ISAIAH
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Chapter 1
Isai | GerGruen | 1:1 | Ein Gesicht des Amossohnes Isaias, der über Juda und Jerusalem Gesichte geschaut in den Tagen des Ozias, Jotam, Achaz und Ezechias, der Könige von Juda. - | |
Isai | GerGruen | 1:2 | Lausch auf, o Himmel! Erde, horche auf! So spricht der Herr: "Ich ziehe Kinder groß und bringe sie empor; doch schlimm betragen sie sich gegen mich. | |
Isai | GerGruen | 1:3 | Ein Ochse kennt seinen Besitzer, ein Esel weiß die Krippe seines Herrn. Nur Israel kennt nichts; nur mein Volk will nichts kennenlernen." - | |
Isai | GerGruen | 1:4 | Ein Wehe über eine sündhafte Nation, ein Volk, so reich an Schuld! Unartige Brut! Verderbte Kinder! Den Herrn verlassen sie; den Heiligen Israels mißachten sie, verachten ihn. - | |
Isai | GerGruen | 1:5 | Worauf wollt ihr denn noch geschlagen werden? Wo denn noch weiter schwären? Das Haupt ist völlig krank, das Herz ganz elend. - | |
Isai | GerGruen | 1:6 | Kein heiler Fleck ist von der Sohle bis zum Kopfe, nur Beulen, Striemen, frische Wunden, nicht ausgedrückt und nicht verbunden und nicht mit Öl gekühlt. - | |
Isai | GerGruen | 1:7 | Verwüstet wurde euer Land, und ausgebrannt sind eure Städte. Von eurem Fruchtgefilde nährten sich vor euren Augen Fremde. Verödet war's wie der Barbaren Felder. | |
Isai | GerGruen | 1:8 | So stand die Sionstochter ganz verlassen wie im Weinberg eine Hütte. Der Wächterhütte gleich im Gurkenfeld, so ganz einsam die Stadt. | |
Isai | GerGruen | 1:9 | Ja, hätte uns der Heeresscharen Herr nicht einen Rest gelassen, so wären wir beinah wie Sodoma geworden und glichen jetzt Gomorrha. | |
Isai | GerGruen | 1:10 | Ihr Sodomsfürsten, hört das Wort des Herrn! Horch auf die Mahnung unseres Gottes, du Gomorrhavolk! - | |
Isai | GerGruen | 1:11 | "Was soll mir", spricht der Herr, "die Menge eurer Schlachtopfer? Satt habe ich die Widderopfer und satt das Fett der Mastkälber. Ich mag nicht Farrenblut, nicht Blut der Lämmer und der Böcke. | |
Isai | GerGruen | 1:12 | Wenn ihr mein Angesicht zu schauen kommt, ja, wer verlangt von euch, ihr sollet meine Vorhöfe zertrampeln? | |
Isai | GerGruen | 1:13 | Bringt mir kein eitles Speiseopfer dar! Ein Greuelwerk ist es für mich. Am Neumond und am Sabbat Festversammlung! Ein Fest mit Frevel ist mir unerträglich. | |
Isai | GerGruen | 1:14 | Ich hasse eure Neumondsfeste, eure Feiertage; sie sind mir eine Last, mir unausstehlich. | |
Isai | GerGruen | 1:15 | Wenn ihr die Hände ausbreitet, vor euch verhüll ich mir die Augen, und betet ihr auch noch so viel, ich höre nicht. Voll Blut sind eure Hände. | |
Isai | GerGruen | 1:16 | Wascht euch und macht euch rein! Hinweg aus meinen Augen mit eurer Werke Schlechtigkeit! Hört auf mit Freveltat. - | |
Isai | GerGruen | 1:17 | Lernt Guttat! Suchet Recht! Die Schwachen stärkt! Verschafft den Waisen Recht! Für Witwen streitet!" - | |
Isai | GerGruen | 1:18 | "Herbei! Wir wollen uns vergleichen!" So spricht der Herr: "Sind eure Sünden scharlachrot, sie werden weiß wie Schnee, und sind sie purpurrot, sie werden sein wie weiße Wolle. | |
Isai | GerGruen | 1:20 | Doch wollt ihr nicht und trotzet ihr, dann werdet ihr vom Schwert verzehrt. Der Mund des Herrn hat es gesprochen." | |
Isai | GerGruen | 1:21 | Wie konnte nur zur Dirne werden die getreue Stadt, so voll des Rechts, darinnen die Gerechtigkeit zu Hause war, jetzt aber Mörder. - | |
Isai | GerGruen | 1:23 | Abtrünnige sind deine Fürsten, Diebsgesellen, verliebt ist alles in Bestechung und auf der Jagd nach Entgelt. Den Waisen schaffen sie nicht Recht; der Witwen Klagen dringen nicht vor sie. | |
Isai | GerGruen | 1:24 | Deshalb, so lautet jetzt ein Spruch des Herrn der Heeresscharen, des Starken Israels: - "Ein Wehe, wenn ich meine Gegner rüge und mich an meinen Feinden räche! | |
Isai | GerGruen | 1:25 | Mit dir befasse ich mich gründlich und schmelze deine Schlacken wie mit Lauge aus, entferne alle deine Bleiklumpen. | |
Isai | GerGruen | 1:26 | Dann gebe ich dir wieder Richter wie zu Anbeginn, Berater wie am Anfang. Dann nennt man dich 'Gerechte Stadt', 'Getreue Bürgerschaft'." | |
Isai | GerGruen | 1:27 | Allein durch Rechtlichkeit ist Sion noch zu retten, die sich darin bekehren, durch Gerechtigkeit. | |
Isai | GerGruen | 1:28 | Vernichtung aber trifft die Abgefallenen, die Sünder allzumal! Ausrottung jene, die den Herrn verlassen! - | |
Isai | GerGruen | 1:29 | Zuschanden werden sie der Terebinthen wegen, die euch bezaubern, erröten ob der Haine, nach denen ihr so giert, | |
Chapter 2
Isai | GerGruen | 2:2 | In ferner Zukunft wird der Berg, auf dem das Haus des Herrn gebaut ist, an der Spitze aller Berge stehen; er übertrifft die andern Hügel, und alle Heidenvölker strömen freudig zu ihm hin. | |
Isai | GerGruen | 2:3 | Und große Völker kommen, also sprechend: "Auf! Wallen wir zum Berg des Herrn, zum Haus des Jakobsgottes! Belehre er uns über seine Wege! Auf seinen Pfaden laßt uns wandeln." Weit über Sion geht die Lehre dann hinaus, und aus Jerusalem das Wort des Herrn. | |
Isai | GerGruen | 2:4 | Und bei den Heiden hält das Jakobshaus Gericht und spricht bei großen Völkern Recht. Zu Pflügen schmieden sie die Schwerter, zu Winzermessern ihre Lanzen. Kein Heidenvolk zückt gegen andere das Schwert; das Kriegshandwerk hat keine Schüler mehr. - | |
Isai | GerGruen | 2:6 | Du hast, fürwahr, dein Volk, du Jakobshaus, darniedersinken lassen. Denn voll sind sie von Geistersehern und von Gauklern, wie die Philister, und ihr Ergötzen haben sie an fremden Kindern. - | |
Isai | GerGruen | 2:7 | Sein Land ist angefüllt von Silber und von Gold, kein Ende seiner Schätze. Sein Land von Rossen voll, kein Ende seiner Wagen! | |
Isai | GerGruen | 2:8 | Sein Land ist voller Götzen. Man betet an das Machwerk seiner Hände, das ihre Finger selbst gemacht. | |
Isai | GerGruen | 2:9 | Die Menschen beugen sich; es beugen sich die Leute tief davor. - Verzeih es ihnen nicht! | |
Isai | GerGruen | 2:10 | Sie sollen auf die Felsen klettern und sich im Staub verkriechen vor dem Schrecken des Herrn, vor seiner hoheitsvollen Herrscherwürde! | |
Isai | GerGruen | 2:11 | Dann sinkt der Menschen stolzer Blick; der Leute Hochmut wird erniedrigt. Erhaben ist allein der Herr an jenem Tage. | |
Isai | GerGruen | 2:12 | Der Herr der Heeresscharen hat einen Tag bestimmt für jeden Stolzen, Hohen, für jeden Hocherhabenen und Wohlbestellten. | |
Isai | GerGruen | 2:17 | Da wird der Menschen Stolz gebeugt; der Leute Hochmut wird erniedrigt. Erhaben ist allein der Herr an jenem Tage. | |
Isai | GerGruen | 2:19 | In Felsenhöhlen kriechen sie und in der Erde Löcher vor des Herren Schrecken, vor seiner hoheitsvollen Herrscherwürde, erhebt er sich, der Erde Schrecken einzuflößen. - | |
Isai | GerGruen | 2:20 | An jenem Tage schleudert jeder fort die silbernen und goldnen Götzen, die er zur Anbetung gefertigt, in die Löcher der Ratten und der Fledermäuse. | |
Isai | GerGruen | 2:21 | In Bergesklüfte, Felsenrisse verkriechen sie sich vor des Herrn Schrecken, vor seiner hoheitsvollen Herrscherwürde, erhebt er sich, der Erde Schrecken einzuflößen. - | |
Chapter 3
Isai | GerGruen | 3:1 | Ja sieh! Der Herr, der Heeresscharen Herr, nimmt aus Jerusalem und Juda den Stab und Stock hinweg, jedwedes Stärkungsbrot, jedwedes Labewasser: | |
Isai | GerGruen | 3:5 | In harten Druck gerät das, Volk, der eine durch den anderen, der Nachbar durch den Nachbarn. Frech fährt den Greis der Knabe an, der Niedere den Angesehenen." - | |
Isai | GerGruen | 3:6 | Wenn einer seinen Blutsverwandten anhält mit den Worten: "Du hast noch ein Stück Tuch. Werd unser Oberhaupt, und untertan sein diese Trümmer dir!", | |
Isai | GerGruen | 3:7 | so ruft er laut an jenem Tage - "Ich kann nicht Helfer sein. In meinem Hause gibt es weder Brot noch Tuch. Bestellt mich nicht zum Oberhaupt des Volkes!" - | |
Isai | GerGruen | 3:8 | Jerusalem zerfällt in Trümmer, und Juda stürzt; denn ihre Reden, ihre Taten sind dem Herrn zuwider und reizen seine Hoheit. - | |
Isai | GerGruen | 3:9 | Parteilichkeit zeugt wider sie. Von ihren Sünden sprechen sie wie Sodom unverhohlen. Ein Wehe über sie! Sie tun sich selber Böses an. | |
Isai | GerGruen | 3:11 | Doch wehe über einen Frevler! Ihm wird Schlimmes, ihm wird jetzt seiner Taten Lohn zuteil. - | |
Isai | GerGruen | 3:12 | Mein Volk! Sein Herrscher ist ein Kind, und Weiber walten seiner. Mein Volk! Verführer sind die Führer dein, verwirrend deiner Wege Lauf. | |
Isai | GerGruen | 3:14 | So geht der Herr denn ins Gericht mit seines Volkes Ältesten und Amtspersonen: - "Ihr habt den Weinberg abgeweidet. In euren Häusern ist geraubtes Armengut. | |
Isai | GerGruen | 3:15 | Was fällt euch ein, mein Volk zu treten, der Armen Antlitz zu zermalmen?" - Ein Spruch des Herrn, des Herrn der Heeresscharen. | |
Isai | GerGruen | 3:16 | So spricht der Herr: - "Weil Sions Töchter hochgetragen tun, gereckten Halses gehn und freche Blicke werfen und tänzelnd trippeln, mit den Füßen klirren, - | |
Isai | GerGruen | 3:17 | so macht der Herr der Sionstöchter Scheitel kahl; der Herr macht sie ganz bloß." - | |
Isai | GerGruen | 3:18 | An jenem Tage nimmt der Herr hinweg die wunderbaren die Schleier, Fußspangen, Stirnbänder, Halbmonde, | |
Isai | GerGruen | 3:24 | Anstatt des Balsams gibt es Moderduft und statt des Gürtels einen Strick und statt des Lockenwerkes kahle Köpfe, anstatt des Prunkgewandes Sackumgürtung, Brandmale statt der Schönheitsmittel. | |
Isai | GerGruen | 3:25 | So fallen deine Schwächlinge durchs Schwert und deine gute Mannschaft in dem Kampf. - | |
Chapter 4
Isai | GerGruen | 4:1 | Und sieben Weiber hängen sich an einen Mann an jenem Tag und sagen ihm: "Wir wollen unser eignes Brot verzehren, in unser eigenes Gewand uns kleiden. Nur laß uns deinen Namen führen! Hinweg nimm unsere Schmach." | |
Isai | GerGruen | 4:2 | An jenem Tage dient der Sproß des Herrn zu Schmuck und Preis, des Landes Frucht zum Stolz und Ruhm dem Reste Israels, der noch gerettet wird. | |
Isai | GerGruen | 4:3 | Und wer in Sion übrigbleibt und in Jerusalem noch übrig ist, der heißt ein Heiliger, der in Jerusalem gebucht zum Leben. | |
Isai | GerGruen | 4:4 | Hat erst der Herr der Sionstöchter Unflat abgewaschen, die Blutschuld aus Jerusalem hinweggeschafft durch des Gerichtes Sturmflut und durch Feuerguß, | |
Isai | GerGruen | 4:5 | dann schafft der Herr ob jedem Platz des Sionsberges und über allen den Zusammenkünften daselbst Gewölk und Rauch bei Tag und lichten Feuerglanz bei Nacht. Denn über aller Herrlichkeit ist da die Decke eines Baldachins | |
Chapter 5
Isai | GerGruen | 5:1 | Ich komme meinem Lieblinge mit meinem alten Lied von seinem Weinberg. Mein Liebling hatte einen Weinberg auf dem fetten Bergesrücken. | |
Isai | GerGruen | 5:2 | Man hatte ihn behackt und ihn entsteint und ihn mit Edelreben angepflanzt und einen Turm in ihm erbaut. Man hieb auch eine Kelter darin aus. Man hoffte, daß er Trauben brächte; er brachte aber böse Früchte. | |
Isai | GerGruen | 5:3 | Nun, ihr Bewohner von Jerusalem, ihr Männer Judas! Jetzt richtet zwischen mir und meinem Weinberg! | |
Isai | GerGruen | 5:4 | Was gab's an meinem Weinberg noch zu tun, das ich ihm nicht getan? Warum nur hoffte ich auf Trauben; Er aber brachte böse Früchte. | |
Isai | GerGruen | 5:5 | So mache ich euch kund, was ich mit meinem Weinberg tue: Weg da mit seinem Zaun! Er werde abgefressen! Hinweg mit seiner Mauer! Zertreten werde er! | |
Isai | GerGruen | 5:6 | Ich lasse ihn zur Wüste werden. Er werde nicht beschnitten, nicht behackt! In Dorn und Distel soll er schießen! Den Wolken untersage ich, mit Regen ihn zu netzen. | |
Isai | GerGruen | 5:7 | Das Haus von Israel, der Weinberg ist's des Herrn der Heeresscharen und Judas Männer seine Lieblingspflanzung. Er wartete auf Rechtsspruch, und sieh da: Rechtsbruch! Auf Guttat hoffte er. Doch sieh da: Bluttat! | |
Isai | GerGruen | 5:8 | Ein Wehe denen, die sich Haus an Haus anrücken und Feld an Felder reihen, bis daß kein Platz mehr ist und ihr des Landes einzige Bewohner seid! | |
Isai | GerGruen | 5:9 | Beim Herrn, dem Herrn der Heeresscharen! Zur Öde sollen viele Häuser werden, die großen, schönen menschenleer! - | |
Isai | GerGruen | 5:10 | Zehn Morgen Weinberg geben einen Eimer nur, ein Malter Aussaat einen einzigen Scheffel. | |
Isai | GerGruen | 5:11 | Ein Wehe denen, die am frühen Morgen sich dem Bier ergeben, die sich bis in die späte Nacht hinein mit Wein erhitzen, | |
Isai | GerGruen | 5:12 | die Zithern, Harfen, Pauken, Flöten und Wein vereinen zum Gelage, doch um des Herren Wirken sich mitnichten kümmern und nicht auf seiner Hände Werke blicken! | |
Isai | GerGruen | 5:13 | Fortwandert so mein Volk infolge der Unwissenheit; sein Adel wird dem Hunger preisgegeben, dem Durste seine Menge. | |
Isai | GerGruen | 5:14 | Weit reißt die Unterwelt den Schlund auf, sperrt den Rachen unermeßlich auf. Hinabstürzen Vornehm und Masse. Ihr Schrei ist schrecklich. - | |
Isai | GerGruen | 5:15 | Dann beugen sich die Menschen; die Männer werden sich demütigen. Der Stolzen Blicke senken sich. | |
Isai | GerGruen | 5:16 | Der Heeresscharen Herr, erhaben zeigt er sich durch das Gericht und heilig durch Gerechtigkeit der heilige Gott. | |
Isai | GerGruen | 5:18 | Ein Wehe denen, die die Schuld mit Ochsenstricken herziehn und die Sündenstrafen wie mit Wagenseilen, | |
Isai | GerGruen | 5:19 | die sagen: "Er beschleunige sein Werk, vollziehe es in Eile, daß wir's noch erleben! Herbei mit der Erfüllung, mit dem, was über uns der Heilige Israels beschloß, daß wir es kennenlernen!" | |
Isai | GerGruen | 5:20 | Ein Wehe denen, die das Böse gut und bös das Gute nennen, die Finsternis zu Lichte machen und Licht zu Finsternis, und Bitteres zu Süßem, süß zu bitter! - | |
Isai | GerGruen | 5:21 | Ein Wehe denen, die in ihren eigenen Augen klug und vor sich selber weise sind! - | |
Isai | GerGruen | 5:22 | Ein Wehe denen, die im Weintrunk Helden sind und in des Bieres Zubereitung wackere Männer! | |
Isai | GerGruen | 5:23 | Die für Bezahlung Schuldige freisprechen, der Unschuld ihre Unschuld streitig machen! - | |
Isai | GerGruen | 5:24 | Drum, wie des Feuers Zunge Stoppeln frißt und dürres Gras im Feuer flammt, so wird auch ihre Wurzel wie zu Moder. Wie Staub fliegt ihre Blüte auf. Denn sie verwarfen das Gesetz des Herrn der Heeresscharen und lästerten das Wort des Heiligen Israels. | |
Isai | GerGruen | 5:25 | Deshalb ist gegen seine Nation der Zorn des Herrn entbrannt; er streckte seine Hand aus wider sie und schlug sie nieder. Die Berge zitterten, und ihre Leichen lagen wie der Unrat auf den Gassen. Bei all dem legte sich sein Zorn noch nicht, und seine Hand blieb ausgestreckt! | |
Isai | GerGruen | 5:26 | Und für ein Volk aus fernem Land erstellte er ein Banner, und pfiff es von der Erde Rand herbei. Behende kommt es und in Eile. - | |
Isai | GerGruen | 5:27 | Kein Müder und kein Matter ist darunter, und keiner schläft, und keiner schlummert, und keiner öffnet seiner Lenden Gürtel, und keiner löst die Riemen seiner Schuhe. - | |
Isai | GerGruen | 5:28 | Geschärft sind seine Pfeile; alle seine Bogen sind gespannt. Den Kieseln gleichen seiner Rosse Hufe, dem Wirbelsturme seine Räder. - | |
Isai | GerGruen | 5:29 | Gleich einem Löwen brüllt es; gleich einem jungen Leuen brüllt's und knurrt und packt und sichert seinen Rauh, und niemand wehrt ihm. - | |
Chapter 6
Isai | GerGruen | 6:1 | Im Todesjahr des Königs Ozias, da habe ich den Herrn geschaut, auf hohem und erhabnem Throne thronend; sein Schleppgewand erfüllte ganz das Heiligtum. | |
Isai | GerGruen | 6:2 | Seraphe standen um ihn her; sechs Schwingen hatte jeder. Mit zweien deckte er sein Angesicht, mit zweien seine Füße; mit zweien schwebte er. | |
Isai | GerGruen | 6:3 | Und einer rief dem andern zu und sprach: "Der Heilige, der Heilige, der Heilige, der Herr der Heeresscharen! Sein Ruhm der ganzen Erde Fülle!" | |
Isai | GerGruen | 6:4 | Da zitterten sogar die Schwellenlager von diesem lauten Rufen; das Haus ward voller Rauch. | |
Isai | GerGruen | 6:5 | Da sprach ich: "Wehe mir! Ich bin verloren. Ich bin ein Mann unreiner Lippen und lebe auch inmitten eines Volks unreiner Lippen. Und dennoch schaue ich den König selbst mit meinen Augen, den Herrn der Heeresscharen." | |
Isai | GerGruen | 6:6 | Da schwebte einer von den Seraphim zu mir mit einem Glühstein in der Hand, den er mit einer Zange vom Altar genommen. | |
Isai | GerGruen | 6:7 | Damit berührt' er meinen Mund und sprach: "So dies an deine Lippen rührt, hinweg ist deine Missetat, und deine Sünde ist gesühnt." | |
Isai | GerGruen | 6:8 | Da hörte ich des Herren Stimme sprechen: - "Wen soll ich senden? Wer von uns mag gehen?" - Ich sprach: "Ich bin bereit; mich sende!" | |
Isai | GerGruen | 6:9 | Er sprach: "So geh und sprich zu diesem Volk: 'Zuhören sollt ihr stets und dennoch nichts verstehn! Zusehen stets und dennoch nichts erkennen!' | |
Isai | GerGruen | 6:10 | Verstocke dieses Volkes Herz! Verhärte seine Ohren! Verklebe seine Augen! Dann sieht es nichts mit seinen Augen und hört nichts mehr mit seinen Ohren und faßt nichts mehr mit seinen Sinnen, und so bekehrt sich's nicht und findet keine Heilung." - | |
Isai | GerGruen | 6:11 | Ich fragte: "Herr! Bis wann?" Er sprach: "Bis daß verheert die Städte sind und unbewohnt und menschenleer die Häuser, und bis das Ackerland zur Wüstenei verheert." - | |
Isai | GerGruen | 6:12 | Die Menschen schickt der Herr in weite Ferne, und eine große Leere wird im Lande sein. | |
Chapter 7
Isai | GerGruen | 7:1 | Zur Zeit des Achaz; der ein Sohn des Jotam war, wie der ein Sohn Ozias', des Judakönigs, zogen Resin, Syriens König, und Israels König Pekach, des Remalja Sohn, hin vor Jerusalem, es zu erstürmen. Doch er vermochte nicht, sie zu bekämpfen. | |
Isai | GerGruen | 7:2 | Gemeldet ward dem Davidshause: "Verbündet hat sich Syrien mit Ephraim", da bebte sein und seines Volkes Herz, so, wie des Waldes Bäume vor dem Sturme beben. | |
Isai | GerGruen | 7:3 | Der Herr sprach zu Isaias: "Geh jetzt zu Achaz, du und Searjasub, dein Sohn, dort an das Ende der Rinne aus dem obern Teiche, dort an die Straße nach dem Walkerfelde zu! | |
Isai | GerGruen | 7:4 | Und sprich zu ihm: Sei völlig ruhig, ohne Furcht! Laß deinen Mut nicht sinken vor diesen beiden Fackelstummeln, die durch den fürchterlichen Zorn Resins und Syriens und des Remaljasohnes also qualmen! | |
Isai | GerGruen | 7:6 | "Wir wollen gegen Juda ziehn, es hart bedrängen und für uns erobern und dann zum Könige darin den Tabelsohn einsetzen!"'" | |
Isai | GerGruen | 7:8 | Damaskus, Syriens Haupt, und Resin von Damaskus wird ebenso wie Ephraim vernichtet, - und dies nach fünfundsechzig Jahren, daß es kein Volk mehr ist, - | |
Isai | GerGruen | 7:9 | Samaria auch, das Haupt von Ephraim, und von Samaria Remaljas Sohn. Wenn ihr nicht glaubt, dann bleibt ihr nicht." | |
Isai | GerGruen | 7:11 | "Nun fordere ein Zeichen von dem Herrn, deinem Gott, sei's unten in der Gruft, sei's oben in der Luft!" | |
Isai | GerGruen | 7:12 | Achaz entgegnete: "Ich stelle keine Bitte; ich will den Herrn doch nicht versuchen." | |
Isai | GerGruen | 7:13 | Da sagte er: "So hört, die ihr zum Davidshaus gehört! Ist's euch zuwenig, Menschen zu ermüden, daß ihr auch meinen Gott ermüdet? | |
Isai | GerGruen | 7:14 | Trotzdem gibt euch der Herr von selbst ein Zeichen: Die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und ihn Immanuel benennen - Gott mit uns. | |
Isai | GerGruen | 7:15 | Er wird genießen Milch und Honig, wenn er das Böse zu verschmähen, das Gute zu erwählen lernt. | |
Isai | GerGruen | 7:16 | Bevor der Knabe nämlich Böses zu verschmähen und Gutes zu erwählen lernt, wird schon das Land verlassen sein, wovor du bangst der beiden Könige wegen. | |
Isai | GerGruen | 7:17 | Doch läßt auch über dich, dein Volk und deines Vaters Haus der Herr noch Zeiten kommen, wie sie noch nie gewesen, seitdem sich Ephraim von Juda trennte, mit Hilfe des Assyrerkönigs." | |
Isai | GerGruen | 7:18 | An jenem Tage pfeift der Herr den Bremsen, die an dem Ende der ägyptischen Ströme sitzen, sowie den Wespen im Assyrerlande. | |
Isai | GerGruen | 7:19 | Sie kommen allesamt und lagern sich in Tälerschluchten, in Felsenspalten, in allen Dorngestrüppen, an allen Wasserplätzen. | |
Isai | GerGruen | 7:20 | An jenem Tage läßt der Herr mit einem Messer, das jenseits des Stroms gedungen war, dem König von Assyrien, euch Haupt und Beine scheren und selbst den Bart nimmt's weg. - | |
Isai | GerGruen | 7:22 | der kann von lauter Sahne leben beim Überfluß der Milch; von Sahne lebt und Honig dann ein jedes, das im Lande ist. - | |
Isai | GerGruen | 7:23 | Geschehen wird's an jenem Tag, daß jeder Platz, wo tausend Reben stehn im Wert von tausend Silberlingen, zu Dorn und Distel wird. | |
Chapter 8
Isai | GerGruen | 8:1 | Dann sprach der Herr zu mir: "Nimm her dir eine große Tafel und schreib in Volksschrift also drauf: 'Her stürzt die Plünderung.' 'Her rast der Raub!'" - | |
Isai | GerGruen | 8:2 | Glaubwürdige Männer stellte ich als Zeugen auf, Urias, einen Priester, und Zacharias, Jeberechjas Sohn. | |
Isai | GerGruen | 8:3 | Dann nahte ich mich der Prophetin; sie wurde guter Hoffnung und schenkte einem Sohn das Leben. Dann sprach der Herr zu mir: "Benenne ihn mit Namen: 'Her stürzt die Plünderung.' 'Her stürzt der Raub!' | |
Isai | GerGruen | 8:4 | Denn ehe noch der Knabe rufen kann: 'Mein Vater! Meine Mutter!', wird schon der Reichtum von Damaskus vor dem König der Assyrer hergetragen sein sowie die Beute von Samaria." | |
Isai | GerGruen | 8:6 | "Verächtlich denkt dies Volk vom sanften Bach Siloa und von dem Wassergraben gegen den Remaljasohn und Resin." | |
Isai | GerGruen | 8:7 | So läßt der Herr deswegen aber sie herfluten das mächtige, gewaltige Gewässer aus dem Strom - den König von Assyrien und seine ganze Wucht -, und über seine Dämme steigt es allenthalben, und über alle seine Ufer tritt es aus. - | |
Isai | GerGruen | 8:8 | In Juda dringt es ein und überschwemmt und überströmt es; es reicht ihm bis zum Halse. - Und seiner Flügel Spanne bedeckt dein Land, so breit es ist, Immanuel. | |
Isai | GerGruen | 8:9 | Weint, Völker, bebt! Horcht auf, ihr fernen Gegenden der Erde all! Zum Kampfe rüstet euch! Erbebt! Zum Kampf rüstet euch! Erbebt! | |
Isai | GerGruen | 8:10 | Auf Schmiedet Pläne! Sie werden doch vereitelt. Faßt nur Beschlüsse! Sie werden doch nicht durchgesetzt. Mit uns ist Gott. - | |
Isai | GerGruen | 8:11 | Ja, also sprach der Herr zu mir, und seine Hand lag schwer auf mir, um mich zu warnen, die Wege dieses Volkes zu betreten: | |
Isai | GerGruen | 8:12 | "Ihr sollt nicht Hochverrat es nennen, was dieses Volk als Hochverrat bezeichnet! Habt keine Furcht vor seiner Furcht-, erschauert nicht! | |
Isai | GerGruen | 8:13 | Für hehr und heilig sehet an den Herrn der Heeresscharen! Nur der sei eure Furcht! Nur der sei euer Schrecken! | |
Isai | GerGruen | 8:14 | Er wird wie ein Gewicht, ein Stein des Anstoßes, ein Block des Strauchelns für beide Häuser Israels, wie eine Schlinge, eine Falle für die Einwohner Jerusalems. | |
Isai | GerGruen | 8:15 | Dort stoßen viele sich, zerschmettern sich im Fall; hier werden viele in das Garn verwickelt und gefangen. | |
Isai | GerGruen | 8:17 | Doch ich vertraue auf den Herrn. Er hat zwar seinen Blick dem Jakobshaus entzogen; und doch, ich hoffe fest auf ihn. | |
Isai | GerGruen | 8:18 | Fürwahr, ich selber samt den Söhnen, die mir der Herr geschenkt, sind Zeichen jetzt und Vorbilder in Israel, geschenkt vom Herrn der Heeresscharen, der auf dem Sionsberge wohnt. | |
Isai | GerGruen | 8:19 | Und wenn man zu euch sagt: "Befragt die Totengeister und die Wahrsaggeister, die piependen, die murmelnden!" Dann sage ich: "Soll nicht ein Volk nur seinen Gott befragen? Soll man die Toten fragen für die Lebenden?" - | |
Isai | GerGruen | 8:20 | Doch stimmen sie in Mahnung und Verwarnung nicht überein mit jenem Spruch, in dem kein Dunkel ist, | |
Isai | GerGruen | 8:21 | dann zieht man darob hin, gebeugt und hungernd, und weil man Hunger leidet, gerät man in Verzweiflung und flucht dann seinem Könige und seinen Göttern. Wenn man nach oben schaut | |
Chapter 9
Isai | GerGruen | 9:1 | Das Volk, das da im Dunkel wallt, es sieht ein mächtig Licht, und über den Bewohnern finstern Landes wird es hell. - | |
Isai | GerGruen | 9:2 | Viel schaffst Du frohen Jubels, und groß machst Du die Freude; man freut sich unter Deinen Augen wie bei Erntefreuden, wie bei der Beuteteilung jauchzen sie. | |
Isai | GerGruen | 9:3 | Die Last des Jochs, das Holz auf seinem Nacken, des Treibers Stock zerbrichst Du wie am Midianstage. | |
Isai | GerGruen | 9:4 | Denn jeder Schuh, der dröhnend stampft, der Mantel, blutbefleckt, verfällt dem Brand, dem Fraß des Feuers. | |
