JOB
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Chapter 1
Job | GerSch | 1:1 | Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Der war ein ganzer und gerader Mann, der Gott fürchtete und vom Bösen wich. | |
Job | GerSch | 1:3 | Er besaß an Herden 7000 Schafe, 3000 Kamele, 500 Joch Rinder und 500 Eselinnen; und seine Dienerschaft war sehr groß, also daß der Mann größer war, als alle, die im Morgenlande wohnten. | |
Job | GerSch | 1:4 | Seine Söhne aber gingen und machten Gastmähler, ein jeder in seinem Hause und an seinem Tage, und sie sandten hin und luden auch ihre drei Schwestern ein, um mit ihnen zu essen und zu trinken. | |
Job | GerSch | 1:5 | Wenn dann die Tage des Gastmahls zu Ende waren, ließ Hiob sie holen und heiligte sie; er stand des Morgens früh auf und brachte Opfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob sprach: Vielleicht möchten meine Söhne gesündigt und in ihren Herzen Gott den Abschied gegeben haben. Also tat Hiob allezeit. | |
Job | GerSch | 1:6 | Es begab sich aber eines Tages, da die Söhne Gottes vor den HERRN zu treten pflegten, daß auch der Satan unter ihnen kam. | |
Job | GerSch | 1:7 | Da sprach der HERR zum Satan: Wo kommst du her? Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe das Land durchstreift und bin darin umhergegangen. | |
Job | GerSch | 1:8 | Da sprach der HERR zum Satan: Hast du meinen Knecht Hiob beachtet? Denn seinesgleichen ist nicht auf Erden, ein so ganzer und gerader Mann, der Gott fürchtet und vom Bösen weicht. | |
Job | GerSch | 1:10 | Hast du nicht ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingehegt? Das Werk seiner Hände hast du gesegnet und seine Herden breiten sich im Lande aus. | |
Job | GerSch | 1:11 | Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat; laß sehen, ob er dir dann nicht ins Angesicht den Abschied geben wird! | |
Job | GerSch | 1:12 | Da sprach der HERR zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur nach ihm selbst strecke deine Hand nicht aus! Also ging der Satan aus von dem Angesicht des HERRN. | |
Job | GerSch | 1:13 | Und es begab sich eines Tages, da seine Söhne und Töchter im Hause ihres erstgeborenen Bruders aßen und Wein tranken, | |
Job | GerSch | 1:14 | da kam ein Bote zu Hiob und sprach: Die Rinder pflügten und die Eselinnen weideten neben ihnen; | |
Job | GerSch | 1:15 | da fielen die Sabäer ein und nahmen sie weg und erschlugen die Knaben mit der Schärfe des Schwertes; ich aber bin entronnen, nur ich allein, um es dir anzuzeigen. | |
Job | GerSch | 1:16 | Der redete noch, als ein anderer kam und sagte: Gottes Feuer ist vom Himmel gefallen und hat Schafe und Knaben angezündet und verzehrt; ich aber bin entronnen, nur ich allein, daß ich es dir anzeige! | |
Job | GerSch | 1:17 | Der redete noch, als ein anderer kam und sagte: Die Chaldäer haben drei Haufen aufgestellt und sind über die Kamele hergefallen und haben sie weggenommen und haben die Knaben mit der Schärfe des Schwertes erschlagen; ich aber bin entronnen, nur ich allein, um es dir anzuzeigen. | |
Job | GerSch | 1:18 | Während dieser noch redete, kam ein anderer und sprach: Deine Söhne und Töchter aßen und tranken Wein im Hause ihres erstgeborenen Bruders; | |
Job | GerSch | 1:19 | und siehe, da kam ein heftiger Wind drüben von der Wüste her und stieß an die vier Ecken des Hauses, so daß es auf die jungen Leute stürzte und sie starben; ich aber bin davongekommen, nur ich allein, daß ich es dir anzeige! | |
Job | GerSch | 1:20 | Da stand Hiob auf und zerriß sein Kleid und schor sein Haupt und fiel zur Erde nieder und betete an. | |
Job | GerSch | 1:21 | Und er sprach: Nackt bin ich von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahingehen; der HERR hat gegeben, der HERR hat genommen, der Name des HERRN sei gelobt! | |
Chapter 2
Job | GerSch | 2:1 | Es kam aber ein Tag, da die Söhne Gottes sich vor dem HERRN zu stellen pflegten; da erschien unter ihnen auch der Satan, um sich vor dem HERRN zu stellen. | |
Job | GerSch | 2:2 | Da sprach der HERR zum Satan: Wo kommst du her? Satan antwortete dem HERRN und sprach: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandeln darauf. | |
Job | GerSch | 2:3 | Da sprach der HERR zum Satan: Hast du meinen Knecht Hiob beachtet? Denn seinesgleichen ist auf Erden nicht, ein so ganzer und gerader Mann, der Gott fürchtet und vom Bösen weicht; und noch hält er fest an seiner Vollkommenheit, obschon du mich gereizt hast, ihn ohne Ursache zu verderben. | |
Job | GerSch | 2:4 | Satan antwortete dem HERRN und sprach: Haut für Haut; und alles, was der Mensch hat, gibt er für sein Leben. | |
Job | GerSch | 2:5 | Aber strecke doch deine Hand aus und taste ihn selbst an und sein Fleisch, so wird er dir sicher ins Angesicht den Abschied geben! | |
Job | GerSch | 2:6 | Da sprach der HERR zum Satan: Siehe, er ist in deiner Hand; nur schone seines Lebens! | |
Job | GerSch | 2:7 | Da ging der Satan aus von dem Angesicht des HERRN und plagte Hiob mit bösen Geschwüren von der Fußsohle bis zum Scheitel, | |
Job | GerSch | 2:8 | also daß Hiob eine Scherbe nahm, um sich damit zu kratzen, und sich in den Aschenhaufen setzte. | |
Job | GerSch | 2:9 | Da sprach sein Weib zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Vollkommenheit? Sage dich los von Gott und stirb! | |
Job | GerSch | 2:10 | Er aber sprach zu ihr: Du redest, wie ein törichtes Weib redet. Haben wir Gutes empfangen von Gott, sollten wir das Böse nicht auch annehmen? Bei alledem versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen. | |
Job | GerSch | 2:11 | Als aber die drei Freunde Hiobs all das Unglück vernahmen, das über ihn gekommen war, kamen sie, ein jeder von seinem Ort, nämlich Eliphas, der Temaniter, und Bildad, der Schuchiter, und Zophar, der Naamatiter; diese kamen überein, miteinander hinzugehen, ihn zu beklagen und zu trösten. | |
Job | GerSch | 2:12 | Und als sie von ferne ihre Augen erhoben, erkannten sie ihn nicht mehr. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten; und sie zerrissen ein jeder sein Kleid und sprengten Staub über ihre Häupter gen Himmel. | |
Chapter 3
Job | GerSch | 3:3 | Verloren gehe der Tag, da ich geboren bin, die Nacht, da es hieß: Ein Knabe ist gezeugt! | |
Job | GerSch | 3:4 | Verfinstert werde dieser Tag; Gott in der Höhe frage nicht nach ihm, und niemals falle ein Lichtstrahl darauf! | |
Job | GerSch | 3:5 | Finsternis und Todesschatten nehme ihn ein, Gewölk umhülle ihn und überfalle diesen trüben Tag! | |
Job | GerSch | 3:6 | Und jene Nacht; Das Dunkel raffe sie weg, sie freue sich in des Jahres Tagen nie und komme nicht in die Zahl der Monde. | |
Job | GerSch | 3:8 | Die, so den Tagen Böses losen und imstande sind, den Drachen aufzuwecken, sollen sie verfluchen. | |
Job | GerSch | 3:9 | Verfinstert müssen ihrer Dämmerung Sterne sein, sie warte auf Licht und es bleibe aus; sie schaue auch die Wimpern der Morgenröte nicht! | |
Job | GerSch | 3:10 | Weil sie den Mutterleib mir nicht verschloß und den Jammer nicht vor meinen Augen verbarg. | |
Job | GerSch | 3:11 | Warum starb ich nicht gleich bei der Geburt und kam nicht um, sobald ich aus Mutterschoße ging? | |
Job | GerSch | 3:16 | Oder wäre ich gar niemals dagewesen, wie eine verborgene Fehlgeburt, den Kindlein gleich, die nie das Licht gesehen haben! | |
Job | GerSch | 3:20 | Warum läßt er Lebensmüde noch die Sonne sehen und zwingt er betrübte Seelen noch zu leben? | |
Job | GerSch | 3:21 | die auf den Tod harren, und er kommt nicht, die nach ihm graben, mehr als nach Schätzen; | |
Job | GerSch | 3:23 | Was soll das Leben dem Manne, dem sein Weg verborgen ist, den Gott rings umzäunt hat? | |
Job | GerSch | 3:25 | Denn was ich gefürchtet habe, das ist über mich gekommen, und wovor mir graute, das hat mich getroffen. | |
Chapter 4
Job | GerSch | 4:2 | Vielleicht verdrießt es dich, wenn man versucht, ein Wort mit dir zu reden; wer hält aber die Rede zurück? | |
Job | GerSch | 4:6 | Ist nicht deine Gottesfurcht dein Trost und die Vollkommenheit deines Weges deine Hoffnung? | |
Job | GerSch | 4:7 | Bedenke aber: ist je ein Unschuldiger umgekommen, oder wurden je Rechtschaffene vertilgt? | |
Job | GerSch | 4:10 | Das Brüllen des Löwen und die Stimme des Leuen verstummt, und die Zähne der jungen Löwen werden ausgebrochen. | |
Job | GerSch | 4:13 | beim Nachdenken über Nachtgesichte, als tiefer Schlaf auf die Menschen gefallen war, | |
Job | GerSch | 4:15 | denn ein Geist ging an mir vorüber, die Haare meines Leibes standen mir darob zu Berge. | |
Job | GerSch | 4:16 | Er stand da, und ich erkannte sein Aussehen nicht, eine Gestalt war vor meinen Augen, ich hörte eine flüsternde Stimme: | |
Job | GerSch | 4:19 | wieviel mehr bei denen, die in Lehmhütten wohnen, deren Fundament im Staube liegt und die gleich Motten zerstört werden! | |
Job | GerSch | 4:20 | Zwischen Morgen und Abend gehen sie zugrunde; ehe man sich's versieht, sind sie für immer dahin. | |
Chapter 5
Job | GerSch | 5:1 | Rufe doch! Ist einer, der dir antwortet? Und an welchen von den Heiligen willst du dich wenden? | |
