkreise Jerusalems, auch vom Lande Benjamin und aus der Ebene und vom Gebirge und vom Mittagslande solche kommen, die Brandopfer, Schlachtopfer, Speisopfer und Weihrauch darbringen und Dankopfer bringen in das Haus des HERRN.
Jere GerSch 17:27  Werdet ihr mir aber nicht gehorchen, daß ihr den Sabbattag heiligt und keine Bürde tragt und mit keiner solchen am Sabbattage durch die Tore Jerusalems hineingeht, so will ich ein Feuer anzünden in ihren Toren; das soll die Paläste Jerusalems verzehren und nicht erlöschen.
Chapter 18
Jere GerSch 18:1  Das Wort, welches an Jeremia vonseiten des HERRN erging, lautet also:
Jere GerSch 18:2  Mache dich auf und gehe in das Haus des Töpfers hinab, daselbst will ich dich meine Worte hören lassen!
Jere GerSch 18:3  Und ich ging in das Haus des Töpfers hinab und siehe, da machte er gerade eine Arbeit auf der Scheibe.
Jere GerSch 18:4  Das Gefäß, welches er aus Ton machte, mißlang dem Töpfer unter den Händen. Da fing er von neuem an und machte daraus ein anderes Gefäß, wie es in den Augen des Töpfers richtig war.
Jere GerSch 18:6  Kann ich mit euch nicht tun wie dieser Töpfer, du Haus Israel? spricht der HERR. Siehe, wie der Ton in der Hand des Töpfers, also seid ihr in meiner Hand, Haus Israel!
Jere GerSch 18:7  Plötzlich rede ich wider ein Volk oder ein Königreich, dasselbe auszurotten, zu verderben und zugrunde zu richten;
Jere GerSch 18:8  kehrt aber jenes Volk, über welches ich geredet habe, von seiner Bosheit um, so lasse auch ich mich des Unglücks gereuen, das ich über sie zu bringen gedachte.
Jere GerSch 18:9  Ebenso plötzlich aber, wenn ich rede von einem Volk oder Königreich, es zu bauen oder zu pflanzen,
Jere GerSch 18:10  und jenes Volk übeltut vor mir und meiner Stimme nicht gehorcht, so lasse auch ich mich des Guten gereuen, das ich mir vorgenommen hatte, ihnen zu tun.
Jere GerSch 18:11  Darum sage nun den Männern Judas und den Einwohnern Jerusalems: So spricht der HERR: Sehet, ich bereite Unglück wider euch und nehme mir gegen euch etwas vor. Darum kehret um, ein jeder von seinem bösen Weg, und bessert eure Wege und eure Taten!
Jere GerSch 18:12  Aber sie sagen: »Daraus wird nichts, denn nach unsern Ratschlägen wollen wir wandeln und wollen ein jeder nach der Verstocktheit seines bösen Herzens handeln!«
Jere GerSch 18:13  Darum spricht der HERR also: Fraget doch unter den Heiden; wer hat dergleichen gehört? Gar abscheulich hat die Jungfrau Israel gehandelt.
Jere GerSch 18:14  Verläßt auch der Schnee des Libanon den Fels des Gefildes, oder versiegen die quellenden, kühlen, fließenden Wasser? Aber mein Volk hat meiner vergessen.
Jere GerSch 18:15  Sie haben den eiteln Götzen geräuchert und sind auf ihren Wegen, den ewigen Pfaden, gestrauchelt, um auf Steigen ungebahnter Wege zu wandeln,
Jere GerSch 18:16  um also ihr Land zum Entsetzen und ewigen Gespött zu machen, daß jeder Vorübergehende sich entsetzen und sein Haupt schütteln wird.
Jere GerSch 18:17  Wie durch den Ostwind will ich sie vor dem Feinde zerstreuen; den Rücken und nicht das Angesicht will ich ihnen zeigen am Tage ihres Unglücks!
Jere GerSch 18:18  Da sprachen sie: »Kommt, laßt uns wider Jeremia Anschläge ersinnen! Denn es wird weder das Gesetz dem Priester, noch der Rat dem Weisen, noch das Wort dem Propheten verlorengehen. Wohlan, laßt uns ihn mit der Zunge niederschlagen, daß wir auf keines seiner Worte merken müssen!«
Jere GerSch 18:19  Merke du auf mich, o HERR, und horche auf die Stimme meiner Widersacher!
Jere GerSch 18:20  Soll Gutes mit Bösem vergolten werden, da sie meiner Seele eine Grube gegraben haben? Gedenke, wie ich vor dir gestanden habe, zu ihrem Besten zu reden, um deinen Zorn von ihnen abzuwenden!
Jere GerSch 18:21  So übergib nun ihre Söhne dem Hunger und liefere sie dem Schwerte aus! Ihre Weiber sollen der Kinder beraubt und Witwen werden; ihre Männer sollen von der Pest getötet, ihre Jünglinge im Krieg mit dem Schwert erschlagen werden!
Jere GerSch 18:22  Wehgeschrei erhebe sich aus ihren Häusern, wenn du unversehens ein Kriegsheer über sie führen wirst; denn sie haben eine Grube gegraben, um mich zu fangen, und haben meinen Füßen Fallstricke gelegt.
Jere GerSch 18:23  Du aber weißt, o HERR, alle ihre Ratschläge, die sie gefaßt haben, um mich zu töten; decke ihre Missetat nicht zu, und tilge ihre Sünden nicht vor deinem Angesicht! Als Gestürzte laß sie vor deinem Angesicht liegen! Zur Zeit deines Zorns handle wider sie!
Chapter 19
Jere GerSch 19:1  So sprach der HERR: Gehe hin und kaufe beim Töpfer einen Krug und nimm etliche von den Ältesten des Volkes und von den Ältesten der Priester
Jere GerSch 19:2  und gehe hinaus in das Tal Ben-Hinnom, welches außerhalb des Scherbentores liegt, und verkündige daselbst die Worte, die ich dir sagen werde, und sprich:
Jere GerSch 19:3  Höret das Wort des HERRN, ihr Könige von Juda und ihr Einwohner von Jerusalem! So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich will Unglück über diesen Ort bringen, daß allen, die davon hören, die Ohren gellen werden;
Jere GerSch 19:4  darum, daß sie mich verlassen und diesen Ort mißachtet und daselbst andern Göttern geräuchert haben, die weder sie, noch ihre Väter, noch die Könige von Juda gekannt haben; und sie haben diesen Ort mit dem Blut Unschuldiger gefüllt.
Jere GerSch 19:5  Sie haben auch Baalshöhen gebaut, um ihre Kinder dem Baal als Brandopfer mit Feuer zu verbrennen, was ich nicht geboten und wovon ich nichts gesagt und was mir nie in den Sinn gekommen ist.
Jere GerSch 19:6  Darum seht, es werden Tage kommen, spricht der HERR, da dieser Ort nicht mehr Tophet oder Tal Ben-Hinnom, sondern Würgetal heißen wird!
Jere GerSch 19:7  Und ich will an diesem Ort den Rat Judas und Jerusalems ausleeren und sie durch das Schwert fallen lassen vor dem Angesicht ihrer Feinde und durch die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten; ihre Leichname aber will ich den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zur Speise geben;
Jere GerSch 19:8  und ich will diese Stadt zum Entsetzen und zum Gespött machen, so daß jeder, der vorüberzieht, über all ihre Plagen sich entsetzen und spotten wird.
Jere GerSch 19:9  Und ich will ihnen das Fleisch ihrer Söhne und ihrer Töchter zu essen geben, daß einer des andern Fleisch fressen soll in der Angst und Not, mit der ihre Feinde und die, welche ihnen nach dem Leben trachten, sie bedrängen werden.
Jere GerSch 19:10  Und du sollst den Krug zerbrechen vor den Augen der Männer, die mit dir gehen,
Jere GerSch 19:11  und sollst zu ihnen sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Ebenso will ich dieses Volk und diese Stadt zerbrechen, wie man eines Töpfers Geschirr zerbricht, das man nicht mehr flicken kann; und man wird im Tophet begraben, weil es an Raum zum Begraben fehlen wird.
Jere GerSch 19:12  Also will ich mit diesem Orte und seinen Bewohnern verfahren, spricht der HERR, daß ich diese Stadt zu einem Tophet mache;
Jere GerSch 19:13  und die Häuser von Jerusalem und die Paläste der Könige Judas sollen so unrein werden wie das Tophet, alle Häuser, auf deren Dächern sie dem ganzen Heer des Himmels geräuchert und fremden Göttern Trankopfer ausgegossen haben!
Jere GerSch 19:14  Als aber Jeremia vom Tophet zurückkehrte, wohin ihn der HERR gesandt hatte, zu weissagen, trat er in den Vorhof des Hauses des HERRN und sprach zu allem Volk:
Jere GerSch 19:15  So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich bringe über diese Stadt und über alle ihre Städte all das Unglück, das ich wider sie geredet habe; denn sie haben sich halsstarrig gezeigt, um auf meine Worte nicht zu hören!
Chapter 20
Jere GerSch 20:1  Als aber Paschhur, der Sohn Immers, der Priester, ein Aufseher und Vorgesetzter im Hause des HERRN, Jeremia diese Weissagung aussprechen hörte,
Jere GerSch 20:2  schlug er den Propheten Jeremia und legte ihn in den Stock, der sich im obern Tore Benjamin, beim Hause des HERRN befand.
Jere GerSch 20:3  Und es begab sich am andern Morgen, als Paschhur Jeremia aus dem Stock freiließ, da sprach Jeremia zu ihm: Nicht Paschhur nennt dich der HERR, sondern Magor-Missabib!
Jere GerSch 20:4  Denn so spricht der HERR: Siehe, ich will dich zum Schrecken machen, dir selbst und allen deinen Freunden, und sie sollen fallen durch das Schwert ihrer Feinde, und deine Augen sollen es sehen; ich will auch ganz Juda in die Hand des babylonischen Königs geben, und er wird sie gefangen gen Babel führen und sie mit dem Schwerte schlagen.
Jere GerSch 20:5  Dazu will ich den ganzen Reichtum dieser Stadt und allen ihren Erwerb samt allen ihren Kostbarkeiten und den Schätzen der Könige von Juda in die Hand ihrer Feinde geben; dieselben sollen sie plündern und wegnehmen und gen Babel bringen.
Jere GerSch 20:6  Auch du, Paschhur, wirst samt allen deinen Hausgenossen nach Babel in die Gefangenschaft wandern müssen, und dort wirst du sterben und dort begraben werden, du und alle deine Freunde, welchen du falsch geweissagt hast!
Jere GerSch 20:7  HERR, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen; du bist mir zu stark geworden und hast mich überwunden! So bin ich zum täglichen Gelächter geworden, jedermann spottet über mich;
Jere GerSch 20:8  denn sooft ich rede, muß ich Gewalttat und Zerstörung ankündigen, also daß das Wort des HERRN mir Hohn und Spott einträgt die ganze Zeit.
Jere GerSch 20:9  Sagte ich mir: »Ich will ihn nicht mehr erwähnen und nicht mehr in seinem Namen reden!« dann brannte es in meinem Herzen, als wäre ein Feuer in meinen Gebeinen eingeschlossen; ich suchte es auszuhalten, aber ich konnte nicht.
Jere GerSch 20:10  Denn ich habe die Verleumdungen vieler gehört: »Schrecken ringsum!« »Zeiget ihn an!« und »Wir wollen ihn anzeigen!« Alle Leute, mit denen ich in Frieden lebte, lauern auf meinen Fall und sprechen: »Vielleicht läßt er sich betören und können wir ihn überwältigen, ihn verhaften und uns an ihm rächen!«
Jere GerSch 20:11  Aber der HERR ist bei mir wie ein starker Held; darum werden meine Verfolger straucheln und nichts vermögen. Sie werden sich sehr schämen müssen ihres unklugen Benehmens, mit ewiger Schmach, die man nie vergessen wird!
Jere GerSch 20:12  Und nun, o HERR der Heerscharen, der du den Gerechten prüfst, Nieren und Herzen siehst, laß mich deine Rache an ihnen sehen! Denn auf dich habe ich mein Anliegen gewälzt.
Jere GerSch 20:13  Singet dem HERRN, lobet den HERRN! Denn er hat die Seele des Armen von der Hand der Übeltäter errettet.
Jere GerSch 20:14  Verflucht sei der Tag, da ich geboren bin; der Tag, an welchem mich meine Mutter zur Welt gebracht hat, sei nicht gesegnet!
Jere GerSch 20:15  Verflucht sei der Mann, der meinem Vater die frohe Botschaft gebracht hat: »Dir ist ein Knabe geboren, freue dich!«
Jere GerSch 20:16  Diesem Mann ergehe es wie den Städten, welche der HERR umgekehrt hat, ohne daß es ihn reute; laß ihn Geschrei hören am Morgen und Kriegslärm zur Mittagszeit;
Jere GerSch 20:17  weil er mich nicht im Mutterschoße tötete, so daß meine Mutter mein Grab geworden und sie ewig schwanger geblieben wäre!
Jere GerSch 20:18  Warum bin ich doch aus dem Mutterschoße hervorgegangen, um Mühsal und Kummer zu sehen und daß meine Tage in Schande vergehen?
Chapter 21
Jere GerSch 21:1  Dies ist das Wort, welches vom HERRN an Jeremia erging, als der König Zedekia den Paschhur, den Sohn Malchijas, und Zephanja, den Sohn Maasejas, den Priester, zu ihm sandte und ihm sagen ließ:
Jere GerSch 21:2  Frage doch den HERRN für uns, weil der babylonische König Nebukadnezar Krieg wider uns führt! Vielleicht wird der HERR gemäß allen seinen Wundern so mit uns handeln, daß jener von uns abzieht. Da sprach Jeremia zu ihnen:
Jere GerSch 21:4  So spricht der HERR, der Gott Israels: Siehe, ich will die Kriegswaffen in euren Händen, mit welchen ihr den babylonischen König und die Chaldäer, die euch belagern, außerhalb der Stadtmauern bekämpft, umwenden und mitten in der Stadt versammeln;
Jere GerSch 21:5  und ich will selbst wider euch streiten mit ausgereckter Hand und mit starkem Arm, im Zorn und mit Grimm und mit großer Entrüstung,
Jere GerSch 21:6  und will die Bewohner dieser Stadt schlagen, sowohl Menschen als Vieh, durch eine große Pest sollen sie umkommen.
Jere GerSch 21:7  Und darnach, spricht der HERR, will ich Zedekia, den König von Juda, samt seinen Knechten und den Männern, die in dieser Stadt von der Pest, vom Schwert und von der Hungersnot verschont geblieben sind, in die Hand des babylonischen Königs Nebukadnezar und in die Hand ihrer Feinde und derer, die nach ihrem Leben trachten, übergeben, und er wird sie mit dem Schwerte schlagen und wird kein Mitleid mit ihnen haben und ihrer nicht schonen, noch sich ihrer erbarmen!
Jere GerSch 21:8  Und zu diesem Volke sollst du sagen: So spricht der HERR: Sehet, ich lege euch vor den Weg des Lebens und den Weg des Todes:
Jere GerSch 21:9  Wer in dieser Stadt bleibt, der wird entweder durchs Schwert, oder vor Hunger, oder an der Pest sterben; wer aber hinausgeht und zu den Chaldäern überläuft, die euch belagern, der wird leben und seine Seele als Beute davontragen.
Jere GerSch 21:10  Denn ich habe mein Angesicht wider diese Stadt gerichtet zum Bösen und nicht zum Guten, spricht der HERR; in die Hände des babylonischen Königs wird sie gegeben und mit Feuer verbrannt werden.
Jere GerSch 21:11  Und zum Hause des Königs von Juda sollst du sagen: Höre das Wort des HERRN, du Haus Davids!
Jere GerSch 21:12  So spricht der HERR: Haltet jeden Morgen ein gerechtes Gericht und rettet den Beraubten von der Hand des Unterdrückers, damit mein grimmiger Zorn nicht ausbreche wie ein Feuer und brenne, daß niemand löschen kann, wegen der Schlechtigkeit eurer Taten!
Jere GerSch 21:13  Siehe, ich will an dich, du Bewohnerin des Tales, des Felsens der Ebene, spricht der HERR, die ihr saget: Wer wollte zu uns herabsteigen, und wer sollte in unsere Wohnungen kommen?
Jere GerSch 21:14  Ich will euch heimsuchen, wie es eure Taten verdienen, spricht der HERR, und will ein Feuer anzünden in ihrem Wald, das soll ihre ganze Umgebung verzehren.
Chapter 22
Jere GerSch 22:1  So sprach der HERR: Gehe hinab ins Haus des Königs von Juda und rede daselbst diese Worte:
Jere GerSch 22:2  Höre das Wort des HERRN, du König von Juda, der du auf dem Thron Davids sitzest, du samt deinen Knechten und deinem Volk, die zu diesen Toren eingehen!
Jere GerSch 22:3  So spricht der HERR: Schaffet Recht und Gerechtigkeit; errettet den Beraubten aus der Hand des Unterdrückers; den Fremdling, die Waise und die Witwe bedrückt und vergewaltigt nicht, vergießet kein unschuldiges Blut an diesem Ort!
Jere GerSch 22:4  Denn so gewiß ihr dieses Wort befolget, so sollen durch die Tore dieses Hauses Könige einziehen, die auf dem Throne Davids sitzen, reitend auf Wagen und Rossen, sie und ihre Knechte und ihr Volk.
Jere GerSch 22:5  Wenn ihr aber diesen Worten nicht gehorcht, so schwöre ich bei mir selbst, spricht der HERR, daß dieses Haus zur Ruine werden soll!
Jere GerSch 22:6  Denn also spricht der HERR über das Haus des Königs von Juda: Gilead gleich giltst du mir, einem Gipfel des Libanon; gewiß will ich dich zur Wüste machen, zu einer unbewohnten Stadt!
Jere GerSch 22:7  Ich habe Verderber wider dich geweiht, einen jeden mit seinen Waffen; die werden deine auserlesenen Zedern abhauen und ins Feuer werfen.
Jere GerSch 22:8  Und es werden viele Heiden an dieser Stadt vorüberziehen und einer zum andern sagen: Warum hat der HERR dieser großen Stadt also getan?
Jere GerSch 22:9  Und man wird antworten: Weil sie den Bund des HERRN, ihres Gottes, verlassen und andere Götter angebetet und ihnen gedient haben!
Jere GerSch 22:10  Beweinet nicht den Verstorbenen und beklaget ihn nicht! Beweinet vielmehr den, der hinwegzieht; denn er kehrt nicht wieder und sieht sein Vaterland nicht mehr!
Jere GerSch 22:11  Denn also spricht der HERR von Sallum, dem Sohne Josias, des Königs von Juda, der anstelle seines Vaters Josia regierte und von diesem Orte weggezogen ist: Er wird nicht mehr hierher zurückkehren,
Jere GerSch 22:12  sondern an dem Ort, dahin man ihn gefangen geführt hat, soll er sterben und dieses Land nicht wiedersehen!
Jere GerSch 22:13  Wehe dem, der sein Haus mit Unrecht baut und sein Söller mit Ungerechtigkeit, der seinen Nächsten umsonst arbeiten läßt und ihm den Lohn nicht gibt, der da spricht:
Jere GerSch 22:14  »Ich will mir ein geräumiges Haus und luftige Söller bauen«, und sich viele Fenster darein macht, sie mit Zedern täfelt und mit roter Farbe anstreicht!
Jere GerSch 22:15  Bist du damit König, daß du dich im Bau von Zedernpalästen hervortun kannst? Hat nicht dein Vater auch gegessen und getrunken und doch Recht und Gerechtigkeit geübt? Damals stand es gut mit ihm.
Jere GerSch 22:16  Ja, wenn man den Bedrängten und Armen zum Recht verhilft, dann steht es gut; heißt solches nicht, mich erkennen? spricht der HERR.
Jere GerSch 22:17  Aber deine Augen und dein Herz sind auf nichts anderes als auf deinen Gewinn aus und auf das Vergießen unschuldigen Blutes und auf Bedrückung und Mißhandlung, sie auszuüben.
Jere GerSch 22:18  Darum spricht der HERR also wider Jojakim, den Sohn Josias, den König von Juda: Man wird nicht um ihn klagen: »Ach, mein Bruder!« oder »ach, meine Schwester!« Man wird auch nicht um ihn klagen: »Ach, mein Herr!« oder »ach, seine Majestät!«,
Jere GerSch 22:19  sondern er soll wie ein Esel begraben werden, indem man ihn fortschleift und hinwirft, fern von den Toren Jerusalems!
Jere GerSch 22:20  Steige auf den Libanon und schreie; erhebe deine Stimme in Basan und schreie vom Abarim herunter; denn alle deine Liebhaber sind zerschmettert!
Jere GerSch 22:21  Ich habe zu dir geredet, als es dir noch wohl ging; aber du sprachst: Ich mag nicht hören! Das war deine Art von deiner Jugend an, daß du nicht auf meine Stimme horchtest.
Jere GerSch 22:22  Der Sturmwind wird alle deine Hirten weiden, und deine Liebhaber müssen in die Gefangenschaft wandern; denn dann wirst du zuschanden werden und dich schämen müssen ob aller deiner Bosheit.
Jere GerSch 22:23  Die du jetzt auf dem Libanon wohnst und auf Zedernbäumen nistest, wie wirst du stöhnen, wenn dich Wehen ankommen werden, Krämpfe wie eine, die gebären soll!
Jere GerSch 22:24  So wahr ich lebe, spricht der HERR, wenn gleich Konja, der Sohn Jojakims, der König von Juda, ein Siegelring an meiner Hand wäre, so wollte ich dich doch davon abreißen.
Jere GerSch 22:25  Und ich will dich in die Hand derer geben, die nach deinem Leben trachten, in die Hand derer, vor welchen du dich fürchtest, und in die Hand Nebukadnezars, des Königs zu Babel, und in die Hand der Chaldäer;
Jere GerSch 22:26  und ich will dich samt deiner Mutter, die dich geboren hat, in ein fremdes Land schleudern, darin ihr nicht geboren seid, und daselbst sollt ihr sterben!
Jere GerSch 22:27  Aber in das Land, dahin sie zurückzukehren verlangen, sollen sie nicht wieder kommen!
Jere GerSch 22:28  Ist dieser Mann, dieser Konja, nicht ein verworfenes, zerschmissenes Gefäß? Ist er nicht ein Geschirr, an dem man kein Gefallen findet? Warum würde er sonst samt seinem Samen weggeschleudert und hingeworfen in ein Land, das ihnen unbekannt ist?
Jere GerSch 22:30  So spricht der HERR: Schreibet diesen Mann ein als einen Verlassenen, als einen Menschen, dem es sein Leben lang nicht gelingen wird; ja, es soll keinem seiner Nachkommen gelingen, auf den Thron Davids zu kommen und wiederum über Juda zu herrschen!
Chapter 23
Jere GerSch 23:1  Wehe den Hirten, welche die Schafe meiner Weide verderben und zerstreuen! spricht der HERR.
Jere GerSch 23:2  Darum spricht der HERR, der Gott Israels, also wider die Hirten, die mein Volk weiden: Weil ihr meine Schafe zerstreut und versprengt und nicht nach ihnen gesehen habt, siehe, so will ich euch heimsuchen wegen eurer schlimmen Taten, spricht der HERR.
Jere GerSch 23:3  Und ich selbst will den Rest meiner Schafe aus allen Ländern, dahin ich sie verstoßen habe, sammeln und wieder zu ihren Hürden bringen, daß sie fruchtbar sein und sich mehren sollen.
Jere GerSch 23:4  Und ich will Hirten über sie setzen, die sie weiden sollen; sie werden sich nicht mehr fürchten noch erschrecken müssen, auch keines soll vermißt werden, spricht der HERR.
Jere GerSch 23:5  Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich dem David einen rechtschaffenen Sproß erwecken werde; der wird als König regieren und weislich handeln und wird Recht und Gerechtigkeit schaffen auf Erden.
Jere GerSch 23:6  In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen; und das ist der Name, den man ihm geben wird: Der HERR, unsere Gerechtigkeit.
Jere GerSch 23:7  Darum siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da man nicht mehr sagen wird: »So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat!«, sondern:
Jere GerSch 23:8  »So wahr der HERR lebt, der den Samen des Hauses Israel aus dem nördlichen Lande wiedergebracht hat und aus allen Ländern, dahin ich sie verstoßen habe!« Und sie sollen wohnen in ihrem Land.
Jere GerSch 23:9  An die Propheten: Gebrochen ist mein Herz in meiner Brust, es schlottern alle meine Gebeine, ich bin wie ein Betrunkener, wie ein Mann, der vom Wein überwältigt wurde, wegen des HERRN und wegen seiner heiligen Worte.
Jere GerSch 23:10  Denn das Land ist voll Ehebrecher, und das Land trauert wegen des Fluches, die Auen der Wüste sind verdorrt; ihre Gewalttätigkeit ist arg geworden, und sie mißbrauchen ihre Macht.
Jere GerSch 23:11  Denn sowohl der Prophet als auch der Priester sind ruchlos; sogar in meinem Hause habe ich ihre Bosheit gefunden.
Jere GerSch 23:12  Darum soll ihr Weg wie schlüpfriger Boden in der Finsternis werden; sie sollen darauf straucheln und fallen; denn ich will Unglück über sie bringen, das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der HERR.