Isai | GerGruen | 9:5 | Ein Kind wird uns geboren; ein Sohn wird uns geschenkt, das Herrscherzeichen auf der Schulter; sein Name lautet: "Wunderbarer Rater, Gott und Held, ein ewiger Vater, Friedensfürst". | |
Isai | GerGruen | 9:6 | Das Reich wird groß, endlos der Friede. Er nimmt Besitz von Davids Thron und Reich, errichtet dies aufs neue, festigt es durch Recht und durch Gerechtigkeit von nun an bis auf ewig. Dies wirkt des Herrn der Heeresscharen Eifer. | |
Isai | GerGruen | 9:8 | Sein ganzes Volk erfuhr's, ganz Ephraim und die Bewohner von Samaria, weil sie in Übermut und stolzem Sinne sprachen: | |
Isai | GerGruen | 9:9 | "Stürzten Ziegelsteine ein, mit Quadern bauen wir es auf. Und hieb man Sykomoren ab, ersetzen wir's mit Zedern." | |
Isai | GerGruen | 9:11 | die Syrer hier im Osten, im Westen die Philister. Sie fressen Israel an jeder Seite an. Und dennoch konnte sich sein Zorn nicht legen; noch immer blieb sein Arm gereckt. | |
Isai | GerGruen | 9:12 | Es kehrte sich das Volk nicht um zu ihm, der es geschlagen, und frug nichts nach dem Herrn der Heeresscharen. | |
Isai | GerGruen | 9:13 | Drum hieb der Herr von Israel den Kopf und Schweif, Palmzweig und Binse ab, an einem Tage. - | |
Isai | GerGruen | 9:16 | Drum freut der Herr sich seiner jungen Männer nicht und ist den Waisen und den Witwen nimmer gnädig. Sie alle waren ruchlos, Bösewichte, und jeder Mund sprach frevelhaft. Und also konnte sich sein Zorn nicht legen; noch immer blieb sein Arm gereckt. | |
Isai | GerGruen | 9:17 | Wie Feuer brannte Schlechtigkeit, verzehrte Dorn und Distel und loderte im dicht verwachsenen Wald empor, im Rauche wirbelnd. | |
Isai | GerGruen | 9:18 | Verfinstert ward das Land beim Zorn des Herrn der Heeresscharen; das Volk ward wie des Feuers Fraß; der eine schonte nicht des andern. | |
Isai | GerGruen | 9:19 | Sie fraßen, was zur rechten Seite, verschlangen hungernd, was zur Linken, und wurden doch nicht satt. Ein jeglicher fraß seines Armes Fleisch. | |
Chapter 10
Isai | GerGruen | 10:1 | Ein Wehe denen, die verderbliche Gesetze machen! Ein Wehe jenen Schreibern, die Plackereien schreiben, | |
Isai | GerGruen | 10:2 | die von dem Rechtsweg die Geringen drängen und meines Volkes Arme ihres Rechts berauben! Die Witwen werden ihre Beute, und Waisen plündern sie. | |
Isai | GerGruen | 10:3 | Was wollt denn ihr am Tag der Strafe machen, wenn die Verheerung aus der Ferne kommt? Zu wem flieht ihr um Hilfe rufend? Wo laßt ihr eure Schätze? | |
Isai | GerGruen | 10:4 | Wer sich dem Kerkermeister nicht ergibt, verfällt dem Henker. - Und dennoch konnte sich sein Zorn nicht legen; noch immer blieb sein Arm gereckt. - | |
Isai | GerGruen | 10:5 | Doch wehe dem Assyrer. Meines Zornes Stock! In seiner Hand ist meines Grimmes Rute. | |
Isai | GerGruen | 10:6 | Ich send ihn gegen ein unheilig Volk; ich biete gegen eine Nation ihn auf, mit der ich zürne, sie zu berauben, sie zu plündern, sie zu zertreten gleich dem Straßenkot. | |
Isai | GerGruen | 10:7 | Er aber meint's nicht so; dies hat er nicht im Sinn. Gesonnen ist er zu vertilgen, nicht wenige Völker auszurotten. | |
Isai | GerGruen | 10:9 | Erging's nicht Kalno so wie Karkemis? Nicht Hamat so wie Arpad? Samaria wie Damaskus? | |
Isai | GerGruen | 10:10 | Wie meine Hand der Götter Königreiche traf, und ihrer Götzenbilder waren's mehr als die Jerusalems und die Samarias, - | |
Isai | GerGruen | 10:11 | da sollte ich, was ich Samaria und seinen Götzen angetan, nicht auch Jerusalem und seinen Götzen tun?" | |
Isai | GerGruen | 10:12 | Hat nur der Herr sein ganzes Werk erst an dem Sionsberg und an Jerusalem vollzogen, - "so strafe ich kopfüber auch des Assurkönigs stolzen Sinn und unverhofft sein übermütiges Geschau". | |
Isai | GerGruen | 10:13 | Er sagt: "Durch meinen starken Arm und meine Weisheit hab ich's ausgeführt; denn ich bin klug. Der Völker Grenzen habe ich verrückt und ihre Schätze ausgeplündert und die Bewohner fürchterlich geschwächt. | |
Isai | GerGruen | 10:14 | Und meine Hand griff in der Völker Reichtum wie in Nester. Wie man verlassene Eier sammelt, so habe ich die ganze Erde eingesteckt. Da gab's kein Flügelschlagen, kein Schnabelsperren und kein Zwitschern." | |
Isai | GerGruen | 10:15 | Rühmt sich die Axt denn vor dem Fäller, und protzt die Säge vor dem Säger? - Als ob ein Stab den schwänge, der ihn schwingt! Als höb ein Stock den auf, der nicht von Holz! | |
Isai | GerGruen | 10:16 | Der Herr, der Heeresscharen Herr, schickt Abzehrung deswegen seinen Starken, und seiner Pracht entbrannt ein Brand wie Feuerbrand. | |
Isai | GerGruen | 10:17 | In Feuer wandelt sich das Licht von Israel, sein Heiliger in eine Flamme. Sie sengt und frißt an einem Tag sein Dorngebüsch und seine Disteln | |
Isai | GerGruen | 10:18 | und seines Waldes Pracht samt seinem Fruchtgefilde; die Seele samt dem Leib vernichtet er, wie wenn dahin ein Krankes siecht! | |
Isai | GerGruen | 10:19 | Der Bäume Rest in seinem Wald wird zählbar sein; ein Kind vermag sie aufzuschreiben. | |
Isai | GerGruen | 10:20 | Was übrigbleibt von Israel und was von Jakobs Haus entrinnt, verläßt sich nimmermehr an jenem Tag auf einen Büttel. Aufrichtig baut es auf den Herrn, den Heiligen Israels. | |
Isai | GerGruen | 10:22 | Wenn Israel, Dein Volk, wie Sand am Meere wäre, allein ein Rest davon bekehret sich. Ein Garaus, festbeschlossen, bricht mit gerechter Strenge ein. | |
Isai | GerGruen | 10:23 | Verheerung, wenn auch abgekürzt, verhängt der Herr, der Heeresscharen Herr, für alle Teile dieses Landes. | |
Isai | GerGruen | 10:24 | "Trotzdem", so spricht der Heeresscharen Herr, "hab keine Furcht, mein Volk, das hier in Sion wohnt, vor dem Assyrer, der dich mit dem Stocke schlägt und seine Rute gegen dich erhebt nach Art Ägyptens! | |
Isai | GerGruen | 10:25 | Denn nur noch eine kleine Weile, dann ist der Zorn vorüber und geht mein Grimm zu Ende." | |
Isai | GerGruen | 10:26 | Dann schwingt der Heeresscharen Herr die Peitsche über ihn zu Streichen, wie Midian sie am Rabenfelsen spürte; er streckt dann seine Rute aus, wie einstens übers Meer auf dem Ägypterwege. - | |
Isai | GerGruen | 10:27 | An jenem Tage schwindet seine Last von deinem Nacken, sein Joch von deinem Halse. Zunichte wird der Fremden Joch. - | |
Isai | GerGruen | 10:29 | Sie ziehen durch den Paß; zu Geba sind die Nachtquartiere. Da zittert Rama; Sauls Gibea flieht. - | |
Isai | GerGruen | 10:30 | Schrei laut auf, Gallims Tochter! Horch auf, Laisa! Gib weiter, Anatot, den Schrei! | |
Isai | GerGruen | 10:32 | In Nob steht er noch heute und macht dem Berg der Sionstochter eine Faust, dem Hügel von Jerusalem. | |
Isai | GerGruen | 10:33 | Doch seht! Der Herr, der Heeresscharen Herr, entästet schrecklich das Gezweige. Die hohen Wipfel werden abgeschlagen, und Ragendes fällt ab. | |
Chapter 11
Isai | GerGruen | 11:1 | Dann sprießt ein Reis aus Jesses Stumpf; ein Schößling bricht hervor aus seinen Wurzeln. - | |
Isai | GerGruen | 11:2 | Auf ihn läßt sich der Geist des Herrn hernieder, der Geist der Weisheit, des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Kenntnis und der Furcht des Herrn. | |
Isai | GerGruen | 11:3 | Sein Scharfsinn ruht nur auf der Furcht des Herrn; er richtet nicht nach seiner Augen Sicht und urteilt nicht nach dem Verhör. | |
Isai | GerGruen | 11:4 | Er richtet in Gerechtigkeit die Armen und spricht in Redlichkeit Bescheidenen im Land das Urteil. Er schlägt den Bösewicht mit seines Mundes Stock; den Frevler tötet er mit seiner Lippen Hauch. | |
Isai | GerGruen | 11:6 | Der Wolf ist bei dem Lamm zu Gast, der Panther lagert bei dem Böcklein, und Kalb und Löwe fressen miteinander; ein kleiner Knabe treibt sie aus. - | |
Isai | GerGruen | 11:7 | Und Kuh und Bär befreunden sich und werfen beieinander ihre Jungen, und Stroh frißt gleich dem Rind der Löwe. - | |
Isai | GerGruen | 11:8 | An Otternhöhlen spielt der Säugling; ans Natternauge strecken die Entwöhnten ihre Hand. | |
Isai | GerGruen | 11:9 | Nicht wirken Böses sie und nicht Verderb auf meinem heiligen Berg, soweit er reicht. - Denn wie den Meeresboden Wasser decken, so wird das Land voll von des Herrn Erkenntnis. | |
Isai | GerGruen | 11:10 | Da steht an jenem Tage Jesses Wurzelsproß als aufgestecktes Banner für die Völker da und wird von Heidenvölkern aufgesucht, und wo er weilt, der Ort ist herrlich. - | |
Isai | GerGruen | 11:11 | An jenem Tag erhebt der Herr zum zweitenmal die Hand, um seines Volkes Rest sich zu erwerben, der übrig ist aus Assur und Ägypten, aus Patros und aus Äthiopien, aus Elam, Sinear und Hamat und aus den Küstenländern. | |
Isai | GerGruen | 11:12 | Er steckt ein Banner für die Heidenvölker auf und sammelt die Verstoßnen Israels und die Versprengten Judas. Er sammelt sie aus den vier Gegenden der Erde. | |
Isai | GerGruen | 11:13 | Dann schwindet Ephraims Neid, und ausgerottet wird die Feindschaft Judas, und Ephraim beneidet Juda nimmermehr, und Juda ist auf Ephraim nicht weiter eifersüchtig. - | |
Isai | GerGruen | 11:14 | Sie stürzen stürmisch sich am Meer auf die Philister; verbündet plündern sie des Ostens Söhne. Die Hände legen sie an Edom und an Moab und machen Ammons Söhne hörig. - | |
Isai | GerGruen | 11:15 | Der Herr ließ einst die Zunge des ägyptischen Meeres schwinden. So zeigt er nunmehr seine Faust dem Strom in seinem Damm; in sieben Bäche schlägt er ihn und macht ihn gangbar selbst für Schuhe. | |
Chapter 12
Isai | GerGruen | 12:1 | An jenem Tage wirst du sprechen: "Ich danke Dir, o Herr, Du hast auf mich gezürnt; Dein Zorn hat sich gelegt, und nun bist Du mein Tröster. | |
Isai | GerGruen | 12:2 | Fürwahr, Du bist mein hilfereicher Gott, auf den ich furchtlos mich verlasse. Dem Herren gelten meine Ruhmeslieder, ward er doch mir zum Heile." | |
Isai | GerGruen | 12:4 | und ruft dabei an jenem Tage: "Dem Herrn sei Dank!" Mit Stolz nennt seinen Namen! Tut Völkern seine Taten kund! Verkündet, daß sein Name hoch erhaben! | |
Isai | GerGruen | 12:5 | Lobsingt dem Herrn! Denn große Dinge hat er ausgeführt!. Dies werde aller Welt bekannt! | |
Chapter 13
Isai | GerGruen | 13:1 | Ein Ausspruch über Babel, worüber ein Gesicht Isaias, Amos' Sohn, empfangen hat: - | |
Isai | GerGruen | 13:2 | Auf freiem Berge hißt ein Banner! Ruft ihnen zu mit lauter Stimme! Winkt mit der Hand, auf daß der Fürsten Heerbann komme! | |
Isai | GerGruen | 13:3 | "Ich selber biete meine Scharen auf; für meinen Zorn berufe ich die Helden mein, ja, meine siegesfrohen Leute." - | |
Isai | GerGruen | 13:4 | Horch! Getümmel auf den Bergen wie von großem Volke! Horch! Gelärm von Königreichen, von Heidenvölkern dort vereint. Jetzt mustert der Heerscharen Herr ein Kriegsheer aus. | |
Isai | GerGruen | 13:5 | Von fernem Lande kommen sie, vom Himmelsrande her. Sie sind des Herren Rachediener zum Untergang der ganzen Erde. - | |
Isai | GerGruen | 13:6 | Heult auf! Der Tag des Herrn ist nah; Lawinen aus dem Hochgebirge gleich kommt er heran. | |
Isai | GerGruen | 13:8 | Betäubt werden sie sein, und Krämpfe, Wehen packen sie; sie winden sich gleich den Gebärenden. Sie sehen starr einander an; wie Flammen glüht ihr Angesicht. | |
Isai | GerGruen | 13:9 | Jetzt kommt der Tag des Herrn, so fürchterlich, mit Grimm und Zornesglut. In Öde wandelt er die Erde, und ihre Sünder tilgt er draus. | |
Isai | GerGruen | 13:10 | Des Himmels Sterne leuchten nimmer, noch seine Sternbilder in ihrem Glanz. Verdunkelt geht die Sonne auf; nicht glänzt der Mond in seinem Lichte. | |
Isai | GerGruen | 13:11 | "Ich suche an der Welt die Bosheit heim und an den Frevlern ihre Missetaten. Dem Stolz der Übermütigen bereite ich ein Ende; der Wüteriche Hochmut beuge ich. | |
Isai | GerGruen | 13:12 | Die Menschen mach ich seltener als Gold, die Sterblichen noch teurer als das Ophirgold. | |
Isai | GerGruen | 13:13 | Deshalb erschüttre ich den Himmel. Die Erde bebt von ihrer Stätte bei dem Grimm des Herrn der Heerscharen am Tage seiner Zornesglut. - | |
Isai | GerGruen | 13:14 | Und wie verscheuchte Rehe, wie Schafe ohne Hirten kehrt ein jeder zu seinem Volk zurück, in seine Heimat flieht ein jeder. - | |
Isai | GerGruen | 13:15 | Und wer sich finden läßt, der wird durchbohrt; wer aufgegriffen wird, der fällt durch's Schwert. - | |
Isai | GerGruen | 13:16 | Vor ihren Augen werden Säuglinge zerschmettert, geplündert ihre Häuser, geschändet ihre Weiber. - | |
Isai | GerGruen | 13:17 | Ich biete gegen sie die Meder auf, die nicht des Silbers achten und nach Gold nicht gieren. | |
Isai | GerGruen | 13:18 | Die Bogenschützen strecken junge Männer nieder; sie schonen keine Leibesfrucht und schauen nicht auf Kinder mitleidsvoll. - | |
Isai | GerGruen | 13:19 | Und Babylon, der Königreiche Krone, der stolzen Zierde der Chaldäer, ergeht's wie Sodom und Gomorrha, die Gott vernichtet hat. | |
Isai | GerGruen | 13:20 | Auf ewig bleibt es unbewohnt, durch alle Zeiten unbesiedelt. Kein Araber schlägt sein Gezelt dort auf, und keine Hirten lagern sich darin. - | |
Isai | GerGruen | 13:21 | Nur wilde Katzen haben dort ihr Lager und Uhus füllen ihre Häuser, und Strauße hausen da; Bocksgeister tanzen dort. - | |
Chapter 14
Isai | GerGruen | 14:1 | Erbarmt der Herr sich Jakobs abermals, erwählt von neuem Israel und bringt sie heim, dann schließen Fremdlinge sich ihnen an, gesellen sich zu Jakobs Haus. | |
Isai | GerGruen | 14:2 | Sie nehmen mit sich von den Völkern Leute und führen sie in ihre Siedlung. Israels Haus macht auf dem Boden seines Herrn sie sich zu Knechten und zu Mägden. So werden sie nun ihrer Fänger Fänger und schalten über ihre Treiber. | |
Isai | GerGruen | 14:3 | Verschafft der Herr dir Ruh von deinem Kummer, deiner Angst und von dem schweren Dienst, worunter du gelitten, | |
Isai | GerGruen | 14:4 | dann stimme auf den Babelkönig dieses Spottlied an und rufe: "Wie muß der Treiber feiern und feiern das Gelärme? | |
Isai | GerGruen | 14:6 | das Völker grimmig schlug mit Schlägen ohne Ende, im Zorne Heidenvölker niedertrat mit Tritten mitleidslos. | |
Isai | GerGruen | 14:8 | Selbst die Zypressen freun sich über dich, die Zedern auf dem Libanon: 'Seitdem du dich gelegt, kein Fäller kommt mehr, uns zu fällen.' | |
Isai | GerGruen | 14:9 | Die Schattenwelt dort unten zittert dann bei deinem Kommen; die Schatten jagt sie auf, der Erde Führer insgesamt. Sie heißt von ihren Thronen sich erheben die Könige der Heidenvölker allesamt. | |
Isai | GerGruen | 14:10 | Sie alle heben an und sagen dir: 'Auch du bist hingesiecht wie wir; du bist uns gleich geworden.' | |
Isai | GerGruen | 14:11 | Hinab ins Totenreich ist deine Pracht gestürzt, mit dem Getöne deiner Harfen. Das Lager unter dir sind Maden, und Gewürm ist deine Decke. | |
Isai | GerGruen | 14:12 | Wie bist vom Himmel du gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! Wie auf die Erde hingeworfen, du Völkersieger! | |
Isai | GerGruen | 14:13 | Du freilich hast bei dir gedacht: 'Ich steige auf zum Himmel und stelle über Gottes Sterne meinen Thron und setze mich auf den Versammlungsberg im hohen Norden. | |
Isai | GerGruen | 14:16 | Die einstens dich gesehen, blicken dich voll Spannung an, betrachten dich und sagen: 'Ist das der Mann, der einst die Erde zittern ließ, in Schrecken Königreiche setzte? | |
Isai | GerGruen | 14:17 | Und der die Welt zur Wüste machte und ihre Städte niederriß, nicht losgab seine Häftlinge nach Hause? | |
Isai | GerGruen | 14:18 | Die Könige der Heidenvölker insgesamt, in Ehren ruhen sie: ein jeder ruht in seiner Gruft. | |
Isai | GerGruen | 14:19 | Doch du wirst weggeworfen ohne Grab wie ein verächtlich Ding, umgeben von Erwürgten, Schwertdurchbohrten, die zur Vergessenheit der Grube fahren. Wie ein zertreten Aas | |
Isai | GerGruen | 14:20 | wirst du im Grab jenen nicht beigesellt. Du hast dein Land verwüstet, dein eigen Volk erwürgt. Nicht werde mehr der Missetäter Brut gedacht! - | |
Isai | GerGruen | 14:21 | So richtet eine Schlachtbank her für seine Söhne, ob ihrer Ahnen Missetat! Sie sollen nicht mehr auferstehen, die Erde zu erobern!' - Dann wird die Welt von Städten wieder Voll." | |
Isai | GerGruen | 14:23 | "Ich rotte Namen, Nachkommen und Schoß und Sproß aus Babel aus und mache es zum Sumpf, mit Rohr bewachsen, in tiefen Schlamm versunken." - Ein Spruch des Herrn der Heeresscharen. | |
Isai | GerGruen | 14:24 | Geschworen hat der Heeresscharen Herr: "Wie ich's beschlossen, soll's geschehen. Wie ich mir's vorgenommen, soll's auch werden. | |
Isai | GerGruen | 14:25 | In meinem Land zerschmettere ich den Assyrer, zertrete ihn auf meinen Bergen, auf daß sein Joch von ihnen schwinde und seine Last von ihrem Nacken weiche." | |
Isai | GerGruen | 14:26 | Das ist der Plan, geplant für alle Welt, und das der Arm, der über alle Heidenvölker ausgestreckt. | |
Isai | GerGruen | 14:27 | Der Heeresscharen Herr beschließt es. Wer will es hindern? Ist ausgestreckt sein Arm, wer biegt ihn rückwärts? | |
Isai | GerGruen | 14:29 | "Freu dich, Philisterland, nicht allzu sehr, daß jetzt die Rute, die dich schlug, zerbrochen ist! Dem Schlangenstamm entspringt ja eine Natter; ein Flügeldrache ist ihr Junges. | |
Isai | GerGruen | 14:30 | Die Ärmsten aber können auf die Weide gehen, und Elende in Sicherheit sich lagern; dagegen töte ich durch Hunger deinen Stamm; er mordet deinen Rest. | |
Isai | GerGruen | 14:31 | Ihr Tore, wimmert! Klaget, Städte! Erbebe, ganz Philisterland! Denn qualmgleich kommt es aus dem Norden; nicht einer bleibt zurück bei seinen Scharen. | |
Chapter 15
Isai | GerGruen | 15:1 | Ein Ausspruch aber Moab: "Gewiß! Schon in der Angriffsnacht ist's aus mit Kir Moab. Gewiß! Schon in der Angriffsnacht ist's aus mit Ar Moab. | |
Isai | GerGruen | 15:2 | Zum Tempel schreitet Dibon weinend auf die Höhen; zu Nebo und zu Medeba heult Moab. Auf allen Häuptern sieht man Glatzen, und jedes Kinn ist ausgerauft. | |
Isai | GerGruen | 15:3 | Auf seinen Straßen schreitet man im Trauerkleide; auf seinen Dächern, seinen Plätzen in Tränenfluten alles klagt. | |
Isai | GerGruen | 15:4 | Sie schreien, Hesbon und Elale; bis Jahaz hört man ihr Geschrei. Dort schlottern Moabs Hüften; bis in die Seele zittert es. | |
Isai | GerGruen | 15:5 | Ich muß von Herzen über Moab jammern; bis Soar ziehen seine Flüchtlinge und bis zur dritten Furt. Hinan steigt man die Steige von Luchit mit Weinen; den Weg herab nach Horonaim füllen sie mit Jammerklagen. | |
Isai | GerGruen | 15:6 | Die Wasser Nimrims sind verschüttet. Das Gras verdorrt; das Kraut verwelkt, nichts Grünes mehr. | |
Isai | GerGruen | 15:8 | Doch rings um Moabs Grenzen schallt Geschrei; bis Eglaim tönt sein Geheul und bis zum Elimbrunnen sein Geschrei: - | |
Chapter 16
Isai | GerGruen | 16:2 | "Die Moabstöchter an den Arnonfurten gleichen", so soll er sprechen, "aus dem Nest verscheuchten Vögeln. | |
Isai | GerGruen | 16:3 | Helft mit gutem Rat! Erfüllt die Bitte: Mach am hohen Mittag deine Schatten gleich der Nacht! Verstecke die Vertriebenen! Die Flüchtigen verrate nicht! | |
Isai | GerGruen | 16:4 | Ach! Dürften die Versprengten Moabs bei dir weilen! Sei ihnen Schutz vor dem Verwüster, bis vorüber die Bedrückung und die Verwüstung überstanden und die Zerstörer aus dem Land verschwunden sind! | |
Isai | GerGruen | 16:5 | Durch solche Güte wird der Thron befestigt; dann thront in Davids Zelt gewiß ein Richter, der des Rechtes sich befleißt und willig ist zum Edelmut." | |
Isai | GerGruen | 16:6 | "Wir haben es vernommen", wird man sagen. -"Die Frechheit Moabs war stets groß, sein Stolz, sein Übermut, sein herrisches Gehaben, sein ungeziemendes Geschwätz. | |
Isai | GerGruen | 16:7 | Drum mag auch Moab über Moab jammern; das ganze Land mag jammern über Kir Charesets Traubenkuchen! Mögt ihr nur mutlos werden, ganz zerschlagen! | |
Isai | GerGruen | 16:8 | Ja! Die Gefilde Hesbons sind gewesen; gewesen Sibmas Weinstock, dessen Edelreben bis zum Heidenbaala reichten und bis nach Jazer langten, sich durch die Wüste schlangen, und dessen Ranken sich noch weiter dehnten und übers Meer selbst gingen. | |
Isai | GerGruen | 16:9 | Ich weine deshalb um den Weinstock Sibmas, daß man's in Jazer hört. Ich weine, Hesbon und Elale, heftig über dich. In deinen Sommer und in deinen Herbst ist ein gar rauher Klang gedrungen. | |
Isai | GerGruen | 16:10 | Weg aus dem Gartenland ist Freud und Jubel, und in den Weinbergen wird nicht gesungen, nicht gejauchzt. Nicht keltert Wein, wer sonst gekeltert. Verstummen lasse ich das Kelterlied. | |
Isai | GerGruen | 16:11 | Mein Inneres seufzt deshalb einer Zither gleich; mein Herz seufzt über Kir Chareset. | |
Isai | GerGruen | 16:12 | Mag Moab offenkundig sich zur Höhe müde laufen, in seinen Tempel zum Gebete gehn, es richtet doch nichts aus." | |
Chapter 17
Isai | GerGruen | 17:1 | Ein Ausspruch über Damaskus: "Die Stadt Damaskus wird verschwinden; es wird aus einer Stadt ein Trümmerhaufen. | |
Isai | GerGruen | 17:2 | Verlassen werden sein der Steppe Städte, den Herden überlassen. Sie lagern sich daselbst, und niemand scheucht sie auf. | |
Isai | GerGruen | 17:3 | Ein Bollwerk Ephraims hört auf zu sein, das Reich der damaszenischen und andern Aramäer, die Israel wie eine Glorie umstrahlen." Ein Spruch des Herrn der Heeresscharen. | |
Isai | GerGruen | 17:4 | Doch wird an jenem Tag auch Jakobs Herrlichkeit gemindert; sein wohlgenährter Körper schwindet. | |
Isai | GerGruen | 17:5 | Und so wird's sein, wie wenn ein Schnitter Halme rafft und mit der Hand die Ähren schneidet, wie bei der Ährenlese im Tal Rephaim. | |
Isai | GerGruen | 17:6 | "Nachlese bleibt von ihm nur soviel übrig, gleichwie wenn man Olivenbäume klopft; so zwei, drei Beeren bleiben an des Astes Spitze, so vier und fünf in seinem Fruchtgezweig." - Ein Spruch des Herrn, des Gottes Israels: | |
Isai | GerGruen | 17:7 | "An jenem Tage schaun die Leute wieder auf zu ihrem Schöpfer, und ihre Augen blicken zu dem Heiligen Israels. | |
Isai | GerGruen | 17:8 | Und niemand schaut sich weiter um nach den Altären, seiner Hände Werk, und niemand blickt mehr hin zu dem, was seine Finger einst gemacht, zu Pfählen, Rauchaltären. | |
Isai | GerGruen | 17:9 | An jenem Tag sind seine festen Städte so verlassen wie einst der Amoriter und Hiwiter Städte, die vor den Söhnen Israels im Stich sie ließen, und die zur Wüste wurden. | |
Isai | GerGruen | 17:10 | Denn deines Heiles Gott hast du vergessen; du dachtest an den Felsen nicht, nicht an dein Bollwerk. Magst du auch Liebesgärtchen anlegen und fremde Reiser einpflanzen, | |
Isai | GerGruen | 17:11 | und bringst du sie, kaum eingepflanzt, zum Sprossen, am andern Morgen dein Gewächs zum Blühen, die Ernte schwindet doch dahin am Tag der Trauer und des bittern Schmerzes. | |
Isai | GerGruen | 17:12 | Ha! Welch ein Tosen vieler Völker! Wie Meerestosen tosen sie. Ein Brausen von Nationen! Wie starker Wasser Brausen brausen sie. | |
Isai | GerGruen | 17:13 | Wie großer Wasser Brausen brausen die Nationen. Er schilt auf sie; sie fliehen in die Ferne, gejagt wie Spreu auf Bergen vor dem Sturm, wie vor der Windsbraut Wirbelstaub. | |
Chapter 18
Isai | GerGruen | 18:2 | das Boten auf dem Meere sendet in den Papyruskähnen übers Meer! Ihr schnellen Boten, eilt, zum Volke, hochgereckt und blank, zum Volke, fürchterlich, seitdem es ist, zum Heidenvolke wundersamen Wohlstands und Behagens, des Land von Flüssen wird durchquert! | |
Isai | GerGruen | 18:3 | All ihr Bewohner rings des Erdenrundes, die ihr auf Erden wohnt! Schaut auf, wenn ein Panier auf Bergen aufgerichtet wird! Horcht auf, wenn die Posaune tönt! | |
Isai | GerGruen | 18:4 | Denn also spricht der Herr zu mir: "Ich schaue hin auf meine Stätte wie Strahlenglut bei Sonnenschein, wie Taugewölk zur Erntezeit. | |
Isai | GerGruen | 18:5 | Noch vor der Ernte, wenn die Blütezeit vorüber und wenn die Blume sich zur reifen Traube bildet, wenn man die Reben mit den Winzermessern schneidet, die Ranken wegnimmt und zerknickt, | |
Isai | GerGruen | 18:6 | da werden allesamt den Vögeln auf den Bergen, dem Wild des Feldes preisgegeben. Im Sommer sind die Raubvögel bei ihnen; im Winter haust alles Getier des Feldes bei ihnen." - | |
Isai | GerGruen | 18:7 | Zu jener Zeit bringt man dem Herrn der Heeresscharen Gaben von einem Volke, hochgereckt und blank, von einem Volke, fürchterlich, seitdem es ist, von einem Heidenvolke wundersamen Wohlstands und Behagens, dessen Land durch Flüsse wird durchquert, zum Ort hin für des Herrn der Heeresscharen Namen, bis zum Sionsberg. | |
Chapter 19
Isai | GerGruen | 19:1 | Ein Ausspruch über Ägypten: "Auf schneller Wolke fährt der Herr daherund kommt nach dem Ägypterland. Vor ihm erbeben die ägyptischen Götter, und der Ägypter Herz verzagt in ihrer Brust. - | |
Isai | GerGruen | 19:2 | Ich stachle den Ägypter gegen den Ägypter auf, daß Bruder kämpfe gegen Bruder und Nachbar gegen Nachbar, Stadt gegen Stadt, Reich gegen Reich. | |
Isai | GerGruen | 19:3 | Gespalten wird Ägyptens Ratschluß schon in seiner Brust; denn ich verwirre seinen Plan. Dann mögen sie die Götzen, die Gespenster fragen, die Totengeister, die Wahrsagegeister! | |
