GerTafel - Psalms

Chapter 1

1:1  Selig der Mann, der in der Ungerechten Rat nicht wandelt, und auf der Sünder Weg nicht steht, noch sitzet auf der Spötter Sitz.

1:2  Sondern hat seine Lust am Gesetze Jehovahs, und sinnet in Seinem Gesetze Tag und Nacht.

1:3  Und er ist wie ein Baum gepflanzet an Bächlein der Wasser, der seine Frucht gibt zu seiner Zeit und seine Blätter welken nicht, und alles, was er tut, gelingt.

1:4  Nicht so die Ungerechten, sondern wie die Spreu sind sie, welche der Wind vertreibt.

1:5  Darum bestehen die Ungerechten nicht im Gericht, noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.

1:6  Denn Jehovah kennt den Weg der Gerechten, aber der Ungerechten Weg vergeht.

Chapter 2

2:1  Warum stürmen die Völkerschaften und sinnen Leeres die Völker?

2:2  Die Könige der Erde stehen auf, und die Beherrscher ratschlagen miteinander wider Jehovah und wider Seinen Gesalbten:

2:3  Laßt uns abreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile!

2:4  Der in den Himmeln wohnt, lacht; der Herr verlacht sie.

2:5  Dann redet Er mit ihnen in Seinem Zorn, und macht sie bestürzt in Seinem Entbrennen.

2:6  Ich aber habe Meinen König gesalbt auf Zijon, dem Berge Meiner Heiligkeit,

2:7  Erzählen will Ich von der Satzung: Jehovah sprach zu Mir, Mein Sohn bist Du, Ich habe heute Dich gezeugt.

2:8  Bitte von Mir, so will zum Erbe Ich dir die Völkerschaften, zum Eigentum der Erde Enden geben.

2:9  Du sollst sie zerbrechen mit eisernem Zepter, wie des Töpfers Gefäße sie zerschmei-ßen.

2:10  Und nun, werdet klug, ihr Könige, laßt euch züchtigen, ihr Richter der Erde.

2:11  Dient Jehovah mit Furcht, und frohlockt Ihm mit Beben.

2:12  Küsset den Sohn, daß Er nicht zürne und ihr umkommet auf dem Weg! denn über ein Kleines so entbrennt Sein Zorn. Selig sind alle, die auf Ihn sich verlassen.

Chapter 3

3:1  Ein Psalm Davids, da er entwich vor seinem Sohne Absalom.

3:2  Jehovah, wieviel sind meiner Dränger. Viele sind es, die wider mich aufstehen!

3:3  Viele sprechen von meiner Seele: Keine Rettung hat er in Gott. Selah.

3:4  Doch Du, Jehovah, bist ein Schild für mich, meine Herrlichkeit, Du hebst mein Haupt empor.

3:5  Mit meiner Stimme rufe ich zu Jehovah; und Er antwortet mir von dem Berg Seiner Heiligkeit. Selah.

3:6  Ich liege und schlafe; ich erwache; denn Jehovah erhält mich.

3:7  Nicht fürchte ich mich vor Zehntausenden des Volks, die ringsum sich wider mich setzen.

3:8  Mache Dich auf, Jehovah, rette mich, mein Gott! denn Du schlägst alle meine Feinde auf den Backen, Du zerbrichst der Ungerechten Zähne. Bei Jehovah ist Heil! Dein Segen sei auf Deinem Volke. Selah.

Chapter 4

4:1  Dem Sangmeister zum Saitenspiel. Ein Psalm Davids.

4:2  Antworte mir, wenn ich rufe, Gott meiner Gerechtigkeit! Aus der Bedrängnis bringst Du mich ins Weite. Sei mir gnädig und höre auf mein Beten.

4:3  Ihr Mannessöhne, wie lang wird meine Herrlichkeit zur Schande? Ihr liebet das Leere, trachtet nach Falschem! Selah.

4:4  Erkennet aber, daß Jehovah Wunderbares an Seinem Frommen tut. Jehovah hört, wenn ich zu Ihm rufe.

4:5  Seid ihr erregt, so sündigt nicht! Sprechet in eurem Herzen auf eurem Lager und seid stille.

4:6  Opfert Opfer der Gerechtigkeit, und vertrauet auf Jehovah!

4:7  Es sprechen viele: Wer läßt uns Gutes sehen? Erhebe Du, Jehovah, das Licht Deines Angesichts über uns.

4:8  Du gibst Fröhlichkeit in mein Herz mehr denn zur Zeit, da ihr Korn und ihr Most sich mehren. Im Frieden lege ich mich nieder zumal und schlafe; denn Du allein, Jehovah, läßt sicher mich wohnen.

Chapter 5

5:1  Dem Sangmeister auf den Nechiloth. Ein Psalm Davids.

5:2  Jehovah, nimm zu Ohren meine Reden, und merke auf mein Sinnen.

5:3  Horch auf die Stimme meines Angstschreis, mein König und mein Gott; denn zu Dir bete ich.

5:4  Jehovah, höre am Morgen meine Stimme. Am Morgen richte ich mich an Dich und schaue empor.

5:5  Denn Du bist nicht ein Gott, Der Lust hat an Ungerechtigkeit. Der Böse weilt nicht bei Dir.

5:6  Nicht dürfen sich die, so sich rühmen, Dir vor Augen stellen, Du hassest alle, welche Unrecht tun.

5:7  Du zerstörst die, so Falsches reden. Der Mann des Blutes und des Trugs ist ein Greuel dem Jehovah.

5:8  Ich aber komme in Dein Haus in Deiner vielen Barmherzigkeit; ich bete Dich an in Deiner Furcht im Tempel Deiner Heiligkeit.

5:9  Jehovah führe mich in Deiner Gerechtigkeit um meiner Widersacher willen, mache eben Deinen Weg vor mir!

5:10  Denn nichts Richtiges ist in ihrem Mund, Verstörung ist ihr Inneres, ein offen Grab ist ihre Kehle, mit ihrer Zunge schmeicheln sie.

5:11  Laß ihre Schuld sie tragen, Gott, laß fallen sie durch ihre eigenen Ratschläge. Ob ihrer vielen Übertretungen stoße sie aus; denn sie sind widerspenstig gegen Dich.

5:12  Daß alle fröhlich seien, die sich auf Dich verlassen, ewiglich lobpreisen, daß Du sie beschirmst; und laß über Dir jauchzen, die Deinen Namen lieben. Denn den Gerechten segnest Du, Jehovah, umgibst mit Wohlgefallen ihn wie mit dem Schilde.

Chapter 6

6:1  Dem Sangmeister, auf der Oktave mit Saitenspiel. Ein Psalm Davids.

6:2  Jehovah, strafe mich nicht in Deinem Zorn, und züchtige mich nicht in Deinem Grimm.

6:3  Sei gnädig mir, Jehovah; denn ich verschmachte. Heile mich, Jehovah; denn meine Gebeine sind bestürzt.

6:4  Und meine Seele ist sehr bestürzt. Und Du, Jehovah, wie lange.

6:5  Kehre zurück, Jehovah, befreie meine Seele, rette mich um Deiner Barmherzigkeit willen!

6:6  Denn man gedenkt Dein nicht im Tode. Wer in der Hölle bekennt Dich?

6:7  Ich bin müde von meinem Seufzen, schwemme die ganze Nacht mein Bett, netze mit meinen Tränen mein Ruhebett.

6:8  Mein Auge schmachtet vor Verdruß, ist alt geworden ob aller meiner Dränger.

6:9  Weicht ab von mir alle, die ihr Unrecht tut; denn Jehovah hört auf die Stimme meines Weinens.

6:10  Jehovah hat gehört mein Flehen. Jehovah nimmt an mein Gebet. Beschämt werden alle meine Feinde und sehr bestürzt; zurückkehren sie beschämt im Augenblick.

Chapter 7

7:1  Schiggajon Davids, das er Jehovah sang wegen der Worte des Benjaminiters Kusch.

7:2  Jehovah, mein Gott, auf Dich verlasse ich mich, hilf mir von allen meinen Verfolgern, und errette mich.

7:3  Auf daß er meine Seele nicht zerfleische wie ein Löwe, und zerbreche, daß niemand errette.

7:4  Jehovah, mein Gott, habe solches ich getan, ist Verkehrtheit in meinen Händen;

7:5  Habe Böses ich erwidert dem, der friedlich mit mir war, habe ausgeplündert den, der ohne Grund mich drängte,

7:6  So setze der Feind meiner Seele nach und erreiche sie, er stampfe mein Leben zur Erde und lege meine Herrlichkeit in den Staub! Selah.

7:7  Stehe auf, Jehovah, in Deinem Zorn, erhebe Dich wider das Wüten meiner Dränger, und wache auf für mich, Du hast das Gericht geboten.

7:8  Und Dich umgebe die Gemeinde der Volksstämme, und über ihr kehre zurück zur Höhe!

7:9  Jehovah spricht den Völkern Recht. Jehovah richte mich, nach meiner Gerechtigkeit und meiner Rechtschaffenheit über mir.

7:10  Laß doch der Ungerechten Bosheit zu Ende kommen! Und befestige Du den Gerechten, Der Du die Herzen und die Nieren prüfst, gerechter Gott!

7:11  Mein Schild ist bei Gott. Er hilft denen, so geraden Herzens sind.

7:12  Gott ist ein gerechter Richter, aber ein Gott, Der den ganzen Tag Unwillen hegt.

7:13  Kehrt er nicht um, so schärft Er Sein Schwert, spannt und richtet Er Seinen Bogen.

7:14  Und hat des Todes Geräte Sich bereitet, und macht zu Brandern Seine Pfeile.

7:15  Siehe, mit Unrecht hat er Geburtsnot, und ist mit Mühsal schwanger, und Lüge hat er geboren.

7:16  Er hat eine Grube gegraben und sie ausgehöhlt, fiel aber selber in den Graben, den er gemacht.

7:17  Sein Mühsal kehrt auf sein Haupt zurück, und die Gewalttat kommt herab auf seinen Scheitel. Bekennen will ich Jehovah nach Seiner Gerechtigkeit und Psalmen singen dem Namen Jehovahs, des Allerhöchsten.

Chapter 8

8:1  Dem Sangmeister auf der Githith. Ein Psalm Davids.

8:2  Jehovah, unser Herr, wie herrlich ist Dein Name auf der ganzen Erde, Der Du Deine Majestät hast gegeben über die Himmel.

8:3  Aus dem Munde der Kindlein und der Säuglinge hast Du Dir Stärke gegründet, um Deiner Dränger willen, daß der Feind und der Rachgierige zu Ende komme!

8:4  Wenn Deine Himmel ich sehe, Deiner Finger Werk, Mond und Gestirne, die Du bereitet hast:

8:5  Was ist der Mensch, daß seiner Du gedenkst? Und des Menschen Sohn, daß Du ihn heimsuchst?

8:6  Ein wenig lässest Du ihm zu einem Engel mangeln und krönest ihn mit Herrlichkeit und Ehre.

8:7  Du machst ihn zum Herrscher über Deiner Hände Werk, alles hast Du unter seine Füße gelegt.

8:8  Kleinvieh und Rinder, alle von ihnen, und auch das Vieh des Feldes.

8:9  Den Vogel der Himmel und des Meeres Fische, was der Meere Pfade durchzieht. Jehovah, unser Herr, wie herrlich ist Dein Name auf der ganzen Erde.

Chapter 9

9:1  Dem Sangmeister auf Muth Labben. Ein Psalm Davids.

9:2  Jehovah bekenne ich von ganzem Herzen, will erzählen alle Deine Wunder.

9:3  In Dir will ich fröhlich sein und jauchzen, Psalmen singen Deinem Namen, Du Allerhöchster.

9:4  Wenn meine Feinde hinter sich zurückweichen, straucheln sie und gehen zugrunde vor Dir!

9:5  Denn Du tust mir Gericht und Recht, Du sitzest auf dem Throne, ein gerechter Richter.

9:6  Du hast bedroht die Heiden, hast zerstört den Ungerechten. Du hast ihren Namen ausgewischt ewiglich und immerfort.

9:7  Die Feinde: zunichte sind die Verheerungen auf immerdar, und die Städte hast Du ausgerissen, ihr Andenken verging mit ihnen!

9:8  Jehovah aber sitzet in Ewigkeit, Er hat zum Gerichte bereitet Seinen Thron.

9:9  Und Er richtet die Welt mit Gerechtigkeit; Recht spricht Er den Volksstämmen mit Geradheit.

9:10  Jehovah ist dem Schwachen eine Burg, eine Burg zur Zeit der Drangsal.

9:11  Und es vertrauen auf Dich, die Deinen Namen kennen, denn Du verlässest nicht, die Dir nachfragen.

9:12  Singt Psalmen dem Jehovah, Welcher wohnt zu Zion; sagt an unter den Völkern Seine Taten!

9:13  Denn Er fragt nach dem Blute, Er gedenkt ihrer, vergißt nicht das Schreien der Elenden.

9:14  Sei mir gnädig, Jehovah, siehe an mein Elend wegen meiner Hasser, Der Du von des Todes Toren mich emporhebst!

9:15  Auf daß all Dein Lob ich in den Toren der Tochter Zions erzähle, und frohlocke ob Deines Heils.

9:16  Die Völkerschaften sanken in den Graben, den sie gemacht; im Netz, das sie hehlings gelegt, hat sich ihr Fuß gefangen.

9:17  Jehovah ward kund; Er hat Recht geschafft; in Seiner Hände Werk hat der Ungerechte sich verstrickt. Higgajon, Selah.

9:18  Die Ungerechten kehren zurück zur Hölle, alle Völkerschaften, die Gottes vergessen.

9:19  Denn nicht immerdar wird der Dürftige vergessen; noch vergeht immerfort der Elenden Hoffnung.

9:20  Mache Dich auf, Jehovah! Nicht erstarke der Mensch! Es werden die Völkerschaften gerichtet vor Deinem Angesicht! Setze ihnen, o Jehovah, eine Unterweisung, laß die Völkerschaften wissen, daß sie Menschen sind. Selah.

Chapter 10

10:1  Warum, Jehovah, stehst Du von ferne, verbirgst Dich zur Zeit der Drangsal?

10:2  Im Übermut jagt der Ungerechte dem Elenden nach; in den Tücken, die sie erdacht, laß sie erfaßt werden.

10:3  Denn der Ungerechte rühmt sich der Gelüste seiner Seele, und der Geizige segnet, er lästert Jehovah.

10:4  Der Ungerechte im Hochmut seines Antlitzes fragt nicht danach; â¬SEs ist kein Gott!â¬_ ist all sein Sinnen.

10:5  Seine Wege sind verdreht alle Zeit. Zu hoch ihm gegenüber sind Deine Gerichte. All seine Dränger schnaubt er an.

10:6  Er spricht in seinem Herzen: Nicht werde ich wanken; von Geschlecht zu Geschlecht bin ich nicht im Übel.

10:7  Sein Mund ist voll Verwünschung, Trug und Hinterlist. Mühsal und Unrecht ist unter seiner Zunge.

10:8  Er sitzt im Hinterhalt der Höfe, insgeheim erwürgt er den Unschuldigen; seine Augen spähen nach den Unglücklichen.

10:9  Insgeheim lauert er, wie der Löwe lauert unterm Blätterdach zu erhaschen den Elenden; er erhascht den Elenden, zieht ihn in sein Netz.

10:10  Er duckt, er bückt sich, und unter seinen Mächtigen fällt der Unglückliche.

10:11  Er spricht in seinem Herzen: Gott hat es vergessen, hat Sein Angesicht verborgen, sieht es nimmermehr.

10:12  Mache Dich auf, Jehovah, hebe Deine Hand auf, o Gott! Vergiß nicht der Elenden!

10:13  Warum soll der Ungerechte Gott lästern, in seinem Herzen sprechen: Du fragst nicht danach?

10:14  Du siehst es, denn Du blickst auf Mühsal und Verdruß, um mit Deiner Hand zu geben. Dir überläßt sich der Unglückliche. Dem Waisen bist Du ein Beistand.

10:15  Zerbrich den Arm des Ungerechten; und beim Bösen: suche seine Ungerechtigkeit bis Du nichts mehr findest.

10:16  Jehovah ist König ewiglich und immerfort; die Völkerschaften vergehen aus Seinem Lande.

10:17  Der Elenden Sehnen hörst Du, Jehovah; Du bereitest ihr Herz; es horcht auf sie Dein Ohr.

10:18  Auf daß Du schaffest Recht, dem Waisen und dem Schwachen, daß der Mensch von der Erde nicht mehr trotze.

Chapter 11

11:1  Dem Sangmeister. Von David. Ich verlasse mich auf Jehovah. Wie sprechet ihr zu meiner Seele: Flieht auf euren Berg wie ein Vogel!

11:2  Denn siehe, die Ungerechten spannen den Bogen, sie richten auf der Sehne ihren Pfeil, im Dunkeln zu schießen auf die, so geraden Herzens sind.

11:3  Wenn die Grundfesten umgerissen sind, was soll der Gerechte tun?

11:4  Jehovah ist im Tempel Seiner Heiligkeit; Jehovah, Sein Thron ist im Himmel! Seine Augen schauen, Seine Augenlider prüfen die Söhne des Menschen.

11:5  Jehovah prüft den Gerechten und den Ungerechten, den aber, der Gewalttat liebt, haßt Seine Seele.

11:6  Auf Ungerechte läßt Er regnen Schlingen, Feuer und Schwefel; und der Wind des Glutsturmes ist ihres Bechers Anteil.

11:7  Denn gerecht ist Jehovah; Er liebt Gerechtigkeit. Sein Angesicht schaut auf den Redlichen.

Chapter 12

12:1  Dem Sangmeister auf der Oktave. Ein Psalm Davids.

12:2  Rette, o Jehovah! Denn es ist aus mit dem Frommen. Denn geschwunden ist die Treue unter den Menschensöhnen.

12:3  Sie reden Eitles, der Mann mit seinem Genossen; mit glatter Lippe, mit Doppelherzen reden sie.

12:4  Jehovah rotte aus all die glatten Lippen und die Zunge, die Großes redet;

12:5  Die da sprechen: mit unserer Zunge machen wir uns mächtig, unsere Lippe ist mit uns. Wer ist Herr über uns?

12:6  Ob der Verheerung der Elenden, ob dem Jammer der Dürftigen, mache Ich Mich auf, spricht Jehovah, und schaffe dem Heil, den man anschnaubt.

12:7  Die Reden Jehovahs sind reine Reden, Silber, geläutert im Tiegel der Erde, abgetrieben siebenmal.

12:8  Jehovah, behüte Du sie, bewahre uns vor diesem Geschlecht in Ewigkeit. Ringsum ergehen Ungerechte sich, wo Niedertracht sich erhöhet unter den Söhnen des Menschen.

Chapter 13

13:1  Dem Sangmeister. Ein Psalm Davids.

13:2  Wie lange, Jehovah, willst Du mein vergessen immerdar? Wie lange Dein Ange- sicht vor mir verbergen?

13:3  Wie lange stelle ich Ratschläge an in meiner Seele, habe Gram in meinem Herzen täglich? Wie lange erhöht sich über mich mein Feind?

13:4  Blicke her, antworte mir, Jehovah, mein Gott, erleuchte meine Augen, daß ich nicht zum Tod entschlafe.

13:5  Daß nicht mein Feind sage: Ich habe ihn übermocht, meine Dränger frohlocken, daß ich wanke.

13:6  Ich aber vertraue auf Deine Barmherzigkeit, mein Herz frohlockt in Deinem Heile. Jehovah singe ich, daß Er mir vergolten.

Chapter 14

14:1  Dem Sangmeister. Von David. Der Thor spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott! Sie verderben, machten greulich ihr Tun. Da ist keiner, der Gutes tue.

14:2  Jehovah schaut vom Himmel auf des Menschen Söhne, daß Er sehe, ob einer verständig sei, nach Gott frage.

14:3  Alles ist abgewichen; allesamt sind sie unnütz! Da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer!

14:4  Wissen nicht alle, die Unrecht tun, die mein Volk auffressen, wie man Brot ißt, aber nicht zu Jehovah rufen!

14:5  Dort schauern sie mit Schauern; denn Jehovah ist im Geschlecht der Gerechten.

14:6  Ihr beschämt des Elenden Rat, daß Jehovah ist seine Zuversicht.

14:7  Wer gibt aus Zion das Heil Israels? Wenn Jehovah die Gefangenen Seines Volkes zurückführt, wird Jakob frohlocken, und Israel fröhlich sein!

Chapter 15

15:1  Jehovah, wer darf weilen in Deinem Zelte, wer wohnen auf dem Berg Deiner Heiligkeit?

15:2  Wer untadelig wandelt und tut Gerechtigkeit, und redet Wahrheit in seinem Herzen.

15:3  Wer nicht verleumdet mit seiner Zunge, seinem Genossen nichts Böses tut, nicht Schmähung trägt wider seinen Nächsten.

15:4  In dessen Augen verächtlich ist der Verworfene, der aber ehret die, so Jehovah fürchten, der zum eigenen Bösen schwört, und ändert es nicht,

15:5  Sein Silber nicht gibt er auf Wucher, und nimmt kein Geschenk wider den Unschuldigen. Wer solches tut, wanket nicht ewiglich.

Chapter 16

16:1  Michtham Davids. Behüte mich, Gott, denn ich verlasse mich auf Dich.

16:2  Ich spreche zu Jehovah: Du bist mein Herr, mein Gutes reicht nicht an Dich.

16:3  An den Heiligen, die im Lande sind, und an den Herrlichen, an ihnen habe ich all meine Lust.

16:4  Sie mehren ihre Schmerzen, einem anderen eilen sie nach. Nicht gieße ich ihre Trankopfer von Blut, und trage ihre Namen nicht auf meinen Lippen.

16:5  Jehovah, mein Anteil bist Du am Teile und mein Becher; Du erhältst mein Los.

16:6  Mein Los ist mir aufs Lieblichste gefallen, ja, mein Erbe ist hold.

16:7  Jehovah segne ich, Der mich beraten hat, ja, in den Nächten züchtigen mich meine Nieren.

16:8  Jehovah habe ich beständig vor mich gestellt. Weil Er mir zur Rechten ist, wanke ich nicht.

16:9  Darum ist fröhlich mein Herz, und frohlockt meine Herrlichkeit; ja, mein Fleisch wohnt in Sicherheit.

16:10  Denn nicht läßt Du in der Hölle meine Seele, Deinen Heiligen gibst Du nicht hin, die Verwesung zu sehen.

16:11  Du machst kund mir des Lebens Pfad, Fülle der Fröhlichkeit ist vor Deinem Angesicht, Lieblichkeit in Deiner Rechten immerdar.

Chapter 17

17:1  Ein Gebet Davids. Höre die Gerechtigkeit, Jehovah, horch auf meinen Angstschrei; nimm zu Ohren mein Gebet, aus Lippen ohne Trug.

17:2  Von Deinem Angesicht gehe aus mein Gericht! Deine Augen erschauen das Gerade.

17:3  Du prüfst mein Herz, suchst es heim bei Nacht, läuterst mich, findest nichts; es ist mein Sinnen, daß mein Mund nicht übertrete.

17:4  Bei der Menschen Tun hüte ich mich mit dem Worte Deiner Lippen, vor den Pfaden der Räuber.

17:5  Ich erhielt meine Schritte in Deinen Geleisen, daß nicht wankten meine Tritte.

17:6  Ich rufe zu Dir, denn Du antwortest mir, o Gott. Neige Dein Ohr mir zu, höre auf meine Rede!

17:7  Mach wundersam Deine Barmherzigkeit gegen die, so auf Dich sich verlassen, Der Du rettest mit Deiner Rechten von denen, so wider mich aufstehen,

17:8  Behüte mich wie den Augapfel, des Auges Tochter, verbirg mich im Schatten Deiner Flügel.

17:9  Vor den Ungerechten, die mich verheeren, vor den Feinden, die wider meine Seele mich umringen.

17:10  Sie schließen sich ein in ihr Fett, mit ihrem Munde reden sie im Hochmut.

17:11  Nun umgeben sie unsere Tritte, ihre Augen richten sie auf uns, zur Erde uns zu strecken.

17:12  Dem Löwen gleichen sie, der zu zerfleischen lechzt, und dem jungen Löwen, der in Verstecken sitzt.

17:13  Mache Dich auf, Jehovah, tritt ihm vor das Angesicht, beuge ihn nieder, befreie von dem Ungerechten meine Seele mit Deinem Schwert;

17:14  Von den Leuten Deiner Hand, Jehovah, von den Leuten der Zeitlichkeit, deren Teil im Leben ist, und mit Deinem Schatze füllst Du ihren Bauch; die Söhne werden gesättigt, und sie hinterlassen ihren Kindlein ihr Übriges,

17:15  Ich aber will Dein Angesicht schauen in Gerechtigkeit, will, wenn ich erwache, mich an Deinem Abbild sättigen.

Chapter 18

18:1  Dem Sangmeister. Von dem Knechte Jehovahs, von David, der dem Jehovah die Worte dieses Liedes geredet am Tage, da ihn Jehovah aus der Hand aller seiner Feinde und aus Sauls Hand errettet hatte.

18:2  Innigst lieb habe ich Dich, Jehovah, meine Stärke!

18:3  Jehovah, mein Hort, meine Feste und mein Befreier, mein Gott, mein Fels, auf den ich mich verlasse, mein Schild und Horn meines Heils, meine Burg!

18:4  Ich rufe an den Gelobten, Jehovah, und ich werde von meinen Feinden gerettet.

18:5  Stricke des Todes umfingen mich, und Bäche Belials verstörten mich.

18:6  Stricke der Hölle umgaben mich, des Todes Fallstricke kamen mir entgegen.

18:7  In meiner Drangsal rufe ich zu Jehovah, und schreie auf zu meinem Gott; Er hört von Seinem Tempel meine Stimme, und mein Angstschrei kommt vor Ihn in Seine Ohren.

18:8  Und es schwankt und erbebt die Erde, und der Berge Grundfesten zittern und schwanken; denn Er entbrannte.

18:9  Rauch stieg auf von Seiner Nase, und Feuer fraß aus Seinem Mund, Glühkohlen brannten aus Ihm hervor.

18:10  Und Er neigte die Himmel und kam herab, und Wolkendunkel unter Seinen Füßen.

18:11  Und Er fuhr auf dem Cherub und flog, und schwebte auf den Flügeln des Windes.

18:12  Er setzt Finsternis zu Seiner Hülle, Seine Hütte ringsum war der Wasser Finsternis, dichte Wolken des Dunstkreises.

18:13  Vom Glanze vor Ihm zogen vorüber Seine dichten Wolken, Hagel und feurige Glühkohlen.

18:14  Und es donnerte Jehovah in den Himmeln, und der Höchste gab Seine Stimme: Hagel und feurige Glühkohlen.

18:15  Und Er sandte Seine Pfeile und zerstreute sie, und der Blitze viel, und verwirrte sie.

18:16  Und der Wasser Flußbette wurden gesehen, und die Grundfesten der Welt aufgedeckt von Deinem Drohen, Jehovah, vom Odem des Hauches Seiner Nase.

18:17  Er sandte aus von der Höhe, und holte mich und zog mich aus vielen Wassern.

18:18  Er errettete mich von meinem starken Feind, und von meinen Hassern, denn sie waren zu gewaltig für mich.

18:19  Am Tage meiner Not kamen sie wider mich; doch ward Jehovah meine Stütze;

18:20  Und Er brachte mich heraus ins Weite; Er riß mich heraus, denn Er hatte Lust an mir.

18:21  Jehovah vergilt mir nach meiner Gerechtigkeit; nach meiner Hände Lauterkeit gibt Er mir zurück.

18:22  Denn ich hielt Jehovahs Wege, und war nicht gottlos wider meinen Gott.

18:23  Denn alle Seine Rechte sind vor mir, und Seine Satzungen tue ich nicht weg von mir.

18:24  Und ich bin untadelig bei Ihm, und hüte mich vor meiner Missetat.

18:25  Und Jehovah gibt mir wieder nach meiner Gerechtigkeit, nach meiner Hände Lauterkeit vor Seinen Augen.

18:26  Mit dem Heiligen bist Du heilig, und mit dem untadeligen Manne bist Du untadelig.

18:27  Mit dem Lauteren bist Du lauter und mit dem Krummen bist Du verdreht.

18:28  Denn das elende Volk rettest Du, und erhöhte Augen erniedrigst Du.

18:29  Denn meine Lampe erleuchtest Du, Jehovah, mein Gott, Du läßt glänzen meine Finsternis.

18:30  Denn mit Dir durchlaufe ich Kriegshaufen, und mit meinem Gotte überspringe ich die Mauer.

18:31  Gott untadelig ist Sein Weg; geläutert ist die Rede Jehovahs, ein Schild ist Er allen, die auf Ihn sich verlassen.

18:32  Denn wer ist Gott außer Jehovah? Und wer ein Fels ohne unsern Gott?

18:33  Der Gott, Der mich mit Tapferkeit umgürtet und macht meinen Weg untadelig,

18:34  Der macht meine Füße gleich denen der Hindinnen, und mich auf meine Höhen stehen läßt,

18:35  Der meine Hand lehrt den Streit, daß meine Arme den ehernen Bogen niederdrücken.

18:36  Und gibst mir den Schild Deines Heils, und Deine Rechte unterstützt mich, und Deine Demütigung mehrt mich.

18:37  Weit machst Du meine Schritte unter mir, daß meine Knöchel nicht gleiten.

18:38  Nachsetzen will ich meinen Feinden und sie erreichen, und nicht zurückkehren, bis ich sie weggetilgt.

18:39  Zerschmettern will ich sie, daß sie nicht mehr aufstehen; sie sollen unter meine Füße fallen.

18:40  Und Du umgürtest mich mit Tapferkeit zum Streite, Du läßt, die wider mich aufstehen, sich krümmen unter mir.

18:41  Und gibst mir meiner Feinde Nacken, und meiner Hasser, sie vertilge ich.

18:42  Sie schreien auf, und es ist kein Retter, zu Jehovah, und Er antwortet ihnen nicht.

18:43  Und ich zermalme sie wie Staub vor dem Winde; wie den Kot der Gassen leere ich sie aus.

18:44  Du befreist mich von des Volkes Hadern, Du setzest mich zum Haupt der Völkerschaften; ein Volk, das ich nicht kannte, dienet mir.

18:45  Nach dem Hören des Ohrs hören sie auf mich; des Auslands Söhne huldigen mir.

18:46  Des Auslands Söhne welken hin, und zittern hervor aus ihren Schlössern.

18:47  Jehovah lebt, und gesegnet sei mein Fels, und erhöhet der Gott meines Heils.

18:48  Der Gott, Der mir Rache gibt, und Völker unter mich zwingt;

18:49  Der mich von meinen Feinden befreit, ja über die, so wider mich aufstehen, mich erhöht, mich vom Manne der Gewalttat errettet.

18:50  Darum will ich Dich bekennen, Jehovah, unter den Völkerschaften und Psalmen singen Deinem Namen. Der groß macht das Heil Seines Königs, und Barmherzigkeit tut Seinem Gesalbten, dem David und Seinem Samen in Ewigkeit.

Chapter 19

19:1  Dem Sangmeister. Ein Psalm Davids.

19:2  Die Himmel erzählen Gottes Herrlichkeit und Seiner Hände Werk sagt an die Feste.

19:3  Der Tag läßt dem Tage hervorquellen die Rede, und Nacht zeigt an der Nacht die Kunde.

19:4  Nicht Rede ist es, es sind nicht Worte, nicht wird ihre Stimme gehört.

19:5  In alles Land geht aus ihre Schnur, und an der Welt Ende ihre Worte; der Sonne setzt Er darinnen das Zelt.

19:6  Und wie ein Bräutigam kommt sie hervor aus ihrem Gemach, freut sich wie ein Held zu laufen die Bahn.

19:7  Ihr Ausgang ist vom Ende der Himmel, und ihr Umlauf bis zu deren Enden; und nichts ist vor ihrer Glut verborgen.

19:8  Das Gesetz Jehovahs ist untadelig, es erquickt die Seele; das Zeugnis Jehovahs ist wahrhaftig, es macht den Einfältigen weise.

19:9  Die Verordnungen Jehovahs sind gerade, machen fröhlich das Herz; das Gebot Jehovahs ist lauter, erleuchtet die Augen.

19:10  Die Furcht Jehovahs ist rein und besteht immerfort. Die Gerichte Jehovahs sind Wahrheit, allesamt gerecht.

19:11  Sie sind mehr zu begehren denn Gold und viel geläutertes Gold, und süßer denn Honig und Honigseim.

19:12  Auch wird Dein Knecht gewarnt durch sie, und im Halten derselben ist viel Belohnung.

19:13  Wer sieht ein die Verirrungen? Mache mich frei von den verborgenen Fehlern.

19:14  Auch von den Vermessungen halte Deinen Knecht zurück, daß sie über mich nicht herrschen. Dann werde ich untadelig und unschuldig von vieler Übertretung sein. Laß die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig sein vor Dir, Jehovah, mein Fels und mein Erlöser!

Chapter 20

20:1  Dem Sangmeister. Ein Psalm Davids.

20:2  Jehovah antworte dir am Tage der Drangsal! Der Name des Gottes Jakobs hebe dich empor!

20:3  Er sende dir Beistand aus dem Heiligtum, und unterstütze dich aus Zion!

20:4  Er gedenke aller deiner Speiseopfer, und dein Brandopfer sei fett. Selah.

20:5  Er gebe dir nach deinem Herzen, und erfülle alle deine Ratschläge.

20:6  Lobsingen wollen wir ob Deines Heils, und das Banner erheben im Namen unseres Gottes. Jehovah erfülle dir all deine Bitte.

20:7  Nun erkenne ich, daß Jehovah Seinen Gesalbten rettet, daß Er ihm antwortet aus den Himmeln Seiner Heiligkeit, durch die Machttaten des Heils Seiner Rechten.

20:8  Diese gedenken der Streitwagen und jene der Rosse, wir aber des Namens Jehovahs, unseres Gottes.

20:9  Jene krümmen sich und fallen, wir aber machen uns auf und stehen fest. Jehovah, rette! Der König antworte uns am Tage, da wir rufen.

Chapter 21

21:1  Dem Sangmeister. Ein Psalm Davids.

21:2  Jehovah, in Deiner Stärke ist fröhlich der König, und wie frohlockt er so sehr in Deinem Heil!

21:3  Seines Herzens Sehnen hast Du ihm gegeben, und den Wunsch seiner Lippen ihm nicht vorenthalten! Selah.

21:4  Denn Du kommst ihm zuvor mit Segnungen des Guten, und setzest eine Krone feinen Goldes auf sein Haupt.

21:5  Leben erbat er von Dir, Du hast es ihm gegeben, Länge der Tage ewig und immerfort.

21:6  Groß ist seine Herrlichkeit in Deinem Heil; Majestät und Ehre legst Du auf ihn.

21:7  Denn Du machst ihn zum Segen immerfort, und erheiterst ihn mit Fröhlichkeit vor Deinem Angesicht.

21:8  Denn der König vertraut auf Jehovah, und in des Allerhöchsten Barmherzigkeit wird er nicht wanken.

21:9  Deine Hand findet alle Deine Feinde, Deine Rechte trifft die, so Dich hassen.

21:10  Du setzest sie wie einen Ofen des Feuers zur Zeit deines Angesichts. In Seinem Zorne verschlingt sie Jehovah, und Feuer frißt sie auf.

21:11  Ihre Frucht wirst von der Erde Du zerstören, ihren Samen von den Söhnen des Menschen.

21:12  Denn wider Dich spannten sie aus das Böse, haben Tücke sich ausgedacht, nichts haben sie vermocht.

21:13  Denn Du setzest wider sie die Schulter, Du zielst mit Deiner Sehne auf ihr Angesicht. Erhöhe Dich, Jehovah, in Deiner Stärke; so singen und lobpreisen wir Deine Macht.

Chapter 22

22:1  Dem Sangmeister auf die â¬SHindin der Morgenröteâ¬_. Ein Psalm Davids.

22:2  Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen? Bist fern von meinem Heil, von den Worten meiner Klage?

22:3  Mein Gott, ich rufe am Tag und Du antwortest nicht, und des Nachts, und bin nicht stille.

22:4  Du aber bist der Heilige, Du wohnst im Lobe Israels.

22:5  Auf Dich vertrauten unsere Väter, sie vertrauten, und Du befreitest sie.

22:6  Sie schrien zu Dir, und sie entrannen, auf Dich vertrauten sie und wurden nicht beschämt.

22:7  Ich aber bin ein Wurm und kein Mann, die Schmach der Menschen, und vom Volke verachtet.

22:8  Alle, die mich sehen, verlachen mich, sperren die Lippen auf, schütteln das Haupt;

22:9  Er übergebe sich dem Jehovah, Der befreie ihn; Er errette ihn, denn Er hat Lust an ihm.

22:10  Denn Du ließest aus dem Mutterleibe mich hervorbrechen. Du warst meine Zuversicht an meiner Mutter Brüsten.

22:11  Auf Dich bin ich geworfen aus dem Mutterschoß; von meiner Mutter Leibe an bist Du mein Gott.

22:12  Entferne Dich nicht von mir; denn Drangsal ist nah, denn keiner ist da zum Beistand.

22:13  Mich haben viele Farren umgeben, Baschans Gewaltige haben mich umringt.

22:14  Sie sperrten ihren Mund auf wider mich; ein zerfleischender und brüllender Löwe.

22:15  Wie Wasser bin ich ausgeschüttet, alle meine Gebeine sind zertrennt. Wie Wachs ist mein Herz, es zerschmolz in meiner Eingeweide Mitte.

22:16  Wie ein Scherben ist meine Kraft vertrocknet, und meine Zunge klebt mir an dem Gaumen; und in den Staub des Todes hast Du mich hinabgelegt.

22:17  Denn Hunde haben mich umgeben, der Bösen Rotte mich umringt; sie haben Hände und Füße mir durchbohrt,

22:18  Ich zähle all meine Gebeine; sie blicken, sie sehen auf mich.

22:19  Sie teilen meine Kleider unter sich, und werfen über mein Gewande das Los.

22:20  Aber Du, Jehovah, sei nicht fern! Du, meine Stärke, stehe mir schleunig bei!

