JOB
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Chapter 1
Job | GerTextb | 1:1 | Es war ein Mann im Lande Uz mit Namen Hiob; der war unsträflich und rechtschaffen, gottesfürchtig und dem Bösen feind. | |
Job | GerTextb | 1:3 | und sein Besitz bestand in 7000 Schafen, 3000 Kamelen, 500 Joch Rindern, 500 Eselinnen und einem sehr zahlreichen Gesinde; so überragte dieser Mann alle Bewohner des Ostens. | |
Job | GerTextb | 1:4 | Seine Söhne aber pflegten hinzugehen und der Reihe nach im Hause eines jeden ein Mahl zu veranstalten; sie ließen dann jedesmal auch ihre drei Schwestern einladen, mit ihnen zu essen und zu trinken. | |
Job | GerTextb | 1:5 | Wenn nun diese Gelage reihum gegangen waren, ließ ihnen Hiob sagen, sie möchten sich weihen; dann machte er sich früh am Morgen auf und brachte für jedes von ihnen ein Brandopfer dar. Denn Hiob dachte: Vielleicht haben sich meine Kinder versündigt und sich in ihrem Herzen von Gott losgesagt! So that Hiob regelmäßig. | |
Job | GerTextb | 1:6 | Nun geschah es eines Tags, daß die Gottessöhne kamen, sich vor Jahwe zu stellen, und auch der Satan kam unter ihnen. | |
Job | GerTextb | 1:7 | Dann fragte Jahwe den Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete Jahwe und sprach: Von einem Streifzug auf der Erde und vom Umherwandeln auf ihr! | |
Job | GerTextb | 1:8 | Dann sprach Jahwe zum Satan: Hast du wohl acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn seinesgleichen giebt es niemand auf Erden, so unsträflich und rechtschaffen, gottesfürchtig und dem Bösen feind! | |
Job | GerTextb | 1:9 | Der Satan erwiderte Jahwe und sprach: Ist Hiob etwa umsonst gottesfürchtig? Hast nicht du selbst ihn und sein Haus und alles, was ihm gehört, rings umhegt? | |
Job | GerTextb | 1:10 | Seiner Hände Arbeit hast du gesegnet und seine Herden breiteten sich im Lande aus. | |
Job | GerTextb | 1:11 | Aber recke nur einmal deine Hand aus und taste an alles, was ihm gehört, so wird er sich sicherlich offen von dir lossagen! | |
Job | GerTextb | 1:12 | Dann sprach Jahwe zum Satan: Wohlan, alles, was ihm gehört, sei in deiner Gewalt, nur ihn selbst rühre nicht an! Und der Satan ging von Jahwe hinweg. | |
Job | GerTextb | 1:13 | Eines Tages nun, als die Söhne und Töchter Hiobs eben im Hause ihres ältesten Bruders schmausten und Wein tranken, | |
Job | GerTextb | 1:14 | kam ein Bote zu Hiob mit der Meldung: Die Rinder waren am Pflügen und die Eselinnen weideten daneben, | |
Job | GerTextb | 1:15 | da machten die Sabäer einen Überfall und raubten sie; die Knechte aber erschlugen sie mit dem Schwert, und nur ich allein bin entronnen, dir's zu melden. | |
Job | GerTextb | 1:16 | Noch redete dieser, da kam ein anderer und sprach: Feuer Gottes fiel vom Himmel herab und fuhr zündend unter die Schafe und die Knechte und verzehrte sie, und nur ich allein bin entronnen, dir's zu melden. | |
Job | GerTextb | 1:17 | Noch redete dieser, da kam ein anderer und sprach: Die Chaldäer stellten drei Heerhaufen auf, fielen über die Kamele her und raubten sie; die Knechte aber erschlugen sie mit dem Schwert, und nur ich allein bin entronnen, dir's zu melden. | |
Job | GerTextb | 1:18 | Noch redete dieser, da kam ein anderer und sprach: deine Söhne und Töchter schmausten und tranken Wein im Hause ihres ältesten Bruders, | |
Job | GerTextb | 1:19 | da kam plötzlich ein gewaltiger Sturmwind über die Wüste herüber und erfaßte das Haus an seinen vier Ecken, daß es auf die jungen Leute stürzte, und diese ums Leben kamen; nur ich allein bin entronnen, dir's zu melden. | |
Job | GerTextb | 1:20 | Dann stand Hiob auf, zerriß sein Gewand und beschor sein Haupt; sodann fiel er nieder auf die Erde, betete an | |
Job | GerTextb | 1:21 | und sprach: Nackt ging ich hervor aus meiner Mutter Schoß und nackt werde ich dorthin zurückkehren: Jahwe hat's gegeben und Jahwe hat's genommen - der Name Jahwes sei gepriesen! | |
Chapter 2
Job | GerTextb | 2:1 | Nun geschah es eines Tags, daß die Gottessöhne kamen, sich vor Jahwe zu stellen, und auch der Satan kam unter ihnen, sich vor Jahwe zu stellen. | |
Job | GerTextb | 2:2 | Da fragte Jahwe den Satan: Woher kommst du? Der Satan antwortete Jahwe und sprach: Von einem Streifzug auf der Erde und vom Umherwandeln auf ihr! | |
Job | GerTextb | 2:3 | Da sprach Jahwe zum Satan: hast du wohl acht gehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn seinesgleichen giebt es niemand auf Erden, so unsträflich und rechtschaffen, gottesfürchtig und dem Bösen feind. Noch hält er fest an seiner Frömmigkeit, und du hast mich somit verleitet, ihn ohne Grund zu verderben! | |
Job | GerTextb | 2:4 | Der Satan antwortete Jahwe und sprach: Haut um Haut! - und alles, was der Mensch hat, giebt er dahin für sein Leben! | |
Job | GerTextb | 2:5 | Aber recke nur einmal deine Hand aus und taste sein Gebein und Fleisch an, so wird er sich sicherlich offen von dir lossagen! | |
Job | GerTextb | 2:7 | Da ging der Satan von Jahwe hinweg und schlug Hiob mit bösartigem Geschwür von der Fußsohle bis zum Scheitel. | |
Job | GerTextb | 2:8 | Und er nahm sich eine Scherbe, um sich damit zu kratzen, und saß dabei mitten in der Asche. | |
Job | GerTextb | 2:9 | Da sprach sein Weib zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Sage dich los von Gott und stirb! | |
Job | GerTextb | 2:10 | Er aber sprach zu ihr: Du redest, wie die erste beste Thörin redet. Das Gute nahmen wir von Gott an und sollten das Böse nicht auch annehmen? Bei alledem versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen. | |
Job | GerTextb | 2:11 | Als nun die drei Freunde Hiobs von all' diesem Unglück hörten, das ihn betroffen hatte, machten sie sich auf, ein jeder von seinem Wohnort: Eliphas von Theman, Bildad von Suah und Zophar von Naama, und verabredeten sich miteinander, hinzugehen, um ihm ihr Beileid zu bezeugen und ihn zu trösten. | |
Job | GerTextb | 2:12 | Als sie nun in einiger Entfernung von ihm ihre Augen aufschlugen, erkannten sie ihn nicht wieder; da fingen sie laut zu weinen an, zerrissen ein jeder sein Gewand und warfen Staub gen Himmel auf ihre Häupter herab. | |
Chapter 3
Job | GerTextb | 3:3 | Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren, und die Nacht, die da sprach: es ward ein Knabe empfangen! | |
Job | GerTextb | 3:4 | Dieser Tag müsse finster bleiben: nicht frage nach ihm Gott in der Höhe, noch erglänze über ihm Tageshelle! | |
Job | GerTextb | 3:5 | Zurückfordern sollen ihn Finsternis und Tiefdunkel; Wolkendickicht lagere über ihm, und Tagverdüsterung möge ihn erschrecken. | |
Job | GerTextb | 3:6 | Jene Nacht - sie sei ein Raub der Finsternis: nicht soll sie sich freuen unter des Jahres Tagen und in die Zahl der Monde trete sie nicht ein. | |
Job | GerTextb | 3:8 | Es sollen sie verwünschen, die den Tag verfluchen, die fähig sind, den Drachen anzuhetzen. | |
Job | GerTextb | 3:9 | Es müssen sich verfinstern ihrer Dämmerung Sterne; sie harre auf Licht - umsonst! und niemals schaue sie der Morgenröte Wimpern, | |
Job | GerTextb | 3:10 | weil sie mir nicht verschloß des Mutterleibes Pforten, nicht barg das Elend vor meinen Augen! | |
Job | GerTextb | 3:11 | Warum starb ich nicht im Mutterleibe, verschied ich nicht, als ich herausgetreten aus dem Mutterschoß? | |
Job | GerTextb | 3:16 | Oder einer verscharrten Fehlgeburt gleich wäre ich nicht ins Dasein getreten, Kindern gleich, die nie das Licht geschaut. | |
Job | GerTextb | 3:21 | die da harren auf den Tod, er aber kommt nicht, die nach ihm graben, eifriger als nach Schätzen; | |
Job | GerTextb | 3:25 | Denn graute mir vor etwas, so traf es mich, und wovor ich schauderte, das ward mir zu Teil. | |
Chapter 4
Job | GerTextb | 4:2 | Wird's dich verdrießen, wenn man ein Wort an dich wagt? Doch wer vermag der Worte Lauf zu hemmen! | |
Job | GerTextb | 4:4 | Wer strauchelte, den hielten deine Worte aufrecht, und wankenden Knieen verliehst du Kraft. | |
Job | GerTextb | 4:6 | Ist deine Gottesfurcht nicht dein Vertrauen, und deine Hoffnung dein unsträflich Leben? | |
Job | GerTextb | 4:7 | Bedenke doch, wer kam je schuldlos um, und wo wurden jemals Rechtschaffene vernichtet? | |
Job | GerTextb | 4:9 | Durch Gottes Odem gingen sie zu Grunde, durch seinen Zornhauch schwanden sie dahin. | |
Job | GerTextb | 4:11 | Der Leu kommt um, weil ihm die Beute fehlt, und zerstreuen müssen sich der Löwin Kinder. | |
Job | GerTextb | 4:12 | Und zu mir drang ein verstohlenes Wort, mein Ohr vernahm davon einen flüsternden Laut - | |
Job | GerTextb | 4:13 | bei der Gedanken Spiel infolge von Nachtgesichten, wenn tiefer Schlaf sich auf die Menschen senkt. | |
Job | GerTextb | 4:16 | Dann stand - sein Aussehn konnt ich nicht erkennen - ein Gebilde vor meinen Augen; ich vernahm eine flüsternde Stimme: | |
Job | GerTextb | 4:19 | “geschweige den Lehmhüttenbewohnern, deren Sein im Staube wurzelt, die zermalmt werden wie eine Motte. | |
Job | GerTextb | 4:20 | “Zwischen Morgen und Abend werden sie zerschmettert; ohne daß es jemand beachtet, gehn sie auf ewig zu Grunde. | |
Chapter 5
Job | GerTextb | 5:1 | Rufe nur! Giebt's einen, der dir Antwort gäbe? und an wen unter den Heiligen wolltest du dich wenden? | |
Job | GerTextb | 5:3 | Ich habe einen Thoren festgewurzelt gesehen, verwünschte aber plötzlich seine Stätte. | |
Job | GerTextb | 5:4 | Seinen Kindern bleibt die Hilfe fern; sie müssen sich zertreten lassen im Thor, und keiner errettet sie. | |
Job | GerTextb | 5:5 | Seine Ernte verzehrt der Hungrige - selbst aus den Dornen holt er sie heraus - und Durstige schnappen nach seinem Gut. | |
Job | GerTextb | 5:6 | Denn Unheil wächst nicht aus dem Staub hervor, noch sprießt das Elend aus dem Boden: | |
Job | GerTextb | 5:13 | Er fängt die Klugen in ihrer eignen List, und der Verschlagenen Anschlag überstürzt sich. | |