Job | GerSch | 5:3 | Ich selbst habe einen Toren gesehen, der Wurzel schlug; sobald ich aber sein Gehöft verfluchte, | |
Job | GerSch | 5:4 | waren seine Söhne vom Glück verlassen und wurden unterdrückt im Tore, und niemand rettete sie; | |
Job | GerSch | 5:5 | seine Ernte fraß der Hungrige und nahm sie ihm aus den Dornen heraus, und sein Vermögen schnappten die Habgierigen weg. | |
Job | GerSch | 5:6 | Denn Unglück wächst nicht aus dem Staub hervor, und Unheil sproßt nicht aus der Erde; | |
Job | GerSch | 5:13 | er fängt die Weisen in ihrer Klugheit, und der Verschmitzten Rat überstürzt sich selbst; | |
Job | GerSch | 5:15 | Aber den Armen errettet er vom Schwert und aus ihrem Maul und den Bedürftigen aus der Hand des Starken, | |
Job | GerSch | 5:17 | Siehe, wohl dem Menschen, den Gott straft! Darum verwirf die Züchtigung des Allmächtigen nicht! | |
Job | GerSch | 5:19 | In sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in sieben wird dich kein Leid berühren: | |
Job | GerSch | 5:21 | vor der Geißel der Zunge wirst du geborgen sein und wirst Gewalttätigkeit nicht fürchten, wenn sie kommt; | |
Job | GerSch | 5:22 | der Verwüstung und Dürre wirst du lachen und vor den wilden Tieren nicht erschrecken; | |
Job | GerSch | 5:23 | denn mit den Steinen des Feldes stehst du im Bunde, und die Tiere des Feldes halten Frieden mit dir. | |
Job | GerSch | 5:24 | Du wirst erfahren, daß dein Zelt sicher ist, und untersuchst du deine Wohnung, so fehlt dir nichts. | |
Job | GerSch | 5:25 | Du wirst erfahren, daß dein Same zahlreich wird und deine Sprößlinge wie das Gras auf Erden. | |
Chapter 6
Job | GerSch | 6:2 | O daß mein Unmut und mein Unglück gegeneinander abgewogen und zugleich auf eine Waage gelegt würden! | |
Job | GerSch | 6:4 | Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, mein Geist saugt ihr Gift; die Schrecken Gottes bestürmen mich. | |
Job | GerSch | 6:9 | daß es doch Gott gefiele, mich zu zermalmen, seine Hand auszustrecken und mich abzuschneiden! | |
Job | GerSch | 6:10 | So bliebe mir noch der Trost (worüber ich frohlocken würde im schonungslosen Schmerz), daß ich von den Worten des Heiligen nicht abgefallen bin! | |
Job | GerSch | 6:11 | Wie groß ist denn meine Kraft, daß ich noch ausharren, und wann kommt mein Ende, daß meine Seele sich gedulden soll? | |
Job | GerSch | 6:14 | Dem Verzagten soll sein Freund Mitleid erzeigen, selbst wenn er von der Furcht des Allmächtigen lassen sollte. | |
Job | GerSch | 6:17 | die aber versiegen zur Zeit der Sommerglut und von ihrem Ort verschwinden, wenn es heiß wird. | |
Job | GerSch | 6:20 | Aber sie werden in ihrer Hoffnung zuschanden; wenn sie dorthin kommen, sind sie enttäuscht. | |
Job | GerSch | 6:21 | So seid auch ihr mir jetzt geworden; ihr schauet Schreckliches und fürchtet euch davor! | |
Job | GerSch | 6:25 | weiset mir nach, wo ich gefehlt! O wie eindringlich sind die Reden der Wahrheit! Aber was bringen eure Zurechtweisungen zu-recht? | |
Job | GerSch | 6:28 | Und nun seid doch so gefällig und schaut mich an, ob ich euch ins Angesicht lügen werde! | |
Chapter 7
Job | GerSch | 7:1 | Hat der Mensch nicht Kriegsdienst auf Erden, sind seine Tage nicht wie die eines Söldners? | |
Job | GerSch | 7:4 | Wenn ich mich niederlege, so spreche ich: Wann werde ich aufstehen? Aber der Abend dehnt sich lang, und vom Umherwälzen werde ich gar satt bis zur Morgendämmerung. | |
Job | GerSch | 7:5 | Mein Leib ist bekleidet mit Würmern und einer Kruste von Erde, meine Haut zieht sich zusammen und eitert. | |
Job | GerSch | 7:6 | Meine Tage gleiten schneller dahin als ein Weberschifflein, sie schwinden hoffnungslos dahin. | |
Job | GerSch | 7:8 | das Auge, das mich schaut, wird mich nicht mehr sehen; wenn du nach mir siehst, so bin ich nicht mehr! | |
Job | GerSch | 7:9 | Wie die Wolke vergeht und verschwindet, so kommt, wer zum Totenreiche fährt, nicht mehr herauf; | |
Job | GerSch | 7:11 | Darum will auch ich meinen Mund nicht halten; ich will reden in der Angst meines Geistes, in der Betrübnis meiner Seele will ich klagen: | |
Job | GerSch | 7:13 | Wenn ich denke: Mein Bett wird mich trösten, mein Lager wird meine Klage erleichtern! | |
Job | GerSch | 7:15 | so daß meine Seele Erwürgung vorzöge und ich lieber tot wäre, als ein Gerippe zu sein. | |
Job | GerSch | 7:16 | Es ist mir verleidet! Ich will nicht ewig leben; laß ab von mir; meine Tage sind ein Hauch! | |
Job | GerSch | 7:19 | Warum schaust du nicht von mir weg und lässest mir nicht soviel Ruhe, daß ich meinen Speichel schlucke? | |
Job | GerSch | 7:20 | Habe ich gesündigt, was kann ich dir antun, du Menschenhüter? Warum hast du mich dir zur Zielscheibe gesetzt, daß ich mir selbst zur Bürde bin? | |
Chapter 8
Job | GerSch | 8:2 | Wie lange willst du solches reden und sollen die Reden deines Mundes sein wie heftiger Wind? | |
Job | GerSch | 8:4 | Wenn deine Kinder gegen ihn gesündigt haben, so hat er sie dahingegeben in die Gewalt ihrer Missetat. | |
Job | GerSch | 8:6 | wirst du lauter und aufrichtig sein, so wird er für dich eifern und die Zierde deiner Gerechtigkeit wieder herstellen. | |
Job | GerSch | 8:9 | Denn von gestern sind wir und wissen nichts, ein Schatten nur sind unsere Tage auf Erden. | |
Job | GerSch | 8:10 | Fürwahr, sie werden dich belehren, sie können dir's sagen und Sprüche hervorholen aus ihrem Herzen: | |
Job | GerSch | 8:12 | das doch, wenn es noch in vollem Triebe steht, ehe es geschnitten wird, zugrunde geht? | |
Job | GerSch | 8:13 | Das ist der Weg, den alle Gottvergessenen ziehn: Auch ihre Hoffnung welkt wie Gras dahin! | |
Job | GerSch | 8:15 | vergeblich stützt er sich und trotzt darauf; er fällt dahin und steht nicht wieder auf. | |
Job | GerSch | 8:17 | die Wurzeln flechten ins Gemäuer sich ein, hoch schlingt er sich empor am Haus von Stein. | |
Job | GerSch | 8:18 | Doch tilgt ihn Gott von seiner Stätte, so spricht sie: Mir ist nicht bewußt, daß ich dich je gesehen hätte! | |
Job | GerSch | 8:19 | Siehe, das ist seines Weges Lust, das Ende von des Sünders Lebenslauf: Es stehen aus seinem Staube andre auf. | |
Job | GerSch | 8:20 | Siehe, Gott verwirft den Unschuldigen nicht; er reicht aber auch keinem Übeltäter die Hand, | |
Chapter 9
Job | GerSch | 9:2 | Wahrhaftig, ich weiß, daß dem so ist; und wie kann der schwache Mensch rechten mit dem starken Gott! | |
Job | GerSch | 9:4 | Er ist weisen Herzens und von ungebrochener Kraft; wer hat ihm je getrotzt und es durchgesetzt? | |
Job | GerSch | 9:11 | Siehe, er geht an mir vorüber, und ich sehe ihn nicht; er fährt vorbei, und ich gewahre ihn nicht. | |
Job | GerSch | 9:15 | Auch wenn ich im Recht wäre, dürfte ich ihm nicht entgegnen; ich müßte meinen Richter um Gnade anflehen. | |
Job | GerSch | 9:19 | Kommt's auf die Kraft an, siehe, so ist er stark; wenn aber aufs Recht, wer ladet mich dann vor? | |
Job | GerSch | 9:20 | Wenn ich schon im Recht bin, so wird mich doch mein Mund verdammen, und bin ich auch unschuldig, so kommt es doch verkehrt heraus. | |
Job | GerSch | 9:24 | Die Erde ist in die Gewalt des Frevlers gegeben; das Angesicht ihrer Richter verhüllt er; wenn nicht er, wer tut es denn? | |
Job | GerSch | 9:25 | Meine Tage eilen schneller dahin als ein Läufer; sie sind entflohen und haben nichts Gutes gesehen; | |
Job | GerSch | 9:27 | Wenn ich denke: Ich will meiner Klage vergessen, meine Miene ändern und heiter dreinschauen, | |
Job | GerSch | 9:28 | so muß ich meine vielen Schmerzen fürchten; denn ich weiß, daß du mich nicht lossprechen wirst! | |
Job | GerSch | 9:31 | so würdest du mich doch in die Grube tauchen, daß ich meine Kleider nicht mehr anziehen dürfte! | |
Job | GerSch | 9:32 | Denn er ist nicht ein Mann wie ich, daß ich ihm antworten könnte, daß wir miteinander vor Gericht gingen; | |
Job | GerSch | 9:33 | es ist auch kein Schiedsrichter zwischen uns, der seine Hand auf uns beide legen könnte. | |
Chapter 10
Job | GerSch | 10:1 | Meiner Seele ekelt vor dem Leben; ich will mich meiner Klage überlassen, will reden in der Betrübnis meiner Seele. | |
Job | GerSch | 10:3 | Dünkt es dich gut, das Werk deiner Hände zu unterdrücken und zu verwerfen, während du über den Rat der Gottlosen dein Licht leuchten lässest? | |
Job | GerSch | 10:7 | da du doch weißt, daß ich unschuldig bin und mich niemand aus deiner Hand erretten kann? | |
Job | GerSch | 10:8 | Deine Hände haben mich gebildet und gemacht ganz und gar, und du wolltest mich nun vernichten? | |
Job | GerSch | 10:9 | Gedenke doch, daß du mich wie Ton gebildet hast; willst du mich wieder in Staub verwandeln? | |
Job | GerSch | 10:11 | Mit Haut und Fleisch hast du mich bekleidet, mit Gebeinen und Sehnen mich durchwoben. | |
Job | GerSch | 10:13 | Und doch hegst du solches in deinem Herzen; ich weiß, daß es bei dir so beschlossen ist, daß, | |
Job | GerSch | 10:14 | wenn ich sündigte, du darauf achten und mich nicht lossprechen würdest von meiner Missetat! | |
Job | GerSch | 10:15 | Habe ich Übles getan, dann wehe mir! Und bin ich im Recht, so darf ich mein schmachbedecktes Haupt doch nicht erheben, sondern muß mich satt sehen an meinem Elend! | |