Isai | GerGruen | 19:4 | Ich geb Ägypten einem harten Herrn preis, ein strenger König soll's beherrschen." - Ein Spruch des Herrn, des Herrn der Heeresscharen. | |
Isai | GerGruen | 19:6 | Die Flüsse faulen; seicht und sandig werden die Kanäle in Ägypten, und Rohr und Schilf verwelken. | |
Isai | GerGruen | 19:7 | Die grünen Triften an dem Nil und an des Niles Mündung und alle Saaten an dem Nil verdorren und zerstieben und verschwinden. | |
Isai | GerGruen | 19:8 | Die Fischer seufzen; alle trauern, die im Nile angeln, und mutlos werden, die ins Wasser Netze senken. | |
Isai | GerGruen | 19:11 | Nur Toren sind die Oberen von Tanis; den Pharao beraten seine Weisen dumm. Wie könnt zum Pharao ihr sagen: "Ich bin ein Glied der Zunft der Weisen, du Sohn uralter Könige"? | |
Isai | GerGruen | 19:12 | Wo sind sie? Wo sind deine Weisen? Sie mögen, falls sie's wissen, dir's kundtun, was zum Untergang Ägyptens beschlossen hat der Heeresscharen Herr! | |
Isai | GerGruen | 19:13 | Als Toren stehn die Oberen von Tanis da; einfältig sind die Oberen von Memphis. Ägypten führen ins Verderben, die seiner Gaue Oberste. | |
Isai | GerGruen | 19:14 | Der Herr bereitet einen Schwindelgeist darin. So bringen sie Ägypten in allem seinem Tun zum Taumeln, wie der Betrunkene unsichern Schritts in sein Erbrochenes taumelt. | |
Isai | GerGruen | 19:15 | Zum Heil Ägyptens dient kein Unternehmen. Was sich's zum Kopfe macht, das wird zum Schweife, und was zum Palmenzweig, zur Binse. - | |
Isai | GerGruen | 19:16 | An jenem Tage gleichen die Ägypter Weibern. Sie zittern und erbeben vor dem erhobenen Arm des Herrn der Heeresscharen, den wider sie er reckt. | |
Isai | GerGruen | 19:17 | Und Judas Land wird dem Ägypterland zum Schrecken. Sooft es jemand dran erinnert, erschrickt es über den Beschluß des Herrn der Heeresscharen, den er dawider faßt. - | |
Isai | GerGruen | 19:18 | Fünf Städte reden im Ägypterland an jenem Tag die Sprache Kanaans, und sie bekennen sich zum Herrn der Heeresscharen. Die "Gästestadt" heißt eine unter ihnen. | |
Isai | GerGruen | 19:19 | An jenem Tag steht ein Altar des Herrn inmitten von Ägypten, an seiner Grenze für den Herrn ein Denkstein. | |
Isai | GerGruen | 19:20 | Das wird zum Zeichen und zum Zeugnis für der Heeresscharen Herrn in dem Ägypterland: Wenn sie zum Herrn vor den Bedrängern schreien, dann schickt er ihnen einen Retter, der für sie streitet und sie rettet. | |
Isai | GerGruen | 19:21 | Und den Ägyptern wird der Herr sich offenbaren, und die Ägypter lernen an jenem Tag den Herrn erkennen und bringen Schlacht- und Speiseopfer dar; sie lösen ein, was sie dem Herrn gelobt. | |
Isai | GerGruen | 19:22 | So schlägt der Herr Ägypten. Er schlägt und heilt es, sie bekehren sich zum Herrn. Er läßt sich auch erbitten, sie zu heilen. - | |
Isai | GerGruen | 19:23 | An jenem Tag ist eine Straße von Ägypten bis Assyrien. Assyrien kommt zu Ägypten, Ägypten zu Assyrien. Und mit Assyrien hält Ägypten Gottesdienste ab. | |
Isai | GerGruen | 19:24 | An jenem Tag gesellt sich Israel als drittes Ägypten und Assyrien bei, ein Segensquell auf Erden. - | |
Chapter 20
Isai | GerGruen | 20:1 | Im Jahre, da Tartan nach Asdod kam - der König der Assyrer, Sargon, hatte ihn gesandt, und er belagerte Asdod und nahm es ein -, | |
Isai | GerGruen | 20:2 | zu dieser Zeit, sprach so der Herr durch Amos' Sohn, Isaias: "Auf! Bind das grobe Tuch von deinen Hüften los. Zieh deine Schuhe von den Füßen!" - Und er tat so und ging entblößt und barfuß. | |
Isai | GerGruen | 20:3 | Da sprach der Herr: "So, wie mein Knecht Isaias bloß und barfuß geht, drei Jahre als ein Zeichen und als Vorbereitung für Ägypter und Äthiopier, | |
Isai | GerGruen | 20:4 | so führt Assyriens König die gefangenen Ägypter und die verschleppten Äthiopier hinweg, die jungen und die Alten, bloß und barfuß, und das Gesäß entblößt, zur Schmach Ägyptens." - | |
Isai | GerGruen | 20:5 | Bestürzt sind sie, von Äthiopien enttäuscht, nach dem sie ausgeblickt, und am Ägypterland, mit dem sie sich gebrüstet. | |
Chapter 21
Isai | GerGruen | 21:1 | Ein Ausspruch über die Verheerung der Gebieterin: "Wie Stürme aus dem Süden brausen, so kommt es aus der Wüste, aus fürchterlichem Lande. | |
Isai | GerGruen | 21:2 | Ein hart Gesicht wird mir vermeldet: 'Der Räuber raubt, der Tilger tilgt!'- Herauf, Elam! Dräng nach, du Medien! All dem Gestöhne mache ich ein Ende. | |
Isai | GerGruen | 21:3 | Darüber zittern meine Hüften; mich packen Schmerzen gleich den Wehen einer Kreißenden. Mir wendet's das Gehör, und das Gesicht verstört es mir. | |
Isai | GerGruen | 21:4 | Das Herz pocht mir; ein Beben bebt durch mich. Die Dämmerung, mir sonst so lieb, zum Grauen hat man sie für mich gemacht. - | |
Isai | GerGruen | 21:5 | Auf! Deckt die Tische! Breitet Teppiche! Nun schmaust und zecht! - Ihr Fürsten, auf! Greift nach den Schilden! - | |
Isai | GerGruen | 21:6 | Denn also spricht der Herr zu mir: 'Auf denn! Bestell mir einen Wächter! Er melde, was er sieht! | |
Isai | GerGruen | 21:7 | Und sieht er Wagen, die bespannt mit Rossen, auf Eseln Reiter, Reiter auf Kamelen, dann horche er, was er nur horchen kann!' | |
Isai | GerGruen | 21:8 | Da rief er aus: 'Ich stehe auf der Wache meines Herrn, tagsüber immerzu; auf Posten bin ich all die Nächte. | |
Isai | GerGruen | 21:9 | Da kommt ein Mann auf einem Wagen, bespannt mit Rossen. Da hebt er an und spricht: "Gestürzt, gestürzt ist Babel. All seine Götterbilder hat man auf die Erde hingeschmettert."' | |
Isai | GerGruen | 21:10 | O mein zermalmtes und zerdroschenes Volk! Was ich erhorcht vom Herrn der Heeresscharen, dem Gotte Israels, das kündige ich euch." | |
Isai | GerGruen | 21:11 | Ein Ausspruch über Duma: "Von Seïr ruft's mir zu: 'Du Wächter, ach! Wie spät ist's in der Nacht? Du Wächter, ach! Wie spät ist's in der Nacht?' | |
Isai | GerGruen | 21:12 | Der Wächter spricht: 'Gekommen ist der Morgen, und doch ist es noch Nacht. Wollt ihr noch mehr erfragen, könnt ihr's tun. Dann kommt nur wieder.'" - | |
Isai | GerGruen | 21:14 | Den Durstigen bringt Wasser zu, Einwohner aus dem Lande Taima, und bietet Brot den Flüchtigen! | |
Isai | GerGruen | 21:15 | Vor Schwertern sind sie auf der Flucht, vor wohlgeschärften Schwertern, vor wohlgespannten Bogen, vor Kampfeswut. | |
Isai | GerGruen | 21:16 | Denn also spricht der Herr zu mir: 'Schon binnen Jahresfrist, gerechnet nach Taglöhnersjahren, ist's mit der ganzen Herrlichkeit von Kedar aus.' | |
Chapter 22
Isai | GerGruen | 22:1 | Ein Ausspruch über die Scherbenschlucht: "Was ist dir doch, daß insgesamt du auf die Dächer steigst? | |
Isai | GerGruen | 22:2 | Du lärmerfüllter Ort! Du Stadt, so voll Getöse, du ausgelassene Feste! Die Deinen, die durchbohrt, nicht Schwertdurchbohrte sind's, nicht Kampfgefallene. | |
Isai | GerGruen | 22:3 | All deine Führer fliehen miteinander. Sie werden alle ohne Bogenschuß gefangen, die von dir angeworben waren. Gefangen werden allesamt, die aus der Ferne sich hierher geflüchtet. | |
Isai | GerGruen | 22:4 | Drum sage ich: Laßt mich! Ich muß gar bitter weinen. Dringt nicht in mich mit Tröstungen ob der Gewalt an meines Volkes Tochter! | |
Isai | GerGruen | 22:5 | Denn jetzo ist der Tag des Herrn, des Herrn der Heeresscharen, Tag der Bestürzung, der Verheerung und Verwirrung. Da in der Scherbenschlucht durchsticht man Quell und Damm am Berge. | |
Isai | GerGruen | 22:6 | Das sandige Ufer trägt man ab und schleift die Stufenhöhe. Der Mauer mangeln Wehren. | |
Isai | GerGruen | 22:7 | Mit Kriegerwagen werden deine schönsten Täler voll, und Reiter stellen sich dem Tore gegenüber auf. | |
Isai | GerGruen | 22:8 | Da wird die Decke Judas weggezogen. - An jenem Tag schaust du im Waldhaus nach dem Rüstzeug. | |
Isai | GerGruen | 22:9 | Und ihr bemerket große Risse in der Davidsstadt; da sammelt ihr des untern Teiches Wasser. | |
Isai | GerGruen | 22:10 | Ihr zählt die Häuser von Jerusalem und schleift die Häuser zur Befestigung der Mauer. | |
Isai | GerGruen | 22:11 | Ihr macht ein Sammelbecken in dem Zwischenraum der beiden Mauern für die Wasser aus dem alten Teiche. Doch schaut ihr nicht nach dem, der es geplant, ihr seht nicht den an, der es schon seit langer Zeit beschlossen. | |
Isai | GerGruen | 22:12 | Wohl ruft an jenem Tag der Herr, der Heeresscharen Herr, zum Weinen und zum Klagen, zum Haarausraufen und zu Trauerkleidung. | |
Isai | GerGruen | 22:13 | Doch da ist eitel Lust und Lachen und Rinderwürgen, Schafeschlachten und Fleischverzehren, Weinvertilgen. 'Gegessen und getrunken! Denn morgen sind wir tot!' | |
Isai | GerGruen | 22:14 | Der Herr der Heeresscharen hat es mir ins Ohr geoffenbart: 'Solch eine Missetat wird nimmer euch verziehen, bis daß ihr sterbet', spricht der Herr, der Heeresscharen Herr." | |
Isai | GerGruen | 22:15 | So spricht der Herr, der Heeresscharen Herr: "Auf! Hin zu diesem Pfleger, des Hauses Vorstand, Sebna! | |
Isai | GerGruen | 22:16 | Was hast du hier? Und wen? Daß du ein Grab hier auszuhaun bestimmst? Du, der auf einer Höhe sich ein Grab aushaut, in Felsen eine Grabkammer sich meißelt! | |
Isai | GerGruen | 22:18 | Er wickelt dich zu einem Wickel und wirft wie einen Ball dich in die weite Welt. Dort sollst du sterben, und dorthin sollen kommen deine wunderschönen Wagen, du Schandfleck in dem Hause deines Herrn. | |
Isai | GerGruen | 22:21 | ihm lege ich dein Amtskleid an, umbinde ihn mit deiner Schärpe und übergeb ihm deine Vollmacht. Er sei Jerusalems Bewohnern Vater und dem Judahause! | |
Isai | GerGruen | 22:22 | Ihm übergebe ich des Davidshauses Schlüssel. Er öffnet, niemand schließt. Er schließt, und niemand öffnet. | |
Isai | GerGruen | 22:23 | Als Nagel schlage ich an einen festen Ort ihn ein, zum Ehrensitze wird er seinem Vaterhause. | |
Isai | GerGruen | 22:24 | Was alles seines Vaters Haus zur Zierde dient, das wird man an ihn hängen, die Helme und die Schilde, auch alles kleine Hausgerät von Bechern bis zu Krügen aller Art. | |
Chapter 23
Isai | GerGruen | 23:1 | Ein Ausspruch über Tyrus: "Die Tarsisschiffe jammern: 'Vernichtet ist der Landungsplatz der Siedlungen.' Aus dem Kittiterlande wird es ihnen kundgetan. | |
Isai | GerGruen | 23:2 | Verstummt sind die Bewohner ihrer Küste, die Kaufleute aus Sidon. Dich füllten an, | |
Isai | GerGruen | 23:3 | die auf den mächtigen Gewässern fuhren, dich, die des Sichors Saat einführte, des Niles Ernte, und die der Stapelplatz der Heidenvölker war. | |
Isai | GerGruen | 23:4 | Erröte, Sidon! Das Meer sagt ja: 'Du liegst nicht mehr in Wehen, Meeresfeste, gebierst nicht mehr; du ziehst nicht Jünglinge mehr groß; bringst keine Jungfrauen mehr auf.' | |
Isai | GerGruen | 23:7 | Ist dies denn eure sonst so frohe Stadt mit ihrem Ursprung in der Vorzeit Tagen? Die Füße trugen weithin sie zu Siedlungen. | |
Isai | GerGruen | 23:8 | Wer nur verhängte dieses Schicksal über Tyrus, das gekrönte, wo Handelsleute Fürsten, Kaufleute die Geehrtesten im Lande waren? | |
Isai | GerGruen | 23:9 | Der Heeresscharen Herr hat es beschlossen, den ganzen hohen Glanz zu dunkeln und die Geehrtesten im Land herabzuwürdigen. | |
Isai | GerGruen | 23:10 | Setz unter Wasser gleich dem Nil dein Land! Du Tarsistochter; keine Mutterstadt gibt's mehr. | |
Isai | GerGruen | 23:11 | Er streckt den Arm aus übers Meer, erschüttert Königreiche. Der Herr gibt wider Kanaan Befehl, zu tilgen seine Festen. | |
Isai | GerGruen | 23:12 | Er spricht: 'Du sollst nicht mehr frohlocken, geschändete Jungfrau, du Sidonstochter! Auf! Auf, hinüber nach Kittim! Auch dort wird dir nicht Ruhe!' | |
Isai | GerGruen | 23:13 | Sieh! Des Chaldäerlandes Volk, das nicht assyrisch ist, gibt jenes wilden Katzen preis, errichtet Türme, stürmt seine Schlösser und wandelt sie in Trümmer. | |
Isai | GerGruen | 23:15 | An jenem Tag kommt Tyrus in Vergessenheit wohl an die siebzig Jahre, gerechnet wie bei einem König. Nach siebzig Jahren geht es Tyrus wieder, wie's in dem Liede von der Dirne heißt: | |
Isai | GerGruen | 23:16 | 'Die Zither nimm! Die Stadt durchstreife, du vergeß'ne Dirne! Spiel rührend! Singe Lied auf Lied, damit man wieder dein gedenke!' | |
Isai | GerGruen | 23:17 | Nach siebzig Jahren wird der Herr ja Tyrus abermals heimsuchen, damit zu seinem Buhlerlohn es kehre; mit allen Königreichen auf der Erde buhlt es wieder. | |
Chapter 24
Isai | GerGruen | 24:1 | Der Herr reißt auf die Erde, bricht sie um und macht das Oberste auf ihr zum Untersten, zerstreut, die sie bewohnen. | |
Isai | GerGruen | 24:2 | Dem Priester geht es wie dem Volk, dem Herrn wie seinem Knechte, der Frau wie ihrer Magd, und dem Verkäufer wie dem Käufer, dem Borger wie dem Ausleiher, dem Schuldner wie dem Gläubiger. | |
Isai | GerGruen | 24:4 | Hintrauernd stirbt die Erde ab; hinwelkend stirbt die Welt. Hinwelken wird in hohem Maß der Erde Volk. | |
Isai | GerGruen | 24:5 | Entartet ist die Erde deretwegen, die sie bewohnen: Sie übertreten die Gesetze und überschreiten die Verordnungen. Sie brechen einen ewigen Bund. | |
Isai | GerGruen | 24:6 | Drum frißt ein Fluch die Erde, wer sie bewohnt, der muß es büßen. Drum nehmen ab die Erdensiedler; von Sterblichen bleibt nur ein winziger Rest. | |
Isai | GerGruen | 24:7 | Hintrauert auch der Wein, der neue; die Rebe welkt. Wer frohen Muts gewesen, seufzt. | |
Isai | GerGruen | 24:8 | Der der Pauken froher Schall verhallt; der Lärm der Jubelnden hört auf, der Zitherklang verhallt. | |
Isai | GerGruen | 24:10 | In Trümmern liegt die Neue Stadt, ein jedes Haus wird für den Zugang abgesperrt. | |
Isai | GerGruen | 24:11 | Und um den Wein Gejammer auf den Straßen! Versiegt ist jeder Freudenquell und aller Frohsinn aus dem Land gezogen. | |
Isai | GerGruen | 24:13 | So geht es nämlich auf der Erde bei den Völkern wie beim Olivenschlagen, wie nach der Ernte bei der Nachlese. | |
Isai | GerGruen | 24:15 | Sie singen in den Binnenländern darob dem Herrn, das Lob des Herrn, des Gottes Israels, auf Meeresinseln. | |
Isai | GerGruen | 24:16 | Vom Saum der Erde her vernehmen wir Gesang: "Der Frommen Teil ist Herrlichkeit." Die andere aber sprechen: "Unsagbar ist's für mich, unsagbar. Wehe mir! Die Räuber rauben; die Räuber rauben Raub." - | |
Isai | GerGruen | 24:18 | Wer flieht vor greulichem Geschrei, der fällt in eine Grube, und wer nicht in die Grube fällt, verfängt sich in dem Garn. Der Höhe Gitter öffnen sich; der Erde Gründe schüttern. | |
Isai | GerGruen | 24:19 | Die Welt zerbricht, zerkracht; die Welt zerspringt, zerreißt; die Erde wankt und schwankt. | |
Isai | GerGruen | 24:20 | Die Erde wankt wie ein Betrunkener; sie schwankt wie eine Hängematte. Ihr Frevel wuchtet schwer auf ihr; sie stürzt und steht nicht wieder auf. | |
Isai | GerGruen | 24:21 | An jenem Tage straft der Herr das Heer der Feste in der Feste wie schon die Könige des Binnenlandes in dem Binnenland. | |
Isai | GerGruen | 24:22 | In Haufen wirft man sie gebunden ins Verließ und schließt sie in den Kerker ein und zieht sie für die lange Frist zur Rechenschaft. | |
Chapter 25
Isai | GerGruen | 25:1 | Dich muß ich loben, Herr, mein Gott, lobpreisen Deinen Namen, wenn Unvergleichliches Du wirkst und ferne Pläne wahr werden. | |
Isai | GerGruen | 25:2 | Die Stadt mögst Du in Schutt verwandeln, die Burg in Trümmer! Der Fremden Feste keine Stadt mehr, sie soll nicht mehr aufgerichtet werden! | |
Isai | GerGruen | 25:3 | Ein starkes Volk wird Dich deswegen ehren, das Reich der mächtigen Heiden wird Dich fürchten. | |
Isai | GerGruen | 25:4 | Für den Geringen sei Du eine Burg und für den Armen eine Burg zur Zeit der Not, ein Zufluchtsort im Ungewitter, ein Schatten bei der Hitze! Der Wüteriche Toben sei wie schneller Wirbelsturm | |
Isai | GerGruen | 25:5 | und Hitze bei der Dürre! Der Fremden Wüten dämpfe Du! Wie Hitze durch die Wolkenschatten, so dämpfe man der Wüteriche Jubel! | |
Isai | GerGruen | 25:6 | Der Heeresscharen Herr bereite für die Völker all auf diesem Berg ein fettes Mahl, ein Mahl bei starkem Wein, ein fettes Mahl von Mark, ein Mahl bei altem, abgeklärtem Wein! | |
Isai | GerGruen | 25:7 | Und er zerreißt auf diesem Berg den Schleier vorne, der die Völker all verhüllt, die Hülle, ausgebreitet über alle Heiden. | |
Isai | GerGruen | 25:8 | Den Tod vernichtet er für immer. Der Herr wischt Tränen ab von jedem Angesicht und macht der schimpflichen Behandlung seines Volks ein Ende überall auf Erden. Der Herr hat's ja versprochen. | |
Isai | GerGruen | 25:9 | An jenem Tage wird man sprechen: "Seht! Da ist unser Gott. Von ihm erhofften wir, daß er uns rette. Das ist der Herr, auf den wir hoffen. So laßt uns jubeln und frohlocken über seine Hilfe!" | |
Isai | GerGruen | 25:10 | Die Hand des Herrn ruht ja auf diesem Berge. - Doch Moab wird an seinem Ort hinabgepreßt gleich einem Strohbund, eingestampft in Jauche. | |
Isai | GerGruen | 25:11 | Und breitet es darinnen seine Hände aus gleich einem Schwimmer wie beim Schwimmen, dann drückt man seinen Körper nieder trotz der Bewegung seiner Arme. | |
Chapter 26
Isai | GerGruen | 26:1 | An jenem Tage singt man dieses Lied im Judalande. "Wir haben eine feste Stadt, und Hilfe schaffen Mauern und das Bollwerk. | |
Isai | GerGruen | 26:3 | Die festgebaute Stadt machst Du zum Frieden, zum Frieden, weil sie sich auf Dich verläßt. | |
Isai | GerGruen | 26:4 | Verlaßt euch immer auf den Herrn, ja, auf den Herrn! Der Herr ein Fels der Ewigkeit! | |
Isai | GerGruen | 26:5 | Zu Boden hat er die Hochthronenden geworfen, hinabgestürzt die hochgelegene Stadt, darnieder bis zur Erde und sie in den Staub gestoßen! | |
Isai | GerGruen | 26:7 | Den Frommen wird ein ebener Pfad zuteil; den Weg des Frommen ebnest Du, Gerechter. | |
Isai | GerGruen | 26:8 | Wir hoffen, Herr; auf Dich vertraun wir, Herr, daß Du vollziehest Deine Strafen; nach Deinem Ruhme, Deinem Preis verlangt die Seele. - | |
Isai | GerGruen | 26:9 | Nach Dir verlangt es mich des Nachts. Nach Dir sehnt sich mein Geist in mir; wenn Deine Strafen träfen, dann lernten auch die Weltbewohner das, was recht. - | |
Isai | GerGruen | 26:10 | Wird so ein Bösewicht begnadigt, dann lernt er nie das Rechte. Im Land, wo Recht und Tugend herrschen, verübt er nur Verkehrtes, und nicht beachtet er des Herren Herrscherhoheit. - | |
Isai | GerGruen | 26:11 | Herr! Hocherhoben ist Dein Arm; sie schauen nicht darauf. So sollen sie voll Scham nur schauen den Eifer für das Volk, wenn Feuer Deine Feinde fressen wird! | |
Isai | GerGruen | 26:12 | Du wirst uns Heil verschaffen, Herr. Denn alles, was uns traf, hast Du an uns getan. | |
Isai | GerGruen | 26:13 | Herr, unser Gott! Uns meistern andere Herrn als Du; doch rühmen möchten wir nur Dich allein. | |
Isai | GerGruen | 26:14 | Sie sollen sterben, ohne wieder aufzuleben; sie seien Gespenster, ohne wieder aufzustehen! Drum strafe sie, vertilge sie, und ihr Gedächtnis lösche aus! | |
Isai | GerGruen | 26:15 | Herr! Nimm ein Heidenvolk, ein Heidenvolk ums andre vor, erwirb Dir Ruhm bis weithin zu der Erde Grenzen! | |
Isai | GerGruen | 26:16 | Da sollen sie Dich suchen, Herr, in ihrer Not, ergießen sich in der Beschwörung Deiner Züchtigung, die ihnen werden soll. | |
Isai | GerGruen | 26:17 | Wie eine Mutter, der Entbindung nahe, sich windet und in ihren Wehen schreit, so sind wir, Herr, vor Dir. | |
Isai | GerGruen | 26:18 | Wir gehen schwanger, haben Wehen; wenn wir gebären, ist's nur Wind. Der Erde können wir kein Glück verschaffen, und Weltbewohner kommen nicht ans Licht. | |
Isai | GerGruen | 26:19 | Doch Deine Toten mögen leben und meine Leichen auferstehen! Erwachet! Jubelt! Staubbewohner! Dein Tau ist ein heilsamer Tau, wenn Du ihn auf das Land der Schatten fallen lässest." - | |
Isai | GerGruen | 26:20 | Wohlan, mein Volk, geh nun in deine Kammern! Verschließe hinter dir die Tür! Verbirg dich eine kleine Weile, bis daß der Zorn vorübergeht! | |
Chapter 27
Isai | GerGruen | 27:1 | An jenem Tage straft der Herr mit seinem scharfen, großen, starken Schwert den Leviatan, diese flüchtige Schlange, den Leviatan, eine krumme Schlange, und tötet in dem Meer den Drachen. | |
Isai | GerGruen | 27:3 | 'Ich selbst, der Herr, behüte ihn und tränke ihn das eine um das andere Mal. Daß niemand ihn zertrete, behüte ich ihn nachts und tags.' | |
Isai | GerGruen | 27:4 | Um mich ist keine Mauer. Ach, hätte ich in diesem Kriege Pfahl und Wall, wo es doch heißt: 'Ich will es brennen, wegbrennen will ich alles'! | |
Isai | GerGruen | 27:5 | Oder wäre er mein starker Schutz; er sorgte für mein Wohl; mein Wohl besorgte er!" - | |
Isai | GerGruen | 27:6 | In Bälde schlüge Jakob Wurzel und triebe Knospen und sproßte Israel, die Weit mit Früchten füllend. | |
Isai | GerGruen | 27:7 | Wird er es also schlagen, wie er die schlägt, die es geschlagen, und würgen, wie er dessen Würger würgt? | |
Isai | GerGruen | 27:8 | Wenn Du's vertreibst und fortschickst, im Streit mit ihm, dann wird es seufzen über seinen unbeugsamen Geist, wie man's am Tag des Ostwinds tut. | |
Isai | GerGruen | 27:9 | Nur dadurch könnte Jakobs Sünde Sühne finden, und daraus könnte seiner Sündenschulden Tilgung folgen, wenn es die Steine aller der Altäre zerschlagnem Kalkgesteine gleich machte und wenn die Pfähle und die Rauchaltäre nicht mehr stünden. | |
Isai | GerGruen | 27:10 | Jedoch die feste Stadt wird ganz verödet sein, ein Platz, verödet und verlassen wie die Wüste. Dort weiden Rinder; dort lagern sie und fressen ihre Zweige ab. | |
Isai | GerGruen | 27:11 | Die dürrgewordenen Zweige werden abgebrochen; dann kommen Weiber und verfeuern sie. Ein Volk ganz ohne Einsicht ist's; sein Stifter konnte kein Erbarmen mit ihm haben, sein Bildner ihm nicht gnädig sein. | |
Isai | GerGruen | 27:12 | An jenem Tage drischt der Herr bis zu Ägyptens Bache von des Stromes Wellen. Ihr werdet alsdann einzeln aufgelesen, Söhne Israels. | |
Chapter 28
Isai | GerGruen | 28:1 | Ein Wehe jener stolzen Krone der Trunkenbolde Ephraims, dem wohlbesprengten Blumenkranz und seinem wunderschönen Schmuck, der auf dem Haupt des früchtereichen Tales liegt, der auf dem Haupte der vom Weine Trunkenen ist! | |
Isai | GerGruen | 28:2 | Einen Mächtigen und Starken hält der Herr gleich Hagel und Verderbens Sturm bereit. Gleichwie ein Schwall gewaltiger Wassergüsse, so wirft er rücklings sie zu Boden. | |
Isai | GerGruen | 28:4 | Dem wohlbesprengten Blumenkranz und seinem wunderschönen Schmuck, der auf dem Haupt des früchtereichen Tales ist, ergeht es wie der frühen Feige vor dem Sommer. Wer sie erblickt, der pflückt sie ab und hat sie schon verschlungen. Kaum hat er sie in seiner Hand, verschlingt er sie. - | |
Isai | GerGruen | 28:5 | An jenem Tage ist der Heeresscharen Herr selbst eine schmucke Krone, ein wundervolles Diadem dem Reste seines Volkes. | |
Isai | GerGruen | 28:6 | Und mit dem Geiste der Gerechtigkeit beseelt er den, der auf dem Richterstuhle sitzt, mit Tapferkeit die Männer, die den Kampf zum Tor zurückdrängen. | |
Isai | GerGruen | 28:7 | Doch diese wanken auch vom Wein und taumeln von dem Biere. Vom Biere wanken Priester und Propheten; vom Weine werden sie verwirrt. Sie taumeln von dem Biere; beim Schauen wanken sie; schwanken beim Schlichten. | |
Isai | GerGruen | 28:9 | Wen kann man da Erkenntnis lehren und wem die Offenbarung deuten? Allein noch den der Milch Entwöhnten, nur den der Brust Entwachsenen! | |
Isai | GerGruen | 28:10 | "Saw lasaw, saw lasaw, kaw lakaw, kaw lakaw", das heißt: "Nichts als Befehlen und nichts als Warten!" - Kurzformen hier und dort. | |
Isai | GerGruen | 28:11 | Jawohl! In solch unschöner Rede, in einer fremden Sprache wird er zu diesem Volke reden, | |
Isai | GerGruen | 28:12 | er, der zu ihm gesprochen hat: "Kriegsruhe ist nur dies: Den Müden gönnet Ruhe! Nur dann gibt's Friedenszeit." Sie aber wollen nimmer hören. | |
Isai | GerGruen | 28:13 | An sie ergeht deshalb des Herren Wort: "Saw lasaw; saw lasaw, kaw lakaw, kaw lakaw", "Schon angeordnet! Nur warten, warten!" - Kurzformen hier und dort, - daß sie auf ihrem Wege strauchelnd rücklings fallen und sich zerschmettern und, verstrickt, gefangen werden. | |
Isai | GerGruen | 28:14 | Des Spottes Männer, hört daher das Wort des Herrn, Gebieter dieses Volks, die zu Jerusalem ihr weilt! | |
Isai | GerGruen | 28:15 | Zwar saget ihr: "Wir schließen mit dem Tode einen Bund und machen mit der Unterwelt Verträge. Wenn des Verderbens Flut hier einbricht, uns erreicht sie nicht. Denn Lügen machen wir zu unsrer Burg, verstecken uns in Trug." | |
Isai | GerGruen | 28:16 | Dagegen spricht der Herr: "Schon gründe ich in Sion einen Stein, solch einen Stein, gar wohl erprobt, solch einen Eckstein, köstlich für die Gründung, ein fester Grund, der sich nicht ändert. | |
Isai | GerGruen | 28:17 | Und ich bestimme Recht zur Meßschnur, Gerechtigkeit zur Waage. Die Lügenburg schlägt Hagel nieder, und Wasser überschwemmt den Unterschlupf." | |