Job | GerTextb | 5:14 | Am hellen Tage stoßen sie auf Finsternis und wie zur Nachtzeit tappen sie am Mittag. | |
Job | GerTextb | 5:15 | So rettet er vom Schwert, aus ihrem Rachen, und aus der Gewalt des Starken den Armen. | |
Job | GerTextb | 5:17 | O, glücklich der Mann, den Gott zurechtweist! - so verschmähe nicht die Zucht des Allmächtigen! | |
Job | GerTextb | 5:20 | Bei Hungersnot errettet er dich vom Tode und im Kriege von den Streichen des Schwerts. | |
Job | GerTextb | 5:21 | Vor der Zunge Geißel bist du geborgen, hast nichts zu fürchten, wenn Verheerung naht. | |
Job | GerTextb | 5:22 | Der Verheerung und der Teuerung kannst du lachen, die wilden Tiere brauchst du nicht zu fürchten. | |
Job | GerTextb | 5:23 | Denn mit des Feldes Steinen bist du im Bunde, und die wilden Tiere sind mit dir befreundet. | |
Job | GerTextb | 5:24 | Und so wirst du erfahren, daß wohlbehalten dein Zelt: du musterst deine Behausung und vermissest nichts. | |
Job | GerTextb | 5:25 | Du wirst erfahren, daß deine Nachkommen zahlreich sind, und deine Sprossen wie das Gras der Flur. | |
Job | GerTextb | 5:26 | In Vollreife gehst du zum Grabe ein, gleichwie die Garbe hinaufgebracht wird zu ihrer Zeit. | |
Chapter 6
Job | GerTextb | 6:4 | Denn des Allmächtigen Pfeile stecken in mir: mein Geist saugt ihr Gift ein, die Schrecknisse Gottes verstören mich! | |
Job | GerTextb | 6:5 | Schreit etwa der Wildesel auf grüner Weide, oder brüllt der Stier bei seinem Mengfutter? | |
Job | GerTextb | 6:9 | Gefiele es Gott, mich zu zermalmen, seine Hand zu entfesseln und meinen Lebensfaden abzuschneiden! | |
Job | GerTextb | 6:10 | So wäre doch das noch mein Trost und aufhüpfen wollte ich im schonungslosen Schmerz -, daß ich des Heiligen Worte nie verleugnet habe. | |
Job | GerTextb | 6:11 | Was ist denn meine Kraft, daß ich noch harren, und was mein Ende, daß ich mich gedulden sollte? | |
Job | GerTextb | 6:14 | Dem Verzagenden gebührt das Mitleid seines Nächsten, selbst wenn er von der Furcht vor dem Allmächtigen läßt. | |
Job | GerTextb | 6:15 | Meine Freunde haben sich treulos erzeigt wie ein Bach, wie die Rinnsale, die überschwellen, | |
Job | GerTextb | 6:17 | Wenn sie durchglüht werden, schwinden sie dahin: wenn's heiß wird, sind sie weggelöscht von ihrem Ort. | |
Job | GerTextb | 6:21 | So seid ihr nun für mich geworden: ihr schautet Schrecknis, - da scheutet ihr euch! | |
Job | GerTextb | 6:23 | errettet mich aus der Gewalt des Bedrängers und aus der Gewalt der Tyrannen kauft mich los”? | |
Job | GerTextb | 6:28 | Und nun - wollet doch mich anblicken, ich werde euch doch wahrlich nicht ins Angesicht lügen! | |
Job | GerTextb | 6:29 | O kehret um, laßt Unrecht nicht geschehen, ja, kehret um, noch hab' ich Recht hierin. | |
Chapter 7
Job | GerTextb | 7:1 | Ein Kriegsdienst ist des Menschen Los auf Erden, den Tagen eines Löhners gleichen seine Lebenstage. | |
Job | GerTextb | 7:2 | Gleich einem Sklaven, der nach Schatten lechzt, und wie ein Löhner, der seines Lohnes harrt, | |
Job | GerTextb | 7:3 | so hab' ich Monde der Qual beschert erhalten, und Schmerzensnächte wurden mir zugezählt. | |
Job | GerTextb | 7:4 | Wenn ich mich niederlege, spreche ich: “Wann werd' ich aufstehn?” Es dehnt sich der Abend, und übersatt werde ich des Umherwerfens bis zum Morgengrauen. | |
Job | GerTextb | 7:5 | Mein Leib umkleidet sich mit Gewürm und erdiger Kruste, meine Haut vernarbt und wird wieder flüssig. | |
Job | GerTextb | 7:8 | Das Auge, das mich sieht, wird mich nicht mehr schauen; deine Augen suchen mich, ich aber bin dahin. | |
Job | GerTextb | 7:9 | Wie die Wolke schwindet und dahingeht, so kehrt nicht wieder, wer zur Unterwelt hinabstieg. | |
Job | GerTextb | 7:11 | So will ich nun auch meinem Munde nicht wehren, will reden in meines Herzens Drangsal und klagen in meiner Seele Bekümmernis. | |
Job | GerTextb | 7:12 | Bin ich ein Meer oder ein Ungeheuer, daß du eine Wache gegen mich aufstellen mußt? | |
Job | GerTextb | 7:13 | Wenn ich denke: mein Lager soll mich trösten, mein Bette meinen Jammer tragen helfen, | |
Job | GerTextb | 7:16 | Ich schwinde dahin, nicht ewig werde ich leben: laß ab von mir, denn ein Hauch sind meine Tage! | |
Job | GerTextb | 7:17 | Was ist der Mensch, daß du so groß ihn achtest und daß du auf ihn richtest deinen Sinn? | |
Job | GerTextb | 7:19 | Wann endlich wirst du deinen Blick ablenken, mir Ruhe lassen, bis ich meinen Speichel schlucke? | |
Job | GerTextb | 7:20 | Habe ich gesündigt - was kann ich dir anthun, du Menschenhüter? Warum machst du mich zum Angriffspunkt für dich, daß ich mir selbst zur Last bin? | |
Chapter 8
Job | GerTextb | 8:6 | wenn du lauter und redlich bist, so wird er alsbald für dich wach werden und deine Wohnstätte in der du als Gerechter weilst, wieder herstellen. | |
Job | GerTextb | 8:7 | Dann wird dann dein früheres Los armselig erscheinen, aber herrlich groß wird das nachmalige sein. | |
Job | GerTextb | 8:8 | Denn befrage nur frühere Geschlechter und achte auf das, was ihre Väter erforschten. | |
Job | GerTextb | 8:9 | Denn wir sind von gestern und wissen nichts, weil unsere Tage nur ein Schatten sind auf Erden. | |
Job | GerTextb | 8:12 | “Noch steht's in seinem frischen Trieb, wo es nicht abgeschnitten werden kann, aber vor allem Grase verdorrt es. | |
Job | GerTextb | 8:13 | “Das ist das Ende Aller, die Gottes vergessen, und des Ruchlosen Hoffnung wird zu nichte. | |
Job | GerTextb | 8:14 | Seine Zuversicht ist ein Sommerfaden, und ein Spinnengewebe ist's, worauf er vertraut. | |
Job | GerTextb | 8:15 | “Er stützt sich auf sein Haus, aber es hält nicht Stand; er hält sich daran fest, doch es bleibt nicht stehn. | |
Job | GerTextb | 8:16 | “Frisch grünt er angesichts der Sonne, und über seinen Garten laufen seine Senker aus. | |
Job | GerTextb | 8:17 | “Um Geröll verflechten sich seine Wurzeln, zwischen Steinen bohrt er sich hindurch. | |
Job | GerTextb | 8:18 | “Doch wenn er ihn wegtilgt von seinem Standort, so verleugnet ihn der: Ich sah dich nie! | |
Job | GerTextb | 8:19 | “Sieh', das ist die Wonne seines Lebenswegs, und aus dem Staube sprossen andre auf!” | |
Chapter 9
Job | GerTextb | 9:2 | Ja wohl, ich weiß, daß es so ist, - wie könnte der Mensch je Recht behalten gegen Gott! | |
Job | GerTextb | 9:3 | Wenn er geruhte, mit ihm zu streiten, - nicht auf eins von Tausend könnt' er ihm erwidern! | |
Job | GerTextb | 9:4 | Der weisen Sinnes und von gewaltiger Kraft ist - wer hat ihm je getrotzt und blieb unversehrt? | |
Job | GerTextb | 9:11 | Fürwahr, er zieht an mir vorüber, aber ich sehe ihn nicht; er schwebt dahin, aber ich gewahre ihn nicht. | |
Job | GerTextb | 9:12 | Rafft er hinweg, wer will ihm wehren? Wer darf zu ihm sprechen: “Was thust du da?” | |
Job | GerTextb | 9:15 | der ich, auch wenn ich Recht habe, keine Antwort bekomme, zu meinem Widerpart um Gnade flehen muß. | |
Job | GerTextb | 9:16 | Wenn ich ihn riefe und er gäbe mir Antwort, so würde ich's doch nicht glauben, daß er mich anhören werde. | |
Job | GerTextb | 9:17 | Vielmehr, im Sturmwind würde er mich anschnauben und meine Wunden ohne Ursach' mehren, | |
Job | GerTextb | 9:19 | Gilt's Kraft des Starken, so ist er da, aber gilt's den Rechtsweg - “wer darf mich vorfordern?” | |
Job | GerTextb | 9:20 | Wär' ich im Recht - mein Mund würde mich verdammen, wäre ich unschuldig - er würde mich zum Betrüger machen! | |
Job | GerTextb | 9:24 | Die Erde ist in der Frevler Hand gegeben, die Augen ihrer Richter hält er zu: wenn er nicht - wer denn sonst? | |
Job | GerTextb | 9:25 | und meine Tage eilten schneller dahin, als ein Läufer, entflohen, ohne Glück geschaut zu haben, | |
Job | GerTextb | 9:27 | Wenn ich denke: Ich will meinen Jammer vergessen, will meinen Unmut lassen und heiter blicken, | |
Job | GerTextb | 9:28 | so schaudre ich vor allen meinen Schmerzen: ich weiß, daß du mich nicht lossprechen wirst. | |
Job | GerTextb | 9:31 | so würdest du mich in den Pfuhl eintauchen, daß meine Kleider vor mir Abscheu hätten. | |
Job | GerTextb | 9:32 | Denn er ist nicht ein Mensch wie ich, daß ich ihm Antwort geben, daß wir miteinander vor Gericht treten könnten. | |
Job | GerTextb | 9:34 | Er nehme seinen Stock von mir hinweg und lasse seinen Schrecken mich nicht ängstigen, | |
Chapter 10
Job | GerTextb | 10:1 | Mich widert mein Leben an; so will ich denn meiner Klage ihren Lauf lassen, will reden in meiner Seelenpein. | |
Job | GerTextb | 10:2 | Ich spreche zu Gott: Verdamme mich nicht! Laß mich erfahren, warum du mich befehdest. | |
Job | GerTextb | 10:3 | Bringt's dir Gewinn, wenn du Bedrückung übst? wenn du deiner Hände mühsam Werk verwirfst, während zu der Frevler Plan dein Antlitz leuchtet? | |
Job | GerTextb | 10:7 | ob du gleich weißt, daß ich nicht schuldig bin, und Niemand aus deiner Hand errettet? | |
Job | GerTextb | 10:8 | Deine Hände haben mich sorgsam gebildet und bereiteten mich, alles zusammen ringsum - und du wolltest mich verderben? | |
Job | GerTextb | 10:9 | Gedenke doch, daß du wie Thon mich formtest, und willst mich nun wieder zu Staube machen? | |
Job | GerTextb | 10:11 | Mit Haut und Fleisch bekleidetest du mich und mit Knochen und Sehnen durchflochtest du mich. | |
Job | GerTextb | 10:13 | Dabei aber bargst du dies in deinem Herzen - ich weiß, daß du solches plantest -: | |
Job | GerTextb | 10:14 | Wenn ich fehlte, so wolltest du mich bewachen und meine Schuld nicht ungestraft lassen. | |
Job | GerTextb | 10:15 | Wäre ich schuldig - wehe mir! Und hätte ich Recht, so sollte ich doch mein Haupt nicht erheben, gesättigt mit Schande und getränkt mit Elend! | |
Job | GerTextb | 10:16 | Und wollte sich's erheben, wie ein Leu wolltest du mich jagen und immer aufs neue deine Wundermacht an mir erweisen. | |