Job | GerSch | 10:16 | Wagt es aber, sich zu erheben, so verfolgst du mich wie ein Löwe und handelst noch unbegreiflicher mit mir; | |
Job | GerSch | 10:17 | du stellst neue Zeugen wider mich auf, mehrst deinen Zorn gegen mich, bietest stets frische Scharen, ja ein Heer wider mich auf! | |
Job | GerSch | 10:18 | Warum hast du mich aus dem Mutterleibe hervorgebracht? Wäre ich doch umgekommen, ohne daß mich ein Auge gesehen hätte! | |
Job | GerSch | 10:19 | So würde ich sein, als wäre ich niemals gewesen, vom Mutterleibe weg ins Grab gelegt. | |
Job | GerSch | 10:20 | Ist meine Lebenszeit nicht kurz genug? Er stehe doch ab, lasse ab von mir, daß ich mich ein wenig erhole, | |
Job | GerSch | 10:21 | ehe ich dahinfahre auf Nimmerwiederkehren ins Land der Finsternis und des Todesschattens, | |
Chapter 11
Job | GerSch | 11:3 | Darfst du mit deinem Geschwätz andern das Maul stopfen und spotten, ohne daß man es dir verweist? | |
Job | GerSch | 11:6 | Und daß er dir kundtäte die verborgene Weisheit (denn es gibt noch doppelt soviel, als du weißt), so würdest du sehen, daß Gott dir noch nachläßt von deiner Schuld. | |
Job | GerSch | 11:7 | Kannst du das Geheimnis Gottes ergründen oder zur Vollkommenheit des Allmächtigen gelangen? | |
Job | GerSch | 11:8 | Sie ist himmelhoch, (was willst du tun? tiefer als der Scheol), was kannst du wissen? | |
Job | GerSch | 11:11 | Denn er kennt die eitlen Menschen und sieht auch die Schuld, deren man sich nicht bewußt ist; | |
Job | GerSch | 11:12 | ein Hohlkopf bekommt Verstand, so daß selbst ein junger Wildesel zum Menschen umgeboren wird. | |
Job | GerSch | 11:14 | wenn du das Unrecht entfernst, das an deinen Händen klebt, und in deinen Zelten nichts Böses duldest; | |
Job | GerSch | 11:17 | heller als der Mittag wird die Zukunft dir erstehn, das Dunkel wird wie der Morgen sein; | |
Job | GerSch | 11:18 | dann wirst du getrost sein, weil du Hoffnung hast, und wirst sehen, daß du überall ruhig schlafen kannst. | |
Job | GerSch | 11:19 | Du legst dich nieder, und niemand schreckt dich auf, nein, viele schmeicheln dir alsdann. | |
Chapter 12
Job | GerSch | 12:3 | Auch ich habe Verstand wie ihr und bin nicht weniger als ihr, und wer wüßte solches nicht! | |
Job | GerSch | 12:4 | Zum Gespött bin ich meinem Freunde, der ich zu Gott rief und von ihm erhört wurde; der unschuldige Gerechte wird zum Gespött. | |
Job | GerSch | 12:5 | Dem Unglück Verachtung! das ist die Ansicht des Sicheren; sie ist bereit für die, deren Fuß ins Wanken kommt. | |
Job | GerSch | 12:6 | Den Räubern werden die Zelte in Ruhe gelassen; sie reizen Gott, und es geht ihnen wohl; sie führen ihren Gott in ihrer Faust. | |
Job | GerSch | 12:7 | Aber frage doch das Vieh, es wird dich belehren, und die Vögel des Himmels tun dir's kund. | |
Job | GerSch | 12:10 | daß in seiner Hand die Seele alles Lebendigen und der Geist jedes menschlichen Fleisches ist? | |
Job | GerSch | 12:14 | Siehe, was er niederreißt, wird nicht aufgebaut; wen er einsperrt, der wird nicht frei. | |
Job | GerSch | 12:15 | Stellt er die Gewässer ab, so vertrocknen sie; läßt er sie los, so verwüsten sie das Land. | |
Job | GerSch | 12:22 | Er enthüllt, was im Finstern verborgen liegt, und zieht den Todesschatten ans Licht. | |
Job | GerSch | 12:23 | Er vermehrt Völker, und er vernichtet sie; er breitet sie aus, und er führt sie weg. | |
Job | GerSch | 12:24 | Den Häuptern des Volkes im Lande nimmt er den Verstand und läßt sie irren in pfadloser Wüste; | |
Chapter 13
Job | GerSch | 13:9 | Würde es gut sein, wenn er euch erforschte? Könnt ihr ihn täuschen, wie man Menschen täuscht? | |
Job | GerSch | 13:14 | Warum sollte ich mein Fleisch in meine Zähne nehmen und mein Leben in meine Hand legen? | |
Job | GerSch | 13:15 | Siehe, er soll mich töten; ich habe keine Hoffnung; nur will ich meine Wege ihm ins Angesicht verteidigen. | |
Job | GerSch | 13:18 | Gebt acht, ich habe die Verteidigung gerüstet, ich weiß, daß ich Recht bekommen werde. | |
Job | GerSch | 13:20 | Nur zweierlei tue nicht an mir, dann will ich mich vor deinem Angesicht nicht verbergen: | |
Job | GerSch | 13:27 | du legst meine Füße in den Stock und lauerst auf alle meine Schritte und zeichnest dir meine Fußspuren auf, | |
Chapter 14
Job | GerSch | 14:2 | Wie eine Blume blüht er und verwelkt; gleich einem Schatten flieht er und hat keinen Bestand. | |
Job | GerSch | 14:5 | Wenn doch seine Tage und die Zahl seiner Monde bei dir bestimmt sind und du ihm ein Ziel gesetzt hast, das er nicht überschreiten kann, | |
Job | GerSch | 14:6 | so schaue doch weg von ihm und laß ihn in Ruhe, bis er seines Tages froh werde wie ein Tagelöhner! | |
Job | GerSch | 14:7 | Denn für einen Baum ist Hoffnung vorhanden: wird er abgehauen, so sproßt er wieder, und sein Schößling bleibt nicht aus. | |
Job | GerSch | 14:9 | so grünt er doch wieder vom Duft des Wassers und treibt Schosse hervor, als wäre er neu gepflanzt. | |
Job | GerSch | 14:12 | also legt sich auch der Mensch nieder und steht nicht wieder auf; bis keine Himmel mehr sind, regen sie sich nicht und wachen nicht auf aus ihrem Schlaf. | |
Job | GerSch | 14:13 | O daß du mich doch im Scheol verstecktest, daß du mich verbärgest, bis dein Zorn sich wendet; daß du mir eine Frist setztest und dann meiner wieder gedächtest! | |
Job | GerSch | 14:14 | Wenn der Mensch stirbt, wird er wieder leben? Die ganze Zeit meines Kriegsdienstes würde ich harren, bis meine Ablösung käme. | |
Job | GerSch | 14:15 | Dann würdest du rufen, und ich würde dir antworten; nach dem Werk deiner Hände würdest du dich sehnen. | |
Job | GerSch | 14:17 | Versiegelt ist meine Übertretung in einem Bündlein, und du hast zugeklebt meine Schuld. | |
Job | GerSch | 14:18 | Doch stürzen ja auch Berge ein und sinken dahin, und Felsen weichen von ihrem Ort, das Wasser höhlt Steine aus, | |
Job | GerSch | 14:19 | und die Flut schwemmt das Erdreich fort; also machst du auch die Hoffnung des Sterblichen zunichte; | |
Job | GerSch | 14:20 | du überfällst ihn unaufhörlich, und er fährt dahin, du entstellst sein Angesicht und jagst ihn fort. | |
Job | GerSch | 14:21 | Ob seine Kinder zu Ehren kommen, weiß er nicht, und kommen sie herunter, so wird er dessen nicht gewahr. | |
Chapter 15
Job | GerSch | 15:6 | Dein eigener Mund soll dich verurteilen und nicht ich, deine Lippen sollen zeugen wider dich! | |
Job | GerSch | 15:13 | daß du deinen Zorn gegen Gott auslässest und solche Worte ausstößt aus deinem Mund? | |
Job | GerSch | 15:16 | Wie sollte es denn der Abscheuliche, der Verdorbene, der Mensch sein, der Unrecht wie Wasser säuft? | |
Job | GerSch | 15:17 | Ich will dich unterweisen, höre mir zu, und was ich gesehen habe, will ich dir erzählen; | |
Job | GerSch | 15:19 | als noch ihnen allein das Land gehörte und noch kein Fremder zu ihnen herübergekommen war: | |
Job | GerSch | 15:20 | Der Gottlose quält sich sein Leben lang, all die Jahre, die dem Tyrannen bestimmt sind; | |
Job | GerSch | 15:21 | ein Schreckensgetön ist in seinen Ohren, und der Verderber überfällt ihn in seinem Glück. | |
Job | GerSch | 15:22 | Er soll nicht glauben, daß er aus der Finsternis wiederkehren wird; ausersehen ist er für das Schwert! | |
Job | GerSch | 15:23 | Er irrt umher nach Brot: wo findet er es? Er weiß, daß ein finsterer Tag ihm nahe bevorsteht. | |
Job | GerSch | 15:24 | Not und Bedrängnis überfallen ihn, sie überwältigen ihn, wie ein König, der zum Streit gerüstet ist. | |
Job | GerSch | 15:25 | Denn er hat seine Hand gegen Gott ausgestreckt und sich gegen den Allmächtigen aufgelehnt; | |
Job | GerSch | 15:26 | er ist gegen ihn angelaufen mit erhobenem Haupt, unter dem dicken Buckel seiner Schilde; | |
Job | GerSch | 15:28 | er schlug seine Wohnung in zerstörten Städten auf, in Häusern, die unbewohnt bleiben sollten, zu Trümmerhaufen bestimmt. | |
Job | GerSch | 15:29 | Er wird nicht reich, sein Vermögen hat keinen Bestand, und sein Besitz breitet sich nicht aus im Land. | |
Job | GerSch | 15:30 | Der Finsternis entgeht er nicht, die Flamme versengt seine Sprößlinge, vor dem Hauch Seines Mundes flieht er dahin. | |
Job | GerSch | 15:31 | Er verlasse sich nicht auf Lügen, er ist betrogen; und Betrug wird seine Vergeltung sein. | |
Job | GerSch | 15:33 | Wie ein Weinstock, der seine Herlinge abstößt, und wie ein Ölbaum ist er, der seine Blüten abwirft. | |
Job | GerSch | 15:34 | Denn die Rotte der Ruchlosen ist unfruchtbar, und Feuer frißt die Zelte der Bestechung. | |
Chapter 16
Job | GerSch | 16:4 | Auch ich könnte reden wie ihr, befände sich nur eure Seele an meiner Statt; da wollte ich Reden halten gegen euch und den Kopf schütteln über euch! | |
Job | GerSch | 16:5 | Ich wollte euch stärken mit meinem Munde und mit dem Trost meiner Lippen lindern euren Schmerz! | |
Job | GerSch | 16:6 | Wenn ich rede, so wird mein Schmerz nicht gelindert, unterlasse ich es aber, was geht mir dann ab? | |
Job | GerSch | 16:8 | und hast mich zusammenschrumpfen lassen; zum Zeugen ist das geworden, und meine Magerkeit antwortet gegen mich. | |
