JEREMIAH
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Chapter 1
Jere | GerTextb | 1:1 | Reden Jeremias, des Sohnes Hilkias, der zu den Priestern gehörte, die in Anathoth im Gebiete Benjamins wohnten: | |
Jere | GerTextb | 1:2 | an welchen das Wort Jahwes erging in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, im dreizehnten Jahre seiner Regierung, | |
Jere | GerTextb | 1:3 | und danach weiter erging in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis zum Ende des elften Jahres Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, bis zur Wegführung Jerusalems im fünften Monat. | |
Jere | GerTextb | 1:5 | Ehe ich dich im Mutterleibe bildete, habe ich dich ausersehen, und ehe du aus dem Mutterschoße hervorgingst, habe ich dich geweiht; zu einem Propheten der Völker habe ich dich bestimmt! | |
Jere | GerTextb | 1:6 | Da sprach ich: Ach Herr, Jahwe! Ich verstehe ja nicht zu reden, denn ich bin noch zu jung. | |
Jere | GerTextb | 1:7 | Jahwe aber sprach zu mir: Sage nicht: Ich bin noch zu jung! Sondern zu allen, zu denen ich dich senden werde, sollst du gehen, und alles, was ich dir auftragen werde, sollst du reden. | |
Jere | GerTextb | 1:8 | Fürchte dich nicht vor ihnen, denn ich bin mit dir, dich zu erretten! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 1:10 | Und Jahwe sprach zu mir: Hiermit lege ich meine Worte in deinen Mund; siehe, ich bestelle dich heute für die Völker und für die Königreiche, auszurotten und zu zerstören, zu verderben und niederzureißen, zu bauen und zu pflanzen! | |
Jere | GerTextb | 1:11 | Da erging das Wort Jahwes an mich also: Was siehst du, Jeremia? Ich erwiderte: Einen Mandelzweig sehe ich. | |
Jere | GerTextb | 1:12 | Jahwe aber sprach zu mir: Du hast recht gesehen! Ja, ich wache über meinem Wort, es wahr zu machen. | |
Jere | GerTextb | 1:13 | Da erging das Wort Jahwes an mich zum zweiten Mal also: Was siehst du? Ich erwiderte: Einen siedenden Topf sehe ich, und zwar kehrt er uns seine Vorderseite von Norden her zu. | |
Jere | GerTextb | 1:14 | Da sprach Jahwe zu mir: Vom Norden her wird das Unheil zum Sieden gebracht über alle Bewohner des Landes, | |
Jere | GerTextb | 1:15 | denn ich will alle Völkerschaften der nordischen Königreiche berufen - ist der Spruch Jahwes -, daß sie kommen und ein jeder seinen Thron an den Eingang der Thore Jerusalems setze und wider alle seine Mauern ringsum und wider alle Städte Judas. | |
Jere | GerTextb | 1:16 | Und so will ich sie zur Rechenschaft ziehen wegen aller ihrer Bosheit, daß sie mich verlassen und andern Göttern geopfert und vor den Machwerken ihrer Hände sich niedergeworfen haben. | |
Jere | GerTextb | 1:17 | Du aber, gürte deine Lenden, mache dich auf und sage zu ihnen alles, was ich dir auftragen werde! Erschrick nicht vor ihnen, auf daß ich dich nicht vor ihnen in Schrecken setze! | |
Jere | GerTextb | 1:18 | Mache doch ich dich heute zu einer festen Burg und einer eisernen Säule und einer ehernen Ringmauer gegenüber dem ganzen Lande, den Königen Judas, seinen obersten Beamten, seinen Priestern und der Bevölkerung des Landes - | |
Chapter 2
Jere | GerTextb | 2:2 | Gehe hin und verkündige Jerusalem laut, wie folgt: So spricht Jahwe: Ich gedenke der Frömmigkeit deiner Jugend, der Liebe deiner Brautzeit, wie du hinter mir herzogst in der Wüste, in unfruchtbarem Lande. | |
Jere | GerTextb | 2:3 | Geheiligt war Israel Jahwe, ein Erstlingsertrag für ihn: wer irgend davon aß, lud Schuld auf sich; Unheil kam über ihn, - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 2:4 | Hört das Wort Jahwes, ihr vom Hause Jakobs und all' ihr Geschlechter des Hauses Israel! | |
Jere | GerTextb | 2:5 | So spricht Jahwe: Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden, daß sie sich von mir entfernt haben und den nichtigen Götzen nachgegangen und so der Nichtigkeit verfallen sind, | |
Jere | GerTextb | 2:6 | daß sie nicht sagten: Wo ist Jahwe, der uns aus Ägypten hergeführt, der uns in der Wüste geleitet hat, in einem steppen- und schluchtenreichen Land, in einem Lande der Dürre und der dichten Finsternis, in einem Lande, das niemand durchzieht und in dem kein Mensch wohnt? | |
Jere | GerTextb | 2:7 | Dann aber brachte ich euch in das fruchtreiche Land, damit ihr seine Früchte und seine Güter genösset; aber als ihr hineingelangt wart, verunreinigtet ihr MeinLand und machtet mein Besitztum zu einem Greuel. | |
Jere | GerTextb | 2:8 | Die Priester sprachen nicht: Wo ist Jahwe? und die mit dem Gesetz umgehen, wollten nichts von mir wissen, und die Hirten wurden abtrünnig von mir, und die Propheten weissagten im Namen des Baal und gingen denen nach, die nicht zu helfen vermögen. | |
Jere | GerTextb | 2:9 | Darum werde ich auch fernerhin mit euch rechten - ist der Spruch Jahwes - und noch mit euren Kindeskindern werde ich rechten; | |
Jere | GerTextb | 2:10 | denn geht hinüber nach den Küsten der Kittiter und überzeugt euch und sendet nach Kedar und merkt wohl auf und überzeugt euch, ob dergleichen je geschehen ist! | |
Jere | GerTextb | 2:11 | - ob je ein Volk einen Gott umgetauscht hat -, und jene sind nicht einmal Götter! Mein Volk aber hat seinen Herrlichen umgetauscht gegen einen, der nicht zu helfen vermag. | |
Jere | GerTextb | 2:12 | Entsetzt euch, ihr Himmel, darob und schaudert, erstarrt über die Maßen! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 2:13 | Denn zwiefach Böses hat mein Volk gethan: mich haben sie verlassen, den Quell lebendigen Wassers, um sich Brunnen auszuhauen, rissige Brunnen, welche das Wasser nicht halten. | |
Jere | GerTextb | 2:14 | Ist denn Israel ein Sklave oder ein im Hause geborner Sklavensohn? Warum ist es dem Raube verfallen? | |
Jere | GerTextb | 2:15 | Löwen brüllten wider es, ließen ihre Stimme erschallen und sie machten sein Land zur Wüste; seine Städte wurden in Brand gesteckt, entvölkert. | |
Jere | GerTextb | 2:17 | Hast du dir das nicht dadurch zugezogen, daß du Jahwe, deinen Gott, verließest, zur Zeit, da er dich auf dem Wege leitete? | |
Jere | GerTextb | 2:18 | Und nun - was kommt dir bei, daß du nach Ägypten gehst, um das Wasser des Nil zu trinken? | |
Jere | GerTextb | 2:19 | Deine Bosheit wird dir Züchtigung und dein schwerer Abfall Strafe bringen; da sollst du dann inne werden und erfahren, wie unheilvoll und bitter es ist, daß du Jahwe, deinen Gott, verließest und Furcht vor mir dich nicht anfocht, - ist der Spruch des Herrn, Jahwes der Heerscharen. | |
Jere | GerTextb | 2:20 | Denn von alters her hast du dein Joch zerbrochen, deine Bande zerrissen und gesagt: Ich will nicht dienen! Vielmehr auf jeglichem hohen Hügel und unter jeglichem grünen Baume strecktest du dich buhlerisch hin. | |
Jere | GerTextb | 2:21 | Ich aber hatte dich eingepflanzt als Edelrebe, lauter echtes Gewächs: wie konntest du dich doch für mich in Ranken eines wilden Weinstocks verwandeln? | |
Jere | GerTextb | 2:22 | Ja, wolltest du dich auch mit Laugensalz waschen und viel Seife an dich wenden, schmutzig bleibt doch deine Missethat vor mir! - ist der Spruch des Herrn, Jahwe. | |
Jere | GerTextb | 2:23 | Wie kannst du sagen: Ich habe mich nicht verunreinigt, bin den Baalen nicht nachgelaufen? Schau an dein Treiben im Thale, sieh' sein, was du gethan, leichtfüßige Kamelstute, die hin- und herlaufend ihre eigenen Wege kreuzt, | |
Jere | GerTextb | 2:24 | wie eine Wildeselin, die gewöhnt an die Steppe ob ihres gierigen Verlangens nach Luft schnappt, - wer vermag sie von ihrer Brunst abzubringen? Alle, die sie suchen, brauchen sich nicht abzumühen; in ihrem Brunstmonate treffen sie sie von selbst. | |
Jere | GerTextb | 2:25 | Bewahre doch deinen Fuß, daß ihm nicht der Schuh verloren geht, und deine Kehle, daß sie nicht verdurste! - Du aber sagst: Umsonst! Nein! denn ich lobe mir die Fremden und ihnen will ich nachlaufen! | |
Jere | GerTextb | 2:26 | Wie ein Dieb, wenn er betroffen wird, sich schämen muß, also werden sich schämen müssen die vom Hause Israel, samt ihren Königen, ihren obersten Beamten, ihren Priestern und ihren Propheten, | |
Jere | GerTextb | 2:27 | sie, die zum Holze sagen: Mein Vater bist du! und zum Steine: Du hast mich geboren! Denn den Rücken haben sie mir zugekehrt und nicht das Angesicht; wenn sie aber im Unglücke sind, da rufen sie: Auf und hilf uns! | |
Jere | GerTextb | 2:28 | Wo sind denn deine Götter, die du dir angefertigt hast? Sie mögen sich aufmachen, ob sie dir wohl helfen können, wenn du im Unglücke bist! Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine Götter geworden, Juda! | |
Jere | GerTextb | 2:29 | Warum hadert ihr wider mich? Ihr alle seid ja von mir abgefallen, - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 2:30 | Vergeblich habe ich eure Söhne geschlagen, Zucht habt ihr nicht angenommen; es fraß euer Schwert eure Propheten, einem reißenden Löwen gleich. | |
Jere | GerTextb | 2:31 | O Geschlecht, - ihr! Achtet doch auf das Wort Jahwes! Bin ich denn eine Wüstenei für Israel gewesen oder ein finsteres Land? Warum sagt denn mein Volk: Wir sind los! wir werden nicht wieder zu dir kommen! | |
Jere | GerTextb | 2:32 | Vergißt wohl eine Jungfrau ihres Schmucks, eine Braut ihres Gürtels? Und doch hat mein Volk meiner vergessen seit zahllosen Tagen. | |
Jere | GerTextb | 2:33 | Wie trefflich weißt du deinen Weg einzurichten, um Liebschaft zu suchen! Zu dem Ende hast du dich auf deinen Pfaden selbst vor Verbrechen nicht gescheut; | |
Jere | GerTextb | 2:34 | sogar an deinen Kleidersäumen zeigen sie sich, - das Blut hingemordeter schuldloser Armen. Nicht etwa beim Einbruche betrafst du sie, sondern wegen aller dieser Dinge. | |
Jere | GerTextb | 2:35 | Und doch sprichst du: Ich bin schuldfrei; hat sich ja doch sein Zorn von mir gewandt! Fürwahr, nun ziehe ich dich zur Rechenschaft, weil du sagst: Ich habe nicht gesündigt! | |
Jere | GerTextb | 2:36 | Wozu läufst du doch so eilig fort, um wieder einen andern Weg zu gehen? Auch in betreff Ägyptens wirst du enttäuscht werden, wie du in betreff Assurs enttäuscht wurdest; | |
Chapter 3
Jere | GerTextb | 3:1 | Und es erging das Wort Jahwes an mich also: Wenn einer sein Weib entläßt, und sie von ihm fortgeht und einen andern heiratet, kann er dann wohl wieder zu ihr zurückkehren? Würde dadurch ein solches Land nicht entweiht werden? Du aber hast mit vielen Buhlen gehurt und solltest doch zu mir zurückkehren dürfen? - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 3:2 | Blicke doch hinauf zu den kahlen Höhen und sieh zu: Wo bist du nicht geschändet worden? An den Wegen sitzend lauertest du auf sie wie ein Araber in der Wüste und entweihtest das Land durch deine Buhlerei und deine Bosheit. | |
Jere | GerTextb | 3:3 | Und wurden auch die Regenschauer vorenthalten und fiel kein Spätregen, du zeigtest doch die Stirn eines hurerischen Weibes; du wolltest dich nicht schämen. | |
Jere | GerTextb | 3:4 | Freilich, nunmehr rufst du mir zu: Mein Vater! der Vertraute meiner Jugend bist du! | |
Jere | GerTextb | 3:5 | Wird er denn immerdar grollen oder auf ewig nachtragen? Ja, so sprichst du, thust aber das Böse und gewinnst es über dich. | |
Jere | GerTextb | 3:6 | Und Jahwe sprach zu mir in den Tagen des Königs Josia also: Hast du gesehen, was die Abtrünnige, Israel, gethan hat? Sie ging hin auf jeglichen hohen Berg und unter jeglichen grünen Baum und hurte daselbst. | |
Jere | GerTextb | 3:7 | Zwar dachte ich: Nachdem sie alle diese Greuel verübt hat, wird sie zu mir zurückkehren, aber sie kehrte nicht zurück! Das sah die Treulose, ihre Schwester Juda, | |
Jere | GerTextb | 3:8 | und obwohl sie sah, daß ich eben deshalb, weil die Abtrünnige, Israel, Ehebruch getrieben, sie entlassen und ihr den Scheidebrief gegeben hatte, scheute die Treulose, ihre Schwester Juda, sich dennoch nicht, ging vielmehr hin und hurte gleichfalls, | |
Jere | GerTextb | 3:9 | und durch ihre leichtfertige Hurerei entweihte sie das Land und trieb Ehebruch mit dem Stein und mit dem Holz. | |
Jere | GerTextb | 3:10 | Aber trotz alledem ist die Treulose, ihre Schwester Juda, nicht von ganzem Herzen, sondern nur heuchlerischer Weise zu mir zurückgekehrt! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 3:11 | Da sprach Jahwe zu mir: Die Abtrünnige, Israel, steht unschuldig da im Vergleiche mit der Treulosen, Juda! | |
Jere | GerTextb | 3:12 | Gehe hin und rufe diese Worte nach Norden hin und sprich: Kehre wieder, du Abtrünnige, Israel - ist der Spruch Jahwes -, nicht werde ich länger auf euch zürnen, denn huldreich bin ich - ist der Spruch Jahwes -, ich grolle nicht ewig! | |
Jere | GerTextb | 3:13 | Nur erkenne deine Verschuldung, daß du von Jahwe, deinem Gott, abgefallen bist, daß du Kreuz- und Querwege eingeschlagen hast, um dich den Fremden hinzugeben unter jeglichem grünen Baume: mir aber habt ihr nicht gehorcht, - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 3:14 | Kehrt wieder, ihr abtrünnigen Söhne - ist der Spruch Jahwes -, denn ich, ja ich bin euer Herr! Und ich will euch je einen aus einer Stadt und je zwei aus einem Geschlechte nehmen und euch nach Zion bringen | |
Jere | GerTextb | 3:15 | und will euch Hirten nach meinem Sinne geben, daß sie euch weiden mit Einsicht und Klugheit. | |
Jere | GerTextb | 3:16 | Wenn ihr euch dann mehrt und fruchtbar seid im Land in jenen Tagen - ist der Spruch Jahwes -, dann wird man nicht mehr sagen: Die Lade mit dem Gesetze Jahwes! und sie wird niemandem mehr in den Sinn kommen, noch wird man ihrer gedenken, noch sie vermissen, noch wird man je wieder eine anfertigen; | |
Jere | GerTextb | 3:17 | vielmehr wird man zu jener Zeit Jerusalem “Thron Jahwes” nennen, und es werden sich dahin alle Heiden versammeln, um des Namens Jahwes willen, und werden fernerhin nicht mehr starrsinnig ihrem eigenen bösen Sinne folgen. | |
Jere | GerTextb | 3:18 | In jenen Tagen wird das Haus Juda mit dem Hause Israel zusammengehen und sie werden miteinander aus dem Nordland in das Land kommen, das ich euren Vätern zum Besitztum verliehen habe. | |
Jere | GerTextb | 3:19 | Ich zwar hatte gedacht: Wie will ich dich ausstatten unter meinen Kinder und dir ein liebliches Land, den allerherrlichsten Erbbesitz unter allen Völkern, verleihen! Und weiter dachte ich: Mein Vater! würdet ihr mich nennen und nicht davon lassen, mir nachzufolgen. | |
Jere | GerTextb | 3:20 | Aber wie ein Weib ihrem Buhlen untreu wird, so seid ihr mir untreu geworden, ihr vom Hause Israel, - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 3:21 | Horch! auf den kahlen Höhen wird es laut: flehentliches Weinen der Kinder Israel, weil sie auf krummen Pfaden gewandelt waren, Jahwes, ihres Gottes vergessen hatten! | |
Jere | GerTextb | 3:22 | Kehrt zurück, ihr abtrünnigen Söhne: ich will eure Abfallssünden heilen! - Da sind wir, wir kommen zu dir, denn du bist Jahwe, unser Gott. | |
Jere | GerTextb | 3:23 | Fürwahr, trügerisch ist von Hügeln her Lärm, von Bergen her! Fürwahr bei Jahwe, unserem Gott, allein ist Heil für Israel! | |
Jere | GerTextb | 3:24 | Verzehrt hat die Schande den Erwerb unserer Väter von unserer Jugend an, ihre Schafe und ihre Rinder, ihre Söhne und ihre Töchter! | |
Chapter 4
Jere | GerTextb | 4:1 | Wenn du umkehrst, Israel - ist der Spruch Jahwes -, zu mir umkehrst und mir deine Scheusale aus den Augen schaffst und nicht mehr umherläufst: | |
Jere | GerTextb | 4:2 | dann wirst du “So wahr Jahwe lebt!” in Treuen und voller Aufrichtigkeit schwören, und es werden sich Völker in ihm segnen und seiner sich rühmen. | |
Jere | GerTextb | 4:3 | Ja, so spricht Jahwe zu den Männern von Juda und zu Jerusalem: Brecht euch einen Neubruch und säet nicht in Dornen hinein! | |
Jere | GerTextb | 4:4 | Beschneidet euch für Jahwe und entfernt die Vorhaut eures Herzens, ihr Männer von Juda und ihr Bewohner Jerusalems, auf daß nicht Feuer gleich mein Grimm losbreche und unauslöschbar brenne ob der Schlechtigkeit eurer Thaten! | |
Jere | GerTextb | 4:5 | Verkündigt in Juda und in Jerusalem ruft aus und sagt: Stoßt in die Trompete im Land umher! Ruft mit voller Stimme und sagt: Sammelt euch, daß wir uns in die festen Städte begeben! | |
Jere | GerTextb | 4:6 | Pflanzt ein Panier auf in der Richtung nach Zion hin: flüchtet, bleibt nicht stehen! Denn Unheil bringe ich von Norden her und gewaltige Zerstörung. | |
Jere | GerTextb | 4:7 | Heraufgestiegen ist ein Löwe aus seinem Dickicht, ein Völkerwürger ist aufgebrochen, ausgezogen aus seiner Wohnstatt, daß er dein Land zur Wüste mache, deine Städte verwüstet, entvölkert werden. | |
Jere | GerTextb | 4:8 | Darum gürtet Trauergewänder um, klagt und heult: denn nicht hat sich die Glut des Zornes Jahwes von uns abgewendet. | |
Jere | GerTextb | 4:9 | An jenem Tage aber - ist der Spruch Jahwes -, da werden ratlos sein der König und die obersten Beamten, da werden starr sein die Priester, und die Propheten sich entsetzen. | |
Jere | GerTextb | 4:10 | Da sprach ich: Ach, Herr Jahwe! Fürwahr gründlich hast du dieses Volk und Jerusalem getäuscht, als du sprachst: Heil soll euch widerfahren! während ihnen nun das Schwert ans Leben geht. | |
Jere | GerTextb | 4:11 | Zu jener Zeit wird in betreff dieses Volks und Jerusalems gesagt werden: Ein strahlender Gluthauch auf den kahlen Höhen in der Wüste ist das Treiben der Glieder meines Volks - ungeeignet zum Worfeln und ungeeignet zum Reinigen! | |
Jere | GerTextb | 4:12 | Ein vollgewaltiger Wind trifft mich von ihnen her: nun aber will ich meinerseits ihnen das Urteil sprechen! | |
Jere | GerTextb | 4:13 | Siehe! wie Wolken zieht er heran, und dem Sturme gleichen seine Wagen; schneller als Adler sind seine Rosse: Wehe uns, wir sind überwältigt! | |
Jere | GerTextb | 4:14 | Wasche vom Bösen dein Herz, Jerusalem, auf daß du gerettest werdest: wie lange doch sollen deine heillosen Gedanken in dir herbergen? | |
Jere | GerTextb | 4:16 | Entbietet den Völkern! Wohlan! ruft sie auf wider Jerusalem! Belagerer kommen aus fernem Lande und erheben wider die Städte Judas ihren Kriegsruf; | |
Jere | GerTextb | 4:17 | wie Feldhüter umlagern sie es ringsum, weil es sich gegen mich empört hat, - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 4:18 | Dein Wandel und deine Thaten haben dir das eingetragen: das ist deine Bosheit, daß es so bitter ist, daß es dir bis ans Leben geht. | |
Jere | GerTextb | 4:19 | Meine Eingeweide! meine Eingeweide! Krümmen möchte ich mich vor Schmerz! O meines Herzens Wände! Es tobt mir das Herz, ich kann nicht stille sein! Denn den Trompetenschall hört meine Seele, den Lärmruf des Kriegs. | |
Jere | GerTextb | 4:20 | Zerstörung auf Zerstörung wird gemeldet, ja überwältigt ist das ganze Land; urplötzlich sind überwältigt meine Hütten, in einem Augenblicke meine Zelte. | |
Jere | GerTextb | 4:22 | Ja, thöricht ist mein Volk: mich kennen sie nicht; alberne Söhne sind sie und ohne Einsicht sind sie. Weise sind sie, Böses zu thun, aber Gutes zu thun verstehen sie nicht. | |
Jere | GerTextb | 4:23 | Ich schaute die Erde an, - und siehe da, sie war wüste und leer! und zum Himmel hinauf, - hinweg war sein Licht! | |
Jere | GerTextb | 4:24 | Ich schaute die Berge an, - und siehe da, sie zitterten, und die Hügel insgesamt, - sie erbebten! | |
Jere | GerTextb | 4:25 | Ich schaute aus und siehe: da war kein Mensch mehr, und alle Vögel unter dem Himmel hatten sich geflüchtet. | |
Jere | GerTextb | 4:26 | Ich schaute aus und siehe: das Fruchtgefilde war zur Wüste geworden, und alle seine Städte waren zerstört - von Jahwe her, von der Glut seines Zorns! | |
Jere | GerTextb | 4:27 | Ja, so spricht Jahwe: Zur Einöde soll das ganze Land werden, aber den Garaus will ich ihnen nicht machen. | |
Jere | GerTextb | 4:28 | Darum trauert die Erde, und der Himmel droben verdunkelt sich, darum weil ich das gesagt habe und mich's nicht gereuen lasse, es beschlossen habe und nicht mehr davon abgehe. | |
Jere | GerTextb | 4:29 | Vor dem Lärm der Reiter und der Bogenschützen sind alle Städte auf der Flucht; man schlüpft in Dickichte hinein und steigt auf die Felsen hinauf: alle Städte sind verödet, und niemand hält sich mehr in ihnen auf. | |
Jere | GerTextb | 4:30 | Du aber, überwältigt, was willst du thun? Magst du dich auch in Scharlach kleiden, magst du mit Bleiglanz deine Augen schminken: umsonst machst du dich schön; es verschmähen dich die Buhler, sie trachten dir nach dem Leben. | |
Chapter 5
Jere | GerTextb | 5:1 | Durchstreift die Gassen Jerusalems, seht euch doch um und bringt in Erfahrung und forscht auf ihren Straßen, ob ihr jemanden findet, ob da einer ist, der Recht übet, der sich um Treue müht, daß ich ihr verzeihe. | |
Jere | GerTextb | 5:2 | Indes wenn sie auch “So wahr Jahwe lebt!” sagen, so schwören sie darum doch falsch. | |
Jere | GerTextb | 5:3 | Aber sind deine Augen, Jahwe, - sind sie nicht vielmehr auf Treue gerichtet? Du hast die geschlagen, aber sie empfanden keinen Schmerz; du hast die aufgerieben, aber Zucht wollten sie nicht annehmen. Sie machten ihr Angesicht härter als Felsgestein, sie wollten sich nicht bekehren. | |
Jere | GerTextb | 5:4 | Ich zwar dachte: Nur geringe Leute sind's; sie gebärden sich thöricht, weil sie den Weg Jahwes, die Gerechtsame ihres Gottes nicht kennen. | |
Jere | GerTextb | 5:5 | Ich will doch zu den Großen gehen und mit ihnen reden; denn sie kennen den Weg Jahwes, die Gerechtsame ihres Gottes! Aber gerade sie hatten allesamt das Joch zerbrochen, die Bande zerrissen. | |
Jere | GerTextb | 5:6 | Darum zermalmt sie der Löwe, der aus dem Walde hervorbricht, überwältigt sie der Wolf, der in der Steppe daheim ist, lauert der Pardel an ihren Städten, so daß, wer irgend aus ihnen herauskommt, zerrissen wird; denn vielfältig sind ihre Übertretungen, zahlreich ihre Treulosigkeiten. | |
Jere | GerTextb | 5:7 | Warum doch soll ich dir verzeihen? Deine Kinder haben mich verlassen und bei Ungöttern geschworen, und sättigte ich sie, so brachen sie doch den Ehebund und drängten sich in Scharen zum Hurenhause. | |
Jere | GerTextb | 5:8 | Wie feiste Rosse schweiften sie umher, geil wiehern sie ein jeder nach des andern Weibe. | |
Jere | GerTextb | 5:9 | Sollte ich dergleichen Menschen nicht strafen? ist der Spruch Jahwes, oder mich an einem so gearteten Volke nicht rächen? | |
Jere | GerTextb | 5:10 | Steigt hinauf auf ihre Mauern und zerstört, aber macht ihnen nicht den Garaus; entfernt ihre Ranken, denn Jahwe gehören sie nicht an! | |
Jere | GerTextb | 5:11 | Denn gar treulos hat an mir das Haus Israel und das Haus Juda gehandelt - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 5:12 | Verleugnet haben sie Jahwe und gesagt: Nicht der ist's! und nicht wird Unheil über uns kommen: weder Schwert noch Hunger werden wir erleben; | |
Jere | GerTextb | 5:13 | die Propheten aber werden sich als Wind erweisen, denn das Gotteswort ist nicht in ihnen: also ergehe es ihnen selbst! | |
Jere | GerTextb | 5:14 | Darum spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen, also: Weil ihr solche Rede geführt habt, so will ich meine Worte in deinem Munde zu Feuer machen und dieses Volk zu Brennholz, daß es sie verzehre! | |
Jere | GerTextb | 5:15 | Fürwahr, ich lasse über euch ein Volk von fernher kommen, ihr vom Hause Israel - ist der Spruch Jahwes -, ein unverwüstliches Volk ist es, ein uraltes Volk ist es, ein Volk, dessen Sprache du nicht kennst und von dem du nicht verstehst, was es redet. | |
Jere | GerTextb | 5:17 | Es wird deine Ernte und dein Brotkorn verzehren, deine Söhne und deine Töchter werden sie verzehren, deine Schafe und deine Rinder wird es verzehren, deinen Weinstock und deinen Feigenbaum wird es verzehren: deine festen Städte, auf die du dich verlässest, wird es mit dem Schwerte zertrümmern. | |
Jere | GerTextb | 5:18 | Gleichwohl auch in diesen Tagen - ist der Spruch Jahwes - will ich es mit euch nicht garaus machen! | |
Jere | GerTextb | 5:19 | Wenn ihr aber alsdann sprecht: Wofür hat Jahwe, unser Gott, uns alles das angethan? so sollst du zu ihnen sagen: So wie ihr mich verlassen und fremden Göttern in eurem Lande gedient habt, also sollt ihr der Fremden Sklaven sein in einem Lande, das euch nicht gehört. | |
Jere | GerTextb | 5:21 | Hört doch das, ihr thörichtes und unverständiges Volk, die Augen haben, aber nicht sehen, die Ohren haben, aber nicht hören! | |
Jere | GerTextb | 5:22 | Mich wollt ihr nicht fürchten - ist der Spruch Jahwes - oder vor mir wollt ihr nicht zittern? vor mir, der ich dem Meere die Düne als Grenze gesetzt, als immerwährende Schranke, die es nicht überschreiten darf. Und ob auch seine Wogen dagegen andrängen, sind sie doch machtlos, und ob sie auch dagegen toben, vermögen sie sie doch nicht zu überschreiten. | |
Jere | GerTextb | 5:23 | Dieses Volk aber hat einen störrigen und aufrührerischen Sinn: sie haben sich abgewandt und sind ihres Wegs gegangen, | |
Jere | GerTextb | 5:24 | dachten aber nicht in ihrem Sinne: Laßt uns doch Jahwe, unsern Gott, fürchten, der den Regen, den Frühregen wie den Spätregen, zur rechten Zeit giebt, der die Wochen, die festen Ordnungen der Erntezeit zu unserem Besten einhält! | |
Jere | GerTextb | 5:25 | Eure Verschuldungen haben sie aus dem Geleise gebracht, und eure Sünden haben euch den Segen entzogen! | |
Jere | GerTextb | 5:26 | Denn Frevler finden sich in meinem Volke: man legt sich auf die Lauer, so wie sich Vogelsteller ducken; sie stellen Fallen auf, um Menschen zu fangen. | |
Jere | GerTextb | 5:27 | Wie ein Korb angefüllt mit Vögeln, also sind ihre Häuser mit betrügerischem Erwerb angefüllt: auf solche Art sind sie groß und reich geworden; | |
Jere | GerTextb | 5:28 | feist sind sie geworden, glänzend vom Fett. Dazu fließen sie über von unheilvollen Reden; für die Sache der Waisen, für die treten sie nicht ein, sie zum Siege zu bringen, und den Armen verhelfen sie nicht zum Rechte. | |
Jere | GerTextb | 5:29 | Sollte ich dergleichen Menschen nicht strafen - ist der Spruch Jahwes - oder mich an einem so gearteten Volke nicht rächen? | |
Chapter 6
Jere | GerTextb | 6:1 | Flüchtet, ihr Benjaminiten, aus Jerusalem und in Thekoa stoßt in die Trompete und über Bethkerem richtet ein Zeichen auf; denn Unheil droht von Norden her und gewaltige Zerstörung. | |
Jere | GerTextb | 6:3 | es kommen Hirten zu ihr mit ihren Herden, schlagen rings um sie her ihre Zelte auf, weiden ein jeder seinen Bereich ab. | |
Jere | GerTextb | 6:4 | Weiht euch zum Kampfe wider sie! Auf, daß wir noch am Mittag heranrücken! O weh! Schon neigt sich der Tag, lang strecken sich die abendlichen Schatten! | |
Jere | GerTextb | 6:6 | Denn also spricht Jahwe der Heerscharen: Fällt ihre Bäume und schüttet einen Wall wider Jerusalem auf! Das ist die Stadt, an der Strafe vollzogen wird! Allenthalben herrscht in ihr Vergewaltigung. | |
Jere | GerTextb | 6:7 | Wie die Cisterne ihr Wasser frisch erhält, also hält auch sie ihre Bosheit frisch: Gewaltthat und Unterdrückung wird laut in ihr; vor meinem Angesichte Wind immerdar Leid und Mißhandlung. | |
Jere | GerTextb | 6:8 | Laß dich warnen, Jerusalem, damit sich meine Seele nicht von dir losreiße, auf das ich dich nicht zur Wüste mache, zu einem Lande, das nicht mehr bewohnt ist! | |
Jere | GerTextb | 6:9 | So spricht Jahwe der Heerscharen: Gründliche Nachlese wie am Weinstocke wird man am Überreste Israels halten, indem man immer wieder dem Winzer gleich die Hand nach den Ranken ausstreckt. | |
Jere | GerTextb | 6:10 | Doch zu wem soll ich reden und warnend Zeugnis geben, daß sie hören? Ist doch ihr Ohr mit einer Vorhaut bedeckt, so daß sie nicht aufzumerken vermögen! Ja, das Wort Jahwes ist ihnen zum Gespötte geworden, sie haben kein Gefallen daran. | |
Jere | GerTextb | 6:11 | Doch von der Zornglut Jahwes bin ich angefüllt, umsonst mühe ich mich ab, sie zurückzuhalten. So gieße sie denn aus über das Kind auf der Gasse und über den Kreis der Jünglinge insgesamt; denn sowohl Mann als Weib sollen ergriffen werden, der Greis samt dem Hochbetagten. | |
Jere | GerTextb | 6:12 | Ihre Häuser aber sollen an andere übergehen, Felder und Weiber zumal; denn ich strecke meine Hand aus wider die Bewohner des Landes, - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 6:13 | Denn vom Jüngsten bis zum Ältesten trachten sie allesamt nach Gewinn, und Propheten sowohl wie Priester verüben allesamt Lug und Trug. | |
Jere | GerTextb | 6:14 | Den Schaden meines Volks aber möchten sie auf schnellfertige Weise heilen, indem sie rufen: Heil! Heil! wo doch kein Heil ist. | |
Jere | GerTextb | 6:15 | Schämen werden sie sich müssen, daß sie Greuel verübt haben: indes, es giebt für sie kein Erröten mehr, noch wissen sie mehr, was sich schämen heißt. Darum werden sie fallen unter den Fallenden; wenn die Zeit ihrer Heimsuchung kommt, werden sie straucheln, spricht Jahwe. | |
Jere | GerTextb | 6:16 | Also sprach Jahwe: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Pfaden, die man in der Urzeit gewandelt, welches der Weg zum Glücke sei, und geht ihn, daß ihr Ruhe für eure Seele findet! Sie aber sprachen: Wir mögen ihn nicht gehen! | |
Jere | GerTextb | 6:17 | Dann stellte ich Wächter gegen euch auf: Merkt auf auf den Schall der Trompete! Sie aber sprachen: Wir mögen nicht aufmerken! | |
Jere | GerTextb | 6:19 | Höre, Erde: nun bringe ich Unheil über dieses Volk, die Frucht ihrer Anschläge; denn auf meine Worte haben sie nicht gemerkt und meine Weisung - die verwarfen sie! | |
Jere | GerTextb | 6:20 | Was soll mir denn da Weihrauch, der aus Saba kommt, und das köstliche Zimtrohr aus fernem Lande? Eure Brandopfer gereichen mir nicht zum Wohlgefallen, noch sind mir eure Schlachtopfer angenehm. | |
Jere | GerTextb | 6:21 | Darum spricht Jahwe also: Fürwahr, ich will diesem Volke Anstöße in den Weg legen, daß Väter und Söhne miteinander darüber straucheln, ein Nachbar mit dem andern umkomme. | |
Jere | GerTextb | 6:22 | So spricht Jahwe: Schon kommt ein Volk vom Nordlande her, und eine große Nation erhebt sich vom äußersten Winkel der Erde. | |
Jere | GerTextb | 6:23 | Bogen und Wurfspieß führen sie, grausam sind sie und üben kein Erbarmen; ihr Lärmen tost dem Meere gleich und auf Rossen reiten sie, gerüstet wie ein Kriegsmann zum Kampfe wider dich, Tochter Zion. | |
Jere | GerTextb | 6:24 | Wir haben die Kunde von ihm vernommen: schlaff sind unsere Hände, Angst hat uns erfaßt, Zittern wie eine Gebärende! | |
Jere | GerTextb | 6:25 | Gehe ja nicht hinaus ins Freie und wandere nicht auf der Landstraße, denn ein Schwert hat der Feind - Grauen ringsum! | |
Jere | GerTextb | 6:26 | O mein Volk, umgürte dich mit einem Trauergewand und wälze dich in der Asche; veranstalte eine Trauer wie um den einzigen Sohn, bitterste Klage, denn gar plötzlich wird dich der Verwüster überfallen! | |
Jere | GerTextb | 6:27 | Zum Prüfer habe ich dich bestellt für mein Volk, daß du ihr Verhalten kennen lernest und prüfest: | |
Jere | GerTextb | 6:28 | allesamt sind sie Erzempörer, verleumdungssüchtige, nur Kupfer und Eisen, allesamt sind sie Verderber. | |
Jere | GerTextb | 6:29 | Es schnaubte der Blasebalg, vom Feuer sollte das Blei verzehrt werden: doch umsonst hat man geschmolzen und geschmolzen, aber die Schlechten ließen sich nicht abscheiden. | |
Chapter 7
Jere | GerTextb | 7:2 | Tritt in das Thor des Tempels Jahwes und verkündige daselbst folgenden Spruch und sage: Hört das Wort Jahwes, ihr Judäer alle, die ihr in diese Thore eintretet, um Jahwe anzubeten! | |
Jere | GerTextb | 7:3 | So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Befleißigt euch eines guten Wandels und guter Thaten, so will ich euch an dieser Stätte wohnen lassen. | |
Jere | GerTextb | 7:4 | Setzt euer Vertrauen nur ja nicht auf die trügerischen Reden, wenn sie sagen: Der Tempel Jahwes, der Tempel Jahwes, der Tempel Jahwes ist dies! | |
Jere | GerTextb | 7:5 | Denn nur wenn ihr euch ernstlich eines guten Wandels und guter Thaten befleißigt, wenn ihr ernstlich das Recht zur Geltung bringt bei dem Streite des einen mit dem andern, | |
Jere | GerTextb | 7:6 | Fremdlinge, Waisen und Witwen nicht bedrückt, noch unschuldiges Blut vergießt an dieser Stätte und nicht fremden Göttern nachwandelt - euch zum Unheil: | |
Jere | GerTextb | 7:7 | dann will ich euch an dieser Stätte wohnen lassen, in dem Lande, das ich euren Vätern verliehen habe, von Ewigkeit zu Ewigkeit. | |
Jere | GerTextb | 7:8 | Indes ihr setzt euer Vertrauen auf die trügerischen Reden - ohne irgend welchen Nutzen! | |
Jere | GerTextb | 7:9 | Wie? stehlen, morden und ehebrechen und falsch schwören, dem Baal räuchern und fremden Göttern nachlaufen, die ihr nicht kennt: | |