Job | GerTextb | 10:17 | Stets neue Zeugen wolltest du wider mich vorführen und deinen Grimm vielfältig gegen mich ausüben - ein Schmerzensheer, sich stets ablösend, gegen mich! | |
Job | GerTextb | 10:18 | Warum doch zogst du mich hervor aus dem Mutterleibe? Ich hätte verscheiden sollen, ehe mich ein Auge sah! | |
Job | GerTextb | 10:19 | Als wär' ich nie gewesen, hätte ich werden sollen: vom Mutterschoße weg zum Grabe getragen! | |
Job | GerTextb | 10:20 | Nur wenige Tage stehn mir noch bevor - so lasse er doch ab und wende sich von mir, daß ich ein wenig mich erheitre, | |
Job | GerTextb | 10:21 | bevor ich hingehe, ohne Wiederkehr, ins Land der Finsternis und des tiefen Dunkels, | |
Chapter 11
Job | GerTextb | 11:3 | Dein Geschwätz sollte Männer zum Schweigen bringen? und höhnen wolltest du, ohne daß dich jemand beschämt? | |
Job | GerTextb | 11:6 | und dir die verborgenen Tiefen der Weisheit offenbaren, daß sie von vielfältig wahrhaftem Bestande sind, - du würdest dann erkennen, daß Gott dir einen Teil von deiner Schuld noch übersieht! | |
Job | GerTextb | 11:7 | Kannst du den tiefsten Grund in Gott erreichen oder bis zum äußersten Ende bei dem Allmächtigen hingelangen? | |
Job | GerTextb | 11:10 | Wenn er einherfährt und verhaftet und die Gerichtsversammlung einberuft - wer will ihm wehren? | |
Job | GerTextb | 11:11 | Denn er kennt die Nichtswürdigen und schaut den Frevel, ohne sonderlich darauf zu achten. | |
Job | GerTextb | 11:14 | klebt Frevel an deiner Hand, entferne ihn und laß in deinen Zelten kein Unrecht wohnen! - | |
Job | GerTextb | 11:15 | ja, dann wirst du dein Antlitz frei von Fehl erheben, wirst fest dastehn und brauchst dich nicht zu fürchten. | |
Job | GerTextb | 11:16 | Ja, dann wirst du dein Ungemach vergessen; wie an verlaufenes Wasser wirst du daran denken. | |
Job | GerTextb | 11:17 | Und heller als der Mittag geht das Leben auf; mag's dunkeln, wird es doch wie Morgen sein! | |
Job | GerTextb | 11:18 | Du hegst Vertrauen, weil noch Hoffnung ist, und spähst du aus - du kannst dich sorglos niederlegen | |
Job | GerTextb | 11:19 | und lagerst, ohne daß dich jemand schreckt, und viele werden sich um deine Gunst bemühn. | |
Chapter 12
Job | GerTextb | 12:3 | Ich habe auch Verstand wie ihr: nicht stehe ich hinter euch zurück - und wem wäre dergleichen nicht bewußt! | |
Job | GerTextb | 12:4 | Ein Spott des eignen Freundes muß ich sein, - ich, dessen Ruf bei Gott Erhörung fand, ein Spott ich, der Gerechte und Fromme! | |
Job | GerTextb | 12:5 | Dem Unglück Verachtung! - so denkt der Sichere - ein Stoß denen, deren Fuß im Wanken ist! | |
Job | GerTextb | 12:6 | Wohlbehalten stehn den Räubern ihre Zelte, und sorglos leben, die Gottes Zorn erregen, wer seinen Gott in seiner Faust führt! | |
Job | GerTextb | 12:7 | Wahrlich, frage doch nur das Vieh, das wird dich's lehren, und die Vögel des Himmels, die werden dir's verkündigen, | |
Job | GerTextb | 12:8 | oder was auf der Erde kriecht, das wird dich's lehren, und die Fische des Meeres werden dir's erzählen. | |
Job | GerTextb | 12:10 | in dessen Hand die Seele alles Lebendigen ruht und der Geist jegliches Menschenleibes? | |
Job | GerTextb | 12:14 | Wenn er einreißt, so wird nicht wieder aufgebaut, wen er einkerkert, dem wird nicht mehr aufgethan. | |
Job | GerTextb | 12:15 | Wenn er die Wasser hemmt, versiegen sie; läßt er sie los, so wühlen sie die Erde um. | |
Job | GerTextb | 12:22 | Er enthüllt Tiefverborgenes aus Finsternis heraus und zieht tiefes Dunkel an das Licht. | |
Job | GerTextb | 12:23 | Er läßt Völker groß werden und stürzt sie ins Verderben, breitet Völker aus und läßt hinweg sie führen. | |
Job | GerTextb | 12:24 | Er raubt den Häuptern des Volkes den Verstand und läßt sie irren in unwegsamer Öde. | |
Chapter 13
Job | GerTextb | 13:9 | Wird es gut ablaufen, wenn er euch erforscht, oder wollt ihr ihn narren, wie man Menschen narrt? | |
Job | GerTextb | 13:15 | Er wird mich töten - ich harre seiner; nur will ich meinen Wandel ihm ins Angesicht darlegen. | |
Job | GerTextb | 13:19 | Wer ist's, der mit mir streiten dürfte? - denn dann wollt' ich schweigen und verscheiden! | |
Job | GerTextb | 13:20 | Nur zweierlei thue mir nicht an, dann will ich mich vor deinem Antlitz nicht verbergen: | |
Job | GerTextb | 13:23 | Wieviel Vergehungen und Sünden habe ich denn? Meinen Frevel und meine Sünde laß mich wissen! | |
Job | GerTextb | 13:26 | daß du mir Bitteres als Urteil schreibst und mich die Sünden meiner Jugend erben lässest? | |
Job | GerTextb | 13:27 | daß du meine Füße in den Block legst und alle meine Wege bewachst und dir einen Kreis um meine Sohlen ziehst? | |
Chapter 14
Job | GerTextb | 14:2 | wie eine Blume geht er auf und welkt dahin, flieht wie der Schatten und hat nicht Bestand. | |
Job | GerTextb | 14:5 | Wenn seine Tage fest bestimmt sind, die Zahl seiner Monde feststeht bei dir, du ihm ein Ziel gesetzt hast, das er nicht überschreiten kann, | |
Job | GerTextb | 14:7 | Denn für den Baum zwar giebt's ein Hoffen: wird er abgehauen, so treibt er neue Sprossen, und sein Schößling bleibt nicht aus. | |
Job | GerTextb | 14:9 | vom Duft des Wassers schlägt er wieder aus und treibt Zweige wie ein frisch gepflanztes Reis. | |
Job | GerTextb | 14:10 | Doch stirbt ein Mann, so liegt er hingestreckt, verscheidet ein Mensch - wo ist er dann? | |
Job | GerTextb | 14:12 | so legt der Mensch sich nieder und steht nicht wieder auf; bis der Himmel vergeht, erwachen sie nicht und regen sich nicht aus ihrem Schlaf. | |
Job | GerTextb | 14:13 | O daß du mich in der Unterwelt verwahrtest, mich bärgest, bis dein Zorn sich gelegt, ein Ziel mir setztest und dann mein gedächtest! - | |
Job | GerTextb | 14:14 | Wenn der Mensch stirbt, lebt er dann wieder auf? Dann wollte ich alle meine Kampfestage ausharren, bis meine Ablösung käme! | |
Job | GerTextb | 14:15 | Du würdest rufen, und ich dir antworten; nach deiner Hände Werk würdest du dich sehnen. | |
Job | GerTextb | 14:19 | wie das Wasser Steine zerreibt, und seine Fluten das Erdreich fortschwemmen, so hast du des Menschen Hoffen vernichtet. | |
Job | GerTextb | 14:20 | Du vergewaltigst ihn für immer, und er geht dahin, entstellst sein Antlitz und lässest ihn dahinfahren. | |
Job | GerTextb | 14:21 | Kommen seine Kinder zu Ehren - er weiß es nicht, sinken sie herab - er hat nicht acht auf sie. | |
Chapter 15
Job | GerTextb | 15:2 | Wird wohl ein Weiser windige Ansicht als Antwort vortragen und sein Inneres mit Ostwind füllen - | |
Job | GerTextb | 15:5 | Denn deine Schuld macht deinen Mund gelehrig, und du erwählst die Sprache Verschmitzter. | |
Job | GerTextb | 15:7 | Bist du als der erste der Menschen geboren und noch vor den Hügeln hervorgebracht? | |
Job | GerTextb | 15:9 | Was weißt du, daß wir nicht wüßten, was verstehst du, das uns nicht auch bewußt wäre? | |
Job | GerTextb | 15:10 | Auch unter uns sind Greise, sind Ergraute, reicher als dein Vater an Lebenstagen! | |
Job | GerTextb | 15:13 | daß du gegen Gott dein Schnauben kehrst und deinem Munde solche Worte entfahren lässest? | |
Job | GerTextb | 15:14 | Was ist der Mensch, daß er rein sein könnte, und daß gerecht dastände der Weibgeborene? | |
Job | GerTextb | 15:15 | Selbst seinen Heiligen traut er nicht, und der Himmel ist nicht rein in seinen Augen, | |
Job | GerTextb | 15:16 | geschweige der Abscheuliche, Verderbte - der Mensch, der Unrecht wie Wasser trinkt! | |
Job | GerTextb | 15:17 | Ich will dich unterweisen, höre mir zu, und was ich geschaut, das will ich erzählen, | |
Job | GerTextb | 15:19 | Ihnen war noch das Land allein gegeben, und noch kein Fremdling unter ihnen umhergezogen. | |
Job | GerTextb | 15:20 | “Sein Leben lang ängstigt sich der Frevler und alle die Jahre hindurch, die dem Wüterich aufgespart sind. | |
Job | GerTextb | 15:21 | “Schreckenslaute tönen in seinen Ohren, mitten im Frieden überfällt ihn der Verwüster. | |
Job | GerTextb | 15:22 | “Er giebt die Hoffnung auf, dem Dunkel zu entrinnen, für das Schwert ist er ausersehen. | |
Job | GerTextb | 15:23 | “Er schweift nach Brot umher - wo ist's zu finden? - er weiß, daß ihm bereit gestellt der Unglückstag. | |
Job | GerTextb | 15:25 | “weil er seine Hand gegen Gott ausgereckt und dem Allmächtigen Trotz geboten hat. | |
Job | GerTextb | 15:28 | “sich ansiedelte in verfehmden Städten, in Häusern, die niemand bewohnen sollte, die zu Steinhaufen bestimmt waren. | |
Job | GerTextb | 15:29 | “Er wird nicht reich, noch hat seine Habe Bestand, und seine Ähre neigt sich nicht zur Erde. | |
Job | GerTextb | 15:30 | “Er entgeht nicht der Umfinsterung; seine Schößlinge dörrt die Flamme aus, und durch seinen Zornhauch vergeht er. | |
Job | GerTextb | 15:32 | “Ehe noch sein Tag kommt, erfüllt es sich, und sein Palmenzweig grünt nicht mehr. | |
Job | GerTextb | 15:33 | “Wie der Weinstock stößt er seine Herlinge ab, wirft, wie der Ölbaum, seine Blüte hin. | |
Job | GerTextb | 15:34 | “Denn des Ruchlosen Rotte ist unfruchtbar, und Feuer verzehrt die Zelte der Bestechung. | |
Chapter 16
Job | GerTextb | 16:4 | Auch ich könnte sprechen wie ihr, wäre euch nur zu Mute, wie mir zu Mute ist, könnte Reden wider euch zusammendrechseln und den Kopf über euch schütteln, | |
Job | GerTextb | 16:6 | Mag ich reden - mein Schmerz wird nicht gelindert, und unterlasse ich's - was wird dann von mir weichen? | |
Job | GerTextb | 16:8 | hast mich gepackt, das muß als Zeugnis gelten! Mein eignes Siechtum tritt wider mich auf, ins Angesicht hinein verklagt es mich. | |
Job | GerTextb | 16:9 | Sein Grimm zerfleischt und befehdet mich, er fletscht gegen mich seine Zähne; als mein Widersacher wetzt er seine Augen wider mich. | |
Job | GerTextb | 16:10 | Man reißt gegen mich das Maul auf, schlägt mich schmählich auf die Wangen; insgesamt rotten sie sich gegen mich zusammen. | |