Jere GerSch 23:13  Auch bei den Propheten zu Samaria habe ich Torheit gesehen, daß sie durch Baal weissagten und mein Volk Israel verführten;
Jere GerSch 23:14  aber bei den Propheten zu Jerusalem habe ich Schauderhaftes wahrgenommen, nämlich Ehebruch und betrügerischen Lebenswandel; sie stärken die Hände der Bösen, so daß niemand mehr von seiner Bosheit umkehrt; sie sind mir alle wie Sodomiter geworden und ihre Einwohner wie die von Gomorra.
Jere GerSch 23:15  Darum spricht der HERR der Heerscharen über die Propheten also: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen und mit Giftwasser tränken; denn von den Propheten zu Jerusalem ist die Gottlosigkeit ausgegangen ins ganze Land.
Jere GerSch 23:16  So spricht der HERR der Heerscharen: Höret nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie wiegen euch in eitlen Wahn; das Gesicht des eigenen Herzens verkünden sie und nicht was aus dem Munde des HERRN kommt;
Jere GerSch 23:17  sie sagen zu denen, die mich verachten: Der HERR hat gesagt: »Friede sei mit euch!« Und zu allen denen, die in der Verstocktheit ihres Herzens wandeln, sprechen sie: »Es wird kein Unglück über euch kommen!«
Jere GerSch 23:18  Denn wer hat im Rat des HERRN gestanden und hat sein Wort gesehen und gehört? Wer auf mein Wort gemerkt hat, der hat es gehört!
Jere GerSch 23:19  Siehe, ein Sturmwind geht aus vom HERRN, und ein Wirbelsturm entlädt sich auf das Haupt der Gottlosen!
Jere GerSch 23:20  Der Zorn des HERRN wird nicht nachlassen, bis er die Gedanken seines Herzens vollbracht und ausgeführt hat. Zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen!
Jere GerSch 23:21  Ich sandte diese Propheten nicht, dennoch liefen sie; ich redete nicht zu ihnen, dennoch weissagten sie.
Jere GerSch 23:22  Hätten sie in meinem Rate gestanden, so würden sie meinem Volke meine Worte predigen und sie abbringen von ihrem bösen Wege und von ihren schlimmen Taten!
Jere GerSch 23:23  Bin ich denn nur Gott in der Nähe, spricht der HERR, und nicht auch Gott in der Ferne?
Jere GerSch 23:24  Kann sich jemand so heimlich verbergen, daß ich ihn nicht sehe? spricht der HERR. Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde? spricht der HERR.
Jere GerSch 23:25  Ich habe gehört, was die Propheten reden, die in meinem Namen Lügen prophezeien und sagen: »Mir hat geträumt, mir hat geträumt!«
Jere GerSch 23:26  Wie lange soll die falsche Weissagung im Herzen der Propheten bleiben, die betrügerische Weissagung ihres Herzens?
Jere GerSch 23:27  Haben sie etwa im Sinn, bei meinem Volk meinen Namen in Vergessenheit zu bringen durch die Träume, die sie einander erzählen, gleichwie ihre Väter meinen Namen vergessen haben über dem Baal?
Jere GerSch 23:28  Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum; wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort wahrhaftig! Was hat das Stroh mit dem Weizen gemein? spricht der HERR.
Jere GerSch 23:29  Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?
Jere GerSch 23:30  Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die meine Worte stehlen, einer dem andern;
Jere GerSch 23:31  siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die ihre eigenen Zungen nehmen, um einen Gottesspruch zu sprechen;
Jere GerSch 23:32  siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, welche erlogene Träume erzählen und durch ihre Lügen und Prahlereien mein Volk irreführen, da ich sie doch nicht gesandt und ihnen nichts befohlen habe und sie auch diesem Volk gar nichts nützen können, spricht der HERR.
Jere GerSch 23:33  Und wenn dich dieses Volk oder ein Prophet oder ein Priester fragen sollten: »Was ist die Last des HERRN?« so sollst du ihnen antworten: Ihr seid die Last, und ich will euch abwerfen, spricht der HERR!
Jere GerSch 23:34  Der Prophet aber und der Priester und das Volk, welches sagen wird »die Last des HERRN«, einen solchen Mann will ich heimsuchen samt seinem Haus!
Jere GerSch 23:35  So sollt ihr aber einer zum andern und ein jeder zu seinem Bruder sagen: »Was hat der HERR geantwortet?« oder »was hat der HERR gesprochen?«
Jere GerSch 23:36  Aber der »Last des HERRN« sollt ihr nicht mehr Erwähnung tun; denn einem jeglichen wird sein eigenes Wort zur Last werden, wenn ihr die Worte des lebendigen Gottes, des HERRN der Heerscharen, unsres Gottes, also verdreht!
Jere GerSch 23:37  Also sollst du zum Propheten sagen: »Was hat dir der HERR geantwortet?« oder »was sagt der HERR?«
Jere GerSch 23:38  Wenn ihr aber sagt: »Last des HERRN«, so spricht der HERR also: Weil ihr diesen Ausdruck brauchet: »Last des HERRN«, ich euch aber sagen ließ, ihr sollt nicht von der »Last des HERRN« reden,
Jere GerSch 23:39  darum siehe, so will ich euch aufheben und euch samt dieser Stadt, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, von meinem Angesicht verwerfen
Jere GerSch 23:40  und will euch mit ewiger Schmach und ewiger Schande belegen, die unvergessen bleiben soll!
Chapter 24
Jere GerSch 24:1  Der HERR ließ mich schauen, und siehe, da standen zwei Körbe mit Feigen vor dem Tempel des HERRN (nachdem der babylonische König Nebukadnezar den Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, gefangen weggeführt und ihn samt den Fürsten Judas und den Schmieden und den Schlossern gen Babel gebracht hatte):
Jere GerSch 24:2  der eine Korb enthielt sehr gute Feigen, wie die Frühfeigen sind; im andern Korb aber waren sehr schlechte Feigen, die man vor Schlechtigkeit nicht genießen konnte.
Jere GerSch 24:3  Da sprach der HERR zu mir: Jeremia, was siehst du? Feigen, antwortete ich; die guten Feigen sind sehr gut, und die schlechten Feigen sind sehr schlecht, daß man sie vor Schlechtigkeit nicht genießen kann.
Jere GerSch 24:5  So spricht der HERR, der Gott Israels: Wie diese guten Feigen hier, so will ich die Gefangenen Judas, welche ich von diesem Orte weg ins Land der Chaldäer geschickt habe, für gut erkennen,
Jere GerSch 24:6  und ich will mein Auge auf sie richten zum Guten und will sie wieder in dieses Land zurückbringen und will sie bauen und nicht niederreißen, pflanzen und nicht ausreuten;
Jere GerSch 24:7  und ich will ihnen ein Herz geben, daß sie mich erkennen sollen, daß ich der HERR bin, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein; denn sie werden sich von ganzem Herzen zu mir bekehren.
Jere GerSch 24:8  Aber wie die schlechten Feigen so schlecht sind, daß man sie nicht genießen kann, so will ich, spricht der HERR, Zedekia, den König von Juda, behandeln und seine Fürsten und den Überrest von Jerusalem, sowohl die, welche in diesem Lande übriggeblieben sind, als auch die, welche in Ägyptenland wohnen.
Jere GerSch 24:9  Und ich will sie zum abschreckenden Beispiel des Unglücks machen für alle Königreiche der Erde, zum Schimpfwort und zum Sprichwort, zum Stichelwort und zum Fluch an allen Orten, dahin ich sie verstoßen werde;
Jere GerSch 24:10  und will gegen sie das Schwert, die Hungersnot und die Pest loslassen, bis sie gänzlich aus dem Lande vertilgt sind, das ich ihnen und ihren Vätern gegeben habe!
Chapter 25
Jere GerSch 25:1  Das Wort, welches an Jeremia über das ganze Volk Juda erging im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, (das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel),
Jere GerSch 25:2  das der Prophet Jeremia an das ganze jüdische Volk und an alle Einwohner von Jerusalem richtete, indem er sprach:
Jere GerSch 25:3  Seit dem dreizehnten Jahr Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis zum heutigen Tage, diese dreiundzwanzig Jahre hindurch ist das Wort des HERRN an mich ergangen, und ich habe zu euch geredet, frühe und fleißig habe ich geredet, aber ihr habt nicht gehört.
Jere GerSch 25:4  Dazu hat der HERR alle seine Knechte, die Propheten, immer wieder zu euch gesandt, aber ihr wolltet nicht hören und neigtet eure Ohren nicht, auf das zu hören, was sie sagten:
Jere GerSch 25:5  Kehrt doch um ein jeder von seinem bösen Wege und von euren schlimmen Taten, damit ihr bleiben könnt in dem Lande, welches der HERR euch und euren Vätern gegeben hat, von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Jere GerSch 25:6  Und wandelt nicht fremden Göttern nach, dienet ihnen nicht, verehret sie nicht und reizet mich nicht zum Zorn mit dem Werk eurer Hände, so will ich euch nichts Böses tun!
Jere GerSch 25:7  Aber ihr habt mir nicht gehorcht, spricht der HERR, sondern habt mich erzürnt durch eurer Hände Werk, euch selbst zum Schaden.
Jere GerSch 25:9  Weil ihr meinen Worten nicht gehorcht habt, siehe, so sende ich nach allen Geschlechtern des Nordens und hole sie herbei, auch nach meinem Knecht Nebukadnezar, dem König zu Babel, und lasse sie kommen über dieses Land und über alle seine Bewohner und über alle diese Völker ringsum, und ich will sie dem Bann preisgeben und sie zum Entsetzen und zum Gespött und zu ewigen Wüsteneien machen
Jere GerSch 25:10  und will daselbst verstummen lassen das Jubel und Freudengeschrei, die Stimme des Bräutigams und der Braut; keine Mühle soll mehr klappern und die Lampe nicht mehr leuchten;
Jere GerSch 25:11  und dieses ganze Land soll zur Wüste und zum Entsetzen werden, und diese Völker sollen dem babylonischen König dienen, siebzig Jahre lang.
Jere GerSch 25:12  Wenn dann die siebzig Jahre vollendet sind, so will ich am babylonischen König und an jenem Volk ihre Schuld heimsuchen, spricht der HERR, auch am Lande der Chaldäer, und will es zur ewigen Wüste machen.
Jere GerSch 25:13  Und ich will über jenes Land alle meine Worte bringen, welche ich wider dasselbe geredet habe, alles, was in diesem Buche geschrieben steht, was der Prophet Jeremia über alle Heiden geweissagt hat.
Jere GerSch 25:14  Denn auch sie werden in die Knechtschaft großer Völker und mächtiger Könige geraten, und ich will ihnen nach ihren Taten und nach den Werken ihrer Hände vergelten.
Jere GerSch 25:15  Denn also sprach der HERR, der Gott Israels, zu mir: Nimm diesen Kelch voll Glutwein aus meiner Hand und tränke damit alle Völker, zu welchen ich dich sende,
Jere GerSch 25:16  daß sie trinken und taumeln und voll werden vor dem Schwert, das ich unter sie sende!
Jere GerSch 25:17  Da nahm ich den Kelch aus der Hand des HERRN und tränkte damit alle Völker, zu welchen der HERR mich sandte,
Jere GerSch 25:18  nämlich Jerusalem und die Städte Judas, ihre Könige und ihre Fürsten, um sie zur Einöde, zum Entsetzen, zum Gespött und zum Fluch zu machen, wie sie es heute sind;
Jere GerSch 25:19  auch den Pharao, den König von Ägypten, samt seinen Knechten, seinen Fürsten und seinem ganzen Volk,
Jere GerSch 25:20  dazu das ganze Völkergemisch und alle Könige des Landes Uz und alle Könige des Philisterlandes, Askalon und Gaza, Ekron und den Überrest von Asdod;
Jere GerSch 25:22  auch die Könige von Tyrus und alle Könige von Zidon, und die Könige der Inseln jenseits des Meeres;
Jere GerSch 25:23  Dedan, Thema und Bus und alle, die den Bart stutzen,
Jere GerSch 25:24  alle Könige Arabiens und alle Könige des Völkergemisches, die in der Wüste wohnen;
Jere GerSch 25:25  alle Könige von Simri und alle Könige von Elam samt allen Königen von Medien;
Jere GerSch 25:26  dazu alle Könige des Nordens, die nahen und die fernen, einen wie den andern, kurz, alle Könige der Erde, die auf dem Erdboden wohnen, und der König von Sesach soll nach ihnen trinken!
Jere GerSch 25:27  Und du sollst zu ihnen sagen: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Trinket und werdet trunken und speiet aus und fallet also hin, ohne wieder aufzustehen vor dem Schwert, das ich unter euch senden werde!
Jere GerSch 25:28  Sollten sie sich aber weigern, den Kelch aus deiner Hand zu nehmen und daraus zu trinken, so sollst du zu ihnen sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Ihr müßt dennoch trinken!
Jere GerSch 25:29  Denn seht, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fange ich an, Übles zu tun, und ihr solltet ungestraft bleiben? Ihr sollt nicht ungestraft bleiben, sondern ich rufe das Schwert über alle Bewohner der Erde, spricht der HERR der Heerscharen.
Jere GerSch 25:30  Und du sollst ihnen alle diese Worte weissagen und zu ihnen sagen: Der HERR wird von der Höhe herab brüllen und von seiner heiligen Wohnung her seine Stimme erschallen lassen; er wird laut brüllen über seine Aue hin, ein Lied wie die Keltertreter wird er anstimmen über alle Bewohner der Erde.
Jere GerSch 25:31  Es dringt ein Lärm bis an die Enden der Erde; denn der HERR hat einen Rechtsstreit mit den Heiden, er hält Gericht mit allem Fleisch, die Gottlosen übergibt er dem Schwert, spricht der HERR.
Jere GerSch 25:32  So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, es geht Unglück aus von einem Volk zum andern, und ein gewaltiger Sturm erhebt sich von den Enden der Erde her,
Jere GerSch 25:33  und es werden an jenem Tage die Erschlagenen des HERRN daliegen von einem Ende der Erde bis zum andern; sie werden nicht beklagt, nicht gesammelt und nicht begraben werden; zu Dünger auf dem Lande sollen sie werden.
Jere GerSch 25:34  Heulet, ihr Hirten, und schreiet, wälzet euch in Asche, ihr Beherrscher der Herde! Denn nun ist eure Zeit da, daß man euch schlachte, und ihr sollt zerschmettert und hingeworfen werden wie kostbares Geschirr.
Jere GerSch 25:35  Da gibt es keine Zuflucht mehr für die Hirten und kein Entrinnen für die Beherrscher der Herde.
Jere GerSch 25:36  Man hört die Hirten schreien und die Beherrscher der Herde heulen, weil der HERR ihre Weide verwüstet hat,
Jere GerSch 25:37  und weil die Auen des Friedens verwüstet sind von der Zornglut des HERRN.
Jere GerSch 25:38  Er hat wie ein Löwe sein Dickicht verlassen, also, daß ihr Land zur Wüste geworden ist vor seinem grausamen Schwert und vor der Glut seines Zornes.
Chapter 26
Jere GerSch 26:1  Im Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging dieses Wort vom HERRN:
Jere GerSch 26:2  So spricht der HERR: Stelle dich auf im Vorhof des Hauses des HERRN und rede zu allen Städten Judas, die da kommen, um anzubeten im Hause des HERRN, alle Worte, welche ich dir befohlen habe, ihnen zu sagen; tue kein Wort davon!
Jere GerSch 26:3  Vielleicht werden sie hören und sich abwenden, ein jeder von seinem bösen Wege, so will ich mich des Übels gereuen lassen, das ich ihnen zu tun gedenke um ihrer bösen Taten willen.
Jere GerSch 26:4  Und zwar sollst du zu ihnen sagen: So spricht der HERR: Wenn ihr mir nicht gehorcht, daß ihr nach dem Gesetze wandelt, welches ich euch vorgelegt habe,
Jere GerSch 26:5  und nicht hört auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, die ich zu euch sende, frühe und fleißig, auf die ihr aber nicht gehört habt,
Jere GerSch 26:6  so will ich's mit diesem Hause wie mit dem zu Silo machen und diese Stadt zum Fluche allen Völkern der Erde!
Jere GerSch 26:7  Es hörten aber die Priester und die Propheten und das ganze Volk, wie Jeremia diese Worte redete im Hause des HERRN.
Jere GerSch 26:8  Als nun Jeremia alles gesagt hatte, was ihm der HERR zum ganzen Volk zu reden befohlen hatte, griffen ihn die Priester, die Propheten und alles Volk und sprachen: Du mußt des Todes sterben!
Jere GerSch 26:9  Warum weissagst du im Namen des HERRN und sagst, es werde diesem Hause gehen wie Silo und diese Stadt werde wüste werden, ohne Bewohner? Und das ganze Volk sammelte sich um Jeremia im Hause des HERRN.
Jere GerSch 26:10  Als aber die Fürsten von Juda diese Worte vernahmen, kamen sie vom königlichen Palast herauf zum Hause des HERRN und setzten sich nieder beim Eingang des neuen Tores des HERRN.
Jere GerSch 26:11  Da sprachen die Priester und die Propheten zu den Fürsten und zum ganzen Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig, weil er wider diese Stadt geweissagt hat, wie ihr es mit eigenen Ohren gehört habt!
Jere GerSch 26:12  Da sprach Jeremia zu den Fürsten und zum ganzen Volk: Der HERR hat mich gesandt, wider dieses Haus und wider diese Stadt alles das zu weissagen, was ihr gehört habt.
Jere GerSch 26:13  Und nun bessert eure Wege und eure Taten und gehorcht der Stimme des HERRN, eures Gottes, so wird sich der HERR das Übel gereuen lassen, das er euch angedroht hat!
Jere GerSch 26:14  Doch seht, ich bin in euren Händen; tut mir, wie es euch gut und recht dünkt!
Jere GerSch 26:15  Nur sollt ihr wissen, daß, wenn ihr mich tötet, ihr unschuldiges Blut auf euch und auf diese Stadt und auf ihre Bewohner ladet; denn wahrhaftig, der HERR hat mich zu euch gesandt, um vor euren Ohren alle diese Worte zu reden!
Jere GerSch 26:16  Da sprachen die Fürsten und alles Volk zu den Priestern und zu den Propheten: Dieser Mann ist nicht des Todes schuldig; denn er hat im Namen des HERRN, unsres Gottes, zu uns geredet!
Jere GerSch 26:17  Und es standen auch etliche Männer von den Ältesten des Landes auf und sprachen zur ganzen Gemeinde des Volkes:
Jere GerSch 26:18  Micha, der Moraschite, hat in den Tagen des Königs Hiskia von Juda geweissagt und zu dem ganzen jüdischen Volk gesagt: So spricht der HERR der Heerscharen: Man wird Zion wie einen Acker pflügen, und Jerusalem soll zum Steinhaufen werden und der Berg des Hauses des HERRN zu einem bewaldeten Hügel!
Jere GerSch 26:19  Haben ihn auch Hiskia, der König von Juda, und ganz Juda deshalb getötet? Hat man nicht den HERRN gefürchtet und das Angesicht des HERRN angefleht, so daß sich der HERR das Übel gereuen ließ, das er ihnen angedroht hatte? Wir aber sollten ein so großes Unrecht wider unsere Seelen begehen?
Jere GerSch 26:20  Es war aber auch ein anderer Mann, der im Namen des HERRN weissagte, Urija, der Sohn Semajas von Kirjat-Jearim; der weissagte wider diese Stadt und wider dieses Land, ganz wie Jeremia.
Jere GerSch 26:21  Als aber der König Jojakim und alle seine Gewaltigen und alle seine Fürsten seine Worte vernahmen, suchte der König ihn zu töten; doch als es Urija hörte, fürchtete er sich und entfloh und entkam nach Ägypten.
Jere GerSch 26:22  Da sandte der König Jojakim Männer nach Ägypten, Elnatan, den Sohn Achbors, und mit ihm noch andere;
Jere GerSch 26:23  die holten Urija aus Ägypten und brachten ihn zum König Jojakim; der erschlug ihn mit dem Schwert und warf seinen Leichnam in die Gräber des gemeinen Volkes.
Jere GerSch 26:24  Doch war die Hand Achikams, des Sohnes Saphans, mit Jeremia, so daß er dem Volke nicht preisgegeben und nicht getötet wurde.
Chapter 27
Jere GerSch 27:1  Im Anfang der Regierung Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging an Jeremia dieses Wort vom HERRN:
Jere GerSch 27:2  So sprach der HERR zu mir: Mache dir Bande und Joche und lege sie auf deinen Hals
Jere GerSch 27:3  und sende sie dem König von Edom und dem König von Moab und dem König der Kinder Ammon und dem König von Tyrus und dem König von Zidon durch die Hand der Gesandten, die nach Jerusalem zum König Zedekia von Juda kommen,
Jere GerSch 27:4  und trage ihnen auf, ihren Herren zu sagen: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Also sollt ihr zu euren Herren sagen:
Jere GerSch 27:5  Ich habe durch meine große Kraft und meinen ausgestreckten Arm die Erde, den Menschen und das Vieh auf dem Erdboden gemacht und gebe sie, wem ich will;
Jere GerSch 27:6  und nun habe ich alle diese Länder meinem Knechte, dem babylonischen König Nebukadnezar in die Hand gegeben; sogar die Tiere des Feldes habe ich in seinen Dienst gestellt;
Jere GerSch 27:7  und alle Völker sollen ihm und seinem Sohne und seinem Enkel dienen, bis auch die Zeit seines Landes kommt und große Völker und mächtige Könige dasselbe unterjochen werden.
Jere GerSch 27:8  Das Volk aber und das Königreich, welches dem babylonischen König Nebukadnezar nicht dienen und seinen Hals nicht unter das Joch des Königs zu Babel beugen will, das will ich mit dem Schwert und mit Hungersnot und Pest heimsuchen, spricht der HERR, bis ich es durch seine Hand gänzlich vertilgt habe.
Jere GerSch 27:9  So höret ihr nun nicht auf eure Propheten, auf eure Wahrsager, auf eure Träumer, auf eure Wolkendeuter und Zauberer, die zu euch sagen: »Ihr werdet dem babylonischen König nicht dienen!«
Jere GerSch 27:10  Denn sie weissagen euch Lügen, um euch aus eurem Land zu vertreiben, indem ich euch alsdann verstoßen würde und ihr umkämet,
Jere GerSch 27:11  während ich dasjenige Volk, welches seinen Hals dem Joch des babylonischen Königs unterzieht und ihm dient, in seinem Lande lassen will, spricht der HERR, damit es dasselbe bearbeite und bewohne.
Jere GerSch 27:12  Und zu Zedekia, dem König von Juda, redete ich ganz ähnlich und sprach: Unterziehet euren Nacken dem Joch des babylonischen Königs und dienet ihm und seinem Volke, so sollt ihr leben!
Jere GerSch 27:13  Warum wollt ihr sterben, du und dein Volk, durch Schwert, durch Hungersnot und Pest, wie der HERR dem Volk angedroht hat, das dem babylonischen König nicht dienen will?
Jere GerSch 27:14  Höret doch nicht auf die Worte der Propheten, die zu euch sagen: »Ihr werdet dem babylonischen König nicht dienen!« Denn sie weissagen euch Lügen;
Jere GerSch 27:15  denn ich habe sie nicht gesandt, spricht der HERR, sondern sie weissagen fälschlich in meinem Namen, damit ich euch austreibe und ihr umkommet samt euren Propheten, die euch weissagen!
Jere GerSch 27:16  Auch zu den Priestern und zu diesem ganzen Volk redete ich und sprach: So spricht der HERR: Höret nicht auf die Worte eurer Propheten, die euch weissagen und sprechen: »Siehe, die Geräte des Hauses des HERRN werden jetzt bald wieder von Babel zurückgebracht werden!« Denn sie weissagen euch Lügen;
Jere GerSch 27:17  höret nicht auf sie; dienet dem König von Babel, so sollt ihr leben! Warum soll diese Stadt zur Ruine werden?
Jere GerSch 27:18  Wenn sie aber wirklich Propheten sind und das Wort des HERRN bei ihnen ist, so sollen sie beim HERRN der Heerscharen Fürbitte einlegen, damit die übrigen Geräte, die noch im Hause des HERRN und im Hause des Königs von Juda und zu Jerusalem vorhanden sind, nicht auch nach Babel kommen.
Jere GerSch 27:19  Denn also hat der HERR der Heerscharen gesprochen von den Säulen und dem ehernen Meer und von den Gestellen und von allen übrigen Geräten, die noch in der Stadt übriggeblieben sind,
Jere GerSch 27:20  die der babylonische König Nebukadnezar nicht genommen hat, als er Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda samt allem Adel Judas und Jerusalems gefangen von Jerusalem nach Babel führte;
Jere GerSch 27:21  so hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, von den Geräten gesprochen, die im Hause des HERRN und im Hause des Königs von Juda und zu Jerusalem übriggeblieben sind:
Jere GerSch 27:22  Sie sollen nach Babel gebracht werden und daselbst bleiben bis zu dem Tag, da ich nach ihnen sehen und sie wieder herauf an diesen Ort bringen werde, spricht der HERR.