22:21  Errette vom Schwerte meine Seele, und aus der Gewalt des Hundes meine einzige.

22:22  Rette mich von des Löwen Rachen und von des Einhorns Hörnern antworte mir!

22:23  Ich will erzählen Deinen Namen meinen Brüdern, inmitten der Versammlung will ich Dich loben.

22:24  Ihr, die ihr Jehovah fürchtet, lobet Ihn; aller Same Jakobs, verherrlicht ihn; es bange vor Ihm aller Same Israels.

22:25  Denn nicht verachtet, noch verabscheut Er das Elend des Bedrückten, und verbirgt Sein Angesicht nicht vor ihm. Wenn er zu Ihm aufschreit, hört Er ihn.

22:26  Von Dir ist mein Lob in großer Versammlung; meine Gelübde zahle ich vor denen, die Ihn fürchten.

22:27  Die Elenden sollen essen und satt werden. Jehovah sollen loben, die nach Ihm fragen. Es lebe euer Herz immerfort.

22:28  Gedenken sollen und zu Jehovah zurückkehren alle Enden der Erde und anbeten vor Dir alle Familien der Völkerschaften.

22:29  Denn das Königtum ist Jehovahs, und Er herrscht über die Völkerschaften.

22:30  Essen und Ihn anbeten sollen alle Feisten der Erde, vor Ihm sollen sich beugen alle, die in den Staub hinabfahren, und der, dessen Seele Er nicht am Leben erhält.

22:31  Ein Same, der Ihm dient, wird dem Herrn gezählt in das Geschlecht. Sie werden kommen und ansagen Seine Gerechtigkeit, einem Volke, das geboren wird, daß Er es getan.

Chapter 23

23:1  Jehovah ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.

23:2  Auf Auen des jungen Grüns läßt Er mich lagern, zu den Wassern der Ruhe leitet Er mich.

23:3  Er labt meine Seele, führt mich in Geleisen der Gerechtigkeit um Seines Namens willen.

23:4  Auch wann ich gehe im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Böses; denn Du bist mit mir. Dein Stab und Deine Stütze, sie trösten mich.

23:5  Du richtest vor mir einen Tisch zu gegenüber meinen Drängern, Du salbst mein Haupt mit Öl, mein Becher läuft über.

23:6  Ja, Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen alle Tage meines Lebens, und ich werde wohnen im Hause Jehovahs in die Länge der Tage.

Chapter 24

24:1  Die Erde ist Jehovahs, und ihre Fülle, die Welt, und die darauf wohnen.

24:2  Denn Er hat auf die Meere sie gegründet, und auf den Flüssen sie festgestellt.

24:3  Wer wird hinaufgehen auf den Berg Jehovahs, und wer wird aufstehen am Orte Seiner Heiligkeit?

24:4  Wer unschuldige Hände hat und lauteren Herzens ist, der seine Seele nicht erhebt auf Eitles und nicht schwört zum Trug.

24:5  Der wird empfangen Segen von Jehovah, und Gerechtigkeit vom Gotte seines Heils.

24:6  Dies das Geschlecht, das Ihm nachfragt, das Dein Angesicht sucht, o Jakob. Selah.

24:7  Erhebt eure Häupter, ihr Tore, und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, daß einziehe der König der Herrlichkeit.

24:8  Wer ist dieser König der Herrlichkeit? Jehovah, der Starke, der Held, Jehovah, der Held im Streite.

24:9  Erhebt eure Häupter ihr Tore, und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, daß einziehe der König der Herrlichkeit.

24:10  Wer ist Er, dieser König der Herrlichkeit? Jehovah der Heerscharen ist es. Er ist der König der Herrlichkeit. Selah.

Chapter 25

25:1  Zu Dir, Jehovah, erhebe ich meine Seele.

25:2  Mein Gott, auf Dich vertraue ich, laß mich nicht beschämt werden, laß meine Feinde nicht über mich jauchzen.

25:3  Auch werden nicht beschämt alle, die auf Dich hoffen; aber beschämt werden, die ohne Ursache treulos handeln.

25:4  Laß mich erkennen, Jehovah, Deine Wege, lehre mich Deine Pfade!

25:5  Laß mich einhertreten in Deiner Wahrheit, und lehre mich; denn Du bist meines Heiles Gott. Auf Dich hoffe ich den ganzen Tag.

25:6  Gedenke Deiner Erbarmungen und Deiner Barmherzigkeit, o Jehovah, denn sie sind von Ewigkeit.

25:7  Der Sünden meiner Jugend und meiner Übertretungen gedenke nicht; nach Deiner Barmherzigkeit gedenke Du mein um Deiner Güte willen, Jehovah.

25:8  Gut und gerade ist Jehovah, darum weist auf den Weg Er die Sünder.

25:9  Er leitet die Elenden nach dem Recht und lehrt die Elenden Seinen Weg.

25:10  All die Pfade Jehovahs sind Barmherzigkeit und Wahrheit für die, so Seinen Bund und Seine Zeugnisse wahren.

25:11  Um Deines Namens willen, Jehovah, vergib meiner Missetat; denn ihrer ist viel.

25:12  Wer ist der Mann, der Jehovah fürchtet? Ihm weiset Er den Weg, den er wählen soll.

25:13  Im Guten herbergt Seine Seele und das Land besitzt Sein Same.

25:14  Das Geheimnis Jehovahs ist für die, so Ihn fürchten, und Seinen Bund läßt Er sie wissen.

25:15  Meine Augen sind beständig auf Jehovah, denn aus dem Netze zieht Er meine Füße heraus.

25:16  Wende Dich zu mir und sei mir gnädig; denn einsam bin ich und elend.

25:17  Die Bedrängnisse meines Herzens erweitern sich, führe mich heraus aus meinen Ängsten.

25:18  Siehe an mein Elend und meine Mühsal, und verzeihe all meine Sünden.

25:19  Sieh meine Feinde, daß ihrer sind viele, und mit gewalttätigem Hasse hassen sie mich.

25:20  Behüte meine Seele und errette mich, daß ich nicht beschämt werde; denn auf Dich verlasse ich mich.

25:21  Rechtschaffenheit und Redlichkeit bewahren mich; denn auf Dich hoffe ich.

25:22  O Gott, erlöse Israel aus allen seinen Drangsalen.

Chapter 26

26:1  Jehovah, richte mich; denn ich wandle in meiner Rechtschaffenheit und vertraue auf Jehovah, ich gleite nicht.

26:2  Jehovah, prüfe mich und versuche mich, läutere meine Nieren und mein Herz;

26:3  Denn Deine Barmherzigkeit ist vor meinen Augen, und in Deiner Wahrheit wandle ich.

26:4  Ich sitze nicht mit eitlen Leuten, und gehe nicht ein mit den Hehlern.

26:5  Ich hasse der Bösen Versammlung, und mit den Ungerechten sitze ich nicht.

26:6  Ich wasche in Unschuld meine Hände, und umziehe Deinen Altar, Jehovah,

26:7  Um hören zu lassen die Stimme des Bekennens und all Deine Wunder zu erzählen.

26:8  Ich habe lieb, Jehovah, die Wohnstätte Deines Hauses und den Ort, da Deine Herrlichkeit wohnt.

26:9  Raffe meine Seele nicht mit den Sündern hin, noch mit den Männern des Blutes mein Leben.

26:10  In deren Händen Tücke ist, und deren Rechte von Geschenken voll ist.

26:11  Ich aber wandle in meiner Rechtschaffenheit; erlöse mich und sei mir gnädig.

26:12  Mein Fuß steht in der Geradheit; ich will Jehovah segnen in den Versammlungen.

Chapter 27

27:1  Jehovah ist mein Licht und mein Heil. Vor wem sollte ich mich fürchten? Jehovah ist meines Lebens Stärke. Vor wem sollte mir grauen?

27:2  Wenn Bösewichter sich mir nahen, mein Fleisch zu fressen, meine Dränger und meine Feinde, so straucheln und fallen sie.

27:3  Wenn sich ein Heer wider mich lagert, so fürchtet sich doch mein Herz nicht, und wenn der Streit ersteht wider mich, vertraue ich darauf.

27:4  Eins bitte ich von Jehovah, das will ich suchen: Daß ich wohne im Hause Jehovahs alle Tage meines Lebens, zu schauen die Lieblichkeit Jehovahs, und früh zu besuchen Seinen Tempel.

27:5  Denn Er deckt mich zu in Seiner Hütte am bösen Tage, Er verbirgt mich in der Heimlichkeit Seines Zeltes, Er erhöht mich auf den Felsen.

27:6  Und nun erhöht Er mein Haupt über meine Feinde rings umher. Und ein Hallopfer opfere ich in Seinem Zelt, singe Ihm und lobpreise Jehovah.

27:7  Jehovah, höre meine Stimme, wenn ich rufe, und sei mir gnädig und antworte mir.

27:8  Dir sagt mein Herz: Suchet mein Angesicht; Dein Angesicht, Jehovah, will ich suchen.

27:9  Verbirg nicht Dein Angesicht vor mir, weise nicht ab im Zorn Deinen Knecht. Du bist mein Beistand, gib mich nicht dahin, verlaß mich nicht, Gott meines Heils!

27:10  Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich, aber Jehovah nimmt mich auf.

27:11  Jehovah, weise mir Deinen Weg, und führe mich auf dem geraden Pfad um meiner Gegner willen.

27:12  Gib mich nicht in den Willen meiner Dränger! Denn Zeugen der Lüge stehen auf wider mich, und der, so Gewalttat schnaubt.

27:13  Dürfte ich doch glauben, die Güte Jehovahs zu sehen im Lande der Lebendigen.

27:14  Hoffe auf Jehovah, sei stark, und dein Herz sei unverzagt und hoffe auf Jehovah.

Chapter 28

28:1  Zu Dir rufe ich, Jehovah; mein Fels, schweige nicht stille gegen mich; auf daß nicht, wenn Du schweigst gegen mich, ich denen gleiche, die in die Grube hinabfahren.

28:2  Höre auf die Stimme meines Flehens, wenn ich zu Dir schreie, wenn ich aufhebe meine Hände zum Sprechort Deines Heiligtums.

28:3  Ziehe mich nicht hin mit den Ungerechten und denen, so Unrecht tun, die Frieden reden mit ihren Genossen, und Böses ist in ihrem Herzen.

28:4  Gib ihnen nach ihrem Tun und nach dem Bösen ihres Handelns, gib ihnen nach ihrer Hände Werk, gib ihnen ihre Vergeltung zurück.

28:5  Weil sie nicht verstehen Jehovahs Tun und das Werk Seiner Hände, reiße Er sie nieder und baue sie nicht auf.

28:6  Gesegnet sei Jehovah, daß Er auf die Stimme meines Flehens hörte.

28:7  Jehovah ist meine Stärke und mein Schild. Auf Ihn vertraut mein Herz, und mir wird geholfen und mein Herz jauchzt, und ich will Ihn mit meinem Lied bekennen.

28:8  Jehovah ist ihre Stärke, und die Feste des Heils Seines Gesalbten ist Er.

28:9  Hilf Deinem Volke, und segne Dein Erbe, und weide sie und trage sie in Ewigkeit.

Chapter 29

29:1  Bringt her Jehovah, ihr Söhne Gottes, bringt her Jehovah Herrlichkeit und Stärke!

29:2  Bringt her Jehovah die Herrlichkeit Seines Namens, betet an Jehovah in der Pracht der Heiligkeit!

29:3  Die Stimme Jehovahs ist auf den Wassern, der Gott der Herrlichkeit donnert, Jehovah auf vielen Wassern.

29:4  Die Stimme Jehovahs ist mit Kraft; Jehovahs Stimme ist mit Ehre.

29:5  Die Stimme Jehovahs zerbricht die Zedern und Jehovah zerbricht die Zedern des Libanon.

29:6  Und Er läßt sie hüpfen wie ein Kalb; den Libanon und den Sirjon wie den Sohn der Einhörner.

29:7  Die Stimme Jehovahs haut die Flammen des Feuers.

29:8  Jehovahs Stimme erschüttert die Wüste, Jehovah erschüttert die Wüste Kadesch.

29:9  Jehovahs Stimme macht die Hindinnen kreißen, und entblößt die Wälder. Und in Seinem Tempel sagt alles Herrlichkeit!

29:10  Jehovah sitzt bei der Flut, und Jehovah sitzt als König in Ewigkeit.

29:11  Jehovah wird Seinem Volk Stärke geben, Jehovah wird Sein Volk im Frieden segnen.

Chapter 30

30:1  Ein Psalm. Lied zur Einweihung des Hauses. Von David.

30:2  Jehovah, ich erhöhe Dich, Du hast mich emporgezogen und ließest meine Feinde nicht fröhlich sein über mich.

30:3  Jehovah, mein Gott, ich schrie auf zu Dir, und Du hast mich geheilt.

30:4  Du brachtest, Jehovah, meine Seele aus der Hölle herauf, Du hast mich belebt vor denen, die in die Grube fuhren.

30:5  Singet Psalmen dem Jehovah, ihr, Seine Heiligen, und bekennet das Andenken Seiner Heiligkeit.

30:6  Denn einen Augenblick nur ist Er in Seinem Zorn, ein Leben in Seinem Wohlgefallen; am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen Lobpreisen.

30:7  Ich aber sprach in meiner Gelassenheit: Ich werde nicht wanken in Ewigkeit.

30:8  Jehovah, in Deinem Wohlgefallen ließest Du mich stehen auf meinem Berg der Stärke, Du verbargst Dein Angesicht, ich ward bestürzt.

30:9  Zu Dir, Jehovah, rufe ich, und zu Jehovah flehe ich.

30:10  Was für Gewinn ist mein Blut, wenn ich zur Grube hinabsteige? Wird der Staub Dich bekennen, wird er Deine Treue ansagen?

30:11  Jehovah höre und sei mir gnädig, sei Du, Jehovah, mein Beistand!

30:12  In einen Reigen hast Du mir verwandelt meine Klage, den Sack mir aufgetan und mich mit Fröhlichkeit umgürtet; Auf daß Dir Psalmen singe die Herrlichkeit, und nicht stille werde. Jehovah, mein Gott, Dich will ich in Ewigkeit bekennen.

Chapter 31

31:1  Dem Sangmeister. Ein Psalm Davids.

31:2  Auf Dich, Jehovah, verlasse ich mich, lasse nimmermehr mich beschämt werden! Befreie mich in Deiner Gerechtigkeit.

31:3  Neige Dein Ohr zu mir, errette mich in Eile. Sei mir ein Fels der Stärke, zum Haus der Feste, mich zu retten.

31:4  Denn mein Hort und meine Feste bist Du. Und um Deines Namens willen führe und geleite mich!

31:5  Bring aus dem Netz mich heraus, das sie mir hehlings stellten; denn Du bist meine Stärke.

31:6  In Deine Hand bestelle ich meinen Geist. Du hast erlöst mich, Jehovah, Gott der Wahrheit.

31:7  Ich hasse, die auf nichtige Eitelkeiten halten, ich aber vertraue auf Jehovah.

31:8  Frohlocken will ich und fröhlich sein, ob Deiner Barmherzigkeit, daß Du mein Elend gesehen, und meine Seele in ihren Drangsalen erkannt hast;

31:9  Und mich nicht in Feindeshand überantwortet, und meine Füße im Weiten stehen ließest.

31:10  Sei mir gnädig, Jehovah; denn ich bin in Drangsal; vor Unmut verschmachtet mein Auge, meine Seele und mein Leib.

31:11  Denn das Leben ist vor Gram mir verzehrt und meine Jahre vor Seufzen; es strauchelt meine Kraft ob meiner Missetat, und meine Gebeine verschmachten.

31:12  Vor all meinen Drängern bin ich eine Schmach geworden auch meinen Nachbarn sehr, und zum Schauer meinen Bekannten. Die mich draußen sehen, entfliehen vor mir.

31:13  Vergessen bin ich aus dem Herzen wie ein Toter, geworden wie ein verkommenes Geschirr.

31:14  Denn vieler Gerede hörte ich, Bangen ringsumher, wie sie heimlich zusammen wider mich ratschlagen und darauf sinnen, mir die Seele zu nehmen.

31:15  Ich aber traue auf Dich, Jehovah; spreche: Mein Gott bist Du!

31:16  In Deiner Hand sind meine Zeiten! Errette mich aus der Hand meiner Feinde und derer, die mich verfolgen.

31:17  Dein Angesicht leuchte über Deinen Knecht. Hilf mir nach Deiner Barmherzigkeit.

31:18  Jehovah, laß mich nicht beschämt werden, weil ich Dich anrufe. Die Ungerechten laß beschämt werden, gestillt werden in der Hölle.

31:19  Die lügenden Lippen lasse verstummen, die Freches reden wider den Gerechten in Übermut und Verachtung.

31:20  Wie groß ist Deine Güte, die Du geborgen hast für die, so Dich fürchten, und tust an denen, die sich auf Dich verlassen vor den Söhnen des Menschen.

31:21  In der Heimlichkeit Deines Angesichts verbirgst Du sie vor den Überhebungen des Mannes; in Deiner Hütte birgst Du sie vor der Zungen Hader.

31:22  Gesegnet sei Jehovah, daß Er wunderbar gemacht Seine Barmherzigkeit in der Stadt der Bedrängnis.

31:23  Ich aber sprach in meiner Eilfertigkeit: Ich bin entrückt aus Deinen Augen; doch Du hörtest meines Flehens Stimme, da ich zu Dir aufschrie.

31:24  Liebet Jehovah, alle Seine Heiligen. Die Treuen bewahrt Jehovah und vergilt im Übermaß dem, der Übermut tut. Seid fest und euer Herz sei unverzagt, alle, die ihr auf Jehovah wartet.

Chapter 32

32:1  Selig der, dem Übertretungen verziehen sind, dem die Sünde ist bedeckt.

32:2  Selig der Mensch, dem Jehovah die Missetat nicht zurechnet, und in dessen Geist kein Trug ist.

32:3  Denn da ich stille schwieg, alterten meine Gebeine bei meinem Stöhnen den ganzen Tag.

32:4  Denn Deine Hand war bei Tag und bei Nacht schwer auf mir, verwandelt ward mein Saft wie in des Sommers Dürre. Selah.

32:5  Ich tat Dir meine Sünde kund und bedeckte nicht meine Missetat. Ich sprach: Ich will Jehovah wegen meiner Übertretung bekennen, und Du verziehest die Missetat meiner Sünde. Selah.

32:6  Darum soll beten zu Dir jeder Heilige zur Zeit des Findens. Ja bei der Überflutung vieler Wasser werden sie ihn nicht berühren.

32:7  Du bist mein Schirm, bewahrst vor Drangsal mich, mit Lobpreisung der Befreiung umgibst Du mich, Selah.

32:8  Ich mache dich verständig und weise dir den Weg, den du gehen sollst. Ich will dir raten mit Meinem Auge über dir.

32:9  Seid nicht wie das Roß, wie das Maultier ohne Einsicht, denen man mit Zaum und Gebiß ihren Mund muß bändigen, wenn sie dir nicht nahen wollen.

32:10  Viel Schmerzen hat der Ungerechte; wer aber auf Jehovah traut, den umgibt Barmherzigkeit.

32:11  Seid fröhlich in Jehovah und frohlocket, ihr Gerechten, und lobpreiset, alle, die geraden Herzens sind.

Chapter 33

33:1  Lobpreiset Jehovah, ihr Gerechten, den Redlichen ziemet das Lob.

33:2  Bekennt mit der Harfe den Jehovah, mit zehnsaitigem Psalter singet Ihm Psalmen.

33:3  Singt Ihm ein neues Lied, macht es gut mit Spielen im Jubelsang.

33:4  Denn gerade ist Jehovahs Wort, und all Sein Tun in Wahrheit.

33:5  Er liebt Gerechtigkeit und Gericht, der Barmherzigkeit Jehovahs ist die Erde voll.

33:6  Die Himmel sind gemacht durch Jehovahs Wort, und vom Hauche Seines Mundes all ihr Heer.

33:7  Er faßt zusammen wie in einen Haufen des Meeres Wasser, Er gibt die Tiefen in Schatzkammern.

33:8  Es fürchte sich vor Jehovah all die Erde; vor Ihm sei bange allen, die in der Welt wohnen.

33:9  Denn Er spricht, und es geschieht; Er gebeut, und es steht da.

33:10  Jehovah macht zunichte den Rat der Völkerschaften, stößt um die Gedanken der Völker.

33:11  Jehovahs Ratschluß steht in Ewigkeit, die Gedanken Seines Herzens für Geschlecht und Geschlecht.

33:12  Selig die Völkerschaft, deren Gott Jehovah ist, das Volk, das Er Sich zum Erbe hat erwählt.

33:13  Vom Himmel blickt Jehovah, Er sieht alle Söhne des Menschen.

33:14  Von der Wohnstätte Seines Sitzes erschaut Er alle, so auf Erden wohnen.

33:15  Der ihr Herz bildet zumal, Der merkt auf all ihr Tun.

33:16  Dem König hilft nicht seine viele Streitmacht; der Held wird nicht errettet durch die viele Kraft.

33:17  Lug ist des Rosses Heil und durch seine viele Kraft läßt es nicht entrinnen.

33:18  Siehe, Jehovahs Auge ist auf denen, so Ihn fürchten, die auf Seine Barmherzigkeit warten.

33:19  Daß ihre Seele Er vom Tod errette und sie am Leben erhalte in der Hungersnot.

33:20  Unsere Seele wartet auf Jehovah, unser Beistand und unser Schild ist Er.

33:21  Denn in Ihm ist fröhlich unser Herz, denn wir vertrauen auf den Namen Seiner Heiligkeit.

33:22  Jehovah, Deine Barmherzigkeit sei über uns, wie wir Deiner warten.

Chapter 34

34:1  Von David, da er seine Gebärde verstellte vor Abimelech, und dieser ihn forttrieb, und er ging.

34:2  Ich will Jehovah segnen alle Zeit; Sein Lob soll beständig in meinem Munde sein.

34:3  Jehovahs rühme meine Seele sich; die Elenden sollen es hören und fröhlich sein.

34:4  Machet groß mit mir Jehovah, laßt uns erhöhen Seinen Namen allzumal.

34:5  Ich fragte nach Jehovah, und Er antwortete mir und errettete mich aus all meinem Bangen.

34:6  Sie blicken zu Ihm auf und strahlen. Und ihr Angesicht darf nicht erröten.

34:7  Es rief dieser Elende, und Jehovah hörte ihn, und rettete ihn aus allen seinen Drangsalen.

34:8  Jehovahs Engel lagert sich rings um die, so Ihn fürchten, und Er zieht sie heraus.

34:9  Schmecket und sehet, wie gut Jehovah ist. Selig der Mann, der auf Ihn sich verläßt.

34:10  Fürchtet Jehovah, ihr Seine Heiligen; denn denen, die Ihn fürchten, mangelt nichts.

34:11  Die jungen Löwen darben und hungern; aber denen, die nach Jehovah fragen, mangelt es an keinem Gut.

34:12  Kommt, Söhne, höret mir zu, ich will euch die Furcht Jehovahs lehren.

34:13  Wer ist der Mann, der Lust hat am Leben, und die Tage liebt, Gutes zu sehen?

34:14  Bewahre deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, daß sie nicht Trug reden.

34:15  Weiche ab vom Bösen und tue Gutes. Suche Frieden und setze ihm nach.

34:16  Die Augen Jehovahs sind auf den Gerechten und Seine Ohren auf ihrem Angstschrei.

34:17  Das Angesicht Jehovahs ist wider die, so Böses tun, daß Er ihr Gedächtnis ausrotte von der Erde.

34:18  Schreien jene, so hört Jehovah und errettet sie aus allen ihren Drangsalen.

34:19  Jehovah ist denen nahe, die gebrochenen Herzens sind, und hilft denen, die einen zerschlagenen Geist haben.

34:20  Viel sind der Übel des Gerechten, aus allen aber errettet ihn Jehovah.

34:21  Alle seine Gebeine hütet Er, daß keines ihm zerbrochen wird.

34:22  Den Ungerechten tötet das Böse, und die den Gerechten hassen, werden schuldig. Jehovah löset die Seele Seiner Knechte ein, und alle, die auf Ihn sich verlassen, haben keine Schuld.

Chapter 35

35:1  Jehovah hadere mit meinen Haderern, und streite mit denen, die streiten wider mich.

35:2  Erfasse Tartsche und Schild und mache Dich auf, mir beizustehen.

35:3  Ziehe hervor den Spieß und tritt dazwischen, meinen Verfolgern entgegen. Sprich zu meiner Seele: Dein Heil bin Ich.

35:4  Beschämt und zuschanden werden die, so nach meiner Seele trachten; hinter sich müssen zurückweichen und erröten, die mir Böses ausdenken.

35:5  Sie müssen werden wie die Spreu vor dem Wind, und der Engel Jehovahs stoße sie hinaus.

35:6  Finsternis und Schlüpfrigkeit sei ihr Weg, und der Engel Jehovahs setze ihnen nach!

35:7  Denn ohne Ursache stellen sie mir hehlings den Graben ihres Netzes; ohne Ursache gruben sie wider meine Seele.

35:8  Verstörung komme über ihn, ohne daß er es weiß; ihn fange sein Netz, daß er hehlings gestellt; mit Verstörung falle er hinein.

35:9  Und meine Seele frohlockt in Jehovah, sie freut sich ob Seines Heils.

35:10  Alle meine Gebeine sprechen: Jehovah, wer ist wie Du, der errettet den Elenden von dem, der stärker ist, denn er; und den Elenden und Dürftigen von dem, so ihn ausplündert?

35:11  Es stehen Zeugen der Gewalttat auf. Sie fragen mich, was ich nicht weiß.

35:12  Sie vergelten mir Böses für Gutes; daß sie meine Seele kinderlos machen.

35:13  Aber ich, wenn sie erkrankten, zog den Sack an, demütigte mit Fasten meine Seele, und mein Gebet kehrte mir auf den Busen zurück.

35:14  Wie für einen Genossen, einen Bruder, ging ich einher, bückte mich düster wie bei der Trauer um die Mutter.

35:15  Sie aber sind fröhlich, wenn ich hinke, und versammeln sich; die Lahmen, die ich nicht kenne, versammeln sich wider mich, sie zerreißen und sind nicht stille.

35:16  Bei den Heuchlern, die um Kuchen spotten, knirschen sie mit ihren Zähnen über mich.

35:17  Herr, wie lange willst Du zusehen? Bringe von ihrem Verstören meine Seele zurück, von den jungen Löwen mein einziges.

35:18  Ich will Dich bekennen in der großen Versammlung, vor gewaltigem Volke will ich Dich loben.

35:19  Lasse nicht über mich fröhlich sein, die mir fälschlich Feind sind, nicht mit dem Auge winken, die mich hassen ohne Ursache.

35:20  Denn nicht Frieden reden sie, und wider die Ruhigen im Lande erdenken sie Worte des Trugs.

35:21  Weit sperren sie ihren Mund auf wider mich, sie sagen Ha! Ha! unser Auge sieht es!

35:22  Du siehst es, Jehovah; schweige nicht stille, Herr, sei nicht fern von mir!

35:23  Wache auf, erwache mir zum Gericht, mein Gott und Herr, zu meinem Hader!

35:24  Richte mich nach Deiner Gerechtigkeit, Jehovah, mein Gott, und laß sie nicht fröhlich sein über mich.

35:25  Nicht sollen sie in ihrem Herzen sagen: Ha, unser Wunsch! Sie sollen nicht sagen: Wir haben ihn verschlungen.

35:26  Sich schämen müssen und erröten allesamt, die ob meinem Übel fröhlich sind; Scham und Schande anziehen, die sich über mich groß machen.

35:27  Es müssen lobpreisen und fröhlich sein, die Lust haben an meiner Gerechtigkeit, und beständig sprechen: Groß ist Jehovah, Der Lust hat am Frieden Seines Knechtes.

35:28  Und meine Zunge soll singen von Deiner Gerechtigkeit, alltäglich von Deinem Lob..

Chapter 36

36:1  Dem Sangmeister. Von David, dem Knechte Jehovahs.

36:2  Ein Spruch der Übertretung zu dem Ungerechten inmitten meines Herzens: Keine Furcht Gottes ist vor seinen Augen.

36:3  Denn er schmeichelt sich in seinen Augen, daß er ausfinde seine Missetat, daß er sie hasse.

36:4  Die Worte seines Mundes sind Unrecht und Trug, er unterläßt, verständig zu werden und Gutes zu tun.

36:5  Er denkt Unrecht auf seinem Lager, und stellt sich auf einen Weg, der gut nicht ist, und verschmäht nicht Böses.

36:6  Jehovah, Deine Barmherzigkeit ist in den Himmeln, bis an die Ätherkreise Deine Wahrheit.

36:7  Wie die Berge Gottes ist Deine Gerechtigkeit, Deine Gerichte sind wie die große Tiefe. Du rettest, Jehovah, Menschen und Vieh.

36:8  Wie köstlich ist, Gott, Deine Barmherzigkeit, daß Söhne der Menschen sich verlassen auf den Schatten Deiner Flügel!

36:9  Sie schwelgen an der Fettigkeit Deines Hauses, und mit Deiner Wonnen Bach tränkest Du sie.

36:10  Denn bei Dir ist des Lebens Born, in Deinem Lichte sehen wir Licht.

36:11  Breite Deine Barmherzigkeit über die, so Dich kennen, und Deine Gerechtigkeit über die, so geraden Herzens sind.

36:12  Laß nicht den Fuß des Übermuts über mich kommen; und nicht des Ungerechten Hand mich hinwegtreiben. Da sind gefallen, die Unrecht tun, sie sind ausgestoßen und vermögen nicht mehr aufzustehen.

Chapter 37

37:1  Entbrenne nicht ob den Bösen, ereifre dich nicht über die, so Verkehrtes tun.

37:2  Denn eilig wie Gras werden sie abgeschnitten, und welken wie das Grün des jungen Krautes.

37:3  Traue auf Jehovah, und tue Gutes! Wohne im Land und nähre dich an Wahrheit.

37:4  Ergötze dich an Jehovah, und Er wird dir geben die Bitten deines Herzens.

37:5  Befiehl Jehovah deinen Weg und traue auf Ihn, und Er wird es machen.

37:6  Und Er bringt heraus wie ein Licht deine Gerechtigkeit, und dein Recht wie Mittagshelle.

37:7  Sei still dem Jehovah und warte Seiner. Entbrenne nicht wider den, dem sein Weg gelingt, wider den Mann, der Tücke übt.

37:8  Lasse ab vom Zorn und verlasse den Grimm; entbrenne nicht, daß du Böses tust.

37:9  Denn die, so Böses tun, werden ausgerottet, die aber auf Jehovah hoffen, werden das Land besitzen.

37:10  Und noch um ein Kleines, so ist nicht mehr der Ungerechte; du betrachtest seinen Ort, und er ist nicht mehr.

37:11  Die Demütigen aber werden das Land besitzen und sich ergötzen an dem vielen Frieden.

37:12  Der Ungerechte sinnet wider den Gerechten und knirscht mit seinen Zähnen über ihn.

37:13  Der Herr lacht seiner; denn Er sieht, daß sein Tag kommt.

37:14  Die Ungerechten ziehen das Schwert aus, und sie spannen ihren Bogen, den Elenden und Dürftigen zu fällen, zu schlachten, die auf geradem Wege sind.

37:15  Ihr Schwert geht hinein in ihr eigen Herz, und ihre Bogen werden zerbrochen.

37:16  Das Wenige, das der Gerechte hat, ist besser, denn der Haufe vieler Ungerechten.

37:17  Denn des Ungerechten Arme zerbrechen; aber den Gerechten erhält Jehovah.

37:18  Der Herr kennt die Tage der Rechtschaffenen und ihr Erbe ist in Ewigkeit.

37:19  Sie werden nicht beschämt in der bösen Zeit, und werden gesättigt in den Tagen der Hungersnot.

37:20  Denn die Ungerechten vergehen, und die Feinde Jehovahs werden alle wie der Fluren Pracht, sie werden alle wie der Rauch.

37:21  Der Ungerechte borgt und erstattet nicht zurück, der Gerechte aber ist gnädig und gibt.

37:22  Denn Seine Gesegneten besitzen das Land, und Seine Verfluchten werden ausgerottet.

37:23  Des Mannes Schritte werden von Jehovah fest gestellt, an seinem Wege hat Er Lust.

37:24  Fällt er, so wird er nicht weggeworfen; denn Jehovah erhält seine Hand.

37:25  Ich war jung, bin auch alt geworden, und nie sah ich verlassen den Gerechten, noch seinen Samen nach Brot suchen.

37:26  Alltäglich ist er gnädig und leiht, und sein Same ist zum Segen.

37:27  Weiche ab vom Bösen, tue Gutes, und wohne ewiglich.

37:28  Denn Jehovah liebt das Recht, und Seine Heiligen verläßt Er nicht. Sie sind behütet ewiglich; aber der Ungerechten Same wird ausgerottet.

37:29  Die Gerechten besitzen das Land und wohnen darin immerfort.

37:30  Des Gerechten Mund sinnt Weisheit, und seine Zunge redet das Gericht.

37:31  Das Gesetz Gottes ist in seinem Herzen, und seine Tritte gleiten nicht.

37:32  Der Böse späht auf den Gerechten und sucht ihn zu töten.

37:33  Jehovah verläßt ihn nicht in Seiner Hand, und läßt ihn nicht verdammen, wenn er gerichtet wird.

37:34  Hoffe auf Jehovah und halte Seinen Weg, daß Er dich erhöhe, auf daß du das Land besitzest, und du wirst die Ausrottung der Ungerechten sehen.

37:35  Den Ungerechten sah ich trotzig sich spreizen wie den grünen Urwaldsbaum.

37:36  Und man ging vorüber, und siehe, er war nicht mehr; und ich suchte nach ihm, und er ward nicht gefunden.

37:37  Habe Acht auf den Untadeligen und siehe den Redlichen, denn das Ende für den Mann ist Frieden.

37:38  Die Übertreter werden allesamt vernichtet. Das Ende der Ungerechten ist, daß sie ausgerottet werden.

37:39  Aber das Heil der Gerechten ist von Jehovah; Er ist ihre Stärke zur Zeit der Drangsal.

37:40  Jehovah steht ihnen bei und befreit sie; Er befreit sie von den Ungerechten und rettet sie; denn sie verlassen sich auf Ihn.

Chapter 38

38:1  Ein Psalm Davids. Zum Gedächtnis.

38:2  Jehovah, strafe mich nicht in Deiner Entrüstung, und züchtige mich nicht in Deinem Grimm.

38:3  Denn Deine Pfeile fahren auf mich nieder, und Deine Hand fährt nieder auf mich.

38:4  Nichts Gesundes ist an meinem Fleisch ob Deinem Unwillen, und kein Frieden in meinen Gebeinen ob meiner Sünde.

38:5  Denn meine Missetaten gehen über mein Haupt. Wie eine schwere Last sind sie zu schwer für mich.

38:6  Es stinken eiternd meine Striemen ob meiner Narrheit.

38:7  Ich bin gekrümmt und gar sehr niedergebeugt, düster gehe ich einher den ganzen Tag.

38:8  Denn meine Lenden sind voll Feuerbrands, und nichts Gesundes ist an meinem Fleisch.

38:9  Erstarrt bin ich, und sehr zerstoßen, ich brülle vor dem Grollen meines Herzens.

38:10  O Herr, vor Dir ist all mein Sehnen, und mein Seufzen ist Dir nicht verborgen.

38:11  Mein Herz pocht, meine Kraft verläßt mich, und meiner Augen Licht, auch das ist nicht mehr bei mir.

38:12  Meine Lieben und Genossen stehen meiner Plage gegenüber und meine Nächsten stehen von ferne.

38:13  Und die mir nach der Seele trachten, legen Fallstricke, und die mein Übel suchen, reden Unheil und sinnen auf Trug den ganzen Tag.

38:14  Ich aber, wie ein Tauber, höre nicht, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht öffnet.

38:15  Und ich bin wie ein Mann, der nicht hört und keine Strafrede in seinem Munde hat.

38:16  Denn auf Dich, Jehovah, warte ich, Du wirst mir antworten, Herr, mein Gott.

38:17  Denn ich spreche: Laß sie nicht fröhlich sein über mich. Wenn mein Fuß wankt, machen sie sich groß wider mich.

38:18  Denn ich bin zum Sturze bereit, und mein Schmerz ist beständig vor mir.

38:19  Denn ich sage an meine Missetat, und härme mich ob meiner Sünde.

38:20  Und meine Feinde sind am Leben, sie sind mächtig, und viel sind derer, die mich fälschlich hassen,

38:21  Und welche Böses mir um Gutes vergelten, die sich wider mich setzen, weil ich dem Guten nachsetze.

38:22  Verlasse mich nicht, Jehovah, mein Gott. Sei nicht fern von mir. Stehe mir schleunig bei, Herr, mein Heil!

Chapter 39

39:1  Dem Sangmeister für Jeduthun. Ein Psalm Davids.

39:2  Ich sprach: Ich will hüten meine Wege, daß ich nicht sündige mit meiner Zunge, ich will im Zaume halten meinen Mund, während der Ungerechte vor mir ist.

39:3  Stumm war ich in Stille, schwieg vom Guten, und mein Schmerz war erregt.

39:4  Mein Herz war heiß in meinem Innern. In meinem Sinnen brannte das Feuer, und ich redete mit meiner Zunge:

39:5  Tue mir, Jehovah, kund mein Ende und meiner Tage Maß, was es ist, laß mich erkennen, wie vergänglich ich bin.

39:6  Siehe, spannenlang gabst Du meine Tage, und meine Lebenszeit ist wie nichts vor Dir. Ein bloßer Hauch ist jeder Mensch hingestellt. Selah.

39:7  Nur ein Bild geht der Mann dahin, um einen Hauch müht er sich ab. Er häuft auf und weiß nicht, wer es einsammelt.

39:8  Und nun, was soll ich hoffen? Ich harre Deiner.

39:9  Errette mich von allen meinen Übertretungen. Setze mich nicht aus der Schmähung des Toren!

39:10  Ich bin verstummt, öffne den Mund nicht; denn Du hast es getan.

39:11  Nimm Deine Plage weg von mir. Ob dem Streiche Deiner Hand werde ich verzehrt.