Job | GerTextb | 16:12 | Ich lebte ruhig, da zerschmetterte er mich, packte mich beim Genick und schüttelte mich und stellte mich als Zielscheibe für sich auf. | |
Job | GerTextb | 16:13 | Es umschwirren mich seine Pfeile; erbarmungslos spaltet er meine Nieren, gießt auf die Erde meine Galle. | |
Job | GerTextb | 16:15 | Härenes Gewand habe ich um meine Haut genäht, habe in den Staub mein Horn gebohrt. | |
Job | GerTextb | 16:16 | Mein Antlitz ist hochgerötet vom Weinen, und tiefes Dunkel ruht auf meinen Wimpern, | |
Job | GerTextb | 16:21 | daß er dem Manne Recht schaffe gegen Gott und zwischen dem Menschen und seinem Freund entscheide. | |
Chapter 17
Job | GerTextb | 17:1 | Mein Lebensgeist ist zerstört, meine Tage sind erloschen, die Gräberstätte wartet mein. | |
Job | GerTextb | 17:2 | Dann treiben sie fürwahr noch Spott mit mir! Auf ihrem Hadern muß mein Auge weilen! | |
Job | GerTextb | 17:3 | O setze ein, verbürge dich für mich bei dir! Wer anders sollte mir den Handschlag geben? | |
Job | GerTextb | 17:4 | Denn ihr Herz hast du der Einsicht verschlossen, darum wirst du sie auch nicht obsiegen lassen. | |
Job | GerTextb | 17:6 | Zu einem Sprichwort für alle Welt hat er mich hingestellt, anspeien lassen muß ich mich ins Angesicht, | |
Job | GerTextb | 17:7 | so daß mein Auge blöde ward vor Kummer, und alle meine Glieder nur ein Schatten sind. | |
Job | GerTextb | 17:8 | Darüber entsetzen sich die Rechtschaffenen, und der Unschuldige empört sich über den Ruchlosen. | |
Job | GerTextb | 17:9 | Doch der Fromme hält fest an seinem Weg, und wer reine Hände hat, erstarkt nur noch mehr. | |
Job | GerTextb | 17:10 | Ihr alle aber kommt nur wieder heran, ich werde unter euch doch keinen Weisen finden. | |
Job | GerTextb | 17:11 | Meine Tage sind dahin, meine Pläne sind zerrissen, sie, meines Herzens Hoffnungen. | |
Job | GerTextb | 17:13 | Wenn ich auf die Unterwelt als meine Behausung hoffe, in der Finsternis mein Lager hingebreitet habe, | |
Chapter 18
Job | GerTextb | 18:2 | Wie lange wollt ihr diese Wortjagd treiben? Kommt zu Verstand, hernach wollen wir reden! | |
Job | GerTextb | 18:4 | Du, der sich in seinem Grimme selbst zerfleischt, - soll um deinetwillen die Erde entvölkert werden, und der Fels von seiner Stelle rücken? | |
Job | GerTextb | 18:7 | Seine rüstigen Schritte werden kurz, sein eigner Anschlag stürzt ihn ins Verderben. | |
Job | GerTextb | 18:8 | Denn ins Netz wird er getrieben mit seinen Füßen und über Flechtwerk wandelt er dahin. | |
Job | GerTextb | 18:10 | An der Erde ist der Strick für ihn versteckt, und die Falle für ihn auf dem Pfade. | |
Job | GerTextb | 18:13 | Es frißt die Glieder seines Leibes, es frißt seine Glieder der Erstgeborene des Todes. | |
Job | GerTextb | 18:14 | Er wird herausgerissen aus seinem Zelt, auf das er vertraute: es treibt ihn hin zum Könige der Schrecken. | |
Job | GerTextb | 18:15 | In seinem Zelte wohnt, was ihm nicht angehört, auf seine Wohnstätte wird Schwefel gestreut. | |
Job | GerTextb | 18:17 | Sein Gedächtnis verschwindet von der Erde, und kein Name bleibt ihm auf der Flur. | |
Job | GerTextb | 18:19 | Nicht Sproß bleibt ihm noch Schoß in seinem Volk, und kein Entronnener ist in seiner Behausung. | |
Job | GerTextb | 18:20 | Oba seines Verhängnistags erstarren die im Westen, und Schauder packt, die im Osten wohnen. | |
Chapter 19
Job | GerTextb | 19:3 | Schon zehnmal nun beschimpftet ihr mich und schämt euch nicht, mich zu mißhandeln! | |
Job | GerTextb | 19:4 | Und habe ich auch wirklich mich vergangen, so bleibt doch mein Fehltritt mir allein bewußt. | |
Job | GerTextb | 19:5 | Wollt ihr euch wirklich über mich erheben, so bringt mir den Beweis für meine Schande! | |
Job | GerTextb | 19:7 | Fürwahr, ich schreie “Gewalt!” und finde keine Erhörung; ich rufe um Hilfe, doch da giebt's kein Recht. | |
Job | GerTextb | 19:8 | Meinen Weg hat er vermauert, daß ich nicht hinüber kann, und über meine Pfade breitet er Finsternis. | |
Job | GerTextb | 19:10 | Er wirft mich nieder ringsum, daß ich dahinfahre, und reißt gleich einem Baume meine Hoffnung aus. | |
Job | GerTextb | 19:12 | Allzumal rücken seine Scharen heran, schütten ihren Weg wider mich auf und lagern sich rings um mein Zelt. | |
Job | GerTextb | 19:13 | Meine Brüder hat er von mir entfernt, und meine Freunde sind mir ganz entfremdet. | |
Job | GerTextb | 19:15 | Die Genossen meines Hauses und meine Mägde achten mich für einen Fremden, zum Ausländer ward ich in ihren Augen. | |
Job | GerTextb | 19:16 | Rufe ich meinen Sklaven, so antwortet er nicht, mit meinem Munde muß ich zu ihm flehen. | |
Job | GerTextb | 19:19 | Alle meine Vertrauten verabscheuen mich, und die ich liebte, haben sich gegen mich gekehrt. | |
Job | GerTextb | 19:20 | An meiner Haut und meinem Fleisch klebt mein Gebein, und nur mit meiner Zähne Haut bin ich entronnen. | |
Job | GerTextb | 19:21 | Erbarmt euch mein, erbarmt euch mein, ihr meine Freunde, denn Gottes Hand hat mich getroffen! | |
Job | GerTextb | 19:25 | Ich aber weiß, daß mein Erlöser lebt, und als letzter wird er auf dem Staube sich erheben. | |
Job | GerTextb | 19:26 | Und nachdem meine Haut also zerschlagen ist, und ledig meines Fleisches werde ich Gott schauen! | |
Job | GerTextb | 19:27 | Ich werde ihn schauen mir zum Heil; ja, meine Augen sehen ihn, und nicht als Gegner: mein Herz verzehrt sich in meiner Brust! | |
Job | GerTextb | 19:28 | Wenn ihr nun sagt: “Wie wollen wir ihn verfolgen!” und in mir sei der Sache Grund zu finden, | |
Chapter 20
Job | GerTextb | 20:3 | mich beschimpfende Rüge muß ich hören, und der Geist giebt mir Antwort aus meiner Einsicht. | |
Job | GerTextb | 20:4 | Kennst du denn nicht die alte Wahrheit - so alt, als Menschen auf der Erde leben, - | |
Job | GerTextb | 20:5 | daß der Gottlosen Jubel nicht lange währt, und des Ruchlosen Freude nur einen Augenblick? | |
Job | GerTextb | 20:6 | Oba auch sein hoher Mut sich bis zum Himmel erhebt, und sein Haupt bis an die Wolken reicht, | |
Job | GerTextb | 20:9 | Das Auge, das ihn geschaut, schaut ihn nicht wieder, und seine Stätte sieht ihn nimmermehr. | |
Job | GerTextb | 20:14 | seine Speise verwandelt sich in seinen Eingeweiden, - zu Natterngalle in seinem Inneren. | |
Job | GerTextb | 20:15 | Hab und Gut verschlang er - er muß es ausspeien: aus seinem Bauche treibt es Gott. | |
Job | GerTextb | 20:17 | Nicht darf er sich der Bäche freun, der flutenden Ströme von Honig und Dickmilch. | |
Job | GerTextb | 20:18 | Heraus giebt er das Erarbeitete, verschluckt es nicht, des eingetauschten Guts wird er nicht froh. | |
Job | GerTextb | 20:19 | Denn er schlug Arme nieder, ließ sie liegen - ein Haus riß er an sich, aber er baut es nicht aus. | |
Job | GerTextb | 20:20 | Denn er kannte keine Ruhe in seinem Bauche; doch mit dem, woran er hängt, entkommt er nicht. | |
Job | GerTextb | 20:22 | In der Fülle seines Überflusses wird ihm Angst, die ganze Gewalt des Elends kommt über ihn. | |
Job | GerTextb | 20:23 | Dann geschieht's: um seinen Bauch zu füllen, entsendet er in ihn seines Zornes Glut und läßt auf ihn regnen in sein Gedärm hinein. | |
Job | GerTextb | 20:25 | Er sieht, da kommt's aus dem Rücken, und der blitzende Stahl geht aus seiner Galle - über ihm lagern Schrecken! | |
Job | GerTextb | 20:26 | Alles Unglück ist aufgespart seinen Schätzen, ein Feuer verzehrt ihn, das nicht angefacht ward; es weidet ab den Überrest in seinem Zelt. | |
Job | GerTextb | 20:27 | Der Himmel deckt seine Schuld auf, und die Erde erhebt sich feindselig wider ihn. | |
Chapter 21
Job | GerTextb | 21:4 | Ergeht denn über Menschen meine Klage? oder warum sollte ich nicht ungeduldig sein? | |
Job | GerTextb | 21:8 | Ihr Nachwuchs gedeiht vor ihnen in ihrer Gemeinschaft, und ihre Sprößlinge vor ihren Augen. | |
Job | GerTextb | 21:9 | Ihre Häuser sind wohlbehalten, sonder Schrecknis, und Gottes Rute trifft sie nicht. | |
Job | GerTextb | 21:10 | Sein Stier bespringt und nicht vergebens, seine Kuh kalbt leicht und thut keine Fehlgeburt. | |
Job | GerTextb | 21:12 | Sie singen laut bei Paukenschall und Zither und freuen sich am Klange der Schalmei. | |
Job | GerTextb | 21:13 | Sie verbringen in Glück ihre Tage und in einem Augenblicke steigen sie hinab zur Unterwelt; | |
Job | GerTextb | 21:14 | und sprachen doch zu Gott: “Bleib uns fern - deine Wege zu kennen begehren wir nicht! | |
Job | GerTextb | 21:15 | Was ist's mit dem Allmächtigen, daß wir ihm dienen sollten, und was könnte es uns nützen, ihn bittend anzugehn?” | |
Job | GerTextb | 21:16 | Fürwahr, ihr Glück steht nicht in ihrer Hand - der Gottlosen Gesinnung liegt mir fern! | |
Job | GerTextb | 21:17 | Wie oft erlischt denn der Gottlosen Leuchte, und überfällt sie ihr Verderben? Wie oft teilt er die Lose aus in seinem Zorn, | |
Job | GerTextb | 21:18 | werden sie wie der Strohhalm vor dem Winde und wie Spreu, die der Sturm entführt hat? | |
Job | GerTextb | 21:19 | “Gott spart seinen Kindern sein Unheil auf.” Er vergelte ihm selber, daß er's fühle! | |
Job | GerTextb | 21:20 | Seine eigenen Augen mögen sein Unheil sehen, und er selbst vom Grimme des Allmächtigen trinken! | |
Job | GerTextb | 21:21 | Denn was kümmert ihn sein Haus nach seinem Tode, wenn seiner Monde Zahl beendet ist? | |
Job | GerTextb | 21:27 | Ich kenne eure Gedanken wohl und die Anschläge, mit denen ihr Unrecht gegen mich verübt. | |
Job | GerTextb | 21:28 | Wenn ihr sagt: “Wo blieb das Haus des Tyrannen, und wo das Zelt, in dem die Gottlosen wohnten?” | |
Job | GerTextb | 21:29 | so fragt doch nur die des Wegs Vorüberziehenden, - ihre Beweise werdet ihr nicht verkennen - | |
Job | GerTextb | 21:30 | daß am Unglückstage der Böse verschont wird, am Tage der Zornesfluten sie hinweggeleitet werden! | |