Isai | GerGruen | 28:18 | Und euer Bündnis mit dem Tod wird aufgehoben, und eure Übereinkunft mit der Unterwelt, sie gilt nicht mehr. Wenn des Verderbens Flut herflutet, werdet ihr davon vernichtet. | |
Isai | GerGruen | 28:19 | Wenn sie herströmt, schwemmt sie euch fort, sei's morgens, dann am Morgen. Wenn sie bei Tag, bei Nacht herflutet, nur mit Schauder hört man diese Kunde. - | |
Isai | GerGruen | 28:20 | Zu kurz ist dann das Bett, euch darin auszustrecken, zu schmal die Decke, euch dareinzuwickeln. - | |
Isai | GerGruen | 28:21 | Wie einst am Berge Perasim, wird sich der Herr erheben. Wie in der Ebene von Gibeon, so wird er donnern, um seine Tat zu tun, sein so befremdlich Werk, um so sein Werk zu wirken, sein seltsam Unterfangen. | |
Isai | GerGruen | 28:22 | Deswegen spöttelt nicht darüber. Sonst werden eure Fesseln sich verstärken. Verheerung, wenn auch kurze, vernahm ich von dem Herrn, der Heeresscharen Herrn, für dieses ganze Land. | |
Isai | GerGruen | 28:24 | Pflügt einer denn beim Saatgeschäft den ganzen Tag? Umbricht er nur und eggt sein Ackerland? | |
Isai | GerGruen | 28:25 | Nicht wahr? Hat er die Fläche eingeebnet, dann streut er Dill, sät Kümmel aus, bestimmt dem Weizen und dem Dinkel, der Gerste und der Hirse sowie dem Emmer jedem seine Felder. | |
Isai | GerGruen | 28:27 | Denn Dill wird nicht mit Schlitten ausgerieben; auf Kümmel dreht sich nicht das Wagenrad. Der Dill wird mit dem Stecken ausgeklopft, der Kümmel mit dem Stocke. | |
Isai | GerGruen | 28:28 | Brotkorn wird ausgetreten; doch immerfort drischt man nicht bloß drauf los. Nicht immer drehen sich darauf die Wagenräder; nicht immer treten's seine Rosse aus. | |
Chapter 29
Isai | GerGruen | 29:1 | Ach Ariel! O Ariel! Du Stadt, die David einst belagert! Ein Jahr nur laßt vorüber, den Festeskreis zu Ende sein! | |
Isai | GerGruen | 29:2 | Dann will ich Ariel bedrängen, daß Klage, Weheklage werde: "Mir geht's wie Ariel." | |
Isai | GerGruen | 29:3 | Ich lagere wider dich wie David und schließe dich mit einem Walle ein und baue Schanzen gegen dich. | |
Isai | GerGruen | 29:4 | Dann sprichst du demütig vom Boden her und lässest aus dem Staub die Rede tief gedämpft ertönen. Wie eines Erdgeists Stimme wird die deine, und aus dem Staube flüsterst du die Worte. | |
Isai | GerGruen | 29:5 | Doch wird dem dünnen Staube gleich die Menge deiner Feinde, wie Spreu, die hinfährt, wird der Wüteriche Schar. Und plötzlich wird's, urplötzlich. | |
Isai | GerGruen | 29:6 | Gezüchtigt wird sie von dem Herrn der Heeresscharen bei Donnern, Dröhnen, lautem Schall, bei Sturmgebraus und Wirbelwind und bei gefräßiger Feuerlohe. | |
Isai | GerGruen | 29:7 | So wird zum Traum, zum nächtlichen Gesicht die Menge aller Heidenvölker, die Ariel bekämpfen, und alle ihre Posten, ihre Schanzen, ihre Stürmer. | |
Isai | GerGruen | 29:8 | So wird's, wie wenn dem Hungrigen es träumt, er esse, und wacht er auf, ist seine Gier noch ungestillt. Wie wenn der Durstige träumt, er trinke, und wacht er auf, dann ist er matt, und seine Gier noch lechzend. So geht's dem Schwarme aller Heidenvölker, die gegen Sions Berg sich scharen. | |
Isai | GerGruen | 29:9 | Nur still und starr! Erblindet und verblendet euch! Seid trunken, aber nicht vom Wein, und taumelt, aber nicht vom Biere. | |
Isai | GerGruen | 29:10 | Es gieße über euch der Herr den Geist der Schlafsucht aus und drücke eure Augen, die Propheten, zu und hülle eure Häupter ein, die Seher! | |
Isai | GerGruen | 29:11 | Doch das Gesicht von alledem sei euch gleich einem Buch mit sieben Siegeln. Gib's einem Mann, der lesen kann, und sag dabei: "Da, lies dies doch!", dann sagt er drauf: "Das kann ich nicht; es ist versiegelt. | |
Isai | GerGruen | 29:12 | Doch gibst du einem, der nicht lesen kann, das Buch, und sagst dabei: "Lies dies!", dann sagt er drauf: "Ich kann ja überhaupt nicht lesen." | |
Isai | GerGruen | 29:13 | So spricht der Herr: "Im Munde nur führt mich dies Volk; nur mit den Lippen ehrt es mich; doch fern hält es von mir sein Herz, und die Verehrung, die sie mir erweisen, besteht in angelernten Menschenformeln. | |
Isai | GerGruen | 29:14 | Drum handle ich an diesem Volke noch einmal rätselvoll und wundersam. Die Weisheit seiner Weisen soll dran scheitern, die Klugheit seiner Klugen sich verbergen!" | |
Isai | GerGruen | 29:15 | Ein Wehe denen, die so tief die Pläne vor dem Herrn verbergen wollen und die ihr Werk im Finstern treiben, sprechend: "Wer beachtet uns? Wer merkt auf uns?" | |
Isai | GerGruen | 29:16 | Verderben komme über euch. Ist denn dem Lehm der Töpfer gleich zu achten? Darf eine Arbeit sagen über den, der sie getan: "Der hat mich nicht getan?" Und ein Gebilde von dem Bildner: "Der hat mich nicht ersonnen?" | |
Isai | GerGruen | 29:17 | Ist's nicht noch eine kurze, kleine Weile? Dann wird der Libanon zu einem Garten, und für Gestrüpp gehalten wird der Garten. | |
Isai | GerGruen | 29:18 | An jenem Tag verstehen selbst die Tauben die vorgelesenen Worte. Der Blinden Augen können sehen, von Dunkelheit und Finsternis befreit. | |
Isai | GerGruen | 29:19 | Die Dulder aber freuen sich des Herrn aufs neue; der Menschen Ärmste jubeln ob des Heiligen Israels, | |
Isai | GerGruen | 29:20 | wenn fort die Wüteriche sind und wenn es aus ist mit den Spöttern und wenn getilgt wird, wer auf Bosheit lauert, und ausgerottet, | |
Isai | GerGruen | 29:21 | wer mit Worten schlecht die Leute macht, dem Richter im Gerichtstor Schlingen legt, Unschuldige durch falsche Gründe ins Unrecht setzt. | |
Isai | GerGruen | 29:22 | Drum spricht der Herr zu Jakobs Haus, er, der den Abraham befreit: "Fortan wird Jakob nimmermehr sich schämen, sein Antlitz nimmermehr erblassen. | |
Isai | GerGruen | 29:23 | Wenn es in seiner Mitte die Kinder, meiner Hände Werk, erblickt, so heiligen sie meinen Namen. - Sie heiligen Jakobs Heiligen, erschauern vor dem Gotte Israels. | |
Chapter 30
Isai | GerGruen | 30:1 | "Ein Wehe über diese widerspenstigen Söhne", ein Spruch des Herrn, "die Pläne machen ohne mich, die Bünde schließen ohne meinen Willen, um Missetat auf Missetat zu häufen! | |
Isai | GerGruen | 30:2 | Die nach Ägypten reisen, doch meinen Mund darüber nicht befragen. Sie fliehen in den Schutz des Pharao und suchen Zuflucht in Ägyptens Schatten. | |
Isai | GerGruen | 30:3 | Der Schutz des Pharao wird euch Enttäuschung, die Zuflucht in Ägyptens Schatten Schmach bereiten. | |
Isai | GerGruen | 30:5 | enttäuscht wird alles durch ein Volk, das ihnen nicht zu Nutzen ist. - Sie dienen ihnen nicht zu Nutz und Frommen, nein, zur Schmach nur und zur Schande." - | |
Isai | GerGruen | 30:6 | Ein Ausspruch über des Südens Tiere: "Im Land voller Angst und Not, wo Löwen und wo Löwinnen auf Raub ausgehn, wo Ottern und wo Drachen fliegen, da laden sie auf Eselsrücken ihre Güter und ihre Schätze auf den Höcker der Kamele und bringen sie zu einem Volke, das nichts nützt. | |
Isai | GerGruen | 30:7 | Ägypten ist ein Nichts und nichtig seine Hilfe. Drum künde ich von ihm: 'Die Leute sind nur Stillesitzer.' | |
Isai | GerGruen | 30:8 | Nun geh und schreib's auf eine Tafel dort bei ihnen, und zeichne in ein Buch es ein! So diene es fortan für künftige Zeit als Zeuge!" - | |
Isai | GerGruen | 30:9 | Ein widerspenstig Volk ist's ja, verlogene Söhne, Söhne, die des Herrn Gesetz nicht halten wollen, | |
Isai | GerGruen | 30:10 | die zu den Sehern sprechen: "Nein! Ihr sollt nicht sehen!", und zu den Zukunftsschauern: "Tut uns die nackte Wahrheit ja nicht kund! Uns sagt nur Dinge, die gefallen! Verkündet uns Gesichte, die uns schmeicheln! | |
Isai | GerGruen | 30:11 | Weicht ab vom Weg! Biegt ab vom Pfade! Und laßt uns mit dem Heiligen Israels in Ruhe!" | |
Isai | GerGruen | 30:12 | Deshalb spricht so der Heilige Israels: "Ihr habt dies Wort verworfen, auf Falsches und auf Sündiges vertraut und euch darauf verlassen. | |
Isai | GerGruen | 30:13 | So werde dieser Frevel euch ein Riß, zum Einsturz führend, ein Bruch an hoher Mauer, die plötzlich unversehens niederstürzt, | |
Isai | GerGruen | 30:14 | die man zerbricht, wie man ein irdenes Gefäß zerbricht, zertrümmert ohne jegliches Bedauern, und unter dessen Stücken keine Scherbe bleibt, um Feuer aus dem Herd zu holen und Wasser aus dem Born zu schöpfen. | |
Isai | GerGruen | 30:15 | Denn also spricht der Herr, der Herr, der Heilige Israels: 'In Umkehr und Gelassenheit liegt euer Heil. In Stillesein und in Vertraun ruht eure Stärke.' Das aber wollt ihr nicht. | |
Isai | GerGruen | 30:16 | Ihr sagt vielmehr: 'Ach nein! Auf Rossen wollen wir fliegen!' Darum sollt ihr fliehen! 'Auf Rennern wollen wir reiten!' Darum werden eure Hetzer rennen. | |
Isai | GerGruen | 30:17 | Vor eines einzigen Drohung beben Tausend, und vor der Drohung von nur fünfen sollt ihr rennen, bis daß von euch nur übrigbleibt, was einer Stange auf dem Bergesgipfel gleicht und einem Banner auf dem Hügel." - | |
Isai | GerGruen | 30:18 | Und doch verlangt's den Herrn nach euerer Begnadigung; er wünscht, sich euer zu erbarmen. Ein rechter Gott ist ja der Herr. Heil dem, der ihn ersehnt! | |
Isai | GerGruen | 30:19 | Du, Sionsvolk, das in Jerusalem verweilt! Du sollst nicht länger weinen. Um deines Schreiens willen wird er dich begnadigen; wenn er's, vernimmt, erhört er dich. | |
Isai | GerGruen | 30:20 | Wenn euch der Herr auch kärglich Brot und Wasser gibt, so wird dir doch der Lehrer nicht entzogen: denn abermals mit eignen Augen schaust du deinen Lehrer. | |
Isai | GerGruen | 30:21 | Und deine Ohren hören hinter dir den Ruf: "Hier! Diesen Weg da geht!", wenn ihr nach rechts wollt oder links. | |
Isai | GerGruen | 30:22 | Dann nennt ihr unrein eure Götzen, die mit Silber sind beschlagen, und eure goldbezogenen, gegossenen Bilder. Du wirfst sie fort wie Ekelhaftes. "Nur fort damit!", sprichst du davon. | |
Isai | GerGruen | 30:23 | Dafür benetzt er deine Saat mit Regen, wenn du sie auf die Felder säst, und das Getreide, das der Acker trägt, wird voller Saft und Kraft. An jenem Tage wird dein Vieh auf weitem Anger weiden. | |
Isai | GerGruen | 30:24 | Des Feldbaus Helfer, Ochs und Esel, fressen dann gesalz'nes Futter, mit Schaufeln und mit Gabeln gut geworfelt. | |
Isai | GerGruen | 30:25 | Von allen hohen Bergen, von allen hocherhabenen Hügeln strömen Bäche; Wasserläufe rinnen. - Am großen Würgetag, wenn Türme stürzen, | |
Isai | GerGruen | 30:26 | dann gleicht dem Sonnenlichte das des Mondes; das Sonnenlicht wird aber siebenfach und gleicht dem Licht von sieben Tagen, wenn der Herr die Wunde seines Volkes dann verbindet und die von ihm geschlagenen Striemen heilt. | |
Isai | GerGruen | 30:27 | Seht! Fernher kommt des Herren Name. Aufloht sein Zorn, gewaltig seine Rauchwolke; vom Grolle schäumen seine Lippen, ein fressend Feuer seine Lippen, ein fressend Feuer seine Zunge. | |
Isai | GerGruen | 30:28 | Sein Hauch ein ausgetretner Strom, der bis zum Halse reicht, wenn er die Heiden sichtet mit der Schwinge des Verderbens, und wie ein Zaum an Kinnladen die Völker mit Gewalt fortreißt. | |
Isai | GerGruen | 30:29 | Dann singet ihr, wie in der Nachtzeit, wenn das Fest beginnt, vor Fröhlichkeit im Herzen wie bei dem, der unter Flötenklang hinwallt, um auf den Berg des Herrn zu ziehn zum Felsen Israels. | |
Isai | GerGruen | 30:30 | Der Herr läßt seiner Stimme lauten Schall ertönen und seines Armes Wucht mit fürchterlichem Zorne schauen, und mit gefräßiger Feuerlohe, bei Sturm, Gewitter, Hagelschlag. | |
Isai | GerGruen | 30:31 | Denn Assur soll erschrecken vor des Herren Donner, wenn er es mit dem Stocke schlägt. | |
Isai | GerGruen | 30:32 | Das Feldgepäck wird dann zur Ruhebank, darauf der Herr sich niederläßt mit Pauken und mit Zithern und mit den Siegespreisen, die er sich erstritten. | |
Chapter 31
Isai | GerGruen | 31:1 | Ein Wehe denen, die der Hilfe halber nach Ägypten ziehen, die sich auf Rosse stürzen und auf mächtig viele Reiter, doch auf den Heiligen Israels nicht blicken, den Herrn nicht fragen! | |
Isai | GerGruen | 31:2 | Und doch ist er ein Weiser, und bringt er Unglück, nimmt er seine Drohung nicht zurück. Und sie erfüllt sich an der Frevler Haus und an der Übeltäter Spießgesellen. | |
Isai | GerGruen | 31:3 | Ägypter sind ja auch nur Menschen, nicht Gott, und ihre Rosse Fleisch, nicht Geist. Wenn seine Hand der Herr ausstreckt, dann fällt der Helfer, und der Unterstützte stürzt. Sie alle kommen miteinander um. | |
Isai | GerGruen | 31:4 | Dagegen spricht zu mir der Herr: "So ist's, wie wenn ein Löwe knurrt, ein Jungleu über seiner Beute. Man bietet gegen ihn der Hirten Vollzahl auf. Doch er erschrickt vor ihrem Schreien nicht; ihr Lärmen läßt ihn unberührt. So kommt der Herr der Heeresscharen herab zum Kampfe um den Sionsberg und seine Höhe. | |
Isai | GerGruen | 31:5 | Wie Schwingen die Gefiederten, so hüllt der Herr der Heeresscharen Jerusalem, beschirmt und rettet, schont, befreit. | |
Isai | GerGruen | 31:7 | An jenem Tag wirft jeder seine silbernen und goldenen Götzen von sich, die eure Hände euch zur Sünde angefertigt, | |
Isai | GerGruen | 31:8 | wenn Assur fällt durch eines Nichtmanns Schwert, gefressen wird durchs Schwert von einem Nichtmenschen. Dann flieht es vor dem Schwerte, und seine besten Krieger werden Sklaven. | |
Chapter 32
Isai | GerGruen | 32:2 | Ein jeder ist ein Schutz vor Sturm und ein Versteck vor Regen, wie Wasserbäche in dem heißen Lande, wie eines wuchtigen Felsens Schatten in ausgedorrtem Lande. | |
Isai | GerGruen | 32:3 | Wer sehen soll, drückt nimmer seine Augen zu. Wer hören soll, horcht nunmehr auf. | |
Isai | GerGruen | 32:5 | Der Schurke heißt nicht mehr ein edler Mann, der Schleicher nimmermehr ein Ehrlicher. | |
Isai | GerGruen | 32:6 | Der Schurke redet Schurkereien, sein Herz sinnt nur auf Böses, er tut Vermessenes und redet irrig von dem Herrn, daß "er den Hungrigen nur darben lasse, dem Durstigen den Trunk entziehe". | |
Isai | GerGruen | 32:7 | Des Schleichers Waffen sind gar böse, er schmiedet schlimme Pläne, um Elende durch trügerische Reden zu verderben, selbst wenn der Arme auch sein Recht beweist. | |
Isai | GerGruen | 32:9 | Steht auf, ihr sorgenfreien Weiber! Auf meine Stimme hört! Sorglose Töchter, hört auf meine Rede! | |
Isai | GerGruen | 32:10 | Leichtsinnige! Ihr werdet über Jahr und Tag erbeben; denn dann ist's mit der Weinlese zu Ende und kommt kein Ernten mehr. | |
Isai | GerGruen | 32:11 | Leichtsinnige, erbebt! Erzittert, Sorglose! Streift das Gewand ab! Entkleidet euch! Um eure Hüften Trauergürte! | |
Isai | GerGruen | 32:13 | der Scholle meines Volkes wegen, wo Dorn und Distel wachsen, ob all der lustigen Häuser in der frohgemuten Stadt! | |
Isai | GerGruen | 32:14 | Das Schloß verlassen! Der Stadtlärm weg! Der Hügel und die Warte kahle Höhn für immer, der Wildesel Ergötzen, der Herden Weideplatz! | |
Isai | GerGruen | 32:15 | Bis aus der Höhe über uns ein Geist wird ausgegossen. Dann wird zum Fruchtgefilde die Wüste, und Fruchtgefilde gilt als Wald. | |
Isai | GerGruen | 32:16 | Und in der Wüste wohnt das Recht, und in dem Fruchtgefilde siedelt die Gerechtigkeit. | |
Isai | GerGruen | 32:17 | Die Wirkung der Gerechtigkeit ist Friede, und der Gerechtigkeit Ertrag ist ewige Sicherheit und Ruhe. | |
Isai | GerGruen | 32:18 | In einer Friedensaue wohnt alsdann mein Volk, in sichern Wohnungen, an stillen Ruheplätzen. | |
Chapter 33
Isai | GerGruen | 33:1 | Dir, Räuber, wehe! Noch nie beraubt! Dir, Plünderer, weh! Noch nie geplündert! Hast du genug geraubt, wirst du beraubt. Hast du genug geplündert, dann wirst du geplündert. - | |
Isai | GerGruen | 33:2 | Herr! Sei uns gnädig! Auf Dich, Herr, harren wir. Sei unser Arm allmorgendlich, ja, unsere Hilfe in der Zeit der Not! | |
Isai | GerGruen | 33:3 | Die Völker mögen fliehen vor der Donnerstimme, vor Deiner Hoheit selbst die Heiden auseinanderstieben! | |
Isai | GerGruen | 33:5 | Erhaben ist der Herr; er wohnt ja in der Höhe; er füllt mit Recht und mit Gerechtigkeit in reichem Maße Sion. - | |
Isai | GerGruen | 33:6 | In deinen Unglückszeiten Sicherheit, und deines Glückes reichster Quell sei Weisheit und Erkenntnis! - Die Furcht des Herrn ein reicher Schatz! | |
Isai | GerGruen | 33:8 | Die Straßen sind verödet, die Wanderer verschwunden; man bricht den Bund und gibt auf die Gemeinde nichts und achtet nicht der Menschen. | |
Isai | GerGruen | 33:9 | In Trauer steht das hingewelkte Land, der Libanon steht fahl und welk, und Saron gleicht der Wüste; Basan und Karmel sind entlaubt. | |
Isai | GerGruen | 33:10 | "Jetzt will ich aufstehn", spricht der Herr, "jetzt mich erheben, mich ermannen. | |
Isai | GerGruen | 33:11 | Ihr geht mit dürrem Grase schwanger; gebären sollt ihr dürre Halme. Ein Hauch, ein Feuerhauch soll euch verzehren! | |
Isai | GerGruen | 33:12 | Dann werden Völker wie zu Kalk verbrannt, wie abgehackte Dornen in des Feuers Brand. | |
Isai | GerGruen | 33:14 | In Sion werden sich die Sünder ängstigen, und Beben wird die Frevler packen. "Wer kann von uns verweilen hier bei diesem Feuer, das so frißt? Wer weilt von uns bei ewigem Brande?" | |
Isai | GerGruen | 33:15 | Wer redlich wandelt und Gerades spricht und wer Gewinn von Ausbeutung verschmäht und wer die Hände schüttelt, um Bestechung abzulehnen, und wer sein Ohr verstopft, damit er nicht von einem Mordplan höre, wer seine Augen schließt, damit er seine Lust nicht an dem Bösen habe, | |
Isai | GerGruen | 33:16 | der wohnt auf sicheren Höhen, und seine Burg sind Felsenschlösser. Dem wird sein Brot zuteil, dem bleibt sein Wasser sicher. | |
Isai | GerGruen | 33:17 | Dann laben deine Augen sich an der Pracht des Königs; ein Land der Ferne sehen sie. | |
Isai | GerGruen | 33:18 | Dein Herz besinnt sich auf die Schreckenszeit: "Wo ist jetzt der, der ehedem gezählt? Wo der, der abgewogen? Wo der, der schon die Türme abgezählt?" | |
Isai | GerGruen | 33:19 | Ja, jenes wilde Volk siehst du nicht mehr, das Volk mit dunkler Rede, unverständlich, mit stammelnder, sinnloser Sprache. | |
Isai | GerGruen | 33:20 | Auf Sion, unsrer Festgezeiten Stadt, schau hin! Hinblicken mögen deine Augen auf Jerusalem, die sichre Heimat! Ein unverrückbar Zelt! Kein Pflock wird fernerhin mehr ausgezogen; kein Strick reißt mehr darin. | |
Isai | GerGruen | 33:21 | Denn weil für uns ein Mächtiger dort weilt, der Herr, so ist es nun ein Ort, von Flüssen, breiten Strömen rings umflossen, darauf kein Ruderschiff sich wagt; kein stolzes Schiff durchschneidet sie. - | |
Isai | GerGruen | 33:22 | Der Herr wird unser Richter sein, der Herr nur unser Fürst, der Herr nur unser König, der uns helfen wird. | |
Isai | GerGruen | 33:23 | Wohl hingen deine Taue schlaff hernieder; sie konnten nicht den Mast in dem Gestelle halten und nicht das Segel spannen. Nunmehr wird reiche Beute ausgeteilt; selbst Lahme können Beute machen. | |
Chapter 34
Isai | GerGruen | 34:1 | Herbei, ihr Heidenvölker! Horchet auf! Merkt auf, ihr Nationen! Die Erde horche auf und was sie füllt, der Erdkreis und was ihm entsproßt! | |
Isai | GerGruen | 34:2 | Der Herr ist über alle Heiden schwer ergrimmt und zornig über all ihr Heer. Er hat sie mit dem Bann belegt und sie der Schlachtbank preisgegeben. | |
Isai | GerGruen | 34:3 | Da liegen ihre Abgeschlachteten. Der Dunst von ihren Leichen steigt hoch auf; von ihrem Blute triefen Berge. | |
Isai | GerGruen | 34:4 | Die ganze Himmelsschar verschwindet. Der Himmel rollt sich wie ein Buch zusammen. Sein ganzes Heer verschwindet wie Laub vom Weinstock welkt, wie von dem Feigenbaum unreife Früchte fallen. | |
Isai | GerGruen | 34:5 | "Hat sich berauscht mein Schwert im Himmel, dann saust es auf die Erde nieder, auf das von mir gebannte Volk, zur Strafe." | |
Isai | GerGruen | 34:6 | Das Schwert des Herrn wird dann voll Blut und trieft von Fett, vom Blut der Lämmer und der Böcke, vom Nierenfett der Widder. Zu Bosra gibt der Herr ein Opferfest, ein großes Schlachtfest in dem Edomlande. | |
Isai | GerGruen | 34:7 | Wildstiere stürzen dort mit Büffeln, mit jungen Rindern Stiere. Vom Blute wird ihr Land berauscht; ihr Boden starrt von Fett. | |
Isai | GerGruen | 34:8 | So feiert einen Rachetag der Herr und der Vergeltung Jahresfrist bei Sions Feinden. | |
Isai | GerGruen | 34:9 | Da wandeln seine Bäche sich in Pech, sein Staub in Schwefel; sein Land wird brennend Pech. | |
Isai | GerGruen | 34:10 | Bei Nacht sowie bei Tag verlischt es nicht. Auf ewig steigt sein Qualm empor. Durch alle Zeiten bleibt es öde; nie zieht ein Wandersmann hindurch. | |
Isai | GerGruen | 34:11 | Dort hausen Pelikan und Rohrdommeln; Nachteulen wohnen dort und Raben, und drüber wird der Öde Schnur, der Leere Senkblei ausgespannt. | |
Isai | GerGruen | 34:12 | Und keiner seiner Edlen ist mehr da, den man zur Herrschaft rufen könnte. All seine Fürsten sind dahin. | |
Isai | GerGruen | 34:13 | Von Dornen werden seine Schlösser überwuchert, von Nesseln, Disteln seine Burgen. Zum Lager dient es den Schakalen, zum Tummelplatz den Straußen. | |
Isai | GerGruen | 34:14 | Mit Wölfen streiten wilde Katzen sich um Plätze; Bocksgeister treffen dort einander. Dort herrscht der Nachtgeist, und er findet eine Ruhestatt für sich. | |
Isai | GerGruen | 34:15 | Dort heckt die Pfeilschlange; sie legt und brütet aus und hegt es im Versteck. Und Geier sammeln sich daselbst, zu seinesgleichen jegliches Getier. | |
Isai | GerGruen | 34:16 | Befragt das Buch des Herrn und lest! Keins wird von diesen fehlen, kein Spruch vermißt den andern. Der Mund des Herrn hat so befohlen. Sein Geist hat sie versammelt. | |
Chapter 35
Isai | GerGruen | 35:2 | Aufblühe sie! Sie juble, jauchze, jubiliere! Die Pracht des Libanon wird ihr geschenkt, der Schmuck vom Karmel und von Saron, und diese schauen jetzt des Herren Herrscherhoheit und unseres Gottes Herrlichkeit. | |
Isai | GerGruen | 35:4 | Den angsterfüllten Herzen rufet zu: "Getrost jetzt! Laßt die Furcht! Seht! Euer Gott ist da. Die Rache kommt und die Vergeltung Gottes; er selber kommt und rettet euch." | |
Isai | GerGruen | 35:6 | Dann springt der Lahme wie ein Hirsch; des Stummen Zunge jubelt. Es quellen Wasser in der Wüste auf und Bäche in der Steppe. | |
Isai | GerGruen | 35:7 | Der Glutsand wird zum Wasserteich und dürstend Land zu Wasserquellen, und wo Schakale Junge warfen, dort gedeiht das Gras wie Rohr und Schilf. | |
Isai | GerGruen | 35:8 | Dort wird ein Straßendamm entstehen; den heiligen Weg benennt man ihn. Wer unrein ist, betritt ihn nicht. Wegweiser ist er selber, und so verirren sich Unkundige nie darauf. | |
Isai | GerGruen | 35:9 | Kein Löwe wird dort sein, und nicht betritt ihn je ein reißend Tier; keins wird dort mehr gefunden. Ihn gehen nur Erlöste. | |
Chapter 36
Isai | GerGruen | 36:1 | Im vierzehnten Jahre des Königs Ezechias zog Sanherib, Assyriens König, gegen Judas feste Städte, sie einzunehmen. | |
Isai | GerGruen | 36:2 | Der König von Assyrien sandte den Rabsake von Lachis nach Jerusalem zum König Ezechias mit einer starken Heeresmacht; er stellte sich an des obern Teiches Wasserleitung auf, an der Straße nach dem Walkerfelde. | |
Isai | GerGruen | 36:3 | Darauf ging Eljakim, Hilkias Sohn, des Hauses Vorstand, zu ihm hinaus, ebenso der Kanzler Sebna und der Ratsherr Joach, Asaphs Sohn. | |
Isai | GerGruen | 36:4 | Da sprach Rabsake zu ihnen: "Berichtet Ezechias: So spricht der Großkönig, der König von Assyrien: 'Was ist es mit der Zuversicht, die du noch hegst? | |
Isai | GerGruen | 36:5 | Du meinst vielleicht, ein bloßes Wort genüge schon für Kriegsplan und für Kriegerstärke? Auf wen verläßt du dich denn jetzt, daß du dich gegen mich empörst? | |
Isai | GerGruen | 36:6 | Sieh, du verlässest auf Ägypten dich, auf diesen abgebrochenen Rohrstab, der jedem in die Hand fährt, der sich darauf stützt, und sie durchbohrt. So geht's mit Pharao, Ägyptens König, allen, die auf ihn vertrauen. | |
Isai | GerGruen | 36:7 | Sagt ihr mir aber. "Nur auf den Herrn, auf unsern Gott, vertrauen wir,", ja ist nicht eben er es, dessen Höhen und Altäre Ezechias abgeschafft, als er Jerusalem und Juda anempfohlen: "Ihr sollt allein vor diesem Altar beten!"? | |
Isai | GerGruen | 36:8 | Auf! Wette doch mit meinem Herrn, dem König von Assyrien! Ich wollte dir zweitausend Rosse geben, bist du imstande, für sie zu diesem Dienste Reiter zu beschaffen. | |
Isai | GerGruen | 36:9 | Wie willst du auch nur einen der geringsten Knechte meines Herrn zum Abzug bringen, und du verlässest dich auf dies Ägypten, um seiner Rosse, seiner Wagen willen? | |
Isai | GerGruen | 36:10 | Sodann! Bin ich ohne den Herrn verderbenbringend gegen dieses Land herangezogen? Der Herr hat selbst zu mir gesagt: "Zieh gegen dieses Land, verheere es!"'" | |
Isai | GerGruen | 36:11 | Da sprachen Eljakim, Sebna und Joach zu Rabsake: "Sprich doch mit deinen Knechten aramäisch! Denn dies verstehen wir. Doch rede nicht judäisch mehr mit uns vor diesen Leuten auf der Mauer!" | |