Jere | GerTextb | 7:10 | und dann kommt ihr und tretet vor mich hin in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: Wir sind geborgen! um alsbald alle jene Greuel aufs Neue zu verüben? | |
Jere | GerTextb | 7:11 | Ist denn in euren Augen dieses Haus, das nach meinem Namen genannt ist, zu einer Räuberhöhle geworden? Ja wahrlich, auch ich sehe es so an, - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 7:12 | Denn geht doch hin an meine Wohnstatt in Silo, woselbst ich in früheren Zeiten meinen Namen wohnen ließ, und seht, wie ich mit ihr ob der Bosheit meines Volkes Israel verfahren bin! | |
Jere | GerTextb | 7:13 | Nun aber, weil ihr alle jene Frevelthaten verübt - ist der Spruch Jahwes - und, obschon ich immerfort ernstlich zu euch redete, dennoch nicht gehört habt und, obschon ich euch rief, nicht geantwortet habt: | |
Jere | GerTextb | 7:14 | so will ich mit dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, auf das ihr euer Vertrauen setzt, und dem Orte, den ich euch und euren Vätern verliehen habe, verfahren, wie ich mit Silo verfahren bin, | |
Jere | GerTextb | 7:15 | und will euch aus meiner Gegenwart verstoßen, so wie ich eure Brüder, die gesamte Nachkommenschaft Ephraims, verstoßen habe. | |
Jere | GerTextb | 7:16 | Du aber, bete nicht für dieses Volk, noch laß flehentliche Bitte für sie laut werden noch auch dringe in mich, denn ich höre dich doch nicht an! | |
Jere | GerTextb | 7:17 | Siehst du denn nicht, was sie in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems treiben? | |
Jere | GerTextb | 7:18 | Die Kinder sammeln Holz und die Väter zünden das Feuer an, die Weiber aber kneten den Teig, um Kuchen für die Himmelskönigin herzurichten und fremden Göttern Trankopfer zu spenden, um mich so zu ärgern. | |
Jere | GerTextb | 7:19 | Indes ärgern sie mich? - ist der Spruch Jahwes, - nicht vielmehr sich selbst, um schmählich zu schanden zu werden? | |
Jere | GerTextb | 7:20 | Darum spricht also der Herr Jahwe: Fürwahr, mein Zorn und mein Grimm wird sich auf diesen Ort ergießen, über Menschen und über Vieh und über die Bäume des Feldes und über die Früchte des Landes, und er wird brennen unauslöschlich. | |
Jere | GerTextb | 7:21 | So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Fügt nur eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und eßt Fleisch! | |
Jere | GerTextb | 7:22 | Denn ich habe euren Vätern, als ich sie aus Ägypten wegführte, nichts gesagt und nichts geboten in betreff von Brandopfern und Schlachtopfern, | |
Jere | GerTextb | 7:23 | sondern das habe ich ihnen anbefohlen: Gehorcht meinen Befehlen, so will ich euer Gott sein, und wandelt durchaus auf dem Wege, den ich euch verordnen werde, auf daß es euch wohlgehe! | |
Jere | GerTextb | 7:24 | Sie aber hörten nicht, noch neigten sie ihr Ohr mir zu, sondern folgten in ihrem Wandel den Anschlägen ihres bösen Sinnes und kehrten mir den Rücken zu und nicht das Angesicht. | |
Jere | GerTextb | 7:25 | Wohl habe ich von dem Tag an, da eure Väter aus Ägypten wegzogen, bis auf den heutigen Tag alle meine Knechte, die Propheten, Tag für Tag unermüdlich zu euch gesandt: | |
Jere | GerTextb | 7:26 | aber sie hörten nicht auf mich, noch neigten sie ihr Ohr mir zu, zeigten sich vielmehr halsstarrig, indem sie es ärger trieben als ihre Väter. | |
Jere | GerTextb | 7:27 | Sprichst du aber nun alle diese Worte zu ihnen, so werden sie doch nicht auf dich hören, und rufst du ihnen zu - sie werden dir nicht antworten. | |
Jere | GerTextb | 7:28 | Da wirst du dann von ihnen sagen: Das ist das Volk, das den Befehlen Jahwes, seines Gottes, nicht gehorcht, noch Zucht annimmt; geschwunden ist die Treue, ja weggetilgt ist sie aus ihrem Munde! | |
Jere | GerTextb | 7:29 | Schere ab deinen Hauptschmuck und wirf ihn weg und stimme auf kahlen Höhen ein Klagelied an; denn verworfen hat Jahwe und verstoßen das Geschlecht, das seinem Grimme verfallen ist! | |
Jere | GerTextb | 7:30 | Denn die Söhne Judas haben gethan, was mir mißfällig ist - ist der Spruch Jahwes -: sie haben in dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, ihre Scheusale aufgestellt, um es zu verunreinigen, | |
Jere | GerTextb | 7:31 | und haben die Opferstätten des Topheth im Thale Ben Hinnom errichtet, um ihre Söhne und ihre Töchter zu verbrennen: was ich nicht geboten habe und mir nie in den Sinn gekommen ist. | |
Jere | GerTextb | 7:32 | Darum wahrlich, es soll die Zeit kommen - ist der Spruch Jahwes -, da wird man nicht mehr von dem “Topheth”, noch von dem “Thale Ben Hinnom” reden, sondern von dem “Würgethal”, und man wird im Topheth begraben, weil sonst kein Raum mehr ist, | |
Jere | GerTextb | 7:33 | und es werden die Leichen dieses Volks den Vögeln unter dem Himmel und den wilden Tieren zum Fraße dienen, ohne daß sie jemand hinwegscheucht. | |
Chapter 8
Jere | GerTextb | 8:1 | Zu jener Zeit - ist der Spruch Jahwes - wird man die Gebeine der Könige von Juda und die Gebeine seiner Oberen, die Gebeine der Priester und die Gebeine der Propheten und die Gebeine der Bewohner Jerusalems aus ihren Gräbern herausholen | |
Jere | GerTextb | 8:2 | und wird sie hinbreiten der Sonne und dem Monde und dem ganzen Himmelsheere, die sie geliebt und denen sie gedient haben, denen sie nachgelaufen sind und die sie befragt und vor denen sie sich niedergeworfen haben: sie werden nicht wieder eingesammelt, noch begraben werden; als Mist auf dem Acker sollen sie dienen. | |
Jere | GerTextb | 8:3 | Alsdann wird der Tod dem Leben vorgezogen werden von dem ganzen Überreste, von allen, die übrig geblieben sind von diesem bösen Geschlecht, an allen den Orten, wohin ich sie verstoßen habe, - ist der Spruch Jahwes der Heerscharen. | |
Jere | GerTextb | 8:4 | Und so sprich denn zu ihnen: So spricht Jahwe: Fällt man wohl hin, ohne wieder aufzustehen? oder wendet man sich ab, ohne sich wieder umzuwenden? | |
Jere | GerTextb | 8:5 | Warum hat sich denn dieses Volk abgewandt in immerwährender Abkehr? Warum halten sie fest an Trug, weigern sich umzukehren? | |
Jere | GerTextb | 8:6 | Doch ich habe hingehorcht und habe vernommen: Unwahrheit reden sie; kein einziger empfindet Reue über seine Bosheit, daß er spräche: Was habe ich gethan! Insgesamt haben sie sich abgewandt in ihrem Lauf, einem Rosse gleich, das im Kampfe dahinstürmt. | |
Jere | GerTextb | 8:7 | Selbst der Storch unter dem Himmel weiß seine Flugzeiten, und Turteltaube, Schwalbe und Kranich halten die Zeit ihrer Rückkunft ein, aber mein Volk weiß nichts von der Rechtsordnung Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 8:8 | Wie dürft ihr sprechen: Weise sind wir und verfügen über das Gesetz Jahwes! - Jawohl! aber in Lüge hat es der Lügengriffel von Schreibern verwandelt. | |
Jere | GerTextb | 8:9 | Schämen müssen sich die Weisen, bestürzt werden und sich fangen; fürwahr, das Wort Jahwes haben sie verworfen: welcherlei Weisheit ist ihnen nun geblieben? | |
Jere | GerTextb | 8:10 | Darum werde ich ihre Weiber andern preisgeben, ihre Felder Eroberern. Denn vom Jüngsten bis zum Ältesten trachten sie allesamt nach Gewinn, Propheten so gut wie Priester verüben allesamt Lug und Trug; | |
Jere | GerTextb | 8:11 | den Schaden meiner Volksgenossen aber möchten sie auf schnellfertige Weise heilen, indem sie rufen: Heil, Heil! wo doch kein Heil ist. | |
Jere | GerTextb | 8:12 | Schämen werden sie sich müssen daß sie Greuel verübt haben! Indes es giebt für sie kein Erröten mehr, noch wissen sie mehr, was sich schämen heißt. Darum werden sie fallen unter den Fallenden: wenn die Zeit ihrer Heimsuchung kommt, werden sie straucheln, spricht Jahwe. | |
Jere | GerTextb | 8:13 | Zusamenraffen, fortschaffen will ich sie, - ist der Spruch Jahwes. Es giebt keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum, und das Laub ist verwelkt, und schon habe ich solche für sie bestimmt, die sie abfressen sollen. | |
Jere | GerTextb | 8:14 | Wozu sitzen wir noch still da? Sammelt euch doch, daß wir in die festen Städte ziehen und dort untergehen; denn Jahwe, unser Gott, läßt uns untergehen und tränkt uns mit Giftwasser, weil wir wider Jahwe gesündigt haben! | |
Jere | GerTextb | 8:15 | Wozu denn noch auf Heil harren, - wo es doch nichts Gutes mehr giebt? auf eine Zeit der Heilung - aber siehe da: Bestürzung! | |
Jere | GerTextb | 8:16 | Von Dan her läßt sich schon das Schnauben seiner Rosse vernehmen; von dem lauten Gewieher seiner Hengste erbebt das ganze Land, und sie kommen und fressen das Land auf und was darin ist, die Stadt samt ihren Bewohnern. | |
Jere | GerTextb | 8:17 | Fürwahr, ich sende unter euch Schlangen, Nattern, wider die es keine Beschwörung giebt, daß sie euch beißen, - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 8:19 | Da - horch! laut schreit mein Volk aus weit entferntem Lande: Ist denn Jahwe nicht in Zion? oder ist ihr König nicht in ihr? - Warum haben sie mich zum Zorne gereizt durch ihre Schnitzbilder, durch Götzen der Fremde? | |
Jere | GerTextb | 8:20 | Vorüber ging die Ernte, zu Ende ist die Obstlese: uns aber ist nicht geholfen worden! | |
Jere | GerTextb | 8:21 | Weil mein Volk gebrochen ist, bin ich gebrochen, gehe ich trauernd einher, hat mich Entsetzen erfaßt. | |
Jere | GerTextb | 8:22 | Giebt es denn keinen Balsam mehr in Gilead, oder ist kein Arzt mehr da? Warum doch wird meinem Volke kein Verband angelegt? | |
Chapter 9
Jere | GerTextb | 9:1 | O daß ich doch in der Wüste eine Herberge hätte, so wollte ich mein Volk verlassen und von ihnen weggehen, weil sie allesamt Ehebrecher sind, eine Bande von Treulosen. | |
Jere | GerTextb | 9:2 | Sie spannen ihre Zunge als ihren Bogen, durch Lüge und nicht durch Wahrheit sind sie mächtig im Lande; denn von einer Bosheit schreiten sie zur anderen, - mich aber kennen sie nicht! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 9:3 | Hütet euch einer vor dem andern und traut keinerlei Bruder, denn jeglicher Bruder übt Hinterlist, und jeglicher Genosse geht mit Verleumdung um. | |
Jere | GerTextb | 9:4 | Sie hintergehen einer den andern und Wahrheit reden sie nicht; sie gewöhnen ihre Zunge ans Lügenreden, ränkevoll zu handeln mühen sie sich ab. | |
Jere | GerTextb | 9:5 | Du weilst mitten in Arglist: aus Arglist auch wollen sie mich nicht kennen! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 9:6 | Darum spricht Jahwe der Heerscharen also: Fürwahr, ich will sie schmelzen und prüfen! Denn wie soll ich anders handeln angesichts der Bosheit meines Volks? | |
Jere | GerTextb | 9:7 | Ein mörderischer Pfeil ist ihre Zunge, Trug redet man: mit seinem Munde redet man Freundliches mit seinem Nächsten, in seinem Inneren aber legt man ihm einen Hinterhalt. | |
Jere | GerTextb | 9:8 | Sollte ich dergleichen Menschen nicht strafen - ist der Spruch Jahwes - oder mich an einem so gearteten Volke nicht rächen? | |
Jere | GerTextb | 9:9 | Auf den Bergen will ich ein Weinen und Klagen anheben und auf den Auen der Trift ein Trauerlied anstimmen, daß sie durch Feuer verheert sind, so daß niemand mehr über sie hinwandert, und sie das Blöken einer Herde nicht mehr vernehmen: die Vögel unter dem Himmel wie das Wild sind geflüchtet, hinweggezogen. | |
Jere | GerTextb | 9:10 | Und ich will Jerusalem zu einem Steinhaufen machen, zu einer Behausung für Schakale und die Städte Judas will ich in eine Wüstenei verwandeln, in der niemand wohnt. | |
Jere | GerTextb | 9:11 | Wer ist so weise, daß er dies begreife? und wer ist's, zu dem der Mund Jahwes geredet, daß er es kund thue, weshalb das Land zu Grunde gegangen, verödet ist der Wüste gleich, die niemand durchwandert? | |
Jere | GerTextb | 9:12 | Jahwe aber sprach: Weil sie mein Gesetz, das ich ihnen vorgelegt, außer acht gelassen und meinem Gebote nicht gehorcht haben, noch danach gewandelt sind, | |
Jere | GerTextb | 9:13 | sondern starrsinnig ihrem eigenen Sinn und den Baalen nachgefolgt sind, die zu verehren ihre Väter sie gelehrt haben: | |
Jere | GerTextb | 9:14 | darum, so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, will ich sie, dieses Volk da, mit Wermut speisen und sie mit Giftwasser tränken | |
Jere | GerTextb | 9:15 | und will sie zerstreuen unter die Völker, die weder sie noch ihre Väter gekannt haben, und will das Schwert hinter ihnen dreinsenden, bis ich sie aufgerieben habe. | |
Jere | GerTextb | 9:16 | So spricht Jahwe der Heerscharen: Merkt doch darauf und ruft den Klagefrauen, daß sie herbeikommen, und sendet zu den klugen Frauen, daß sie herbeikommen, | |
Jere | GerTextb | 9:17 | daß sie sich beeilen, ein Trauerlied über uns anzustimmen, damit unsere Augen überfließen von Thränen und von Wasser unsere Wimpern triefen! | |
Jere | GerTextb | 9:18 | Denn laute Wehklage läßt sich von Zion her vernehmen: Ach wie sind wir vergewaltigt, so gar mit Schmach bedeckt; denn wir haben das Land verlassen müssen, denn unsere Wohnungen haben sie niedergeworfen! | |
Jere | GerTextb | 9:19 | Ja, hört, ihr Weiber, Jahwes Wort, und es fasse euer Ohr das Wort seines Mundes, und lehrt eure Töchter Wehgesang, und eine die andere ein Klagelied! | |
Jere | GerTextb | 9:20 | Denn emporgestiegen ist der Tod in unsere Fenster, eingedrungen in unsere Paläste, daß er die Kinder von der Straße hinwegtilge, die jungen Männer von den Plätzen. | |
Jere | GerTextb | 9:21 | Und die Leichen der Menschen liegen umher wie der Mist auf dem Acker und wie Garben hinter dem Schnitter, die niemand aufsammelt! | |
Jere | GerTextb | 9:22 | So spricht Jahwe: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, noch rühme sich ein Reicher seines Reichtums, | |
Jere | GerTextb | 9:23 | sondern dessen rühme sich, wer sich rühmen will, daß er klug sei und mich erkenne, daß ich, Jahwe, es bin, der Gnade, Recht und Gerechtigkeit auf Erden übt, denn an diesen habe ich Wohlgefallen, - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 9:24 | Fürwahr, es wird die Zeit kommen, ist der Spruch Jahwes, wo ich alle Unbeschnittenen heimsuchen werde: | |
Chapter 10
Jere | GerTextb | 10:2 | So spricht Jahwe: An die Weise der Heidenvölker gewöhnt euch nicht, noch zittert vor den Zeichen des Himmels, weil die Heidenvölker vor ihnen zittern! | |
Jere | GerTextb | 10:3 | Denn die Satzungen der Völker - der Götze ist's: von Holz aus dem Walde schnitzt man ihn, ein Werk von Künstlerhänden, mit dem Schnitzmesser hergerichtet; | |
Jere | GerTextb | 10:4 | mit Silber und mit Gold verziert man ihn, mit Nägeln und mit Hämmern befestigt man ihn, daß er nicht wanke. | |
Jere | GerTextb | 10:5 | Einer Tierscheuche im Gurkenfelde gleichen sie und können nicht reden; getragen müssen sie werden, denn zu schreiten vermögen sie nicht: darum fürchtet euch nicht vor ihnen, denn sie können keinen Schaden thun, aber auch Glück zu bringen steht nicht in ihrer Macht! | |
Jere | GerTextb | 10:6 | Deinesgleichen giebt es nicht, Jahwe! Groß bist du und groß ist dein Name durch deine Macht. | |
Jere | GerTextb | 10:7 | Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Völker? Ja, dir gebührt das, denn unter allen Weisen der Völker und in ihrem Herrschaftsbereich ist nicht deinesgleichen! | |
Jere | GerTextb | 10:9 | breit gehämmertes Silber, das aus Tarsis gebracht ist, und Gold aus Uphas, Arbeit des Künstlers und der Hände des Schmelzers; aus blauem und rotem Purpur besteht ihr Gewand, eine Arbeit Kunstverständiger sind sie durch und durch. | |
Jere | GerTextb | 10:10 | Jahwe jedoch ist wahrhaftiger Gott; er ist lebendiger Gott und ewiger König, vor dessen Zorne die Erde erbebt, und dessen Groll die Völker nicht zu ertragen vermögen, | |
Jere | GerTextb | 10:11 | - also sollt ihr zu ihnen sagen: die Götter, die den Himmel und die Erde nicht gemacht haben, werden von der Erde und unter dem Himmel hinweg verschwinden -, | |
Jere | GerTextb | 10:12 | er, der die Erde durch seine Kraft erschaffen, den Erdkreis durch seine Weisheit gegründet und durch seine Einsicht den Himmel ausgespannt hat. | |
Jere | GerTextb | 10:13 | Wird seine Donnerstimme laut, antwortet Wasserbrausen am Himmel, und Wolken läßt er vom Rande der Erde heraufziehen, schafft Blitze, einen Weg zu bahnen dem Regen, und entläßt den Wind aus seinen Vorratskammern. | |
Jere | GerTextb | 10:14 | Verblüfft steht da jeder und kann es nicht begreifen; schämen muß sich jeglicher Schmelzer wegen seines Gebildes, weil seine Gußbilder Trug sind und kein Odem in ihnen ist: | |
Jere | GerTextb | 10:15 | eitel Dunst sind sie, Machwerk zur Verhöhnung; wenn die Zeit ihrer Heimsuchung kommt, ist's aus mit ihnen! | |
Jere | GerTextb | 10:16 | Aber nicht gleicht diesen Jakobs Anteil, sondern der Schöpfer des Alls ist er, und Israel ist sein Eigentumsstamm, Jahwe der Heerscharen ist sein Name. | |
Jere | GerTextb | 10:18 | Denn so spricht Jahwe: Fürwahr, ich werde die Bewohner des Landes dieses Mal fortschleudern und ihnen Bedrängnis bereiten, auf daß sie büßen. | |
Jere | GerTextb | 10:19 | O wehe mir ob meiner Verwundung, unheilbar ist der mir zugefügte Schlag! Und doch dachte ich: Ist nur das mein Leiden, so will ich es schon ertragen! | |
Jere | GerTextb | 10:20 | Mein Gezelt ist verwüstet, und alle meine Zeltstricke sind abgerissen; meine Söhne sind von mir fortgezogen und sind nicht mehr: da ist niemand, der mein Zelt wieder aufschlüge und meine Decken wieder befestigte. | |
Jere | GerTextb | 10:21 | Ja, verdummt waren die Hirten und nach Jahwe fragten sie nicht; darum hatten sie kein Gelingen, und ihre ganze Herde zerstob. | |
Jere | GerTextb | 10:22 | Horch! ein Geräusch! - schon kommt es heran, und ein gewaltiges Getöse vom Nordlande her, um die Städte Judas zur Einöde zu machen, zu einem Wohnsitze für Schakale! | |
Jere | GerTextb | 10:23 | Ich weiß, Jahwe, daß das Schicksal des Menschen nicht in seiner Macht steht, noch in der Gewalt eines Mannes, der einherwandelt, daß er seinen Schritt zum Ziele lenke. | |
Jere | GerTextb | 10:24 | So züchtige mich doch, Jahwe, aber nur mit Maßen, nicht in deinem Zorne, daß du mich nicht aufreibest! | |
Chapter 11
Jere | GerTextb | 11:2 | Hört die Worte dieses Gesetzes, und sage sie den Leuten von Juda und den Bewohnern von Jerusalem! | |
Jere | GerTextb | 11:3 | - und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Verflucht ist der Mann, der auf die Worte dieses Gesetzes nicht hört, | |
Jere | GerTextb | 11:4 | die ich euren Vätern anbefahl, als ich sie aus Ägypten, aus dem eisernen Schmelzofen wegführte, indem ich sprach: gehorcht meinem Befehl und thut danach, ganz wie ich euch gebieten werde; so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein! | |
Jere | GerTextb | 11:5 | damit ich den Eid aufrecht erhalte, den ich euren Vätern geschworen, daß ich ihnen ein Land verleihen wolle, das von Milch und Honig überfließt, wie ihr es jetzt noch besitzt! - Da antwortete ich und sprach: So sei es, Jahwe! | |
Jere | GerTextb | 11:6 | Sodann sprach Jahwe zu mir: Verkünde alle diese Worte in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems und sprich: Hört die Worte dieses Gesetzes und thut danach! | |
Jere | GerTextb | 11:7 | Denn zwar habe ich immer und immer wieder eure Väter, als ich sie aus Ägypten wegführte und fernerhin bis auf den heutigen Tag aufs Ernstlichste verwarnt und gesagt: Gehorcht meinem Befehle! | |
Jere | GerTextb | 11:8 | Aber sie hörten nicht, noch neigten sie ihr Ohr, wandelten vielmehr ein jeder nach seinem eigenen bösen Sinn, und so ließ ich denn alle Drohungen dieses Gesetzes, das ich ihnen zu halten geboten hatte, das sie aber nicht hielten, an ihnen in Erfüllung gehen. | |
Jere | GerTextb | 11:9 | Da sprach Jahwe zu mir: Es besteht eine Verschwörung unter den Leuten von Juda und den Bewohnern von Jerusalem; | |
Jere | GerTextb | 11:10 | sie sind in die Verschuldungen ihrer Vorväter zurückgefallen, die sich weigerten, meine Worte zu hören, - und so folgen auch sie andern Göttern, ihnen zu dienen: gebrochen haben das Haus Israel und das Haus Juda meinen Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe! | |
Jere | GerTextb | 11:11 | Deshalb spricht Jahwe also: Nun will ich Unheil über sie bringen, aus dem herauszukommen ihnen nicht gelingen soll, und wenn sie dann zu mir schreien, werde ich nicht auf sie hören. | |
Jere | GerTextb | 11:12 | Gehen aber die Städte Judas und die Bewohner Jerusalems alsdann hin, um zu den Göttern zu schreien, denen sie zu räuchern pflegen, so werden die ihnen in der Zeit ihres Unglücks ebensowenig helfen können. | |
Jere | GerTextb | 11:13 | Allerdings so zahlreich wie deine Städte sind, so zahlreich sind deine Götter geworden, Juda, und so zahlreich wie die Gassen Jerusalems sind, habt ihr Altäre errichtet, dem Baal zu räuchern. | |
Jere | GerTextb | 11:14 | Du aber sollst nicht für dieses Volk beten, noch sollst du flehentliche Bitte für sie laut werden lassen, denn ich werde durchaus nicht hören, wenn sie mich zur Zeit ihres Unglücks anrufen! | |
Jere | GerTextb | 11:15 | Was will mein Geliebter in meinem Tempel - ihn ausführen, den listigen Anschlag? Werden Gebetsgeschrei und heiliges Opferfleisch deine Bosheit von dir fortnehmen, daß du alsdann frohlocken darfst? | |
Jere | GerTextb | 11:16 | Einen frischgrünen Ölbaum, prangend mit stattlicher Frucht, nannte dich Jahwe: bei gewaltigem Wettergebrause legt er Feuer an ihn, und es zersplittern seine Äste. | |
Jere | GerTextb | 11:17 | Jahwe der Heerscharen, der dich einpflanzte, hat dir Schlimmes angedroht, um der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses Juda willen, die sie verübt, um mich zum Zorne zu reizen, indem sie dem Baal räucherten. | |
Jere | GerTextb | 11:18 | Jahwe aber ließ mich's erfahren, und da erfuhr ich es: damals ließest du mich ihr Treiben schauen! | |
Jere | GerTextb | 11:19 | Ich selbst war wie ein zahmes Lamm, das zum Schlachten geführt wird, und wußte nicht, daß sie wider mich Anschläge planten: Laßt uns den Baum in seinem Safte verderben und ihn ausrotten aus dem Lande der Lebendigen, daß seines Namens fernerhin nicht mehr gedacht werde! | |
Jere | GerTextb | 11:20 | Nun, Jahwe der Heerscharen, der du gerecht richtest und Nieren und Herz prüfest: laß mich deine Rache an ihnen schauen, denn auf dich habe ich meine Sache gewälzt! | |
Jere | GerTextb | 11:21 | Darum spricht Jahwe also in betreff der Männer von Anathoth - sie, die dir nach dem Leben trachten, indem sie sagen: Du sollst nicht weissagen im Namen Jahwes, sonst mußt du durch unsere Hand sterben! | |
Jere | GerTextb | 11:22 | Deshalb spricht Jahwe der Heerscharen also: Fürwahr, ich will sie strafen: die jungen Männer sollen durchs Schwert umkommen, ihre Söhne und ihre Töchter sollen Hungers sterben; | |
Chapter 12
Jere | GerTextb | 12:1 | Du bleibst im Rechte, Jahwe, wenn ich mit dir hadern wollte! Doch zur Rede möchte ich dich stellen, warum das Treiben der Frevler Gelingen hat, warum alle, die treulos handeln, unangefochten bleiben? | |
Jere | GerTextb | 12:2 | Du pflanzest sie ein, sie schlagen auch Wurzel, sie gedeihen, bringen auch Frucht: nahe bist du ihnen ihren Reden nach, aber fern von ihrem Innern! | |
Jere | GerTextb | 12:3 | Du aber, Jahwe, kennst mich, durchschaust mich und hast meine Gesinnung gegen dich erprobt: reiße sie fort wie Schafe zum Schlachten und weihe sie dem Tage des Würgens. | |
Jere | GerTextb | 12:4 | Wie lange noch soll das Land trauern, und die Pflanzen überall auf der Flur verdorren? Ob der Bosheit der darin Wohnenden schwinden Tiere und Vögel dahin, - weil sie sagen: Er wird das Ende, das es mit uns nimmt, nicht sehen! | |
Jere | GerTextb | 12:5 | Wenn du mit Fußgängern läufst, und die dich schon ermüden, wie willst du da mit Rossen um die Wette laufen? - und fühlst du dich nur in friedlichem Lande sicher, wie wilst du da thun im Dickichte des Jordans? | |
Jere | GerTextb | 12:6 | Denn selbst deine Verwandten und deine Familie - auch sie sind treulos gegen dich, auch sie haben dir aus vollem Halse nachgeschrieen; traue ihnen nicht, wenn sie Freundliches zu dir reden! | |
Jere | GerTextb | 12:7 | Preisgegeben habe ich mein Haus, verstoßen mein Eigentum; was mir das Liebste ist, habe ich in die Gewalt seiner Feinde dahingegeben. | |
Jere | GerTextb | 12:8 | Mein Eigentum ward für mich gleich einem Löwen im Wald: es erhob ein Gebrüll wider mich, deshalb hasse ich es! | |
Jere | GerTextb | 12:9 | Ist denn mein Eigentum nicht für mich wie ein bunter Vogel? Sammeln sich nicht schon die Vögel von allen Seiten wider es? Wohlan! versammelt alle Tiere des Feldes, laßt sie herbeikommen zum Fraße! | |
Jere | GerTextb | 12:10 | Zahlreiche Hirten haben meinen Weinberg verwüstet, mein Grundstück zertreten, haben das Grundstück, das meine Lust war, zur wüsten Trift gemacht. | |
Jere | GerTextb | 12:11 | Zur Wüstenei hat man es gemacht, es trauert vor mir verwüstet; verwüstet ist das ganze Land, weil sich's niemand zu Herzen gehen läßt. | |
Jere | GerTextb | 12:12 | Über alle kahlen Höhen in der Trift sind Verwüster gekommen; denn ein Schwert hat Jahwe, das von einem Ende des Landes bis zum anderen frißt, da bleibt keins von allen Geschöpfen unversehrt. | |
Jere | GerTextb | 12:13 | Sie haben Weizen gesät, aber Dornen geerntet; sie haben sich abgeplagt, ohne Nutzen davon zu haben, und so sollt ihr denn zu Schanden werden mit euren Erträgnissen durch die Zornglut Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 12:14 | So spricht Jahwe - über alle meine bösen Nachbarn, die das Eigentum, das ich meinem Volk Israel zu eigen gab, antasteten: Fürwahr, ich will sie hinwegreißen von ihrem Boden und will das Haus Juda aus ihrer Mitte herausreißen! | |
Jere | GerTextb | 12:15 | Darnach aber, nachdem ich sie hinweggerissen habe, will ich mich ihrer wieder erbarmen und will sie heimbringen, einen jeden in seinen Besitz und einen jeden in sein Land. | |
Jere | GerTextb | 12:16 | Wenn sie sich alsdann an die Weise meines Volks gewöhnen werden, daß sie bei meinem Namen schwören: So wahr Jahwe lebt! gleichwie sie mein Volk daran gewöhnt haben, beim Baal zu schwören, sollen sie inmitten meines Volkes aufgebaut werden; | |
Chapter 13
Jere | GerTextb | 13:1 | So sprach Jahwe zu mir: Gehe hin und kaufe dir einen linnenen Gürtel und lege ihn um deine Hüften, aber in Wasser laß ihn nicht kommen! | |
Jere | GerTextb | 13:4 | Nimm den Gürtel an deinen Hüften, den du gekauft hast, begieb dich nach dem Euphrat und verbirg ihn dort in einer Felsenspalte! | |
Jere | GerTextb | 13:6 | Nach Verlauf einer geraumen Zeit aber sprach Jahwe zu mir: Begieb dich nach dem Euphrat und hole von dort den Gürtel, den ich dir dort zu verbergen befohlen habe! | |
Jere | GerTextb | 13:7 | Da ging ich nach dem Euphrat, grub nach und nahm den Gürtel von der Stelle, an der ich ihn verborgen hatte, aber siehe da - der Gürtel war verdorben, taugte zu nichts mehr. | |
Jere | GerTextb | 13:9 | So spricht Jahwe: Ebenso will ich den Hochmut Judas und den Hochmut Jerusalems, den gewaltigen, ins Verderben stürzen. | |
Jere | GerTextb | 13:10 | Diese ruchlosen Menschen, die sich weigern, meine Worte zu hören, die starrsinnig nach ihrem Sinne wandeln und andern Göttern nachfolgten, ihnen zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen, - sie sollen wie dieser Gürtel werden, der zu nichts mehr taugt. | |
Jere | GerTextb | 13:11 | Denn gleichwie sich der Gürtel an die Hüften eines Mannes anschmiegt, so hatte ich das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda sich an mich anschmiegen lassen - ist der Spruch Jahwes -, damit es mein Volk und mein Ruhm, mein Lobpreis und meine Zier sei, aber sie gehorchten nicht. | |
Jere | GerTextb | 13:12 | So sprich nun zu ihnen dieses Wort: So spricht Jahwe, der Gott Israels: Jeglicher Krug wird mit Wein gefüllt! Sagen sie dann zu dir: Sollten wir wirklich nicht wissen, daß jeglicher Krug mit Wein gefüllt wird? | |
Jere | GerTextb | 13:13 | so sage zu ihnen: So spricht Jahwe: Fürwahr, ich will alle Bewohner dieses Landes und die Könige, die als Nachkommen Davids auf seinem Throne sitzen, und die Priester und die Propheten und alle Bewohner Jerusalems mit Trunkenheit füllen | |
Jere | GerTextb | 13:14 | und will sie einen an dem andern zerschmettern, und zwar die Väter und die Söhne miteinander - ist der Spruch Jahwes; keine Schonung oder Mitleid will ich üben, noch will ich mich erbarmen, daß ich sie nicht verderben sollte. | |
Jere | GerTextb | 13:16 | Gebt Jahwe, eurem Gotte, die Ehre, bevor es finster wird, und bevor sich eure Füße an finstern Bergen stoßen; da werdet ihr freilich auf Licht harren, er aber wird's in tiefe Finsternis verwandeln und zu dichtem Dunkel gestalten. | |
Jere | GerTextb | 13:17 | Wenn ihr aber nicht darauf hört, so will ich im Verborgenen ob des Hochmuts weinen, und unaufhörlich thränen, ja in Thränen zerfließen soll mein Auge, weil die Herde Jahwes gefangen fortgeführt wird. | |
Jere | GerTextb | 13:18 | Sprich zum Könige und zur Herrin: Setzt euch tief herunter, denn herabgesunken ist euer Hauptschmuck, eure prächtige Krone! | |
Jere | GerTextb | 13:19 | Die Städte des Südlands sind verschlossen und niemand öffnet sie mehr, weggeführt wird Juda insgesamt, vollzählig weggeführt! | |
Jere | GerTextb | 13:20 | Hebe deine Augen auf und sieh, wie sie vom Norden her kommen: Wo ist die Herde, die dir anvertraut war, deine prächtigen Schafe? | |
Jere | GerTextb | 13:21 | Was wirst du sagen, wenn er dir deine Buhlen - du hast sie ja selbst an dich gewöhnt! - zum Oberhaupte setzen wird? Werden dich da nicht Wehen packen wie ein gebärendes Weib? | |
Jere | GerTextb | 13:22 | Und wenn du in deinem Innern sprechen wolltest: Warum hat mich solches betroffen? - ob der Größe deiner Verschuldung ist deine Schleppe aufgedeckt, sind deine Fersen mißhandelt! | |
Jere | GerTextb | 13:23 | Kann wohl ein Mohr seine Haut verwandeln oder ein Pardel seine Flecken? Dann würdet auch ihr gut zu handeln vermögen, die ihr gewohnt seid, Böses zu thun. | |
Jere | GerTextb | 13:24 | Und so will ich sie denn zerstreuen wie Stoppeln, die dahinfahren vor dem Wüstenwind. | |
Jere | GerTextb | 13:25 | Das ist dein Los, dein Anteil, den ich dir zugemessen, ist der Spruch Jahwes, weil du mich vergessen hast und auf Lüge vertrautest. | |
Jere | GerTextb | 13:26 | Darum auch decke ich dir vorne die Schleppe auf, daß deine Schande sichtbar werde! | |
Chapter 14
Jere | GerTextb | 14:2 | Es trauert Juda und die seine Thore bevölkern, sitzen abgehärmt, tieftraurig am Boden, und das Wehgeschrei Jerusalems steigt empor. | |
Jere | GerTextb | 14:3 | Ihre Vornehmen senden ihre Untergebenen nach Wasser aus; sie kommen an die Cisternen, aber Wasser finden sie nicht: sie kehren zurück mit leeren Gefäßen, sie sind bestürzt und voll Scham und verhüllen ihr Haupt. | |
Jere | GerTextb | 14:4 | Um des Ackerbodens willen, der vor Entsetzen erstarrt ist, weil kein Regen im Lande gefallen, sind die Ackerer bestürzt, verhüllen ihr Haupt. | |
Jere | GerTextb | 14:5 | Ja selbst die Hirschkuh auf dem Felde gebiert und läßt ihr Junges im Stiche, denn nichts Grünes ist gewachsen; | |
Jere | GerTextb | 14:6 | die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen und schnappen nach Luft, wie die Schakale: verschmachtet sind ihre Augen, denn es giebt kein Kraut. | |
Jere | GerTextb | 14:7 | Wenn denn unsere Missethaten wider uns Zeugnis ablegen, Jahwe, so handle um deines Namens willen; denn zahlreich sind unsere Übertretungen, an dir haben wir gesündigt. | |
Jere | GerTextb | 14:8 | O Hoffnung Israels, sein Heiland in der Zeit der Not, warum bist du wie ein Fremdling im Land und wie ein Wanderer, der nur um zu übernachten sein Zelt aufgespannt hat? | |
Jere | GerTextb | 14:9 | Warum bist du wie ein bestürzter Mann, einem Kriegsmanne gleich, der nicht zu helfen vermag? Und doch bist du in unserer Mitte, Jahwe, und nach deinem Namen sind wir genannt: o laßt uns nicht fahren! | |
Jere | GerTextb | 14:10 | Doch also spricht Jahwe in betreff dieses Volks: Also liebten sie umherzuschweifen, hemmten ihre Füße nicht, - Jahwe aber hatte kein Wohlgefallen an ihnen: nun gedenkt er ihrer Schuld und ahndet ihre Sünden! | |
Jere | GerTextb | 14:12 | Wenn sie fasten, so höre ich nicht auf ihr Flehen, und wenn sie Brandopfer und Speisopfer darbringen, so habe ich kein Gefallen daran: vielmehr durch Schwert und Hunger und Pest will ich sie vertilgen! | |
Jere | GerTextb | 14:13 | Da sprach ich: Ach Herr Jahwe, die Propheten sagen ihnen ja: Ihr werdet das Schwert nicht zu sehen bekommen, noch wird euch Hungersnot treffen, sondern beständiges Heil lasse ich euch an dieser Stätte zu teil werden! | |
Jere | GerTextb | 14:14 | Jahwe aber sprach zu mir: Lüge weissagen die Propheten in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und sie nicht beordert, noch zu ihnen geredet. Erlogene Gesichte und nichtige Wahrsagerei und selbstersonnenen Trug weissagen sie euch! | |