Job | GerTextb | 21:31 | Wer hält ihm seinen Lebenswandel vor? Er hat's gethan! - wer will es ihm vergelten? | |
Job | GerTextb | 21:33 | Süß sind ihm des Thales Schollen, und alle Welt zieht ihm nach, wie ihm Unzählige vorangegangen. | |
Chapter 22
Job | GerTextb | 22:2 | Kommt etwa Gotte zu gut des Menschen Thun? Nein, nur sich selber nützt der Fromme! | |
Job | GerTextb | 22:3 | Hat der Allmächtige einen Vorteil davon, wenn du rechtschaffen bist?, oder einen Gewinn, wenn du unsträflich wandelst? | |
Job | GerTextb | 22:6 | Denn du pfändetest deine Brüder ohne Anlaß und Halbnackten zogst du die Kleider aus. | |
Job | GerTextb | 22:7 | Nicht tränktest du mit Wasser den Verschmachteten und dem Hungernden versagtest du das Brot. | |
Job | GerTextb | 22:9 | Witwen schicktest du mit leeren Händen fort, und der Verwaisten Arme wurden zermalmt. | |
Job | GerTextb | 22:13 | Und da willst du sprechen: “Was weiß denn Gott? Kann er durch Wolkendunkel hindurch Gericht halten? | |
Job | GerTextb | 22:14 | Wolken sind seine Hülle, so daß er nicht sieht, und auf des Himmels Kreis lustwandelt er.” | |
Job | GerTextb | 22:17 | Die zu Gotte sprachen: “Bleib uns fern!” und was könne ihnen der Allmächtige thun? | |
Job | GerTextb | 22:18 | Und doch erfüllte er mit Segen ihre Häuser - der Gottlosen Gesinnung liegt mir fern! | |
Job | GerTextb | 22:20 | “Fürwahr, unser Widersacher ist vernichtet, und ihren Überrest hat das Feuer verzehrt!” | |
Job | GerTextb | 22:21 | Befreunde dich nicht mit ihm, so wirst du Frieden haben, dadurch kommt Segen über dich. | |
Job | GerTextb | 22:23 | Wenn du dich zum Allmächtigen bekehrst, dich demütigst, wenn du die Sünde aus deinem Zelt entfernst - | |
Job | GerTextb | 22:26 | Ja, dann wirst du am Allmächtigen deine Wonne haben und dein Antlitz zu Gott erheben. | |
Chapter 23
Job | GerTextb | 23:5 | Ich möchte wissen, was er mir erwidern würde, und erfahren, was er zu mir sagen würde! | |
Job | GerTextb | 23:6 | Würde er in der Fülle der Macht mit mir streiten? Nein, nur achten würde er auf mich! | |
Job | GerTextb | 23:7 | Dann würde ein Redlicher mit ihm rechten, und für immer machte ich mich von meinem Richter frei! | |
Job | GerTextb | 23:8 | Doch - gehe ich ostwärts, so ist er nicht da, und westwärts - so gewahre ich ihn nicht. | |
Job | GerTextb | 23:9 | Im Norden schafft er, aber ich sehe ihn nicht, biegt ab gen Süden - aber ich erblicke ihn nicht. | |
Job | GerTextb | 23:10 | Denn er weiß, welchen Wandel ich geführt - prüfte er mich, wie Gold würde ich hervorgehn. | |
Job | GerTextb | 23:11 | An seiner Spur hat fest mein Fuß gehalten, seinen Weg hab' ich verfolgt, ohne abzuweichen. | |
Job | GerTextb | 23:12 | Von seiner Lippen Vorschrift wich ich nie, barg in meiner Brust die Worte seines Munds. | |
Job | GerTextb | 23:13 | Er aber bleibt sich gleich - wer will ihm wehren? Sein Wille begehrt's, da führt er's aus! | |
Job | GerTextb | 23:14 | Ja, er wird zu Ende führen, was er mir bestimmt hat, und solcherlei hat er noch vieles im Sinn. | |
Job | GerTextb | 23:15 | Darum erschrecke ich vor seinem Angesicht; überdenke ich's, so erbebe ich vor ihm. | |
Job | GerTextb | 23:16 | Ja, Gott hat meinen Mut gebrochen und der Allmächtige hat mich mit Schrecken erfüllt. | |
Chapter 24
Job | GerTextb | 24:1 | Warum sind vom Allmächtigen nicht Strafzeiten aufgespart, und sehen seine Getreuen seine Gerichtstage nicht? | |
Job | GerTextb | 24:4 | Die Armen stößt man vom Wege, die Elenden im Lande müssen sich insgesamt verstecken. | |
Job | GerTextb | 24:5 | Ja, gleich Wildeseln in der Wüste ziehen sie aus in ihrem Tagewerke, Zehrung suchend; die Steppe giebt ihm Brot für die Kinder. | |
Job | GerTextb | 24:6 | Auf dem Felde schneiden sie sein Mengfutter und den Weinberg des Gottlosen ernten sie nach. | |
Job | GerTextb | 24:8 | Vom Regenguß der Berge triefen sie und ohne Obdach schmiegen sie sich an den Fels. | |
Job | GerTextb | 24:12 | Aus den Städten her ächzen Sterbende, die Seele Erschlagener schreit um Rache; doch Gott achtet nicht der Ungereimtheit. | |
Job | GerTextb | 24:13 | Jene sind Lichtfeinde geworden; seine Wege kennen sie nicht und sind nicht heimisch auf seinen Pfaden. | |
Job | GerTextb | 24:14 | Bei Morgengrauen erhebt sich der Mörder, tötet den Elenden und Armen, und in der Nacht schleicht der Dieb. | |
Job | GerTextb | 24:15 | Das Auge des Ehebrechers erlauert die Dämmerung; kein Auge, denkt er, wird mich sehen, und eine Hülle legt er vors Gesicht. | |
Job | GerTextb | 24:16 | Im Finstern bricht man in Häuser ein; bei Tage halten sie sich eingeschlossen, wollen nichts wissen vom Licht. | |
Job | GerTextb | 24:17 | Denn ihnen allen gilt tiefes Dunkel als Morgen; denn mit den Schrecken des tiefen Dunkels ist man wohl vertraut. | |
Job | GerTextb | 24:18 | Schnell ist er dahin auf Wassers Fläche; verflucht wird ihr Erbteil im Lande, nicht wendet er sich mehr des Wegs zu den Weinbergen. | |
Job | GerTextb | 24:19 | Dürre und Hitze raffen die Schneewasser hinweg, die Unterwelt die, so gesündigt haben. | |
Job | GerTextb | 24:20 | Es vergißt seiner der Mutterschoß; an ihm erlabt sich das Gewürm. Nicht wird seiner mehr gedacht, und einem Baume gleich wird der Frevel zerschmettert. | |
Job | GerTextb | 24:21 | Er, der die Unfruchtbare ausbeutete, die nicht gebar, und der Witwe nichts Gutes erwies. | |
Job | GerTextb | 24:22 | Und die Tyrannen erhält er durch seine Kraft; ein solcher kommt wieder auf, wenn er schon am Leben verzweifelte. | |
Job | GerTextb | 24:23 | Er gewährt ihm Sicherheit, und er sieht sich gestützt, und seine Augen wachen über ihren Wegen. | |
Job | GerTextb | 24:24 | Hoch stehen sie da - ein wenig nur, und er ist nicht mehr! Hingesenkt werden sie - wie alle werden sie eingerafft und wie der Kopf der Ähre abgeschnitten. | |
Chapter 25
Job | GerTextb | 25:4 | Wie könnte da ein Mensch Recht haben gegen Gott, und rein erscheinen der vom Weib Geborene? | |
Job | GerTextb | 25:5 | Sieh, selbst der Mond, er leuchtet nicht, und die Sterne sind nicht rein in seinen Augen; | |
Chapter 26
Job | GerTextb | 26:5 | Die Schatten selbst werden in Beben versetzt unter den Wassern und ihren Bewohnern. | |
Job | GerTextb | 26:8 | Er bindet die Wasser in seine Wolken ein, ohne daß unter ihnen das Gewölk zerreißt. | |
Job | GerTextb | 26:10 | Eine Grenze zog er über den Wassern hin, da, wo sich scheiden Licht und Finsternis. | |
Job | GerTextb | 26:11 | Des Himmels Säulen werden ins Wanken gebracht und entsetzen sich vor seinem Dräun. | |
Job | GerTextb | 26:12 | Durch seine Macht hat er das Meer erregt und durch seine Einsicht Rahab zerschmettert. | |
Job | GerTextb | 26:13 | Durch seinen Hauch wird der Himmel heiter, seine Hand durchbohrte den flüchtigen Drachen. | |
Chapter 27
Job | GerTextb | 27:2 | So wahr Gott lebt, der mir mein Recht entzogen, und der Allmächtige, der meine Seele betrübt hat - | |
Job | GerTextb | 27:5 | Fern sei es von mir, euch Recht zu geben; bis ich verscheide, lasse ich nicht von meiner Unschuld. | |
Job | GerTextb | 27:6 | An meiner Gerechtigkeit halte ich fest und lasse sie nicht; mein Gewissen schilt keinen meiner Tage! | |
Job | GerTextb | 27:7 | Als Schuldiger muß mein Feind erscheinen, und mein Widersacher als der Ungerechte. | |
Job | GerTextb | 27:8 | Denn welche Hoffnung hat der Ruchlose, wenn abschneidet, wenn herauszieht Gott seine Seele? | |
Job | GerTextb | 27:11 | Ich will euch über Gottes Hand belehren, was der Allmächtige im Sinne hat, nicht verhehlen. | |
Job | GerTextb | 27:12 | Ihr alle habt es ja selbst gesehen, warum wollt ihr euch doch so eitlem Wahn ergeben? | |
Job | GerTextb | 27:13 | Das ist des bösen Menschen Los bei Gott, und das Erbe der Tyrannen, das sie vom Allmächtigen empfangen: | |
Job | GerTextb | 27:14 | Sind seiner Kinder viel, so ist's fürs Schwert, und seine Sprößlinge haben nicht satt Brot. | |
Job | GerTextb | 27:15 | Wer von den Seinen übrig blieb, wird von der Pest begraben, und seine Witwen halten nicht die Totenklage. | |
Job | GerTextb | 27:17 | er speichert auf, aber der Gerechte kleidet sich damit, und das Silber teilt der Fromme. | |
Job | GerTextb | 27:18 | Der Spinne gleich hat er sein Haus gebaut und gleich der Hütte, die ein Hüter machte. | |
Job | GerTextb | 27:19 | Reich legte er sich hin - er thut's nicht wieder; er öffnet seine Augen, da ist es aus mit ihm. | |
Job | GerTextb | 27:20 | Es ereilen ihn Gewässern gleich die Schrecken, des Nachts entführt ihn der Sturmwind. | |
Job | GerTextb | 27:21 | Der Ost hebt ihn empor, daß er dahinfährt, und stürmt ihn fort von seiner Stätte. | |
Job | GerTextb | 27:22 | Erbarmungslos schleudert er auf ihn, vor seiner Hand muß er entfliehn, entfliehn - | |
Chapter 28
Job | GerTextb | 28:1 | Wohl giebt es einen Fundort für das Silber, eine Stätte für das Gold, das man läutert. | |
Job | GerTextb | 28:3 | Ein Ende hat man der Finsternis gemacht und bis zur äußersten Grenze durchforscht man das im tiefsten Dunkel verborgene Gestein. | |
Job | GerTextb | 28:4 | Man bricht einen Schacht fern von den droben Wohnenden; vergessen von dem droben schreitenden Fuß, fern von den Menschen hangen, schweben sie. | |
Job | GerTextb | 28:11 | Die Wasseradern verbindet man, daß sie nicht thränen, und bringt Verborgenes ans Licht. | |
Job | GerTextb | 28:13 | Kein Mensch kennt den Weg zu ihr, und sie ist nicht zu finden im Lande der Lebendigen. | |
Job | GerTextb | 28:14 | Die Meerestiefe spricht: “In mir ist sie nicht!” und das Meer spricht: “Sie ist nicht bei mir!” | |
Job | GerTextb | 28:15 | Mit gediegenem Golde wird sie nicht erkauft, noch wird Silber dargewogen als ihr Preis. | |
Job | GerTextb | 28:17 | Gold und Glas kommen ihr nicht gleich, noch tauscht man sie ein für güldenes Geschirr. | |