Job | GerSch | 16:9 | Sein Zorn hat mich zerrissen und verfolgt; er knirscht mit den Zähnen über mich, mein Feind blickt mich mit scharfem Auge an. | |
Job | GerSch | 16:10 | Sie haben ihr Maul gegen mich aufgesperrt, unter Schimpfreden schlagen sie mich auf meine Backen, sie rüsten sich allesamt wider mich. | |
Job | GerSch | 16:12 | Sorglos war ich; da hat er mich überfallen, er hat mich beim Nacken ergriffen und zerschmettert und mich zu seiner Zielscheibe aufgestellt. | |
Job | GerSch | 16:13 | Seine Schützen haben mich umringt, er hat meine Nieren durchbohrt ohne Erbarmen und meine Galle auf die Erde ausgeschüttet. | |
Job | GerSch | 16:14 | Er hat mir eine Wunde um die andere zugefügt, ist gegen mich angelaufen wie ein Held. | |
Job | GerSch | 16:16 | Mein Angesicht ist gerötet vom Weinen, und auf meinen Augenlidern liegt Todesschatten | |
Job | GerSch | 16:19 | Aber auch jetzt noch, siehe, ist mein Zeuge im Himmel und mein Verteidiger in der Höhe! | |
Job | GerSch | 16:21 | daß er dem Manne Recht schaffe vor Gott und entscheide zwischen dem Menschen und seinem Nächsten. | |
Chapter 17
Job | GerSch | 17:2 | Treibt man nicht Gespött mit mir und muß nicht mein Auge auf ihren bittren Mienen weilen? | |
Job | GerSch | 17:3 | Setze doch einen ein, verbürge dich selbst für mich! Wer sollte sonst mir in die Hand geloben? | |
Job | GerSch | 17:4 | Du hast ihre Herzen der Einsicht verschlossen, darum wirst du sie nicht obsiegen lassen. | |
Job | GerSch | 17:6 | Man stellt mich den Leuten zum Sprichwort hin, und ich muß sein wie einer, dem man ins Angesicht speit. | |
Job | GerSch | 17:8 | Die Gerechten entsetzen sich darüber, und der Unschuldige ist über den Ruchlosen aufgebracht. | |
Job | GerSch | 17:9 | Aber der Gerechte hält fest an seinem Wege, und wer reine Hände hat, dessen Kraft nimmt zu. | |
Job | GerSch | 17:10 | Ihr dagegen, kehrt nur alle wieder um und gehet heim, ich finde doch keinen Weisen unter euch. | |
Job | GerSch | 17:11 | Meine Tage sind dahin; meine Pläne, die mein Herz besessen hat, sind abgeschnitten. | |
Job | GerSch | 17:13 | da ich doch erwarte, daß der Scheol meine Wohnung wird und ich mein Lager in der Finsternis aufschlagen muß; | |
Job | GerSch | 17:14 | da ich zur Grube sagen muß: Du bist mein Vater! und zu den Würmern: Ihr seid meine Mutter und meine Schwestern! | |
Chapter 18
Job | GerSch | 18:4 | Du, der sich in seinem Zorne selbst zerfleischt, soll um deinetwillen die Erde verlassen werden und der Fels von seinem Orte wegrücken? | |
Job | GerSch | 18:7 | Seine Schritte treiben ihn in die Enge, und sein eigener Ratschlag wird ihn stürzen. | |
Job | GerSch | 18:11 | Von allen Seiten überfallen ihn Schrecknisse und verfolgen ihn auf Schritt und Tritt. | |
Job | GerSch | 18:13 | Es frißt die Glieder seines Leibes; der Erstgeborene des Todes zehrt seine Glieder auf. | |
Job | GerSch | 18:14 | Er wird vertrieben aus seinem Zelte, seinem Zufluchtsort, und man führt ihn zum Könige der Schrecken. | |
Job | GerSch | 18:15 | Sein Zelt wird von einem bewohnt, der ihm nicht zugehört, auf seine Wohnung wird Schwefel gestreut. | |
Job | GerSch | 18:17 | Sein Gedächtnis wird verschwinden von der Erde, und sein Name wird auf den Straßen nicht genannt werden. | |
Job | GerSch | 18:19 | Kein Sproß noch Schoß bleibt ihm unter seinem Volk, und kein Entronnener wohnt in seinen Zelten. | |
Job | GerSch | 18:20 | Über seinen Tag entsetzen sich die Abendländer, und die Morgenländer ergreift Schrecken darob. | |
Chapter 19
Job | GerSch | 19:2 | Wie lange wollt ihr doch meine Seele betrüben und mich mit euren Reden niederdrücken? | |
Job | GerSch | 19:7 | Klage ich über Gewalttätigkeit, so erhalte ich keine Antwort, und schreie ich um Hilfe, so finde ich kein Recht. | |
Job | GerSch | 19:8 | Undurchdringlich hat er mir den Weg verzäunt und über meine Pfade Finsternis gebreitet. | |
Job | GerSch | 19:9 | Er hat mich meiner Herrlichkeit entkleidet und mir die Krone vom Haupte weggenommen. | |
Job | GerSch | 19:10 | Er hat mich gänzlich niedergerissen, so daß ich vergehe, und hat meine Hoffnung entwurzelt wie einen Baum. | |
Job | GerSch | 19:12 | Seine Scharen rücken allzumal aus und bahnen sich einen Weg gegen mich und lagern sich um meine Hütte her. | |
Job | GerSch | 19:13 | Meine Brüder hat er von mir verscheucht, und die mich kennen, tun fremd gegen mich. | |
Job | GerSch | 19:15 | Meine Hausgenossen und meine Mägde halten mich für einen Fremden, sie sehen mich als einen Unbekannten an. | |
Job | GerSch | 19:16 | Rufe ich meinen Knecht, so antwortet er mir nicht, ich muß ihn mit meinem Munde anflehen. | |
Job | GerSch | 19:19 | Alle meine Vertrauten verabscheuen mich, und die ich liebte, haben sich gegen mich gewandt. | |
Job | GerSch | 19:20 | An meiner Haut und meinem Fleisch klebt mein Gebein, und ich habe kaum noch Haut, um meine Zähne zu behalten. | |
Job | GerSch | 19:21 | Erbarmt, erbarmt euch meiner, ihr, meine Freunde, denn die Hand Gottes hat mich getroffen! | |
Job | GerSch | 19:24 | daß sie mit eisernem Griffel in Blei oder auf ewig in einen Felsen gegraben würden: | |
Job | GerSch | 19:26 | Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, alsdann werde ich, von meinem Fleische los, Gott schauen. | |
Job | GerSch | 19:27 | Den werde ich mir ansehen, meine Augen werden ihn schauen, ohne Ihm fremd zu sein. Es schmachten meine Nieren in mir! | |
Job | GerSch | 19:28 | Denn ihr sprechet: »Wie wollen wir ihn verfolgen!« und die Wurzel der Sache sei in mir zu finden! | |
Chapter 20
Job | GerSch | 20:2 | Darum veranlassen mich meine Gedanken zu einer Antwort, und deswegen drängt es mich zu reden. | |
Job | GerSch | 20:3 | Einen Verweis, mir zur Schande, muß ich vernehmen; aber mein Geist treibt mich zu antworten um meiner Einsicht willen. | |
Job | GerSch | 20:5 | der Gottlosen Frohlocken kurz ist und die Freude der Frevler nur einen Augenblick währt? | |
Job | GerSch | 20:6 | Wenn er schon bis zum Himmel erhoben würde und sein Haupt bis an die Wolken reichte, | |
Job | GerSch | 20:7 | so geht er doch, gleich seinem Kot, auf ewig unter, und die ihn gesehen, werden sagen: Wo ist er? | |
Job | GerSch | 20:8 | Wie ein Traum wird er verschwinden, man wird ihn nimmer finden, er vergeht wie ein Nachtgesicht. | |
Job | GerSch | 20:9 | Das Auge, das ihn gesehen, sieht ihn nimmer wieder, und seine Stätte kennt ihn nicht mehr. | |
Job | GerSch | 20:10 | Seine Söhne müssen die Armen entschädigen und ihre Hände sein Vermögen wieder herausgeben. | |
Job | GerSch | 20:14 | so verwandelt sich doch seine Speise in seinem Eingeweide und wird in seinem Innern zu Schlangengift. | |
Job | GerSch | 20:15 | Das verschlungene Gut muß er wieder von sich geben, Gott treibt es ihm aus dem Leibe heraus. | |
Job | GerSch | 20:18 | Das Erworbene muß er zurückgeben, und er kann es nicht verschlingen; seines eingetauschten Gutes wird er nicht froh; | |
Job | GerSch | 20:19 | denn er hat Arme unterdrückt und sie liegen lassen, ein Haus beraubt, anstatt gebaut. | |
Job | GerSch | 20:20 | Sein Bauch wußte nichts von Genügsamkeit; vor seiner Begehrlichkeit blieb nichts verschont. | |
Job | GerSch | 20:22 | Mitten in seinem Überfluß wird ihm angst, alle Hände der Unglücklichen kommen über ihn. | |
Job | GerSch | 20:23 | Es wird geschehen, während er seinen Bauch noch füllt, wird Er über ihn senden die Glut seines Zornes und wird auf ihn regnen lassen, in seine Speise hinein. | |
Job | GerSch | 20:25 | Er zieht daran, und der Pfeil geht aus seinem Leibe hervor, blitzend fährt er aus seiner Galle, und Todesschrecken kommen über ihn. | |
Job | GerSch | 20:26 | Alle Finsternis ist aufgespart für seine Schätze, ihn wird ein Feuer verzehren, das nicht ausgeblasen wird; es frißt weg, was in seinem Zelte übriggeblieben ist. | |
Chapter 21
Job | GerSch | 21:4 | Richte ich meine Klage an einen Menschen? Und warum sollte ich nicht ungeduldig sein? | |
Job | GerSch | 21:8 | Ihr Same ist beständig vor ihnen, und ihre Sprößlinge wachsen vor ihren Augen um sie her. | |
Job | GerSch | 21:10 | Ihr Ochse bespringt, und nicht umsonst; ihre Kühe kalben und sind nicht unfruchtbar. | |
Job | GerSch | 21:13 | Sie verbringen in Wohlfahrt ihre Tage und fahren in einem Augenblick ins Totenreich hinab. | |
Job | GerSch | 21:14 | Und doch sprechen sie zu Gott: »Hebe dich weg von uns; der Erkenntnis deiner Wege fragen wir nichts nach! | |
Job | GerSch | 21:16 | Und doch steht ihr Glück nicht in ihrer Hand; darum sei der Rat der Gottlosen fern von mir! | |
Job | GerSch | 21:17 | Wie oft erlischt die Leuchte der Gottlosen und ereilt sie ihr Schicksal? Teilt Er ihnen Schmerzen zu in seinem Zorn? | |
Job | GerSch | 21:19 | Spart Gott sein Unglück für seine Kinder auf? Ihm selbst sollte er vergelten, so daß er es weiß! | |
Job | GerSch | 21:20 | Seine eigenen Augen sollen sein Verderben sehen, und den Zorn des Allmächtigen soll er selbst trinken! | |
Job | GerSch | 21:21 | Denn was für Freude wird er an seiner Nachkommenschaft haben, wenn die Zahl seiner Monde abgeschnitten ist? | |