Chapter 28
Jere GerSch 28:1  Es begab sich aber in demselben Jahre, im Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, im vierten Jahre, im fünften Monat, daß Hananja, der Sohn Assurs, der Prophet von Gibeon, im Hause des HERRN vor den Priestern und dem ganzen Volk zu mir sagte:
Jere GerSch 28:2  So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: »Ich habe das Joch des babylonischen Königs zerbrochen;
Jere GerSch 28:3  binnen zwei Jahren bringe ich alle Geräte des Hauses des HERRN, welche der babylonische König Nebukadnezar von hier weggenommen und nach Babel gebracht hat, wieder an diesen Ort zurück;
Jere GerSch 28:4  auch Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, samt allen Gefangenen Judas, die nach Babel gekommen sind, bringe ich an diesen Ort zurück, spricht der HERR; denn ich will das Joch des babylonischen Königs zerbrechen!«
Jere GerSch 28:5  Da sprach der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja vor den Augen der Priester und vor den Augen des ganzen Volkes, die im Hause des HERRN standen,
Jere GerSch 28:6  es sprach Jeremia, der Prophet: Amen! Also tue der HERR! Der HERR lasse zustande kommen, was du geweissagt hast, daß die Geräte des Hauses des HERRN und alle Gefangenen von Babel wieder an diesen Ort zurückgebracht werden!
Jere GerSch 28:7  Höre jedoch dieses Wort, welches ich vor deinen Ohren und den Ohren des ganzen Volkes ausspreche:
Jere GerSch 28:8  Die Propheten, welche vor mir und vor dir von alters her gewesen sind, die haben über viele Länder und große Königreiche Krieg und Hungersnot und Pest geweissagt.
Jere GerSch 28:9  Der Prophet, welcher Frieden weissagt, wird am Eintreffen seiner Weissagung erkannt als ein Prophet, den der HERR in Wahrheit gesandt hat!
Jere GerSch 28:10  Da nahm der Prophet Hananja das Joch vom Halse des Propheten Jeremia und zerbrach es;
Jere GerSch 28:11  und Hananja sprach vor den Augen des ganzen Volkes: So spricht der HERR: »Also will ich das Joch des babylonischen Königs Nebukadnezar innert zwei Jahren vom Halse aller Völker nehmen und zerbrechen!« Da ging der Prophet Jeremia seines Weges.
Jere GerSch 28:12  Es erging aber das Wort des HERRN an Jeremia, nachdem der Prophet Hananja das Joch vom Halse des Propheten Jeremia zerbrochen hatte, also:
Jere GerSch 28:13  Gehe und sage zu Hananja und sprich: So spricht der HERR: Du hast ein hölzernes Joch zerbrochen; ich aber mache statt dessen ein eisernes Joch!
Jere GerSch 28:14  Denn also spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Ich habe ein eisernes Joch auf den Hals aller dieser Völker gelegt, daß sie dem babylonischen König Nebukadnezar dienstbar sein sollen, und sie sind ihm auch dienstbar geworden, und ich habe ihm sogar die Tiere des Feldes gegeben!
Jere GerSch 28:15  Und der Prophet Jeremia sprach zu dem Propheten Hananja: Höre doch, Hananja, der HERR hat dich nicht gesandt, sondern du hast dieses Volk dazu gebracht, daß es sich auf Lügen verläßt.
Jere GerSch 28:16  Darum spricht der HERR also: Siehe, ich will dich vom Erdboden vertreiben; du sollst noch in diesem Jahre sterben, weil du Widerstand gegen den HERRN gepredigt hast!
Jere GerSch 28:17  Also starb der Prophet Hananja in demselben Jahr, im siebenten Monat.
Chapter 29
Jere GerSch 29:1  Dies ist der Inhalt des Schreibens, das der Prophet Jeremia von Jerusalem an die vornehmsten Ältesten der Gefangenen und an die Priester und Propheten sandte und an alles Volk, welches Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel entführt hatte,
Jere GerSch 29:2  nachdem der König Jechonja mit der Gebieterin, mit den Kämmerern und Fürsten von Juda und Jerusalem, auch mit den Schlossern und Schmieden Jerusalem verlassen hatte.
Jere GerSch 29:3  Durch die Hand Eleasas, des Sohnes Saphans, und Gemarjas, des Sohnes Hilkias, welche Zedekia, der König von Juda, zu Nebukadnezar, dem König von Babel, gesandt hatte, ließ Jeremia ihnen sagen:
Jere GerSch 29:4  So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Gefangenen, die ich von Jerusalem nach Babel habe entführen lassen:
Jere GerSch 29:5  Bauet Häuser und wohnet darin, pflanzet Gärten und esset ihre Früchte;
Jere GerSch 29:6  nehmet Frauen und zeuget Söhne und Töchter, nehmet auch euren Söhnen Frauen und gebet euren Töchtern Männer, daß sie Söhne und Töchter zeugen, daß ihr euch daselbst mehret und eure Zahl nicht abnimmt!
Jere GerSch 29:7  Suchet auch den Frieden der Stadt, dahin ich euch habe gefangen führen lassen; denn in ihrem Frieden werdet auch ihr Frieden haben!
Jere GerSch 29:8  Denn also spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Lasset euch nicht täuschen von euren Propheten, die unter euch sind, noch von euren Wahrsagern; höret auch nicht auf eure Träume, die ihr träumet.
Jere GerSch 29:9  Denn sie weissagen euch falsch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt, spricht der HERR.
Jere GerSch 29:10  Denn also spricht der HERR: Wenn die siebzig Jahre für Babel gänzlich erfüllt sind, so will ich euch heimsuchen und mein gutes Wort, euch an diesen Ort zurückzubringen, ausführen.
Jere GerSch 29:11  Denn ich weiß, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht des Leides, euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben.
Jere GerSch 29:12  Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir flehen, und ich will euch erhören;
Jere GerSch 29:13  ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet,
Jere GerSch 29:14  und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und werde euer Gefängnis wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, dahin ich euch verstoßen habe, spricht der HERR, und werde euch wieder an den Ort zurückbringen, von welchem ich euch habe gefangen wegführen lassen.
Jere GerSch 29:15  Weil ihr aber sagt: Der HERR hat uns zu Babel Propheten erweckt,
Jere GerSch 29:16  so spricht der HERR also über den König, der auf dem Throne Davids sitzt, und über das ganze Volk, welches in dieser Stadt wohnt, über eure Brüder, die nicht mit euch in die Gefangenschaft gezogen sind,
Jere GerSch 29:17  der HERR der Heerscharen spricht also: Siehe, ich sende das Schwert, die Hungersnot und die Pest gegen sie und will sie machen wie abscheuliche Feigen, die man vor Schlechtigkeit nicht essen kann;
Jere GerSch 29:18  und ich will sie mit dem Schwert, mit Hungersnot und Pest verfolgen und will sie zum Schrecken für alle Königreiche der Erde machen, zum Fluch und zum Entsetzen, zum Spott und zum Hohn unter allen Völkern, dahin ich sie verstoßen habe,
Jere GerSch 29:19  dafür, daß sie auf meine Worte nicht gehört haben, spricht der HERR, da ich doch meine Knechte, die Propheten, frühe und fleißig zu ihnen gesandt habe; ihr aber habt nicht gehört, spricht der HERR!
Jere GerSch 29:20  Ihr aber, höret das Wort des HERRN, ihr Gefangenen alle, welche ich von Jerusalem nach Babel geschickt habe!
Jere GerSch 29:21  So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, über Achab, den Sohn Kolajas, und über Zedekia, den Sohn Maasejas, die euch Lügen weissagen in meinem Namen: Siehe, ich gebe sie in die Hand des babylonischen Königs Nebukadnezar, daß er sie vor euren Augen erschlage;
Jere GerSch 29:22  und es wird von ihnen seitens aller Gefangenen Judas, die zu Babel sind, ein Fluchwort entnommen werden, so daß man sagen wird: »Der HERR mache dich wie Zedekia und Achab, welche der babylonische König im Feuer braten ließ!«
Jere GerSch 29:23  darum, weil sie eine Schandtat begangen haben in Israel: sie haben mit den Frauen ihrer Nächsten Ehebruch getrieben und in meinem Namen erlogene Worte geredet, die ich ihnen nicht befohlen habe! Das weiß Ich und bin Zeuge, spricht der HERR.
Jere GerSch 29:24  Und zu Semaja, dem Nechelamiter, sollst du sagen:
Jere GerSch 29:25  So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Weil du in deinem eigenen Namen Briefe gesandt hast an alles Volk zu Jerusalem und an Zephanja, den Sohn Maasejas, den Priester, wie auch an alle Priester, des Inhalts:
Jere GerSch 29:26  »Der HERR hat dich an Stelle Jojadas zum Priester gemacht, damit ihr Aufsicht übet im Hause des Herrn über alle Wahnsinnigen und alle, die zu weissagen sich erlauben, daß du sie in den Stock und in die Halseisen legest;
Jere GerSch 29:27  warum hast du denn Jeremia von Anatot nicht gestraft, der sich herausnimmt, euch zu weissagen?
Jere GerSch 29:28  Ja, überdies hat er uns in Babel sagen lassen: Es wird lange dauern! Bauet Häuser und wohnet darin; pflanzet Gärten und esset ihre Früchte!«
Jere GerSch 29:29  Der Priester Zephanja las diesen Brief dem Propheten Jeremia vor.
Jere GerSch 29:30  Da erging das Wort des HERRN an Jeremia folgendermaßen:
Jere GerSch 29:31  Laß allen Gefangenen sagen: So spricht der HERR über Semaja, den Nechelamiter: Weil euch Semaja geweissagt hat, ohne daß ich ihn gesandt, und er euch auf Lügen vertrauen lehrt,
Jere GerSch 29:32  deshalb spricht der HERR: Siehe, ich will Semaja, den Nechelamiter, und seinen Samen heimsuchen; es soll ihm unter diesem Volke keiner bleiben, und er soll das Gute nicht sehen, das ich diesem Volke erzeigen will, spricht der HERR; denn er hat Widerstand gegen den HERRN gepredigt.
Chapter 30
Jere GerSch 30:1  Dies ist das Wort, welches vom HERRN an Jeremia erging:
Jere GerSch 30:2  So spricht der HERR, der Gott Israels: Schreibe dir alle Worte, die ich zu dir geredet habe, in ein Buch!
Jere GerSch 30:3  Denn siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich das Gefängnis meines Volkes Israel und Juda wenden und sie wieder in das Land zurückbringen werde, das ich ihren Vätern gegeben habe, und sie sollen es besitzen.
Jere GerSch 30:4  Das aber sind die Worte, die der HERR zu Israel und Juda gesprochen hat:
Jere GerSch 30:5  So spricht der HERR: Wir haben ein Schreckensgeschrei vernommen, da ist Furcht und kein Friede!
Jere GerSch 30:6  Fraget doch und sehet, ob auch ein Mannsbild gebiert! Warum sehe ich denn, daß alle Männer ihre Hände auf den Hüften haben wie eine Gebärende und daß alle Angesichter totenbleich geworden sind?
Jere GerSch 30:7  Wehe, denn groß ist dieser Tag, keiner ist ihm gleich, und eine Zeit der Angst ist es für Jakob; aber er soll daraus errettet werden.
Jere GerSch 30:8  Und es soll an jenem Tage geschehen, spricht der HERR der Heerscharen, daß ich sein Joch auf deinem Halse zerbrechen und deine Bande zerreißen werde, also daß Fremde ihn nicht mehr knechten sollen;
Jere GerSch 30:9  sondern sie werden dem HERRN, ihrem Gott, dienen und ihrem König David, den ich ihnen erwecken will.
Jere GerSch 30:10  Darum fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der HERR, und du Israel, erschrick nicht; denn siehe, ich will dich aus fernem Lande erretten und deinen Samen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft, und Jakob soll wiederkehren, ruhig und sicher und ungestört sein!
Jere GerSch 30:11  Denn ich bin bei dir, spricht der HERR, dich zu erretten; denn ich will allen Nationen, dahin ich dich zerstreut habe, den Garaus machen; nur dir will ich nicht den Garaus machen; aber züchtigen werde ich dich nach dem Recht und kann dich nicht ungestraft lassen.
Jere GerSch 30:12  Denn also spricht der HERR: Dein Schade ist verzweifelt böse und deine Wunde unheilbar.
Jere GerSch 30:13  Niemand führt deine Sache; es gibt kein Heilmittel für die Wunde, Verband ist keiner da für dich!
Jere GerSch 30:14  Alle deine Liebhaber vergessen dich; sie fragen nicht nach dir; denn wie ein Feind schlägt, habe ich dich geschlagen mit grausamer Züchtigung, weil deiner Schulden so viel und deine Sünden so zahlreich sind.
Jere GerSch 30:15  Was schreist du über deinen Schaden und deinen unheilbaren Schmerz? Weil deine Schulden so groß und deine Sünden so zahlreich sind, habe ich dir solches getan!
Jere GerSch 30:16  Darum sollen alle, die dich fressen, gefressen werden, und man wird alle deine Feinde gefangen führen; alle, die dich plündern, sollen geplündert werden, und alle, die dich berauben, will ich zum Raube machen.
Jere GerSch 30:17  Denn ich will dir Genesung bringen und dich von deinen Wunden heilen, spricht der HERR, weil sie dich eine »Verstoßene« nennen und sagen: »Das ist Zion, nach der niemand fragt!«
Jere GerSch 30:18  So spricht der HERR: Siehe, ich wende das Gefängnis der Hütten Jakobs und will mich seiner Wohnungen erbarmen, und die Stadt soll auf ihrem Hügel erbaut werden und der Palast wie üblich bewohnt werden;
Jere GerSch 30:19  und es soll von da ausgehen Loben und Lachen; ich will sie mehren und nicht mindern, ich will sie verherrlichen und sie sollen nicht abnehmen.
Jere GerSch 30:20  Ihre Söhne sollen sein wie vormals, und ihre Gemeinde soll vor meinem Angesicht wiederhergestellt werden, und ich will alle ihre Bedränger heimsuchen.
Jere GerSch 30:21  Und ihr Fürst wird aus ihnen stammen und ihr Herrscher aus ihrer Mitte hervorgehen; den will ich herzutreten lassen, und er wird mir nahen; denn wer würde sonst sein Leben daran wagen, zu mir zu nahen? spricht der HERR.
Jere GerSch 30:22  Und ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein!
Jere GerSch 30:23  Siehe, ein glühender Sturmwind ist vom HERRN ausgegangen, ein sausender Sturm wird sich stürzen auf der Gottlosen Kopf!
Jere GerSch 30:24  Die Zornglut des HERRN wird nicht nachlassen, bis er die Gedanken seines Herzens ausgeführt und zustande gebracht hat; am Ende der Tage werdet ihr es recht verstehen.
Chapter 31
Jere GerSch 31:1  Zu jener Zeit, spricht der HERR, will ich aller Geschlechter Israels Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.
Jere GerSch 31:2  So spricht der HERR: Ein Volk, das dem Schwerte entronnen ist, hat Gnade gefunden in der Wüste; gehe hin, daß du Israel zu seiner Ruhe führest!
Jere GerSch 31:3  Von ferne her ist der HERR mir erschienen: Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dir meine Gnade so lange bewahrt!
Jere GerSch 31:4  Ich will dich wiederum bauen, und du sollst gebaut werden, du Jungfrau Israel; wiederum sollst du dich mit deinen Handpauken schmücken und ausziehen in lustigem Reigen.
Jere GerSch 31:5  Wiederum wirst du auf den Höhen Samariens Weinberge pflanzen; die sie angelegt haben, sollen sie auch genießen.
Jere GerSch 31:6  Denn es kommt ein Tag, da die Wächter auf dem Gebirge Ephraim rufen werden: Auf, laßt uns nach Zion gehen, zu dem HERRN, unserm Gott!
Jere GerSch 31:7  Denn also spricht der HERR: Frohlocket mit Freuden über Jakob und jauchzet über das Haupt der Völker! Verkündet, singet und sprechet: Rette, o HERR, dein Volk, den Überrest Israels!
Jere GerSch 31:8  Siehe, ich bringe sie vom Mitternachtslande herbei und sammle sie von den Enden der Erde; unter ihnen sind Blinde und Lahme, Schwangere und Gebärende miteinander; eine große Gemeinde kehrt hierher zurück!
Jere GerSch 31:9  Weinend kommen sie, und betend lasse ich sie wallen; ich will sie zu Wasserflüssen führen auf einer ebenen Straße, da sie nicht anstoßen sollen; denn ich bin Israels Vater, und Ephraim ist mein Erstgeborener.
Jere GerSch 31:10  Höret das Wort des HERRN, ihr Heiden, und verkündigt es auf den fernen Inseln und sprechet: Der Israel zerstreut hat, der wird es auch sammeln und wird es hüten wie ein Hirt seine Herde.
Jere GerSch 31:11  Denn der HERR hat Jakob erlöst und ihn aus der Hand dessen befreit, der ihm zu mächtig war.
Jere GerSch 31:12  Und sie werden kommen und auf der Höhe von Zion jubeln und herbeiströmen zu der Güte des HERRN, zum Korn, zum Most und zum Öl und zu den jungen Schafen und Rindern; und ihre Seele wird sein wie ein wasserreicher Garten, und sie werden hinfort nicht mehr verschmachten.
Jere GerSch 31:13  Alsdann wird die Jungfrau sich mit Reigentanz erfreuen, auch Jünglinge und Greise miteinander; und ich will ihre Traurigkeit in Freude verwandeln und sie trösten und erfreuen nach ihrem Schmerz.
Jere GerSch 31:14  Und ich will die Seele der Priester mit Fett erlaben, und mein Volk soll meiner Gaben die Fülle haben, spricht der HERR.
Jere GerSch 31:15  So spricht der HERR: Eine Stimme wird auf der Höhe vernommen, bitterliches Klagen und Weinen: Rahel beweint ihre Söhne und will sich nicht trösten lassen wegen ihrer Söhne; denn sie sind nicht mehr!
Jere GerSch 31:16  So spricht der HERR: Wehre deiner Stimme das Weinen und deinen Augen die Tränen! Denn es gibt noch einen Lohn für deine Mühe, spricht der HERR; und sie sollen wiederkommen aus dem Lande des Feindes;
Jere GerSch 31:17  und es ist Hoffnung vorhanden für deine Zukunft, spricht der HERR, und deine Söhne werden zu ihren Grenzen zurückkehren!
Jere GerSch 31:18  Ich habe wohl gehört, wie Ephraim klagt: Du hast mich gezüchtigt, und ich bin gezüchtigt worden wie ein ungezähmtes Rind! Bringe du mich zurück, so kehre ich zurück; denn du, HERR, bist mein Gott!
Jere GerSch 31:19  Denn nach meiner Umkehr empfinde ich Reue, und nachdem ich zur Erkenntnis gekommen bin, schlage ich mir auf die Hüfte; ich schäme mich und bin schamrot geworden; denn ich trage die Schmach meiner Jugend!
Jere GerSch 31:20  Ist mir Ephraim ein teurer Sohn? Ist er mein Lieblingskind? Denn so viel ich auch wider ihn geredet habe, muß ich seiner doch immer wieder gedenken! Darum ist mein Herz entbrannt für ihn; ich muß mich seiner erbarmen, spricht der HERR.
Jere GerSch 31:21  Setze dir Meilensteine, stelle dir Wegweiser auf; richte dein Herz auf die gebahnte Straße, auf den Weg, den du gegangen bist! Kehre heim, Jungfrau Israel, kehre heim zu diesen deinen Städten!
Jere GerSch 31:22  Wie lange willst du dich noch hierhin und dorthin wenden, du abtrünnige Tochter? Denn der HERR hat etwas Neues geschaffen auf Erden: das Weib wird den Mann umgeben.
Jere GerSch 31:23  So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Man wird wiederum dieses Wort sagen im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihre Gefangenen zurückgebracht habe: »Der HERR segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg!«
Jere GerSch 31:24  Und es wird das Land Juda samt allen seinen Städten von Ackerleuten bewohnt und von Herden durchzogen werden.
Jere GerSch 31:25  Denn ich will die ermattete Seele erquicken und jede schmachtende Seele sättigen.
Jere GerSch 31:26  Darüber bin ich aufgewacht und habe aufgeblickt, und mein Schlaf war mir süß.
Jere GerSch 31:27  Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich das Haus Israel und das Haus Juda mit Menschen und mit Vieh besäen werde;
Jere GerSch 31:28  und es soll geschehen, wie ich über sie gewacht habe, sie auszurotten und zu zerstören, sie niederzureißen und zu verderben und ihnen übelzutun, so will ich über sie wachen, um aufzubauen und zu pflanzen, spricht der HERR.
Jere GerSch 31:29  In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: »Die Väter haben saure Trauben gegessen, und den Kindern sind die Zähne stumpf geworden«,
Jere GerSch 31:30  sondern jedermann wird an seiner eigenen Missetat sterben; welcher Mensch saure Trauben ißt, dessen Zähne sollen stumpf werden!
Jere GerSch 31:31  Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen werde;
Jere GerSch 31:32  nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern schloß an dem Tage, da ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Lande Ägypten auszuführen; denn sie haben meinen Bund gebrochen, und ich hatte sie mir doch angetraut, spricht der HERR.
Jere GerSch 31:33  Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Hause Israel nach jenen Tagen schließen will, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und es in ihren Sinn schreiben und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein;
Jere GerSch 31:34  und es wird niemand mehr seinen Nächsten oder seinen Bruder lehren und sagen: »Erkenne den HERRN!« denn sie sollen mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken!
Jere GerSch 31:35  So spricht der HERR, welcher die Sonne zum Lichte bei Tage gegeben hat, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zur Leuchte bei Nacht; der das Meer erregt, daß seine Wellen brausen, HERR der Heerscharen ist sein Name:
Jere GerSch 31:36  Wenn diese Ordnungen vor meinem Angesichte beseitigt werden können, spricht der HERR, dann soll auch der Same Israels aufhören, ein Volk vor mir zu sein!
Jere GerSch 31:37  So spricht der HERR: Wenn man den Himmel droben messen kann und die Grundfesten der Erde drunten zu erforschen vermag, so will ich auch den ganzen Samen Israels verwerfen wegen alles dessen, was sie verübt haben, spricht der HERR.
Jere GerSch 31:38  Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da diese Stadt dem HERRN gebaut werden soll, vom Turm Hananeel an bis zum Ecktor;
Jere GerSch 31:39  und weiter soll die Meßschnur geradeaus gehen bis zum Hügel Gareb und sich von da nach Goa wenden;
Jere GerSch 31:40  und das ganze Tal, wo man das Aas und die Asche hinwirft, samt dem ganzen Schindanger bis zum Bach Kidron, bis zur Ecke des Roßtors im Osten, soll dem HERRN heilig sein; es soll ewiglich nicht mehr zerstört noch niedergerissen werden.
Chapter 32
Jere GerSch 32:1  Dies ist das Wort, welches vom HERRN an Jeremia erging im zehnten Jahre Zedekias, des Königs von Juda, das ist das achtzehnte Jahr Nebukadnezars.
Jere GerSch 32:2  Damals belagerte das Heer des babylonischen Königs Jerusalem; der Prophet Jeremia aber war eingesperrt im Hofe des Gefängnisses, welches zum Palaste des Königs von Juda gehörte;
Jere GerSch 32:3  Zedekia, der König von Juda, hatte ihn nämlich einsperren lassen, indem er sprach: »Warum weissagst du: So spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des babylonischen Königs, daß er sie einnehme;
Jere GerSch 32:4  und Zedekia, der König von Juda, wird den Chaldäern nicht entrinnen, sondern gewiß dem König von Babel in die Hände fallen; der wird von Mund zu Mund mit ihm reden und sie werden einander Auge in Auge sehen;
Jere GerSch 32:5  und er wird Zedekia nach Babel führen, und daselbst muß er bleiben, bis ich nach ihm sehe, spricht der HERR; wenn ihr auch mit den Chaldäern streitet, so werdet ihr doch nichts ausrichten?«
Jere GerSch 32:6  Und Jeremia sprach: Das Wort des HERRN ist an mich also ergangen:
Jere GerSch 32:7  Siehe, Hanameel, der Sohn deines Oheims Sallum, wird zu dir kommen und sagen: Kaufe dir meinen Acker, der zu Anatot liegt; denn dir steht das Lösungsrecht zu, ihn zu kaufen!
Jere GerSch 32:8  Da kam mein Vetter Hanameel gemäß dem Worte des HERRN zu mir in den Hof des Gefängnisses und sprach zu mir: Kaufe doch meinen Acker, der zu Anatot, im Lande Benjamin liegt; denn dir steht das Erbrecht und das Lösungsrecht zu; kaufe ihn dir!
Jere GerSch 32:9  Da erkannte ich, daß es des HERRN Wort war, und kaufte den Acker zu Anatot von meinem Vetter Hanameel und wog ihm das Geld dar, siebzehn Schekel Silber.
Jere GerSch 32:10  Und ich schrieb einen Kaufbrief und versiegelte ihn und berief Zeugen und wog das Geld auf der Waage ab.