39:12  Züchtigst Du einen Mann mit Strafen ob der Missetat, so läßt Du sein Begehrenswertes wie die Motte zerschmelzen. Nur ein Hauch ist jeder Mensch. Selah.

39:13  Höre mein Gebet, Jehovah, nimm zu Ohren meinen Angstschrei, schweig nicht still zu meiner Träne! denn ein Fremdling bin ich bei Dir, ein Beisasse, wie alle meine Väter. Blicke hinweg von mir, daß ich erheitert werde, ehe daß ich hingehe und nicht mehr bin.

Chapter 40

40:1  Dem Sangmeister. Ein Psalm Davids.

40:2  Gehofft habe ich auf Jehovah, und Er neigte ich zu mir und hörte mein Schreien.

40:3  Und Er zog mich herauf aus der Grube des Tosens, aus kotigem Schlamm, und stellte meine Füße auf den Fels und festigte meine Tritte.

40:4  Und gab ein neues Lied in meinen Mund, das Lob unseres Gottes. Viele sehen es und fürchten und trauen auf Jehovah.

40:5  Selig der Mann, der auf Jehovah sein Vertrauen setzt, und nicht sich wendet zu Hoffärtigen, und zu solchen, die zu Falschem sich wegwenden.

40:6  Vieles hast Du getan, Jehovah, mein Gott, Deine Wunder und Deine Gedanken gegen uns; nichts ist Dir gleichzustellen; will ich sie ansagen und reden: sie sind zu zahlreich sie zu zählen.

40:7  Am Schlachtopfer und Speiseopfer hast Du keine Lust; die Ohren hast Du mir aufgetan; Brandopfer und Sündopfer forderst Du nicht.

40:8  Da sprach ich: Siehe, ich komme; in der Rolle des Buches ist über mich geschrieben.

40:9  Nach Deinem Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und Dein Gesetz ist inmitten meiner Eingeweide.

40:10  Ich habe Gerechtigkeit verkündet in großer Versammlung. Siehe, meinen Lippen habe ich nicht gewehrt. Du weißt es, Jehovah.

40:11  Ich deckte nicht zu Deine Gerechtigkeit inmitten meines Herzens; von Deiner Treue und Deinem Heile sprach ich, Deine Barmherzigkeit und Deine Wahrheit verhehlte ich vor der großen Versammlung nicht.

40:12  Hemme nicht, Jehovah, Deine Erbarmungen gegen mich. Laß Deine Barmherzigkeit und Wahrheit beständig mich bewahren.

40:13  Denn Böses ohne Zahl umfängt mich. Es haben meine Missetaten mich erreicht; und ich vermag nicht zu sehen. Zahlreicher sind sie, als die Haare auf meinem Haupt und mein Herz hat mich verlassen.

40:14  Laß Dir wohlgefallen, Jehovah, mich zu erretten! Jehovah, stehe mir schleunig bei!

40:15  Sich schämen müssen und erröten allzumal, die nach meiner Seele trachten, sie wegzuraffen; hinter sich zurückweichen und zuschanden werden, die an meinem Übel Lust haben.

40:16  Entsetzen müssen sich zur Belohnung ihrer Scham, die zu mir sagen: Ha! Ha!

40:17  Es sollen sich freuen und fröhlich sein, alle, die Dich suchen. Die, so Dein Heil lieben, sollen beständig sprechen: Groß ist Jehovah! Doch ich bin elend und dürftig. Der Herr gedenket mein. Mein Beistand und mein Befreier Du, verziehe nicht, o mein Gott!

Chapter 41

41:1  Dem Sangmeister. Ein Psalm Davids.

41:2  Selig der, welcher verständig handelt mit dem Armen. Am bösen Tag läßt ihn Jehovah entrinnen.

41:3  Jehovah wird behüten und beleben ihn. Selig wird er auf der Erde, und Er wird ihn nicht geben in seiner Feinde Willen.

41:4  Jehovah unterstützt ihn auf dem Siechbette, Du kehrst um sein ganzes Lager in seiner Krankheit.

41:5  Ich sprach: Jehovah, sei mir gnädig und heile meine Seele; denn ich habe gesündigt wider Dich.

41:6  Meine Feinde sprachen Böses wider mich: Wann wird er sterben und sein Name vergehen?

41:7  Und kommt einer, um zu sehen, so redet er Eitles; sein Herz bringt Unrecht zusammen. Er geht hinaus, draußen redet er es.

41:8  Alle meine Hasser flüstern zusammen wider mich, wider mich erdenken sie mir Böses.

41:9  Ein Wort Belials ergieße sich über ihn! Und wenn er liegt, so stehe er nicht wieder auf.

41:10  Auch der Mann, der mit mir in Frieden ist, dem ich vertraute, der mein Brot ißt, hebt hoch die Ferse wider mich.

41:11  Du aber, Jehovah, sei mir gnädig, und richte mich auf, daß ich ihnen vergelte.

41:12  Daran erkenne ich, daß Du Lust an mir hast, daß mein Feind nicht jubelt über mich.

41:13  Und mich erhältst Du in meiner Rechtschaffenheit, und stellst mich vor Dein Angesicht in Ewigkeit. Gesegnet sei Jehovah, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen und Amen.

Chapter 42

42:1  Dem Sangmeister. Unterweisung für die Söhne Korachs.

42:2  Wie der Hirsch lechzt nach Wasserbächen, so lechzt nach Dir, Gott, meine Seele.

42:3  Es dürstet meine Seele nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann werde ich kommen und sehen Gottes Angesicht?

42:4  Meine Träne ward mein Brot bei Tag und bei Nacht, wenn man den ganzen Tag mir sagte: Wo ist dein Gott?

42:5  Ich gedenke daran und schütte aus meine Seele bei mir, denn ich zog hin in der Schar, ich wallte mit ihnen zum Hause Gottes, mit der Stimme der Lobpreisung und des Bekennens in der feiernden Menge.

42:6  Was bist du niedergebeugt, meine Seele, und bist beunruhigt über mich? Warte auf Gott; denn noch werde ich ihm bekennen das Heil Seines Angesichtes.

42:7  O Gott, meine Seele ist niedergebeugt in mir, weil ich Dein gedenke von Jordans Landen her und den Charmonim, vom Berge Mizar.

42:8  Abgrund ruft dem Abgrund bei der Stimme Deiner Wassergüsse; alle Deine Brandungen und Deine Wogen gehen über mich hin.

42:9  Am Tage gebietet Jehovah Seiner Barmherzigkeit und in der Nacht ist Sein Lied bei mir, ein Gebet zum Gott meines Lebens.

42:10  Ich spreche zu Gott, zu meinem Hort: Warum hast Du meiner vergessen? Warum muß ich düster dahingehen unter Feindes Druck?

42:11  Bei der Zermalmung in meinen Gebeinen schmähen mich meine Dränger, indem sie den ganzen Tag zu mir sagen: Wo ist dein Gott? Was bist du niedergebeugt, meine Seele, und was bist du beunruhigt über mich? Warte auf Gott; denn noch werde ich ihm bekennen, dem Heile meines Angesichts und meinem Gott.

Chapter 43

43:1  Richte mich, o Gott, und hadere meinen Hader mit der unheiligen Völkerschaft; von dem Mann des Trugs und der Verkehrtheit befreie mich.

43:2  Denn Du bist meiner Stärke Gott! Warum verwirfst Du mich? Warum muß ich düster wandeln unter des Feindes Druck?

43:3  Sende Dein Licht und Deine Wahrheit, daß sie mich führen und bringen mich herein zu dem Berge Deiner Heiligkeit, und zu Deinen Wohnungen.

43:4  Und ich hineingehe zum Altare Gottes, zum Gotte der Fröhlichkeit meines Frohlokkens, auf daß ich Dich bekenne auf der Harfe, o Gott, mein Gott.

43:5  Was bist du niedergebeugt, meine Seele, und was bist du beunruhigt über mich? Warte auf Gott; denn noch werde ich Ihm bekennen, dem Heil meines Angesichts und meinem Gott.

Chapter 44

44:1  Dem Sangmeister. Eine Unterweisung für die Söhne Korachs.

44:2  O Gott, mit unseren Ohren haben wir es gehört, unsere Väter haben uns erzählt das Werk, das Du getan in ihren Tagen, in den Tagen der Vorzeit.

44:3  Du hast mit Deiner Hand die Völkerschaften ausgetrieben, und sie gepflanzt, Du hast den Volksstämmen Böses getan und sie fortgesandt.

44:4  Denn nicht mit ihrem Schwert nahmen sie das Land ein, und nicht ihr Arm rettete sie, sondern Deine Rechte und Dein Arm und das Licht Deines Angesichts, weil Du an ihnen Wohlgefallen hattest.

44:5  Du Selbst bist es, mein König, Gott. Gebiete Jakobs Heil!

44:6  Durch Dich stoßen wir unsere Dränger nieder, durch Deinen Namen zertreten wir die, so wider uns aufstehen.

44:7  Denn nicht auf meinen Bogen vertraue ich, und mein Schwert rettet mich nicht.

44:8  Denn Du rettest uns von unseren Drängern, und die uns hassen, machst Du beschämt.

44:9  In Gott rühmen wir uns den ganzen Tag, und Deinen Namen bekennen wir in Ewigkeit. Selah.

44:10  Gleichwohl verwarfst Du uns und ließest uns zuschanden werden, und zogst nicht in unseren Heeren aus.

44:11  Rückwärts ließest Du uns zurückkehren vor dem Dränger und es plünderten uns die, so uns haßten.

44:12  Wie Schafe gabst Du uns dahin zum Fraß, und unter die Völkerschaften hast Du uns versprengt.

44:13  Du hast Dein Volk verkauft nicht für Güter, und ihren Kaufpreis nicht gemehrt.

44:14  Zur Schmach unseren Nachbarn hast du uns gesetzt, zum Gelächter und zum Schimpf vor denen rings um uns.

44:15  Zum Sprichworte setztest Du uns unter den Völkerschaften, zum Schütteln des Hauptes unter den Volksstämmen.

44:16  Den ganzen Tag ist meine Schande vor mir, und Scham bedeckt mein Angesicht,

44:17  Vor der Stimme dessen, der schmäht und verhöhnt, vor dem Feinde und Rachgierigen.

44:18  All das ist über uns gekommen, und doch vergaßen wir Dein nicht und handelten nicht lügnerisch an Deinem Bunde.

44:19  Nicht wich unser Herz zurück hinter sich; noch neigte sich unser Tritt von Deinem Pfade.

44:20  Als Du zerschlugst uns am Orte der Drachen, und uns mit Todesschatten bedecktest.

44:21  So wir den Namen unseres Gottes vergessen, und unsere Hände zu einem fremden Gotte ausgebreitet haben.

44:22  Wird Gott dies nicht ergründen? Er kennt ja des Herzens Verheimlichtes.

44:23  Denn um Deinetwillen werden wir den ganzen Tag erwürgt, man denkt unser als der Schafe zum Schlachten.

44:24  Wache auf! Warum schläfst Du, Herr? Erwache! Verwirf uns nicht für immerdar.

44:25  Warum birgst Du Dein Angesicht, vergissest unser Elend und unsere Bedrükkung?

44:26  Denn es beugt sich unsere Seele zum Staube, und unser Bauch klebt an der Erde. Mache Dich auf, uns beizustehen! und erlöse uns um Deiner Barmherzigkeit willen!

Chapter 45

45:1  Dem Sangmeister auf Schoschannim für die Söhne Korachs. Unterweisung. Ein Lied der Liebe.

45:2  Aufwallet mein Herz mit gutem Wort. Ich spreche, was ich dem Könige gemacht. Meine Zunge ist der Griffel eines eiligen Schreibers.

45:3  Schöner bist Du, denn die Söhne des Menschen. Gnade ist ausgegossen über Deine Lippen. Darum hat Gott Dich ewiglich gesegnet.

45:4  Gürte Dein Schwert auf Deine Hüfte, Du Held, in Deiner Majestät und Deiner Ehre.

45:5  Und in Deiner Ehre steig auf, fahre daher auf dem Wort der Wahrheit und der Sanftmut der Gerechtigkeit, und furchtbare Dinge wird Dir Deine Rechte weisen.

45:6  Geschärft sind Deine Pfeile, Völker fallen vor Dir, im Herzen Feinde des Königs.

45:7  Dein Thron, o Gott, ist ewig und immerfort; ein Zepter der Geradheit ist das Zepter Deines Königreiches.

45:8  Du liebst Gerechtigkeit und hassest Ungerechtigkeit; darum hat Gott, Dein Gott, Dich mit Öl der Freude gesalbt vor Deinen Gefährten.

45:9  Myrrhe und Aloe und Kassia alle Deine Gewänder; aus Palästen von Elfenbein machen Saitenspiele Dich fröhlich.

45:10  Töchter von Königen sind unter Deinen Köstlichen. In bestem Ophirgold steht die Königin zu Deiner Rechten.

45:11  Höre, Tochter, und siehe und neige dein Ohr und vergiß dein Volk und das Haus deines Vaters!

45:12  Und es wird der König sich sehnen nach deiner Schönheit; denn Er ist dein Herr, und beuge dich nieder vor Ihm.

45:13  Und Tyrus Tochter mit einem Geschenk! Die Reichen des Volkes flehen an Dein Angesicht.

45:14  Gar herrlich ist die Tochter des Königs, innen aus Gold gewirkt ist ihr Anzug.

45:15  In Stickereien wird sie geleitet zum König, Jungfrauen hinter ihr her, ihre Genossinnen werden zu Dir hereingebracht.

45:16  Sie werden geleitet mit Fröhlichkeit und Frohlocken, sie kommen in den Palast des Königs.

45:17  An Deiner Väter Stelle werden Deine Söhne sein, Du setzest sie zu Obersten über die ganze Erde. Gedenken will ich Deines Namens in jedem Geschlechte und Geschlecht, darum werden die Völker Dich bekennen in Ewigkeit und immerfort.

Chapter 46

46:1  Dem Sangmeister für die Söhne Korachs ein Lied auf Alamoth.

46:2  Gott ist unsere Zuversicht und Stärke; ein Beistand erfunden in Drangsalen, mächtig.

46:3  Darum fürchten wir uns nicht, wenn die Erde sich umwandelt, und die Berge wanken im Herzen der Meere.

46:4  Deren Wasser toben, sie brausen auf; die Berge erbeben in deren Übermut.

46:5  Es ist ein Fluß, dessen Bäche fröhlich machen die Stadt Gottes, das Heilige der Wohnungen des Allerhöchsten.

46:6  Gott ist in ihrer Mitte; sie wankt nicht, Gott steht ihr bei, wenn es sich zum Morgen wendet.

46:7  Es toben Völkerschaften, Königreiche wanken. Er gibt Seine Stimme hervor, es zerfließt die Erde.

46:8  Jehovah der Heerscharen ist mit uns; eine Burg ist uns der Gott Jakobs! Selah.

46:9  Kommt, erschauet die Taten Jehovahs, Der Verwüstung setzet auf Erden.

46:10  Der die Kriege feiern läßt bis zum Ende der Erde, Der den Bogen zerbricht und die Spieße abschlägt, Der die Wagen verbrennt im Feuer.

46:11  Laßt ab und erkennt, daß Ich Gott bin; Ich will erhöht sein unter den Völkerschaften, Ich will erhöht sein auf Erden. Jehovah der Heerscharen ist mit uns, eine Burg ist uns der Gott Jakobs. Selah.

Chapter 47

47:1  Dem Sangmeister für die Söhne Korachs. Ein Psalm.

47:2  Ihr Völker alle, klatschet in die Hände, jubelt zu Gott mit der Stimme der Lobpreisung.

47:3  Denn Jehovah, der Allerhöchste, ist furchtbar, ein großer König über alle Erde.

47:4  Er bezwingt Völker unter uns, und Volksstämme unter unsere Füße.

47:5  Er hat uns unser Erbe auserwählt, Jakobs Stolz, den Er geliebt. Selah.

47:6  Hinauf steigt Gott mit Jubel, Jehovah mit der Stimme der Posaune.

47:7  Singt Psalmen unserem Gott, singt Psalmen; singt Psalmen unserem König, singt Psalmen!

47:8  Denn König der ganzen Erde ist Gott, singt Ihm Psalmen verständig.

47:9  Gott ist König über Völkerschaften, Gott sitzt auf dem Thron Seiner Heiligkeit. Der Völker Freiwillige haben sich versammelt, das Volk des Gottes Abrahams; denn Gottes sind der Erde Schilder; sehr erhöht ist Er.

Chapter 48

48:1  Ein Lied, ein Psalm für die Söhne Korachs.

48:2  Groß ist Jehovah, und sehr zu loben in unseres Gottes Stadt, auf dem Berge Seiner Heiligkeit.

48:3  Schön erstreckt sich der ganzen Erde Freude, der Berg Zion von den Seiten der Mitternacht, die Stadt des großen Königs.

48:4  Gott ist in ihren Palästen bekannt als Burg.

48:5  Denn siehe, die Könige taten sich zusammen, sie gingen allesamt vorüber.

48:6  Sie sahen, so staunten sie, sie waren bestürzt, sie enteilten.

48:7  Beben ergriff sie da, ein Kreißen wie die Gebärerin.

48:8  Durch den Ostwind zerbrichst Du die Schiffe von Tharschisch.

48:9  Wie wir es gehört hatten, so sahen wir es in der Stadt Jehovahs der Heerscharen, in unseres Gottes Stadt; Gott festigt sie ewiglich. Selah.

48:10  Gott, wir bedenken Deine Barmherzigkeit inmitten Deines Tempels.

48:11  Wie Dein Name, o Gott, so ist Dein Lob bis an die Enden der Erde. Voller Gerechtigkeit ist Deine Rechte.

48:12  Es sei fröhlich der Berg Zion, frohlocken sollen Judahs Töchter um Deiner Gerichte willen.

48:13  Ziehet um Zion, umringet es, zählt seine Türme.

48:14  Und richtet euer Herz auf seine Vormauer, durchforscht seine Paläste, daß ihr es einem späteren Geschlechte erzählt, Daß dieser Gott ist unser Gott ewig und immerfort, Er geleitet uns bis zum Tode.

Chapter 49

49:1  Dem Sangmeister für die Söhne Korachs. Ein Psalm.

49:2  Hört dies, ihr Völker alle, nehmet zu Ohren alle Bewohner der Zeitlichkeit,

49:3  Söhne des Menschen sowohl, als Söhne des Mannes, der Reiche und der Dürftige allzumal!

49:4  Mein Mund soll Weisheit reden und meines Herzens Sinnen Einsicht.

49:5  Zum Spruch neige ich mein Ohr, eröffne zur Harfe meine Rätsel.

49:6  Warum sollte ich in bösen Tagen fürchten, wenn meiner Fersen Missetat mich umgibt?

49:7  O die, so auf ihr Vermögen vertrauen, sich ihres vielen Reichtums rühmen!

49:8  Kann doch der Mann den Bruder nicht einlösen, noch Gott Sühnung für ihn geben.

49:9  Zu kostbar ist ihrer Seele Lösegeld, daß er es muß unterlassen ewiglich;

49:10  Auf daß er immerdar lebe und nicht den Graben sehe.

49:11  Denn er sieht, daß die Weisen sterben, der Dumme und der Tierische, sie vergehen allzumal, und lassen anderen ihr Vermögen.

49:12  In ihrem Inneren ist es, daß ihre Häuser seien ewiglich, ihre Wohnungen von Geschlecht zu Geschlecht; sie nennen den Boden nach ihrem Namen!

49:13  Und der Mensch verbleibt nicht in der Würde, dem Vieh gleicht er: sie gehen unter.

49:14  Das ist ihr Weg: sie sind dumm, aber ihre Nachkommen haben Wohlgefallen an ihrem Munde. Selah.

49:15  Wie Kleinvieh legt man sie in die Hölle. Es weidet sie der Tod; und die Redlichen unterwerfen sie sich am Morgen. Und ihr Gebilde veraltet. Die Hölle ist ihr Wohnort.

49:16  Gott aber löst meine Seele ein aus der Hölle; denn Er nimmt mich an. Selah!

49:17  Fürchte dich nicht, wenn ein Mann reich wird, wenn die Herrlichkeit seines Hauses sich mehrt.

49:18  Denn das alles nimmt er bei seinem Sterben nicht mit sich. Nicht steigt hinunter ihm nach seine Herrlichkeit.

49:19  Mag er seine Seele segnen in seinem Leben, und mögen sie dich bekennen, wenn du dir gütlich tust.

49:20  So kommt sie doch zu dem Geschlechte seiner Väter; nimmermehr werden diese das Licht sehen. Der Mensch, der in Würde ist und ohne Einsicht, ist gleich wie das Vieh, sie gehen unter.

Chapter 50

50:1  Ein Psalm von Asaph. Der Gott, der Gott Jehovah, redet und ruft der Erde von der Sonne Aufgang bis zu ihrem Untergang.

50:2  Aus Zion strahlt der Schönheit Vollendung, Gott.

50:3  Unser Gott kommt und schweigt nicht stille; Feuer frißt vor Ihm, und rings um Ihn stürmt es sehr.

50:4  Er wird rufen den Himmeln droben und der Erde, auf daß Er Seinem Volke Recht spreche.

50:5  Versammelt Mir Meine Heiligen, die über dem Opfer den Bund mit Mir geschlossen.

50:6  Und die Himmel sagen an Seine Gerechtigkeit, denn Gott Selbst ist Richter. Selah.

50:7  Höre, mein Volk, und Ich will reden; Israel, Ich will gegen dich zeugen, Gott, dein Gott, bin Ich.

50:8  Nicht rüge Ich dich ob deiner Opfer und deine Brandopfer sind beständig vor Mir.

50:9  Ich will nicht Farren nehmen aus deinem Haus, Böcke aus deinen Hürden.

50:10  Denn Mein ist alles Wild des Waldes, das Vieh auf Tausenden der Berge.

50:11  Ich kenne alles Gevögel der Berge, und das Gewild des Feldes ist bei Mir.

50:12  Sollte Ich hungern, Ich sagte es dir nicht; denn Mein ist die Welt und was sie füllt.

50:13  Soll Ich der Gewaltigen Fleisch essen und das Blut der Böcke trinken?

50:14  Opfere Gott Bekennen, und erstatte dem Allerhöchsten deine Gelübde.

50:15  Und rufe Mich an am Tage der Drangsal, so reiße Ich dich heraus, und du sollst Mich verherrlichen.

50:16  Und zu dem Ungerechten spricht Gott: Was ist es mit dir, daß du Meine Satzungen erzählst, und Meinen Bund in deinem Munde trägst?

50:17  Und du hassest Zucht und wirfst Meine Worte hinter dich?

50:18  Ersiehst du einen Dieb, so läufst du mit ihm, und mit den Ehebrechern ist dein Teil.

50:19  Du entsendest deinen Mund zum Bösen, und Trug flicht deine Zunge.

50:20  Du sitzest, redest wider deinen Bruder und wider deiner Mutter Sohn gibst du Verleumdung aus.

50:21  Das tatest du, und Ich habe still geschwiegen, da meintest du, Ich sei wie du; doch Ich rüge dich und lege es zurecht vor deinen Augen.

50:22  Betrachtet doch das, ihr, die ihr Gott vergesset, daß Ich euch nicht zerfleische und keiner errette.

50:23  Wer Bekenntnis opfert, der verherrlicht Mich, und wer den Weg zurichtet, den lasse Ich sehen das Heil Gottes.

Chapter 51

51:1  Dem Sangmeister. Ein Psalm von David;

51:2  Als Nathan, der Prophet, zu ihm kam, als er zu Bathscheba eingegangen.

51:3  Gott, sei mir gnädig nach Deiner Barmherzigkeit und wisch aus meine Übertretungen nach Deinen vielen Erbarmungen.

51:4  Wasche mich wohl von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde.

51:5  Denn ich erkenne meine Übertretungen, und meine Sünde ist beständig vor mir.

51:6  An Dir, an Dir allein habe ich gesündigt und getan, was böse ist in Deinen Augen, auf daß Du gerecht seiest, wenn Du redest, daß Du lauter seiest in Deinem Gericht.

51:7  Siehe, in Missetat ward ich geboren, und in Sünde empfing mich meine Mutter.

51:8  Siehe, Du hast Lust zu Wahrheit in den Nieren, und lässest mich erkennen Weisheit im Verborgenen.

51:9  Entsündige mich mit Ysop, und ich werde rein, wasche mich, und ich werde weißer denn Schnee.

51:10  Laß Freude und Fröhlichkeit hören mich, daß die Gebeine frohlocken, die Du zerschlagen hast.

51:11  Dein Angesicht birg vor meinen Sünden, wische aus alle meine Missetaten.

51:12  Schaffe mir ein reines Herz, o Gott, und einen festen Geist erneue in meinem Inneren.

51:13  Wirf mich nicht weg von Deinem Angesicht, und nimm den Geist Deiner Heiligkeit nicht von mir.

51:14  Gib mir zurück die Freude Deines Heils, und ein freiwilliger Geist erhalte mich.

51:15  Übertreter will ich Deine Wege lehren, und Sünder sollen zurückkehren zu Dir.

51:16  Errette mich von Blutschuld, Gott, Gott meines Heils, daß meine Zunge lobpreise Deine Gerechtigkeit.

51:17  Herr, öffne meine Lippen und mein Mund sagt an Dein Lob.

51:18  Denn am Opfer hast Du keine Lust, daß ich es gäbe; Brandopfer gefällt Dir nicht.

51:19  Opfer Gottes sind ein gebrochener Geist; ein gebrochenes und zerschlagenes Herz verachtest Du nicht, o Gott! Tue Zion wohl nach Deinem Wohlgefallen, baue die Mauern Jerusalems. Dann hast Du Lust an Opfern der Gerechtigkeit, an Brandopfer und ganzem Opfer. Dann läßt man Farren auf Deinem Altare aufgehen.

Chapter 52

52:1  Dem Sangmeister. Eine Unterweisung von David.

52:2  Da Doeg, der Edomiter, kam, und Saul ansagte und sprach zu ihm: David ist in Achimelechs Haus gekommen.

52:3  Was rühmst du dich des Bösen, o Mächtiger? die Barmherzigkeit Gottes ist alle Tage.

52:4  Unheil denkt deine Zunge, wie ein scharfes Schermesser tust du Trug.

52:5  Du liebst Böses mehr denn Gutes; Lüge mehr denn gerecht reden. Selah.

52:6  Du liebst des Verschlingens Worte alle, die Zunge des Trugs.

52:7  Darum wird dich Gott zertrümmern auf immerdar, dich zerbrechen und dich aus dem Zelte hinraffen, entwurzeln aus dem Lande der Lebendigen. Selah.

52:8  Und sehen werden es die Gerechten und sich fürchten und lachen über ihn.

52:9  Siehe den Mann, der Gott nicht zur Stärke setzte, der auf seinen vielen Reichtum vertraute, der stark war in seinem Unheil. Ich aber bin wie ein grünender Ölbaum in Gottes Haus, vertraue auf die Barmherzigkeit Gottes ewiglich und immerfort. Ich will Dich bekennen ewiglich, daß Du es getan, und hoffen auf Deinen Namen; denn gut bist Du vor Deinen Heiligen.

Chapter 53

53:1  Dem Sangmeister auf Machalath. Eine Unterweisung von David.

53:2  Der Tor in seinem Herzen spricht: Es ist kein Gott! Verderblich, greulich ist die Verkehrtheit. Da ist keiner, der Gutes tue.

53:3  Gott schaut aus dem Himmel auf des Menschen Söhne, daß Er sehe, ob einer verständig sei, der nach Gott frage.

53:4  Alles ist zurückgewichen; allzumal sind sie untüchtig! Da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer.

53:5  Wissen sie es nicht, die Unrecht tun, die Mein Volk auffressen, wie man Brot ißt, aber Gott nicht anrufen?

53:6  Da schauern sie mit einem Schauer, wo nichts zu schauern ist; denn Gott zersprengt die Gebeine der wider dich sich Lagernden. Du beschämst sie, denn Gott verschmäht sie. Wer gibt aus Zion das Heil Israels? Wenn Gott die Gefangenen Seines Volkes zurückbringt, wird Jakob frohlocken, Israel fröhlich sein!

Chapter 54

54:1  Dem Sangmeister auf Saitenspielen. Eine Unterweisung von David.

54:2  Als die Siphiter kamen und sprachen zu Saul: Hat sich David nicht bei uns verborgen?

54:3  O Gott, rette mich durch Deinen Namen und sprich mir Recht durch Deine Macht.

54:4  Gott, höre mein Gebet, und nimm zu Ohren die Reden meines Mundes.

54:5  Denn Fremde sind aufgestanden wider mich, und Trotzige trachten nach meiner Seele, weil sie Gott nicht vor sich setzen. Selah.

54:6  Siehe, Gott ist Beistand mir, der Herr ist unter denen, die meine Seele erhalten.

54:7  Das Böse kehre zurück auf meine Gegner! Vertilge sie durch Deine Wahrheit! Freiwillig will ich Dir opfern, will bekennen Deinen Namen, Jehovah, denn er ist gut. Denn aus aller Drangsal errettest Du mich; und auf meine Feinde sieht mein Auge.

Chapter 55

55:1  Dem Sangmeister für Saitenspiele. Eine Unterweisung Davids.

55:2  Nimm zu Ohren, o Gott, mein Gebet, und verbirg Dich nicht vor meinem Flehen.

55:3  Horche auf mich und antworte mir. In meinem Sinnen irre ich umher und stöhne,

55:4  Ob der Stimme meines Feindes, ob dem Zwängen des Ungerechten, denn sie erregen Unrecht über mich und grollen mir im Zorne.

55:5  Mein Herz kreißet in mir; und Schrecken des Todes fallen über mich.

55:6  Furcht und Beben kommen über mich, und Grausen hat mich bedeckt.

55:7  Und ich spreche: Wer gibt mir Fittiche wie der Taube, ich flöge hin, wo ich wohnete.

55:8  Siehe, ferne würde ich entfliehen, in der Wüste würde ich übernachten. Selah.

55:9  Schleunigst würde ich entkommen vom Sturme des Windes, vom Wetter.

55:10  Verschlinge, Herr, zerteile ihre Zunge; denn ich sehe Gewalttat und Hader in der Stadt.

55:11  Sie gehen bei Tag und bei Nacht in ihr umher, auf ihren Mauern, und Unrecht und Mühsal ist in ihrer Mitte.

55:12  Unheil ist in ihrer Mitte, und nicht weicht von ihrer Straße Hinterlist und Trug.

55:13  Denn nicht ein Feind schmäht mich, das ertrüge ich; nicht der mich haßte, macht sich groß über mich, ich könnte mich vor ihm verbergen.

55:14  Du aber bist es, ein Mensch wie meinesgleichen, mein Leiter und mein Bekannter;

55:15  Die wir zusammen süße, heimliche Beratung pflogen und im Zuge zum Gotteshause wallten.

55:16  Tod über sie! Laß sie lebendig in die Hölle hinabfahren; denn Böses ist in ihrem Aufenthalt, in ihrer Mitte.

55:17  Ich rufe zu Gott, und Jehovah wird mich retten.

55:18  Des Abends, des Morgens und des Mittags will ich klagen und jammern, und Er wird meine Stimme hören.

55:19  Er löst meine Seele ein im Frieden, daß sie mir nicht nahen; denn viele waren ihrer bei mir.

55:20  Gott wird es hören und sie demütigen, Der von Alters her sitzet, Selah; weil bei ihnen kein Wechsel ist, und sie Gott nicht fürchten.

55:21  Er hat seine Hände ausgestreckt wider die so friedlich mit ihm waren, hat seinen Bund entweiht.

55:22  Sie machen glatt wie Butter seinen Mund, und es nähert sich sein Herz. Weicher denn Öl sind seine Worte, und sind gezückte Schwerter.

55:23  Wirf dein Anliegen auf Jehovah, und Er wird für dich sorgen, und den Gerechten nicht wanken lassen in Ewigkeit. Aber Du, Gott, wirst sie in den Brunnen des Grabens hinabbringen. Die Männer des Bluts und des Trugs werden ihre Tage nicht zur Hälfte bringen. Ich aber vertraue auf Dich.

Chapter 56

56:1  Dem Sangmeister nach â¬SJonatholem rechokimâ¬_. Ein Goldlied von David, da ihn die Philister zu Gath ergriffen hatten.

56:2  Sei mir gnädig, o Gott; denn der Mensch schnappt nach mir. Den ganzen Tag streitend will er mich unterdrücken.

56:3  Den ganzen Tag schnappen meine Gegner; denn viele streiten wider mich in der Höhe.

56:4  Den Tag, da ich mich fürchte, will ich auf Dich vertrauen.

56:5  In Gott rühme ich Sein Wort, auf Gott vertraue ich, nicht fürchte ich, was mir das Fleisch kann tun.

56:6  Den ganzen Tag fechten sie meine Worte an; alle ihre Gedanken sind wider mich zum Bösen.

56:7  Sie rotten sich zusammen, verbergen sich, halten auf meine Fersen, wenn sie auf meine Seele warten.

56:8  Wegen ihres Unrechts sollen sie entkommen? Im Zorne unterwirf Dir die Völker, o Gott!

56:9  Mein Entfliehen zählst Du, tue meine Träne in Deinen Schlauch. Sind sie nicht in Deiner Zahl?

56:10  Dann müssen meine Feinde hinter sich zurückkehren, am Tage, da ich rufe: Das weiß ich, daß Gott für mich ist.

56:11  In Gott rühme ich das Wort, in Jehovah rühme ich das Wort.

56:12  Auf Gott vertraue ich, ich fürchte mich nicht, was kann der Mensch mir tun?

56:13  Auf mir sind Deine Gelübde, o Gott, ich will Dir Dankopfer bezahlen. Denn Du hast meine Seele vom Tod errettet, meine Füße von dem Anstoß, daß ich vor Gott wandle im Lichte der Lebendigen.

Chapter 57

57:1  Dem Sangmeister nach â¬SAl Taschchethâ¬_, ein Goldlied von David, als er vor Saul in die Höhle entwich.

57:2  Sei mir gnädig, o Gott, sei mir gnädig; denn auf Dich verläßt meine Seele sich und auf den Schatten Deiner Flügel verlasse ich mich, bis das Unheil vorüber ist.

57:3  Ich rufe zu Gott, zum Allerhöchsten, zu Gott, Der es für mich ausführt.

57:4  Er sendet vom Himmel und rettet mich vom Schmähen dessen, der nach mir schnappt. Selah. Gott sendet aus Seine Barmherzigkeit und Seine Wahrheit.

57:5  Ich liege mit meiner Seele inmitten der Löwen. Des Menschen Söhne sind entflammt; ihre Zähne sind Spieße und Pfeile und ihre Zunge scharfe Schwerter.

57:6  Erhöhe Dich über die Himmel, o Gott, über die ganze Erde Deine Herrlichkeit.

57:7  Ein Netz bereiten sie meinen Tritten, daß meine Seele sich krümmte. Sie gruben vor mir eine Fallgrube, sie fallen selbst mitten hinein. Selah.

57:8  Mein Herz ist fest, o Gott, mein Herz ist fest. Ich will singen und lobpreisen.

57:9  Wache auf, meine Herrlichkeit, wachet auf, Psalter und Harfe, ich will das Morgenrot aufwecken.

57:10  Ich will bekennen Dich, Herr, unter den Völkern, Dir Psalmen singen unter den Volksstämmen.

57:11  Denn groß bis an die Himmel ist Deine Barmherzigkeit, und Deine Wahrheit bis zu den Ätherkreisen. Erhöhe über die Himmel Dich, o Gott, über die ganze Erde Deine Herrlichkeit!

Chapter 58

58:1  Dem Sangmeister nach â¬SAl Taschchethâ¬_. Ein Goldlied von David.

58:2  Sprechet ihr wahrlich stumme Gerechtigkeit? Richtet ihr nach Geradheit, o ihr Söhne des Menschen?

58:3  Übet ihr nicht im Herzen Verkehrtheiten, und wägt die Gewalttat eurer Hände im Lande dar?

58:4  Vom Mutterschoß an sind die Ungerechten entfremdet, vom Mutterleib aus abgeirrt, die Falsches reden.

58:5  Gift haben sie, dem Gifte gleich der Schlange, gleich der tauben Otter, die ihr Ohr verstopft,

58:6  Die nicht hört auf die Stimme der Beschwörer, des Bannsprechers, weise im Bannen.

58:7  Reiße heraus, o Gott, die Zähne in ihrem Munde! Zertrümmere, o Jehovah, die Backenzähne der jungen Löwen.

58:8  Lasse sie zerfließen wie Wasser, die dahingehen; spannt er seine Pfeile, so werden sie wie abgeschnitten.

58:9  Sie seien gleich der Wegschnecke, die dahingehend zerfließt, der Fehlgeburt des Weibes, welche die Sonne nicht erschauen.

58:10  Bevor noch eure Töpfe die Dornen merken, hat sie frisch oder brennend der Sturm weggerafft.

58:11  Der Gerechte ist fröhlich, wenn er die Rache erschaut, er badet im Blute der Ungerechten seine Schritte. Und es spricht der Mensch: Ja, Frucht hat der Gerechte. Ja, ein Gott ist Richter auf der Erde.

Chapter 59

59:1  Dem Sangmeister nach â¬SAl Taschchethâ¬_. Ein Goldlied von David, da Saul sandte, und sie das Haus bewachten, ihn zu töten.

59:2  Errette mich von meinen Feinden, o mein Gott; vor denen, so sich wider mich aufmachen, hebe mich empor.

59:3  Errette mich von denen, die Unrecht tun, und rette mich von den Männern des Bluts.

59:4  Denn siehe, sie lauern auf meine Seele; Starke rotten sich wider mich, nicht um meiner Übertretung noch meiner Sünde willen, Jehovah.

59:5  Ohne Missetat laufen sie, und bereiten sich zu; wache auf, mir entgegen und siehe darein.

59:6  Und Du, Jehovah, Gott Zebaoth, Gott Israels, erwache, heimzusuchen alle die Völkerschaften, sei keinem gnädig von allen denen, die treulos Unrecht üben. Selah!

59:7  Am Abend kehren sie zurück, tummeln sich wie der Hund, und ziehen in der Stadt umher.