Job | GerSch | 21:28 | Denn ihr denkt: Wo ist das Haus des Tyrannen hingekommen? Und wo ist das Zelt, darin die Gottlosen wohnten? | |
Job | GerSch | 21:29 | Habt ihr euch nicht bei denen erkundigt, die des Weges zogen? Und könnt ihr ihre Zeichen nicht anerkennen, | |
Job | GerSch | 21:31 | Wer kann ihm ins Gesicht seinen Wandel vorhalten, und sein Tun, wer vergilt es ihm? | |
Job | GerSch | 21:33 | Süß sind ihm des Grabes Schollen; hinter ihm her zieht jedermann, und vor ihm her eine unzählbare Schar. | |
Chapter 22
Job | GerSch | 22:3 | Hat der Allmächtige Freude, wenn du gerecht bist? Ist's ihm ein Gewinn, wenn du in Unschuld wandelst? | |
Job | GerSch | 22:7 | vielleicht hast du dem Müden kein Wasser zu trinken gegeben oder dem Hungrigen das Brot versagt. | |
Job | GerSch | 22:14 | Die Wolken hüllen ihn ein, daß er nicht sehen kann, und er wandelt auf dem Himmelsgewölbe umher!« | |
Job | GerSch | 22:17 | die zu Gott sprachen: »Hebe dich weg von uns!« und »was könnte der Allmächtige einem tun?« | |
Job | GerSch | 22:18 | Und er hatte doch ihre Häuser mit Gütern erfüllt! Doch der Gottlosen Rat sei fern von mir! | |
Job | GerSch | 22:19 | Die Gerechten werden es sehen und sich freuen, und der Unschuldige wird ihrer spotten: | |
Job | GerSch | 22:20 | »Fürwahr, unsere Widersacher werden vertilgt, und das Feuer hat ihren Überrest verzehrt.« | |
Job | GerSch | 22:21 | Befreunde dich doch mit Ihm und mache Frieden! Dadurch wird Gutes über dich kommen. | |
Job | GerSch | 22:23 | Wenn du dich zu dem Allmächtigen kehrst, so wirst du aufgerichtet werden, wenn du die Ungerechtigkeit aus deiner Hütte entfernst. | |
Job | GerSch | 22:26 | Dann wirst du dich an dem Allmächtigen ergötzen und dein Angesicht zu Gott erheben; | |
Job | GerSch | 22:27 | du wirst zu ihm flehen, und er wird dich erhören, und du wirst deine Gelübde bezahlen. | |
Job | GerSch | 22:28 | Was du vornimmst, das wird dir gelingen, und ein Licht wird auf deinen Wegen leuchten. | |
Job | GerSch | 22:29 | Führen sie abwärts, so wirst du sagen: »Es geht empor!« Und wer die Augen niederschlägt, den wird er retten. | |
Chapter 23
Job | GerSch | 23:5 | ich möchte wissen, was er mir antworten, und gerne sehen, was er zu mir sagen würde. | |
Job | GerSch | 23:7 | Da würde der Redliche bei ihm Recht finden, und ich würde auf ewig frei ausgehen von meinem Richter. | |
Job | GerSch | 23:8 | Wenn ich aber schon nach Osten gehe, so ist er nirgends; wende ich mich nach Westen, so werde ich seiner nicht gewahr; | |
Job | GerSch | 23:9 | begibt er sich nach Norden, so erspähe ich ihn nicht, verbirgt er sich im Süden, so kann ich ihn nicht sehen. | |
Job | GerSch | 23:11 | Mein Fuß hat seinen Pfad innegehalten; seinen Weg habe ich bewahrt, ich bog nicht davon ab; | |
Job | GerSch | 23:12 | vom Gebote seiner Lippen wich ich nicht; in meinem Busen bewahrte ich die Reden seiner Lippen. | |
Job | GerSch | 23:13 | Doch Er bleibt sich gleich, und wer will ihn davon abbringen? Was er will, das tut er. | |
Job | GerSch | 23:15 | Darum schrecke ich zurück vor ihm, und wenn ich daran denke, so fürchte ich mich davor. | |
Chapter 24
Job | GerSch | 24:1 | Warum sind vom Allmächtigen nicht Zeiten bestimmt und sehen die, so ihn kennen, seine Tage nicht? | |
Job | GerSch | 24:4 | Man jagt die Armen aus dem Wege, und die Elenden im Lande müssen sich allesamt verbergen. | |
Job | GerSch | 24:5 | Siehe, wie Wildesel in der Wüste gehen sie früh an ihr Werk, nach Nahrung suchend; die Wildnis muß ihre Kinder nähren. | |
Job | GerSch | 24:6 | Auf dem Felde ernten sie sein Futter und halten Nachlese im Weinberge des Gottlosen. | |
Job | GerSch | 24:7 | Nackend bringen sie die Nächte zu; sie haben kein Gewand und wenn es kalt wird, keine Decke. | |
Job | GerSch | 24:8 | Vor dem Regen bergen sie sich im Gebirge, und weil sie keine Zuflucht haben, klammern sie sich an die Felsen. | |
Job | GerSch | 24:10 | Nackt, ohne Kleid, läßt man sie laufen; sie müssen Garben tragen und hungern dabei. | |
Job | GerSch | 24:12 | Aus den Städten ertönt das Geschrei der Sterbenden, und die Seele der Erschlagenen schreit; aber Gott achtet nicht des Unrechts. | |
Job | GerSch | 24:13 | Jene hassen das Licht, sie wollen seine Wege nicht kennen und bleiben nicht auf seinen Pfaden. | |
Job | GerSch | 24:14 | Mit Tagesanbruch steht der Mörder auf, den Elenden und Armen umzubringen; in der Nacht aber ist er wie ein Dieb. | |
Job | GerSch | 24:15 | Das Auge des Ehebrechers wartet auf die Dämmerung; er spricht: Kein Auge sieht mich! Und verhüllt sein Angesicht. | |
Job | GerSch | 24:16 | In der Finsternis bricht man in die Häuser ein; bei Tage verschließen sie sich; sie scheuen das Licht. | |
Job | GerSch | 24:17 | Denn ihnen ist die dichteste Finsternis gleich wie der Morgen; sie sind sogar mit dem Todesdunkel vertraut. | |
Job | GerSch | 24:18 | Schnell fährt er auf dem Wasser dahin. Verflucht ist sein Teil auf Erden; sein Weg führt nicht durch Weingärten. | |
Job | GerSch | 24:19 | Wie Hitze und Sonnenglut die Schneewasser wegraffen, so das Totenreich die, welche sündigen. | |
Job | GerSch | 24:20 | Der Mutterschoß wird seiner vergessen, Würmer laben sich an ihm, seiner wird nicht mehr gedacht, und wie ein Baum wird der Übermut dessen gebrochen, | |
Job | GerSch | 24:22 | Und doch erhält Er die Mächtigen lange durch seine Kraft; mancher steht noch aufrecht, der seines Lebens nicht mehr sicher war. | |
Job | GerSch | 24:24 | Seine Augen sehen auf ihre Wege. Sie kommen hoch; aber wenig braucht's, so sind sie dahin; sie sinken hin und werden zusammengerafft, wie alle andern auch, und verwelken wie die reifen Ähren. | |
Chapter 25
Job | GerSch | 25:4 | Wie kann aber der Sterbliche gerecht sein vor Gott, und wie will der rein sein, der vom Weibe geboren ist? | |
Chapter 26
Job | GerSch | 26:8 | Er bindet die Wasser in seinen Wolken zusammen, und das Gewölk zerbricht nicht unter ihrem Gewicht. | |
Job | GerSch | 26:10 | Er hat einen Kreis abgesteckt auf der Oberfläche der Wasser, zur Grenze des Lichts und der Finsternis. | |
Job | GerSch | 26:12 | Durch seine Kraft erregt er das Meer, und mit seinem Verstand zerschlägt er das Ungeheuer. | |
Job | GerSch | 26:13 | Durch seinen Hauch wird der Himmel klar, mit seiner Hand durchbohrt er die flüchtige Schlange. | |
Chapter 27
Job | GerSch | 27:2 | So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzogen, und der Allmächtige, der meine Seele betrübt hat: | |
Job | GerSch | 27:5 | Ferne sei es von mir, daß ich euch Recht gebe, ich werde mir meine Unschuld nicht nehmen lassen bis an mein Ende! | |
Job | GerSch | 27:6 | Ich habe an meiner Gerechtigkeit festgehalten und werde sie nicht loslassen, mein Gewissen straft mich über keinen meiner Tage; | |
Job | GerSch | 27:8 | Denn was für eine Hoffnung hat der Frevler, wenn Gott ihn abschneidet, wenn er ihm seine Seele entzieht? | |
Job | GerSch | 27:11 | Ich will euch über Gottes Hand belehren und, was es mit dem Allmächtigen für eine Bewandtnis hat, euch nicht verhehlen. | |
Job | GerSch | 27:13 | Das ist das Teil, das der gottlose Mensch von Gott, und dies das Erbe, das die Tyrannen vom Allmächtigen erhalten: | |
Job | GerSch | 27:14 | Wenn seine Kinder sich mehren, so ist's für das Schwert, und seine Nachkommenschaft hat nicht Brot genug. | |
Job | GerSch | 27:15 | Seine Entronnenen sinken durch die Pest ins Grab, und ihre Witwen beweinen sie nicht. | |
Job | GerSch | 27:17 | so bringt er sie zwar zusammen, aber der Gerechte wird sie anziehen, und in das Geld werden sich die Unschuldigen teilen. | |
Job | GerSch | 27:20 | Schrecken ergreift ihn wie eine Wasserflut, der Sturmwind führt ihn über Nacht davon. | |
Job | GerSch | 27:21 | Ein Ostwind ergreift ihn, und er fährt dahin, er rafft ihn von seiner Stätte hinweg. | |
Job | GerSch | 27:22 | Schonungslos schleudert Er Geschosse nach ihm, eiligst muß er fliehen vor seiner Hand. | |
Chapter 28
Job | GerSch | 28:3 | Man macht der Finsternis ein Ende und forscht alles vollkommen aus, die Steine, die in Finsternis und Todesschatten liegen. | |
Job | GerSch | 28:4 | Einen Schacht bricht man auf, wo kein Wandersmann durchgeht; auf unbetretenen Pfaden lassen sie sich hinab und schweben ferne von den Menschen. | |
Job | GerSch | 28:7 | Ein Pfad ist's, den kein Raubvogel kennt, und den auch des Habichts Auge nicht erspäht, | |
Job | GerSch | 28:9 | Der Mensch legt seine Hand an den harten Felsen und durchwühlt die Gründe der Berge. | |
Job | GerSch | 28:11 | Damit sie nicht tränen, verstopft er die Wasserrinnen; das Verborgene bringt er ans Licht. | |
Job | GerSch | 28:13 | Der Mensch kennt den Weg zu ihr nicht, im Lande der Lebendigen wird sie nicht gefunden. | |
Job | GerSch | 28:16 | Um Gold von Ophir ist sie nicht zu haben, auch nicht um köstlichen Schohamstein und Saphir. | |
Job | GerSch | 28:17 | Gold und Glas kommt ihr nicht gleich, noch wird sie um goldenes Gerät eingetauscht. | |
Job | GerSch | 28:18 | Korallen und Kristall sind nichts gegen sie, und der Besitz der Weisheit geht über Perlen. | |
Job | GerSch | 28:19 | Der Topas aus Äthiopien ist ihr nicht zu vergleichen, mit reinem Golde wird sie nicht aufgewogen. | |