Jere GerSch 32:11  Und ich nahm den versiegelten Kaufbrief mit der Abmachung und den Bedingungen, dazu auch den offenen,
Jere GerSch 32:12  und übergab den Kaufbrief Baruch, dem Sohne Nerijas, des Sohnes Machsejas, vor den Augen meines Vetters Hanameel und vor den Augen der Zeugen, die den Kaufbrief unterschrieben hatten, auch vor den Augen aller Juden, die im Vorhof des Gefängnisses saßen.
Jere GerSch 32:13  Und ich befahl dem Baruch vor ihren Augen und sprach:
Jere GerSch 32:14  So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diesen Kaufbrief, sowohl den versiegelten als auch den offenen, und lege sie in ein irdenes Gefäß, damit sie lange Zeit erhalten bleiben!
Jere GerSch 32:15  Denn also spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Es sollen in diesem Lande noch Häuser und Äcker und Weinberge gekauft werden!
Jere GerSch 32:16  Nachdem ich nun den Kaufbrief Baruch, dem Sohne Nerijas, übergeben hatte, betete ich zum HERRN und sprach:
Jere GerSch 32:17  Ach, Herr, HERR, siehe, du hast mit deiner großen Kraft und mit deinem ausgestreckten Arm den Himmel und die Erde gemacht; dir ist nichts zu wunderbar!
Jere GerSch 32:18  Du erweisest Gnade vielen Tausenden und vergiltst die Missetat der Väter in den Busen ihrer Kinder nach ihnen, du großer und starker Gott, dessen Name HERR der Heerscharen ist;
Jere GerSch 32:19  groß von Rat und mächtig von Tat, dessen Augen über allen Wegen der Menschenkinder offen stehen, um einem jeglichen zu geben nach seinen Wegen und nach der Frucht seiner Taten;
Jere GerSch 32:20  der du große Zeichen und Wunder in Ägyptenland und bis auf diesen Tag an Israel und an andern Menschen getan und dir einen Namen gemacht hast, wie es heute der Fall ist.
Jere GerSch 32:21  Du hast dein Volk Israel aus dem Lande Ägypten ausgeführt durch Zeichen und Wunder und mit starker Hand und ausgestrecktem Arm und mit großem Schrecken
Jere GerSch 32:22  und hast ihnen dieses Land gegeben, wie du ihren Vätern geschworen hattest, es ihnen zu geben, ein Land, das von Milch und Honig fließt.
Jere GerSch 32:23  Als sie nun kamen und es einnahmen, gehorchten sie deiner Stimme nicht und wandelten nicht in deinem Gesetz, sie taten nichts von dem, was du ihnen zu tun geboten hattest; darum ist ihnen all dieses Unglück begegnet.
Jere GerSch 32:24  Siehe, die Wälle reichen bis an die Stadt, daß sie erobert werde; und die Stadt ist in die Hand der Chaldäer gegeben, welche wider sie streiten, angesichts des Schwertes, der Hungersnot und der Pest; und was du gedroht hast, das ist eingetroffen, und siehe, du bemerkst es wohl.
Jere GerSch 32:25  Und doch hast du, Herr, HERR, zu mir gesagt: Kaufe dir den Acker um Geld und nimm Zeugen dazu! Und dabei ist die Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben!
Jere GerSch 32:27  Siehe, ich, der HERR, bin ein Gott alles Fleisches; sollte mir etwas zu wunderbar sein?
Jere GerSch 32:28  Darum spricht der HERR also: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand der Chaldäer und in die Hand des babylonischen Königs Nebukadnezar, daß er sie einnehme;
Jere GerSch 32:29  und die Chaldäer, welche diese Stadt belagern, werden hineinkommen und Feuer an diese Stadt legen und sie verbrennen samt den Häusern, auf deren Dächern sie dem Baal geräuchert und fremden Göttern Trankopfer ausgegossen haben, womit sie mich erzürnten;
Jere GerSch 32:30  denn die Kinder Israel und die Kinder Juda haben von Jugend auf nur getan, was böse war in meinen Augen, ja, die Kinder Israel haben mich nur erzürnt durch die Werke ihrer Hände, spricht der HERR.
Jere GerSch 32:31  Denn diese Stadt hat mich nur zum Zorn und Grimm gereizt von dem Tage an, da man sie baute, bis auf diesen Tag, so daß ich sie von meinem Angesicht hinwegtun will,
Jere GerSch 32:32  wegen aller Bosheit, die die Kinder Israel und die Kinder Juda begangen haben, um mich zu erzürnen, sie, ihre Könige, ihre Fürsten, ihre Priester, ihre Propheten, die Männer von Juda und die Bewohner Jerusalems.
Jere GerSch 32:33  Sie haben mir den Rücken zugewandt und nicht das Angesicht; als ich sie frühe und fleißig unterwies, haben sie nicht hören und keine Züchtigung annehmen wollen,
Jere GerSch 32:34  sondern sie haben ihre abscheulichen Götzen in das Haus gesetzt, das nach meinem Namen genannt ist, und es dadurch verunreinigt.
Jere GerSch 32:35  Sie haben dem Baal Höhen gebaut im Tal Ben-Hinnom, um ihre Söhne und Töchter dem Moloch zu verbrennen, was ich ihnen nicht geboten habe und das mir nie in den Sinn gekommen ist, daß sie solche Greuel verüben sollten, um Juda zur Sünde zu verführen.
Jere GerSch 32:36  Und nun, bei alledem spricht der HERR, der Gott Israels, von dieser Stadt, von welcher ihr saget, daß sie durch Schwert, Hunger und Pest in die Hand des babylonischen Königs gegeben sei:
Jere GerSch 32:37  Siehe, ich will sie sammeln aus allen Ländern, dahin ich sie in meinem Zorn und Grimm und in meiner großen Entrüstung verstoßen habe, und ich will sie wieder an diesen Ort zurückführen und sie sicher wohnen lassen;
Jere GerSch 32:38  und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein;
Jere GerSch 32:39  und ich will ihnen einerlei Herz und einerlei Wandel geben, daß sie mich allezeit fürchten, ihnen selbst zum Besten und ihren Kindern nach ihnen.
Jere GerSch 32:40  Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen, daß ich nicht von ihnen ablassen will, ihnen wohlzutun. Und ich will meine Furcht in ihr Herz geben, daß sie nicht mehr von mir weichen sollen
Jere GerSch 32:41  und ich mich über sie freuen kann, ihnen wohlzutun; und ich werde sie einpflanzen in dieses Land in Wahrheit, von ganzem Herzen und von ganzer Seele.
Jere GerSch 32:42  Denn also spricht der HERR: Wie ich all dieses große Unglück über dieses Volk gebracht habe, also will ich auch alles Gute über sie bringen, das ich über sie geredet habe.
Jere GerSch 32:43  Und es sollen Äcker gekauft werden in diesem Lande, von welchem ihr saget, es sei von Menschen und Vieh verlassen und in die Hand der Chaldäer gegeben.
Jere GerSch 32:44  Man wird Äcker um Geld kaufen und verschreiben und versiegeln und Zeugen bestellen im Lande Benjamin und in der Umgebung von Jerusalem, in den Städten Judas, in den Gebirgsstädten und in den Städten der Ebene, auch in den Städten des Südens; denn ich will ihre Gefangenen zurückbringen, spricht der HERR.
Chapter 33
Jere GerSch 33:1  Und das Wort des HERRN erging zum zweitenmal an Jeremia, als er noch im Hofe des Gefängnisses eingeschlossen war.
Jere GerSch 33:2  So spricht der HERR, welcher es tut, der HERR, welcher es ausdenkt, um es auszuführen, HERR ist sein Name:
Jere GerSch 33:3  Rufe zu mir, so will ich dir antworten und dir große und unbegreifliche Dinge kundtun, die du nicht wußtest.
Jere GerSch 33:4  Denn so spricht der HERR, der Gott Israels, betreffs der Häuser dieser Stadt und der Paläste der Könige von Juda, die niedergerissen wurden zu Gunsten der Wälle und des Schwertkampfes;
Jere GerSch 33:5  und betreffs der Kriegsleute, welche gekommen sind, die Chaldäer zu bekämpfen und die Stadt mit den Leichen der Menschen zu füllen, die ich in meinem Zorn und Grimm geschlagen habe, weil ich mein Angesicht vor dieser Stadt verborgen habe wegen all ihrer Bosheit:
Jere GerSch 33:6  Siehe, ich verschaffe ihr Linderung und Heilung, und ich will sie heilen und ihnen eine Fülle von Frieden und Treue offenbaren.
Jere GerSch 33:7  Und ich will die Gefangenschaft Judas und Israels wenden und sie wieder bauen wie im Anfang.
Jere GerSch 33:8  Und ich will sie reinigen von all ihrer Missetat, damit sie wider mich gesündigt haben, und ich will ihnen alle ihre Missetaten vergeben, womit sie wider mich gesündigt und an mir gefrevelt haben.
Jere GerSch 33:9  Und sie sollen mir zum Ruhm, zur Freude, zum Lob und zur Ehre dienen bei allen Völkern der Erde, die von all dem Guten vernehmen werden, das ich ihnen tue, und sie werden erschrecken und erzittern ob all dem Guten und ob all dem Frieden, den ich ihnen schenken will.
Jere GerSch 33:10  So spricht der HERR: An diesem Orte, von dem ihr sagt, daß er verlassen sei von Menschen und Vieh, nämlich in den Städten Judas und in den Gassen Jerusalems, die verödet sind, weil kein Mensch mehr darin wohnt und kein Vieh,
Jere GerSch 33:11  da soll man wiederum Jubel und Freudengeschrei vernehmen, die Stimme des Bräutigams und der Braut, die Stimme derer, welche sagen: »Danket dem HERRN der Heerscharen; denn gütig ist der HERR, und ewig währt seine Gnade!« und derer, die Dankopfer bringen ins Haus des HERRN; denn ich will die Gefangenschaft des Landes wenden, daß es wieder sei wie im Anfang, spricht der HERR.
Jere GerSch 33:12  So spricht der HERR der Heerscharen: Es sollen an diesem Orte, der von Menschen und Vieh verlassen ist, und in allen ihren Städten wiederum Niederlassungen von Hirten sein, die ihre Schafe lagern werden;
Jere GerSch 33:13  in den Gebirgsstädten, in den Städten in der Ebene und in den Städten des Südens, auch im Lande Benjamin und in der Umgebung von Jerusalem und in den Städten Judas sollen die Schafe wiederum unter den Händen dessen vorübergehen, der sie zählt, spricht der HERR.
Jere GerSch 33:14  Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich das gute Wort erfüllen will, das ich über das Haus Israel und über das Haus Juda geredet habe.
Jere GerSch 33:15  In jenen Tagen und zu jener Zeit will ich dem David einen rechtschaffenen Sproß hervorsprießen lassen, welcher Recht und Gerechtigkeit schaffen wird auf Erden.
Jere GerSch 33:16  In jenen Tagen soll Juda gerettet werden und Jerusalem sicher wohnen, und das ist der Name, den man ihr geben wird: »Der HERR ist unsere Gerechtigkeit!«
Jere GerSch 33:17  Denn also spricht der HERR: Es soll dem David nie an einem Mann fehlen, der auf dem Throne Israels sitzt;
Jere GerSch 33:18  auch den Priestern und Leviten soll es nie an einem Manne fehlen vor meinem Angesicht, der Brandopfer darbringe und Speisopfer anzünde und Schlachtopfer zurichte allezeit!
Jere GerSch 33:20  So spricht der HERR: Wenn ihr meinen Bund betreffs des Tages und meinen Bund betreffs der Nacht aufheben könnt, also daß Tag und Nacht nicht mehr zu ihrer Zeit eintreten werden,
Jere GerSch 33:21  so wird auch mein Bund mit meinem Knecht David aufgehoben werden, so daß er keinen Sohn mehr habe, der auf seinem Thron regiere, und mit den Leviten, den Priestern, daß sie nicht mehr meine Diener seien.
Jere GerSch 33:22  Wie man das Heer des Himmels nicht zählen und den Sand am Meer nicht messen kann, also will ich mehren den Samen meines Knechtes David und die Leviten, meine Diener.
Jere GerSch 33:24  Merkst du nicht, was dieses Volk behauptet, wenn es spricht: »Die zwei Geschlechter, die der HERR erwählt hat, die hat er verworfen?« Also verlästern sie mein Volk, daß es in ihren Augen kein Volk mehr ist.
Jere GerSch 33:25  So spricht nun der HERR also: So gewiß ich meinen Bund mit Tag und Nacht, die Ordnungen des Himmels und der Erde festgesetzt habe,
Jere GerSch 33:26  so wenig werde ich den Samen Jakobs und meines Knechtes David verwerfen, daß ich aus seinen Nachkommen keinen Herrscher mehr nähme, der über den Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs herrschen soll; denn ich will ihre Gefangenschaft wenden und mich ihrer erbarmen!
Chapter 34
Jere GerSch 34:1  Dies ist das Wort, welches vom HERRN an Jeremia erging, während Nebukadnezar, der König von Babel, samt seinem ganzen Heer und allen Königreichen der Erde und allen Völkern, die seine Hand beherrschte, wider Jerusalem und alle ihre Städte stritt:
Jere GerSch 34:2  So spricht der HERR, der Gott Israels: Gehe und sage zu Zedekia, dem König von Juda, und sprich zu ihm: So spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des babylonischen Königs, und er wird sie mit Feuer verbrennen.
Jere GerSch 34:3  Und du wirst seiner Hand nicht entrinnen, sondern du wirst gewiß ergriffen und in seine Hand gegeben werden; und deine Augen werden in die Augen des babylonischen Königs sehen und sein Mund wird mit deinem Munde reden, und du wirst nach Babel kommen!
Jere GerSch 34:4  Doch höre das Wort des HERRN, du, Zedekia, König von Juda! So spricht der HERR über dich: Du sollst nicht durch das Schwert umkommen;
Jere GerSch 34:5  im Frieden sollst du sterben, und wie man deinen Vätern, den frühern Königen, welche vor dir gewesen sind, Feuer anzündete, so wird man auch dir tun und über dich klagen: »Ach, Herr!«
Jere GerSch 34:6  Das sage ich, spricht der HERR. Der Prophet Jeremia redete alle diese Worte zu Zedekia, dem König von Juda in Jerusalem, während das Heer des babylonischen Königs wider Jerusalem und alle übrigen Städte Judas stritt, nämlich wider Lachis und Aseka;
Jere GerSch 34:7  denn diese allein waren von allen befestigten Städten Judas noch übriggeblieben.
Jere GerSch 34:8  Dies ist das Wort, welches vom HERRN an Jeremia erging, nachdem der König Zedekia mit allem Volk zu Jerusalem einen Bund gemacht hatte, eine Freilassung auszurufen,
Jere GerSch 34:9  daß ein jeder seinen Knecht und ein jeder seine Magd, sofern sie Hebräer und Hebräerinnen seien, freilassen solle, und niemand mehr einen Juden, seinen Bruder, zu dienen zwinge.
Jere GerSch 34:10  Da gehorchten alle Fürsten und alles Volk, die dem Bund beigetreten waren, daß jedermann seinen Knecht und jedermann seine Magd freiließe und sie nicht mehr zu dienen zwänge; sie gehorchten und ließen sie frei.
Jere GerSch 34:11  Darnach aber reute es sie, und sie holten die Knechte und Mägde, die sie freigelassen hatten, wieder zurück und machten sie mit Gewalt wieder zu Knechten und Mägden.
Jere GerSch 34:13  So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe mit euren Vätern einen Bund gemacht am Tage, da ich sie aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, führte, des Inhalts:
Jere GerSch 34:14  Nach Verlauf von sieben Jahren soll jedermann seinen hebräischen Bruder, der sich dir verkauft hat, freilassen; sechs Jahre soll er dir dienen, dann sollst du ihn frei von dir ausgehen lassen! Aber eure Väter gehorchten nicht und neigten ihre Ohren nicht zu mir.
Jere GerSch 34:15  Nun seid ihr heute umgekehrt und habt getan, was in meinen Augen richtig ist, indem ihr Freilassung ausgerufen habt, ein jeder für seinen Nächsten, und vor meinem Angesicht einen Bund geschlossen habt in dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist.
Jere GerSch 34:16  Aber darnach reute es euch wieder, und ihr entheiligtet meinen Namen, indem jedermann seinen Knecht und jedermann seine Magd, welche ihr nach ihrem Wunsch freigelassen hattet, wieder zurückgefordert und sie gezwungen habt, eure Knechte und Mägde zu sein.
Jere GerSch 34:17  Darum spricht der HERR also: Ihr habt mir nicht gehorcht, daß ihr Freilassung ausgerufen hättet, ein jeglicher für seinen Bruder und für seinen Nächsten. Seht, nun rufe ich für euch Freilassung aus, spricht der HERR, indem ich euch dem Schwert, der Pest und der Hungersnot ausliefere und euch zum Entsetzen für alle Königreiche der Erde mache.
Jere GerSch 34:18  Und die Männer, die meinen Bund übertreten haben, indem sie die Worte des Bundes nicht ausgeführt haben, den sie vor meinem Angesicht schlossen, als sie das Kalb zerteilten und zwischen seinen beiden Hälften hindurchgingen,
Jere GerSch 34:19  nämlich die Fürsten Judas und die Fürsten von Jerusalem, die Höflinge und die Priester und alles Volk des Landes, so viele ihrer zwischen den Stücken des Kalbes hindurchgegangen sind,
Jere GerSch 34:20  die übergebe ich in die Hand ihrer Feinde und in die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten, daß ihre Leichname den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zur Speise dienen sollen.
Jere GerSch 34:21  Zedekia aber, den König von Juda, und seine Fürsten gebe ich in die Hand ihrer Feinde und in die Hand derer, die nach ihrem Leben trachten, und in die Hand des Heeres des babylonischen Königs, das von euch abgezogen ist!
Jere GerSch 34:22  Siehe, ich befehle, spricht der HERR, und bringe sie wieder zu dieser Stadt zurück, damit sie wider sie streiten und sie erobern und mit Feuer verbrennen; und ich will die Städte Judas verwüsten, daß niemand mehr darin wohne.
Chapter 35
Jere GerSch 35:1  Das Wort, welches in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, vom HERRN an Jeremia erging, lautet also:
Jere GerSch 35:2  Gehe zum Hause der Rechabiter und rede mit ihnen und führe sie ins Haus des HERRN, in eine der Hallen, und gib ihnen Wein zu trinken!
Jere GerSch 35:3  Da nahm ich Jaasanja, den Sohn Jeremias, des Sohnes Habazinjas, samt seinen Brüdern und allen seinen Söhnen und dem ganzen Haus der Rechabiter,
Jere GerSch 35:4  und führte sie ins Haus des HERRN, zur Halle der Söhne Chanans, des Sohnes Jigdaljas, des Mannes Gottes, die neben der Halle der Fürsten, oberhalb der Halle Maasejas, des Sohnes Sallums, des Türhüters, lag.
Jere GerSch 35:5  Und ich setzte den Söhnen des Hauses der Rechabiter Krüge voll Wein und Becher vor und sprach zu ihnen: Trinket Wein!
Jere GerSch 35:6  Da sprachen sie: Wir trinken keinen Wein! Denn Jonadab, der Sohn Rechabs, unser Vater, hat uns befohlen und gesagt: »Ihr sollt keinen Wein trinken, weder ihr noch eure Söhne, ewiglich;
Jere GerSch 35:7  ihr sollt auch kein Haus bauen, keine Saat bestellen, keinen Weinberg pflanzen noch besitzen, sondern euer Leben lang in Zelten wohnen, auf daß ihr lange lebet in dem Lande, darinnen ihr Fremdlinge seid.«
Jere GerSch 35:8  So gehorchen wir nun der Stimme unsres Vaters Jonadab, des Sohnes Rechabs, in allem, was er uns befohlen hat, und trinken keinen Wein, weder wir, noch unsere Weiber, noch unsere Söhne, noch unsere Töchter;
Jere GerSch 35:9  wir bauen auch keine Häuser, um darin zu wohnen, und besitzen weder Weinberg, noch Acker und Saat,
Jere GerSch 35:10  sondern wohnen in Zelten und befolgen alles, was uns unser Vater Jonadab befohlen hat.
Jere GerSch 35:11  Als aber der babylonische König Nebukadnezar ins Land heraufzog, da sprachen wir: »Kommt, laßt uns vor dem Heere der Chaldäer und vor dem Heere der Syrer nach Jerusalem ziehen!« Und so wohnen wir jetzt in Jerusalem.
Jere GerSch 35:13  So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Gehe und sage zu den Männern Judas und zu den Einwohnern von Jerusalem: Wollt ihr euch das nicht zur Lehre nehmen, daß ihr meinen Worten gehorchet? spricht der HERR.
Jere GerSch 35:14  Die Worte Jonadabs, des Sohnes Rechabs, die er seinen Söhnen befohlen hat, nämlich, daß sie keinen Wein trinken sollen, die werden gehalten; denn sie trinken keinen Wein bis auf diesen Tag und gehorchen also dem Gebot ihres Vaters! Ich aber habe zu euch geredet, frühe und fleißig, und ihr habt mir nicht gehorcht!
Jere GerSch 35:15  Und doch habe ich alle meine Knechte, die Propheten, frühe und fleißig zu euch gesandt und euch sagen lassen: Kehret doch um, ein jeder von seinem bösen Wege, und bessert eure Taten und folgt nicht andern Göttern nach, um ihnen zu dienen, so sollt ihr in dem Lande bleiben, das ich euch und euren Vätern gegeben habe! Aber ihr habt eure Ohren nicht geneigt und nicht auf mich gehört.
Jere GerSch 35:16  Weil denn die Söhne Jonadabs, des Sohnes Rechabs, das Gebot ihres Vaters gehalten haben, das er ihnen gegeben, dieses Volk aber mir nicht gehorsam gewesen ist,
Jere GerSch 35:17  darum spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich bringe über Juda und über die Bewohner von Jerusalem all das Unglück, das ich wider sie geredet habe, weil sie nicht hören wollten, als ich zu ihnen redete, und nicht antworteten, als ich ihnen rief!
Jere GerSch 35:18  Aber zum Hause der Rechabiter sprach Jeremia: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Weil ihr dem Gebot eures Vaters Jonadab gehorcht und alle seine Befehle befolgt und allerdinge getan habt, wie er euch befohlen hat,
Jere GerSch 35:19  darum spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, also: Es soll Jonadab, dem Sohne Rechabs, nie an einem Manne fehlen, der vor mir steht!
Chapter 36
Jere GerSch 36:1  Im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging dieses Wort vom HERRN an Jeremia.
Jere GerSch 36:2  Nimm dir eine Buchrolle und schreibe alle Worte darauf, die ich zu dir geredet habe über Israel und über Juda und über alle Völker, von dem Tage an, da ich zu dir geredet habe, von den Tagen Josias an bis auf diesen Tag!
Jere GerSch 36:3  Vielleicht werden die vom Hause Juda auf all das Unglück hören, das ich ihnen anzutun gedenke, und umkehren, ein jeder von seinem bösen Wege, so daß ich ihnen ihre Missetaten und ihre Sünden vergeben kann.
Jere GerSch 36:4  Da rief Jeremia den Baruch, den Sohn Nerijas, und Baruch schrieb, wie Jeremia es ihm vorsagte, alle Worte des HERRN, die er zu ihm geredet hatte, auf eine Buchrolle.
Jere GerSch 36:5  Und Jeremia befahl dem Baruch und sprach: Ich bin verhindert, so daß ich nicht in das Haus des HERRN gehen kann;
Jere GerSch 36:6  darum gehe du hinein und lies aus der Rolle vor, was du, wie ich es dir vorsagte, aufgeschrieben hast, die Worte des HERRN, vor den Ohren des Volkes, im Hause des HERRN am Fasttag; auch vor den Ohren aller Juden, die aus ihren Städten kommen, sollst du sie lesen.
Jere GerSch 36:7  Vielleicht wird ihr Flehen vor dem Angesicht des HERRN gelten und sie werden umkehren, ein jeder von seinem bösen Wege; denn groß ist der Zorn und Grimm, welchen der HERR wider dieses Volk ausgesprochen hat.
Jere GerSch 36:8  Da tat Baruch, der Sohn Nerijas, ganz so, wie ihm der Prophet Jeremia befohlen hatte, indem er im Hause des HERRN aus dem Buche die Worte des HERRN vorlas.
Jere GerSch 36:9  Es begab sich nämlich im fünften Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, im neunten Monat, daß man die ganze Bevölkerung von Jerusalem und alles Volk, das aus den Städten Judas nach Jerusalem kam, zu einem Fasten vor dem HERRN berief.
Jere GerSch 36:10  Da las Baruch aus dem Buch die Reden Jeremias im Hause des HERRN, in der Halle Gemarjas, des Sohnes Saphans, des Staatsschreibers, im obern Vorhof, am Eingang des neuen Tores des Hauses des HERRN, vor den Ohren des ganzen Volkes.
Jere GerSch 36:11  Als aber Michaja, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Saphans, alle Worte des HERRN aus dem Buche gehört hatte,
Jere GerSch 36:12  ging er in das Haus des Königs, in die Kanzlei hinab; und siehe, da saßen alle Fürsten, nämlich Elisama, der Kanzler, Delaja, der Sohn Semajas, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Saphans, Zedekia, der Sohn Hananjas, und alle Fürsten.