59:8  Siehe, sie lassen es mit dem Munde hervorquellen, Schwerter sind auf ihren Lippen. Denn wer hört es?

59:9  Doch Du, Jehovah, lachst ihrer, Du verlachst alle Völkerschaften.

59:10  Vor seiner Stärke halte ich mich zu Dir; denn Gott ist meine Burg.

59:11  Gott kommt mir nach Seiner Barmherzigkeit entgegen, und Gott läßt mich sehen auf meinen Gegner.

59:12  Erwürge sie nicht, damit mein Volk nicht vergesse; aber laß sie wandern durch Deine Macht, und bringe sie hinab, Du, unser Schild, o Herr!

59:13  Die Sünde ihres Mundes ist das Wort von ihren Lippen; laß sie denn sich fangen in ihrem Stolze, und um ihrer Verwünschung und der Lügen willen, die sie erzählen.

59:14  Verzehre sie im Grimm, verzehre sie, daß sie nicht mehr sind, und sie wissen, daß Gott in Jakob herrscht bis an der Erde Enden! Selah.

59:15  Und am Abend kehren sie zurück, tummeln sich wie der Hund und ziehen in der Stadt umher.

59:16  Und sie wandern umher nach Speise, und ohne satt zu sein, bleiben sie über Nacht.

59:17  Ich aber will von Deiner Stärke singen, lobpreisen am Morgen Deine Barmherzigkeit, daß Du mir eine Burg und Zuflucht wardst am Tage meiner Drangsal. Du, meine Stärke, Dir singe ich Psalmen; denn Gott ist meine Burg, der Gott meiner Barmherzigkeit.

Chapter 60

60:1  Dem Sangmeister. Auf â¬SSchuschan Eduthâ¬_. Ein Goldlied Davids zum Lehren.

60:2  Als er mit Aram der zwei Flüsse und mit Aram von Zobah kämpfte, und Joab zurückkehrte und im Salztal zwölftausend Edomiter schlug.

60:3  Gott, Du hast uns verworfen, einen Durchbruch wider uns gemacht, Du zürntest, kehre zurück zu uns.

60:4  Du hast die Erde erbeben lassen, sie zerrüttet, heile ihre Brüche; denn sie wankt.

60:5  Du hast gezeigt Hartes Deinem Volk, hast uns getränkt mit Wein des Taumels.

60:6  Du hattest denen, die Dich fürchten, ein Panier gegeben, um ein Panier zu erheben wegen der Wahrheit, Selah,

60:7  Auf daß Deine Lieben herausgezogen werden, rette mit Deiner Rechten und antworte uns.

60:8  Gott hat geredet in Seiner Heiligkeit: Ich werde jauchzen; Ich will Sichem verteilen, und den Talgrund Sukkoth ausmessen.

60:9  Mein ist Gilead, und Mein Menascheh, und Ephraim ist Meines Hauptes Stärke, Mein Gesetzgeber Jehudah.

60:10  Moab, der Topf Meines Waschens; über Edom werfe Ich Meine Schuhe; über Philistäa juble Ich.

60:11  Wer wird mich geleiten zur befestigten Stadt? Wer mich bis Edom führen?

60:12  Nicht Du, o Gott, Der Du uns verworfen, und nicht auszogst, o Gott, in unseren Heerscharen? Gib Du uns Beistand von dem Dränger; ist eitel doch des Menschen Heil. Mit Gott tun wir Tapferes; und Er zertritt unsere Dränger.

Chapter 61

61:1  Dem Sangmeister auf Saitenspiel. Von David.

61:2  Höre, o Gott, auf mein Rufen, horche auf mein Gebet.

61:3  Vom Ende der Erde rufe ich zu Dir, wenn mein Herz verzagt. Führe mich auf den Felsen, der höher ist denn ich.

61:4  Denn Du wardst meine Zuversicht, ein starker Turm vor dem Feinde.

61:5  Laß weilen mich in Deinem Zelte ewiglich, mich verlassen auf Deiner Flügel Verborgenheit. Selah.

61:6  Denn Du, o Gott, hörst auf meine Gelübde, Du gibst mir das Besitztum derer, die Deinen Namen fürchten.

61:7  Du tust hinzu Tage zu des Königs Tagen, seine Jahre seien wie Geschlecht und Geschlecht.

61:8  Er wird sitzen ewiglich vor Gott. O verschaffe Barmherzigkeit und Wahrheit, lasse sie ihn bewahren. Dann will ich immerfort Psalmen singen Deinem Namen, indem ich Dir meine Gelübde bezahle Tag für Tag.

Chapter 62

62:1  Dem Sangmeister auf Jeduthun. Ein Psalm Davids.

62:2  Sei stille nur in Gott, du meine Seele; von Ihm kommt mein Heil.

62:3  Nur Er ist mein Fels und mein Heil, meine Burg, ich werde viel nicht wanken.

62:4  Wie lange wollt ihr auf einen Mann anstürmen, wollt ihr alle ihn morden, wie eine sich neigende Wand, wie eine umgestoßene Mauer?

62:5  Sie gehen nur zu Rate, ihn von seiner Erhabenheit zu stoßen, sie haben Gefallen am Falschen, segnen mit dem Mund, und in ihrem Inneren fluchen sie. Selah.

62:6  In Gott nur, meine Seele, sei stille; denn von Ihm ist meine Hoffnung.

62:7  Nur Er ist mein Fels und mein Heil, meine Burg, ich werde nicht wanken.

62:8  Mein Heil und meine Herrlichkeit ist bei Gott, der Fels meiner Stärke und meiner Zuversicht ist in Gott.

62:9  Vertraue alle Zeit auf Ihn, o Volk, vor Ihm schüttet euer Herz aus, Gott ist unsere Zuversicht! Selah.

62:10  Nur Nichtigkeit sind die Söhne des Menschen, Falschheit die Söhne des Mannes; sie steigen auf in der Waage allzumal mehr als die Nichtigkeit.

62:11  Vertraut nicht auf Erpreßtes und werdet nicht ob Entrissenem nichtig; wächst euer Vermögen heran, so setzet euer Herz nicht darein.

62:12  Einmal hat Gott geredet, zweimal habe ich das gehört, daß Gottes ist die Stärke. Und Dein, Herr, ist Barmherzigkeit, denn Du erstattest dem Manne nach seinem Tun.

Chapter 63

63:1  Ein Psalm Davids, als er in der Wüste Judah war.

63:2  Gott, mein Gott bist Du, nach Dir suche ich frühe, nach Dir dürstet meine Seele, nach Dir schmachtet mein Fleisch im Lande der Dürre, und wenn matt, ohne Wasser.

63:3  So habe ich nach dir im Heiligtum geschaut, um Deine Stärke und Herrlichkeit zu sehen.

63:4  Denn besser als Leben ist Deine Barmherzigkeit. Meine Lippen sollen Dich preisen.

63:5  So will ich segnen Dich in meinem Leben, will in Deinem Namen meine Hände erheben.

63:6  Gleich wie an Fett und an Feistem sich sättigt meine Seele, und mit Lippen der Lobpreisung lobt Dich mein Mund,

63:7  Wenn Deiner ich gedenke auf meiner Lagerstätte, in Nachtwachen sinne über Dich,

63:8  Daß Du mir Beistand warst, darum lobpreise ich im Schatten Deiner Flügel.

63:9  An Dir hängt meine Seele, mich erhält Deine Rechte.

63:10  Sie aber, die nach meiner Seele trachten, sie zu zerstören: Laß sie kommen in der Erde Unterstes.

63:11  Lasse sie durch die Hand des Schwertes vergehen, Schakalen zum Anteil werden. Der König aber wird fröhlich sein in Gott, und jeder sich rühmen, der bei Ihm schwört, wenn der Mund wird verstopft denen, so Lüge reden.

Chapter 64

64:1  Dem Sangmeister. Ein Psalm Davids.

64:2  Höre meine Stimme, Gott, in meiner Klage, bewahre mein Leben vor des Feindes Schauer.

64:3  Verbirg mich vor der Bösen Rotte, vor dem Gedränge derer, die Unrecht tun;

64:4  Die ihre Zunge schärfen wie ein Schwert, die mit ihren Pfeilen zielen, mit bitterem Wort.

64:5  Die im Verborgenen schießen auf den Untadeligen; plötzlich schießen sie und fürchten sich nicht.

64:6  Sie machen fest für sich die böse Sache, erzählen, wie sie hehlings Fallstricke legen; sie sagen: Wer sieht sie?

64:7  Sie erforschen Verkehrtes: Wir sind fertig, der Plan ist wohl überlegt; und das Innere des Mannes und das Herz sind tief.

64:8  Aber Gott schießt sie mit einem Pfeil; plötzlich kommen ihre Schläge.

64:9  Und sie machen, daß sie straucheln; ihre Zunge ist wider sie; sie entfliehen, ein jeder, der sie sieht.

64:10  Und alle Menschen fürchten sich und sagen an Gottes Werk und verstehen, was Er getan hat. Der Gerechte ist fröhlich in Jehovah und verläßt sich auf Ihn, und es rühmen sich alle, die geraden Herzens sind.

Chapter 65

65:1  Dem Sangmeister. Ein Psalm von David. Ein Lied.

65:2  Dir, Gott, ist die Stille ein Lob auf Zion, und Dir bezahlt man Gelübde.

65:3  Du hörst das Gebet, zu Dir kommt alles Fleisch.

65:4  Uns überwältigten die Worte der Missetaten, doch sühnest Du unsere Übertretungen.

65:5  Selig der, den Du erwählst und lässest nahen, zu wohnen in Deinen Vorhöfen; lasse satt uns werden des Guten Deines Hauses, des Heiligen Deines Tempels.

65:6  Wunderbares in Gerechtigkeit antwortest Du uns, Gott unseres Heils, auf Den vertrauen alle Enden der Erde, und das Meer der Fernen.

65:7  Der Berge festigt in Seiner Kraft und Sich mit Macht umgürtet.

65:8  Der beruhigt das Tosen der Meere, das Tosen ihrer Wogen und das Getümmel der Volksstämme;

65:9  Und vor Deinen Zeichen fürchten sich, die wohnen an den Enden; die Ausgänge des Morgens und des Abends lässest Du lobpreisen.

65:10  Du suchst heim die Erde und erfreust sie; Du hast sie sehr bereichert; das Bächlein Gottes ist voll Wassers; Du bereitest ihr Korn, denn so hast Du sie bereitet.

65:11  Du netzst ihre Furchen, senkst ihre Schollen, läßt mit Regengüssen sie zerfließen, und segnest ihre Sprossen.

65:12  Du krönst das Jahr mit Deiner Güte, Deine Fußstapfen triefen mit Fettigkeit.

65:13  Der Wüste Auen triefen, und mit Frohlocken gürten sich die Hügel. Die Fluren kleiden sich mit Schafen, und die Talgründe hüllen sich in Korn; sie jubeln, ja, sie singen.

Chapter 66

66:1  Es juble zu Gott die ganze Erde.

66:2  Singt Psalmen der Herrlichkeit Seines Namens, machet Sein Lob zur Herrlichkeit.

66:3  Sprechet zu Gott: Wie furchtbar sind Deine Taten! Dir huldigen Deine Feinde ob Deiner vielen Stärke.

66:4  Alles Land bete Dich an, und singe Dir Psalmen, Deinem Namen singen sie Psalmen! Selah.

66:5  Kommet her und sehet die Werke Gottes! Furchtbar ist Sein Tun an den Söhnen des Menschen.

66:6  Das Meer hat Er ins Trockene verwandelt; zu Fuß zogen sie hinüber durch den Fluß. Da sind wir fröhlich in Ihm.

66:7  Ewiglich herrscht Er in Seiner Macht. Sein Auge erspäht die Völkerschaften. Nicht mögen die Aufrührer sich erhöhen. Selah.

66:8  Segnet unseren Gott, ihr Völker, und laßt hören die Stimme Seines Lobes.

66:9  Der unsere Seele setzt unter die Lebendigen, und unseren Fuß nicht wanken läßt.

66:10  Denn Du hast uns geprüft, Gott, uns geläutert, wie man Silber läutert.

66:11  Ins Garn hast Du uns gebracht, hast Trübsal gelegt auf unsere Lenden.

66:12  Du ließest den Menschen reiten über unser Haupt, wir kamen ins Feuer und ins Wasser; doch hast Du uns herausgeführt ins Weite.

66:13  Ich will mit Brandopfern in Dein Haus kommen, will meine Gelübde Dir bezahlen,

66:14  Was meine Lippen ausgesprochen, und mein Mund geredet hat in meiner Drangsal.

66:15  Ich will Dir markige Brandopfer aufopfern, mit der Widder Räuchwerk, will Rinder Dir samt Böcken darbringen. Selah.

66:16  Kommt, höret alle, die ihr Gott fürchtet, und ich erzähle euch, was Er an meiner Seele getan hat.

66:17  Mit meinem Munde rief ich zu Ihm, und Erhöhung ist unter meiner Zunge.

66:18  Hätte auf Unrecht ich gesehen in meinem Herzen, nicht hätte der Herr gehört.

66:19  Allein Gott hörte, Er horchte auf meines Gebetes Stimme.

66:20  Gesegnet sei Gott, Der mein Gebet nicht wegnahm, noch Seine Barmherzigkeit von mir.

Chapter 67

67:1  Dem Sangmeister. Zum Saitenspiel. Ein Psalm, ein Lied.

67:2  Gott, sei uns gnädig und segne uns, Er lasse Sein Angesicht leuchten bei uns. Selah.

67:3  Daß man erkenne Deinen Weg auf Erden, unter allen Völkerschaften Dein Heil.

67:4  Dich bekennen, Gott, die Völker, Dich bekennen alle Völker.

67:5  Die Volksstämme sind fröhlich und lobpreisen, daß die Völker Du richtest in Geradheit, und die Volksstämme führest auf Erden. Selah.

67:6  Dich bekennen, Gott, die Völker, alle Völker bekennen Dich.

67:7  Die Erde gibt ihr Gewächs. Es segnet uns Gott, unser Gott. Gott segne uns, und alle Enden der Erde sollen Ihn fürchten, Dein Heil.

Chapter 68

68:1  Dem Sangmeister. Von David, ein Psalm, ein Lied.

68:2  Gott mache Sich auf, lasse Seine Feinde sich zerstreuen und fliehen, die Ihn hassen, vor Seinem Angesicht.

68:3  Wie Rauch dahingetrieben wird, treibe Du sie dahin, wie Wachs zerschmilzt vor Feuer, so vergehen die Ungerechten vor Gottes Angesicht.

68:4  Und die Gerechten sind fröhlich, sie jauchzen vor Gott, und freuen sich in Fröhlichkeit.

68:5  Singet Gott, singt Psalmen Seinem Namen, macht Bahn Ihm, Der daherfährt auf Wolken, bei Seinem Namen Jah, und jauchzet vor Ihm.

68:6  Der Waisen Vater, und Der Recht schafft den Witwen, ist Gott in der Wohnstätte Seiner Heiligkeit.

68:7  Gott läßt im Hause wohnen die Einsamen, und führt die in Fesseln Gebundenen hinaus, doch in der Dürre wohnen die Aufrührer.

68:8  Gott, da Du auszogest vor Deinem Volk, da Du einherschrittest im Wüstenland, Selah.

68:9  Erbebte die Erde, ja es troffen die Himmel, vor Gott; jener Sinai vor Gott, dem Gotte Israels.

68:10  Freiwillige Regengüsse schüttelst Du herab, o Gott, und festigst Dein ermüdetes Erbe.

68:11  Darin wird wohnen Dein Wild; Du festigst, o Gott, mit Deinem Gut den Elenden.

68:12  Der Herr gibt die Rede; die Heil verkünden, ein großes Heer.

68:13  Die Könige der Heere sind entflohen, sind entflohen, und die Bewohnerin des Hauses verteilt Beute.

68:14  Wenn ihr zwischen Hürden lieget, dann sind der Taube Flügel mit Silber bedeckt, und ihre Fittiche mit grünlichem Gold.

68:15  Wenn Schaddai die Könige in ihr ausbreitet, wird es schneeweiß auf dem Zalmon.

68:16  Ein Berg Gottes ist der Berg Baschans, ein Berg der Hügel ist Baschans Berg.

68:17  Was hüpfet ihr, Berge, ihr Hügel des Berges? Gott hat begehrt darauf zu wohnen, ja, Jehovah wird ihn bewohnen immerdar.

68:18  Der Streitwagen Gottes sind es zwei Myriaden, Tausende verdoppelt! Der Herr ist in ihnen, Sinai ist im Heiligtum.

68:19  Du bist emporgestiegen in die Höhe, hast Gefangene weggeführt; Gaben hast Du angenommen bei dem Menschen, auch die Aufrührer, daß Gott Jah wohnen möge.

68:20  Gesegnet sei Tag für Tag der Herr! Ladet man uns eine Last auf, ist Gott unser Heil. Selah!

68:21  Gott ist ein Gott des Heiles uns, und bei Jehovah, dem Herrn, sind die Ausgänge vom Tode.

68:22  Gott aber wird zerschmettern Seiner Feinde Haupt, den Scheitel dessen, der in seiner Schuld dahingeht.

68:23  Es spricht der Herr: Ich bringe aus Baschan sie zurück, bringe zurück sie von des Meeres Schlund.

68:24  Daß deinen Fuß du eindrückst ins Blut, und deiner Hunde Zunge sich ihren Teil vom Feinde nehme.

68:25  Sie sehen Deine Gänge, o Gott, die Gänge meines Gottes, meines Königs im Heiligtum.

68:26  Voran ziehen die Sänger, danach die Saitenspieler in paukender Jungfrauen Mitte.

68:27  Segnet Gott in den Versammlungen, den Herrn aus dem Borne Israels.

68:28  Da ist Benjamin der Kleine, ihr Herrscher; die Fürsten Judahs mit ihrer Schar, die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphthalis.

68:29  Dein Gott hat deine Stärke geboten, zeige stark Dich, o Gott, das hast Du an uns getan;

68:30  Von Deinem Tempel über Jerusalem; dir werden Könige Geschenke bringen;

68:31  Schilt Du das wilde Tier des Schilfs, die Gemeinde der Gewaltigen, unter den Kälbern der Völker, das niedertritt die Stücke Silbers, das umherstreut die Völker; sie haben Lust an Kämpfen.

68:32  Es werden Fette kommen aus Ägypten. Zu Gott wird eilig Kusch seine Hände erheben.

68:33  Singt Gott, ihr Reiche der Erde, singt Psalmen dem Herrn. Selah.

68:34  Ihm, Der einherfährt auf den Himmeln der Himmel der Vorzeit. Siehe, Er läßt ergehen Seine Stimme, die Stimme der Stärke.

68:35  Gebt Gott die Stärke, über Israel ist Seine Hoheit, und Seine Stärke im Wolkenhimmel. Furchtbar bist Du, o Gott, aus Deinen Heiligtümern, Israels Gott. Er gibt Stärke dem Volke und Macht. Gesegnet sei Gott!

Chapter 69

69:1  Dem Sangmeister. Auf Schoschannim. Von David.

69:2  Rette mich, o Gott; denn bis an die Seele kommen mir die Wasser!

69:3  Versunken bin ich im Schlamm des Schlundes, und es ist kein Stehen; ich bin in die Tiefen der Wasser gekommen, und die Flut strömt über mich.

69:4  Müde bin ich von meinen Rufen, meine Kehle ist heiser, meine Augen sind verzehrt vom Warten auf meinen Gott.

69:5  Mehr denn der Haare meines Hauptes sind derer, die ohne Grund mich hassen, mächtig sind meine Vertilger, die mich aus Lug befeinden. Ich soll zurückgeben, was ich nicht entrissen.

69:6  Du kennst, Gott, meine Albernheit, und nicht verhohlen ist vor Dir, was ich verschuldet habe.

69:7  Laß nicht in mir beschämt werden die, so auf Dich hoffen, Herr Jehovah der Heerscharen. Laß nicht zuschanden werden, die Dich suchen, Gott Israels.

69:8  Denn Deinetwegen trage ich Schmach, Schande hat mein Angesicht bedeckt.

69:9  Entfremdet bin ich meinen Brüdern, und ein Fremder meiner Mutter Söhnen.

69:10  Denn der Eifer um Dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmach derer, die Dich schmähen, ist auf mich gefallen.

69:11  Und ich weinte beim Fasten meiner Seele, und es ward mir zur Schmach.

69:12  Und ich nahm den Sack mir zum Anzug, und bin ihnen zum Sprichwort geworden.

69:13  Die im Tore sitzen, schwatzen über mich, denen, so starken Trank trinken, bin ich zum Lied.

69:14  Aber ich, mein Gebet ist zu Dir, Jehovah, zur Zeit des Wohlgefallens, o Gott, nach Deiner großen Barmherzigkeit; antworte mir in der Wahrheit Deines Heils.

69:15  Errette mich aus dem Kote, daß ich nicht sinke, daß ich von meinen Hassern errettet werde und aus des Wassers Tiefen.

69:16  Daß nicht die Flut der Wasser mich überströme, und der Schlund mich nicht verschlinge, und die Grube ihren Mund nicht zuschließe über mich.

69:17  Antworte mir, Jehovah; denn gut ist Deine Barmherzigkeit; wende Dich zu mir nach der Größe Deines Erbarmens.

69:18  Und verbirg Dein Angesicht nicht vor Deinem Knecht, denn ich bin bedrängt; eile, antworte mir!

69:19  Nahe Dich meiner Seele, erlöse sie; meiner Feinde wegen löse mich ein!

69:20  Du weißt meine Schmach und meine Scham und meine Schande, alle meine Gegner sind Dir gegenwärtig.

69:21  Die Schmach bricht mir das Herz, und ich bin todkrank, und ich hoffte auf Beileid, aber keiner ist da, und auf Tröster, finde aber keine.

69:22  Sie gaben Galle mir zur Nahrung und tränkten für meinen Durst mich mit Essig.

69:23  Ihr Tisch werde vor ihnen zur Schlinge, und zur Vergeltung, zum Fallstrick.

69:24  Lasse ihre Augen sich verfinstern, daß sie nicht sehen, und lasse ihre Lenden beständig schwanken.

69:25  Gieße Deinen Unwillen aus über sie, und sie erreiche Deines Zornes Entbrennen.

69:26  Ihr Gehöfte müsse wüste werden, niemand in ihren Zelten wohnen.

69:27  Denn sie verfolgen den, so Du geschlagen, und erzählen von dem Schmerz der von Dir Durchbohrten.

69:28  Gib Missetat zu ihrer Missetat, und laß sie nicht kommen in Deine Gerechtigkeit.

69:29  Wische sie aus von dem Buch des Lebens, und lasse sie nicht geschrieben werden mit den Gerechten.

69:30  Ich aber bin elend und in Schmerzen, doch wird, o Gott, Dein Heil mich emporführen.

69:31  Ich will den Namen Gottes loben mit Gesang, und Ihn groß preisen mit Dank.

69:32  Und der wird dem Jehovah besser sein, denn ein Ochse, ein Farren mit Horn und Klauen.

69:33  Die Elenden sehen es, sie sind fröhlich, die nach Gott fragen; und es lebe euer Herz.

69:34  Denn auf die Dürftigen hört Jehovah und verachtet nicht Seine Gebundenen.

69:35  Ihn loben Himmel und Erde, die Meere und alles, was sich darin regt.

69:36  Denn Gott wird Zion retten und bauen die Städte Judahs, daß sie darinnen wohnen und es besitzen. Und der Same Seiner Knechte wird es erben, und die, so Seinen Namen lieben, werden darin wohnen.

Chapter 70

70:1  Dem Sangmeister. Von David. Zum Andenken.

70:2  O Gott, komm schleunig mich zu erretten, Jehovah, mir beizustehen.

70:3  Sich schämen müssen und erröten, die nach meiner Seele trachten, hinter sich zurückweichen und zuschanden werden, die Lust haben an meinem Bösen.

70:4  Umkehren müssen zur Belohnung ihrer Scham, die zu mir sagen: Ha! Ha!

70:5  Freuen müssen sich und in Dir fröhlich sein, alle, die Dich suchen; und beständig sagen: Groß ist Gott! sie, die Dein Heil lieben. Ich aber bin elend und dürftig. O Gott, komm schleunig zu mir; mein Beistand und Befreier bist Du, Jehovah, zögere nicht.

Chapter 71

71:1  Auf Dich, Jehovah, verlasse ich mich. Laß mich ewiglich nicht beschämt werden.

71:2  Errette und befreie mich in Deiner Gerechtigkeit, neige Dein Ohr mir zu, und rette mich!

71:3  Sei Du mir ein Fels, eine Wohnstätte, dahin ich beständig kommen mag; Du hast geboten, mich zu retten. Meine Felsklippe und meine Feste bist Du.

71:4  Mein Gott, befreie mich aus der Hand des Ungerechten, aus der Hand des Verkehrten und des Heftigen.

71:5  Denn Du bist meine Hoffnung, Herr Jehovah, mein Vertrauen von meiner Jugend auf.

71:6  Auf Dich habe ich von Mutterleib an mich gelehnt. Aus meiner Mutter Eingeweide zogst Du mich heraus. In Dir ist mein Lob beständig.

71:7  Wie ein Wahrzeichen war ich vielen; denn Du warst meine Zuversicht der Stärke.

71:8  Mein Mund ist Deines Lobes voll und Deines Ruhmes den ganzen Tag.

71:9  Verwirf mich nicht zur Zeit des Alters, verlaß mich nicht, wenn meine Kraft zu Ende geht.

71:10  Denn meine Feinde sprechen über mich; und die auf meine Seele halten, ratschlagen zusammen.

71:11  Sie sprechen: Gott hat ihn verlassen, setzet ihm nach, und fasset ihn; denn niemand ist, der ihn errette.

71:12  Gott, sei nicht fern von mir, komm schleunig mir zum Beistand.

71:13  Schämen müssen sich und verzehrt werden, die meine Seele anfeinden; Schmach und Schande umhülle sie, die mir Übles suchen.

71:14  Ich aber will beständig warten und hinzutun zu all Deinem Lobe.

71:15  Mein Mund soll Deine Gerechtigkeit erzählen, Dein Heil den ganzen Tag; denn ich weiß sie nicht zu zählen.

71:16  Ich will kommen in der Macht des Herrn Jehovah, ich will gedenken Deiner Gerechtigkeit, Deiner allein.

71:17  Gott, Du hast von Jugend auf mich gelehrt, und bis hierher will ich Deine Wunder ansagen.

71:18  Und auch bis ins Alter und ins Greisentum, o Gott, verlasse mich nicht, bis daß ich dem Geschlechte Deinen Arm ansage, jedem, der kommen wird, Deine Macht.

71:19  Und Deine Gerechtigkeit, o Gott, bis in die Höhe; was Du Großes getan hast, o Gott; wer ist, wie Du?

71:20  Der Du mich viele und böse Drangsale hast sehen lassen, kehre zurück, belebe Du mich und bringe Du mich zurück aus der Erde Abgründen, bringe mich herauf.

71:21  Mehre Du meine Größe und wende Dich um, tröste mich.

71:22  Auch ich will Dich bekennen mit dem Instrument des Psalters, Deiner Wahrheit, o Gott; will Dir in Psalmen singen zur Harfe, Du Heiliger Israels.

71:23  Lobpreisen werden meine Lippen, wenn ich Dir Psalmen singe, und meine Seele, die Du eingelöst hast.

71:24  Auch meine Zunge sinnt den ganzen Tag Deine Gerechtigkeit, denn beschämt werden, denn es erröten, die mir Übles suchen.

Chapter 72

72:1  Von Salomoh. Gott, gib dem König Deine Gerichte, und Deine Gerechtigkeit dem Sohn des Königs.

72:2  Er spricht Recht Deinem Volke in Gerechtigkeit, und Deinem Elenden mit Gericht.

72:3  Die Berge werden dem Volk Frieden tragen, und Gerechtigkeit die Hügel.

72:4  Er richtet die Elenden des Volkes, Er rettet die Söhne des Dürftigen und zerschlägt den, der niederdrückt.

72:5  Sie werden Dich fürchten bei der Sonne, und vor dem Mond, ein Geschlecht der Geschlechter.

72:6  Wie Regen kommt Er auf Wiesenschur herab, wie Regengüsse auf rissiges Land.

72:7  Aufblühen wird in seinen Tagen der Gerechte, und viel Friede sein, bis daß kein Mond mehr ist.

72:8  Und herrschen wird Er von Meer zu Meer, und von dem Fluß bis zu der Erde Enden.

72:9  Die Barbaren werden beugen sich vor Ihm, und Seine Feinde Staub auflecken;

72:10  Die Könige von Tarschisch und den Inseln werden Geschenke bringen, Schebas und Sebas Könige sich mit Ehrengaben nahen.

72:11  Ihn werden alle Könige anbeten, alle Völkerschaften werden Ihm dienen.

72:12  Denn Er wird erretten den Dürftigen, der aufschreit, und den Elenden, der keinen Beistand hat.

72:13  Er wird des Armen und Dürftigen schonen, und der Dürftigen Seelen retten.

72:14  Von Hinterlist und von Gewalttat erlöst Er ihre Seele, und köstlich ist ihr Blut in Seinen Augen.

72:15  Und Er wird leben, und man wird Ihm von Schebas Gold geben, und beständig für Ihn beten, Ihn segnen jeden Tag!

72:16  Des Kornes Fülle wird im Lande sein, auf der Spitze der Berge erzittert Seine Frucht, wie der Libanon, und aufblühen werden sie aus der Stadt, wie das Kraut der Erde.

72:17  Sein Name wird sein in Ewigkeit, vor der Sonne wird Er den Namen eines Sohnes haben, und segnen werden sich in Ihm alle Völkerschaften; sie werden Ihn seligpreisen.

72:18  Gesegnet sei Jehovah Gott, Israels Gott, Der Wunder tut allein.

72:19  Und ewiglich sei der Name Seiner Herrlichkeit gesegnet, und alles Land soll voll werden Seiner Herrlichkeit. Amen und Amen.

72:20  Die Gebete Davids, des Sohnes Ischais sind vollendet.

Chapter 73

73:1  Nur gut gegen Israel ist Gott, gegen die, so lauteren Herzens sind.

73:2  Ich aber, um ein Kleines, so hätten sich meine Füße abgewendet, wie nichts, so wären ausgeglitten meine Tritte.

73:3  Denn ich eiferte gegen die sich Rühmenden, ich sah den Frieden der Ungerechten.

73:4  Sie sind nicht in Banden, bis zu ihrem Tode; und feist ist ihr Leib.

73:5  In der Mühsal des Menschen sind sie nicht, und sind nicht mit dem Menschen geplagt.

73:6  Darum ist Übermut ihr Halsband, Gewalttat hüllt sie als Putz.

73:7  Vor Fett tritt hervor ihr Auge; des Herzens Einbildungen gehen über.

73:8  Sie höhnen und reden im Bösen von Plackerei, sie reden aus der Höhe.

73:9  Sie setzen in den Himmel ihren Mund, und ihre Zunge geht auf der Erde.

73:10  Darum kehrt Sein Volk dahin zurück, und des Wassers Fülle wird ihnen ausgepreßt.

73:11  Und sie sprechen: Wie sollte Gott es wissen, und Kunde bei dem Höchsten sein?

73:12  Siehe, das sind die Ungerechten, sie sind sorglos im Zeitalter; sie vermehren das Vermögen.

73:13  Nur umsonst hielt lauter ich mein Herz, und wusch in Unschuld meine Hände.

73:14  Und ich werde jeden Tag geplagt und in den Morgen wird mir Rüge.

73:15  Spräche ich: Ich will wie jene reden, siehe, so werde ich treulos an dem Geschlechte Deiner Söhne.

73:16  Und ich dachte das zu wissen: Mühsal war es in meinen Augen.

73:17  Bis ich in Gottes Heiligtümer einging und merkte auf ihr Letztes.

73:18  Du stellst sie nur aufs Schlüpfrige und läßt sie in Verstörung fallen.

73:19  Wie sind sie doch im Augenblick verwüstet, dahingerafft und mit Bestürzung zunichte worden!

73:20  Wie einen Traum nach dem Erwachen verachtest Du, Herr, beim Aufwachen ihr Bild.

73:21  Als es in meinem Herzen gor und mich in die Nieren stach;

73:22  Da ich noch tierisch war und nichts wußte, war ich wie das Vieh bei Dir.

73:23  Ich aber war bei Dir beständig, du ergriffst mich bei meiner Rechten,

73:24  Nach Deinem Ratschluß führst Du mich und nimmst mich nachher auf in Herrlichkeit.

73:25  Wen habe ich im Himmel? Und neben Dir habe keine Lust ich an der Erde.

73:26  Verzehrt ist mein Fleisch und mein Herz, Fels meines Herzens, und mein Teil ist Gott in Ewigkeit.

73:27  Denn siehe, die ferne sind von Dir, vergehen, Du vertilgst alle, die von Dir abbuhlen.

73:28  Mir aber ist die Nähe Gottes gut. In den Herrn Jehovah setze ich meine Zuversicht, daß alle Deine Werke ich erzähle.

Chapter 74

74:1  Warum, o Gott, verwirfst Du für immer, warum raucht Dein Zorn wider die Herde Deiner Weide?

74:2  Gedenke Deiner Gemeinde, die in der Vorzeit Du erworben, erlöst zum Stamme Deines Erbes, des Berges Zion, auf dem Du gewohnt hast.

74:3  Erhöhe Deine Tritte zu den immerwährenden Verstörungen. Alles hat der Feind im Heiligtume übel zugerichtet.

74:4  Es brüllten Deine Gegner in des Festes Mitte; sie haben ihre Zeichen als Zeichen gesetzt.

74:5  Er wird erkannt, als einer, der die Axt schwingt empor in des Holzes Dickicht.

74:6  Und schon zerschlagen sie sein Schnitzwerk, zumal mit Beil und Hämmern.

74:7  Sie legen Feuer an Dein Heiligtum, zur Erde hin entweihen sie die Wohnung Deines Namens.

74:8  Sie sprechen in ihrem Herzen: Laßt uns sie zerdrücken zumal. Sie verbrennen alle Festorte Gottes im Lande.

74:9  Wir sehen nicht mehr unsere Zeichen. Kein Prophet ist mehr, und keiner, welcher wüßte, wie lange.

74:10  Wie lange, o Gott, soll schmähen der Dränger, soll lästern Deinen Namen immerdar der Feind?

74:11  Warum wendest Deine Hand und Deine Rechte Du zurück? Heraus aus der Mitte Deines Busens! Mache ein Ende!

74:12  Aber Gott ist mein König von der Vorzeit her, Der Heil schafft in des Landes Mitte.

74:13  Du ließest klaffen das Meer durch Deine Stärke, Du zerbrachst auf den Wassern die Köpfe der Walfische.

74:14  Die Köpfe des Leviathans zerschlugst Du, gabst es zur Speise dem Volke, den Ziim.

74:15  Du hast gespalten Quelle und Bach, hast Flüsse der Stärke vertrocknet.

74:16  Dein ist der Tag, auch Dein die Nacht; Du hast bereitet Licht und Sonne.

74:17  Du stellst alle Grenzen der Erde, Sommer und Winter hast Du gebildet.

74:18  Gedenke das: Der Feind schmäht Jehovah, und ein töricht Volk lästert Deinen Namen.

74:19  Gib nicht dem wilden Tiere die Seele Deiner Turteltaube, vergiß nicht immerdar das Leben Deiner Elenden.

74:20  Blicke auf den Bund, denn in des Landes Finsternissen sind Wohnplätze der Gewalttat.

74:21  Nicht trete der Schwache zurück mit Schanden. Der Elende und Dürftige lobe Deinen Namen.

74:22  Mache Dich auf, Gott, hadere Deinen Hader, gedenke Deiner Schmähung von dem Toren den ganzen Tag.

74:23  Vergiß nicht der Stimme Deiner Gegner, des Tosens derer, die wider Dich aufstehen, das beständig aufsteigt.

Chapter 75

75:1  Dem Sangmeister nach Al Taschcheth. Ein Psalm, ein Lied von Asaph.

75:2  Wir bekennen Dich, o Gott, wir bekennen, daß nahe ist Dein Name; sie erzählen Deine Wunder.

75:3  Wenn Ich die bestimmte Zeit erhalte, richte ich Geradheit.

75:4  Die Erde zerfließt und alle, die auf ihr wohnen; Ich festige ihre Säulen. Selah.

75:5  Zu den sich Rühmenden spreche Ich: Rühmet euch nicht; und zu den Ungerechten: Erhöhet nicht das Horn!

75:6  Erhöhet nicht in die Höhe euer Horn. Redet nicht mit starrem Halse!

75:7  Denn nicht vom Aufgang, noch vom Abend, und nicht von der Wüste der Berge.

75:8  Sondern Gott ist Richter: Diesen erniedrigt Er, und jenen erhöht Er.

75:9  Denn ein Becher ist in der Hand Jehovahs, Er läßt ihn aufwallen mit Wein, Er füllt ihn mit Mischung; und gießt davon ein, aber die Hefen davon schlürfen, trinken alle Ungerechten der Erde.

75:10  Ich aber will es ansagen ewiglich, will Psalmen singen dem Gotte Jakobs. Und alle Hörner der Ungerechten will ich niederhauen, erhöhen sollen sich die Hörner der Gerechten.

Chapter 76

76:1  Dem Singmeister mit Saitenspiel. Ein Psalm Asaphs, ein Lied.

76:2  Bekannt in Jehudah ist Gott. In Israel ist groß Sein Name.

76:3  Und Seine Hütte ist in Schalem und in Zion Seine Wohnstätte.

76:4  Da zerbricht Er des Bogens Feuerpfeile, Schild und Schwert und Streit. Selah.

76:5  Du leuchtest stattlicher, denn die Berge des Raubes.

76:6  Zur Beute wurden die Gewaltigen von Herzen, sie schlummern ihren Schlaf; und nicht fanden alle die Männer der Tapferkeit ihre Hände.

76:7  Von Deinem Drohen, Gott Jakobs, entschlafen beides: Streitwagen und Roß.

76:8  Du bist furchtbar, Du, und wer könnte vor Dir stehen, wenn Du zürnst?

76:9  Vom Himmel her läßt Du hören das Urteil, die Erde fürchtet sich und rastet,

76:10  Wenn Gott Sich zum Gericht aufmacht, zu retten alle Elenden der Erde. Selah.