Isai | GerGruen | 36:12 | Da sprach Rabsake: "Hat mich mein Herr zu deinem Herrn allein und nur zu dir gesandt, dies zu verkünden? Gilt's nicht für diese Männer auf der Mauer? Sie haben ihren Kot zu essen und ihren Harn mit euch zu trinken." | |
Isai | GerGruen | 36:13 | Und Rabsake gab nicht nach. Vielmehr rief er mit lauter Stimme auf judäisch und sprach: "Vernehmt die Worte des Großkönigs, des Assyrerkönigs! | |
Isai | GerGruen | 36:14 | So spricht der König: 'Ezechias soll euch nicht betören! Er kann euch ja nicht retten.' | |
Isai | GerGruen | 36:15 | Und laßt euch doch von Ezechias nicht vertrösten auf den Herrn, indem er sagte: 'Der Herr wird uns gewißlich retten; die Stadt fällt nicht in des Assyrerkönigs Hand.' | |
Isai | GerGruen | 36:16 | Hört nicht auf Ezechias! Denn also spricht der König von Assyrien: 'Schließt mit mir doch Frieden und kommt zu mir heraus! Dann dürfet ihr, ein jeglicher, von seinem Weinstock und von seinem Feigenbaume essen und jeder seines Brunnens Wasser trinken, | |
Isai | GerGruen | 36:17 | bis daß ich komme, euch in ein Land zu holen, das dem euren gleicht, zu einem Land voll Korn und Wein, zu einem Land voll Korn und Weinbergen.' | |
Isai | GerGruen | 36:18 | Will aber Ezechias euch verführen, indem er spricht: 'Der Herr kann uns erretten' - ja, haben denn die Heidengötter, ein jeglicher sein Land, aus des Assyrerkönigs Hand errettet? | |
Isai | GerGruen | 36:19 | Wo sind die Götter von Hamat und Arpad? Wo sind die Götter von Sepharvaim? Und wo die Götter von Samaria? Ja, haben sie vielleicht Samaria aus meiner Hand befreit? | |
Isai | GerGruen | 36:20 | Wer ist doch unter all den Göttern dieser Länder, der sein Land aus meiner Hand errettet hätte? Jetzt sollte gar der Herr Jerusalem aus meiner Hand befreien?" | |
Isai | GerGruen | 36:21 | Da schwiegen sie und sie erwiderten ihm nichts; denn des Königs Befehl lautete. "Ihr sollt ihm nichts erwidern!" | |
Chapter 37
Isai | GerGruen | 37:1 | Als König Ezechias dies vernahm, zerriß er seine Kleider, legte an ein Bußgewand und ging in's Haus des Herrn. | |
Isai | GerGruen | 37:2 | Dann sandte er Eljakim, des Hauses Vorstand, und Sebna, den Kanzler, und die Ältesten der Priester, in Bußgewänder gehüllt, zu Isaias, dem Amossohne, dem Propheten. | |
Isai | GerGruen | 37:3 | Und sie sollten zu ihm sprechen: "So spricht Ezechias: 'Ein Tag der Not, der Drangsal und der Schmach ist dieser Tag; denn Kinder wollen durchbrechen; doch fehlt die Kraft, sie zu gebären. | |
Isai | GerGruen | 37:4 | Vielleicht hört doch der Herr, dein Gott, auf des Rabsake Reden, den sein Herr, der König von Assyrien, hergesandt, zu lästern den lebendigen Gott und ihn mit Worten zu beschimpfen; dies hat der Herr, dein Gott, vernommen. So leg Fürsprache ein für diesen Rest, der noch vorhanden!'" | |
Isai | GerGruen | 37:6 | sprach Isaias zu ihnen: "Sprecht zu so eurem Herrn: So spricht der Herr: 'Hab keine Angst der Reden wegen, die du hörtest, mit denen mich die Knechte des Assyrerkönigs gelästert haben! | |
Isai | GerGruen | 37:7 | Ich setze einen Geist ihm jetzt entgegen. Er wird dann eine Kunde hören und heim nach seinem Lande ziehen. Ich fälle ihn in seinem Lande durch das Schwert.'" | |
Isai | GerGruen | 37:8 | Darauf kehrte Rabsake zurück und traf den König der Assyrer bei der Belagerung von Libna an. Er hatte nämlich schon gehört, er sei von Lachis aufgebrochen. | |
Isai | GerGruen | 37:9 | Da hörte er vom Äthiopierkönig Tirhaka: "Er zieht heran, mit dir zu kämpfen." Da sandte er auf diese Nachricht hin an Ezechias Boten und ließ sagen: | |
Isai | GerGruen | 37:10 | "Sagt so zu Ezechias, Judas König! Laß dich von deinem Gotte nicht betören, auf den du baust wegen des Spruches: 'Jerusalem fällt nicht in des Assyrerkönigs Hand!' | |
Isai | GerGruen | 37:11 | Du hast ja selbst vernommen, wie die Assyrerkönige mit allen Ländern sind verfahren, an denen sie den Bann vollstreckt. Da wolltest du gerettet werden? | |
Isai | GerGruen | 37:12 | Ja, haben wohl die Götter all der Heidenvölker, die meine Ahnen einst vernichtet, sie retten können? Gozan und Charan und Reseph sowie Edens Söhne in Telassar? | |
Isai | GerGruen | 37:13 | Wo ist der König von Hamat und wo der König von Arpad? Wo ist der König der Stadt Sepharvaim, von Hena und von Avva?" | |
Isai | GerGruen | 37:14 | Als Ezechias diesen Brief der Boten Hand entnommen und ihn gelesen hatte, ging er in das Haus des Herrn. Und Ezechias breitete ihn vor dem Herrn dort aus. | |
Isai | GerGruen | 37:16 | "Du Herr der Heeresscharen, Israels Gott, der über Cherubinen thront! Nur Du allein bist Gott für alle Erdenreiche; Du schufst den Himmel und die Erde. | |
Isai | GerGruen | 37:17 | Neig, Herr, Dein Ohr und höre! Herr! Öffne Deine Augen! Sieh her und höre alle Worte Sanheribs, die er verlauten ließ zum Hohn auf den lebendigen Gott! | |
Isai | GerGruen | 37:18 | Wahr ist's ja, Herr.- Die Könige Assyriens verheerten alle Länder und das ihrige dazu. | |
Isai | GerGruen | 37:19 | Sie warfen deren Götter selbst ins Feuer. Denn diese waren keine Götter, nur Menschenmachwerk, Holz und Stein; so konnte man sie gut vernichten. | |
Isai | GerGruen | 37:20 | Nun aber, Herr, Du unser Gott! Errette uns aus seiner Hand! Der Erde Reiche sollen insgesamt erkennen: Du bist allein der Herr." | |
Isai | GerGruen | 37:21 | Da sandte Isaias, des Amos Sohn, zu Ezechias und ließ sagen: "So spricht der Herr, Gott Israels, zu dem du betest, jetzt über Sanherib, den König von Assyrien: | |
Isai | GerGruen | 37:22 | Dies ist das Wort, das über ihn der Herr gesprochen: 'Die Jungfrau, Sions Tochter, spottet deiner und verachtet dich. Die Tochter von Jerusalem, sie schüttelt hinter dir das Haupt. | |
Isai | GerGruen | 37:23 | Wen lästerst du? Wen schmähst du, gegen wen erhebst du deine Stimme? - Du tatest deine stolzen Augen auf, dem Heiligen Israels zum Trotz. | |
Isai | GerGruen | 37:24 | Durch deine Knechte sprachest du vom Herrn vermessen: "Mit der Menge meiner Wagenzüge dringe ich hinauf bis zu der Berge höchsten Höhen, selbst auf den höchsten Libanon, und fälle seine höchsten Zedern und seine schönsten Fichten. Ich dringe bis zu seinem höchsten Gipfel in seine reichsten Waldungen. | |
Isai | GerGruen | 37:25 | Zur Kühlung trinke ich die Firngewässer und trete mit den Füßen all die Gletscherströme aus." | |
Isai | GerGruen | 37:26 | Hast du denn nicht gehört, daß ich seit langem dies geplant, von alten Zeiten her bestimmt? Jetzt ließ ich Ähnliches geschehen. So wurden beste Städte ja durch Schleifung bis zum Grund verheert. | |
Isai | GerGruen | 37:27 | Und die in ihnen wohnten, für die Verteidigung zu schwach, erzitterten und bebten. Sie wurden wie des Feldes Kraut, wie grünend Gras, wie Hälmchen auf den Dächern, wie unreifes, vermengtes Korn | |
Isai | GerGruen | 37:28 | Bekannt ist mir dein Aufstehn und dein Niedersitzen; dein Gehen und dein Kommen kenne ich sehr gut und auch dein Toben gegen mich. | |
Isai | GerGruen | 37:29 | Zu Ohren kam dein Toben mir, dein Ungestüm. So lege ich in deine Nase meinen Ring und meinen Zaum in deine Lippen und führ' dich auf dem selben Wege heim, auf dem du hergekommen bist.' | |
Isai | GerGruen | 37:30 | Dies sei zum Zeichen: In diesem Jahre iß den Altwuchs! Im zweiten Jahr den Brachwuchs! Im dritten Jahre aber sät und erntet wieder! Pflanzt Weinberge! Genießet ihre Früchte! | |
Isai | GerGruen | 37:31 | Und was dem Untergang entronnen und was im Hause Juda übrig ist, bewurzelt in der Tiefe sich, und oben trägt es Früchte. | |
Isai | GerGruen | 37:32 | Denn aus Jerusalem wird das, was übrig ist und was dem Untergang entging, vom Sionsberge sich verbreiten. Die Eifersucht des Herrn der Heerscharen tut dies." | |
Isai | GerGruen | 37:33 | So spricht der Herr zum König von Assyrien: "Er dringt in diese Stadt nicht ein, schießt keinen Pfeil hinein; mit keinem Schild berennt er sie, und keinen Wall erstellt er gegen sie. | |
Isai | GerGruen | 37:34 | Denselben Weg, auf dem er kam, muß er zurück; die Stadt jedoch betritt er nicht." Ein Spruch des Herrn. | |
Isai | GerGruen | 37:35 | "Ich schirme diese Stadt und helfe ihr um meiner selbst und meines Dieners David willen." | |
Isai | GerGruen | 37:36 | Darauf ging der Engel des Herrn aus und schlug im Assyrerlager 185.000 Mann, und als man sich frühmorgens aufmachen wollte, waren sie allesamt leblose Leichname. | |
Chapter 38
Isai | GerGruen | 38:1 | Zu jener Zeit ward Ezechias todkrank. Da besuchte ihn der Prophet Isaias, des Amos Sohn, und sprach zu ihm: "So spricht der Herr: Bestell dein Haus! Denn sterben mußt du, ohne zu genesen."- | |
Isai | GerGruen | 38:3 | und sprach: "Ach Herr, denk doch daran, daß ich vor Dir gewandelt, treulich und mit ungeteiltem Herzen, und daß ich tat, was Dir gefiel!" Darauf brach Ezechias in lautes Weinen aus. | |
Isai | GerGruen | 38:5 | "Auf! Sprich zu Ezechias: Also spricht der Herr, des Davids, deines Vaters, Gott: 'Ich hörte dein Gebet und schaute deine Tränen. So lege ich denn deinen Tagen noch fünfzehn Jahre zu. | |
Isai | GerGruen | 38:6 | Ich rette dich aus des Assyrerkönigs Hand samt dieser Stadt; ich schirme diese Stadt! | |
Isai | GerGruen | 38:7 | Dies diene dir vom Herrn als Zeichen, daß wirklich auch der Herr das tut, was er verspricht! | |
Isai | GerGruen | 38:8 | Die Schatten von den Stufen laß ich soviel rückwärtsgehen, wie schon die Sonne an des Achaz Sonnenzeiger sank, zehn Stufen.'" Da stieg die Sonne um zehn Stufen wieder, So viele Stufen sie gesunken war. | |
Isai | GerGruen | 38:9 | Ein Gedicht von Ezechias, dem Judakönig, als er krank war und von seiner Krankheit dann genas: | |
Isai | GerGruen | 38:10 | "Ich spreche: In meines Lebens voller Kraft soll ich das Tor der Unterwelt betreten und mich beraubt des Restes meiner Jahre sehen. | |
Isai | GerGruen | 38:11 | Schon habe ich gesprochen: Ich soll den Herrn nicht wiedersehn im Lande der Lebendigen und Menschen nicht mehr schauen dort bei des Totenreichs Bewohnern. | |
Isai | GerGruen | 38:12 | Mein Zelt soll abgebrochen werden und eingerollt. Aufrollen willst Du, einem Weber gleich, mein Leben, abschneiden mich vom Faden. Bevor die Nacht dem Tage folgt, bist Du schon mit mir fertig. | |
Isai | GerGruen | 38:13 | Du handelst richtig wie ein Löwe; so wird all mein Gebein zermalmt. Bevor die Nacht dem Tage folgt, bist du mit mir schon fertig. | |
Isai | GerGruen | 38:14 | Wie eine Schwalbe ächze ich und seufze wie die Drosseln. Zur Höhe tränen meine Augen: Ich bin so hart bedrückt, Herr! Tritt Du doch für mich ein! | |
Isai | GerGruen | 38:15 | Wo soll ich Worte finden? Was er mir angekündigt, tut er auch. All meine Jahre ende ich in Bitternis. | |
Isai | GerGruen | 38:16 | Herr, deshalb mögen sie noch weiter dauern, und möge doch mein Geist in ihnen allen lebend sein! Mach mich gesund und laß mich weiter leben! | |
Isai | GerGruen | 38:17 | Zum Heile dient mir dann die bittre Bitternis, bewahrst Du meine Seele vor dem sichern Untergange, weil hinter Deinen Rücken Du all meine Sünden wirfst. | |
Isai | GerGruen | 38:18 | Die Unterwelt lobpreist Dich nicht; Dich lobt auch nicht der Tod. Die rühmen Deine Treue nicht, die in die Grüfte sinken. | |
Isai | GerGruen | 38:19 | Nur wer noch lebt, nur wer noch lebt, der kann Dich loben so wie ich's heute möchte tun. Der Vater kündete alsdann den Söhnen Deine Treue an. | |
Isai | GerGruen | 38:20 | Zu Hilfe, Herr! Wir wollen alle unsere Lebenstage im Haus des Herrn die Saitenspiele rühren." - | |
Isai | GerGruen | 38:21 | Isaias befahl hierauf, ein Feigenpflaster herbeizubringen und dies auf das Geschwür zu streichen, auf daß er genese. | |
Chapter 39
Isai | GerGruen | 39:1 | Zu jener Zeit sandte Merodoch Baladan, Baladans Sohn, der Babelkönig, Schreiber mit Geschenken zu Ezechias, auf die Nachricht hin, daß er krank gewesen und wieder zu Kräften gelangt sei. | |
Isai | GerGruen | 39:2 | Ezechias freute sich darüber und zeigte ihnen sein Schatzhaus, das Silber und das Gold, die Spezereien und das Feinöl und sein ganzes Zeughaus und alles andere in seinen Schatzkammern. Nichts gab es in seinem Hause und in seinem ganzen Herrschaftsgebiete, was ihnen Ezechias nicht gezeigt hätte. | |
Isai | GerGruen | 39:3 | Da kam der Prophet Isaias zum König Ezechias und sprach zu ihm: "Was haben diese Männer denn gesprochen? Woher kommen sie zu dir?" Da sprach Ezechias: "Aus fernem Lande kommen sie zu mir, aus Babel." | |
Isai | GerGruen | 39:4 | Da sprach er: "Was haben sie in deinem Hause sich besehen?" Ezechias sprach: "Alles haben sie in meinem Hause sich besehen. Nichts gibt es, was ich ihnen in meinen Schatzkammern nicht vorgewiesen hätte." | |
Isai | GerGruen | 39:6 | 'Einst kommen Tage, da alles, was in deinem Hause ist, was deine Väter bis auf diesen Tag sich aufgespeichert, nach Babel fortgebracht wird. Nichts läßt man übrig', spricht der Herr. | |
Isai | GerGruen | 39:7 | Und auch von deinen Leibessöhnen, die du noch zeugst, wird man dann einige nehmen, damit sie Kämmerlinge im Palast des Babelkönigs werden." | |
Chapter 40
Isai | GerGruen | 40:2 | Zu Herzen sprecht Jerusalem und ruft ihm zu, sein Sklavendienst sei aus und seine Schuld gebüßt! - Denn aus der Hand des Herrn hat es für seine Sünden insgesamt das Doppelte empfangen." | |
Isai | GerGruen | 40:3 | Horch! Einer ruft: "Bahnt in der Wüste einen Weg des Herrn! Für unsern Gott bereitet in der Steppe grade Straßen! | |
Isai | GerGruen | 40:4 | Erheben soll sich jedes Tal, und jeder Berg und Hügel soll sich senken! Das Krumme werd gerade und eben alles Höckerige! | |
Isai | GerGruen | 40:5 | Denn sichtbar werden will des Herren Lichter Glanz, und sehen soll ihn alle Welt zusammen! Der Mund des Herrn hat es gesprochen." | |
Isai | GerGruen | 40:6 | Horch! Einer spricht: "Verkünde!" "Was denn", fragt ein andrer, "soll ich künden?" "Die ganze Welt ist Gras, all ihre Pracht ist wie die Blume, des Feldes Blume. | |
Isai | GerGruen | 40:7 | Das Gras verdorrt, die Blume welkt, wenn sie der Hauch des Herren trifft. Wahrhaftig, Gras nur sind die Leute. | |
Isai | GerGruen | 40:8 | Das Gras verdorrt: die Blume welkt. Doch unseres Gottes Wort besteht in Ewigkeit." | |
Isai | GerGruen | 40:9 | Ersteige einen hohen Berg als Freudenbotin! Erhebe mächtig deine Stimme als Freudenbotin, du Jerusalem! Furchtlos erhebe sie und rufe Judas Städten zu: "Seht! Da ist euer Gott. | |
Isai | GerGruen | 40:10 | Der Herr, der Herr kommt als der Sieger; sein Arm allein hat ihm den Sieg erkämpft. Sein Sold ist auch bei ihm; sein Kampfpreis geht vor ihm einher. | |
Isai | GerGruen | 40:11 | Er weidet seine Herde wie ein Hirt; in seinen Arm nimmt er die Lämmer. An seinem Busen trägt er sie und leitet sanft die Mutterschafe." | |
Isai | GerGruen | 40:12 | Wer mißt mit seiner Faust die Wasser und wer den Himmel mit der Spanne? Wer faßt denn in ein Drittelmaß der Erde Staub und wägt die Berge mit der Waage, in ihren Schalen ihre Hügel? | |
Isai | GerGruen | 40:14 | Wen zieht er je zu Rat, daß er ihn weise machte und ihn den Pfad der Ordnung lehrte und ihn in Einsicht weiterbrächte und ihm die Weisheitsbahn entdeckte? | |
Isai | GerGruen | 40:15 | Die Heidenvölker sind ein Tropfen an dem Eimer und gelten, was ein Flöckchen an der Waage gilt. Die Inseln fallen ins Gewicht nur wie ein Stäubchen. | |
Isai | GerGruen | 40:17 | Die Heidenvölker alle sind wie nichts vor ihm, sind weniger als nichts in seinen Augen. | |
Isai | GerGruen | 40:19 | Ein Götzenbild, das gießt der Künstler; der Goldschmied überzieht's mit Gold und schließt's mit Silberkettchen an. | |
Isai | GerGruen | 40:20 | Und wer zu arm für solche Stiftung, wählt ein Holz aus, das nicht fault. Dann sucht er einen guten Künstler, ein Götzenbild ihm anzufertigen, das nicht aus den Fugen geht. | |
Isai | GerGruen | 40:21 | Wißt ihr es nicht Wollt ihr's nicht hören? Ward's nicht schon längst euch kundgetan? Kennt ihr denn nicht der Erde Gründungsart? | |
Isai | GerGruen | 40:22 | Er, der da thronet überm Erdenrund; seine Bewohner sind wie Heuschrecken. Er, der wie einen Flor den Himmel ausgebreitet und wie ein Wohngezelt ihn ausgespannt, | |
Isai | GerGruen | 40:24 | Kaum sind sie eingepflanzt, kaum ausgesät, kaum wurzelt ein ihr Stamm im Boden, da bläst er sie schon an, und sie verdorren, und fort trägt sie der Sturm wie Spreu. | |
Isai | GerGruen | 40:26 | Zur Höhe hebet eure Augen! Und haltet Umschau! Wer ist ihr Schöpfer? Wer führt ihr Heer gezählt hervor und ruft sie all mit Namen auf? Und vor dem Starken und dem Mächtigen bleibt nicht eines aus. | |
Isai | GerGruen | 40:27 | Weswegen sagst du, Jakob, und sprichst du, Israel: "Mein Schicksal ist dem Herrn verborgen, und meinem Gott entgeht mein Recht"? | |
Isai | GerGruen | 40:28 | Weißt du denn nicht? Hast du's nicht gehört? Ein ewiger Gott, das ist der Herr, und wandert er bis an der Erde Säume, wird er nicht müde und nicht matt, und sein Verstand ist unbegrenzt. | |
Chapter 41
Isai | GerGruen | 41:1 | "Hört still mir zu, ihr Inseln! Und stärken sollen sich Nationen und dann zur Unterredung kommen! Zum Entscheid wollen wir zusammentreten. | |
Isai | GerGruen | 41:2 | Wer ruft von Osten her den Falken, der auf dem Fuß ihm folgt? Wer gibt ihm Heidenvölker preis und treibt die Könige in Flucht, und wessen Schwert jagt sie wie Staub davon, und wessen Bogen wie verwehte Spreu? | |
Isai | GerGruen | 41:3 | Und er verfolgt sie, sicher wandelnd, auch auf Pfaden, die noch nie sein Fuß betreten. | |
Isai | GerGruen | 41:4 | Wer wirkt und waltet es? Ich, der von Anfang an ruft die Geschlechter. Ich, der Herr, der Erste und bei den Letzten noch derselbe." | |
Isai | GerGruen | 41:7 | Der Schnitzer muntert einen Goldschmied auf; der mit dem Hammer schafft, den Blasbalgtreter, der von der Lötung sagt: "Die ist jetzt gut", und es mit Nägeln dann befestigt, damit's nicht wackle. - | |
Isai | GerGruen | 41:8 | "Du aber, Israel, mein Knecht, du Jakob, den ich auserkoren, du Sproß von meinem Freunde Abraham! | |
Isai | GerGruen | 41:9 | Du, den ich vor den Vornehmsten der Welt erwählt, vor ihren Edelsten berufen habe! Ich sage dir: 'Mein Knecht bist du; dich habe ich erkoren und nicht abgelehnt.' | |
Isai | GerGruen | 41:10 | Sei ohne Furcht! Ich bin mit dir. Sei ohne Angst! Ich bin dein Gott. Ich stärke dich; ich helfe dir und stütze dich mit meiner sieggewohnten Rechten. | |
Isai | GerGruen | 41:11 | Mit Schimpf und Schande wird bedeckt, wer dich beschimpft. Vernichtet wird und untergeht, wer mit dir streitet. | |
Isai | GerGruen | 41:12 | Du suchst alsdann und findest sie nicht mehr, die mit dir streiten. Vernichtet werden und vergehn, die dich bekriegen. | |
Isai | GerGruen | 41:13 | Denn ich, der Herr, ich bin dein Gott, der deine rechte Hand ergreift, der zu dir spricht: 'Sei ohne Furcht! Ich bin es, der dir hilft.' | |
Isai | GerGruen | 41:14 | Sei ohne Furcht, mein Würmlein Jakob! Ihr armen Männer Israels! Ich bin es, der ihm hilft." Ein Spruch des Herrn. "Ja, dein Erlöser ist der Heilige Israels. | |
Isai | GerGruen | 41:15 | Ich mache dich zu einem Dreschschlitten, so scharf und neu, mit vielen Schneiden. Du wirst die Berge dreschen und zermalmen und Hügel wie in Spreu verwandeln. | |
Isai | GerGruen | 41:16 | Du worfelst sie; der Wind trägt sie hinweg, der Sturm reibt sie zu Staub. Du jubelst dann über den Herrn und rühmest dich des Heiligen Israels. | |
Isai | GerGruen | 41:17 | Die Elenden und Armen suchen Wasser; doch keins ist da. Vor Durst ist ihre Zunge ausgetrocknet. Doch ich, der Herr, bekümmere mich um sie; ja ich, der Schutzgott Israels, verlasse nimmer sie. | |
Isai | GerGruen | 41:18 | Ich lasse Ströme fließen auf den kahlen Höhen und Quellen mitten in den Gründen. Zu Wasserteichen mache ich die Wüsten und dürres Land zu Wassersprudeln; | |
Isai | GerGruen | 41:19 | ich lasse in der Wüste Zedern und Akazien und Myrten und Oliven wachsen und pflanze in die Steppe ein Zypressen, Ulmen, Fichten allzumal. | |
Isai | GerGruen | 41:20 | Sie sollen sehen und erkennen, drauf achten und sich merken, daß dies die Hand des Herrn getan, daß dies der Heilige des Herrn getan, daß dies der Heilige Israels geschaffen." | |
Isai | GerGruen | 41:21 | "Bringt eure Sache vor!" So spricht der Herr. "Legt vor eure Beweise!" So spricht der König Jakobs. | |
Isai | GerGruen | 41:22 | "Sie mögen nähertreten und uns künden, was sich ereignen wird! Was war es mit dem Früheren? So sagt es, daß wir es vermerken und uns erkundigen nach dem Eintritt! Oder macht uns doch die Zukunft kund! | |
Isai | GerGruen | 41:23 | Ja, kündet uns die Zeichen schon im voraus an! Dann werden wir es anerkennen, daß in der Tat ihr Götter seid, und daß ihr nützen könnt und schaden. Dann wollen wir uns alle voller Staunen fürchten. | |
Isai | GerGruen | 41:24 | Ihr seid ja weniger als nichts, und euer Tun ist weniger als null. Abscheulich ist, wer euch erwählt. | |
Isai | GerGruen | 41:25 | Von Norden ruf ich, und er kommt; vom Sonnenaufgang den, der meinen Namen ruft, und in Satrapen tritt er wie in Lehm, so wie ein Töpfer stampft den Ton. | |
Isai | GerGruen | 41:26 | Wer zeigte solches schon zum voraus an, daß wir's erfahren hätten, im voraus, daß wir hätten sagen können: 'Richtig!'? Doch keiner hat je so etwas verkündet, und keiner solches kundgetan. Kein Mensch bekommt von euch ein Wort zu hören. | |
Isai | GerGruen | 41:27 | Nur ich bestelle Boten für Sion als Erster - sie sind, fürwahr, schon da - und Freudenboten für Jerusalem. | |
Isai | GerGruen | 41:28 | Ich schaue rings umher, und keiner tritt hervor. Von ihnen zeigt sich keiner als Berater, daß ich sie bitten könnte, mir Auskunft zu erteilen. - | |
Chapter 42
Isai | GerGruen | 42:1 | "Hier ist mein Knecht, dem ich als Stütze diene, der von mir Auserkorene, der meinem Herzen wohlgefällt! Ich lege meinen Geist auf ihn; den Heidenvölkern wird er Wahrheit künden. | |
Isai | GerGruen | 42:3 | Geknicktes Rohr zerbricht er nicht; zerdrückt den Docht nicht, den verlöschenden! Hinaus trägt er in Treue Wahrheit. | |
Isai | GerGruen | 42:4 | Er wird nicht müde und nicht matt, bis er auf Erden Wahrheit durchgeführt; die Inseln warten ja auf seine Weisung." - | |
Isai | GerGruen | 42:5 | So spricht der Gott, der Herr, des Himmels Schöpfer, der ihn ausgebreitet und der die Erde festigt und ihr Gewächs, der Lebenshauch dem Volk darauf verleiht und Atem denen, die drauf wandeln: | |
Isai | GerGruen | 42:6 | "Ich rufe dich in Gnaden, ich, der Herr; ich fasse dich bei deiner Hand, beschütze dich und mache dich zum Ruhme für das Volk, zum Licht für Heidenvölker. | |
Isai | GerGruen | 42:7 | Sollst blinde Augen öffnen, Gefang'ne aus dem Kerker führen, und aus dem Kerker, die im Finstern sitzen. | |
Isai | GerGruen | 42:8 | Mein Name ist, 'der Herr', und meine Ehre trete ich nicht einem andere ab und meinen Ruhm nicht Götzenbildern. | |
Isai | GerGruen | 42:9 | Das Frühere, seht, es ist erschienen. Und nun verkünde ich euch Neues; bevor es keimt, laß ich's euch hören." - | |
Isai | GerGruen | 42:10 | Dem Herren singt ein neues Lied, sein Lob bis an der Erde Rand, ihr Fahrer auf dem Meer und seiner Fülle, ihr Inseln und die sie besiedeln! | |
Isai | GerGruen | 42:11 | Die Wüste juble auf mit ihren Triften, den Dörfern, darin Kedar wohnt! Die auf den Felsen siedeln, sollen jauchzen und von der Berge Gipfel her laut jubilieren! | |
Isai | GerGruen | 42:13 | Der Herr zieht aus als Held; als Kriegsmann weckt er seinen Eifer; er schreit, er brüllt, und mannhaft geht er gegen seine Feinde vor. | |
Isai | GerGruen | 42:14 | "Urlang geschwiegen habe ich, und mich gehüllt in Schweigen. Jetzt schreie ich wie eine Kreißende und stöhne, schnaube allzumal. | |
Isai | GerGruen | 42:15 | Ich dörre Berg und Hügel aus und lasse all ihr Grün verwelken und wandle Ströme um in dürres Land und lege Sümpfe trocken. | |
Isai | GerGruen | 42:16 | Auf unbekanntem Wege führe ich die Blinden; ich leite sie auf unbekannten Steigen. Vor ihnen mache ich die Finsternis zum Licht, zur ebenen Fläche Schluchten! Das sind nun Dinge, die ich früher schon getan und die ich noch nicht aufgegeben. | |
Isai | GerGruen | 42:17 | Es sollen rückwärts prallen und beschämt sich fühlen, die auf geschnitzte Bilder sich verlassen, die zu gegossenen Bildern sprechen: 'Ihr seid unsere Götter.' | |
Isai | GerGruen | 42:19 | Wer war je blind, wenn nicht mein Knecht? Wer taub, wenn nicht mein Bote, den ich senden will? - Wer je so blind wie der Knecht des Herrn? | |
Isai | GerGruen | 42:20 | Viel sahst Du, doch behieltest nichts. Du hattest offene Ohren, hörtest aber nichts. | |
Isai | GerGruen | 42:21 | Dem Herrn gefiel's, um seines Heiles willen, die Lehre groß und wundervoll zu machen. | |
Isai | GerGruen | 42:22 | Da wurden sie ein Volk, beraubt, geplündert. In Löchern lagen sie gefesselt alle; in Kerkerhäuser waren sie gesteckt; zum Raub geworden, ohne Retter, zur Beute, und niemand sprach: 'Gib's wieder her!'" | |
Isai | GerGruen | 42:24 | Wer gab zur Beute Jakob preis und Israel den Räubern? War's nicht der Herr, an dem wir uns versündigt, auf dessen Wegen sie nicht wandeln und dessen Lehre sie nicht hören wollten? | |