Job | GerSch | 28:21 | Sie ist verborgen vor den Augen aller Lebendigen und vor den Vögeln des Himmels versteckt. | |
Job | GerSch | 28:24 | Denn er schaut bis zu den Enden der Erde und sieht alles, was unter dem Himmel ist. | |
Chapter 29
Job | GerSch | 29:3 | als seine Leuchte über meinem Haupte schien und ich in seinem Lichte durch das Dunkel ging; | |
Job | GerSch | 29:4 | wie ich in den Tagen meines Herbstes vertrauten Umgang mit Gott bei meinem Zelte pflog; | |
Job | GerSch | 29:7 | als ich noch zum Tore ging, zur Stadt hinauf, und meinen Sitz auf dem Markt aufstellte. | |
Job | GerSch | 29:8 | Wenn mich die Knaben sahen, so verbargen sie sich, die Greise standen auf und blieben stehen. | |
Job | GerSch | 29:11 | Wessen Ohr mich hörte, der pries mich glücklich, und wessen Auge mich sah, der stimmte mir zu. | |
Job | GerSch | 29:12 | Denn ich rettete den Elenden, der da schrie, und das Waislein, das keinen Helfer hatte. | |
Job | GerSch | 29:13 | Der Segen des Verlorenen kam über mich, und ich machte das Herz der Witwe jauchzen. | |
Job | GerSch | 29:14 | Gerechtigkeit zog ich an, und sie bekleidete mich, mein Talar und Turban war das Recht. | |
Job | GerSch | 29:16 | Ich war des Armen Vater; und die Streitsache, die ich nicht kannte, untersuchte ich. | |
Job | GerSch | 29:18 | Und so dachte ich, ich würde mit meinem Neste sterben und wie der Phönix viele Tage erleben. | |
Job | GerSch | 29:19 | Meine Wurzel war an Wassern ausgebreitet, und der Tau übernachtete auf meinem Zweig. | |
Job | GerSch | 29:20 | Meine Herrlichkeit erneuerte sich bei mir, und mein Bogen verjüngte sich in meiner Hand. | |
Job | GerSch | 29:23 | Sie harrten auf mich, wie das Erdreich auf einen Regen, und sperrten ihren Mund auf, wie nach einem Spätregen. | |
Job | GerSch | 29:24 | Lächelte ich sie an, so konnten sie es kaum glauben, und das Licht meines Angesichts konnten sie nicht verdunkeln. | |
Chapter 30
Job | GerSch | 30:1 | Jetzt aber lachen über mich, die an Jahren jünger sind als ich, deren Väter ich verschmäht hätte, sie neben die Hunde meiner Herde zu setzen. | |
Job | GerSch | 30:2 | Wozu konnte die Arbeit ihrer Hände mir dienen, da es ihnen an ungebrochener Kraft gebrach? | |
Job | GerSch | 30:3 | Durch Mangel und Hunger abgezehrt, benagten sie das dürre Land, welches längst wüste und verödet war. | |
Job | GerSch | 30:10 | Sie verabscheuen und fliehen mich, und vor meinem Angesicht sparen sie den Speichel nicht. | |
Job | GerSch | 30:11 | Denn meine Sehne hat Er aufgelöst und mich gebeugt, darum lassen sie den Zügel schießen vor mir. | |
Job | GerSch | 30:12 | Zu meiner Rechten erhebt sich die Brut. Sie lassen meinen Füßen keine Ruhe und bahnen ihre Unheilswege gegen mich. | |
Job | GerSch | 30:13 | Meinen Pfad haben sie zerstört, zu meinem Falle helfen sie, die keinen Helfer haben. | |
Job | GerSch | 30:14 | Wie durch eine weite Bresche fallen sie über mich her, unter Kriegsgeschrei wälzen sie sich daher. | |
Job | GerSch | 30:15 | Es ist Schrecken über mich gekommen; meine Ehre ist wie der Wind verflogen; und wie eine Wolke ist mein Heil vorübergegangen. | |
Job | GerSch | 30:16 | Und nun ergießt sich meine Seele in mir, denn die Tage meines Elends haben mich ergriffen. | |
Job | GerSch | 30:18 | durch ihre große Heftigkeit verändert sich mein Kleid, wie ein Hemd umschließt es mich. | |
Job | GerSch | 30:20 | Ich schreie zu dir, und du antwortest mir nicht, ich stehe da, und du beobachtest mich. | |
Job | GerSch | 30:21 | Du hast dich mir in einen unbarmherzigen Feind verwandelt, mit deiner gewaltigen Hand widerstehst du mir. | |
Job | GerSch | 30:22 | Du setzest mich dem Wind aus und lässest mich dahinfahren, daß mir jeder Halt entschwindet. | |
Job | GerSch | 30:23 | Denn ich weiß, daß du mich zum Tode führen wirst, ins Haus, wo alle Lebendigen zusammenkommen. | |
Job | GerSch | 30:24 | Wahrlich, kein Bittender hat seine Hand ausgestreckt, wenn er in seinem Unglück schrie, | |
Job | GerSch | 30:25 | daß ich nicht mit ihm geweint hätte in böser Zeit und meine Seele sich nicht um den Armen bekümmert hätte! | |
Job | GerSch | 30:26 | Aber ich habe auf Gutes gehofft, und es kam Übel, ich habe auf das Licht gewartet, und es ist Finsternis gekommen. | |
Job | GerSch | 30:27 | Meine Eingeweide wallen und wollen nicht stille werden; die Tage meines Jammers sind mir begegnet. | |
Job | GerSch | 30:28 | Traurig gehe ich einher, ohne Sonne; ich bin in der Gemeinde aufgestanden und habe um Hilfe geschrieen. | |
Chapter 31
Job | GerSch | 31:1 | Einen Bund hatte ich geschlossen mit meinen Augen, und wie hätte ich mein Auge auf eine Jungfrau werfen dürfen! | |
Job | GerSch | 31:2 | Denn was würde mir Gott vom Himmel dafür zuteilen, und welchen Lohn erhielte ich vom Allmächtigen aus der Höhe? | |
Job | GerSch | 31:3 | Ist denn das Unglück nicht für den Ungerechten und das Mißgeschick für die Übeltäter? | |
Job | GerSch | 31:7 | Ist mein Schritt vom Wege abgewichen oder mein Herz den Augen nachgewandelt und klebt meinen Händen ein Makel an, | |
Job | GerSch | 31:8 | so will ich säen, und ein anderer soll es essen, und meine Pflanzungen sollen entwurzelt werden! | |
Job | GerSch | 31:9 | Hat sich mein Herz hinreißen lassen zu einem Weibe, oder habe ich gelauert an der Tür meines Nächsten, | |
Job | GerSch | 31:12 | ja ein Feuer wär's, das bis in die Hölle hinein brennen und alle meine Habe verzehren müßte mit Stumpf und Stiel. | |
Job | GerSch | 31:13 | Habe ich das Recht verweigert meinem Knecht oder meiner Magd, wenn sie eine Sache wider mich hatten, | |
Job | GerSch | 31:14 | was wollte ich tun, wenn Gott wider mich aufträte, und wenn er mich zur Rede stellte, was wollte ich ihm antworten? | |
Job | GerSch | 31:15 | Hat nicht der, der mich im Mutterschoße bereitete, auch sie gemacht, hat nicht ein und derselbe uns aus dem Mutterleibe hervorgebracht? | |
Job | GerSch | 31:16 | Habe ich den Armen versagt, was sie begehrten, und die Augen der Witwe verschmachten lassen? | |
Job | GerSch | 31:17 | Habe ich meinen Bissen allein verzehrt, und hat das Waislein nichts davon gekriegt? | |
Job | GerSch | 31:18 | Wahrlich, von meiner Jugend auf hat es mich hochgehalten wie einen Vater, und von Mutterleib an habe ich sie geführt! | |
Job | GerSch | 31:20 | Nein, wahrlich, es haben mich seine Lenden gesegnet, wenn sie von der Wolle meiner Lämmer warm geworden sind! | |
Job | GerSch | 31:21 | Habe ich meine Hand gegen die Waise erhoben, weil ich sah, daß man mir helfen würde im Tor, | |
Job | GerSch | 31:23 | Aber ich hätte mich vor Gottes Strafe gefürchtet, und aus Ehrfurcht vor ihm hätte ich es gar nicht gekonnt. | |
Job | GerSch | 31:25 | »Sei du meine Zuversicht!«, habe ich mich gefreut, weil ich reich geworden bin und meine Hand viel erworben hat; | |
Job | GerSch | 31:26 | habe ich die Sonne angesehen, weil sie leuchtete, und den Mond, weil er so prächtig dahinzog, | |
Job | GerSch | 31:27 | und habe ich mein Herz im Geheimen betören lassen, daß ich ihnen Küsse zuwarf mit der Hand, | |
Job | GerSch | 31:28 | so wäre auch das ein strafwürdiges Vergehen gewesen; denn ich hätte den Gott verleugnet, der höher ist. | |
Job | GerSch | 31:29 | Habe ich mich gefreut über den Sturz meines Feindes und mich ergötzt daran, wenn ihn ein Unglück traf? | |
Job | GerSch | 31:30 | Nein, ich habe meine Zunge nicht hergegeben zum Sündigen, daß ich mit einem Fluche sein Leben gefordert hätte. | |
Job | GerSch | 31:31 | Haben meine Hausgenossen nicht oft gesagt: Wer hätte sich nicht von seinem Fleische gesättigt? | |
Job | GerSch | 31:32 | Kein Fremdling brauchte draußen zu übernachten; ich öffnete meine Tür dem Wandersmann. | |
Job | GerSch | 31:33 | Habe ich, wie Adam, meine Übertretung bedeckt, so daß ich meine Schuld in meinem Busen verbarg, | |
Job | GerSch | 31:34 | weil ich die große Menge fürchtete und die Verachtung der Geschlechter mich erschreckte, so daß ich schweigen mußte und nicht zur Tür hinausgehen durfte?... | |
Job | GerSch | 31:35 | O daß ich einen hätte, der mir Gehör schenkte! Siehe, da ist meine Unterschrift; der Allmächtige antworte mir, und mein Gegner schreibe eine Klageschrift wider mich! | |
Job | GerSch | 31:36 | Wahrlich, ich würde sie auf meine Schulter legen und sie mir wie eine Krone umbinden! | |
Job | GerSch | 31:39 | weil ich, ohne ihn zu bezahlen, seinen Ertrag genossen und seinen Besitzer ums Leben gebracht habe, | |
Chapter 32
Job | GerSch | 32:1 | Da hörten jene drei Männer auf, Hiob zu antworten, weil er in seinen Augen gerecht war. | |
Job | GerSch | 32:2 | Es entbrannte aber der Zorn Elihus, des Sohnes Barachels, des Busiters, vom Geschlechte Ram; über Hiob entbrannte sein Zorn, weil er sich selbst für gerechter hielt als Gott; | |
Job | GerSch | 32:3 | über seine drei Freunde aber entbrannte sein Zorn, weil sie keine Antwort fanden und Hiob doch verurteilten. | |
Job | GerSch | 32:5 | Als aber Elihu sah, daß im Munde jener drei Männer keine Antwort mehr war, entbrannte sein Zorn. | |