Jere | GerTextb | 14:15 | Darum spricht Jahwe also - in betreff der Propheten, die in meinem Namen weissagen und die, obwohl ich sie nicht gesandt habe, dennoch behaupten: Weder Schwert noch Hunger wird dieses Land treffen! - durch Schwert und durch Hunger sollen selbige Propheten endigen. | |
Jere | GerTextb | 14:16 | Die Leute aber, denen sie weissagen, sollen auf den Gassen Jerusalems vom Hunger und Schwert hingestreckt daliegen, ohne daß sie jemand bestattet, sie, ihre Weiber, ihre Söhne und ihre Töchter - und ausschütten will ich über sie ihre Bosheit! | |
Jere | GerTextb | 14:17 | Du aber sage ihnen dieses Wort: Zerfließen sollen meine Augen in Thränen bei Nacht und bei Tag und nicht aufhören, denn fürchterlich zerschlagen ward die Jungfrau, die Tochter meines Volks, ganz unheilbar verwundet! | |
Jere | GerTextb | 14:18 | Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe da - vom Schwert Erschlagene; gehe ich hinein in die Stadt, siehe da - Hungerqualen! Ja, Propheten wie Priester wandern in ein Land, das sie nicht kennen. | |
Jere | GerTextb | 14:19 | Hast du denn Juda ganz verworfen oder bist du Zions überdrüssig? Warum hast du uns geschlagen, daß es keine Heilung für uns giebt? Man harrt auf Heil, aber da giebt's nichts Gutes, - und auf eine Zeit der Heilung, aber siehe da: Bestürzung! | |
Jere | GerTextb | 14:20 | Wir erkennen, Jahwe, unseren Frevel, die Schuld unserer Väter, daß wir an dir gesündigt haben. | |
Jere | GerTextb | 14:21 | Verschmähe doch nicht, um deines Namens willen, - verunehre doch nicht den Thron deiner Herrlichkeit: gedenke an -, brich nicht deinen Bund mit uns! | |
Chapter 15
Jere | GerTextb | 15:1 | Da sprach Jahwe zu mir: Wenn auch Mose und Samuel vor mich hinträten, so würde ich mich doch diesem Volke nicht mehr zuwenden, - schaffe sie mir aus den Augen, daß sie von dannen gehen! | |
Jere | GerTextb | 15:2 | Und wenn sie zu dir sprechen: Wohin sollen wir gehen? so sage ihnen: So spricht Jahwe: Wer zur Seuche zu gehen bestimmt ist - zur Seuche! und wer zum Schwerte - zum Schwerte! und wer zum Hunger - zum Hunger! und wer zur Gefangenschaft - zur Gefangenschaft! | |
Jere | GerTextb | 15:3 | Viererlei Wesen beordere ich wider sie - ist der Spruch Jahwes: das Schwert zum Morden, die Hunde zum Fortschleifen, die Vögel unter dem Himmel und die Tiere des Landes zum Fressen und zum Vertilgen. | |
Jere | GerTextb | 15:4 | Und ich will sie zu einem Schreckbilde machen für alle Königreiche der Erde - um Manasses, des Sohnes Hiskias, des Königs von Juda, willen, wegen dessen, was er in Jerusalem gethan hat. | |
Jere | GerTextb | 15:5 | Denn wer wird Erbarmen mit dir haben, Jerusalem? und wer dir Teilnahme beweisen? und wer bei dir einkehren, um sich nach deinem Befinden zu erkundigen? | |
Jere | GerTextb | 15:6 | Du hast mich verstoßen, ist der Spruch Jahwes, zogst dich zurück, darum habe ich meine Hand wider dich ausgestreckt und dich zu Grunde gerichtet, - ich bin's müde geworden, Erbarmen zu üben. | |
Jere | GerTextb | 15:7 | Darum worfelte ich sie mit der Wurfgabel an den Thoren des Landes, machte kinderlos, vernichtete mein Volk: von ihren bösen Wegen kehrten sie nicht um! | |
Jere | GerTextb | 15:8 | Seine Witwen wurden mir zahlreicher als der Sand am Meere. Ich brachte ihnen über die Mütter der jungen Mannschaft den Verwüster am hellen Mittag, ließ plötzlich auf sie fallen Angst und Schrecken. | |
Jere | GerTextb | 15:9 | Dahin welkte die, welche sieben geboren, sie hauchte ihre Seele aus. Ihre Sonne ging unter, als es noch Tag war, sie ward zu Schanden und mit Scham bedeckt. Und was von ihnen noch übrig ist, will ich dem Schwerte preisgeben auf der Flucht vor ihren Feinden! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 15:10 | O wehe! meine Mutter, daß du mich geboren, einen Mann des Streits und einen Mann des Haders für alle Welt! Ich habe weder ausgeliehen, noch hat man mir geliehen, aber allesamt fluchen sie mir! | |
Jere | GerTextb | 15:11 | Es sprach Jahwe: Wahrlich, ich erhalte dich zum Guten! Wahrlich, ich will machen, daß dich der Feind zur Zeit des Unheils und zur Zeit der Bedrängnis um Fürbitte angeht! | |
Jere | GerTextb | 15:13 | Dein Vermögen und deine Schätze gebe ich dem Raube preis, nicht für Entgelt, vielmehr für alle deine Sünden, und zwar die du begangen in allen deinen Marken. | |
Jere | GerTextb | 15:14 | Und ich lasse dich deinen Feinden in einem Lande dienen, das du bisher nicht gekannt; denn ein Feuer lodert auf in meiner Nase: wider euch ist's angezündet! | |
Jere | GerTextb | 15:15 | Ja du weißt es, Jahwe! Gedenke mein und nimm dich meiner an und schaffe mir Rache an meinen Verfolgern; raffe mich nicht hinweg in deiner Langmut gegen sie, - bedenke, daß ich um deinetwillen Schmach trage! | |
Jere | GerTextb | 15:16 | Gab es Worte von dir, so verschlang ich sie, und es gereichten mir deine Worte zur Wonne und zur Freude meines Herzens, weil ich nach deinem Namen genannt bin, Jahwe, du Gott der Heerscharen. | |
Jere | GerTextb | 15:17 | Nicht saß ich im Kreise Fröhlicher, daß ich mit gejubelt hätte: vielmehr wegen deiner Hand saß ich einsam, weil du mich mit Unmut erfülltest. | |
Jere | GerTextb | 15:18 | Warum ist mein Schmerz dauernd geworden, meine Wunde bösartig, daß sie sich nicht heilen läßt? Ja, du bist für mich einem trügerischen Bache gleich, wie Wasser, auf die kein Verlaß ist. | |
Jere | GerTextb | 15:19 | Deshalb sprach Jahwe also: Wenn du von deinem Kleinmut umkehrst, so will ich dich wieder vor mich hintreten lassen, - und wenn du nur Köstliches vorbringen wirst ohne Gemeines, dann sollst du mir wieder als Mund dienen! Sie sollen sich alsdann nach dir umwenden, du aber wirst dich nicht nach ihnen umwenden, | |
Jere | GerTextb | 15:20 | und ich will dich diesem Volke gegenüber zu einer unüberwindlichen ehernen Mauer machen, und kämpfen sie wider dich, so werden sie doch nichts über dich vermögen, denn ich bin mit dir, dir zu helfen und dich zu erretten, - ist der Spruch Jahwes, | |
Chapter 16
Jere | GerTextb | 16:3 | Denn so spricht Jahwe in betreff der Söhne und der Töchter, die an diesem Orte geboren werden, und in betreff ihrer Mütter, die sie gebären, und in betreff ihrer Väter, die sie in diesem Lande zeugen: | |
Jere | GerTextb | 16:4 | An qualvollen Todesarten werden sie sterben; man wird ihnen nicht die Totenklage halten, noch sie begraben: als Mist auf dem Acker sollen sie dienen. Durch Schwert und Hunger sollen sie aufgerieben werden, und ihre Leichname sollen den Vögeln unter dem Himmel und den Tieren auf dem Felde zum Fraße dienen. | |
Jere | GerTextb | 16:5 | Ja, so spricht Jahwe: Nicht sollst du in ein Haus des Jammers eintreten, noch hingehen, um die Totenklage zu halten, noch ihnen Beileid bezeugen; denn ich habe meinen Frieden von diesem Volke genommen, - ist der Spruch Jahwes, - die Gnade und das Erbarmen, | |
Jere | GerTextb | 16:6 | und groß und klein sollen in diesem Lande sterben, ohne daß man sie begräbt, noch ihnen die Totenklage hält, noch auch ihretwegen sich Einritzungen macht oder eine Glatze schert. | |
Jere | GerTextb | 16:7 | Auch wird man ihretwegen nicht Trauerbrot brechen, um einen wegen eines Gestorbenen zu trösten, noch wird man sie den Trostbecher trinken lassen wegen ihres Vaters oder wegen ihrer Mutter. | |
Jere | GerTextb | 16:8 | Ebensowenig sollst du in ein Haus gehen, wo ein Gelage gehalten wird, um dich mit ihnen zum Essen und zum Trinken niederzusetzen. | |
Jere | GerTextb | 16:9 | Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Fürwahr, ich will aus diesem Orte vor euren Augen und in euren Tagen Wonnejubel und Freudenjubel, Bräutigamsjubel und Brautjubel verschwinden lassen. | |
Jere | GerTextb | 16:10 | Wenn du nun diesem Volk alle diese Worte verkündigst, und man dich fragt: Warum hat uns Jahwe all' dieses große Unheil angedroht, und was ist unsere Verschuldung und was unsere Sünde, die wir gegen Jahwe, unseren Gott begangen haben? | |
Jere | GerTextb | 16:11 | so sage ihnen: Weil mich eure Väter verlassen haben, ist der Spruch Jahwes, und andern Göttern nachfolgten und ihnen dienten und sich vor ihnen niederwarfen; mich aber verließen sie und beobachteten mein Gesetz nicht. | |
Jere | GerTextb | 16:12 | Ihr aber habt noch übler gehandelt als eure Väter, indem ihr ja doch starrsinnig ein jeder seinem eigenen bösen Sinne folgt, ohne auf mich zu hören. | |
Jere | GerTextb | 16:13 | So will ich euch denn aus diesem Lande fortschleudern in jenes Land, das euch unbekannt war, euch wie euren Vätern, auf daß ihr daselbst andern Göttern dienet Tag und Nacht, - dieweil ich euch kein Erbarmen schenken werde! | |
Jere | GerTextb | 16:14 | Darum fürwahr, es kommt die Zeit, ist der Spruch Jahwes, da wird man nicht mehr sagen: So wahr Jahwe lebt, der die Israeliten aus Ägypten hergeführt hat! | |
Jere | GerTextb | 16:15 | sondern: So wahr Jahwe lebt, der die Israeliten aus dem Nordland und aus allen den Ländern, wohin er sie verstoßen hatte, hergeführt hat! Und ich will sie zurückbringen in ihr Land, das ich ihren Vätern verliehen habe. | |
Jere | GerTextb | 16:16 | Fürwahr, ich will zahlreiche Fischer entbieten - ist der Spruch Jahwes -, die sollen sie herausfischen, und darnach will ich zahlreiche Jäger entbieten, die sollen sie erjagen auf jeglichem Berg und auf jeglichem Hügel und in den Felsenklüften. | |
Jere | GerTextb | 16:17 | Denn meine Augen sind auf alle ihre Wege gerichtet; sie bleiben nicht vor mir verborgen, noch ist ihre Verschuldung vor meinen Blicken versteckt. | |
Jere | GerTextb | 16:18 | Zuerst aber will ich ihnen ihre Verschuldung und ihre Sünde doppelt vergelten, weil sie mein Land durch das Aas ihrer Scheusale entweiht und mit ihren Greueln mein Erbteil erfüllt haben. | |
Jere | GerTextb | 16:19 | O Jahwe, meine Kraft und meine Burg und meine Zuflucht in Drangsalszeit, zu dir werden die Völker von den Enden der Erde kommen und sprechen: Nur Trug haben unsere Väter zum Besitze bekommen, nichtige Götzen, von denen keiner zu nützen vermag. | |
Chapter 17
Jere | GerTextb | 17:1 | Die Sünde Judas ist aufgezeichnet mit eisernem Griffel, mit diamantener Spitze, eingegraben auf ihres Herzens Tafel und an die Hörner ihrer Altäre, | |
Jere | GerTextb | 17:2 | wie sich denn ihre Söhne an ihre Altäre und ihre Ascheren erinnern bei dem Anblick von frisch belaubten Bäumen, beim Verweilen auf den hohen Hügeln. | |
Jere | GerTextb | 17:3 | O mein Berg im Gefilde, deine Habe, all' deine Schätze gebe ich dem Raube preis, deine Höhen wegen der Sünde, begangen in allen deinen Marken. | |
Jere | GerTextb | 17:4 | Da wird deine Hand deinen Erbbesitz, den ich dir verliehen, fahren lassen müssen, und ich will dich deinen Feinden in jenem Lande, das du nicht gekannt, dienen lassen; denn ein Feuer habt ihr in meiner Nase entflammt, das immerdar brennen wird. | |
Jere | GerTextb | 17:5 | So spricht Jahwe: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt und Fleisch zu seinem Arme macht, dessen Herz aber von Jahwe abtrünnig wird! | |
Jere | GerTextb | 17:6 | Er ist wie ein Wachholderstrauch in der Steppe und erlebt nicht, daß Gutes eintrifft; er wohnt an ausgedörrten Stätten in der Wüste, in salzreicher und unbewohnbarer Gegend. | |
Jere | GerTextb | 17:7 | Gesegnet ist der Mann, der sich auf Jahwe verläßt, und dessen Zuversicht Jahwe ist! | |
Jere | GerTextb | 17:8 | Er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und seine Wurzeln nach dem Bache hinstreckt, der sich nicht fürchtet, wenn Hitze kommt, dessen Laub frischgrün bleibt, der auch in dürren Jahren unbesorgt ist und nicht abläßt, Früchte zu bringen. | |
Jere | GerTextb | 17:10 | Ich, Jahwe, bin es, der das Herz erforscht, die Nieren prüft, und zwar um einem jeden nach seinem Wandel, nach der Frucht seiner Thaten zu vergelten. | |
Jere | GerTextb | 17:11 | Wie ein Rebhuhn, das brütet, ohne Eier gelegt zu haben, ist, wer Reichtum erwirbt und nicht auf rechtlichem Weg: in der Hälfte seiner Lebenstage muß er ihn fahren lassen und an seinem Ende steht er als Narr da. | |
Jere | GerTextb | 17:13 | du Hoffnung Israels - Jahwe! alle, die dich verlassen, müssen zu Schanden werden: ja, die von mir abtrünnig wurden, werden in den Staub eingezeichnet; denn den Quell lebendigen Wassers, Jahwe, haben sie verlassen. | |
Jere | GerTextb | 17:14 | So heile mich denn, Jahwe, daß ich heil werde, hilf mir, daß mir geholfen werde, denn mein Lobpreis bist du! | |
Jere | GerTextb | 17:15 | Jene freilich sprechen zu mir: Wo bleibt das Wort Jahwes? Möge es doch eintreffen! | |
Jere | GerTextb | 17:16 | Und doch habe ich mich dem nicht entzogen, Hirte zu sein in deiner Nachfolge, noch habe ich den unheilvollen Tag herbeigewünscht - du weißt es! Was meine Lippen vorbrachten, es liegt offen vor deinem Angesichte! | |
Jere | GerTextb | 17:18 | Laß meine Verfolger zu Schanden werden, aber laß mich nicht zu Schanden werden; laß sie bestürzt werden, aber laß mich nicht bestürzt werden: bringe über sie den Unheilstag und mit doppelter Zerschmetterung zerschmettere sie! | |
Jere | GerTextb | 17:19 | So sprach Jahwe zu mir: gehe hin und stelle dich ins Thor der Volksgenossen, durch welches die Könige Judas ein- und auszugehen pflegen, und in alle Thore Jerusalems | |
Jere | GerTextb | 17:20 | und sprich zu ihnen: Hört das Wort Jahwes, ihr Könige Judas und ihr Judäer insgesamt und all' ihr Bewohner Jerusalems, die ihr in diese Thore eingeht! | |
Jere | GerTextb | 17:21 | So spricht Jahwe: Hütet euch - es gilt euer Leben! - und tragt am Sabbattage keine Last, daß ihr sie in die Thore Jerusalems bringt. | |
Jere | GerTextb | 17:22 | Tragt auch am Sabbattage keine Last aus euren Häusern heraus, noch verrichtet irgend welche Arbeit, daß ihr den Sabbattag heilig haltet, wie ich euren Vätern geboten habe. | |
Jere | GerTextb | 17:23 | Aber sie gehorchten nicht, noch neigten sie ihr Ohr, sondern zeigten sich halsstarrig, daß sie nicht gehorchten, noch Zucht annahmen. | |
Jere | GerTextb | 17:24 | Wenn ihr nun auf mich hören wollt, ist der Spruch Jahwes, daß ihr am Sabbattage keine Last in die Thore dieser Stadt bringt, vielmehr den Sabbattag heilig haltet, daß ihr keinerlei Arbeit an demselben verrichtet, | |
Jere | GerTextb | 17:25 | so werden durch die Thore dieser Stadt Könige einziehn, die auf dem Throne Davids sitzen, mit Wagen und Rossen daherfahren, samt ihren Oberen, die Männer von Juda nebst den Bewohnern Jerusalems, und diese Stadt wird immerdar bewohnt sein. | |
Jere | GerTextb | 17:26 | Und es werden aus den Städten Judas und aus der Umgebung Jerusalems und aus dem Stammgebiete Benjamins und aus der Niederung und vom Gebirge und aus dem Südlande Leute kommen, die Brandopfer und Schlachtopfer und Speisopfer und Weihrauch darbringen und die Dankopfer bringen zum Tempel Jahwes. | |
Chapter 18
Jere | GerTextb | 18:2 | Mache dich auf und geh' hinab zum Hause des Töpfers; dort will ich dich meine Worte vernehmen lassen! | |
Jere | GerTextb | 18:3 | Da ging ich zum Hause des Töpfers hinab und fand ihn mit einer Arbeit auf der Töpferscheibe beschäftigt, | |
Jere | GerTextb | 18:4 | und mißriet das Gefäß, an dem er arbeitete, so machte er daraus wiederum ein anderes Gefäß, wie es der Töpfer eben machen wollte. | |
Jere | GerTextb | 18:6 | Kann ich nicht wie dieser Töpfer da mit euch verfahren, ihr vom Hause Israel? - ist der Spruch Jahwes; ganz wie der Thon in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand, ihr vom Hause Israel. | |
Jere | GerTextb | 18:7 | Bald drohe ich einem Volk und einem Reich, es auszurotten und zu zerstören und zu verderben, | |
Jere | GerTextb | 18:8 | bekehrt sich aber dasselbige Volk, das ich bedroht habe, von seiner Bosheit, so lasse ich mich des Unheils gereuen, das ich ihm zuzufügen gedachte. | |
Jere | GerTextb | 18:9 | Bald aber verheiße ich einem Volk und einem Reich, es bauen und pflanzen zu wollen; | |
Jere | GerTextb | 18:10 | thut es aber, was mir mißfällt, indem es meinem Befehl ungehorsam ist, so lasse ich mich des Guten gereuen, das ich ihm zu erweisen versprochen hatte. | |
Jere | GerTextb | 18:11 | Und nun, sprich doch zu den Leuten von Juda und zu den Bewohnern Jerusalems also: So spricht Jahwe: Fürwahr, ich bereite Unheil für euch und hege Unheilsgedanken wider euch! Kehrt doch ein jeder von seinem bösen Wege um und befleißigt euch gutes Wandels und guter Thaten! | |
Jere | GerTextb | 18:12 | Sie aber werden sprechen: Umsonst! vielmehr unseren Gedanken wollen wir folgen und wollen ein jeder starrsinnig nach seinem bösen Sinne handeln! | |
Jere | GerTextb | 18:13 | Darum spricht Jahwe also: Fragt doch unter den Heiden nach, ob jemand derartiges schon gehört hat? Gar Schauderhaftes hat die Jungfrau Israel gethan. | |
Jere | GerTextb | 18:14 | Schwindet denn von dem Felsen über dem Gefilde der Schnee des Libanon? Oder versiegen je die quellenden Wasser, die wallenden, rieselnden? | |
Jere | GerTextb | 18:15 | Doch mein Volk hat meiner vergessen, den nichtigen Götzen räuchern sie, und auf ihren Wegen haben sie zum Straucheln gebracht die Irrpfade der Vorzeit, | |
Jere | GerTextb | 18:16 | daß sie ihr Land zu einem Gegenstande des Entsetzens machen, immerwährenden Gezisches, daß, wer irgend daran vorüberzieht, sich entsetzt, und den Kopf schüttelt. | |
Jere | GerTextb | 18:17 | Wie durch Ostwind werde ich sie zerstieben lassen vor dem Feinde her: den Rücken und nicht das Antlitz werde ich ihnen zeigen am Tag ihres Verderbens. | |
Jere | GerTextb | 18:18 | Da sprachen sie: Wohlan, laßt uns wider Jeremia verderbliche Anschläge ersinnen; denn nicht kommt den Priestern Weisung abhanden, noch den Weisen Rat, noch den Propheten Offenbarung, - wohlan, wir wollen ihn mit der Zunge niederschlagen und auf keines seiner Worte merken! | |
Jere | GerTextb | 18:20 | Soll denn für Gutes Böses vergolten werden, daß sie mir eine Grube gegraben haben? Gedenke, wie ich vor dir betend stand, um ihnen zum Besten zu reden, um deinen Grimm von ihnen abzuwenden! | |
Jere | GerTextb | 18:21 | Darum gieb ihre Söhne dem Hunger preis und überliefere sie der Gewalt des Schwertes, daß ihre Weiber kinderlos und Witwen werden, ihre Männer aber von der Seuche erwürgt, ihre Jünglinge im Kampfe vom Schwert erschlagen werden! | |
Jere | GerTextb | 18:22 | Möge man Wehgeschrei hören aus ihren Häusern, wenn du plötzlich Mordbanden über sie bringst; denn eine Grube haben sie gegraben, mich zu fangen, und heimlich Schlingen für meine Füße gelegt. | |
Chapter 19
Jere | GerTextb | 19:1 | So sprach Jahwe: Gehe hin und kaufe dir einen Krug, wie ihn der Töpfer macht, nimm sodann mit dir etliche von den Vornehmsten des Volks und von den Vornehmsten der Priester | |
Jere | GerTextb | 19:2 | und gehe hinaus ins Thal Ben Hinnom, das vor dem Scherbenthore liegt, und verkündige dort die Worte, die ich zu dir reden werde, | |
Jere | GerTextb | 19:3 | und sprich: Hört das Wort Jahwes, ihr Könige von Juda und ihr Bewohner Jerusalems! So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Fürwahr, ich will Unheil über diesen Ort bringen, daß jedem, der davon hören wird, die Ohren gellen sollen! | |
Jere | GerTextb | 19:4 | Darum weil sie mich verließen und diesen Ort verkannten und an ihm andern Göttern, die sie nicht kannten, räucherten - sie wie ihre Väter und die Könige Judas -, und diesen Ort mit dem Blut Unschuldiger erfüllten | |
Jere | GerTextb | 19:5 | und die Baalshöhen erbauten, um ihre Söhne als Brandopfer für den Baal zu verbrennen, was ich weder geboten noch angeordnet habe, und was mir nie in den Sinn gekommen ist: | |
Jere | GerTextb | 19:6 | darum, fürwahr, soll die Zeit kommen, ist der Spruch Jahwes, wo man diesen Ort nicht mehr” Topheth” und “Thal Ben Hinnom” nennen wird, sondern “Würgethal”. | |
Jere | GerTextb | 19:7 | Da werde ich dann die Klugheit Judas und Jerusalems an diesem Ort ausschütten und sie auf der Flucht vor ihren Feinden durchs Schwert fällen und durch die, welche ihnen nach dem Leben trachten; ihre Leichname aber will ich den Vögeln unter dem Himmel und den Tieren auf dem Felde zum Fraße preisgeben | |
Jere | GerTextb | 19:8 | und will diese Stadt zu einem Gegenstande des Entsetzens und des Gezisches machen: wer irgend an ihr vorüberzieht, soll sich entsetzen und zischen ob all' der Schläge, die sie betroffen haben. | |
Jere | GerTextb | 19:9 | Und ich will ihnen das Fleisch ihrer Söhne und das Fleisch ihrer Töchter zu essen geben, und sie sollen einer das Fleisch des andern essen, in der Drangsal und in der Bedrängnis, in die sie ihre Feinde und die, welche ihnen nach dem Leben trachten, bringen werden. | |
Jere | GerTextb | 19:10 | Und du sollst den Krug vor den Augen der Männer, die mit dir gegangen sind, zerbrechen | |
Jere | GerTextb | 19:11 | und zu ihnen sagen: So spricht Jahwe der Heerscharen: So werde ich dieses Volk und diese Stadt zerbrechen, wie man Töpfergeschirr zerbricht, das nie mehr ganz gemacht werden kann, und im Topheth wird man begraben, weil sonst kein Raum zum Begraben mehr vorhanden ist. | |
Jere | GerTextb | 19:12 | Also werde ich mit diesem Orte verfahren - ist der Spruch Jahwes -, und mit seinen Bewohnern, so daß ich diese Stadt zu einem Topheth mache: | |
Jere | GerTextb | 19:13 | da sollen dann die Häuser Jerusalems und die Häuser der Könige von Juda wie die Stätte des Topheth unrein werden - alle die Häuser, auf deren Dächern sie dem gesamten Himmelsheere geräuchert und andern Göttern Trankopfer gespendet haben. | |
Jere | GerTextb | 19:14 | Als nun Jeremia vom Topheth, wohin ihn Jahwe zu prophetischer Verkündigung gesandt hatte, zurückkam, trat er in den Vorhof des Tempels Jahwes und sprach zum ganzen Volke: | |
Chapter 20
Jere | GerTextb | 20:1 | Als aber der Priester Pashur, der Sohn Immers (dieser war nämlich Oberaufseher im Tempel Jahwes), Jeremia diese Worte verkündigen hörte, | |
Jere | GerTextb | 20:2 | da schlug Pashur den Propheten Jeremia und legte ihn in den Block, der sich im oberen Benjaminsthor am Tempel Jahwes befand. | |
Jere | GerTextb | 20:3 | Am andern Morgen jedoch, nachdem Pashur den Jeremia aus dem Blocke befreit hatte, sprach Jeremia zu ihm: Nicht “Pashur” nennt Jahwe deinen Namen, sondern “Grauen ringsum”! | |
Jere | GerTextb | 20:4 | Denn also spricht Jahwe: Fürwahr, ich will dich zu einem Grauen für dich selbst und für alle deine Freunde machen; vor deinen Augen sollen sie durch das Schwert ihrer Feinde fallen, und ganz Juda will ich in die Gewalt des Königs von Babel überliefern, daß er sie nach Babel gefangen führe und mit dem Schwert erschlage. | |
Jere | GerTextb | 20:5 | Dazu will ich alle Vorräte in dieser Stadt und alle ihre Habe und alle ihre Kostbarkeiten preisgeben, auch alle Schätze der Könige Judas will ich in die Gewalt ihrer Feinde überliefern: die sollen sie rauben und fortschleppen und nach Babel bringen. | |
Jere | GerTextb | 20:6 | Du aber, Pashur, und alle Insassen deines Hauses - ihr werdet in Gefangenschaft gehen, und nach Babel sollst du gelangen und dort sterben und dort begraben werden, - du nebst allen deinen Freunden, denen du Lügen geweissagt hast. | |
Jere | GerTextb | 20:7 | Du hast mich bethört, Jahwe, und ich ließ mich bethören; du hast mich erfaßt und überwältigtest mich: zum Gelächter bin ich geworden allezeit, jedermann spottet meiner. | |
Jere | GerTextb | 20:8 | Ja, so oft ich rede, muß ich aufschreien, “Unbill und Vergewaltigung!” rufen; denn das Wort Jahwes ward für mich ein Anlaß zu steter Beschimpfung und Verspottung. | |
Jere | GerTextb | 20:9 | Dachte ich: Ich will seiner nicht gedenken und nicht mehr in seinem Namen reden! da war es in meinem Innern wie loderndes Feuer, das verhalten war in meinen Gebeinen; ich mühte mich ab, es auszuhalten, aber ich vermochte es nicht. | |
Jere | GerTextb | 20:10 | Ja, gehört habe ich die feindselige Rede vieler - Grauen ringsum! -: “Zeigt ihn an”! und “Wir wollen ihn anzeigen”! Selbst alle die, mit denen ich Freundschaft pflegte, lauern auf einen Fehltritt von mir: “Vielleicht läßt er sich bethören, daß wir ihm beikommen und Rache an ihm nehmen”! | |
Jere | GerTextb | 20:11 | Aber Jahwe ist mit mir wie ein gewaltiger Held; darum werden meine Verfolger straucheln und nichts ausrichten: sie sollen arg zu Schanden werden, weil sie unklug gehandelt, - zu ewiger, unvergeßlicher Schmach. | |
Jere | GerTextb | 20:12 | Nun, Jahwe der Heerscharen, der du den Frommen erprobst, Nieren und Herz siehst: laß mich deine Rache an ihnen schauen, denn auf dich habe ich meine Sache gewälzt. | |
Jere | GerTextb | 20:13 | Singet Jahwe, preiset Jahwe, daß er das Leben des Armen aus der Gewalt der Übelthäter errettete! | |
Jere | GerTextb | 20:14 | Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren ward; der Tag, an dem mich meine Mutter gebar, bleibe ungesegnet! | |
Jere | GerTextb | 20:15 | Verflucht sei der Mann, der meinem Vater die frohe Kunde brachte: Dir ist ein Knäblein geboren! und ihn dadurch hoch erfreute! | |
Jere | GerTextb | 20:16 | Es ergehe diesem Manne wie den Städten, die Jahwe erbarmungslos von Grund aus zerstört hat, und er höre Geschrei am Morgen und Kriegslärm zur Mittagszeit, | |
Jere | GerTextb | 20:17 | weil er mich nicht schon im Mutterschoße sterben ließ, daß meine Mutter mein Grab geworden und ihr Leib immerwährend schwanger geblieben wäre. | |
Chapter 21
Jere | GerTextb | 21:1 | Das Wort, das von seiten Jahwes an Jeremia erging, als der König Zedekia Pashur, den Sohn Malkijas, und den Priester Zephanja, den Sohn Maasejas, mit dem Verlangen an ihn sandte: | |
Jere | GerTextb | 21:2 | Befrage doch Jahwe für uns, denn Nebukadrezar, der König von Babel, belagert uns: ob wohl Jahwe allen seinen wunderbaren Thaten gemäß an uns handeln wird, daß er wieder von uns abzieht? | |
Jere | GerTextb | 21:4 | So spricht Jahwe, der Gott Israels: Fürwahr, ich will die Kriegswaffen in eurer Hand, mit denen ihr den König von Babel und die Chaldäer, die euch bedrängen, außerhalb der Stadtmauer bekämpft, umwenden und ins Innere dieser Stadt zusammenziehen, | |
Jere | GerTextb | 21:5 | und ich selbst will mit euch kämpfen, mit ausgereckter Hand und starkem Arm und im Zorn und im Grimm und in gewaltiger Wut, | |
Jere | GerTextb | 21:6 | und will die Bewohner dieser Stadt, die Menschen wie das Vieh, niederschlagen: durch eine gewaltige Pest sollen sie umkommen! | |
Jere | GerTextb | 21:7 | Darnach aber - ist der Spruch Jahwes -, will ich Zedekia, den König von Juda, mit seinen Dienern und den Leuten, die in dieser Stadt von der Pest, dem Schwert und dem Hunger übrig gelassen sind, in die Gewalt Nebukadrezars, des Königs von Babel, und in die Gewalt ihrer Feinde und in die Gewalt derer, die ihnen nach dem Leben trachten, überliefern, daß er sie mit dem Schwerte niedermetzle, ohne Mitleid mit ihnen und ohne Schonung und ohne Erbarmen. | |
Jere | GerTextb | 21:8 | Zu diesem Volk aber sollst du sagen: So spricht Jahwe: Fürwahr, ich stelle euch zur Wahl: den Weg, der zum Leben, und den, der zum Tode führt! | |
Jere | GerTextb | 21:9 | Wer in dieser Stadt bleibt, wird durchs Schwert und durch den Hunger und durch die Pest umkommen; wer aber hinausgeht und sich den Chaldäern, die euch bedrängen, ergiebt, wird leben bleiben und sein Leben zur Beute haben. | |
Jere | GerTextb | 21:10 | Denn ich habe mein Antlitz wider diese Stadt gerichtet zum Unheil und nicht zum Heil - ist der Spruch Jahwes; in die Gewalt des Königs von Babel soll sie überliefert werden, daß er sie niederbrenne. | |
Jere | GerTextb | 21:12 | ihr vom Hause Davids! So spricht Jahwe: Haltet alle Morgen gerechtes Gericht und rettet den Beraubten aus der Gewalt des Bedrückers, daß nicht wie Feuer meine Zornglut hervorbreche und unauslöschlich brenne - ob der Bösartigkeit eurer Thaten! | |
Jere | GerTextb | 21:13 | Fürwahr, an dich will ich, du Bewohnerin des Thals, des Felsens der Ebene - ist der Spruch Jahwes -, an euch, die ihr sprecht: Wer sollte über uns herabkommen und wer sollte in unsere Wohnungen eindringen? | |
Chapter 22
Jere | GerTextb | 22:1 | So sprach Jahwe: Gehe hinab zum Palaste des Königs von Juda und sage dort dieses Wort | |
Jere | GerTextb | 22:2 | und sprich: Höre das Wort Jahwes, König von Juda, der du auf dem Throne Davids sitzest, du samt deinen Dienern und deinem Volke, die durch diese Thore eingehen! | |
Jere | GerTextb | 22:3 | So spricht Jahwe: Übt Recht und Gerechtigkeit und rettet den Beraubten aus der Gewalt des Bedrückers! Fremdlinge aber, Waisen und Witwen bedränget nicht, und vergewaltigt nicht und vergießt nicht unschuldiges Blut an diesem Orte. | |
Jere | GerTextb | 22:4 | Denn nur wenn ihr solches thut, werden durch die Thore dieses Palastes Könige einziehen, die als Nachkommen Davids auf seinem Throne sitzen, mit Wagen und mit Rossen daherfahren, und er selbst und seine Diener und sein Volk. | |
Jere | GerTextb | 22:5 | Wenn ihr aber nicht auf diese Worte hört, so schwöre ich bei mir selbst - ist der Spruch Jahwes -, daß dieser Palast eine Wüstenei werden soll. | |
Jere | GerTextb | 22:6 | Denn so spricht Jahwe in betreff des Palastes des Königs von Juda: Gilead gleich giltst du mir, gleich dem Gipfel des Libanon! Fürwahr, ich will dich zur Steppe machen, gleich unbewohnbaren Städten, | |
Jere | GerTextb | 22:7 | und will Verderber wider dich zum Kampfe weihen, einen jeden mit seinen Waffen, daß sie deine auserlesenen Cedern fällen und ins Feuer werfen. | |
Jere | GerTextb | 22:8 | Viele Nationen aber sollen an dieser Stadt vorüberziehen und einer zum andern sprechen: Warum ist Jahwe so mit dieser großen Stadt verfahren? | |
Jere | GerTextb | 22:9 | Da wird man dann antworten: Weil sie von dem Bunde mit Jahwe, ihrem Gott, abtrünnig geworden sind und sich vor andern Göttern niederwarfen und ihnen dienten! | |
Jere | GerTextb | 22:10 | Weinet nicht um einen, der tot ist, noch äußert seinethalben Beileid: weinet vielmehr um den, der fortgezogen ist, weil er nicht mehr zurückkehren und sein Heimatland wiedersehen wird! | |
Jere | GerTextb | 22:11 | Denn also spricht Jahwe in betreff Sallums, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, der an Stelle seines Vaters Josia König ward, der fortgezogen ist von diesem Ort: Er wird nicht mehr hierher zurückkehren; | |
Jere | GerTextb | 22:12 | sondern an dem Orte, wohin sie ihn gefangen geführt haben, da wird er sterben, dieses Land aber wird er nicht mehr sehen! | |
Jere | GerTextb | 22:13 | Wehe dem, der sein Haus mit Ungerechtigkeit baut und seine Gemächer mit Unrecht, der seinen Nächsten ohne Entgelt arbeiten läßt und ihm seinen Lohn vorenthält, | |
Jere | GerTextb | 22:14 | der da spricht: Ich will mir ein geräumiges Haus und weite Gemächer erbauen! der sich seine Fenster weit ausbricht, mit Cedernholz täfelt und mit Mennig bemalt! | |
Jere | GerTextb | 22:15 | Bist du damit König, daß du dich im Bauen mit Cedernholz ereiferst? Dein Vater aß und trank ja auch, aber er übte Recht und Gerechtigkeit: da ging's ihm wohl! | |
Jere | GerTextb | 22:16 | Er schaffte Recht dem Bedrückten und Armen: da ging's ihm wohl! Heißt nicht das mich erkennen? ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 22:17 | Deine Augen aber und dein Sinn sind auf nichts als auf deinen Gewinn aus und auf das Blut Unschuldiger, es zu vergießen, und auf Bedrückung und auf Erpressung, sie auszuüben. | |
Jere | GerTextb | 22:18 | Darum spricht Jahwe in betreff Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, also: Man wird ihm keine Totenklage halten: “Ach, mein Bruder!” und “Ach, Schwester!” - man wird nicht um ihn klagen: “Ach, Gebieter!” und “Ach, seine Herrlichkeit!” | |
Jere | GerTextb | 22:19 | Wie man einen Esel begräbt, wird er begraben werden, indem man ihn fortschleift und weit draußen vor den Thoren Jerusalems hinwirft. | |
Jere | GerTextb | 22:20 | Steig' auf den Libanon und schreie und in Basan laß' deine Stimme erschallen und schreie vom Abarimgebirge aus, denn zerschmettert sind alle deine Lieblinge! | |
Jere | GerTextb | 22:21 | Ich habe zu dir geredet, als du noch in sicherer Ruhe lebtest, doch du sprachst: Ich mag nicht hören! Das war deine Art von Jugend auf, daß du meinem Befehle nicht gehorchtest. | |
Jere | GerTextb | 22:22 | Aller deiner Hirten Hirt wird nun der Sturmwind sein, und deine Lieblinge werden in die Gefangenschaft ziehen: ja, alsdann wirst du zu Schanden und mit Scham bedeckt werden ob aller deiner Bosheit! | |
Jere | GerTextb | 22:23 | Die du auf dem Libanon wohnst, in Cedern nistest, - wie wirst du ächzen, wenn dich Wehen ankommen, Zittern wie eine Gebärende! | |