Chapter 43
Isai | GerGruen | 43:1 | Nun aber spricht der Herr, dein Schöpfer, Jakob, dein Bildner, Israel: "Sei ohne Furcht! Denn ich erlöse dich. Ich rufe dich beim Namen; du bist mein. | |
Isai | GerGruen | 43:2 | Wenn du durchs Wasser gehen mußt, bin ich bei dir, durch Ströme, doch sie schwemmen dich nicht fort. Wenn du durchs Feuer gehen mußt, verbrennst du nicht; die Flamme sengt dich nicht. | |
Isai | GerGruen | 43:3 | Denn ich, der Herr, ich bin dein Gott, der Heilige Israels dein Retter. Zum Lösegeld für dich geb ich Ägypten hin, für dich auch Äthiopien und Saba. | |
Isai | GerGruen | 43:4 | Weil teuer du in meinen Augen bist und wertgeachtet, mir so lieb, drum gebe ich auch andre Leute für dich hin und andre Völker für dein Leben. | |
Isai | GerGruen | 43:5 | Sei ohne Furcht! Ich bin mit dir. Von Osten bring ich dein Geschlecht herbei, von Westen dich zuhauf. | |
Isai | GerGruen | 43:6 | Ich sage zu dem Norden: 'Gib heraus!' Zum Süden: 'Halt sie nicht zurück! Bringt aus der Ferne meine Söhne her und meine Töchter von der Erde Rand!', | |
Isai | GerGruen | 43:7 | sie alle, die genannt nach meinem Namen: ich schaffe es um meiner Ehre willen und mache es und führe es auch aus." | |
Isai | GerGruen | 43:8 | "Das Volk! Heraus mit ihm, das blind und dennoch Augen hat, die taub und dennoch Ohren haben! | |
Isai | GerGruen | 43:9 | Zusammenstehen sollen all die Heidenvölker und die Nationen sich zusammenscharen! Wer kann bei jenen solches melden? Sie sollen Früheres uns hören lassen! Sie sollen ihre Zeugen bringen, daß sie Recht bekommen, auf daß man's höre und dann sage: 'Richtig'! | |
Isai | GerGruen | 43:10 | Ihr seid nun meine Zeugen", ein Spruch des Herrn, "mein Knecht, den ich erwählt, daß ihr gewißlich an mich glaubt und merkt, daß ich es bin, daß nicht ein Gott vor mir gebildet ward, und daß es nach mir keinen anderen gibt. | |
Isai | GerGruen | 43:12 | Ich habe es verkündet und alsdann geholfen. Als ich's verkünden ließ, war unter euch kein Fremder. Das müßt ihr mir bezeugen." Ein Spruch des Herrn. "So bin ich also Gott. | |
Isai | GerGruen | 43:13 | Von jeher war ich stets derselbe. Aus meiner Hand ist niemand zu erretten. Was ich beginne, wer will's hindern?" | |
Isai | GerGruen | 43:14 | So spricht der Herr, der euch erlöst, der Heilige Israels: "Um euretwillen habe ich nach Babel hingesandt. Die Segelschiffe ließ ich alle sie besteigen und die Chaldäer ihre schnellen Schiffe. | |
Isai | GerGruen | 43:16 | So spricht der Herr, der einen Weg gab durch das Meer, durch starke Wasser eine Straße | |
Isai | GerGruen | 43:17 | und Roß und Wagen sie betreten ließ und Heerestroß und Krieger abzumal. - Da liegen sie und stehen nicht mehr auf, erloschen, wie ein Docht verglommen: | |
Isai | GerGruen | 43:19 | Ich schaffe etwas Neues. Es keimt schon auf. Merkt ihr es nicht? Ich bahne durch die Wüste einen Weg; ich lasse Ströme fließen durch die Öden. | |
Isai | GerGruen | 43:20 | Des Feldes Wild preist mich, Schakale, Strauße, daß in der Wüste Wasser ich jetzt spende und Ströme in den Öden, um mein erkornes Volk zu tränken. | |
Isai | GerGruen | 43:23 | Du brachtest mir kein Lamm zum Opfer; nicht ehrtest du mich je mit deinen Schlachtopfern. Mit Speiseopfern war ich dir nicht lästig, mit Weihrauch nicht beschwerlich. | |
Isai | GerGruen | 43:24 | Du kauftest nicht für mich um Geld Gewürzrohr und labtest nimmer mich durch deine fetten Schlachtopfer. Wohl aber wurdest du durch deine Sünde mir beschwerlich; durch deine Missetaten fielst du mir zur Last. | |
Isai | GerGruen | 43:25 | Ich selber tilge nur um meinetwillen deine Missetaten, und deiner Sünden denke ich nicht mehr. | |
Isai | GerGruen | 43:26 | Verbessere mich nur! Wir wollen miteinander rechten. So bringe irgend etwas vor, damit du recht behaltest! | |
Chapter 44
Isai | GerGruen | 44:2 | So spricht der Herr, der dich gemacht und dich im Mutterschoß gebildet hat, dein Helfer. "Jakob, mein Knecht, sei ohne Furcht, und Jeschurun, den ich erkoren! | |
Isai | GerGruen | 44:3 | Ich gieße Wasser auf ein durstig Land und auf ein ausgedorrtes Wasserbäche. Ich gieße meinen Geist auf deinen Stamm und meinen Segen über deine Sprößlinge. | |
Isai | GerGruen | 44:5 | Der sagt: 'Dem Herrn gehöre ich', und der nennt stolz den Namen Jakobs, und der schreibt sich auf seine Hand 'dem Herrn gehörig' und gibt den Namen Israel den Kindern." | |
Isai | GerGruen | 44:6 | So spricht der Herr, der König Israels und sein Erlöser, Herr der Heerscharen: "Ich bin der Erste, ich der Letzte, und außer mir gibt's keinen Gott. | |
Isai | GerGruen | 44:7 | Wer ist wie ich, der sage es, vermelde es und lege mir nur irgend etwas vor, seit ich ein ewig Volk erschaffen! Das Künftige, das kommen wird, das zeige er zu seinem Ruhme an! | |
Isai | GerGruen | 44:8 | Seid ohne Furcht und ohne Sorgen! Ja, habe ich nicht längst zuvor die Dinge kundgemacht und angezeigt? Ihr müßt es mir bezeugen, ob's einen Gott gibt außer mir. Von einem andern Felsen weiß ich nichts. | |
Isai | GerGruen | 44:9 | Die Götzenbilder allesamt sind nichts, und ihre schönsten Werke helfen nichts. Bezeugen müssen sie dies selbst; sie sehen nichts und merken nichts. So muß sich schämen, | |
Isai | GerGruen | 44:11 | Sich schämen müssen alle die Gesellen. Die Meister selber werden rot, und stehen sie versammelt beieinander, geraten sie in Angst und Scham zumal. | |
Isai | GerGruen | 44:12 | Der Schmied schlägt Eisen ab und tut's in Kohlenglut und formt es mit den Hämmern und schlägt mit seinem starken Arm darauf. Doch hungert's ihn, dann wird er matt, und trinkt er Wasser nicht, dann wird er kraftlos. | |
Isai | GerGruen | 44:13 | Der Tischler spannt die Meßschnur aus und zeichnet's mit dem Stifte auf und gibt durch Hobeln ihm Gestalt und formt es nach dem Zirkel. Er macht's zu einer Mannsfigur, zum schönen Menschenbild; in einem Hause soll es wohnen. | |
Isai | GerGruen | 44:14 | Ein andrer wählt beim Zedernfällen Fichten oder Eichen aus. Ein dritter zieht sich Waldesbäume groß, sich Fichten pflanzend, die durch Regen wachsen. | |
Isai | GerGruen | 44:15 | Dem Menschen dient es dann zum Heizen; er nimmt davon und wärmt sich auf; auch heizt er ein und backt sich Brot. Auch einen Gott macht er davon und betet an ein Götzenbild, vor dem er niederfällt. | |
Isai | GerGruen | 44:16 | Im Feuer hat er einen Teil davon verbrannt, und über seinen Kohlen buk er Brot, und über einem andern Teile briet er Fleisch und aß den Braten, wurde satt und wärmte sich, rief endlich aus: 'Eija, ich bin durchwärmt, ich habe an dem Feuer mich erquickt.' | |
Isai | GerGruen | 44:17 | Den Rest davon hat er zu einem Gott, zu seinem Götzenbild gemacht, davor sich bückend, fällt er nieder, fleht zu ihm und spricht: 'Errette mich! Mein Gott bist du!' | |
Isai | GerGruen | 44:18 | So unverständig sind sie, so gedankenlos. Verklebt sind ihre Augen; sie sehen nichts, und ihre Herzen merken nichts. | |
Isai | GerGruen | 44:19 | Nichts kommt ihm in den Sinn. Nicht soviel Einsicht hat er und Verstand, so daß er spräche: 'Im Feuer habe ich doch einen Teil verbrannt und Brot in seiner Glut gebacken und Fleisch gebraten und verzehrt. Den Rest davon soll ich zum Greuelbilde machen und einen Holzklotz anbeten?' | |
Isai | GerGruen | 44:20 | Der Asche freut er sich, betört sein leicht betörbar Herz. Er rettet seine Seele nicht, so daß er spräche: 'Ist dies in meiner Rechten hier nicht Tand?' - | |
Isai | GerGruen | 44:21 | Denk daran, Jakob, und Israel, daß du mein Diener bist, daß ich dich mir zum Knecht erzogen! Du bleibst mir unvergessen, Israel! | |
Isai | GerGruen | 44:22 | Ich wische wie ein Wölkchen deine Missetaten aus, wie eine Wolke deine Sündenstrafen. Zurück zu mir! Denn ich erlöse dich!" | |
Isai | GerGruen | 44:23 | Ihr Himmel, jauchzet! Denn der Herr vollbringt's. Frohlocket laut, ihr Erdenklüfte! Ihr Berge, brecht in Jubel aus, du Wald und alle Bäume drin! Jakob erlöst der Herr und prangt mit Israel. | |
Isai | GerGruen | 44:24 | So spricht der Herr, der dich erlöst, der dich im Mutterschoß gebildet. "Ich bin der Herr, der alles macht und der allein den Himmel ausgespannt und selbst die Erde hingebreitet, | |
Isai | GerGruen | 44:25 | der eitel macht der Schwätzer Zeichen, Wahrsager zu Toren, zum Rückzug Weise bringt, der ihre Künste narrt, | |
Isai | GerGruen | 44:26 | doch seiner Knechte Wort bestätigt, seiner Boten Plan vollbringt und von Jerusalem so spricht: 'Besiedelt werde es!' und von den Städten Judas: 'Sie werden wieder aufgebaut. Herstellen will ich ihre Trümmer', | |
Chapter 45
Isai | GerGruen | 45:1 | So spricht der Herr zu dem, den er gesalbt, zu Cyrus: "Du, den ich an der rechten Hand gefaßt, um Heidenvölker vor ihn hinzuwerfen! Der Könige Hüften werde ich entgürten und Türen vor ihm öffnen, daß Pforten nicht verschlossen bleiben. | |
Isai | GerGruen | 45:2 | Ich ziehe vor dir her und werfe Wälle nieder, zertrümmre eherne Tore, ich zersprenge Eisenriegel. | |
Isai | GerGruen | 45:3 | Ich gebe dir auch Schätze aus dem Dunkel, verborgene Kleinodien. Du sollst erkennen, daß ich, der Herr, es bin, der dich beim Namen rief, der Schutzgott Israels, | |
Isai | GerGruen | 45:4 | zugunsten meines Dieners Jakob und meines Auserkorenen, Israel, der dich beim Namen rief und einen Ehrennamen dir verlieh, obschon du mich nicht kanntest. | |
Isai | GerGruen | 45:5 | Ich bin der Herr und keiner sonst; und außer mir ist keiner Gott. Ich habe dich gegürtet, obschon du mich nicht kanntest. | |
Isai | GerGruen | 45:6 | Vom Sonnenaufgang bis zum Abend wisse man, daß keiner neben mir vorhanden ist! Ich bin der Herr und keiner sonst, | |
Isai | GerGruen | 45:7 | der Licht macht, Finsternis erschafft, der Heil bewirkt und Unheil schafft. Ja, ich, der Herr, ich mach dies alles. | |
Isai | GerGruen | 45:8 | Von oben taut, ihr Himmel! Ihr Wolken gießet Segen aus! Die Erde öffne sich! Sie sollen Heil zum Reifen bringen! Aufkeime Segen allzumal! Ich, ich, der Herr, ich schaffe dies. - | |
Isai | GerGruen | 45:9 | Wie? Hadert denn ein Topf mit seinem Töpfer und eine Scherbe mit dem Künstler, der in Ton arbeitet? Der Lehm, spricht er zu seinem Bildner: 'Was du da machst, hat keine Handhabe?' | |
Isai | GerGruen | 45:10 | Ein Wehe über den, der zu dem Vater sagt: 'Was zeugest du?', zum Weibe: 'Was gebärest du?'" | |
Isai | GerGruen | 45:11 | So spricht der Herr, der Heilige Israels, sein Bildner: "Ihr stellet wegen meiner Söhne mich zur Rede und gebet mir Gesetze über meiner Hände Werk? | |
Isai | GerGruen | 45:12 | Die Erde habe ich gemacht, die Menschen drauf erschaffen. Nur meine Hände breiteten den Himmel aus, und seinem ganzen Heer erteile ich Befehl. | |
Isai | GerGruen | 45:13 | Ich habe ihn erweckt zum Heile und ebne alle seine Wege. Er soll aufs neue bauen meine Stadt und die Gefangenen mir loslassen, umsonst und unentgeltlich." So spricht der Herr der Heerscharen. | |
Isai | GerGruen | 45:14 | So spricht der Herr: "Ägyptens Arbeit, Äthiopiens Handel und die Sabäer, diese hochgewachsenen Männer, sie sollen auf dich übergehn, die deinen werden! Sie folgen dir und ziehen unentwegt dahin, und vor dir niederfallend, beten sie vor dir: 'Bei dir allein ist Gott, und weiter gibt es keinen andern Gott.'" | |
Isai | GerGruen | 45:16 | Sie alle schämen sich und sind mit Schmach bedeckt; sie gehen schmachvoll weg, die Bildermacher. | |
Isai | GerGruen | 45:17 | Doch Israel wird durch den Herrn befreit auf ewige Zeiten. Nicht Schmach mehr, nicht mehr Schande über euch durch alle Ewigkeiten! | |
Isai | GerGruen | 45:18 | Ja, also spricht der Herr: "Wer da den Himmel schafft, der ist der wahre Gott. Und wer die Erde formt und macht, erhält sie auch. Nicht schuf er sie zum Ödland; zur Siedlung bildete er sie. Ich bin's, der Herr, und keiner sonst. | |
Isai | GerGruen | 45:19 | Nicht im geheimen habe ich geredet, im finstern Erdenwinkel, und zum Geschlechte Jakob sprach ich nicht: 'Mich sucht in's Leere!' Ich bin der Herr, der Wahrheit spricht, der Richtiges verkündet. | |
Isai | GerGruen | 45:20 | Auf! Allesamt herbei Nur näher her, der Heidenvölker Rest! Sie schleppen unverständig sich mit ihres Götzenbildes Holz und flehn zu einem Gotte, der nicht hilft. | |
Isai | GerGruen | 45:21 | Fragt an! Herbei mit ihnen! Sie mögen alle miteinander sich beraten! Wer tat dergleichen jemals kund? Wer zeigte je dergleichen an? War ich, der Herr, es nicht? Ja, außer mir gibt's keinen Gott. Kein wahrer Gott und Helfer außer mir! | |
Isai | GerGruen | 45:22 | Zu mir nur wendet euch und laßt euch helfen, all ihr Erden-Enden! Denn ich bin Gott und keiner sonst. | |
Isai | GerGruen | 45:23 | Bei mir geschworen habe ich. Nur Wahrheit kommt aus meinem Munde, nur Worte ohne Widerruf; ein jeglich Knie beugt sich vor mir, und jede Zunge schwört: | |
Isai | GerGruen | 45:24 | 'Wahrhaftig! Nur beim Herrn', so wird man sprechen, 'ist Wahrheit und ist Kraft für mich'. Sie kommen voller Scham zu ihm, sie alle, die einst gegen ihn geeifert. | |
Chapter 46
Isai | GerGruen | 46:1 | Gebeugt ist Bel; geduckt ist Nebo. Und ihre Götzenbilder sind den Tieren und dem Lastvieh aufgeladen, sie, die euch tragen sollten, als Last dem Vieh, dem abgematteten. | |
Isai | GerGruen | 46:2 | Geduckt, gebeugt sind sie zumal; sie können ihre Würde nimmer schützen; sie wandern selbst in die Gefangenschaft. | |
Isai | GerGruen | 46:3 | "Hör mir zu, Jakobshaus, du ganzer Rest des Hauses Israel, ihr, die ihr seid vom Mutterleib an aufgeladen, vom Mutterschoß an aufgenommen! | |
Isai | GerGruen | 46:4 | Selbst bis in euer Alter bleibe ich derselbe, und bis zum grauen Alter trage ich. Ich hab's getan und hebe weiter; ich trage und behüte es. | |
Isai | GerGruen | 46:5 | Mit wem vergleicht ihr mich, wem wollt ihr mich gleichsetzen? Nach wem mich bilden, daß wir uns glichen? | |
Isai | GerGruen | 46:6 | Die zählen aus dem Beutel Goldstücke und wägen Silber auf der Waage. Sie dingen einen Goldschmied, und dieser macht's zum Gott; sie bücken sich und beten an. | |
Isai | GerGruen | 46:7 | Sie heben ihn auf ihre Schultern und schleppen ihn, und wenn sie ihn an seinen Platz zurückstellen, dann bleibt er stehen, wo er ist, kann sich nicht von der Stelle rühren. Und ruft jemand zu ihm, erteilt er keine Antwort, befreit aus seiner Not ihn nicht. | |
Isai | GerGruen | 46:9 | Ersehet aus dem Früheren von alten Zeiten her, daß ich allein Gott bin und keiner sonst. Schutzgott, und nichts ist je mir gleich, | |
Isai | GerGruen | 46:10 | der ich von Anfang auch das Ende angekündigt, das Ungeschehene in der Vorzeit, der spricht: 'Mein Wille soll geschehen!' Was mir gefällt, das schaffe ich, | |
Isai | GerGruen | 46:11 | der ich von Osten einen Adler rufe, aus fernem Land den Mann für meinen Plan. Kaum habe ich's gesagt, vollführ ich's auch. Wie ich's geplant, mach ich's zur Tat. | |
Chapter 47
Isai | GerGruen | 47:1 | Herunter! In den Staub! Du Jungfrau, Babels Tochter! Setz dich zur Erde! Entthronte! Du Chaldäertochter! Man nennt dich nimmermehr "die Feine und die Zarte". | |
Isai | GerGruen | 47:2 | Die Mühle nimm und mahle Mehl! Deck deinen Schleier auf! Die Schleppe hoch! Das Bein entblößt! So wate durch die Flüsse! | |
Isai | GerGruen | 47:3 | Dein Schoß wird aufgedeckt, und angegafft wird deine Blöße. "Ich nehme Rache und bitte niemand um Erlaubnis." - | |
Isai | GerGruen | 47:4 | Der uns erlöst, der "Herr der Heerescharen" heißt, der Heilige Israels, spricht also: | |
Isai | GerGruen | 47:5 | "Sitz ruhig hin! Ins Dunkel schleiche, du Chaldäertochter! Denn fortan nennt dich niemand mehr 'der Königreiche Herrin'. | |
Isai | GerGruen | 47:6 | Ich hatte auf mein Volk gezürnt; die ewig Meinen hatte ich entweiht und sie in deine Hand gegeben. Kein Mitleid hattest du für sie; den Alten machtest du dein Joch gar schwer. | |
Isai | GerGruen | 47:7 | Du sprachst: 'Ich bleibe Herrin immerdar' und überlegtest nicht und dachtest nicht an seine Folgen. | |
Isai | GerGruen | 47:8 | Nun höre dies, Verzärtelte, die da im Sichern thront, die bei sich spricht: 'Ich bin's und keine sonst; ich sitze nicht als Witwe da und kenne keine Kinderlosigkeit'. | |
Isai | GerGruen | 47:9 | Und dennoch trifft dich beides plötzlich: an e i n e m Tage Kinderlosigkeit und Witwenschaft. Sie treffen dich in ihrer ganzen Schwere, dies trotz der Menge deiner Zauberkniffe und trotz der Masse der Beschwörungen. | |
Isai | GerGruen | 47:10 | Auf deine Schlechtigkeit vertrautest du und sprachst: 'Nicht einer mich durchschaut.' Doch deine Weisheit, deine Klugheit haben dich berückt. 'Ich bin's ja', dachtest du, 'sonst keine.' | |
Isai | GerGruen | 47:11 | Doch über dich kommt Unheil, und du weißt nicht, wie du es beschwören sollst. Dich überfällt Verderben; du kannst es nimmer bannen. Urplötzlich überkommt dich Schwindel, daß dir vergehn die Sinne. | |
Isai | GerGruen | 47:12 | Bleib nur bei deines Bannes Sprüchen, bei deinen vielen Zauberkniffen! Du mühtest dich mit ihnen schon von Jugend an. Vielleicht kannst du dir helfen; vielleicht verscheuchst du es. | |
Isai | GerGruen | 47:13 | Wenn du das Spiel verlorengibst trotz deiner vielen Pläne, dann mögen diese Himmelskundigen zu deiner Hilfe kommen, die nach den Sternen sehn und an den Neumonden verkünden, was dir begegnen wird! | |
Isai | GerGruen | 47:14 | Sie sind nur Stoppeln, die das Feuer frißt. Sie können sich nicht aus der Flamme retten, und das ist keine Kohlenglut zum Wärmen, kein Feuer, um davor zu sitzen. | |
Chapter 48
Isai | GerGruen | 48:1 | Dies höre, Jakobshaus! Sie, die nach Israel sich nennen, aus Judas Born entsprungen, die bei des Herren Namen schwören, die Gottheit Israels im Munde führen, doch unaufrichtig, ohne jedes Recht! | |
Isai | GerGruen | 48:2 | An sie kam aus der heiligen Stadt der Ruf; doch sie erfanden einen Vorwand gegenüber dem Gott Israels, der "Herr der Heerscharen" genannt. | |
Isai | GerGruen | 48:3 | "Längst habe ich das Frühere verkündigt; aus meinem Munde ist's gekommen. Ich tat es kund; ich ließ es plötzlich kommen. | |
Isai | GerGruen | 48:4 | Denn weil ich wußte, daß du harten Sinnes bist, dein Nacken eine Eisensehne und deine Stirne Erz, | |
Isai | GerGruen | 48:5 | so tat ich alles dir von alten Zeiten kund. Bevor es eintraf, ließ ich dich drum wissen, daß du nicht sagen könntest: 'Mein Götze hat's getan, mein Schnitzbild und mein Gußbild es gefügt.' | |
Isai | GerGruen | 48:6 | Du hast dies alles doch gehört. Müßt ihr's nicht selbst bekennen? Von jetzt an aber offenbare ich dir Neues, Verborgenes, das du nicht weißt. | |
Isai | GerGruen | 48:7 | Jetzt ist es erst im Werden, und früher war es nicht. Vor dieser Zeit vernahmst du nichts davon, daß du nicht sagst: 'Mir war's bekannt.' | |
Isai | GerGruen | 48:8 | Nein! Nichts hast du gehört und nichts gewußt; dein Ohr hat's früher nicht vernommen. Ich wußte, wie du treulos warst, und treulos hieß man dich vom Mutterleibe an. | |
Isai | GerGruen | 48:9 | Um meines Namens willen hemme ich den Zorn, um meiner Ehre willen, und zügle ihn zu deinem Besten, um dich nicht zu vertilgen. | |
Isai | GerGruen | 48:10 | Ich habe dich geläutert; du warst kein reines Silber; ich habe in des Leidens Ofen dich geprüft. | |
Isai | GerGruen | 48:11 | Um meinetwillen, meinetwillen will ich's tun. Wie würde sonst gelästert werden! Ich gebe meine Ehre keinem andere preis! | |
Isai | GerGruen | 48:12 | Hör zu, Jakob, und Israel, du mein Berufener! Ich bleibe stets derselbe. Der Erste bin ich und der Letzte, | |
Isai | GerGruen | 48:13 | hat meine Hand die Erde doch gegründet und meine Rechte ausgespannt den Himmel; ich rufe ihnen, und sie stehen still. | |
Isai | GerGruen | 48:14 | Zuhauf, ihr alle hört! Wer unter ihnen tat dergleichen kund? 'Der, den der Herr hat lieb, vollstreckt an Babel seinen Willen. Sein Arm tut dies an den Chaldäern.' | |
Isai | GerGruen | 48:15 | Ich, ich allein nur habe es gesagt. Ich rufe ihn und führe ihn, daß ihm sein Weg gelinge. - | |
Isai | GerGruen | 48:16 | Heran zu mir! Vernehmet dies! Von Anfang an sprach ich nicht insgeheim. Wenn etwas ward, war ich dabei." So hat mich denn der Herr, der Herr, gesandt, mit seinem Geiste. | |
Isai | GerGruen | 48:17 | So spricht der Herr, dein Retter und der Heilige Israels: "Ich bin dein Gott, der Herr, der dich belehrt zu deinem Nutzen, dich leitet auf dem Wege, den du gehen sollst: | |
Isai | GerGruen | 48:18 | Wenn du nur achtetest auf mein Gebot, dann würde wie ein Strom dein Glück, dein Wohlstand gleich den Meereswellen | |
Isai | GerGruen | 48:19 | und dein Geschlecht dem Sande gleich, wie seine Körner deine Leibesfrucht. Sein Name würde nimmer ausgerottet, nie vertilgt vor meinem Angesicht." | |
Isai | GerGruen | 48:20 | Heraus aus Babel! Fort aus Chaldäa! Mit Jubelschall verkündet's! Laßt es hören! Bis zu dem Erdenrand laßt es erschallen! Sprecht: "Der Herr hat Jakob, seinen Knecht, erlöst!" | |
Isai | GerGruen | 48:21 | Sie dürsten in den Wüsten nicht, durch die er sie geleitet. Er läßt aus Felsen Wasser ihnen rieseln. Er spaltet Felsen, und es rauschen Wasser. - | |
Chapter 49
Isai | GerGruen | 49:1 | Ihr Inseln, hört auf mich! Von fern her lauscht, ihr Nationen! Der Herr hat mich vom Mutterleib berufen, im Mutterschoße meinen Namen schon genannt. | |
Isai | GerGruen | 49:2 | Er machte meinen Mund zu einem scharfen Schwert; im Schatten seiner Hand verbarg er mich. Er machte mich zu einem blanken Pfeile, versteckte mich in seinem Köcher. | |
Isai | GerGruen | 49:3 | "Du sollst", sprach er, "mein Diener sein, und Israel soll's sein, an dem ich mich durch dich verherrliche." | |
Isai | GerGruen | 49:4 | Ich aber mußte sprechen: "Umsonst hab ich mich abgemüht und meine Kraft an Nichtigkeiten und an Dunst vertan. Und doch steht bei dem Herrn mein Recht, bei meinem Gott mein Lohn." | |
Isai | GerGruen | 49:5 | Darauf erwiderte der Herr, der mich vom Mutterschoß für sich zum Knecht erzog, um Jakob wiederum zu sich zu bringen und Israel zu sich zu sammeln. Ich bin ja in des Herren Augen vieles wert, und meine Stärke ist mein Gott. | |
Isai | GerGruen | 49:6 | Er sprach: "Zuwenig wäre es dafür, daß du mein Knecht geworden, wärst du nur so mein Diener, daß du die Stämme Jakobs wiederherstellen und Israels Geschlecht heimführen würdest. Ich mache dich vielmehr zum Licht der Heidenvölker, auf daß mein Heil bis an der Erde Ende reiche." | |
Isai | GerGruen | 49:7 | So spricht der Herr, der Retter Israels, sein Heiliger, von dem, den alle Welt verachtet, vom Spott der Heidenvölker, vom Knecht der Wüteriche: "Könige stehen auf, wenn sie es schauen, und Fürsten fallen nieder, des Herren, des getreuen, wegen, des Heiligen Israels, der dich erwählt." | |
Isai | GerGruen | 49:8 | So spricht der Herr: "Ist mir's gefällig, so bewillige ich dir Gehör und helfe dir, ist's Zeit zur Hilfe. Ich schütze dich und mache dich zum Ruhm des Volkes. So helfe ich dem Lande auf, besiedle wieder öde Plätze. | |
Isai | GerGruen | 49:9 | Ich sage zu den Häftlingen: 'Heraus!' - zu denen, die im finstern Kerker: 'Kommt ans Licht!' An Straßen sollen sie die Weiden finden, auf allen Hügeln ihre Trift. | |
Isai | GerGruen | 49:10 | Nicht hungern werden sie, nicht dürsten. Nicht sticht sie Glutwind, nicht die Sonne. Denn ihr Erbarmer leitet sie; zu Wassersprudeln führt er sie. | |
Isai | GerGruen | 49:12 | Aus weiter Ferne kommen sie. Die da vom Norden, die vom Westen und diese aus Siniterland." | |
Isai | GerGruen | 49:13 | Ihr Himmel jauchzt! Frohlocke, Erde! Ihr Berge brecht in lauten Jubel aus! Der Herr nimmt an sich seines Volkes, erbarmt sich seiner Armen. | |
Isai | GerGruen | 49:15 | Vergißt denn eine Mutter ihres Kindes, des eigenen Leibessprossen die Gebärerin? Und könnten Mütter sie vergessen, so vergesse ich dich nicht. | |
Isai | GerGruen | 49:16 | In meinen Händen trage ich dich eingezeichnet, und deine Mauern stehen allezeit vor mir. | |
Isai | GerGruen | 49:17 | Es eilen deine Kinder schneller her als die, die dich verlassen, als die, die dich verwüstet und vernichtet haben. | |
Isai | GerGruen | 49:18 | Erhebe ringsum deine Augen! Schau! Sie alle kommen dir zuhauf. So wahr ich lebe" - ein Spruch des Herrn -, "sie alle legst du dir wie ein Geschmeide an, gleich einem Brautschmuck um. | |
Isai | GerGruen | 49:19 | Denn deine Trümmer, deine Öden, dein zerschunden Land, zu enge wird's für die, die Wohnung suchen, wenn deine Todfeinde erst fort. | |
Isai | GerGruen | 49:20 | Vor deinen eignen Ohren sagen dann die Kinder, dir in deiner Einsamkeit geboren: 'Der Platz ist mir zu eng. Rück weg, daß ich hier auch noch sitzen kann!' | |
Isai | GerGruen | 49:21 | Du fragst dich dann: 'Wer hat sie mir geboren? Ich war doch kinderlos und unfruchtbar, gefangen und verbannt! Wer hat mir diese aufgezogen? Ich war allein noch übrig. Was ist's mit ihnen?'" | |