Jere GerSch 36:13  Da verkündigte ihnen Michaja alle Reden, die er gehört hatte, als Baruch vor den Ohren des Volkes aus dem Buche vorlas.
Jere GerSch 36:14  Da sandten alle Fürsten Jehudi, den Sohn Netanjas, des Sohnes Selemjas, des Sohnes Chusis, zu Baruch und ließen ihm sagen: Nimm die Rolle aus welcher du vor den Ohren des Volkes gelesen hast, zur Hand und komm! Da nahm Baruch, der Sohn Nerijas, die Rolle in seine Hand und kam zu ihnen.
Jere GerSch 36:15  Da sprachen sie zu ihm: Setze dich und lies sie vor unsern Ohren. Also las Baruch vor ihren Ohren.
Jere GerSch 36:16  Als sie nun alle Reden gehört hatten, sahen sie einander erschrocken an und sprachen zu Baruch: Wir müssen dem König alle diese Reden kundtun.
Jere GerSch 36:17  Und sie fragten Baruch und sprachen: Sage uns doch, wie hast du alle diese Reden aus seinem Munde aufgeschrieben?
Jere GerSch 36:18  Da antwortete ihnen Baruch: Er sagte mir alle diese Reden mündlich vor, und ich schrieb sie mit Tinte in das Buch.
Jere GerSch 36:19  Da sprachen die Fürsten zu Baruch: Gehe hin und verbirg dich mit Jeremia, daß niemand wisse, wo ihr seid!
Jere GerSch 36:20  Und sie gingen in den Hof zum König, nachdem sie die Rolle in der Kanzlei Elisamas, des Kanzlers, niedergelegt hatten, und verkündigten vor den Ohren des Königs alles, was vorgefallen war.
Jere GerSch 36:21  Da sandte der König den Jehudi, um die Rolle abzuholen. Derselbe brachte sie aus dem Gemach Elisamas, des Schreibers, und Jehudi las sie vor den Ohren des Königs und vor den Ohren aller Fürsten, die bei dem König standen.
Jere GerSch 36:22  Der König aber saß im Winterhause (denn es war im neunten Monat), und der Kohlentopf brannte vor ihm.
Jere GerSch 36:23  Wenn nun Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt er sie mit dem Schreibmesser heraus und warf sie in das Feuer, das im Kohlentopf war, bis die ganze Rolle im Feuer des Kohlentopfes verbrannt war.
Jere GerSch 36:24  Und es war niemand, der darüber erschrak oder sein Kleid zerriß, weder der König noch alle seine Diener, wiewohl sie alle diese Reden gehört hatten.
Jere GerSch 36:25  Doch baten Elnathan, Delaja und Gemarja den König, die Rolle nicht zu verbrennen; aber er hörte nicht auf sie.
Jere GerSch 36:26  Und der König befahl dem Königssohne Jerachmeel, Seraja, dem Sohne Asriels, und Selemja, dem Sohne Abdeels, den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremia gefangen zu nehmen. Aber der HERR hielt sie verborgen.
Jere GerSch 36:27  Nachdem nun der König die Rolle mit den Reden, welche Baruch nach dem Diktat Jeremias geschrieben, verbrannt hatte, erging das Wort des HERRN an Jeremia also:
Jere GerSch 36:28  Nimm dir eine andere Rolle und schreibe darauf alle früheren Reden, die auf der ersten Rolle geschrieben standen, welche Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat.
Jere GerSch 36:29  Und über Jojakim, den König von Juda, sage: So spricht der HERR: Du hast diese Rolle verbrannt, indem du sprachst: Warum hast du hineingeschrieben, daß der König von Babel gewiß kommen und dieses Land verwüsten und Menschen und Vieh daraus vertilgen werde?
Jere GerSch 36:30  Darum spricht der HERR von Jojakim, dem König von Juda also: Er soll keinen Nachkommen haben, der auf dem Throne Davids sitze. Sein Leichnam soll hinausgeworfen werden, so daß bei Tag die Hitze und bei Nacht der Frost ihn treffe.
Jere GerSch 36:31  Und ich will seine und seiner Nachkommen und seiner Knechte Bosheit heimsuchen; ich will auch über sie, über die Bewohner von Jerusalem und über die Männer von Juda alles Unglück bringen, das ich ihnen angedroht habe, und von dem sie nichts hören wollten!
Jere GerSch 36:32  Da nahm Jeremia eine andere Rolle und gab sie dem Schreiber Baruch, dem Sohne Nerijas; der schrieb, wie Jeremia es ihm vorsagte, alle Worte hinein, welche im Buche gestanden hatten, welches Jojakim, der König von Juda, im Feuer verbrannt hatte; und es wurden zu denselben noch viele andere gleichartige Reden hinzugefügt.
Chapter 37
Jere GerSch 37:1  Und Zedekia, der Sohn Josias, regierte, denn der babylonische König Nebukadnezar hatte ihn zum Könige über das Land Juda gemacht, an Stelle Jechonjas, des Sohnes Jojakims.
Jere GerSch 37:2  Aber weder er, noch seine Knechte, noch das Volk im Lande waren den Worten des HERRN gehorsam, die er durch den Propheten Jeremia redete.
Jere GerSch 37:3  Und der König Zedekia sandte Jehuchal, den Sohn Selemjas, und den Priester Zephanja, den Sohn Maasejas, zu dem Propheten Jeremia und ließ ihm sagen: Bete doch für uns zum HERRN, unserm Gott!
Jere GerSch 37:4  Damals ging Jeremia noch ein und aus unter dem Volke, denn sie hatten ihn noch nicht ins Gefängnis gelegt.
Jere GerSch 37:5  Auch war das Heer des Pharao aus Ägypten aufgebrochen. Da die Chaldäer, welche Jerusalem belagerten, solches erfuhren, zogen sie von Jerusalem ab.
Jere GerSch 37:6  Da erging das Wort des HERRN an den Propheten Jeremia, dieses Inhalts:
Jere GerSch 37:7  So spricht der HERR, der Gott Israels: Also sollt ihr dem König von Juda antworten, der euch zu mir gesandt hat, um mich zu befragen: Siehe, das Heer des Pharao, welches heraufgezogen ist, um euch zu helfen, wird wieder in sein Land, nach Ägypten zurückkehren.
Jere GerSch 37:8  Die Chaldäer aber werden wiederkommen und wider diese Stadt streiten, sie gewinnen und mit Feuer verbrennen.
Jere GerSch 37:9  So spricht der HERR: Sehet zu, daß ihr eure Seelen nicht betrüget, indem ihr denket: Die Chaldäer ziehen jetzt gewiß von uns ab. Nein, sie werden nicht abziehen!
Jere GerSch 37:10  Denn wenn ihr gleich das ganze Heer der Chaldäer, welche euch belagern, schlüget, und es blieben von ihnen nur etliche Verwundete übrig, so würden sie dennoch, ein jeder in seinem Zelte, aufstehen und diese Stadt mit Feuer verbrennen.
Jere GerSch 37:11  Als nun das Heer der Chaldäer wegen des Heeres des Pharao von Jerusalem abgezogen war,
Jere GerSch 37:12  verließ Jeremia Jerusalem, um ins Land Benjamin zu gehen und dort unter dem Volke einen Besitzanteil in Empfang zu nehmen.
Jere GerSch 37:13  Da er aber zum Tore Benjamin kam, war daselbst einer namens Jerija, ein Sohn Selemjas, des Sohnes Hananjas, zur Aufsicht bestellt; der ergriff den Propheten Jeremia und sprach: Du willst zu den Chaldäern überlaufen!
Jere GerSch 37:14  Da sprach Jeremia: Du lügst, ich will nicht zu den Chaldäern übergehen! Aber Jerija wollte ihm nicht glauben, sondern nahm Jeremia fest und führte ihn vor die Fürsten.
Jere GerSch 37:15  Und die Fürsten ergrimmten über Jeremia und schlugen ihn und legten ihn ins Gefängnis im Hause des Schreibers Jonatan; denn dieses hatte man zum Kerker gemacht.
Jere GerSch 37:16  Also kam Jeremia ins Gefängnis und unter die Gewölbe und blieb daselbst lange Zeit.
Jere GerSch 37:17  Aber der König Zedekia sandte nach ihm und ließ ihn holen; und der König fragte ihn heimlich in seinem Hause und sprach: Hast du ein Wort von dem HERRN? Jeremia antwortete: Ja! und sprach: Du wirst in die Gewalt des Königs von Babel gegeben werden!
Jere GerSch 37:18  Auch sprach Jeremia zu dem König Zedekia: Was habe ich wider dich, wider deine Diener und wider das Volk gesündigt, daß ihr mich ins Gefängnis gelegt habt?
Jere GerSch 37:19  Wo sind eure Propheten, die euch geweissagt und gesagt haben: »Der König von Babel wird nicht über euch und über dieses Land kommen?«
Jere GerSch 37:20  Und nun, höre doch, mein Herr und König! Laß doch meine Bitte etwas vor dir gelten und schicke mich nicht wieder in das Haus Jonatans, des Schreibers, zurück, damit ich nicht dort sterbe!
Jere GerSch 37:21  Da befahl der König Zedekia, daß man Jeremia in den Wachthof des Gefängnisses versetze und ihm täglich einen Laib Brot aus der Bäckergasse gebe, bis alles Brot in der Stadt aufgegessen sei. Also blieb Jeremia im Wachthofe des Gefängnisses.
Chapter 38
Jere GerSch 38:1  Sephatja aber, der Sohn Mattans, und Gedalja, der Sohn Paschhurs, und Juchal, der Sohn Selemjas, und Paschhur, der Sohn Malkijas, hörten die Worte, welche Jeremia zu dem ganzen Volke redete, indem er sprach:
Jere GerSch 38:2  So spricht der HERR: Wer in dieser Stadt bleibt, der muß sterben durch Schwert, Hungersnot oder Pest; wer aber zu den Chaldäern hinausgeht, der soll am Leben bleiben, seine Seele als Beute davontragen und leben!
Jere GerSch 38:3  So spricht der HERR: Diese Stadt wird ganz gewiß in die Hand des Heeres des babylonischen Königs gegeben werden, und er wird sie einnehmen!
Jere GerSch 38:4  Da sprachen die Fürsten zum König: Diesen Mann sollte man doch töten; denn damit bewirkt er nur, daß die in der Stadt noch übriggebliebenen Kriegsleute und alles Volk die Hände sinken lassen, weil er solche Worte an sie richtet; denn dieser Mensch sucht nicht das Wohl dieses Volkes, sondern sein Unglück!
Jere GerSch 38:5  Da antwortete der König Zedekia: Siehe, er ist in eurer Hand; denn der König vermag nichts wider euch!
Jere GerSch 38:6  Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne des Königssohnes Malkija, welche sich im Wachthofe befand; und sie ließen ihn an Stricken hinunter. In der Zisterne aber war kein Wasser, sondern nur Schlamm; und Jeremia sank in den Schlamm.
Jere GerSch 38:7  Als aber Ebed-Melech, der Mohr, ein Kämmerer am Königshofe, vernahm, daß man Jeremia in die Zisterne geworfen hatte (der König saß gerade im Tore Benjamin),
Jere GerSch 38:8  verließ Ebed-Melech den königlichen Palast und redete mit dem König und sprach:
Jere GerSch 38:9  Mein Herr und König, jene Männer haben unrecht getan, daß sie den Propheten Jeremia in die Zisterne geworfen haben, so daß er dort unten Hungers sterben muß; denn es ist kein Brot mehr in der Stadt!
Jere GerSch 38:10  Da befahl der König dem Mohren Ebed-Melech: Nimm dir von hier dreißig Männer zu Hilfe und ziehe den Propheten Jeremia aus der Zisterne, bevor er stirbt!
Jere GerSch 38:11  Da nahm Ebed-Melech die Männer mit sich und ging zum Palast und nahm aus dem Raum unter der Schatzkammer alte Lumpen und abgetragene, zerrissene Kleider und ließ sie an Stricken zu Jeremia in die Zisterne hinunter.
Jere GerSch 38:12  Und Ebed-Melech, der Mohr, sprach zu Jeremia: Lege doch die alten Lumpen und Kleider zwischen deine Achselhöhlen und die Stricke! Und Jeremia tat also.
Jere GerSch 38:13  Da zogen sie Jeremia an den Stricken aus der Zisterne herauf, und Jeremia blieb im Wachthofe.
Jere GerSch 38:14  Der König Zedekia aber sandte hin und ließ den Propheten Jeremia zu sich holen in den dritten Eingang am Hause des HERRN; und der König sprach zu Jeremia: Ich will dich etwas fragen; verhehle mir nichts!
Jere GerSch 38:15  Jeremia antwortete dem Zedekia: Sage ich dir etwas, so tötest du mich; rate ich dir aber, so folgst du mir nicht!
Jere GerSch 38:16  Da schwur der König Zedekia dem Jeremia insgeheim und sprach: So wahr der HERR lebt, der uns diese Seele erschaffen hat, ich werde dich nicht töten, noch dich in die Hände der Männer geben, die nach deinem Leben trachten!
Jere GerSch 38:17  Da sprach Jeremia zu Zedekia: So spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du freiwillig zu den Fürsten des babylonischen Königs hinausgehst, so sollst du am Leben bleiben, dann soll auch diese Stadt nicht mit Feuer verbrannt werden, und du sollst samt deinem Hause am Leben bleiben;
Jere GerSch 38:18  wenn du aber nicht zu den Fürsten des babylonischen Königs hinausgehst, so wird diese Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben und mit Feuer verbrannt werden, und du wirst ihren Händen nicht entrinnen!
Jere GerSch 38:19  Da antwortete der König Zedekia dem Jeremia: »Ich fürchte die Juden, die zu den Chaldäern übergelaufen sind; man könnte mich ihnen ausliefern, daß sie mich verspotten!«
Jere GerSch 38:20  Jeremia antwortete: Man wird dich ihnen nicht ausliefern! Gehorche doch der Stimme des HERRN in dem, was ich dir sage, so wird es dir wohl ergehen und du wirst am Leben bleiben!
Jere GerSch 38:21  Weigerst du dich aber hinauszugehen, so hat mir der HERR für diesen Fall das Wort geoffenbart:
Jere GerSch 38:22  Siehe, alle Frauen, die noch im Palast des Königs von Juda übriggeblieben sind, sollen zu den Fürsten des babylonischen Königs hinausgeführt werden, und sie werden jammern: »Deine guten Freunde haben dich verführt und überwältigt; als dein Fuß im Schlamm versank, haben sie sich zurückgezogen!«
Jere GerSch 38:23  Alsdann müssen alle deine Frauen und alle deine Kinder zu den Chaldäern hinausgehen, und auch du wirst ihren Händen nicht entrinnen, sondern von der Hand des babylonischen Königs erfaßt werden, und diese Stadt wird man mit Feuer verbrennen.
Jere GerSch 38:24  Da sprach Zedekia zu Jeremia: Niemand darf etwas von diesen Worten erfahren, sonst mußt du sterben!
Jere GerSch 38:25  Sollten aber die Fürsten erfahren, daß ich mit dir geredet habe, und zu dir kommen und dir sagen: »Tue uns kund, was du mit dem König geredet hast, verhehle uns nichts, so wollen wir dich nicht töten, und was hat der König zu dir gesagt?« so antworte ihnen:
Jere GerSch 38:26  Ich habe den König angefleht, mich nicht wieder in das Haus Jonatans bringen zu lassen, damit ich nicht daselbst sterbe.
Jere GerSch 38:27  Als nun die Fürsten zu Jeremia kamen und ihn fragten, gab er ihnen Bescheid, wie der König ihm befohlen hatte; da ließen sie ihn in Ruhe; denn es hatte niemand etwas gehört.
Jere GerSch 38:28  Jeremia aber blieb im Hofe des Gefängnisses bis zu dem Tage, an dem Jerusalem eingenommen wurde.
Chapter 39
Jere GerSch 39:1  Und es geschah, daß Jerusalem eingenommen wurde. Im neunten Jahre Zedekias, des Königs von Juda, im zehnten Monat, war der babylonische König Nebukadnezar mit seinem ganzen Heer gen Jerusalem gekommen und hatte die Belagerung begonnen;
Jere GerSch 39:2  und im elften Jahre Zedekias, am neunten Tage des vierten Monats, brach man in die Stadt ein.
Jere GerSch 39:3  Da kamen alle Fürsten des Königs von Babel und setzten sich beim mittlern Tore fest, nämlich Nergal-Sarezer, Samgar-Nebo, Sarsekim, der Oberkämmerer, Nergal-Sarezer, der Obermagier, samt allen übrigen Fürsten des babylonischen Königs.
Jere GerSch 39:4  Als aber Zedekia, der König von Juda, und alle Kriegsleute sie sahen, flohen sie und verließen die Stadt bei Nacht auf dem Wege nach dem Königsgarten, durch das Tor zwischen den beiden Mauern, und wandten sich der Jordanebene zu.
Jere GerSch 39:5  Aber das Heer der Chaldäer jagte ihnen nach und holte Zedekia in der Ebene von Jericho ein; und sie ergriffen ihn und führten ihn zu Nebukadnezar, dem König von Babel, nach Ribla im Lande Hamat; der sprach das Urteil über ihn.
Jere GerSch 39:6  Und der König von Babel ließ die Söhne Zedekias in Ribla vor seinen Augen niedermetzeln, dazu den ganzen jüdischen Adel;
Jere GerSch 39:7  Zedekia aber ließ er die Augen blenden und ihn mit zwei ehernen Ketten binden, um ihn nach Babel zu bringen.
Jere GerSch 39:8  Und die Chaldäer verbrannten den königlichen Palast und die Häuser des Volkes mit Feuer und rissen die Mauern Jerusalems nieder.
Jere GerSch 39:9  Den Rest des Volkes aber, sowohl die, welche in der Stadt übriggeblieben, als auch die Überläufer, welche zu den Chaldäern übergegangen waren, den Rest des übrigen Volkes, führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, gefangen nach Babel.
Jere GerSch 39:10  Von dem geringen Volk aber, das gar nichts besaß, ließ Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, etliche im Lande Juda zurück und gab ihnen Weinberge und Äcker zu jener Zeit.
Jere GerSch 39:11  Und Nebukadnezar, der König von Babel, erließ in betreff Jeremias einen Befehl zu Handen Nebusaradans, des Obersten der Leibwache, und sprach:
Jere GerSch 39:12  Nimm ihn und trage Sorge für ihn und tue ihm ja nichts zuleide, sondern verfahre mit ihm so, wie er dir sagen wird.
Jere GerSch 39:13  Da ließen Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und Nebuschasban, der Oberkämmerer, und Nergal-Sarezer, der Obermagier, und alle Obersten des babylonischen Königs den Jeremia aus dem Wachthofe holen;
Jere GerSch 39:14  und sie übergaben ihn Gedalja, dem Sohne Saphans, damit er ihn nach Hause bringe; und er wohnte unter dem Volk.
Jere GerSch 39:15  Zu Jeremia aber war das Wort des HERRN ergangen, als er noch im Wachthof eingeschlossen war:
Jere GerSch 39:16  Gehe und sage zu dem Mohren Ebed-Melech: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich lasse meine Worte über diese Stadt kommen zum Unglück und nicht zum Guten, und sie werden an jenem Tage vor deinen Augen in Erfüllung gehen;
Jere GerSch 39:17  aber dich will ich an jenem Tage erretten, spricht der HERR, und du sollst nicht den Leuten in die Hände fallen, vor welchen du dich fürchtest,
Jere GerSch 39:18  sondern ich will dich entrinnen lassen, und du sollst nicht durchs Schwert fallen, sondern deine Seele als Beute davontragen, weil du mir vertraut hast, spricht der HERR!
Chapter 40
Jere GerSch 40:1  Dies ist das Wort, welches vom HERRN an Jeremia erging, nachdem ihn Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, in Rama freigelassen hatte; denn da er ihn holen ließ, war er noch mit Fesseln gebunden unter all den Gefangenen Jerusalems und Judas, die nach Babel weggeführt werden sollten.
Jere GerSch 40:2  Und der Oberste der Leibwache nahm Jeremia und sprach zu ihm: Der HERR, dein Gott, hat dieses Unglück über diesen Ort vorhergesagt;
Jere GerSch 40:3  und der HERR hat es so kommen lassen und getan, wie er gesagt; denn ihr habt an dem HERRN gesündigt und auf seine Stimme nicht gehört; darum ist es euch so ergangen.
Jere GerSch 40:4  Und nun siehe, ich löse dich heute von den Fesseln, die an deinen Händen sind; gefällt es dir, mit mir gen Babel zu ziehen, so komm! Ich will Sorge für dich tragen. Gefällt es dir aber nicht, mit mir gen Babel zu ziehen, so laß es bleiben! Siehe, das ganze Land steht dir offen; wohin es dich gut und recht dünkt zu gehen, dahin gehe!
Jere GerSch 40:5  Da er sich aber noch nicht entschließen konnte, sprach er zu ihm: So kehre zurück zu Gedalja, dem Sohn Achikams, des Sohnes Saphans, welchen der babylonische König über die Städte Judas gesetzt hat, und bleibe bei ihm unter dem Volk, oder gehe, wohin es dir gefällt! Und der Oberste der Leibwache gab ihm Wegzehrung und ein Geschenk und entließ ihn.
Jere GerSch 40:6  Da kam Jeremia zu Gedalja, dem Sohne Achikams, nach Mizpa und wohnte bei ihm unter dem Volk, das im Lande übriggeblieben war.
Jere GerSch 40:7  Als nun alle Hauptleute des Heers, die sich mit ihren Männern noch auf dem Felde aufhielten, vernahmen, daß der König von Babel Gedalja, den Sohn Achikams, über das Land gesetzt und ihm die Männer, Weiber und Kinder, auch die Armen im Lande, die nicht gefangen gen Babel geführt worden waren, übergeben hatte,
Jere GerSch 40:8  kamen sie zu Gedalja gen Mizpa, nämlich Ismael, der Sohn Netanjas, Johanan und Jonatan, die Söhne Kareachs, Seraja, der Sohn Tanchumets, und die Söhne Ephais, des Netophatiters, Jesanja, der Sohn des Maachatiters, sie und ihre Leute.
Jere GerSch 40:9  Und Gedalja, der Sohn Achikams, des Sohnes Saphans, schwur ihnen und ihren Leuten also: Fürchtet euch nicht davor, den Chaldäern zu dienen; bleibet im Lande und dienet dem König von Babel, so wird es euch wohl ergehen!
Jere GerSch 40:10  Siehe, ich wohne zu Mizpa, um den Chaldäern zu Befehl zu stehen, die zu uns kommen werden. So erntet nun Wein, Obst und Öl und tut es in eure Gefäße und wohnet in euren Städten, die ihr innehabt!
Jere GerSch 40:11  Als auch alle Juden, die in Moab und unter den Ammonitern, in Edom und allen Ländern wohnten, hörten, daß der König von Babel einen Überrest in Juda gelassen und Gedalja, den Sohn Achikams, des Sohnes Saphans, über ihn gesetzt habe,
Jere GerSch 40:12  kehrten alle diese Juden wieder zurück von den Orten, dahin sie geflohen waren; und sie kamen ins Land Juda zu Gedalja gen Mizpa und sammelten Wein und Obst in großer Menge.
Jere GerSch 40:13  Johanan aber, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute des Heers, die sich auf dem Felde aufhielten, kamen zu Gedalja gen Mizpa und sprachen zu ihm:
Jere GerSch 40:14  Weißt du auch, daß Baalis, der König der Kinder Ammon, Ismael, den Sohn Netanjas, gesandt hat, um dich totzuschlagen? Aber Gedalja, der Sohn Achikams, glaubte ihnen nicht.
Jere GerSch 40:15  Da sprach Johanan, der Sohn Kareachs, heimlich zu Gedalja in Mizpa also: Laß mich doch hingehen, ich will Ismael, den Sohn Netanjas, erschlagen, daß es niemand erfährt! Warum sollte er dich totschlagen, so daß alle Juden, die sich zu dir versammelt haben, zerstreut werden und der Überrest von Juda umkommt?
Jere GerSch 40:16  Da sprach Gedalja, der Sohn Achikams, zu Johanan, dem Sohne Kareachs: Du sollst diesen Anschlag nicht ausführen; denn du redest Lügen über Ismael!
Chapter 41
Jere GerSch 41:1  Es begab sich aber im siebenten Monat, daß Ismael, der Sohn Netanjas, des Sohnes Elisamas, aus königlichem Samen und von den Obersten des Königs, in Begleitung von zehn Männern, zu Gedalja, dem Sohne Achikams, gen Mizpa kam; und sie aßen daselbst miteinander.
Jere GerSch 41:2  Aber Ismael, der Sohn Netanjas, und die zehn Männer, die bei ihm waren, standen auf und schlugen Gedalja, den Sohn Achikams, des Sohnes Saphans, mit dem Schwerte und töteten den, welchen der König von Babel über das Land gesetzt hatte.
Jere GerSch 41:3  Auch alle Juden, die in Mizpa bei Gedalja waren, und die Chaldäer, die Kriegsleute, die sich daselbst befanden, erschlug Ismael.