Job | GerTextb | 28:18 | Korallen und Krystall kommen nicht in Betracht, und der Besitz der Weisheit geht über Perlen. | |
Job | GerTextb | 28:19 | Äthiopiens Topas kommt ihr nicht gleich, mit reinstem Golde wird sie nicht aufgewogen. | |
Job | GerTextb | 28:21 | Verhüllt ist sie vor den Augen aller Lebenden, auch den Vögeln unter dem Himmel ist sie verborgen. | |
Job | GerTextb | 28:22 | Abgrund und Tod sprechen: “Wir haben mit unseren Ohren ein Gerücht von ihr gehört.” | |
Chapter 29
Job | GerTextb | 29:3 | als seine Leuchte über meinem Haupte schien, und ich bei seinem Licht durch Dunkel wandelte, | |
Job | GerTextb | 29:4 | so, wie ich war in meines Sommers Tagen, als Gottes Freundschaft über meinem Zelte waltete, | |
Job | GerTextb | 29:6 | als ich meine Schritte in Dickmilch badete, und der Fels neben mir Bäche Öls ergoß; | |
Job | GerTextb | 29:7 | als ich zum Thore ging hinauf zur Stadt, auf dem freien Platze meinen Sitz aufschlug. | |
Job | GerTextb | 29:8 | Wenn mich die Knaben sahen, verbargen sie sich, und die Greise erhoben sich und blieben stehn; | |
Job | GerTextb | 29:11 | Denn wo ein Ohr nur hörte, da pries es mich selig, und wo ein Auge sah, da gab es mir Zeugnis. | |
Job | GerTextb | 29:12 | Denn ich rettete den Elenden, der um Hilfe schrie, und die Waise und den, der keinen Helfer hatte. | |
Job | GerTextb | 29:14 | Gerechtigkeit zog ich an, und sie zog mich an, wie Talar und Turban zog ich an meine Rechtschaffenheit. | |
Job | GerTextb | 29:16 | Ein Vater war ich den Armen und die Rechtssache des mir Unbekannten untersuchte ich; | |
Job | GerTextb | 29:17 | ich zerschmetterte dem Frevler die Kinnladen und warf ihm die Beute aus den Zähnen. | |
Job | GerTextb | 29:18 | So dachte ich denn: “Bei meinem Neste werde ich verscheiden und wie der Phönix meine Tage mehren. | |
Job | GerTextb | 29:19 | Meine Wurzel steht über dem Wasser offen, und der Tau übernachtet in meinen Zweigen. | |
Job | GerTextb | 29:23 | So warteten sie auf mich wie auf Regen und wie nach Spätregen sperrten sie den Mund auf. | |
Job | GerTextb | 29:24 | Ich lächelte ihnen zu, wenn sie verzagten, und das heitre Antlitz trübten sie mir nie. | |
Chapter 30
Job | GerTextb | 30:1 | Und jetzt verlachen mich solche, die jünger sind als ich, deren Väter ich meinen Herdenhunden nicht hätte beigesellen mögen. | |
Job | GerTextb | 30:2 | Was sollte mir auch ihrer Hände Kraft, da es für sie doch keine volle Reife giebt? | |
Job | GerTextb | 30:3 | Durch Mangel und durch Hunger ausgedörrt, benagen sie dürres Land, die unfruchtbare Wüste und Öde, | |
Job | GerTextb | 30:5 | Aus der Gesellschaft werden sie fortgetrieben; man schreit über sie wie über einen Dieb. | |
Job | GerTextb | 30:10 | Sie verabscheuen mich, rücken fern von mir hinweg und scheuen sich nicht, mir ins Gesicht zu speien. | |
Job | GerTextb | 30:11 | Denn meine Sehne hat er gelöst und mich gebeugt, so lassen auch sie den Zügel vor mir schießen. | |
Job | GerTextb | 30:12 | Zur Rechten erhebt sich die Brut; meine Füße stoßen sie hinweg und schütten wider mich ihre Verderbensstraßen auf. | |
Job | GerTextb | 30:15 | Schrecknisse haben sich gegen mich gewendet; dem Sturmwinde gleich jagen sie meinen Adel dahin, und wie eine Wolke ist mein Glück entschwunden. | |
Job | GerTextb | 30:17 | Die Nacht bohrt in meine Gebeine und löst sich von mir ab, und meine Nager schlafen nicht. | |
Job | GerTextb | 30:18 | Durch Allgewalt ist mein Gewand entstellt; wie die Halsöffnung meines Leibrocks umschließt es mich. | |
Job | GerTextb | 30:20 | Ich schreie zu dir, doch du antwortest mir nicht; ich stehe da, du aber starrst mich an. | |
Job | GerTextb | 30:21 | Du wandelst dich in einen Grausamen für mich, mit deiner starken Hand befeindest du mich. | |
Job | GerTextb | 30:22 | Du hebst mich auf den Sturmwind, lässest mich dahinfahren und lässest mich vergehn in Sturmesbrausen. | |
Job | GerTextb | 30:23 | Ja, ich weiß zum Tode willst du mich führen und zum Versammlungshaus für alles Lebende. | |
Job | GerTextb | 30:24 | Doch - streckt wohl einer nicht im Sturze seine Hand nach Rettung aus, oder giebts bei seinem Untergang nicht darob Hilfsgeschrei? | |
Job | GerTextb | 30:25 | Oder habe ich nicht um den geweint, der harte Tage hatte, und hat mein Herz des Armen nicht gejammert? | |
Job | GerTextb | 30:26 | Ja, auf Glück hoffte ich, aber Unheil kam; ich harrte auf Licht und es kam Dunkel. | |
Job | GerTextb | 30:28 | Geschwärzt gehe ich einher - doch nicht vom Sonnenbrand; ich stehe auf und schreie vor den Leuten. | |
Job | GerTextb | 30:30 | Meine Haut ist schwarz geworden und löst sich von mir ab, und meine Gebeine sind von Glut verbrannt. | |
Chapter 31
Job | GerTextb | 31:1 | Strenge Vorschrift gab ich meinen Augen, und wie hätte ich auf eine Jungfrau lüstern blicken sollen! | |
Job | GerTextb | 31:2 | Was wäre da die Zuteilung von Gotte droben und das Verhängnis des Allmächtigen in Himmelshöhen? | |
Job | GerTextb | 31:7 | wenn mein Schritt vom rechten Weg abwich, wenn mein Herz meinen Augen nachging, und an meinen Händen ein Makel klebte, | |
Job | GerTextb | 31:8 | so will ich säen und ein andrer möge essen, und meine Schößlinge mögen ausgerissen werden. | |
Job | GerTextb | 31:9 | Wenn sich mein Herz wegen eines Weibes bethören ließ, und ich an der Thüre meines Nächsten lauerte, | |
Job | GerTextb | 31:13 | Wenn ich das Recht meines Knechtes verachtete und das meiner Magd, wenn wir im Streite waren - | |
Job | GerTextb | 31:14 | was wollte ich auch thun, wenn Gott sich erhöbe, und wenn er untersuchte, was ihm erwidern? | |
Job | GerTextb | 31:15 | Hat nicht, der mich erschuf, im Mutterleib auch ihn geschaffen, und hat nicht Einer uns im Mutterschoß bereitet? - | |
Job | GerTextb | 31:16 | Wenn ich Geringen einen Wunsch versagte und die Augen der Witwe verschmachten ließ, | |
Job | GerTextb | 31:17 | wenn ich meinen Bissen allein verzehrte, und die Waise nicht ihr Teil davon genoß - | |
Job | GerTextb | 31:18 | nein, seit meiner Jugend wuchs sie mir auf wie einem Vater, von Mutterleib an leitete ich sie - | |
Job | GerTextb | 31:20 | wenn meine Hüften mich nicht gesegnet haben, und er sich nicht erwärmte von meiner Lämmer Schur. - | |
Job | GerTextb | 31:21 | Wenn ich gegen eine Waise meine Faust geschwungen, weil ich im Thore Beistand für mich sah, | |
Job | GerTextb | 31:22 | so möge meine Achsel aus ihrer Schulter fallen, und mein Arm mir aus seiner Röhre gebrochen werden. | |
Job | GerTextb | 31:23 | Denn furchtbar war mir das von Gott verhängte Verderben, und ohnmächtig bin ich vor seiner Majestät. | |
Job | GerTextb | 31:25 | wenn ich mich freute, daß mein Schatz so groß, und daß meine Hand so viel erworben - | |
Job | GerTextb | 31:26 | Wenn ich das Sonnenlicht betrachtete, wie es strahlte, und den Mond, wie er so prächtig dahinwallte, | |
Job | GerTextb | 31:27 | und mein Herz sich insgeheim bethören ließ, und meine Hand sich zum Kuß an meinen Mund legte - | |
Job | GerTextb | 31:28 | auch das wäre ein Vergehen, vom Richter zu strafen, weil ich Gotte droben geheuchelt hätte - | |
Job | GerTextb | 31:29 | Wenn ich mich freute über das Unglück meines Feindes und frolockte, wenn ihn Unheil traf, - | |
Job | GerTextb | 31:30 | aber nie habe ich meinem Munde gestattet, zu sündigen, indem ich ihm fluchend den Tod anwünschte - | |
Job | GerTextb | 31:31 | Wenn meine Hausgenossen nicht sagen mußten: “Wann wäre jemand von seinem Fleische nicht satt geworden!” | |
Job | GerTextb | 31:32 | Der Fremdling durfte nicht im Freien übernachten, meine Thüren öffnete ich dem Wanderer - | |
Job | GerTextb | 31:33 | Wenn ich, wie Menschen thun, meine Sünden verheimlichte, indem ich meine Schuld in meinem Busen verbarg, | |
Job | GerTextb | 31:34 | weil ich mich scheute vor der großen Menge, und die Verachtung der Geschlechter mich schreckte, so daß ich mich still verhielt, nicht aus der Thüre ging - | |
Job | GerTextb | 31:35 | O wäre doch, der mich anhören wollte! Hier meine Unterschrift - der Allmächtige antworte mir! Und hätte ich doch die KLageschrift, die mein Gegner schrieb! | |
Job | GerTextb | 31:36 | Fürwahr, ich wollte sie auf meine Schulter heben, als Diadem mir um die Schläfe winden; | |
Job | GerTextb | 31:37 | ich wollte ihm jeden meiner Schritte künden und wie ein Fürst ihm entgegen treten! Hier enden die Reden Hiobs. | |
Job | GerTextb | 31:39 | wenn ich seinen Ertrag ohne Entgelt verzehrte und seinem Besitzer das Leben ausblies - | |
Chapter 32
Job | GerTextb | 32:1 | Als nun jene drei Männer Hiob nicht mehr antworteten, weil er sich für gerecht hielt, | |
Job | GerTextb | 32:2 | da entbrannte der Zorn Elihus, des Sohnes Barachels, von Bus aus dem Geschlechte Ram. Über Hiob ward er zornig, weil er sich Gotte gegenüber für gerecht hielt, | |
Job | GerTextb | 32:3 | und über seine drei Freunde ward er zornig, weil sie nicht Antwort gefunden hatten, um Hiob sein Unrecht zu beweisen. | |
Job | GerTextb | 32:4 | Elihu hatte aber mit seiner Rede an Hiob gewartet, weil jene betagter waren als er. | |
Job | GerTextb | 32:5 | Als aber Elihu sah, daß der Mund der drei Männer nichts mehr zu antworten wußte, da entbrannte sein Zorn. | |
Job | GerTextb | 32:6 | Und so hob Elihu, der Sohn Barachels, von Bus, also an: Ich bin noch jung an Jahren, und ihr seid Greise; darum war ich furchtsam und scheute mich, euch kund zu geben, was ich weiß. | |
Job | GerTextb | 32:8 | Allein, der Geist im Menschen ist es und der Odem des Allmächtigen, der sie verständig macht. | |
Job | GerTextb | 32:9 | Nicht die Betagten sind die Weisesten, noch verstehen die Greise, was das Rechte ist. | |
Job | GerTextb | 32:11 | Seht, ich habe eure Reden abgewartet, horchte auf eure Lehren, bis ihr die rechten Worte ergründen würdet. | |
Job | GerTextb | 32:12 | Ja, auf euch habe ich acht gehabt, doch siehe, da war keiner unter euch, der Hiob überführt, der seine Worte widerlegt hätte. | |