Job | GerSch | 32:6 | Und Elihu, der Sohn Barachels, der Busiter, hob an und sprach: Jung bin ich an Jahren, ihr aber seid grau; darum habe ich mich gefürchtet, euch meinen Befund zu verkünden. | |
Job | GerSch | 32:8 | Aber der Geist ist es im Menschen und der Odem des Allmächtigen, der sie verständig macht. | |
Job | GerSch | 32:11 | Siehe, ich habe eure Reden abgewartet, habe zugehört bis zu eurem Entscheid, bis ihr die rechten Worte gefunden hättet; | |
Job | GerSch | 32:12 | und ich habe auf euch gewartet, bis ihr fertig waret; aber siehe, da ist keiner unter euch, der Hiob widerlegt, der seine Rede beantwortet hätte. | |
Job | GerSch | 32:13 | Saget nur ja nicht: »Wir haben die Weisheit gefunden: Gott wird ihn schlagen, nicht ein Mensch.« | |
Job | GerSch | 32:14 | Er hat seine Worte nicht an mich gerichtet, so will ich ihm auch nicht antworten wie ihr. | |
Job | GerSch | 32:15 | Sie sind geschlagen, sie geben keine Antwort mehr, die Worte sind ihnen ausgegangen! | |
Job | GerSch | 32:16 | Ich habe gewartet; weil sie aber nichts sagen, weil sie dastehen und nicht mehr antworten, | |
Job | GerSch | 32:19 | Siehe, mein Leib ist wie ein Weinschlauch, der keine Öffnung hat; wie Schläuche voll Most will er bersten. | |
Job | GerSch | 32:20 | Darum will ich reden, so wird es mir leichter, ich will meine Lippen auftun und antworten. | |
Chapter 33
Job | GerSch | 33:3 | Meine Reden kommen aus aufrichtigem Herzen, und meine Lippen sprechen lautere Wahrheit aus. | |
Job | GerSch | 33:7 | Siehe, Furcht vor mir soll dich nicht schrecken, und ich will dir nicht lästig sein. | |
Job | GerSch | 33:12 | Siehe, das sagst du nicht mit Recht, darauf muß ich dir antworten; denn Gott ist größer als der Mensch. | |
Job | GerSch | 33:15 | Im Traum, im Nachtgesicht, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt und sie in ihren Betten schlafen, | |
Job | GerSch | 33:18 | daß er seine Seele von der Grube zurückhalte, und sein Leben, daß er nicht renne ins Geschoß. | |
Job | GerSch | 33:19 | Er züchtigt ihn mit Schmerzen auf seinem Lager, ein hartes Gericht geht über seinen Leib, | |
Job | GerSch | 33:21 | sein Fleisch schwindet dahin, man sieht es nicht mehr, und seine Gebeine, die man sonst nicht sah, werden bloß; | |
Job | GerSch | 33:23 | Wenn es dann für ihn einen Engel gibt, einen Mittler, einen aus Tausenden, der dem Menschen verkündigt seine Gerechtigkeit; | |
Job | GerSch | 33:24 | wenn er sich über ihn erbarmt und spricht: »Erlöse ihn, daß er nicht zur Grube hinabfahre; ich habe ein Lösegeld gefunden!« | |
Job | GerSch | 33:25 | Alsdann wird sein Fleisch wieder grünen von Jugendfrische, er wird wiederkehren zu den Tagen seiner Jugend; | |
Job | GerSch | 33:26 | er wird zu Gott bitten, der wird ihm gnädig sein, ihn sein Angesicht mit Jauchzen sehen lassen und dem Menschen seine Gerechtigkeit wiedergeben. | |
Job | GerSch | 33:27 | Er wird singen vor den Menschen und sagen: Ich hatte gesündigt und das Recht verkehrt; aber er hat mir nicht vergolten nach Verdienst; | |
Job | GerSch | 33:28 | er hat meine Seele erlöst, daß sie nicht in die Grube gefahren ist, so daß mein Leben das Licht wieder sieht! | |
Job | GerSch | 33:30 | daß er seine Seele vom Verderben herumhole und ihn erleuchte mit dem Lichte der Lebendigen. | |
Job | GerSch | 33:32 | Hast du aber Worte, so antworte mir, sage her, denn ich wünsche deine Rechtfertigung; | |
Chapter 34
Job | GerSch | 34:6 | Bei all meinem Recht werde ich zum Lügner gestempelt, tödlich verwundet bin ich vom Pfeil, ohne Schuld!« | |
Job | GerSch | 34:8 | der so wie er in Gesellschaft der Übeltäter wandelt und mit gottlosen Leuten umgeht? | |
Job | GerSch | 34:9 | Denn er hat gesagt: »Es nützt dem Menschen nichts, wenn er mit Gott Freundschaft pflegt!« | |
Job | GerSch | 34:10 | Darum, ihr verständigen Männer, hört mir zu: Fern sei es von Gott, sich Gewalttätigkeiten zu erlauben, und von dem Allmächtigen, Unrecht zu tun; | |
Job | GerSch | 34:11 | sondern er bezahlt dem Menschen, wie er es verdient, und läßt einem jeden widerfahren nach seinem Wandel. | |
Job | GerSch | 34:14 | Wenn er nur noch auf sich selbst achtete und seinen Geist und Odem wieder zu sich nähme, | |
Job | GerSch | 34:15 | so würde alles Fleisch miteinander vergehen und der Mensch wieder zum Staube kehren. | |
Job | GerSch | 34:17 | Könnte auch einer, der das Recht haßt, herrschen, oder willst du den Gerechten, den Mächtigen, verdammen? | |
Job | GerSch | 34:19 | wieviel weniger zu dem, der die Person der Fürsten nicht ansieht und den Reichen nicht mehr achtet als den Armen; denn sie sind alle seiner Hände Werk. | |
Job | GerSch | 34:20 | Plötzlich sterben sie, mitten in der Nacht; Völker wanken und gehen dahin, und er beseitigt Tyrannen ohne Menschenhand. | |
Job | GerSch | 34:21 | Denn Gottes Augen sind auf die Wege eines jeden gerichtet, und er sieht jeden Schritt, den einer macht. | |
Job | GerSch | 34:22 | Es gibt keine Finsternis und keinen Todesschatten, wo die Übeltäter sich verbergen könnten. | |
Job | GerSch | 34:23 | Ja, er braucht den Menschen, der vor Gott zu Gerichte geht, nicht erst noch zu untersuchen. | |
Job | GerSch | 34:25 | Weil er ihre Werke kennt, darum kehrt er sie um über Nacht, und sie werden zermalmt. | |
Job | GerSch | 34:28 | und weil des Armen Geschrei zu ihm gelangt ist und er das Schreien der Unterdrückten erhört hat. | |
Job | GerSch | 34:29 | Wenn er Frieden gibt, wer will verdammen? Wenn er aber sein Angesicht verbirgt, wer kann ihn schauen? So handelt er sowohl über einem Volk, als auch über dem einzelnen Menschen, | |
Job | GerSch | 34:32 | Nein, sondern: Was ich nicht sehe, lehre du mich, und habe ich Unrecht getan, so will ich's nicht mehr tun! | |
Job | GerSch | 34:33 | Soll Er nach deinem Sinn Vergeltung üben, weil du verwirfst? Denn du mußt wählen, und nicht ich; was du weißt, das sage an! | |
Job | GerSch | 34:36 | Möchte Hiob fort und fort geprüft werden, weil er sich zu den gottlosen Leuten geschlagen hat! | |
Chapter 35
Job | GerSch | 35:5 | Siehe zum Himmel empor und betrachte ihn und schau die Wolken an, die höher sind als du! | |
Job | GerSch | 35:6 | Wenn du sündigst, was tust du ihm zuleide? Und sind deiner Missetaten viele, was schadest du ihm? | |
Job | GerSch | 35:8 | Aber ein Mensch wie du leidet unter deiner Sünde, und den Menschenkindern nützt deine Gerechtigkeit. | |
Job | GerSch | 35:11 | der uns mehr Belehrung zuteil werden ließ als den Tieren des Feldes und uns mehr Verstand gegeben hat als den Vögeln unter dem Himmel? | |
Job | GerSch | 35:13 | Sollte es umsonst sein, sollte Gott nicht hören und der Allmächtige es nicht sehen? | |
Job | GerSch | 35:14 | Auch wenn du sagst, du sehest ihn nicht, so liegt die Sache doch vor ihm; warte du nur auf ihn! | |
Job | GerSch | 35:15 | Und nun, weil sein Zorn noch nicht gestraft hat, sollte er deshalb das Verbrechen nicht sehr wohl wissen? | |
Chapter 36
Job | GerSch | 36:2 | Gedulde dich noch ein wenig, so will ich dich lehren, ich habe noch mehr zu reden für Gott. | |
Job | GerSch | 36:3 | Ich will mein Wissen weither holen und meinem Schöpfer Gerechtigkeit widerfahren lassen! | |
Job | GerSch | 36:4 | Denn wahrlich, meine Reden sind keine Lügen, du hast es mit einem ganz Verständigen zu tun! | |
Job | GerSch | 36:5 | Siehe, Gott ist mächtig, doch verachtet er niemand; groß ist die Kraft seines Herzens. | |
Job | GerSch | 36:7 | Er wendet seine Augen nicht ab von den Gerechten und setzt sie auf ewig mit Königen auf den Thron, damit sie herrschen. | |
Job | GerSch | 36:9 | so hält er ihnen ihre Taten und ihre Übertretungen vor; denn sie haben sich überhoben; | |
Job | GerSch | 36:10 | er öffnet ihr Ohr der Bestrafung und befiehlt ihnen, sich von der Bosheit abzukehren. | |
Job | GerSch | 36:11 | Wenn sie dann gehorchen und sich unterwerfen, so werden sie ihre Tage in Glück und ihre Jahre in Wohlfahrt beendigen. | |
Job | GerSch | 36:12 | Gehorchen sie aber nicht, so kommen sie um durchs Schwert und sterben dahin in ihrem Unverstand. | |
Job | GerSch | 36:13 | Denn die, welche ruchlosen Herzens sind, widersetzen sich; sie flehen nicht, wenn er sie gefesselt hat. | |
Job | GerSch | 36:15 | Den Gedemütigten aber rettet er durch die Demütigung und öffnet durch die Trübsal sein Ohr. | |
Job | GerSch | 36:16 | Und auch dich lockt er aus der Enge in die Weite, da keine Not mehr sein wird, und an einen reichbesetzten Tisch. | |
Job | GerSch | 36:17 | Bist du aber vom Urteil des Gottlosen erfüllt, so werden Urteil und Gericht dich treffen. | |
Job | GerSch | 36:18 | Der Zorn verleite dich ja nicht zur Lästerung, und die Menge des Lösegeldes besteche dich nicht. | |
Job | GerSch | 36:19 | Wird er deinen Reichtum schätzen? Er achtet nicht auf Gold, noch auf alle Anstrengungen der Kraft. | |
Job | GerSch | 36:23 | Wer will ihn zur Rede stellen über seinen Weg, und wer will zu ihm sagen: Du hast Unrecht getan? | |
Job | GerSch | 36:26 | Siehe, wie erhaben ist Gott! Wir aber verstehen ihn nicht; die Zahl seiner Jahre hat niemand erforscht. | |
Job | GerSch | 36:27 | Denn er zieht Wassertropfen herauf; sie träufeln als Regen aus seinem Dunst, den die Wolken rieseln lassen, | |