Jere | GerTextb | 22:24 | So wahr ich lebe - ist der Spruch Jahwes -, wäre auch Chonja, der Sohn Jojakims, der König von Juda, wie ein Siegelring an meiner rechten Hand, - so will ich dich doch von da wegreißen | |
Jere | GerTextb | 22:25 | und dich in die Gewalt derer, die dir nach dem Leben trachten, und in die Gewalt derer, vor denen dir graut, und in die Gewalt Nebukadrezars, des Königs von Babel, und in die Gewalt der Chaldäer überliefern | |
Jere | GerTextb | 22:26 | und dich nebst deiner Mutter, die dich geboren hat, in ein fremdes Land schleudern, woselbst ihr nicht geboren wurdet, und dort sollt ihr sterben: | |
Jere | GerTextb | 22:27 | in das Land aber, wohin zurückzukehren sie Verlangen tragen, - dahin werden sie nicht zurückkehren! | |
Jere | GerTextb | 22:28 | Ist denn dieser Chonja da ein verächtliches und zerschlagenswertes Gebilde? oder ein Gefäß, an dem niemand Gefallen hat? Warum wurden denn er und seine Nachkommen fortgeschleudert und hingeworfen in jenes Land, das sie nicht kannten? | |
Chapter 23
Jere | GerTextb | 23:1 | Wehe den Hirten, die die Schafe meiner Weide zu Grunde richten und zerstreuen! ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 23:2 | Darum spricht Jahwe, der Gott Israels, also in betreff der Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und sie versprengt und nicht nach ihnen gesehen, - nun will ich an euch eure bösen Thaten heimsuchen! ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 23:3 | Ich selbst aber will den Rest meiner Schafe aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe, sammeln und sie auf ihre Auen zurückführen, und sie sollen fruchtbar sein und sich mehren, | |
Jere | GerTextb | 23:4 | und ich will Hirten über sie bestellen, die sollen sie weiden, und sie sollen sich nicht mehr zu fürchten noch zu erschrecken brauchen, und soll keines vermißt werden! ist der Spruch Jahwes! | |
Jere | GerTextb | 23:5 | Fürwahr, es wird die Zeit kommen - ist der Spruch Jahwes -, da will ich David einen rechten Sproß erwecken, der soll als König herrschen und weise handeln und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben: | |
Jere | GerTextb | 23:6 | in seinen Tagen wird Juda geholfen werden, und wird Israel in Sicherheit wohnen, und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn benennen wird: Jahwe ist unsere Gerechtigkeit! | |
Jere | GerTextb | 23:7 | Darum, fürwahr, es kommt die Zeit - ist der Spruch Jahwes -, da wird man nicht mehr sagen: So wahr Jahwe lebt, der die Israeliten aus Ägypten hergeführt hat! sondern: | |
Jere | GerTextb | 23:8 | So wahr Jahwe lebt, der die Angehörigen des Hauses Israel aus dem Nordland und aus allen Ländern, wohin ich sie verstoßen hatte, hergeführt und heimgebracht hat, daß sie wieder auf ihrem Boden wohneten! | |
Jere | GerTextb | 23:9 | In betreff der Propheten: Gebrochen ist mein Herz in meinem Innern, es schlottern alle meine Gebeine; ich bin wie ein Trunkener und wie ein Mann, den der Wein übermannt hat, - vor Jahwe und vor seinen heiligen Worten. | |
Jere | GerTextb | 23:10 | Denn voll von Ehebrechern ist das Land, - ja, wegen des Fluchs trauert das Land, sind die Auen der Trift verdorrt -, und ihr Rennen und Jagen ist Bosheit und ihre Stärke Unwahrhaftigkeit; | |
Jere | GerTextb | 23:11 | denn Propheten wie Priester sind ruchlos, selbst in meinem Tempel stieß ich auf ihre Bosheit! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 23:12 | Darum soll es ihnen auf ihrem Weg ergehen wie auf schlüpfrigen Stellen in der Finsternis: sie sollen gestoßen werden, daß sie auf ihm zu Falle kommen; denn ich will Unheil über sie bringen im Jahr ihrer Heimsuchung, ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 23:13 | Auch bei den Propheten Samarias erlebte ich Abgeschmacktes: sie weissagten im Namen des Baal und führten mein Volk Israel irre; | |
Jere | GerTextb | 23:14 | bei den Propheten Jerusalems aber erlebte ich Schauderhaftes: sie treiben Ehebruch und gehen mit Lüge um und bestärken die Übelthäter, daß ihrer keiner sich von seiner Bosheit bekehre. Sie gelten mir insgesamt wie Sodomiter und ihre Bewohner wie die von Gomorra. | |
Jere | GerTextb | 23:15 | Darum spricht Jahwe der Heerscharen also in betreff der Propheten: Fürwahr, ich will sie mit Wermut speisen und mit Giftwasser tränken; denn von den Propheten Jerusalems ist Ruchlosigkeit ausgegangen über das ganze Land! | |
Jere | GerTextb | 23:16 | So spricht Jahwe der Heerscharen: Hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen, - sie bethören euch nur; selbst ersonnene Gesichte verkündigen sie, ohne Auftrag Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 23:17 | Immerfort sprechen sie zu meinen Verächtern: Jahwe hat geredet: Heil wird euch zu teil! Und mögen auch alle starrsinnig ihrem eigenen Sinne folgen, so sprechen sie doch: Es wird mit nichten Unheil über euch kommen! | |
Jere | GerTextb | 23:18 | Ja, wer im Rate Jahwes steht, der gewahrt und hört sein Wort! Wer mein Wort aufmerksam vernimmt, der thut es kund! | |
Jere | GerTextb | 23:19 | Schon bricht der Sturmwind Jahwes los, und ein Wirbelsturm - auf das Haupt der Frevler wälzt er sich herab: | |
Jere | GerTextb | 23:20 | Jahwes Zorn läßt nicht ab, bis er seine Entschlüsse ausgerichtet und durchgeführt hat, - hinterdrein werdet ihr das klar erkennen! | |
Jere | GerTextb | 23:21 | Ich habe die Propheten nicht ausgesandt, - und doch liefen sie; ich habe nicht zu ihnen geredet, - und doch weissagten sie! | |
Jere | GerTextb | 23:22 | Hätten sie wirklich in meinem Rate gestanden, so würden sie meinem Volke meine Worte kund thun und sie von ihrem bösen Weg und ihren bösen Thaten abbringen! | |
Jere | GerTextb | 23:23 | Bin ich denn ein Gott nur in der Nähe - ist der Spruch Jahwes -, und nicht ein Gott auch in der Ferne? | |
Jere | GerTextb | 23:24 | Oder vermag sich einer in Schlupfwinkeln zu bergen, daß ich ihn nicht sehen sollte? - ist der Spruch Jahwes. Wie? fülle ich nicht den Himmel und die Erde an? - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 23:25 | Ich höre wohl, wie die Propheten, die in meinem Namen Lüge weissagen, sprechen: Ich hatte einen Traum, einen Traum! | |
Jere | GerTextb | 23:26 | Wie lange soll das so fortgehen? Haben etwa die Propheten im Sinne, sie, die Lügen weissagen und Propheten selbst ersonnenes Truges sind, - | |
Jere | GerTextb | 23:27 | wollen sie etwa mit ihren Träumen, die sie einander erzählen, bewirken, daß mein Volk meinen Namen vergesse, wie ihre Väter meinen Namen über dem Baal vergaßen? | |
Jere | GerTextb | 23:28 | Der Prophet, dem ein Traum zu gebote steht, der mag einen Traum erzählen; wem aber mein Wort zu gebote steht, der rede treulich mein Wort! Was hat das Stroh mit dem Korn gemein? - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 23:29 | Ist mein Wort nicht vielmehr wie Feuer - ist der Spruch Jahwes - und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt? | |
Jere | GerTextb | 23:30 | Darum, fürwahr, ich will an die Propheten - ist der Spruch Jahwes -, die einer dem andern meine Worte stehlen! | |
Jere | GerTextb | 23:31 | Ja, ich will an die Propheten - ist der Spruch Jahwes -, die ihre eigene Zunge nehmen, um einen Gottesspruch herzumurmeln! | |
Jere | GerTextb | 23:32 | Ja, ich will an die Propheten, die trügerische Träume verkündigen - ist der Spruch Jahwes - und sie erzählen und mein Volk durch ihre Lügen und ihr Geflunker in die Irre führen, sie, die ich doch nicht gesandt noch beauftragt habe, und die diesem Volke gar nichts nützen, - ist der Spruch Jahwes! | |
Jere | GerTextb | 23:33 | Wenn dich nun dieses Volk oder Propheten und Priester fragen: Was ist die Last Jahwes? so sollst du zu ihnen sprechen? Ihr seid die Last und ich werfe euch ab! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 23:34 | Der Prophet jedoch und der Priester und die Leute, die von der “Last Jahwes” reden, - einen solchen will ich heimsuchen samt seinem Hause. | |
Jere | GerTextb | 23:35 | Vielmehr so sollt ihr einer zum andern und zu einander sagen: “Was hat Jahwe geantwortet?” oder “Was hat Jahwe geredet?” | |
Jere | GerTextb | 23:36 | Aber den Ausdruck “Last Jahwes” sollt ihr nicht mehr erwähnen; denn “die Last” wird für einen jeden dieses sein Wort sein, indem ihr die Worte des lebendigen Gottes, Jahwes der Heerscharen, unseres Gottes, verdreht habt! | |
Jere | GerTextb | 23:37 | So soll man zum Propheten sagen: “Was hat dir Jahwe geantwortet?” oder “Was hat Jahwe geredet?” | |
Jere | GerTextb | 23:38 | Wenn ihr aber von der “Last Jahwes” redet - darum, so spricht Jahwe: Weil ihr diesen Ausdruck “Last Jahwes” braucht, obschon ich euch entbieten ließ: Ihr sollt nicht von der “Last Jahwes” reden! - | |
Jere | GerTextb | 23:39 | darum, fürwahr, will ich euch aufheben und will euch und die Stadt, die ich euch und euren Vätern verliehen habe, hinwerfen, hinweg aus meinem Angesicht, | |
Chapter 24
Jere | GerTextb | 24:1 | Jahwe ließ mich schauen, da waren zwei Körbe mit Feigen, aufgestellt vor dem Tempel Jahwes (nachdem Nebukadrezar, der König von Babel, Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, und die Obersten von Juda samt den Schmieden und Schlossern aus Jerusalem fortgeführt und nach Babel gebracht hatte): | |
Jere | GerTextb | 24:2 | der eine Korb enthielt sehr gute Feigen, den Frühfeigen gleich; der andere Korb aber enthielt sehr schlechte Feigen, die nicht zu genießen waren. | |
Jere | GerTextb | 24:3 | Da sprach Jahwe zu mir: Was siehst du, Jeremia? und ich antwortete: Feigen! Die guten Feigen sind sehr gut, die schlechten aber sind sehr schlecht, daß man sie nicht genießen kann, - so schlecht sind sie! | |
Jere | GerTextb | 24:5 | So spricht Jahwe, der Gott Israels: Wie diese Feigen für gut erkannt sind, so will ich die Gefangenen Judas, die ich von diesem Ort hinweg ins Land der Chaldäer geschickt habe, freundlich ansehen | |
Jere | GerTextb | 24:6 | und mein Auge freundlich auf sie richten und sie in dieses Land zurückbringen, daß ich sie aufbaue und nicht wieder einreiße und sie einpflanze und nicht wieder ausreiße, | |
Jere | GerTextb | 24:7 | und ich will ihnen Einsicht verleihen, daß sie mich erkennen, daß ich Jahwe bin! Alsdann sollen sie mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein, wenn sie sich von ganzem Herzen zu mir bekehren. | |
Jere | GerTextb | 24:8 | Aber wie die andern Feigen für schlecht erkannt sind, für so schlecht, daß man sie nicht genießen kann - ja, so spricht Jahwe -, so will ich Zedekia, den König von Juda, behandeln samt seinen Obersten und dem Überreste der Bewohner Jerusalems, sowohl denen, die in diesem Land übrig geblieben sind, als auch denen, die sich in Ägypten niedergelassen haben: | |
Jere | GerTextb | 24:9 | ich werde sie zu einem Schreckbilde, zu einem Übel für alle Königreiche der Erde machen, zu einem Gegenstande der Beschimpfung, des Spotts und des Hohns und des Fluchs an allen den Orten, wohin ich sie verstoßen werde, | |
Chapter 25
Jere | GerTextb | 25:1 | Das Wort, welches an Jeremia über das ganze Volk Juda im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda - das ist das erste Jahr Nebukadrezars, des Königs von Babel, - erging, | |
Jere | GerTextb | 25:2 | das der Prophet Jeremia zu dem ganzen Volke Juda und zu allen Bewohnern Jerusalems geredet hat, folgendermaßen: | |
Jere | GerTextb | 25:3 | Vom dreizehnten Jahre Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis auf diesen Tag - nunmehr dreiundzwanzig Jahre lang - ist das Wort Jahwes an mich ergangen, und habe ich unermüdlich zu euch geredet -, aber ihr habt nicht gehört. | |
Jere | GerTextb | 25:4 | Dazu hat Jahwe unermüdlich immer wieder alle seine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, aber ihr habt nicht gehört, noch neigtet ihr auch nur euer Ohr, um zu hören. | |
Jere | GerTextb | 25:5 | Ließ ich euch sagen: “Kehrt doch um ein jeder von seinem bösen Weg und von euren schlechten Thaten, so sollt ihr wohnen bleiben in dem Lande, das Jahwe euch und euren Vätern verliehen hat, von Ewigkeit zu Ewigkeit! | |
Jere | GerTextb | 25:6 | Lauft aber nicht andern Göttern nach, um ihnen zu dienen und euch vor ihnen niederzuwerfen, und reizt mich nicht durch eurer Hände Werk zum Zorne, daß ich euch nicht Unheil zufüge!” | |
Jere | GerTextb | 25:7 | so hörtet ihr doch nicht auf mich - ist der Spruch Jahwes -, gerade um mich durch eurer Hände Werk zum Zorne zu reizen, zu eurem eigenen Verderben. | |
Jere | GerTextb | 25:8 | Darum spricht Jahwe der Heerscharen also: Weil ihr auf meine Worte nicht gehört habt, | |
Jere | GerTextb | 25:9 | so will ich nun alle Völkerschaften des Nordens herbeiholen lassen - ist der Spruch Jahwes - und meinen Knecht Nebukadrezar, den König von Babel, und sie über dieses Land und über seine Bewohner und über alle diese Völker ringsum hereinbrechen lassen und will sie dem Banne preisgeben und zu einem Gegenstande des Entsetzens und Gezisches und ewiger Beschimpfung machen | |
Jere | GerTextb | 25:10 | und will aus ihrer Mitte Wonnejubel und Freudenjubel, Bräutigamsjubel und Brautjubel, das Geräusch der Handmühlen und das Licht der Lampen austilgen. | |
Jere | GerTextb | 25:11 | Dieses ganze Land aber soll zur Wüstenei, zur Einöde werden, und es sollen diese Völker dem Könige von Babel dienstbar sein siebzig Jahre lang. | |
Jere | GerTextb | 25:12 | Nach Verlauf von vollen siebzig Jahren aber will ich am Könige von Babel und an jenem Volke - ist der Spruch Jahwes - ihre Missethat ahnden und an dem Lande der Chaldäer und will es für immer zu Einöden machen. | |
Jere | GerTextb | 25:13 | Und ich will an diesem Land alle meine Worte, die ich wider es geredet habe, in Erfüllung gehen lassen - alles in diesem Buche Niedergeschriebene, was Jeremia über alle Völker geweissagt hat: | |
Jere | GerTextb | 25:14 | denn auch ihnen werden mächtige Völker und gewaltige Könige Knechtschaft auferlegen, und ich will ihnen vergelten nach ihrem Thun und nach dem, wie sie selbst gehandelt haben. | |
Jere | GerTextb | 25:15 | Denn also sprach Jahwe, der Gott Israels, zu mir: Nimm diesen Becher mit Wein aus meiner Hand und laß von ihm alle die Völker, zu denen ich dich senden werde, trinken, | |
Jere | GerTextb | 25:16 | daß sie trinken und schwanken und wahnwitzig werden vor dem Schwerte, das ich mitten unter sie sende! | |
Jere | GerTextb | 25:17 | Da nahm ich den Becher aus Jahwes Hand und ließ alle die Völker trinken, zu denen Jahwe mich gesandt hatte: | |
Jere | GerTextb | 25:18 | Jerusalem und die Städte Judas, ihre Könige und ihre Obersten, um sie zur Wüstenei, zu einem Gegenstande des Entsetzens, des Gezisches und des Fluchs zu machen, wie es heute der Fall ist; | |
Jere | GerTextb | 25:19 | den Pharao, den König von Ägypten, samt seinen Dienern und seinen obersten Beamten und seinem ganzen Volk | |
Jere | GerTextb | 25:20 | und das ganze Ereb; ferner alle Könige des Landes Uz und alle Könige des Philisterlands, nämlich Askalon und Gaza und Ekron und den Überrest von Asdod; | |
Jere | GerTextb | 25:22 | dazu alle Könige von Tyrus und alle Könige von Sidon und die Könige der Küsten jenseits des Meers; | |
Jere | GerTextb | 25:26 | dazu alle Könige des Nordens, wie sie einander nahe oder fern liegen, - kurz alle Königreiche auf dem Erdboden; der König von Sesach aber soll nach ihnen trinken! | |
Jere | GerTextb | 25:27 | Du sollst aber zu ihnen sprechen: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Trinkt, daß ihr trunken werdet und speit und hinfallt, ohne wieder aufzustehen, vor dem Schwerte, das ich mitten unter euch sende! | |
Jere | GerTextb | 25:28 | Sollten sie sich aber weigern, den Becher aus deiner Hand zu nehmen, um zu trinken, so sage ihnen: So spricht Jahwe der Heerscharen: Ihr müßt trinken! | |
Jere | GerTextb | 25:29 | Denn fürwahr, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, will ich anheben, Unheil anzurichten, - und ihr wolltet leer ausgehen? Ihr sollt nicht leer ausgehen, denn ein Schwert rufe ich auf wider alle Bewohner der Erde! - ist der Spruch Jahwes der Heerscharen. | |
Jere | GerTextb | 25:30 | Du aber sollst ihnen alle diese Worte verkünden und zu ihnen sprechen: Jahwe - von der Höhe her brüllt er und von seinem heiligen Wohnsitze läßt er seine Stimme erschallen! Laut brüllt er über seine Aue dahin, stimmt ein Jauchzen an gleich Keltertretern wider alle Bewohner der Erde. | |
Jere | GerTextb | 25:31 | Bis ans Ende der Erde dringt das Getöse, denn hadern muß Jahwe mit den Völkern. Er geht ins Gericht mit allem Fleisch; die Frevler giebt er dem Schwerte preis! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 25:32 | So spricht Jahwe der Heerscharen: Fürwahr, Unheil geht aus von einem Volke zum andern, und ein gewaltiger Sturm erhebt sich vom äußersten Rande der Erde her; | |
Jere | GerTextb | 25:33 | und die von Jahwe Erschlagenen werden jenes Tags daliegen von einem Ende der Erde bis zum andern. Man wird ihnen nicht die Totenklage halten, noch wird man sie einsammeln und sie begraben: als Mist auf dem Acker sollen sie dienen. | |
Jere | GerTextb | 25:34 | Heult, ihr Hirten, und schreit, und wälzt euch im Staub umher, ihr Vornehmsten der Herde! Denn eure Zeit ist da, daß man euch schlachte, und die Zeit eurer Zerstreuung, und ihr sollt hinfallen gleich kostbarem Geschirr! | |
Jere | GerTextb | 25:35 | Da giebt's keine Zuflucht mehr für die Hirten, und kein Entrinnen für die Vornehmsten der Herde. | |
Jere | GerTextb | 25:36 | Horch! - das Geschrei der Hirten und das Geheul der Vornehmsten der Herde, weil Jahwe ihre Weide verwüstet, | |
Chapter 26
Jere | GerTextb | 26:1 | Im Anfange der Regierung Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging folgendes Wort von seiten Jahwes: | |
Jere | GerTextb | 26:2 | So sprach Jahwe: Tritt in den Vorhof des Tempels Jahwes und rede zu allen Städten Judas, die hereingekommen sind, um im Tempel Jahwes anzubeten, alle die Worte, die ich dir befohlen habe, zu ihnen zu reden! Kein Wort sollst du davon thun. | |
Jere | GerTextb | 26:3 | Vielleicht hören sie und bekehren sich, ein jeder von seinem bösen Wege, daß ich mich des Unheils gereuen lasse, das ich ihnen wegen ihrer bösen Thaten zuzufügen gesonnen bin. | |
Jere | GerTextb | 26:4 | Und zwar sollst du ihnen sagen: So spricht Jahwe: Wenn ihr nicht auf mich hört, indem ihr nach meinem Gesetze, das ich euch vorgelegt habe, wandelt, | |
Jere | GerTextb | 26:5 | indem ihr auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, hört, die ich unermüdlich immer wieder zu euch sende, ohne daß ihr auf sie hört: | |
Jere | GerTextb | 26:6 | so will ich diesen Tempel hier dem zu Silo gleich machen und diese Stadt da bei allen Völkern der Erde dem Fluche preisgeben. | |
Jere | GerTextb | 26:7 | Als aber die Priester und die Propheten und das ganze Volk den Jeremia diese Worte im Tempel Jahwes reden hörten, | |
Jere | GerTextb | 26:8 | und Jeremia kaum damit zu Ende war, alles das zu sagen, was Jahwe dem gesamten Volke zu sagen geboten hatte, ergriffen ihn die Priester und die Propheten und das ganze Volk mit dem Rufe: Du mußt sterben! | |
Jere | GerTextb | 26:9 | Weshalb hast du im Namen Jahwes also geweissagt: Es soll diesem Tempel ergehen wie dem zu Silo, und diese Stadt da soll verwüstet, entvölkert werden! Da rottete sich das gesamte Volk im Tempel Jahwes wider Jeremia zusammen. | |
Jere | GerTextb | 26:10 | Als aber die Oberen Judas von diesen Vorgängen Kunde erhielten, kamen sie aus dem Palaste des Königs zum Tempel Jahwes hinauf und ließen sich am Eingange des neuen Jahwethores nieder. | |
Jere | GerTextb | 26:11 | Da sprachen die Priester und die Propheten zu den Oberen und zum gesamten Volke: Dieser Mann ist des Todes schuldig, denn er hat wider diese Stadt geweissagt, wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt! | |
Jere | GerTextb | 26:12 | Jeremia aber sprach zu allen Oberen und zu dem gesamten Volk also: Jahwe hat mich gesandt, wider diesen Tempel und wider diese Stadt alle die Worte, die ihr gehört habt, zu weissagen. | |
Jere | GerTextb | 26:13 | Und nun - befleißigt euch eines guten Wandels und guter Thaten und hört auf den Befehl Jahwes, eures Gottes, daß sich Jahwe des Unheils gereuen lasse, das er euch angedroht hat. | |
Jere | GerTextb | 26:14 | Was mich aber betrifft, - nun, so bin ich in eurer Gewalt! Verfahrt mit mir, wie es euch gut und recht dünkt! | |
Jere | GerTextb | 26:15 | Nur sollt ihr wissen, daß ihr, wenn ihr mich tötet, unschuldiges Blut über euch und diese Stadt und ihre Bewohner bringt; denn Jahwe hat mich in Wahrheit zu euch gesandt, alle diese Worte laut vor euch zu verkündigen! | |
Jere | GerTextb | 26:16 | Da sagten die Oberen und das gesamte Volk zu den Priestern und zu den Propheten: Dieser Mann ist keineswegs des Todes schuldig, denn im Namen Jahwes, unseres Gottes, hat er zu uns geredet! | |
Jere | GerTextb | 26:17 | Alsdann traten einige von den Vornehmen des Landes auf und sprachen zu dem ganzen versammelten Volk also: | |
Jere | GerTextb | 26:18 | Micha aus Moreseth trat in den Tagen Hiskias, des Königs von Juda, als Prophet auf und sprach folgendermaßen zum ganzen Volke von Juda: “So spricht Jahwe der Heerscharen: Zion wird zum Feld umgepflügt und Jerusalem ein Trümmerhaufen und der Tempelberg zur bewaldeten Höhe werden!” | |
Jere | GerTextb | 26:19 | Haben ihn etwa Hiskia, der König von Juda, und ganz Juda getötet? Hat man sich nicht vielmehr vor Jahwe gefürchtet und Jahwe zu begütigen gesucht, so daß sich Jahwe des Unheils, das er ihnen angedroht, gereuen ließ, während wir jetzt großes Unheil über uns heraufbeschwören? | |
Jere | GerTextb | 26:20 | Es wirkte aber damals noch ein anderer als Prophet im Namen Jahwes, Uria, der Sohn Semajas, aus Kirjath-Jearim, und zwar weissagte er wider diese Stadt und wider dieses Land ganz im Einklange mit den Reden Jeremias. | |
Jere | GerTextb | 26:21 | Als aber der König Jojakim nebst allen seinen Kriegsleuten und allen seinen obersten Beamten von seinen Reden hörte, trachtete der König danach, ihn töten zu lassen. Als aber Uria davon Kunde erhielt, geriet er in Furcht, entfloh und begab sich nach Ägypten. | |
Jere | GerTextb | 26:22 | Der König Jojakim aber sandte Leute nach Ägypten, El-Nathan, den Sohn Achbors, und Leute mit ihm. | |
Jere | GerTextb | 26:23 | Die holten Uria aus Ägypten heraus und brachten ihn zum Könige Jojakim, der ließ ihn mit dem Schwerte hinrichten und seinen Leichnam auf die Begräbnisstätte der gemeinen Leute werfen. | |
Chapter 27
Jere | GerTextb | 27:1 | Im Anfange der Regierung Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, erging folgendes Wort an Jeremia von seiten Jahwes: | |
Jere | GerTextb | 27:2 | So sprach Jahwe zu mir: Mache dir Stricke und Jochhölzer und lege sie auf deinen Hals | |
Jere | GerTextb | 27:3 | und sende an den König von Edom und an den König von Moab und an den König der Ammoniter und an den König von Tyrus und an den König von Sidon mittels der Boten, die zu Zedekia, dem Könige von Juda, nach Jerusalem gekommen sind, | |
Jere | GerTextb | 27:4 | und beauftrage sie, ihren Gebietern Folgendes zu sagen: So sprach Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Also sollt ihr zu euren Gebietern sagen: | |
Jere | GerTextb | 27:5 | Ich habe die Erde, die Menschen und das Vieh, die auf der Erde leben, durch meine große Kraft und meinen ausgereckten Arm geschaffen und habe sie immer gegeben, wem es mir gefiel. | |
Jere | GerTextb | 27:6 | Nunmehr aber gebe ich alle diese Länder in die Gewalt meines Knechtes Nebukadnezar, des Königs von Babel; selbst die Tiere des Feldes gebe ich ihm, daß sie ihm dienstbar seien. | |
Jere | GerTextb | 27:7 | Es sollen aber alle Völker ihm, wie seinem Sohn und seinem Enkel dienstbar sein, bis auch seines Landes Zeit gekommen sein wird, und mächtige Völker und gewaltige Könige sich ihn dienstbar machen. | |
Jere | GerTextb | 27:8 | Dasjenige Volk und Königreich aber, das ihm, Nebukadnezar, dem Könige von Babel, nicht dienen will und das seinen Hals nicht in das Joch des Königs von Babel stecken will, - mit dem Schwert und mit dem Hunger und mit der Pest will ich selbiges Volk heimsuchen, ist der Spruch Jahwes, bis ich sie durch seine Hand völlig vertilgt habe. | |
Jere | GerTextb | 27:9 | Ihr nun - hört ja weder auf eure Propheten noch auf eure Wahrsager noch auf eure Träume noch auf eure Zeichendeuter noch auf eure Zauberer, wenn sie also zu euch sprechen: Ihr werdet mit nichten dem Könige von Babel dienstbar werden! | |
Jere | GerTextb | 27:10 | Denn Lügen weissagen sie euch damit, um euch von eurem Boden zu entfernen, daß ich euch forttreibe und ihr zu Grunde geht. | |
Jere | GerTextb | 27:11 | Das Volk indes, welches seinen Hals in das Joch des Königs von Babel steckt, daß es ihm diene, das will ich ruhig auf seinem Boden lassen - ist der Spruch Jahwes -, daß es ihn bearbeite und bewohne. | |
Jere | GerTextb | 27:12 | Auch zu Zedekia, dem Könige von Juda, redete ich ganz dem entsprechend also: Steckt eure Hälse in das Joch des Königs von Babel und dienet ihm und seinem Volke, so werdet ihr leben bleiben! | |
Jere | GerTextb | 27:13 | Warum wollt ihr, du und dein Volk, durchs Schwert, durch den Hunger und durch die Pest umkommen, wie Jahwe den Völkern angedroht hat, die dem Könige von Babel nicht dienstbar sein wollen? | |
Jere | GerTextb | 27:14 | Hört doch nicht auf die Reden der Propheten, die also zu euch sprechen: “Ihr werdet mit nichten dem Könige von Babel dienstbar werden!” - denn nur Lügen weissagen sie euch. | |
Jere | GerTextb | 27:15 | Denn ich habe sie nicht gesandt - ist der Spruch Jahwes -, vielmehr weissagen sie trügerisch in meinem Namen, damit ich euch forttreibe und ihr zu Grunde geht samt den Propheten, die euch geweissagt haben! | |
Jere | GerTextb | 27:16 | Auch zu den Priestern und zu diesem ganzen Volke habe ich also geredet: So spricht Jahwe: Hört nicht auf die Reden eurer Propheten, die euch also weissagen: “Fürwahr, die Geräte des Tempels Jahwes werden nun schleunigst von Babel zurückgebracht werden!” - denn nur Lügen weissagen sie euch. | |
Jere | GerTextb | 27:17 | Hört nicht auf sie, dient vielmehr dem Könige von Babel, so werdet ihr leben bleiben! Warum soll diese Stadt zu einer Wüstenei werden? | |
Jere | GerTextb | 27:18 | Sind sie aber Propheten, und steht ihnen das Wort Jahwes zu gebote, so mögen sie doch Jahwe der Heerscharen darum angehen, daß die Geräte, die im Tempel Jahwes und im Palaste des Königs von Juda und in Jerusalem noch übrig geblieben sind, nicht auf noch nach Babel kommen! | |
Jere | GerTextb | 27:19 | Denn also spricht Jahwe der Heerscharen in betreff der Säulen und in betreff des Meers und in betreff der Gestühle und in betreff des Restes der Geräte, die in dieser Stadt noch übrig geblieben sind, | |
Jere | GerTextb | 27:20 | die Nebukadnezar, der König von Babel, nicht weggenommen hat, als er Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, aus Jerusalem nach Babel hinwegführte samt allen Edlen Judas und Jerusalems: | |
Jere | GerTextb | 27:21 | ja, also spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, in betreff der Geräte, welche im Tempel Jahwes und im Palaste des Königs von Juda und in Jerusalem übrig geblieben sind: | |
Chapter 28
Jere | GerTextb | 28:1 | In jenem Jahre aber - im Anfange der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, im vierten Jahre, im fünften Monate, - sprach zu mir der Prophet Hananja, der Sohn Azurs aus Gibeon, im Tempel Jahwes in Gegenwart der Priester und des ganzen Volks also: | |
Jere | GerTextb | 28:2 | So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Ich zerbreche das Joch des Königs von Babel! | |
Jere | GerTextb | 28:3 | In noch zwei Jahren werde ich alle Geräte des Tempels Jahwes, die Nebukadnezar, der König von Babel, von diesem Orte weggenommen und nach Babel gebracht hat, an diesen Ort zurückbringen. | |
Jere | GerTextb | 28:4 | Auch Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, und alle Gefangenen Judas, die nach Babel gekommen sind, werde ich an diesen Ort zurückbringen - ist der Spruch Jahwes -, denn ich will das Joch des Königs von Babel zerbrechen! | |
Jere | GerTextb | 28:5 | Da sprach der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja in Gegenwart der Priester und in Gegenwart alles Volks, das im Tempel Jahwes stand, | |
Jere | GerTextb | 28:6 | und es sprach der Prophet Jeremia: So sei es! Jahwe thue also! Jahwe lasse deine Worte, die du geweissagt hast, in Erfüllung gehen, indem er die Geräte des Tempels Jahwes und die sämtlichen Gefangenen aus Babel an diesen Ort zurückbringt. | |
Jere | GerTextb | 28:8 | Die Propheten, die vor mir und vor dir von uralters her aufgetreten sind, die weissagten über mächtige Länder und über gewaltige Königreiche von Krieg und von Unheil und von Pest; | |
Jere | GerTextb | 28:9 | der Prophet jedoch, der von Heil weissagt, - durch das Eintreffen des Wortes des Propheten weist sich der Prophet aus, den Jahwe wirklich gesandt hat! | |
Jere | GerTextb | 28:10 | Da nahm der Prophet Hananja das Jochholz vom Halse des Propheten Jeremia und zerbrach es; | |
Jere | GerTextb | 28:11 | dann sprach Hananja in Gegenwart des ganzen Volkes also: So spricht Jahwe: Ebenso will ich in noch zwei Jahren das Joch Nebukadnezars, des Königs von Babel, auf dem Hals aller Völker zerbrechen! Der Prophet Jeremia aber ging seines Wegs. | |
Jere | GerTextb | 28:12 | Es erging aber das Wort Jahwes an Jeremia, nachdem der Prophet Hananja das Jochholz auf dem Halse des Propheten Jeremia zerbrochen hatte, folgendermaßen: | |
Jere | GerTextb | 28:13 | Gehe hin und sprich zu Hananja also: So spricht Jahwe: Ein Joch von Holz hast du zerbrochen, aber ich will an seiner Stelle ein Joch von Eisen machen! | |
Jere | GerTextb | 28:14 | Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Ein Joch von Eisen lege ich auf den Hals aller dieser Völker, daß sie Nebukadnezar, dem Könige von Babel, dienstbar werden und ihm dienen, ja sogar die Tiere des Feldes übergebe ich ihm. | |
Jere | GerTextb | 28:15 | Da sprach der Prophet Jeremia zum Propheten Hananja: Höre einmal, Hananja! Jahwe hat dich nicht gesandt, und doch hast du dieses Volk verleitet, sich auf Lügen zu verlassen! | |
Jere | GerTextb | 28:16 | Darum spricht Jahwe also: Fürwahr, ich will dich vom Erdboden hinwegschaffen; dieses Jahr noch sollst du sterben, denn du hast Auflehnung wider Jahwe gepredigt! | |
Chapter 29
Jere | GerTextb | 29:1 | Dies ist der Inhalt des Briefs, den der Prophet Jeremia von Jerusalem aus an die Vornehmsten der Gefangenen und an die Priester und an die Propheten und an das gesamte Volk, die Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte, absandte, | |
Jere | GerTextb | 29:2 | (nachdem der König Jechonja nebst der Herrin und den Kämmerern, den obersten Beamten Judas und Jerusalems und den Schmieden und den Schlossern Jerusalem verlassen hatte), | |
Jere | GerTextb | 29:3 | und zwar durch Vermittelung Eleasas, des Sohnes Saphans, und Gemarjas, des Sohnes Hilkias, die Zedekia, der König von Juda, an Nebukadnezar, den König von Babel, nach Babel schickte: | |
Jere | GerTextb | 29:4 | So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen den Gefangenen, die ich aus Jerusalem nach Babel weggeführt habe: | |
Jere | GerTextb | 29:6 | Nehmt Weiber und zeugt Söhne und Töchter, und nehmt für eure Söhne Weiber und verheiratet eure Töchter, daß sie Söhne und Töchter gebären, und ihr euch dort mehret und nicht weniger werdet! | |
Jere | GerTextb | 29:7 | Kümmert euch um die Wohlfahrt der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zu Jahwe; denn ihre Wohlfahrt ist eure eigene Wohlfahrt! | |
Jere | GerTextb | 29:8 | Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Laßt euch nicht bethören von euren Propheten, die unter euch sind, und von euren Wahrsagern, noch schenkt euren Träumen, die ihr träumt, Glauben. | |
Jere | GerTextb | 29:9 | Denn sie weissagen euch trügerisch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 29:10 | Denn so spricht Jahwe: Erst wenn volle siebzig Jahre für Babel dahingegangen sind, werde ich euch heimsuchen und meine freundliche Zusage, euch an diesen Ort zurückzuführen, an euch verwirklichen. | |
Jere | GerTextb | 29:11 | Denn ich bin mir wohl bewußt der Gedanken, die ich gegen euch hege - ist der Spruch Jahwes -, Gedanken zum Heil und nicht zum Unheil, euch eine hoffnungsreiche Zukunft zu gewähren! | |
Jere | GerTextb | 29:12 | Dann werdet ihr mich anrufen und hingehen und zu mir beten, und ich werde euch erhören; | |