Job | GerTextb | 32:13 | Sagt nicht: “Wir sind auf Weisheit gestoßen; nur Gott vermag ihn zu schlagen, nicht ein Mensch!” | |
Job | GerTextb | 32:14 | Gegen mich hat er keine Beweise gerichtet, und mit euren Worten werd' ich ihm nicht antworten. | |
Job | GerTextb | 32:16 | Und ich sollte warten, weil sie nicht reden, weil sie dastehen, ohne mehr Antwort zu geben? | |
Job | GerTextb | 32:17 | Ich will auch mein Teil antworten, will auch meinerseits kundgeben, was ich weiß. | |
Job | GerTextb | 32:19 | Fürwahr, mein Inneres gleicht festverschlossenem Wein; wie neugefüllte Schläuche will es platzen. | |
Chapter 33
Job | GerTextb | 33:3 | Geradem Sinn entstammen meine Worte, und was meine Lippen wissen, sprechen sie lauter aus. | |
Job | GerTextb | 33:7 | Nein, Furcht vor mir braucht dich nicht zu erschrecken, und meine Hand soll dich nicht niederdrücken. | |
Job | GerTextb | 33:10 | Fürwahr, Feindseligkeiten erfindet er gegen mich, erachtet mich für seinen Feind, | |
Job | GerTextb | 33:12 | Sieh, darin hast du Unrecht, erwidere ich dir; denn Gott ist größer als ein Mensch. | |
Job | GerTextb | 33:13 | Warum hast du gegen ihn gehadert, daß er auf alle deine Worte keine Antwort erteile? | |
Job | GerTextb | 33:15 | Im Traum, im Nachtgesicht, wenn tiefer Schlaf auf die Menschen fällt, im Schlummer auf dem Lager, | |
Job | GerTextb | 33:18 | Er bewahrt seine Seele vor der Grube und sein Leben, daß es nicht durch Geschosse dahinfährt. | |
Job | GerTextb | 33:19 | Auch wird er gezüchtigt durch Schmerz auf seinem Lager; ununterbrochen wütet der Kampf in seinem Gebein. | |
Job | GerTextb | 33:20 | Dann läßt ihm sein Lebenstrieb das Brot zum Ekel werden, und seine Seele die Lieblingsspeise. | |
Job | GerTextb | 33:21 | Sein Fleisch schwindet dahin, daß es kein Ansehen mehr hat, unscheinbar wird sein dürres Gebein, | |
Job | GerTextb | 33:23 | Wenn dann ein Fürsprech-Engel für ihn da ist, einer von den Tausend, dem Menschen seine Pflicht zu verkündigen, | |
Job | GerTextb | 33:24 | und er sich seiner erbarmt und spricht: “Erlöse ihn und laß ihn nicht in die Grube hinabfahren; ich habe das Lösegeld erhalten” - | |
Job | GerTextb | 33:25 | dann strotzt sein Leib von Jugendfrische, er kehrt zurück zu den Tagen seiner Jugendkraft. | |
Job | GerTextb | 33:26 | Er fleht zu Gott, und der erweist ihm Gnade, läßt ihm sein Antlitz unter Jauchzen schauen und vergilt so dem Menschen sein richtiges Verhalten. | |
Job | GerTextb | 33:27 | Er singt vor den Leuten und spricht: “Ich hatte gesündigt und das Recht verkehrt, doch wurde es mir nicht vergolten. | |
Job | GerTextb | 33:28 | Er hat meine Seele erlöst und sie nicht zur Grube hinfahren lassen, und mein Leben erfreut sich am Licht.” | |
Job | GerTextb | 33:30 | seine Seele der Grube zu entreißen, daß er vom Lichte des Lebens umleuchtet werde. | |
Chapter 34
Job | GerTextb | 34:6 | Trotz meines Rechtes soll ich lügen? Mich traf ein böser Pfeil, ohne mein Verschulden.” | |
Job | GerTextb | 34:9 | Denn er hat gesagt: “Der Mensch hat keinen Nutzen davon, daß er mit Gott Freundschaft hält.” | |
Job | GerTextb | 34:10 | Darum, ihr Einsichtigen, hört mir zu: Ferne sei es, daß Gott Frevel übte, und der Allmächtige Unrecht! | |
Job | GerTextb | 34:11 | Nein, des Menschen Thun vergilt er ihm und nach des Mannes Wandel läßt er's ihm ergehen. | |
Job | GerTextb | 34:12 | Ja wahrlich, Gott handelt nicht ungerecht und der Allmächtige beugt nicht das Recht. | |
Job | GerTextb | 34:15 | so würde alles Fleisch miteinander vergehen, und der Mensch würde wieder zu Staub. | |
Job | GerTextb | 34:17 | Kann auch, wer das Recht haßt, die Zügel führen? Oder willst du den Gerechten, Gewaltigen ins Unrecht setzen? | |
Job | GerTextb | 34:19 | Der nicht Partei für Fürsten nimmt, noch den Reichen vor dem Armen bevorzugt; denn seiner Hände Werk sind sie alle. | |
Job | GerTextb | 34:20 | Augenblicklich sterben sie und mitten in der Nacht: das Volk wird aufgerüttelt, und sie fahren dahin; und den Starken beseitigt man, ohne eine Hand zu rühren. | |
Job | GerTextb | 34:22 | Keine Finsternis giebts und kein so tiefes Dunkel, da sich die Übelthäter bergen könnten. | |
Job | GerTextb | 34:23 | Denn er braucht nicht erst auf einen Mann zu achten, damit er vor Gott zum Gericht erscheine. | |
Job | GerTextb | 34:27 | darum, weil sie von ihm abgefallen sind und alle seine Wege außer acht gelassen haben, | |
Job | GerTextb | 34:28 | damit sie das Geschrei des Armen vor ihn brächten, und er das Schreien der Elenden hörte. | |
Job | GerTextb | 34:29 | Und wenn er Ruhe schaft, wer will ihn verurteilen? Wenn er das Antlitz verbirgt, wer kann ihn schauen? Und dennoch wacht er über Volk und Menschen, | |
Job | GerTextb | 34:32 | “Über das, was ich nicht sehe, belehre du mich; wenn ich Unrecht gethan habe, will ich's nicht wieder thun”. | |
Job | GerTextb | 34:33 | Soll er es nach deinem Sinne vergelten, weil du verschmähst? Denn du mußt bestimmen und nicht ich! Und was du weißt sprich aus! | |
Job | GerTextb | 34:36 | O, möchte doch Hiob fort und fort geprüft werden wegen seiner Einwände nach Sünderart! | |
Chapter 35
Job | GerTextb | 35:5 | Schau zum Himmel auf und sieh, blicke hinauf zu den Wolken, die hoch über dir sind. | |
Job | GerTextb | 35:6 | Wenn du sündigst, was kannst du ihm thun? und sind deiner Übertretungen viel, was schadest du ihm? | |
Job | GerTextb | 35:8 | Den Mann, wie du einer bist, geht dein Frevel an, und das Menschenkind deine Frömmigkeit! | |
Job | GerTextb | 35:10 | doch keiner sagt: “Wo ist Gott mein Schöpfer, der Lobgesänge schenkt in der Nacht, | |
Job | GerTextb | 35:11 | der uns belehrt vor den Tieren des Feldes und vor den Vögeln unter dem Himmel und Weisheit giebt?” | |
Job | GerTextb | 35:12 | Dann schreit man denn, ohne Erhörung bei ihm zu finden, über den Übermut der Bösen. | |
Job | GerTextb | 35:14 | geschweige, da du sagst, du sehest ihn nicht; der Streit liege ihm vor und du harrtest sein. | |
Job | GerTextb | 35:15 | Und nun, weil sein Zorn nicht gestraft hat, soll er um die Vergehung gar nicht gewußt haben! | |
Chapter 36
Job | GerTextb | 36:2 | Warte mir ein wenig, daß ich dich unterweise, denn noch stehen Gott Worte zu Gebote. | |
Job | GerTextb | 36:4 | Denn wahrlich, meine Worte lügen nicht; mit einem Manne von vollkommener Erkenntnis hast du's zu thun. | |
Job | GerTextb | 36:5 | Siehe, Gott ist gewaltig, doch verschmäht er niemand, gewaltig an Kraft des Geistes. | |
Job | GerTextb | 36:7 | Er zieht seine Augen nicht ab von dem Frommen und bei Königen auf dem Thron - da läßt er sie immerdar sitzen, daß sie erhöht seien. | |
Job | GerTextb | 36:8 | Und wenn sie mit Ketten gebunden sind, gefangen gehalten werden von Stricken des Elends, | |
Job | GerTextb | 36:11 | Wenn sie gehorchen und sich unterwerfen, so werden sie ihre Tage im Glück und ihre Jahre in Wonne verbringen. | |
Job | GerTextb | 36:12 | Gehorchen sie aber nicht, so fahren sie dahin durch Geschosse und verhauchen in Verblendung. | |
Job | GerTextb | 36:13 | Denn als Leute von ruchlosem Sinn hegen sie Zorn, schreien nicht, wenn er sie fesselt; | |
Job | GerTextb | 36:14 | in der Jugendfrische stirbt ihre Seele dahin, und ihr Leben wie das der Lustbuben. | |
Job | GerTextb | 36:15 | Erretten wird er den Elenden durch sein Elend und thut ihnen durch die Drangsal das Ohr auf. | |
Job | GerTextb | 36:16 | Und er lockt auch dich aus dem Rachen der Not auf weiten Plan, wo keine Beengung ist, und was auf deinen Tisch kommt, ist reich an Fett. | |
Job | GerTextb | 36:17 | Bist du aber erfüllt vom Urteile des Gottlosen, so werden Urteil und Gericht dich festhalten. | |
Job | GerTextb | 36:18 | Denn Grimm verführe dich nicht zu Hohn, und des Lösegelds Größe verleite dich nicht. | |
Job | GerTextb | 36:19 | Wird er deinem Schreien anders abhelfen, als durch Bedrängnis und alle Kraftanstrengungen? | |
Job | GerTextb | 36:21 | Hüte dich, wende dich nicht zum Frevel; denn dazu hast du mehr Lust als zum Leiden. | |
Job | GerTextb | 36:26 | Ja, Gott ist erhaben und unbegreiflich für uns, die Zahl seiner Jahre nicht zu erforschen. | |
Job | GerTextb | 36:27 | Denn er zählt des Wassers Tropfen ab, daß sie infolge seines Nebels Regen sickern, | |
Job | GerTextb | 36:29 | Und vollends, wenn man die Ausbreitungen des Gewölks verstände, das Krachen seines Gezelts! | |
Chapter 37
Job | GerTextb | 37:2 | O hört, hört das Grollen seiner Stimme und das Brausen, das aus seinem Munde kommt! | |
Job | GerTextb | 37:3 | Unter den ganzen Himmel hin entfesselt er es und sein Licht über die Säume der Erde. | |
Job | GerTextb | 37:4 | Hinter ihm drein brüllt eine Stimme; er donnert mit seiner majestätischen Stimme und hält sie nicht zurück, wenn seine Stimme erschallt. | |
Job | GerTextb | 37:5 | Gott donnert mit seiner Stimme wunderbar - er, der Großes thut, das für uns unbegreiflich ist. | |
Job | GerTextb | 37:6 | Denn zum Schnee spricht er: Falle zur Erde! und zum Regenguß und zu seinen gewaltigen Regengüssen. | |
Job | GerTextb | 37:12 | Das aber wendet sich ringsumher nach seiner Leitung gemäß ihrem Thun, zu Allem, was er ihnen gebeut über die Erdenwelt hin - | |
Job | GerTextb | 37:15 | Begreifst du es, wenn Gott ihnen Auftrag erteilt und das Licht seiner Wolken leuchten läßt? | |
Job | GerTextb | 37:19 | Thue uns kund, was wir ihm sagen sollen! Wir können nichts vorbringen vor Finsternis! | |
Job | GerTextb | 37:20 | Soll ihm gemeldet werden, daß ich reden will? oder hat je ein Mensch gefordert, daß er vernichtet werde? | |
Job | GerTextb | 37:21 | Jetzt freilich sieht man nicht das Sonnenlicht, das hinter den Wolken helle leuchtet; doch ein Wind fährt daher und reinigt sie. | |