Isai | GerGruen | 49:22 | Dann spricht der Herr, der Herr, also: "Bis zu den Heidenvölkern hin erhebe ich die Hand und richte unter den Nationen meine Flagge auf, damit sie im Gewandbausch deine Söhne bringen, herbei auf ihren Schultern deine Töchter tragen. | |
Isai | GerGruen | 49:23 | Und deine Wärter sollen Könige und ihre Fürstinnen für dich die Ammen sein. Sie fallen auf ihr Angesicht zur Erde vor dir nieder, den Staub von deinen Füßen küssend. Dann wirst du sehn, daß ich der Herr bin, und daß nicht zuschanden werden, die auf mich vertrauen. | |
Isai | GerGruen | 49:24 | Kann denn der Raub dem Starken abgejagt, dem Wüterich der Fang entrissen werden? | |
Isai | GerGruen | 49:25 | O ja. So spricht der Herr. "Dem Starken kann der Fang entrissen, dem Wüterich die Beute abgenommen werden. Wer mit dir kämpft, mit diesem kämpfe ich; ich selber rette deine Söhne. | |
Chapter 50
Isai | GerGruen | 50:1 | So spricht der Herr: "Wo ist nur eurer Mutter Scheidebrief, mit dem ich sie verstoßen hätte? Wer ist mein Gläubiger, an den ich euch verkauft? Für eure Missetaten wurdet ihr verkauft; um eurer Sünden willen wurde eure Mutter fortgeschickt. | |
Isai | GerGruen | 50:2 | Warum war niemand da, als ich erschien? Warum gab niemand Antwort, als ich rief 2 Ist meine Hand zu kurz zum Helfen? Bin ich zu schwach zum Retten? Mit meinem Machtwort trockne ich das Meer aus, in Steppen wandle ich die Ströme, und ihre Fische faulen, weil das Wasser mangelt, und sterben hier vor Durst. | |
Isai | GerGruen | 50:4 | Der Herr, der Herr verlieh mir eine Jüngerzunge, damit den Müden ich durch Zuspruch anzuregen wüßte. An jedem Morgen weckt er mich durch's Ohr, daß ich aufhorche wie ein Schüler. | |
Isai | GerGruen | 50:5 | Der Herr, der Herr macht offen mir das Ohr; ich widerstrebe nicht und weiche nicht. | |
Isai | GerGruen | 50:6 | Den Schlagenden biet ich den Rücken dar und meine Wangen meinen Quälern, mein Angesicht verhüll ich nicht vor Schmähung und Bespeiung. | |
Isai | GerGruen | 50:7 | Der Herr, der Herr steht selbst mir bei; ich werde deshalb nicht zuschanden. Drum mache ich mein Antlitz kieselgleich; ich weiß, ich werde nicht zuschanden. | |
Isai | GerGruen | 50:8 | Der mir zu meinem Recht verhilft, ist nahe. Wer ist's, der mit mir streiten will? So treten wir zusammen vor. Wer ist's, der mich verklagen will? Er trete her zu mir! | |
Isai | GerGruen | 50:9 | Der Herr, der Herr verteidigt mich. Wer könnte mich bezichtigen? Fürwahr! Sie allesamt zerfallen, den Kleidern gleich, die Motten fressen. | |
Isai | GerGruen | 50:10 | Ist einer unter euch, der vor dem Herrn sich fürchtet und noch auf seines Dieners Stimme hört? Nur einer, der des Herren Namen traut und sich auf seinen Gott verläßt, wenn er im Finstern wandelt und keinen Lichtstrahl sieht? - | |
Chapter 51
Isai | GerGruen | 51:1 | "Horcht ihr doch wenigstens auf mich, die ihr dem Heil nachjagt, die ihr den Herren sucht! Schaut auf den Felsen hin, aus dem ihr seid gehauen, und auf den Born, aus dem ihr seid geflossen! | |
Isai | GerGruen | 51:2 | Schaut hin auf euren Vater Abraham, auf Sara, eure Mutter! Denn ihn nur habe ich berufen und ihn gesegnet und gemehrt." | |
Isai | GerGruen | 51:3 | So sei der Herr auch Sion wieder gnädig, erbarme sich all seiner Trümmer, und seine Öde mache er zu einem Paradies und seine Wüste zu des Herren Garten, in dem sich Lust und Wonne finden und Dank und Liederklänge! - | |
Isai | GerGruen | 51:4 | "Ihr Völker, horcht auf mich, und ihr Nationen, hört mich an! Von mir geht Weisung aus, und meine Wahrheit mache ich zum Licht für Völker. | |
Isai | GerGruen | 51:5 | Mein Heil kommt näher; meine Hilfe zieht schon aus. Denn meine Arme bringen Völker zu dem Recht; die Inseln harren schon auf mich, und sie vertraun auf meinen Arm. | |
Isai | GerGruen | 51:6 | Zum Himmel hebet eure Augen auf! Und schauet auf die Erde unten! Zerflattert auch der Himmel gleich dem Rauch, zerfällt die Erde wie ein Kleid, auf gleiche Weise auch ihre Bewohner, so bleibt doch meine Hilfe ewiglich bestehen. Mein Heil wird nicht zunichte. | |
Isai | GerGruen | 51:7 | So hört mir zu, die ihr das Rechte kennt! Du Volk, das meine Lehre in dem Herzen trägt! Habt keine Angst vor Menschenschimpf! Zagt nicht vor ihrem Hohn! | |
Isai | GerGruen | 51:8 | Wie ein Gewand frißt sie die Motte; wie Wolle wird die Schabe sie verzehren. Mein Heil dagegen bleibt in Ewigkeit bestehn und meine Hilfe bis zum äußersten Geschlecht." | |
Isai | GerGruen | 51:9 | Hervor! Hervor! Leg Kraft an, Arm des Herrn! Hervor, wie einstens in der Urzeit Tagen! Bist Du's nicht, der das Ungetüm zerhauen, den Drachen einst durchbohrt? | |
Isai | GerGruen | 51:10 | Bist Du's nicht, der das Meer einst ausgetrocknet, das Wasser jener großen See? Der durch des Meeres Tiefe eine Straße bahnte, Erlöste durchzuführen? | |
Isai | GerGruen | 51:11 | So mögen auch des Herrn Erkaufte wiederkehren nach Sion unter Jubelrufen, auf ihrem Haupte ewige Freude. Freude und Wonne mögen ihnen das Geleite geben, und weithin fliehen Schmerz und Leid. | |
Isai | GerGruen | 51:12 | "Ich selber bin es, der euch tröstet. Wer bist du doch, daß du vor Menschen, sterblichen, dich fürchtest? Vor Menschenkindern, die zu Grase werden? | |
Isai | GerGruen | 51:13 | Du dachtest nimmer an den Herrn, den Schöpfer, der einst den Himmel ausgespannt, der Erde Grund gelegt. Du bebtest vielmehr allezeit den ganzen Tag vor des Bedrückers Grimm, als hätte er schon zum Vertilgen Macht gehabt. Wo ist nun des Bedrückers Grimm? | |
Isai | GerGruen | 51:14 | Der Kluge ist bereit für die Befreiung; dann stirbt er nicht im Kerker, und nimmer mangelt ihm das Brot. | |
Isai | GerGruen | 51:15 | Ich bin der Herr, dein Gott, der selbst das Meer zur Ruhe zwingt, wenn seine Wellen brausen, der 'Herr der Heeresscharen' heißt. | |
Isai | GerGruen | 51:16 | Ich lege mein Versprechen dir in deinen Mund, mit meiner Hand dich deckend, ich werde einen andern Himmel schaffen und eine andere Erde gründen und dann zu Sion sprechen: 'Mein Volk bist du.'" | |
Isai | GerGruen | 51:17 | Empor! Empor! Auf! Du Jerusalem, das aus des Herren Hand den Becher seines Zorns getrunken, den schaumgefüllten Taumelbecher bis zum letzten Tropfen ausgeschlürft. | |
Isai | GerGruen | 51:18 | Kein Führer ist ihm mehr geblieben von all den Söhnen, die's geboren, keiner, der's an seiner Hand genommen, von all den Söhnen, die es großgezogen. | |
Isai | GerGruen | 51:19 | Getroffen hat dich Zwiefaches: Wer nur hat Leid um dich getragen? Verheerung und Vernichtung, Hungersnot und Schwert. Wer spricht zu dir ein Wort des Trostes? | |
Isai | GerGruen | 51:20 | Berauscht an allen Straßenecken liegen deine Söhne, wie Antilopen in dem Netz, gefüllt vom Grimm des Herrn, von deines Gottes Zorne. | |
Isai | GerGruen | 51:22 | So spricht der Herr, Herr und Gott, der für sein Volk jetzt kämpft: "Ich nehme dir den Taumelbecher aus der Hand; denn meines Grimmes schäumenden Pokal sollst du nicht weiter trinken. | |
Chapter 52
Isai | GerGruen | 52:1 | Auf! Sion! Auf! Dein Festkleid angelegt! In deine Prachtgewänder hülle dich, Jerusalem, du heilige Stadt! Kein Unbeschnittener, kein Unreiner betritt dich fernerhin. | |
Isai | GerGruen | 52:2 | Schüttle den Staub ab! Auf! Gefangenes Jerusalem! Lös dir die Fesseln deines Halses, gefangene Sionstochter! | |
Isai | GerGruen | 52:3 | Ja, also spricht der Herr: "Umsonst seid ihr verkauft; so werdet ihr auch unentgeltlich freigegeben." | |
Isai | GerGruen | 52:4 | Denn also spricht der Herr, der Herr: "Mein Volk zog damals nach Ägypten und wollte dort nur gasten, Assur bedrückte es um nichts. | |
Isai | GerGruen | 52:5 | Nun aber, wie geschieht mir hier?" Ein Spruch des Herrn: "Mein Volk ist ohne Grund gefangen, und seine Fürsten klagen wehe." Ein Spruch des Herrn: "Mein Name wird noch immerfort gelästert. | |
Isai | GerGruen | 52:6 | Drum soll mein Volk es noch erfahren, wie ich heiße, jawohl an diesem Tag, daß ich es bin, der da gesagt: 'Seht! Ich bin da.'" | |
Isai | GerGruen | 52:7 | Wie hochwillkommen eilen über das Gebirge des Freudenboten Füße, der Frieden ausruft, Glück verkündet und Heil verlauten läßt, der Sion meldet: "Dein Gott ist wieder König!" | |
Isai | GerGruen | 52:8 | Horch! Deine Wächter rufen laut; sie jubeln alle. Sie sehen ganz genau den Herrn zurück nach Sion kehren. | |
Isai | GerGruen | 52:9 | Jauchzt auf! Im Chore jubelt, Trümmer von Jerusalem! Der Herr erbarmt sich seines Volkes, befreit Jerusalem. | |
Isai | GerGruen | 52:10 | Der Herr entblößt den heiligen Arm vor aller Heidenvölker Augen. Alle Enden der Erde schaun die Hilfe unseres Gottes. | |
Isai | GerGruen | 52:11 | Hinweg! Hinweg! Heraus von da! Berührt nichts Unreines! Zieht fort aus seiner Mitte! Doch reinigt euch, die ihr des Herrn Gefäße tragt! | |
Isai | GerGruen | 52:12 | Doch euer Auszug sei nicht eilig und eure Reise nicht fluchtartig! Der Herr geht euch voran, und eure Nachhut bildet wieder Israels Gott. | |
Isai | GerGruen | 52:14 | Wie viele seinetwegen sich entsetzten, - so sehr entstellt war er, so wenig sah er andern Menschen ähnlich, so wenig andern Menschenkindern gleich -, | |
Chapter 53
Isai | GerGruen | 53:2 | Er wächst für sich so, wie ein Reis, so, wie aus dürrem Erdreich eine Wurzel, ist ohne Schönheit und Gestalt; er zieht auf sich nicht unsere Blicke; ist ohne Ansehn, aller Reize für uns bar. | |
Isai | GerGruen | 53:3 | Er ist verachtet und von aller Welt verlassen, ein Schmerzensmann, dem Krankheit wohlbekannt, verachtet so wie einer, der sein Angesicht vor uns verhüllen muß. Wir rechnen nimmermehr mit ihm. | |
Isai | GerGruen | 53:4 | Und dennoch trägt er unsere Leiden, erduldet unsere Schmerzen, wiewohl er uns, als ein von Gott Getroffener, nur Schläge zu verdienen scheint und Qualen. | |
Isai | GerGruen | 53:5 | So ist er denn durch unsre Schuld zerfleischt, durch unsere Verschuldung so zerschlagen. Zu unsrer Wohlfahrt nur fällt er der Züchtigung anheim, durch seine Striemen wird uns Heilung. | |
Isai | GerGruen | 53:6 | Wir sind wie Schafe allesamt verlaufen; ein jeder folgt nur seinem Wege. So läßt der Herr all unsere Schuld ihn treffen. | |
Isai | GerGruen | 53:7 | Er wird mißhandelt, beugt sich nieder, tut den Mund nicht auf gleich einem Lamm, das man zur Schlachtbank führt. Gleich einem Mutterschaf, verstummt vor seinen Scherern, tut er den Mund nicht auf. | |
Isai | GerGruen | 53:8 | Man schleppt ihn aus Gefängnis und Gericht zum Tode. Wer überlegt sein Schicksal? Aus der Lebendigen Land soll er gerissen werden. Aus meines Volkes Schuld fließt ihm das Unheil zu. | |
Isai | GerGruen | 53:9 | Schon gibt man ihm sein Grab bei Missetätern und seine Grabstätte bei Armen, obwohl er nicht Gewalttat ausgeübt und kein Betrug in seinem Mund gewesen. | |
Isai | GerGruen | 53:10 | Der Herr verwundet ihn; in Leiden wissen will er ihn, daß, hat er erst gebüßt, er Nachwuchs sehe, lange lebend, und daß durch ihn des Herren Wunsch gelinge. | |
Isai | GerGruen | 53:11 | Nach seiner Seele Leid wird er, erfüllt mit seiner Kenntnis, sie genießen. Selbst glücklich, macht mein Diener viele glücklich, nachdem er ihre Schuld getragen. | |
Chapter 54
Isai | GerGruen | 54:1 | Du Unfruchtbare, jauchze, die du nicht geboren! Brich aus in Jubel, jauchze du, die nicht in Wehen hat gelegen! "Denn der Verstoßnen Kinderzahl ist größer als jene der Vermählten." - So spricht der Herr. | |
Isai | GerGruen | 54:2 | Mach weit den Raum in deinem Zelte! Man spanne weiter deiner Wohnungen Behänge und spare nicht! Verlängere deine Stricke, schlage fester deine Pflöcke ein! | |
Isai | GerGruen | 54:3 | Nach rechts und links dehnst du dich aus, und Heidenvölker unterjocht sich dein Geschlecht, besiedelt wieder Städte. | |
Isai | GerGruen | 54:4 | Sei ohne Furcht! Du brauchst dich nicht zu schämen. Sei frohen Muts! Du brauchst nicht zu erröten. Die Schande deiner Kinderlosigkeit vergissest du; der Schande deiner Witwenschaft gedenkst du nimmer. | |
Isai | GerGruen | 54:5 | Dein Gatte ist ja der, der dich erschaffen; "der Heeresscharen Herr" heißt er. Der Heilige Israels ist dein Befreier; "Gott aller Welt" heißt er. | |
Isai | GerGruen | 54:6 | Wie ein verlassnes, tiefbetrübtes Weib ruft dich der Herr zurück. "Ein Weib der Jugendliebe, kann es denn verworfen werden?" So spricht dein Gott. | |
Isai | GerGruen | 54:7 | "Nur einen kleinen Augenblick verließ ich dich; mit starker Liebe hole ich dich wieder ein. | |
Isai | GerGruen | 54:8 | In großem Zorn verbarg ich einen Augenblick mein Angesicht vor dir. Ich hege nunmehr dich mit ewiger Zärtlichkeit", so spricht, der dich erlöst, der Herr. | |
Isai | GerGruen | 54:9 | "Wie in des Noë Tagen tu ich; so, wie ich damals schwur: 'Nie sollen Noës Fluten die Erde wieder überschwemmen', so schwöre ich, nie wieder dir zu grollen, nie wieder dich zu schelten. | |
Isai | GerGruen | 54:10 | Selbst Berge mögen weichen, Hügel wanken, doch meine Liebe weicht nicht mehr von dir, nie wieder wankt mein Friedensbund", so spricht der Herr, der dich so zärtlich liebt. | |
Isai | GerGruen | 54:11 | "Du Arme, Sturmgepeitschte, Trostberaubte! Ich will in Malachit einbetten deine Steine und in Saphire deine Grundfesten. | |
Isai | GerGruen | 54:12 | Ich mache aus Rubinen deine Zinnen und deine Tore aus Karfunkel und deinen ganzen Wall aus Edelstein. - | |
Isai | GerGruen | 54:13 | Und alle, die dich bauen, werden von dem Herrn selbst unterrichtet, und groß ist die Geschicklichkeit bei denen, die dich bauen. | |
Isai | GerGruen | 54:14 | Kunstfertig, fest erbaut, so wisse dich von jedem Überfalle fern! Du brauchst ihn ja nicht mehr zu fürchten, auch nicht den Untergang. Er darf dir nicht zu nahe kommen. - | |
Isai | GerGruen | 54:16 | Ich schuf den Schmied, der in das Kohlenfeuer bläst und der nach seiner Weise Waffen schmiedet. Ich selber schaffe auch das Werkzeug zur Vernichtung. | |
Chapter 55
Isai | GerGruen | 55:1 | "Auf! All ihr Dürstenden, geht hin zum Wasser! Auch ihr, die ihr kein Silber habt! Auf! Kaufet, esset! Auf! Kauft ohne Geld umsonst jetzt Wein und Milch! | |
Isai | GerGruen | 55:2 | Was zahlt ihr Geld für das, was keine Nahrung ist, und was ihr euch gespart, für das, was nimmer sättigt? Auf mich nur hört, dann habt ihr feine Kost und labt euch an dem Fett. | |
Isai | GerGruen | 55:3 | So gönnt mir euer Ohr und kommt zu mir! Hört zu und euer Geist, er lebe wieder auf! - Ein ewig Bündnis schließe ich mit euch, gleich Davids Gnaden, die für immer währen. | |
Isai | GerGruen | 55:4 | Fürwahr! Zu einem Völkerrichter setze ich ihn ein, zum Völkerherrscher und Gebieter. | |
Isai | GerGruen | 55:5 | Fürwahr! Auch du rufst Heidenvölker her, die du nicht kennst, und Heidenvölker, die von dir nichts wissen. Sie eilen zu dir her, des Herren, deines Gottes, wegen, dem Heiligen Israels zu Ehren, weil er dich verherrlicht." | |
Isai | GerGruen | 55:7 | Der Frevler lasse sein Beginnen, der Mann des Unrechts seine Pläne! Zurück zum Herrn, daß er sich seiner wiederum erbarme, zu unserm Gott; denn im Vergeben ist er reich! | |
Isai | GerGruen | 55:8 | "Meine Gedanken sind nicht eurige Gedanken. Nicht eure Wege meine Wege." Ein Spruch des Herrn. | |
Isai | GerGruen | 55:9 | "Soviel der Himmel höher als die Erde, sind meine Wege höher als die eurigen, meine Gedanken höher als eure Gedanken. | |
Isai | GerGruen | 55:10 | Wie Schnee und Regen vom Himmel fallen und nicht mehr dorthin kehren, vielmehr die Erde tränken, befruchten und mit Grün bedecken, dem Sämann Samen geben und Brot dem Essenden, | |
Isai | GerGruen | 55:11 | so ist's mit meinem Wort, das meinen Mund verläßt. Nicht leer kehrt es zu mir zurück, es habe denn getan, was ich gewünscht, mit Glück vollführt, wozu ich's ausgesandt." | |
Isai | GerGruen | 55:12 | Zieht aus mit frohem Mut! Ihr werdet ja in Sicherheit geleitet. Die Berge und die Hügel jubeln vor euch her, des Feldes Bäume alle klatschen in die Hände. | |
Chapter 56
Isai | GerGruen | 56:1 | So spricht der Herr:"Befolgt, was recht ist! Und tut,was vorgeschrieben! Denn meine Hilfe ist dem Anbruch nah, mein Heil will sich jetzt offenbaren. | |
Isai | GerGruen | 56:2 | Heil sei dem Menschen, der so handelt, dem Menschenkind, das dabei bleibt, das seinen Sabbat hält, ihn nicht entweiht, und seine Hand bewahrt vor Übeltat!" | |
Isai | GerGruen | 56:3 | Der Fremdling sage nicht, der sich dem Herrn anschließen will: "Der Herr schließt mich aus seinem Volke sicher aus"! Auch sage der Entmannte nicht: "Ich bin ein dürrer Baum". | |
Isai | GerGruen | 56:4 | Denn also spricht der Herr:"Entmannten, die meine Sabbattage feiern und wählen, was mir wohlgefällt, und fest an meinem Bunde halten, | |
Isai | GerGruen | 56:5 | auch diesen geb ich einen Platz in meinem Haus, in meinen Mauern und einen Namen trefflicher als Söhne und als Töchter. Ich gebe ihnen einen ewigen Namen, der nimmermehr erlischt. | |
Isai | GerGruen | 56:6 | Die Fremden, die sich an den Herrn anschließen, um ihm zu dienen und um des Herren Namen Liebe zu erweisen und Knechte ihm zu sein, falls sie den Sabbat halten, ihn nicht entweihen und fest an meinem Bunde hängen, | |
Isai | GerGruen | 56:7 | laß ich betreten meinen heiligen Berg und heiße sie in meinem Bethaus hochwillkommen. Ich nehme ihre Brand- und Schlachtopfer auf meinem Altar wohlgefällig an. Mein Haus soll 'aller Nationen Bethaus' heißen." | |
Isai | GerGruen | 56:8 | Ein Spruch des Herrn, des Herrn, der Israel aus der Zerstreuung sammelt: "Zu ihnen, die ich schon gesammelt, will ich noch andere hinzuversammeln." | |
Isai | GerGruen | 56:9 | Ihr wilden Tiere insgesamt! Jetzt kommt zum Fraß herbei! Ihr Tiere alle aus dem Wald! | |
Isai | GerGruen | 56:10 | All seine Wächter sind ja blind; sie passen nimmer auf, sind alle stumme Hunde, die nicht bellen mögen. Sie träumen, liegen ausgestreckt und schlafen gern. | |
Isai | GerGruen | 56:11 | Als heißhungrige Hunde sind sie nicht zu sättigen; als Hirten wissen sie von keiner Achtsamkeit. Sie alle sehen nur auf ihren Nutzen, auf seinen Vorteil jeder bis zum letzten Mann: | |
Chapter 57
Isai | GerGruen | 57:1 | Der Fromme stirbt, und niemand nimmt's zu Herzen. Die guten Männer sterben aus, und keiner merkt darauf, daß vor der Bösen Zeit der Fromme stirbt. | |
Isai | GerGruen | 57:2 | Er geht zum Frieden ein und ruht in seiner Lagerstätte als Redlicher von tadellosem Wandel. | |
Isai | GerGruen | 57:4 | Wen höhnt ihr? Gegen wen reißt euren Mund ihr auf und streckt die Zunge aus? Seid ihr nicht eine Sündenbrut, ein treuloses Geschlecht? | |
Isai | GerGruen | 57:5 | Die ihr in Brunst kommt unter Eichen, unter jedem grünen Baume; die ihr an Bächen Kinder schlachtet und unter Felsenhängen! | |
Isai | GerGruen | 57:6 | Die glatten Kiesel aus den Bächen bilden dein Geschick; sie dienen dir zum Losen. Du gießest Opferwein zu ihren Ehren aus, bringst ihnen Speiseopfer dar. Damit soll ich mich wohl zufriedengeben? | |
Isai | GerGruen | 57:7 | Auf hohen, steilen Bergen schlägst du dein Ruhelager auf. Du steigst hinauf, um dort Schlachtopfer darzubringen. | |
Isai | GerGruen | 57:8 | Und hinter Tür und Pfosten stellst du dein Zeichen auf. Mir untreu, deckest du dich auf, besteigst dein ausgebreitet Bett, bedingst für dich von ihnen ihres Lagers Liebe, und erfreust dich ihrer Liebesgunst. | |
Isai | GerGruen | 57:9 | Du schaust nach Öl dich für den Moloch um, häufst deine Wohlgerüche an, schickst deine Boten in die Ferne und sendest sie bis in das Totenreich. | |
Isai | GerGruen | 57:10 | Obgleich ermüdet durch dein langes Treiben, bekennst du nicht. "Vergeblich!" Du findest neue Stillung deiner Gier; deshalb wirst du nicht matt. | |
Isai | GerGruen | 57:11 | Wovor ist dir denn bange? Worum bist du besorgt, daß du so untreu wirst und meiner nicht gedenkst und keine Acht mir schenkst? Nicht wahr, ich schweige, zeige mich nicht offen; so fürchtest du dich nicht vor mir. | |
Isai | GerGruen | 57:12 | Ich aber künde dir, daß dieses Handeln, das dir recht erscheint, und deine Werke dir nicht helfen können. | |
Isai | GerGruen | 57:13 | Dich mögen die erretten, die du zusammenbringst, wenn du zu heulen hast! Sie alle aber führt ein Lüftchen in die Weite und ein Windhauch trägt sie fort. Nur wer auf mich vertraut, ererbt das Land und darf auf meinem heiligen Berge wohnen. | |
Isai | GerGruen | 57:14 | Ich rufe: "Auf! Nun bahnet, bahnet, ebnet jetzt den Weg! Und räumet allen Anstoß meinem Volke aus dem Wege!" | |
Isai | GerGruen | 57:15 | So spricht der, dessen Name ist "der Hohe, der Erhabene, der Ewiglebende, der Heilige": "Ich wohne hoch und heilig; doch bin ich auch bei den Bedrückten und Demütigen, um so den Geist der Demutsvollen zu beleben und zu beleben der Gedrückten Herz. | |
Isai | GerGruen | 57:16 | Nicht immer will ich streiten, nicht auf die Dauer grollen, weil sonst der Geist vor mir verschmachtete, und ich erschaffe doch die Lebensgeister. | |
Isai | GerGruen | 57:17 | Ich zürne ihm ob seiner frevelhaften Gier und strafe es mit abgewandtem Angesicht und grolle, weil es störrisch seinen Lüsten folgt. | |
Isai | GerGruen | 57:18 | Ich sehe diese seine Wege, und dennoch wünsche ich, ihm wohlzutun, ihm Ruh zu gönnen, Trost zu spenden, ihm selbst und seinen Trauemden. | |
Isai | GerGruen | 57:19 | Der Lippen Ruf laß ich ins Dasein treten für Ferne und für Nahe: Friede, Friede." So spricht der Herr: "Ich heile ihn." | |
Isai | GerGruen | 57:20 | Die Bösen aber gleichen einem aufgewühlten Meer, das nicht zur Ruhe kommt und dessen Wasser Kot und Schlamm aufwühlen. | |
Chapter 58
Isai | GerGruen | 58:1 | "Ruf ungehemmt aus vollem Halse! Posaunen gleich erhebe deine Stimme! Vermelde meinem Volke seinen Frevel, dem Hause Jakobs seine Sünden! | |
Isai | GerGruen | 58:2 | Zwar fragen sie mich Tag für Tag und möchten meine Wege gerne kennen. Als wären sie ein Volk, das täte, was da recht, und die Gesetze seines Gottes nie verließe, so fordern sie von mir Behandlung, die gerecht sein soll verlangen eine göttliche Kundgebung:" | |
Isai | GerGruen | 58:3 | 'Wozu nur fasten wir? Du achtest nicht darauf. Kasteien uns? Du merkst es nicht.' Seht! Fastet ihr, dann tut ihr nur, was euch gefällt. Ihr hetzet alle eure Arbeitsleute ab. | |
Isai | GerGruen | 58:4 | Bei Streit und Zanken fastet ihr, beim Dreinhaun mit der frevlen Faust. Ihr solltet vorerst nicht so fasten. Sonst hört man euren Lärm sogar im Himmel. | |
Isai | GerGruen | 58:5 | Soll etwa das ein Fasttag sein, wie ich ihn liebe, wenn jemand leibliche Genüsse sich versagt und seinen Kopf wie Schilf läßt hängen und sich auf rauhes Tuch und Asche bettet? Ja, willst du das ein Fasten heißen und einen Tag, dem Herrn gefällig? | |
Isai | GerGruen | 58:6 | Ist nicht erst das ein Fasten, wie ich es liebe: des Unrechts Bande öffnen, des Joches Knoten lösen, Geknechtete befreien und daß du jeglich Joch zertrümmerst? | |
Isai | GerGruen | 58:7 | Nicht das: den Hungrigen dein Brot mitbrechen und obdachlose Arme in dein Haus einführen, und siehst du einen nackt, daß du ihn kleidest und dich nicht deinem Fleisch entziehst? | |
Isai | GerGruen | 58:8 | Dann bricht dein Licht hervor wie Morgenrot, und schnell vernarben deine Wunden. Dein Heil zieht vor dir her, und deine Nachhut ist die Herrlichkeit des Herrn. | |
Isai | GerGruen | 58:9 | Du rufst; der Herr gibt Antwort. Du schreist um Hilfe, und er spricht: 'Ich bin schon da.' Entferne nur von dir Bedrückung, den abgefeimten Trug, das Unheilreden! | |
Isai | GerGruen | 58:10 | Und teilst du mit dem Hungrigen dein Brot, und sättigst du den Schmachtenden, dann strahlt in Dunkelheit dein Licht, und deine Finsternis wird gleich dem Mittag hell. | |
Isai | GerGruen | 58:11 | Beständig leitet dich der Herr und stillt in dürren Landen deinen Hunger, und dein Gebein füllt er mit Mark. Du gleichst dann einem Garten, wohlgetränkt, und einem Wasserborne, unversieglich. | |
Isai | GerGruen | 58:12 | Der Vorzeit Trümmer bauen deine Leute auf: Grundsteine legst du für die spätesten Geschlechter. Du heißt 'Rissevermaurer', heißt 'der Pfade Neubeleber'. - 'Für den Sabbat'. | |
Isai | GerGruen | 58:13 | Wenn du zurückhältst deinen Fuß des Sabbats wegen und nicht an meinem heiligen Tag Geschäfte treibst, und wenn du eine Lust den Sabbat nennst und ehrenwert den, der dem Herrn geheiligt, und ehrst ihn dadurch, daß du keine Gänge machst, nicht dein Geschäft betreibst und nicht Verträge schließest, | |
Chapter 59
Isai | GerGruen | 59:1 | Der Arm des Herrn ist nicht zu kurz zum Helfen; sein Ohr ist nicht zu taub zum Hören. | |
Isai | GerGruen | 59:2 | Nur eure Missetaten trennen euch und euren Gott. Nur eure Sünden zwingen ihn, vor euch das Antlitz zu verhüllen, um euch nicht anzuhören. | |
Isai | GerGruen | 59:3 | Denn eure Hände sind mit Blut befleckt, mit Übeltaten eure Finger, und eure Lippen reden Trug, und eure Zunge flüstert Unerlaubtes. | |
Isai | GerGruen | 59:4 | Gerechterweise klagt kein Mensch, und niemand ist, der ehrlich sich verteidigt. Man baut auf Trug und redet falsch, und mit Gewalttat geht man schwanger und zeugt dann Unheil. | |