76:11  Denn Dich bekennt des Menschen Grimm, mit dem Überrest des Grimmes gürtest Du Dich.

76:12  Gelobet und entrichtet Jehovah, eurem Gotte, ihr alle ringsumher. Bringet dem Furchtbaren Geschenke dar. Er demütigt den Geist der Führer, Er ist furchtbar den Königen der Erde.

Chapter 77

77:1  Dem Sangmeister. Auf Jeduthun. Von Asaph, ein Psalm.

77:2  Meine Stimme ist zu Gott und ich schreie; meine Stimme ist zu Gott und Er nimmt mir es zu Ohren.

77:3  Am Tage meiner Drangsal suche ich Dich, Herr, des Nachts reckt meine Hand sich aus und läßt nicht nach; meine Seele weigert sich des Trostes.

77:4  Ich gedenke Gottes, und bin beunruhigt, ich überdenke es, und mein Geist verzagt. Selah.

77:5  Du hältst wach meine Augen, ich bin erschüttert und kann nicht reden.

77:6  Ich denke der Vorzeit Tage, der Jahre der Zeitalter.

77:7  Ich gedenke an mein Saitenspiel bei Nacht, in meinem Herzen überdenke ich es, und es forscht mein Geist.

77:8  Wird der Herr in die Ewigkeiten verwerfen? und nicht wieder Wohlgefallen haben.

77:9  Hat denn für immerfort Seine Barmherzigkeit ein Ende? Ist es gar aus mit der Rede von Geschlecht zu Geschlecht?

77:10  Hat Gott vergessen Seine Gnaden, im Zorn verschlossen Seine Erbarmungen? Selah.

77:11  Ich aber sprach: Dies ist mein Flehen. Ändern kann es des Allerhöchsten Rechte.

77:12  Der Taten Jahs gedenke ich, denn ich gedenke Deiner Wunder in der Vorzeit.

77:13  Und ich sinne über all Dein Werk und überdenke Deine Taten.

77:14  Gott, in Heiligkeit ist Dein Weg! Wer ist ein Gott so groß wie Gott?

77:15  Du, Gott, tust Wunder, hast Deine Stärke unter den Völkern kundgetan;

77:16  Mit dem Arm hast Du Dein Volk erlöst, die Söhne Jakobs und Josephs. Selah.

77:17  Die Wasser sahen Dich, o Gott, die Wasser sahen Dich und kreißten, ja die Abgründe zitterten.

77:18  Die dichten Wolken strömten Wasser, die Ätherkreise gaben Stimme, auch fuhren dahin Deine Pfeile.

77:19  Die Stimme Deines Donners war im Wirbelwind, Blitze erleuchteten die Welt, es zitterte und bebte die Erde.

77:20  Im Meere war Dein Weg, durch viele Wasser Deine Fußpfade, und Deine Fußstapfen wurden nicht erkannt! Du führtest Dein Volk wie eine Herde, durch die Hand Moses und Aharons.

Chapter 78

78:1  Nimm zu Ohren, mein Volk, mein Gesetz, zu meines Mundes Reden neigt euer Ohr!

78:2  Ich will in Sprüchen meinen Mund auftun, ich lasse aus der Vorzeit Rätsel hervorquellen.

78:3  Was wir gehört und erkannt, und unsere Väter uns erzählt,

78:4  Nicht wollen wir es verhehlen ihren Söhnen, wollen dem späteren Geschlecht Jehovahs Lob erzählen, und Seine Stärke und Seine Wunder, die Er getan hat.

78:5  Und Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob und setzte ein Gesetz in Israel ein, das unseren Vätern Er gebot, sie ihren Söhnen zu wissen zu tun.

78:6  Auf daß es erkennete das spätere Geschlecht, die Söhne, die geboren werden, daß sie aufstünden und es ihren Söhnen erzähleten.

78:7  Und daß sie auf Gott ihr Zutrauen setzeten, und nicht der Taten Gottes vergäßen, und Seine Gebote bewahrten.

78:8  Und nicht wie ihre Väter würden ein aufrührerisches und widerspenstiges Geschlecht, dessen Herz nicht fest war, und dessen Geist nicht treu war mit Gott.

78:9  Die Söhne Ephraims waren bewaffnete Bogenschützen, die am Tage des Kampfes sich umkehrten.

78:10  Sie hielten den Bund Gottes nicht, und weigerten sich, in Seinem Gesetz zu wandeln.

78:11  Und sie vergaßen Seiner Taten und Seiner Wunder, die Er sie sehen ließ.

78:12  Vor ihren Vätern tat Er Wunder im Lande Ägypten, in Zoans Gefilde.

78:13  Er spaltete das Meer und führte sie hindurch, und stellte die Wasser wie einen Haufen auf.

78:14  Und Er führte sie am Tag in einer Wolke, und die ganze Nacht im Lichte des Feuers.

78:15  Er spaltete in der Wüste Felsen, und tränkte sie viel wie aus Abgründen.

78:16  Und Bächlein ließ Er aus der Felsklippe ausgehen, und Wasser wie Flüsse herabflie-ßen.

78:17  Und noch fuhren sie fort zu sündigen gegen Ihn, sich in der Dürre dem Höchsten zu widersetzen.

78:18  Und sie versuchten Gott in ihrem Herzen, und fragten um Speise für ihre Seele.

78:19  Und sie redeten wider Gott, sie sagten: Kann Gott in der Wüste einen Tisch zurichten?

78:20  Siehe, Er schlug den Felsen und Wasser floß und Bäche fluteten; wird Er auch Brot geben können? wird Er Fleisch bereiten Seinem Volk?

78:21  Darum hörte Jehovah, und Er wütete, und Feuer loderte auf gegen Jakob, und Zorn stieg auch auf wider Israel.

78:22  Weil sie an Gott nicht glaubten und auf Sein Heil nicht vertrauten.

78:23  Und Er gebot den Ätherkreisen oben und öffnete des Himmels Türen.

78:24  Und Er ließ Manna auf sie regnen, zu essen, und gab ihnen Korn des Himmels.

78:25  Brot der Gewaltigen aß der Mann, Zehrung sandte Er ihnen zur Sättigung.

78:26  Und Er ließ herfahren am Himmel den Ostwind, und trieb in Seiner Stärke den Südwind her.

78:27  Und ließ Fleisch regnen auf sie wie Staub, und wie Sand der Meere das geflügelte Gevögel.

78:28  Und ließ sie fallen mitten in sein Lager, rings um seine Wohnungen.

78:29  Und sie aßen und wurden sehr satt. Er brachte ihnen, wonach sie gelüsteten.

78:30  Sie waren ihren Gelüsten nicht entfremdet, ihre Speise war noch in ihrem Munde,

78:31  Da stieg auf wider sie der Zorn Gottes. Und Er würgte unter ihren Fetten, und streckte nieder Israels Jünglinge.

78:32  Bei all dem sündigten sie noch und glaubten nicht an Seine Wunder.

78:33  Und Er ließ ihre Tage sich verzehren in Nichtigkeit, und ihre Jahre in Bestürzung.

78:34  Wenn Er sie würgte, fragen sie nach Ihm, und kehrten zurück und verlangten frühe nach Gott.

78:35  Und sie gedachten, daß Gott ihr Fels und Gott, der Allerhöchste, ihr Erlöser sei.

78:36  Und sie beredeten Ihn mit ihrem Munde und redeten Ihm Falsches mit ihrer Zunge.

78:37  Ihr Herz aber war nicht fest bei Ihm und waren nicht treu in Seinem Bund.

78:38  Er aber ist erbarmungsvoll, Er sühnte die Missetat und verdarb sie nicht, und kehrte vielmals zurück von Seinem Zorn und erweckte nicht all Seinen Grimm.

78:39  Und Er gedachte, daß Fleisch sie sind, ein Hauch, der hingeht und nicht zurückkehrt.

78:40  Wie oft waren sie widerspenstig wider Ihn in der Wüste, machten Ihm Schmerzen im Wüstenland.

78:41  Und sie versuchten wieder Gott, und machten Kummer dem Heiligen Israels.

78:42  Sie gedachten nicht Seiner Hand des Tages, da Er aus der Drangsal sie einlöste.

78:43  Wie Er tat Seine Zeichen in Ägypten und Seine Wahrzeichen in Zoans Gefilde.

78:44  Und Er verwandelte in Blut ihre Ströme und ihre Bächlein, daß sie nicht trinken konnten.

78:45  Er sandte wider sie das Ungeziefer und es fraß sie, und den Frosch und er verdarb sie.

78:46  Und Er gab dem Käfer ihr Gewächs und ihren Erwerb der Heuschrecke.

78:47  Er zerschlug mit Hagel ihren Weinstock und mit Schloßen ihre Maulbeerfeigenbäume.

78:48  Und ihr Getier gab Er dem Hagel preis und ihre Viehherden den Glühkohlen.

78:49  Er sandte wider sie Seines Zornes Glut, Wut und Unwille und Drangsal, eine Entsendung böser Engel.

78:50  Er ebnete Seinem Zorn den Steig, und hielt ihre Seele nicht zurück vom Tod, und gab der Pest ihr Leben preis.

78:51  Und Er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Vollkraft in den Zelten Chams.

78:52  Und wie Schafe ließ Er aufbrechen Sein Volk und geleitete es wie eine Herde in der Wüste.

78:53  Und Er führte sie sicher, daß sie vor nichts schauderten; und ihre Feinde deckte das Meer.

78:54  Und brachte sie zur Grenze Seines Heiligtums, zum Berge da, den Seine Rechte hat erworben.

78:55  Und trieb die Völkerschaften aus vor ihnen, und ließ es ihnen zufallen, nach dem Stricke als Erbe, und ließ die Stämme Israels in ihren Zelten wohnen.

78:56  Sie aber versuchten und erbitterten Gott, den Allerhöchsten, und hielten nicht Seine Zeugnisse.

78:57  Und wichen zurück und wurden treulos wie ihre Väter, und kehrten sich ab wie ein trüglicher Bogen;

78:58  Und reizten Ihn durch ihre Opferhöhen, und erregten Ihn zum Eifer mit ihren Schnitzbildern.

78:59  Gott hörte es und wütete, und verschmähte Israel sehr;

78:60  Er gab dahin die Wohnung Schilos, das Zelt, darin unter Menschen Er wohnte,

78:61  Und gab Seine Stärke in Gefangenschaft, und Seinen Schmuck in des Drängers Hand;

78:62  Er überantwortete Sein Volk dem Schwerte und wütete wider Sein Erbe.

78:63  Es fraß das Feuer Seine Jünglinge, und Seine Jungfrauen wurden nicht gefreit.

78:64  Es fielen Seine Priester durch das Schwert, und Seine Witwen weinten nicht.

78:65  Aber der Herr erwachte, wie ein Schlafender, wie ein Held aufjauchzt vom Wein.

78:66  Und schlug Seine Dränger von hinten, und ewige Schmach legte Er auf sie.

78:67  Aber Er verschmähte Josephs Zelt, und wählte den Stamm Ephraim nicht.

78:68  Und Er erwählte Jehudahs Stamm, den Berg Zion, den Er liebte.

78:69  Und baute wie die Höhen Sein Heiligtum, wie die Erde, die auf ewig Er gegründet hat.

78:70  Und erwählte David, Seinen Knecht, und nahm ihn von der Schafe Hürden.

78:71  Hinter den Milchschafen weg brachte Er ihn, daß er weide Jakob, Sein Volk, und Israel, Sein Erbe.

78:72  Und er weidete sie nach der Rechtschaffenheit seines Herzens, und führte sie nach der Einsicht seiner Hände.

Chapter 79

79:1  Gott, Völkerschaften sind gekommen in Dein Erbe, sie haben verunreinigt den Tempel Deiner Heiligkeit, haben Jerusalem gelegt in Trümmer.

79:2  Die Leichname Deiner Knechte gaben sie zum Fraß dem Gevögel der Himmel, das Fleisch Deiner Heiligen dem wilden Tier der Erde.

79:3  Ihr Blut vergossen sie wie Wasser rings um Jerusalem, und niemand begrub sie.

79:4  Zur Schmach wurden wir unseren Nachbarn, zum Gelächter und Schimpf denen, die um uns sind.

79:5  Wie lange, Jehovah, willst Du zürnen, immerfort, wird wie Feuer Dein Eifer brennen?

79:6  Gieß deinen Grimm aus auf die Völkerschaften, die Dich nicht kennen, und auf die Königreiche, die Deinen Namen nicht anrufen!

79:7  Denn Jakob haben sie gefressen und seine Wohnorte verwüstet.

79:8  Gedenke uns nicht der früheren Missetaten. Eile, laß Deine Erbarmungen uns entgegenkommen, denn sehr arm sind wir.

79:9  Stehe uns bei, Gott unseres Heils, um des Wortes der Herrlichkeit Deines Namens willen, und errette uns und sühne unsere Sünden um Deines Namens willen.

79:10  Warum sprechen die Völkerschaften: Wo ist ihr Gott? Lasse kundbar werden unter den Völkerschaften vor unseren Augen die Rache des Blutes Deiner Knechte, das vergossen ward!

79:11  Laß vor Dich kommen den Angstruf des Gebundenen; nach Deines Armes Größe lasse übrigbleiben des Todes Söhne.

79:12  Und siebenfach gib zurück in ihren Busen unseren Nachbarn ihr Schmähen, womit sie Dich schmähten, Herr.

79:13  Wir aber, Dein Volk und die Herde Deiner Weide, wollen Dich bekennen in Ewigkeit, von Geschlecht zu Geschlecht Dein Lob erzählen.

Chapter 80

80:1  Dem Sangmeister. Auf Schoschannim Eduth. Ein Psalm Asaphs.

80:2  Hirt Israels, nimm zu Ohren, Der Du wie eine Herde Joseph geleitest, Der Du sitzest auf den Cheruben, strahle hervor!

80:3  Vor Ephraim und Benjamin und Menascheh wecke auf Deine Macht und gehe für uns zur Rettung.

80:4  Gott, bringe uns zurück, lasse leuchten Dein Angesicht, und wir werden gerettet.

80:5  Jehovah, Gott der Heerscharen, wie lange rauchst Du bei Deines Volkes Gebet?

80:6  Du läßt uns Tränenbrot essen und tränkst uns im Übermaß mit Tränen.

80:7  Du setzest uns unseren Nachbarn zum Zank, und unsere Feinde verlachen uns.

80:8  Gott der Heerscharen, bringe uns zurück und lasse leuchten Dein Angesicht, und wir werden gerettet.

80:9  Du ließest einen Weinstock aus Ägypten ausziehen, vertriebst die Völkerschaften und pflanztest ihn.

80:10  Du hast vor ihm ausgeräumt, Du ließest ihn seine Wurzeln schlagen, und er füllte das Land.

80:11  Von seinem Schatten wurden Berge bedeckt, und von seinen Reben die Zedern Gottes.

80:12  Du hast seine Ranken bis zum Meer entsandt und seine Schößlinge bis zum Fluß,

80:13  Warum doch hast Du seine Mauern durchbrochen, daß jeder, der des Weges vorüberzieht, ihn berupft,

80:14  Der Eber vom Walde hat ihn zerwühlt und das wilde Tier des Feldes ihn abgeweidet.

80:15  Gott der Heerscharen, wende Dich doch zurück! Blicke von den Himmeln, siehe und suche diesen Weinstock heim,

80:16  Und den Setzling, den Deine Rechte gepflanzt hat, den Sohn, den Du Dir gekräftigt hast.

80:17  Verbrannt vom Feuer ist er, zerhauen: vom Dräuen Deines Angesichts vergehen sie.

80:18  Deine Hand sei über dem Manne Deiner Rechten, über dem Menschensohn, den Du Dir gekräftigt hast.

80:19  Und wir wollen nicht von Dir zurückweichen. Belebe uns, daß wir anrufen Deinen Namen. Jehovah, Gott der Heerscharen, bringe uns zurück, lasse leuchten Dein Angesicht, und wir werden gerettet.

Chapter 81

81:1  Dem Sangmeister. Auf der Githith. Von Asaph.

81:2  Jubelt dem Gott, unserer Stärke, jauchzet auf dem Gotte Jakobs.

81:3  Erhebet den Psalm und schlaget die Pauke, die lieblich Harfe mit dem Psalter.

81:4  Am Neumond stoßt in die Posaune, zur Feier am Tage unseres Festes.

81:5  Denn Satzung ist das für Israel, ein Recht für Jakobs Gott.

81:6  Ein Zeugnis setzte Er es für Joseph, da Er auszog wider das Land Ägypten. Eine Lippe, die ich nicht kannte, hörte ich.

81:7  Ich habe seine Schulter von der Last weggenommen, und seine Hände gingen vorbei an dem Ofen.

81:8  Du riefst in der Drangsal, und Ich zog dich heraus, antwortete dir in des Donners Verborgenheit, Ich prüfte dich am Haderwasser. Selah.

81:9  Höre, Mein Volk, daß wider dich Ich zeuge; o daß du auf Mich hörtest, Israel!

81:10  Es soll kein fremder Gott in dir sein, und du sollst keinen ausländischen Gott anbeten.

81:11  Ich, Jehovah, bin dein Gott, Der dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt. Tue weit auf deinen Mund und Ich will ihn füllen.

81:12  Und Mein Volk hörte nicht auf Meine Stimme, und Israel wollte nichts von Mir.

81:13  Und Ich entsandte sie im Eigensinn ihres Herzens, sie wandelten nach ihren Ratschlägen.

81:14  O, daß Mein Volk auf Mich hörte, Israel in Meinen Wegen wandelte!

81:15  Um ein Weniges hätte Ich ihre Feinde niedergebeugt, und wider ihre Dränger Meine Hand zurückgekehrt.

81:16  Die, so Jehovah hassen, müßten Ihm huldigen, und ihre Zeit wäre ewig. Und Ich würde sie von dem Fett des Weizens essen lassen und aus dem Felsen sie mit Honig sättigen.

Chapter 82

82:1  Gott steht in der Gemeinde Gottes. Inmitten der Götter wird Er richten.

82:2  Wie lange wollt ihr verkehrt richten und das Angesicht des Ungerechten erheben? Selah.

82:3  Richtet für den Armen und Waisen; rechtfertigt den Elenden und Darbenden.

82:4  Befreit den Armen und Dürftigen, aus der Hand der Ungerechten errettet ihn.

82:5  Sie erkennen nicht, sie sehen nicht ein, sie wandeln im Finstern, es wanken alle Grundfesten des Landes.

82:6  Ich sagte: Götter seid ihr, und des Allerhöchsten Söhne allesamt.

82:7  Doch werdet ihr sterben, wie der Mensch, und wie der Obersten einer werdet ihr fallen.

82:8  Mache Dich auf, Gott, richte die Erde; denn Du erbst alle Völkerschaften.

Chapter 83

83:1  Ein Lied, ein Psalm Asaphs.

83:2  Gott sei dir nicht stille, schweige nicht, raste nicht, o Gott!

83:3  Denn siehe, Deine Feinde toben; und das Haupt erheben, die Dich hassen.

83:4  Wider Dein Volk handeln sie insgeheim mit Arglist, und ratschlagen wider die, so Du verdeckst.

83:5  Sie sagen: Kommt, wir schaffen sie weg, daß sie keine Völkerschaft mehr sind, und des Namens Israels nicht mehr gedacht werde.

83:6  Denn sie ratschlagen miteinander im Herzen und schließen wider Dich einen Bund,

83:7  Die Zelte Edoms und die Ismaeliter, Moab und die Hagriter,

83:8  Gebal und Ammon und Amalek, Philistäa mit denen, die in Tyrus wohnen;

83:9  Auch Assur hängt ihnen an, ein Arm sind sie den Söhnen Lots. Selah.

83:10  Tue ihnen, wie Midjan, wie dem Sisera, wie Jabin im Bachtal Kischon.

83:11  Sie wurden in Endor vernichtet, wurden zum Dünger auf dem Boden.

83:12  Mache ihre Edlen wie Oreb und wie Seeb, und wie Sebach und wie Zalmunna, alle ihre Gesalbten;

83:13  Sie, die da sagen: Lasset uns einnehmen für uns Gottes Wohnplätze.

83:14  Mache sie, mein Gott, wie Wirbelstaub, wie Spreu vor dem Winde;

83:15  Wie Feuer den Wald verbrennt, und wie die Flamme, die Berge entflammt,

83:16  So setze ihnen nach mit Deinem Wetter, und mit Deinem Sturmwind mache sie bestürzt.

83:17  Fülle ihr Gesicht mit Unehre, und lasse sie, Jehovah, Deinen Namen suchen.

83:18  Lasse sie beschämt und bestürzt werden fort und fort, und lasse sie erröten und vergehen. Und sie sollen erkennen, daß Du, Dein Name, Jehovah, allein der Allerhöchste bist auf der ganzen Erde.

Chapter 84

84:1  Dem Sangmeister. Auf der Githith. Für die Söhne Korachs ein Psalm.

84:2  Wie lieblich sind Deine Wohnungen, o Jehovah der Heerscharen!

84:3  Meine Seele lechzt und verzehrt sich nach Jehovahs Vorhöfen. Mein Herz und Fleisch jubeln dem lebendigen Gott zu.

84:4  Auch der Vogel findet ein Haus, und die Schwalbe ein Nest für sich, darin sie ihre Brut hinlegt, Deine Altäre, Jehovah der Heerscharen, mein König und mein Gott.

84:5  Selig die, so in Deinem Hause wohnen, noch loben sie Dich. Selah!

84:6  Selig der Mensch, der seine Stärke hat in Dir, in dessen Herzen Bahnen sind.

84:7  Sie durchziehen den Talgrund des Weinens, sie machen es zum Quellenort. Auch umhüllt es der Frühregen mit Segen.

84:8  Sie gehen von Kraft zu Kraft; er erscheint bei Gott in Zion.

84:9  Jehovah, Gott der Heerscharen, höre mein Gebet, nimm es zu Ohren, Gott Jakobs. Selah.

84:10  Unser Schild, Gott, siehe, und blicke auf Deines Gesalbten Angesicht.

84:11  Denn besser ist ein Tag in Deinen Vorhöfen, denn tausende; ich habe erwählt, lieber an der Schwelle zu stehen im Hause meines Gottes, als zu weilen in den Zelten der Gottlosigkeit.

84:12  Denn Sonne ist und Schild Jehovah Gott; Gnade und Herrlichkeit gibt Jehovah. Er wird kein Gut vorenthalten denen, die wandeln in Rechtschaffenheit. Jehovah der Heerscharen, selig der Mensch, der auf Dich vertraut.

Chapter 85

85:1  Dem Gesangmeister für die Söhne Korachs. Ein Psalm.

85:2  Du hattest Wohlgefallen an Deinem Land, Jehovah, hattest Jakobs Gefangenschaft zurückgewendet,

85:3  Verziehen Deines Volkes Missetat, bedeckt alle ihre Sünden. Selah.

85:4  All Dein Wüten weggerafft, von Deines Zornes Glut Dich zurückgewendet.

85:5  Bringe uns zurück, Gott unseres Heils, und brich ab Deinen Unmut gegen uns.

85:6  Willst Du ewiglich wider uns zürnen, Deinen Zorn fortdauern lassen auf Geschlecht und Geschlecht?

85:7  Willst Du nicht zurückkehren, uns beleben, auf daß Dein Volk fröhlich sei in Dir?

85:8  Lasse uns sehen, Jehovah, Deine Barmherzigkeit und gib uns Dein Heil!

85:9  Ich will hören, was der Gott Jehovah redet; denn Er redet Frieden zu Seinem Volk und zu Seinen Heiligen. Aber sie sollen sich nicht wieder zur Narrheit kehren!

85:10  Nahe ist ja denen, die Ihn fürchten, Sein Heil, daß Herrlichkeit in unserem Lande wohne.

85:11  Es sollen Barmherzigkeit und Wahrheit sich treffen, sich küssen Gerechtigkeit und Frieden!

85:12  Wahrheit soll aus der Erde sprossen, und Gerechtigkeit vom Himmel schauen.

85:13  Auch wird Jehovah das Gute geben, und unser Land wird geben sein Gewächs. Gerechtigkeit geht vor Ihm her, und setzt ihre Tritte auf den Weg.

Chapter 86

86:1  Jehovah, neige Dein Ohr, antworte mir; denn elend und dürftig bin ich.

86:2  Behüte meine Seele, denn ich bin heilig; rette Du, mein Gott, Deinen Knecht, der auf Dich vertraut.

86:3  Herr, sei mir gnädig; denn zu Dir rufe ich den ganzen Tag.

86:4  Mache fröhlich die Seele Deines Knechtes, denn zu Dir, Herr, erhebe ich meine Seele.

86:5  Denn Du, Herr, bist gut und vergibst, und viel ist Deiner Barmherzigkeit gegen alle, die Dich anrufen.

86:6  Nimm zu Ohren, o Jehovah, mein Gebet, und horche auf die Stimme meines Flehens.

86:7  Am Tage meiner Drangsal rufe ich zu Dir; denn Du antwortest mir.

86:8  Keiner ist wie Du, Herr, unter den Göttern, und keine Taten wie die Deinigen.

86:9  Alle Völkerschaften, die Du gemacht, werden kommen und anbeten, Herr, vor Dir, und Deinen Namen verherrlichen.

86:10  Denn groß bist Du und tust Wunder, Du bist Gott allein.

86:11  Weise mir, Jehovah, Deinen Weg, ich will in Deiner Wahrheit wandeln, einige mein Herz zur Furcht Deines Namens.

86:12  Ich bekenne Dich, Herr, mein Gott, von ganzem Herzen und verherrliche Deinen Namen ewiglich.

86:13  Denn Deine Barmherzigkeit ist groß über mir, und Du hast errettet meine Seele aus der untersten Hölle.

86:14  O Gott, Vermessene sind aufgestanden wider mich, und eine Rotte Trotziger trachtet mir nach der Seele, und setzen Dich nicht vor sich.

86:15  Du aber, Herr, bist ein Gott, erbarmungsvoll und gnädig, langmütig und von großer Barmherzigkeit und Wahrheit.

86:16  Wende Dich zu mir und sei mir gnädig, gib Deinem Knecht Deine Stärke und rette den Sohn Deiner Magd.

86:17  Ein Zeichen tue an mir zum Guten, daß es sehen, die mich hassen, und sie sich schämen. Denn Du bist mein Beistand, Jehovah, und tröstest mich!

Chapter 87

87:1  Seine Grundfeste ist auf den Bergen der Heiligkeit.

87:2  Jehovah liebt die Tore Zions über alle Wohnungen Jakobs.

87:3  Herrliches soll in dir geredet werden, Stadt Gottes. Selah.

87:4  Ich werde Rahabs gedenken und Babels unter denen, die mich erkennen; siehe, das Philisterland und Zor samt Kusch; dieser ist dort geboren!

87:5  Und von Zion wird man sagen: Der Mann und der Mann ist geboren in ihr, und Er, der Allerhöchste, wird sie festigen.

87:6  Jehovah wird erzählen beim Aufschreiben der Völker: Dieser ist geboren allda. Selah.

87:7  Und die Sänger wie die im Reigen: Alle meine Brunnquellen sind in Dir.

Chapter 88

88:1  Ein Lied, ein Psalm für die Söhne Korachs. Dem Sangmeister auf Flöten zum Wechselsang. Unterweisung von dem Esrachiter Heman.

88:2  Jehovah, Gott meines Heils, bei Tag schreie ich, bei Nacht vor Dir!

88:3  Lasse vor Dich kommen mein Gebet, neige Dein Ohr zu meinem Aufschrei.

88:4  Denn meine Seele ist satt des Bösen und mein Leben berührt die Hölle.

88:5  Ich werde geachtet wie die, so zur Grube fahren, ich werde wie der Mann, der keine Kräfte hat.

88:6  Zu den Toten hingestreckt, wie die Erschlagenen, die im Grabe liegen, deren Du nicht mehr gedenkst, und die von Deiner Hand abgeschnitten sind.

88:7  Du hast mich in der Gruben unterste gelegt, in Finsternisse, in Schlünde.

88:8  Dein Grimm lehnt sich auf mich und mit all Deinen Brandungen drückst Du mich nieder. Selah.

88:9  Du hast von mir entfernt meine Bekannten, zum Greuel ihnen mich gesetzt. Ich bin eingesperrt und kann nicht herauskommen.

88:10  Vor Elend ist mein Auge hingeschwunden. Den ganzen Tag rufe ich Dich an, Jehovah, breite meine Hände zu Dir aus.

88:11  Wirst Du an den Toten Wunder tun? Werden die Rephaim aufstehen, Dich bekennen? Selah.

88:12  Wird man im Grab Deine Barmherzigkeit erzählen, Deine Wahrheit in der Zerstörung?

88:13  Kennt in der Finsternis man Deine Wunder, und Deine Gerechtigkeit im Lande der Vergessenheit?

88:14  Ich aber schreie zu Dir auf, Jehovah, und am frühen Morgen kommt Dir mein Gebet entgegen.

88:15  Warum verwirfst Du, Jehovah, meine Seele, verbirgst vor mir Dein Angesicht?

88:16  Elend bin ich und am Verscheiden, von Jugend auf trage ich Deine Schrecken, ich verzage.

88:17  Es fahren Deine Gluten über mich, Deine Schrecknisse vertilgen mich.

88:18  Sie umgeben mich wie Wasser, sie umringen mich zumal. Den Lieben und Genossen entfernst Du von mir, meine Bekannten sind im Finstern.

Chapter 89

89:1  Unterweisung von Ethan, dem Esrachiter.

89:2  Von Jehovahs Barmherzigkeit will ich ewiglich singen, will Deine Wahrheit zu wissen tun zu Geschlecht und Geschlecht mit meinem Munde.

89:3  Denn ewiglich, sage ich, wird die Barmherzigkeit aufgebaut; durch sie festigst Du in den Himmeln Deine Wahrheit:

89:4  Ich habe mit Meinem Auserwählten einen Bund geschlossen, geschworen Meinem Knechte David.

89:5  Auf ewig festige Ich deinen Samen und baue deinen Thron für Geschlecht und Geschlecht. Selah.

89:6  Und die Himmel werden Deine Wunder bekennen, o Jehovah, auch Deine Wahrheit in der Versammlung der Heiligen.

89:7  Denn wer in den Ätherkreisen stellt sich Jehovah gleich? ist Jehovah gleich unter den Söhnen der Götter?

89:8  Gott ist ein Grauen im großen Geheimrat der Heiligen, und furchtbar über alle um Ihn her.

89:9  Jehovah, Gott der Heerscharen, wer ist mächtig wie Du, Jah, und Deine Wahrheit um Dich her?

89:10  Du herrschest über des Meeres Übermut; wenn es seine Wogen erhebt, beruhigst Du sie.

89:11  Du zerstoßest Rachab wie den Erschlagenen, mit dem Arm Deiner Stärke versprengst Du Deine Feinde.

89:12  Dein sind die Himmel, Dein auch die Erde; die Welt und ihre Fülle, Du hast sie gegründet.

89:13  Nord und Süd, Du schufest sie, Thabor und Chermon jauchzen in Deinem Namen.

89:14  Dein ist ein Arm mit Macht, stark ist Deine Hand, erhöht Deine Rechte.

89:15  Gerechtigkeit und Recht sind Deines Thrones Festigung, Barmherzigkeit und Wahrheit kommen hervor vor Dein Angesicht.

89:16  Selig das Volk, das den Jubelruf kennt, Jehovah, im Lichte Deines Angesichts wandeln sie.

89:17  In Deinem Namen frohlocken sie den ganzen Tag, und in Deiner Gerechtigkeit werden sie erhöht.

89:18  Weil Du der Schmuck bist ihrer Stärke, und nach Deinem Wohlgefallen unser Horn erhöhst.

89:19  Denn unser Schild gehört Jehovah und dem Heiligen Israels, unserem König.

89:20  Damals redetest Du im Gesichte zu Deinem Heiligen und sprachst: Ich habe Beistand auf den Helden gelegt, habe Meinen Auserwählten erhöht aus dem Volk.

89:21  Ich habe gefunden David, Meinen Knecht, mit dem Öl Meiner Heiligkeit ihn gesalbt.

89:22  Mit ihm soll Meine Hand fest sein, auch Mein Arm ihn stärken.

89:23  Der Feind soll ihn nicht übervorteilen, und der Verkehrtheit Sohn soll ihn nicht demütigen.

89:24  Und vor seinem Angesicht will seine Dränger Ich zerstoßen, und will schlagen, die ihn hassen.

89:25  Und Meine Wahrheit und Meine Barmherzigkeit soll mit ihm sein, und in Meinem Namen sich sein Horn erhöhen.

89:26  Und in das Meer will seine Hand Ich legen, und seine Rechte in die Flüsse.

89:27  Er wird Mich anrufen: Mein Vater bist Du, mein Gott und meines Heiles Felsen.

89:28  Auch will Ich ihn zum Erstgeborenen geben, zum Allerhöchsten den Königen der Erde.

89:29  Auf ewig will Ich ihm behalten Meine Barmherzigkeit, und Mein Bund soll ihm bewährt sein.

89:30  Und Ich setze ihm Samen auf immerdar, und seinen Thron, wie der Himmel Tage.

89:31  Wenn seine Söhne Mein Gesetz verlassen und nicht in Meinen Rechten wandeln.

89:32  Wenn sie entweihen Meine Satzungen, und Meine Gebote nicht halten,

89:33  So will Ich mit der Rute ihre Übertretung heimsuchen, und mit Plagen ihre Missetat.

89:34  Aber Meine Barmherzigkeit werde Ich nicht bei ihm zunichte machen und Meine Wahrheit nicht zur Lüge machen.

89:35  Ich werde nicht Meinen Bund entweihen, und nicht ändern, was aus Meinen Lippen ist ausgegangen.

89:36  Einmal habe Ich bei Meiner Heiligkeit geschworen. Ich will David nicht Falsches reden.

89:37  Sein Same soll sein ewiglich, und wie die Sonne vor Mir sein Thron,

89:38  Wie der Mond soll er gefestigt sein ewiglich, ein treuer Zeuge an dem Wolkenhimmel. Selah.

89:39  Und Du hast verworfen und verschmäht, hast gewütet wider Deinen Gesalbten.

89:40  Du hast niedergestoßen den Bund mit Deinem Knechte, hast zur Erde entweiht sein Diadem.

89:41  Du durchbrachst alle seine Mauern, Du hast seine Festungen gesetzt in Entsetzen.

89:42  Ihn plündern alle, die des Weges vorüberziehen, zur Schmach ist er geworden seinen Nachbarn.

89:43  Du hast erhöht die Rechte seiner Dränger, hast fröhlich gemacht alle seine Feinde.

89:44  Du wandtest zurück die Schärfe seines Schwertes, und ließest ihn im Streite nicht bestehen.

89:45  Du hast weggeschafft seine Reinheit und seinen Thron gestürzt zur Erde.

89:46  Du hast die Tage seiner Jugendzeit verkürzt, ihn mit Scham umhüllt. Selah.

89:47  Wie lange willst Du noch, Jehovah, Dich verbergen, Deinen Grimm wie Feuer brennen lassen immerdar?

89:48  Gedenke, was meine Lebenszeit ist! zu welcher Eitelkeit Du erschaffen alle Söhne des Menschen!

89:49  Welcher Mann lebt und sieht nicht den Tod, der seine Seele kann entrinnen lassen aus der Hand der Hölle! Selah.

89:50  Wo ist Deine frühere Barmherzigkeit, Herr, die Du bei Deiner Wahrheit David zugeschworen hast?

89:51  Gedenke, Herr, der Schmach Deiner Knechte, daß ich in meinem Busen trage die vielen Völker.

89:52  Womit geschmäht Deine Feinde, o Jehovah, womit sie schmähen die Fußstapfen Deines Gesalbten. Gesegnet sei Jehovah in Ewigkeit! Amen und Amen.

Chapter 90

90:1  Herr, Du warst unsere Wohnstätte in Geschlecht und Geschlecht.

90:2  Bevor die Berge geboren und die Erde und die Welt gestaltet wurden, bist Du Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.

90:3  Du läßt den Menschen zurückkehren zum Zermalmten und sprichst: Kehret zurück, ihr Menschensöhne!

90:4  Denn tausend Jahre sind in Deinen Augen, wie der Tag, der gestrige, wenn er vorübergegangen ist, und wie eine Wache in der Nacht.

90:5  Du schwemmst sie dahin, sie sind im Schlaf; am Morgen sind sie wie das Gras, das emporsproßt.

90:6  Am Morgen blüht und sproßt es empor, am Abend ist es abgeschnitten und vertrocknet.

90:7  Vor Deinem Zorn werden wir verzehrt, und vor Deinem Grimme werden wir bestürzt.

90:8  Du stellst vor Dich unsere Missetaten; was wir verborgen, in Deines Angesichtes Licht.

90:9  Denn alle unsere Tage schwinden vor Deinem Wüten, wie ein Sinnen vollenden wir unsere Jahre.

90:10  Die Tage unserer Jahre sind ihrer siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt achtzig Jahre, und ihr Umfang ist Mühsal und Unrecht, denn es eilt schleunig dahin, als flögen wir davon.

90:11  Wer kennt die Stärke Deines Zorns, und Deiner Furcht gemäß Dein Wüten?

90:12  Unsere Tage zu berechnen tue uns recht kund, daß wir darbringen ein Herz der Weisheit.

90:13  Jehovah, kehre zurück! Wie lange? Und lasse Dich es gereuen über Deinen Knecht.

90:14  Sättige uns mit Deiner Barmherzigkeit am Morgen, daß wir jubeln und fröhlich sind alle unsere Tage.

90:15  Mache uns fröhlich gemäß den Tagen, da Du uns gedemütigt hast, gemäß den Jahren, da wir Böses sahen.

90:16  Dein Werk erscheine Deinen Knechten, und deine Ehre über ihren Söhnen!

90:17  Daß auf uns sei die Lieblichkeit Jehovahs, unseres Gottes. Und festige unserer Hände Werk bei uns, festige Du unserer Hände Werk.

Chapter 91

91:1  Wer sitzt im Verborgenen des Höchsten, und wer weilt unter dem Schatten von Schaddai,

91:2  Der spricht zu Jehovah: Meine Zuversicht und meine Feste, mein Gott, auf Den ich vertraue.