Jere | GerTextb | 29:14 | so will ich mich von euch finden lassen - ist der Spruch Jahwes - und will euer Geschick wenden und euch aus allen Völkern und aus allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, sammeln - ist der Spruch Jahwes - und euch an den Ort zurückbringen, von dem ich euch weggeführt habe! | |
Jere | GerTextb | 29:16 | Denn so spricht Jahwe in betreff des Königs, der auf Davids Throne sitzt, und in betreff des gesamten Volks, das in dieser Stadt wohnt, eurer Brüder, die nicht mit euch in die Gefangenschaft gezogen sind, - | |
Jere | GerTextb | 29:17 | so spricht Jahwe der Heerscharen: Fürwahr, ich will wider sie das Schwert, den Hunger und die Pest loslassen und sie sauren Feigen gleich machen, die so schlecht sind, daß man sie nicht genießen kann, | |
Jere | GerTextb | 29:18 | und will mit dem Schwerte, mit dem Hunger und mit der Pest hinter ihnen dreinjagen und sie zu einem Schreckbilde für alle Königreiche der Erde machen, zu einem Gegenstande des Fluchs und des Entsetzens und des Gezisches und der Beschimpfung unter allen den Völkern, unter die ich sie verstoßen habe, | |
Jere | GerTextb | 29:19 | dafür, daß sie nicht auf meine Worte gehört haben - ist der Spruch Jahwes -, womit ich meine Knechte, die Propheten, unermüdlich immer wieder zu ihnen gesandt habe, ohne daß ihr hörtet, - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 29:20 | Ihr aber, vernehmt das Wort Jahwes, ihr Gefangenen all', die ich von Jerusalem nach Babel fortgeschickt habe: | |
Jere | GerTextb | 29:21 | So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, in betreff Ahabs, des Sohnes Kolajas, und in betreff Zedekias, des Sohnes Maasejas, die euch in meinem Namen Lügen weissagen: Fürwahr, ich will sie in die Gewalt Nebukadrezars, des Königs von Babel, überliefern, daß er sie vor euren Augen hinrichten lasse! | |
Jere | GerTextb | 29:22 | Sie aber werden für sämtliche Gefangene Judas in Babel Anlaß zu einem Fluchworte geben, des Inhalts: “Jahwe mache dich Zedekia und Ahab gleich, die der König von Babel im Feuer geröstet hat!” | |
Jere | GerTextb | 29:23 | Weil sie Ruchlosigkeit in Israel verübt und mit den Weibern ihrer Freunde Ehebruch getrieben und in meinem Namen Worte geredet haben, die ich ihnen nicht geboten hatte: - ja, ich selbst bin des kundig und Zeuge! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 29:25 | So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Weil du in deinem eigenen Namen einen Brief an das ganze Volk in Jerusalem und an den Priester Zephanja, den Sohn Maasejas, und an sämtliche Priester gesandt hast, des Inhalts: | |
Jere | GerTextb | 29:26 | Jahwe hat dich an Stelle des Priesters Jojada zum Priester gesetzt, damit du im Tempel Jahwes auf jeden Verrückten und vom Prophetentaumel Ergriffenen wohl acht habest und solche in den Block und das Halseisen legest! | |
Jere | GerTextb | 29:27 | Warum bist du denn da nicht gegen Jeremia aus Anathoth eingeschritten, der bei euch vom Prophetentaumel ergriffen ist? | |
Jere | GerTextb | 29:28 | Hätte er sonst wohl eine Botschaft an uns nach Babel geschickt, des Inhalts: Es währt noch lange! Baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und genießt ihre Früchte! | |
Jere | GerTextb | 29:29 | Der Priester Zephanja aber las diesen Brief dem Propheten Jeremia persönlich vor. | |
Jere | GerTextb | 29:31 | Laß sämtlichen Gefangenen die Botschaft zugehen: So spricht Jahwe in betreff Semajas aus Nehalam: Weil euch Semaja geweissagt hat, ohne daß ich ihn gesandt habe, und euch verleitet hat, euch auf Lügen zu verlassen, | |
Jere | GerTextb | 29:32 | darum spricht Jahwe also: Fürwahr, ich will das an Semaja aus Nehalam und seinen Nachkommen ahnden! Er soll keinen Nachkommen haben, der inmitten dieses Volks wohnen bliebe, noch soll er das Gute erleben, das ich meinem Volke bereiten werde - ist der Spruch Jahwes -, denn er hat Auflehnung wider Jahwe gepredigt! | |
Chapter 30
Jere | GerTextb | 30:2 | So spricht Jahwe, der Gott Israels: Schreibe dir alle die Worte, die ich zu dir geredet habe, in ein Buch! | |
Jere | GerTextb | 30:3 | Denn fürwahr, es kommt die Zeit - ist der Spruch Jahwes -, da will ich das Geschick meines Volkes Israel und Juda wenden, spricht Jahwe, und sie in das Land, das ich ihren Vätern verliehen habe, zurückbringen, daß sie es in Besitz nehmen. | |
Jere | GerTextb | 30:5 | Ja, also spricht Jahwe: Horch! Schrecken vernehmen wir, nur Beben giebt's und kein Heil! | |
Jere | GerTextb | 30:6 | Fragt doch nach und seht zu, ob wohl ein Mannsbild gebiert? Warum sehe ich denn alle Männer mit den Händen an den Hüften, einer Gebärenden gleich? und warum wandeln sich doch alle Angesichter in Totenblässe? | |
Jere | GerTextb | 30:7 | Wehe! gewaltig ist jener Tag, es giebt seinesgleichen nicht, und eine Zeit der Angst ist's für Jakob, aber - er wird daraus gerettet werden! | |
Jere | GerTextb | 30:8 | Denn an jenem Tage - ist der Spruch Jahwes der Heerscharen - will ich sein Joch auf deinem Halse zerbrechen und deine Stricke zerreißen, und Fremde sollen ihn nicht mehr knechten; | |
Jere | GerTextb | 30:9 | vielmehr sollen sie Jahwe, ihrem Gotte, dienen und ihrem Könige David, den ich ihnen erstehen lasse! | |
Jere | GerTextb | 30:10 | Du aber, sei getrost, mein Knecht Jakob - ist der Spruch Jahwes -, und erschrick nicht, Israel, denn ich will dich erretten aus fernem Land und deine Nachkommen aus dem Lande, wo sie gefangen sind, daß Jakob heimkehre und ruhig wohne und sicher lebe, ohne daß ihn jemand aufschreckt; | |
Jere | GerTextb | 30:11 | denn ich bin mit dir - ist der Spruch Jahwes -, dich zu erretten. Denn mit allen den Völkern, unter die ich dich zerstreut habe, will ich es garaus machen, nur mit dir will ich es nicht garaus machen. Vielmehr will ich dich mit Maßen züchtigen; aber ganz ungestraft will ich dich nicht lassen. | |
Jere | GerTextb | 30:12 | Ja, so spricht Jahwe: Gar schlimm steht's mit deinen Schäden, unheilbar ist deine Verwundung! | |
Jere | GerTextb | 30:13 | Niemand nimmt sich deiner Sache an, - für die eiternde Wunde giebt's keine Heilmittel, nicht giebt's ein Pflaster für dich! | |
Jere | GerTextb | 30:14 | Alle deine Buhlen haben dich vergessen: sie fragen nichts nach dir, weil ich, wie ein Feind schlägt, dich geschlagen habe, mit barbarischer Züchtigung, ob der Menge deiner Verschuldungen, ob der großen Zahl deiner Sünden. | |
Jere | GerTextb | 30:15 | Was schreist du ob deines Schadens, daß gar schlimm dein Schmerz? Ob der Menge deiner Verschuldungen, ob der großen Zahl deiner Sünden habe ich dir das angethan! | |
Jere | GerTextb | 30:16 | Jedoch alle, die dich fressen, sollen gefressen werden, und alle deine Dränger sollen insgesamt in Gefangenschaft ziehen und, die dich ausgeplündert haben, sollen der Plünderung verfallen, und alle, die dich ausgeraubt haben, will ich dem Raube preisgeben! | |
Jere | GerTextb | 30:17 | Denn ich will dir einen Verband anlegen, will dich heilen von deinen Wunden - ist der Spruch Jahwes -, weil sie dich eine “Verstoßene” nennen, - “Zion, um die sich niemand kümmert!” | |
Jere | GerTextb | 30:18 | So spricht Jahwe: Fürwahr, ich will das Geschick der Zelte Jakobs wenden und seiner Behausungen mich wiederum erbarmen, daß die Stadt auf ihrem Hügel wieder aufgebaut und der Palast an der gewohnten Stelle wiederum bewohnt werde! | |
Jere | GerTextb | 30:19 | Und herausklingen soll aus ihnen wieder Dank und der Jubel Fröhlicher, und ich will sie sich mehren und nicht weniger werden lassen, und ich will sie zu Ehren bringen und nicht länger verachtet sein lassen. | |
Jere | GerTextb | 30:20 | Seine Söhne aber sollen mir wie vordem gelten, und seine Volksgemeinde soll festgegründet vor mir stehen: alle seine Bedränger aber will ich heimsuchen. | |
Jere | GerTextb | 30:21 | Und ein Machthaber für ihn soll ihm selbst entstammen, und ein Gebieter für ihn aus seiner Mitte hervorgehen. Und ich will ihn mir nahen lassen, daß er zu mir herantrete, - denn wen gäbe es sonst, der sein Leben daran wagen sollte, zu mir heranzutreten? - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 30:23 | Schon bricht der Sturmwind Jahwes los, ein reißender Sturm, - auf das Haupt der Frevler wälzt er sich herab; | |
Chapter 31
Jere | GerTextb | 31:1 | Zu jener Zeit - ist der Spruch Jahwes - will ich allen Geschlechtern Israels Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. | |
Jere | GerTextb | 31:2 | So spricht Jahwe: Gnade fand in der Wüste das Volk der dem Schwert Entronnenen: gehe hin, daß du ihm, - Israel - Ruhe verschaffest! | |
Jere | GerTextb | 31:3 | Von fern her erschien mir Jahwe: ja, mit immerwährender Liebe habe ich dich geliebt, darum habe ich dir meine Huld langmütig bewahrt. | |
Jere | GerTextb | 31:4 | Ich will dich wiederum aufbauen, daß du wohl auferbaut seiest, o Jungfrau Israel! Du sollst dich wiederum mit deinen Handpauken zieren, daß du im Reigen Fröhlicher ausziehest! | |
Jere | GerTextb | 31:5 | Du sollst wiederum Weingärten pflanzen auf Samariens Bergen - die sie angepflanzt haben, die sollen sie auch zu nutzen anfangen! | |
Jere | GerTextb | 31:6 | Ja, einen Tag wird's geben, da Wächter auf dem Gebirge Ephraim rufen: Auf, laßt uns nach dem Zion, zu Jahwe, unserem Gotte, hinausziehen! | |
Jere | GerTextb | 31:7 | Denn so spricht Jahwe: Jubelt über Jakob voll Freude und jauchzt über das Haupt der Völker! Preiset laut und sagt: Hilf, Jahwe, deinem Volke, dem Überreste Israels! | |
Jere | GerTextb | 31:8 | Fürwahr, ich will sie aus dem Nordlande herbringen und sie sammeln vom äußersten Rande der Erde, - unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Wöchnerinnen zumal: eine große Schar sollen sie hierher zurückkehren! | |
Jere | GerTextb | 31:9 | Mit Weinen werden sie kommen und mit flehentlichen Gebeten: geleiten will ich sie, sie zu Wasserbächen führen, auf ebenem Wege, darauf sie nicht straucheln können; denn Vater bin ich Israel geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborener! | |
Jere | GerTextb | 31:10 | Hört das Wort Jahwes, ihr Völker, und thut es kund auf den Inseln in der Ferne und sprecht: Der Israel zerstreute, sammelt es und wird es behüten wie ein Hirte seine Herde! | |
Jere | GerTextb | 31:11 | Denn Jahwe befreit Jakob und erlöst ihn aus der Gewalt des, der ihm zu stark war, | |
Jere | GerTextb | 31:12 | daß sie kommen und jubeln auf Zions Höhe und hinströmen zu der Güte Jahwes, zum Getreide und zum Most und zum Öl und zu den jungen Schafen und Rindern, und daß ihre Seele einem wohl bewässerten Garten gleiche, und sie fernerhin nicht mehr dahinschmachten. | |
Jere | GerTextb | 31:13 | Alsdann wird sich die Jungfrau am Reigen erfreuen, und Jünglinge und Greise zumal, und ich will ihre Trauer in Wonne wandeln und sie trösten und fröhlich machen nach ihrem Kummer. | |
Jere | GerTextb | 31:14 | Und ich will die Seelen der Priester mit Fett laben, und mein Volk soll sich sättigen an meiner Güte - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 31:15 | So spricht Jahwe: Horch! in Rama wird Klage laut, bitterliches Weinen! - Rahel beweint ihre Kinder, und will sich nicht trösten lassen um ihrer Kinder willen, weil sie nicht mehr sind! | |
Jere | GerTextb | 31:16 | Doch so spricht Jahwe: Höre auf mit deinem lauten Weinen und laß deine Augen nicht länger Thränen vergießen, denn es giebt noch einen Lohn für deine Mühe - ist der Spruch Jahwes: sie sollen heimkehren aus des Feindes Land. | |
Jere | GerTextb | 31:17 | Ja, es giebt noch eine Hoffnung für deine Zukunft - ist der Spruch Jahwes: die Kinder sollen heimkehren in ihr Gebiet! | |
Jere | GerTextb | 31:18 | Ich höre wohl, wie Ephraim beweglich klagt: Du hast mich gezüchtigt, und ich mußte mich züchtigen lassen, einem jungen Rinde gleich, das noch ungezähmt, - laß mich heimkehren, und so will ich umkehren, denn du bist Jahwe, mein Gott! | |
Jere | GerTextb | 31:19 | Denn nachdem ich mich von dir abgewendet, bin ich reumütig geworden, und nachdem ich zur Einsicht gelangt bin, schlage ich mich auf die Hüfte: ich schäme mich, ja, ich bin tief beschämt, weil ich die Schmach meiner Jugend trage. | |
Jere | GerTextb | 31:20 | Ist mir denn Ephraim ein so teurer Sohn oder ein Lieblingskind, daß, so oft ich ihn auch bedrohte, ich doch immer wieder seiner gedenken muß? Darum tobt mein Inneres von Mitleid für ihn - ich muß mich seiner erbarmen! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 31:21 | Stelle dir Wegweiser auf, errichte dir Merkzeichen, richte dein Augenmerk auf die Bahn, den Weg, den du gegangen bist, - kehre heim, Jungfrau Israel, kehre heim in diese deine Städte! | |
Jere | GerTextb | 31:22 | Wie lange willst du dich scheu umherdrücken, du abtrünnige Tochter? Fürwahr, etwas Neues schafft Jahwe auf Erden: das Weib umkreist den Mann! | |
Jere | GerTextb | 31:23 | So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Aufs Neue wird man im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr Geschick gewendet habe, dieses Wort sagen: Jahwe segne dich, du Aue der Gerechtigkeit, du heiliger Berg! | |
Jere | GerTextb | 31:24 | Und Juda soll darin wohnen mit allen seinen Städten zumal, Ackerleute und solche, die mit der Herde ziehen: | |
Jere | GerTextb | 31:25 | denn ich labe die lechzenden Seelen und jegliche dahinschmachtende Seele sättige ich. | |
Jere | GerTextb | 31:26 | Darob wird man alsdann sagen: Ich bin aufgewacht und schaue, und der Schlaf war mir so süß! | |
Jere | GerTextb | 31:27 | Fürwahr, es kommt die Zeit - ist der Spruch Jahwes -, da will ich das Gebiet Israels und das Gebiet Judas mit Menschensamen und mit Viehsamen besäen, | |
Jere | GerTextb | 31:28 | und gleichwie ich über ihnen gewacht habe, sie auszurotten und zu zerstören, niederzureißen und zu verderben und mit Unheil zu verfolgen, so will ich über ihnen wachen, sie zu bauen und zu pflanzen! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 31:29 | In jenen Tagen wird man nicht mehr sagen: die Väter haben Herlinge gegessen, und den Kindern sind die Zähne davon stumpf geworden! | |
Jere | GerTextb | 31:30 | Vielmehr ein jeglicher wird um seiner eigenen Verschuldung willen sterben; wer irgend Herlinge ißt, dem sollen die Zähne stumpf werden! | |
Jere | GerTextb | 31:31 | Fürwahr, es kommt die Zeit - ist der Spruch Jahwes -, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, | |
Jere | GerTextb | 31:32 | nicht wie der Bund war, den ich mit ihren Vätern schloß, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägypten wegzuführen, welchen Bund mit mir sie gebrochen haben, obwohl ich doch ihr Eheherr war! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 31:33 | Vielmehr darin soll der Bund bestehen, den ich nach dieser Zeit mit dem Hause Israel schließen will - ist der Spruch Jahwes: Ich lege mein Gesetz in ihr Inneres und schreibe es ihnen ins Herz, und so will ich ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein! | |
Jere | GerTextb | 31:34 | Fürderhin sollen sie nicht mehr einer den andern oder ein Bruder den andern also belehren: Erkennet Jahwe! Denn sie werden mich allesamt erkennen vom Kleinsten bis zum Größten - ist der Spruch Jahwes -, denn ich will ihnen ihre Verschuldung vergeben und ihrer Sünde nicht mehr gedenken! | |
Jere | GerTextb | 31:35 | So spricht Jahwe, der die Sonne bestimmt hat, daß sie bei Tage leuchte, die Ordnungen des Mondes und der Sterne, daß sie leuchten bei Nacht, der das Meer aufwühlt, daß seine Wogen brausen, - Jahwe der Heerscharen ist sein Name: | |
Jere | GerTextb | 31:36 | So wenig diese Ordnungen sich je vor mir ändern werden - ist der Spruch Jahwes -, so wenig sollen die Nachkommen Israels jemals aufhören, ein Volk vor mir zu sein! | |
Jere | GerTextb | 31:37 | So spricht Jahwe: So wenig der Himmel droben ausgemessen oder die Grundfesten der Erde drunten erforscht werden können, so wenig werde ich die gesamte Nachkommenschaft Israels verwerfen wegen alles dessen, was sie gethan, - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 31:38 | Fürwahr, es kommt die Zeit - ist der Spruch Jahwes -, da soll die Stadt für Jahwe wieder aufgebaut werden vom Turme Hananeels bis zum Eckthor, | |
Jere | GerTextb | 31:39 | und weiter soll sich die Meßschnur geradeaus zum Hügel Gareb hinüberziehen und dann umbiegen nach Goah. | |
Chapter 32
Jere | GerTextb | 32:1 | Das Wort, welches an Jeremia von seiten Jahwes erging im zehnten Jahre Zedekias, des Königs von Juda, das ist das achtzehnte Jahr Nebukadrezars. | |
Jere | GerTextb | 32:2 | Damals belagerte das Heer des Königs von Babel Jerusalem; der Prophet Jeremia aber lag im Wachthofe, der zum Palaste des Königs von Juda gehörte, gefangen. | |
Jere | GerTextb | 32:3 | Zedekia, der König von Juda, hatte ihn nämlich gefangen gesetzt, indem er ihm vorwarf: Warum weissagst du denn : So spricht Jahwe: Fürwahr, ich will diese Stadt in die Gewalt des Königs von Babel überliefern, daß er sie einnehme, | |
Jere | GerTextb | 32:4 | und Zedekia, der König von Juda, soll den Händen der Chaldäer nicht entrinnen, sondern wird ganz gewiß in die Gewalt des Königs von Babel überliefert werden und er wird von Mund zu Mund mit ihm reden und Auge in Auge ihn sehen: | |
Jere | GerTextb | 32:5 | und zwar nach Babel wird er Zedekia führen, und daselbst soll er bleiben, so lange, bis ich mich seiner wieder annehme! - ist der Spruch Jahwes. Wenn ihr also mit den Chaldäern kämpft, so werdet ihr keinen Erfolg haben. | |
Jere | GerTextb | 32:7 | Bald wird Hanameel, der Sohn deines Oheims Sallum, zu dir kommen, dir zu sagen: Kaufe meinen Acker in Anathoth, denn dir steht das Recht der Einlösung zu, daß du ihn kaufest! | |
Jere | GerTextb | 32:8 | Und es kam mein Vetter Hanameel, wie Jahwe vorausgesagt, zu mir in den Wachthof und sprach zu mir: Kaufe doch meinen Acker in Anathoth, welches im Stammlande Benjamin liegt, denn dir steht das Erbrecht und das Recht der Einlösung zu - kauf ihn dir! Da erkannte ich, daß es Jahwes Wort war, | |
Jere | GerTextb | 32:9 | kaufte den Acker von meinem Vetter Hanameel und wog ihm das Geld dar, sieben Goldsekel und zehn Silbersekel. | |
Jere | GerTextb | 32:10 | Dann schrieb ich den Kaufvertrag auf ein Blatt, siegelte ihn und nahm Zeugen hinzu und wog das Geld mit der Wage dar. | |
Jere | GerTextb | 32:12 | und übergab den Kaufbrief an Baruch, den Sohn Nerijas, des Sohnes Mahasejas, in Gegenwart meines Vetters Hanameel und in Gegenwart der Zeugen, die den Kaufbrief unterschrieben hatten, in Gegenwart aller Judäer, die sich im Wachthofe aufhielten, | |
Jere | GerTextb | 32:14 | So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diese Briefe, diesen gesiegelten Kaufbrief und diesen offenen Kaufbrief, und lege sie in ein Thongefäß, damit sie geraume Zeit erhalten bleiben. | |
Jere | GerTextb | 32:15 | Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Es sollen dereinst wieder Häuser und Äcker und Weinberge in diesem Lande gekauft werden! | |
Jere | GerTextb | 32:16 | Und nachdem ich Baruch, dem Sohne Nerijas, den Kaufbrief übergeben hatte, betete ich folgendermaßen zu Jahwe: | |
Jere | GerTextb | 32:17 | Ach, Herr Jahwe! Fürwahr, du hast den Himmel und die Erde durch deine große Macht und durch deinen ausgereckten Arm geschaffen - für dich ist kein Ding unmöglich! | |
Jere | GerTextb | 32:18 | Der du Tausenden Gnade erweisest und die Verschuldung der Väter in den Schoß ihrer Kinder nach ihnen heimzahlst, - o großer, gewaltiger Gott, des Name Jahwe der Heerscharen ist, | |
Jere | GerTextb | 32:19 | groß an Rat und mächtig an That, du, dessen Augen über allen Wegen der Menschenkinder offenstehen, daß du einem jeden nach seinem Wandel und gemäß den Früchten seiner Thaten vergiltst, | |
Jere | GerTextb | 32:20 | der du Zeichen und Wunder gewirkt hast in Ägypten und bis auf den heutigen Tag, sowohl an Israel wie an den Menschen überhaupt, und dir einen Namen gemacht hast, wie es heute der Fall ist. | |
Jere | GerTextb | 32:21 | Und du führtest dein Volk Israel aus Ägypten hinweg unter Zeichen und Wundern und mit mächtiger Hand und ausgerecktem Arm und mit großem Schrecken | |
Jere | GerTextb | 32:22 | und gabst ihnen dieses Land, dessen Verleihung an sie du ihren Vätern zugeschworen hattest, ein Land, das von Milch und Honig überfließt. | |
Jere | GerTextb | 32:23 | Als sie aber hereingekommen waren und es in Besitz genommen hatten, da gehorchten sie deinen Befehlen nicht, noch wandelten sie nach deinem Gesetze, thaten nichts von dem, was du ihnen zu thun geboten; da ließest du ihnen all' dieses Unheil zustoßen. | |
Jere | GerTextb | 32:24 | Schon reichen die Wälle bis an die Stadt zu ihrer Eroberung, und die Stadt ist der Gewalt der Chaldäer, die sie belagern, infolge des Schwerts und des Hungers und der Pest überliefert, und was du angedroht hattest, ist geschehen, und du hast es vor Augen. | |
Jere | GerTextb | 32:25 | Und doch sprachst du, Herr Jahwe, zu mir: Kaufe dir den Acker für Geld und nimm Zeugen hinzu! - während doch die Stadt der Gewalt der Chaldäer überliefert ist. | |
Jere | GerTextb | 32:27 | Fürwahr, ich bin Jahwe, der Gott alles Fleisches, - ist wohl für mich irgend etwas unmöglich? | |
Jere | GerTextb | 32:28 | Darum so spricht Jahwe: Fürwahr, ich will diese Stadt in die Gewalt der Chaldäer und in die Gewalt Nebukadrezars, des Königs von Babel, überliefern, daß er sie einnehme, | |
Jere | GerTextb | 32:29 | und die Chaldäer, die diese Stadt belagern, werden eindringen und diese Stadt anzünden und niederbrennen, - auch die Häuser, auf deren Dächern sie dem Baal geräuchert und andern Göttern Trankopfer gespendet haben, um mich zum Zorne zu reizen. | |
Jere | GerTextb | 32:30 | Denn die Israeliten und die Judäer pflegten von Jugend auf nur das zu thun, was mir mißfällig war; denn die Israeliten reizten mich ohne Aufhören durch die Machwerke ihrer Hände zum Zorn - ist der Spruch Jahwes; | |
Jere | GerTextb | 32:31 | ja, ein Anlaß zum Zorn und zum Grimm war mir diese Stadt von der Zeit an, da man sie erbaute, bis auf den heutigen Tag, so daß ich sie mir aus den Augen schaffen muß, | |
Jere | GerTextb | 32:32 | wegen all' der Bosheit der Israeliten und der Judäer, die sie verübt haben, um mich zum Zorne zu reizen, sie, ihre Könige, ihre Oberen, ihre Priester und ihre Propheten und die Männer von Juda und die Bewohner Jerusalems. | |
Jere | GerTextb | 32:33 | Sie kehrten mir den Rücken zu und nicht das Angesicht und, obwohl man sie unermüdlich immer wieder belehrte, hörten sie dennoch nicht, daß sie Zucht angenommen hätten. | |
Jere | GerTextb | 32:34 | Vielmehr stellten sie ihre Scheusale selbst in dem Tempel auf, der nach meinem Namen genannt ist, um ihn so zu verunreinigen. | |
Jere | GerTextb | 32:35 | Sie erbauten die Baalshöhen im Thale Ben Hinnom, um ihre Söhne und ihre Töchter dem Melech zu verbrennen, - was ich ihnen nicht geboten habe, und was mir nicht in den Sinn gekommen ist, daß sie solche Greuel verüben sollten, um Juda zur Sünde zu verführen. | |
Jere | GerTextb | 32:36 | Und nun - darum spricht also Jahwe, der Gott Israels, in betreff dieser Stadt, von der ihr sagt, sie sei durch das Schwert und durch den Hunger und durch die Pest der Gewalt des Königs von Babel überliefert: | |
Jere | GerTextb | 32:37 | Fürwahr, ich will sie aus allen Ländern, wohin ich sie in meinem Grimm und mit heftigem Grolle verstoßen habe, sammeln und an diesen Ort zurückbringen und daselbst in Sicherheit wohnen lassen. | |
Jere | GerTextb | 32:39 | und will ihnen einerlei Sinn und einerlei Wandel verleihen, daß sie mich alle Zeit fürchten, ihnen und ihren Kindern zum Heile. | |
Jere | GerTextb | 32:40 | Und ich will einen immerwährenden Bund mit ihnen schließen, daß ich mich mit meinen Wohlthaten nie von ihnen abwenden will, und will ihnen Furcht vor mir ins Herz legen, daß sie nicht von mir weichen. | |
Jere | GerTextb | 32:41 | Vielmehr werde ich meine Wonne an ihnen haben, daß ich ihnen Gutes thue, und will sie einpflanzen in dieses Land in Treue, von ganzem Herzen und von ganzer Seele. | |
Jere | GerTextb | 32:42 | Denn so spricht Jahwe: Wie ich über dieses Volk all' dies schwere Unheil gebracht habe, so bringe ich auch über sie all' das Gute, das ich ihnen verheiße, | |
Jere | GerTextb | 32:43 | und man wird wieder Äcker kaufen in diesem Lande, von dem ihr sagt: Eine Einöde ist's, ohne Menschen und Vieh! in die Gewalt der Chaldäer ist's überliefert! | |
Jere | GerTextb | 32:44 | Man wird Äcker für Geld kaufen und Kaufbriefe schreiben und siegeln und Zeugen hinzunehmen, im Lande Benjamin wie in der Umgebung Jerusalems und in den Städten Judas und in den Städten auf dem Gebirge und in den Städten in der Niederung und in den Städten des Südlandes: denn ich werde ihre Gefangenen heimführen! - ist der Spruch Jahwes. | |
Chapter 33
Jere | GerTextb | 33:1 | Da erging das Wort Jahwes an Jeremia, während er noch im Wachthofe in Haft gehalten wurde, zum zweiten Male also: | |
Jere | GerTextb | 33:2 | So spricht Jahwe, der es ausführt, Jahwe, der es plant, um es zu verwirklichen - Jahwe ist sein Name! -: | |
Jere | GerTextb | 33:3 | Rufe mich an, so will ich dir antworten und dir Großes und Unbegreifliches, das du bisher nicht kanntest, verkündigen! | |
Jere | GerTextb | 33:4 | Ja, so spricht Jahwe, der Gott Israels, in betreff der Häuser dieser Stadt und in betreff der Paläste der Könige von Juda, die da zertrümmert wurden für die Belagerungswälle und für das Schwert. | |
Jere | GerTextb | 33:5 | Es kommen welche, um mit den Chaldäern zu streiten und die Häuser mit den Leichen der Menschen anzufüllen, die ich in meinem Zorn und in meinem Grimm erschlagen und um deren gesamter Bosheit willen ich mein Antlitz vor dieser Stadt verhüllt habe. | |
Jere | GerTextb | 33:6 | Fürwahr, ich will ihr einen Verband und Heilmittel auflegen und ihnen Heilung schaffen und ihnen Überfluß an beständigem Heil eröffnen | |
Jere | GerTextb | 33:7 | und will die Gefangenen Judas und die Gefangenen Israels zurückbringen und wiederherstellen wie zuvor. | |
Jere | GerTextb | 33:8 | Und ich will sie reinigen von aller ihrer Verschuldung, die sie gegen mich begangen haben, und will ihnen alle Verschuldungen verzeihen, die sie gegen mich begangen haben und mit denen sie sich gegen mich empört haben, | |
Jere | GerTextb | 33:9 | daß sie mir zum Ruhme, zur Wonne, zum Preise und zur Verherrlichung gereichen soll bei allen Völkern der Erde, die, wenn sie von all' dem Guten hören, das ich ihnen erweise, beben und zittern werden ob all' des Guten und all' des Heils, das ich ihr erweise. | |
Jere | GerTextb | 33:10 | So spricht Jahwe: Man soll an diesem Orte, von dem ihr sagt: Verödet ist er, bewohnerlos und ohne Vieh! in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems, den verödeten, die da menschenleer und ohne Bewohner und ohne Vieh sind, | |
Jere | GerTextb | 33:11 | wiederum vernehmen Wonnejubel und Freudenjubel, Bräutigamsjubel und Brautjubel, Jubel derer, die da rufen: Preiset Jahwe der Heerscharen, denn gütig ist Jahwe, denn immerdar währt seine Huld! die da Dankopfer zum Tempel Jahwes bringen: denn ich werde die Gefangenen des Landes heimkehren lassen, daß sie seien wie zuvor, - spricht Jahwe. | |
Jere | GerTextb | 33:12 | So spricht Jahwe der Heerscharen: Es soll an diesem Orte, der da verödet, leer von Menschen wie von Vieh ist, und in allen seinen Städten wiederum eine Aue bevölkert von Hirten, die ihre Herde sich lagern lassen, vorhanden sein; | |
Jere | GerTextb | 33:13 | in den Städten auf dem Gebirge, in den Städten in der Niederung und in den Städten des Südlandes und im Lande Benjamin und in der Umgebung von Jerusalem und in den Städten Judas sollen die Schafe wiederum an dem sie zählenden vorüberziehen - spricht Jahwe. | |
Jere | GerTextb | 33:14 | Fürwahr, es kommt die Zeit, ist der Spruch Jahwes, da will ich die freundliche Verheißung, die ich in betreff des Hauses Israel und des Hauses Juda gegeben habe, in Erfüllung gehen lassen: | |
Jere | GerTextb | 33:15 | in jenen Tagen und zu jener Zeit will ich David sprossen lassen einen rechten Sproß, daß er Recht und Gerechtigkeit im Lande übe! | |
Jere | GerTextb | 33:16 | In jenen Tagen wird Juda geholfen werden, und Jerusalem in Sicherheit wohnen, und das wird der Name sein, mit dem man es benennen wird: “Jahwe ist unsere Gerechtigkeit!” | |
Jere | GerTextb | 33:17 | Denn so spricht Jahwe: Es soll David nie an einem Nachkommen fehlen, der auf dem Throne des Hauses Israel sitze, | |
Jere | GerTextb | 33:18 | und den levitischen Priestern soll es nie an einem Nachkommen fehlen, der vor mir stehe, der Brandopfer darbringe und Speisopfer in Rauch aufgehen lasse und Schlachtopfer zurichte allezeit! | |
Jere | GerTextb | 33:20 | So spricht Jahwe: So wenig ihr meinen Bund mit dem Tag und meinen Bund mit der Nacht aufzuheben vermögt, daß Tag und Nacht nicht mehr zu ihrer Zeit einträten, | |
Jere | GerTextb | 33:21 | so wenig wird auch mein Bund mit meinem Knechte David aufgehoben werden, daß er nicht mehr einen Abkömmling haben sollte, der auf seinem Throne herrsche, und mit meinen Dienern, den priesterlichen Leviten. | |
Jere | GerTextb | 33:22 | Wie das Heer des Himmels nicht gezählt, und der Sand des Meers nicht gemessen werden kann, - so unzählbar will ich die Nachkommen meines Knechtes David machen und die Leviten, die mir dienen. | |
Jere | GerTextb | 33:24 | Hast du nicht wahrgenommen, was diese Leute da reden, indem sie sagen: Die beiden Reiche, die Jahwe erwählt hatte, die hat er verworfen! und daß sie von meinem Volke lästerlich sagen, es sei in ihren Augen kein Volk mehr? | |
Jere | GerTextb | 33:25 | So spricht Jahwe: So gewiß mein Bund mit Tag und Nacht besteht, so gewiß ich die Ordnungen des Himmels und der Erde geschaffen habe, | |
Chapter 34
Jere | GerTextb | 34:1 | Das Wort, welches von seiten Jahwes an Jeremia erging, als Nebukadrezar, der König von Babel, mit seiner ganzen Heeresmacht und allen Königreichen der Erde, die seiner Macht unterworfen waren, und allen Völkern Jerusalem und seine Tochterstädte belagerte, - also lautend: | |
Jere | GerTextb | 34:2 | So spricht Jahwe, der Gott Israels: Gehe hin und sage Zedekia, dem Könige von Juda, und sprich zu ihm: So spricht Jahwe: Fürwahr, ich will diese Stadt der Gewalt des Königs von Babel überliefern, daß er sie niederbrenne, | |
Jere | GerTextb | 34:3 | und du selbst wirst ihm nicht entrinnen, sondern du wirst ganz gewiß ergriffen und seiner Gewalt überliefert werden und du wirst den König von Babel Auge in Auge sehen, und er wird von Mund zu Mund mit dir reden, und du wirst nach Babel kommen! | |
Jere | GerTextb | 34:4 | Jedoch höre das Wort Jahwes, Zedekia, König von Juda: So spricht Jahwe in Bezug auf dich: Du sollst nicht eines gewaltsamen Todes sterben; | |
Jere | GerTextb | 34:5 | in Frieden wirst du sterben, und wie man deinen Vätern, den früheren Königen, die dir vorangingen, Wohlgerüche bei der Bestattung verbrannte, so wird man sie auch dir verbrennen und um dich klagen: “Ach Gebieter!” denn das habe ich geredet - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 34:6 | Der Prophet Jeremia aber redete zu Zedekia, dem Könige von Juda, alle diese Worte in Jerusalem, | |
Jere | GerTextb | 34:7 | während das Heer des Königs von Babel Jerusalem und alle noch übrig gebliebenen Städte Judas, Lachis und Aseka, belagerte; denn diese allein waren von den Städten Judas, den befestigten Städten, noch übrig geblieben. | |
Jere | GerTextb | 34:8 | Das Wort, welches von seiten Jahwes an Jeremia erging, nachdem der König Zedekia mit dem gesamten Volk in Jerusalem eine Übereinkunft getroffen hatte, daß man eine Freilassung ausrufen wolle, | |
Jere | GerTextb | 34:9 | daß ein jeder seinen Sklaven und ein jeder seine Sklavin, soweit sie Hebräer und Hebräerinnen wären, frei lassen solle, indem niemand sie, seine judäischen Volksgenossen, zu Sklavendiensten zwingen dürfe. | |
Jere | GerTextb | 34:10 | Da leisteten alle Oberen und alles Volk, die der Übereinkunft beigetreten waren, Folge, indem ein jeder seinen Sklaven und ein jeder seine Sklavin freiließ, um sie nicht länger zu Sklavendiensten zu zwingen; sie leisteten Folge und ließen sie frei. | |
Jere | GerTextb | 34:11 | Nachmals aber holten sie die Sklaven und die Sklavinnen, die sie frei gelassen hatten, wieder zurück und machten sie mit Gewalt wieder zu Sklaven und Sklavinnen. | |
Jere | GerTextb | 34:13 | So spricht Jahwe, der Gott Israels: Ich habe mit euren Vätern, als ich sie aus Ägypten führte, aus dem Lande, wo sie Sklaven waren, einen Bund geschlossen, indem ich verfügte: | |