Isai | GerGruen | 59:5 | Sie brüten Basiliskeneier aus und weben Spinngewebe. Wer von den Eiern ißt, muß sterben; als Otter quillt das Ausgebrütete hervor. | |
Isai | GerGruen | 59:6 | Zum Kleid taugt ihr Gewebe nicht; mit ihrer Arbeit kann man sich nicht decken. Denn Unheilswerk sind ihre Werke; Gewalttat ist in ihren Händen. | |
Isai | GerGruen | 59:7 | Zum Bösen rennen ihre Füße und eilen, Blut der Unschuld zu vergießen. Und ihre Pläne sind nur Unheilspläne, nur Stoß und Sturz auf ihren Bahnen. | |
Isai | GerGruen | 59:8 | Ein Friedensweg ist ihnen unbekannt; auf ihren Pfaden ist kein Recht. Sie bahnen krumme Steige sich; wer sie betritt, weiß nichts von Frieden. | |
Isai | GerGruen | 59:9 | Drum bleibt das Richtige uns fern; kein Glück wird uns zuteil. Jetzt hoffen wir auf Licht; doch bleibt es finster; auf Lichtstrahlen, jedoch im Dunkeln wandeln wir. | |
Isai | GerGruen | 59:10 | Wir tappen wie die Blinden nach der Wand; wie ohne Augen tasten wir. Am hellen Mittag straucheln wir, als ob es Dämmerung wäre, und in der Dunkelheit sind wir wie Tote. | |
Isai | GerGruen | 59:11 | Wir murren alle wie die Bären und gurren seufzend wie die Tauben. Wir harren auf das Richtige, doch fort bleibt es; auf Glück, fern bleibt es uns. | |
Isai | GerGruen | 59:12 | Denn unsre Missetaten stehn in großer Zahl vor Dir, und unsre Sünden zeugen gegen uns. Ja, unsre Missetaten stehen neben uns, und unsere Sünden kennen wir. | |
Isai | GerGruen | 59:13 | Abfall, Untreue an dem Herrn, Aufgabe der Nachfolge unseres Gottes! Wir raten zu Gewalt und Abfall; mit Bosheit gehn wir schwanger und sinnen recht mit Fleiß auf trügerische Worte. | |
Isai | GerGruen | 59:14 | Das Recht zieht sich zurück, und die Gerechtigkeit steht ferne. Die Wahrheit kommt auf freiem Platz zu Fall, und Biedersinn darf sich nicht zeigen. | |
Isai | GerGruen | 59:15 | Vermißt wird Redlichkeit, und vorenthalten bleibt das Bösesmeiden. Dies sieht der Herr, und ihm mißfällt, daß nirgends Recht zu finden ist. | |
Isai | GerGruen | 59:16 | Er sieht, kein rechter Mensch ist da, und staunt darüber, daß kein Mensch vermittelt. Da hilft ihm denn sein eigner Arm; sein Beistand ist die eigene Gerechtigkeit, | |
Isai | GerGruen | 59:17 | Gerechtigkeit sein Panzer! Der sieggewohnte Helm auf seinem Haupt! Der Rache Kleid sein Alltagskleid! Sein Mantel Eiferzorn! | |
Isai | GerGruen | 59:18 | Drum nach Verdienst vergilt er nunmehr. Glutzorn seinen Widersachern! Vergeltung seinen Feinden! Vergeltung übt er also an den Inseln: | |
Isai | GerGruen | 59:19 | Den Ruhm des Herrn erschauen die im Westen und die im Osten seine Herrlichkeit, wenn er erscheint, dem Strome gleich, der aufschäumt, hergejagt vom Sturm des Herrn. | |
Isai | GerGruen | 59:20 | "Für Sion aber kommt ein Retter, für die in Jakob, die von Sünden lassen." - Ein Spruch des Herrn. | |
Isai | GerGruen | 59:21 | "Nur dies ist die Bedingung, die ich ihnen mache", so spricht der Herr: "Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, dir in den Mund gelegt, sie dürfen nicht aus deinem Munde weichen und nicht von deiner Kinder Munde und nicht von deiner Enkelkinder Munde", so spricht der Herr, "von nun an bis in Ewigkeit." | |
Chapter 60
Isai | GerGruen | 60:1 | Auf! Werde Licht! Dein Licht will kommen; die Herrlichkeit des Herrn strahlt über dir. | |
Isai | GerGruen | 60:2 | Denn Finsternis bedeckt die Erde und Wolkendunkel die Nationen. Doch über dir erstrahlt der Herr, und über dir strahlt seine Herrlichkeit. | |
Isai | GerGruen | 60:4 | Auf, erhebe deine Augen! Schau ringsumher! Sie alle sammeln sich und kommen zu dir her. Aus weiter Ferne kommen deine Söhne, und deine Töchter werden auf der Hüfte hergetragen. | |
Isai | GerGruen | 60:5 | Du siehst es und erstrahlst; dein Herz erbebt und regt sich freudig; denn plötzlich strömt zu dir des Meeres Reichtum und kommen zu dir her der Heidenvölker Schätze. | |
Isai | GerGruen | 60:6 | Dann deckt dich der Kamele Schwall, von Midian und Epha junge Tiere. Von Saba kommen sie zuhauf und tragen Gold und Weihrauch her und künden froh des Herren Ruhmestaten. | |
Isai | GerGruen | 60:7 | Dir werden alle Schafe Kedars zugetrieben, und Nabatäas Widder stehen dir zu Diensten. Auf meinen Altar kommen sie zum Wohlgefallen, und also schmücke ich mein herrlich Haus. - | |
Isai | GerGruen | 60:8 | Wer sind doch jene, die herbei wie Wolken fliegen, wie Tauben schnell zu ihren Schlägen? | |
Isai | GerGruen | 60:9 | Die Küstenländer mühen sich für mich, voran die Tarsisschiffe, und bringen aus der Ferne deine Söhne heim, - mit ihnen auch ihr Silber und ihr Gold, zu Ehren deines Herrn und Gottes, des Heiligen Israels, der dich verherrlicht. | |
Isai | GerGruen | 60:10 | Und deine Mauern bauen Ausländer, und ihre Könige bedienen dich. Ich habe dich in meinem Groll geschlagen; nun tue ich dir wieder wohl in meiner Liebe. | |
Isai | GerGruen | 60:11 | Beständig stehen deine Tore offen, unverschlossen Tag und Nacht, daß man der Heiden Reichtum bei dir einführe mit ihren Königen, umgeben von Geleiten. | |
Isai | GerGruen | 60:12 | Denn Volk und Reich, das dir nicht dienen will, wird untergehn, und Heidenvölker werden völlig ausgerottet. | |
Isai | GerGruen | 60:13 | Die Pracht des Libanon kommt zu dir her, Zypressen, Fichten, Ulmen allzumal, um meine heilige Stätte auszuschmücken und meiner Füße Schemel zu verherrlichen. | |
Isai | GerGruen | 60:14 | Dir nahen sich, gebückt, die Söhne deiner Unterdrücker und werfen sich zu deinen Füßen nieder, sie alle, die dich einst verhöhnt. Sie heißen dich "Die heilige Stadt des Herrn", "Sion des Heiligen Israels". | |
Isai | GerGruen | 60:15 | Wie du verlassen warst, gehaßt und unbesucht, so mache ich dich jetzt zum ewigen Stolz, zur Wonne kommender Geschlechter. | |
Isai | GerGruen | 60:16 | Du trinkst der Heidenvölker Milch und nährst dich gar an königlicher Brust. Du sollst erfahren, daß ich, der Herr, dein Helfer bin und dein Befreier Jakobs Held. | |
Isai | GerGruen | 60:17 | An Erzes Statt will ich dir Gold bescheren und statt des Eisens Silber, Erz statt der Hölzer, statt der Steine Eisen. Ich setze als Regierung dir den Frieden ein, als deinen Obern die Gerechtigkeit. | |
Isai | GerGruen | 60:18 | Nicht weiter hört man von Gewalt in deinem Land, in deinen Grenzen nichts von Druck und Drangsal; du heißest deine Mauern "Sieg" und deine Tore "Ruhm". | |
Isai | GerGruen | 60:19 | Zum Tageslichte dient dir nicht die Sonne; noch braucht des Mondes Schimmer dir zu leuchten. Ein ewig Licht ist dir der Herr, dein Gott dein Strahlenkranz. | |
Isai | GerGruen | 60:20 | Nie mehr geht deine Sonne unter; dein Mond verschwindet nicht. Ein ewig Licht ist dir der Herr; denn deine Trauertage sind vorbei. | |
Isai | GerGruen | 60:21 | Dein Volk - nur Fromme! Auf ewig werden sie das Land besitzen, als Sprößlinge von mir gepflanzt, als meiner Hände ehrenvolles Werk. | |
Chapter 61
Isai | GerGruen | 61:1 | Der Geist des Herrn, des Herrn, ruht über mir, weil mich der Herr gesalbt, den Elenden gar Freudiges zu künden, und mich gesandt, um zu verbinden, deren Herz gebrochen, um den Gefangenen die Freiheit anzukünden, Gefesselten die Fessellösung, | |
Isai | GerGruen | 61:2 | ein Gnadenjahr vom Herrn zu künden und einen Tag der Ahndung unseres Gottes, um alle Trauernden zu trösten, | |
Isai | GerGruen | 61:3 | und um den Trauernden in Sion statt des Schmutzes Schmuck zu geben und Freudenöl statt Trauerflor, an Stelle des verzagten Geistes Festgewänder. Sie sollen dann "Des Heiles Eichen" heißen, "Des Herren ehrenvolle Pflanzung". | |
Isai | GerGruen | 61:4 | Sie bauen auf der Vorzeit Trümmer, sie stellen wieder her der alten Zeiten öde Orte, erneuern abermals zerstörte Städte und langer Zeiten Wüsteneien. | |
Isai | GerGruen | 61:5 | Dann kommen Fremdlinge und weiden eure Herden; Ausländer dienen euch als Ackerer und Winzer. | |
Isai | GerGruen | 61:6 | Ihr aber heißt "Des Herren Priester"; euch nennen sie "Die Diener unseres Gottes". Und ihr verzehrt der Heiden Reichtum, verfüget völlig über ihre Schätze. | |
Isai | GerGruen | 61:7 | Für eure doppelt schmähliche Beschimpfung erhalten sie ein freudig Los. Drum erben sie in ihrem Land ein Doppelmaß; zuteil wird ihnen ewige Freude. | |
Isai | GerGruen | 61:8 | Denn ich, der Herr, ich liebe Recht und hasse frevlen Raub; ich gebe ihnen vollen Lohn und schließe einen ewigen Bund mit ihnen. | |
Isai | GerGruen | 61:9 | Ihr Stamm sei bei den Heiden hochberühmt und ihr Geschlecht inmitten der Nationen! Wer sie erblickt, der merkt an ihnen, daß sie ein Stamm sind, den der Herr gesegnet: | |
Isai | GerGruen | 61:10 | "Ich freue innig mich des Herrn. Und meine Seele jauchze über meinen Gott! Denn er bekleidet mich mit Heilsgewändern und hüllt mich in des Glückes Mantel, so wie ein Bräutigam sich würdig schmückt, wie eine Braut sich anlegt ihr Geschmeide." | |
Chapter 62
Isai | GerGruen | 62:1 | Ich schweige nicht um Sions willen. Aus Liebe zu Jerusalem bin ich nicht still, bis daß sein Glück hervorbricht wie das Morgenlicht, sein Heil wie Fackelschein. | |
Isai | GerGruen | 62:2 | Die Heiden schaun dein Heil und alle Könige deine Herrlichkeit; sie geben dir nun einen neuen Namen, den selbst bestimmt der Mund des Herrn. | |
Isai | GerGruen | 62:3 | Du bist ein Prachtkranz in der Hand des Herrn, ein königliches Diadem in deines Gottes Hand. | |
Isai | GerGruen | 62:4 | "Verlassen" nennt dich niemand mehr, dein Land nicht mehr "Verstoßen". Man nennt dich "Meine Lust", dein Land "Vermählt". Denn seine Lust hat wiederum an dir der Herr; dein Land wird abermals gefreit. | |
Isai | GerGruen | 62:5 | Dem Jüngling gleich, der eine Jungfrau freit, so freit um dich, der dich aufbaut; und wie ein Bräutigam sich seiner Braut erfreut, also erfreut sich deiner auch dein Gott. | |
Isai | GerGruen | 62:6 | Jerusalem! Ich stelle Wächter hin auf deine Mauern, die Tag und Nacht nie schweigen dürfen: "Die ihr den Herrn erinnern sollt, ihr dürft nicht ruhen!" | |
Isai | GerGruen | 62:7 | Und laßt ihm keine Ruhe, bis er hergestellt Jerusalem und für die Welt zum Jubelklang gemacht. | |
Isai | GerGruen | 62:8 | Geschworen hat der Herr bei seiner Rechten, seinem starken Arm: "Ich gebe niemals deinen Weizen mehr zur Speise deinen Feinden, und Fremde dürfen deinen Wein nicht trinken, den du dir gebaut. | |
Isai | GerGruen | 62:9 | Nein! Die ihn ernten, sollen ihn verzehren, den Herrn lobpreisend. - Die ihn gekeltert, sollen selbst ihn trinken in meinen heiligen Höfen." | |
Isai | GerGruen | 62:10 | Zieht ein! Durchzieht die Tore! Dem Volke bahnet einen Weg! Die Straße ebnet, ebnet! Entsteinet sie! Errichtet eine Flagge für die Stämme! - | |
Isai | GerGruen | 62:11 | Der Herr tut's kund bis an der Erde Enden. Vermeldet es der Sionstochter: "Sieh! Deine Rettung kommt!" Mit ihm kommt auch sein Lohn; sein Sold liegt ihm bereit. | |
Chapter 63
Isai | GerGruen | 63:1 | "Wer ist's, der da gerötet kommt? Und seine Kleider sind besprengt, mehr als die Winzerkleider. Der dort, behindert durch sein Kleid, mit vieler Mühe schreiten kann?" - "Ich bin's, der gütig im Verheißen ist und stark genug zum Helfen." - | |
Isai | GerGruen | 63:2 | "Warum an deinem Kleid die roten Flecken? Warum dein Kleid wie das des Keltertreters?" - | |
Isai | GerGruen | 63:3 | "Die Kelter habe ich allein getreten; bei mir war niemand von den Völkern. In meinem Zorn zertrat ich sie, zermalmte sie in meinem Grimme. Ihr Saft bespritzte meine Kleider, und ich besudelte all mein Gewand. | |
Isai | GerGruen | 63:5 | Ich blickte um; da war kein Helfer. Ich staunte, daß mich niemand stützte. So half mir denn mein eigener Arm, und meine Grimmglut stützte mich. | |
Isai | GerGruen | 63:6 | Und so zermalmte ich in meinem Zorne Völker; in meinem Grimm zertrat ich sie, und ihren Saft ließ ich zur Erde rinnen." - | |
Isai | GerGruen | 63:7 | Ich denke an des Herren Gnadentaten, des Herren Ruhmeswerke, nach allem, was der Herr an uns getan, nach seiner Güte Fülle für das Haus von Israel, die er in seiner Huld und seiner großen Gnade ihnen hat erzeigt. | |
Isai | GerGruen | 63:8 | Er sprach: "Sie sind ja doch mein Volk, sind Kinder, die nicht pflichtvergessen handeln", und so ist er ihr Helfer. | |
Isai | GerGruen | 63:9 | Bei allem Drang gibt es kein Bangen; des Angesichtes Engel unterstützt sie ja. Er rettet selber sie in seiner Liebe, seiner Milde. Durch alle früheren Zeiten hob und trug er sie. | |
Isai | GerGruen | 63:10 | Doch sie verbitterten im Trotze seinen heiligen Geist. Da ward er ihnen selbst zum Feinde: er selbst bekämpfte sie. | |
Isai | GerGruen | 63:11 | Sein Volk gedachte drauf der alten Zeiten unter Moses: "Wo ist doch der, der aus dem Meer sie steigen ließ, den Hirten und die Herde? Wo der, der in sein Inn'res seinen heiligen Geist gelegt? | |
Isai | GerGruen | 63:12 | Er, der den Moses an der rechten Hand geführt mit seinem wundervollen Arme? Er, der vor ihnen die Gewässer spaltete und sich auf solche Weise einen ewigen Namen schuf? | |
Isai | GerGruen | 63:13 | Er, der sie durch die Fluten führte wie Rosse durch die Wüste?" Sie mögen nimmer straucheln! | |
Isai | GerGruen | 63:14 | So, wie ein Tier ins Tal herniedersteigt, vom Geist des Herrn geleitet, so führtest Du Dein Volk, Dir einen hehren Namen schaffend! | |
Isai | GerGruen | 63:15 | Vom Himmel sieh herab! Aus Deiner heilig hehren Wohnung blick hernieder! Wo ist Dein Eifer, Deine Wunderkraft? Hat sich Dein mitleidig Erbarmen mir entzogen? | |
Isai | GerGruen | 63:16 | Du bist doch unser Vater. Denn Abraham weiß nichts von uns, und Israel erkennt uns nimmer an. Du, Herr, bist unser Vater; von jeher war Dein Name "Unser Retter". | |
Isai | GerGruen | 63:17 | Warum machst Du uns irre, Herr, an Deinen Wegen, verhärtest unser Herz vor Deiner Furcht? Werd andern Sinns um Deiner Knechte willen, der Stämme, die Dein eigen sind! | |
Isai | GerGruen | 63:18 | Seit kurzem haben sie Dein heilig Volk in ihrer Macht, und unsere Feinde treten jetzt Dein Heiligtum mit Füßen. | |
Chapter 64
Isai | GerGruen | 64:1 | So, wie beim Feuerbrand das Feuer Wasser wallen macht, so laß, um Deinen Namen Deinen Feinden kundzutun, die Heidenvölker vor Dir beben! | |
Isai | GerGruen | 64:2 | Furchtbares tu, was wir gar nicht erwarten, und komm herab, daß Berge vor Dir beben! | |
Isai | GerGruen | 64:3 | Nie höre man von einem Gott, und nie vernehme man dergleichen, und nie erblicke außer Dir ein Auge einen, der also wirkt für die, die seiner harren! | |
Isai | GerGruen | 64:4 | Komm dem entgegen, der des Rechten sich erfreuend, es tut und Deiner eingedenk, auf Deinen Wegen bleibt! Doch jetzt bist Du's, der grollt, und wir versündigten uns stets dagegen und waren ungehorsam. | |
Isai | GerGruen | 64:5 | Wir wurden alle wie befleckt, und wie ein unrein Tuch, so waren alle unsere Werke der Gerechtigkeit. Wir alle welkten hin wie Laub; doch sturmesgleich wird unsere Missetat uns fortreißen. | |
Isai | GerGruen | 64:6 | Doch Deinen Namen ruft nicht einer an, und keiner ist, der sich aufrüttelte, um sich an Dich zu klammern; denn Du verbirgst vor uns Dein Angesicht und gibst uns unsern Missetaten preis. | |
Isai | GerGruen | 64:7 | Und doch bist Du, Herr, unser Vater. Wir sind der Lehm, Du unser Bildner, wir alle Deiner Hände Werk. | |
Isai | GerGruen | 64:8 | Zürne nicht maßlos, Herr! Ach, denk nicht immer an die Sünde! Schau her! Wir sind doch alle Deines Volkes Glieder. | |
Isai | GerGruen | 64:9 | Verheert sind Deine heiligen Städte, und Sion ist zur Wüste, Jerusalem zur Wüstenei geworden. | |
Isai | GerGruen | 64:10 | Ach, unser heilig, prachtvoll Haus, wo unsere Väter Dich gepriesen, ist ein Raub der Flammen! All unsere Augenweide ward ein Trümmerhaufen. | |
Chapter 65
Isai | GerGruen | 65:1 | "Ich werde also aufgesucht von denen, die mich sonst nicht fragen. Ich soll mich also finden lassen von denen, die mich sonst nicht suchten. 'Da, da bin ich', soll ich zu einem Volke sprechen, das meinen Namen sonst nicht angerufen. | |
Isai | GerGruen | 65:2 | Ich breite meine Hände ja den ganzen Tag nach einem widerspenstigen Volke aus, das unheilvolle Wege geht, das seinem eigenen Dünkel folgt, | |
Isai | GerGruen | 65:3 | nach einem Volk, das stets mich reizt, ganz ohne Scheu vor mir, das in den Gärten opfert und auf Ziegelsteinen räuchert, | |
Isai | GerGruen | 65:4 | das in den Gräbern hockt und in Verließen ganze Nächte weilt, das Schweinefleisch genießt und in Gefäßen Greuelbrühe trägt, | |
Isai | GerGruen | 65:5 | das ruft: 'Bleib, wo Du bist! Rühr mich nicht an! Sonst mache ich Dich noch gebannt.' Sie müssen Rauch in meinem Grimme werden, ein immer lodernd Feuer. | |
Isai | GerGruen | 65:6 | Vor mir liegt's aufgeschrieben, und ich ruhe nicht, bis ich es heimgezahlt. Vergelten muß ich ihnen | |
Isai | GerGruen | 65:7 | jetzt ihre Sünden und die ihrer Väter allzumal", so spricht der Herr, "die auf den hohen Bergen räucherten und auf den Hügeln meiner spotteten. Erst muß ich denen ihren Lohn in ihren Busen messen." | |
Isai | GerGruen | 65:8 | Doch sagt der Herr auch dies: "Wenn in der Traube Saft sich zeigt, so heißt's: 'Zertritt sie nicht! Ein Segen ist ja drin.' So mache ich es auch um meiner Diener willen, daß ich das Ganze nicht verderbe. | |
Isai | GerGruen | 65:9 | Aus Jakob bringe ich ein anderes Geschlecht hervor, aus Juda andre Erben meiner Berge, und meine Auserwählten sollen sie besitzen. Dort sollen meine Diener wohnen! | |
Isai | GerGruen | 65:10 | Und Saron soll zur Schaftrift werden und Achors Tal zum Rinderlager diesem meinem Volk, das nach mir fragt! | |
Isai | GerGruen | 65:11 | Für euch jedoch, die ihr den Herrn verlassen, für euch, die meinen heiligen Berg vergessen und die dem Glück den Tisch gedeckt, dem Schicksalsgott den Mischtrank eingeschenkt, | |
Isai | GerGruen | 65:12 | für euch bestimme ich das Schwert. Zur Schlachtung müsset ihr euch ducken, weil ich rief und ihr nicht Antwort gabet, weil ich redete und ihr nicht hörtet, und weil ihr tatet, was mir nicht gefiel, und das gewählt, was ich nicht wollte." | |
Isai | GerGruen | 65:13 | Deshalb spricht so der Herr, der Herr: "Seht! Meine Diener essen; doch ihr hungert. Und meine Diener trinken; ihr aber dürstet. Und meine Diener sind von Herzen fröhlich, ihr aber seid mit Schmach bedeckt. | |
Isai | GerGruen | 65:14 | Laut jubeln meine Diener auf vor Herzensfreude; ihr aber schreit vor Herzeleid und heult beim Niederbruch des Lebensmutes. | |
Isai | GerGruen | 65:15 | Und euren Namen hinterlaßt ihr meinen Auserwählten zum Fluchen: 'Also töte dich der Herr, der Herr!' - Bei seinen Dienern aber braucht man neue Namen. | |
Isai | GerGruen | 65:16 | Wer sich im Lande Segen wünscht, der wünscht ihn sich vom Gott der Treue, und wer im Lande schwört, der schwört alsdann beim Gott der Treue. - Die früheren Leiden werden all vergessen, verschwunden sein aus meinen Augen. | |
Isai | GerGruen | 65:17 | Seht! Ich erschaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, und an das Frühere wird nicht gedacht, und keinem kommt es weiter in den Sinn. | |
Isai | GerGruen | 65:18 | Nein! Jauchzet immerdar, frohlocket über das, was ich erschaffe. Denn seht! Jerusalem, das schaffe ich zum Jubel um, sein Volk zur Freude. | |
Isai | GerGruen | 65:19 | Über Jerusalem frohlock' ich selbst und freue mich an meinem Volk. Kein Schluchzen hört man mehr darin und kein Geschrei. | |
Isai | GerGruen | 65:20 | Nicht mehr gibt's dort frühzeitig alte Männer, die ihre Lebenstage nicht erreichen. Der Jüngste stirbt vielmehr als Hundertjähriger; wer hundert Jahre dann verfehlt, gilt als verflucht. | |
Isai | GerGruen | 65:21 | Sie bauen Häuser und bewohnen sie, und pflanzen Reben und genießen deren Frucht. | |
Isai | GerGruen | 65:22 | Sie bauen nicht, auf daß ein andrer es bewohne, sie pflanzen nicht, auf daß ein andrer es verzehre. Der Bäume Alter wird mein Volk erreichen, und ihrer Hände Werk verbrauchen meine Auserwählten selbst. - | |
Isai | GerGruen | 65:23 | Ihr Schaffen soll nicht mehr vergeblich sein; sie sollen nicht umsonst sich Mühe geben. Ein Stamm, gesegnet von dem Herrn, sind sie samt ihren Kindern. | |
Chapter 66
Isai | GerGruen | 66:1 | So spricht der Herr: "Der Himmel ist mein Thron, die Erde meiner Füße Schemel. Was für ein Haus ist das, das ihr mir bauen könntet? Was für ein Ort, der mir zur Ruhestätte paßt? | |
Isai | GerGruen | 66:2 | Die ganze Welt hat meine Hand gemacht; mein ist das alles." - Ein Spruch des Herrn: "Ich sehe gnädig nur auf den, der demutsvoll ist und zerknirscht, der gegen meine Vorschrift Ehrfurcht hegt. | |
Isai | GerGruen | 66:3 | Wer Stiere schlachtet, der erschlägt auch Männer; wer Schafe opfert, bricht auch Hunden das Genick. Wer Speiseopfer darbringt, tut es auch mit Schweineblut. Verbrennt er Weihrauch, tut er's auch zu Ehren eines Abgotts. Ja, diese haben ihre eignen Wege sich erwählt, ergötzen sich an ihren Scheusalen. | |
Isai | GerGruen | 66:4 | Und so gefällt es mir, auch ihnen übel mitzuspielen. Ich laß sie treffen, was sie fürchten. Ich rief, und niemand gab mehr Antwort; ich sprach, und niemand hörte, und sie verübten, was mir nicht gefiel. Was ich nicht wollte, wählten sie." | |
Isai | GerGruen | 66:5 | Nun hört auch ihr des Herren Wort, ihr, die ihr Ehrfurcht hegt vor seinem Worte! "So sprechen eure Brüder, die euch hassen und euch um meines Namens willen ächten: 'Mög sich der Herr verherrlichen, daß wir auch eure Freude miterleben!' Die werden recht beschämt." | |
Isai | GerGruen | 66:6 | Horch! Aus der Stadt Getöse! Vom Tempel her Getöse! Horch nur! Der Herr zahlt seinen Feinden heim. | |
Isai | GerGruen | 66:7 | Bevor noch Wehen kommen, ist schon die Geburt erfolgt; bevor noch Schmerzen kommen, ist der Knabe da. | |
Isai | GerGruen | 66:8 | Wer hörte je, wer sah dergleichen? Dauern Wehen für ein Land nur einen Tag? Wird sonst ein Volk in einem Augenblick geboren? Doch kaum ist Sion wehe, sind seine Kinder da. | |
Isai | GerGruen | 66:9 | "Ja, sollte ich nicht zur Geburt verhelfen und gebären lassen?" So spricht der Herr. "Ja, sollte ich, der ich gebären lasse, selbst das Gebären hemmen?" So spricht dein Gott. | |
Isai | GerGruen | 66:10 | Erfreut euch mit Jerusalem! Frohlocket mit ihm allesamt, die ihr es liebt! In großer Freude freuet euch mit ihm, die ihr darüber trauert! | |
Isai | GerGruen | 66:11 | Denn satt dürft ihr an seines Trostes Mutterherz euch trinken. Ihr dürfet trinken, euch erlabend, an seiner schweren Brust. | |
Isai | GerGruen | 66:12 | Denn also spricht der Herr: "Ich lenke stromgleich Wohlfahrt zu ihm hin und einem Wildbach gleich der Heiden Schätze. Ja, trinken sollet ihr, getragen werden auf den Hüften und auf den Knien spielen. | |
Isai | GerGruen | 66:13 | Wie einen Knaben, den die Mutter tröstet, so werde ich euch trösten, und in Jerusalem sollt ihr getröstet sein." | |
Isai | GerGruen | 66:14 | Erfahrt ihr dies, alsdann erfreut sich euer Herz. Mark strömt in die Gebeine ein wie Saft in grünes Gras. Des Herren Macht wird offenbar an seinen Dienern, sein Zorn an seinen Feinden. | |
Isai | GerGruen | 66:15 | Denn seht! Im Feuer kommt der Herr und seine Wagen wie im Sturme, in Hitze auszuhauchen seinen Zorn und seinen Grimm in Feuerflammen. | |
Isai | GerGruen | 66:16 | Denn richten wird der Herr mit Feuer, mit seinem Schwerte alles Fleisch, und zahlreich sind des Herrn Erschlagene. | |
Isai | GerGruen | 66:17 | "Die sich in Gärten, hinter einem in der Mitte, reinigen und heiligen, die Schweinefleisch verzehren und Ungeziefer, Mäuse, sollen miteinander enden." Ein Spruch des Herrn. | |
Isai | GerGruen | 66:18 | "Ich kenne ihre Taten, ihre Pläne. Die Zeit erscheint, wo alle Heiden, alle Zungen sich versammeln. Sie kommen her und schauen meine Herrscherwürde. | |
Isai | GerGruen | 66:19 | Ich stelle dann ein Beispiel auf an jenen und schicke einige von ihnen, die noch übrig, zu den Heidenvölkern nach Tarsis, Phul und Lud, und zu den Bogenspannern, Tubal und zu Javan nach fernen Küstenländern, die nie etwas von mir gehört, die meine Herrlichkeit noch nie geschaut. Sie sollen meine Herrlichkeit auch bei den Heiden künden. | |
Isai | GerGruen | 66:20 | Dann bringt man alle eure Brüder aus allen Heidenvölkern her als Opfergabe für den Herrn auf Rossen, Wagen und in Sänften, auf Maultieren und Dromedaren zu meinem heiligen Berge nach Jerusalem", so spricht der Herr, "so wie die Söhne Israels das Speiseopfer in reinem Topf nur in das Haus des Herrn eintragen. | |
Isai | GerGruen | 66:21 | Ich nehme einige von ihnen selbst zu Priestern und Leviten", so spricht der Herr. | |
Isai | GerGruen | 66:22 | Solang der neue Himmel und die neue Erde stehn, die ich erschaffe, solange ich bestehe", ein Spruch des Herrn, "soll euer Stamm und euer Name dauern. | |
Isai | GerGruen | 66:23 | An jedem Neumond und an jedem Sabbat erscheint zur Anbetung vor mir die ganze Welt", so spricht der Herr. | |