91:3  Denn vor der Schlinge des Vogelstellers wird Er dich erretten, vor der Pest des Unheils.

91:4  Mit Seinem Fittich deckt Er dich, unter Seinem Flügel sollst du deine Zuversicht haben, Schild und Tartsche ist Seine Wahrheit.

91:5  Nicht darfst du vor dem Schauer der Nacht dich fürchten, noch vor dem Pfeile, der bei Tage fliegt,

91:6  Vor der Pest, die im Dunkel dahingeht, vor der Seuche, die am Mittag verheert.

91:7  Ob dir zur Seite fallen Tausend und Zehntausend zu deiner Rechten; an dich tritt es nicht heran.

91:8  Mit deinen Augen nur erblickst du es und siehst die Vergeltung der Ungerechten.

91:9  Denn Du bist meine Zuversicht, Jehovah! - Den Höchsten hast du dir zu deiner Wohnstätte gesetzt.

91:10  Dir wird nichts Böses widerfahren, und keine Plage deinem Zelt sich nahen.

91:11  Denn Seinen Engeln hat Er über dir geboten, daß sie auf allen deinen Wegen dich behüten;

91:12  Daß auf den Händen sie dich tragen, daß du deinen Fuß nicht stoßest an den Stein.

91:13  Auf Löwen und auf Ottern wirst du treten, und zerstampfen den jungen Löwen und den Drachen.

91:14  Weil er nach Mir verlangt, werde Ich ihn befreien, in beschützen, weil er Meinen Namen kennt.

91:15  Er rufe Mich an, und Ich antworte ihm, bin mit ihm in der Drangsal, reiße ihn heraus und verherrliche ihn.

91:16  Mit Länge der Tage will Ich ihn sättigen, und lasse Mein Heil ihn sehen.

Chapter 92

92:1  Ein Psalm, ein Lied für den Sabbathtag.

92:2  Gut ist es, den Jehovah zu bekennen, und Psalmen zu singen Deinem Namen, o Allerhöchster.

92:3  Anzusagen am Morgen Deine Barmherzigkeit, und in den Nächten Deine Wahrheit.

92:4  Auf den zehn Saiten und auf dem Psalter, auf dem Higgajon der Harfe.

92:5  Denn Du machst mich fröhlich mit Deinem Werke, Jehovah; ob den Taten Deiner Hände juble ich.

92:6  Wie groß, Jehovah, sind Deine Taten, o Jehovah, wie sehr tief Deine Gedanken!

92:7  Der tierische Mann weiß es nicht, und der Narr versteht es nicht.

92:8  Wen die Ungerechten sprossen wie das Kraut und alle, die Unrecht tun, blühen auf, um auf immerfort vernichtet zu werden.

92:9  Du aber, bist ewiglich erhöht, o Jehovah.

92:10  Denn siehe, Jehovah, Deine Feinde, denn siehe Deine Feinde vergehen, alle, die Unrecht tun, werden zerstreut.

92:11  Du aber willst mein Horn, wie das des Einhorns erhöhen, und mit frischem Öle werde ich alt werden.

92:12  Mein Auge blickt auf die, so mir nachstellen; meine Ohren hören von den Bösen, die wider mich aufstehen.

92:13  Der Palme gleich sproßt der Gerechte auf, wie die Zeder auf dem Libanon wächst er empor.

92:14  Gepflanzt sind sie in Jehovahs Haus, sie sprossen in unseres Gottes Vorhöfen empor.

92:15  Im Greisenalter bringen sie noch Frucht, sind saftreich und grün. Um anzusagen, daß Jehovah ist gerade, mein Fels, und es ist in Ihm keine Verkehrtheit.

Chapter 93

93:1  Jehovah ist König, mit Hoheit ist Er angetan, Jehovah hat Sich angetan mit Stärke, Er hat Sich umgürtet; gefestigt ist die Welt, sie wankt nicht.

93:2  Gefestigt ist Dein Thron hinfort, von Ewigkeit bist Du.

93:3  Flüsse erheben, Jehovah, Flüsse erheben ihre Stimme, Flüsse erheben ihren Wogenschlag.

93:4  Herrlicher als die Stimmen vieler herrlichen Wasser, als des Meeres Brandungen ist Jehovah in der Höhe.

93:5  Deine Zeugnisse sind sehr wahrhaftig, Deinem Hause ziemt Heiligkeit, o Jehovah, für der Tage Länge.

Chapter 94

94:1  Der Rache Gott, Jehovah, Gott der Rache, strahle hervor!

94:2  Erhebe Dich, Richter der Erde, Vergeltung gib zurück den Hochmütigen.

94:3  Wie lange sollen die Ungerechten, Jehovah, wie lange die Ungerechten jauchzen?

94:4  Sie lassen es hervorquellen, reden frech, von sich sprechen alle, die Unrecht tun.

94:5  Dein Volk zerstoßen sie, Jehovah, und bedrücken Dein Erbe.

94:6  Die Witwe und den Fremdling würgen sie und morden Waisen,

94:7  Und sprechen: Jah sieht es nicht, und Jakobs Gott merkt es nicht.

94:8  Merkt auf, ihr Unvernünftigen im Volk, und wann wollt ihr Narren klug werden?

94:9  Er, Der das Ohr gepflanzt, sollte Er nicht hören, Der das Auge bildete, nichts erblicken?

94:10  Der Völkerschaften züchtigt, sollte Er nicht rügen, Er, Der den Menschen Erkenntnis lehrt?

94:11  Jehovah kennt die Gedanken des Menschen, daß sie nichtig sind.

94:12  Selig der Mann, den Du, Jah, züchtigst, und den aus Deinem Gesetz Du lehrst.

94:13  Ihn zu beruhigen vor bösen Tagen, bis der Graben für den Ungerechten gegraben ist.

94:14  Denn Jehovah gibt Sein Volk nicht dahin und verläßt Sein Erbe nicht.

94:15  Denn zur Gerechtigkeit kehrt das Gericht zurück, und ihm folgen alle, die geraden Herzens sind.

94:16  Wer steht für mich wider die Bösen auf? Wer stellt sich für mich wider die, so Unrecht tun?

94:17  Wäre nicht Jehovah mein Beistand, um ein Weniges, so wohnte meine Seele in der Stille.

94:18  Spreche ich: Es wankt mein Fuß, so unterstützt, Jehovah, Deine Barmherzigkeit mich.

94:19  Wenn viel Bekümmernis ist in meinem Inneren, so ergötzen meine Seele Deine Tröstungen.

94:20  Ist Dir verbündet der Thron des Unheils, der Mühsal bildet wider die Satzung?

94:21  Sie rotten sich zusammen wider des Gerechten Seele, und verdammen unschuldiges Blut.

94:22  Doch ist Jehovah meine Burgfeste geworden und mein Gott der Fels meiner Zuversicht.

94:23  Ihr Unrecht gib ihnen zurück, und in ihrer Bosheit vertilge sie, es vertilge sie Jehovah, unser Gott.

Chapter 95

95:1  Kommet, laßt uns Jehovah lobpreisen, lasset uns aufjauchzen dem Felsen unseres Heils.

95:2  Laßt uns mit Bekennen vor Sein Angesicht kommen, laßt uns Ihm aufjauchzen mit Psalmen.

95:3  Denn ein großer Gott ist Jehovah, und ein großer König über alle Götter.

95:4  In Dessen Hand sind der Erde Ergründungen, und Dessen sind der Berge Kräfte.

95:5  Dessen ist das Meer und Er hat es gemacht, und das Trockene, das Seine Hände bildeten.

95:6  Kommt, laßt uns anbeten und uns beugen und knien vor Jehovah, Der uns gemacht.

95:7  Denn Er ist unser Gott und wir sind Seiner Weide Volk, und die Schafe Seiner Hand, diesen Tag, wenn ihr auf Seine Stimme hört,

95:8  Verhärtet nicht euer Herz, wie in Meribah, wie am Tage Massahs in der Wüste;

95:9  Wo eure Väter Mich versuchten, Mich prüften, auch Mein Werk sahen.

95:10  Vierzig Jahre hatte Ich Verdruß an dem Geschlecht, und Ich sprach: Es ist ein Volk, das irren Herzens ist, und sie erkennen Meine Wege nicht.

95:11  Denen Ich in Meinem Zorn schwur: Sie sollen nicht eingehen zu Meiner Ruhe.

Chapter 96

96:1  Singet ein neues Lied dem Jehovah, singet dem Jehovah, die ganze Erde.

96:2  Singet Jehovah, segnet Seinen Namen! Verkündigt Sein Heil von Tag zu Tag!

96:3  Erzählt Seine Herrlichkeit unter den Völkerschaften, unter allen Völkern Seine Wunder.

96:4  Denn groß und sehr zu loben ist Jehovah. Furchtbar ist Er über allen Göttern.

96:5  Denn alle Götter der Völker sind Götzen, aber Jehovah machte die Himmel.

96:6  Majestät ist und Ehre vor Seinem Angesicht, Stärke und Schmuck in Seinem Heiligtum.

96:7  Gebt her Jehovah, ihr Familien der Völker, gebt her Jehovah Herrlichkeit und Stärke!

96:8  Gebt her Jehovah die Herrlichkeit Seines Namens, bringt Speiseopfer und kommt in Seine Vorhöfe!

96:9  Jehovah betet an in der Ehre der Heiligkeit! Es kreiße vor Ihm die ganze Erde.

96:10  Sprecht unter den Völkerschaften: Jehovah ist König; auch ist gefestigt die Welt, nicht wankt sie. Er schafft Recht den Völkern in Geradheit.

96:11  Es seien fröhlich die Himmel und die Erde frohlocke, es brause das Meer und seine Fülle.

96:12  Das Gefilde jauchze und alles, was darauf, dann lasset lobpreisen alle Bäume des Waldes.

96:13  Vor Jehovah; denn Er kommt, Er kommt zu richten die Erde. Er richtet die Welt in Gerechtigkeit und die Völker in Seiner Wahrheit.

Chapter 97

97:1  Jehovah ist König, die Erde frohlocke, es seien fröhlich die vielen Inseln!

97:2  Wolke und Wetternacht sind rings um Ihn, Gerechtigkeit und Recht sind Seines Thrones Festigung.

97:3  Feuer geht vor Seinem Angesicht und setzt in Flammen Seine Dränger ringsumher.

97:4  Seine Blitze erleuchten die Welt; die Erde sieht es und kreißet.

97:5  Wie Wachs zerschmelzen Berge vor Jehovahs Angesicht, vor dem Angesicht des Herrn der ganzen Erde.

97:6  Seine Gerechtigkeit sagen an die Himmel, und alle Völker sehen Seine Herrlichkeit.

97:7  Beschämt werden alle Diener der Schnitzbilder, die, so sich rühmen der Götzen! Betet Ihn an, ihr Götter alle!

97:8  Zion hört es und ist fröhlich, Jehudahs Töchter frohlocken ob Deiner Gerichte, o Jehovah.

97:9  Denn Du, Jehovah, bist der Höchste über der ganzen Erde, bist sehr erhöht über alle Götter!

97:10  Die ihr Jehovah liebet, haßt das Böse. Er hütet die Seelen Seiner Heiligen, Er errettet sie aus der Ungerechten Händen.

97:11  Licht wird gesät für den Gerechten, Fröhlichkeit für die, so geraden Herzens sind.

97:12  Seid fröhlich in Jehovah, ihr Gerechten, und bekennt dem Andenken Seiner Heiligkeit!

Chapter 98

98:1  Ein Psalm. Singet Jehovah ein neues Lied; denn Wunder hat Er getan; gerettet hat Ihn Seine Rechte und der Arm Seiner Heiligkeit.

98:2  Jehovah hat kundgetan Sein Heil; vor der Völkerschaften Augen hat Seine Gerechtigkeit Er geoffenbart.

98:3  Er gedachte Seiner Barmherzigkeit und Seiner Wahrheit dem Hause Israels, alle Enden der Erde haben das Heil unseres Gottes gesehen.

98:4  Jubelt Jehovah, alle die Erde, brechet aus und lobpreiset und singet Psalmen!

98:5  Singt Psalmen dem Jehovah zur Harfe, auf der Harfe und des Psalmen Stimme.

98:6  Mit Trompeten und Schall der Posaune jauchzet auf vor dem König Jehovah!

98:7  Es brause Ihm das Meer und seine Fülle; die Welt und die darin wohnen.

98:8  Die Flüsse sollen in die Hände klatschen, die Berge aufjubeln allzumal.

98:9  Vor Jehovah; denn Er kommt zu richten die Erde; Er richtet die Welt in Gerechtigkeit und die Völker in Geradheit.

Chapter 99

99:1  Jehovah ist König, die Völker zittern. Er sitzt auf den Cheruben, es wankt die Erde.

99:2  Groß ist Jehovah in Zion und Er ist erhöht über alle Völker.

99:3  Sie sollen bekennen Deinen Namen. Groß und furchtbar, heilig ist er.

99:4  Und die Stärke des Königs liebt das Recht. Du festigst, was gerade ist. Recht und Gerechtigkeit tust Du in Jakob.

99:5  Erhöht Jehovah, unseren Gott, und betet an vor Seiner Füße Schemel, - heilig ist Er.

99:6  Mose und Aharon unter Seinen Priestern, und Samuel unter denen, die Seinen Namen anriefen. Sie riefen zu Jehovah, und Er antwortete ihnen.

99:7  Gott redete zu ihnen in der Wolkensäule. Sie hielten Seine Zeugnisse, und die Satzung gab Er ihnen.

99:8  Jehovah, unser Gott, Du antwortest ihnen, warst ihnen ein Gott, Der verzieh, aber rächte ihre Handlungen.

99:9  Erhöht Jehovah, unseren Gott, und betet an am Berge Seiner Heiligkeit; denn heilig ist Jehovah, unser Gott.

Chapter 100

100:1  Ein Psalm des Bekennens. Jauchzet auf zu Jehovah, die ganze Erde.

100:2  Dienet Jehovah in Fröhlichkeit! Kommt vor Sein Angesicht mit Lobpreisen.

100:3  Erkennet, daß Jehovah Selbst Gott ist, Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst, Sein Volk und die Herde Seiner Weide.

100:4  Geht ein zu Seinen Toren mit Bekennen, in Seine Vorhöfe mit Lob, bekennet Ihn, segnet Seinen Namen.

100:5  Denn gut ist Jehovah, ewig ist Seine Barmherzigkeit, und auf Geschlecht und Geschlecht Seine Wahrheit.

Chapter 101

101:1  Von Barmherzigkeit und Recht will ich singen, will Dir, Jehovah, Psalmen singen.

101:2  Ich will den Rechtschaffenen unterweisen im Wege. Wann kommst Du zu mir? Ich will wandeln in Rechtschaffenheit meines Herzens inmitten meines Hauses.

101:3  Ich will kein Wort Belials vor meine Augen stellen. Das Tun der Abtrünnigen hasse ich. Nicht soll es mir anhangen.

101:4  Ein verdrehtes Herz weiche weg von mir. Von Bösem will ich nichts wissen.

101:5  Wer seinem Genossen im Verborgenen nachredet, den vertilge ich; den, der hochmütig von Augen und weit von Herzen ist, vermag ich nicht zu ertragen!

101:6  Meine Augen sind auf den Treuen des Landes, daß sie bei mir sitzen; wer auf rechtschaffenem Weg geht, soll mein Diener sein.

101:7  Nicht soll sitzen inmitten meines Hauses, wer Trug tut; wer Lügen redet, soll nicht gefestigt werden vor meinen Augen.

101:8  Am Morgen vertilge ich alle Ungerechten des Landes, daß ich ausrotte alle, die Unrecht tun, aus Jehovahs Stadt.

Chapter 102

102:1  Gebet eines Elenden, der verzagt und vor Jehovah sein Sinnen ausschüttet.

102:2  Jehovah, höre mein Gebet, und zu Dir komme mein Angstschrei.

102:3  Verbirg Dein Angesicht nicht von mir; am Tag meiner Drangsal neige zu mir Dein Ohr; am Tage, da ich rufe, eile, antworte mir.

102:4  Denn meine Tage sind vollendet wie Rauch, und meine Gebeine entbrannt wie ein Feuerbrand.

102:5  Geschlagen wie das Kraut ist mein Herz und vertrocknet, daß ich vergaß, mein Brot zu essen.

102:6  Von meines Seufzens Stimme klebt mein Gebein an meinem Fleisch.

102:7  Dem Pelikan der Wüste gleich bin ich, bin wie der Uhu der Einöden.

102:8  Ich bin wach, bin wie der vereinsamte Vogel auf dem Dach.

102:9  Den ganzen Tag schmähen mich meine Feinde; die wider mich rasen, schwören bei mir.

102:10  Denn Asche esse ich wie Brot, und mische mit Weinen meinen Trank.

102:11  Vor Deinem Unwillen und Deiner Entrüstung; denn Du hobst mich auf und warfst mich hin.

102:12  Meine Tage sind wie der sich neigende Schatten, und wie das Kraut vertrockne ich.

102:13  Doch Du, Jehovah, sitzest ewiglich, und Dein Gedächtnis zu Geschlecht und Geschlecht.

102:14  Du wirst aufstehen und Zions Dich erbarmen; denn Zeit ist es, ihr gnädig zu sein, denn die bestimmte Zeit ist gekommen;

102:15  Denn Deine Knechte haben Wohlgefallen an seinen Steinen, und sind gnädig gegen seinen Staub.

102:16  Und die Völkerschaften fürchten Jehovahs Namen, und alle Könige der Erde Deine Herrlichkeit,

102:17  Daß Zion hat gebaut Jehovah, daß Er in Seiner Herrlichkeit erschienen ist.

102:18  Er hat Sich gewandt zu dem Gebete des Einsamen, und nicht verachtet ihr Gebet.

102:19  Dies sei geschrieben für ein späteres Geschlecht. Ein Volk, das erschaffen wird, soll Dich loben.

102:20  Denn von der Höhe Seines Heiligtums schaut Er herab, Jehovah blickt von den Himmeln auf die Erde.

102:21  Daß Er den Angstruf des Gebundenen höre und losmache des Todes Söhne.

102:22  Auf daß man in Zion von dem Namen Jehovahs erzähle und von Seinem Lobe in Jerusalem.

102:23  Wenn sich die Völker zusammenziehen allzumal, und die Königreiche, Jehovah zu dienen.

102:24  Er demütigt auf dem Wege meine Kraft, Er kürzt meine Tage.

102:25  Ich spreche: Mein Gott, nimm mich nicht hinauf in der Hälfte meiner Tage. Deine Jahre sind für ein Geschlecht der Geschlechter.

102:26  Die Erde, die vordem Du gegründet, und die Himmel, Deiner Hände Werk,

102:27  Sie werden vergehen, aber Du bestehst; und wie ein Kleid veralten sie alle; Du wandelst sie wie ein Gewand und sie sind verwandelt.

102:28  Du aber bist Derselbe, und Deine Jahre gehen nie aus. Die Söhne Deiner Knechte werden wohnen, und ihr Same wird vor Dir gefestigt.

Chapter 103

103:1  Segne Jehovah, meine Seele, und all mein Inneres den Namen Seiner Heiligkeit.

103:2  Segne, Jehovah, meine Seele, und vergiß nicht aller Seiner Wohltaten.

103:3  Der dir vergibt alle deine Missetaten, Der alle deine Krankheiten heilt.

103:4  Der aus der Grube dein Leben erlöset, Der dich krönt mit Barmherzigkeit und Erbarmen.

103:5  Der deinen Mund mit Gutem sättigt, daß deine Jugend gleich dem Adler sich erneut.

103:6  Jehovah tut Gerechtigkeit und Gericht allen Niedergedrückten.

103:7  Kund tat Er Mose Seine Wege, Seine Handlungen den Söhnen Israels.

103:8  Erbarmungsvoll und gnädig ist Jehovah, langmütig und von großer Barmherzigkeit.

103:9  Er hadert nicht immerdar, noch trägt Er ewiglich nach.

103:10  Nicht hat Er uns nach unseren Sünden getan, noch vergalt Er uns nach unseren Missetaten.

103:11  Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, so mächtig ist Seine Barmherzigkeit für die, so Ihn fürchten.

103:12  So fern der Aufgang ist vom Abend, so weit von uns entfernt Er unsere Übertretungen.

103:13  Wie sich ein Vater über die Söhne erbarmt, erbarmt Jehovah derer Sich, so Ihn fürchten.

103:14  Denn Er kennt, was für ein Gebilde wir sind, Er gedenkt, daß wir sind Staub.

103:15  Der Mensch, wie Gras sind seine Tage; wie des Feldes Blume, also blüht er.

103:16  Wenn der Wind über sie dahingeht, ist sie nicht mehr, und man erkennt nicht mehr ihren Ort.

103:17  Jehovahs Barmherzigkeit aber ist von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, so Ihn fürchten, und Seine Gerechtigkeit auf der Söhne Söhne,

103:18  Auf die, so halten Seinen Bund und Seiner Ordnungen gedenken, daß sie danach tun.

103:19  Jehovah hat im Himmel Seinen Thron bereitet, und Sein Reich herrscht über alles.

103:20  Segnet Jehovah, ihr, Seine Engel, ihr Helden der Kraft, die Sein Wort tun, auf daß man auf die Stimme Seines Wortes höre!

103:21  Segnet Jehovah, alle Seine Heerscharen, Seine Diener, die nach Seinem Wohlgefallen tun!

103:22  Segnet Jehovah, alle Seine Werke an allen Orten Seiner Herrschaft! Segne, meine Seele, den Jehovah!

Chapter 104

104:1  Segne, Jehovah, meine Seele! Jehovah, mein Gott, Du bist sehr groß. Majestät und Ehre hast Du angezogen!

104:2  Er umhüllt Sich mit Licht wie mit einem Gewand, Er spannt die Himmel aus wie einen Teppich.

104:3  Er zimmert mit Wassern Seine Söller, setzt dichte Wolken zu Seinem Wagen und geht auf den Flügeln des Windes einher.

104:4  Er macht zu Seinen Boten die Winde, zu Seinen Dienern flammend Feuer.

104:5  Er hat die Erde auf ihre Grundlagen gegründet, daß sie nicht wankt in Ewigkeit und immerfort.

104:6  Mit dem Abgrund hast Du sie bedeckt, wie mit einem Anzug; die Wasser stehen auf den Bergen.

104:7  Vor Deinem Drohen fliehen sie, enteilen vor der Stimme Deines Donners.

104:8  Die Berge steigen auf, die Talgründe sinken hernieder zum Ort, den Du für sie gegründet hast.

104:9  Du setztest eine Grenze, die sie nicht überschreiten; sie kehren nicht zurück, die Erde zu bedecken.

104:10  Er sendet Quellen in die Bachtäler; zwischen den Bergen gehen sie.

104:11  Sie tränken alle wilden Tiere des Gefildes; Waldesel löschen ihren Durst.

104:12  Des Himmels Gevögel wohnen an ihnen, aus dem Gezweig geben sie ihre Stimme hervor.

104:13  Von Seinen Söllern aus tränkt Er die Berge, von Seiner Werke Frucht wird satt die Erde;

104:14  Er läßt Gras sprossen für das Vieh und Kraut zum Dienst des Menschen, damit er Brot herausbringe aus der Erde.

104:15  Und Wein macht fröhlich des Menschen Herz; daß von Öl sein Antlitz glänze und Brot das Herz des Menschen labe.

104:16  Jehovahs Bäume werden satt, die Zedern Libanons, die Er gepflanzt.

104:17  Daselbst nisten die Vögel; der Storch hat sein Haus auf Tannen.

104:18  Die hohen Berge sind der Gemsen, der Kaninchen Schirm die Felsenklippen.

104:19  Er hat den Mond gemacht für die bestimmten Festzeiten, die Sonne weiß ihren Niedergang.

104:20  Du setzest Finsternis und es wird Nacht; da kriechen hervor alle wilden Tiere des Waldes.

104:21  Die jungen Löwen brüllen nach dem Zerfleischen, und suchen von Gott ihre Speise.

104:22  Die Sonne geht auf, sie sammeln sich und lagern sich in ihren Wohnstätten.

104:23  Der Mensch geht aus an sein Werk, und zu seinem Dienst bis an den Abend.

104:24  Wie viel sind Deiner Werke, o Jehovah, sie alle hast mit Weisheit Du gemacht. Voll ist die Erde Deines Besitztums.

104:25  Da ist das Meer, groß und weit zu beiden Händen, dort sind Kriechtiere auch ohne Zahl, kleine Getiere und große.

104:26  Da gehen Schiffe, der Leviathan, den Du gebildet, um darin zu scherzen.

104:27  Sie alle warten auf Dich, daß Du ihnen ihre Speise gebest zu seiner Zeit.

104:28  Du gibst ihnen, sie lesen auf, Du tust Deine Hand auf, sie werden mit Gutem gesättigt.

104:29  Du verbirgst Dein Angesicht, sie sind bestürzt, Du raffst ihren Geist weg, sie verscheiden und kehren zu ihrem Staub zurück.

104:30  Sendest Du Deinen Geist aus, sind sie geschaffen, und Du erneuerst das Angesicht des Bodens.

104:31  Jehovahs Herrlichkeit sei in Ewigkeit. Es sei fröhlich Jehovah in Seinen Werken.

104:32  Er blickt zur Erde, und sie bebt. Er rührt die Berge an, und sie rauchen.

104:33  In meinem Leben will ich Jehovah singen, will Psalmen singen meinem Gott, weil ich bin.

104:34  Es möge Ihm genehm sein mein Nachsinnen! Ich will fröhlich sein in Jehovah.

104:35  Möchten die Sünder ein Ende nehmen von der Erde, und die Ungerechten nicht mehr sein! Segne Jehovah, meine Seele! Hallelujah!

Chapter 105

105:1  Bekennet Jehovah, rufet Seinen Namen an! Macht Seine Taten kund unter den Völkern.

105:2  Singet Ihm, singt Psalmen, sinnet nach über alle Seine Wunder.

105:3  Rühmet euch des Namens Seiner Heiligkeit; es sei fröhlich das Herz derer, die Jehovah suchen.

105:4  Nach Jehovah fragt und nach Seiner Stärke; sucht beständig Sein Angesicht.

105:5  Gedenket Seiner Wunder, die Er getan, Seiner Wahrzeichen und der Gerichte Seines Mundes.

105:6  Ihr Samen Abrahams, Seines Knechtes, ihr Söhne Jakobs, Seine Auserwählten.

105:7  Er, Jehovah, ist unser Gott; auf der ganzen Erde sind Seine Gerichte.

105:8  In Ewigkeit gedenkt Er Seines Bundes, des Wortes, das Er geboten, für tausend Geschlechter.

105:9  Den Er mit Abraham geschlossen, und Seines Schwures an Isaak.

105:10  Und Er ließ ihn erstehen für Jakob zur Satzung, für Israel zu ewigem Bunde.

105:11  Und sprach: Dir will Ich geben das Land Kanaan zur Schnur deines Erbes.

105:12  Als sie noch Leute gering an Zahl waren, nur wenige, und Fremdlinge darinnen,

105:13  Von Völkerschaft zu Völkerschaft zogen sie, von einem Königreich zu einem anderen Volk.

105:14  Er ließ keinen Menschen sie niederdrücken, und rügte Könige um sie.

105:15  Rührt nicht an Meine Gesalbten und tut Meinen Propheten nichts Böses.

105:16  Er rief den Hunger über das Land, Er brach jeglichen Stab des Brotes.

105:17  Er sandte ihnen einen Mann voraus; zum Knechte ward Joseph verkauft.

105:18  In Fußschellen zwangen sie seinen Fuß; in Eisen kam seine Seele,

105:19  Bis zur Zeit, daß Sein Wort kam, Jehovahs Rede ihn läuterte.

105:20  Der König sandte und ließ ihn los, der Herrscher der Völker, und tat ihm auf,

105:21  Er setzte ihn zum Herrn für sein Haus und zum Herrscher über all sein Besitztum.

105:22  Damit er nach seinem Willen binde seine Obersten, und weise mache seine Ältesten.

105:23  Und Israel kam nach Ägypten, und Jakob hielt sich auf als Fremdling im Lande Chams.

105:24  Und Er machte Sein Volk sehr fruchtbar und zahlreicher, denn seine Dränger waren.

105:25  Und Er verwandelte ihr Herz, Sein Volk zu hassen und wider Seine Knechte trüglich zu handeln.

105:26  Er sandte Mose, Seinen Knecht, und Aharon, den Er auserwählt hatte.

105:27  Sie taten unter ihnen Seiner Zeichen Worte und Wahrzeichen im Lande Cham.

105:28  Er sandte Finsternis und es ward finster; und sie widersetzten sich Seinen Worten nicht.

105:29  Er verwandelte in Blut ihre Wasser und ließ ihre Fische sterben.

105:30  Von Fröschen wimmelte ihr Land, in den Kammern ihrer Könige.

105:31  Er sprach es und es kam der Arob, die Läuse in all ihrer Grenze.

105:32  Ihre Platzregen machte Er zu Hagel, des Feuers Flammen in ihrem Land.

105:33  Und ihren Weinstock schlug Er und ihren Feigenbaum, und brach den Baum an ihrer Grenze.

105:34  Er sprach es und es kam die Heuschrecke und Grille sonder Zahl.

105:35  Und alles Kraut in ihrem Lande fraß sie, und fraß die Frucht ihres Bodens.

105:36  Und Er schlug alle Erstgeburt in ihrem Lande, die Erstlinge all ihrer Vollkraft.

105:37  Und mit Silber und Gold brachte Er sie aus. Und keiner strauchelte in seinen Stämmen.

105:38  Ägypten ward fröhlich über ihren Auszug; denn Schauer vor ihnen war auf sie gefallen.

105:39  Er breitete als Decke aus die Wolke, und Feuer, ihnen zu leuchten des Nachts.

105:40  Er erbat sich es und Er ließ Wachteln kommen, und Er sättigte sie mit dem Brote der Himmel.

105:41  Er tat den Felsen auf und es flossen Wasser, ein Fluß lief durch die Dürre.

105:42  Denn Er gedachte des Wortes Seiner Heiligkeit an Abraham, Seinen Knecht.

105:43  Und in Freuden führte Er Sein Volk aus, mit Lobpreisungen Seine Auserwählten.

105:44  Und Er gab ihnen der Völkerschaften Lande, und die Mühsal der Volksstämme nahmen sie ein.

105:45  Auf daß sie hielten Seine Satzungen und bewahrten Seine Gesetze. Hallelujah!

Chapter 106

106:1  Hallelujah! Bekennet Jehovah, denn Er ist gut, denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

106:2  Wer kann aussagen die Machttaten Jehovahs, kann hören lassen all Sein Lob?

106:3  Selig, die das Recht halten und Gerechtigkeit tun alle Zeit!

106:4  Gedenke mein, Jehovah, mit dem Wohlgefallen für Dein Volk, und suche mich heim mit Deinem Heil.

106:5  Daß ich sehe das Gute Deiner Auserwählten, daß ich fröhlich sei in der Fröhlichkeit Deiner Völkerschaften, mich rühme mit Deinem Erbe.

106:6  Wir sündigten mit unseren Vätern, wir haben Missetat, Ungerechtigkeit begangen.

106:7  Unsere Väter in Ägypten begriffen Deine Wunder nicht, gedachten nicht Deiner vielen Barmherzigkeit, und sie widersetzten sich am Meer, am Meere des Schilfs.

106:8  Er aber rettete sie um Seines Namens willen, um Seine Macht kund zu tun.

106:9  Und Er bedrohte das Schilfmeer, und es trocknete aus, und Er ließ sie durch Abgründe gehen wie durch die Wüste.

106:10  Und Er rettete sie aus des Hassers Hand, und aus des Feindes Hand erlöste Er sie.

106:11  Und Wasser bedeckten ihre Dränger, nicht einer blieb von ihnen übrig.

106:12  Und sie glaubten an Seine Worte, sie sangen Sein Lob.

106:13  Eilig hatten Seine Werke sie vergessen, warteten nicht auf Seinen Ratschluß.

106:14  Und es gelüstete sie in der Wüste ein Gelüste, und sie versuchten Gott im Wüstenland.

106:15  Und Er gab ihnen ihr Erbetenes, sandte aber Magerkeit in ihre Seele.

106:16  Und sie eiferten wider Mose in dem Lager, wider Aharon, den Heiligen Jehovahs.

106:17  Die Erde tat sich auf und verschlang Dathan und überdeckte Abirams Gemeinde.

106:18  Und es brannte Feuer in ihrer Gemeinde, und die Flamme entflammte die Ungerechten.

106:19  Am Choreb machten sie ein Kalb und beteten das Gußbild an,

106:20  Und sie vertauschten ihre Herrlichkeit mit dem Vorbilde eines Ochsen, der das Kraut frißt.

106:21  Sie vergaßen des Gottes, Der sie gerettet, Der in Ägypten Großes tat.

106:22  Wunder im Lande Cham, Furchtbares an dem Meere des Schilfs.

106:23  Und Er sagte, Er wollte sie vernichten, wenn Mose, Sein Auserwählter, nicht vor Ihm vor den Riß gestanden wäre, um Seinen Grimm vom Verderben zurückzuwenden.

106:24  Und sie verschmähten das begehrte Land, sie glaubten Seinem Worte nicht.

106:25  Und sie beschwerten sich in ihren Zelten, und hörten nicht auf Jehovahs Stimme.

106:26  Und Er hob Seine Hand auf wider sie, sie zu fällen in der Wüste.

106:27  Und ihren Samen unter die Völkerschaften fallen zu lassen, und sie in die Länder zu zersprengen.

106:28  Und sie klammerten sich an Baal-Peor und aßen die Opfer der Toten.

106:29  Und reizten Ihn durch ihr Tun, daß eine Plage ausbrach unter ihnen.

106:30  Und Phinechas stand da und schlichtete, und der Plage ward Einhalt getan.

106:31  Und ihm ward es zur Gerechtigkeit gerechnet ins Geschlecht und Geschlecht in Ewigkeit.

106:32  Und sie reizten zur Entrüstung am Wasser Meribah, und es war übel mit Mose um ihretwillen.

106:33  Denn sie erbitterten den Geist ihm, und es entfuhr seinen Lippen.

106:34  Sie vernichteten die Völker nicht, wie Jehovah zu ihnen gesprochen hatte,

106:35  Und vermengten sich mit den Völkerschaften und lernten ihr Tun;

106:36  Und sie dienten ihren Götzenbildern und sie wurden ihnen zum Fallstrick.

106:37  Und sie opferten den Dämonen ihre Söhne und Töchter.

106:38  Und sie vergossen unschuldig Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter, die sie den Götzenbildern Kanaans opferten, und das Land ward durch Blut entheiligt.

106:39  Und sie verunreinigten sich durch ihre Werke, und buhlten durch ihr Tun.

106:40  Und es entbrannte Jehovahs Zorn wider Sein Volk, und Sein Erbe ward Ihm zum Greuel.

106:41  Und Er gab sie in der Völkerschaften Hand, und ihre Hasser herrschten über sie.

106:42  Und ihre Feinde unterdrückten sie, und sie wurden unter ihre Hand gebeugt.

106:43  Viel Male errettete Er sie, doch sie widersetzten sich in ihrem Ratschlusse, und schwanden dahin in ihrer Missetat.

106:44  Und Er sah ihre Drangsal, wie Er ihren Angstschrei hörte.

106:45  Und Er gedachte ihnen an Seinen Bund, und es gereute Ihn nach Seiner vielen Barmherzigkeit.

106:46  Und Er ließ sie Erbarmen finden vor allen, die sie gefangen führten.

106:47  Rette uns, Jehovah, unser Gott, und bringe uns zusammen aus den Völkerschaften, auf daß wir bekennen den Namen Deiner Heiligkeit und preisen Dein Lob.

106:48  Gesegnet sei Jehovah, der Gott Israels, von Ewigkeit und zu Ewigkeit! und alles Volk spreche: Amen. Hallelujah!

Chapter 107

107:1  Bekennet Jehovah; denn Er ist gut, denn Seine Barmherzigkeit ist ewig,

107:2  Sprechen die Erlösten Jehovahs, die Er aus des Drängers Hand erlöst hat,

107:3  Und sie zusammen hat gebracht aus den Ländern vom Aufgang und vom Abend, von Mitternacht und vom Meere.

107:4  Sie irrten in der Wüste, im Wüstenland, des Weges, sie fanden keine Stadt, um darinnen zu wohnen;

107:5  Hungernd, auch dürstend, ihre Seele verzagte in ihnen.

107:6  Und sie schrien zu Jehovah in ihrer Drangsal, aus ihren Ängsten rettete Er sie.

107:7  Und ließ sie den geraden Weg gehen, daß sie zur Stadt gingen, um darinnen zu wohnen.

107:8  Sie sollen Jehovah bekennen ob Seiner Barmherzigkeit, und ob Seiner Wunder an den Söhnen des Menschen.

107:9  Daß Er sättigt die lechzende Seele, und die hungernde Seele mit Gutem erfüllt.

107:10  Die, so in Finsternis und Todesschatten saßen, im Elend und in Eisen gebunden,

107:11  Weil Gottes Reden sie sich widersetzt, und den Rat des Höchsten gelästert hatten,

107:12  Und Er beugte ihr Herz durch Mühsal. Sie strauchelten, und niemand stand ihnen bei.

107:13  Und sie schrien zu Jehovah in ihrer Drangsal, und Er rettete sie aus ihren Ängsten,

107:14  Und brachte sie heraus aus Finsternis und Todesschatten, und riß ab ihre Bande.

107:15  Sie sollen Jehovah bekennen ob Seiner Barmherzigkeit, und ob Seiner Wunder an den Söhnen des Menschen.

107:16  Daß Er eherne Türen brach und eiserne Riegel zerhieb.

107:17  Die Törichten, ob dem Wege ihrer Übertretung und ob ihren Missetaten wurden sie gedemütigt.

107:18  Daß ihrer Seele vor aller Speise graute, und sie die Tore des Todes berührten.

107:19  Und sie schrien zu Jehovah in ihrer Drangsal, aus ihren Ängsten rettete Er sie.

107:20  Er sandte Sein Wort und heilte sie, und ließ sie entrinnen aus ihren Gruben.

107:21  Sie sollen Jehovah bekennen ob Seiner Barmherzigkeit und ob Seiner Wunder an den Söhnen des Menschen.