Jere GerSch 41:4  Am zweiten Tage, nachdem er Gedalja getötet hatte (was aber noch unbekannt war),
Jere GerSch 41:5  kamen etliche Männer aus Sichem, aus Silo und Samaria, etwa achtzig Mann, die ihre Bärte geschoren, die Kleider zerrissen und sich Einschnitte gemacht hatten; die hatten Speisopfer und Weihrauch bei sich, um es zum Hause des HERRN zu bringen.
Jere GerSch 41:6  Da ging Ismael, der Sohn Netanjas, von Mizpa hinaus, ihnen entgegen, und weinte beim Gehen. Als er aber mit ihnen zusammentraf, sprach er zu ihnen: Kommt herein zu Gedalja, dem Sohne Achikams!
Jere GerSch 41:7  Als sie nun mitten in die Stadt gekommen waren, ermordete sie Ismael, der Sohn Netanjas, und warf sie in die Zisterne, er und die Leute, welche bei ihm waren.
Jere GerSch 41:8  Unter jenen aber waren zehn Männer, die sprachen zu Ismael: Töte uns nicht, denn wir haben noch verborgene Vorräte im Felde, Weizen, Gerste, Öl und Honig! Also verschonte er sie und tötete sie nicht mit ihren Brüdern.
Jere GerSch 41:9  Die Zisterne aber, in die Ismael alle Leichname der Männer werfen ließ, die er erschlagen hatte, war die große Zisterne, welche der König Asa wegen Baesas, des Königs von Israel, hatte machen lassen; die füllte Ismael, der Sohn Netanjas, mit den Erschlagenen.
Jere GerSch 41:10  Aber den Rest des Volks, der zu Mizpa war, führte Ismael gefangen; die Töchter des Königs und alles Volk, welches in Mizpa übriggeblieben war, über die Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, Gedalja, den Sohn Achikams, gesetzt hatte, führte Ismael, der Sohn Netanjas, gefangen und machte sich davon, um zu den Kindern Ammon hinüberzuziehen.
Jere GerSch 41:11  Als aber Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute über das Heer, die bei ihm waren, alle Bosheit vernahmen, die Ismael, der Sohn Netanjas, begangen hatte,
Jere GerSch 41:12  nahmen sie alle Männer und zogen hin, um wider Ismael, den Sohn Netanjas, zu streiten, und sie fanden ihn bei den großen Wassern von Gibeon.
Jere GerSch 41:13  Als nun das ganze Volk, welches bei Ismael war, Johanan, den Sohn Kareachs, sah und alle Hauptleute des Heeres, die bei ihm waren, wurden sie froh;
Jere GerSch 41:14  und alles Volk, das Ismael von Mizpa weggeführt hatte, wandte sich und kehrte um und kam zu Johanan, dem Sohne Kareachs.
Jere GerSch 41:15  Ismael aber, der Sohn Netanjas, entrann vor Johanan mit acht Männern und zog zu den Kindern Ammon.
Jere GerSch 41:16  Johanan aber, der Sohn Kareachs, samt allen Hauptleuten des Heeres, die bei ihm waren, nahm den ganzen Überrest des Volkes, welchen Ismael, der Sohn Netanjas, nach der Ermordung Gedaljas, des Sohnes Achikams, von Mizpa weggeführt hatte: streitbare Männer, Weiber und Kinder und Kämmerer, welche er von Gibeon wiedergebracht hatte.
Jere GerSch 41:17  Und sie zogen hin und blieben bei der Herberge Kimhams, die neben Bethlehem liegt, um von dort nach Ägypten zu ziehen,
Jere GerSch 41:18  aus Furcht vor den Chaldäern; denn sie fürchteten sich vor ihnen, weil Ismael, der Sohn Netanjas, Gedalja, den Sohn Achikams, erschlagen hatte, welchen der König von Babel über das Land gesetzt.
Chapter 42
Jere GerSch 42:1  Und es traten herzu alle Fürsten des Heeres, Johanan, der Sohn Kareachs, Jesanja, der Sohn Hosajas, das ganze Volk, vom Kleinsten bis zum Größten,
Jere GerSch 42:2  und sprachen zum Propheten Jeremia: Laß doch unser Flehen vor dir gelten und bitte den HERRN, deinen Gott, für uns, für diesen ganzen Überrest; denn unser sind nur wenige übriggeblieben von den vielen, wie du uns hier siehst.
Jere GerSch 42:3  Der HERR, dein Gott, wolle uns den Weg zeigen, den wir gehen sollen, und uns sagen, was wir zu tun haben!
Jere GerSch 42:4  Da antwortete ihnen Jeremia: Ich habe es gehört! Siehe, ich will den HERRN, euren Gott, bitten, wie ihr gesagt habt; und alles, was euch der HERR zur Antwort gibt, will ich euch kundtun und nichts verschweigen!
Jere GerSch 42:5  Da sprachen sie zu Jeremia: Der HERR sei wahrhaftiger und gewisser Zeuge wider uns, wenn wir nicht ganz nach dem Worte handeln, mit dem der HERR, dein Gott, dich zu uns senden wird.
Jere GerSch 42:6  Es scheine uns gut oder böse, so wollen wir der Stimme des HERRN, unsres Gottes, zu dem wir dich senden, gehorchen, damit es uns wohl ergehe, wenn wir der Stimme des HERRN, unsres Gottes, gehorchen!
Jere GerSch 42:7  Aber nach zehn Tagen erging das Wort des HERRN an Jeremia.
Jere GerSch 42:8  Da berief er Johanan, den Sohn Kareachs, und alle Obersten des Heeres, die bei ihm waren, sowie das ganze Volk, vom Kleinsten bis zum Größten,
Jere GerSch 42:9  und sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels, zu dem ihr mich gesandt habt, euer demütiges Flehen vor sein Angesicht zu bringen:
Jere GerSch 42:10  Wenn ihr in diesem Lande bleibet, so will ich euch bauen und nicht niederreißen, pflanzen und nicht ausreuten; denn es reut mich des Übels, welches ich euch zugefügt habe.
Jere GerSch 42:11  Fürchtet euch nicht vor dem Könige von Babel, vor welchem ihr Angst habt; fürchtet euch nicht vor ihm, spricht der HERR; denn ich bin mit euch, um euch zu helfen und euch von seiner Hand zu erretten.
Jere GerSch 42:12  Ich will euch Barmherzigkeit finden lassen, daß er sich über euch erbarmen und euch wieder in euer Land bringen wird.
Jere GerSch 42:13  Wenn ihr aber sagt: »Wir wollen nicht in diesem Lande bleiben«, so daß ihr der Stimme des HERRN, eures Gottes nicht gehorcht,
Jere GerSch 42:14  indem ihr sagt: »Nein, sondern ins Land Ägypten wollen wir ziehen, wo wir weder Krieg sehen noch Posaunenschall hören, noch Hunger leiden werden, dort wollen wir wohnen!«
Jere GerSch 42:15  dann höret das Wort des HERRN, ihr Übriggebliebenen von Juda: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn ihr euer Angesicht darauf richtet, nach Ägypten zu ziehen, um dort in der Fremde zu wohnen,
Jere GerSch 42:16  so wird das Schwert, welches ihr fürchtet, euch dort in Ägyptenland erreichen, und der Hunger, vor dem euch hier graut, wird euch dort in Ägypten verfolgen, und dort werdet ihr sterben!
Jere GerSch 42:17  Und alle die Männer, die ihr Angesicht darauf richten, nach Ägypten zu ziehen, um dort zu wohnen, werden durchs Schwert, durch Hunger und Pest umkommen; keiner von ihnen wird übrigbleiben; keiner wird dem Unglück entrinnen, das ich über sie bringen will!
Jere GerSch 42:18  Denn also spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Wie mein Zorn und mein Grimm sich über die Einwohner von Jerusalem ergossen hat, also wird sich mein Grimm auch über euch ergießen, wenn ihr nach Ägypten zieht; und ihr sollt zur Verwünschung und zum Entsetzen, zum Fluch und zur Schmach werden und sollt diesen Ort nimmermehr sehen!
Jere GerSch 42:19  Der HERR sagt zu euch, o ihr von Juda Übriggebliebenen: Ihr sollt nicht nach Ägypten ziehen! Merkt euch wohl, daß ich es euch heute bezeugt habe.
Jere GerSch 42:20  Denn ihr habt euch selbst betrogen damit, daß ihr mich zu dem HERRN, eurem Gott, gesandt und gesprochen habt: »Bitte den HERRN, unsren Gott, für uns! Und alles, was der HERR, unser Gott, dir zur Antwort gibt, das zeige uns an, so wollen wir es tun.«
Jere GerSch 42:21  Nun zeige ich es euch heute an; wollt ihr aber nicht auf die Stimme des HERRN, eures Gottes, hören und auf alles das, was er euch durch mich sagen läßt,
Jere GerSch 42:22  so wisset alsdann, daß ihr durchs Schwert, durch Hunger und Pest umkommen werdet an dem Orte, wohin ihr zu ziehen und wo ihr zu wohnen begehret!
Chapter 43
Jere GerSch 43:1  Als nun Jeremia alle Worte des HERRN, ihres Gottes, mit denen der HERR, ihr Gott, ihn zu allem Volk gesandt, bis zu Ende mitgeteilt hatte,
Jere GerSch 43:2  da sprachen Asarja, der Sohn Hosajas, und Johanan, der Sohn Kareachs, und alle frechen Männer zu Jeremia: Du lügst! Der HERR, unser Gott, hat dich nicht gesandt, zu sagen: Ihr sollt nicht nach Ägypten ziehen, um dort in der Fremde zu wohnen;
Jere GerSch 43:3  sondern Baruch, der Sohn Nerijas, reizt dich gegen uns auf, um uns in die Hände der Chaldäer zu bringen, damit sie uns töten oder gefangen nach Babel führen!
Jere GerSch 43:4  Also gehorchten Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Obersten des Heeres und das ganze Volk dem Befehle des HERRN nicht, daß sie im Lande Juda geblieben wären;
Jere GerSch 43:5  sondern Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Obersten des Heeres nahmen alle von Juda Übriggebliebenen, die aus allen Völkern, in die sie zerstreut gewesen, zurückgekehrt waren, um im Lande Juda zu wohnen:
Jere GerSch 43:6  Männer, Weiber und Kinder, die Töchter des Königs und alle Seelen, die Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, bei Gedalja, dem Sohne Achikams, des Sohnes Saphans, gelassen hatte; auch den Propheten Jeremia und Baruch, den Sohn Nerijas,
Jere GerSch 43:7  und sie zogen nach dem Lande Ägypten (denn sie waren dem Befehl des HERRN nicht gehorsam) und kamen bis Tachpanches.
Jere GerSch 43:8  Es erging aber in Tachpanches das Wort des HERRN an Jeremia also:
Jere GerSch 43:9  Nimm große Steine in deine Hand und verbirg sie im Mörtel am Ziegelofen, welcher zu Tachpanches vor der Tür des Hauses des Pharao ist, und laß die jüdischen Männer zuschauen.
Jere GerSch 43:10  Und sage zu ihnen: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Sehet, ich will meinen Knecht Nebukadnezar, den König von Babel, holen lassen und seinen Thron über diesen Steinen aufrichten, die ich verborgen habe, und er wird seinen Prachtteppich darüber spannen.
Jere GerSch 43:11  Und wenn er kommt, wird er das Land Ägypten schlagen: wer sterben soll, den wird er töten; wem Gefangenschaft bestimmt ist, den wird er gefangen führen; und wer dem Schwert verfallen ist, den wird er mit dem Schwert umbringen.
Jere GerSch 43:12  Und ich will in den Tempeln der Götter Ägyptens ein Feuer anzünden, das wird sie verbrennen; und er wird sie wegführen und wird das Land Ägypten um sich werfen, wie ein Hirt sein Kleid um sich wirft, und er wird in Frieden von dannen ziehen.
Jere GerSch 43:13  Dazu wird er die Obelisken von Beth-Schemesch, welcher in Ägypten ist, zerbrechen und die Tempel der Götter Ägyptens mit Feuer verbrennen.
Chapter 44
Jere GerSch 44:1  Dies ist das Wort, welches an Jeremia erging betreffs aller Juden, die im Lande Ägypten wohnten, zu Migdol und Tachpanches, zu Noph und im Lande Patros:
Jere GerSch 44:2  So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr habt all das Unglück gesehen, welches ich über Jerusalem und alle Städte Judas gebracht habe, und siehe, sie sind heute Ruinen, und es wohnt niemand darin,
Jere GerSch 44:3  um der Bosheit willen, die sie begangen haben, mich zu erzürnen, indem sie hingegangen sind, andern Göttern zu räuchern und zu dienen, die weder sie, noch ihr, noch eure Väter gekannt haben,
Jere GerSch 44:4  wiewohl ich alle meine Knechte frühe und fleißig zu euch gesandt habe und euch sagen ließ: Begeht doch diese Greuel nicht, welche ich hasse!
Jere GerSch 44:5  Sie aber wollten nicht hören und neigten ihr Ohr nicht, daß sie von ihrer Bosheit abgelassen und nicht mehr fremden Göttern geräuchert hätten.
Jere GerSch 44:6  Darum hat sich mein Grimm ergossen und ist mein Zorn wider die Städte Judas und die Gassen Jerusalems entbrannt, daß sie zu Trümmern und Ruinen geworden sind, wie es heute der Fall ist.
Jere GerSch 44:7  Und nun spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels, also: Warum tut ihr ein so großes Übel wider euch selbst, indem ihr bei euch Männer und Weiber, Kinder und Säuglinge aus Juda ausrottet, so daß euch kein Überrest mehr bleiben wird,
Jere GerSch 44:8  damit nämlich, daß ihr mich durch die Werke eurer Hände kränket, indem ihr andern Göttern räuchert im Lande Ägypten, wohin ihr gegangen seid, um euch daselbst aufzuhalten, euch selbst zum Verderben, und damit ihr zum Fluch und Schimpfwort werdet unter allen Heiden des Landes?
Jere GerSch 44:9  Habt ihr denn die Übeltaten eurer Väter vergessen und die Übeltaten der Könige von Juda und die Übeltaten ihrer Weiber und eure eigenen Übeltaten und die Übeltaten, welche eure Weiber im Lande Juda und auf den Gassen von Jerusalem begangen haben?
Jere GerSch 44:10  Sie sind noch nicht gedemütigt bis zum heutigen Tag; sie fürchten sich nicht und wandeln nicht in meinem Gesetz und in meinen Ordnungen, die ich euch und euren Vätern gegeben habe!
Jere GerSch 44:11  Darum spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, also: Seht, ich habe mein Angesicht gegen euch gerichtet zum Unglück, und zwar um ganz Juda auszurotten;
Jere GerSch 44:12  und ich will den Rest der Juden, die ihr Angesicht nach Ägypten gewandt haben, um sich daselbst aufzuhalten, hinwegraffen; sie sollen alle im Lande Ägypten aufgerieben werden, durchs Schwert fallen, durch Hunger aufgerieben werden klein und groß, durchs Schwert umkommen oder Hungers sterben, und sie sollen zum Fluch, zum Entsetzen, zur Verwüstung und zur Beschimpfung werden.
Jere GerSch 44:13  Also will ich die, so in Ägypten wohnen, heimsuchen, wie ich Jerusalem mit Schwert, Hungersnot und Pest heimgesucht habe,
Jere GerSch 44:14  so daß auch vom Überrest der Juden, die gekommen sind, sich im Lande Ägypten aufzuhalten, niemand übrigbleiben noch entrinnen wird, um wieder ins Land Juda zurückzukehren, wie sie sich vorgenommen haben, sich wieder dort anzusiedeln; sie werden nicht zurückkehren, außer etlichen Flüchtlingen!
Jere GerSch 44:15  Da antworteten dem Jeremia alle Männer, welche wußten, daß ihre Frauen fremden Göttern räucherten, und alle Frauen, die dastanden, eine große Gemeinde, auch alles Volk, das im Lande Ägypten, in Patros wohnte:
Jere GerSch 44:16  »Auf das Wort, das du im Namen des HERRN zu uns geredet hast, wollen wir gar nicht hören;
Jere GerSch 44:17  sondern wir wollen alles das tun, was wir gelobt haben: Wir wollen der Himmelskönigin räuchern und ihr Trankopfer ausgießen, wie wir, unsre Väter, unsre Könige und unsre Fürsten in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems getan haben; damals hatten wir genug zu essen, und es ging uns wohl, und wir erlebten kein Unglück!
Jere GerSch 44:18  Sobald wir aber aufhörten, der Himmelskönigin zu räuchern und Trankopfer auszugießen, hat es uns überall gefehlt, und wir wurden durch Krieg und Hungersnot aufgerieben.
Jere GerSch 44:19  Und wenn wir der Himmelskönigin räuchern und Trankopfer ausgießen, tun wir das etwa ohne den Willen unsrer Männer, daß wir ihr Kuchen backen, um sie abzubilden, und ihr Trankopfer spenden?«
Jere GerSch 44:20  Da sprach Jeremia zum ganzen Volk, zu den Männern und Frauen, die ihm also geantwortet hatten, er sprach:
Jere GerSch 44:21  Hat etwa der HERR nicht an das Räuchern gedacht, das ihr, eure Väter, eure Könige und eure Fürsten samt dem Volk des Landes in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems getrieben habt? Er hat daran gedacht, und es ist ihm in den Sinn gekommen!
Jere GerSch 44:22  Und der HERR konnte nicht länger vergeben, angesichts der Schlechtigkeit eurer Handlungen, angesichts der Greuel, die ihr verübtet; darum ist euer Land zur Wüste und zum Entsetzen und zum Fluch geworden, unbewohnt, wie es heute der Fall ist,
Jere GerSch 44:23  weil ihr geräuchert und wider den HERRN gesündigt und der Stimme des HERRN nicht gehorcht habt und nicht in seinem Gesetz, in seinen Ordnungen und in seinen Zeugnissen gewandelt seid; darum ist euch dieses Unglück begegnet, wie es heute der Fall ist!
Jere GerSch 44:24  Weiter sprach Jeremia zu allem Volk, auch zu allen Frauen: Höret das Wort des HERRN, ihr Juden alle, die ihr im Lande Ägypten seid!
Jere GerSch 44:25  So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr und eure Frauen habt mit eurem eigenen Munde gesagt und mit euren eigenen Händen erfüllt, was ihr sagtet: »Wir wollen unsre Gelübde halten, die wir der Himmelskönigin gelobt haben, wir wollen ihr räuchern und Trankopfer ausgießen!« Haltet eure Gelübde nur aufrecht und vollbringet sie!
Jere GerSch 44:26  Darum hört das Wort des HERRN, ihr Juden alle, die ihr im Lande Ägypten wohnt: Seht, ich habe bei meinem großen Namen geschworen, spricht der HERR, daß mein Name nimmermehr durch den Mund irgend eines Juden in ganz Ägyptenland genannt werden soll, so daß einer spräche: So wahr Gott, der HERR, lebt!
Jere GerSch 44:27  Siehe, ich will über ihnen wachen zum Unglück und nicht zum Besten, daß alle Juden im Lande Ägypten durch Schwert und Hunger aufgerieben werden, bis sie gänzlich vertilgt sind.
Jere GerSch 44:28  Es werden zwar einige wenige Leute, die dem Schwerte entrinnen, aus dem Lande Ägypten ins Land Juda zurückkehren; aber der ganze Überrest der Juden, die ins Land Ägypten gekommen sind, um sich daselbst aufzuhalten, sollen erfahren, wessen Wort besteht, das meinige oder das ihrige!
Jere GerSch 44:29  Und das soll für euch das Zeichen sein, spricht der HERR, daß ich euch an diesem Ort heimsuchen werde, und daran könnt ihr merken, daß meine Drohung sich an euch erfüllen wird:
Jere GerSch 44:30  So spricht der HERR, siehe, ich will den Pharao Hophra, den König von Ägypten, in die Hand seiner Feinde und derer, die seinem Leben nachstellen, fallen lassen, gleichwie ich Zedekia, den König von Juda, in die Hand des babylonischen Königs Nebukadnezar gegeben habe, der sein Feind war und ihm nach dem Leben trachtete.
Chapter 45
Jere GerSch 45:1  Das Wort, welches der Prophet Jeremia zu Baruch, dem Sohne Nerijas, sprach, als dieser im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, diese Worte nach dem Diktat Jeremias in ein Buch schrieb, lautet also:
Jere GerSch 45:2  So spricht der HERR, der Gott Israels, zu dir, Baruch:
Jere GerSch 45:3  Du hast gesagt: »O wehe mir, der HERR hat zu meinem Schmerz noch Kummer hinzugefügt! Ich bin müde vom Seufzen und finde keine Ruhe!«
Jere GerSch 45:4  Sage zu ihm: So spricht der HERR: Siehe, was ich gebaut habe, das breche ich ab, und was ich gepflanzt habe, das reiße ich aus, und zwar das ganze Land!
Jere GerSch 45:5  Und du begehrst für dich Großes? Begehre es nicht! Denn siehe, ich bringe Unglück über alles Fleisch, spricht der HERR; aber dir will ich dein Leben zur Beute geben allenthalben, wohin du gehen wirst.
Chapter 46
Jere GerSch 46:1  Dies ist das Wort des HERRN, welches an den Propheten Jeremia in betreff der Heiden erging:
Jere GerSch 46:2  Über Ägypten, in betreff des Heeres des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, welches bei Karkemisch am Euphrat stand, wo Nebukadnezar, der König von Babel, es schlug im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda:
Jere GerSch 46:3  Rüstet Schilde und Tartschen und rücket zum Kampfe aus!
Jere GerSch 46:4  Spannet die Rosse an und sitzet auf, ihr Reiter! Tretet an mit den Helmen, machet die Spieße blank, leget den Panzer um!
Jere GerSch 46:5  Warum sehe ich sie so erschrocken zurückweichen? Ihre Helden sind geschlagen, sie fliehen, daß keiner hinter sich sieht; Schrecken ringsum! spricht der HERR.
Jere GerSch 46:6  Der Schnellste wird nicht entfliehen, und der Starke kann nicht entrinnen; im Norden, am Ufer des Euphratstromes straucheln und fallen sie!
Jere GerSch 46:7  Wer stieg wie der Nil empor, daß seine Wasser wie Ströme daherwogten?
Jere GerSch 46:8  Ägypten schwoll an wie der Nil, und seine Wasser wogten wie Ströme daher, und es sprach: Ich will hinaufziehen und das Land bedecken, will die Stadt samt ihren Bewohnern vertilgen!
Jere GerSch 46:9  Auf, ihr Rosse! Raset daher, ihr Wagen! Die Starken sollen ausziehen, die Schildträger von Kusch und Put, samt den Bogenschützen von Lud!
Jere GerSch 46:10  Und dieser Tag ist für den Herrn, den HERRN der Heerscharen, ein Tag der Rache, daß er sich an seinen Feinden räche; und das Schwert wird fressen, satt und trunken werden von ihrem Blut; denn ein Schlachtopfer hält der Herr, der HERR der Heerscharen, im mitternächtlichen Lande, am Euphratstrom!
Jere GerSch 46:11  Ziehe hinauf nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau, Tochter Ägypten! Umsonst wendest du so viele Heilmittel an; es gibt kein Pflaster für dich!
Jere GerSch 46:12  Die Völker haben von deiner Schmach gehört, und die Erde ist voll von deinem Geschrei; denn ein Starker ist über den andern gestrauchelt, sie sind beide miteinander gefallen.
Jere GerSch 46:13  Dies ist das Wort, welches der HERR zum Propheten Jeremia gesprochen hat, daß Nebukadnezar, der König von Babel, kommen werde, das Land Ägypten zu schlagen:
Jere GerSch 46:14  Macht es bekannt in Ägypten und lasset es hören in Migdol, in Noph und Tachpanches! Saget: Stelle dich auf und rüste dich; denn das Schwert hat deine Nachbarn gefressen!
Jere GerSch 46:15  Warum sind deine Helden gefallen? Sie haben nicht standgehalten, weil der HERR sie niederstieß!
Jere GerSch 46:16  Er ließ viele straucheln; einer fiel über den andern, also daß sie sprachen: Kommt, laßt uns wieder zu unserm Volk und in unser Vaterland ziehen vor dem grausamen Schwert!
Jere GerSch 46:17  Kündiget daselbst dem Pharao, dem König von Ägypten, den Untergang an! Er hat die Frist verstreichen lassen.
Jere GerSch 46:18  So wahr ich lebe, spricht der König, dessen Name HERR der Heerscharen ist: Wie der Tabor unter den Bergen und wie der Karmel am Meere, so wird er kommen!
Jere GerSch 46:19  Rüste dein Wandergerät, du Bewohnerin, Tochter Ägypten; denn Noph wird zur Ruine werden, verbrannt und menschenleer.
Jere GerSch 46:20  Ägypten ist eine wunderschöne Kuh; Bremsen aus dem Norden fallen über sie her.
Jere GerSch 46:21  Auch die Söldner in seiner Mitte, Mastkälbern gleich, ja, auch sie haben sich umgewandt, sind allesamt geflohen, hielten nicht stand; denn ihr Unglückstag ist über sie gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung!
Jere GerSch 46:22  Man hört etwas daherkommen wie das Rascheln einer Schlange! Ja, sie kommen mit Heeresmacht und fallen mit Äxten über sie her wie Holzhauer;
Jere GerSch 46:23  sie hauen ihren Wald um (spricht der HERR), der unerforschlich ist; denn ihrer sind mehr als Heuschrecken, sie sind unzählbar!