Jere | GerTextb | 34:14 | “Nach Verlauf von sieben Jahren sollt ihr ein jeder seinen hebräischen Volksgenossen, der sich dir etwa verkauft haben sollte, freilassen; sechs Jahre soll er dein Sklave sein, dann sollst du ihn frei ausgehen lassen!” Eure Väter aber hörten nicht auf mich, noch neigten sie ihr Ohr mir zu. | |
Jere | GerTextb | 34:15 | Da bekehrtet ihr euch jetzt und thatet, was vor mir recht ist, indem ihr Freiheit für einander ausrieft und vor meinem Angesicht in dem Tempel, der nach meinem Namen benannt ist, eine Übereinkunft schloßt. | |
Jere | GerTextb | 34:16 | Nun aber habt ihr aufs Neue meinen Namen entweiht, indem ihr ein jeder seinen Sklaven und ein jeder seine Sklavin, die ihr ganz frei gegeben hattet, zurückholtet und mit Gewalt nötigtet, eure Sklaven und Sklavinnen zu sein. | |
Jere | GerTextb | 34:17 | Darum spricht Jahwe also: Ihr habt nicht auf mich gehört, als es sich darum handelte, für einander und einer für den andern Freiheit auszurufen, - so will nun ich Freiheit für euch ausrufen, ist der Spruch Jahwes, zur Preisgabe an das Schwert, an die Pest und an den Hunger, und will euch zu einem Schreckbilde für alle Königreiche der Erde machen | |
Jere | GerTextb | 34:18 | und die Männer preisgeben, die meine Verfügung übertreten haben, die die Bestimmungen der Übereinkunft, die sie vor mir geschlossen hatten, nicht gehalten haben, die Versprechungen bei der Schlachtung des Kalbes, das sie entzweischnitten, um zwischen seinen Stücken hindurchzugehen, - | |
Jere | GerTextb | 34:19 | die Oberen Judas und die Oberen Jerusalems, die Kämmerer und die Priester und das gesamte Volk des Landes, die zwischen den Stücken des Kalbes hindurchgegangen sind -: | |
Jere | GerTextb | 34:20 | ja, ich will sie der Gewalt ihrer Feinde überliefern und der Gewalt derer, die ihnen nach dem Leben trachten, und ihre Leichname sollen den Vögeln unter dem Himmel und den Tieren auf dem Felde zum Fraße dienen. | |
Jere | GerTextb | 34:21 | Zedekia aber, den König von Juda, und seine obersten Beamten will ich der Gewalt ihrer Feinde überliefern und der Gewalt derer, die ihnen nach dem Leben trachten, und der Gewalt der Heeresmacht des Königs von Babel, die jetzt von euch abgezogen sind. | |
Chapter 35
Jere | GerTextb | 35:1 | Das Wort, das von seiten Jahwes an Jeremia erging, in den Tagen Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, folgendermaßen: | |
Jere | GerTextb | 35:2 | Gehe hin zur Genossenschaft der Rechabiter und rede mit ihnen und bringe sie zum Tempel Jahwes, in eine der Zellen, und gieb ihnen Wein zu trinken! | |
Jere | GerTextb | 35:3 | Da holte ich Jasanja, den Sohn Jeremias, des Sohnes Habazinjas, nebst seinen Brüdern und all' seinen Söhnen und die ganze Genossenschaft der Rechabiter | |
Jere | GerTextb | 35:4 | und brachte sie zum Tempel Jahwes in die Zelle der Söhne Hanans, des Sohnes Jigdaljas, des Gottesmannes, die neben der Zelle der Oberen, oberhalb der Zelle Masejas, des Sohnes Sallums, des Schwellenhüters, gelegen war, | |
Jere | GerTextb | 35:5 | und setzte den Gliedern der Genossenschaft der Rechabiter mit Wein gefüllte Kelche und Becher vor und sprach zu ihnen: Trinket Wein! | |
Jere | GerTextb | 35:6 | Da sprachen sie: Wir trinken keinen Wein! Denn Jonadab, der Sohn Rechabs, unser Ahnherr, hat uns Folgendes befohlen: “Nimmermehr sollt ihr oder eure Kinder Wein trinken | |
Jere | GerTextb | 35:7 | oder ein Haus bauen oder Samen aussäen oder einen Weinberg pflanzen oder dergleichen in Besitz haben, sondern in Zelten sollt ihr wohnen euer Leben lang, auf daß ihr lange Zeit auf dem Boden lebet, auf dem ihr als Fremdlinge weilt!” | |
Jere | GerTextb | 35:8 | Und wir haben dem Befehl unseres Ahnherrn Jonadab, des Sohnes Rechabs, in Bezug auf alles, was er uns befohlen hat, gehorcht, indem wir, unsere Weiber, unsere Söhne und unsere Töchter, unser Leben lang keinen Wein trinken | |
Jere | GerTextb | 35:9 | und indem wir uns keine Häuser bauen zum Wohnen und weder Weinberge, noch Äcker, noch Saaten besitzen. | |
Jere | GerTextb | 35:10 | Und so wohnten wir in Zelten und waren gehorsam und handelten gemäß alledem, was unser Ahnherr Jonadab uns befohlen hat; | |
Jere | GerTextb | 35:11 | als aber Nebukadrezar, der König von Babel, in das Land einfiel, da sprachen wir: “Kommt und laßt uns vor der Heeresmacht der Chaldäer und vor der Heeresmacht der Aramäer nach Jerusalem flüchten!” und ließen uns in Jerusalem nieder. | |
Jere | GerTextb | 35:13 | So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: gehe hin und sprich zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern Jerusalems: Wollt ihr denn keine Zucht annehmen, daß ihr auf meine Worte höret? ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 35:14 | Die Befehle Jonadabs, des Sohnes Rechabs, die er seinen Nachkommen gegeben hat, daß sie keinen Wein trinken sollten, die sind ausgeführt worden; sie haben bis zum heutigen Tage keinen getrunken, weil sie dem Befehl ihres Ahnherrn gehorsam waren: ich nun habe unermüdlich immer wieder zu euch geredet, aber ihr habt nicht auf mich gehört. | |
Jere | GerTextb | 35:15 | Dazu habe ich unermüdlich immer wieder alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, euch zu sagen: Bekehrt euch doch ein jeder von seinem bösen Weg und befleißigt euch guter Thaten und wandelt nicht andern Göttern nach, um ihnen zu dienen, so werdet ihr auf dem Boden wohnen bleiben, den ich euch und euren Vätern verliehen habe! - aber ihr neigtet euer Ohr nicht und hörtet nicht auf mich. | |
Jere | GerTextb | 35:16 | Ja, die Nachkommen Jonadabs, des Sohnes Rechabs, haben den Befehl ihres Ahnherrn, den er ihnen gegeben, ausgeführt; dieses Volk aber hat nicht auf mich gehört! | |
Jere | GerTextb | 35:17 | Darum spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels, also: Nun will ich über Juda und über alle Bewohner Jerusalems all' das Unheil bringen, das ich ihnen angedroht habe, weil ich zu ihnen geredet habe, ohne daß sie hörten, und ihnen zurief, ohne daß sie antworteten. | |
Jere | GerTextb | 35:18 | Zur Genossenschaft der Rechabiter aber sprach Jeremia: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Weil ihr dem Befehle Jonadabs, eures Ahnherrn, gehorsam wart und alle seine Befehle beobachtet und gemäß alledem gehandelt habt, was er euch befohlen hatte, | |
Chapter 36
Jere | GerTextb | 36:1 | Im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, aber erging von seiten Jahwes folgendes Wort an Jeremia: | |
Jere | GerTextb | 36:2 | Nimm eine Buchrolle und schreibe alle die Worte darauf, die ich in betreff Israels und in betreff Judas und in betreff aller Völker zu dir geredet habe, von der Zeit ab, da ich zu dir redete, von den Tagen Josias an bis auf den heutigen Tag: | |
Jere | GerTextb | 36:3 | vielleicht hören die vom Hause Juda auf all' das Unheil, das ich gesonnen bin, ihnen anzuthun, daß sie sich ein jeder von seinem bösen Wege bekehren, so will ich ihnen ihre Verschuldung und Sünde vergeben. | |
Jere | GerTextb | 36:4 | Da berief Jeremia Baruch, den Sohn Nerijas, und Baruch schrieb, so wie sie Jeremia ihm vorsagte, alle Worte Jahwes, die er zu ihm geredet hatte, auf eine Buchrolle. | |
Jere | GerTextb | 36:5 | Sodann wies Jeremia den Baruch folgendermaßen an: Ich bin behindert, ich kann nicht in den Tempel Jahwes kommen; | |
Jere | GerTextb | 36:6 | so gehe nun du hinein und lies aus der Rolle, die du so, wie ich es dir vorsagte, geschrieben hast, die Worte Jahwes dem Volk im Tempel Jahwes an einem Fasttage laut vor; auch allen Judäern, die aus ihren Städten hereingekommen sind, sollst du sie laut vorlesen, | |
Jere | GerTextb | 36:7 | ob sie sich vielleicht mit Flehen vor Jahwe demütigen und sich ein jeder von seinem bösen Wege bekehren: denn gewaltig ist der Zorn und der Grimm, mit dem Jahwe dieses Volk bedroht hat. | |
Jere | GerTextb | 36:8 | Und Baruch, der Sohn Nerijas, that nach alledem, was der Prophet Jeremia ihm befohlen hatte, indem er aus dem Buche die Worte Jahwes im Tempel Jahwes vorlas. | |
Jere | GerTextb | 36:9 | Im fünften Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda aber, im neunten Monate, da berief man zu einem Fasten vor Jahwe das ganze Volk in Jerusalem und alles Volk, das aus den Städten Judas nach Jerusalem hereinkam. | |
Jere | GerTextb | 36:10 | Da las Baruch die Worte Jeremias im Tempel Jahwes, in der Halle Gemarjas, des Sohnes Saphans, des Staatsschreibers, im oberen Vorhof, am Eingange des neuen Thors am Tempel Jahwes, dem gesamten Volk aus dem Buche laut vor. | |
Jere | GerTextb | 36:11 | Als nun Michaja, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Saphans, alle Worte Jahwes aus dem Buche gehört hatte, | |
Jere | GerTextb | 36:12 | begab er sich hinab zum Palaste des Königs in das Gemach des Staatsschreibers; dort waren gerade alle obersten Beamten bei einander: der Staatsschreiber Elisama, Delaja, der Sohn Semajas, Elnathan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Saphans, und Zedekia, der Sohn Hananjas, mit allen anderen Oberen. | |
Jere | GerTextb | 36:13 | Michaja aber meldete ihnen alles, was er gehört hatte, als Baruch dem Volk aus dem Buche laut vorlas. | |
Jere | GerTextb | 36:14 | Da sandten die sämtlichen Oberen Judi, den Sohn Nathanjas, des Sohnes Selemjas, des Sohnes Chusis, an Baruch mit der Botschaft: Die Rolle, aus der du dem Volke laut vorgelesen hast, die nimm mit dir und komm hierher! - und Baruch, der Sohn Nerijas, nahm die Rolle mit sich und kam zu ihnen. | |
Jere | GerTextb | 36:15 | Sie aber geboten ihm: Setze dich hin und lies sie uns laut vor! und Baruch las sie ihnen laut vor. | |
Jere | GerTextb | 36:16 | Als sie nun alle die Worte gehört hatten, sahen sie einander erschrocken an und sagten zu Baruch: Wir müssen dem König alle diese Vorgänge melden! | |
Jere | GerTextb | 36:17 | zugleich befragten sie Baruch: Teile uns doch mit, wie du alle diese Worte aufgeschrieben hast? | |
Jere | GerTextb | 36:18 | Baruch antwortete ihnen: Er sagte mir mündlich alle diese Worte vor, während ich sie mit Tinte in das Buch schrieb. | |
Jere | GerTextb | 36:19 | Da sprachen die Oberen zu Baruch: Geh' und verbirg dich samt Jeremia, daß niemand wisse, wo ihr seid! | |
Jere | GerTextb | 36:20 | Hierauf begaben sie sich zum König ins innere Gemach, nachdem sie die Rolle im Gemache des Staatsschreibers Elisama verwahrt hatten, und meldeten dem König alles, was vorgegangen war. | |
Jere | GerTextb | 36:21 | Da sandte der König Judi hin, die Rolle zu holen, und er holte sie aus dem Gemache des Staatsschreibers Elisama. Sodann las sie Judi dem König und allen Oberen, die den König umstanden, laut vor; | |
Jere | GerTextb | 36:22 | der König aber saß gerade in der Winterwohnung, da es im neunten Monate war, und vor ihm brannte das Kohlenbecken. | |
Jere | GerTextb | 36:23 | Jedesmal aber, wenn Judi drei oder vier Spalten vorgelesen hatte, zerschnitt sie der König mit dem Federmesser und warf die Fetzen in das Feuer auf dem Kohlenbecken, bis die ganze Rolle von dem Feuer auf dem Kohlenbecken verzehrt war. | |
Jere | GerTextb | 36:24 | Der König aber und alle seine Diener, die alle diese Worte anhörten, erschraken nicht, noch zerrissen sie ihre Kleider, | |
Jere | GerTextb | 36:25 | und ob auch Elnathan und Delaja und Gemarja den König dringend baten, die Rolle nicht zu verbrennen, hörte er doch nicht auf sie. | |
Jere | GerTextb | 36:26 | Vielmehr beauftragte der König den Prinzen Jerachmiel, sowie Seraja, den Sohn Asriels, und Selemja, den Sohn Abdeels, den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremia zu holen, - Jahwe aber hielt sie verborgen. | |
Jere | GerTextb | 36:27 | Da erging das Wort Jahwes an Jeremia, nachdem der König die Rolle verbrannt hatte samt den Worten, welche Baruch aufgeschrieben hatte, so wie Jeremia sie ihm vorgesagt, also lautend: | |
Jere | GerTextb | 36:28 | Nimm nun eine andere Rolle und schreibe darauf alle die früheren Worte, die auf der früheren Rolle standen, welche Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat! | |
Jere | GerTextb | 36:29 | In betreff Jojakims, des Königs von Juda, aber sollst du sagen: So spricht Jahwe: Du hast jene Rolle verbrannt, indem du sprachst: Warum hast du darauf geschrieben: “Der König von Babel wird gewiß kommen und dieses Land verheeren und Menschen und Vieh daraus vertilgen!” | |
Jere | GerTextb | 36:30 | Darum spricht Jahwe in betreff Jojakims, des Königs von Juda, also: Er soll keinen Nachkommen haben, der auf dem Throne Davids sitze, und sein Leichnam soll daliegen, preisgegeben der Hitze bei Tag und der Kälte bei Nacht. | |
Jere | GerTextb | 36:31 | Und ich will an ihm und an seinen Nachkommen und an seinen Dienern ihre Verschuldung ahnden und über sie und über die Bewohner Jerusalems und über die Männer von Juda all' das Unheil kommen lassen, das ich ihnen angedroht habe, ohne daß sie darauf hörten. | |
Jere | GerTextb | 36:32 | Und Jeremia nahm eine andere Rolle und übergab sie dem Schreiber Baruch, dem Sohne Nerijas; der schrieb auf sie den ganzen Inhalt des Buchs, das Jojakim, der König von Juda, verbrannt hatte, so wie ihn Jeremia ihm vorsagte, - außerdem aber wurden dem noch viele Reden gleicher Art beigefügt. | |
Chapter 37
Jere | GerTextb | 37:1 | Und es ward König an Stelle Chonjas, des Sohnes Jojakims, Zedekia, der Sohn Josias, den Nebukadrezar, der König von Babel, über das Land Juda zum Könige gemacht hatte; | |
Jere | GerTextb | 37:2 | aber weder er, noch seine Diener, noch die Bevölkerung des Landes hörte auf die Worte Jahwes, die er durch den Propheten Jeremia redete. | |
Jere | GerTextb | 37:3 | Da sandte der König Zedekia Juchal, den Sohn Selemjas, und den Priester Zephanja, den Sohn Masejas, zum Propheten Jeremia mit der Aufforderung: Flehe doch für uns zu Jahwe, unserem Gotte! | |
Jere | GerTextb | 37:4 | Jeremia aber ging ein und aus inmitten des Volks und man hatte ihn noch nicht in den Kerker gelegt; | |
Jere | GerTextb | 37:5 | inzwischen war die Heeresmacht des Pharao aus Ägypten aufgebrochen, und als die Chaldäer, die Jerusalem belagerten, die Kunde davon vernahmen, sahen sie sich genötigt, die Belagerung von Jerusalem aufzuheben. | |
Jere | GerTextb | 37:7 | So spricht Jahwe, der Gott Israels: Sprecht also zum Könige von Juda, der euch zu mir gesandt hat, mich zu befragen: Die Heeresmacht des Pharao, die zu eurer Unterstützung ausgezogen ist, wird alsbald in ihr Land, nach Ägypten, zurückkehren, | |
Jere | GerTextb | 37:8 | und zurückkehren werden auch die Chaldäer, um diese Stadt zu belagern, sie einzunehmen und niederzubrennen! | |
Jere | GerTextb | 37:9 | So spricht Jahwe: Betrügt euch nicht selbst, indem ihr wähnt: “Die Chaldäer ziehen ganz von uns ab!” denn sie ziehen nicht ab. | |
Jere | GerTextb | 37:10 | Denn selbst wenn ihr das ganze Heer der Chaldäer, das mit euch kämpft, schlagen würdet, und es blieben davon nur einige Schwerverwundete übrig, so würden sie sich doch ein jeder in seinem Zelt aufraffen und diese Stadt niederbrennen! | |
Jere | GerTextb | 37:11 | Als nun das Heer der Chaldäer wegen der Heeresmacht des Pharao sich genötigt sah, die Belagerung von Jerusalem aufzuheben, | |
Jere | GerTextb | 37:12 | da verließ Jeremia Jerusalem, um sich ins Gebiet von Benjamin zu begeben, um dort einen Besitzanteil zu erheben, mitten unter der Volksmenge. | |
Jere | GerTextb | 37:13 | Als er aber in das Benjaminthor gelangt war, woselbst einer Namens Jeria, der Sohn Selemjas, des Sohnes Hananjas, die Wache hatte, da hielt dieser den Propheten Jeremia an mit dem Rufe: Du willst zu den Chaldäern überlaufen! | |
Jere | GerTextb | 37:14 | Da sprach Jeremia: Lüge! Ich will nicht zu den Chaldäern überlaufen! und achtete nicht weiter auf ihn. Jeria aber nahm Jeremia fest und führte ihn zu den Oberen. | |
Jere | GerTextb | 37:15 | Und die Oberen gerieten in Zorn wider Jeremia, schlugen ihn und legten ihn ins Gefängnis im Hause des Staatsschreibers Jonathan; denn das hatten sie zum Kerker gemacht. | |
Jere | GerTextb | 37:16 | Und so kam Jeremia in den Kerker und in die Gewölbe; daselbst blieb Jeremia geraume Zeit. | |
Jere | GerTextb | 37:17 | Es ließ ihn jedoch der König Zedekia holen und der König befragte ihn in seinem Palast insgeheim und sprach: Ist ein Wort von seiten Jahwes da? Jeremia antwortete: Ja! und er sprach: Der Gewalt des Königs von Babel wirst du überliefert werden! | |
Jere | GerTextb | 37:18 | Dann sagte Jeremia zum Könige Zedekia: Womit habe ich mich an dir und deinen Dienern und diesem Volke versündigt, daß ihr mich in den Kerker gesetzt habt? | |
Jere | GerTextb | 37:19 | Und wo sind nun eure Propheten, die euch also geweissagt haben: “Der König von Babel wird nicht über euch und über dieses Land kommen!” -? | |
Jere | GerTextb | 37:20 | Und nun - so höre denn mein Herr und König! Laß doch mein Flehen bei dir Gehör finden! Laß mich nicht in das Haus des Staatsschreibers Jonathan zurückkehren, damit ich dort nicht umkomme! | |
Chapter 38
Jere | GerTextb | 38:1 | Da vernahmen Saphatja, der Sohn Mathans, und Gedalja, der Sohn Pashurs, und Juchal, der Sohn Selemjas, und Pashur, der Sohn Malkijas, die Worte, die Jeremia zum gesamten Volke redete, indem er sprach: | |
Jere | GerTextb | 38:2 | So spricht Jahwe: Wer in dieser Stadt bleibt, der wird durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest umkommen; wer sich aber den Chaldäern ergiebt, der wird am Leben bleiben und wird sein Leben zur Beute haben und leben. | |
Jere | GerTextb | 38:3 | So spricht Jahwe: Diese Stadt wird gewiß der Gewalt des Heeres des Königs von Babel überliefert werden, und er wird sie einnehmen! | |
Jere | GerTextb | 38:4 | Da sprachen die obersten Beamten zum Könige: Laß doch diesen Mann töten! Er macht ja doch nur die Kriegsleute, die in dieser Stadt noch übrig geblieben sind, und das ganze Volk mutlos, indem er derartige Reden gegen sie führt; denn dieser Mann ist nicht auf Heil für dieses Volk bedacht, sondern auf Unheil! | |
Jere | GerTextb | 38:5 | Der König Zedekia aber antwortete: So nehmt ihn hin! denn der König kann nichts wider euch ausrichten. | |
Jere | GerTextb | 38:6 | Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Cisterne des Prinzen Malkija, die sich im Wachthofe befand, und zwar ließen sie Jeremia mit Stricken hinab, - in der Cisterne indes war kein Wasser, sondern nur Schlamm, - und Jeremia sank in den Schlamm hinein. | |
Jere | GerTextb | 38:7 | Als nun Ebed-Melech, der Äthiope, ein Hämling, der im Palaste des Königs in Diensten war, vernahm, daß man Jeremia in die Cisterne gethan hatte, - der König aber weilte unterdes im Benjaminthore -, | |
Jere | GerTextb | 38:9 | Mein Herr und König! Jene Männer haben übel gehandelt mit alledem, was sie dem Propheten Jeremia angethan haben, daß sie ihn in die Cisterne geworfen haben, so daß er ebendort Hungers sterben muß, weil kein Brot mehr in der Stadt ist. | |
Jere | GerTextb | 38:10 | Da befahl der König dem Äthiopen Ebed-Melech: Nimm von hier drei Männer mit dir und hole den Propheten Jeremia aus der Cisterne herauf, ehe er stirbt! | |
Jere | GerTextb | 38:11 | und Ebed-Melech nahm die Männer mit sich, begab sich in den königlichen Palast in den Raum unter der Schatzkammer und holte von dort Lumpen von zerrissenen und Lumpen von zerriebenen Zeugen und ließ sie an Stricken zu Jeremia in die Cisterne hinab. | |
Jere | GerTextb | 38:12 | Sodann rief der Äthiope Ebed-Melech Jeremia zu: Lege doch die Lumpen von den zerrissenen und zerriebenen Zeugen unter die Gelenke deiner Arme unter die Stricke! und Jeremia that so. | |
Jere | GerTextb | 38:13 | Hierauf zogen sie Jeremia an den Stricken aus der Cisterne herauf, und Jeremia blieb nun im Wachthofe. | |
Jere | GerTextb | 38:14 | Der König Zedekia aber ließ den Propheten Jeremia zu sich in den dritten Eingang am Tempel Jahwes holen und der König sprach zu Jeremia: Ich will dich etwas fragen, - verhehle mir nichts! | |
Jere | GerTextb | 38:15 | Jeremia aber sprach zu Zedekia: Wenn ich es dir kundthue, - tötest du mich dann etwa nicht? und wenn ich dir rate, so hörst du doch nicht auf mich! | |
Jere | GerTextb | 38:16 | Da schwur der König Zedekia dem Jeremia insgeheim: So wahr Jahwe lebt, der uns dieses Leben geschaffen hat, - ich werde dich nicht töten, noch werde ich dich der Gewalt jener Männer, die dir nach dem Leben trachten, überliefern! | |
Jere | GerTextb | 38:17 | Da sprach Jeremia zu Zedekia: So spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn du dich den Obersten des Königs von Babel ergiebst, so wird dein Leben ungefährdet sein, und diese Stadt wird nicht niedergebrannt werden, und du wirst samt deinem Hause am Leben bleiben. | |
Jere | GerTextb | 38:18 | Ergiebst du dich aber den Obersten des Königs von Babel nicht, so wird diese Stadt der Gewalt der Chaldäer überliefert werden, und sie werden sie niederbrennen, und auch du wirst ihren Händen nicht entrinnen! | |
Jere | GerTextb | 38:19 | Da sprach der König Zedekia zu Jeremia: Ich habe Angst vor den Judäern, die bereits zu den Chaldäern übergelaufen sind, - man möchte mich ihnen preisgeben, daß sie ihren Spott mit mir treiben! | |
Jere | GerTextb | 38:20 | Jeremia aber sprach: Man wird dich ihnen nicht preisgeben! Höre doch auf das Gebot Jahwes in dem, was ich zu dir sage, so soll es dir wohl ergehen und du sollst am Leben bleiben! | |
Jere | GerTextb | 38:21 | Weigerst du dich jedoch, dich zu ergeben, so ist's das, was mich Jahwe hat schauen lassen: | |
Jere | GerTextb | 38:22 | Fürwahr, alle Weiber, die im Palaste des Königs von Juda übrig sein werden, die sollen zu den Obersten des Königs von Babel hinausgebracht werden, während sie rufen: “Sie haben dich zu verleiten gesucht und haben dich übermocht, die Männer deines Vertrauens! Nun deine Füße im Sumpfe stecken, haben sie sich rückwärts verzogen!” | |
Jere | GerTextb | 38:23 | Alle deine Weiber aber samt deinen Kindern wird man zu den Chaldäern hinausbringen, und du selbst wirst ihren Händen auch nicht entrinnen, vielmehr du sollst ergriffen werden und in die Gewalt des Königs von Babel überliefert werden, und diese Stadt wird niedergebrannt werden. | |
Jere | GerTextb | 38:24 | Da sprach Zedekia zu Jeremia: Niemand darf von dieser Verhandlung erfahren, sonst mußt du sterben! | |
Jere | GerTextb | 38:25 | Wenn aber die obersten Beamten erfahren, daß ich mit dir geredet habe, und zu dir kommen und zu dir sprechen: “Teile uns doch mit, was du zum Könige gesagt hast, - verhehle uns nichts davon, sonst töten wird dich! - und was der König zu dir gesagt hat”, | |
Jere | GerTextb | 38:26 | so sprich zu ihnen: Ich bat den König demütig, mich nicht wieder in das Haus Jonathans zurückkehren zu lassen, daß ich dort umkäme! | |
Jere | GerTextb | 38:27 | Und es kamen alle obersten Beamten zu Jeremia und fragten ihn; er aber gab ihnen genau so Bescheid, wie der König befohlen hatte. Da ließen sie ihn in Ruhe, denn es hatte von dem Vorgange nichts weiter verlautet. | |
Chapter 39
Jere | GerTextb | 39:1 | Als nun Jerusalem eingenommen war, (1) im neunten Jahre Zedekias, des Königs von Juda, im zehnten Monate, rückte Nebukadrezar, der König von Babel, mit seiner gesamten Heeresmacht gegen Jerusalem und schloß es ein; | |
Jere | GerTextb | 39:2 | im elften Jahre des Zedekia aber, im vierten Monat, am neunten des Monats, wurde Bresche in die Stadt gelegt, | |
Jere | GerTextb | 39:3 | da kamen alle Obersten des Königs von Babel und ließen sich am Mittelthore nieder: Nergal-Sarezer, Samgar-Nebo, Sarsechim, der Oberkämmerer, Nergal-Sarezer, der Obermagier, mit allen übrigen Obersten des Königs von Babel. | |
Jere | GerTextb | 39:4 | Als aber Zedekia, der König von Juda, und alle Kriegsleute sie sahen, flohen sie und verließen des Nachts die Stadt auf dem Wege nach dem Königsgarten durch das Thor zwischen den beiden Mauern und zogen weiter in der Richtung nach der Araba. | |
Jere | GerTextb | 39:5 | Aber die Truppen der Chaldäer jagten ihnen nach und holten Zedekia ein in den Steppen von Jericho; sie nahmen ihn mit und führten ihn zu Nebukadrezar, dem Könige von Babel, nach Ribla im Gebiete von Hamath; der sprach ihm das Urteil. | |
Jere | GerTextb | 39:6 | Und der König von Babel ließ in Ribla die Söhne Zedekias vor seinen Augen schlachten; dazu ließ der König von Babel alle Edlen Judas schlachten. | |
Jere | GerTextb | 39:8 | Den Palast des Königs aber und die Häuser des Volks verbrannten die Chaldäer und rissen die Mauern Jerusalems nieder. | |
Jere | GerTextb | 39:9 | Und den Rest des Volks, die in der Stadt Übriggebliebenen, und die Überläufer, die zu ihm übergelaufen waren, und den Rest des Volks, die Übriggebliebenen, führte Nebusar-Adan, der Oberste der Leibwächter, hinweg nach Babel; | |
Jere | GerTextb | 39:10 | von den geringen Leuten jedoch, die gar nichts ihr Eigen nannten, ließ Nebusar-Adan, der Oberste der Leibwächter, etliche im Lande Juda zurück und verlieh ihnen an jenem Tage Weinberge und Äcker. | |
Jere | GerTextb | 39:11 | In betreff Jeremias aber erließ Nebukadrezar, der König von Babel, durch Nebusar-Adan, den Obersten der Leibwächter, folgenden Befehl: | |
Jere | GerTextb | 39:12 | Hole ihn, trage Sorge für ihn und füge ihm keinerlei Böses zu; vielmehr verfahre mit ihm nach den Wünschen, die er gegen dich äußert! | |
Jere | GerTextb | 39:13 | Und es sandten Nebusar-Adan, der Oberste der Leibwächter, und Nebusasban, der Oberkämmerer, und Nergal-Sarezer, der Obermagier, und alle Obersten des Königs von Babel hin | |
Jere | GerTextb | 39:14 | und ließen Jeremia, aus dem Wachthofe holen und übergaben ihn Gedalja, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, daß er ihn in den Palast verbringe. Und so verblieb er inmitten des Volks. | |
Jere | GerTextb | 39:15 | An Jeremia aber war, während er im Wachthof in Haft war, folgendes Wort Jahwes ergangen: | |
Jere | GerTextb | 39:16 | Gehe hin und sprich zu dem Äthiopen Ebed-Melech: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Nun lasse ich meine Worte über diese Stadt, nämlich die in betreff des Unheils und nicht die in betreff des Heils eintreffen, und sie werden jenes Tags vor deinen Augen in Erfüllung gehen. | |
Jere | GerTextb | 39:17 | Dich aber will ich an jenem Tag erretten, ist der Spruch Jahwes, und du sollst nicht in die Gewalt der Männer überliefert werden, vor denen dir graut. | |
Chapter 40
Jere | GerTextb | 40:1 | Das Wort, welches von seiten Jahwes an Jeremia erging, nachdem ihn Nebusar-Adan, der Oberste der Leibwächter, von Rama aus entlassen hatte, indem er ihn holen ließ - er war nämlich mit Ketten gefesselt inmitten all' der Gefangenen Jerusalems und Judas, die nach Babel weggeführt werden sollten -, | |
Jere | GerTextb | 40:2 | und der Oberste der Leibwächter ließ Jeremia holen und sprach zu ihm: Jahwe, dein Gott, drohte diesem Orte dieses Unheil an | |
Jere | GerTextb | 40:3 | und ließ es eintreten und Jahwe verfuhr, so wie er angedroht hatte; denn ihr sündigtet wider Jahwe und hörtet nicht auf seinen Befehl, und so ist euch das zugestoßen. | |
Jere | GerTextb | 40:4 | Und nun - wohlan! ich löse dich jetzt von den Ketten an deiner Hand: wenn es dir gut dünkt, mit mir nach Babel zu kommen, so komm' und ich will Sorge für dich tragen! Wenn es dir aber nicht gefällt, mit mir nach Babel zu kommen, so laß' es! Sieh', das ganze Land steht dir offen: wohin es dir gut und recht dünkt zu gehen, dahin geh'! | |
Jere | GerTextb | 40:5 | Als aber Jeremia zögerte, umzukehren, sagte er: So kehre doch zurück zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, den der König von Babel in den Städten Judas zum Statthalter eingesetzt hat, und bleibe bei ihm inmitten des Volks oder - wohin es dir irgend sonst zu gehen gefällt, dahin geh'! Sodann verlieh ihm der Oberste der Leibwächter Unterhalt und Geschenk und entließ ihn. | |
Jere | GerTextb | 40:6 | Und Jeremia begab sich zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, nach Mizpa und blieb bei ihm inmitten des Volks, der im Lande Übriggebliebenen. | |
Jere | GerTextb | 40:7 | Als nun alle Heeresobersten, die sich auf freiem Felde befanden, samt ihren Leuten vernahmen, daß der König von Babel Gedalja, den Sohn Ahikams, zum Statthalter im Lande eingesetzt und ihm Männer und Weiber und Kinder und von den geringen Leuten im Lande, wer irgend nicht nach Babel hinweggeführt worden war, unterstellt habe, | |
Jere | GerTextb | 40:8 | begaben sie sich zu Gedalja nach Mizpa, nämlich Ismael, der Sohn Nethanjas, und Johanan, der Sohn Kareahs, und Seraja, der Sohn Tanhumeths, und die Söhne Ephais aus Netopha und Jesanja, der Sohn des Maachathiters, samt ihren Leuten. | |
Jere | GerTextb | 40:9 | Und Gedalja, der Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, schwur ihnen und ihren Leuten, indem er sprach: Fürchtet euch nicht davor, den Chaldäern unterthan zu sein; bleibt im Lande und seid dem Könige von Babel unterthan, so soll es euch wohl ergehen! | |
Jere | GerTextb | 40:10 | Wohlan! ich werde in Mizpa wohnen bleiben, um euch vor den Chaldäern zu vertreten, die etwa zu uns kommen sollten; ihr indes, erntet Wein und Obst und Öl und thut sie in eure Behälter und bleibt in euren Städten, die ihr in Besitz genommen habt! | |
Jere | GerTextb | 40:11 | Dazu vernahmen auch alle Judäer, die in Moab und unter den Ammonitern und in Edom und die in allen übrigen Ländern sich aufhielten, daß der König von Babel Juda einen Rest gelassen und Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohnes Saphans, über ihn gesetzt habe, | |
Jere | GerTextb | 40:12 | und es kehrten alle Judäer aus allen den Orten, wohin sie versprengt worden waren, zurück und kamen ins Land Juda zu Gedalja nach Mizpa; dann ernteten sie Wein und Obst in großer Menge. | |
Jere | GerTextb | 40:13 | Johanan aber, der Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten, die sich auf freiem Felde befanden, kamen zu Gedalja nach Mizpa | |
Jere | GerTextb | 40:14 | und sprachen zu ihm: Weißt du wohl, daß Baalis, der König der Ammoniter, Ismael, den Sohn Nethanjas, geschickt hat, dich zu ermorden? Gedalja, der Sohn Ahikams, aber glaubte ihnen nicht. | |
Jere | GerTextb | 40:15 | Insgeheim aber sprach Johanan, der Sohn Kareahs, in Mizpa zu Gedalja: Laß mich doch hingehen, daß ich Ismael, den Sohn Nethanjas, ermorde; niemand soll es erfahren! Warum soll er dich ermorden, so daß sich alle die Judäer, die sich zu dir gesammelt haben, wiederum zerstreuen, und der Überrest Judas zu Grunde geht? | |
Chapter 41
Jere | GerTextb | 41:1 | Im siebenten Monat aber kam Ismael, der Sohn Nethanjas, des Sohnes Elisamas, der aus königlichem Geschlechte war, in Begleitung von zehn Männern zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, nach Mizpa, und sie speisten daselbst mit ihm zusammen in Mizpa. | |
Jere | GerTextb | 41:2 | Und es erhoben sich Ismael, der Sohn Nethanjas, und die zehn Männer, die bei ihm waren, und ermordeten Gedalja, den der König von Babel zum Statthalter im Land eingesetzt hatte, | |
Jere | GerTextb | 41:3 | sowie alle die Judäer, die zu Mizpa bei ihm waren, und die Chaldäer, die sich dort befanden. | |
Jere | GerTextb | 41:4 | Am zweiten Tage nach der Ermordung Gedaljas, als noch niemand Kunde davon erhalten hatte, | |
Jere | GerTextb | 41:5 | kamen Leute von Sichem, von Silo und Samarien, achtzig Mann, mit abgeschorenen Bärten und zerrissenen Kleidern und mit Einritzungen bedeckt, die Speisopfer und Weihrauch bei sich hatten, um sie zum Tempel Jahwes zu bringen. | |
Jere | GerTextb | 41:6 | Da ging ihnen Ismael, der Sohn Nethanjas, von Mizpa aus entgegen, indem er beständig beim Gehen weinte, und als er auf sie traf, sprach er zu ihnen: Kommt herein zu Gedalja, dem Sohne Ahikams! | |
Jere | GerTextb | 41:7 | Sobald sie aber in die Stadt hineingekommen waren, metzelte er sie nieder und warf sie hinein in die Cisterne. | |
Jere | GerTextb | 41:8 | Es waren aber zehn Männer unter ihnen, die sprachen zu Ismael: Töte uns nicht, denn wir besitzen Vorräte auf dem Felde, Weizen und Gerste, Öl und Honig! Da ließ er von ihnen ab und tötete sie nicht zugleich mit ihren Landsleuten. | |
Jere | GerTextb | 41:9 | Die Cisterne aber, in die Ismael alle Leichname der von ihm erschlagenen Männer warf, das war die große Cisterne, die der König Asa zum Behufe der Verteidigung gegen Baesa, den König von Israel, angelegt hatte: die füllte Ismael, der Sohn Nethanjas, mit Erschlagenen an. | |
Jere | GerTextb | 41:10 | Darauf führte Ismael den gesamten Überrest des Volks, der sich zu Mizpa befand, die Prinzessinnen und das gesamte Volk, die in Mizpa übrig geblieben waren, die Nebusar-Adan, der Oberste der Leibwächter, Gedalja, dem Sohne Ahikams, unterstellt hatte, - die führte Ismael, der Sohn Nethanjas, gefangen hinweg und zog ab, um zu den Ammonitern hinüberzugehen. | |