107:22  Und sie sollen Opfer des Dankes opfern, und erzählen Seine Taten mit Lobpreisung.

107:23  Die hinabsteigen auf das Meer in Schiffen, die Geschäft tun auf vielen Wassern;

107:24  Sie sehen Jehovahs Taten, und Seine Wunder in dem Schlunde.

107:25  Er spricht und läßt erstehen des Sturmes Wind, der seine Wogen emporhebt;

107:26  Sie steigen hinauf zum Himmel, sie fahren hinab in Abgründe, ihre Seele zerfließt vor Bösem.

107:27  Sie taumeln und schwanken wie ein Trunkener, und all ihre Weisheit ist verschlungen.

107:28  Und sie schreien zu Jehovah in ihrer Drangsal, und aus ihren Ängsten bringt Er sie heraus.

107:29  Er läßt zur Stille erstehen den Sturm, und ihre Wogen schweigen.

107:30  Und sie sind fröhlich, daß sie zur Ruhe kommen, und Er führt sie zum Hafen ihrer Lust.

107:31  Sie sollen Jehovah bekennen ob Seiner Barmherzigkeit und ob Seiner Wunder an des Menschen Söhnen.

107:32  Und sie sollen Ihn erhöhen in der Versammlung des Volkes, und Ihn loben auf dem Sitze der Alten.

107:33  Flüsse setzt Er zur Wüste, die Ausflüsse des Wassers zum Durstland.

107:34  Ein fruchtbar Land zum Salzgrund, ob der Bosheit derer, die darin wohnen.

107:35  Die Wüste setzt Er zum Teich der Wasser, und dürres Land zu Ausflüssen der Wasser.

107:36  Und läßt Hungrige dort wohnen, daß eine Stadt sie bereiten zum Wohnen.

107:37  Und daß Felder sie besäen, und Weinberge pflanzen und machen des Ertrages Frucht.

107:38  Und Er segnet sie, daß sie sich sehr mehren, und macht ihres Viehs nicht wenig.

107:39  Und ihrer waren wenig und sie beugten sich ob des Zwanges von Übel und Gram.

107:40  Er goß Verachtung auf die Edlen und ließ sie irren in der Öde ohne Weg.

107:41  Und Er hebt in die Höhe aus dem Elend den Dürftigen und setzt die Familien wie eine Herde.

107:42  Die Redlichen sehen es und sind fröhlich, und aller Verkehrtheit wird ihr Mund zugestopft.

107:43  Wer ist weise und behält dies, und versteht Jehovahs Barmherzigkeit?

Chapter 108

108:1  Ein Lied, ein Psalm Davids.

108:2  Mein Herz ist bereit, o Gott, ich will singen, will Psalmen singen, auch meine Herrlichkeit.

108:3  Psalter und Harfe wachet auf, ich will das Morgenrot wecken.

108:4  Ich will Dich bekennen, Jehovah, unter den Völkern, und Dir Psalmen singen unter den Volksstämmen.

108:5  Denn über die Himmel groß ist Deine Barmherzigkeit, und Deine Wahrheit bis an die Ätherkreise.

108:6  Erhöhe Dich über die Himmel, o Gott, und über die ganze Erde Deine Herrlichkeit.

108:7  Auf daß gerettet werden Deine Lieben, rette mit Deiner Rechten und antworte mir.

108:8  Gott hat geredet in Seiner Heiligkeit: Ich will jauchzen, Ich will Schechem verteilen und den Talgrund Sukkoth ausmessen.

108:9  Mein ist Gilead, Mein Menascheh, und Ephraim ist Meines Hauptes Stärke, Mein Gesetzgeber Jehudah!

108:10  Moab, der Topf Meines Waschens, über Edom werfe Ich Meinen Schuh, über Philistäa will Ich jubeln.

108:11  Wer wird mich geleiten zu der festen Stadt, wer mich bis Edom führen?

108:12  Nicht Du, o Gott, Der Du uns verstoßen, und nicht auszogst, o Gott in unseren Heerscharen?

108:13  Gib Du uns Beistand von dem Dränger. Ist eitel doch das Heil des Menschen. Mit Gott wollen wir Tapferes tun; und Er zertritt unsere Dränger.

Chapter 109

109:1  Gott meines Lobes, schweig nicht stille!

109:2  Denn der Mund des Ungerechten und der Mund des Truges haben wider mich sich geöffnet, sie reden mit mir mit Zungen der Lüge.

109:3  Und mit des Hasses Worten umgeben sie mich, und streiten ohne Ursache wider mich.

109:4  Für meine Liebe sind sie meine Widersacher; ich aber bin im Gebet.

109:5  Und sie tun Böses mir, statt Gutes, und Haß für meine Liebe.

109:6  Bestelle einen Ungerechten über ihn, und lasse Satanas ihm zur Rechten stehen.

109:7  Wird er gerichtet, gehe er als Ungerechter hervor und zur Sünde werde ihm sein Gebet!

109:8  Es sollen seiner Tage wenig sein, sein Amt nehme ein anderer.

109:9  Seine Söhne seien Waisen und sein Weib eine Witwe.

109:10  Und lasse umherwandern seine Söhne und betteln und nachsuchen aus ihren Verödungen.

109:11  Es umstricke der Gläubiger alles, was er hat, und Fremde rauben seine Arbeit.

109:12  Keiner reiche ihm Barmherzigkeit dar, und keiner sei gnädig seinen Waisen!

109:13  Seine Nachkommen werden ausgerottet! ihr Name im anderen Geschlecht ausgewischt!

109:14  Es müsse seiner Väter Missetat bei Jehovah gedacht und seiner Mutter Sünde nicht ausgewischt werden.

109:15  Sie sollen beständig vor Jehovah sein, daß ihr Gedächtnis Er ausrotte von der Erde.

109:16  Weil Er nicht gedachte Barmherzigkeit zu tun, und den elenden Mann und den Dürftigen verfolgte und den, so verzagten Herzens, daß er ihn töte.

109:17  Und er liebte den Fluch, so komme der über ihn; und er hatte keine Lust am Segen, so sei er ferne von ihm!

109:18  Und er ziehe Fluch an, wie sein Obergewand, und er komme in sein Inneres wie Wasser, und wie Öl in seine Gebeine.

109:19  Er sei ihm wie ein Kleid, das ihn umhüllt, und wie eine Umgürtung, die beständig ihn gürtet.

109:20  Dies sei die Belohnung meiner Widersacher von Jehovah, und derer, so Böses reden wider meine Seele.

109:21  Und Du, Jehovah, Herr, handle mit mir um Deines Namens willen; denn gut ist Deine Barmherzigkeit, errette mich.

109:22  Denn elend bin ich und dürftig, und durchbohrt ist mein Herz in meinem Inneren.

109:23  Wie der Schatten, wenn er sich neigt, gehe ich dahin, wie die Heuschrecke werde ich abgeschüttelt.

109:24  Meine Knie straucheln vom Fasten, und mein Fleisch fällt ab vom Fett.

109:25  Und ich bin ihnen zur Schmach; sie sehen mich und nicken mit dem Kopf.

109:26  Stehe mir bei, Jehovah, mein Gott, rette mich nach Deiner Barmherzigkeit.

109:27  Und lasse sie wissen, daß das Deine Hand ist, daß Du, Jehovah, es tust.

109:28  Fluchen sie, so segne Du, stehen sie auf, so lasse sie beschämt werden! Aber Dein Knecht müsse fröhlich sein!

109:29  Meine Widersacher müssen mit Schande angezogen werden, und mit ihrer Scham umhüllt werden wie mit einem Oberkleid.

109:30  Ich will Jehovah sehr danken mit meinem Mund, und in Vieler Mitte will ich Ihn loben.

109:31  Denn Er steht dem Dürftigen zur Rechten, ihn zu retten von denen, die seine Seele richten.

Chapter 110

110:1  Jehovah sprach zu Meinem Herrn: Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde zum Schemel Deiner Füße lege.

110:2  Das Zepter Deiner Stärke wird aussenden Jehovah aus Zion; herrsche inmitten Deiner Feinde.

110:3  Dein Volk ist Willigkeit am Tage Deiner Tapferkeit, in den Ehren der Heiligkeit. Aus dem Mutterschoße des Morgenrots hast Du den Tau Deiner Geburt.

110:4  Jehovah hat es geschworen, und es gereut Ihn nicht: Ewiglich sollst Du Priester sein nach Meinem Worte Malkizedek.

110:5  Der Herr zu Deiner Rechten zerschmettert am Tage Seines Zornes Könige.

110:6  Er schafft Recht unter den Völkerschaften, Er füllt mit Leichen, Er zerschmettert das Haupt über viel Land.

110:7  Aus dem Bach auf dem Wege wird Er trinken, darum erhöht Er das Haupt.

Chapter 111

111:1  Hallelujah! Bekennen will ich Jehovah von ganzem Herzen im Kreise der Redlichen und in der Gemeinde.

111:2  Groß sind Jehovahs Taten, nachgesucht von allen, die Lust daran haben.

111:3  Majestät und Ehre ist Sein Werk, und Seine Gerechtigkeit besteht immerfort.

111:4  Er machte ein Andenken für Seine Wunder, gnädig und erbarmungsvoll ist Jehovah.

111:5  Er gibt Speise denen, die Ihn fürchten, Er gedenkt Seines Bundes ewiglich.

111:6  Er sagt an Seinem Volke Seiner Werke Kraft, indem Er ihnen gab der Völkerschaften Erbe.

111:7  Die Werke Seiner Hände sind Wahrheit und Recht, wahrhaft sind alle Seine Verordnungen.

111:8  Sie werden erhalten immerfort, in Ewigkeit; sie sind getan in Wahrheit und Redlichkeit.

111:9  Er sandte Seinem Volk Erlösung, Er gebot auf ewig Seinen Bund. Heilig und furchtbar ist Sein Name.

111:10  Der Weisheit Anfang ist die Furcht Jehovahs, guten Verstand haben alle, so danach tun. Sein Lob besteht immerfort.

Chapter 112

112:1  Hallelujah! Selig der Mann, der Jehovah fürchtet, der sehr Lust hat an Seinen Geboten!

112:2  Mächtig wird sein Same sein auf Erden, das Geschlecht der Redlichen wird gesegnet sein.

112:3  Güter und Reichtum sind in seinem Hause, und seine Gerechtigkeit besteht immerfort.

112:4  Den Redlichen geht ein Licht auf in der Finsternis, gnädig und erbarmungsvoll und gerecht.

112:5  Der gute Mann ist gnädig und leicht; er besorgt seine Worte im Gerichte.

112:6  Denn ewig wankt er nicht, in ewigem Gedächtnis wird der Gerechte sein.

112:7  Vor bösem Gerücht fürchtet er sich nicht, fest ist sein Herz, vertrauet auf Jehovah.

112:8  Sein Herz wird erhalten, er fürchtet sich nicht, bis er auf seine Dränger hinsieht.

112:9  Er streut aus, er gibt den Dürftigen, seine Gerechtigkeit besteht immerfort. Sein Horn ist erhöht in Herrlichkeit.

112:10  Der Ungerechte sieht es und ärgert sich. Er knirscht mit seinen Zähnen und zerschmilzt. Verloren geht das Gelüste der Ungerechten.

Chapter 113

113:1  Hallelujah! Lobet, ihr Knechte Jehovahs, lobet Jehovahs Namen!

113:2  Jehovahs Name sei gesegnet von nun an und bis in Ewigkeit!

113:3  Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobt Jehovahs Name!

113:4  Erhöht über alle Völkerschaften ist Jehovah, über die Himmel Seine Herrlichkeit.

113:5  Wer ist wie Jehovah, unser Gott, Der hoch macht Seinen Sitz.

113:6  Der Sich erniedrigt, zu sehen in die Himmel und die Erde.

113:7  Der aus dem Staub aufrichtet den Armen, von dem Düngerhaufen erhöht den Dürftigen,

113:8  Daß Er ihn lasse sitzen mit den Edlen, mit den Edlen Seines Volkes.

113:9  Der die Unfruchtbare läßt im Hause wohnen, eine frohe Mutter von Söhnen. Hallelujah!

Chapter 114

114:1  Da Israel von Ägypten auszog, Jakobs Haus weg von dem fremden Volke,

114:2  Da ward Jehudah zu Seinem Heiligtum, Israel zu Seinen Herrschaften.

114:3  Das Meer sah und floh, der Jordan wandte sich herum rückwärts.

114:4  Die Berge hüpften wie Widder, Hügel wie der Herde Lämmer.

114:5  Was ist dir, Meer, daß du fliehst, du Jordan, daß du dich rückwärts herumwendest?

114:6  Euch Bergen, daß ihr hüpfet wie Widder, ihr Hügel, wie der Herde Lämmer?

114:7  Vor dem Angesicht des Herrn kreiße, du Erde! Vor dem Angesicht des Gottes Jakobs!

114:8  Der den Fels verwandelt in einen Teich des Wassers, die Kiesel zum Brunnquell der Wasser.

Chapter 115

115:1  Nicht uns, Jehovah, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Herrlichkeit, um Deiner Barmherzigkeit, um Deiner Wahrheit willen!

115:2  Warum sollen die Völkerschaften sagen: Wo ist nun ihr Gott?

115:3  Aber unser Gott ist in den Himmeln, Er kann tun, wozu Er Lust hat.

115:4  Ihre Götzenbilder sind Silber und Gold, gemacht von den Händen des Menschen.

115:5  Einen Mund haben sie und reden nicht, Augen haben sie und sehen nicht;

115:6  Ohren haben sie und hören nicht, eine Nase haben sie und riechen nicht;

115:7  Ihre Hände, und sie tasten nicht, ihre Füße, und sie gehen nicht, sie sprechen nicht aus ihrer Kehle.

115:8  Wie sie sind die, so sie machen, jeder, der auf sie vertraut.

115:9  Israel, vertraue auf Jehovah! Ihr Beistand und ihr Schild ist Er.

115:10  Haus Aharons, vertrauet auf Jehovah; ihr Beistand und ihr Schild ist Er.

115:11  Ihr, die ihr Jehovah fürchtet, vertrauet auf Jehovah; ihr Beistand und ihr Schild ist Er.

115:12  Jehovah gedenkt unser, Er segnet: Er segnet das Haus Israel, Er segnet das Haus Aharons.

115:13  Er segnet die, so Jehovah fürchten, die Kleinen mit den Großen.

115:14  Jehovah wird zu euch hinzutun, zu euch und zu euren Söhnen.

115:15  Gesegnet seid ihr dem Jehovah, Der Himmel und Erde gemacht.

115:16  Die Himmel, die Himmel sind Jehovahs, und die Erde gab Er den Söhnen des Menschen.

115:17  Die Toten loben nicht Jah, noch alle, die zur Stille hinabfahren.

115:18  Wir aber segnen Jah von nun an und bis in Ewigkeit. Hallelujah!

Chapter 116

116:1  Das ist mir lieb, daß Jehovah hört meine Stimme, mein Flehen,

116:2  Daß Er Sein Ohr neigt zu mir; und in meinen Tagen will ich Ihn anrufen.

116:3  Des Todes Stricke umfingen mich, und der Hölle Drangsale trafen mich, und ich fand Drangsal und Gram.

116:4  Ich aber rief den Namen Jehovahs an. Lasse doch, Jehovah, entrinnen meine Seele!

116:5  Gnädig ist Jehovah und gerecht, und unser Gott erbarmt Sich.

116:6  Jehovah hütet die Einfältigen; ich ward schwach, und Er rettete mich.

116:7  Kehre, meine Seele, zurück zu deiner Ruhe; denn Jehovah hat dir wohlgetan.

116:8  Denn Du hast meine Seele vom Tod herausgerissen, mein Auge von der Träne, meinen Fuß von dem Anstoßen.

116:9  Ich will vor dem Angesicht Jehovahs wandeln in den Landen der Lebendigen.

116:10  Ich glaubte, darum rede ich. Ich war sehr im Elend.

116:11  Ich sprach in meiner Hast: Jeder Mensch ist falsch.

116:12  Wie soll ich Jehovah wiedergeben all Seine Wohltaten an mir?

116:13  Den Becher des Heils erhebe ich und rufe Jehovahs Namen an.

116:14  Meine Gelübde will ich Jehovah entrichten nun vor all Seinem Volk.

116:15  Kostbar in den Augen Jehovahs ist der Tod Seiner Heiligen.

116:16  O Jehovah, ich bin ja Dein Knecht, Dein Knecht bin ich, der Sohn Deiner Magd. Du hast aufgetan meine Bande.

116:17  Dir will ich ein Opfer des Bekennens opfern, und Jehovahs Namen anrufen.

116:18  Ich will dem Jehovah meine Gelübde nun vor allem Seinem Volke entrichten.

116:19  In den Vorhöfen von Jehovahs Haus, mitten in dir, Jerusalem. Hallelujah!

Chapter 117

117:1  Lobet Jehovah, alle Völkerschaften, preiset Ihn, alle Volksstämme!

117:2  Denn mächtig ist Seine Barmherzigkeit über uns, und die Wahrheit Jehovahs ewiglich. Hallelujah!

Chapter 118

118:1  Bekennet Jehovah, denn Er ist gut, denn Seine Barmherzigkeit ist ewig.

118:2  Israel spreche nun, daß Seine Barmherzigkeit ist ewig.

118:3  Es spreche nun Aharons Haus: Seine Barmherzigkeit ist ewig.

118:4  Es sprechen nun die, so Jehovah fürchten: Seine Barmherzigkeit ist ewig.

118:5  Aus der Bedrängnis rief ich zum Jah; es antwortete mir in der Weite Jah.

118:6  Jehovah ist für mich. Ich fürchte mich nicht. Was kann der Mensch mir tun?

118:7  Jehovah ist unter denen, so mir beistehen, und ich werde sehen auf die, so mich hassen.

118:8  Besser ist es, daß man sich auf Jehovah verläßt, denn daß man vertraut auf den Menschen.

118:9  Besser ist es, daß man sich auf Jehovah verläßt, denn daß man vertraut auf Fürsten.

118:10  Die Völkerschaften alle haben mich umgeben; in Jehovahs Namen haue ich sie nieder.

118:11  Sie haben mich umgeben, ja, rings umgeben, doch in Jehovahs Namen haue ich sie nieder.

118:12  Wie Bienen umgaben sie mich, sie sind verloschen, wie ein Feuer von Dornen; in Jehovahs Namen haue ich sie nieder.

118:13  Du stießest mich an, damit ich fiele; doch Jehovah stand mir bei.

118:14  Meine Stärke und mein Psalm ist Jah, und Er wird mir zum Heil.

118:15  Des Lobpreisens Stimme und des Heils ist in den Zelten der Gerechten; Jehovahs Rechte tut Tapferes.

118:16  Jehovahs Rechte ist erhöht, Jehovahs Rechte tut Tapferes.

118:17  Nicht sterben werde ich, sondern leben und Jahs Taten erzählen.

118:18  Jah züchtigt mich, aber dem Tode gibt Er mich nicht hin.

118:19  Öffnet die Tore der Gerechtigkeit mir, ich gehe darinnen ein, ich bekenne Jah.

118:20  Dies ist Jehovahs Tor, laßt die Gerechten darinnen einziehen.

118:21  Ich will Dich bekennen, daß Du mir antwortest, und mir zum Heile bist geworden.

118:22  Der Stein, den die Bauleute verschmäht, ist zum Haupt der Ecke geworden.

118:23  Das ist geschehen von Jehovah, es ist wunderbar in unseren Augen.

118:24  Dies ist der Tag, den Jehovah gemacht. Laßt uns an ihm frohlocken und fröhlich sein.

118:25  O, rette uns doch, Jehovah, o lasse es, Jehovah, doch gelingen.

118:26  Gesegnet sei, der da kommt in Jehovahs Namen! Wir segnen euch aus dem Hause Jehovahs.

118:27  Gott ist Jehovah, und Er erleuchtet uns. Bindet mit Seilen das Festopfer an die Hörner des Altars.

118:28  Du bist mein Gott; und Dich bekenne ich, mein Gott, ich will Dich erhöhen.

118:29  Bekennet Jehovah, denn Er ist gut; denn ewig ist Seine Barmherzigkeit.

Chapter 119

119:1  Selig die, deren Weg untadelig ist, die in dem Gesetz Jehovahs wandeln.

119:2  Selig die, die Seine Zeugnisse bewahren, die Ihn von ganzem Herzen suchen.

119:3  Auch tun sie nichts Verkehrtes. In Seinen Wegen wandeln sie.

119:4  Du hast geboten, Deine Ordnungen sehr zu halten.

119:5  Möchten doch meine Wege dahin sich richten, daß ich hielte Deine Satzungen.

119:6  Dann werde ich nicht beschämt, wenn ich auf alle Deine Gebote blicke.

119:7  Ich bekenne Dich in Geradheit des Herzens, wenn ich lerne die Rechte Deiner Gerechtigkeit.

119:8  Deine Satzungen will ich halten; verlasse mich nicht zu sehr.

119:9  Wie wird ein Jüngling seinen Pfad lauter machen? Daß er sich halte nach Deinem Wort.

119:10  Von ganzem Herzen suche ich nach Dir. Laß mich von Deinen Geboten nicht fehlgehen.

119:11  In meinem Herzen verdecke ich Deine Rede, daß ich nicht wider Dich sündige.

119:12  Gesegnet bist Du, Jehovah, lehre mich Deine Satzungen.

119:13  Mit meinen Lippen habe ich alle die Rechte Deines Mundes erzählt.

119:14  Auf dem Weg Deiner Zeugnisse freue ich mich mehr, als über alle Güter.

119:15  Ich überdenke Deine Ordnungen und blicke auf Deine Pfade.

119:16  An Deinen Satzungen ergötze ich mich, ich vergesse nicht Deines Wortes.

119:17  Tue wohl Deinem Knechte, daß ich lebe und halte Dein Wort.

119:18  Tue meine Augen auf, daß ich Wunder aus Deinem Gesetz erblicke.

119:19  Ein Fremdling bin ich auf Erden, verbirg Deine Gebote nicht vor mir!

119:20  Zerdrückt ist meine Seele vor Sehnsucht nach Deinen Rechten alle Zeit.

119:21  Du bedrohst die verfluchten Vermessenen, die von Deinen Geboten fehlgehen.

119:22  Wälze von mir Schmach und Verachtung ab; denn Deine Zeugnisse habe ich bewahrt.

119:23  Selbst Oberste sitzen und bereden sich wider mich; Dein Knecht überdenkt Deine Satzungen.

119:24  Deine Zeugnisse sind auch mein Ergötzen, die Männer meines Rates.

119:25  Am Staube klebt meine Seele, belebe mich nach Deinem Worte.

119:26  Ich erzählte meine Wege, und Du antwortetest mir. Lehre Deine Satzungen.

119:27  Laß mich den Weg Deiner Ordnungen einsehen, daß ich überdenke Deine Wunder,

119:28  Es verfließt vor Gram meine Seele, richte mich auf nach Deinem Worte.

119:29  Den Weg der Lüge wende von mir ab, und mit Deinem Gesetz begnade mich!

119:30  Den Weg der Wahrheit habe ich erwählt. Ich stelle vor mich Deine Rechte.

119:31  Ich hafte an Deinen Zeugnissen, Jehovah, lasse mich nicht beschämt werden.

119:32  Den Weg Deiner Gebote will ich laufen, weil Du mein Herz erweiterst.

119:33  Weise mich, Jehovah, den Weg Deiner Satzungen, und ich will ihn stets bewahren.

119:34  Mache mich einsichtsvoll, und ich bewahre Dein Gesetz, und halte es von ganzem Herzen.

119:35  Lasse mich einhertreten auf dem Steige Deiner Gebote, denn ich habe Lust dazu.

119:36  Neige mein Herz zu Deinen Zeugnissen, und nicht zum Gewinn.

119:37  Laß meine Augen vorübergehen, daß sie nicht auf Eitles sehen. Belebe mich auf Deinem Wege.

119:38  Bestätige Deinem Knecht Deine Rede, daß man Dich fürchte.

119:39  Laß die Schmach an mir vorübergehen, vor der mir bangt; denn gut sind Deine Rechte.

119:40  Siehe, ich sehne mich nach Deinen Ordnungen, mit Deiner Gerechtigkeit belebe mich.

119:41  Laß Deine Barmherzigkeit auf mich kommen, Jehovah, Dein Heil, nach Deiner Rede.

119:42  Und ich antworte ein Wort denen, die mich schmähen; denn auf Dein Wort vertraue ich.

119:43  Und entreiße meinem Mund nicht so sehr das Wort der Wahrheit; denn auf Deine Gerichte warte ich;

119:44  Und will beständig halten Dein Gesetz ewiglich und immerfort.

119:45  Und will in der Weite wandeln, denn ich frage nach Deinen Ordnungen.

119:46  Und will reden vor Königen von Deinen Zeugnissen, und nicht mich schämen,

119:47  Und mich ergötzen an Deinen Geboten, die ich liebe.

119:48  Und will erheben meine Hände zu Deinen Geboten, die ich liebe, und überdenken Deine Satzungen.

119:49  Gedenke Deinem Knecht des Wortes, dessen Du mich ließest warten.

119:50  Das ist mein Trost in meinem Elend, weil mich Deine Rede belebt hat.

119:51  Mich haben Vermessene gar sehr verspottet; von Deinem Gesetz wende ich mich nicht ab.

119:52  Ich gedenke Deiner Gerichte von Ewigkeit her, Jehovah, und bin getröstet.

119:53  Ein Glutwind hat mich ergriffen wegen der Ungerechten, die Dein Gesetz verlassen.

119:54  Psalmen waren mir Deine Satzungen im Hause meiner Wanderungen.

119:55  Ich gedenke Deines Namens des Nachts, Jehovah, und halte Dein Gesetz.

119:56  Das ward mir, weil ich bewahrte Deine Ordnungen.

119:57  Mein Teil, Jehovah, sprach ich, ist, daß ich Deine Worte halte.

119:58  Ich flehe an Dein Angesicht von ganzem Herzen: Sei gnädig mir nach Deiner Rede.

119:59  Ich denke meiner Wege und kehre meinen Fuß zu Deinen Zeugnissen zurück.

119:60  Ich spute mich und zaudere nicht, Deine Gebote zu halten.

119:61  Der Ungerechten Stricke haben mich umstrickt, ich vergesse Deines Gesetzes nicht.

119:62  Ich stehe auf um Mitternacht, Dich zu bekennen, ob der Gerichte Deiner Gerechtigkeit.

119:63  Ich bin ein Gefährte aller, die Dich fürchten und Deine Ordnungen halten.

119:64  Jehovah, Deiner Barmherzigkeit ist die Erde voll, lehre mich Deine Satzungen.

119:65  Du hast, Jehovah, Gutes an Deinem Knecht getan nach Deinem Wort.

119:66  Das Gut des Verstandes und der Kenntnis lehre mich; denn an Deine Gebote glaube ich.

119:67  Bevor ich ward gedemütigt, ging ich fehl, nun aber halte ich Deine Rede.

119:68  Gut bist Du und tust Gutes, lehre mich Deine Satzungen.

119:69  Die Vermessenen dichten Lüge wider mich, ich bewahre Deine Ordnungen von ganzem Herzen.

119:70  Ihr Herz ist fühllos, wie Fett. Ich ergötze mich an Deinem Gesetz.

119:71  Gut war es für mich, daß ich gedemütigt ward, damit ich lernte Deine Satzungen.

119:72  Besser ist mir das Gesetz Deines Mundes, denn Tausende von Gold und Silber.

119:73  Deine Hände haben mich gemacht und bereitet. Gib Einsicht mir, und ich lerne Deine Gebote.

119:74  Mich sehen, die Dich fürchten, und sind froh, denn ich warte auf Dein Wort.

119:75  Ich weiß, Jehovah, daß Deine Gerichte sind gerecht, und daß in Treue Du mich gedemütigt hast.

119:76  Laß doch Deine Barmherzigkeit mir zum Troste werden, nach Deiner Rede an Deinem Knecht.

119:77  Laß Dein Erbarmen kommen über mich, auf daß ich lebe; denn Dein Gesetz ist mein Ergötzen.

119:78  Beschämt werden die Vermessenen; sie stürzen mich um mit Lügen, ich aber überdenke Deine Ordnungen.

119:79  Es müssen zurückkehren zu mir die, so Dich fürchten, und Deine Zeugnisse kennen!

119:80  Untadelig sei mein Herz in Deinen Satzungen, auf daß ich nicht beschämt werde.

119:81  Nach Deinem Heile verzehrt sich meine Seele, auf Dein Wort habe ich gewartet.

119:82  Es verzehren sich meine Augen nach Deiner Rede und sagen: Wann tröstest Du mich?

119:83  Denn wie der Schlauch im Rauch bin ich; doch Deiner Satzungen vergesse ich nicht.

119:84  Wie viele sind der Tage Deines Knechtes? Wann tust Du Gericht an meinen Verfolgern?

119:85  Fallgruben graben mir die Vermessenen, die nicht nach Deinem Gesetz sind.

119:86  Alle Deine Gebote sind Wahrheit. Sie verfolgen mich mit Lügen, stehe Du mir bei.

119:87  Um ein Kleines hätten sie mich von der Erde aufgerieben; doch verließ ich nicht Deine Ordnungen.

119:88  Belebe mich nach Deiner Barmherzigkeit, und ich werde das Zeugnis Deines Mundes halten.

119:89  Ewiglich, o Jehovah, steht fest in den Himmeln Dein Wort.

119:90  Deine Wahrheit ist zu Geschlecht und Geschlecht. Du festigst die Erde, und sie steht.

119:91  Nach Deinen Rechten stehen sie heute; denn alles dient Dir.

119:92  Wäre Dein Gesetz nicht mein Ergötzen, dann wäre ich in meinem Elend vergangen.

119:93  Ewig vergesse ich nicht Deine Ordnungen; denn durch sie belebst Du mich.

119:94  Dein bin ich, rette mich, denn Deinen Ordnungen frage ich nach.

119:95  Die Ungerechten erwarten mich, daß sie mich zerstören, ich habe Einsicht in Deine Ordnungen.

119:96  Aller Vollkommenheit sah ich ein Ende; doch Dein Gebot ist sehr weit.

119:97  Wie liebe ich Dein Gesetz! Es ist den ganzen Tag mein Nachsinnen.

119:98  Weiser denn meine Feinde machen mich Deine Gebote; denn mein sind sie ewiglich.

119:99  Vor allen meinen Lehrern bin ich verständig geworden; denn Deine Zeugnisse überdenke ich.

119:100  Einsichtsvoller bin ich, als die Alten; denn Deine Ordnungen bewahre ich.

119:101  Von jedem bösen Pfade halte ich meine Füße weg, auf daß Dein Wort ich halte.

119:102  Von Deinen Rechten weiche ich nicht ab, denn Du hast mich unterwiesen.

119:103  Wie hold ist meinem Gaumen Deine Rede, mehr als Honig meinem Munde.

119:104  Von Deinen Ordnungen werde ich einsichtsvoll; darum hasse ich jeglichen Pfad der Lüge.

119:105  Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß, und ein Licht auf meinem Steig.

119:106  Ich habe es geschworen und bestätige es, zu halten die Rechte Deiner Gerechtigkeit.

119:107  Gar sehr bin ich gedemütigt; Jehovah, belebe mich nach Deinem Wort.

119:108  Das Freiwillige meines Mundes lasse Dir doch wohlgefallen, o Jehovah, und lehre mich Deine Rechte.

119:109  Meine Seele ist beständig in meinen Händen; und ich vergesse Deines Gesetzes nicht.

119:110  Die Ungerechten legten Schlingen mir, doch irrte ich nicht ab von Deinen Ordnungen.

119:111  Deine Zeugnisse sind mir ewiges Erbe; denn sie sind die Freude meines Herzens.

119:112  Ich neige mein Herz, stets zu tun Deine Satzungen ewiglich.

119:113  Ich hasse die Zweifler und liebe Dein Gesetz.

119:114  Mein Schutz und mein Schild bist Du, ich warte auf Dein Wort.

119:115  Weichet ab von mir, ihr Bösen; und ich will die Gebote meines Gottes bewahren.

119:116  Sei mir zum Anhalt nach Deiner Rede, und ich werde leben und laß mich beschämt nicht werden mit meiner Erwartung.

119:117  Labe Du mich, daß ich gerettet werde und beständig schaue auf Deine Satzungen.

119:118  Alle trittst Du nieder, die fehlgehen von Deinen Satzungen; denn Lüge ist ihr Trug.

119:119  Als Schlacken schaffst Du alle Ungerechten im Lande weg, darum liebe ich Deine Zeugnisse.

119:120  Mein Fleisch durchschaudert der Schauer vor Dir, und vor Deinen Gerichten fürchte ich mich.

119:121  Recht tue ich und Gerechtigkeit. Überlasse mich nicht denen, die mich niederdrükken.

119:122  Sei Bürge für Deinen Knecht zum Guten, daß die Vermessenen mich nicht niederdrücken.

119:123  Es verzehren sich meine Augen ob Deines Heils, und ob der Rede Deiner Gerechtigkeit.

119:124  Tue mit Deinem Knecht nach Deiner Barmherzigkeit, und lehre mich Deine Satzungen.

119:125  Dein Knecht bin ich, gib Du mir Einsicht, daß Deine Zeugnisse ich wisse.

119:126  Zeit ist es zum Tun für Jehovah: sie haben Dein Gesetz zunichte gemacht.

119:127  Darum liebe ich Deine Gebote mehr als Gold, und als feines Gold.

119:128  Darum halte ich als gerade all Deine Ordnungen gänzlich; ich hasse allen Pfad der Lüge.

119:129  Deine Zeugnisse sind wunderbar; darum bewahrt meine Seele sie.

119:130  Die Eröffnung Deiner Worte erleuchtet, sie gibt Einsicht den Einfältigen.

119:131  Ich öffne meinen Mund weit und lechze, denn nach Deinen Geboten sehne ich mich.

119:132  Wende Dich zu mir und sei mir gnädig, nach dem Recht gegen die, so Deinen Namen lieben.

119:133  Festige meine Tritte durch Deine Rede, und laß nicht irgendein Unrecht in mir walten.

119:134  Erlöse mich von der Niederdrückung des Menschen, daß ich Deine Ordnungen halte.

119:135  Laß Dein Angesicht leuchten auf Deinen Knecht, und lehre mich Deine Satzungen!

119:136  Bächlein von Wasser rinnen herab von meinen Augen, über die, so nicht halten Dein Gesetz.

119:137  Gerecht bist Du, Jehovah, und gerade sind Deine Gerichte.

119:138  Gerechtigkeit gebietest Du in Deinen Zeugnissen und gar sehr die Wahrheit.

119:139  Vertilgt hat mich mein Eifer, daß meine Dränger Deiner Worte vergessen haben.

119:140  Sehr geläutert ist Deine Rede, und Dein Knecht liebt sie.

119:141  Gering bin ich und verachtet, ich vergesse nicht Deiner Ordnungen.

119:142  Ewiglich ist gerecht Deine Gerechtigkeit, und Wahrheit Dein Gesetz.

119:143  Mich haben Drangsal und Angst betroffen; Deine Gebote sind mein Ergötzen.

119:144  Gerechtigkeit sind Deine Zeugnisse ewiglich. Gib Einsicht mir, auf daß ich lebe.

119:145  Von ganzem Herzen rufe ich: Antworte mir, Jehovah! Deine Satzungen will ich wahren.

119:146  Ich rufe zu Dir: Rette mich, und ich halte Deine Zeugnisse!

119:147  Früh in der Dämmerung stehe ich auf, und schreie, ich warte auf Deine Worte.

119:148  Es kommen meine Augen den Nachtwachen zuvor, auf daß ich überdenke Deine Rede.

119:149  Höre meine Stimme nach Deiner Barmherzigkeit, Jehovah, nach Deinem Rechte belebe mich.

119:150  Es nahen sich die, die den Schandtaten nachsetzen, von Deinem Gesetz sind sie fern.

119:151  Nahe bist Du, Jehovah, und Wahrheit sind alle Deine Gebote.

119:152  Von der Vorzeit her weiß ich aus Deinen Zeugnissen, daß Du sie ewiglich gegründet hast.

119:153  Siehe mein Elend und reiße mich heraus; denn Deines Gesetzes habe ich nicht vergessen.

119:154  Hadere Du meinen Hader und erlöse mich. Belebe mich nach Deiner Rede.

119:155  Fern von den Ungerechten ist das Heil, denn sie fragen nicht nach Deinen Satzungen.

119:156  Viel sind, Jehovah, Deiner Erbarmungen. Nach Deinen Rechten belebe Du mich.

119:157  Viel sind meiner Verfolger und meiner Dränger; ich wende mich nicht ab von Deinen Zeugnissen.

119:158  Ich sehe die Treulosen und bin verdrossen, daß sie Deine Rede nicht halten.

119:159  Siehe, wie ich liebe Deine Ordnungen, Jehovah, nach Deiner Barmherzigkeit belebe Du mich.

119:160  Die Summe Deines Wortes ist Wahrheit, und ewig ist alles Gericht Deiner Gerechtigkeit.

119:161  Oberste verfolgen mich ohne Ursache; und mein Herz scheut sich vor Deinen Worten.

119:162  Ich freue mich Deiner Rede, wie einer, der viel Beute findet.

119:163  Ich hasse die Lüge, und sie ist mir zum Greuel, ich liebe Dein Gesetz.

119:164  Des Tages siebenmal lobe ich Dich wegen der Rechte Deiner Gerechtigkeit.

119:165  Viel Frieden haben die, so Dein Gesetz lieben, und sie straucheln nicht.

119:166  Ich habe Dein Heil erwartet, Jehovah, und getan nach Deinen Geboten.

119:167  Meine Seele hält Deine Zeugnisse, und ich liebe sie sehr.

119:168  Ich habe Deine Ordnungen und Zeugnisse gehalten; denn alle meine Wege sind vor Dir.

119:169  Lasse meinen Klageruf Dir sich nahen, Jehovah, gib mir Einsicht nach Deinem Worte.

119:170  Mein Flehen komme vor Dein Angesicht; errette mich nach Deiner Rede.

119:171  Lasse meine Lippen hervorquellen Lob, denn Du lehrest mich Deine Satzungen.