Chapter 37
Job | GerSch | 37:3 | Er läßt ihn dahinfahren unter dem ganzen Himmel und sein Licht bis zu den Enden der Erde. | |
Job | GerSch | 37:4 | Hinter ihm her brüllt der Donner, er donnert mit seiner majestätischen Stimme, und er spart damit nicht, damit seine Stimme gehört werde. | |
Job | GerSch | 37:5 | Gott donnert mit seiner Stimme wunderbar; er tut große Dinge, die wir nicht verstehen. | |
Job | GerSch | 37:6 | Er gebeut dem Schnee: Falle auf die Erde! und läßt Regen fließen, heftige Regengüsse. | |
Job | GerSch | 37:12 | Und dieses wendet sich überall hin, wohin er es lenkt, auszurichten alles, was er ihm befiehlt, auf dem ganzen Erdenrund, | |
Job | GerSch | 37:15 | Weißt du, wie Gott ihnen Befehl gibt, wie er das Licht seiner Wolken leuchten läßt? | |
Job | GerSch | 37:16 | Verstehst du das Schweben der Wolken, die Wunder dessen, der an Verstand vollkommen ist? | |
Job | GerSch | 37:17 | Du, dem die Kleider zu warm werden, wenn es auf der Erde schwül wird vom Mittagswind, | |
Job | GerSch | 37:20 | Soll ihm gemeldet werden, daß ich rede? Oder sollte der Mensch wünschen, vertilgt zu werden? | |
Job | GerSch | 37:21 | Jetzt zwar sehen wir das Licht nicht, das doch leuchtend hinter den Wolken steht; aber der Wind wird sich erheben und sie wegfegen. | |
Job | GerSch | 37:23 | Den Allmächtigen finden wir nicht; er ist von unbegreiflicher Kraft, voll Recht und Gerechtigkeit; er beugt sie nicht. | |
Chapter 38
Job | GerSch | 38:5 | Wer hat ihre Maße bestimmt? Weißt du das? Oder wer hat die Meßschnur über sie ausgespannt? | |
Job | GerSch | 38:11 | »Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter, hier soll sich legen deiner Wellen Stolz!«? | |
Job | GerSch | 38:12 | Hast du zu deiner Zeit den Sonnenaufgang angeordnet und dem Morgenrot seinen Platz angewiesen, | |
Job | GerSch | 38:13 | daß es die Enden der Erde ergreife, damit die Frevler von ihr abgeschüttelt werden? | |
Job | GerSch | 38:14 | Sie wandelt sich wie Ton unter dem Siegel und alles steht da wie ein Pracht- Gewand; | |
Job | GerSch | 38:16 | Bist du auch bis zu den Meeresquellen gekommen, oder hast du die Meerestiefe ausgeforscht? | |
Job | GerSch | 38:17 | Sind dir die Tore des Todes geöffnet worden, oder hast du die Tore des Todesschattens gesehen? | |
Job | GerSch | 38:19 | Welches ist der Weg zu den Wohnungen des Lichts, und wo hat die Finsternis ihren Ort, | |
Job | GerSch | 38:22 | Bist du auch bis zu den Vorratskammern des Schnees gekommen, und hast du die Speicher des Hagels gesehen, | |
Job | GerSch | 38:23 | die ich aufbehalten habe für die Zeit der Not, für den Tag des Krieges und des Streits? | |
Job | GerSch | 38:24 | Auf welche Weise verteilt sich das Licht, und wie verbreitet sich der Ostwind über die Erde? | |
Job | GerSch | 38:30 | Wie zu Stein erstarren die Gewässer, und der Wasserspiegel schließt sich fest zusammen. | |
Job | GerSch | 38:31 | Hast du die Bande des Siebengestirns geknüpft, oder kannst du die Fesseln des Orion lösen? | |
Job | GerSch | 38:32 | Kannst du die Zeichen des Tierkreises zu ihrer Zeit herausführen, und leitest du den Großen Bären samt seinen Jungen? | |
Job | GerSch | 38:33 | Kennst du die Gesetze des Himmels, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde? | |
Job | GerSch | 38:34 | Kannst du deine Stimme zu den Wolken erheben und befehlen, daß dich Regengüsse bedecken? | |
Job | GerSch | 38:35 | Kannst du Blitze entsenden, daß sie hinfahren und zu dir sagen: Siehe, hier sind wir? | |
Chapter 39
Job | GerSch | 39:1 | Kennst du die Zeit, da die Steinböcke gebären, oder hast du beobachtet, wann die Hindinnen werfen? | |
Job | GerSch | 39:4 | Ihre Jungen erstarken, wachsen im Freien auf, verlassen sie und kommen nicht mehr zurück. | |
Job | GerSch | 39:5 | Wer hat den Wildesel frei laufen lassen, und wer hat die Bande des Wildlings aufgelöst, | |
Job | GerSch | 39:10 | Kannst du den Büffel mit einem Stricke binden, daß er dir Furchen mache oder hinter dir her den Talgrund egge? | |
Job | GerSch | 39:13 | Die Straußin schwingt fröhlich ihre Flügel; sind es aber fromme Schwingen und Federn? | |
Job | GerSch | 39:16 | Sie ist hart gegen ihre Jungen, als gehörten sie ihr nicht; es macht ihr keinen Kummer, wenn sie sich umsonst abgemüht hat; | |
Job | GerSch | 39:19 | Hast du dem Roß Stärke verliehen und seinen Hals mit der flatternden Mähne umhüllt? | |
Job | GerSch | 39:20 | Lehrst du es springen wie eine Heuschrecke, daß sein stolzes Schnauben furchtbar klingt? | |
Job | GerSch | 39:24 | Es scharrt den Boden mit Ungestüm und bleibt nicht stehen, wenn die Posaune ertönt; | |
Job | GerSch | 39:25 | sobald die Posaune erklingt, spricht es: Hui! Von ferne wittert es die Schlacht, die Donnerstimme der Führer und das Feldgeschrei. | |
Job | GerSch | 39:26 | Macht es dein Verstand, daß der Habicht fliegt und seine Flügel gen Süden ausbreitet? | |
Chapter 40
Job | GerSch | 40:2 | Will der Tadler mit dem Allmächtigen hadern? Wer Gott zurechtweisen will, antworte nun! | |
Job | GerSch | 40:4 | Siehe, ich bin zu gering; was soll ich Dir antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen! | |
Job | GerSch | 40:5 | Ich habe einmal geredet und kann es nicht verantworten, und zum zweitenmal will ich es nicht mehr tun! | |
Job | GerSch | 40:8 | Willst du mir mein Recht absprechen, mir Ungerechtigkeit nachweisen, damit du gerecht seiest? | |
Job | GerSch | 40:10 | Bekleide dich doch mit Macht und Majestät und umgib dich mit Herrlichkeit und Glanz! | |
Job | GerSch | 40:15 | Siehe doch das Flußpferd, das ich gemacht habe wie dich: Gras frißt es wie ein Ochs! | |
Job | GerSch | 40:16 | Siehe doch, welche Kraft in seinen Lenden liegt und welche Stärke in den Sehnen seines Bauches! | |
Job | GerSch | 40:17 | Es biegt seinen Schweif wie eine Zeder; die Sehnen seiner Lenden sind fest verschlungen. | |
Job | GerSch | 40:23 | Siehe, der Strom tritt über seine Ufer! Es fürchtet sich nicht; es bleibe wohl ruhig, wenn ein Jordan sich in seinen Mund ergöße! | |
Job | GerSch | 40:26 | Kannst du einen Ring an seine Nase legen und einen Haken durch seine Kinnbacken stoßen? | |
Job | GerSch | 40:29 | Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vögelein, oder es anbinden für deine Mädchen? | |
Chapter 41
Job | GerSch | 41:1 | Siehe, die Hoffnung auf dasselbe wird getäuscht; fällt man nicht schon bei seinem Anblick dahin? | |
Job | GerSch | 41:3 | Wer ist mir zuvorgekommen, daß ich es ihm vergelte? Unter dem ganzen Himmel ist alles mein! | |
Job | GerSch | 41:4 | Ich will von seinen Gliedern nicht schweigen, sondern reden von seiner großen und schönen Gestalt. | |
Job | GerSch | 41:10 | Sein Niesen strahlt wie Licht, und seine Augen sind wie die Wimpern der Morgenröte. | |
Job | GerSch | 41:18 | Greift man es mit dem Schwerte an, so haftet dieses nicht, kein Speer, kein Wurfspieß und kein Pfeil. | |
Job | GerSch | 41:20 | Kein Pfeil vermag es in die Flucht zu schlagen, und Schleudersteine fallen wie Spreu von ihm ab. | |
Job | GerSch | 41:22 | Unter ihm sind spitze Scherben, es zieht wie ein Dreschschlitten über den Schlamm dahin. | |
Chapter 42
Job | GerSch | 42:3 | Wer ist's, der den Ratschluß Gottes verdunkelt mit seinem Unverstand? Fürwahr, ich habe geredet, was ich nicht verstehe, was mir zu wunderbar ist und ich nicht begreifen kann! | |
Job | GerSch | 42:7 | Als nun der HERR diese Reden an Hiob vollendet hatte, sprach der HERR zu Eliphas, dem Temaniter: Mein Zorn ist entbrannt über dich und deine beiden Freunde, denn ihr habt nicht recht von mir geredet, wie mein Knecht Hiob. | |
Job | GerSch | 42:8 | So nehmt nun sieben Farren und sieben Widder und geht zu meinem Knecht Hiob und bringt sie als Brandopfer dar für euch selbst; mein Knecht Hiob aber soll für euch bitten; denn nur seine Person will ich ansehen, daß ich gegen euch nicht nach eurer Torheit handle; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob. | |
Job | GerSch | 42:9 | Da gingen Eliphas, der Temaniter, und Bildad, der Schuchiter, und Zophar, der Naamatiter, und taten, wie der HERR ihnen befohlen hatte. Und der HERR sah Hiob an. | |
Job | GerSch | 42:10 | Und der HERR wandte Hiobs Gefangenschaft, als er für seine Freunde bat; und der HERR erstattete Hiob alles doppelt wieder, was er gehabt. | |
Job | GerSch | 42:11 | Es kamen auch zu Hiob alle seine Brüder und alle seine Schwestern und alle seine frühern Bekannten und aßen mit ihm in seinem Hause und bezeugten ihm Teilnahme und trösteten ihn ob all dem Unglück, das der HERR über ihn gebracht hatte, und schenkten ihm ein jeder eine Münze und einen goldenen Ring. | |
Job | GerSch | 42:12 | Und der HERR segnete das spätere Leben Hiobs mehr als sein früheres; er bekam 14000 Schafe, 6000 Kamele, 1000 Joch Rinder und 1000 Eselinnen. | |
Job | GerSch | 42:15 | Und es wurden im ganzen Lande keine so schönen Weiber gefunden wie Hiobs Töchter; und ihr Vater gab ihnen ein Erbteil unter ihren Brüdern. | |
Job | GerSch | 42:16 | Hiob aber lebte darnach noch 140 Jahre und sah seine Kinder und Kindeskinder bis in das vierte Geschlecht. | |