Jere | GerTextb | 41:11 | Als aber Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten, die bei ihm waren, von all' dem Unheil, das Ismael, der Sohn Nethanjas, angerichtet hatte, Kunde erhielten, | |
Jere | GerTextb | 41:12 | nahmen sie alle ihre Leute und machten sich auf, um mit Ismael, dem Sohne Nethanjas, zu kämpfen, und sie trafen auf ihn an dem großen Wasserteiche bei Gibeon. | |
Jere | GerTextb | 41:13 | Sobald aber alle die, welche bei Ismael waren, Johanan, den Sohn Kareahs, nebst allen den Heeresobersten, die bei ihm waren, erblickten, freuten sie sich, | |
Jere | GerTextb | 41:14 | und alle die, welche Ismael aus Mizpa weggeführt hatte, wandten sich, machten Kehrt und gingen zu Johanan, dem Sohne Kareahs, über; | |
Jere | GerTextb | 41:15 | Ismael, der Sohn Nethanjas, indes entkam mit acht Männern dem Johanan und gelangte zu den Ammonitern. | |
Jere | GerTextb | 41:16 | Sodann nahm Johanan, der Sohn Kareahs, mit allen Heeresobersten, die bei ihm waren, den gesamten Überrest des Volks, den Ismael, der Sohn Nethanjas, aus Mizpa weggeführt hatte, nachdem er Gedalja, den Sohn Ahikams, ermordet hatte, Männer, Weiber und Kinder und Hämlinge, die er von Gibeon zurückgebracht hatte, | |
Jere | GerTextb | 41:17 | und sie brachen auf und machten Halt in dem seitwärts von Bethlehem gelegenen Geruth-Kimham, um alsdann weiter nach Ägypten zu ziehen, | |
Chapter 42
Jere | GerTextb | 42:1 | Da nahten alle Heeresobersten mit Johanan, dem Sohne Kareahs, und Asarja, dem Sohne Hofajas, und allem Volke vom Kleinsten bis zum Größten | |
Jere | GerTextb | 42:2 | und sprachen zum Propheten Jeremia: Laß doch unsere Bitte bei dir Erhörung finden und bete für uns zu Jahwe, deinem Gotte, für diesen ganzen Überrest, - denn unser sind nur wenige von vielen übrig geblieben, wie du selbst hier an uns siehst, - | |
Jere | GerTextb | 42:3 | und es möge uns Jahwe, dein Gott, den Weg kund thun, auf dem wir gehen, und die Weisung, die wir ausführen sollen! | |
Jere | GerTextb | 42:4 | Der Prophet Jeremia aber antwortete ihnen: Gut! So will ich denn zu Jahwe, eurem Gotte, beten, wie ihr wünscht, und den ganzen Bescheid, den Jahwe euch giebt, will ich euch kund thun; nicht ein Wort werde ich euch vorenthalten. | |
Jere | GerTextb | 42:5 | Sie aber sprachen zu Jeremia: Jahwe soll wahrhaftiger und zuverlässiger Zeuge wider uns sein, wenn wir nicht genau der Weisung gemäß handeln werden, mit der Jahwe, dein Gott, dich zu uns sendet; | |
Jere | GerTextb | 42:6 | es sei Gutes oder Schlimmes, - auf das Gebot Jahwes, unseres Gottes, zu dem wir dich jetzt senden, wollen wir hören, damit es uns wohl ergehe, weil wir auf das Gebot Jahwes, unseres Gottes hören! | |
Jere | GerTextb | 42:8 | und er berief Johanan, den Sohn Kareahs, samt allen Heeresobersten, die bei ihm waren, und allem Volke, vom Kleinsten bis zum Größten, | |
Jere | GerTextb | 42:9 | und sprach zu ihnen: So spricht Jahwe, der Gott Israels, zu dem ihr mich gesandt habt, damit ich euer Gebet vor ihn brächte: | |
Jere | GerTextb | 42:10 | Wenn ihr in diesem Lande bleiben werdet, so will ich euch aufbauen und nicht wieder einreißen und euch einpflanzen und nicht wieder ausreißen; denn ich habe genug an dem Unheil, das ich euch angethan habe. | |
Jere | GerTextb | 42:11 | Ihr braucht euch nicht vor dem Könige von Babel zu fürchten, vor dem ihr nun in Furcht seid, - ihr braucht euch nicht vor ihm zu fürchten, ist der Spruch Jahwes; denn ich bin mit euch, euch zu helfen und euch aus seinen Händen zu erretten. | |
Jere | GerTextb | 42:12 | Ich will euch bei ihm Erbarmen finden lassen, daß er sich euer erbarmt und euch auf euren Grund und Boden zurückkehren läßt. | |
Jere | GerTextb | 42:13 | Falls ihr aber denkt: Wir wollen nicht in diesem Lande bleiben! indem ihr auf das Gebot Jahwes, eures Gottes, nicht hört, | |
Jere | GerTextb | 42:14 | vielmehr sprecht: Nein! sondern nach Ägypten wollen wir ziehen, daß wir nicht Krieg erleben und Trompetenschall hören und nach Brot hungern müssen, und dort wollen wir bleiben! - | |
Jere | GerTextb | 42:15 | nun denn, so hört das Wort Jahwes, ihr von Juda Übriggebliebenen: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn ihr wirklich Miene macht, nach Ägypten zu ziehen, und hinzieht, um dort als Fremdlinge zu weilen, | |
Jere | GerTextb | 42:16 | so soll das Schwert, vor dem ihr euch jetzt fürchtet, euch dort erreichen in Ägypten, und der Hunger, vor dem euch jetzt bangt, wird euch dorthin auf den Fersen folgen nach Ägypten, und dort sollt ihr umkommen. | |
Jere | GerTextb | 42:17 | Und alle Männer, die Miene machen, nach Ägypten zu ziehen, um dort als Fremdlinge zu weilen, sollen durch das Schwert, den Hunger und die Pest umkommen, und keinem von ihnen soll's gelingen, vor dem Unheil, das ich über sie kommen lassen will, zu entfliehen und sich zu retten. | |
Jere | GerTextb | 42:18 | Denn so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Gleichwie sich mein Zorn und mein Grimm über die Bewohner Jerusalems ergossen hat, also soll sich mein Grimm über euch ergießen, wenn ihr nach Ägypten zieht, und ihr sollt zu einem Gegenstande der Verwünschung und des Entsetzens, des Fluchs und der Beschimpfung werden und diese Gegend nicht wiedersehen! | |
Jere | GerTextb | 42:19 | So hat euch nun, ihr von Juda Übriggebliebenen, Jahwe geboten: Ihr sollt nicht nach Ägypten ziehen! Merkt euch wohl, daß ich euch heute verwarnt habe; | |
Jere | GerTextb | 42:20 | denn ihr betrogt euch selbst damit, daß ihr mich zu Jahwe, eurem Gotte sandtet, indem ihr spracht: Bete für uns zu Jahwe, unserem Gott, und gieb uns genau nach dem Bescheide, den Jahwe, unser Gott erteilen wird, Kunde, damit wir darnach handeln! | |
Jere | GerTextb | 42:21 | Ich habe ihn euch nun heute kundgethan, aber ihr habt auf das Gebot Jahwes, eures Gottes, nicht gehört und zwar in Bezug auf alles das, womit er mich an euch gesandt hat. | |
Chapter 43
Jere | GerTextb | 43:1 | Als aber Jeremia dem gesamten Volk alle die Worte Jahwes, ihres Gottes, mit denen ihn Jahwe, ihr Gott, an sie gesandt hatte, bis zu Ende mitgeteilt hatte, - alle jene Worte, | |
Jere | GerTextb | 43:2 | da sprachen Asarja, der Sohn Hofajas, und Johanan, der Sohn Kareahs, samt allen den Männern, die sich frech gegen Jeremia auflehnten: Lügen redest du! Jahwe, unser Gott, hat dich nicht gesandt mit dem Auftrag: “Ihr sollt nicht nach Ägypten ziehen, um dort als Fremdlinge zu weilen!” | |
Jere | GerTextb | 43:3 | sondern Baruch, der Sohn Nerijas, reizt dich wider uns auf, in der Absicht, uns der Gewalt der Chaldäer zu überliefern, damit man uns töte und uns nach Babel wegführe! | |
Jere | GerTextb | 43:4 | Und Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten samt dem ganzen Volke gehorchten dem Gebote Jahwes nicht, daß sie im Lande Juda geblieben wären, | |
Jere | GerTextb | 43:5 | vielmehr nahmen Johanan, der Sohn Kareahs, und alle Heeresobersten den gesamten Überrest Judas, die aus allen den Völkern, wohin sie versprengt gewesen, zurückgekehrt waren, um im Lande Juda zu weilen, | |
Jere | GerTextb | 43:6 | die Männer, die Weiber und die Kinder, die Prinzessinnen und alle die Personen, die Nebusar-Adan, der Oberste der Leibwächter, sonst noch bei Gedalja, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Saphans, belassen hatte, dazu den Propheten Jeremia und Baruch, den Sohn Nerijas, | |
Jere | GerTextb | 43:7 | und zogen nach Ägypten, denn sie gehorchten dem Gebote Jahwes nicht. Sie zogen aber bis Thachpanhes. | |
Jere | GerTextb | 43:9 | Hole große Steine herbei und senke sie in Mörtel ein in der Vorhalle am Eingange zum Palaste des Pharao in Thachpanhes in Gegenwart judäischer Männer | |
Jere | GerTextb | 43:10 | und sprich zu ihnen: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Fürwahr, ich will meinen Knecht Nebukadrezar, den König von Babel, holen lassen und seinen Thron über diesen Steinen, die ich eingesenkt habe, aufrichten, und er soll seinen Prachtteppich darüber ausbreiten. | |
Jere | GerTextb | 43:11 | Und er wird kommen und Ägypten schlagen: was für den Tod bestimmt ist, - wird er dem Tode preisgeben, was für die Wegführung, - der Wegführung, und was für das Schwert, - dem Schwerte! | |
Jere | GerTextb | 43:12 | Dann will ich Feuer an die Tempel der Götter Ägyptens legen, und er wird sie niederbrennen und die Götter wegführen und wird sich in Ägypten hüllen, wie sich der Hirt in seinen Mantel hüllt. Unangefochten wird er alsdann von dort abziehn. | |
Chapter 44
Jere | GerTextb | 44:1 | Das Wort, welches an Jeremia in betreff aller der Judäer erging, die in Ägypten wohnen, die in Migdol, Thachpanhes, Noph und im Lande Pathros wohnen, also lautend: | |
Jere | GerTextb | 44:2 | So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr habt all' das Unheil gesehen, das ich über Jerusalem und über alle Städte Judas gebracht habe, - die sind nun heute eine Wüstenei und entvölkert! - | |
Jere | GerTextb | 44:3 | wegen der Bosheit, die sie verübt haben, mich zum Zorne zu reizen, indem sie hingingen, um andern Göttern zu räuchern, die sie nicht kannten. | |
Jere | GerTextb | 44:4 | Wohl sandte ich unermüdlich immer wieder alle meine Knechte, die Propheten, zu euch, euch zu sagen: Thut doch diese greulichen Dinge, die ich hasse, nicht! | |
Jere | GerTextb | 44:5 | Aber sie hörten nicht, noch neigten sie ihr Ohr, daß sie sich von ihrer Bosheit bekehrt hätten, so daß sie andern Göttern nicht mehr räucherten. | |
Jere | GerTextb | 44:6 | Und so ergoß sich mein Grimm und mein Zorn und loderte auf in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems, so daß sie zur Wüstenei, zur Einöde wurden, wie es heute der Fall ist. | |
Jere | GerTextb | 44:7 | Und nun, - so spricht Jahwe, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Warum wollt ihr denn euch selbst großes Unheil bereiten, indem ihr euch Mann und Weib, Knabe und Säugling aus dem Bereiche Judas ausrottet, so daß ihr keinen Rest von euch übrig laßt, | |
Jere | GerTextb | 44:8 | indem ihr mich durch die Machwerke eurer Hände zum Zorne reizt, indem ihr andern Göttern räuchert in Ägypten, wohin ihr euch begeben wollt, um dort als Fremdlinge zu weilen, auf daß ihr ausgerottet und zu einem Gegenstande des Fluchs und der Beschimpfung unter allen Völkern der Erde werdet? | |
Jere | GerTextb | 44:9 | Habt ihr etwa die Übelthaten eurer Väter und die Übelthaten der Könige Judas und die Übelthaten eurer Oberen und eure eigenen Übelthaten und die Übelthaten eurer Weiber, die sie im Lande Juda und auf den Gassen Jerusalems verübt haben, vergessen? | |
Jere | GerTextb | 44:10 | Bis auf den heutigen Tag wurden sie nicht zerknirscht, noch fürchten sie sich, noch wandelten sie nach meinem Gesetz und nach meinen Satzungen, die ich euch und euren Vätern vorgelegt habe. | |
Jere | GerTextb | 44:11 | Darum, so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Nun richte ich mein Antlitz auf euch zum Unheil, und zwar um ganz Juda auszurotten! | |
Jere | GerTextb | 44:12 | Ich will die von Juda Übriggebliebenen, die ihre Absicht darauf gerichtet haben, nach Ägypten zu ziehen, um dort als Fremdlinge zu weilen, hinwegraffen: allesamt sollen sie aufgerieben werden, sollen sie in Ägypten fallen; durch das Schwert, durch den Hunger sollen sie aufgerieben werden, klein und groß: durch Schwert und Hunger sollen sie umkommen. Und so sollen sie zu einem Gegenstande der Verwünschung und des Entsetzens, des Fluchs und der Beschimpfung werden. | |
Jere | GerTextb | 44:13 | Heimsuchen will ich die, die in Ägypten wohnen, wie ich Jerusalem heimgesucht habe, durchs Schwert, durch Hunger und Pest, | |
Jere | GerTextb | 44:14 | und von dem Überreste Judas, von denen, die nach Ägypten gelangt sind, um daselbst als Fremdlinge zu weilen, soll es keinem gelingen, sich zu retten und zu entfliehen, nämlich um ins Land Juda zurückzukehren, wohin zurückzukehren sie Verlangen tragen, um sich dort niederzulassen: denn sie werden nicht zurückkehren außer etlichen Entronnenen! | |
Jere | GerTextb | 44:15 | Da antworteten Jeremia alle die Männer, welche wußten, daß ihre Weiber andern Göttern räucherten, und alle Weiber, die in großer Schar dabei standen, und alles Volk, das in Ägypten, in Pathros wohnte, folgendermaßen: | |
Jere | GerTextb | 44:16 | Was das anbetrifft, was du zu uns im Namen Jahwes geredet hast, so hören wir nicht auf dich, | |
Jere | GerTextb | 44:17 | sondern wir wollen das Gelübde, das wir ausgesprochen haben, der Himmelskönigin zu räuchern und ihr Trankopfer zu spenden, in seinem ganzen Umfang ausführen, gleichwie wir es gethan haben samt unsern Vätern, unsern Königen und unsern Oberen in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems; da hatten wir Brot genug und befanden uns wohl und brauchten kein Unheil zu erleben. | |
Jere | GerTextb | 44:18 | Seitdem wir aber aufgehört haben, der Himmelskönigin zu räuchern und ihr Trankopfer zu spenden, hatten wir Mangel an allem und wurden durch das Schwert und den Hunger aufgerieben. | |
Jere | GerTextb | 44:19 | Und wenn wir jetzt der Himmelskönigin räuchern und ihr Trankopfer spenden, - geschieht es etwa ohne Vorwissen unserer Männer, daß wir ihr Kuchen bereiten, um sie so abzubilden, und ihr Trankopfer spenden? | |
Jere | GerTextb | 44:20 | Da sprach Jeremia zu dem gesamten Volke, zu den Männern und den Weibern und zu dem gesamten Volke, die ihm mit solcher Rede begegneten, also: | |
Jere | GerTextb | 44:21 | Jawohl, der Räucherei, die ihr wie eure Väter, eure Könige und eure Oberen und das Volk des Landes in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems vollführt habt, - derer gedachte Jahwe und die kam ihm in den Sinn, | |
Jere | GerTextb | 44:22 | und Jahwe vermochte es nicht länger mehr zu ertragen ob der Bosheit eurer Thaten, ob der Greuel, die ihr verübtet. Und so ward euer Land zur Wüstenei und ein Gegenstand des Entsetzens und des Fluchs, ohne Bewohner, wie es heute der Fall ist, | |
Jere | GerTextb | 44:23 | deswegen weil ihr den Götzen geräuchert und euch an Jahwe versündigt, aber nicht auf das Gebot Jahwes gehört habt, noch nach seinem Gesetz und seinen Satzungen und seinen Zeugnissen gewandelt seid: darum hat euch dieses Unheil betroffen, wie es heute der Fall ist! | |
Jere | GerTextb | 44:24 | Sodann sprach Jeremia zu dem gesamten Volk und zu allen Weibern: Hört das Wort Jahwes, ihr Judäer insgesamt, die ihr in Ägypten weilt! | |
Jere | GerTextb | 44:25 | So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Ihr Weiber, - wie ihr mit eurem Munde geredet, so habt ihr es mit euren Händen erfüllt! - da ihr sprecht: “Wir wollen unsere Gelübde, die wir gethan haben, der Himmelskönigin zu räuchern und ihr Trankopfer zu spenden, ausführen!” so macht doch ja eure Gelübde wahr und führt doch ja eure Gelübde aus! | |
Jere | GerTextb | 44:26 | Darum hört das Wort Jahwes, ihr Judäer alle, die ihr in Ägypten wohnt: Fürwahr, ich schwöre bei meinem großen Namen, spricht Jahwe: Es wird fernerhin mein Name in ganz Ägypten von keines Judäers Munde mehr genannt werden, daß etwa einer spräche: “So wahr der Herr Jahwe lebt!” | |
Jere | GerTextb | 44:27 | Fürwahr, ich will acht auf sie haben zum Unheil für sie und nicht zum Heil, und es sollen alle Judäer, die in Ägypten weilen, durch das Schwert und durch den Hunger aufgerieben werden bis zu ihrer völligen Vertilgung! | |
Jere | GerTextb | 44:28 | Indes, die dem Schwert Entronnenen sollen aus Ägypten ins Land Juda heimkehren, aber nur wenige an Zahl. Und der gesamte Überrest Judas, die nach Ägypten gezogen sind, um dort als Fremdlinge zu weilen, soll dann erkennen, wessen Wort in Erfüllung geht, - das meinige oder das ihrige! | |
Jere | GerTextb | 44:29 | Und das soll das Zeichen für euch sein, ist der Spruch Jahwes, daß ich euch an diesem Orte heimsuchen werde, damit ihr erkennt, daß meine Unheilsdrohungen wider euch gewiß in Erfüllung gehen werden: | |
Jere | GerTextb | 44:30 | So spricht Jahwe: Fürwahr, ich will den Pharao Hophra, den König von Ägypten, der Gewalt seiner Feinde und derer, die ihm nach dem Leben trachten, überliefern, so wie ich Zedekia, den König von Juda, der Gewalt Nebukadrezars, des Königs von Babel, der sein Feind war und ihm nach dem Leben trachtete, überliefert habe. | |
Chapter 45
Jere | GerTextb | 45:1 | Das Wort, welches der Prophet Jeremia zu Baruch, dem Sohne Nerijas, sprach, als er im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, diese Reden, so wie sie ihm Jeremia vorsagte, in ein Buch aufschrieb, also lautend: | |
Jere | GerTextb | 45:3 | “O weh' mir, denn Jahwe fügt noch Kummer zu meinem Schmerze! Ich bin matt vom Seufzen und finde keine Ruhe!” | |
Jere | GerTextb | 45:4 | Sprich also zu ihm: So spricht Jahwe: Fürwahr, was ich aufgebaut habe, reiße ich nieder, und was ich eingepflanzt habe, reiße ich aus, | |
Chapter 46
Jere | GerTextb | 46:1 | Was als Wort Jahwes an den Propheten Jeremiain betreff der fremden Völker erging: | |
Jere | GerTextb | 46:2 | Über Ägypten, in betreffs des Heres des Pharao Necho, des Königs von Ägypten, das am Euphratstrome bei Karkemis stand, des Nebukadrezar, der König von Babel, im vierten Jahre Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, schlug: | |
Jere | GerTextb | 46:4 | Spannt die Rosse an und besteigt die Pferde und stellt euch auf mit Helmen bedeckt! Putzt die Speere! Legt die Panzer an! | |
Jere | GerTextb | 46:5 | Weshalb muß ich sie bestürzt, rückwärts weichen sehen? und ihre Helden erschüttert und in unaufhaltsamer Flucht, ohne sich umzuwenden, - Grauen ringsum - ? ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 46:6 | Nicht wird entfliehn der Behende, noch entrinnen der Held: im Norden droben, am Ufer des Euphratstroms, straucheln sie und kommen zu Falle! | |
Jere | GerTextb | 46:7 | Wer war's doch, der dem Nile gleich empostieg, dessen Wasser wie Ströme daherwogten? | |
Jere | GerTextb | 46:8 | Ägypten stieg empor, dem Nile gleich, und wie Ströme wogten daher seine Wasser, und es sprach: Ich will emposteigen, das Land bedecken, will Städte vertilgen, samt ihren Bewohnern! | |
Jere | GerTextb | 46:9 | Stürmt heran, ihr Rosse, und rast daher, ihr Wagen, und ausrücken mögen die Helden: | |
Jere | GerTextb | 46:10 | Ja, jener Tag kommt von dem Herrn Jahwe der Heerscharen, ein Tag der Rache, das er sich räche an seinen Widersachern! Da wird das Schwert fressen und sich sättigen und an ihrem Blute berauschen: denn ein Opfer hält Jahwe im Nordlande, beim Euphratstrome! | |
Jere | GerTextb | 46:11 | Steige hinab nach Gilead und hole Balsam, du Jungfrau, Tochter Ägypten! Vergebens wirst du ein Heilmittel nach den andern anwenden: für dich giebts kein Pflaster! | |
Jere | GerTextb | 46:12 | Es vernahmen die Völker deine Schande, und von deinem Jammergeschrei ist die Erde erfüllt, denn ein Held strauchelt über den andern, miteinander fielen sie beide. | |
Jere | GerTextb | 46:13 | Das Wort, welches Jahwe zum Propheten Jeremia redete in betreff des Zuges Nebukadrezars, des Königs von Babel, zur Niederwerfung Ägyptens. | |
Jere | GerTextb | 46:14 | Verkündet in Ägypten und meldet in Migdol, ja meldet in Noph und in Thachpanhes, sprecht: Stelle dich auf und setze dich in Bereitschaft, denn schon fraß das Schwert in deiner Umgebung! | |
Jere | GerTextb | 46:15 | Weshalb sind deine Starken zu Boden gestreckt? Sie hielten nicht stand, denn Jahwe stürzte sie; | |
Jere | GerTextb | 46:16 | gar viele brachte er zum Straucheln, und einer stürzte über den andern, so daß sie riefen: Auf, laßt uns zu unserm Volke, zu unserm Heimatlande heimkehren vor dem gewaltigen Schwerte! | |
Jere | GerTextb | 46:17 | Man wird Pharao, dem Könige von Ägypten, den Namen geben: “Untergang! - er ließ die Frist verstreichen!” | |
Jere | GerTextb | 46:18 | So wahr ich lebe, ist der Spruch des Königs, des Name Jahwe der Heerscharen ist: Ja, dem Thabor gleich unter den Bergen und gleich dem Karmel über dem Meere wird er einrücken! | |
Jere | GerTextb | 46:19 | Mach' dir die gerätschaften zu Fortwandern zurecht, du Bewphnerschaft, Tochter Ägypten; denn Noph wird zur Einöde, wird in Brand gesteckt, entvölkert werden. | |
Jere | GerTextb | 46:20 | Wie eine gar schöne junge Kuh ist Ägypten: Bremsen aus dem Norden fallen über es her. | |
Jere | GerTextb | 46:21 | Auch die Söldner, die es in seiner Mitte hat, Mastkälbern gleich - ja, auch sie wenden sich, fliehen insgesamt, halten nicht stand. Denn ein Tag des Verderbens für sie ist über sie hereingebrochen, die Zeit ihrer Heimsuchung. | |
Jere | GerTextb | 46:22 | Seine Stimme ist gleich geworden dem Geraschel der Schlange, die davonkriecht; denn mit Heeresmacht rücken sie an und mit Äxten fallen sie Holzhauern gleich darüber her. | |
Jere | GerTextb | 46:23 | Sie fällen seinen Wald, ist der Spruch Jahwes, denn unübersehbar sind sie; denn sie sind zahlreicher als Heuschrecken, niemand kann sie zählen. | |
Jere | GerTextb | 46:24 | Zuschanden ward die Tochter Ägypten; der gewalt eines nordischen Volks ward sie überliefert! | |
Jere | GerTextb | 46:25 | Es spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Fürwahr, ich suche heim den Amon von No und den Pharao samt denen, die sich auf ihn verlassen, | |
Jere | GerTextb | 46:26 | und überliefere sie der Gewalt derer, die ihnen nach dem Leben trachten, und zwar der Gewalt Nebukadrezars, des Königs von Babel, und der Gewalt seiner Knechte. Darnach aber wird Ägypten bewphnt sein wie in den Tagen der Vorzeit - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 46:27 | Du aber sei getrost, mein Knecht Jakob, und erschrick nicht, Israel, denn ich will dich erretten aus fernem Land und deine Nachkommen aus dem Lande, wo sie gefangen sind, daß Jakob heimkehre und ruhig wohne und sicher lebe, ohne daß ihn jemand aufschreckt. | |
Jere | GerTextb | 46:28 | Ja, sei getrost, mein Knecht Jakob, ist der Spruch Jahwes, denn ich bin mit dir! Denn mit allen den Völkern, unter die ich dich verstoßen habe, will ich es garaus machen; mit dir aber will ich es nicht garaus machen. Vielmehr will ich dich mit Maßen züchtigen, aber ganz ungestraft will ich dich nicht lassen. | |
Chapter 47
Jere | GerTextb | 47:1 | Was als Wort Jahwes an den Propheten Jeremia erging in betreff der Philister, bevor der Pharao Gaza überwand. | |
Jere | GerTextb | 47:2 | So spricht Jahwe: Schon fluten Wasser von Norden heran und werden zum überschwemmenden Bach; sie überschwemmen das Land und was es erfüllt, die Städte und die darin wohnen, daß die Menschen laut schreien, und alle Bewohner des Landes heulen. | |
Jere | GerTextb | 47:3 | Ob des gedröhns vom Aufstampfen der Hufe seiner Hengste, ob des gerassels seiner Wagen, des Getöses seiner Räder, sehen sich Väter nicht nach ihren Kindern um, weil ihre Hände kraftlos geworden, | |
Jere | GerTextb | 47:4 | wegen des tags, der da angebrochen ist, daß er ganz Philistäa verwüste, daß er Tyrus und Sidon jeden noch übriggebliebenen helfer vertilge. Denn Jahwe will Philistäa verwüsten, den Überrest der Küste Kaphtor. | |
Jere | GerTextb | 47:5 | Kahlheit ist über Gaza gekommen, vernichtet ist Askalon: Du Überrest der Enakiter, wie lange willst du dir Einritzungen machen? | |
Jere | GerTextb | 47:6 | Ha! du Schwert Jahwes, wie lange willst du rastlos sein? Zieh' dich zurück in deine Scheide! Beruhige dich und bleibe still! | |
Chapter 48
Jere | GerTextb | 48:1 | Über Moab: So spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Wehe über Nebo, denn es ist überwältigt, zu Schanden geworden, eingenommen ist Kirjathaim; zu Schanden geworden ist die Hochburg und gebrochen! | |
Jere | GerTextb | 48:2 | Vorbei ist's fürderhin mit Moabs Ruhm! In Hesbon plant man Unheil wider es: “Wohlan, laßt es uns ausrotten, daß es aufhört, ein Volk zu sein!” Auch du, Madmen, wirst vernichtet werden, hinter dir her zieht das Schwert! | |
Jere | GerTextb | 48:3 | Horch! Jammergeschrei von Horonaim her: “Verwüstung und gewaltige zerschmetterung!” | |
Jere | GerTextb | 48:5 | denn die Steige von Luhith steigt man mit Weinen hinan, ja auf dem Abstiege von Horonaim hört man Jammergeschrei über Zerschmetterung. | |
Jere | GerTextb | 48:7 | Ja, weil du dich auf deine Machwerke verließest und auf deine Schätze, wirst auch du eingenommen, und muß Kamos in die Gefangenschaft wandern, seine Priester und seine Oberen miteinander. | |
Jere | GerTextb | 48:8 | Und es kommt der Verwüster über jegliche Stadt, keine Stadt wird entrinnen. Zugrunde geht das Thal, und vernichtet wird die Ebene, wie Jahwe gesagt hat. | |
Jere | GerTextb | 48:9 | Gebt Moab Flügel, daß es auf- und davonfliege: feine Städte sollen zur Einöde werden, ohne einen bewohner darin! | |
Jere | GerTextb | 48:10 | Verflucht sei, wer das Werk Jahwes mit Lässigkeit ausführt, und verflucht, wer seinem Schwerte das Blut mißgönnt! | |
Jere | GerTextb | 48:11 | Von Jugend auf hatte Maob Ruhe und lag ungestört auf seinen Hefen; es ward nicht aus einem Gefäß in ein anderes umgegossen, noch ist's je in Gefangenschaft gewandert: darum hat es seinen Geschmack behalten, und sein Duft hat sich nicht gewandelt. | |
Jere | GerTextb | 48:12 | Darum fürwahr, es kommt die Zeit, ist der Spruch Jahwes, da will ich ihm Schröter senden, daß sie es ausschroten: die sollen seine Gefäße ausgießen und seine Krüge zerschmeißen! | |
Jere | GerTextb | 48:13 | Dann wird Moab mit Kamos zuschanden werden, wie das Reich Israel mit Bethel, auf das es sich verließ, zu Schanden ward. | |
Jere | GerTextb | 48:15 | Der Verwüster Moabs und seiner Städte zieht schon heran, und die Auserlesensten seiner jungen Krieger sinken nieder zur Schlachtung, ist der Spruch des Königs, des Name Jahwe der Heerscharen ist. | |
Jere | GerTextb | 48:16 | Das Verderben Moabs ist nahe herbeigekommen, und sein Unheil bricht gar eilends herein. | |
Jere | GerTextb | 48:17 | Bezeugt ihm Beileid, ihr, seine Nachbarn insgesamt, und alle, die ihr seinen Namen kennt! Sprecht: Wie ward doch zerschmettert der starke Stecken, der prächtige Stab! | |
Jere | GerTextb | 48:18 | Steige herab von der Höhe der Herrlichkeit und setze dich in den Staub, du Bewohnerschaft, Tochter Dibon; denn der Verwüster Moabs zieht wider dich heran, zerstört deine Bollwerke! | |
Jere | GerTextb | 48:19 | Tritt an den Weg und spähe, Bewohnerschaft Aroers, - frage den Flüchtling und die Entronnene, sprich: Was ist geschehen? | |
Jere | GerTextb | 48:20 | Zu Schanden ward Moab, ja gebrochen ward's: heulet und jammert! Verkündet am Arnon, daß Moab überwältigt ist! | |
Jere | GerTextb | 48:21 | Ja, ein Strafgericht brach herein über den Bereich der Ebene, über Holon und Jahza und Mephaat, | |
Jere | GerTextb | 48:25 | Abgeschlagen ist das Horn Moabs und sein Arm zerschmettert! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 48:26 | Macht es trunken - denn wider Jahwe hat es groß gethan, - daß Moab hinklatsche in sein Gespei und gleichfalls zum Gespötte werde! | |
Jere | GerTextb | 48:27 | Oder war dir etwa Israel nicht ein Gegenstand des Gespötts? Wurde es etwa unter Dieben ertappt, daß du, so oft du von ihm redest, höhnisch den Kopf schüttelst? | |
Jere | GerTextb | 48:28 | Räumt die Städte und macht Wohnung im Felsengeklüft, ihr Bewohner Moabs, daß ihr der Taube gleicht, die da nistet jenseits am Rande des Abgrunds! | |
Jere | GerTextb | 48:29 | “Wir haben von dem Stolze Moabs gehört, dem überaus hochfahrenden, von seiner Hoffart, seinem Stolze, seiner Anmaßung und seiner Hochmut!” | |
Jere | GerTextb | 48:30 | Ja, ich kenne, ist der Spruch Jahwes, seinen Übermut: so unwahrhaftig ist sein Gerede, so unwahrhaftig ist das, was sie thun! | |
Jere | GerTextb | 48:31 | Darum muß ich heulen über Moab und bejammern Moab insgesamt: über die Leute von Kir-Heres wird man seufzen! | |
Jere | GerTextb | 48:32 | Mehr als über Jaeser geweint wird, beweine ich dich, Weinstock von Sibma, dich, dessen Ranken das Meer überschritten, bis Jaeser reichten: in deinen Herbst und in deine Lese ist der Verwüster hereingebrochen. | |
Jere | GerTextb | 48:33 | Freude und Jubel ist dem Fruchtgefilde genommen und dem Lande Moab. Ich lasse den Wein aus den Kufen verschwinden, nicht wird man mehr keltern: Jauchzen hört man, das kein Jauchzen ist! | |
Jere | GerTextb | 48:34 | Vom jammererfüllten Hesbon an bis Elaele, bis Jahaz hin erlebt man Geschrei, von Zoar her bis Horonaim, bis zum dritten Eglath; denn auch die Wasser von Nimrim werden zu Wüsteneien. | |
Jere | GerTextb | 48:35 | Und ich vertilge aus Moab, ist der Spruch Jahwes, die zur Opferhöhe hinaufgehn und ihrem Gotte räuchern. | |
Jere | GerTextb | 48:36 | Darum klagt mein Herz um die Männer von Kir-Heres gleich Flöten: gingen ihnen ja doch die Ersparnisse, die sie gemacht, verloren! | |
Jere | GerTextb | 48:38 | Auf allen Dächern Moabs und auf seinen Plätzen ist nichts als Trauerklage, denn ich habe Moab zerschmettert, gleich einem Gefäß, an dem niemand Gefallen hat, ist der Spruch Jahwes | |
Jere | GerTextb | 48:39 | Wie ist's gebrochen! Heulet! Wie hat Moab den Rücken gewandt! Schäme dich! Und es soll Moab ein Gegenstand des gespötts und des Entsetzens für alle seine Nachbarn werden. | |
Jere | GerTextb | 48:40 | Denn so spricht Jahwe: Fürwahr, einem Adler gleich fliegt er heran und breitet seine Flügel über Moab hin; | |
Jere | GerTextb | 48:41 | die Städte werden eingenommen, und die Bergfesten erobert, und das Herz der Helden Moabs wird jenes Tages dem Herzen eines Weibes in Kindesnöten gleichen. | |
Jere | GerTextb | 48:42 | Vernichtet aber wird Moab, daß es aufhört, ein Volk zu sein, weil es wider Jahwe groß gethan. | |
Jere | GerTextb | 48:43 | Grauen und Grube und Garn kommen über dich, du Bewohner Moabs, - ist dert Spruch Jahwes -: | |
Jere | GerTextb | 48:44 | wer vor dem Grauen entflohen, fällt in die Grube; wer der Grube entstiegen, fängt sich im Garn. Denn diese bringe ich über Moab im Jahre ihrer Heimsuchung - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 48:45 | Im Schatten Hesbons machen erschöpft Flüchtlinge Halt, doch Feuer bricht aus Hesbon hervor, und Flammenglut aus Sihons Palast; die verzehrt die Schläfen Moabs und den Scheitel der Lärmer. | |
Jere | GerTextb | 48:46 | Wehe dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kamos! Denn fortgeschleppt werden deine Söhne in Gefangenschaft, und deine Töchter ins Gefängnis. | |
Chapter 49
Jere | GerTextb | 49:1 | Über die Ammoniter: So spricht Jahwe: Hat denn Israel keine Söhne oder hat es keinen Erben? Weshalb hat den Milkom den Gad beerbt, und hat sich sein Volk in dessen Städten niedergelassen? | |
Jere | GerTextb | 49:2 | Darum, fürwahr, es kommt die Zeit, ist der Spruch Jahwes, da lasse ich Rabba, die Stadt der Ammoniter, Kriegsgeschrei vernehemn, und sie soll zu einem Schutthügel und ihre Tochterstädte in Brand gesteckt werden: da soll dann Israel seine erben wieder beerben! spricht Jahwe. | |
Jere | GerTextb | 49:3 | Heule, Hesbon, daß die Stadt überwältigt ist! Erhebt Jammergeschrei, ihr Tochterstädte Rabbas! Umgürtet euch mit Trauergewändern, stimmt Klage an und irrt umher in den Hürden; denn Milkom muß in Gefangenschaft wandern, seine Priester und Oberen miteinander! | |
Jere | GerTextb | 49:4 | Was prahlst du mit den Thälern, dem Überflusse deines Thalgrunds, abtrünnige Tochter, die im Vertrauen auf ihre Schätze sich vermißt: Wer sollte an mich herankommen? | |
Jere | GerTextb | 49:5 | Fürwahr, ichlasse grauen über dich kommen, ist der Spruch des Herrn, Jahwes der Heerscharen, von allen Seiten rings um dich her; und ihr sollt auseinandergesprengt werden ein jeder stracks vor sich hin, und niemand wird die Flüchtigen wieder sammeln! | |
Jere | GerTextb | 49:6 | Hernachmals aber werde ich die Gefangenen der Ammoniter wieder heimbringen, ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 49:7 | Über Edom: So spricht Jahwe der Heerscharen: Ist denn keine Weisheit mehr in Theman? Ist denn der Rat der Klugen abhanden gekommen, ihre Weisheit verschüttet? | |
Jere | GerTextb | 49:8 | Flieht! Macht euch davon! Versteckt euch tief drunten, ihr bewohner von Dedan! Denn Esaus Verderben lasse ich über ihn hereinbrechen zu der zeit, da ich ihn heimsuche. | |
Jere | GerTextb | 49:9 | Wenn Winzer über dich kommen, lassen sie nicht eine Nachlese übrig? wenn Diebe in der Nacht -, so schädigen sie, bis sie befriedigt sind! | |
Jere | GerTextb | 49:10 | Weil aber ich selbst Esau aufdecke, seine verstecke bloßlege, daß er sich nicht zu verbergen vermag, so wird seine Nachkommenschaft überwältigt samt seinen Brudervölkern und Nachbarstämmen, und es ist aus mit ihm! | |