119:172  Meine Zunge antworte Deiner Rede; denn Gerechtigkeit sind alle Deine Gebote.

119:173  Lasse Deine Hand mir zum Beistand sein, denn Deine Ordnungen habe ich erwählt.

119:174  Nach Deinem Heil sehne ich mich, Jehovah, und Dein Gesetz ist mein Ergötzen.

119:175  Laß meine Seele leben und Dich loben, und dein Gericht müsse mir beistehen.

119:176  Wie ein verloren Schaf gehe ich in der Irre; suche Deinen Knecht! denn Deiner Gebote habe ich nicht vergessen.

Chapter 120

120:1  Ich rufe zu Jehovah in meiner Drangsal, und Er antwortet mir.

120:2  Jehovah, errette meine Seele von der Lüge Lippe, von der Zunge des Trugs.

120:3  Was gibt dir und was tut sie dir dazu, die Zunge des Trugs.

120:4  Die Pfeile des Helden sind geschärft an den Glühkohlen des Wacholders.

120:5  Wehe mir, daß ich in Meschech mich aufhalte, daß ich wohne bei Kedars Zelten.

120:6  Zu viel wohnt meine Seele bei dem, der Frieden haßt.

120:7  Ich bin für Frieden; aber wenn ich rede, sind sie für Krieg.

Chapter 121

121:1  Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von wannen mir Beistand kommt.

121:2  Der Beistand kommt mir von Jehovah, Der Himmel und Erde hat gemacht.

121:3  Er läßt nicht wanken deinen Fuß, dein Hüter schlummert nicht.

121:4  Siehe, nicht schlummert und nicht schläft der Hüter Israels.

121:5  Jehovah ist Dein Hüter; Jehovah ist dein Schatten über deiner rechten Hand.

121:6  Des Tages wird die Sonne dich nicht stechen, noch der Mond des Nachts.

121:7  Jehovah wird vor allem Bösen dich behüten. Er wird behüten deine Seele.

121:8  Jehovah behütet deinen Ausgang und deinen Eingang von nun an und bis in Ewigkeit.

Chapter 122

122:1  Ich bin froh, wenn sie zu mir sagen: Lasset uns gehen nach dem Hause Jehovahs!

122:2  In deinen Toren stehen unsere Füße, o Jerusalem.

122:3  Jerusalem, die gebaut ist wie eine Stadt, die für sich zusammengefügt ist in eins.

122:4  Wo hinaufziehen die Stämme, die Stämme Jahs, ein Zeugnis für Israel, zu bekennen den Namen Jehovahs.

122:5  Denn dort sitzen Throne zum Gericht, Throne von Davids Haus.

122:6  Bittet um den Frieden Jerusalems. In Ruhe seien, die dich lieben.

122:7  Friede sei in deiner Vormauer, Ruhe in deinen Palästen!

122:8  Um meiner Brüder und Genossen willen laß mich doch reden: Friede sei in dir!

122:9  Um des Hauses Jehovahs unseres Gottes willen will ich dir Gutes suchen.

Chapter 123

123:1  Ich hebe meine Augen auf zu Dir, Der Du im Himmel wohnst!

123:2  Siehe, wie der Knechte Augen auf ihres Herrn Hand, wie die Augen der Dienstmagd auf die Hand ihrer Gebieterin, so sind unsere Augen auf Jehovah, unseren Gott, bis daß Er uns gnädig sei.

123:3  Sei uns gnädig, Jehovah, sei uns gnädig; denn von Verachtung sind wir übersättigt.

123:4  Gar übersättigt ist geworden unsere Seele des Hohns der Sorglosen, der Verachtung der Hochmütigen.

Chapter 124

124:1  Wäre nicht Jehovah mit uns, spreche nun Israel,

124:2  Wäre nicht Jehovah mit uns, da der Mensch wider uns aufstand:

124:3  Dann hätten sie lebendig uns verschlungen, als wider uns ihr Zorn entbrannte.

124:4  Dann hätten uns die Wasser überflutet; der Bach wäre über unsere Seele hingegangen;

124:5  Dann wären über unsere Seele hingegangen die übermütigen Wasser.

124:6  Gesegnet sei Jehovah, Der uns ihren Zähnen nicht zum Zerfleischen gab.

124:7  Unsere Seele ist wie der Vogel, so aus der Vogler Schlinge ist entronnen; die Schlinge riß, und wir sind entronnen.

124:8  Unser Beistand ist in dem Namen Jehovahs, Der Himmel und Erde gemacht.

Chapter 125

125:1  Die auf Jehovah vertrauen, sind wie der Berg Zions, der nimmer wankt, der bleibt ewiglich.

125:2  Jerusalem, Berge sind rings um sie her, und Jehovah ist rings um Sein Volk von nun an und bis in Ewigkeit.

125:3  Denn des Ungerechten Rute soll nicht auf dem Lose der Gerechten ruhen, damit die Gerechten ihre Hände nicht zur Verkehrtheit ausstrecken.

125:4  Jehovah, tue Gutes den Guten und denen, die gerade sind in ihren Herzen.

125:5  Die aber sich abwenden auf das Krumme, lasse Jehovah dahingehen mit denen, so Unrecht tun. Friede sei über Israel.

Chapter 126

126:1  Wenn Jehovah die Gefangenen Zions zurückbringt, werden wir sein wie Träumende.

126:2  Da wird des Lachens voll sein unser Mund, und unsere Zunge von Jubelsang. Da werden sie unter den Völkerschaften sagen: Großes hat Jehovah getan.

126:3  Jehovah hat Großes mit uns getan. Wir sind froh.

126:4  Bringe unsere Gefangenschaft zurück, Jehovah, wie die Gießbäche im Mittagsland.

126:5  Die, so mit Tränen säen, werden mit Jubelsang ernten.

126:6  Weinend geht dahin der den Samenwurf trägt, er kommt mit Jubelsang, er trägt seine Garben.

Chapter 127

127:1  Wo Jehovah nicht das Haus baut, da mühen sich umsonst, die daran bauen. Wo Jehovah nicht die Stadt hütet, da wachet der Hüter umsonst.

127:2  Es ist euch umsonst, daß ihr früh aufsteht und spät aufsitzet, das Brot der Schmerzen esset, so gibt Er es Seinen Geliebten im Schlaf.

127:3  Siehe, ein Erbe Jehovahs sind Söhne, ein Lohn die Frucht des Leibes.

127:4  Wie Pfeile in der Hand des Helden so sind die Söhne der Jugend.

127:5  Selig der Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat; sie werden nicht beschämt, wenn sie mit den Feinden in dem Tore reden.

Chapter 128

128:1  Selig ein jeder, der Jehovah fürchtet, der in Seinen Wegen wandelt.

128:2  Denn du issest deiner Hände Arbeit. Selig bist du, und du hast es gut.

128:3  Dein Weib ist wie ein fruchtbarer Weinstock an den Seiten deines Hauses, deine Söhne sind wie Pflänzlinge des Ölbaumes rings um deinen Tisch.

128:4  Siehe, so wird der Mann gesegnet, der Jehovah fürchtet.

128:5  Jehovah wird dich segnen aus Zion, und du sollst sehen das Wohl Jerusalems alle Tage deines Lebens.

128:6  Und wirst sehen Söhne von deinen Söhnen, Frieden über Israel.

Chapter 129

129:1  Viel haben sie bedrängt mich von meiner Jugend auf! So spreche nun Israel;

129:2  Viel haben sie bedrängt mich von meiner Jugend auf, doch haben sie mich nicht überwältigt.

129:3  Auf meinem Rücken haben die Pflüger gepflügt und ihre Furchen langgezogen.

129:4  Jehovah ist gerecht, der Ungerechten Seile schnitt Er ab.

129:5  Beschämt müssen werden und hinter sich zurückweichen alle, die Zion hassen.

129:6  Sie werden wie das Gras der Dächer, das, ehe man es herausrauft, verdorrt.

129:7  Mit dem nicht füllt seine Hand der Schnitter, noch seinen Schoß der Garbenbinder;

129:8  Und die vorübergehen sprechen nicht: Jehovahs Segen sei über euch! Wir segnen euch in dem Namen Jehovahs.

Chapter 130

130:1  Aus den Tiefen rufe ich zu Dir, Jehovah.

130:2  Herr, höre auf meine Stimme, es mögen Deine Ohren aufmerken auf die Stimme meines Flehens.

130:3  Wenn Du, Jah, Missetaten behältst, wer wird, o Herr, bestehen?

130:4  Doch ist bei Dir Vergebung, daß man Dich fürchte.

130:5  Ich hoffe auf Jehovah, meine Seele hofft, und Seines Wortes warte ich.

130:6  Meine Seele ist auf den Herrn, mehr als die Hüter auf den Morgen.

130:7  Warte auf Jehovah, Israel; denn bei Jehovah ist Barmherzigkeit und mit Ihm viel Erlösung.

130:8  Und Er wird Israel lösen von allen seinen Missetaten.

Chapter 131

131:1  Jehovah, mein Herz ist nicht hoffärtig, meine Augen sind nicht erhöht, und ich gehe nicht mit Dingen um, die zu groß und wunderbarlich für mich sind.

131:2  Habe ich nicht meine Seele gesetzt und stille gehalten wie ein von der Mutter Entwöhntes; wie ein Entwöhntes ist bei mir meine Seele.

131:3  Israel warte auf Jehovah von nun an und bis in Ewigkeit.

Chapter 132

132:1  Gedenke, Jehovah, an David, an all sein Elend.

132:2  An ihn, der Jehovah schwor, gelobte dem Gewaltigen Jakobs:

132:3  Ich gehe nicht hinein in meines Hauses Zelt, steige nicht hinauf auf das Ruhebett meiner Lagerstätte.

132:4  Ich gebe meinen Augen keinen Schlaf, den Augenwimpern keinen Schlummer;

132:5  Bis ich gefunden habe einen Ort für Jehovah, Wohnungen für den Gewaltigen Jakobs.

132:6  Siehe, wir hörten von Ihm in Ephratha, wir fanden Ihn in dem Gefilde des Waldes.

132:7  Laßt uns zu Seinen Wohnungen eingehen, anbeten zu Seiner Füße Schemel.

132:8  Mache Dich auf, Jehovah, zu Deiner Ruhe, Du und die Lade Deiner Stärke.

132:9  Laß Deine Priester sich kleiden in Gerechtigkeit, und jubeln Deine Heiligen.

132:10  Um Davids, Deines Knechtes willen wende nicht zurück das Angesicht Deines Gesalbten.

132:11  Jehovah hat dem David Wahrheit geschworen. Nimmer wird Er davon zurückgehen: Von deines Leibes Frucht will Ich dir setzen auf den Thron.

132:12  Wenn deine Söhne halten Meinen Bund und Mein Zeugnis, das Ich sie lehre, sollen auch ihre Söhne fort und fort sitzen auf deinem Thron.

132:13  Denn Jehovah hat Sich Zion erwählt, zum Wohnsitz für Sich ersehnt.

132:14  Dies ist Meine Ruhe fort und fort, hier will Ich wohnen; denn Ich habe es ersehnt.

132:15  Ich werde seine Zehrung mit Segen segnen; werde seine Dürftigen sättigen mit Brot.

132:16  Und seine Priester will Ich Heil anziehen lassen, und seine Heiligen sollen jubeln.

132:17  Da will Ich David sprossen lassen ein Horn, will Meinem Gesalbten eine Leuchte zurichten.

132:18  Seine Feinde will Ich Scham anziehen lassen, aber auf ihm soll erblühen sein Diadem.

Chapter 133

133:1  Siehe, wie gut und lieblich ist es, daß Brüder als eins zusammen wohnen.

133:2  Wie das gute Öl auf dem Haupte, das herabfließt auf den Bart, Aharons Bart, das herabfließt auf die Mündung seiner Obergewänder.

133:3  Wie Chermons Tau, der herabkommt auf die Berge Zions, weil Jehovah dahin entboten hat den Segen, Leben bis in Ewigkeit.

Chapter 134

134:1  Siehe, segnet Jehovah, alle ihr Knechte Jehovahs, die ihr steht im Hause Jehovahs in den Nächten!

134:2  Hebt eure Hände auf zum Heiligtum und segnet Jehovah!

134:3  Jehovah segne dich aus Zion, Er, Der Himmel und Erde hat gemacht.

Chapter 135

135:1  Hallelujah! Lobet den Namen Jehovahs, lobet, ihr Knechte Jehovahs!

135:2  Ihr, die ihr steht in dem Hause Jehovahs, in den Höfen des Hauses unseres Gottes:

135:3  Hallelujah; denn gut ist Jehovah. Singt Psalmen Seinem Namen; denn lieblich ist Er.

135:4  Denn Jakob hat Jah Sich erwählt, Israel zu Seinem besonderen Eigentum.

135:5  Denn ich weiß, daß groß ist Jehovah, und unser Herr vor allen Göttern;

135:6  Alles, wozu Jehovah Lust hat, tut Er im Himmel und auf Erden, im Meer und allen Abgründen.

135:7  Er führt Dünste herauf vom Ende der Erde, macht Blitze zu Regen, bringt den Wind heraus aus Seinen Schätzen.

135:8  Der die Erstgeborenen Ägyptens schlug vom Menschen bis zum Vieh;

135:9  Er sandte Zeichen und Wahrzeichen, in deine Mitte Ägypten, wider Pharao und wider alle seine Knechte.

135:10  Der viele Völkerschaften hat geschlagen und mächtige Könige erwürgte.

135:11  Sichon, den König der Amoriter, und Og, den König Baschans, und alle Königreiche Kanaans.

135:12  Und Der ihr Land zum Erbe hat gegeben, zum Erbe Israel, Seinem Volke.

135:13  Jehovah, Dein Name ist ewig, Jehovah, Dein Gedächtnis zu Geschlecht und Geschlecht.

135:14  Denn Recht wird sprechen Seinem Volk Jehovah, und es wird Ihn gereuen wegen Seiner Knechte.

135:15  Die Götzen der Völkerschaften sind Silber und Gold, sie sind gemacht von den Händen des Menschen.

135:16  Einen Mund haben sie und reden nicht; Augen haben sie und sehen nicht.

135:17  Sie haben Ohren und nehmen nicht zu Ohren, auch ist in ihrem Mund kein Hauch.

135:18  Wie sie werden sein, die sie machen, ein jeder, der auf sie vertraut.

135:19  O Haus Israel, segnet Jehovah; o Haus Aharons, segnet Jehovah!

135:20  O Haus Levi, segnet Jehovah; die ihr Jehovah fürchtet, segnet Jehovah!

135:21  Gesegnet sei Jehovah aus Zion, Er, Der in Jerusalem wohnt. Hallelujah!

Chapter 136

136:1  Bekennet Jehovah, denn Er ist gut, denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:2  Bekennet den Gott der Götter, denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:3  Bekennet den Herrn der Herren, denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:4  Ihn, Der allein große Wunder tut; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:5  Ihn, Der mit Einsicht die Himmel gemacht; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:6  Der auf den Wassern hat die Erde ausgebreitet; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:7  Der große Lichter gemacht; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:8  Die Sonne, um am Tag zu herrschen; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:9  Den Mond und die Sterne, um des Nachts zu herrschen; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:10  Ihn, Der Ägypten schlug an seinen Erstgeburten; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:11  Und brachte Israel heraus aus ihrer Mitte; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:12  Mit starker Hand und ausgerecktem Arm; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:13  Der das Meer Suph entzweischnitt in Stücke; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:14  Und Israel mitten hindurchbrachte; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:15  Und Pharao und seine Streitmacht in das Meer Suph abschüttelte; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:16  Ihn, Der Sein Volk ließ ziehen durch die Wüste; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:17  Der große König erschlug; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:18  Und stattliche Könige erwürgte; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:19  Sichon, den König der Amoriter; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:20  Und Og, den König Baschans; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:21  Und gab ihr Land zum Erbe; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:22  Zum Erbe Israel, Seinem Knechte; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:23  Der unser gedachte in unserer Niedrigkeit; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:24  Und uns losriß von unseren Drängern; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:25  Der Brot gibt allem Fleisch; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

136:26  Bekennet den Gott der Himmel; denn Seine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit.

Chapter 137

137:1  An den Flüssen Babels da saßen wir; wir weinten auch, wenn wir Zions gedachten.

137:2  An die Weiden in seiner Mitte hingen wir unsere Harfen.

137:3  Da baten uns, die uns gefangen hielten, um die Worte eines Liedes, die so uns quälten, um Fröhlichkeit: Singt uns von dem Liede Zions.

137:4  Wie sollten wir das Lied Jehovahs singen auf dem Boden des Auslandes.

137:5  So ich deiner vergäße, Jerusalem, so soll vergessen meine Rechte.

137:6  So soll kleben meine Zunge an meinem Gaumen, so ich dein nicht gedenke, so ich nicht erhebe Jerusalem über das Höchste meiner Fröhlichkeit.

137:7  Gedenke Du, Jehovah, der Söhne Edoms am Tag Jerusalems, da sie sprachen: Entblößt, entblößt sie bis auf die Gründe darin!

137:8  Tochter Babels, der verheerten, selig der dir entrichtet nach der Erwiderung, die du uns erwidert hast.

137:9  Selig der, der deine Kindlein ergreift und sie zerschmettert an der Felsenklippe.

Chapter 138

138:1  Ich bekenne Dich von ganzem Herzen, vor den Göttern singe ich Dir Psalmen.

138:2  Ich will anbeten zum Tempel Deiner Heiligkeit, und bekennen Deinen Namen für Deine Barmherzigkeit, und für Deine Wahrheit, daß über all Deinen Namen Du groß erwiesen hast, Deine Rede.

138:3  Am Tage, da ich Dich anrief, antwortest Du mir, und erweiterst mir in meiner Seele die Stärke.

138:4  Bekennen werden Dich, Jehovah, alle Könige der Erde, wenn sie die Reden Deines Mundes hören.

138:5  Und sie werden singen auf Jehovahs Wegen, daß groß ist Jehovahs Herrlichkeit.

138:6  Denn erhöht ist Jehovah und sieht auf den Niedrigen, aber den Hoffärtigen kennt Er aus der Ferne.

138:7  Gehe ich mitten durch Drangsal, so belebst Du mich, reckst Deine Hand aus wider meiner Feinde Zorn, und rettest mich mit Deiner Rechten.

138:8  Jehovah wird es für mich durchführen, Jehovah, Deine Barmherzigkeit ist in Ewigkeit. Du wollest Deiner Hände Werk nicht lassen.

Chapter 139

139:1  Jehovah, Du erforschest mich und kennst mich.

139:2  Du weißt mein Sitzen und mein Aufstehen, Du merkst meine Gedanken von ferne.

139:3  Meinen Pfad und mein Niederliegen durchsuchst Du, und bist vertraut mit allen meinen Wegen.

139:4  Denn kein Wort ist auf meiner Zunge, siehe Jehovah! Du weißt es alles.

139:5  Hinten und vorne hast Du mich umlagert, und Deine Hand auf mich gelegt.

139:6  Das Wissen ist zu wunderbar für mich, zu hoch, ich fasse es nicht.

139:7  Wohin soll ich gehen vor Deinem Geist und wohin entweichen vor Deinem Angesicht?

139:8  Führe empor ich zum Himmel, so bist Du da, bettete ich mich in der Hölle, siehe, Du bist hier.

139:9  Erhöbe ich der Morgenröte Flügel, wohnte am hintersten Meere:

139:10  Auch dort würde mich führen Deine Hand, und Deine Rechte mich ergreifen.

139:11  Und spräche ich: Finsternis umhülle mich doch, so würde Nacht zum Lichte um mich.

139:12  Auch Finsternis macht finster nicht vor Dir; und Nacht leuchtet wie der Tag, Finsternis ist wie das Licht.

139:13  Denn Du besitzest meine Nieren, mich bedecktest Du in meiner Mutter Leibe;

139:14  Ich bekenne Dich: Weil furchtbar, wunderbar ich bin gemacht; wunderbar sind Deine Taten, und dies weiß meine Seele sehr wohl.

139:15  Es war Dir nicht verhohlen mein Gebein, da im Verborgenen ich gemacht ward, da ich gewirkt ward in der Erde unteren Räumen.

139:16  Als ich noch ungestaltet war, sahen mich Deine Augen, und sie alle waren in Dein Buch geschrieben, die Tage, die bestimmt worden, und von denen nicht einer da war.

139:17  Und wie köstlich sind mir Deine Gedanken, Gott! Wie ist so mächtig ihre Summe!

139:18  Sollte ich sie zählen, sind ihrer mehr denn des Sandes, erwache ich, so bin ich noch bei Dir.

139:19  O daß Du tötetest den Ungerechten, o Gott, und die Männer des Blutes von mir abwichen!

139:20  Die von Dir mit Arglist sprechen, zum Eitlen erheben sich Deine Gegner.

139:21  Hasse ich nicht, Jehovah, die Dich hassen, und habe Verdruß auf die, so sich wider Dich erheben?

139:22  Mit ganzem Hasse hasse ich sie, sie sind zu Feinden mir geworden.

139:23  Erforsche mich Gott und kenne mein Herz, prüfe mich und kenne meine Bekümmernis.

139:24  Und siehe, ob ich auf dem Wege des Schmerzes bin, und führe mich auf den Weg der Ewigkeit.

Chapter 140

140:1  Dem Sangmeister. Ein Psalm Davids.

140:2  Reiß mich heraus, Jehovah, von dem bösen Menschen, vor dem Manne der Gewalttaten bewahre mich;

140:3  Die da im Herzen Böses denken, den ganzen Tag zum Streite sich zusammenrotten,

140:4  Sie spitzen ihre Zunge wie die Schlange, und Natterngift ist unter ihren Lippen. Selah.

140:5  Behüte mich, Jehovah, vor den Händen des Ungerechten, bewahre mich vor dem Manne der Gewalttaten; die darauf denken, daß meine Tritte sie umstoßen.

140:6  Die Hochmütigen legen mir hehlings Schlingen und Stricke; sie breiten Netze mir zur Seite des Geleises, haben Fallstricke mir gelegt. Selah!

140:7  Ich spreche zu Jehovah: Mein Gott bist Du, Jehovah, nimm zu Ohren die Stimme meines Flehens.

140:8  Jehovah, Herr, Du Stärke meines Heils, Du deckst mein Haupt am Tag der Waffen.

140:9  Jehovah, gib nicht zu des Ungerechten Gelüste, laß seinen Anschlag nicht gewähren, daß sie sich erhöhen. Selah.

140:10  Mit Galle umgaben sie mich. Die Mühsal ihrer Lippen decke sie.

140:11  Lasse Glühkohlen herabfallen auf sie, man stürze sie ins Feuer, in Untiefen, daß nimmer sie aufstehen.

140:12  Der Mann der Zunge werde nicht im Lande gefestigt, den Mann der Gewalttat jage das Böse zum Sturz.

140:13  Ich weiß, daß Jehovah Recht schafft für den Elenden, ein Gericht für den Dürftigen. Ja, die Gerechten bekennen Deinen Namen, die Redlichen wohnen vor Deinem Angesicht.

Chapter 141

141:1  Jehovah, ich rufe zu Dir, eile zu mir, nimm zu Ohren meine Stimme, wenn ich Dich anrufe.

141:2  Als Weihrauch sei mein Gebet zugerichtet vor Dir, meiner Hände Erhebung als Speiseopfer des Abends.

141:3  Jehovah, setze eine Hut über meinen Mund, bewahre meiner Lippen Tür.

141:4  Laß nicht zu bösem Worte mein Herz sich neigen, noch mit Männern, die Unrecht tun, mein Wesen treiben in Ungerechtigkeit, daß ich nicht esse von ihren Leckerspeisen.

141:5  Lasse den Gerechten mich schlagen, Barmherzigkeit ist es; und rügt er mich, sei es Öl meinem Haupt. Nicht weigern soll sich mein Haupt; denn noch ist mein Gebet in ihren Bosheiten.

141:6  Hinab an den Seiten der Felsenklippe stürze man ihre Richter, und sie sollen hören meine Reden: denn sie sind lieblich.

141:7  Wie man die Erde pflügt und spaltet, sind unsere Gebeine hingestreut an der Mündung der Hölle.

141:8  Doch auf Dich sind meine Augen, Jehovah, Herr, auf Dich verlasse ich mich, entblöße meine Seele nicht!

141:9  Behüte mich vor der Hand der Schlinge, die sie mir legten, und vor den Fallstricken derer, die Unrecht tun.

141:10  Die Ungerechten lasse in ihre Fangnetze fallen allzumal, während ich vorübergehe.

Chapter 142

142:1  Eine Unterweisung von David, da er in der Höhle war; ein Gebet.

142:2  Ich schreie zu Jehovah mit meiner Stimme. Ich flehe mit meiner Stimme zu Jehovah.

142:3  Ich schütte vor Ihm meinen Kummer aus, meine Drangsal sage ich an vor Ihm:

142:4  Wenn mein Geist über mir verzagt, kennst Du doch meinen Steig. Auf dem Pfade, den ich wandle, legen sie hehlings eine Schlinge mir.

142:5  Blicke zur Rechten, und siehe, so ist keiner, der mich erkennt. Verloren für mich ist die Zuflucht, es fragt niemand nach meiner Seele.

142:6  Zu Dir schreie ich, Jehovah. Ich spreche: Du bist meine Zuversicht, mein Teil im Lande der Lebendigen.

142:7  Horch auf meinen Angstschrei, denn ich bin sehr erschöpft. Errette mich von meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu mächtig. Bringe meine Seele heraus aus dem Kerker, daß ich Deinen Namen bekenne. Die Gerechten werden mich umringen, wenn Du mir wohltust.

Chapter 143

143:1  Jehovah, höre mein Gebet, nimm zu Ohren mein Flehen, in Deiner Wahrheit, antworte mir in Deiner Gerechtigkeit.

143:2  Und komme nicht mit Deinem Knechte in das Gericht; denn vor Dir ist kein Lebendiger gerecht.

143:3  Denn der Feind verfolgt meine Seele, er zerstößt zur Erde mein Leben, er läßt mich sitzen in Finsternissen wie die Toten der Welt.

143:4  Mein Geist verzagt in mir, mein Herz entsetzt sich in meinem Inneren.

143:5  Ich gedenke der Vorzeit Tage, ich sinne über alle Deine Werke, und überdenke Deiner Hände Tun.

143:6  Ich breite meine Hände zu Dir; meine Seele ist wie durstig Land vor Dir. Selah.

143:7  Eile, antworte mir, Jehovah; mein Geist verzehrt sich, birg Dein Angesicht nicht vor mir, sonst werde ich gleich denen, so hinab zur Grube fahren.

143:8  Laß mich am Morgen hören Deine Barmherzigkeit; denn ich vertraue auf Dich. Tue kund mir den Weg, den ich soll gehen; denn zu Dir erhebe ich meine Seele.

143:9  Errette mich, Jehovah, von meinen Feinden, bei Dir bin ich bedeckt.

143:10  Lehre Du mich tun nach Deinem Wohlgefallen; denn Du bist mein Gott. Dein guter Geist führe mich in das Land der Geradheit.

143:11  Um Deines Namens willen, Jehovah, belebe mich in Deiner Gerechtigkeit, bringe meine Seele aus der Drangsal.

143:12  Und vertilge meine Feinde in Deiner Barmherzigkeit, und zerstöre alle Dränger meiner Seele; denn ich bin Dein Knecht.

Chapter 144

144:1  Von David. Gesegnet sei Jehovah, mein Fels, Der meine Hände den Kampf lehret, meine Finger den Streit.

144:2  Meine Barmherzigkeit und Feste, meine Burg und mein Befreier mir, mein Schild und Der, auf Den ich mich verlasse, Der mein Volk mir unterworfen hat.

144:3  Jehovah, was ist der Mensch, daß Du ihn kennst, des Menschen Sohn, daß Du an ihn denkst?

144:4  Dem Hauche gleicht der Mensch: wie ein Schatten, der vorübergeht, sind seine Tage.

144:5  Jehovah, neige Deine Himmel, und fahre hernieder, rühre die Berge an, auf daß sie rauchen.

144:6  Blitze Deine Blitze, und zerstreue sie, sende Deine Pfeile, und verwirre sie.

144:7  Sende Deine Hand aus von der Höhe, befreie und errette mich aus vielen Wassern, aus der Hand der Söhne des Auslands,

144:8  Deren Mund Eitles redet, und deren Rechte eine Rechte der Lüge ist.

144:9  O Gott, ein neues Lied will ich Dir singen, Dir Psalmen singen zum Psalter mit zehn Saiten.

144:10  Der Du den Königen Sieg gibst; Der Du David, Deinen Knecht, vom bösen Schwerte befreit hast.

144:11  Befreie mich und errette mich aus der Hand der Söhne des Auslands, deren Mund Eitles redet, und deren Rechte eine Rechte der Lüge ist.

144:12  Denn unsere Söhne sind wie Pflanzen groß geworden in ihrer Jugend, unsere Töchter als wie Ecksäulen zu Vorbildern für Paläste ausgehauen.

144:13  Unsere Speicher sind voll, gewährend von Sorte zu Sorte, unser Kleinvieh ist tausendfältig, zehntausende sind auf unseren Gassen.

144:14  Unsere Rinder sind beladen, kein Durchbruch und kein Ausgang ist da und kein Klageschrei auf unseren Straßen.

144:15  Selig das Volk, dem also geschieht. Selig das Volk, dessen Gott Jehovah ist.

Chapter 145

145:1  Erhöhen will ich Dich, mein Gott, Du König, und will segnen Deinen Namen in Ewigkeit und immerfort.

145:2  Jeden Tag will ich Dich segnen und loben Deinen Namen in Ewigkeit und immerfort.

145:3  Groß ist Jehovah und sehr zu loben, und unerforschlich Seine Größe.

145:4  Geschlecht preiset dem Geschlechte Deine Taten, und sagen an Deine Macht.

145:5  Die Ehre der Herrlichkeit Deiner Majestät und die Worte Deiner Wunder will ich überdenken.

145:6  Und von der Stärke Deiner furchtbaren Taten sprechen sie, und von Deiner Größe will ich erzählen.

145:7  Sie lassen hervorquellen das Andenken Deiner vielen Güte, und lobpreisen Deine Gerechtigkeit.

145:8  Gnädig und erbarmungsvoll ist Jehovah, langmütig und von großer Barmherzigkeit.

145:9  Jehovah ist allen gut, und Seine Erbarmungen sind über all Seinen Werken.

145:10  Es sollen bekennen Dich, Jehovah, alle Deine Werke, und Deine Heiligen Dich segnen;

145:11  Sie sollen sprechen von Deines Reiches Herrlichkeit; und reden von Deiner Macht,

145:12  Um kund zu tun den Söhnen des Menschen Deine Macht, und die Herrlichkeit der Ehre Seines Reiches.

145:13  Dein Reich ist ein Reich aller Ewigkeiten, und Deine Herrschaft ist auf jedes Geschlecht und Geschlecht.

145:14  Jehovah ist ein Anhalt allen, die da fallen, und richtet alle die Gebeugten auf.

145:15  Aller Augen warten auf Dich, und Du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit.

145:16  Du tust Deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen.

145:17  Jehovah ist gerecht in allen Seinen Wegen, und heilig in allen Seinen Taten.

145:18  Jehovah ist allen nahe, die Ihn anrufen, allen, die Ihn anrufen in Wahrheit.

145:19  Nach dem Wohlgefallen derer, die Ihn fürchten, tut Er, und hört auf ihren Angstschrei und rettet sie.

145:20  Jehovah hütet alle, die Ihn lieben, und vernichtet alle Ungerechten.

145:21  Das Lob Jehovahs rede mein Mund und alles Fleisch segne den Namen Seiner Heiligkeit in Ewigkeit und immerfort.

Chapter 146

146:1  Hallelujah! Lobe Jehovah, meine Seele!

146:2  Ich will Jehovah loben in meinem Leben, will meinem Gotte Psalmen singen, weil ich bin.

146:3  Vertrauet nicht auf Fürsten, nicht auf den Sohn eines Menschen, in dem kein Heil ist.

146:4  Sein Geist geht aus, er kehrt zurück zu seinem Boden; an selbigem Tage vergehen alle seine Pläne.

146:5  Selig der, des Beistand der Gott Jakobs ist, des Erwartung ist auf Jehovah, seinem Gott.

146:6  Der Himmel und Erde, das Meer, und alles, was darin ist, hat gemacht, Der Wahrheit hält in Ewigkeit.

146:7  Der Gericht tut für den Niedergedrückten, Brot gibt den Hungrigen; Jehovah löst die Gebundenen.

146:8  Jehovah macht Blinde sehend, Jehovah richtet die Gebeugten auf, Jehovah liebt die Gerechten.

146:9  Jehovah hütet die Fremdlinge; Er läßt feststehen Waise und Witwe, und stürzt um der Ungerechten Wege,

146:10  Jehovah ist König in Ewigkeit, dein Gott, o Zion, für Geschlecht und Geschlecht! Hallelujah.

Chapter 147

147:1  Hallelujah! Denn es ist gut Psalmen zu singen unserem Gott, denn es ist lieblich; ziemend ist Lob.

147:2  Jehovah baut Jerusalem, Er faßt zusammen die Verstoßenen Israels.

147:3  Er heilt, die gebrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Schmerzen.

147:4  Der Sterne Zahl berechnet Er, sie alle nennt Er mit Namen.

147:5  Groß ist unser Herr und hat viel Kraft, und unermeßlich ist Seine Einsicht.

147:6  Jehovah läßt feststehen die Elenden, Er erniedrigt die Ungerechten bis zur Erde.

147:7  Singet Jehovah zu mit Bekennen, singet Psalmen unserem Gott zur Harfe!

147:8  Die Himmel deckt Er mit dichten Wolken, Regen bereitet Er der Erde, läßt auf den Bergen Gras sprossen.

147:9  Er gibt dem Vieh seine Nahrung den jungen Raben, die Ihn anrufen.

147:10  Er hat nicht Lust an Rosses Macht, noch an des Mannes Beinen Wohlgefallen.

147:11  Jehovah hat Wohlgefallen an denen, die Ihn fürchten, die auf Seine Barmherzigkeit warten.

147:12  Preise Jehovah, o Jerusalem, lobe deinen Gott, o Zion.

147:13  Weil Er die Riegel deiner Tore stark gemacht, gesegnet deine Söhne in deiner Mitte.

147:14  Der deiner Grenze Frieden setzt, dich mit des Weizens Fett sättigt.

147:15  Der auf die Erde sendet Seine Rede, so daß in Eile läuft dahin Sein Wort.

147:16  Der Schnee wie Wolle gibt, wie Asche den Reif ausstreut.

147:17  Der Sein Eis wie Brocken wirft. Vor Seinem Froste, wer kann stehen?

147:18  Er sendet Sein Wort und schmelzt sie, läßt wehen Seinen Wind; es rieseln die Wasser.

147:19  Jakob sagt Er an Sein Wort, Israel Seine Satzungen und Rechte.

147:20  Nicht also tat Er irgendeiner Völkerschaft, und sie kennen die Rechte nicht. Hallelujah!

Chapter 148

148:1  Hallelujah, lobet Jehovah von den Himmeln her, lobet Ihn in den Höhen!

148:2  Lobet Ihn, alle Seine Engel! Lobet Ihn alle Seine Heerscharen!

148:3  Lobet Ihn, Sonne und Mond, lobet Ihn, all ihr Sterne des Lichtes.

148:4  Lobet Ihn, ihr Himmel der Himmel, und ihr Wasser, die ihr über den Himmeln seid!

148:5  Sie sollen den Namen Jehovahs loben; denn Er gebot, und sie waren geschaffen.

148:6  Und Er läßt sie stehen immerfort und in Ewigkeit, eine Satzung hat Er gegeben, und sie geht nicht vorüber.

148:7  Lobet Jehovah von der Erde, Walfische und alle Abgründe!

148:8  Feuer und Hagel, Schnee und Dampf, Wind des Sturmes, der Sein Wort tut.

148:9  Berge und Hügel alle, Fruchtbäume und alle Zedern!

148:10  Wild und alles Vieh, Kriechtiere und befiederte Vögel!

148:11  Könige der Erde und alle Volksstämme, ihr Obersten und alle Richter der Erde!

148:12  Jünglinge und auch Jungfrauen, Alte mit den Jungen.

148:13  Jehovahs Namen sollen sie loben; denn hoch ist Sein Name allein, Seine Majestät über Erde und Himmel.

148:14  Und erhöht hat Er das Horn Seinem Volke, das Lob all Seinen Heiligen, den Söhnen Israel, dem Volke, das Ihm nahe ist. Hallelujah.

Chapter 149

149:1  Hallelujah! Singet Jehovah ein neues Lied, Sein Lob in der Versammlung der Heiligen.

149:2  Israel, sei fröhlich in Dem, so Ihn gemacht hat! Die Söhne Zions sollen frohlocken in ihrem König!

149:3  Sie sollen loben Seinen Namen in Reigen, singt Ihm Psalmen auf Pauke und Harfe!

149:4  Denn Wohlgefallen hat Jehovah an Seinem Volke. Die Elenden schmückt Er mit Heil.

149:5  Jauchzen sollen in Herrlichkeit die Heiligen, auf ihren Lagern jubeln.

149:6  Mit ihren Kehlen Gott erhöhen, und in ihrer Hand das zweischneidige Schwert,

149:7  Zu üben Rache an den Völkerschaften, an den Volksstämmen Strafen.

149:8  Zu binden ihre Könige mit Ketten, und ihre Herrlichen mit eisernen Fußschellen.

149:9  An ihnen das geschriebene Gericht zu tun. Solche Ehre haben alle Seine Heiligen. Hallelujah!

Chapter 150

150:1  Hallelujah! Lobet Gott in Seinem Heiligtum! Lobet Ihn in der Ausbreitung Seiner Stärke.

150:2  Lobet Ihn in Seiner Macht! Lobet Ihn nach Seiner vielen Größe!

150:3  Lobet Ihn mit dem Schall der Posaune! Lobet Ihn mit Psalter und Harfe!

150:4  Lobet Ihn mit Pauke und Reigen! Lobet Ihn mit Saitenspiel und der Orgel.

150:5  Lobet Ihn mit helltönenden Zimbeln! Lobet mit schmetternden Zimbeln!

150:6  Alles, was Odem hat, lobe Jah! Hallelujah!