Jere GerSch 46:24  Die Tochter Ägyptens ist zuschanden geworden; sie ist in die Hand des nordischen Volkes gegeben.
Jere GerSch 46:25  Es hat der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen: Siehe, ich suche den Amon von Theben heim, dazu den Pharao und ganz Ägypten, samt seinen Göttern und Königen, den Pharao und wer sich auf ihn verläßt;
Jere GerSch 46:26  und ich gebe sie in die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten, in die Hand des babylonischen Königs Nebukadnezar und seiner Knechte. Darnach aber soll es wieder bewohnt werden wie zu Anfang, spricht der HERR.
Jere GerSch 46:27  Du aber, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, und du, Israel, erschrick nicht! Denn siehe, ich rette dich aus fernem Lande und deinen Samen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft; und Jakob soll heimkehren, ruhig und sicher wohnen, und niemand wird ihn schrecken.
Jere GerSch 46:28  Fürchte du dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der HERR; denn ich bin mit dir; denn ich will allen Völkern, unter welche ich dich verstoßen habe, den Garaus machen; dir aber will ich nicht den Garaus machen, sondern züchtigen will ich dich nach dem Recht und dich nicht ungestraft lassen.
Chapter 47
Jere GerSch 47:1  Dies ist das Wort des HERRN, welches an den Propheten Jeremia erging bezüglich der Philister, ehe der Pharao Gaza schlug:
Jere GerSch 47:2  So spricht der HERR: Siehe, es steigen Wasser vom Norden empor, die werden zu einem überschwemmenden Strom und überfluten das Land und was darinnen ist, die Stadt und die darinnen wohnen, daß die Leute schreien und alle Bewohner des Landes heulen.
Jere GerSch 47:3  Vor dem Getöse der stampfenden Rosse seiner Starken, vor dem Rasseln seiner Wagen, vor dem Getöse seiner Räder sehen sich die Väter nicht einmal nach ihren Kindern um, so schlaff sind ihre Hände;
Jere GerSch 47:4  denn der Tag ist gekommen, die Philister zu vertilgen und von Tyrus und Zidon alle noch übrigen Helfer auszurotten; denn der HERR will die Philister vertilgen, den Überrest der Insel Kaphtor.
Jere GerSch 47:5  Kahlheit kommt über Gaza! Askalon geht unter, die letzte Stadt ihrer Tiefebene! Wie lange willst du dir Trauerzeichen einritzen?
Jere GerSch 47:6  O du Schwert des HERRN, wann willst du endlich ruhen? Kehre zurück in deine Scheide, raste und halte dich still!
Jere GerSch 47:7  Wie sollte es aber ruhen? Hat doch der HERR es beordert, gegen Askalon und gegen das Meeresufer, dorthin hat er es bestellt.
Chapter 48
Jere GerSch 48:1  Über Moab: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Wehe über Nebo; denn es ist verwüstet! Kirjataim ist zuschanden geworden, ist eingenommen, die Feste ist zuschanden geworden und zerbrochen!
Jere GerSch 48:2  Mit Moabs Ruhm ist's aus; in Hesbon schmiedet man wider sie böse Pläne: »Kommt, laßt uns sie ausrotten, daß sie kein Volk mehr seien!« Auch du, Madmen, wirst verstummen müssen; das Schwert kommt hinter dir her!
Jere GerSch 48:3  Von Horonaim her vernimmt man Geschrei, Verwüstung und gewaltigen Zusammenbruch!
Jere GerSch 48:4  Moab ist in Ängsten! Man hört sein Geschrei bis nach Zoar hin;
Jere GerSch 48:5  denn die Steige von Luchit steigt es weinend, unter Tränen, hinan, und am Abhang von Horonaim hört man das Geschrei über den Zusammenbruch.
Jere GerSch 48:6  Fliehet, rettet eure Seelen und werdet wie ein Strauch in der Wüste!
Jere GerSch 48:7  Denn weil du dich auf deine Werke und auf deine Schätze verlassen hast, sollst auch du eingenommen werden, und Kamos muß in die Gefangenschaft wandern, seine Priester und Fürsten allzumal;
Jere GerSch 48:8  und es wird über jede Stadt ein Verwüster kommen, und keine Stadt wird entrinnen; das Tal wird zugrunde gehen und die Ebene verwüstet werden, wie der HERR es gesagt hat.
Jere GerSch 48:9  Gebt Moab Flügel, daß es davonfliegen kann! Und seine Städte sollen zu Ruinen werden, ohne Bewohner!
Jere GerSch 48:10  Verflucht sei, wer des HERRN Werk lässig treibt, und verflucht, wer sein Schwert vom Blutvergießen zurückhält!
Jere GerSch 48:11  Moab ist von seiner Jugend an ruhig und sicher auf seinen Hefen gelegen; es ist niemals von einem Gefäß ins andere gegossen worden, es ist auch nie in die Gefangenschaft gewandert; deswegen ist sein Geschmack ihm geblieben und sein Duft hat sich nicht verändert.
Jere GerSch 48:12  Darum seht, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich ihm Küfer senden werde, die es zu Boden legen und seine Gefäße ausgießen und seine Krüge zerschlagen sollen.
Jere GerSch 48:13  Und Moab wird am Kamos zuschanden werden, gleichwie das Haus Israel an Bethel zuschanden geworden ist, als es sich darauf verließ.
Jere GerSch 48:14  Wie dürft ihr sagen: Wir sind Helden und kriegstüchtige Männer?
Jere GerSch 48:15  Der, welcher Moab und seine Städte verwüstet, steigt hinauf, und seine auserlesene junge Mannschaft muß zur Schlachtbank hinuntersteigen, spricht der König, dessen Name HERR der Heerscharen heißt.
Jere GerSch 48:16  Moabs Verderben ist nahe herbeigekommen, und sein Unglück läuft gar schnell!
Jere GerSch 48:17  Bezeuget ihm Beileid, ihr seine Nachbarn alle, und ihr alle, die ihr seinen Namen kennt! Saget: »Wie ist doch das starke Zepter zerbrochen, der prächtige Stab!«
Jere GerSch 48:18  Herunter von deinem Ehrenplatz, setze dich auf die dürre Erde, du Einwohnerschaft, Tochter Dibons! Denn der Verwüster Moabs ist zu dir hinaufgekommen, er hat deine Festungen zerstört.
Jere GerSch 48:19  Tritt an den Weg und spähe, du Einwohnerschaft von Aroer! Frage den Flüchtling und den Entronnenen, sprich: Was ist geschehen?
Jere GerSch 48:20  Moab ist zuschanden geworden, gebrochen; heulet und schreiet und verkündiget am Arnon, daß Moab verwüstet ist!
Jere GerSch 48:21  Auch über das flache Land ist das Gericht ergangen, über Cholon und Jahza und über Mophaat;
Jere GerSch 48:23  desgleichen über Kirjataim, über Beth-Gamul und über Beth-Maon;
Jere GerSch 48:24  über Kerijot und über Bozra und über alle Städte des Moabiterlandes, seien sie fern oder nah.
Jere GerSch 48:25  Moabs Horn ist abgehauen und sein Arm zerbrochen, spricht der HERR.
Jere GerSch 48:26  Machet es trunken; denn es hat großgetan wider den HERRN! Darum soll Moab in sein eigenes Gespei hineinfallen und selbst zum Gespött werden!
Jere GerSch 48:27  Oder ist dir nicht Israel zum Gespött gewesen? Wurde es etwa unter den Dieben ertappt, daß du nur mit Kopfschütteln von ihm sprichst?
Jere GerSch 48:28  Verlasset die Städte und schlagt eure Wohnung in Felsenklüften auf, ihr Moabiter, und seid den Tauben gleich, die dort drüben am Rande des Abgrunds nisten!
Jere GerSch 48:29  Wir haben vom Hochmut Moabs gehört, daß er sehr groß sei, von seinem Hochmut und von seinem Übermut und von dem Stolz seines Herzens.
Jere GerSch 48:30  Ich kenne seinen Übermut wohl, spricht der HERR; sein Gerede ist nicht aufrichtig, und es handelt auch nicht ehrlich.
Jere GerSch 48:31  Darum muß ich über Moab heulen und um ganz Moab jammern; um die Männer von Kir-Heres wird man seufzen.
Jere GerSch 48:32  Mehr als um Jaeser muß ich um dich weinen, du Weinstock von Sibma! Deine Ranken haben das Meer überschritten, ihr Schmuck dehnt sich bis nach Jaeser aus. Deinen Herbst und deine Weinlese hat ein Verwüster überfallen,
Jere GerSch 48:33  und so ist Freude und Frohlocken aus dem Fruchtgefilde fort und aus dem Moabiterland gewichen; und ich lasse keinen Wein mehr aus den Kufen fließen; die Kelter wird nicht mehr jauchzend getreten, das Jauchzen ist kein Jauchzen mehr.
Jere GerSch 48:34  Vom schreienden Hesbon bis nach Eleale und Jahaz lassen sie ihre Stimme erschallen, von Zoar bis nach Horonaim, der dritten Kuh; denn auch die Wasserplätze von Nimrim sollen verwüstet werden.
Jere GerSch 48:35  Also verleide ich Moab, spricht der HERR, den Aufstieg zur Höhe und den Götzendienst.
Jere GerSch 48:36  Darum klagt gleich Flöten mein Herz um Moab, und gleich Flöten klagt mein Herz über die Männer von Kir-Heres, weil die Ersparnisse, die sie gemacht haben, verloren sind!
Jere GerSch 48:37  Denn alle Häupter sind kahl und alle Bärte abgeschoren, in alle Hände sind Trauerzeichen eingeschnitten, und die Lenden sind mit Säcken umgürtet.
Jere GerSch 48:38  Auf allen Dächern Moabs und auf seinen Gassen ist nichts als Klagen; denn ich habe Moab zerbrochen wie ein unwertes Gefäß, spricht der HERR.
Jere GerSch 48:39  Wie ist Moab erschrocken! Heulet! Wie wandte es den Rücken! Schäme dich! Also ist Moab allen seinen Nachbarn zum Gespött und zum Entsetzen geworden.
Jere GerSch 48:40  Denn so spricht der HERR: Siehe, wie ein Adler fliegt er daher und breitet seine Flügel über Moab aus!
Jere GerSch 48:41  Die Städte werden eingenommen und die Burgen erobert, und der Mut der moabitischen Helden wird an jenem Tage sein wie der Mut eines Weibes in Kindesnöten.
Jere GerSch 48:42  Also wird Moab vertilgt, daß es kein Volk mehr ist, weil es sich wider den HERRN gerühmt hat.
Jere GerSch 48:43  Grauen, Grube und Garn kommen über dich, der du in Moab wohnst, spricht der HERR.
Jere GerSch 48:44  Wer dem Grauen entrinnt, wird in die Grube fallen; und wer aus der Grube heraufsteigt, wird im Garn gefangen werden; denn ich bringe über sie, die Moabiter, das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der HERR.
Jere GerSch 48:45  Im Schatten von Hesbon stehen erschöpft die Fliehenden; denn von Hesbon ist ein Feuer ausgegangen und eine Flamme mitten aus Sihons Palast; die hat die Schläfen Moabs versengt und den Scheitel der Söhne des Getümmels versengt.
Jere GerSch 48:46  Wehe dir, Moab! Das Volk des Kamos ist umgekommen. Denn deine Söhne werden in die Verbannung geführt und deine Töchter in die Gefangenschaft!
Jere GerSch 48:47  Doch will ich Moabs Gefängnis in den letzten Tagen wieder wenden, spricht der HERR. Bis hierher das Urteil über Moab.
Chapter 49
Jere GerSch 49:1  Über die Kinder Ammon: So spricht der HERR: Hat Israel keine Kinder, oder hat es keinen Erben? Warum hat denn Malkam Gad geerbt und wohnt sein Volk in dessen Städten?
Jere GerSch 49:2  Darum siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich wider Rabba der Kinder Ammon Kriegslärm werde erschallen lassen, daß es zu einem Schutthaufen wird und seine Dörfer in Feuer aufgehen; und Israel soll seine Erben wieder beerben, spricht der HERR!
Jere GerSch 49:3  Heule, Hesbon; denn Ai ist zerstört! Schreiet, ihr Töchter Rabbas! Gürtet Säcke um, laufet klagend zwischen den Mauern umher; denn Malkam muß in die Verbannung wandern, seine Priester und seine Fürsten allzumal!
Jere GerSch 49:4  Was rühmst du dich der Täler? Dein Tal soll überfließen, du abtrünnige Tochter, die im Vertrauen auf ihre Schätze spricht: Wer sollte mir nahekommen?
Jere GerSch 49:5  Siehe, ich will von allen Seiten her Schrecken über dich kommen lassen, spricht der Herr, der HERR der Heerscharen, und ihr sollt verjagt werden, ein jeder vor sich hin, und niemand wird die Flüchtlinge sammeln!
Jere GerSch 49:6  Aber darnach will ich die Gefangenen der Kinder Ammon zurückbringen, spricht der HERR.
Jere GerSch 49:7  Über Edom: So spricht der HERR der Heerscharen: Ist denn keine Weisheit mehr zu Teman? Ist der Rat der Klugen abhanden gekommen? Ist ihre Weisheit ausgeschüttet?
Jere GerSch 49:8  Fliehet, kehret um, verkriechet euch in die Höhlen, ihr Bewohner von Dedan! Denn Esaus Verhängnis lasse ich über ihn kommen, die Zeit seiner Heimsuchung.
Jere GerSch 49:9  Wenn Winzer über dich kommen, werden sie nicht eine Nachlese übriglassen?, wenn Diebe des Nachts, so verderben sie, bis sie genug haben!
Jere GerSch 49:10  Weil ich Esau bloßlege und aus seinen Schlupfwinkeln hervorziehe, also daß er sich nicht länger verbergen kann, so wird sein Same samt seinen Brüdern und Nachbarn vertilgt werden, und es wird nichts mehr vorhanden sein.
Jere GerSch 49:11  Laß nur deine Waisen! Ich will sie am Leben erhalten, und deine Witwen mögen auf mich vertrauen!
Jere GerSch 49:12  Denn so spricht der HERR: Siehe, die, welche nicht dazu verurteilt waren, den Kelch zu trinken, müssen dennoch trinken; und du solltest ungestraft bleiben? Nein, du bleibst nicht ungestraft, sondern du mußt gewiß auch trinken!
Jere GerSch 49:13  Denn ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HERR, daß Bozra zu einer verwüsteten, beschimpften, versengten und verfluchten Stätte werden soll, ja, alle ihre Städte sollen zu ewigen Trümmern werden.
Jere GerSch 49:14  Ich habe eine Kunde vernommen von dem HERRN, es ist ein Bote zu den Heiden gesandt worden: Versammelt euch und ziehet wider sie und stehet auf zum Streit!
Jere GerSch 49:15  Denn siehe, ich mache dich klein unter den Heiden, verachtet unter den Menschen!
Jere GerSch 49:16  Weil man dich fürchtete, so erhobst du dich im Übermut deines Herzens, du, der du in Felsschluchten wohnst und dich auf Bergeshöhen aufhältst! Wenn du aber auch dein Nest so hoch bautest wie ein Adler, so werde ich dich dennoch von dort hinunterstürzen, spricht der HERR.
Jere GerSch 49:17  Und Edom soll zum Entsetzen werden; wer daran vorübergeht, wird sich entsetzen und zischen ob all ihren Plagen.
Jere GerSch 49:18  Wie Sodom und Gomorra samt ihren Nachbarstädten umgekehrt worden sind, spricht der HERR, so wird auch dort niemand mehr wohnen und kein Menschenkind sich daselbst aufhalten.
Jere GerSch 49:19  Siehe, wie wenn ein Löwe heraufkommt von dem stolzen Jordan zu der immergrünen Weide, so plötzlich will ich sie von ihr weg vertreiben; und wer ist der Erwählte, den ich über sie setzen werde? Denn wer ist mir gleich, und wer ladet mich vor, oder welcher Hirte mag vor mir bestehen?
Jere GerSch 49:20  Darum höret den Rat des HERRN, den er über Edom gefaßt hat, und seine Gedanken über die Einwohner von Teman: Wahrlich, man wird sie wegschleppen, die Kleinsten der Herde! Wahrlich, ihre Aue wird sich über sie entsetzen!
Jere GerSch 49:21  Vom Getöse ihres Falls wird die Erde erbeben; man hört am Schilfmeer den Widerhall von ihrem Geschrei.
Jere GerSch 49:22  Siehe, wie ein Adler steigt er empor und breitet seine Flügel über Bozra aus! An jenem Tage wird das Herz der edomitischen Helden werden wie das Herz eines Weibes in Kindesnöten!
Jere GerSch 49:23  Über Damaskus: Hamat und Arpad sind schamrot geworden; denn sie haben eine böse Nachricht vernommen; sie sind fassungslos, voll Unruhe, dem Meere gleich, das nicht ruhig sein kann.
Jere GerSch 49:24  Damaskus ist mutlos geworden; es hat sich zur Flucht gewandt, Zittern hat es befallen, Angst und Wehen haben es ergriffen wie eine, die gebären soll.
Jere GerSch 49:25  Wie ist die gepriesene Stadt so verlassen, die Burg meiner Wonne!
Jere GerSch 49:26  Darum wird ihre junge Mannschaft auf ihren Gassen fallen, und alle streitbaren Männer sollen an jenem Tage vertilgt werden, spricht der HERR der Heerscharen;
Jere GerSch 49:27  und ich will ein Feuer anzünden in den Mauern von Damaskus, das soll die Paläste Benhadads verzehren!
Jere GerSch 49:28  Über Kedar und die Königreiche von Hazor, welche der babylonische König Nebukadnezar schlug, hat der HERR also gesprochen: Kommt, zieht herauf wider Kedar und vertilgt die Kinder des Morgenlandes!
Jere GerSch 49:29  Man wird ihre Zelte und Schafherden rauben, ihre Teppiche und alle ihre Geräte; auch ihre Kamele wird man ihnen nehmen; man wird über sie rufen:
Jere GerSch 49:30  Schrecken ringsum! Fliehet, hebet euch eilends davon, verkriecht euch in die Höhlen, ihr Bewohner von Hazor! spricht der HERR; denn Nebukadnezar, der König von Babel, hat etwas wider euch beschlossen und einen Plan gegen euch ausgeheckt:
Jere GerSch 49:31  Macht euch auf, ziehet zu Felde wider das sorglose Volk, das so sicher wohnt, spricht der HERR; sie haben weder Tore noch Riegel und wohnen für sich allein.
Jere GerSch 49:32  Ihre Kamele sollen zum Raub und ihre vielen Herden zur Beute werden, und ich will sie, die sich den Bart stutzen, nach allen Winden zerstreuen und ihr Verhängnis von allen Seiten hereinbrechen lassen, spricht der HERR.
Jere GerSch 49:33  Also soll Hazor zur Wohnung der Schakale und zu einer ewigen Wüste werden, daß niemand daselbst wohnen und kein Menschenkind sich dort aufhalten wird!
Jere GerSch 49:34  Das Wort des HERRN über Elam, welches an den Propheten Jeremia erging, im Anfang der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, lautet also:
Jere GerSch 49:35  So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ich will den Bogen Elams zerbrechen, seine vornehmste Stärke,
Jere GerSch 49:36  und will über Elam die vier Winde kommen lassen von den vier Himmelsgegenden und sie nach allen diesen Windrichtungen zerstreuen, also daß es kein Volk geben wird, wohin nicht elamitische Flüchtlinge kommen.
Jere GerSch 49:37  Und ich will den Elamitern Schrecken einjagen vor ihren Feinden und vor denen, die ihnen nach dem Leben trachten, und will das Schwert hinter ihnen her schicken, bis ich sie aufgerieben habe, spricht der HERR.
Jere GerSch 49:38  Und ich will meinen Thron in Elam aufstellen und will den König und die Fürsten daraus vertilgen, spricht der HERR.
Jere GerSch 49:39  Aber in den letzten Tagen will ich Elams Gefangenschaft wenden, spricht der HERR.
Chapter 50
Jere GerSch 50:1  Dies ist das Wort, welches der HERR über Babel, über das Land der Chaldäer, durch den Propheten Jeremia gesprochen hat:
Jere GerSch 50:2  Verkündiget es unter den Heiden und lasset es hören, pflanzet ein Panier auf; lasset es hören und verhehlet es nicht, saget: Babel ist eingenommen, Bel ist zuschanden geworden, Merodach ist erschrocken, ihre Götzenbilder sind zuschanden geworden und ihre Götzen erschrocken!
Jere GerSch 50:3  Denn von Norden zieht ein Volk wider sie heran, das wird ihr Land zur Wüste machen, daß niemand mehr darin wohnen wird, weder Menschen noch Vieh, weil sie sich eilends davongemacht haben.
Jere GerSch 50:4  In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der HERR, werden die Kinder Israels kommen und die Kinder Juda mit ihnen; sie werden weinend hingehen, den HERRN, ihren Gott, zu suchen.
Jere GerSch 50:5  Sie werden nach Zion fragen, ihr Angesicht dahin richten: »Kommt, laßt uns dem HERRN anhangen mit einem ewigen Bunde, der nicht vergessen werden soll!«
Jere GerSch 50:6  Mein Volk war wie verlorene Schafe; ihre Hirten haben sie irregeführt, daß sie die Berge verließen; von den Bergen sind sie zu den Hügeln gezogen und haben ihre Ruheplätze vergessen.
Jere GerSch 50:7  Wer sie fand, fraß sie auf, und ihre Feinde sprachen: »Wir verschulden uns nicht; sondern sie haben sich an dem HERRN versündigt, an der Aue der Gerechtigkeit, an der Hoffnung ihrer Väter, am HERRN!«
Jere GerSch 50:8  Fliehet aus Babels Mitte und ziehet hinweg aus dem Lande der Chaldäer und seid wie Böcke vor der Herde her!
Jere GerSch 50:9  Denn siehe, ich erwecke im nördlichen Lande ein Heer großer Völker und lasse sie gen Babel hinaufziehen, um sie zu belagern, und von dort aus wird sie erobert werden. Ihre Pfeile sind wie die eines gewandten Schützen, der nicht leer zurückkehrt.
Jere GerSch 50:10  Also soll Chaldäa zur Beute werden, daß alle, die es plündern, genug bekommen sollen, spricht der HERR.
Jere GerSch 50:11  Denn du freutest dich und frohlocktest, als du mein Erbe plündertest; du hüpftest wie eine dreschende Kuh und wiehertest wie die Hengste.
Jere GerSch 50:12  Eure Mutter wird sehr zuschanden werden, die euch geboren hat, wird schamrot dastehen. Siehe, sie wird das letzte der Völker, eine dürre Wüste, eine öde Steppe!
Jere GerSch 50:13  Wegen des Zornes des HERRN wird sie unbewohnt bleiben und gänzlich verwüstet werden; wer an Babel vorübergeht, wird staunen und zischen ob all ihren Plagen.
Jere GerSch 50:14  Stellet euch ringsum wider Babel auf, ihr Bogenschützen alle! Schießt nach ihr, sparet die Pfeile nicht! Denn sie hat wider den HERRN gesündigt.
Jere GerSch 50:15  Erhebet ringsum Kriegsgeschrei wider sie! Sie muß sich ergeben; ihre Grundfesten fallen, ihre Mauern werden geschleift. Denn das ist die Rache des HERRN. Rächet euch an ihr! Tut ihr, wie sie getan!
Jere GerSch 50:16  Rottet aus Babel den Sämann aus samt dem, der zur Zeit der Ernte die Sichel führt! Vor dem grausamen Schwert wird sich jedermann seinem Volke zuwenden und ein jeder in sein Heimatland fliehen.
Jere GerSch 50:17  Israel ist ein verjagtes Schaf, Löwen haben es verscheucht. Zuerst hat es der König von Assur gefressen, und nun zuletzt hat Nebukadnezar, der König von Babel, seine Knochen abgenagt.
Jere GerSch 50:18  Darum spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich will den König von Babel heimsuchen, wie ich den König von Assur heimgesucht habe.
Jere GerSch 50:19  Und ich will Israel wieder auf seine Weide führen, damit es auf dem Karmel und in Basan weide und auf dem Gebirge Ephraim und in Gilead seinen Hunger stille.
Jere GerSch 50:20  In jenen Tagen und zu jener Zeit wird man die Missetat Israels suchen, spricht der HERR, aber sie wird nicht mehr vorhanden sein, und die Sünde Judas, aber man wird sie nicht finden; denn ich werde denen vergeben, die ich übriglasse.
Jere GerSch 50:21  Ziehe hinauf wider das »Land des zwiefachen Trotzes« und wider die Bewohner der »Heimsuchung«! Ziehe das Schwert hinter ihnen her und vollstrecke den Bann, spricht der HERR, und tue ihnen ganz, wie ich dir befohlen habe!
Jere GerSch 50:22  Kriegslärm ist im Lande und ein gewaltiger Zusammenbruch!
Jere GerSch 50:23  Wie ist doch der Hammer der ganzen Erde abgehauen und zerbrochen worden! Wie ist doch Babel unter den Völkern zum Entsetzen geworden!