Jere | GerTextb | 49:11 | Laß nur deine Waisen, - ich will sie am Leben erhalten, und deine Witwen mögen auf mich vertrauen! | |
Jere | GerTextb | 49:12 | Ja, so spricht Jahwe: Fürwahr, denen es nicht gebührte, den Kelch zu trinken, die müssen ihn trinken - und du gerade solltest leer ausgehen? Du wirst nicht leer ausgehen, sondern trinken mußt du! | |
Jere | GerTextb | 49:13 | Denn ich schwöre bei mir, ist der Spruch Jahwes: Ein Gegenstand des Entsetzens, der Beschimpfung, des Starrens und des Fluchs soll Bozra werden, und alle ihre Tochterstädte sollen zu immerwährenden Wüsteneien werden! | |
Jere | GerTextb | 49:14 | Eine Kunde habe ich vernommen von Jahwe her und eine Botschaft, die unter die Völker gesandt ward: Sammelt euch und rückt wider es heran und macht euch auf zum Kampfe! | |
Jere | GerTextb | 49:15 | Denn fürwahr, ich will dich klein machen unter den Völkern, verachtet unter den Menschen! | |
Jere | GerTextb | 49:16 | Schauder über dich! Dich hat bethört dein vermessener Sinn, der du in Felsenhängen wohnst, den Gipfel des Hügels umklammerst: bautest du auch so hoch wie ein Adler dein Nest, ich stürze dich von dort hinab! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 49:17 | Und Edom soll ein Gegenstand des Entsetzens werden: jeder, der daran vorüberzieht, wird entsetzt sein und zischen ob all seiner Wunden. | |
Jere | GerTextb | 49:18 | Wie Sodom und Gomorrha und ihre Nachbarstädte von Grund aus zerstört wurden, spricht Jahwe, wird auch dort niemand mehr wohnen, noch ein Mensch darin weilen. | |
Jere | GerTextb | 49:19 | Fürwahr, einem Löwen gleich, der aus dem Dickicht des Jordan zur immerprangenden Aue hinaufsteigt: so jage ich es im Nu von dannen und wer erwählt ist, den setze ich über sie. Denn wer ist mir gleich? und wer will mich zur Rechenschaft ziehen? und wo wäre der Hirte, der vor mir standhalten könnte? | |
Jere | GerTextb | 49:20 | Darum hört den Ratschluß Jahwes, den er in betreff Edoms gefaßt hat, und seine gedanken, die er hegt in betreff der Bewohner von Theman: Wahrlich, man soll sie fortschleppen - die geringsten der Schafe! Wahrlich, entsetzen soll sich über sie ihre Aue! | |
Jere | GerTextb | 49:21 | Vom Gedröhn ihres Falls erzittert die Erde; das Wehgeschrei - am Schilfmeer hört man seinen Widerhall! | |
Jere | GerTextb | 49:22 | Fürwahr, einem Adler gleich steigt er auf und fliegt er heran und breitet seine Flügel über Bozra, und das Herz der Helden Edoms wird jenes Tags dem herzen eines Weibes in Kindesnöten gleichen. | |
Jere | GerTextb | 49:23 | Über Damaskus: Bestürzt sind Hamath und Arpat, denn eine unheilvolle Kunde vernahmen sie; sie sind fassungslos, voller Unruhe, dem Meere gleich, das nicht zur Ruhe kommen kann. | |
Jere | GerTextb | 49:24 | Damaskus ist mutlos geworden, hat sich zur Flut gewandt, und Schrecken hat es erfaßt; Angst und Wehen haben es gepackt, wie eine gebärende. | |
Jere | GerTextb | 49:25 | Ach, warum doch ward die herrliche Stadt, die Stadt meiner Wonne, nicht verlassen? | |
Jere | GerTextb | 49:26 | Darum müssen nun ihre jungen Männer auf ihre Straßen fallen, und alle Kriegsleute jenes Tags hinweggetilgt werden, ist der Spruch Jahwes der Heerscharen. | |
Jere | GerTextb | 49:27 | Und ich lege Feuer an die Mauer von Damaskus, daß es die Paläste Benhadads verzehre. | |
Jere | GerTextb | 49:28 | Über Kedar und über die Königreiche von Hazor, die Nebukadrezar, der König von Babel, überwand: So spricht Jahwe: Auf! zieht wider Kedar und überwältigt die Bewohner des Ostens! | |
Jere | GerTextb | 49:29 | Ihre zelte und ihre Schafe soll man wegnehmen, ihre Zeltdecken, alle ihre Geräte und ihre Kamele soll man ihnen entführen; da soll man über sie ausrufen: Grauen ringsum! | |
Jere | GerTextb | 49:30 | Flieht, flüchtet eiligst, versteckt euch tief drunten, ihr Bewohner von Hazor! - ist der Spruch Jahwes; denn Nebukadrezar, der König von Babel, hat einen Ratschluß wider euch gefaßt und einen Anschlag wider euch ersonnen. | |
Jere | GerTextb | 49:31 | Auf! zieht wider ein harmloses Volk, das in Sicherheit wohnt - ist der Spruch Jahwes -, das weder Thüren noch Riegel hat: abgesondert wohnen sie! 32 | |
Jere | GerTextb | 49:32 | Ihre Kamele sollen ein Raub, und die Menge ihrer Herden eine Beute werden, und ich will sie in alle Winde zerstreuen - die mit abgestutztem Haarrand - und von allen Seiten her Verderben für sie herbeiführen, ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 49:33 | Hazor aber soll zu einer Wohnstätte für Schakale werden, eine Einöde für immer: niemand wird mehr daselbst wohnen, noch ein Mensch darin weilen. | |
Jere | GerTextb | 49:34 | Was als Wort Jahwes an den Propheten Jeremia erging in betreff Elams im Anfange der Regierung Zedekias, des Königs von Juda, also lautend: | |
Jere | GerTextb | 49:35 | So spricht Jahwe der Heerscharen: Fürwahr, ich will den Bogen der Elamiter zerschmettern, ihre vornehmste Heldenkraft, | |
Jere | GerTextb | 49:36 | und will über die Elamiter vier Winde von den vier Ecken des Himmels her hereinbrechen lassen und sie in alle Winde zerstreuen, und kein Volk soll es geben, wohin die versprengten Elams nicht gelangen werden. | |
Jere | GerTextb | 49:37 | Ich will die Elamiter verzagen lassen vor ihren Feinden und vor denen, die ihnen nach dem Leben trachten, und will Unheil über sie bringen, die Glut meines Zorns, ist der Spruch Jahwes, und das Schwert hinter ihnen her senden, bis ich sie aufgerieben habe. | |
Jere | GerTextb | 49:38 | Ich will meinen Richterstuhl in Elam aufstellen und von dort Könige und Oberste hinwegtilgen, ist der Spruch Jahwes. | |
Chapter 50
Jere | GerTextb | 50:1 | Das Wort, welches Jahwe durch den Propheten Jeremia in betreff Babels, in betreff des Landes der Chaldäer geredet hat: | |
Jere | GerTextb | 50:2 | Verkündet's unter den Völkern und meldet's und pflanzt ein Panier auf! Meldet's, verhehlt nichts! Sprecht: Babel ist erobert, zu Schanden geworden Bel, niedergeschmettert Merodach; zu Schanden geworden sind seine Bilder, niedergeschmettert seine Götzen! | |
Jere | GerTextb | 50:3 | Denn von Norden her zieht ein Volk wider es heran, - das macht sein Land zur Einöde, daß kein Bewohner mehr darin zu finden ist; Menschen, wie Vieh flüchten, gehen davon. | |
Jere | GerTextb | 50:4 | In jenen Tagen und zu jener Zeit, ist der Spruch Jahwes, werden die Israeliten kommen, zusammen mit den Judäern, unter unaufhörlichem Weinen werden sie dahinziehen und Jahwe, ihren Gott, suchen. | |
Jere | GerTextb | 50:5 | Nach dem Zion werden sie fragen, ihr Angesicht hierher gerichtet: sie kommen und schließen sich an Jahwe zu einem immerwährenden, nie mehr vergessenem Bunde. | |
Jere | GerTextb | 50:6 | Wie verlorne Schafe war mein Volk: ihre Hirten leiteten sie in die Irre; auf Berge hin verführten sie sie, vom Berg zum Hügel zogen sie fort, vergaßen ihre Lagerstätte. | |
Jere | GerTextb | 50:7 | Alle, die auf sie stießen, fraßen sie, und ihre Widersacher sprachen: Wir laden keine Schuld auf uns! - dafür, daß sie sich an Jahwe, der Aue der Gerechtigkeit und der Hoffnung ihrer Väter, Jahwe, versündigten. | |
Jere | GerTextb | 50:8 | Flüchtet aus dem Bereiche von Babel und verlaßt das Land der Chaldäer und seid wie Böcke vor der Herde her! | |
Jere | GerTextb | 50:9 | Denn fürwahr, ich will wider Babel einen Haufen gewaltiger Völker aus den Ländern des Nordens anreizen und heranziehen lassen: die sollen sich wieder es aufstellen; von dort aus wird es erobert werden. Ihre Pfeile gleichen einem glücklichen Helden, der nicht unverrichteter Sache umkehrt. | |
Jere | GerTextb | 50:10 | Und so soll Chaldäa eine Beute werden; alle, die darin Beute machen, sollen genug haben, ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 50:11 | Ja freut euch nur, ja, frohlockt nur, ihr Räuber meines Eigentums, - ja, springt nur fröhlich wie eine dreschende junge Kuh und wiehert wie die Hengste. | |
Jere | GerTextb | 50:12 | Eure Mutter wird gänzlich zu Schanden, schämen muß sich, die euch geboren, - sie, die nun das letzte der Völker, eine Wüste, Dürre und Steppe! | |
Jere | GerTextb | 50:13 | Ob Jahwes Groll wird's unbewohnt bleiben und ganz und gar Einöde werden: jeder, der an Babel vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen wegen aller ihrer Wunden. | |
Jere | GerTextb | 50:14 | Stellt euch ringsum wider Babel auf, all' ihr Bogenschützen! Schieß auf es, spart die Pfeile nicht; denn an Jahwe hat es sich versündigt! | |
Jere | GerTextb | 50:15 | Erhebt ringsum Jubelgeschrei über es: Es hat sich ergeben, gefallen sind seine Stützen, eingerissen seine Mauern! Weil es die Rache Jahwes ist: rächt euch an ihm! So wie es verfuhr, verfahrt mit ihm! | |
Jere | GerTextb | 50:16 | Rottet aus Babel aus, die da säen, samt denen, die zur Erntezeit die Sichel führen! Von dem gewaltthätigen Schwerte werden sie sich ein jeder zu seinem Volke wenden und ein jeder in seine Heimat fliehen! | |
Jere | GerTextb | 50:17 | Wie ein versprengtes Schaf ist Israel, das Löwen verjagt haben: zuerst hat es der König von Assur angefressen, und nun zuletzt hat Nebukadrezar, der König von Babel, ihm die Knochen abgenagt. | |
Jere | GerTextb | 50:18 | Darum spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels, also: Fürwahr, ich will den König von Babel und sein Land heimsuchen, wie ich den König von Assur heimgesucht habe. | |
Jere | GerTextb | 50:19 | und will Israel wieder auf seine Aue zurückführen, daß es auf dem Karmel und in Basan weide und auf dem gebirge Ephraim und in Gilead seinen Hunger stille! | |
Jere | GerTextb | 50:20 | In jenen Tagen und zu jener zeit, ist der Spruch Jahwes, wird man nach der verschuldung Israels suchen, aber sie ist nicht mehr vorhanden, und nach den Sünden Judas, aber sie sind nicht mehr zu finden; denn ich werde denen, die ich übriglasse vergeben. | |
Jere | GerTextb | 50:21 | Wider das Land “Doppelempörung” - zieh' wider es heran! und wider die Bewohner der Stadt “Heimsuchung”; - stich nieder hinter ihnen her, vollstrecke den Bann - ist der Spruch Jahwes - und handle genau, wie ich dir befohlen habe! | |
Jere | GerTextb | 50:23 | Wie ist doch der Hammer, der die ganze Erde schlug, abgehauen und zerschmettert! Wie ist doch Babel ein Gegenstand des Entsetzens geworden unter den Völkern! | |
Jere | GerTextb | 50:24 | Ich legte dir Schlingen, und so wardst du gefangen, Babel, ohne daß du dich dessen versahst! Du wardst ertappt und wardst gefaßt, denn wider Jahwe erkühntest du dich zu streiten. | |
Jere | GerTextb | 50:25 | Jahwe hat seine Rüstkammer aufgethan und die Waffen seines Grimms hervorgeholt; denn Arbeit giebt's für den Herrn, Jahwe der Heerscharen, im Lande der Chaldäer. | |
Jere | GerTextb | 50:26 | Rückt von allen Enden her wider es heran! Öffnet seine Scheuern! Schüttet es auf gleich Garben und vollstreckt an ihm den Bann! Es bleibe von ihm kein Überrest! | |
Jere | GerTextb | 50:27 | Stecht alle seine farren nieder, - zur Schlachtung sollen sie niedersinken! Wehe ihnen, denn ihr Tag ist gekommen, die zeit ihrer Heimsuchung! | |
Jere | GerTextb | 50:28 | Horch! Flüchtende und Entronnene aus dem Lande Babel, um auf dem Zion zu verkünden, daß Jahwe, unser Gott, Rache übt, Rache für seinen Tempel! | |
Jere | GerTextb | 50:29 | Bietet Schützen wider Babel auf, alle, die den Bogen spannen! Lagert euch ringsum wider es! Kein Entrinnen soll's für es geben! Vergeltet ihm nach seinem Thun! Ganz so wie es verfuhr, verfahrt mit ihm; denn wider Jahwe, wider den Heiligen Israels, hat es frech sich aufgelehnt! | |
Jere | GerTextb | 50:30 | Darum sollen seine jungen Männer auf seinen Straßen fallen, und alle seine Kriegsleute jenes Tags hinweggetilgt werden - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 50:31 | Fürwahr, ich will an dich, “Frechheit”, ist der Spruch des Herrn Jahwe der Heerscharen; denn dein Tag ist gekommen, die Zeit, da ich dich heimsuche! | |
Jere | GerTextb | 50:32 | Nun soll “Frechheit” straucheln und fallen, und niemand wird ihr aufhelfen, und ich will Feuer an ihre Städte legen, daß es alles, was rings um sie her ist, verzehre. | |
Jere | GerTextb | 50:33 | So spricht Jahwe der Heerscharen: Vergewaltigt sind die Israeliten und die Judäer zumal, und alle, die sie in Gefangenschaft geführt haben, halten sie fest, weigern sich, sie loszulassen. | |
Jere | GerTextb | 50:34 | Doch ihr Erlöser ist stark, - Jahwe der Heerscharen ist sein Name: er wird mit Eifer ihre Sache führen, damit er Ruhe schaffe der Erde, aber Unruhe den Bewohnern Babels. | |
Jere | GerTextb | 50:35 | Auf! Schwert, über die Chaldäer her, ist der Spruch Jahwes, und über die bewohner Babels, seine Obersten und seine Weisen! | |
Jere | GerTextb | 50:36 | Auf! Schwert, über die Schwätzer, daß sie sich als Thoren erweisen! Auf! Schwert, über seine Helden, daß sie verzagen! | |
Jere | GerTextb | 50:37 | Auf! Schwert, über seine Rosse und seine Wagen und über das ganze Völkergemisch in seinem Bereiche, daß sie zu weibern werden! Auf! Schwert, über seine Schätze, daß sie ausgeraubt werden! | |
Jere | GerTextb | 50:38 | Auf! Schwert, über seine Gewässer, daß sie vertrocknen! denn ein Land der Götzenbilder ist es, und mit den Schreckgestalten gebärden sie sich wie Wahnsinnige. | |
Jere | GerTextb | 50:39 | Darum werden Wilkatzen mit Schakalen zusammen wohnen, und Strauße werden darin wohnen; nimmermehr aber soll es wieder besiedelt sein, noch bewohnt auf Geschlecht und Geschlecht. | |
Jere | GerTextb | 50:40 | Wie Gott Sodom und Gomorrha und ihre Nachbarstädte von Grund aus zerstörte, ist der Spruch Jahwes, soll auch dort niemand wohnen, noch ein Mensch darin weilen. | |
Jere | GerTextb | 50:41 | Schon kommt ein Volk von Norden her, schon erheben sich eine gewaltige Nation und mächtige Könige vom äußersten Winkel der Erde. | |
Jere | GerTextb | 50:42 | Bogen und Wurfspieß führen sie; grausam sind sie und üben kein Erbarmen. Ihr Lärmen tost dem Meere gleich und auf Rossen reiten sie, gerüstet wie ein Kriegsmann zum Kampfe wider dich, Tochter Babel! | |
Jere | GerTextb | 50:43 | Der König von Babel vernahm die Kunde von ihnen, und schlaff sinken seine Hände; Angst hat ihn erfaßt, Zittern, wie eine Gebärende. | |
Jere | GerTextb | 50:44 | Fürwahr, einem Löwen gleich, der aus dem Dickicht des Jordan zur immerprangenden Aue hinaufsteigt: so jage ich sie im Nu von dannen und wer erwählt ist, den setze ich darüber. Denn wer ist mir gleich und wer will mich zur Rechenschaft ziehen, und wo wäre der Hirte, der vor mir standhalten könnte? | |
Jere | GerTextb | 50:45 | Darum hört den Ratschluß Jahwes, den er in betreff Babels gefaßt hat, und seine Gedanken, die er in betreff des Landes der Chaldäer hegt: Wahrlich, man soll sie fortschleppen, die Geringsten der Schafe! Wahrlich, entsetzen soll sich über sie die Aue! | |
Chapter 51
Jere | GerTextb | 51:1 | So spricht Jahwe: Schon reize ich wider Babel und die Bewohner des “Herz meiner Widersacher” die Wut eines Verderbers an | |
Jere | GerTextb | 51:2 | und sende Worfler wider Babel, daß sie es worfeln und sein Land ausleeren. Wenn die zur Unheilszeit es rings umzingel, | |
Jere | GerTextb | 51:3 | soll niemand seinen Bogen spannen, noch in seinem Panzer sich erheben! Doch schont seiner jungen Männer nicht, vollstreckt an seinem ganzen Kriegsheere den Bann, | |
Jere | GerTextb | 51:4 | daß Erschlagene im Lande der Chaldäer hinfallen und Schwerverwundete auf seinen Gassen! | |
Jere | GerTextb | 51:5 | Denn Israel und Juda sind nicht von ihrem Gotte, von Jahwe der Heerscharen, verlassen, weil ihr Land voll von Verschuldung ist gegen den Heiligen Israels. | |
Jere | GerTextb | 51:6 | Flieht aus dem Bereiche Babels und rettet ein jeder sein Leben! Laßt euch nicht um seiner Verschuldung willen vernichten; denn eine zeit der Rache ist's für Jahwe: was es verübt hat, zahlt er ihm heim! | |
Jere | GerTextb | 51:7 | Ein goldener Becher war Babel in der Hand Jahwes, der die ganze Erde berauschen sollte: vom Weine darin tranken die Völker, darum gebärdeten sich wie Rasende die Völker. | |
Jere | GerTextb | 51:8 | Plötzlich ist Babel gefallen und ward zerschmettert: heult über es! Holt Balsam für seinen Schmerz, vielleicht ist's zu heilen! | |
Jere | GerTextb | 51:9 | “Wir wollten Babel heilen, aber es war nicht zu heilen; laßt es, daß wir ein jeder nach seiner Heimat ziehn. Denn bis an den himmel reicht das Gericht, von dem es betroffen, und bis zu den Wolken erhebt es sich! | |
Jere | GerTextb | 51:10 | Jahwe hat unsere gerechte Sache ans Licht gebracht: Kommt laßt uns in Zion das Thun Jahwes, unseres Gottes, erzählen!” | |
Jere | GerTextb | 51:11 | Säubert die Pfeile! nehmt die Schilde auf! Jahwe hat die Wut der Könige der Meder angereizt; denn wider Babel ist sein Beschluß gerichtet, daß er es verderbe. Denn die rache Jahwes ist es, die rache für seinen Tempel. | |
Jere | GerTextb | 51:12 | Wider die Mauern Babels pflanzt ein Panier auf! Verstärkt die Bewachung! Stellt Wachtposten auf! Richtet den Hinterhalt ein! Denn Jahwe hat beschlossen und führt aus, was er den Bewohnern Babels angedroht hat. | |
Jere | GerTextb | 51:13 | O. die du an großen Wassern wohnst, reich an Schätzen, - gekommen ist dein Ende, das Maß ist da, dich abzuschneiden! | |
Jere | GerTextb | 51:14 | Jahwe der Heerscharen schwört bei sich selbst: Fürwahr, wenn ich dich mit Menschen angfüllt hätte wie mit Heuschrecken, man wird dennoch Siegesgeschrei über dich anstimmen! | |
Jere | GerTextb | 51:15 | Der die Erde durch seine Macht erschaffen, den Erdkreis durch seine Weisheit gegründet und durch seine Einsicht den Himmel ausgespannt hat, - | |
Jere | GerTextb | 51:16 | wird seine Donnerstimme laut, antwortet Wasserbrausen am Himmel, und Wolken läßt er vom Rande der Erde heraufziehen, schafft Blitze, einen Weg zu bahnen dem Regen, und entläßt den Wind aus seinen Vorratskammern. | |
Jere | GerTextb | 51:17 | Verblüfft steht da jeder und kann es nicht begreifen; schämen muß sich jeglicher Schmelzer wegen seines Gebildes, weil Trug seine Gußbilder sind, und kein Odem in ihnen ist. | |
Jere | GerTextb | 51:18 | Eitel Dunst sind sie, Machwerk der Verhöhnung; wenn die Zeit ihrer Heimsuchung kommt, ist's aus mit ihnen. | |
Jere | GerTextb | 51:19 | Aber nicht gleicht diesen Jakobs Anteil, sondern der Schöpfer des Alls ist er, und Israel ist sein Eigentumsstamm, - Jahwe der Heerscharen ist sein Name! | |
Jere | GerTextb | 51:20 | Als Hammer galtst du mir, als Kriegswaffe, daß ich mit dir Völker zerhämmerte, und Königreiche mit dir vernichtete, | |
Jere | GerTextb | 51:21 | daß ich Rosse samt ihren Reitern mit dir zerhämmerte, daß ich Wagen samt ihren Fahrern mit dir zerhämmerte, | |
Jere | GerTextb | 51:22 | daß ich Männer und Weiber mit dir zerhämmerte, daß ich Greise und Knaben mit dir zerhämmerte, daß ich Jünglinge und Jungfrauen mit dir zerhämmerte, | |
Jere | GerTextb | 51:23 | daß ich Hirten samt ihren Herden mit dir zerhämmerte, daß ich die Ackerer samt ihren gespannen mit dir zerhämmerte, daß ich Statthalter und Vögte mit dir zerhämmerte! | |
Jere | GerTextb | 51:24 | Aber ich will Babel und allen bewohnern Chaldäas alle die Bosheit, die sie vor euren Augen an Zion verübt haben, vergelten! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 51:25 | Fürwahr, ich will an dich, du Berg des Verderbens - ist der Spruch Jahwes -, der du die ganze Erde ins Verderben gestürzt hast, und will dich meine Macht fühlen lassen und dich von den Felsen hinabwälzen und dich zu einem Berge der Brandglut machen; | |
Jere | GerTextb | 51:26 | von dir soll man keinen Stein zum Eckstein, noch einen Stein zu Grundmauern holen, sondern eine immerwährende Einöde sollst du werden! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 51:27 | Pflanzt ein Panier auf Erden auf! Stoßt in die Trompete unter den Völkern! Weiht Völker wider es! Ruft wieder es die Königreiche von Ararat, Minni und Askenas herbei! Bestellt Heerführer wieder es! Laßt Kriegsrosse anrücken, borstigen Heuschrecken vergleichbar! | |
Jere | GerTextb | 51:28 | Weiht Völker wider es, - die Könige Mediens, seine Statthalter wie seine Vögte, und den gesamten Bereich ihrer Herrschaft! | |
Jere | GerTextb | 51:29 | Da zittert und bebt die Erde, denn es gehen an Babel die Gedanken Jahwes in Erfüllung, indem er das Land Babel zur Einöde macht, entvölkert. | |
Jere | GerTextb | 51:30 | Die Helden Babels stehen davon ab, zu kämpfen, sitzen unthätig in den Burgen; verdorrt ist ihre Heldenkraft, sie sind zu Weibern geworden: schon hat man seine Wohnungen in Brand gesetzt, zerbrochen sind seine Riegel. | |
Jere | GerTextb | 51:31 | Ein Läufer läuft dem andern entgegen und ein Bote dem andern, um dem Könige von Babel zu melden, daß seine Stadt an allen Enden eingenommen | |
Jere | GerTextb | 51:32 | und die Furten besetzt seien, daß man die Sümpfe ausgebrannt habe, und die Kriegsleute bestürzt seien. | |
Jere | GerTextb | 51:33 | Ja, so spricht Jahwe der Heerscharen, der Gott Israels: Die Tochter Babel gleicht einer Tenne zur Zeit, da man sie feststampft; eine kurze Zeit noch, so kommt auch für sie die Zeit der Ernte! | |
Jere | GerTextb | 51:34 | “Nebukadrezar, der König von Babel, hat uns gefressen, uns verjagt; er machte aus uns ein leeres Gefäß, hat uns wie ein Drache verschlungen, hat seinen Bauch mit uns angefüllt, aus dem Land, das unsere Wonne war, hat er uns fortgetrieben!” | |
Jere | GerTextb | 51:35 | Meine Vergewaltigung und mein Fleisch komme über Babel - spreche die Bewohnerschaft Zions -, und mein Blut über die Bewohner Chaldäas! - spreche Jerusalem. | |
Jere | GerTextb | 51:36 | darum spricht Jahwe also: Fürwahr, ich will deine Sache führen und Rache für dich nehmen; ich will seinen Strom vertrocknen und seinen brunnquell versiegen lassen! | |
Jere | GerTextb | 51:37 | Und Babel soll zu einem Steinhaufen werden, zu einer Wohnstätte für Schakale, ein Gegenstand des Entsetzens und des Gezisches, ohne Bewohner! | |
Jere | GerTextb | 51:39 | doch wenn sie glühen vor Gier, will ich ihnen ein Mahl zurichten und ihnen Rauschtrank zu trinken geben, daß sie frohlocken; dann sollen sie in einen immerwährenden schlaf sinken und nicht mehr erwachen! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 51:41 | O wie ward “Sesach” eingenommen und erobert, sie, der Lobpreis der ganzen Erde! O wie ward doch Babel zu einem gegenstand des Entsetzens unter den Völkern! | |
Jere | GerTextb | 51:43 | seine Städte wurden zur Einöde, zu einem Lande der Dürre und Steppe: niemand wird mehr darin wohnen, noch ein Mensch sie durchwandern. | |
Jere | GerTextb | 51:44 | Dazu suche ich den Bel in Babel heim und hole das, was er verschlungen, wieder heraus aus seinem Maul, und nicht sollen fürderhin Völker zu ihm hinströmen! Auch die Mauer Babels fällt: | |
Jere | GerTextb | 51:45 | Zieht fort aus seinem Bereiche, mein Volk, und rettet ein jeder sein Leben vor der Zornglut Jahwes! | |
Jere | GerTextb | 51:46 | Es verzage euer Herz ja nicht, daß ihr euch fürchtet bei dem Gerüchte, das im Lande kund wird, und wenn in dem einen Jahre das Gerücht sich verbreitet und darnach in dem andern Jahre jenes gerücht, und gewaltthat im Lande verübt wird, und ein Machthaber wider den andern sich erhebt. | |
Jere | GerTextb | 51:47 | Darum, fürwahr, es kommt die Zeit, da werde ich die Götzenbilder Babels heimsuchen, und sein ganzes Land wird zu Schanden werden, und alle seine Erschlagenen werden mitten in ihm fallen. | |
Jere | GerTextb | 51:48 | Da werden dann über Babel Himmel und Erde samt allem, was in ihnen ist, frohlocken; denn vom Norden her brechen die Verwüster über es herein. | |
Jere | GerTextb | 51:49 | Auch Babel muß fallen, ihr Erschlagenen Israels, wie um Babels willen Erschlagene auf der ganzen Erde haben fallen müssen. | |
Jere | GerTextb | 51:50 | Ihr dem Schwert Entronnenen, zieht ab, haltet euch nicht auf! Gedenkt in der Ferne Jahwes, und Jerusalem sei eures Herzens Anliegen! | |
Jere | GerTextb | 51:51 | Wir sind tief beschämt, denn Beschimpfung haben wir vernehmen müssen; Schmach bedeckt unser Angesicht, denn Fremde sind über die Heiligtümer des Tempels Jahwes hergefallen! | |
Jere | GerTextb | 51:52 | Darum, fürwahr, es wird die Zeit kommen, ist der Spruch Jahwes, da will ich seine Götzenbilder heimsuchen, und in seinem ganzen Lande sollen durchbohrte stöhnen! | |
Jere | GerTextb | 51:53 | Mag Babel auch zum Himmel emposteigen und mag es auch seine Befestigung unersteiglich hoch machen: von mir her werden verwüster über es hereinbrechen! - ist der Spruch Jahwes. | |
Jere | GerTextb | 51:54 | Horch! Geschrei von Babel her und gewaltige Zerschmetterungaus dem Lande der Chaldäer! | |
Jere | GerTextb | 51:55 | Ja, Jahwe verwüstet Babel und tilgt aus ihm das laute Lärmen: es tosen ihre Wogen großen Wassern gleich; brausend erschallt ihr Kriegsruf. | |
Jere | GerTextb | 51:56 | denn der verwüster bricht über es, über Babel, herein, und seine Helden werden gefangen, zersplittert ihre Bogen; denn Jahwe ist ein Gott der Vergeltung, pünktlich zahlt er heim. | |
Jere | GerTextb | 51:57 | Seinen Oberen aber und seinen Weisen, seinen Statthaltern, seinen Vögten und seinen Helden will ich Rauschtrank zu trinken geben, und sie sollen in einen immerwährenden Schlaf sinken und nicht mehr erwachen! - ist der Spruch des Königs, des Name Jahwe der Heerscharen ist. | |
Jere | GerTextb | 51:58 | So spricht Jahwe der Heerscharen: die weite Mauer Babels wird bis auf den tiefsten Grund zerstört, und ihre hohen Thore in Brand gesteckt werden, und so erfüllt sich: Völker arbeiten für nichts, und für das Feuer mühen sich ab Nationen! | |
Jere | GerTextb | 51:59 | Das Wort, welches der Prophet Jeremia Serajs, dem Sohne Nerijas, des Sohnes Mahasejas anbefahl, als dieser im Auftrage Zedekias, des Königs von Juda, im vierten Jahre seines Königtums, nach Babel ging - Seraja aber war reisemarschall. | |
Jere | GerTextb | 51:60 | Es schrieb aber Jeremia all' das Unheil, das über Babel hereinbrechen sollte, in ein Buch - alle jene Reden, die in betreff Babels aufgeschrieben sind. | |
Jere | GerTextb | 51:61 | Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach babel kommst, so sei darauf bedacht, alle diese Worte zu lesen, | |
Jere | GerTextb | 51:62 | und sprich: Jahwe, du selbst hast diesem Orte gedroht, ihn ausrotten zu wollen, so daß ihn nichts mehr bewohne, es sei Mensch oder Vieh; denn - sprachst du -: Eine immerwährende Einöde sollst du werden! | |
Jere | GerTextb | 51:63 | Und hast du dieses Buch zu Ende gelesen, so binde einen Stein daran, und wirf es in den Euphrat | |
Chapter 52
Jere | GerTextb | 52:1 | Einundzwanzig Jahre war Zedekia alt, als er König ward und elf Jahre regierte er zu Jerusalem. Seine Mutter aber hieß Hamutal, die tochter jeremias, und stammte aus Libna. | |
Jere | GerTextb | 52:3 | denn wegen des Zorns Jahwes erging es über Jerusalem und Juda, bis er sie aus seiner gegenwart verstoßen hatte. Zedekia aber ward abtrünnig vom Könige von Babel. | |
Jere | GerTextb | 52:4 | Da, im neunten jahre seines königtums, im zehnten Monat, am zehnten des Monats, rückte Nebukadrezar, der König von Babel, mit seiner gesamten Heeresmacht gegen Jerusalem an, und sie belagerten sie und errichteten rings um sie her einen Belagerungswall. | |
Jere | GerTextb | 52:5 | Also Also gereit die Stadt in Belagerung bis zum elften Jahre des Königs Zedekia. | |
Jere | GerTextb | 52:6 | Im vierten Monat, am neunten des Monats, als die Hungersnot in der Stadt überhand genommen und die Landbevölkerung nichts mehr zu essen hatte, | |
Jere | GerTextb | 52:7 | da wurde Bresche in die Stadt gelegt; und der König und alle kriegsleute suchten zu entfliehen und verließen des Nachts die Stadt durch das Thor zwischen den beiden Mauern, das am Königsgarten liegt, während die Chaldäer rings um die Stadt lagen, und zogen weiter in der Richtung nach Araba. | |
Jere | GerTextb | 52:8 | Aber die truppen der Chaldäer jagten dem Könige nach und sie holten den Zedekia in den Steppen von Jericho ein, nachdem ihn alle seine Truppen verlassen und sich zerstreut hatten. | |
Jere | GerTextb | 52:9 | Und sie ergriffen den König und führten ihn zum Könige von Babel nach Ribla. in der Landschaft Hamath: der sprach ihm das Urteil. | |
Jere | GerTextb | 52:10 | Und der König von Babel ließ die Söhne zedekias vor seinen Augen schlachten; ebenso ließ er alle Obersten Judas in Ribla schlachten. | |
Jere | GerTextb | 52:11 | Zedekia aber ließ er blenden und in Ketten legen. Sodann ließ ihn der König von Babel nach babel bringen und bis an seinen Todestag ins Gefängnis setzen. | |
Jere | GerTextb | 52:12 | Im fünften Monat aber, am zehnten des Monats - das ist das neunzehnte Jahr des Königtums Nebukadrezars, des Königs von Babel -, rückte Nebusar-Adan, der Oberste der Leibwächter, des Königs von Babel vertrauter Diener, nach Jerusalem | |
Jere | GerTextb | 52:13 | und verbrannte den Tempel Jahwes und den königlichen Palast und alle Häuser Jerusalems, und jedes Haus eines Großen verbrannte er mit Feuer. | |
Jere | GerTextb | 52:14 | Alle Mauern rings um Jerusalem aber wurden von sämtlichen Truppen der Chaldäer, die bei dem Obersten der Leibwächter waren, niedergerissen. | |
Jere | GerTextb | 52:15 | Und den Rest des Volks, die in der Stadt Übriggebliebenen, und die Überläufer, die zum Könige von Babel übergelaufen waren, und den rest der Handwerker führte Nebusar-Adan, der Oberste der Leibwächter, nach Babel. | |
Jere | GerTextb | 52:16 | Von den geringen Leuten im Land aber ließ Nebusar-Adan, der Oberste der Leibwächter, etliche als Winzer und Ackerleute zurück. | |
Jere | GerTextb | 52:17 | Aber die ehernen Säulen, welche am Tempel Jahwes waren, zerbrachen die Chaldäer und nahmen das gesamte Erz von ihnen mit nach Babel. | |
Jere | GerTextb | 52:18 | Und die Töpfe, Schaufeln, Messer, Sprengschalen, Schalen und alle die ehernen Geräte, mit denen man den Dienst verrichtete, nahmen sie weg. | |
Jere | GerTextb | 52:19 | Auch die becken, die Pfannen und die Sprengschalen, dioe Töpfe, die Leuchter, die Schalen und die Becher, was nur von Gold und Silber war, nahm der Oberste der Leibwächter weg. | |
Jere | GerTextb | 52:20 | Die Säulen, zwei an Zahl, das eine Meer und die Gestühle, die der König Salomo für den Tempel Jahwes angefertigt hatte, - das Erz von ihnen war nicht zu wägen. | |
Jere | GerTextb | 52:21 | Was aber die Säulen betrifft, so betrug die Höhe der einen Säule achtzehn Ellen und ein Faden von zwölf Ellen umspannte sie; sie war aber vier Finger dick, inwendig hohl. | |
Jere | GerTextb | 52:22 | Oben auf ihr aber befand sich ein Knauf von Erz, und die höhe des Knaufs betrug fünf Ellen, und ein Gitter und Granatäpfel waren ringsum an dem Knauf, alles von Erz; und ebensolche hatte die zweite Säule. | |
Jere | GerTextb | 52:23 | Es waren aber der Granatäpfel sechsundneunzig luftwärts; aller Granatäpfel waren hundert ringsum an dem Gitter. | |
Jere | GerTextb | 52:24 | Und der Oberst der Leibwächter nahm den Oberpriester Seraja und den zweithöchsten Priester Zephanja und die drei Schwellenhüter. | |
Jere | GerTextb | 52:25 | Und aus der Stadt nahm er einen Kämmerer, welcher befehlshaber über die Kriegsleute war, und sieben Männer aus der ständigen Umgebung des Königs, die in der Stadt vorgefunden wurden, und den Schreiber des Feldhauptmanns, der die Landbevölkerung zum Kriegsdienste aufbot, und sechzig Mann von der Landbevölkerung, die im Bereiche der Stadt vorgefunden wurden. | |
Jere | GerTextb | 52:26 | Die also nahm Nebusar-Adan, der Oberste der Leibwächter, und brachte sie zum König von Babel nach Ribla. | |
Jere | GerTextb | 52:27 | Der könig von Babel aber ließ sie zu Ribla in der Landschaft Hamath hinrichten. Also ward Juda von seinem Grund und Boden hinweggeführt. | |
Jere | GerTextb | 52:28 | So viel war des Volks, welches Nebukadrezar hinwegführte: Im siebenten Jahre 3023 Judäer; | |
Jere | GerTextb | 52:30 | im dreiundzwanzigsten Jahre Nebukadrezars führte Nebusar-Adan, der Oberste der Leibwächter, von den Judäern 745 Seelen hinweg: insgesamt waren es 4600 Seelen. | |
Jere | GerTextb | 52:31 | Und im siebenunddreißigsten jahre nach der Wegführung Jojachins, des Königs von Juda, im zwölften Monat, am fünfundzwanzigsten des Monats, begnadigte Ewil-Merodach, der König von Babel, - in dem Jahr, in welchem er König ward, - Jojachin, den König von Juda, und befreite ihn aus dem Kerker. | |
Jere | GerTextb | 52:32 | Und er redete freundlich mit ihm und setzte seinen Stuhl über die Stühle der übrigen Könige, die bei ihm in Babel waren. | |
Jere | GerTextb | 52:33 | Und er legte seine Gefangenenkleider ab und speiste beständig in seiner Gegenwart, solange er lebte. | |