Job | GerTextb | 37:23 | Den Allmächtigen erreichen wir nicht, ihn, der von erhabener Macht ist; aber das Recht und die volle Gerechtigkeit beugt er nicht. | |
Chapter 38
Job | GerTextb | 38:3 | Auf, gürte deine Lenden wie ein Mann; so will ich dich fragen und du belehre mich! | |
Job | GerTextb | 38:5 | Wer hat ihre Maße bestimmt - du weißt es ja! - oder wer hat über sie die Meßschnur gespannt? | |
Job | GerTextb | 38:8 | Wer verwahrte hinter Thoren das Meer, als es hervorbrach, aus dem Mutterschoß hervorging, | |
Job | GerTextb | 38:11 | und sprach: “Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter und hier soll sich brechen deiner Wogen Übermut!” | |
Job | GerTextb | 38:12 | Hast du je in deinem Leben dem Morgen geboten, dem Frührot seine Stätte angewiesen, | |
Job | GerTextb | 38:14 | Sie verwandelt sich wie Thon unter dem Siegel; sie stellen sich dar wie ein Gewand. | |
Job | GerTextb | 38:15 | Und den Frevlern wird ihr Licht entzogen, und der schon erhobene Arm wird zerschmettert. | |
Job | GerTextb | 38:16 | Bist du zu des Meeres Strudeln gelangt und bist du auf dem Grund der Tiefe gewandelt? | |
Job | GerTextb | 38:17 | Haben sich dir des Todes Thore aufgethan, und schautest du die Thore des tiefen Dunkels? | |
Job | GerTextb | 38:19 | Wo hoch ist der Weg dahin, wo das Licht wohnt, und die Finsternis, - wo ist doch ihre Stätte, | |
Job | GerTextb | 38:22 | Bist du zu den Speichern des Schnees gelangt und hast du die Speicher des Hagels erschaut, | |
Job | GerTextb | 38:23 | den ich aufgespart habe für die Drangsalszeit, für den Tag der Schlacht und des Kriegs? | |
Job | GerTextb | 38:24 | Wo doch ist der Weg dahin, wo das Licht sich teilt, der Ost sich über die Erde verbreitet? | |
Job | GerTextb | 38:26 | um es regnen zu lassen auf menschenleeres Land, auf die Wüste, in der niemand wohnt, | |
Job | GerTextb | 38:29 | Aus wessen Schoße ging das Eis hervor, und des Himmels Reif, wer hat ihn geboren? | |
Job | GerTextb | 38:30 | Wie Stein verdichten sich die Wasser, und die Fläche der Flut hält fest zusammen. | |
Job | GerTextb | 38:31 | Vermagst du die Bande der Plejaden zu knüpfen oder die Fesseln des Orions zu lösen? | |
Job | GerTextb | 38:32 | Führst du die Tierkreisbilder heraus zu ihrer Zeit und leitest du den Bär samt seinen Jungen? | |
Job | GerTextb | 38:33 | Kennst du die Gesetze des Himmels oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde? | |
Job | GerTextb | 38:36 | Wer hat ins Wolkendunkel Weisheit gelegt oder wer verlieh dem Luftgebilde Verstand? | |
Job | GerTextb | 38:37 | Wer zählt die Wolken mit Weisheit ab, und die Krüge des Himmels - wer legt sie um, | |
Chapter 39
Job | GerTextb | 39:1 | Weißt du die Zeit, da die Felsgemsen werfen? Beobachtest du der Hirschkühe Kreißen? | |
Job | GerTextb | 39:2 | Zählst du die Monde, die sie trächtig gehen, und weißt du die Zeit, wann sie gebären? | |
Job | GerTextb | 39:3 | Sie kauern nieder, lassen ihre Jungen durchbrechen, werden rasch ihrer Wehen ledig. | |
Job | GerTextb | 39:4 | Ihre Jungen erstarken, wachsen auf im Freien, laufen fort und kehren nicht wieder zurück. | |
Job | GerTextb | 39:10 | Vermagst du den Wildochsen mit dem Leitseil an die Furche zu fesseln oder wird er dir folgend die Thalgründe ackern? | |
Job | GerTextb | 39:11 | Verlässest du dich auf ihn, weil seine Kraft so groß, und überlässest du ihm deinen Ernteertrag? | |
Job | GerTextb | 39:15 | und vergißt, daß ein Fuß sie zerdrücken und das Wild der Steppe sie zertreten kann. | |
Job | GerTextb | 39:16 | Sie ist hart gegen ihre Jungen, als gehörten sie ihr nicht; ob umsonst ihre Mühe, das ängstigt sie nicht. | |
Job | GerTextb | 39:19 | Giebst du dem Rosse Heldenkraft? Bekleidest du seinen Hals mit flatternder Mähne? | |
Job | GerTextb | 39:20 | Machst du es springen wie die Heuschrecke? Sein prächtiges Schnauben, wie furchtbar! | |
Job | GerTextb | 39:21 | Es scharrt im Thalgrund und freut sich der Kraft, zieht aus entgegen dem Harnisch. | |
Job | GerTextb | 39:24 | Mit Toben und Ungestüm schlürft es den Boden und hält nicht Stand, wenn die Trompete tönt. | |
Job | GerTextb | 39:25 | So oft die Trompete tönt, ruft es: Hui! und wittert den Streit von ferne, der Anführer donnernden Ruf und das Schlachtgeschrei. | |
Job | GerTextb | 39:26 | Hebt der Habicht kraft deiner Einsicht die Schwingen, breitet seine Fittiche aus nach Süden hin? | |
Chapter 40
Job | GerTextb | 40:2 | Hadern mit dem Allmächtigen will der Tadler? Der Ankläger Gottes antwortete darauf! | |
Job | GerTextb | 40:4 | Fürwahr, zu gering bin ich; was soll ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund. | |
Job | GerTextb | 40:5 | Einmal habe ich geredet und werde es nicht wiederholen - ein zweites Mal, und werde es nicht wieder thun! | |
Job | GerTextb | 40:8 | Willst du gar mein Recht zunichte machen, mich verdammen, damit du Recht behaltest? | |
Job | GerTextb | 40:9 | Hast du denn einen Arm wie Gott und vermagst du mit gleichem Schall wie er zu donnern? | |
Job | GerTextb | 40:10 | Schmücke dich doch mit Majestät und Hoheit! Umkleide dich mit Glanz und Herrlichkeit! | |
Job | GerTextb | 40:11 | Laß sich ergießen deines Zornes Fluten und wirf mit einem Blicke jeden Stolzen nieder! | |
Job | GerTextb | 40:16 | Sieh nur seine Kraft in seinen Lenden und seine Stärke in den Muskeln seines Leibes. | |
Job | GerTextb | 40:17 | Es streckt seinen Schwanz wie eine Ceder aus, die Sehnen seiner Schenkel sind dicht verschlungen. | |
Job | GerTextb | 40:22 | Lotusbüsche überdachen es, um ihm Schatten zu geben, des Baches Weiden umfangen es. | |
Job | GerTextb | 40:23 | Wenn der Strom anschwillt, bangt es nicht, bleibt ruhig, wenn ein Jordan gegen seinen Rachen andringt. | |
Job | GerTextb | 40:25 | Kannst du das Krokodil mit der Angel ziehen und mit der Schnur seine Zunge niederdrücken? | |
Job | GerTextb | 40:26 | Ziehst du ihm eine Binsenschnur durch die Nase und durchbohrst du mit dem Haken seine Backe? | |
Job | GerTextb | 40:29 | Wirst du mit ihm spielen, wie mit einem Vöglein und kannst du es anbinden für deine Mädchen? | |
Job | GerTextb | 40:31 | Kannst du sein Haupt mit Stacheln spicken und seinen Kopf mit schwirrenden Harpunen? | |
Chapter 41
Job | GerTextb | 41:1 | Ja, seine Hoffnung ward betrogen; wird er doch schon bei seinem Anblick hingestreckt. | |
Job | GerTextb | 41:2 | So tollkühn ist keiner, daß er es reizen dürfte, - und wer ist, der mir sich stellen dürfte? | |
Job | GerTextb | 41:3 | Wer hat mir etwas zuvor gethan, daß ich vergelten müßte? Was irgendwo unter dem Himmel ist, gehört mir! | |
Job | GerTextb | 41:4 | Ich darf nicht schweigen von seinen Gliedern, noch von der Stärke und der Schönheit seines Baus. | |
Job | GerTextb | 41:5 | Wer hat je vorn sein Gewand aufgedeckt, und wer dringt in seines Gebisses Doppelreihen? | |
Job | GerTextb | 41:6 | Wer hat je seines Rachens Doppelthor geöffnet? Um seine Zähne rings ist Schrecken! | |
Job | GerTextb | 41:10 | Sein Niesen läßt Licht erglänzen, und seine Augen gleichen der Morgenröte Wimpern. | |
Job | GerTextb | 41:12 | Aus seinen Nüstern dringt Dampf hervor wie von einem siedenden Topf mit Binsenfeuerung. | |
Job | GerTextb | 41:16 | Sein Herz ist fest gegossen wie Stein, ja fest gegossen, wie ein unterer Mühlstein. | |
Job | GerTextb | 41:18 | Greift man es an mit dem Schwert - so hält das nicht Stand, nicht Lanze, Pfeil und Panzer. | |
Job | GerTextb | 41:20 | Der Sohn des Bogens verjagt es nicht, in Strohhalme verwandeln sich ihm Schleudersteine. | |
Job | GerTextb | 41:22 | Unten an ihm sind spitzeste Scherben; einen Dreschschlitten breitet es aus auf dem Schlamm. | |
Job | GerTextb | 41:23 | Es macht die Tiefe sieden wie einen Topf, macht das Wasser einem Salbenkessel gleich. | |
Job | GerTextb | 41:25 | Nichts kommt ihm gleich auf Erden, ihm, das geschaffen ist, sich nie zu fürchten. | |
Chapter 42
Job | GerTextb | 42:3 | “Wer da verhüllt Ratschluß ohne Einsicht”? Darum sprach ich es aus in Unverstand, Dinge, zu wunderbar für mich, die ich nicht begriff! | |
Job | GerTextb | 42:7 | Nachdem Jahwe diese Worte mit Hiob geredet hatte, sprach Jahwe zu Eliphas von Theman: Mein Zorn ist entbrannt gegen dich und gegen deine beiden Freunde, denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob! | |
Job | GerTextb | 42:8 | So nehmt euch nun sieben Farren und sieben Widder und geht hin zu meinem Knechte Hiob und bringt ein Brandopfer für euch dar. Und mein Knecht Hiob möge für euch beten; denn nur die Rücksicht auf ihn wird mich abhalten, eine Übereilung an euch zu begehn, da ihr nicht recht von mir geredet habt wie mein Knecht Hiob! | |
Job | GerTextb | 42:9 | Dann gingen Eliphas von Theman, Bildad von Suah und Zophar von Naama hin und thaten, wie Jahwe ihnen geheißen hatte; und Jahwe nahm Rücksicht auf Hiob. | |
Job | GerTextb | 42:10 | Und Jahwe wendete das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde betete; denn Jahwe gab Hiob alles, was er besessen hatte, doppelt zurück. | |
Job | GerTextb | 42:11 | da kamen zu ihm alle seine Brüder und alle seine Schwestern und alle seine Bekannten von ehedem und aßen mit ihm in seinem Hause, bezeugten ihm ihr Beileid und trösteten ihn wegen all' des Unglücks, das Jahwe über ihn gebracht hatte; auch schenkten sie ihm jeder eine Kesita und jeder einen goldenen Ring. | |
Job | GerTextb | 42:12 | Jahwe aber segnete die nachfolgende Lebenszeit Hiobs noch mehr als seine frühere; denn er gelangte zu 14000 Schafen, 6000 Kamelen, 1000 Joch Rindern und 1000 Eselinnen. | |
Job | GerTextb | 42:15 | Und im ganzen Lande fand man keine so schönen Frauen wie Hiobs Töchter; und ihr Vater gab ihnen Erbteil unter ihren Brüdern. | |
Job | GerTextb | 42:16 | Darnach lebte Hiob noch hundert und vierzig Jahre und sah seine Kinder und Kindeskinder, vier Geschlechter. | |