Jere GerSch 50:24  Ich habe dir Schlingen gelegt, Babel, und du bist auch gefangen worden, ohne daß du es merktest; du bist ertappt und ergriffen worden; denn du hast dich wider den HERRN aufgelehnt.
Jere GerSch 50:25  Der HERR hat seine Rüstkammer aufgetan und seine Zorneswaffen hervorgeholt; denn im Lande der Chaldäer hat der Herr, der HERR der Heerscharen, etwas zu tun.
Jere GerSch 50:26  Kommet von allen Enden über sie! Öffnet ihre Kornhäuser, ladet sie auf wie Garben und vollstrecket den Bann an ihr, daß nichts übrigbleibe!
Jere GerSch 50:27  Stecht alle ihre Farren nieder und führt sie zur Schlachtbank hinab! Wehe ihnen; denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung!
Jere GerSch 50:28  Man hört ein Geschrei von denen, die aus dem Lande Babel entronnen und geflohen sind, um zu Zion die Rache des HERRN, unsres Gottes, zu verkünden, die Rache für seinen Tempel.
Jere GerSch 50:29  Bietet Schützen auf wider Babel, alle, die den Bogen spannen! Lagert euch rings um sie her, daß niemand entrinne! Vergeltet ihr nach ihrem Verdienst, tut ihr gerade so, wie sie getan hat; denn sie war übermütig gegen den HERRN, den Heiligen Israels!
Jere GerSch 50:30  Darum sollen ihre jungen Männer auf ihren Straßen fallen und alle ihre Kriegsleute an jenem Tage vertilgt werden, spricht der HERR.
Jere GerSch 50:31  Siehe, an dich, du »Frechheit«, ergeht der Ausspruch des Herrn, des HERRN der Heerscharen: Dein Tag ist gekommen, die Zeit deiner Heimsuchung;
Jere GerSch 50:32  und die »Frechheit« wird straucheln und fallen, und niemand wird sie aufrichten; und ich will in ihren Städten ein Feuer anzünden, das ihre ganze Umgebung verzehren soll.
Jere GerSch 50:33  So spricht der HERR der Heerscharen: Die Kinder Israel und die Kinder Juda leiden miteinander Gewalt, und alle, die sie gefangen genommen haben, halten sie fest und wollen sie nicht loslassen.
Jere GerSch 50:34  Aber ihr Erlöser ist stark, er heißt HERR der Heerscharen; der wird ihre Rechtssache führen, daß er dem Lande Ruhe schaffe, den Bewohnern von Babel aber Unruhe.
Jere GerSch 50:35  Das Schwert über die Chaldäer und über die Bewohner von Babel, spricht der HERR, über ihre Fürsten und über ihre Weisen!
Jere GerSch 50:36  Das Schwert über die Schwätzer, daß sie zu Narren werden; das Schwert über ihre Helden, daß sie verzagen!
Jere GerSch 50:37  Das Schwert über ihre Rosse und über ihre Wagen und über das Völkergemisch in ihrer Mitte, daß sie zu Weibern werden! Das Schwert über ihre Schätze, daß sie geplündert werden!
Jere GerSch 50:38  Dürre über ihre Wasser, daß sie vertrocknen! Denn es ist ein Land der Götzenbilder, und sie rühmen sich wie toll ihrer Schreckgestalten.
Jere GerSch 50:39  Deswegen sollen Wildkatzen mit Schakalen darin wohnen und Strauße daselbst hausen; aber es soll nimmermehr besiedelt werden, sondern für und für unbewohnt bleiben;
Jere GerSch 50:40  wie Gott Sodom und Gomorra samt ihrer Nachbarschaft umgekehrt hat, so soll auch daselbst niemand wohnen und kein Menschenkind sich dort aufhalten! spricht der HERR.
Jere GerSch 50:41  Siehe, es kommt ein Volk von Mitternacht her, und ein großes Volk und mächtige Könige erheben sich von den Enden der Erde;
Jere GerSch 50:42  sie tragen Bogen und Spieße, sind grausam und unbarmherzig; sie machen einen Lärm, als tobte das Meer; sie reiten, wie Kriegsleute gerüstet, auf Rossen wider dich, du Tochter Babel, heran.
Jere GerSch 50:43  Wenn der König von Babel Kunde von ihnen erhält, so läßt er seine Hände sinken; es ergreift ihn Angst, Wehen wie eine Gebärende.
Jere GerSch 50:44  Siehe, wie ein Löwe von dem stolzen Jordan zu der immergrünen Weide heraufkommt, so plötzlich will ich sie von ihr wegtreiben; und wer ist der Erwählte, den ich darüber setzen werde? Denn wer ist mir gleich, und wer will mich zur Rechenschaft ziehen? Oder welcher Hirt mag vor mir bestehen?
Jere GerSch 50:45  Darum höret den Ratschluß des HERRN, welchen er über Babel beschlossen, und seine Absichten, die er über das Land der Chaldäer hat: So gewiß die kleine Herde mißhandelt worden ist, so gewiß soll um ihretwillen die Aue verwüstet werden!
Jere GerSch 50:46  Von dem Geschrei: »Babel ist eingenommen!« erbebt das Erdreich, und der Lärm wird unter den Völkern gehört.
Chapter 51
Jere GerSch 51:1  So spricht der HERR: Siehe, ich erwecke wider Babel und wider die, welche das »Herz meiner Widersacher« bewohnen, einen verderbenden Wind;
Jere GerSch 51:2  und ich will Worfler nach Babel schicken, welche sie worfeln und ihr Land auskehren sollen; denn sie werden sich am bösen Tage von allen Seiten wider sie aufmachen.
Jere GerSch 51:3  Laßt keinen Bogenschützen seinen Bogen spannen, noch in seinem Panzer sich erheben! Und habt kein Mitleid mit ihrer jungen Mannschaft; vollstreckt den Bann am ganzen Heer!
Jere GerSch 51:4  Sie sollen im Lande der Chaldäer erschlagen hinfallen und auf ihren Gassen erstochen werden!
Jere GerSch 51:5  Denn Israel und Juda sollen nicht verwitwet gelassen werden von ihrem Gott, dem HERRN der Heerscharen, obgleich ihr Land voller Schuld ist vor dem Heiligen Israels.
Jere GerSch 51:6  Fliehet aus Babel und rettet ein jeder seine Seele, daß ihr nicht umkommet in ihrer Missetat! Denn dies ist die Zeit der Rache des HERRN; er bezahlt ihr, was sie verdient hat.
Jere GerSch 51:7  Babel war ein goldener Becher in der Hand des HERRN, der die ganze Welt trunken machte; die Völker haben von ihrem Wein getrunken, darum sind die Völker toll geworden.
Jere GerSch 51:8  Babel ist plötzlich gefallen und zertrümmert worden. Heulet über sie! Bringet Balsam für ihre Wunden, vielleicht kann sie geheilt werden!
Jere GerSch 51:9  »Wir haben Babel heilen wollen, aber sie ist nicht gesund geworden! Verlasset sie und lasset uns ein jeder in sein Land ziehen! Denn ihr Gericht reicht bis zum Himmel und steigt bis zu den Wolken empor.
Jere GerSch 51:10  Der HERR hat unsere Gerechtigkeit ans Licht gebracht; kommt, wir wollen zu Zion das Werk des HERRN, unsres Gottes, erzählen!«
Jere GerSch 51:11  Schärfet die Pfeile, fasset die Schilde! Der HERR hat den Geist der Könige der Meder erweckt; denn seine Gedanken stehen wider Babel, um sie zu verderben, denn das ist die Rache des HERRN, die Rache für seinen Tempel.
Jere GerSch 51:12  Gegen die Mauern Babels erhebet das Panier, verstärket die Schildwachen, bestellet Wächter, leget einen Hinterhalt! Denn was der HERR sich vorgenommen, was er wider die Bewohner von Babel geredet hat, das wird er auch tun.
Jere GerSch 51:13  Die du an großen Wassern wohnst und viele Schätze hast, dein Ende ist gekommen, das Maß deines Raubes ist voll!
Jere GerSch 51:14  Der HERR der Heerscharen hat bei sich selbst geschworen: Ich will dich mit Menschen füllen wie mit Heuschrecken, die sollen dir ein Kelterlied singen!
Jere GerSch 51:15  Er ist es, der die Erde durch seine Kraft gemacht, den Weltkreis in seiner Weisheit gegründet und mit seinem Verstand den Himmel ausgespannt hat.
Jere GerSch 51:16  Wenn er seine Stimme hören läßt, so sammelt sich eine Menge Wassers am Himmel, und er zieht Gewölk von den Enden der Erde herauf; er macht Blitze, damit es regne, und läßt den Wind aus seinen Vorratskammern hervor.
Jere GerSch 51:17  Alle Menschen werden zu Narren trotz ihrer Wissenschaft, und ob den Bildern werden alle Gießer zuschanden; denn was sie gießen, ist Betrug, und kein Geist ist darin!
Jere GerSch 51:18  Schwindel ist's, ein lächerliches Machwerk; zur Zeit ihrer Heimsuchung gehen sie zugrunde!
Jere GerSch 51:19  Aber Jakobs Teil ist nicht wie diese, sondern Er ist's, der alles gemacht hat, auch Israel, den Stamm seines Erbteils; HERR der Heerscharen ist sein Name.
Jere GerSch 51:20  Du bist mir ein Hammer und eine Kriegswaffe gewesen; mit dir habe ich Völker zerschmettert und Königreiche mit dir zerstört;
Jere GerSch 51:21  ich habe mit dir Roß und Reiter zerschmettert, Kriegswagen samt den Reisigen;
Jere GerSch 51:22  zerschmettert habe ich mit dir Mann und Weib, Greis und Knabe, Jüngling und Jungfrau;
Jere GerSch 51:23  mit dir habe ich auch den Hirten samt seiner Herde zerschmettert, den Ackersmann samt seinem Gespann; Fürsten und Landvögte zerschmetterte ich mit dir.
Jere GerSch 51:24  Nun aber will ich Babel und allen Bewohnern Chaldäas alles Böse vergelten, das sie Zion angetan haben, vor euren Augen, spricht der HERR.
Jere GerSch 51:25  Siehe, ich will an dich, du Berg des Verderbens, der du die ganze Erde verdirbst; an dich (spricht der HERR) lege ich meine Hand und wälze dich von den Felsen herunter und mache dich zu einem ausgebrannten Krater,
Jere GerSch 51:26  daß man weder Eckstein noch Grundstein von dir nehmen soll, sondern eine ewige Wüste sollst du werden, spricht der HERR.
Jere GerSch 51:27  Pflanzet das Panier auf im Lande, blaset die Posaune unter den Heiden, heiliget die Völker wider sie, berufet die Königreiche Ararat, Minni und Askenas gegen sie, bestellt einen Heerführer wider sie, lasset Rosse anrücken, borstigen Heuschrecken gleich!
Jere GerSch 51:28  Heiliget Völker wider sie, die Könige von Medien, ihre Statthalter und ihre Landvögte und das ganze Gebiet ihrer Herrschaft!
Jere GerSch 51:29  Da wird die Erde zittern und beben, wenn der Ratschluß des HERRN wider Babel zustande kommt, um die Landschaft Babel zur Wüste zu machen, daß niemand mehr darin wohne.
Jere GerSch 51:30  Die Helden Babels stehen ab vom Kampfe, sie sitzen in ihren Burgen, ihre Kraft ist versiegt, sie sind zu Weibern geworden, ihre Wohnungen werden in Brand gesteckt, ihre Riegel zerbrochen!
Jere GerSch 51:31  Ein Schnelläufer läuft dem andern entgegen und ein Bote dem andern, um dem König von Babel zu melden, daß die Stadt an allen Enden eingenommen ist,
Jere GerSch 51:32  daß die Furten genommen und die Sümpfe durchs Feuer ausgetrocknet sind und die Kriegsleute den Mut verloren haben.
Jere GerSch 51:33  Denn also spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne zur Zeit, da man sie feststampft: In kurzem wird für sie die Zeit der Ernte kommen!
Jere GerSch 51:34  »Nebukadnezar, der König von Babel, hat mich gefressen und vernichtet, er hat mich wie ein leeres Gefäß hingestellt, er hat mich verschlungen wie ein Drache, er hat seinen Bauch gefüllt, er hat mich aus meinem Paradies vertrieben.
Jere GerSch 51:35  Der Frevel, an mir und meinem Fleische begangen, komme über Babel!« spricht die Bewohnerin von Zion, »und mein Blut komme über die Bewohner von Chaldäa!« spricht Jerusalem.
Jere GerSch 51:36  Darum spricht der HERR also: Siehe, ich will deine Sache führen und die Rache für dich vollziehen; und will ihr Meer austrocknen und ihre Quelle versiegen lassen.
Jere GerSch 51:37  Und Babel soll zu einem Steinhaufen werden, zur Behausung der Schakale, zum Entsetzen und zum Gespött, weil niemand mehr darin wohnt.
Jere GerSch 51:38  Sie brüllen alle wie junge Löwen und knurren wie Löwenkätzchen;
Jere GerSch 51:39  wenn sie erhitzt sind, bereite ich ihnen ein Trinkgelage und mache sie trunken, damit sie frohlocken und einen ewigen Schlaf schlafen, davon sie nicht mehr erwachen sollen, spricht der HERR.
Jere GerSch 51:40  Ich führe sie wie Lämmer zur Schlachtbank hinab, wie Widder samt den Böcken.
Jere GerSch 51:41  Wie ist Sesach erobert und die Weltberühmte eingenommen worden! Wie ist Babel zum Entsetzen geworden unter den Heiden!
Jere GerSch 51:42  Ein Meer ist über Babel gegangen; von seinen brausenden Wellen wurde es bedeckt.
Jere GerSch 51:43  Seine Städte sind zur Einöde geworden, zu einem dürren und wüsten Land, zu einem Land, darin niemand wohnt und das kein Mensch durchzieht.
Jere GerSch 51:44  Ich will den Bel zu Babel heimsuchen und ihm wieder aus dem Rachen reißen, was er verschlungen hat; und die Heiden sollen ihm nicht mehr zuströmen; auch die Mauer Babels soll fallen.
Jere GerSch 51:45  Gehet fort aus ihrem Bereiche, mein Volk, und rettet ein jeder seine Seele vor dem grimmigen Zorn des HERRN!
Jere GerSch 51:46  Daß nur euer Herz nicht verzage und ihr euch nicht fürchtet vor dem Gerücht, das man im Lande hören wird, wenn in einem Jahre dieses und im andern Jahre jenes Gerücht kommt und Gewalttätigkeit verübt wird und ein Herrscher sich wider den andern erhebt!
Jere GerSch 51:47  Darum siehe, es kommen Tage, da ich über die Götzen Babels Gericht halten will; da soll ihr ganzes Land zuschanden werden und alle ihre Erschlagenen in ihrer Mitte fallen.
Jere GerSch 51:48  Himmel und Erde samt allem, was darin ist, werden alsdann über Babel jubeln, denn vom Norden her werden die Zerstörer über sie kommen, spricht der HERR.
Jere GerSch 51:49  Auch Babel soll fallen, ihr Erschlagenen Israels, gleichwie um Babels willen Erschlagene auf der ganzen Erde gefallen sind.
Jere GerSch 51:50  So ziehet nun hin, die ihr dem Schwerte entronnen seid, und stehet nicht still! Gedenket in der Ferne des HERRN, und Jerusalem sei eures Herzens Anliegen!
Jere GerSch 51:51  Wir mußten uns schämen; denn wir haben Schmähreden gehört; vor Scham mußten wir unser Angesicht bedecken, weil Fremde über die Heiligtümer des Hauses des HERRN hergefallen sind.
Jere GerSch 51:52  Darum seht, es kommen Tage, spricht der HERR, da ich über ihre Götzen Gericht halten will, und in ihrem ganzen Lande werden Verwundete stöhnen.
Jere GerSch 51:53  Stiege Babel auch bis zum Himmel empor und befestigte es seine Macht in der Höhe, so würden von mir dennoch ihre Zerstörer ausgehen, spricht der HERR.
Jere GerSch 51:54  Es erschallt ein Geschrei aus Babel und ein großes Krachen aus dem Lande der Chaldäer!
Jere GerSch 51:55  Denn der HERR zerstört Babel und macht darin dem lauten Lärmen ein Ende; es brausen ihre Wellen wie große Wasser; es erschallt ihr lautes Rufen.
Jere GerSch 51:56  Denn der Zerstörer ist über sie, über Babel, gekommen; ihre Helden sind gefangen und ihre Bogen zerbrochen worden; denn der HERR ist ein Gott der Vergeltung, er wird sicherlich bezahlen!
Jere GerSch 51:57  Und zwar will ich ihre Fürsten und ihre Weisen, ihre Statthalter, ihre Vögte und ihre Helden trunken machen, daß sie einen ewigen Schlaf schlafen, davon sie nicht mehr erwachen sollen, spricht der König, dessen Name HERR der Heerscharen ist.
Jere GerSch 51:58  So spricht der HERR der Heerscharen: Babel soll von seinen breiten Mauern gänzlich entblößt und seine hohen Tore sollen mit Feuer verbrannt werden. Also arbeiten die Völker umsonst, und die Nationen mühen sich für das Feuer ab!
Jere GerSch 51:59  Dies ist der Auftrag, welchen der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohne Nerijas, des Sohnes Machsejas gab, als dieser Zedekia, den König von Juda, im vierten Jahre seiner Regierung nach Babel begleitete; Seraja war Reisemarschall.
Jere GerSch 51:60  Und Jeremia schrieb all das Unglück, das über Babel kommen sollte, in ein einziges Buch, alle jene Worte, die über Babel geschrieben sind.
Jere GerSch 51:61  Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so siehe zu und lies alle diese Worte vor;
Jere GerSch 51:62  und du sollst sagen: HERR, du hast wider diesen Ort geredet, daß du ihn ausrotten wollest, also daß niemand mehr daselbst wohnen soll, weder Mensch noch Vieh, sondern daß er zur ewigen Wüste werde!
Jere GerSch 51:63  Und wenn du dieses Buch ganz ausgelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf es in den Euphrat und sprich:
Jere GerSch 51:64  Also soll Babel versinken und nicht wieder aufkommen infolge des Unglücks, das ich über sie bringen werde! Bis hierher gehen die Worte Jeremias.
Chapter 52
Jere GerSch 52:1  Einundzwanzig Jahre alt war Zedekia, als er König ward, und regierte elf Jahre lang zu Jerusalem; seine Mutter hieß Hamutal, eine Tochter Jeremias von Libna.
Jere GerSch 52:2  Und er tat, was böse war in den Augen des HERRN, ganz wie Jojakim getan hatte.
Jere GerSch 52:3  Und so geschah es wegen des Zornes des HERRN wider Jerusalem und Juda (damit er sie von seinem Angesicht verwürfe), daß Zedekia sich gegen den König von Babel empörte.
Jere GerSch 52:4  Und es begab sich im neunten Jahre seiner Regierung, am zehnten Tage des zehnten Monats, daß der babylonische König Nebukadnezar mit seiner ganzen Heeresmacht gegen Jerusalem kam; und sie belagerten die Stadt und bauten Belagerungswälle rings um sie her.
Jere GerSch 52:5  Und die Stadt blieb belagert bis ins elfte Jahr des Königs Zedekia.
Jere GerSch 52:6  Am neunten Tage des vierten Monats, als die Hungersnot in der Stadt überhand nahm und das Volk vom Lande kein Brot mehr hatte,
Jere GerSch 52:7  da brach man in die Stadt ein, und alle Kriegsleute flohen und verließen die Stadt bei Nacht durch das Tor zwischen den beiden Mauern beim Garten des Königs, während die Chaldäer die Stadt umzingelten, und nahmen den Weg nach der Jordanebene.
Jere GerSch 52:8  Aber das Heer der Chaldäer jagte dem König nach und holte ihn ein auf der Ebene von Jericho, nachdem sein ganzes Heer sich von ihm zerstreut hatte.
Jere GerSch 52:9  Und sie ergriffen den König und führten ihn zum König von Babel hinauf nach Ribla im Lande Hamat, und er sprach das Urteil über ihn.
Jere GerSch 52:10  Und der König von Babel ließ die Söhne Zedekias vor dessen Augen niedermetzeln, auch alle Fürsten Judas ließ er in Ribla niedermetzeln.
Jere GerSch 52:11  Zedekia aber ließ er die Augen ausstechen und ihn mit zwei ehernen Ketten binden; und der babylonische König ließ ihn nach Babel bringen und legte ihn ins Gefängnis bis zum Tage seines Todes.
Jere GerSch 52:12  Aber am zehnten Tage des fünften Monats, im neunzehnten Jahre des babylonischen Königs Nebukadnezar, kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, welcher vor dem König von Babel stand,
Jere GerSch 52:13  nach Jerusalem und verbrannte das Haus des HERRN und das Haus des Königs und alle Häuser von Jerusalem; alle großen Häuser verbrannte er mit Feuer;
Jere GerSch 52:14  auch alle Ringmauern von Jerusalem zerstörte das Heer der Chaldäer, welches der Oberste der Leibwache bei sich hatte.
Jere GerSch 52:15  Und von den Geringen des Volkes und den Rest des Volkes, der in der Stadt übriggeblieben war, samt den Überläufern, die zum König von Babel gefallen waren, und den Rest der Handwerker führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, gefangen hinweg.
Jere GerSch 52:16  Aber von den Geringen auf dem Lande ließ Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, etliche als Winzer und Ackerleute zurück.
Jere GerSch 52:17  Die ehernen Säulen aber, welche zum Hause des HERRN gehörten, und die Gestelle und das eherne Meer, das im Hause des HERRN war, zerbrachen die Chaldäer und schleppten das Erz nach Babel.
Jere GerSch 52:18  Sie nahmen auch die Töpfe, die Schaufeln, die Messer, die Sprengschalen, die Pfannen und alles eherne Gerät, womit man den Gottesdienst zu verrichten pflegte;
Jere GerSch 52:19  die Becken und die Kellen, die Sprengschalen und die Waschbecken, die Leuchter und die Lichtscheren und die Schalen; alles, was von Gold war, und alles, was von Silber war, das nahm der Oberste der Leibwache weg.
Jere GerSch 52:20  Die zwei Säulen, das eine Meer und die zwölf ehernen Rinder darunter, die Gestelle, welche der König Salomo für das Haus des HERRN hatte machen lassen, das Erz von allen diesen Geräten war nicht zu wägen.
Jere GerSch 52:21  Jede der beiden Säulen war achtzehn Ellen hoch und ein Faden von zwölf Ellen umspannte sie; sie waren aber vier Finger dick, inwendig hohl.
Jere GerSch 52:22  Oben darauf war ein eherner Knauf, und die Höhe des einen Knaufs betrug fünf Ellen; und es war ein Kranz mit Granatäpfeln an dem Knauf ringsum, alles von Erz; ganz gleich war auch die andere Säule und hatte auch Granatäpfel.
Jere GerSch 52:23  Es waren sechsundneunzig Granatäpfel nach den Windrichtungen verteilt, im ganzen deren hundert in dem Kranz ringsum.
Jere GerSch 52:24  Und der Oberste der Leibwache nahm den Hauptpriester Seraja und den zweiten Priester Zephanja samt den drei Schwellenhütern;
Jere GerSch 52:25  er nahm auch aus der Stadt einen Kämmerer, der über das Kriegsvolk gesetzt war, und sieben Männer von denen, die das Angesicht des Königs gesehen hatten, die in der Stadt gefunden wurden, dazu den Schreiber des Feldhauptmanns, der das Landvolk zum Heeresdienst aushob, und sechzig Mann vom Landvolk, die in der Stadt gefunden wurden;
Jere GerSch 52:26  diese nahm Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, fest und führte sie zum König von Babel nach Ribla.
Jere GerSch 52:27  Der König von Babel aber ließ sie zu Ribla, im Lande Hamat totschlagen. So wurde Juda aus seinem Lande weggeführt.
Jere GerSch 52:28  Dies ist das Volk, welches Nebukadnezar gefangen weggeführt hat: Im siebenten Jahre 3023 Juden;
Jere GerSch 52:29  im achtzehnten Jahre Nebukadnezars: aus Jerusalem 832 Seelen;
Jere GerSch 52:30  im dreiundzwanzigsten Jahre führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, von den Juden 745 Seelen weg; im ganzen 4600 Seelen.
Jere GerSch 52:31  Im siebenunddreißigsten Jahre der Gefangenschaft Jojachins, des Königs von Juda, am fünfundzwanzigsten Tage des zwölften Monats, erhob Evil-Merodach, der König von Babel, in dem Jahre, da er König ward, das Haupt Jojachins, des Königs von Juda, und führte ihn aus dem Gefängnis heraus;
Jere GerSch 52:32  er redete freundlich mit ihm und setzte seinen Stuhl über die Stühle der Könige, die bei ihm zu Babel waren.
Jere GerSch 52:33  Er ließ ihn auch seine Gefängniskleider ablegen und erlaubte ihm, allezeit in seiner Gegenwart zu essen, sein Leben lang;
Jere GerSch 52:34  und sein Unterhalt, der beständige Unterhalt, wurde ihm vom König zu Babel gewährt, soviel er täglich bedurfte, bis zum Tage seines Todes, alle Tage, die er noch zu leben hatte.